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152. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſlrirtes Unterhaltungsblatt.
Juſerat=
vendenengenommai n Darnkad
von der Exvedton Rheinſtr. Nr. 2.
mBeſſungen von Friedr. Bllhin
Schießhausſtraße 12 ſowie auſwir
vn allen LynonenEpeditonm.
Amtliches Organ
flir die Bekanntmachungen des Großh. Freigamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
Mé 174
Freitag den 6. September.
1889.
Lokal=Reglement,
das zu frühe Brechen von Nadelholzzapfen betreffend.
Nach Anhörung der Lokalpolizeibehörden, Zuſtimmung des Kreis=Ausſchuſſes und mit Ermächtigung Großherzoglichen
ſüniſteriums des Innern vom 12. Juni 1878 zu Ne. M. J. 8159 wird hierdurch für den Kreis Darmſtadt verfügt:
5 1. Das Brechen und Sammeln von Lürchenzapfen vor dem 1. Okiober, von Kiefernzapfen vor dem 15. November
jeden Jahres iſt unterſagt.
8 2. Zuwiderhandlungen werden mit Geldſtrafen bis zu 10 Mark beſtraft.
Darmſtadt, den 30. Auguſt 1889.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Zeller.
[0168
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Ackerbauſchule des landwirthſchaftlichen Vereins für die Provinz Starkenburg zu Darmſtadt betreffend.
Das fünfundzwanzigſte Schuljahr der Ackerbauſchule zu Darmſtadt 1889,90 beginnt Dienstag den 5. November
w ſchließt Ende März.
Die neu auſzunehmenden Schüler treten der Regel nach in die untere Abtheilung ein, Ausnahmen von dieſer Regel
ne bei genügender naturwiſſenſchaftlicher Vorbildung in das Ermeſſen des Lehrerrathes geſtell.
Die Schüler nehmen unter der Kontrolle des Vorſtehers der Schule Wohnung und Koſt in Privathäuſern. Die
Pen=
imsverhälmniſſe ſind ſehr günſtig, indem bei überaus mäßigen Preiſen jeder Bedürſuißſchattirung auf das Beſte entſprochen
eden kann.
Das Schulgeld beträgt im Ganzen 75 Mk., für das erſte Winterhalbjahr 45 Mk., für das zweite 30 Mk. Dieſe
Be=
uge ſind je beim Eintritt in die Anſtalt an die Kaſſe des landwirthſchaftlichen Vereins zu entrichten.
Neuanmeldungen ſind ſchriftlich oder mündlich ſpäteſtens bis zum 25. Oktober bei dem Vorſteher der Schule, Herrn
immel - Darmſtadt, Hügelſtraße Nr. 4 - oder bei Herrn Sekretär Petri - Paradeplatz Nr. 4 - anzubringen,
Melbſt auch jede weitere Auskunft ertheilt wird.
Darmſtadt, den 4. September 1889.
Für den Aufſichtsrath:
Der Vorſitzende:
110469
Dr. Zeller, Großh. Regierungsrath.
Betreffend: Die Feldbereinigung in der Gemarkung Waſchenbach.
B e k a n n t m a ch u n g.
Auf Grund des Art. 19 des Geſetzes vom 28. September 1887 lade ich die betheiligten Grundbeſitzer ein, die Einträge
e Eigenthums= und ſonſtigen Rechtsverhältniſſe in den öffentlichen Büchern, inſoweit dieſelben den beſtehenden Verhältniſſen
icgt mehr entſprechen, innerhalb einer Friſt von 3 Monaten bei Großh. Amtsgericht Darmſtadt II berichtigen oder e=gänzen
zu laſſen, damit die beſtehenden Rechts=Verhältniſſe beim Bereinigungs=Verfahren berückſichtigt werden können.
Dieſe Aufforderung ergeht:
1. an Diejenigen, welche Grundſtücke im
Bereinigungs=
ügirk erworben, aber ihren Eintrag im Grund= oder
Flur=
uch, bezw. im Mutations=Verzeichniß noch nicht erwirkt haben,
1. die Errichtung und Iugroſſation ihrer Erwerbtitel oder
ie Berichtigung irriger Einträge zu erwirken;
2. an Diejenigen, welche zwar im Grundbuche ſtehen,
her weil ſie ſchon vor Einführung des Geſetzes vom 21.
Fe=
miar 1852 eingetragen waren, ohne Beifügung des
Erwerb=
ſtels, um Letzieren nach Maßgabe des Artikel 28 des Ge=
ſetzes vom 21. Februar 1852 eintragen zu laſſen, indem ſonſt,
abgeſehen von dem Hinderniſſe bei der Feld=Bereinigung,
dem=
nächſt nur eine Beſcheinigung des Beſitzſtandes ſtatt einer
Eigenthums=Urkunde ausgeſtellt werden wird;
3. an Diejenigen, welche an ein auf fremdem Namen im
Grundbuch eingetragenes Grundſtück einen Vindications= oder
einen unter gewiſſen Umſtänden zu realiſirenden An= und
Rückfalls=Anſpruch wegen eines vor Einführung des Geſetzes
vom 21. Februar 1852 vertragsmäßig gemachten Eigenthums=
355
2428
Nr. 174
vorbehalls oder wegen einer bei der Veräußerung beigefügten Wäſſerungs=Regulirung erlöſchen, ſondern noch nach derſelb.
auflöſenden Bedingung, eines Endtermins oder einer Zweck= geltend zu machen ſind, z. B. Weg= und Waſſerleitungs=
G=
beſtimmung zu bilden haben, ohne dieſen Anſpruch durch den rechtigkeiten zu Gunſten von Grundſtücken, die nicht in dl
Vermerk „ſtreitigu oder „beſchränkt: im Grundbuch geſichert zu Bereinigung fallen, Lehm=, Thon=, Sandgrube= oder
Kelle=
ſetzlichen Vorausſetzungen die Vermerkung „gehemmt= wollen ſprechen haben, ferner an die, welche ſolche Grundſtücke
eintragen laſſen;
4. an die Ober=Eigenthümer und Fideicommiß=Berechligte. bis zur geſchwiſterlichen Theilung, zur Sicherung einer leberl
welche ihre Heimfalls= und Succeſſions=Rechte nicht durch Ein= länglichen Leibzucht= oder Auszugs=Berechtigung anzuſprechtz
trag der Lehens=, Erb= oder Landſiedel=, Leih= oder Fidei= haben;
commiß Qualität eines Grundſtücks im Grundbuch haben wahren
laſſen, um ihre Rechte, ſoweit dies nach Artikel 37 und 38 lichen Büchern ſolche Rechte eingetragen ſind, welche ſie fuh.
des Geſetzes vom 21. Februar 1852 noch zuläſſig iſt, im erloſchen halten, aber noch nicht haben löſchen laſſen, um dich
Grundbuch eintragen zu laſſen;
5. an Diejenigen, welche Pfand=Rechte, Eigenthums. Vor= wirken.
behalte, Revocations=Reſolutions-oder Nichtigkeits==
Separations=
oder andere Eicherheits Rechle, die weder im Hypotheken= noch Ablauf von drei Monaten weder in den öffentlichen Grundſ.
im Grundbuch gewahrt ſind, an zur Bereinigung beſtimmten und Hypothekenbüchern, bezw. den zu den Flurbüchern g6.
Grundſtücken geltend machen können, um unter Vorlage der hörigen Mutations=Verzeichniſſen, noch in den in Gemäßhh
betreffenden Urkunden und genauer Bezeichnung der Forderung der Anmeldungen aufzuſtellenden Verzeichniſſen gewahrt ſird
und derjenigen Grundſtücke, welche zur Sicherheit dienen, die bleiben bei der ſtattfindenden Feldbereinigung unberückſich tigs
Einträge in die öffentlichen Bücher zu erwirken;
6. an Diejenigen, welche Realſervituten, die nicht durch nicht geloſchte Rechte als fortbeſtehend behandelt.
die bei der Bereinigung vorzunehmende neue Weg= und
Darmſtadt, den 2. September 1889.
Der Kommiſſär:
Frhr. v. Gemmingen.
haben, ſowie an Diejenigen, welche unter Nachweis der ge= Berechtigungen auf zur Bereinigung gehörigem Gelände anz.
lebenslänglicher Nutznießung, zur Benutzung als Brautgal
7. an Diejenigen, auf deren Grundſtücken in den öffern
Löſchung unter Vorlage der nöthigen Beweiſe hierzu zu etß
Reche der unter pos. 1-7 genannten Art, welche nah
ebenſo werden erloſchene, aber in den öffentlichen Büchern nöch
1041
Ueberſicht
der Durchſchuittspreiſe von folgenden Früchten
vom 15. Auguſt bis 1. September 1889.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 1950. — Korn per Sock
100 Kilo M. 16. - - Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 18.-. - Hafer per Sack 100 Kilo M. 15.-.
Darmſtadt, den 3. September 1889.
Großherzogliches Polizeiamt.
neberſicht
der Marktpreiſe von folgenden Gegenſtänden
vom 16. Auguſt bis 31. Auguſt 1889.
Butter per ¹ Kilo M. 118, desgl. in Partien M. l.
Eier per Stück 6. Pfg., desgl. per 25 Stück M. 1.44.
Kartoffeln per 100 Kilo M. 6. -, desgl. per 25 Kulh=
M. 165. — Kornſtroh per 50 Kilo M. 275. - Heu f
50 Kilo M. 325.
Darmſtadt, den 3. September 1889.
[104
Großherzogliches Polizeiamt.
Beunnntmuchung.
Im Anſchluß an unſere Bekanntmachung vom 18. Juni l. Js. bringen wir
wiederholt zur öffentlichen Kenntniß, daß die Stadtverordneten=Verſammlung durch
Beſchluß vom 27. v. Mis. den Reſt des 4 procentigen ſtädtiſchen Anleheus:
Lit. E. d. d. 1. April 1852 im Betrage von 47999 Mk. 84 Pfg. per 1. Ottober
l. Js. zur Rückzahlung berufen hat.
Die Einlöſung der Obligationen erſolgt bei unſerer Stadtkaſſe und hört die
Verzinſung derſelben mit obigem Verfallermine auf.
Darmſtadt, den 3. September 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[1047
Ohly.
Bekanutmachung.
Diejenigen hieſigen Einwohner, Darmſtadt-Beſſuͤngen, welche im Laufe
dieſes Jahres ihr ſeither betriebenes Gewerbe niedergelegt haben, oder vor Ende
März 1890 niederlegen, oder an einen Anderen abtreten wollen, ſowie diejenigen,
welche ſonſtige Veränderungen im Gewerbebetrieb vorzunehmen beabſichtigen,
wer=
den hierdurch aufgefordert, dieſes der Bürgermeiſterei (Stadthaus, Zimmer Nr. 10)
Vormittags von 3-12 Uhr, alsbald anzuzeigen, damit bei der bevorſtehenden
Steuerregulirung Rückſicht genommen werden kann.
Darmſtadt, den 31. Auguſt 1889.
Großherzogliches Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[10311
Ohly.
Feines
vogsert und Conſek
E.
P6
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in anerkannt vorzüglichen Qualitäten empfiehlt
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Müller, Louis, Bäcker, Ballonplatz i6
„
Dr
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J. Wingeldey.
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5 M. werden abgegeben Mühlſtra;
[104
Nr. 25 Hinterbau.
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billigſt zu verkaufen. Off. umier B. W
[1632
befördert die Expedition.
Nr. 174
Geffentliche Bennnntmachung.
2429
Nachdem Philipp Becker von Nieder=Ramſtadt und deſſen Ehefrau
Eliſa=
eche geborene Bärenz, ihre Ehepacten dahin abgeändert haben, daß das Ein
liegen und der einſeitige Erwerb eines jeden der Ehegatten deſſen Sondervermögen
ſen, an welchen dem andern Gatten keinerlei Nutzungs=oder Verwaltungsrecht
zu=
t, ſo wird dies mit dem Anfügen zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß
be=
ſis erworbene Rechte Dritter hierdurch nicht berühtt werden ſollen.
Darmſtadt, den 27. Auguſt 1889.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
[10476
von Diemar.
Großherzogliches Landeshoſpital.
Als Bedarf vom 1. Ottober 1889 bis Ende März 1890 ſollen auf dem
Sub=
ionswege zur Anlieferung vergeben werden:
1) 22000 Kilo Kornmehl,
2) 11000 „ Kernmehl,
3) 13000 „ Schwingmehl,
4) 140 Centner Kornſtroh,
5)
6½
40
36
Gerſtenſtroh,
Hafer,
80 Meter Baumwollbieber (Calmue)
8) 180 „ Wollentuch und Winter=Buckskin 9) 200 „ Barchent zu Unterkleidern 10) 400 „ Caſſinet, 11) 3.0 Lima 12) 160 Sluck wollene Halstücher 13) 100 „ Kaputzen und Kopftücher ür
Männerkleider,
ür
Frauenkleider.
Probemuſter und Lieferungsbedingungen liegen auf dem Geſchäftszimmer des
Uh rzeichneten, Vormittags von 8-12 Uhr, offen.
Offerten wolle man verſchloſſen und mit der Aufſchriſt: „Submiſſion zu der
D. Seplember 1889 ausgeſchriebenen Lieſerung verſehen, bis zum 19. d. M.
hr mittags 10 Uhr, entweder per Poſt einſenden oder in den
Submiſſions=
m einlegen. In den Offerten ſind die Submiſſionsbedingungen anzuerkennen.
Die Waarenmuſter ſind getrennt von der Offerte zu verpacken, mit entſprechender
chriſt verſehen, auf dem Büreau der Anſtalt zu hinterlegen.
Hofheim, 3. September 1889.
Großherzogliche Direktion des Landeshoſpitals.
J. V.
Stroh, Großherzoglicher Hausverwalter.
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[04s3
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(Diener) mit guten Zeugn. ſucht Stelle.
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[10484
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guter Familie, das ſich aller häuslichen
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1. Oktbr. geſucht. Nur ſolche mit guter
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iätzen, welche bei dem sogenannten holländischen Verfahren Gearbeitung mit Soda und
birsasche) die Löslichkeit bewirken.
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itoreien, Rolonial- und Delicatesgen-Geschäften, sowie in den Apotheken.
ltt Beiträgen für die Nationalfeier am 2. September
Akveiter eingegangen: L. Hos 50 Pf. E. Brückner 50 Pf. Rebentiſch 2 M. Schäffer
W. Kayſer 50 Pf. P Stromberger 50 Pf. P. Frs. 50 Pf. Geheimerat Jaup 2 M.
fün 50 Pf. S. Hilger 50 Pf. Bayer Zugmeiſter 50 Pf. L. Volk 50 Pf. Foichtinger
W. A. Henſel 50 Pf. Scheid 50 Pf. Donant 50 Pf. Deiß 50 Pf. Ungenannt 40 Pf.
ädin 50 Pf. Sam 40 Pf. Stumpf 50 Pf. Beſt 1 M. Ludwig 50 Pf. Kaus 50 Pf.
öinftein 50 Pf. H. Kröll 1 M. R. 20 Pf. S. 20 Pf. Maurer 1 M. Külp
M.
Anke 1 M. F. Germann 1 M. Schönhals 1 M. Lindenſtruth 1 M. Bauer 50 Pf.
kin 50 Pf. Schleael 50 Pf. Schwalb 50 Pf. Frölich 1 M. Friedrich 1 M. Heberer
W. Ungenannt 40 Pf. Sonnthal Zimmermeiſter 1 M. Dietz 50 Pf. R. 30 Pf. C. K.
. Stephinh 50 Pf. F. Pretſch 50 Pf. Dr. G. 1 M. Jäger 50 Pf. Dr. H. Balſer
flA. G. M. 50 Pf. Schneider 1 M. Müller 50 Pf. Th. Becker 1 M. Wtw. Neidhart
14. Dr. Wiederhold 1 M. Ungenannt 40 Pf. P. O. 50 Pf. C. Lautz 50 Pf. Dr.
Athäi 1 M. Mathay 50 Pf. Schulinſpektor Müller 1 M. Dr. Forbach 1 M. N. N.
W. Spahr 1 M. Difflo 1 M. L. Reinhard 50 Pf. H. Beſt 50 Pf. H. Heß 50 Pf.
Arz Weber 50 Pf. Maas 50 Pf. F. Röder 50 Pf. Ungenannt 30 Pf. Fricker 50 Pf.
50 Pf. Ungenannt 50 Pf. Dieter 50 Pf. Weber, Kanzlei=Inſpektor 50 Pf. Zimmer=
Ein, Sekretär 1 M. L. Beſt 50 Pf. Silz 50 Pf. G. 50 Pf. Ph. Scriba 50 Pf. Dr.
fmermann 1 M. Ch. H. 30 Pf. Scheidel1 M. N. N. 50 Pf. Becker, Hauptmann i. P.
Eliſe Müller 50 Pf. v. Heſſert 1 M. Kraus 1 M. Diehl 30 Pf. Külp 1 M.
1 M.
öhmidt 1 M. H. Elbert 50 Pf. N. N. 50 Pf. Gaydoul 1 M. W. Schwab
Gimmermacher 1 M. Stamm 50 Pf. Paul 50 Pf. A. S. 30 Pf. M. Seeger 30 Pf.
geſch 1 M. Schloſſer 50 Pf. Kinkel L. 1 M. Gaß 1 M. H. Keller 60 Pf. P. Wagner
Streitberger 50 Pf. Bayer 30 Pf. Linck 1 M. M. Weber 1 M. Dr. Kreuch
Dr. Gerhard 50 Pf. Kuhlmann 50 Pf. Dippel 50 Pf. v. Muratt 1 M. Pahncke
N. N. 1 M. Schmidt 30 Pf. Chr. Haun 50 Pf. H. Jung 1 M. Siebert 50 Pf.
50 Pf. Pape 20 Pf. H. Sprengel 50 Pf. H. Herd 50 Pf. G. Grohe 50 Pf.
4 20 Pf. C. Rumpf 20 Pf. Aſiſtenzarzt Dr. Plagae 1 M. Lehning 20 Pf. Graß
F. E. 50 Pf. Emil Wagner 1 M. Ploetzer 50 Pf. Fr. Roch 50 Pf. v. Röder
H. Pullmann 50 Pf. Beck 50 Pf. Böttinger 1 M. L. Wörner 1 M. E. Bribach
Pi. K. Weller 50 Pf. Lang 30 Pf. Guckenheimer 40 Pf. L. Zimmer 30 Pf.
inelhard 30 Pf. V. Wagner 1 M. O. Kunkel 1 M. A. Bernet 1 M. Schneider
H. Müller 150 M. Geſchw. Ewald 50 Pf. Ungenannt 30 Pf. Ludwig Stern
V. W. D. 50 Pf. M. G. 20 Pf. Zuſammen 104 M. 60 Pf., hierzu die bereits
heſſentlichten 655 M. 90 Pf. Summe 750 M. 50 Pf.
D e r R e ch n e r:
Darmſtadt, 31. Auguſt 1889.
Meyer, Kanzlei=Inſpektor.
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von Suppen aller Art, welche durch dieſes
ausgezeichnete Zuſatzmittel ermöglicht wird,
die ſchnelle und bequeme Art mit ihm den
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Gemüſeſpeiſen zu erhöhen, läßt unſere
Sol=
daten, Offiziere wie Mannſchaften, nie
ver=
geſſen, ſich mit „Liebig's Fleiſch=Extrakt” zu
verproviantieren, wenn die Marſchordre
ge=
geben iſt.
p.
Graßherzogliches Hoftheater.
Freitag, 6. September.
4. Vorſtellung in d. 1. Abonnementsabteilung.
Rote Karten gültig.
Figaro's Hochzeit.
Komiſche Oper in 4 Akten von W. A. Mozart.
Graf Almaviva
Herr Hettſtedt.
Die Gräfin
Frl. Roth.
Cherubin, Page des Grafen Frl. Jungk.
Figaro, Kammerd. d. Grafen Herr Riechmann.
Suſanne, Figaro's Braut . Fr. Steinmann,
als Debüt.
Marzeline, Ausgeberin im
Schloſſe des Grafen
Frl. Finkelſtein.
Bartolo, Arzt
Herr Eilers.
Baſilio, Muſikmeiſter. . Herr Reichhardt.
Don Gußmann, Richter
Herr Lang.
Antonio, Gärtner
Herr Bögel.
Bärbchen, ſeine Tochter
Frl. Büdinger.
Anfang ½7 Uhr. Ende ¼10 Uhr.
Sonntag, 8. September.
15. Vorſtellung i. d. 1. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.)
Andine.
Romantiſche Bauberoper mit Ballet in 4 Akten
von Lortzing.
2432
Nr. 174
Holiziſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Prinz Leopold von Bayern iſt am 4. mit
dem Chef des Stabs des 1. Bahriſchen Armeecorps von München
nach Dresden zum Kaiſermanöver abgereiſt.
Den „Verl. N. Nachr. zufolge unterbleiben diesmal die
Trup=
peninſpektionen des General Feldmarſchalls v. Blumenthal in Bayern
und Württemberg.
Der preußiſche Geſandte am bayeriſchen Hofe, Graf zu Rantzau,
iſt nach München zurückgekehrt. — Profeſſor Dr. Schweninger, der
bisher, einer Einladung des Großſultans folgend,. in Konſtantinovel
weilte, kehrt am 6. d. von dort über Heidelbera nach Berlin zurück.
Der Bezirkspräſident von Oberelſaß hat drei franzöſiſche
Staats=
angehörige, den Fabrikanten Ernſt Blech und die Arbeiter Emil
Clementz und Auguſt Humbert aus Markirch auf Grund des noch
zu Recht beſtehenden franzöſiſchen Geſetzes vom 3. Dezember 1849
ausgewieſen.
Die „Weſ. 8tg. ſchreibt: Man kann die Behauptungen von
einem ſchon beſtehenden ruſſiſch=franzöſiſchen Bündnis auf ſich
be=
ruhen laſſen, die Thatſache wird von den einen ebenſo beſtimmt
feſtgehalten wie ſie von den anderen geleugnet wird. Ob aber ein
förmlicher Vertrag zwiſchen beiden Mächten ſchon abaeſchloſſen iſt
oder nicht, jedenfalls wird der Beſuch des ruſſiſchen Thronſolgers
in Paris ſtärker wirken, als die Beſtätigung jener Behauptung es
vermöchte. Es mag ſein, daß man im Intereſſe des europäiſchen
Friedens am beſten daran thäte, von dem Zarenbeſuch in Berlin
ſo wenig wie möglich zu ſprechen. Wenn aber der Zar den Erben
ſeiner Krone zwar nicht in offizieller, aber doch offiziöſer Form in
die Hauptſtadt der franzöſiſchen Republik entſendet, um eine
Veran=
ſtaltung zu Ehren der großen Revolution in Augenſchein zu nehmen,
ſo werden unſere Freunde an der Seine ſchon dafür ſorgen, daß
dies Ereignis zum ſtimmungsvollen Hintergrund für die Votsdamer
Entrevue herausgeputzt wird. Trotzdem wird es geraten ſein, ſich
ernſthafter politiſcher oder finanzieller Spekulationen auf Grund
eines ſolchen Vorganges zu enthalten. Das Naturell des garen
ſelber iſt plötzlichen Wandlungen leicht zugängig, während ihm
andererſeits der Verkehr mit überlegenen Perſonen ſehr ſchwer fallen
ſoll. Sicher ſcheint im Augenblick nur, daß man in Rußland beſtrebt
iſt, Frankreich eine Art von Genugthuung für die Gebuld zu
ge=
währen, die es in der Bewerbung um die Gunſt Rußlands an den
Tag gelegt hat. Ob dieſe Gunſt in der Form, in der ſie begehrt
worden, wirklich ſchon gewährt iſt, bleibt zweifelhaft, da man in
Rußland ſehr wohl weiß, daß die franzöſiſche Hilfe jeden
Augen=
blick zu haben iſt, auch ohne daß man ſich ihretwegen die Hände
bindet. Eine Täuſchung aber über die Bedeutung des ruſſiſchen
Kaiſerbeſuchs in Deutſchland könnte nicht mehr beſtehen, wenn man
dazu gelangen ſollte, Zeuge der Ovationen zu ſein, die dem ruſſiſchen
Thronfolger vor dem Elyſée von den revancheluſtigen Pariſern
dar=
gebracht werden.
Franſtreich. Kriegsminiſter Freyeinet iſt nach Chalons abgereiſt,
um den großen Reiterübungen unter Marquis ded Galifet
anzu=
wohnen.
po,
Der ruſſiſche Botſchafter, Baron v. Mohrenheim, hat dem
Miniſter des Aeußern, Spuller, die offizielle Mitteilung von dem
Beſuche des Großfürſten=Thronfolger in Paris gemacht. Baron
v. Mohrenheim fügte hinzu, daß der Zeitpunkt des Pariſer
Aufent=
haltes Sr. Kaiſerlichen Hoheit noch nicht genau beſtimmt werden
könne. — Dem Vernehmen nach wird der ruſſiſche Botſchafter
Paris bis auf weiteres nicht verlaſſen. Augenblicklich iſt man
damit beſchäftigt, das Botſchaftsgebäude vollſtändig neu herzurichten,
in dem der Großfürſt=Thronfolger Wohnung nehmen ſoll.
Die eoyptiſchen Prinzen Abbas und Mehemed, Söhne des
Khedive, ſind am 2. in Paris eingetroffen. Dieſelben frühſtückten
am 3. bei dem Präſidenten Carnot in Fontainebleau.
Einer offiziöſen Note zufolge dürfen die Präfekten nicht aus
eigener Initiative die Erklärung der Kandidaten zur Wahl
ab=
lehnen, ſondern müſſen hierzu durch den Miniſter des Innern
er=
mächtigt werden. Gleichzeitig wird beſtätigt, daß die durch den
Staatsgerichtshof Verurteilten, Boulanger, Rocheforl und Dillon,
keine giltige Erklärung abgeben dürfen.
Dem „Gaulois” zufolge wurde der Unterpräfekt in Toulon,
welcher die durchreiſenden Delegierten der italieniſchen Sozialiſten
offiziell empfing, zur Dispoſition geſtellt.
Die= Preſſel veröffentlicht den Text eines vertraulichen
Rund=
ſchreibens. welches der Juſtizminiſter Thevenet am 31. Auguſt an
die Generalſtaatsanwälte gerichtet hat. Man muß daraus ſchließen,
daß die Boulangiſten noch immer in den Miniſterien ihre
Helfers=
helfer beſitzen trotz aller Bemühungen der Regierung, dieſelben
aus=
findig zu machen und die verſchiedenen Reſſorts von den Boulangiſten
zu reinigen.
Das Zuchtpolizeigericht verurteilte den Chefredakteur des
boulangiſtiſchen Blattes „Cocarde;, Mermeixz, zu 4 Monaten
Ge=
fängnis und 500 rs. Geldbuße wegen Mitſchuld an der Entwendung
der Aktenſtücke des oberſten Gerichtshofes, welche die „Cocarde
vor Beginn des Prozeſſes veröffentlichte.
Dänemark. Die offiziöſe Berlinaſche 8tg.b meldet, daß dem
am hieſigen Hofe erwarteten Beſuch der Kaiſerin Friedrich niche
vor Anfana der zweiten Hälfte dieſes Monats entgegengeſeher
werden dürfe.
Der Großfürſt=Thronfolger reiſt am 12. September zu der
Manövern in Hannover und kehrt von dort direkt nach
Fredens=
borg zurück. Der Großfürſt Paul und Gemahlin reiſen am 14.
September ab.
Itakien. Bei dem Beſuche Kaiſer Wilhelms und der Kaiſerit
bei dem König von Italien werden ſämtliche italieniſche Prinzer
in Monza zugegen ſein.
Der Generalrat der Nationalbank genehmigte nach dem „
Vovolo=
am 4. mit 46 gegen 1 Stimme das Abkommen, wodurch der Bance
Tiberina die nötigen Mittel behufs Vollendung der angefangenem
Bauten geliefert werden. Crispi, der Schatzmeiſter und der Direkton
der Nationalbank, berieten den gleichen Gegenſtand. Die Schwierig
keiten ſind als gelöſt anzuſehen.
Außkand. Die Herzogin von Edinburg iſt am 3. von Koburg
in Peterhof eingetroffen.
Herbien. Bei der Anweſenheit Könia Milans in Belgras
wurde deſſen Civilliſte auf 30000 Dukaten (360000 Fres.) jährlich
ſeſtgeſtellt.
Türſtei. Nachrichten aus Kreta zufolge beſetzten die Türken
die Provinz Selina widerſtandslos, ebenſo die Umgegend von
Rhe=
thmnos. Die Inſurgenten haben ſich zurückgezogen, die völlig=
Unterwerfung derſelben wird demnächſt erwartet.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 6. September.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 3. d. M. der
Oberſteuerinſpektor des Hauptſteueramts Darmſtadt, Eugen v. Burü
in gleicher Dienſteigenſchaft an das Hauptſteueramt Mainz. - de:
Oberſteuerinſpektor des Hauptſteueramts Worms, Friedrich Caſimii
Deisler, in gleicher Dienſteigenſchaft an das Hauptſteueram
Darmſtadt verſetzt; den dermalen als Stationskontroleur zu Harbur"
verwendeten Hauptſteueramtsrendanten, Finanzaſſeſſor Karl Frhrr=
Gedult v. Jungenfeld in den inländiſchen Dienſt zurückberuſen
und denſelben zum Oberſteuerinſpektor des Hauptſteueramts
Worm=
ernannt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog treffen heute früh 6 Uhr
16 Min. hier ein, werden am Samstag im Schloß Audienze;
erteilen und ſich anfangs nächſter Woche zu den Kaiſermanöver:
nach Minden begeben.
- Aus Bielefeld. 4. Sept., wird der „D. 8tg. telegraphierk
Heute fand ein Manöver der 14. Diviſion bei Buer ſtatt, wozu ſic
Se. Könial. Hoheit der Großherzog um 6 Uhr früh von Herfor
aus begaben. Die Eiſenbahn wurde bis Melle benützt, dann 3
Pferde geſtiegen. Die 5 Meilen von Buer bis Bielefeld ins
Quartie=
wurden im Wagen zurückgeleat, Ankunft um 4 Uhr nachmittags
Heute Abend 8 Uhr findet Diner bei Geheimerat Hinzpeter ſtat.
Moraen iſt zwiſchen Bielefeld und Herford ein Manöver der 12
Diviſion, am Nachmittag Beſichtigung mehrerer Fabriken. O.
Abreiſe iſt auf den 6. ds. mittags über Köln feſtgeſetzt.
- Se. Könial. Hoheit der Erbgroßherzog ſind am 29.
Augu=
mit Ihrer Majeſtät der Königin Victoria in Aberdeen zuſammen
gekommen und nach Balmoral gefahren.
Ihre Königl. Hoheit die Prinzeſſin Heinrich von Preuße
werden mit dem Prinzen Waldemar Mittwoch, 11.
Septembe=
vormittags, hier eintreffen und ſich zu Beſuch Ihrer Großh. Hohe
der Prinzeſſin Victoria, Prinzeſſin Ludwig von Battenberg, na.
Schloß Heiligenberg begeben.
— Am 12. September wird zur Feier des hohen Geburtsfeſte
Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs im Saale der Vereinigten G
ſellſchaft ein Feſteſſen ſtattfinden. Anmeldungen dazu werden b
zum 9. September angenommen und die Karten alsdann für d.
ſubſkribierten Kouverts ä 5 M. bis zum 11. September bei des
Hausmeiſter der Vereinigten Geſellſchaft ausgegeben.
— Militärdienſtnachricht. v. Lyncker, Major vom 1. Gard=
Feld=Artillerie=Reat., zum Abteilungs=Kommandeur ernannt.
— Poſt=Perſonalnachrichten. Verſetzt ſind der Poſtkaſſiert
Freytag von Darmſtadt nach Schwerin (Mecklenburg) behus
Uebernahme einer Poſtinſpektorſtelle, der Ober=Poſtdirektionsſekret"
Röthe von Aachen nach Darmſtadt, behufs Uebernahme eiml
Poſtkaſſiererſtelle. Geſtorben iſt der Poſtverwalter Keßler
Lorſch (Heſſen).
- Auszua aus dem Jahresberichts für 1888 der Gr. Handelskammo
Schluß. Im Rechnungsjahr 1887 wurden im Großherzogtum 8546,
Hektoliter Bier gebraut, 45510 Hektoliter mehr als im Vorjak
Ausgeführt wurden mit Anſpruch auf Steuerrückvergütung 23G,
Hektoliter, die hauptſächlich nach der Schweiz. Frankreich, Belgis
Baden und der Rheinpfalz giengen. Die Einfuhr aus ſüddeutſch
nicht zu Steuergemeinſchaft gehörigen Staaten hat um 5572 Hek.
liter zugenommen. Im Hauptſteueramtsbezirk Darmſtadt wart
1887188 80 Brauereien im Betrieb, die 223549 Hektoliter B i
brauten. Die Reichsbanknebenſtelle zu Darmſtadt hatte 1888 eimt
Nr.
Geſamtkoſtenumſatz von 410 97727328 M. gegen 381258 415,80 M.
im Vorjahr. Bei der Bank für Süddeutſchland war das
Wechſel=
deskontierungsgeſchäft durch andauernd niederen Wechſeldiskont um
37000 M. geringer als im Vorjahr, doch gelang es aus
Effekten=
umſätzen einen Mehrgewinn von 32000 M. zu erzielen. Schließlich
wab ſich ein Reingewinn von 581000 M. d. i. 24000 M. mehr
13 im Vorjahr und es erfolgte eine Dividendenverteilung von
hſo pCt. oder 11,10 M. pro Aktie (353 pCt. im Vorjahr). Die
ank für Handel und Induſtrie hat einen ſehr erfreulichen
Fort=
ſctritt zu verzeichnen und war in der Lage eine Dividende von
wCt. pro Aktie (3860 M.) gegen 7 pCt. im Vorjahr zur
Ver=
ſellung zu bringen. Der Reingewinn beträgt pro 1888 672476251 M.
Las Grundkapital des Unternehmens iſt am 12. März von 60 auf
8. Millionen Mark erhöht worden. - Die Sparkaſſe zu
Darm=
tadt hat einen Reingewinn von 5691981 M. gegen 6604683 M.
n. Jahr 1887 zu verzeichnen. Die Darmſtädter Volksbank hat
Ehine Dividende von 7 pCt. im Jahr 1888 gegen 6¹½ pCt. im Jahr
hs7 verteilt, bei einer Mitgliederzahl von 785 und 559794 M.
W3rammanteilen. Der Geſamtumſatz betrug 17434952 M. Der
ßlgeſchäftsbetrieb der Main=Neckar=Bahn ergab eine Transport=
Ein=
ſluichme aus dem Perſonenverkehr von 2593687 M., aus dem
Güter=
ſherkehr 2893151 M., die Geſamteinnahme betrug 6103403 M.
„ Ausgabe betrug 3418464 M. Der Reingewinn betrug
K189939 M. Das Baukapital betrug durchſchnittlich 22899346 M.,
ſher. verteilte Ueberſchuß von 2541827 M. ſtellt eine Verzinſung
pu 11,10 pCt. dar. Die Nebenbahn Eberſtadt=Pfungſtadt ertrug
ſ608 M. netto. Das Baukapital verzinne ſiv zu 476 pCt. Der
baſonenverkehr auf der Station Darmſtadt betrug an
an=
ſewmmenen und abgegangenen Perſonen 914978, der
Güter=
er kehr, an angekommenen und abgegangenen Gütern betrug
2689620 M. Reingewinn. Bei der Ludwigsbahn betrug im Jahr
88 auf der Station Darmſtadt der Perſonenverkehr 700 50T
ange=
lomtmener und abgegangener Verſonen, der Güterverkehr 265 199 000
fküogramm angekommener und abgegangener Güter.
Bei der Poſt zu Darmſtadt leinſchließlich Beſſungen und Bahn=
(hov gingen an Vorto und Telegraphengebühren, Erlös für Poſt=
Mßlertzeichen 550664 M. ein. Eingegangen an Briefen, Poſtkarten,
nickjachen und Waarenproben ſind 3575510 Stück und aufgegeben
uden 4388630 Stück. Packet= und Geldſendungen giengen ein
1469 Stück und wurden aufgegeben 302655; 179176
Poſtanwei=
ren über 11301005 M. giengen ein und 157192 Stück über
44764 M. wurden aufgegeben ꝛc. In den Telegraphenämtern
1Darmſtadt wurden 52991 Telegramme aufgegeben und 53812
eggramme kamen an. Das ſtädtiſche Oktroi betrug 188687,
88 99235 M. 188788 399 37041 M., ergab alſo ein Mehr von
u7806 M. Dieſer kurze Auszug aus dem reichhaltigen und ſehr
rſichtlich angeordneten Bericht zeigt in Hinficht auf die
wirt=
hrftliche Entwickelung Darmſtadts einen entſchiedenen Fortſchritt,
noch viel in die Augen ſpringender ſein würde, wenn überall
e. Zahlen der früheren Jahre zur Vergleichung herangezogen wären.
Auf dem zuletzt ausgegebenen Theaterzettel findet ſich folgende
ofiz; „Da die Geſuche um leihweiſe Bewilligung von Koſtümen
hk der Hoftheater=Garderobe, ſei es für Wohlthatigkeits= ſei es
r künſtleriſche oder andere Zwecke, ſeit einiger Zeit in ganz
außer=
a ntlicher Anzahl bei der Hoftheater=Direktion eingehen, ſo findet
giere notgedrungen ſich zu der Erklärung veranlaßt, daß ſolchen
elichen in Zukunft keine Folge mehr gegeben werden kann.
Dem 7T. A. zufolge hat der Kaufmänniſche Verein in
Frank=
rt a. M. nachdem hier die Neugründung eines derartigen Vereins
är zuſtande kam, einen Filial=Verein hier gegründet, deſſen Heim
hrim „Heſſiſchen Hof; befindet.
Die Generalverſammlung des Pfarrwaiſenvereins für das
Groß=
rwgtum Heſſen findet Mittwoch den 11. September, vormittags
Uhr, in der Roſenau in Frankfurt ſtatt. Es ſteht zu hoffen,
dieſelbe von den Delegierten und Mitgliedern des Vereins
zahl=
ich beſucht wird.
Der Deutſche und Oeſterreichiſche Alpenverein, Sektion
Darm=
d veranſtaltet Sonntag, 8. September, einen Ausflug über
iHelſtadt nach dem Lärmfeuer und nach Reichelsheim. Abfahrt
Ur 25 Min. vormittags.
Die verſtorbene Frau Louis Zöppritz Witwe hat der hieſigen
nakinderſchule teſtamentariſch ein Legat von 500 M. vermacht.
— In der am Mittwoch abend ſtattgehabten Monatsverſamm=
4 des Gartenbauvereins widmete zunächſt der an Stelle des
ab=
ſemden Herrn Rentner Müller den Vorſitz führende Herr
Hof=
rten=Inſpektor Noack dem kürzlich verſtorbenen eifrigen Mitglied,
non Oberſtabsauditeur i. P. Eigenbrodt, einen warmen Nachruf.
Mauf ſich die Anweſenden in ehrender Anerkennung des
Ver=
roenen von ihren Sitzen erhoben. Herr Noack ſprach ſodann in
r inſtruktiver Weiſe über die Kultur der Blumenzwiebeln, von
lchen am Schluſſe der Verſammlung eine größere Menge zur
hoſung kam. Der Vorſitzende beſprach ferner die augenblicklichen
heiten am Rebſtock, worüber ſich gleichwie über den
vorher=
heuiden Gegenſtand eine längere Diskuſſion entſpann. Was das
Keſem Jahre beſonders frühe Gelbwerden der Blätter des
Reb=
ä betrifft, ſo wurde bemerkt, daß dies auf die ſtarke Hitze im
104
2483
Mai und Juni zurückzuführen ſei, durch welche das Holz früh
aus=
gereift und die Säftezirkulation abgeſchloſſen ſei.
Es wurde
dringend vor einem weißen, dem Champignon ſehr ähnlichen Vilz
gewarnt, durch deſſen Genuß Vergiſtung ſtattfinden könne. Nach
Mitteilung verſchiedener Einläufe wurden die eingegangenen Fragen
beantwortet und darauf die Verſammlung geſchloſſen.
Bei der Einlieferung von Poſtanweiſungen nach den Ländern
der Frankenwährung wird ſeitens der Poſtanſtalten vom 1. September
d. J. ab den Einzahlungen nicht mehr das ſeitherige
Umwandlungs=
ſyſtem von 100 Frs. -81 M., ſondern das Verhältnis von 100 Frs.
81 M. 40 Pf. zugrunde gelegt.
Nur ſolche Quittuugen ſind rechtsgültig, bei denen die
Namens=
unterſchrift geſchrieben iſt; daraus folgt, daß es ebenſolche nicht
ſind, bei denen die Unterſchrift durch einen Stempelabdruck
aus=
geführt worden iſt. Dieſe letztere Methode findet vielfach ſeitens
kleinerer Geſchäftsleute, Handwerker u. ſ. w. Anwendung, indem ſie
oft zur Vollziehung der Quittung einen Kautſchuk=Namensſtempel
darunter drücken. Eine ſolche Quittung braucht niemand
anzu=
nehmen, da ſie vor dem Gericht keine Gültigkeit hat.
* Kleine Mitteilungen. Der Schloſſergeſelle Bender aus
Bockenheim, welcher am verfloſſenen Samstag eine Kellnerin
dahier in der Frankfurterſtraße mittelſt Meſſerſtiche lebensgefährlich
verletzt hat, iſt in Frankfurt a. M. verhaftet worden. - Ein
etwa drei Jahr altes Kind iſt Mittwoch abend gegen 6 Uhr in der
Kiesſtraße von einem beladenen Bierwagen überfahren
und ſchwer verletzt worden. - Verhaftet wurde ein Taglöhner,
welcher einem anderen Taglöhner verſchiedene Kleidungsſtücke
ent=
wendet hat.
Mainz, 3. September. Dem Vernehmen nach iſt die ſeit einer
Reihe von Jahren proiekierte Reſtauration des
ehe=
maligen kurfürſtlichen Schloſſes ſo gut wie ſicher und
um einen guten Schritt vorwärts gerückt. Die bereits vom
Stadt=
bauamt in Mainz fertig geſtellten Reſtaurationspläne, welche als
Unterlage für die Wiederherſtellung dieſes herrlichen Bauwerkes
dienen ſollen, ſind bereits auf photolithographiſchem Wege
verviel=
ſältigt und an die Stadtverordneten und an diejenigen
Sachver=
ſtändigen und Intereſſenten verteilt worden, welche berufen ſind,
bei der Reſtauration des kurfürſtlichen Schloſſes ein entſcheidendes
Wort mitzuſprechen. Bereits vor einem Jahr wurde aus der
Mitte der Stadtverordneten=Verſammlung beantragt, Großh.
Bürger=
meiſterei möge bei Großh. Miniſterium des Innern und der
Finanzen vorſtellig werden, daß dasſelbe eine Lotterie zum Zweck
der Deckung eines Teils der Baukoſten genehmigen möge. Seitens
Großh. Miniſteriums iſt man dieſem Plan nicht abgeneigt, doch
müßte erſt eine eingehende Koſtenberechnung fertiggeſtellt ſein, ehe
Großh. Miniſterium in der Lage iſt, ſich über Bewilligung einer
Lotterie entſcheiden zu können. Ebenſo ſoll ſich Herr Staatsminiſter
Finger gelegentlich einer Privatunterredung für das Projekt ſehr
günſtig ausgeſprochen haben. Was die Koſten der Reſtauration
anbelangt, ſo dürften ſich dieſelben auf 800 000 M. bis 1000000 M.
belaufen. Auch Se. Königl. Hoheit der Großherzog ſoll ſich ſehr
für die Ausführung der Reſtaurations=Arbeiten intereſſieren.
Frankfurt, 4. September. Zum Mordeim Stadtwald
wird dem „G. A.. mitgeteilt, daß die Forſthauskellner nicht
ver=
haftet, ſondern nur zum Zweck der Vernehmung vorgeladen wurden.
Dagegen erfolgte die Verhaftung eines Mannes, der ſich durch
Fragen bei den Kellnern des Forſthauſes verdächtig gemacht halte.
Als der Mann feſtgenommen werden ſollte, ging er durch und
ſprang in einen Garten an der Station Louiſa. Ein Kutſcher und
ein Weichenſteller der Waldbahn machten den Mann dingfeſt und
überlieferten ihn dem Gendarmen von Niederrad. Bei der
Feſt=
nahme in dem Garten warf der Menſch einen Gegenſtand weg.
Ob man in dem=Verhafteten einen der an dem Mord Beteiligten
feſt=
genommen hat, wird die Unterſuchung lehren; es iſt jedoch nicht
ausgeſchloſſen, daß man es mit einem Geiſtesgeſtörten zu thun hat,
denn der Mann ſoll am Samstag in Türkenkleidern hier geſehen
worden ſein.
8t. Frankfurt, 5. September. Im Auftrag des Miniſteriums
für landwirtſchaftliche Angelegenheit beſuchte geſtern ein Geh.
Re=
gierungsrat die Aepfelweinkelterei von Gebr. Freyeiſen und die
Beerweinkelterei von J. Fromm hier. Beide Etabliſſements fanden
bezüglich Ausdehnung und Einrichtung vollſte Würdigung.
Caſſel, 4. September. Die Fiſcherei=und Jagd=
Auz=
ſtellung wurde um 12 Uhr nach feierlichem Redeakt des
Aus=
ſtellungs=Vicepräſes. Forſtmeiſter v. Vornſtedt, in Gegenwart der
Spitzen der Behörden, durch den Ehrenpräſidenten Prinzen
Her=
mann von Weimar geſchloſſen.
Halle, 4. Sept. Der vierte deutſche Bergmannstag iſt
heute hier zuſammengetreten; es ſind gegen 400 Teilnehmer aus
Deutſchland eingetroffen. Die Vorträge beginnen erſt morgen.
Berlin, 5. September. Der „Nordd. Allg. 8tg.- zufolge
be=
trägt die Zahl der für das Nationaldenkmal Kaiſer
Wilhelms eingegangenen Entwürfe 144, darunter 47 mit ſehr
Umfangreichen Modellen. Die Entwürfe werden vorausſichtlich von
der Mitte nächſter Woche für das Publikum zur Beſichtigung
aus=
geſtellt. Das Preisgericht tritt am 30. September zuſammen.
2454
Berlin, 4. September. Se. Majeſtät der Kaiſer haben dem
Direktor bei dem Reichstage, Geheimen Rechnungsrat Knack, und
dem Ober=Poſtdirektor Nitſchmann zu Erfurt die Erlaubnis
zur Anlegung bes Ritterkreuzes 1. Kl. des Großh. heſſiſchen
Ver=
dienſtordens Philipps des Großmütigen erteilt.
vom Kaiſer zum Ankauf vorläufig ausgewählten 4 Gemälden von denen die jüngſte 85 Jahre zählte, gehörten den beſten Geſell
befindet ſich „Das Geſtade der Vergeſſenheits von Vrof. Eugen
Bracht, ferner „Römiſche Heerſträße in den Hochalpen' von
Vrof. Karl Ludwig, ſowie 2 kleinere Bilder von Prof. Julius
Ehrentraut und Karl Röchling.
Berlin, 3. Sept. Bei der geſtrigen Attaque der Garde=Huſaren
bei Jeßnitz über ein ungünſtiges Terrain iſt der Vremierlieutenant
Herzog Ernſt Günther von Schleswig=Holſtein, ein Bruder
der Kaiſerin, geſtürzt; derſelbe hat ſich nur leicht verletzt.
Berlin, 4. September. Mit Rückſicht darauf, daß noch immer
Klagen über ſtarkes Schwanken der Schlußwagen in den
ſchnell=
fahrenden Zügen laut werden, hat ſich, der „Voſſ. 8tg.” zu= Baritoniſt fühlt ſich dadurch in ſeinem Eigentum gekränkt und
wir-
folge, die Eiſenbahnverwaltung veranlaßt geſehen, zur Verminderung
als letzte in die Züge einzuſtellen, welche ſich beſonders bezüglich
der Achſen, Räder, Lager und Federn in vollſtändig gutem Zuſtande doch wohl analog dem unberechtigten Verkauf von Porträ
befinden; ferner ſind die letzten Wagen feſt zu kuppeln, auch iſt
Stations= und die Reviſionsbeamten der Hugangsſtationen haben
den Zuſtand ſowie die gute Kuppelung der letzten Wagen genau
zu prüfen, die Zugführer, ſowie die übrigen Fahrbeamten haben verboten iſt, ſo würde auch die Ausſtellung der perſönlichen
Keh=
die Schlutzwagen ſo viel wie möglich im Auge zu behälten und der
Station ſofort Meldung zu machen, wenn der Gang des letzten boten ſein müſſen.
Wagens ein unruhiger iſt, oder wenn Klägen der darin Reiſenden
laut werden. Die Station hai den betreffenden Wagen nötigenfalls
iſt das Schwanken der Wagen lediglich der mangelhaften Geleis= an einen Blißableiter eines Fabrikſchörnſteins und blieb dort 7.
lage zuzuſchreiben: die Bahnmeiſter werden daher angewieſen, auf
gute Geleislage fortdauernd ihr Augenmerk zu richten.
Danzig, 4. Sept. Unmittelbar nach der Eröffnung der erſten
öffentlichen Verſammlung des Guſtav=Adolf=Vereins wurde
folgendes Telegramm an den Kaiſer beſchloſſen und abgeſandt: Die oder wie lange erfreut ſich die Menſchheit dieſes nützlichen Haus
43. Hauptverſammlung des Guſtav=Adolf=Vereins, diesmal im alt=
Oſtſee Sr. Majeſtät. ihrem erlauchten Protektor, dem unermüd= Fragen Auskunft in einem Aufſatz, den er zum ſoeben erſchienenen
lichen Pfleger des Friedens. der Wahrhaftigkeit, der Größe und
des Gedeihens unſeres deutſchen Vaterlandes, dem mächtigen Schutz. Berichte über „die deutſche Hausinduſtries (Leipzig. Duncker ur
herrn der evangeliſchen Kirche, dem gegen alle Konfeſſionen aleich Humblot) beigeſteuert hat. Leodegar Thoma heißk der Erfinde:
gerechten Fürſten mit begeiſterter Einſtimmigkeit den Ausdruck des
allerunterthänigſten wärmſten Vertrauens und Dankes dar und
Majeſtät zu Füßen niederlegen zu dürfen. Geheimer Kirchenrat zu durchbohren und in den Löchern Schweinsborſten mit hölzernes
Profeſſor Dr. Fricke=Leipzig. Vorſitzender; Konſiſtorialrat Kahle=
Danzig, Vicepräſident.- Heute Morgen begaben ſich die Mitglieder Viehhandel und begann im Jahre 1770 auch gewerbsmäßig Bürſta=
Kögel ergreifend nach dem Texte des Pſalms 234 predigte. Sodann
wurde die erſte öffentliche Verſammlung in der Johanniskirche
bürgen. Lankmann aus Stuttgart, Fliedner aus Madrid.
des Deutſchen Schulvereins ſchließt mit einem Vermögens. machern, 100 Verfertigern von Bürſtenhölzern und 75 Hauſire-s
ſtand von 362281 Gulden gegen 338662 im Vorjahre ab. Die ge= Nahrung gibt. Man ſchätzt den Wert der Bürſtenwaaren, die
ſamten Einnahmen des Jahres 1888 betrugen 289 560 Gulden, die jener Gegend jährlich erzeugt werden, auf 1½ Millionen May
Ausaaben belaufen ſich auf 256227 Gulden.
London, 4. September. Der Arbeiterſtreik dauert hier Fabritinduſtrie verdrängt.
unverändert fort. In Liverpool nahmen die Dockarbeiter die Arbeit
wieder auf, nachdem die Dockbeſitzer die Forderungen der Arbeiter
bewilligt haben.
London, 5. September. Das Centralkomite der
Strei=
kenden beſchloß die von dem Werftbeſitzer Laſone vorgeſchlagenen,
mit den Forderungen der Streikenden korreſpondierenden
Beding=
ungen anzuͤnehmen und ermächtigte die Streikenden, mit Ausnahme
der Lichterſchiffer, auf den Werften,/wo dieſe Bedingungen ange= Wachenhuſen bringt das neueſte (24.) Heft (Preis nur 50 Pf)7½
boten werden, die Arbeik aufzunehmen.
raner und ein Sachſe, welche ſeit mehreren Wochen der Spiv= iſt das Pariſer Lebensbild: „Ein Talent ohne Frack' von
O=
nüge verdächtig in Tarascon gefangen gehalten wurden, ſind Wolbrück, dem ſich eine Reihe von gediegenen Artikeln anſchlies
dank den Bemühungen der deutſchen Botſchaft und des deutſchen von welchen wir hier nur hervorheben wollen: Ein Ausflug nu=
Könſuls in Marſeille freigelaſſen worden, nachdem ſich die voll= Paris;, Litterariſche Plaudereien über franzöſiſche Litteraur
ſtändige Grundloſigkeit des Verdachtes herausgeſtellt hat.
bewohnte Haus in Brand und ſchoſſen dann mit Revolvern E. de Fodor, „Die Zugſpitze, der höchſte Gipfel des deutſas
auf ſich ſelbſt. Zwei blieben tot, die dritte iſt ſchwer ver= Reiches: von Lilly Willigerod. Mit glänzenden, künſtleriſch.
wündet. Dieſe drei Frauen hatten vor einigen Monaten eine an deutenden Illuſtationen iſt das Heſt in bekannter Weiſe aufs reicd
der Landſtraße von St. Germain gelegene Villa gemietet. Ehe ſie ausgeſtattet und ſie geſtalten daſſelbe in Verbindung mit dem a
das Haus in Brand ſteckten hatten ſie ein Pferd und einen Hund, erleſenen tertlichen Inhalt zu einem Ganzen feſſelndſter Art.
die ihnen angehörten, erſchoſſen. Dem „B. T.- iſt hierzu inzwiſchen
Nr. 174
die weitere telegraphiſche Meldung zugegangen, daß die drei Schweſtern
Convellier
dies iſt ihr Name
welche ſich in ſo ſchauervoller
Weiſe das Leben genommen haben, zu dieſer verzweifelteu
Tha=
durch den Panamäkrach gedränat worden ſind. Sie waren bei
dieſem verlorenen Unternehmen mit ihrem ganzen Beſitz derar
Verlin. Unter den beim Beſuche der Kunſtausſtellung ſ engagiert, daß ſie ausgepfändet werden ſollten. Die Schweſterr
ſchaftskreiſen an=
Ein ſonderbarer und in ſeiner Art noch nicht dageneſene=
Prozeß wegen Verletzung geiſtigen Eigentums ſteht in Ausſicha
Der Baritoniſt Kaſchmann, der ſich zur Zeit in Venedig aufhälä
wird dort von dem italieniſchen Vertreter Ediſon's, einem Herr
Copello, eingeladen, etwas in den Phonograßhen hineinzuſinges
Kaſchmann ſingt die Romanze Hamlers und Herr Copells nimm
ſein Phonogramm und läßt dieſes in öffentlicher Sitzung, für Gela.
die Kaſchmann'ſche Hamlet=Romanze wiederholt vortragen.
De=
prozeſſieren. Auf den Richterſpruch darf man geſpannt ſein. Den„
dieſes Uebelſtandes folgendes anzuordnen: Es ſind nur ſolche Wagen das ganze wird doch nicht etwa ein Reklamekunſtſtückchen für ode
von Herrn Kaſchmann ſein? Uebrigens dürfte der Fall juriſtiſeh
Photographien ſeitens des mit der Herſtellung betrauten
Phot=
beim Herabfahren auf ſtarkem Geſälle rechtzeitig zu bremſen. Die graßhen angeſehen werden können. Go wie dieſer Verkauf um
ſogar jede öffentliche Ausſtellung ſolcher Bilder ohne direkie E
mächtigung des Originals - wenigſtens bei uns in
Deutſchland-
leiſtung eines Sängers ohne deſſen beſondere Genehmigung ve=
Ein eigentümliches Unglück ſtieß zu London der Luftſchifferä
Mitßz Beaumont, einer Amerikanerin, zu. Dieſelbe ließ ſich an
der Werkſtatt zur Prüfung oder Reparatur zuzuführen. Vielfach 1006 Fuß Höhe mit einem Fallſchirm herunter, allein dieſer
geri=
einer Höhe von 60 Fuß hängen. Die Dame mußte ſich dort lang
Zeit mit der einen Hand feſthalten, bis ſie vermittelſt einer
Leitn=
aus ihrer gefährlichen Lage befreit werden konnte.
Vou den Bürſtenmachern. Wer hat die Bürſte erfunden.
ehrwürdigen Danzig verſammelt, bringt ſoeben am Strande der geräts? Oberamtmann Muth in Donaueſchingen gibt auf
die=
dritten Bande der vom Verein für Sozialpolitik herausgegebener
er war ein Bürgersſohn von Todtnau im badiſchen Schwarzwal
Als Müllerburſche wollte er ſich das Zuſammenkehren des
Mehſ=
bittet, den ehrerbietigſten Ausdruck der treueſten Geſinnung Eurer ſtaubes erleichtern; ſo kam er auf den Gedanken, ein Stück Ho=
Nägeln zu befeſtigen. Später betrieb er in Todtnau einen kleine
zu verfertigen und in der Umgebung, beſonders in der Breisga”
des Güſtav=Adolf=Vereins in die Marienkirche, wo Oberhoſprediger ſtadt Freiburg. zu verkaufen. Bald snahm ſeine ganze Familie ”
der Bürſtenarbeit teil, er konnte eigene Hauſirer anſtellen, urh
twa vor 100 Jahren ſing ein gewiſſer Balthaſar Brender an, an
unter zahlreicher Beteiligung abgehalten. Unter den aus weiter der Herſtellung der Bürſtenhölzer einen eigenen Erwerbszweig
Ferne eingetroffenen Männern befanden ſich: Tauſch aus Sieben= machen. Das war der unſcheinbare Anfang einer gewichtigen Haur
Wien, 8. September. Der heute erſchienene Verwaltungsbericht induſtrie, die in Todtnau und anderen Orten am Südabhange do
Feldbergs beſonders heimiſch wurde und jetzt etwa 1000 Bürſtes
Mehr und mehr aber wird dieſer Zweig der Hausinduſtrie von A
Litterariſches.
Zwei eigenartige, reizende Novellen: „Das Gedicht' u
A. G. von Suttner und „Unglückſelige Theeſtunden von He.
Großfolio=Ausgabe von „ Ueber Land und Meerſ (Stuttgart, Deutfh
Paris, 4. September. Die beiden Deutſchen, ein Hannove= Verlags=Anſtalt). Ebenſo unterhaltend wie amüſant geſchrie 5
„Vernichtung der Mameluken im Jahre 1811, die „Nordlandfa
In Paris neckten dieſer Tage 3 Schweſtern das von ihnen Kaiſer Wilhelms;, ſowie deſſen=Beſuch in England= „Athen: 7
Druck und Verlaa: L. C. Wittichſche Holbuchdruckerei.
Verantwonlich für die Redaltion: Carl Wiſſiſe.