RATUUUUILT CUAUIIONe
Aennemenkepre=
nertelſährlich 1 Mar 50 P. E.
Angrlohn Unzwürn verden v.
den Poſiämten Beſtellungen a;
rengenomman zu 1 Mar 50 M.
wQuaral ue Pfauficlaz
4)
152. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Plaſtkiep Ruierhhiiuihvotdte.
Zuſerate
Eedenangnommenin Darnkad
von der Ewedition. Rheinſtr. R. x,
mBeſſungen von Fried. Blhr,
Schießhauſſtraße 14 ſowie auzwim
vn allen finnonen=Eppedittuen.
E 178.
Amtliches Organ
fuͤr die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Donnerstag den 12. September.
1889.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Den Ausbruch der Rotzkrankheit in Darmſtadt.
Gemäß 8 37 der Inſtruction des Bundesraths vom 12.4. Februar 1881 zur Ausführung des Reichsgeſetzes vom
Juni 1880 (eichegeſetzblatt S. 153) über die Abwehr und Unterdrückung von Viehſeuchen wird andurch zur öͤffentlichen
nmiß gebracht, daß in dem Stalle des Huf= und Wagenſchmieds Philipp Kullmann - Alexanderſtraße 11 - die
rankheit ausgebrochen iſt,
Darmſtadt, den 10. September 1889.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Frhr. v. Gemmingen.
[10766
Bekanntmachung.
Die bei Verlegung eines Theils des
uhgrabens auf der Pallaswieſe
vor=
menden Erdarbeiten, veranſchlagt zu
5 Mt., ſollen im Wege der Submiſſion
geben werden.
Offerten ſind bis
ittwoch den 18. September 1889,
Vormittags 10 Uhr,
unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
dem Stadthaus, Zimmer Nr. 13,
ihrend der Büreauſtunden zur Einſicht/
ien.
Larmſtadt, am 6. September 1889.
ſoͤtzherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Miedlinger, Beigeordneter. (10646
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C. Matzinger und M. Manck.
Bekanntmachung
einer Mobiliar=Verſteigerung.
Mittwoch den 18. September d. Js., Vormittags 9 Uhr
anfangend,
werden auf freiwilligen Antrag im Hauſe Heinrichſtraße Nr. 92 dahier die zu
einem Nachlaß gehörigen Mobilien, als:
Gold= und Silberſachen, Möbel, darunter Tiſche ſovale und ⬜ Tiſche).
Rohr=, Stroh= und Polſterſtülhle, Kommoden, Kanapee's, Weißzeug= und
Kleiderſchränke, Spiegel in Gold= und Holzrahmen, Stand= und Wand=
Uhren, auch eine ältere Kaſtenuhr, Oelgemälde, Oeldruckbilder, Kupferſtiche,
Lithographien und Zeichnungen, 1 Taſelklavier und 1 Pianino, Bettwerk
mit Bettſtellen, Kleider, Weißzeug, Betl= und Zimmerteppiche, Küchen= und
Hausgeräthe ꝛc.
ſöffentlich gegen baare Zahlung meiſtbietend verſteigert.
Darmſtadt, den 10. September 1889.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt II. GBeſſungen).
Weimar.
(l0768
bei
Brode,
Aerschlagen,
Würfelstüche
Gemahlen
uedlbv.
das halbe Kilo
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36 „
38 „
34 „
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Mittwoch, 16. Oktober 1889, Nachmittags 4 Uhr,
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56
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Um einen möglichſt allgemein befriedigenden Plan für die Herſtellung einer
llage an der ſog. Kraftsruhe zu erhalten, werden Alle, welche ſich für die Sache
reſſiren, hiermit eingeladen, ihre Anſichten und Wünſche in Form ausgearbeiteter
Piekte mit Koſtenüberſchlag längſtens bis zum Schluſſe dieſes Jahres an
n Vorſtand des Verſchönerungsvereins (Eſchollbrückerſtraße 1) unentgeltlich
einzu=
ichen. Der Lageplan des fraglichen Geländes wird Herdwegſtraße 13, 1. Stock,
bichen 1 und 2 Uhr Nachmittags unentgeltlich abgegeben, kann aber des be
hänkten Vorraths wegen nur an ſolche verabfolgt werden, welche ſich verpflichten
mausgearbeitetes Proiekt, mit Koſtenüberſchlag einzuliefern. — An Ort und
slle ſind die Grenzen des Geländes durch weißgeſtrichene Pfähle ſichtbar gemacht.
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der untere Stock, enthaltend 5 große 8.,
Küche mit Waſſerltg., Keller, Bleichplatz,
Gartenantheil ꝛc., per 1. Septbr. d. Js.
anderweit zu vermiethen. Näheres in d.
Beſſgr. Glas= u. Porzellanhandlung.
8235) Rheinſtr. 3 iſt der obere Stock
beſtehend aus 6 Zimmern, Küche u.
Man=
ſardenzimmer auf den 1. Oktober zu
ver=
miethen. Zu erfragen Rheinſtr. 9 von
10-12 Uhr Morgens.
8293) Aliceſtraße 6 die Beletage per
1. Oktober anderweit zu vermiethen.-
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8607) Beſſungerftr. 15 der mittlere
St., 4 Zimmer nebſt Zubeh., ſogl. bez.
9227) In meinem neuerbauten Hauſe
Hoffmannſtraße 41 iſt der mittlere und
der dritte Stock, beſtehend aus je 4
gro=
ßen Zimmern und Küche, Magdkammer,
Schwarzwaſchkammer und großem
Trocken=
boden, ſowie ein bewohnbares Zimmer
im Dachſtock zu vermiethen und baldigſt
zu beziehen. J. Weichſel,
Schreiner=
meiſter, Roßdörferſtraße 11.
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Kapellplatz eine Manſarde=Wohnung,
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ſtehend aus 1 ſchönen Zimmer, Kammer,
Waſſerleitung und Cloſet, an eine
ein=
zelne Dame. Näh. Hoffmannsſtr. 18 II.
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Stock, beſtehend aus 7 Zimmern u.
einer Stube in der Manſarde,
be=
ziehbar im Oktober.
10111) Soderſtraße 8 eine ſchöne
Wohnung im 1. Stock, 3 Zimmer, Küche,
abgeſchl. Vorplatz, Waſſerltg. Mitgebrauch
des Bleichplatzes und der Waſchküche, per
1. Oktober für 350 M.
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iſt der untere Stock zu vermiethen.-
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Wohnung, 3 Zimmer ꝛc. per ſofort. Zu
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10532) Kranichſteinerſtr. 15 eine
Wohnung per ſofort oder ſpäter.
10550) Niederramſtädterſtraße 25
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habende Wohnung iſt vom 15. Oktober
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Georgſtraße 13, 2. Stock.
10781) Carlsſtraße79 der 2. Stock,
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Wohnung an eine ruhige Fam. zu verm.
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Laden nebſt Wohnung zu vermiethen
und per 1. Oktober zu beziehen. Näheres
zu erfragen Stiftsſtraße 48.
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Rheinſtraße 5.
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1050) Teichhausſtr. 2¼ kleiner
Laden mit Wohnung ſofort zu verm.
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8517) Heidelbergerſtraße 7 ein
möbl. Zimmer zu vermiethen.
9559) Friedrichſtr. 22. 2 Tr.,
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Oktober an einen Herrn zu verm.
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zu vermiethen. Näheres Ludwigsſtraße 2
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10230) Carlsſtraße 14 ein möbl.
Zimmer, mit oder ohne Penſion, ſogleich
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10379) Carlsſtraße 20 II. Stock
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
10587) Mühlſtr. 3 nahe d. Inf=
Kaſerne, ein frdl. möbl. Z. per 1. Okt.
10661) Markt 5, Vorderh., 3. Stock
ein freundlich möblirtes Zimmer.
10783) Candſtraße 28 parterre ein
möbl. Zimmer mit Kabinet zu verm.
10784) Kiesſtraße 63 iſt ein ſchönes
Zimmer, auf Wunſch mit Kabinet, möbl.
oder unmöblirt, zu vermiethen. Zu
er=
fragen im mittleren Stock.
2 ſchön möbl. Zimmer,
(Eing. ſep.) in guter Lage billig zu verm.
Zu erfragen in der Exped.
[10785
Nr. 177
Darmstadt.
Bas Dratorium
„Der zwölfjährige Zeſus
von A. Brede, Text von M. Krummacher,
wird
Montag den 16. September 1889, Abends 6 Uhr,
in der Stadtkirche,
durch den Geſangschor der Victoriaschule,
unterſtützt von
bewährten Solokräften.
Streichorcheſter, Orgel und Harmonium,
zur Aufführung gelangen.
Zur Verſtärkung der Choräle und großen Chöre wirkt ein Theil der „Chn
ſchule des Evangeliſchen Kirchengeſangvereins; mit.
Eintrittskarten zur Orgelbühne 2 Mt., zu den übrigen Räumen 4
Kirche 1 Mk., ſind in der Muſikalien=Handlung des Herrn Thies, Schüler,
billets 50 Pfg., ſowie auch Karten für die Hauptprobe am Freitag den 1
d. Mts., Abends 6 Uhr, 50 Pfg., ſind nur bei dem Schuldiener Kröh zu haben
B Der Ertrag iſt zur Begründung eines Stipendienfonds fü
angehende Lehrerinnen beſtimmt.
Der Text des Oratoriums Verlag von O. Kuprion in Kaſſel) iſt zu 10 Pf,
bei Herrn Thies und dem Schuldiener zu haben. An den Kirchenthüren wird nu
das Programm verabreicht.
1070.
Einladung zur Rollenverthellung
Für das Emtherkestspiel.
Wie bekannt, ſoll das Lutherfeſtſpiel von Haus Herrig in den Tagen vo
31. Oktober bis 10. November dahier wiederholt zur Aufführung kommen.
Eine erfreuliche Anzahl unſrer Mitbürger aus den verſchiedenen Kreiſen unſrer
B=
völkerung hat ſich zur Uebernahme der Rollen dem Aufführungs=Comits bereits z
Verfügung geſtellt; indeſſen iſt eine weitere Betheiligung ſolcher, an welche eir
directe Aufforderung noch nicht ergangen iſt, die aber bereit ſind, bei der Aufführun.
als Darſteller mitzuwirken, durchaus erwünſcht. Da die Geſammtproben durchwe
des Abends ſtattfinden, ſo haben die Darſteller keinerlei Berufsſtbrung zu fürchten
ebenſowenig erwachſen aus der Mitwirkung irgend welche Koſten. Je größer d
Anzahl derer iſt, welche ſich - und zwar aus allen Kreiſen unſrer Mitbürger
dem Aufführungs=Comits zur Verfügung ſtellen, um ſo eher wird es möglich
ſei=
für die einzelnen Rollen die geeignetſten Darſteller zu finden. Die
Rollenvertheilun=
wird Herr Theaterdirektor Alexander Heßler von Straßburg nächſten
Montag den 16. Beptember, Abends 8 Uhr,
hier im Saalbau vornehmen. Wir laden diejenigen unſrer Mitbürger, welche ſic
zur Uebernahme von Rollen ſchon bereit erklärt haben, oder noch bereit erkläre
wollen, hierzu ein. Jeder, der evangeliſchen Sinn und Intereſſe für das Gelinge!
unfres Unternehmens hat, iſt herzlich willkommen.
[1078.
Das Haupt=Comits
für die Aufführung des Lutherfeſtſpiels zu Darmſtadt.
10 Pfg., mit ſämmtliche
hier ankommenden und abge
PDi-ubnnhit=Alhlpiuht henden Bahnzügen, ſowie der
vollſtändigen Fahrplan, de
Straßenbahnen Darmſtadt-Eberſtadt-Griesheim und Reinheim-Reichelsheim, un
Uhrfahrpläuchen 5 Pfg. zum Einlegen in den Uhrdeckel, ſind in der Expeditios
unſeres Blattes, ſowie in den verſchiedenen Buchhandlungen zu beziehen.
Expedition des Tagblatts.
Sonntag den 15. September er.,
Nachmittags 3½ Uhr:
vorher
Corsokahrt durch die Strasson der Stadt mit Husik.
Intereſſantes Programm.
uftreten der Kunſt=Zweirad=Fahrerin Fräul. Weidenhammer
aus Aglaſterhauſen.
bei den Herren D. Faiz & Söhne, Carl Will, W. Pfeil,
Billet=Yornerkauf ü. Rittershaus, Hoh. Geider, H. Lantz, G. V. Hess,
Hralbauſtraße und Cigarren=Handlung Colmar, Mathildenplatz.
Preise der Plätze: Nummerirter Platz 2 Mark, 1. Platz 1 Mark, 2. Platz 50 Pfs.,
Platz 30 Pfg.
Hähores Spocial-Programme und Plahate.
110740
788) Einige Mädchen v. 15-16 J.
lhen St. durch Röſe, Luiſenſtr. 20 part.
10678) Tüchtige Reſtaurations=Köch
hen mit guten Zeugniſſen ſuchen Stellen
4h. d. Frau Hahn, Ernſt=Ludwigsſtr. 9
10789) Ein Mädchen zum
Allein=
mn, mit recht guten Zeugniſſen ſucht
ellung zu Michaeli. Zu erfragen bei
ſchausdiener Volz, Rheinſtr. 13.
10730) Ein ſtadtk. Mann mit gut.
hgn. ſucht dauernde Stellung. Eintritt
hrt. Näheres in der Exped. d. Bl.
M
791) Mehrere Reſtaurationsköchin.
4 ſowie kräftige Mädchen für alle
Arbei=
ofort und ein Mädchen, das kochen
n. nach auswärts auf Michaeli geſucht
bäs Stellenbüreau, Mathildenplatz 11
10811) Ein gewandtes fleißige;
ten ſtmädchen auf Michaelis geſucht.
Kiesſtraße 58 parterre.
0292) Tüchtige Mädchen gegen guten
oim nach auswärts geſucht. Näheres
ſim Hahn, Ernſt=Ludwigsſtr. 9.
0793) Mehrere kräftige
Hausbur=
hu geſucht. Beck, Mathildenplatz 11.
Fin anſtändiges Mädchen kann das
C, Kleidermachen gründlich erlernen
Näheres Expedition.
(10668
10748) Ein kräftiges, reinliches
Müd=
ſchen wird per ſofort geſucht.
Eliſabethen=
ſtraße 46, 1. Stock.
10747) Braves Dienſtmädchen mit
guten Zeugniſſen, das kochen kann und
Hausarbeit übernimmt, wird geſucht.
Wilhelminenſtr. 16, 1. Etage.
10794) Mädchen, die kochen können,
ſowie andere brave Mädchen erhalten ſehr
gute Stelle gegen hohen Lohn.
Stellen=
büreau Röſe, Luiſenſtr. 20 part.
10795) Ein junges, braves Müdchen,
das zu Hauſe ſchlafen kann, findet gute
Stelle. Frau Stephan, Kiesſtr. 16.
10796) Ein braves Mädchen für den
Haushalt aufs Ziel geſucht. Zu erfragen
Schloßgaſſe 5 im Laden.
Horrschaftsdiener gosucht,
ſolid und zuverläſſig. Solche mit guten
Zeugniſſen erfahren Näheres unt. B. 25
durch die Expedition.
(10689
10753) Ich ſuche zum ſofortigen
En=
ritt einen fleißigen, zuverläſſigen
Mann gegen guten Lohn. Nur ſolche,
die prima Zeugniſſe aufzuweiſen haben,
ſ wollen ſich melden.
A. Merz, Biergeſchäft.
10797) Eine Gartenarbeiterin, die
Melken kann, geſucht. AeußereRingſtr. 104.
Ein kräftiger Hausburſche,
welcher nachweislich wenigſtens ein Jahr
in einer Stelle war, gegen hohen Lohn
[10798
geſucht.
Emanuel Fuld.
10626) 2 tüchtige Arbeiter u. ein
Lehrjunge ſofort geſucht.
Philipp Weidmann= Schuhmachermeiſter,
Wittmannſtraße Nr. 8.
10799) Tüchtiger, junger Hausburſche
geſucht. Nur ſolche mit beſten Zeugniſſen
mögen ſich melden.
Val. Hebermehl.
Ein ordentlicher Junge
als Hausburſche geſucht.
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Lufttemperatur 165 R.
Waſſerwärme Vorm. 8 Uhr 142 k.
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ſo weiter eingegangen: Welcker 50 Pf. Dr. Röll 1 M. Mornewea 1 M. Hegelmeier
m. F. O. 50 Pf. Weiß 1 M. Dr. Orth L. 2 M. Müller 1 M. Keim1M. S.50Pf.
b. Orth II. 1 M. Dr. Maurer 1 M. v. Zangen 150 M. E. B. 50 Pf. Dr. G. Buß
M. A. Moſes 1 M. Dr. Oſann 2 M. H. Nohde 50 Pf. Wolff 1 M. A. Werner
73f. Georg Rauch 50 Pf. Coeſter u. Co. 1 M. Th. Stemmer 1 M. H. Sonnthal
H. Dudy 1 M. Georg Thies 1 M. Schulz 50 Pf. L. Schmidt, Juwelier 1 M.
L. Wenz 1 M. B. J. Hermes 50 Pf. Wilh. Pfeil 1 M. A. Schödler 1 M. Degott
Friſeur Frank 50 Pf. Mangold 1 M. S. 1 M. Paul John 2 M. Emma Röth
Pf. S. Schmitt 50 Pf. B. G. Roth 50 Pf. E. G. Garn 1 M. Dr. B. 1 M.
ſüh ewald, Geh. O.=D.=Rat 2 M. P. Ewald 2 M. H. Dingeldey. Stadtpfarrer 1 M.
m elhöffer 1 M. N. N. 50 Pf. Vh. Jungmann 50 Pf. Alexz. Ackermann 1 M. Ferd.
cl Winter 1 M. Fr. Alt ſen. 50 Pf. W. Keller Wtw. 50 Pf. S. Meyer 1M. Gröſer
M. N. N. 50 Pf. Pohl 50 Pf. E. Bekker 50 Pf. Ritſert 50 Pf. C. Grahn 50 Pf.
15. Schlapp 50 Pf. Ferd. Sander 2 M. J. Hachenburger jun. 1 M. S. Benjamin
M. Chr. Kichler 1 M. Gebr. Hößlein 1 M C. Diehm 50 Pf. Oskar Wolff 50 Pf.
CHmann 1 M. Hch. Scharmann 50 Pf. W. Müller I. 1 M. W. Wagner 50 Pf
56 Pf. E. 50 Pf. Zoerkel 50 Pf. Rottberg 30 Pf. Keutzer 30 Pf. Feuerbach 30 Pf
karmann 50 Pf. Weber 1 M. Malzy 30 Pf. Rauch 50 Pf. Zimmer 50 Pf. Auer
P. Eiſen 50 Pf. Welſch 50 Pf. Vgl. 50 Pf. Augſt. Kammerrat 1 M. Von den
krn der Stadtknabenſchule II. 8 M.
Karl Merck Wtw. 10 M. Dr. Louis Merd
Karl Merck 3 M. Rich. Bloedt 1 M. Wilh. Möſer 2 M. Beck 1 M. Riedel
Hieronimus 50 Pf. Pethke 50 Pf. Kretzmahr 50. Zuſammen 97 M. 50 Pf., hierzu
preits veröffentlichten 760 M. 50 Pf. Summe 858 M.
Darmſtadt, 1. September 1889.
D e r R e ch n e r:
Meyer, Kanzlei=Inſpektor.
ſunderwägelchen
Nühlſtraße 28.
zu kaufen
Steul.
geſucht.
[10800.
81) Das Geheimnis der Zubereitung einer
Ackhaften Sauce für Fleiſchſpeiſen
viele
ſſufrauen kennen es nicht, und doch iſt es
hcher Art. Nur eine kräftige Sauce
Fuckt, und nur eine ſolche kann das Mittel
Ahren, verſchiedene noch gute, aber unan
ſlich gewordene Fleiſchreſte in Form von
hmu 3 u. dergl. m. wieder aufzutiſchen. Es
min der That früher eine Art
Küchen=
ſmnis gelernter Köche, Fleiſchabfälle zu
ſrkonzentrierten Fleiſcheſſenz ſſtock=pot
eng=
ühth jus de viande franzöſiſch) einzukochen,
ſike dann zur Aufbeſſerung des Geſchmacks
hlluSaucen, Fleiſchſpeiſen ꝛc. beſte Dienſt=
4h Die etwas mühſame Zubereitung eine=
Cmigen Eſſenz kann man ſich jetzt erſparen.
uͤs's Fleiſchertrakt, nicht von Abfällen
ſken vom beſten reinſten Fleiſche zubereitet,
ſEi übrigen ganz der gleichen Zuſammen
eu ſm wie der ſtock=pot, hat aber den Vorzug
Grleſem, daß es ſich im heißeſten Wetter,
alballen Klimaten jahrelang unverändert
rezl, Seine Anwedung verleiht jeder Sauce
ſoliu Kraft und Geſchmack.
3ühlſtraße 28 kann ein Mädchen Koſt
c und Wohnung erhalten. (10675
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Feier des Allerhöchſten Geburtsfeſtes
Sr. Königlichen Hoheit des
Großherzogs.
Samstag den 14. Septbr,
Vorabendgottesdienſt um 6 Uhr — Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr — Min.
Feſt=Predigt um 8 Uhr 45 Min.
Sabhathausgang um 1 Uhr 10 Min.
Gottesdienſt in der Shnagoge der
3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 14. Sept.: Vorabend 5 Uhr 45 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachm. 4 Uhr 30 Min.
Sabbathausgang 7 Uhr 05 Min.
Wochengottesdienſt. Von Sonntag 15. Sept. ab.
Morgens 6 Uhr-
Min.
Nachm. 5 Uhr 30 Min.
2495
Graßherzogliches Hoftheater.
Honntags=Breiſe.
Donnerstag, 12. September.
7. Vorſtellung i. d. 1. Abonnementsabteilung.
Rote Karten gültig.
Bei feſtlich beleuchtetem Hauſe.
Zur Feier des Allerhöchſten Geburtsfeſtes
Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs.
Neu einſtudiert:
Indra.
Romantiſch=komiſche Oper in 3 Akten von
F. von Flotow.
Dom Sebaſtian, König von
Portugal
Herr Bär.
Camera, Erzieher d. Könias Herr Müller.
Fernand, Begleiterd. Königs Herr Klotz.
Dom Luiz de Camoens
Herr Leon,
als Debüt.
Pedro, Offizier.
Herr Bögel
Joze, Wirt
Herr Hofmüller.
Zigarretta, ſeine Frau. Frau Steinmann.
Kudru, Anführerin einer
Bande indianiſcher
Gau=
klerinnen
Frl. Finkelſtein.
Indra, ihre Sclavin
Frl. Dietz,
als Debüt.
Dom Duart
Herr Fiſcher.
Ein Zitherſchläger
Herr Lang.
Ort der Handlung im 1 Akt: Sofala,
Hafen=
platz an der Oſtküſte von Afrika.
In den
beiden letzten Akten Liſſabon. Zeit der
Handlung: 1571.
Vorkommende Tänze.
Akt 1. Gruppierungen und Tänze indiſcher
Gaukler, werden von den Damen Weiner,
Ziegelbauer, Swoboda, Schweizer und dem
Corps de Ballet ausgeführt.
Akt 2. Vortugheſa, ausgeführt vom Corps
de Ballet.
Anfang ¼7 Uhr. Ende 10 Uhr.
Freitag, 13. September.
8. Vorſtellung in d. 1. Abonnementsabteilung.
(Blaue Karten gültig.)
Neu einſtudiert:
Der Königslieutenant.
Luſtſpiel in 4 Akten von K. Gutzkow.
Anfang 7 Uhr. Ende nach ¼10 Uhr.
Sonntag. 15. September.
9. Vorſtellung i. d. 1. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten aültig.)
Die Zauberflöte.
Heroiſch=komiſche Oper in 4 Akten von Mozart
Polittſche Ueberſicht.
Leutſches Reich. Der Kaiſer traf am 10. September abends
ch mittelſt Sonderzuges mit großem Geſolge auf dem Bahnhofe
in 6Anden ein, wo die 1. Kompagnie des Inf.=Regts. Nr. 15 die
Ehhnwache abgab. Der Kaiſer wurde von den anweſenden
Fürſt=
lickzken, dem Oberpräſidenten, dem General v. Albedyll, den übrigen
Geszalen und dem Oberbürgermeiſter Beck empfangen und begab
ſich uch der Begrüßung und dem Abſchreiten der Ehrenkompagnie
n qütſpännigem Wagen, dem eine Schwadron Küraſſiere
voraus=
ritw, mter dem Geläute der Glocken und den enthuſiaſtiſchen Zu
mfkh einer äußerſt zahlreichen Menge nach dem Abſteigequartier,
derä Ulla Leonhardi. Auf dem Wege dorthin hatten Fackeln und
Lavſhns tragende Arbeiter, die Feuerwehr, die Bürgerkompagnie
und ſhüler Spalier gebildet. Vor dem prachtvollen am
Weſer=
tholt trichteten Triumphbogen wurde der Kaiſer vom Oberbürger
meöſe begrüßt, welcher den Dank für die hohe Auszeichnung aus
ſproch die der alten deutſchen Stadt durch den hohen Beſuch zuteil
⁄o gewmen, und zugleich den ehrerbietigen Gruß der Bürgerſchaf,
dernkadt darbrachte, die ſeit 900 Jahren zum erſtenmale wieder
einem eutſchen Kaiſer in ihren Mauern berge. Der Kaiſer dankte
zuls Uſt und reichte dem Redner wiederholt die Hand. Der Bahn
hof lch die Häuſer der Stadt, beſonders diejenigen der
Einzugs=
ſtrasc waren reich geſchmückt. Abends fand eine allgemeine
Illu=
miman ſtatt. Der Fremdenzudrang iſt ein großer und die
Be=
oölkleang wird von fröhlicher Feſtſtimmung beherrſcht. Der Groß
erxey von Heſſen und Prinz Maximilian von Baden waren
vormiags. Prinz Karl von Schweden war mittags und Prinz
Baſsm von Flandern am Nachmittag eingetroffen und vom
auf=
geſtslln Ehrendienſt empfangen worden. Nach der Abendtafel
fand ein großartiger Fackelzug ſtatt. Nach dem Vorbeimarſch vor
der Villa ſtellten ſich die Fackelträger auf dem hinter der Villa
gelegenen Exerzierplatz auf. Die Geſangvereine ſangen zwei Lieder,
darauf hielt Stadtverordneter Stremmel eine kurze Anſprache, die
mit einem donnernden Hoch auf den Kaiſer ſchloß. Der Kaiſer entbot
den Redner und ſprach ihm ſeinen Dank aus.
Die Kaiſerin kam Montag Nachmittag 3 Uhr nach Berlin und
begab ſich in das königliche Schloß. um die neuen baulichen
Ver=
änderungen in Augenſchein zu nehmen. Später empfing die
Kaiſerin dort noch einige Perſönlichkeiten und kehrte um 6 Uhr
nach Potsdam zurück. Dienstag Vormittag hatte die Kaiſerin ſich
vom Neuen Palais aus zu Wagen nach Nowawes bei Potsdam
begeben und daſelbſt von 11 Uhr ab längere Leit im Oberlinhauſe
vermeilt. — Die Kaiſerin Friedrich gedenkt, wie der „Nordd. Allg.
3tg. aus Homburg gemeldet wird, am Sonntag den 15. d. M. in
Potsdam einzutreffen, um am Vormittage dieſes Tages, dem
Ge=
burtstage des Prinzen Sigismund, die Grabſtätte desſelben in der
Friedenskirche zu Potsdam zu beſuchen. Dem Vernehmen nach
wird ſie auch von ihren Töchtern begleitet ſein. Am nächſten Tage
beabſichtigt die Kaiſerin Friedrich mit ihren Töchtern Berlin wieder
zu verlaſſen und ſich zum Beſuch auf einige Tage nach Kopenhagen
zu begeben. Von dort nach Berlin zurückgekehrt, wird ſie
dem=
nächſt die Reiſe nach Griechenland antreten. Ein Zuſammentreffen
der Witwe Kaiſer Friedrichs mit der Gemahlin des Herzogs von
Cumberland in Frederiksborg iſt ausgeſchloſſen. Wie die „
Voſt=
bemerkt, lag dies wohl ſelbſt in den Wünſchen der Kaiſerin, damit
ſo auch ſelbſt dem Schein einer Möglichkeit von Einwirkungen
welfiſcherſeits hinſichtlich einer etwaigen Nachfolge in Braunſchweig,
wenn auch nur für die künftige Generation, begegnet werde: es
wird damit vermieden, daß deutſcherſeits etwa wieder nationale
2496
Nr.
Empfindlichkeiten wachgerufen werden könnten, deren Beilegung
man wohl zu den Ergebniſſen der Reiſe Kaiſer Wilhelms nach
England rechnen darf.
Der „Voſſ. 3tg. zufolge wäre jetzt mit ziemlicher Gewißheit
anzunehmen, daß der Kaiſer ſeine Orientfahrt bis nach
Konſtanti=
nopel zum Beſuch des Sultans ausdehnen wird.
Der Großfürſt=Thronfolger ſollte geſtern in Kiel eintreffen und
amtlich empfangen werden.-
Die Kreuzerkorvette „Irene,
Kom=
mandant Prinz Heinrich, iſt am 10. von Kiel nach dem Mittelmeer
in See gegangen.
Die „Nordd. Allg. 8tg." weiſt darauf hin, daß der diesjährige
Bergarbeiterſtreik dort am ſpäteſten ausgebrochen und am früheſten
beigelegt ſei, wo die Bergleute ein kleines Eigentum beſitzen. Das
genannte Blatt hält es deshalb für gerechtfertigt, wenn die
Kom=
munen oder der Staat die Jnitiative ergriffen, um den einzelnen
Arbeitern Gelegenheit zum Eigentumserwerb zu ſchaffen oder zu
erleichtern.
Noch in dieſem Monat ſteht der „Königsb. 8tg. zufolge auch
der Stadt Königsberg ein Beſuch des Kaiſers bevor. Der Kaiſer
geht Ende des Monats (wie man annimmt, in der Zeit nach dem
25. d. M.) zur Jagd in die Rominter Heide, und verweilt einen
Tag über im Königsberger Schloſſe. Von größeren
Empfangs=
feierlichkeiten ſoll, ſo weit bis jetzt verlautet, gemäß dem Wunſche
des Kaiſers Abſtand genommen werden.
Von der oſtafrikaniſchen Küſte wird gemeldet: Hauptmann
Wißmann wird 1200 Wangamwezi, 800 von ſeinen eigenen Leuten
und 30 Europäer auf ſeinen Zug gegen Mwapwa mitnehmen. Er
erwartet in etwa zwei Monaten zurück zu ſein. Wegen
Streitig=
keiten mit Bwanakeri, dem früheren Walt, iſt eine ſtrenge Blockade
über Saadani verhängt worden. Der Sultan leidet am Fieber.
Der Elbf. 3tg.- zufolge ſoll die angekündigte Ausſendung eines
Rechtsbeiſtandes für den Reichskommiſſar Wißmann nach Oſtafrika,
wozu der Aſſeſſor v. Buri auserſehen war, auf Grund. aus Sanſibar
eingegangener Nachrichten wieder unterbleiben.
Schweiz. In Eſtavaher, Kanton Freiburg. haben inſolge eines
von der Regierung kraft des neuen Wirtſchaftsgeſetzes erlaſſenen
Tanzverbotes ſehr bedeutende Ausſchreitungen ſtattgefunden. Die
Menge, welche wie früher tanzen wollte, ſetzte den zahlreich
auf=
gebotenen Gendarmen Gewalt entgegen, ſodaß ſich ein blutiger
Kampf entſpann. Dem „Vaterland= zufolge ſtanden mehrere
konſer=
valive Großräte an der Spitze der Widerſpenſtigen. Viele Perſonen
ſind verwundet.
Heſterreich=Angarn. Die „Volit. Korreſp.; meldet aus Belgrad:
ſEin vielbemerkter Artikel des „Narodni Dnewnik; bekundet die
beklagenswerte Erſchütterung der ſerbiſch=bulgariſchen Freundſchafts=
Beziehungen und ſpricht ſehr warm für ein inniges Bündnis
zwiſchen Serbien und Rumänien.
Dänemark. Der „Dannebroog' führt am Montag die Kaiſerin
Friedrich mit drei Töchtern von Warnemünde über. Die Kaiſerin
vleibt bis zum 19. ds. auf Fredensborg.— Die Prinzeſſin Thyra,
Herzogin von Cumberland, fährt am Donnerstag mit dem „
Danne=
broog; nach Lübeck.
Rrankreich. Am 9. fand im Miniſterium des Auswärtigen
ein Diner zu Ehren der Söhne des Vicekönigs von Egypten ſtatt.
Spuller brachte einen Toaſt auf den Khedive und das Gedeihen
des mit Frankreich durch Traditionen, Intereſſen und Sympathien
unauflöslich verbundenen Egyptens aus; der türkiſche Geſandte Eſſad
erwiderte dankend.
Die Direktoren der Weltausſtellung erklärten in Beantwortung
einer Anfrage, ob beabſichtigt ſei, die Ausſtellung zu verlängern,
dieſelbe werde unwiderruflich am 31. Oktober geſchloſſen.
Die Pariſer Strafkammer beſtatigte das Urteil, welches Mermeir.
den Chefredakteur der „Cocarde, wegen Beihülfe zum Diebſtahl
gerichtlicher Aktenſtücke mit 4 Monaten Gefängnis und 500 Frs.
Geldbuße belegt.
Rumänien. Der Miniſter des Aeußern, Lahovarh, begiebt ſich
mit einmonatlichem Urlaub nach Paris und wird ſich auf der
Rück=
reiſe einige Tage in Wien aufhalten.
Maroſtſto. Die ſpaniſchen Panzerſchiffe „Pelaho', „Navarra
und „Caſtilla und das Kanonenboot „sla de Luzon' ſind in
Tanger angekommen. Das Eintreffen des Geſchwaders ſoll mit der
Ermordung der Schweſter und des Dienſtmädchens Dr. Jordans
zuſammenhängen. Die ſpaniſche Regierung verlangt die Hinrichtung
des Mörders.
178
Aus Etadt und Land.
Darmſtadt, 12. September.
⬜ Stadtverordnetenverſammlung. Infolge Verhinderung des
Herrn Oberbürgermeiſters Ohly wurde die geſtrige Sitzung von
Herrn Beigeordneten Riedlinger präſidiert. Er teilte mit. daß die
ſtändige Feuerwache vom 1. Oktober ein Lokal in dem ſtädtiſchen
Neubau an der Stadtkirche beziehen werde und Herr Harres ſeine
Thätigkeit als Mitglied der Anlagekommiſſion niedergelegt habe.
Man dankt für die ſeitherige Thätigkeit des Genannten und wählt
Herrn Brauereibeſitzer Karl Diehl als Erſatz. Eine Eingabe von
Bewohnern des Nordoſtviertels remonſtriert gegen die Benenu
einer Straße im dortigen Viertel. Der Name Pfründnerſtr,
oder vielmehr Pfründnerhausſtraße paßt den Geſuchſtellern ris
Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß übrigens die näher
Geſuch bezeichnete Straße Mollerſtraße und nicht
Pfründnerh=
ſtraße genannt worden ſei. Die Bürgermeiſterei hat die
Geh=
ſteller bereits hiernach bedeutet. Zum Winterfahrplan der
Danl=
ſtraßenbahn referiert Herr Bernhardt, daß man ſich in der Fl
miſſion dahin geeinigt habe das früher beſchloſſene Erſuchen an,
Straßenbahnverwaltung auf Einführung eines Stundenplans
des Widerſpruchs der Verwaltung zu erneuern. Die Verſammh
tritt dem Beſchluſſe der Kommiſſion bei.
Ueber ein Geſuch des Vereins zur Förderung gemeinnütz=
Zwecke betr. die Eintrittszeit der Einjährig= Freiwilligen refer"
ebenfalls Herr Bernhardt. Er führte aus, daß die Beſtimm
wonach in der hieſigen Garniſon Infanterie=Einjährige nur
1. Oktober eintreten können, bereits recht mißlich in beteilis
Kreiſen empfunden werde, namentlich ſeien die Studierenden
hieſigen Techniſchen Hochſchule geſchädigt, deren Studium an
für nch ja ſchon gerade lange genug dauere. Man beſchließt.)
ſtändigen Orts ein Geſuch, die angezogene Verordnung fürh.
hieſige Garniſon rückgängig zu machen, zu unterſtützen.
Uh=
einige weitere Punkte der Tagesordnung referieren wir in nächſlt
Rummer.
Lutherfeſtſpiel. Aus früheren Mitteilungen iſt den Le
dieſes Blattes bereits bekannt, daß eine große Anzahl unſerer Alhſind
bürger aus allen Stäuden und Berufskreiſen zu einem Konuun
zuſammengetreten war, um das Lutherfeſtſpiel von Hans
HenAAll=
in unſerer Stadt zur Aufführung zu bringen. Die erſten Arbe icä ud,
wie die Wahl der einzelnen Komités, die Verteilung der Arcs Aiſipd
die Zeichnung des Garantiefonds u. a. ſind erledigt, und es harnſnn
ſich nunmehr um die Vorbereitung, welche unmittelbar der
Ahdlmde=
führung ſelber gilt. Der heutige Aufruf (ſiehe Inſerat) wendet ſlh Lepo
an unſere evangeliſchen Mitbürger, um zu weiterer aktiver Ekigim
teiligung aufzufordern. Wie bekannt, iſt Herr Theaterdiretſ Eerſth
Heßler in Straßburg für die Leitung des Unternehmens gewonugkdies
Herſelbe wird nächſten Montag, den 16. d. M., abends 8 Uhr. ülugen d
Saalbau unter den Perſonen, welche ſich zur Verfügung geſlehlhen
haben, diejenigen auswählen, welche für die einzelnen Rollen geei ſin Kaz.
erſcheinen. Es dürfte am Platze ſein, hier kurz die Grund ſſchren M
anzuführen, nach welchen bei der Auswahl verfahren wird. Hthiſimm
Heßler kennt von den Anweſenden niemanden: die Auswahl erfuſ lach b
demnach ganz unabhängig von irgend welchen verſönlichen Fladen 6
ziehungen, ganz unabhängig von Stand und Beruf der einzektchullah
Neben den etwa 20 Perſonen, welche in dem Stücke zu ſprecemParre
haben, ſind es deren 80 oder mehr, welche ſtumme Rollen ſpi=keſntions
und durch ihre Geſtalt und ihr Auftreten das Bild der Ph. gür d
Luthers ſollen vorführen helfen. Ratsherren, Landsknechte, Patri25az belch
Studenten, Bauern und Mönche trrten auf und jeder hat ſein 20e Uhate,
zu der Geſamtwirkung beizutragen, ob er nun ſpricht oder n=khmm=
Der Ausſchuß des Lutherfeſtſpiels richtet unter Hinweis auf Ah wieder
heutige Inſerat an unſere evangeliſchen Mitbürger aller Berrückwurdel
kreiſe die Bitte, ihre Kraft und ihre Perſon in den Dienſt Ahr Ver
dankbaren und guten Sache zu ſtellen. Nicht nur jüngere L ſh zie 21
werden gebraucht, ſondern auch zahlreiche ältere Perſonen.- aand ein
regelmäßigen Proben für die Aufführungen werden etwa 10 2 7hmn ha
vor Beainn derſelben anfangen und zwar finden die Geſaraͤmglſe
proben durchweg abends ſtatt, ſodaß durch dieſelben niemandoUAr lein
der Ausübung ſeines Berufs gehindert wird. Wie das Inter=ach pr.
für die Aufführung des Lutherfeſtſpiels bei uns in den weite sMen odel
Kreiſen ſich ſchon im allgemeinen kund gethan hat, ſo ſieht. Pü Lenal
hoffen, daß es ſich auch ſpeziell bethätige durch zahlreiche=Mhmde
meldungen zu aktiver Beteiligung in der auf nächſten Mon Uht eine
anberaumten Verſammlung.
heh Eru
Seitens der Priv. Schützengeſellſchaft findet heute nachmittlanehrhl
2 Uhr zur Feier des Geburtstages Sr. Königl. Hoheit des Gofühalichl
herzogs ein Ritterſchießen ſtatt. Es iſt eine Feſtſcheibe aufgeſt-haülh,
auf welcher eine von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog geſicklüge,
Ehrengabe ausgeſchoſſen wird
ie wir
Wie aus dem Annoncenteil unſerer heutigen Nummer erſülaln, e,
lich iſt, läßt der Verſchönerungsverein an Alle, welche ſich für
grei
Sache intereſſieren, Einladung ergehen, Projekte über die Herſtell Pühetoy
von Anlagen an der Kraftsruhe einzureichen. Da die Kraftsrb
ſchindl
iner der ſchönſten Ausſichtspunkte in der unmittelbaren
Umgeb=
nſerer Stadt iſt und deren entſprechende Herſtellung beſondgselozgen
Intereſſe verdient, ſo verfehlen wir nicht unſere Leſer auf beſeshß; e
gelegt,
Einladung hierdurch beſonders aufmerkſam zu machen. Das
4er
ſamte, in Anlagen umzuwandelnde Gelände iſt ca. 3 Morgen 91
„ Sportsfreunden und ſich ſonſt dafür Intereiſierenden köntih.
wir mitteilen, daß zu dem am 15. Sept. lnächſten Sonntagl los4, aeh
indenden Wettfahren des Radfahrer=Vereins Darmſtadt zum erſſh.
Male Rennmaſchinen zugelaſſen werden. Die Rennen wemsöo,
Nennungsſchluß välip
dadurch beſonders an Intereſſe gewinnen.
die Teilnehmer an den Wettfahrten iſt Donnerstag, 12. Septen
mittags 12 Uhr bei dem erſten Vorſitzenden Herrn R. Lyncker. 2
Bequemlichkeit des Publikums ſind Billet=Vorverkaufsſtellen errich
üEEh 1 M. 2. Platz 50 Pf. und 3. Platz 30 Pf.
EII4
Vom nationalliberalen Parteiſeſt, welches am 1. September 1 ſtohlenen Sachen geſchmolzenen Klumpen Silber fand.
Aftem Auerbacher Schloſſe ſtattfand, hat Herr Photograph
hus hier verſchiedene photographiſche Momentbilder
abge=
ſren, die faſt Burchweg; als vorzüglich gelungen bezeichnet
ungspforte und einiger vor derſelben gruppierten Mitglieder antwortliche Amt des Hauptbuchhalters.
drmſtädter nationalliberalen Vereins und anderer Feſtgäſte
hallen. Sehr deutlich iſt über dem Portale der
Willkommen=
zu leſen. Meiſterſtücke ſind auch die Aufnahmen der Auer=
Komitemitglieder und einer Gruppe Feſtteilnehmer, welche freiſinnigen Partei mit aroßer Majorität gewählt.
hnier der Muſiktribüne zu fröhlichem Thun zuſammengefunden
77 Das Geſamtbild der großen Verſammlung iſt während der
de3 Oberbürgermeiſters Dr. Miquel aufgenommen und gewährt
aungefähren Anblick über die kolloſale Menſchenmaſſe, welche
Höfe des Auerbacher Schloſſes eingefunden hatte.
Da der Michgelistag, 29. September, in dieſem Jahre auf
ſsonntag fällt, findet der Dienſtbotenwechſel dem Stadtgebrauche
5diesmal am Montag, den 30. September, ſtatt. Um
ver=
aͤntlich ausgedrückten Zweifeln zu begegnen, machen wir
be=
lsl hierauf aufmerkſam.
Stand der Darmſtädter Volksbank am 81. Aug. 1889. Activa:
ſieſtand 24746 M. 57Pf. Mobilien 1004 M. 70 Pf. Debitoren=
239755 M. 63 Pf. Wechſel=Konto 102 414 M. 44 Pf. Efiekten=
27016 M. 34 Pf. Verwaltungskoſten 14432 M. 41 Pf.
6 und Immobilien=Konto 82901 M. 67 Pf.
Aaſſiva: Zinſen=Konto 31504 M. 63 Pf. Dividende=Konto
3N. 21 Pf. Reſervefond 79282 M. 16 Pf. Gewinn=Reſerve=
Lleredere=Konto 25 536 M. 23 Pf. Stammanteile 552527 M.
tp. Depoſiten, Sparkaſſe, Girr=Kreditoren ꝛc. 801 642 M. 72 Pf.
rhaag im Auguſt 1172521 M. Zahl der Mitglieder 793.
Eberſtadt, 10. September. Geſtern tagte in der hieſigen
huhdie Synode des Dekanats Eberſtadt. Den
Ver=
los s Uhrælngen derſelben ging um ½10 Uhr ein Gottesdienſt voraus.
fügum d luhem Herr Pfarrer Kaiſer=Stockſtadt die Feſtpredigt über
Rolleneſene Kap. 17 V. 12 und 13 hielt; außerdem trugen die Schüler
ie gukrüutren Mädchenklaſſe unter Leitung des Herrn Lehrer Mahr
win hä heiſtimmige Motette: „Der Herr iſt mein Hirt' ſehr ſchön
zwah brn lach beendigtem Gottesdienſt begrüßte Herr Dekan Heß die
ſitsenmtaͤnden Shnodalen, die, wie durch Namensaufruf feſtgeſtellt
rſönlich
der nsund vollzählig erſchienen waren. Als Schriftführer wurden die
demm Pfarrer Römheld und Frank. die auch im vorigen
Jahr=
hnieſw ſunktionen übernommen hatten, per Akklamation wieder ge=
Rollen
hiſd poällk Für die nächſten drei Jahre wurde der aufgeſtellte Vor=
nfalhlg, welcher in Einnahme und Ausgabe mit 1200 M. abſchließt,
ecltz ohup ſebatte genehmigt. Der Ausſchußbericht, von Herrn Pfarrer
hat l Ainkurmann=Pfungſtadt aufgeſtellt und verleſen, konſtatierte auch
u büiezzmit wieder ein erfreuliches Aufblühen des kirchlichen Lebens;
all ſtand er Verhandlungen bildete auch nach der diesmaligen
Tages=
den Lordikuz die Diakoniſſenfrage, da im vorigen Jahre über dieſen
ſüu Gegirand ein Abſchluß nicht erreicht werden konnte. Herr Pfarrer
ſ ews heſau geliefert, und die von ihm aufgeſtellten Theſen gelangten
de nit iärr kleiner Abänderung zur Annahme. Um der Diakoniſſen=
„ üſacck uch praktiſch zu helfen, wurde zur Ausbildung von
Dia=
dal ſnizsinen oder Krankenpflegerinnen aus Mitteln der
Dekanats=
dus kaſſi imr Betrag von 100 M. verwilligt. Als Abgeordnete für die
Lanſueynode wurden, nachdem Herr Pfarrer v. Wachter=Ober=
Nandſidt eine Wiederwahl entſchieden abgelehnt hatte, die Herrer
deklärpeß Crumſtadt und Amtsrichter Weiß=Darmſtadt mit große:
tiv Uenmehrheit gewählt. Nach den Verhandlungen fand ein
sgemKinchaftliches Eſſen im Darmſtädter Hof dahier ſtatt.
Mainz, 10. Sept. Die hier anhängige Unterſuchung wegen
killnnuſchleifen beidem Artillerie=Depot Mainz
al welchzwie wir hören, auf direkte Weiſung des Kriegsminiſteriums
Bluin eingeleitet worden iſt, gewinnt immer größere
Ausdeh=
gllnung ud greift auch bereits im andere Truppenteile über. Von
ſMillzüiperſonen ſind neben Zeughauptmann H. und zwei zbereits
Ein Hiͤf befindlichen Feldwebeln drei weitere Zeugoffiziere in
Unter=
ſöſuchEy gezogen und vorläufig mit Hausarreſt belegt.
Zeughaupt=
ſlmanqy., der eine Familie von 11 Kindern hat, wird hauptſächlich
ſzur U gelegt, daß er von Lieferanten größere Darlehen
genom=
lmenn relche er ſchließlich auf die Art getilgt, daß er ſich bei Liefe=
Prung en Proviſionen gutſchreiben ließ. Die genaue Buchführune
ſübera bſe Darlehen und die verrechneten Proviſionen Seitens des
bebenrds verhafteten hieſigen Geſchäftsmannes führte dazu die Un
gek terſurang auch auf die übrigen Offiziere auszudehnen, indem ſich
deren hamen bei der Beſchlagnahme der Bücher in gleicher Weiſe
omit Alehen und Proviſionen verzeichnet fanden.
Ufloſſene Nacht iſt hier eine Perſönlichkeit verhaftet worden,
e die ünzerdacht ſteht, das viele in der letzten Zeit hier zirkulierend=
Pfal-ke Geld fabriziert zu haben. — Die Perſonen, welche den
Kr. 175
249¼
mhel Herren D. Faip u. Söhne, Carl Will, K. Rittershaus, Einbruch bei dem Vrinzen von Sachſen=Weimar
eider, W. Pfeil, Hch. Lautz, Cigarrenhändler Colmar und ( verübt haben, ſind jetzt ſämtlich den Behörden in die Hände
ge=
oeß. - Die Preiſe der Pläße ſind: Nummerierter Platz 2 M. ) raten. Geſtern wurde noch ein an dem Diebſtahl beteiligtes
Schuh=
macherehepaar von hier verhaftet, bei dem man einen aus ge=
J. Mainz, 10. September. Der Hauptbuchhalter des Heſſiſchen
Ludwigs=Bahn, Herr Heinrich Beaury, iſt geſtern nach längerem
Krankenlager geſtorben. Der Verſtorbene war ſeit dem Jahre 1856
m können. Beſonders 'ſcharf und lebhaft iſt das Bild der 1 bei der Ludwigs=Bahn und bekleidete ſeit dem Jahre 1860 das ver=
J. Alzey, 10. September. Bei der geſtern in Alzey
ſtatt=
gehabten Ergänzungswahl zur Stadtverordneten=
Verſammlung wurden ſämtliche ſieben Kandidaten der deutſch=
Worms, 11. Sept. Die Einweihung des ſtädtiſchen Spiel=
und Feſthauſes ſoll am 26. Oktober ſtattfinden.
St. Frankfurt, 11. September. Der hieſige Verein zur Züchtung
reiner Hunderaſſen veranſtaltet am 17. und 18 d. M. nur für
Jagdliebhaber, Jäger und Forſtbeamte zu Bad Weilbach, Station
Flörsheim TTaunusbahn), eine Prüfungsſuche für
Hühner=
hunde aller Raſſen. Die Nennungen ſind ſehr zahlreich erfolgt,
ſo daß ſämtliche Suchen ſich äußerſt intereſſant geſtalten werden.
Im Zoologiſchen Garten wird Herr Securius nächſten
Sonntag nachmittag mit fünf aneinander gekoppelten Luftballons
aufſteigen und findek aleichzeitig Extrakonzert der Gartenkapelle ſtatt.
Bayreuth. Die Meldung der „Augsb. Abd.=8tg., es ſei für
das nächſte Jahr eine zehnmalige Aufführung des „
Parſifal=
in Ausſicht genommen, und es ſeien die Schwierigkeiten der
Ge=
winnung der Künſtler beinahe gehoben, - beruht durchaus auf
Er=
findung. Der längſt gefaßte Entſchluß, während des Jahres 1890
eine Pauſe eintreken zu laſſen und inzwiſchen die für das Jahr
1891 in Ausſicht genommene Neuaufführung des „Tannhäuſer=vor=, hat keinerlei Wandlung erfahren.
Halle, 10. September. Die ſtädtiſchen Behörden beſchloſſen, die
Verſammlung der deutſchen Naturforſcher und Aerzte
einzu=
laden, im nächſten Jahre ihre Verſammlung in Halle abzuhalten.
Verlin, 10. Sept. Das „Verl. Tageblatt= meldet aus Peſt,
Janatz Link mit Frau, welche dringend des am 16. Auguſt im
Frankfurter Hofl zu Frankfurt a. M. verübten Juwelen=
Dieb=
ſtahls verdächtig ſind, wurden in Kaſchau verhaftet. Bei Link
wurden Juwelen von etwa 800 M. Wert, ſowie 110 Gulden in
baar vorgefunden.
8t. Bäderfrequenz. Aachen 29 332. Baden=Baden 48 678. Ems
18367. Homburg 11813. Kreuznach 5591. Münſter a. St. 2231.
Nauheim 1625. Schlangenbad 2055. Schwalbach 5202. Soden i. T.
2186. Weilbach 121. Wiesbaden 88766. Cuxhaven 2742.
Helgo=
land 10528. Oſtende 20244.
Melbourne, 10. Sept. Die in der Kolonie Victoria für die
Streikenden Londons geſammelten Gelder betragen jetzt 10000
Pfund, in Newſouthwales 4000 Pfund.
In einer kleinen Stadt der Mark
- ſo erzählt
man-
lebte vor einigen Jahrzehnten ein Kaufmann Sch., der wegen ſeiner
luſtigen Streiche und Ueberraſchungen noch in der friſcheſten
Erinnerung ſteht. Eines auten Abends ſind die Stadtverordneten
und der hochwohllöbliche Magiſtrat einmütig' zu einem „ſtädtiſchen
Eſſen' verſammelt. Schon beginnen einige allzu philiſtröſe Herren
vom Nachhauſegehen zu reden, als Sch. plötzlich den „Antrag
ein=
bringt” die ganze Geſellſchaft ſolle ſich alsbald zum Kirchplatz
begeben, die Pferde des noch vom Jahrmarkt dort ſtehenden Karuſſels
beſteigen und einen nächtlichen „Umritt” halten; er ſelbſt werde
vorauseilen, den Beſitzer wecken und alles weitere mit ihm abmachen.
Ein toller Gedanke! — Darob denn auch zuerſt allgemeines
Kopf=
ſchütteln und ernſtliche Bedenken, die jedoch der ſprudelnden
Beredt=
ſamkeit des Anträgſtellers und den Zuflüſterungen des Weinkobolds
nicht lange Stand zu halten vermögen. Die Sache hat doch
ent=
ſchieden Reiz. und Sch3 Vorſchlag wird endlich einſtimmig
ange=
nommen, jedoch nur unter der Ausdrücklichen Bedingung: „Im
Dunkeln und einmal rum - ganz ſachtel— Dieſes =
Amendement-
ſtammte vom Herrn Bürgermeiſter her. Eiligſt entfernte ſich Sch.
Nach etwa zwanzig Minuten iſt er zurück und meldet, daß in kurzer
Heit Alles bereit ſein werde. Leiſe auftretend ziehen die Väter der
Stadt durch die ſchlummernden Straßen dem Kirchplatz zu. Jetzt
ſind ſie zur Stelle. Man ſpäht wohl erſt noch einmal ſcheu umher
man zaudert - doch der Spaß iſt zu verführeriſch, und mit
gegenſeitiger Unterſtützung ſitzen ſchließlich Alle im Sattel. „
Vor=
wärtsi" könt Sch.'3 Kommando. — Leiſe und lanaſam ſetzen ſich
die höizernen Gäule in Bewegung - einmal rum' ſind ſie unter
hörbarem Gekicher ihrer edlen Reiter' gelangt - „Halt! Halt!
ruft es gedämpft von allen Seiten - — umſonſt, umſonſt: das
Karuſſel dreht ſich weiter - ſchneller und ſchneller, trotz vielſeitigen
Einwandes ünd — o Entſetzen! - unn ſtimmt eine „
Blechkapelle=
die bis dahin im tiefen Schatten der Kirche verborgen geſtanden
hat, ſchmetternd den „Dragonermarſch; des alten Deſſauers an:
„So leben wir, ſo leben wir, ſo lebn wir alle Tagel Raſch ent=
Zündeten ſich auch ein paar Lampen, und ihr verräteriſches Licht
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zeigt dem geſchwind herbeigeeilten Wächter der Nacht und den aus
ſüßem Schlaf „aufgeblaſenens, neugierig die Fenſterläden öffnenden
Bürgern das ebenſo ſeltene wie erhabene Schauſpiel: Magiſtrat
und Stadtverordnete zur Nachtzeit mit Muſikbegleitung auf dem
Karuſſel!
— Sieh mal, was das Mädel für ein entzückendes Haar hat”-
„Ja, das hat ſie von ihrem verſtorbenen Vater.” - „Hatte der
auch ſo ſchönes Haar ?u - „Nee, aber er war Perrückenmacher.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 10. September.
E. A. Drei nach Form und Inhalt ſehr verſchiedene Stücke
gaben dem heutigen Theaterabend einen ebenſo abwechſelungsreichen
als feſſelnden Charakter. Das erſte derſelben, ein Dramolet von
Coppé, „Der Geigenmacher von Cremonar, weiß durch das
Schickſal ſeines Helden Saiten in der menſchlichen Bruſt zu
be=
rühren, die noch forttönen, wenn ſich der Vorhang über dem
Scenen=
bilde ſchon längſt geſchloſſen hat.
In der guten Stadt Cremona ſindet im Jahre des Heils 1750
unter den Geigenbauern vor einer eigens dazu erwählten Jury
ein Wettbewerb ſtatt. Wer das ſchönſte Inſtrument verfertigt hat,
trägt die güldene Ehrenkette und den Meiſterhut davon. Im land=
und weltbekannten Atelier des Meiſters Taddeo Ferrari ſitzen die
zwei geſchickteſten und talentvollſten Leute der ganzen Zunft, ſeine
beiden Schüler Filippo und Sandro. Einem von ihnen ſcheint der
Preis zufallen zu müſſen. Der alte Ferrari hat ſich gelobt, daß
nur der ſein Schwiegerſohn werden ſoll, welcher die Ehren des
Tages davontrüge, es erinnert dies lebhaft an Pogner in den
Meiſterſingern. Das ſchöne Töchterlein Giannina nimmt dieſen
väterlichen Spruch teils mit Schmollen, teils mit Lachen auf. Für
ſie bedarf es keiner Jury mehr, ihr Herz hat ſchon längſt
entſchie=
den und zwar für den jungen, ſtattlichen Sandro, dem ſie natürlich
auch im Wettkampf das beſte Glück gönnt. Sandro hat keinen
Konkurrenten zu fürchten außer ſeinem Kameraden Filippo, der
von der Natur ebenſo vernachläſſigt als Sandro ausgezeichnet
wor=
den iſt, ein armer Bückliger, der durch hohe Kunſtbegeiſterung und
emſiges Schaffen die Unbill des Schickſals wett zu machen ſucht.
Ihn treibt zu dem Wettbewerb nicht nur der Ehrgeiz des
Künſt=
lers, ſondern vor allem der tief geheime, brennende Wunſch, vor
den Augen der geliebten Giannina würdig dazuſtehen.
Vielleicht-
ſo raunt eine innere Stimme ihm zu, ſie, wenn du mit
Ruhm und Ehren bedeckt vor ſie hintrittſt. da ſie ja ſelbſt ein
Kunſtlerkind iſt, über deine häßliche, unſcheinbare Hülle hinwegſieht
und dein: Liebe erwiedert.: Nicht ertrozen will Filippo das
Mädchen auf Grund des väterlichen Machtſpruchs, aber werben
mit ſeiner Liebe und ſeinem Talente möchte er um ſie. In der
Stille hat er ein Inſirumeut zuſtande gebracht, das, er weiß es,
einen ſo köſtlichen Ton beſitzt wie die berühmten Amatigeigen; er
probiert darauf vor der Geliebten einen Satz von Corelli
- und.
Giannina bricht in heftiges Weinen aus. Aber es iſt nicht die
Rührung über Filippo's meiſterhaftes Spiel, wie dieſer irrtümlicher
Weiſe einige Augenblicke wähnt, ſondern die Erkenntnis, daß dieſe
Geige unbedingt über alle anderen den Sieg erringen müſſe, welche
ihr dieſe Thränen entpreßt. Sobald Filippo ſich über Gianninas
Gefühle klar iſt, beſchließt er großartigen Herzens ſeine eigenen
Hoffnungen zu begraben und dem Kameraden zum doppelten Triumpf
zu verhelfen. Heimlich vertauſcht er die Inſtrumente, und Sandro
trägt dieſelben aufs Stadthaus zu den Preisrichtern, aber eine
weniger groß angelegte Natur als ſein buckliger Kamerad ſteht er
nicht an, ſich den Sieg zu erſchleichen und verwechſelt abermals die
Geigen, natürlich ohne eine Ahnung davon zu haben, daß Filippo
den Tauſch bereits vollzogen hat. Hier iſt nun das Dramolet auf
einem Punkte angelangt, der zu einer überraſchenden Wendung
günſtige Gelegenheit böte. Giannina könnte aus dieſem
Tauſchvor=
gang zu der Erkenntnis geführt werden, welcher von den beiden
Liebhabern der echtere, edlere Menſch iſt, ſie könnte um der ſchönen
Seele Filippo's halber die Neigung zu dem oberflächlichen Sandro
erſticken - aber eine ſolche Fortführung lag nicht in der Abſicht
Coppés, der ſeinen Schluß vielmehr ganz nach dem herkömmlichen
Lauf der Welt einrichtet. Sandro muß ſeinen Betrug noch
recht=
zeitig dem Freunde beichten; dieſer geht nun zwar aus der
Kon=
kurrenz als Sieger hervor, verzichtet aher dafür zu Gunſten ſeines
Freundes edelmütig auf Gianninas Hand. Während dieſe und
Sandro als glückliches Paar unter dem Jauchzen der Zunftgenoſſen
daſtehen, nimmt Filippo tief erregt ſchmerzlichen Abſchied. Er
wandert in die weite Welt, um ſeine Kunſt auch anderen Gegenden
zugänglich zu machen.
Herr Wagner hat der Rolle des Filippo ein eingehendes,
vom ſchönſten Erfolge gekröntes Studium entgegengebracht. Seine
ganze Darſtellung war von innerer Wärme durchglüht, von tiefem
Verſtändnis getragen für die Weſensäußerungen eines Charakters,
der ſich ſelbſt einmal mit einem „feinen Inſtrumente in
unſchein=
barem Futterale' vergleicht.
Säulen, Marmorſitze, Götterbilder, Lorbeergebüſch und an einer
Nr. 178.
üppigen mit feurigem Ehverwein beſetzten Tafel drei Schwey
die es den homeriſchen Freiern gleich thun - dieſes Bild iſt
Ouvertüre zu Augiers „Schierlingr. Der Veranſtalter
Gelages, der junge Athener Klinias, bei welchem die beiden and
zwei alte, verlebte Junggeſellen, zu Gaſte ſind, leidet furchtbar
der Langeweile des Lebens. Er hat trotz ſeines Reichtums
ſeiner Jugend bereits alle Genüſſe erſchöpft und weiß nun nil
beſſeres zu thun als ſich mittelſt eines Schierlingstranks die
Pfor=
des Hades zu entriegeln. Vorher aber möchte er an ſeinen bel
Kumpanen, in deren Laſterſchule er groß geworden und die er:
richtig verachtet, ein lehrreiches und ergötzliches Exempel aufſteh
Er ernennt den zu ſeinem Erben, welchem es gelingen würde,
Gunſt und Neigung eines ſchönen Mädchens zu erlangen, das
einigen Tagen im Hauſe des Klinias als Geſangene weilt.
höchſt ergötzlicher, zwerchfellerſchütternder Komik iſt nun die
Se=
in der die beiden alten Lebemänner ihre Liebenswürdigkeiten
die junge Hhppolyta verſchwenden, um ſich bei dieſem Bemi
ſchließlich in die Haare zu geraten. Eine andere nicht minder
bauliche Situation wird herbeigeführt durch Klinias Erkläru
der, welcher als Freier den kürzeren zöge, ſolle als Schmerzens,
das Vermögen erhalten. Nun möchte wieder jeder der beiden Eh,
männer ſeine perſönlichen Vorzüge gegen die des andern hen
ſetzen. Das tolle Spiel nimmt den Ausgang, daß dem
Kli=
hierbei Gelegenheit wird, in Hippolhta das reine, jungfräuil
Weib zu erkennen, nach dem ſein Herz ſich ſchon längſt geſehnt,
und daß er nun, anſtatt dem Gotte der Unterwelt zu opfern, zu
Altären Hymens ſchwört. Es ſteckt viel attiſches Salz in dich
Augierſchen Stück. Mitunter werden wir geradezu an Ariſtophl.
erinnert. Die Fitgerſche Ueberſetzung iſt treffend und fein.
Eine ſehr glückliche Verkörperung der beiden Schlemmer liefen
die Herren Werner und Wagner. Herr Hacker und Fu
v. Felden waren als Klinias und Hippolytg ganz an ih
Platze.
Der Benedirſche Einakter „Die Dienſtboten; machte
Beſchluß. Man kann herzlich lachen über das bunte Treiben,
richtige Lieben und gehäſſige Intriguieren in dieſer Geſindeſh.
die mit ihren Leiden und Freuden auch nicht anders beſchaffen i
die teppichbeleaten Parketböden der vornehmen Leute. Mit ſoll
ins Draſtiſche fallenden, halb und halb zur typiſchen Allgemeirh
entwickelten Figuren wie die der Köchin, des Kutſchers ꝛc.
Benedix auch noch Glück bei dem heutigen, durch blendende
Si=
tionskomik verwöhnten Publikum.
Die gutmütige, an Traumbücher glaubende Köchin Chriſa
fand an Frau Eali eine brillante Darſtellerin. Ihr ganze
zu ſprechen und ſich zu geben gefiel ungemein. Die übrigen Fig.
wurden gleichfalls ihrem amuſanten Charakter gemäß treſ
durchgeführt.
[1081
Todes=Anzeige.
Den Verwandten, Freunden und Bekannten des
Turnlehrers i. P.
Leonhard Hofferberth
zeige ich hiermit deſſen heute Morgen in der
Pfleg=
anſtalt in Göppingen erfolgtes Ableben an.
Darmſtadt, 11. September 1889.
Bürgermeiſtereiſecretär C. Sohmehl,
als Curator.
(108.
Codes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten hiermit d
ſchmerzliche Nachricht, daß unſer liebes Kind
L. udwig.
nach kurzem, ſchweren Leiden ſanft verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauerndern Hinterbliebenen.
Ph. Erbes II. und Frau.
Darmſtadt=Beſſungen, 11. September 1889.
Die Beerdigung findet Freitag Nachmittag 3 Uhr vo
Sterbehauſe aus, Kiesbergſtraße 13, ſtatt.