Darmstädter Tagblatt 1889


05. September 1889

[  ][ ]

Abonnemenk=prei=s
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152. Lahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:

Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
Dednmgenommeni n Darnked
von der Expedition, Rheinſtr. N. 2,
mBeſſungen von Fuedr. Böhu,
Schießhausſtraße 14. ſowie auzwin
von allar Annenea-Expedithone.

Amtliches Organ
fur die Bekanntmachungen des Großh. Freisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
ue 173.
Donnerstag den 5. September.
1889.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Lieſerung von Naturalien an militäriſche Magazine ohne Vermittelung von Zwiſchenhändlern.
Es wird hierdurch zur Kenntniß der Angehörigen des Kreiſes, namentlich der Landwirthe, gebracht, daß das Großh.
Hroviant=Amt Darmſtadt für die hieſigen Militärmagazine Hafer, Heu und Roggenſtroh zu marktgängigen Preiſen und
allen, auch den geringſten Quantitäten zu jeder Zeit freihändig ankauft, und daß bei dieſen Ankäufen die Angebote von
Peoduzenteu beſonders bevorzugt werden.
Die Bürgermeiſtereien des Kreiſes werden beauftragt, die Landwirthe hierauf noch beſonders aufmerklam zu machen.
Darmſtadt, den 2. September 1889.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. B.: Dr. Zeller.
10420
B e k a n n t m a ch u n g.
Der landwirthſchaftliche Verein für die Provinz Starkenburg beabſichtigt im Lauſe dieſes Herbſtes den gemeinſamen Be=
lig
von edlem Simmenthaler Zuchtvieh ſeitens der Gemeinden, Privaten und Zuchtvereinigungen in folgender Weiſe zu
ermitteln:
1. Von jedem Bezirksverein und jeder Züchtervereinigung, welche ſich am gemeinſamen Ankauf betheiligen, wird ein
Ankaufs=Kommiſſär mitgeſandt. Transportkoſten und Taggelder dieſes Kommiſſärs trägt der betreffende Bezirks=
verein
in die betreffende Züchtervereinigung.
2. Am Orte des Ankaufs kauft jeder Kommiſſär unter Mitwirlung des Obmanns und der anderen Mitglieder der
Ankaufs=Kommiſſion die für ſeinen Verein nöthigen Thiere, welche auch in dem betreffenden Bezirke zur Ver=
theilung
kommen.
3. Der Provinzialverein ſtellt den Obmann der Ankaufs=Kommiſſion, welcher bei Meinungsverſchiedenheiten der Ankaufs=
Kommiſſäre das ausſchlaggebende Wort zu ſprechen hat. Transportkoſten und Taggelder des Obmanns trägt der
Provinzialverein.
4. Der Provinzialverein übernimmt außerdem die Koſten des Transportes und des Zolles der angekauften Thiere.
5. Es müſſen mindeſtens 15 Thiere beſtellt ſein, wenn ein gemeinſamer Ankauf ſtattfinden ſoll.
6. Die Ankaufs=Kommiſſion ſoll außer dem Obmann aus höchſtens noch 3 Mitgliedern beſtehen. Es kann deshalb nur
für 3 Bezirksvereine auf einmal ein gemeinſamer Bezug bewerkſtelligt werden.
Für den Bezirksverein Darmſtadt wird unter der Borausſezung ausreichender Betheiligung Herr Kreisveterinärarzt
h. Schäfer als Ankaufs=Kommiſſär fungiren.
Ich erſuche die Anmeldungen alsbald, ſpäteſtens aber bis zum 10. d. Mts. ſchriftlich bei mir einzureichen.
Die Herren Bürgermeiſter wollen insbeſondere ihre Gemeinderäthe alsbald über die fragliche Angelegenheit berathen
ne mir über das Ergebniß bis zu obigem Termin Mittheilung zugehen laſſen.
Darmſtadt, am 2. September 1889.
Der 1. Director des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Darmſtadt.
[0421
Frhr. v. Gemmingen.
B e k a n n t m a ch u n g.
Mit Genehmigung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom 26. d. M. zu Nr. M. d. J. 22411
und nach Anhörung der Stadtverordneten=Verſammlung werden nachſtehende, durch Bekanntmachung vom 1. Auguſt l. Js.
etroffenen Beſtimmungen hinſichtlich des Fuhrwerksverkehrs auf der kanaliſirt werdenden Strecke der Heidelbergerſtraße, für
geſammte Dauer der Kanaliſirungsarbeiten hiermit verlängert.
1. Zwei und mehr Fuhrwerke dürfen neben der jeweils in Arbeit befindlichen Strecke gleichzeitig nur in derſelben
Richtung vorüberfahren. Die Leiter der Fuhrwerke müſſen daher, ſobald ſie einen entgegenkommenden Wagen
innerhalb der betr. Strecke bemerken, ſo lange außerhalb der letzteren an einem paſſenden Orte ſeitwärts der
Straße halten, bis das andere Fuhrwerk vorübergefahren iſt.

[ ][  ][ ]

2416
Nr. 173
2. Während des Paſirens der Züge der Dampſtraßenbahn durſen mit Zugthieren beſpannte Wagen die in 1. ge=
nannte
Strecke nicht befahren.
3. Das Einfahren in die Heidelbergerſtraße von den auf letztere ausmündenden Straßen darf nur im Schrilt erfolgen.
4. Die Leiter der Fuhrwerke haben den Anordnungen der auf der Bauſtrecke poſirten Schutzleute unbedingte Folgel
zu leiſten.
Zuwiederhandlungen gezen dieſe Vorſchriften werden, ſofern nicht die Beſtimmungen des 8 366 Nr. 10 des Reichsſtraf=
geſetzbuchs
, reſp. des Art. 271 Nr. 2 des Poltzeiſtrafgeſetzbuchs zur Anwendung zu gelangen haben, auf Grund des Art. 56
Nr. 2 der Städte=Ordnung mit Geldſtrafe bis zu 90 Mk. beſtraft.
Darmſtadt, den 31. Auguſt 1889.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Morneweg.
[10422

Betanntmuchung.
Der diesjährige Herbſt=Faſſelmarkt wird, wie im Kalender angegeben,
Samstag den 21. September l. Js.
zu Groß=Umſtadt abgehalten.
Die Beſitzer der als preiswürdig erkannten Thiere erhalten Geldprümien.
Die Körkomuiſionen werden anweſend ſein.
Dieburg. den 26. Auguſt 1889.
Der Vorſitzende des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins.
[10423
Heß.

Bekanntmachung.

Bekanntmachung.
Montag den 9. September l. J3.,
Vormittags 9 Uhr,
wird das Grummetgras von der ſtädtiſche
Wieſe hinter dem Friedhof, ſowie von
den ſeitherigen Beſſunger Gemeindewieſe-
Viehweide und Neuwieſen u. ſ. w., aul
Ort und Stelle öffentlich meiſtbieten=
verſteigert
.
Zuſammenkunft hinter dem Schießhau
Darmſtadt, den 2. September 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtad=
Ohly.
[1030

Für Großh. Gefängniß und Großh. Provinzial=Arreſthaus Darmſtadt ſoll die
Lieferung von Hüllfenfrüchten und Kartoffeln, Kornſtroh und Spelzenſprau
Samstag den 14. September 1889, Vormittags 9 Uhr,
vergeben werden.
Die Submiſſionsbedingungen liegen am 9. und 11. d. Mts., Nachmittags von
2 bis 5 Uhr auf dem Büreau des Großh. Oekonomen, Rundethurmſtraße Nr. 8,
offen und ſind die Angebote, verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen,
bis zum Eröffnungstermin daſelbſt einzureichen.
Darmſtadt, den 4. September 1889.
Der Großh. Erſte Staatsanwalt des Großh. Landgerichts der
Provinz Starkenburg.
In Vertretung:
Dr. Güngerich.
[10424

Anlteferung

von
Steinkohlen für die Gemeinde Eberſtadt.
Montag den 9. September l. J., Vormittags 11 Uhr,
ſoll die Anlieferung von 5-600 Centner Steinkohlen (Fettſchrot und Nußkohlen)
für die Gemeinde=Schulen, auf dem Rathhauſe dahier unter den bei der Vergebung
bekannt zu gebenden Bedingungen an den Wenigſtfordernden vergeben worden.
Eberſtadt, am 2. September 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt,
Müller.
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Bekanntmachung.
Die Anlieferung von Thon= urn
Eiſenwaaren für den ſtädtiſchen Kana=
bau
ſoll im Wege der Submiſſion M
trennt vergeben werden.
Offerten ſind bis
Montag den 9. September d. R.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Die Offertformulare ſind gegen W
zahlung von 50 Pfg. für die Thonwaare
und 30 Pfg. für die Eiſenwaaren dur
unſer Tiefbauamt zu beziehen, woſelkk
auch betreffs Einſichtnahme der Muſte-
ſtücke
nähere Auskunft ertheilt wird.
Von Thonwaaren ſind Muſter vok
zulegen, die vor dem Submiſſions= Termk=
an
oben bezeichnete Stelle abgegeben ſeuß
müſſen.
Darmſtadt, am 30. Auguſt 1889. b
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſta.
J. V. d. O.=B.:
Niedlinger, Beigeordneter. 103
Konkursverfahren.
Das Konkursverfahren über das 2.
mögen des Kaufmanns Georg Klein ich=
Firma Paul Ensling) zu Darmſtadt, wm
nach erfolgter Abhaltung des Schl
termins hierdurch aufgehoben.
Darmſtadt, den 20. Auguſt 1889. f.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtad
110.½
Beisler.
Bekanntmachung.
Montag den 9. d. Mts.
wird das Grummetgras von eirca
Morgen der Teichwieſen im Obernu
verſteigert. Zuſammenkunft um 5
Nachmittags auf der Kreuzung des Br=
nerswegs
mit dem Judenpfad.
Darmſtadt, den 3. September 188
Großherzögliche Oberförſterei Beſſunzk
[10e
Hüter.

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Nr. 1.

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2419

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ſardenzimmer
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9987) Rheinſtr. 35 der mittlere
Stock, beſtehend aus 7 Zimmern u.
einer Stube in der Manſarde, be=
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Wohnung im 1. Stock, 3 Zimmer, Küche,
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Rheinſtraße, 3. Stock eine freundl. Woh=
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10441) Carlsſtraße 79 der zweite
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Nr. 173
Ausserordentliche
Geyeratversammlung,
der
Darmstädter Volksbank eingetr. Gonossonschaft

findet
Mittwoch den 11. September 1889, Abends 8 Uhr,
im großen Ritſert'ſchen Saale (Schützenhof)
ſtatt.
Tagesordnung:
Abänderung der Statuten nach den Beſtimmungen des neuen Genoſſenſchafts=
geſetzes
vom 1. Mai 1889, insbeſondere Annahme des Zuſatzes mit unbeſchränkier
Haftpflicht: zur Firma, ſowie Abänderung der 88 1, 2, 4, 5, 10, 11, 12, 13, 18.
19 bis 24, 26, 28, 30, 31 bis 39, 41, 43, 44 bis 46, 48 bis 53. 56, 57. 62,
63, 66, 70 bis 74, 83, 86 bis 91, 96, 97. Die Abänderungen beſtehen theils in.
Streichung jetzt giltiger Beſtimmungen, theils in Fuſätzen, und redactionellen Ver=
beſſerungen
ſämmtlicher Paragraphen.
Nach 8 41 des geltenden Statuts iſt zur Giltigkeit des Beſchluſſes über die
vorzunehmenden Statuten=Abänderungen die Anweſenheit von mindeſtens einem Drittell
der Mitglieder erforderlich; iſt dieſes Drittel nicht anweſend, ſo wird ſofort eine
neue Verſammlung anberaumt, in welcher ohne Rückſicht auf die Zahl der An=
weſenden
endgiltig Beſchluß gefaßt wird.
Jedem Mitgliede wird ſpäteſtens drei Tage vor der Generalverſammlung ein
Druckexemplar der neuen mit den Abänderungen verſehenen Statuten zugeſtellt werden.
Darmſtadt, den 28. Auguſt 1889.
Darmſtädter Volksbauk e. G.
Der Aufſichtsrath:
Der Vorſtand: (102ss
Namens deſſelben:
Bernhardt. Rohde. Geminder.
J. Weitzel, Vorſitzender.
8
Jchmrnzrriſche
Unfall vorsicherungs-Aetion-Gesollschaft
in Winterthur.
Actien-Mapital 5,000,000 Franken.
Eingerahltes Hapital 1000,000 Franken.
Nachdem unſere bisherigen Vertreter in Mainz, Herr Fr. Carl Müller=
von
dieſem Amt zurückgetreten iſt, haben wir an ſeine Stelle
Herrn Daniel Goos in Mainz, Eisgrubeweg 9,
zum General=Agenten der Schweizeriſchen Uuſallverſicherungs=Actien=Geſellſchaft
das Großherzogthum Heſſen lausſchließlich der Stadt Offenbach) ernannt, was
wir hierdurch zur öffentlichen Kenntniß bringen.
Frankfurt a. M., im Auguſt 1889.
Subdirection für Mitteldeutſchland.
Gebrüder Wolfk, am Salzhans 3, I.

Mit Bezugnahme auf die vorſtehende Bekanntmachung empfehle ich meine Ven
tretung der obengenannten Geſellſchaft für alle Arten von Unfallverſicherunz
und bin zur Auskunſtsertheilung über die einzelnen Abſchlußarten, ſowie zur Ve-
mittelung
gefälliger Anträge gerne bereit.
Die Schweizeriſche Unfallverſicherungs=Acien=Geſellſchaft zu Winterthur befa
ſich nicht zugleich mit anderen Verſicherungszweigen, ſondern ausſchließlich und
der Unfallverſicherung.
Geeignete Bewerber, welche eine Agentur zu übernehmen wünſche=
wollen
ſich an den Unterzeichneten wenden.
(104e)
Mainz, im Auguſt 1889.
Daniel Goos, Generalagent.

10397) Ein Schneider für dauernde
Arbeit geſucht. Mühlſtr. 28.

10398) Ein Mädchen ſucht Laufdie:
für Morgens. Sackgaſſe 8.

[ ][  ][ ]

Nr. 173
Aussorordentliche ſoneralvorsammlung
des
harmstädter deverbehallevereins
eingelr. Cenossensohafl
ſindet
Freitag den 13. Beptember 1889, Abends 8 Uhr,
in der Brauerei L. Heß (Kirchſtraße) ſtatt.
Kdlftgesordnung: Abänderung der Statuten nach Maßgabe der Beſtimmungen des
179)
neuen Genoſſenſchaftsgeſetzes.
Wir erſuchen ſämmlliche Mitglieder pünttlich zu erſcheinen.
Darmſtadt, den 29. Auguſt 1889.
Der Vorſtand:
Der Aufſichtsrath:
. Schmidt. Ph. Baumbach,
Namens desſelben: (10446
F. Lochhaus.
L. Vogel, Vorſitzender.

nddük,

Freitag den 6. September, Abends 8 Uhr,
ſndet in der Aula der Realſchule eine
aussorordentliche foneralvorsammlung
at, zu der ſämmtliche Herren (die ſtimmberechtigten activen ſowie,
i inactiven männlichen Vereins=Mitglieder) hierdurch eingeladen
rden.
Tagesordnung: Statutenänderungen.
Der Vorstand. (10267
Doutscher u. österr. Apenvorein,
Section Darmstadt.
Sonntag den 8. September 1889:
A USLIU
ber Michelſtadt nach dem Lärmfeuer u. nach Reichelsheim.
Abfahrt 6 Uhr 25 Minuten Vormittags.
Mittageſſen bei Gaſtwirth Volk in Reichelsheim. (0447
Der Sectionsvorstand.

1
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4
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Maxtanſe ofner Bittorwagaer von milder und sicherer Nuzung ist
sin Biiterwasser ersten Ranges, das von medicintschen Autoritsten
bestens gmpfohlen wird.-Erhältlich in den melsten Apotheken und
Mneralwasser- Handlungen.
Depot in Darmstadt bei Herrn C. Naumann.

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gen Dienstag. Gegen Belohnung ab=
geben
Steinackerſtraße 11.
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wird zu kaufen geſucht zu guten Preiſen
von Grauhuer & Scholl, Leder=
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fabrik, Höchſt a. M.

2421

10338) Mehrere brave Mädchen mit
guten Zeugniſſen ſuchen Stellen für ſofort
und aufs Ziel. Näheres durch Steul,
Mühlſtraße 28.

10449) Ein Mädchen, das ſchon drei
Jahre auf einer Stelle, bürgerl. kochen,
waſchen und alle Hausarbeit verrichtet,
gl. Stelle als Mädchen allein. Näheres
Frau Stephan, Kiesſtraße 16.
Eine gewandte Verkäuferin
mit guten Zeugniſſen, bisher in der Kurz=,
Putz= und Modewaarenbrauche thätig, ſucht
per 1. Oktober Stellung. Näheres in der
Expedition d. Bl.
110249
10450) Ein gewandtes Mädchen, das
5 Jahre in einer Stelle war, Kleider=
machen
, nähen und bügeln kann, ſucht
ähnliche Stelle durch
Frau Neßling. Marktplatz 7.
10451) Ein anſtändiges Mädchen,
im Nähen und Bügeln geübt, ſucht auf
ſofort Stelle in einem ruhigen Haushalt
oder bei Kindern. Dasſelbe ſieht mehr
ſauf gute Behandlung als hohen Lohn.-
Näheres Expedition.
Ein junger Mann
von 16 Jahren mit gewandter, ſchöner
Handſchrift ſucht Stelle auf dem Büreau
eines Rechtsanwalts oder dergl.
Gefl. Offerten unter G. H. 11 an
ie Expedition.
[10147
WOIi
AAarut
10452) Eine tüchtige Köchin gegen
einen Gehalt von 350 bis 400 M. per
Jahr geſucht. Desgl. ein Mädchen, das
der bürgerl. Küche vorſtehen, beide aufs
Ziel nach auswärts geſucht. - Becks
Stellenbüreau, Mathildenplatz 1I.

Ein beſſeres Kindermädchen
welches nähen und bügeln kann und ſich
an leichter Hausarbeit betheiligt, wird
geſucht. Näheres Expedition. (10453
10454) Ein kräſtiges, reinliches Mäd=
chen
, welches bürgerlich kochen kann, per
ofort geſucht. Eliſabethenſtr. 46, I.
10262) Ein beſſeres Mädchen, das
gut Nähen kann, in häuslichen Arbeiten
bewandert iſt, mit Kindern umzugehen
weiß und gute Zeugniſſe beſitz, findet auf
den 1. Oktober eine angenehme Stelle bei
Frau Major Henrici in Wiesbaden,
Adolfs=Allee 31.

10455) Eine gute Köchin, die etwas
Hausarbeit mit übernimmt, gegen hohen
Lohn ſofort geſucht Rheinſtraße 24 I.

10405) Braves Dienſtmädchen mit
guten Zeugniſſen auf Michaeli geſucht.
Kahlertſtr. 3, 2. Stock.

[ ][  ][ ]

242

Nr. 172

4
1
4 Eröſſuung der Herbſ=Laiſon. *
4
Von meiner Einkaufsreiſe zurückgekehrt, zeige hiermit er=
gebenſt
an, daß mein Lager in allen
EEUGUUU G Cn
von den einfachſten bis zu den eleganteſten Genre
weicglichgt uforkirer in.
Zu gefl. Beſuche lade höflichſt ein
9 Erusthuduig
9 ErustJudwigs.
AI CGAATA
Stass0 9.
Slrasse 9.
Damen-Mäntel Fabrik.
[104.

10407) Zu 3jähr. Kinde reinliches u.
braves Kindermädchen geſucht. Saal=
bauſtraße
65.
10409) Ich ſuche für den 29. Septhr
eine Köchin,
die auch etwas Hausarbeit übernimmt.
Frau General v. Hosso,
Auerbach.
10346) Wir ſuchen einen angehenden/
Commis,
für ſofort. - Offerten erbitten wir uns
direkt unter Angabe der Gehaltsanſprüche.
Gebrüder Eichberg,
Capellplatz.
10411) Ein tüchtiger
Gasthiner keivor
geſucht.
Carl Schenck,
Eiſengießerei und Wagenſabrik.

10458) Geehrten Herrſchaften kann ich
aufs Ziel brave Mädchen empfehlen.
Frau Stephan, Kiesſtraße Nr. 16.
10291) Für mein Tuch= u. Manufaktur=
waaren
=Geſchäft ſuche einen
Lehrling.
Franz Caydoul.
Ein ſchönes ruhiges möbl. Zimmer ſo=
L gleich für einige Wochen geſucht. Off.
unter x. P. a. d. Exped. erbeten. (0413

Eino hiesige fonoralagontur
ſucht für Comptoir und kleine Reiſen
einen angehenden Commis. - Offerten
mit Zeugnißbeiſchluß und Angabe der Ge=
haltsanſprüche
an die Exped. unter T. T.

Lehr=Stelle.
10348) Ein mit den nöthigen Vor=
kenntniſſen
verſehener junger Mann aus
guter Familie kann in dieſem Herbſt als
Lehrling aufgenommen werden.
Friedr. Schaeſer,
Droguen= und Chemikalienhandlung.

Feine

Mautschappy per Stück 5 Pf.,
per 100 St. M. 4. 60. Manilla
El Nuevo Cortadosés per
Stück 5 Pf., per 100 St. 4.50,
ferner Cgarren von M. 2.70
per 100 Stück bis zu den fein=
ſten
Sorten empfiehlt
fl. P. PoIIL Hachk.,
CE. Mattern).
Ecke Caſino= und Bleichſtraße,
Darmstadt. (10459

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werden unter Garante wie no
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[105
geben. Näheres Expedition.
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ſparterre oder 1. Stock) mit voller Po=
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in möglichſter Nähe der Hochſ
und des chemiſchen Laboratoriums ſün
bis 55 M. per Monat. - Gefl. Of
F. P. an die Exped. d. Bl. (1c.
die gegen Frau Landau von mir
ſchehenen Aeußerungen nehme ick
ausUnbedachtſamkeit ausgeſprochen, zu½
Frau Lang. (lle

[ ][  ][ ]

Faum ein anderes Nahrungs- und Genussmittel hat eine solche inter-
nationale
Verbreitung durch die ganze Welt erlangt, wie die

von Gobr. Stolleorok, Köln a. Rh.
Wo immer die Cultur ihre Woge bahnt. sind sie als Nahrungs- und
abe Mittel willkommen, um bald unentbehrlich zu werden.
Dio sorgfälligste Kusmcil und die auf vieljähriger Erfabrung beruhende Be-
än
dung und Vervendung der Rohproducte. die Fabrikation unter Anwendung der neuesten
all besten zu dem Luccke in eigener Kaschinenfabriä gebauten Maschinen, die völligo
inheit der Fabrikate haben diesen ihron Veltruf geschaffen und erhalten.
Die Preise sind so gestellt. wis -sie nur die bedeutenden Einkäufe
4 Rohstoſſe und der ausgodehnte Fabrikbetrieb ermöglichen.
Man achte beim Einkauf auf die Fabrikmarke und volle Firma,
omit alle Tafeln und Schachbein vergehen sind.
in Darmstadt bei
L. Gorschlauer: Pr. Jac. Schäkker;
Moriz L. andau;
Chr. Tuma, Hoſconditor;
F. Pröscher;
G. Viel;
C. Reinemer;
C. Watainger und bei
in Jugenheim bei J. Roos;
[13999
7 Ober Ramstadt bei B. Breitwieser und bei Georg Fritsch;
in Reinheim bei Joh. Schmidt und bei Apoth. Jul. Scriba.

ſn Beiträgen für die Nationalfeier am 2. September
ſweiter eingegangen: Gad, Oberſtlieutenant a. D. 1 M. L. A. 1 M. Dr. Weiß 1 M.

v1s. 1 M. Frhr. v. Schenck 2 M. N. 1 M. Dr. Melor 1 M. Dr. Reitz 1 M. v. H.
1½ Frau Sehrt Wtw. 1 M. M. V. 1 M. Hallwachs 1 M. Heinzerling 1 M. Schopp.
112 Coulmann 1 M. Gundelfinger 1 M. Goldmann 1 M. Trümpert 1 M. Heyn
A. A. May 1 M. Hill 1 M. Frau Stromberger 1 M. v. D. 1 M. v. Rotsmann
v. Diemar 1 M. Kuhner 1 M. F. Thomas 50 Pf. Frau Seipp 50 Pf. F. Schneider
G3. E. M. Mombacher 1 M. K. Noack 50 Pf. Georg Maurer 50 Pf. Dietzſch 1 M.
Sffa 1 M. Diedert 1 M. Franz Schulz 50 Pf. Otto Wambold 50 Pf. Dr. W. Lauer
4. Frau Charlotte Schreger 3 M. Mootz 2 M. Bickel 1 M. Zentgraf1 M. Simon
k. Joh. Geyer I. 50 Pf. Frau M. Heil 2 M. C. J. Schneider, Uhrmacher 1 M.
2R. 50 Pf. J. B. Zimmer 1 M. Heß 1 M. G. Lerch 1 M. C. Fr. Nohl 1 M.
1Müller 50 Pf. Schaubach Wtw. 1 M. Math. Vogel 1 M. Jean Wenz 50 Pf.
44 Schulz 1 M. Kretzmahr 1 M. K. Pf. 50 Pf. J. Weyrauch 50 Pf. J. G. 50 Pf.
2ASchneider 50 Pf. Unleſerlich 50 Pf. H. Kreuder, Rentner 1 M. N. N. 50 Pf.
Cloor 50 Pf. Schweisgut 1 M. Römheld, Pfarrer 1 M. H. Küſter 50 Pf. W. Geiger
518. Ph. Fauſt 50 Pf. Michell, Hauptſtaatskaſſe Direktor 2 M. Lindeck1 M. Schläger,
6 xheraſſeſſor 1 M. Dr. Lauer 2 M. Bonhard 1 M. Böttinger 1 M. Kalbfleiſch 1 M.
5 ün, Rechnungsrat 1 M. H. Götz 50 Pf. Görtzhain. Lieutenant a. D. 2 M. Lorbacher,
4. Ober=Rechnungsrat 1 M. F. Ihm 30 Pf. Dr. Zeller 1 M. Lotheißen 1 M.
6 äor 1 M. Gebr. Buſchbaum 1 M. H. Heil 1 M. Ullrich 1 M. Beraauer 50 Pf.
10 Pf. A. Wenz 50 Pf. J. G. Haas 50 Pf. H. Lehr 1 M. K. Weber 1M. A. Walter
J. M. Becker 50 Pf. Lotz 1 M. F. Delv 20 Pf. Adam Karp 50 Pf. Schmidt,
3. Ungenannt 50 Pf. Rendant Haller 50 Pf. Lutz 40 Pf.- Wilk 50 Pf. Dr. Flöring
. Jakob Schimmer 50 Pf. Emma Jungk 50 Pf. J. H. Möſer 1 M. Martin Sahm
F. Mohr 30 Pf. Schaub 50 Pf. Scharmann 50 Pf. Jakob Weber II. 50 Pf.
Utwieſer 50 Pf. Schmitt 50 Pf. Georg Axt 50 Pf. Schenck 50 Pf. Darmſtädter
W. Zuſammen 104 M. 40 Pf., hierzu die bereits veröffentlichten 551 M. 50 Pf.
Snne 655 M. 90 Pf.
Darmſtadt, 29. Auguſt 1889.
D e r R e ch n e r:
Meyer, Kanzlei=Inſpektor.

Wskeller
xachten geſucht. Offerten unter
70 an die Expedition.
[10463
o008
Dr. Plagge
t von ſeiner Reiſe zurück= 9
gekehrt.
[10297
Loooooooooooo

Dr. Loob
hat ſeine Praxis wieder über=
[10334
nommen.
(er wahre und üchte (rankfurter)
O Hinkende Bote für 1890 bringt
u. A. eine ſehr ergreiſende Geſchichte:
Wie Einer ſeinen leiblichen Bater
gerichtet hatn von C. Trog. Obiger
Kalender iſt zu 25 Pf. bei allen Kalender=
[10464
handlungen zu haben.

2423

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beutschen Cognao
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N. 1.60,
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Darmſtadt. (0465

10466) Kiesſtr. 41 mittl. Stock ein
möbl. Zimmer zu verm. M. Milani.
Woog, 4. September 1889.
Waſſerhöhe am Pegel 364 m.
Lufttemperatur 130 R.
Waſſerwärme Vorm. 8 Uhr 160 R.
Woogpolizeiwache.

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Samstag den 7. Septbr,
Vorabendgottesdienſt um 6 Uhr
Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 7 Uhr 25 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 7. Sept.: Vorabend6 Uhr 05 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachm. 4 Uhr 30 Min.
Sabbathausgang 7 Uhr 25 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag 8. Sept. ab.
Morgens 6 Uhr-Min.
Nachm. 6 Uhr Min


iize
pCGe.
Grußherzogliches Hoftheater.
Donnerskag, 5. September.
3. Vorſtellung i. d. 1. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten gültig.)
Romeo und Julia.
Trauerſpiel in 5 Akten von Shakeſpeare.
Die Wärterin Julia's: Frau Eali vom
Stadttheater in Hamburg. a. G.
Anfang 17 Uhr. Ende 10 Uhr.
Freitag, 6. September.
4. Vorſtellung in d. 1. Abonnementsabteilung.
Rote Karten gültig.
Figaro's Hochzeit.
Komiſche Oper in 4 Akten von W. A. Mozart.
Anfang ½7 Uhr. Ende ¼10 Uhr.
Sonntag, 8. September.
5. Vorſtellung i. d. 1. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.)
Undine.
Romantiſche Zauberoper mit Ballet in 4 Akten
von Lortzing.

[ ][  ][ ]

2424

Nr. 153

Deutſches Reich. Die Nordd. Allg. 8ta.- ſtellt die Meldung
des Wolff'ſchen Bureaus über die angebliche Aeußerung des Statt=
halters
von Elſaß=Lothringen in der Paßzwangfrage dahi, chtig,
daß die Aufhebung des Paßzwanges längſt vom Kaiſer abgelehnt
worden und keine Ausſicht vorhanden ſei, daß die Abänderung
dieſer Entſchließung eintreten werde. Die Aufhebung des Paß=
zwanges
würde nur im Intereſſe der reiſenden Franzoſen, nicht
aber in dem der ruheliebenden Bevölkerung der Reichslande ſein.
TerPoſt' zufolge beabſichtigt der Kaiſer von Rußland zwiſchen
dem 25. und 26. Seplember in Berlin einzutreffen.
Die Poſt' ſchreibt: Unter den militäriſchen Vorlagen, welche
dem Reichstag in ſeiner nächſten Tagung zugehen werden, erwartet
man die Errichtung von zwei neuen General=Kommandos. Es
unterliegt kaum einem Zweifel, daß eine Teilung des 15. Armee=
corps
beabſichtigt iſt, das zur Beit ncht weniger als 49 Bataillone
Infanterie zählt, alſo über den gewöhnlichen Umfang eines Armee=
corps
weit hinausgeht. Da dasſelbe an Feldartillerie heute nur
den geringen Beſtand von 2 Regimentern zu je 9 Batterien hat,
ſo benötigte dasſelbe einer erheblichen Vermehrung, wozu die kürz=
lich
gebildeten dritten Abteilungen der älteren Feldartillerie= Regi=
menter
ein geeignetes Mittel bieten. Es bedürfte dann noch der
Bildung der Stäbe von einem Armeecorps, einer Infanterie= Divi=
ſion
, einer Infanterie= wie einer Feldartillerie=Brigade. An Kaval=
lerie
beſitzt das 15. Armeecorps eine Kavallerie=Diviſion, an deren
Teilung nicht gedacht werden darf. Das neue 16. Armeecorps
müßte alſo auf andere Weiſe mit Kavallerie ausgeſtattet werden.
An Vionier=Bataillonen beſtehen beim 15. Armeecorps bereits zwei,
das 15. und 16. Das zweite der neu zu bildenden General= Kom=
mandos
möchten wir in den Oſtmarken des Reiches ſuchen. Nach
der Teilung der Provinz Preußen in die Provinzen Weſt= und Oſt=
preußen
wäre die Errichtung eines zweiten General=Kommandos
recht angezeigt geweſen, ſie unterblieb mit Rückſicht auf Rußland.
Nachdem dies aber im vergangenen Jahr in den Militärbezirken
Wilna und Warſchau je ein Armeecorps neu gebildet hat, kann ein
ſolcher Grund für die Unterlaſſung nicht mehr ausſchlaggebend ſein.
Mit der gedachten Umbildung würde eine Truppenvermehrung nicht
beabſichtigt ſein. Die oben erwähnten Artillerie=Abteilungen zu
zwei Batterien würden aus ihren bisherigen Verbänden ausſcheiden
und neue Abteilungen zu drei Batterien daraus hervorgehen. Alles
dies hat mit der neuen franzöſiſchen Militärgeſetzgebung keinerlei
Zuſammenhang. In Frankreich wie in Italien haben die Armee=
corvs
von vornherein eine gleichförmige Zuſammenſetzung erhalten;
Oeſterreich Ungarn wie Rußland haben ſich einer ſolchen in neuerer
Zeit ſehr genähert. Nur Deutſchland ſteht in dieſer Hinſicht noch
vereinzelt da, würde ſich aber nach obiger Umbildung in einem
weſentlich beſſeren Verhältnis befinden. Immerhin bleiben noch
das 11. und das 12. (königl. ſächſ) Armeecorps mit je drei Infan=
terie
=Diviſionen und 39 bezw. 36 Bataillonen ungewöhnlich ſtark,
das 13. (königl. württemb.) mit 21 Bataillonen ungewöhnlich ſchwach.
Dies hat aber eine territoriale Begründung.
Die im Invaliditäts= und Altersverſicherungsgeſetz euthaltenen
Vorſchriften über die Gewährung von Invaliden= bezw. Alters=
renten
während der vorgeſchriebenen 5= bezw. 30jährigen Wartezeit,
beziehen ſich in zwei Punkten bereits auf die Gegenwart, und dieſe
dürften, weil ſie gerade die Verſicherten angehen, von den voraus=
ſichtlich
unter die Verſicherungspflicht fallenden Verſonen wohl zu
beachten ſein. Im 8 156 des Geſetzes iſt beſtimmt, daß die Wartezeit
für die Invalidenrente für Verſicherte, welche innerhalb der Ueber=
gangsperiode
erwerbsunfähig werden und für welche während der
Dauer eines Beitragsjahres die geſetzlichen Beiträge entrichtet ſind,
ſich um diejenige Zahl von Wochen vermindert, während deren ſie
nachweislich vor dem Inkrafttreten des Geſetzes, jedoch innerhalb
der letzten ſünf Jahre vor Eintrilt der Erwerbsunfähigkeit, in
einem Arbeits= oder Dienſtverhältnis geſtanden haben, welches nach
dem Geſetze die Verſicherungspflicht begründen würde. Danach fällt
alſo demjenigen Verſicherten, der vor Ablauf der fünfjährigen
Wartezeit Invalide wird, die Invalidenrente ſchon dann zu, wenn
er ein Jahr lang den Betrag bezahlt hat und nachweiſen kann,
daß er innerhalb der dem Inkrafttreten des Geſetzes unmittelbar
voraufgehenden fünf Jahre vier Jahre lang in ſolchen Betrieben
beſchäftigt war, deren Arbeiter jetzt verſicherungspflichtig werden.
Diejenigen Perſonen. welche vorausſichtlich unter die Verſicherungs=
pflicht
fallen, werden deshalb gut thun, ſchon jetzt darauf zu ſehen,
daß ſie in dem eventuellen Falle des Eintritts ihrer Erwerbsun=
fähigkeit
während der erſten fünf Jahre nach dem Inkrafttreten
des Invaliditäts= und Altersverſicherungsgeſetzes einen ſolchen Nach=
weis
erbringen können. - Aehnlich verhält es ſich mit den auf die
Altersrente bezüglichen Uebergangsbeſtimmungen, nur daß es ſich
hier lediglich um ſolche Perſonen handelt, welche vorausſichtlich
beim Inkrafttreten des Geſetzes das 40. Lebensjahr bereits vollendet
haben. Für dieſe vermindert ſich nämlich die Wartezeit für die
Altersrente um ſoviele Beitragsjahre, als ihre Lebensjahre zur Zeit
des Inkrafttretens des Geſetzes die Zahl 40 überſteigen, aber nur
in dem Falle, wenn ſie den Nachweis liefern können, daß ſie während

der dem Inkrafttreten vorangegangenen drei Kalenderjahre insge=
ſamt
mindeſtens 141 Wochen (47 8) hindurch in einem nach dem
Geſetze die Verſicherungepflicht begründenden Arbeits= oder Dienſt=
verhältniſſe
geſtanden haben. Man nimmt allgemein an, daß das
Geſetz am 1. Januar 1891, oder nicht viel ſpäter, wird gänzlich
in Kraft treten können. Unter dieſen Umſtänden wäre es für jede
dann über 40 Jahre alte und vorausſichtlich unter die Verſiche=
rungspflicht
fallende Perſon von größtem Nutzen, ſchon jetzt darauf
zu ſehen, daß ſie ſeinerzeit den im Geſetze geforderten Nachweis er=
bringen
kann.
Der Bezirkspräſident des Oberelſaß wies drei franzöſiſche
Staatsangehörige, den Fabrikanten Ernſt Blech und die Arbeiter
Emil Clementz und Auguſt Humbert aus Markirch, auf Grund des
zu Recht beſtehenden franzöſiſchen Geſetzes vom 3. Dezember 1849
aus. Dieſer Ausweiſung liegt folgender Sachverhalt zu Grunde:
Der im Juli aus der Feſtungshaft in Marburg entlaſſene Fabri=
kant
Karl Blech, welcher wegen Landesverrats vom Reichsgericht
verurteilt und nach ſeiner Rückkehr ausgewieſen wurde, nahm
Aufenthalt in einer Wirtſchaft auf franzöſiſchem Boden, dicht an
der deutſchen Grenze bei Markirch. Hier erhielt er die Beſuche
einer Anhänger. Die oben genannten drei Ausgewieſenen organi=
ſierten
nun unter den Arbeitern und Arbeiterinnen vollſtändige
Prozeſſionen, um Karl Blech zu huldigen. Hierbei kam es dann zu
deutſchfeindlichen Demonſtrationen und Aufreizungen der Bevölke=
rung
Markirchs.
Heſterreich=Angarn. Der Kaiſer iſt mit dem Statthalter am
3. vormittags in Jaroslaw eingetroffen, nachdem er vorher auf
allen Stationen herzlich begrüßt worden. In Krakau ſagte der
Kaiſer zu der Geiſtlichkeit, er beſuche Galizien immer gern, weil
er eines herzlichen Empfanges ſicher ſei. Bis zum 6. September
nimmt der Kaiſer ſein Hauptquartier in Pawloſiow, wo er von
den Kirchenfürſten, dem Adel und den Abgeordneten empfangen
wurde. Der Landmarſchall Tarnowski verſicherte den Kaiſer der
unerſchütterlichen Treue beider Volksſtämme Galiziens, insbeſondere
der Polen, welche dem Kaiſer alles verdankten. Der Kaiſer betonte,
er ſei für das Wohl Galiziens beſorgt, deſſen Vertreter ſtets opfer=
willig
für die Macht und Stellung des Reiches einſtehen.
Frankreich. Der Matin' ſchreibt: Wir glauben zu wiſſen,
daß dieſes Jahr nicht zu Ende geht, ohne daß der ruſſiſche Groß=
fürſt
Thronfolger Paris beſucht haben wird. Aber er wird nicht:
im September kommen, ſondern Mitte Oktober. Er wird, wenni
nicht den Schluß, ſo doch die letzten Tage der Ausſtellung abwarten,
um den Anſchein der amtlichen Teilnahme an Feſtveranſtaltungen
zur Jahrhundertfeier der Revolution zu vermeiden, da die ruſiſche
Regierung ja die Beteiligung daran abgelehnt hat. Die Reiſe des=
Großſürſten Thronfolgers wird aber zu der ins Auge gefaßten!
Zeit durchaus amllichen Charakter tragen.
Gerüchte, daß Laboulaye als Botſchafter von Petersburg ab= werde, beſtätigen ſich nicht.
Riederkande. König Leopold beabſichtigt, eine längere Kongo=
reiſe
zu unternehmen.
Rußkand. Die Privatmeldungen lauten im Gegenſatze zu den
offiziellen Bulletins über das Beſinden der Großfürſtin Wladimir
höchſt ungünſtig. Am Abend des 31. Auguſt ſoll der Huſten ſo,
bedenklicher Natur geweſen ſein, daß nicht einmal dem Wunſchs
der Großfürſtin nach Erteilung des Abendmahles ſtattgegeber:
werden konnte.
Beim deutſchen Botſchafter General v. Schweinitz fand am 31. Aug=
ein
Feſtmahl ſtatt, zu welchem der Kommandeur des Wyborg'ſcher
Infanterie=Regiments (Kaiſer Wilhelm II.) Oberſt Berpitzki, di=
fünf
Stabsoffiziere des Regiments und der Regimentsadjutant Ein-
ladungen
erhalten hatten. Gerade in der jetzigen Zeit iſt es
bemerkenswert, daß der Regimentskommandeur und das Wyborg'ſch.
Regiment keine Gelegenheit vorübergehen laſſen. um ihre Anhäng=
lichkeit
und Verehrung für. ihren Chef zu beweiſen; anderſeits läts
auch Kaiſer Wilhelm dem Regiment viele lebhaft empfunden:
Aufmerkſamkeiten zuteil werden. General v. Schweinitz bracht-
das
Wohl des Kaiſers Alex inder in ruſſiſcher Sprache aus, woraus
Oberſt Zerpitzki in begeiſterten Worten auf das Wohl des Kaiſer
Wilhelm trank. - Wie es heißt, wird Oberſt gerpitzki den dies
jährigen preußiſchen Herbſtübungen beiwohnen; er gilt als ein von
trefflicher Offizier von großer perſönlicher Tapferkeit und bracht=
den
größten Teil ſeiner Dienſtzeit in Ruſſiſch=Mittelaſien zu, w=
er
an den Feldzügen von 1873 gegen China, 1875176. 1878 un=
1880 Anteil nahm und ſehr ſchnell befoͤrdert wurde, da er mehrer
Rangſtufen für perſönliche Tapferkeit erhielt; auch beſitzt er de=
Georgen=Orden und andere Kriegsorden. Obwohl erſt 89 Jahr
alt, iſt er doch ſchon ſeit faſt vier Jahren Regimentskommandeu.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 5. September.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 1. Septembe
dem Oberhoſprediger Dr. Bender die Krone zu dem Komthur
kreuz II. Klaſſe des Verdienſtordens Philipps des Großmütige-
verliehen
.

[ ][  ][ ]

Nr.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog wohnten am 2. d. dem
Ahöver der 25. Brigade, eine Meile weſtlich von Vielefeld bei,
naden ſich gegen abend dann nach Herford, Quartier Villa
Eteke, und folgten am 3. dem Manöver der 25. Brigade zwiſchen
Ende und Herford. Am 2. abends beim Eintreffen fand ein
enhe ſiaſtiſcher Empfang von Seiten der Bevölkerung, dann Vortrag
dkrieger= und Geſangvereins ſtatt. Am 3. abends wurde ein großer
7) Hpſenſtreich ausgeführt von den Muſikern des 15. und 55. Regi=
mſs
. Die Rückkehr Sr. Königlichen Hoheit von der Inſpektions=
ne
wird am 6. d. erwartet.
Militärdienſtnachricht. Durch Verfügung der General=
humandos
wurde Zahlmeiſter Bohn. von der 3. Abteilung
Mſſau. Feld=Art.=Reats. Nr. 27. zum 1. Großh. Heſſ. Drag=Regt.
ſliſde=Drag.=Reat.) Nr. 23 verſetzt.
Spielplan=Entwurf des Großh. Hoftheaters. Sonntag, 8. Sep=
4ler: Undinev. Dienstag, 10. September: Geigenmacher von
buona, Schauſpiel in 1 Akt von Coppé (neu); Der Schierling
mödie in 2 Akten von Augier (neu); Die Dienſtboten Luſt=
in
1 Akt von Benediz (neu einſtudiert). Donnerstaa, 13. Sep=
her
: Zur Feier des Allerhöchſten Geburtsfeſtes Sr. Königl.
chit des Großherzogs (lneu einſtudiert) Indrau.
Aus der Einleitung des Jahresberichts für 1888 der Großh.
hielskammer entnehmen wir, daß der Geſchäftsgang im Allae=
inen
ein beſſerer als in den früheren Jahren geweſen iſt. In=
he
der friedlicheren Auffaſſung der politiſchen Lage hat ſich das
ſäftsjahr 1888 befriedigend geſtaltet, freilich abgeſehen von ein=
len
beſonders notleidenden Branchen. Aus den internen Ange=
lenHeiten
der Handelskammer iſt die Neuwahl der Herren Ferdi=
d
Jacobi und Georg Kaiſer, ſowie das Ausſcheiden des Herrn
8 Holtz zu erwähnen. Die Handelskammer hielt im Jahr 1888
üffentliche und eine nichtöffentliche Sitzung ab. An der Beur=
kan
a von geſetzlichen Einrichtungen für Handel, Gewerbe hat ſich
u Handelskammer durch Gulachten betreffend die Entwickelung des
bellſchaftsrechts für wirtſchaftliche Zwecke und durch Unterſtützung
be Betition der Wiesbadener Handelskammer uber das Nahrungs=
mel
geſetz beteiligt. Außerdem wird ſie den Entwurf eines bürger=
ky
Geſetzbuches an der Hand des von dem Präſidium des deut=
ſm
Handelstags verſandten Fragebogens prüfen. In den wirt=
ſchllichen
Beziehungen zum Ausland iſt der mit der Schweiz am
November 1888 zuſtandegekommene Handelsvertraa beſonders
ſodrzuheben. Unter der Rubrik Münz=, Geld= und Kreditweſen
nen. wir, daß ſich die bei den beiden Amtsgerichten zu Darm=
lt
anhängig gewordenen Konkurſe von 31 im Jahre 1887
u36 im Jahre 1888 vermehrt. haben. Ferner hat die Handels=
kneer
ein Gutachten über den Geſetzentwurf betreffend die Alters=
Invalidenverſicherung dem Reichstag und der Regierung unter=
Mtck. Die Regulierung der Fabrikinſpektion im Großherzogtum
huͤch den Vorſchlägen der Handelskammer ſo zuſtande aekommen,
G dem zeitigen Fabrikinſpektor 2 Aſſiſtenten die unter ſeiner
Auig und Kontrole arbeiten, beigegeben wurden. Auf dieſe
Aſe iſt der Mißſtand einer verſchiedenartigen Behandlung der
nchiedenen Provinzen, der durch Anſtellung von 2 unabhängigen
üchgeſtellten Fabrikinſpektoren entſtanden wäre, vermieden worden.
GBezug auf die Einrichtung eines Gewerbeſchiedsgerichts hat die
hdelskammer bei Großh. Bürgermeiſterei Darmſtadt den Antrag
ſallk durch Ortsſtatut für die Stadt Darmſtadt ein ſolches zu
ſichten. Aus dem Bericht über die Verkehrsanſtalten, iſt zu er=
lh
. daß ein Anſchluß an die Mannheimer Stadtfernſprechein=
Mung bis jetzt nicht hat erreicht werden können. In Bezug auf
Endahnen ſpeziell betreffs Ausbau des Bahnnetzes ſpricht ſich
ſichandelskammer entſchieden gegen das Projekt der Rodgaubahn
üier Form wie es der Kammer vorgelegt iſt, aus. Sie bezeichnet
Gheoiektierte Eiſenbahnlinie als eine ſchwere Schädigung der
Eſchaftlichen Intereſſen Darmſtadts. Alle Bewohner des Rod=
ſs
werden, ſobald die Bahn bei der Station Neu=Iſenburg an=
bei
der Station Longen die Main=Neckarbahn erreicht, ihre
ſku.ife und ſonſtigen Geſchäfte nicht mehr in Darmſtadt, ſondern
urankfurt beſorgen. Nun aber beträgt der Geſamtumſatz Darm=
t
6 mit Langen und ſeinen Nachbarorten mindeſtens 300000 M.
ilich, aus welcher Zahl zu ermeſſen iſt, wie bedeutend die Be=
äun
gen Darmſtadt mit dem Rodgau ſind, welche durch die pro=
ere
Bahnlinie zu Gunſten Frankfurts größtenteils gelöſt wür=
4e Dagegen empfiehlt die Handelskammer die Straßenbahnver=
unig
mit Langen auf das Lebhafteſte.
Aus dem Bericht über die Lage des Handels und der Induſirie
zu erſehen, daß die Getreidepreiſe ſeit dem Vorjahr ſämtlich
u gewachſen ſind. Die Beſſerung im Eiſenhandel hat im Jah=
9 Vortſchritte gemacht. Die erhöhten Preiſe ſind hauptſächlich
hartellen zuzuſchreiben. Bei der Maſchinenfabrikation iſt der
chäftsgang im Allgemeinen ein günſtiger geweſen. Beſonders
ün ſtig war das Jahr 1888 für die Seifenfabrikation, nicht viel
½.
ker für die Ultramarinproduktion. In der Bierbrauerei war
u Geſchäft infolge des vielen Regenwetters im Sommer nicht ſo
ulg wie im vorhergegangenen Jahr.
Schluß folgt.)
Die Reichsbaul zhat den Diskont auf 4 pCt. und den Lombard=
4fuß für Darlehen. Legen ausſchließliche Verpfändung von
li laus znail

173
2425
Schuldverſchreibungen des Reichs oder eines deutſchen Staats auf
4½ pCt. gegen Verpfändung ſonſtiger Wertpapiere und Waren
auf 5 vCt. erhöht.
88 Pfungſtadt, 3. Sept. Das Schulfeſt zur Sedanfeier,
vom günſtigſten Wetter begleitet, verlief in patriotiſchſter Weiſe.
Einen beſonderen Reiz verlieh der Feier die treffliche Muſik des
Regiments Nr. 117. welche der Kommandant des Regiments, Herr
Oberſt v. Wurmb, in liebenswürdigſter Weiſe unentgeltlich den
Schulen zur Verfügung ſtellte. Dieſe Freundlichkeit wird mit ge=
bührendem
Dank anerkannt. Mittags 2 Uhr begann die Aufſtellung
der Schüler und unter Vorantritt der Muſik bewegte ſich der feſtlich
geſchmückte Zug durch verſchiedene Straßen der Stadt. Die Kinder
waren verſehen mit Fahnen, Schleifen und Blumenſträußen, und
gewährten einen namentlich für die alten Krieger rührenden Anblick.
In dem Hofe des neuen Schulhauſes angekommen, intonierte die
Muſik das ſchöne Lied. Lobe den Herrn ꝛc. Hierauf hielt Herr
Lehrer Klamm eine trefflich durchdachte patriotiſche Rede und ſchloß
mit einem dreifachen Hoch auf Kaiſer und Reich. Nachdem die
Nationalhymne geſungen, gedachte Herr Lehrer Neff ebenſo in
kräftigen Jügen unſeres allverehrten Großherzogs Ludwig IV. Nach
Schluß der Feier erhielten die Kinder Bretzeln. Unter Vorantritt
der Muſik ſammelten ſich die Erwachſenen im Hauſe Zeh, wo bei
edlem Gerſtenſafte und guter Muſik noch manches patriotiſche Wort
geſprochen wurde.
** Arheilgen, 4. Sept. Unſere Schuljugend hatte geſtern einen
veranügten und lehreichen Tag. Morgens um 7 Uhr zogen die
6 oberen Klaſſen, etwa 400 Knaben, unter Führung ihrer Lehrer
nach Darmſtadt und beſuchten dort im Saalbau die wirklich ſehr
reichhaltige Ausſtellung des Herrn Heinrich Platow. Die Kinder
ſtaunten ſehr über die verſchiedenen Naturſeltenheiten; insbeſondere
erregten ihr Intereſſe die in Wachs ausgeſtellten verſchiedenen
Menſchenraſſen, ſowie die reichhaltige prachtvolle Schmetterling=
ammlung
. Nicht unerwähnt ſoll bleiben, daß Herr Platow jeder
der 6 Klaſſen ein hübſches und wirklich wertvolles Geſchenk machte,
welche zum Andenken an ihn im Klaſſenzimmer aufbewahrt werden
ſollen. Nachdem ſich die Kinder alsdann noch eine Weile im
ſchönen Garten des Saalbaues vergnügt und durch einen Trunk
Bier gelabt hatten, kehrten ſie wieder unter Geſang gegen 12 Uhr
mittags nach Hauſe zurück. Ein Beſuch der Ausſtellung des Herrn
Platow ſei hiermit beſtens empfohlen.
J. Mainz, 3. Sept. Der weit über die Grenzen von Mainz
als Gelehrter und Altertumsſorſcher hochgeſchätzte Direktor des
Römiſch Germaniſchen Centralmuſeums. Dr. Ludwig Linden=
chmitt
, der Vater des gleichnamigen berühmten Münchener Malers,
feiert morgen in voller Rüſtigkeit ſeinen 80. Geburtstag. Um den
vielen dem hochverdienten Manne zugedachten Ovationen aus dem
Wege zu gehen, hat Dr. Lindenſchmitt in aller Stille ſich auf die
Reiſe begeben.
Bei dem Umbau eines Fabrikanweſens in der neben dem Zeug=
hauſe
herziehenden Straße iſt man geſtern auf einen Landpfeiler
der hier von den Römern erbauten Rheinbrücke geſtoßen. Die
Außenbekleidung des Pfeilers, der in einer Breite von 5 Meter
blosgelegt wurde, beſteht aus großen behauenen Kalkſteinquadern,
zwiſchen welchen Bettonwerk eingegoſſen iſt. Durch die fortwähren=
den
Uferanſchüttungen, welche der Rhein hier= erfahren, iſt der
blosgelegte Landpfeiler in ziemliche Entfernung von dem Strom
gerückt.
Der Kommandeur des Xl. Armeecorps, General v. Grolman,
iſt heute hier angekommen, um den Brigade Uebungen der 41.
Brigade, welche auf dem großen Sande hier ſtattfinden, anzuwohnen.
J. Vom Rhein, 3. Sept. Durch die auf der Stromſtrecke Mainz=
Bingen von den Uferſtaaten ausgeſührten Rheinkorrektions=
arbeiten
erhält das Rheinufer in der Gegend von Hattenheim und
Eltville gegenwärtig bedeutende Veränderungen. Die buchtenartige
Erweiterung von Eltville bis Hattenheim wird gänzlich ausgefüllt,
wodurch das Ufer um mehr als 30 Meter weiter nach dem Rhein
zu verſchoben und eine beträchliche Strecke Landes neu gewonnen
wird. Die Gemeinden Erbach und Hattenheim ſind infolge der
Korrektion dem Schiffsverkehr wieder angeſchloſſen.
Frankfurt, 3. Sept. Der hieſige Magiſtrat hat die Summe
von 1000 M. dazu beſtimmt, um hier wohnenden gewerblichen
Arbeitern den Beſuch der Unfallverhütungs=Ausſtellung
in Berlin zu ermöglichen. Die Auswahl der Arbeiter ſoll auf
Grund der Vorſchläge des Vorſtandes der Ortskrankenkaſſe und
des Ausſchuſſes des gewerblichen Schiedsgerichtes erfolgen. Es
dürften ungefähr 15 Arbeiter nach Berlin gehen.
St. Bäderfrequenz. Aachen 26 840. Baden=Baden 45 248. Ems
17633. Homburg 11333. Kreuznach 5413. Münſter a. St. 2146.
Nauheim 7425. Schlangenbad 1958. Schwalbach 5079. Soden i. T.
2140. Wiesbaden 87246. Helgoland 9446. Oſtende 18166.
London, 3. September. Die Direktoren der Dockgeſellſchaften
lehnten heute die von den Reedern geſtellten Forderungen ab, ver=
ſprachen
aber, die Möglichkeit einer Vereinbarung in Erwägung zu
ziehen. Die Zahl der Streikenden beläuft ſich jetzt auf 180000.
Der Führer der Streikenden Burns erklärt, wenn die Reeder ihre
Schiffe nach Southampton ſenden würden, um dort laden oder aus=

[ ][  ]

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Kr.
laden zu laſſen, ſo werde er ſelbſt dorthin gehen um den Streik
zu proklamieren. Den Streikenden gingen 3050 Lſtr. aus den
Kolonien zu.
Liverpool, 3. September. Unter den hieſigen Arbeitern iſt eben=
falls
ein Streik ausgebrochen. Die Schiffe mit Getreide und Mehl
können ihre Ladungen nicht löſchen. Heute Vormittaa verhinderten wie ſie dieſem Pailleronſchen Luſtſpiel zum Vorwurf dienen, z
300 Streikende andere Arbeiter gewaltſam an der Löſchung zweier ſ anziehenden, theatraliſch wirkſamen Thpen und Situationen au
Schiffe.
Mailaud, 2. September. (Theaterbrand.) Das Theater
Monthabor iſt durch eine heftige Feuersbrunſt gänzlich zerſtoͤrt ehrt und beweihräuchert werden wie das ehedem in Frantreich del
worden, jedoch ſind keine Menſchenleben zu beklagen.

173

Die Breisg. 3tg. brachte dieſer Tage folgenden Artikel,
der eine weikere Verbreitung verdient: Die Badiſche Landpoſt=
ſpricht
ſich gegen den koloſſalen Vereius= und Feſtſchwindels aus,
der am Wohlſtand des Volkes zehrt. Wir können dem konſer=
vativen
Blatte hierin nur aufs lebhafteſte zuſtimmen; es hat ſich
ein Uebermaß ſolcher Feſte jetzt in Süddeutſchland eingeſtellt, das
geradezu erſchreckend wirkt und den Sinn für häusliches Familien=
leben
bis aufs tiefſte erſchüttert. Dabei ſpielt die Eitelkeit der
Veranſtalter und Redehalter (Redner wäre zu viel geſagt! eine
überwiegende Rolle und alle dieſe Leute warten mit Sehnſucht
darauf, ihre gelungenen= und meiſterhaften Leiſtungen in einem
Dutzend Blätter verherrlicht zu ſehen. Demoſthenes und Cicero
erſcheinen in hundertfacher Hahl zum zweitenmal auf unſerer Erd=
kugel
und treiben das bißchen Beſcheidenheit noch völlig aus den
Köpfen hinaus, das aus beſſeren Tagen vielleicht noch zurückae
blieben iſt. Die Preſſe aber muß ſorgſam Regiſter führen über
alle die 5=, 10, 20. und 25jährigen Feſter der modernen Vereins=
meierei
, weil die einzelnen Blätter, wenn ſie in dem Wettlauf zu=
rückbleiben
, vervemt und zu gunſten jener abbeſtellt werden, die am
breiteſten und eingehendſten von dem Flaggenſchmuck, den Feſtjung=
frauen
und dem tiefen Eindrucks zu reden wiſſen, den die Redner
des Tages hervorgebracht haben; auch der Tanz. der den Schluß
bildet, darf nicht vergeſſen werden mit dem Beifügen, daß Phöbus
ſchon ſeine Roſſe einſpannte, als die Letzten der Geſellſchaft den
Heimweg von einem Feſte antraten, das allen Teilnehmern in
unauslöſchlichem Andenken bleiben wird.: So gehts von Feſt zu
Feſt, und dann wird noch über die ſchlechten Zeiten geklagt, ohne
die Gründe weiter zu unterſuchen, worin jene ihre tiefere Wurzel
haben. Die Preſſe kann hiergegen, wie ſchon geſagt, wenig thün,
denn ſie muß, weil keine Solidarität bei ihr vorhanden iſt, dem
8ug der Zeit; folgen, wenn nicht diejenigen Blätter, die Wider=
ſtand
leiſten oder widerwillia mitmachen, zu gunſten anderer ſchwer
geſchädigt werden ſollen. Aber ab und zu die mahnende Stimme
gegen den Mißbrauch der alltäglichen Vereinsſchwindelei zu erheben,
das kann und ſollte ſie thun, und ihr Wort wird nicht wirkungslos
verhallen, wenn die deutſchen Frauen mit der ihnen eigenen That=
kraft
dem Uebel gründlich entgegentreten.
Die Titelfüchtige. Aus Teplitz wird das nachſtehende drollige
Geſchichtchen erzählt: Eine vor kurzem zur Kur angekommene Sächſin
meldete ſich als Fräulein Natalie Meckel, Feldherrentochter= und
wurde hierauf da Feldherren gewöhnlich außer großem Talent
auch großes Einkommen beſitzen, in die erſte Klaſſe der Kurtaxe
eingereiht. Wenn die Dame nun auch gegen den Rang nichts ein=
zuwenden
hatte, ſo erſchien ihr doch die Zahlung zu hoch, weshalb
ſie ſich beſchwerte. Nun ſtellte es ſich heraus, daß der Vater der
Dame in Sachſen mehrere verpachteie Felder beſitzt und ſie analog
dem Ausdruck Hausherru den Titel Feldherr' gebildet hatte. Mit
der Feldherrnherrlichkeit war es aus Sparſamkeitsrückſichten jetzt
allerdings aus; das titelſüchtige Fräulein war indeß um eine andere
Bezeichnung indeſſen nicht verlegen, reſolut meldete ſie ſich nun als
verpachtete Feldbeſitzerstochter an.
Die Blumen des Schahs. Der König der Könige, bekanntl ch
ein großer Blumenfreund, bewohnte in Wien durch die Fürſorge
ſeines kaiſerlichen Gaſtfreundes Franz Joſef 1, einen blühenden
Hain. Der Kaiſer hatte Ordre erteilt, daß die herrlichſten Edel= aus dieſem Anlaſſe in die Appartements des Schahein=
Schah geſchafft werden, und zwar wurde dieſer duftende Tapeten=
ſchmuck
direkt aus dem neben der Auguſtiner=Rampe gelegenen
Hofburggarten und nicht von Schönbrunn entnommen. So regten
ſich eine Menge kunſtgeübter Hände, um prächtige botaniſche
Gruppen im Bellariatrakt zu ſchaffen, das Veſtibule füllte ſich mit
gärtueriſchen Prachtſtücken, Roſen, Nelken, den ſeltenſten Brome=
kiaceen
und ſeindüftendſten Orchideen, während die Redoutenſäle
den Charakter eines Ballſaales abſtreiften und das Ausſehen eines
Zaubergartens gewannen. Hochſtämmige Palmen, breitblättrige
Piſangs. ſtachlige Buccae, gezahnte Pandanen und Rieſenexemplare
von feingefiederten Farrenkräutern - jedes von Stockhöhe - um=
rahmten
die weiß= und goldſchimmernde Redoutenhalle, und ſelbſt
die feenhaften Gärten von Sultanlibad - dieſes Lieblingsheim
des Schahs - bieten keinen magiſcheren Eindruck als die Redouten=
ſäle
, in welchen Naſr=eddin ſpeiſte.

Großherzogtiches Hoftheater.
Dienstag, 3. September.
Die Welt, in der manſichlangweilt
B. M. Es aehört nicht nur Mut, ſondern auch eine gewiße,
graziöſe, treffſichere Leichtigkeit dazu, um das Weſen ſolcher Kreih./
die Bühne zu bringen. Die Männer der Wiſſenſchaft, welche de
Akademie' repräſentieren, werden auch nicht mehr ſo kritiklos ver
Fall war. Eine bitterböſe Satire hat Dandet in ſeinem Römcnl
Ein Unſterblicher' gegen das glorreiche Inſtitut geſchleudert. In.
Grunde genommen, arbeitet das Pailleronſche Luſtſpiel Die Weh
in der man ſich langweilt', allerdinas nur in Form von Skizze
mit den nämlichen Figuren und Motiven, welche den weſentlichelh
Inhalt des Senſationerregenden Daudetſchen Romans ausmache=
nur
mit dem Unterſchiede, daß in dieſem die Herſtellung einlh
ernſten, ausführlichen Zeit= und Sittenbildes beabſichtigt wivh
während Pailleron doch in erſter und letzter Inſtanz auf das Ami=
ſement
ſeines Publikums hinſteuert. Aber wir können uns recifh
gut vorſtellen, daß dieſer Orientaliſt de Saint Reault, der Materill
zu Material häuft und auf die Bedeutung des verſtorbenen Vate
hin die Gelehrtenlaufbahn einſchlägt, ſein vollſtändiges, entwickeltersl
Pendant an dem traurigen Helden Daudet's Aſtier Rehu' findh
ferner, daß der Schwätzer Belac in gewiſſem Sinne fortlebt in den
jungen Streber Paul Aſtier, und endlich, daß das fieberhafte Jag l
nach einem Sitz in der Akademie, die Sehnſucht nach dem Po
menfrackr: welche eine ſo große Rolle im Unſterblichen ſpiech
auch ſehr glücklich und treffend zum Ausdruck kommt in dem Salm,
der Gräfin Ceran. Dieſes Jagen und Haſchen nach Aemtern undl
Auszeichnungen, welche die Welt des Pailleronſchen Luſtſpiels E=
herrſcht
, charakteriſiert einerſeits die menſchliche Eitelkeit überhaun
und iſt doch auch zugleich bezeichnend für die franzöſiſchen
Verhältniſſe im beſonderen, genau ſo, wie die Tendenz in Blumer
thals Luſtſpiel Die große Glocke; deutſches Geiſtesklima un.
Berliner Geſelligkeit zur Vorausſetzung hat.
Die Darſtellung bewegte ſich durchweg in den Formen d
feinen Luſiſpiels. Man hatte jeden Augenblick das Gefühl, daßl
man ſich in einer Geſellſchaft befinde, die bei allen ſonſtigen Schwächn
die Dehors nie außer Acht läßt und ſelbſt jenen ſaloppen, frivokn
Konverſationsſtil vermeidet wie er z. B. bei Sardou an der Tagel
ordnung iſt. Trotzdem viel von Rendezvous= und Verhältniſen
die Rede iſt, zieht ſich - man kann es kaum anders benennen
ein Hauch der Wohlanſtändigkeit durch das Stück.
In der liebenswürdigen, dankbaren Rolle der alten Herzogn
von Reville lernten wir heute Frl. Egli kennen als die Krain
welche beſtimmt iſt. Frl. Schütkh zu erſetzen. In welchem Umfanel
dies der Fall ſein wird, läßt ſich nach der erſten Leiſtung nur trl
vollkommen beurteilen. Immerhin aber können wir nach denl
heutigen Abend feſtſtellen daß die Dame eine große ſchauſpieleriſael
Gewändtheit und ein verſtändnisvolles Eingehen in den Geiſt ihz
Rolle an den Taa legte. Spiel und Auffaſſung ſtand ganz im
klange mit dem Geſamttone der Darſtellung. Beſonders hervorg
heben iſt, daß die Dame in der Herzogin von Reville vor allan
die Franzöſin betont und damit dem deutſchen Publikum O=
Verſtändnis für verſchiedene Wendungen und Redensarten erleichtetl
Der übrigen Darſteller haben wir ſchon bei den früheren Vorſall
lungen mit nachdrücklichem Lobe gedacht. Frl. Crämer iſt e
Luch Wattſon vom Scheitel bis zur Sohle der getreue Tyrel
eines ſteifen, gelehrten Schulfuchſes. Herr Edward aibt Eul
Profeſſor Belas in jenem ſüßlich=faden Tone wie ihn die Stellſh
dieſer Figur im Stücke unbedingt erheiſcht. Das Ehepaar Ra
mond wird von Frl. Ethel und Herrn Steudemit viel Liebe-
würdigkeit
und Friſche geſpielt. An Herrn Hacker hat die Rol
des jungen Grafen Roger einen höchſt feinen Interpreten, der
verſteht, die Wandlung aus dem einſeitigen, hölzernen Gelehr
in den eiferſüchtigen Liebenden mit viel Geſchick einzuleiten zn
durchzuführen. Der Suzanne der Frau Kläger läßt ſich Ann
und Ungezwungenheit nachrühmen. Frl. Berl beſitzt für die A=
dergabe
der pedantiſchen, rigoroſen Gräfin Ceran alle erforderliche
Eigenſchaften. Gut in Maske und Spiel zeigte ſich auch he-
Herr Wagner in der Partie des Gelehrten Raimbault, die für 2
Geſellſchafksbild, das Pailleron aufſtellt, ſo außerordentlich beze 4
nend iſt.

Allen Freunden
rdigung des

ankſagung.
und Bekannten, welche bei der Le=

Beltz.
ſo herzlichen Antheil nahmen und denſelben zur letzten Ru=

ſtätte begleiteten, ſagen wir hiermit unſern herzlichſten Danl
Die trauernde Familie:
10467)
J. Beihe

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerel.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittlich.