Monnementsprels
Eerteljährlich 1 Mar 50 Pf. ua
Pringerlohn. Anzwirv verdn v
Aen Poſtämtern Beſtellungen end
Nengenomman zu 1 Mark do Bf.
wanartal ſuc. Pofiaufichlaz
152. Jazrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
C
98
EIt
Uurethuirsahovihir.
Zuſerate
Eedaangenommen: hDarmked
von der Expedition, Rhemſtr. R. 2,
RBeſſunger von Friedr. Blhu,
Schießhautſtraße 11. ſowie auzwin
von allem Mpuenen=Erweditiona.
Amtliches Organ
fuͤr die Bekannkmachungen des Großh. Kreigamts, des=Großh. Polizeiamts und ſämmlicher Behörden.
164.
Freitag den 23. Auguſt.
Bekanntmachung.
Die Abſuhr der geſchlagenen
Chauſſee=
mne von den ſtüdtiſchen Lagerplätzen
die chauſſirten Straßen und
Feld=
ze in der Gemarkung Darmſtadt ſoll
Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Hienstag den 27. Auguſt d. J.,
Vormittags 10 Uhr,
unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen/
dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 26,
Elnſicht offen, bei welchem auch die
mulare für die Offerten zu erheben
Darmſtadt, am 14. Auguſt 1889.
ßherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.B.:
Miedlinger, Beigeordneter. 19635
Bekanntmachung.
Die Erd= und Maurerarbeiten bei
aliſirung des Bauquartiers zwiſchen/
unkfurter= und unteren Schwanenſtraße
in im Wege der Submiſſion (getrennt
zuſammen) vergeben werden.
Offerten ſind bis
ſenstag den 27. Auguſt d. J.,
Vormittags 10 Uhr,
unterzeichneter Stelle einzureichen.
Bläne und Bedingungen liegen auf
Kanalbau=Büreau des Tieſbauamts,
hmer Nr. 24, zur Einſicht offen,
wo=
bſt. auch die Voranſchlags= Formulare
die Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 19. Auguſt 1889.
h herzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt
J. V. d. O.=B.:
Riedlinger, Beigeordneter. (9636
Bekanntmachung.
Die Grummetgras=Verſteig rung auf
flädtiſchen Pallaswieſe findet
nag den 26. Auguſt l. J3., von
Nachmittags 2 Uhr ab,
2xt und Stelle ſtalt.
darmſtadt, den 20. Auguſt 1889.
oißgerzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
19801
Ohly.
Bekanntmachung.
Die Anlieferung von 56 Centner
Hafer für die ſtadtiſchen Faſſelſtallungen
ſoll vergeben werden.
Uebernahmsluſtige wollen auf Grund
der während der Büreauſtunden auf dem
Stadthaus, Zimmer Nr. 13,
einzuſehen=
den Lieferungs=Bedingungen, ſchriftliche
Angebote, ſowie Proben des Hafers bis
längſtens
Donnerstag den 29. l. Mts.,
Vormittags 11 Uhr,
bei uns einreichen.
Darmſtadt, den 19. Auguſt 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[9802
Ohly.
Bekanntmachung.
Die Erd= und Maurer irbeiten bei
Erbauung von Thonrohrkanälen in der
Erbacherſtraße, von der Beckſtraße ab in
ſöſtlicher Richtung bis an das
Bahnge=
lände, ſowie in der Wingertsbergſtraße,
zwiſchen Erbacher=und Dreibrunnenſtraße,
ſollen im Wege der öffentlichen Submiſe,
ſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Mittwoch den 28. Auguſt 1889,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Pläne und Bedingungen liegen auf,
dem Kanalbau=Büreau des Tiefbauamtes,
Zimmer Nr. 24, zur Einſicht öffen,
wo=
ſelbſt auch die Formulare für die Offerten
zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 20. Auguſt 1889.
Großherzogliche Bürg ermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.B.:
Riedlinger, Beigeordneter. (9803
im öffentlichen Aufſtreich gegen
Baar=
zahlung zur Verſteigerung.
Die Kommandos der beiden Feld=
Artillerie=Regimenter Nr. 13 u. 29.
Täglich friſche
Süßrahm-
1
ETLEwkITk1,
ächten Emmenthaler
Schweyer=Häſe.
Filiale:
Anlon Fassbender,
Marktplatz, im Schwab'ſchen Hauſe.
Hauptgeſchäft:
Wüh. Vober Hachigr.
Eliſabethenſtraße 16. 19645
Holzuerkauf.
Am Samstag den 24. Auguſt d. J.,
nachmittags 5 Uhr,
kommt im Scheibenpark auf dem
Schieß=
platz bei Darmſtadt Scheiben=Abfallholz
Hirſch-Braten
und
Ragunt,
vorzüglicher Qualität,
empfiehlt im Ausſchnitt
per ¼ Kilo von 45 Pfg. an
AGTIROUTIOU,
gegenüber der kath. Kirche. (9805
Prima Ruhrkohlen
empfiehlt
1(8091
J. Dingeldey.
2288
Nr. 164
Bekanntmanhung.
Die Arbeiten zur Erbauung einer Kreisſtraße von Gräſenhauſen nach
Wiz=
hauſen und von da bis zur Darmſtadt-Frankfurter Staatsſtraße ſollen vergeben
werden, und zwar:
A. Auf dem Submiſionsweg am 26. Auguſt:
3165 M. 98 Pfg.,
1. Die Grundarbeit, veranſchlagt zu
3694 „ 34 „
2. Die Chauſſierarbeit,
„
3. Das Brechen des Steinmaterials, veranſchl. zu 4080 „
„
V. In öffentlicher Verſteigerung am 30. Auguſt:
4. Das Anfahren der Materialien, veranſchlagt zu 16080 Mk. — Pfg.,
3600
5. Das Schlagen der Deckſteine,
Pläne, Voranſchlag und Attord können bei dem Unterzeichneten eingeſehen
werden.
Die Submiſſionsofferten ſind verſiegelt und mit der nöthigen Aufſchriſt
ver=
ſehen bis längſtens
Montag den 26. d. Mts., Vormittags 10 Uhr,
in der Regiſtratur Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt, Neckarſtraße Nr. 3,
einzureichen.
Die Verſteigerung des Fahrens und Schlagens findet
Freitag den 30. Auguſt, Vormittags 9 Uhr,
in dem Saale des Gaſtwirths Huck in Wixhauſen ſtatt.
J. A.:
Darmſtadt, den 16. Auguſt 1889.
Schreiner.
Verkteigerungr Anzige.
Mittwoch den 28. Auguſt l. Js., Vormittags 9 Uhr,
läßt Heinrich Bitſch ll. Wittwe hier in ihrer Behauſung verſteigern:
Zwei Hobelbäuke, ſowie ſämmtliches Schreiner=Werkzeug, eine Partie ſehr
ſchöne tannene Diele, einen leichten Kuhwagen, einen Pflug und Egge.
Eſchollbrücken, am 21. Auguſt 1889.
J. A.:
(9806
Numrich, Ortsgerichts=Vorſteher.
7 WO.
1A-AAAAAAAAAU
Hoſlieforant Sr. Majestät des Deutschon Kaisors und
Rönigs von Preusson oto.
Dampf.
Haffoo-
Bronnoroi,
Bonn a. Bh.,
Borlin VW.,
Antworpon,
Gegr. 1837. empfiohlt ihre rUhmlichst bekannten Specialitäten: Gogr. 1837.
He,
P
l.
Gobrannte Java-Hafkes's.
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Niederlagen in Darmstadt bei Carl hzur
4
Watzinger, Wilhelminenstr. 11, E. Fuld, Tcha
Kirchstr. 1. F. Buss, Dieburgerstr. 9, Moriz Landau, Mathildenplatz I,
Fr. Pröscher, Kirchstr., Goorg Liobig & Co., Louisenstr. 10, Clemons
Behlo, Rossdörferstrasse 35, I. V. Haonzol, Rheinstrasse 37, Frau 8.
Endnor, Soderstrasse 52 Ph. Huwerth, Rossdörſerstrasse 21, Frau E.
Wagner Wwo., Ecke Rossdörfer- und Wienerstrasse, Ph. Groinert,
Ecke der Carls- und Kiesstrasse, C. Schmenger, Rheinstrasse 14, L.
Jacoby Uwo., Rossdörferstrasse 14; in Bessungen bei Kug. Marburg,
Garls=
strasse 54, kr. Rost, Carlsstrasse 5, A. Woinmann, Carlsstr. 8; in
Grios-
heim bei lac. Keller; in Eborstadt bei Foist Simon; in Gross-Zimmorn
bei lust. Hottes IV.; in Obor-Ramstadt bei Ph. lacoby; in Pfungstadt
bei L. Blum & Hrch. Schulz.
[6124
Rheingauer Schaummein fellerei
(Gegründet 1865.
SöfVLEinsce
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SchiensrEiniſheingau.
gesetzlich geschützte Marken:
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Bezug durch Woinhandlungen
8oſtenliste auf Verlangen.
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Conſerviren,
Phöbus W. zum Lackiren
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[85
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Ziehung 19. September.
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ſind in der Expedition d. Bl. zu
beziehen.
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oder abgeholt werden. Ebenſo (9644
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ſind Wohnräumen, in der Winderstube ſowie in Fabriken.
Das Sicherheits=Petroleum iſt in jedem Quantum, ſowie in
ſlannen von 5 und 10 Liter Inhalt (die leihweiſe dazu gebe)
ſhältlich.
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ſerthen Kunden, diene hiermit zur Nachricht, daß ſich mein Geſchäft vom 15. Auguſt
n in dem Hauſe des Herrn Hufnagel befindet. Für das mir bisher geſchenkte
Cohlwollen beſtens dankend, bitte ich, mir dasſelbe auch in meinem neuen Lokale
Theil werden zu laſſen. — Es wird mein Beſtreben ſein, durch guteWaare bei
ſükgſten Preiſen und reeller Bedienung mir das Vertrauen meiner werthen Kunden
vernd zu erhalten. — Ich erlaube mir daher mein
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ſſmpir=, Staub=, Taſchen=, Etuis= und Reif=Kämmen, ſpaniſchen Kämmen
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per ⁄ Kilo=Packet M. 1. 25.
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W.Proben gratts.
19815
zll Darmstadt.
Verſammlung
Freitag den 23. Auguſt, Abends 8½ Uhr,
in der Restauration Lingelbach „Aur allen Posli
Tagesordnung:
Beſprechung über den gemeinſamen Ausflug nationalsliberaler
Vereine nach dem Anerbacher Schloß am 1. Septbr. d. Js.
Uuſere Mitglieder und Freunde werden um zahlreiches
Er=
ſcheinen gebeten.
Beſondere Einladungen durch Karten ergehen nicht.
Der Vorstand.
Das neue Schuljahr in uniſeren
Zeichen- und Malſchute mit
Gleurntarklaſſe
beginnt am 1. September. Aumeldungen Steinſtraße 15 III.
Proſpekte daſelbſt.
o817
B. Haurer. H. Schädel. H. Sohleiermacher.
9818) Eine perſelte Köchin mit beſth
Empfehlungen ſucht Stelle.— Mädcheh.
vom Lande, welche gedient haben, kanſg.
ich den geehrten Herrſchaften empfehlel
Frau Neßling, Marktplatz 7.
Bravo roinliche Hädche
und oinige Jungon
werden geſucht.
Gebr. Hichberg. hhr
Kapellplatz. 194.
f.
fulh=
Durchaus tüchtige
Schneiderinnen,
per ſofort geſucht
[981
W. Lerch.
9679) Einen angehenden Commi
der Garn= und Kurzwaarenbranche ſuch
H. Hachenburger Sohn.
Junger Commis
für Comptoir und kleine Reiſen auf eir
hieſige General=Agentur geſucht. Solch
welche ihre Lehrzeit in einem Verſiche
rungs=Geſchäft abſolvirt haben, erhalle,
den Vorzug.
Offerten mit Altersangabe, Zeuguiß
abſchriften und Gehaltsanſprüchen unte
6oneralagentur” an die Exped. (96s
Geſucht
9702)
wird ein junger ordentlicher Haus
burſche. Näh. Rheinſtr. 3 im Blumenladen
Fahrburſche.
9793) Ein kräfliger, zuverläſſ. Mann
gegen guten Lohn zum alsbaldigen
Ei=
tritt geſucht. Verheirathete bevorzugt.
Zu erfragen in der Exped.
Einen braven Küferburſchen
(o762h
ſucht
J. J. Dieſenbach.
ſucht
Hausburſchen
ſgs2c-
Grossh. Hof-Apothoke.
i0.
[ ← ][ ][ → ] 9677) Müdchen mit guten Zeugn.
ealten ſofort u. aufs Ziel Stelle durch
Central=Stellenbüreanu v. W. Steul,
Uhlſtraße 28.
59281) Ein zuverläſſiges
Kinder=
mdchen, das nähen und bügeln kann,
u Michaeli geſucht. Wo? ſagt die
Epedition.
mit b
283) Eine tüchtige Köchiu auf
ſchaeli in einen kleineren Haushalt
ge=
gt. Wo? ſagt die Expedition.
en,
empſel
Gesmeht
Haushälterin zu einem älteren Herrn
gebildetes. mit allen weibl. Arbeiten
rautes, in der Küche bewandertes
huenzimmer geſ. Alters. Guter Lohn.
lohülfe nur bei größeren und gröberen
heiten.
Offerten gut beleumundeter Perſonen,
den Wechſel nicht lieben, befördert
Mur H. 3320 die Exped. d. Bl. 19821
n
Sehlosser
Kochherdbau geübt, finden dauernde
lohnende Beſchäftigung. — Offerten
gergtnz W. S. 100 an die Exped. 19822
741) Zwei kräftige, ſtadtkundige
garburſchen geſucht bei
Franz Wagner, Güterbeſtätter.
323) Ein tücht. zuverl. Burſche,
ſehheher ſchon in einem Flaſchenbiergeſchäft
h. ſne, geſucht Bleichſtraße 25.
ſon,
nche
Ein Stud. Phil.
Fohlkäbikt jüngeren Schülern Nachhilſe
Meyn mäßiges Honorar.
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[ ← ][ ][ → ] 2293
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66
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Kaſſeöffnung 6 Uhr. - Anfang 7 Uhr. — Ende gegen 10 Uhr.
[9827
Theaterzettel 10 Pfg. an der Abendkaſſe.
An Beiträgen für die Nationalfeier am 2. September
ſind bis heute eingegangen:
v. Hügel 10 M. Major v. Röder 5 M. Strohmenger 50 Pf. Carl Will 1 M.
D. Fair Söhne 1 M. Guſtav Armbruſt 1 M. N. Mahr 1 M. Leonh. Hitz 1 M. N.
Lerch 1 M. Grodhaus 50 Pf. C. Creter 50 Pf. H. Stier 50 Pf. Roſenhain=Duft 50 Pf.
M. Mayer 50 Pf. D. Rothſchild 1 M. J. Haas 50 Pf. H. Eſchborn 1 M. H. Schwebel
50 Pf. Spamer 50 Pf. W. Görs 50 Pf. L. Scharmann 50 Pf. M. Homberger 2 M.
C. u. W. Kaminskh 1 M. M. Fuld 50 Pf Ph. Lorz 50 Pf. Welhauſen 1 M. K.
Eck=
ſtein 1 M. Mößinger 50 Pf. Reinhart 50 Pf. Henning 50 Pf. Johs. Waitz 1 M.
K. Jordan 50 Pf. Heumann 50 Pf. L. Berbenich 1 M. Theod. Decker 50 Pf. H. Merkel=
Jung 50 Pf. K. Rittershaus 1 M. Albert Pinthus u. Co. 50 Pf. J. B. Schad 1 M.
Thiermann, Cond. 50 Pf. Fr. Schaefer 1 M. Biſchoff 1 M. A. Saenger 1 M. A. Weiß
1 M. Weis u. Egenolf 1 M. Ph. Wondra 2 M. Rapp=Stade 1 M. Stade u. Beer
1 M. H. Geider 3 M. Krätzinger 1 M. D. Ewald 1 M. M. J. Meyer 50 Pf. L.
Stier 1 M. Anton Schmidt 1 M. J. V. Orb 1 M. Fr. Hau 1 M. C. Goldberg 50 Pf.
Ferd. Mann 1 M. Göttig 50 Pf. H. Henkel 2 M. J. Dexheimer Söhne 50 Pf. F.
Lin=
gelbach 1 M. K. H. Jochheim 1 M. Ph. Kahlert 2 M. Fr. Röth 50 Pf. Stützer 50 Pf.
Neidlinger 1 M. Volz 50 Pf. Koch 50 Pf. Ernſt Sandtmann 1 M. Parp 50 Pf. Carl
Jungmann 50 Pf. L. Damm 50 Pf. Groll Wwe. 50 Pf. Joſ. Wiegand 1 M. W. Recht
M. Späth 40 Pf. Grimm 50 Pf. J. L. Kahn 1 M. Joſt Wwe. 10 Pf. L. B. Müller
1 M. Erb 1 M. J. Marx 50 Pf. Jacob Wolff 1 M. Rud. Nick 1 M. O. Koch 1 M.
F. Hartter 50 Pf. Fr. Müller 50 Pf. C. Schimmer 1 M. Diehl u. Müller 50 Pf. A.
Geiger 50 Pf. Diefenbach=Römer 3 M. Guſt. Heß 1 M. A. Creter 50 Pf. Rathgeber
50 Pf. Nothnagel u. Weiler 1 M. J. Poth 1 M. L. Keilmann 50 Pf. Mack 50 Pf
Graulich 50 Pf. V. Rettig 50 Pf. W. Hublitz 50 Pf. Eisvogl 50 Pf. Carl Jacobi 1 M.
H. Uhde 50 Pf. C. Rockel 1 M. K. Böttinger Wwe. 60 Pf. A. Anton 1 M. H. Gaulé
1 M. Chr. Schuchmann 50 Pf. F. Gros 1 M. M. Braunwarth 50 Pf. J. Reeg 50 Pf
Caſp. Schloſſer 1 M. H. Günther 50 Pf. O. Stung 70 Pf. Bohne 1 M. H. Uge 50 Pf.
J. C. Schmidt 50 Pf. Lenner 50 Pf. Pröſcher 50 Pf. Jacob Scheid 1 M. Paul Bothe
2 M. A. Sperber 50 Pf. Ch. Berdux 50 Pf. E. Fuld 1 M. L. F. Ohnacker 1 M.
G. Hornung 1 M. Nichell 50 Pf. J. Heß 1 M. C. Franciskus 50 Pf. H. Müller 1 M.
F. Hehler Wwe. 1 M. Eberhard Weller 2 M. K. Stimmel 1 M. Dr. A. Hoffmann 1 M.
L. Vogelsberger 1 M. K. Köhler 1 M. Malzi 50 Pf. Feder 1 M. L. Matthes
M.
A. Naß 1 M. Felmer 1 M. Knaub 1 M. H. Weber 1 M. J. Weber 1 M. Groll 50 Pf.
V. Weber Wwe. 1 M. P. Hufnagel 1 M. F. W. Sitte 1 M. Keller 1 M. W. Dreſſel
1 M. Scriba 1 M. Quiring 50 Pf. W. Arnheiter 50 Pf. Ph. Weber 1 M. J.
Bruch=
feld 1 M. Achtelſtätter 50 Pf. Stephan 50 Pf. Kolb 1 M. Boſe 1.50 M. Naumann
1 M. Mayer 50 Pf. Stieler 60 Pf. Eger 1 M. Kraus 60 Pf. v. Weitershauſen 50 Pf.
Breidenbach 50 Pf. P. S. 1 M. M. 50 Pf. Tochnahl 50 Pf. Krämer 50 Pf. Georg
Becker 50 Pf. H. Hein 2 M. Schenck 1 M. Fr. Carl Walz 3 M. B. Gerch 50 Pf.
Litzendorf 50 Pf. A. Weidenbuſch 1 M. Unleſerlich 1 M. - Zuſammen 165 M.
Darmſtadt, 22. Auguſt 1889.
D e r R e ch n e r:
1
Meyer, Kanzlei=Inſpektor.
2 „ 30 „
75 „
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poſtlagernd Darmſtadt.
ihy
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Turnsaal dor Vietoria-Sohutz,
Samstag, 24. Auguſt: iſte.
2)
Vortrag
aur
von
Frlu. Watalie Möhlel
O
4½
w Antigone. m.
gn abrh
Tragödie des Sophokles, deutſch vol! ue
Donuer.
ber
Memn
Als Melodrama
mit Harmonium= u. Pianoforte=Begleit hh
un=
von Mendelsſohn.
Unter gütiger Mitwirkung von HerVa u=
Muſiklehrer Odee aus Mainz. fl.z
Anfang punkt 5 Uhr, Ende vor 7U½ l
Aach
Billets ſind zu haben in der Mi=
Vie
kalienhandlung von Thies und in Vzh;
Hofbuchhandlungen von A. Kling känzen
höffer und A. Bergſträßer e Agen
ſken ger,
zelnes Billet Mk. 1.50, Familienkar Jaey
für 3 Perſonen Mk. 3.50.
hy
5ciffsnachrichten, mitgeteill von dem Geneallch.
Agenten Adolph Rady. Zimmerſtraße Naliſik
Der Schnelldampfer „Ems; Kapitän Jut=
Jüngſt. vom Nordt. Loyd in Bremen, wel érh,
am 10. Auguſt von Bremen abgegangen, iſ.
19. Auguſt wohlbehalten in New=York an
kommen.
b=
4 Ehl
Oſen
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zei einy
Abonnements
auf das
Darmſtädter Tagblatt,
pro Quartal Mk. 1.50,
n 1. Aur den fortwährend in der Expedition ſowie von Staatsgerichtshof ſtelle. Er würde die Reiſe aber erſt vier oder
mmer frgegengenommen.
Neuhinzutretende Abonnenten erhalten
bang. upatt bis 1. September gratis verabfolgt.
vom 15. bis 21. Auguſt 1889.
hun minh Heborene: Am 13. Auguſt: Eine unehel. L. Anna Bertha. Am Samva angekommen iſt. Die Eingeborenen empfingen Malietoa
nichs huß Auguſt Philipp. Dem Großh. Reviſor Karl Ritter, S. Fried= Mataafa begrüßte ihn aufs freundlichſte. Konſul Stübel teilte dem
Vs. ſhavethe. Dem Sergeanten und Abteilungsſchreiber im Großh. l „Reuter'ſchen Büreau' wird ferner gemeldet, ein amerikaniſcher
ſucht Lnuiſe.
Kufgebote: Der Tapezier Johann Adam Weinmann dahier und durchſucht.
ſezaretha Juliane Krämer zu Wörrſtadt, T. des Landwirts
bg 3a ſüihelm Aßmuth und Dorothea Holler, L. des Schuhmachermeiſters demſelben Schiffe kam der Forſchungsreiſende Antonelli an, der
ben hualiſch=Crumbach.
gelch' cheſtorbene: Am 14. Auguſt: Dem Schreiner Auguſt Briele, dem Gemeinderat und der Afrikaniſchen Geſellſchaft nach Capodimonte
hubehißh. Latharina Auguſte Dorothea, 2 J. 7 M. 15 T. alt. Am 15. begleitet wurde.
Ballunchn Taglöhner Johann Peter Gerbig, S. Georg, 18 J. 6 M.6 T.
Fräch N. 18 T. alt. Der Großh. Oberſtabsauditeur i. V. und Rechts= genötigt, ſich bis jenſeits des Beleſafluſſes zurückzuziehen. Major
An 20.: Dem Schuhmachermeiſter Johannes Euler, L. Anna zurückgewieſen.
Luia 23 T. alt.
heſucht.
Polttiſche Ueverſicht.
Wüſier (Weſtfalen) begeben.
Eöm Geſchäftsträger. — Der italieniſche Botſchafter am Berliner verzichtet.
eloch Graf de Launay, hat ſich zu mehrwöchentlichem Aufenthalt
Eitigr.
Gurn v. Bedtwitz. — Der deutſche Geſandte in Bukareſt v. Bülow Sultan.
ſü hn Berlin auf ſeinen Poſten zurückgekehrt.-
Der deutſche
Ge=
nine in Athen. Le Maiſtre, iſt in Berlin eingetroffen.
art loſe, wird in den nächſten Tagen nach dem Schutzgebiet Neu= ſehr ſtark um ſich gegriffen hat.
RLuea abreiſen.
ſchweiz. Der Regierungsrat des Kantons Bern hat die
Ver=
euſch
eſüich der päpſtlichen Allocution vom 30. Juni 1859 in den Kirchen
ſetchten.
eſterreich=Angarn. Von dem Attache der deutſchen Botſchaft
le=Baſomink am 21. dem Geburtstage des verſtorbenen Kronprinzen mittag 1 Uhr 50 Min. zum Beſuche der Oberheſſiſchen
Gewerbe=
von Bchfe auf dem Sarge des Kronprinzen niedergelegt.
Mus
Frankreich. Präſident Carnot iſt am 21. zum Sommeraufent=
Pverchallach Fontainebleau abgereiſt.
ee
Wßllas in Straßburg widerſprechen ſich durchaus. In dem ge= Prinzen von Wales.
Jund
melininien Beſtreben, den Empfang als mißlungen darzuſtellen,
alibekhioten die einen, daß an Privathäuſern keine einzige Fahne= am Mittwoch im Rathausſaale eine Sitzung. Erſchienen waren
rumjinzog, wogegen ein anderes die, nicht endenwollenden „Hurrahs
Nr. 164
229¾
Beamte hält. deren Anweſenheit gerade als einen Beweis der
Gleichgültigkeit der Bevölkerung anführt, indem es mit der
Be=
merkung hereinfällt, daß der Kaiſer nur von Bürgermeiſtern mit
begeiſtertem Zuruf empfangen worden ſei.
Nach einer Londoner Depeſche des „X1X. Siéele' geht unter
den dortgen Boulangiſten das Gerücht, es wäre Laquerre und
Derou=
lede gelüngen, den General zu beſtimmen, daß er ſich bei dem
fünf Tage vor den allgemeinen Wahlen unternehmen, und wäre
glenr Poſtanſtalten für den Monat September ſ dann,. ſobald er ſich geſtellt hälte. wählbar da dieſer Schritt das
ganze Kontumazial=Verfahren aufhöbe. Es heißt ferner, ſeine
Freunde wollten ihn in London abholen und ihn im Triumphzuge
das nach Frankreich geleiten: das Schiff, das Cäſar und ſein Glück
über den Kanal heimtragen ſoll, würe ſchon gemietet. Die Herren
Rochefort und Dillon aber blieben klüglich in London.
Engkand. Eine am 21. in London eingetroffene Meldung des
Achrichten des Standesamts Darmſtadt IL (Beſſungen) „Reuter'ſchen Büreaus' meldet aus Auckland, daß Malietoa mit
den andern Häuptlingen an Bord des Kanonenboots =Wolf= auf
bas zu lalb. Dem Schuhmacher Georg Röder, S. Leonhard. Ein unehel. aufs herzlichſte und bißten ſogleich ſeine alte Standarte, auch
Wilhelm. Am 16.: Dem Bahnarbeiter Wilhelm Helfert, L. Angekommenen mit, daß er nunmehr vollſtändig frei ſei. Dem
ſ=Artillerie=Regiment Nr. 25 Georg Vogel, T. Katharina Eliſe Vollkutter habe zwei engliſche Schiffe wegen Robbenfangs in der
Beringsbai gekapert und eine Anzahl anderer engliſcher Schiffe
Itakien. Die Geſandtſchaft des Königs von Schoa iſt an Bord
Der Magazinarbeiter Konrad des -Chriſtofore Colombo; am 21. in Neapel eingetroffen. Mit
ſon Holler dahier. Der Weißbinder Johann Friedrich Wittmann ſofort nach Röm weiterreiſte. Die Geſandtſchaft ging im Laufe des
hker und Margaretha Maſer, T. des Landwirts Karl Maſer zu Tages ans Land, wo ſie mit militäriſchen Ehren empfangen und
von Vertretern des Miniſters des Auswärtigen, dem Präfekten,
Einer Meldung der „Agenzia Stefani' aus Maſſauah vom
Am 17.: Der Küfer Martin Heuſer, Witwer, 33 J. 11 M. 21. ds. zufolge drang Ras Alula am 12. Auguſt bis Godoffelaſſi
Oh4¾ alt. Am 18.: Der Großh. Hoflakai Johannes Happel, 53 J. vor, wurde jedoch von den unter Major Dimajo ſtehenden Truppen
ſceiluhnlt Karl Eigenbrodt, Witwer, 78 J. 8 M. 23 T. alt. Dem Dimajo kehrte darauf nach Asmara zurück. Die von Ras Alula
mbinder Johann Chriſtian Guerdan, S. Friedrich, 8 M. 26 T. angeknüpften Friedenzverhandlungen wurden vom General Baldiſſera
Herbien. Die Exkönigin Natalie hat wie verlautet am 20.
früh dem Miniſterpräſidenten Gruitſch durch eine Drahtmeldung
aus Palta angezeigt, ſie verſchiebe wegen Unpäßlichkeit die Reiſe
nach Serbien. Die wahre Urſache der Verſchiebung dürfte indeſſen
K.6½ hentſches Reich. Kaiſer Wilhelm wird ſich von Metz nach darin liegen, daß die Königin dem dringenden Anraten der Regenten
und Miniſter nachgegeben hat, nicht früher nach Serbien zu kommen,
er deutſche Geſandte am ſerbiſchen Hofe Graf v. Bray=Stein= bis ſie die Bedingungen des Exkönigs Milan angenommen hat,
üm hat einen ihm bewilligten Urlaub angetreten. Während ſeiner um ſo jeden öffentlichen Skandal zu vermeiden. Es ſcheint ſonach,
Puthzſenheit von Belgrad fungiert der Legationsſekretär v. Schlözer 1 daß Königin Natalie überhaupt auf die Reiſe nach Belgrad
Fürkei. Schakir Paſcha telegraphierte aus Kreta, daß Apokorona,
ſA=Wath arzburg begeben. Während ſeiner Abweſenheit fungiert der l der Mittelpunkt der bisherigen Bewegungen der Aufſtändiſchen, ſich
ſtirniVotſchaftsſekretär Marquis de Becaria=Jneiſa als Geſchäfts= ohne Widerſtand ergeben habe. Die Truppen drängen gleichfalls
Der deutſche Botſchafter in Madrid, Baron v. Stumm, nach allen andern Orten vor, ohne Schwikrigkeiten zu finden. Die
ſckt derlin wieder verlaſſen, ebenſo der deutſche Geſandte in Mexico Einwohner von Apokorona ſchickten eine Ergebenheitsadreſſe an den
Gegen alle Provenienzen aus dem perſiſchen Golfe iſt eine
14tägige Quarantäne angeordnet worden, da aus Bagdad vom 19.
der Nachfolger des Geheimen Oberpoſtrats Krätke, Regierungs= gemeldet wird, daß die dort ſeit einiger Zeit aufgetretene Cholera
Aus Etadt und Land.
Darmſtadt, 23. Auguſt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben ſich geſtern Nach=
Rnuf im Aüftrage Kaiſer Wilhelms II. ein großer prächtiger Ausſtellung nach Büdingen begeben. Im Gefolge befanden ſich
Kum aus Blumen, Lorbeer und Palmblättern mit ſchwarz=weißer Hofmarſchall von Weſterweller und Flügeladjutant Hauptmann
Freiherr von Röder zu Diersburg.
Se. Königl. Hoheit Prinz Chriſtian von Schleswig=Holſtein
begaben ſich geſtern Nachmittag nach Jagdſchloß Mönchbruch und
die Berichte der Pariſer Blätter über den Empfang Kaiſer von dort heuke nach Homburg zum Beſuch Sr. Königl. Hoheit des
Die Kircheugemeindevertretung der evang. Stadtgemeinde hielt
her ſichikr geweſen ſei, wogegen die andern die ausnahmsloſe Be= 45 Mitglieder. Der Vorſitzende, Herr Kirchenrat Ewald, eröff=
Jaſiosflawng; aller Häuſer durch den Zwang der Volizei, welche die nete die Sitzung unter Hinweis auf zwei ſchmerzliche Verluſte,
Fahm den Einwohnern aufgedrungen habe, erklären. Ein Blatt welche die Gemeinde zu beklagen hat, infolge Ablebens des
Kirchen=
belaiplet, daß der Kaiſer unter neiſigem Schweigem: der Bevölke= gemeindevertreters G. Hickler und des Kirchenvorſtandes G. Jordis.
Er ehrte deren Gedächlnis in warmen Worten, welchen die Ver=
Jobaus'ſe alleinige Rechnung der Altdeutſchen ſetzt. Die nelſäſiſchen ſammlung durch Erheben von den Sitzen beiſtimmte. Sodann wurde
ſis Batamnädchen; deren necht nationalen Typus= der eine preiſt, ein neu eingetretenes Mitglied, Herr Poſtſekretär Colin, verpflichtet.
ſüßsweydi von dem andern'als „verkleidete Beamtentöchter ausge= Herr Dr. v. Wedekind berichtete über den Stand der
Vermögens=
lyolgebem Komiſch wirkt es. wenn ein Blatt, welches in ſeiner Un= auseinanderſetzung zwiſchen der bürgerlichen und der
Kirchenge=
loeswif Fheit offenbar die elſäſſiſchen Bürgermeiſter für altdeutſche meinde. Danach haben ſich die beiderſeitigen Kommiſſionen ſoweit
2294
Nr.
geeinigt, daß nunmehr in der Kürze Beſchlußfaſſung der
Stadt=
verordnetenverſammlung und ber Kirchengemeindevertretung
er=
ſolgen kann. Es iſt ſomit in Bälde die Erledigung dieſer ſchon
lange ſchwebenden Angelegenheit zu erwarten. Der Verkauf zweier
kleinen Parzellen des Kaplaneiguts zu Griesheim zu Bauplätzen
wurde genehmigt. Der Bericht des Kirchenvorſtandes über den
kirchlichen und ſittlichen Zuſtand der Gemeinde, verfaßt von Herrn
Pfarrer Pahncke, wurde verleſen und nicht beanſtandet, worauf
Schluß der Sitzung erfolgte.
- Der 7D. H. wird geſchrieben: In der Verſammlung der
Stadtverordneten kam unlängſt die Platzfrage für das Abt=
Vogler=
deukmal zur Beſprechung, und es ergab ſich bei dieſer Gelegenheit,
daß ernſtlich daran gedacht wird, dieſes Denkmal auf dem
Wilhel=
minenplatz zu errichten. Da die Beſchlutßfaſſung in der
Stadtver=
ordnetenverſammlung ausgeſetzt wurde, ſo iſt es hoffentlich noch
nicht zu ſpät, wenn man ſich an dieſer Stelle gegen die Wahl des
fraglichen Plazes ausſpricht. Mit dem Denkmal ſelber hat es
be=
kanntlich ſeine eigentümliche Bewandtnis: es iſt ein von dem Kölner
Männergeſangverein dargebotenes Geſchenk an Stelle der von dem
gedachten Vereine ſeinerzeit erbetenen, aber abgelehnten Mitwirkung
zur Aufbringung der Koſten für die Reſtaurierung der Stadtkapelle.
In Darmſtadt ſelber wäre man wohl kaum auf die Idee gekommen,
dem Abt Vogler dafür. daß er im Dienſte des Großherzogs
Lud=
wig I. ſieben Jahre ſeines Lebens in Darmſtadt zugebracht, ſich als
Komponiſt und Orgauiſt muſikaliſche Verdienſte erworben, auch in
Darmſtadt C. M. v. Weber, Meyerbeer und Gänsbacher muſikaliſchen
Unterricht erteilt hat, ein Denkmal zu errichten. Man hätte äußerſten
Falles für angezeigt erachtet, an dem Hauſe, in dem Vogler
ſeiner=
zeit lam Mathildenplatze) wohnte, eine Gedenktafel anzubringen.
Aber da uns die Kölner einmal das Denkmal erſungen und jede
anderweite Verwendung des erſungenen Geldes abgelehnt haven,
da überdies das Denkmal - eine Büſte Voglers, auf einem Sockel
ſtehend — ſo gut wie fertig iſt, kann es keinen praktiſchen Zweck
mehr haben, gegen die Aufſtellung desſelben anzukämpfen. Dagegen
bleibt die Platzfrage noch frei zur Prüfung und Kritik. Da iſt
nun aber ganz gewiß die Frage berechtigt: ob das Voglerdenkmal
auf den Wilhelminenplatz gehört? Einſender dieſes und mit ihm
viele Andere antworten mit einem entſchiedenen Nein. Der
Wil=
helminenplatz iſt zur Zeit der ſchönſte und hervorragendſte unter
den noch freien Plätzen Darmſtadts und es ſpricht alles dafür, dieſen
Platz für die Zukunft und für ein dereinſtiges Denkmal frei zu
halten, das in ſeiner Form und in ſeiner Bedeutung der
hervor=
vorragenden Lage und Schönheit des Platzes auch entſpricht. Eine
auf einem Sockel erhöhte Büſte, mit dem Rücken noch gar gegen
die Wilhelminenſtraße gewendet, und darſtellend einen Mann, deſſen
muſikaliſche Bedeutung doch nur von ſehr mittlerer Qualität war,
von dem die heutige Generation nicht viel mehr weiß und die
künftige nichts mehr wiſſen wird — ein ſolches Denkmal - wir
wviederholen es in vollſter Ueberzeugung - gehört nicht auf den
Wilhelminenplatz. Stelle man es an den Mathildenplatz, das hat
benn doch, da Vogler dort wohute, noch einigen Sinn. Auf dem
Wilhelminenplatz ſtehend wird es die Zahl der fragwürdigen und
von der berechtigten Kritik angefochtenen Denkmale Darmſtadts
nur um ein weiteres bedenkliches Monument vermehren
-— Wir machen nochmals auf die heute Abend 8½ Uhr in der
Reſtauration Lingelbach ſtattfindende Beſprechung über den
gemein=
ſamen Ausflug nationalliberaler Vereine nach dem Auerbacher Schloß
am 1. September d. J. aufmerkſam.
— Die Metzger=Junungen von Mainz. Darmſtadt, Offenbach,
Worms und Gießen haben an das Großh. Miniſterium des Innern
und der Juſtiz eine Eingabe gerichtet, in welcher ſie um Erlaß eines
Gſepes über die Errichtung öffentlicher, ausſchließlich zu benutzender
Schlachthäuſer petitionieren. In der Eingabe wird hervorgehoben,
daß in anderen deutſchen Staaten die Schlachthausfrage in einer,
allen Intereſſen gleichmüßig Rechnung tragenden Weiſe geregelt ſei.
Löſchprobe. Zu der von der Firma Wirthwein &c Cie.
veranſtalteten Probe mit der Imperialfeuerlöſchgrauate
hatte ſich Mittwoch Nachmittag unterhalb des Bauplatzes der neuen
Dragonerkaſerne ein zahlreiches Vublikum eingefunden, insbeſondere
waren Herr Oberbürgermeiſter Ohly,. der zweite Kommandant der
ſreiwilligen Feuerwehr, Vertreter diverſer
Feuerverſicherungsgeſell=
ſchaften, Fabrikanten und ſonſtige Jutereſſenten erſchienen. Der
Probe voraus ſchickte der Generalvertreter der Löſchgranaten, Herr
Ingenieur Göbel von Verlin, einige erklärende Worte, woraus zu
eltnehmen, daß die kugelförmige, gut verſchloſſene Flaſche eine aus
diverſen Chemikalien zuſammengeſetzte Flüſſigkeit enthält, die in
keinem Fall ſchädliche Wirkungen ausübt, ja nicht einmal auf
Kleidern u. ſ. w. Flecken zurücklaſſen kann. Wird nun eine ſolche
Flaſche durch einen Wurf in lodernde Flammen zertrümmert, ſo
entwickeln ſich ſofort Gaſe, welche der Luft ihren Sauerſtoffgehalt
entziehen und hierdurch den Verbrennungsprozeß unmöglich machen.
Um die überraſchende Witkung der Apparate zu zeigen, hatte man
mehrerere mit leicht brennbarem Material angefüllte Holzſchuppen
aufgeſtellt, dieſelben entzündet und als ſie vollſtändig in Flammen
geſtanden mehrere Granaten hineingeworfen, welche faſt momentan
eine überraſchende Wirkung ausübten; bei einem ebenfalls auſge=
164
nellten und in Brand geſetzten Holzſchornſtein genügte
Granate, um das hochlodernde Feuer ſofort vollſtändig zu
Gu=
ſticken. Das Publikum dankte am Schluß der Experimen”h
durch ein lautes Bravo. Die Granaten ſind bei ihrer aanz übeon.
raſchenden Wirkſamkeit billig, es koſten deren 12 Stück 40 Manl
ſie ſind leicht überall aufſtellbar und ebenſo leicht, ſelbſt ugo
Kindern, zu handhaben. Wir zweifeln nicht daran, daß dieſelhe
eine immer allgemeinere Verbreitung finden werden.
Die von Herrn Fiala unter Mitwirkung eines eigens hier.
engagierten Enſembles beabſichtigte Vorſtellung von „Kean'
„Geuie und Leidenſchaft' findet, wie urſprünglich feſtgeſetzt wu
Montag. den 26. im Saalbau ſtatt, und nicht erſt Mittwoch,
28. d. Mts.
Ueber Darmſtadt als Weltſtapelplatz des Holzſamenhand
iſt kürzlich in der in Dorvat erſcheinenden „Baltiſchen Wochenſchi
für Landwirtſchaft, Gewerbeſleiß und Handel: eine Abhandl:
aus der Feder des Herrn Oberſorſtrats Braun in Darmſtadt
ſchienen, deren auszugsweiſe Wiedergabe von ganz beſondenin
Intereſſe für unſere Leſer ſein dürfte. Der Aufſatz bildet eſ hüh=
Widerlegung auf das abfällige Urteil eines ruſſiſchen Beamaſh
über die Qualität des aus Darmſtadt bezogenen Kiefernſamens:
Lar
dürfte von um ſo größerem Werte ſein, als der Verfaſſer desſell
ſchon ein volles halbes Jahrhundert hervorragend im Forſtdießhn.
4
thätia, eine anerkannte Autorität auf dieſem Gebiete iſt.
Es iſt allbekannt - heißt es da -, daß der Holzſamenharhlienh.
in der ganzen Welt ſeinen eigentlichen Stapelplatz in Darmſtalke
uo=
hat. Der Gründe ſind mehrere. Sie ſind teils in der geſchihknes
lichen Entwickelung des hieſigen Forſtweſens, teils in den forſtlichißzelne
natürlichen Verhältniſſen der Umgegend begründet. In erſten
Beziehung iſt zu konſtatieren, daß der Holzſamenhandel dahier enshahen
ſtanden iſt zu einer Zeit, wo er an anderen Orten eine noch gänzuſ
krüpp=
unbekannte Sache war. Die hieſige Holzſamen=Induſtrie hat
herausgebildet aus den Anfängen, welche hervorgerufen waren duchichles )
Larm
die Heſſen=Darmſtädtiſche Forſtorganiſation. Dieſe
allen übrigen in Deutſchland durch Anwendung geordneten Betrieküähe l.
Kulturweſens und regelrechter Wirtſchaftspläne nicht allein ſheſch
e Forn
Domanial= ſondern auch für Gemeindewald, Stiftungswald
Marken, vorangeeilt: 1776 dem Grundſatze nach feſtgeſtellt deushig verbn
Moſer und 1811 in ganz ſpeziellen Vorſchriften weiter entwichlehAn
durch Eigenbrodt. Außer dieſen beiden haben von den 179en ſam
Jahren an bis auf die neuere Zeit viele berühmte Männer in duhhenen
zporſtweſen des Großherzogtums Heſſen gearbeitet. Namen vilda
G. L. Hartig, Vorkhauſen, Walther, Klipſtein, Wedekinchemn
elt
Hundshagen, Klauprecht, Karl Heyer Jäger u.
ir
werden ſich in dem Forſtweſen der ganzen Welt, auf ſo ensl
Raum vereint, nicht wieder zuſammenfinden. Hierdurch iſt,
günſtigt durch die Teilung der großen, bis dahin verwahrhEhm
geweſenen Markwaldungen, ein Bedürfnis nach Waldſamen es hh,
ſtanden zu einer Heit, wo anderwaͤrts Fabrikbetrieb und Hans
für Holzſamen noch nicht gewürdigt, vielmehr die
Kleinproduktyük=
in nächſter Nähe der Verbrauchsſtelle vorgezogen wurde. Wo 2
dürfnis iſt, da entwickelt ſich ſtets naturgemäß eine bezüglih
Induſtrie und Handel, und da war der alte Keller der richtz
Mann, der mit Unternehmungsgeiſt, Scharfblick und Geſchick
Sache ergriff und raſch vom Zapfenbrecher zum Großinduſtriekrkhm
emporſtieg. Sein Sohn arbeitete in gleichem Sinn, erweiterte dihört
Geſchäft fort und fort bis vor einigen Jahren, wo er es an Hen.
Hickler abtrat. Andere Firmen haben hier und in der Umgegeku
im Laufe der Zeit mit gleichen Etabliſſements ſich als Konkurrenn
aufgeſtellt und ſo iſt Darmſtadt zum Stapelplatz des Holzſam =8 oä
handels geworden.
Die Gewinnung von Kiefernſamen bildet immer noch hila
Hauptſache, auch nachdem die Samenhandlungen ihre
Thätigkd=
auf alle übrigen Holz= und die landwirtſchaftlichen (Gras=
Sämereien ausgedehnt haben. Der große Bedarf an Lapfen wüllen in
durch Vermittlung von Zwiſchenhändlern aus den ausgedehn uſſh
M
Kiefernwaldungen der Umgegend von Darmſtadt von Zapfenbrecher.
gewonnen. Das Hapfenbrechen beſchräukt ſich nicht, wie faſt alle
ſe.
orten im Ausland, auf die Aberntung der in der Holzhauez
gefällten Stämme, ſondern die Leute beſteigen die dicſten udlk kein
höchſten Bäume mit großer Gewandtheit und Geſchicklichkeit
ul=
meiſtens mit Hülfe ſog. Steigeiſen (hakenförmiger, nach innen elhrich;
richteter, an die Schuhe geſchnallter Sporen). Aber hiermit ni
gin.
Alon=
genug. Mitunter ſind ſie, das Auf= und Abſteigen zu erſparen,
verwegen, daß ſie - wie Verfaſſer dies nicht ſelten ſelbſt beobach t unz
hat - den abgeernteten Baum in ſchwingende Bewegung ſetz=
Ach=
ie Aeſte eines Nachbarbaumes ergreifen und ſo, wie Eichhörnch
Mu
von einem Wipfel zum andern baumen. - Liegt ſchon in dieſer
herangezogenen Bevölkerung ein großes Hilfsmittel für dieſe Ho
ſameninduſtrie, ſo bietet dieſelbe in den Klengfabriken alle MicrUiſe
der Mechanik auf, um auf die wohlfeilſte Art und in beſter Güll
den Samen zuzubereiten. Die Dampfheizung, welche zuerſt in 2.
Keller'ſchen Klenge eingeführt wurde, iſt jetzt in allen hieſigen Klena a-
Elektriſche Vorrichtungen verbüten allzu hohe Hitzegrade, vch
chiedene Maſchinen regeln den Klengprozeß u. ſ. w. Dazu komz1e
daß die Regierung, in richtiger Erkenntnis der hohen Wichtigki
Ind
Nr.
nügle ellier Induſtrie, von welcher Tauſende von Familien der nahen
ia y ſlnbevölkerung den Winter über ſich ernähren, durch ſachgemäße
Erpermadardnungen den Betrieb unterſtützt. So z. B. beſteht die
Ver=
aanz heirhung. daß, ſelbſt in Privatwaldungen, vor der zweiten Hälfte
DAnzé November keine Zapfen gebrochen werden dürfen, damit die
ſelbſt zgoſen vor der Ernte dem Froſt ausgeſetzt ſind, welcher
bekannt=
ſö dieſithens den Klenaprozeß dadurch fördert. daß er die Schuppen ſprengt
lockert. Früher beſtand vielfach der Unfug, daß die Sammler
lens hiliümit Früchten behangenen Aeſte abbrachen und herunterwarfen.
ſkean hm dann die Weiber und Kinder die Zapfen abernteten. Dies iſt
geſeht ſem Betrieb des Verf. abgeſtellt worden.
Außer dieſen
Geſichts=
twochſarkten iſt die Holzſameninduſtrie in hieſiger Gegend ſehr gefördert
uch den guten Holzwuchs. Ter eingangs erwähnte ruſſiſche
mnhrläeſibeamte behauptet zwar. daß der hieſige Kiefernwald vielfach
ochenſliverüppelter Art ſei und durch die ruſſiſchen Kiefern an ſchlankem
hbhanlſem hohem Wuchs bedeutend übertroffen werde. Allein wirklich iſt
rmſtall=' gerade Gegenteil der Fall. Als Verfaſſer ſchon lange im
eſondl=Amt war, ſah er in verſchiedenen Waldungen der Main= und
bildet ſlinebene Kiefernſtämme, welche bei 2 Meter Durchmeſſer, auf
an ſiſthöhe 30 Meter aſtreine Schäfte hatten, Eichen bis zu 4 Meter
ſechmeſſer auf Bruſthöhe ſtanden mitunter noch. Auf der Oſtſeite
galſi Darmſtadt iſt vor einigen Jahren ein Weißtannendiſtrikt
ab=
ſeutzt worden, welcher, 128 Jahre alt, eine ganz erſtaunliche
Holz=
uſe aufwies. Schon vor 40 Jahren wurde dieſer Diſtrikt auf
oſüen Holzgehalt unterſucht und die Kreisflächenſumme auf
Bruſi=
ge. pro Hektar zu 784 ⬜Meter gefunden. Die Höhe des Haupt=
4 hean des war ca. 32 Meter, der Holzgehalt pro Hektar 1500 Cbm.
ſur Rzelne Oberſtänder waren im Alter von 191 Jahren, auf
Bruſt=
k 1¹⁄ Meter ſtark und 42 Meter hoch. Gegenwärtig werden
thohen Umtriebe nicht mehr eingehalten, aber doch iſt der Holz=
E,
chgärlluhs im allgemeinen ſo ſchön als irgenbwo. Die Behauptung
ie hal ü lrüppelhaften Beſtänden und der Vererbung des krüppelhaften
arenb=Achſes durch den Samen beſtreitet der Verfaſſer. In der Nähe
Diet u Darmſtadt iſt eine 2 Kilometer lange Kiefernallee im freien
Betß ide künſtlich krüppelhaft verzogen. Die Allee iſt
allein 1ineſähr 200 Jahre alt und man weiß nicht, wie es gelungen iſt,
zwaldlche Formen von Mißgeburt herzuſtellen. Vielfach war die
Mei=
ung verbreitet, daß es eine beſondere Varietät ſei. Um dies zu
ſeſtellt
br entn)
en ½½
mtteln, ließ Verfaſſer in den 1860er Jahren mehrfach Zapfen
dcon ſammeln, auf beſonderen Hürden ausklengen und an
ver=
ud adenen Orten den Samen ausſäen. Die aus der Saat
her=
nen wegangenen Pflanzen unterſchieden ſich von den gewöhnlichen
ern in keiner Weiſe. Krüppelhafter Holzwuchs kommt bei uns
iſt ſelten vor, in ganzen Beſtänden nie. — Nachdem ſodann der
ofaſſer den von dem mehrfach erwähnten ruſſiſchen Forſtbeamten
2den angeblichen krüppelhaften Wuchs angeführten Grund des
m Sreuharkens widerlegt und noch verſchiedene Eigentümlich=
Geſchill
ſen des Holzſamenhandels — Güte und Reinheit der Waare,
dſamn
und 5 Zid ität des Geſchäfts, tägliche Verwertung der dürren
ausge=
kalen Zapfen (die hieſigen Firmen produzieren bei Betrieb
täg=
wprad) ä mindeſtens 1200 Hektoliter offene ausgeklengte Zapfen) ꝛc.
M1tührt, ſchließt er, gegenüber den gegneriſchen Verdächtigungen,
beis,u den Worten: Nach Vorſtehendem iſt bewieſen, daß die
In=
er mt Aſen der hieſigen Firmen zu feſt begründet ſind, um durch ſolche
Kürchtungen irgend geſchädigt werden zu können. Wohl aber
induli dir tlich die hieſige Forſtkultur dadurch
gefähr=
geitelld c. Wo immerhin im Auslande irgend günſtige Verhältniſſe
ob=
aht men, kann die Forſtwirtſchaft und Forſtwiſſenſchaft deren
Aus=
dus r Uura zu Gunſten neuer Holzſamenfabriken nur freudig begrüßen.
imi 2 R=Gedeihen der Wälder wird hierdurch nur gefördert werden.
boll 5llin, ſolange ſolche Veranſtaltungen noch nicht exiſtieren, welche
rüden Etabliſſements in Darmſtadt in Konkurrenz zu treten
ver=
u r uen, ſollte man Bedenken tragen, voreilige Schlüſſe aus verein=
W.; cn Beobachtungen zu ziehen, weil ſie die Waldeigentümer
ab=
w k den können, ihr Kulturmaterial da aufzuſuchen, wo der
Kultur=
e yig durch die Natur der Sache am beſten gewährleiſtet wird.
5 Arheilgen, 21. Auguſt. Geſtern von mittags 12 bis abends
( hr fand hier Gemeinderats=Erſatzwahl ſtatt. Es
1ude zwar ſehr lebhaft von verſchiedenen Parteien geworben, kamen
ok keine Unordnungen vor und wurden wieder gewählt Peter
2ü IL und Chriſtian Appel II.; neu gewählt Peter Brücher und
Fmrich Völger II.
Pingen, 20. Auguſt. Heute früh kam das in Aſchaffenburg
gmiſonierende 2. bayeriſche Jäger=Bataillon in
Be=
akurig ſämtlicher Offiziere und der Muſik mittels Sonderzuges
hüher, um den Niederwald zu beſuchen. Am Nationaldenkmal
nmde eine vaterländiſche Feier abgehalten. Abends erfolgte wieder
denickfahrt nach Aſchaffenburg mittels Sonderzuges.
Frankfurt, 21. Aug. Bei dem geſtrigen orkanartigen Sturm
ume infolge hohen Wellenganges eine Badeanſtalt auf dem Main
3. Uhälfte niedergeworfen und zerſtört, wobei alücklicherweiſe
Ver=
ba 13ngen nicht vorkamen. Außerdem wurden in allen Teilen der
C4t eine große Menge, teils hoher und ſtarker Bäume entwurzelt
umverſchiedenen. Paſſanten durch herabfallende Schiefer Ver=
Iengen beigebracht.
Vildingen, 21. Auguſt. Die Oberheſſiſche Gewerbe= und
„ Shnn ſtrie=Ausſtellung, welche von über 150 Ausſtellern beſchickt
164
2295
iſt und einen prächtigen Eindruck macht, wurde heute Morgen
10 Uhr im Beiſein der Vertreter des Miniſteriums, der Stadt
Büdingen, der Centralſtelle für Gewerbe und Induſtrie, der
Aus=
ſtellung und vieler geladener Gäſte durch den Fürſten von Iſenburg=
Büdingen mit einem Hoch auf den Kaiſer und den Großherzog
eröffnet. Die Gießener Regimentskapelle ſpielte die Nationalhymne,
Es ſprachen die Herren O. Schäfer, Vorſitzender des Ausſtellungs=
Komites, und Profeſſor Dr. Sonne=Darmſtadt. Alsdann wurde der
Rundgang durch die Ausſtellungsräume angetreten.
München, 21. Auauſt. Der Schah reiſte 10¼ Uhr nach Schloß
Chiemſee ab. Am Bahnhof waren anweſend der Prinzregent, die
Miniſter, die Oberſthofchargen, die Generalität, der
Regierungs=
präſident, der Volizeipräſident und der Bürgermeiſter. Der Schah
ſchritt die Ehrenkompagnie unter den Klängen des Verſermarſches
und Kanonenſalut ab. Der Schah und der Prinzregent ſchüttelten,
ſich aufs herzlichſte die Hand. Am Nachmittag erfolgt die
Weiter=
fahrt in einem königlichen Galazug nach Salzburg.
Bonu. Fürſt Sulkowski iſt von den Bonner Gerichtsärzten
für geiſtesgeſund erklärt worden. Daraufhin wurde die Fürſtin
Jda Sulkowski von dem Gericht der Vormundſchaft über den
Fürſten enthoben.
St. Bäderfrequenz. Aachen 24484. Baden=Baden 38618. Ems
15657. Homburg 10001. Kreuznach 4889. Münſter a. St. 1878.
Nauheim 6851. Schwalbach 4718. Soden i. T. 2013. Wiesbaden
83217. Helgoland 7414. Oſtende 14 175.
Bozen, 21. Auguſt. Das Standbild Walters von der
Vogelweide iſt geſtern hier eingetroffen und wurde= ſofort mit
der Aufſtellung auf den bereits fertig daſtehenden Sockel, ſowie mit
der Einfügung der Widmungsurkunde begonnen.
Rom, 21. Aug. Der„Riforma' zufolge wurde das Individuum
ermittelt und verhaftet, das in den letzten Tagen in einer Gießerei
eine Bombe beſtellte, welche der am letzten Samstag geworfenen
völlia ähnlich iſt.
Paris, 20. Auguſt. Geſtern Abend ſchlug der Blitz während
eines ſehr ſchweren Gewitters in den Eiffelturm, jedoch ohne
ihn zu beſchädigen.
Der frühere König von Lahore, Maharaja Dhulep Sing, hat
vor einigen Tagen ſeine Kleinodien in dem Hotel Drouot in Paris
verſteigern laſſen. Hauptſtücke und Hauptpreiſe waren: ein Halsband
aus 45 großen weißen orientaliſchen Verlen 62500 Fres.; ein Hals.
band aus 47 kleineren orientaliſchen Perlen 12 405 Fres: ein
Hals=
band mit 45 weißen orientaliſchen Verlen 9505 Fres.; ein Halsbanh
mit 45 größeren orientaliſchen Perlen 16600 Fres.; ein dreireihiges
Halsband mit 195 orientaliſchen Verlen 24000 Fres.; einzelne
weiße orientaliſche Perlen 3010 Fres.; eine einzelne, roſafarbige
Perle7875 Fres.; ein Ring mit einem einzigen Brillanten 11500 Fres.;
14 ungefaßte Brillanten, paarweiſe verkauft, 16 285 Fres; 24
orien=
taliſche Rubinen 8630 Fres.; ein Ring mit vier Brillanten und, drei
großen orientaliſchen Rubinen 11100 Fres. u. ſ. w. Geſamtſumme
294 690 Fres.
Ueber die Kaiſertage in Straßburg.
wird uns von dort berichtet:
4. Straßburg, 21. Auguſt, nachmittags. 20 Minuten nach 12 Uhr
ritt der Kaiſer in der Paradeuniform des Garde=Küraſſier, Regiments
an der Spitze ſeines prächtigen Gefolges und der Generalität durch
das Metzgerthor, die Gewerbslaube, hoher Steg, Broglieplatz nach
dem Kaiſerpalaſt. Es war ein überwältigender Anblick den
jugend=
lichen Herrſcher inmitten der glänzenden Sutte in ſeiner prächtigen
Uniform daher reiten zu ſehen. Im Kaiſerpalaſt wurde. Se.
Majeſtät von der kaiſerlichen Gemahlin, welche bereits früher mit
ihrer Begleiterin, der Gräfin v. Brockdorff, per Wagen, dag
Parade=
feld verlaſſen, empfangen und auf das herzlichſte bewillkommt.
Die hohe Frau hatte bereits ihre kleidſame graue Toilette, in der
ſie zur Parade fuhr, mit einer reichen blauen Robe vertauſcht, und
entzückte, wie auch bei der Ausfahrt, durch ihr liebreiches Weſen
und einnehmende Würde die wieder ſehr zahlreich den Palaſt
umdrängende Volksmenge. Der ganze Weg, welchen die hohen
Herrſchaften von dem Paradefeld zurücklegen mußten, war bereits
ſtundenlang vorher durch eine Kopf. an Kopf gedrängte Menge
belagert, welche die Majeſtäten bei ihrer Ankunft mit nicht
enden-
wollenden Zurufen begeüßten. Ueber den Verlauf; der Parade
erfährt unſer Berichterſtatter, daß der Kaiſer dem Kommandierenden
ſeine volle Zufriedenheit ausgeſprochen haben ſoll= Bei. dieſer
Gelegenheit ſei nachträglich erwähnt, daß der Kaiſer bei: dem
geſtrigen Empfang dem Herrn Bürgermeiſter Back über das
Ver=
halten der Bevölkerung und die ihm zu Teil gewordene herzliche
Aufnahme ſeine volle Befriedigung zu erkennen gab und denſelben
beauftragte, für ſich und gleichzeitig im Namen der Kaiſerin=der
Bevölkerung den Ausdruck des kaiſerlichen Dankes= zur=Kenntnis
zu bringen. Soeben beginnt die Auffahrt zur Tafel bei dem
Fürſten Hohenlohe, welcher ſich um 8 Uhr das von der Stadt
Straßburg zu Ehren der Majeſtäten in dem Stadthaus
veran=
ſtaltete Feſt anreiht. Zu letzterem iſt unſerem Korreſpondenten von
der Bürgermeiſterei auch eine Einladung geworden und wird
der=
ſelbe morgen über die Veranſtaltung das Nähere berichten.
334
2296
Nr.
4. Straßburg, 22. Auguſt, 7 Uhr vormittags. Neben der großen
Parade am geſirigen Vormittag bildete den Mittelpunkt der
Kaiſer=
tage das von der Stadt den Majeſtäten in dem Stadthauſe gegebene
Feſt. Es iſt wohl nicht zu viel geſagt, wenn man behauptet, daß
eine feſtliche Veranſtaltung wie die geſtrige Straßburg noch nicht
geſehen hat und zwar was das Feſt ſelbſt anbelangt als die damit
im Zuſammenhang ſtehende Illumination der Stadt. Noch vor
dem Eintritt der Dunkelheit bewegten ſich tauſende von Händen
zum Anzünden der Beleuchtungskörper und bereits um 8 Uhr
war in dem Verkehrscentrum der Stadt kein Haus mehr zu finden,
dem der Lichterſchmuck mangelte. Abgeſehen von dem allzeits
mäch=
tig wirkenden Feuerwerk auf dem Münſter war hauptſächlich die
Illumination des Kaiſer= und Broglieplatzes eine unvergleich
groß=
artige. Letzterer Platz ſchwamm thatſächlich in einem Meer von
Lichtern und boten beſonders die unzähligen Lampions. die frei
über dem Platz ſchwebten, einen herrlichen Anblick. Auf dem
Kaiſerplatz machte hauptſächlich die Beleuchtung des
Statt=
halterpalaſtes und des Baugerüſtes des neuen
Landesaus=
ſchußgebäudes großen Effekt. Gegen 18 Uhr, begann die
Anfahrt der Gäſte vor dem gleichfalls auf das glänzendſte
illu=
minierten Stadthaus. Nur ſchrittweiſe konnte ſich die endloſe
Wagenreihe durch die Menſchenmenge Bahn brechen, welche trotz
polizeilicher Abſperrung ſich in immer größeren Strömen nach dem
Broglieplatz drangte. In dem glänzend erleuchteten Veſtibüle der
ehemaligen Mairie empfingen der erſte und der zweite
Bürger=
meiſter, ſowie der Gemeinderat die Gäſte der Stadt Straßburg,
die ſich zunächſt zwanglos in den herclichen Räumen des luxuriöſen
Gebäudes bewegten. Es war eine hochangeſehene Geſellſchaft,
welche hier die Stadt Straßburg zu Gaſt geladen hatte: die hohen
Hofchargen des kaiſerlichen Gefolges mit ihren Damen, die geſamte
Generalität der an der Parade teilgenommenen Regimenter, die
Mitglieder des Landesausſchuſſss, die Vorſitzenden der
Gerichts=
kollegien, Vertreter der Handelskorporationen, die hohen
geiſt=
lichen Würdenträger, Regierungsvertreter, die Profeſſoren und
Deputationen der Univerſität, die Bürgermeiſter, aus den
elſäſſiſchen Kreiſen, ſowie eine Reihe, ſonſtiger, illuſtrer
Perſonen. Es war ein glänzendes, belebtes Bild dieſe
bevor=
zugten Geſellſchaftsklaſſen in den vielfarbigen Uniformen und
pracht=
vollen Toiletten ſich in den fürſtlichen, tageshell erleuchteten Räumen
bewegen zu ſehen. Der geräumige Hof des Stadthauſes war
zu einem Garten umgezaubert, in welchem ein Teil der Gäſte bis
zur Ankunft der Majeſtäten luſtwandelte. Gegen 9 Uhr erſchien
der Großherzog von Baden und etwa 25 Minuten ſpäter
ver=
kündeten laute Hurrahrufe von der Straße die Ankunft des
kaiſer=
lichen Paares. Bei den Jubelklängen der vor und in dem Garten des
Stadthauſes plazierten Militärkapellen ſchritten die Majeſtäten, der
Kaiſer in roter Huſarenuniform und die Kaiſerin in weißſeidener Robe,
über die große Freitreppe nach dem Veſtibüle, wo zunächſt der
Empfang und die Begrüßung durch den Bürgermeiſter Back, den
Statthalter, den Unterſtaatsſekretär, ſowie die
Gemeinderatsmit=
glieder ſtattfand. Von dem Bürgermeiſter geführt, durchſchritten
die Majeſtäten zunächſt die unteren Salons. wo Vorſtellung der
Notablen gehalten wurde. Nachdem dies geſchehen, begaben ſich die
hohen Herrſchaften in den Prunkſaal in den erſten Stock, wo
weitere Vorſtellung ſtattfand und der Kaiſer an dem Büffet eine
Erfriſchung nahm. Gegen 311 Uhr verließen die Majeſtäten
wieder das Stadthaus, ſich vorher von dem Bürgermeiſter und den
übrigen Herrſchaften auf das herzlichſte verabſchiedend. Nach
Weg=
gang des Kaiſerpaares wurden in den Salons und in dem Garten
durch zahlloſe Diener raſch Tiſche und Stühle placiert und eine
Bewirtung von den Gäſten entgegengenommen. Es entwickelte ſich
hierbei alsbald ein ſehr ungezwungenes Leben, welches die Gäſte
teilweiſe bis nach Mitternacht feſſelte.
164
Heſſiſche Dichter.
Nachdruck verboten.
E. A. Ohne den Leſer durch Häufen des kulturhiſtoriſchen
Materials zu verblüffen und den Stamm der Handlung vom
ge=
lehrten Rankenwerk überwuchern zu laſſen, weiß Gottfried Schwab
den Boden ſeiner Erzählung doch ſo gut anzulegen und zu bebauen,
daß ſeine Geſtalten nicht in der Luft ſchweben, ſondern feſte,
be=
ſtimmte Grundlage haben und mit ihrem Einzelgeſchick zugleich das
damalige Weltbild charakteriſieren. Die Erfindung und
Kombi=
nation in der =Tiſiphone; iſt einfach, der Ausdruck knapp und edel.
Wir begegnen nirgends geſuchten Ausſchmückungen oder frivolen
Effekten. In dem ganzen Roman iſt außerordentlich viel vornehme
Haltung. Ernſt gepaart mit Charakteriſierungsvermögen und
ſpru=
delnde Erfindungsgabe verbunden mit der Fähigkeit, Leſefrüchte,
etwa ein klaſſiſches Zitat, eine römiſche Sitte, einen germaniſchen
Brauch ꝛc. an paſſender Stelle in den Gang der Handlung
einzu=
flechten.
Die auf den erſten Blick als ſelbſtverſtändlich erſcheinende Kunſt,
welche aber dennoch nur zu häufig vernachläſſigt wird: Mit dem
Gy.
1½
Anfang wirklich auch anzufangen und mit dem Ende auch aufil
hören - handhabt Schwab mit großer Geſchicklichkeit. Die er
Seite des Buchs führt uns ſofort dem Kern des Ganzen nah
Mag denn auch gleich im zweiten Kapitel Schauplatz und Verſon
wechſeln, wir wiſſen doch: im Einleitungskapitel iſt der ſpringen
Punkt, zu dem alles weitere in Beziehung ſteht, berührt wordn
Nur weniger Perſonen bedarf Schwab, um ſein Romanb
zuſammenzuſetzen, doch dieſe ſind mit Sorgfalt und innerer Wahl
heit durchgeführt. Obwohl in dieſem Roman das tragiſche Mom
entſchieden überwiegt, iſt doch der Eindruck der Lektüre ein wol
thuender und trotz des ernſten Ausgangs ein befriedigende
äſthetiſch befriedigender. Im Schlußworte wird eine Sal
Siy
angeſchlagen, die im Gemüte des Leſers unwillkürlich weiterkling.
muß. In dieſem Finale zeigt ſich Schwabs Talent, mit wenis ſg„
Strichen „Stimmung- zu machen. Wir ſetzen es unverkürzt hierhu/ van
„Vom Germanen Erk ſagt das Denkmal nichts. Wie noch
vie=
ſeiner Stammesgenoſſen, die ihr Leben für fremdes Gut und Wel
hingegeben haben, blieb auch. er unerwähnt. Aber dennoch wun
uns Kunde von ihm. Die junge Eiche, die ſein edles Herzblut,
trunken, hat ſie wohl bewahrt. Und ſie erzählte es den Schößlingn
die unter ihrem Schutze aufkeimten, und dieſe wieder dem nd
ſproßenden Geſchlechte; nun ſingt und ſagt es der ganze Wll
Wollt ihrs ſelbſt einmal dort vernehmen? Geht nur hinaus.
ſonders ihr, die ihr nichts mehr wißt von Schmach und Elh
unter fremder Gewaltherrſchaft! Geht nur hinaus und hört,
das rauſcht und mahnt von deutſchem Opfermut und Heltentod
freilich müßt ihr die Sprache der Bäume verſtehen.
Ein Dichter, der ſchon ſeit einer Reihe von Jahren Heſe
namentlich in der Dramendichtung auf dem Litteraturmarkt vertM
iſt Emil Pirazzi, geboren zu Offenbach 1832.
4.
Das Talent Piragzi's muß ein vielſeitiges genannt
werdhhutah=
wenn man in Erwägung zieht, daß, außer der großen Zahl
Dramen, die er geſchaffen, ſeine Feder ſich auch in Reiſeſchilderungl B.
politiſchen Aufſätzen, kulturgeſchichtlichen Studien ꝛc. verſucht Vyensa=
Die Tragödie „Rienzi der Tribunz iſt auch einmal
unſerer Hofbühne in Scene gegangen mit ſchönem Erfolge, undAlArſta
wäre zu wünſchen, daß das Stück aufs neue dem Schauſel,
Wſtel
repertoire einverleibt würde. Die hervorſtechenden Züge in Rier= hmniſ
Charakter, der durchaus nicht frei von tiefen Schatten iſt, Khuam
Virazzi zum einheitlichen dramatiſchen Bilde zu ſammeln vermohheanck
Ebenſo iſt es ihm gelungen, den Zwiſt in den Geſchlechtern
Ro=
durch theatraliſch wirkſame Scenen und Figuren bühnenfähig
machen. Man hat ſich vielfach daran geſtoßzen, daß im Pirazziſch
te=
Rienzi: der Held die Berechtigung ſeiner Miſſion und das A
trauen in ſeine Sache aus dem Glauben ſchöpft, er ſei ein nad h„
licher Sohn Kaiſer Heinrichs, und daß er, ſobald dieſem
Glauk=
aller Grund entzogen wird, den innern Halt verliert und an ſeck
politiſchen Aufgabe verzweifelt. Mir will es ſcheinen, als wü
dieſe Schwäche, die der hiſtoriſche Rienzi ja in der That beſel
haben ſoll, der Dramendichter ſehr wohl verwerten durfte, weil
vor allen anderen Hügen die phantaſtiſch=ſchwärmeriſ
Natur des Tribunen in ein helles Licht ſetzt. Eben weil Rich
kein beſonnener, praktiſcher Politiker, ſondern ein Ideologe M
taugt er zum tragiſchen Helden, erſcheint ſein Fall innerlich
äußerlich begründet.
(Fortſetzung folgt
Litterariſches.
E. Furchtlos und treu: Württembergiſcher Liederſchatz. Als
poetiſche Denkmal der 2jährigen Regierungsfeier des Kör
Karl muß dieſe von Theodor Beyttenmiller mit feiner Wh.
und umfaſſender Kenntnis des einſchlägigen Materials zuſamn,
geſtellte, ſoeben im Verlage von Greiner und Pfeiffer (Stuttg ahlſ,
in höchſt geſchmackvoller Ausſtattung erſchienene Anthologie begr
werden. Alle Dichtungen, welche zur geiſtigen und politiſchen
ſchichte Württembergs in Beziehung ſtehen, ſind hier in
es=
chönen duftigen Strauß gebunden worden. An fünfzig hock"
deutende Dichternamen finden ſich daſelbſt vereinigt. Den S.
hat der Herausgeber folgendermaßen eingeteilt: 1) Sagen und
ſchichte, 2) Landſchaftsbilder, 3) Leben 3bilder. Wenn in der ert
Abteilung Ereigniſſe wie: Dieſchwäbiſche Kunde — Eberhard
Greiner — Württembergs Stammſage - die Themata bilden
n Nr. 2 die kleinen und großen Scenerien des Landes m.
Schwabenalb, die Ulme zu Hirſau, Lichtenſtein, Tübinger Sch
linde. Im dritten Teil werden dann Geſtalten wie Kugler,
Me=
in ſchwungvoller cha”
Schubart, Schiller, Dannecker,
Mörike-
teriſtiſcher Sprache gefeiert. Die von Th. Hoffmann beigegebe
Illuſtrationen bilden nicht blos einen angenehmen Schmuck, ſond
eine weſentliche, wertvolle Ergänzung der Dichtungen: die unmid
bare Veranſchaulichung der Oertlichkeit, welche Ballade, Romeyh
und lyriſches Stimmungsbild zu ihrer Vorausſetzung haben
Illuſtrationen - wir haben es meiſt mit Originalarbeiten zu t
- vereinigen mit der Lokaltreue Schwung und Friſche der
PE=
taſie. Die Geſchenklitteratur iſt durch dieſe =Anthölogie' um
4n
ſtilvolles Werk bereichert worden.
Druk und Verlaa: L. C. Wittichiſche Hofbucdruckerei. - Berantworlich für die Redakion: Carl Witlich.