Aoonnementspre=
Lunrdellährlich 1 Mar vo Pf. M
Eringelohn. Anzwürz werden z.
ea Poſtämtern Beſtellungen m
rienoumi m 1 Mar vo P
wOata ud. Boſafichlag
152. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
JhuEgelthe. uityurtunhsothtl.
Inſerake
Aendenangenommmin Dernked
von der Expedition, Rheinſtr. Ne. 23.
mBeſſungen von Friedr. Blhe
Schießhausſtraße 14. ſowie auswün
von allen Annonten=Eapedittenen.
Amtliches Organ
fuͤr die Behanntmachungen des Großh. Ereigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Freitag den 16. Auguſt.
1889.
7E 159.
Bekanntmachung.
Zwei Communal= und Kirchenſteuer=Nachtrags=Hebregiſter (Darmſtadt=
Beſſungen) für das Jahr 1889f90 liegen zur Emnſicht eines jeden Intereſſenten vom
7. d. Mts. 8 Tage lang auf unſerem Büreau (Stadthaus, Zimmer Nr. 11)
Vor=
nittags offen.
Beſchwerden gegen die in den Regiſtern enthaltenen Anſätze müſſen binnen der
erſten vier Wochen nach Ablauf der Offenlegungsfriſt entweder ſchriftlich oder
münd=
lich zu Protokoll bei Großherzoglichem Kreisamt vorgebracht werden, ſpäter
vorge=
hrachte Beſchwerden finden keine Berückſichtigung.
Darmſtadt, den 15. Auguſt 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
(9463
Lauteſchläger, Beigeordneter.
DasSchulgeldproll. Quartal1889
fir die Vorſchule des Gymnaſiums wird morgen, Samstag, Nachmittag von
2 bis 4 Uhr, in dem Muſikſaal des Gymnaſiums, Zimmer ebener Erde Nr. VII.
im Nordbau, erhoben.
Darmſtadt, den 16. Auguſt 1889.
Großherzogliche Gymnaſialkaſſe.
9464
Langsdorf, Rechnungsrath.
Thun.
Basel.
Dennor & Cio.
Filliale in St. Ludwig (lsass).
22 goldene und silberne Hedaillen.
„Aponkräuter- hagenbittor
gowie
Aonrooe
feinster aromatischer Tafel-Liqueur
CSohweizer Chartreuse).
Benng durch Weinhandlungen und Delikatessen-
[9465
Geschäſte.
Bekanntmachung.
Es ſollen an den Meiſtbietenden
ver=
kauft werden:
ca. 250 ausrangirte Feldmützen,
Waffenröcke,
„ 170
„
„ 13
graue Mäntel,
der Werkſtatt, 14 neue weißleinene Schni=
tzel, 300 „ verſchiedene Tuchſchnitzel
von der Werkſtatt, 43 „ Tuchkanten, 50 „ alte Tuchlumpen, 30 „ zerſchnittene gewebte Un=
terhoſen, 220 „ alte Drillichlumpen, 59 „ alte graue leinene Lum=
pen,
7 Stlck Signaltrompeten und einige
unbrauchbare Muſik=Inſtrumente.
Schriftliche Offerten, worin die
Ge=
bote ſtückweiſe bezw. nach Gewicht genau
und deutlich angegeben, ſind
bis zum 25. d. Mts.
frankirt an die Regiments=Bekleidungs=
Kommiſſion einzureichen.
Die Gegenſtände können in der
Ar=
tillerie=Kaſerne angeſehen werden.
Bedingungen liegen im Büreau
Neckarſtraße 26 - zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 12. Auguſt 1859.
Großh. Heſſiſches Feld=Artillerie=
Regiment Nr. 25. (9466
p.
N eu e
poss0hiusoh,
gutkochend und käferfrei,
billigſt bei
Wihelm Handk,
2226
Nr. 159
Yor Eintrefen der neuen Puuren
WGION.
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Wollene Kleiderstoflo. das Met. von 30 Pf. an,
Cattung, Catins. Lephyrs, „ „ „ 35 „ „
77
70n6.
p7.
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Vorhangstoſe in Tül, Mauilla oto.
Von allen Stoffen ſind Reſte in großer Menge und jeden
Maaßes vorhanden und werden ſolche zu jedem annehmbarem Preiſe,
abgegeben.
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zu verkaufen Eliſabethenſtraße 48. (9468
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Neue Erfuruer Victoria-Hrbsen,
Neue grüne Algier-Arbsen
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Weber,
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Ichthyol beſtätigt.
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ſchaftlichen Prinzipien hergeſtellten
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klaren und friſchen Teint.
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ſind in der Expedition d. Bl. zu
beziehen.
Hſtr. Burgunder-Eſſig
JJ. WOld,
Holz= und Kohlen=Handlung,
52 Caſerneſtraße 52.
Beſtellungen und Zahlungen nehmen auch die Herren M. W.
Prassel, Rheinſtraße 16, ſowie C. Pettmann, Schuſtergaſſe 16,
(9169
für mich entgegen.
Canſtäts-Vorein Einigkelt.
Durch Abreiſe unſeres Vereinspräſidenten Herrn Ernſt Kramer iſt die ganze
Leitung und Geſchäftsführung dem 2. Präſidenten Herrn Georg Prieſter,
Schwanenſtraße 4, übertragen worden.
Sodann können von jetzt ab bei jedem Bezirkskaſſier Badekarten für das
Aliebad; in Empfang genommen werden.
Der Vorstand.
09409
in ſeit Jahren bekannter vorzügl. Qualitä1
zeichnet ſich bei Verwendung zu Sala
u. Mayonnaiſen durch angenehmſte Saur
aus und gewährt eingemachten Früch
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beſonderen Wohlgeſchmack.
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[ ← ][ ][ → ]2227
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J. Wingeldey.
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vortweine, zothe und weiße,
herry's 6 Sorten,
Madeira 3 Sorten,
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Ralaga, roth und weiß,
arragona, roth und weiß,
hablis=Wein,
bei 6 Flaſchen 5 pCt.
Vermouth,
Bordeaux=Weine,
Tokayer, vorzüglich,
Engliſche Spirttuoſen,
Cognac, alten, franz., 3 Sorten,
Schaumweine, M. Oppmann,
Würz=
burg u. O. u. H. Gräger, Hochheim,
Rheinweine, 16 verſchied. Sorten.
Bahn= und Poſtverſandt. Preisliſten franko.
[9470
Die
Chocoladen-Bonbons
der Königl. Preuss. und Kaiserl. Oesterr.
Hof-Chocoladen-Fabrikanten:
Gebrüder Stollwerch, Hölm,
aus den aromareichsten Cacao-Corten hergestellt, bilden mit ihren verschiedenen
Füllungen, als: geriebene Mandeln Pralinéen, Vanille, Himbeer-, Citron-,
Grangen- Aprikosen-, Pistazien-Crsme, mit Croquant, Liqueur, Prucht-Gelée
das feinste Tafel-Dessert.
In Packetohen zu 50 Pf. und in Schachteln in hk. - 80 und Mk. 120 in den
heisten Conditoreien und Delicatessen Geschäften vorräthig, desgleichen
„—
Dessert-Chocolade-Tafelchen
in 125-Gramm-Packetchen in 4 Sorten:
feine Vanille-Chocolade
ſeine Gesundheits-Chocolade
Mk. 0.50
Mk. 0.40
guperfeine Janille- Chocolade und die auspereichneten kaider-Täfelchen
M. 1.25
Mk. 0.80
Geder Bonbon und jedes Tafelchen ist mit der Pirma der Pabrik versehen.
Vorräthig in den meisten Verkaufsstellen
Stolluverek’scher
Gocoladen und Cacao's;
durch Firmenschülder kenntlich.
Odenwald-Gub Cection Darmstadt.
Sonntag den 18. Auguſt 1889:
M nach Hetzbach=Krähberg=Gammelsbach=
Rothenberg=
ustug Kortelshütte=Eberbach.
Abfahrt 6 Uhr 25 Min. Odenwald=Bahn, Sonntagsbillet 3. Klaſſe Eberbach.
Der Vorstand. (8471
Freunde des Clubs willkommen.
Wollonhurnd Haaö,
welches das Ausfallen und frühe
Er=
grauen der Haare verhindert, das
Wachs=
thum ungemein befördert; es hält Haare
und Haarboden rein und geſchmeidig,
be=
ſeitigt ſo die läſtigen Schinnen und iſt
das beſte Toilettenöl, vorzüglich auch für
Kinder; Flaſche 75 und 50 Pfg.,
ſempfiehlt
G. L. Kriegke,
Rheinſtraße. (170
Poe
L1auOnS0hönhell
wird durch Sommerſproſſen beeinträchtigt.
Lanelin-Schwofelmiloh Seiſe
(Beſtand: Neutrale Seife, Lanolin und
Schwefelmilch), ächt von Jünger &
Gebhardt in Berlin, beſeitigt
über=
raſchend alle Haut=Unreinheiten und macht
bei täglichem Gebrauch die Haut zart,
weiß und ſammetartig.
In großen Stücken zu nur 50 Pf. bei
Geors Liobig & Co.,
Luiſenſtraße 10. (7502
9178) Kirchſtraße10 eine Wohnung
von 2 Zimmern, Küche, Keller und Boden
alsbald zu vermiethen.
9472) Wilhelminenſtraße 6
iſt eine
geräumige Manſarden=
Wohnung,
4 Zimmer, Küche, Keller, Boden,
Waſſerleitung und Cloſet, per
An=
fang September oder ſpäter zu
ver=
miethen.
Fr. Klein.
Ech
We6ti
Helzng
AsWntoak, Cddrmtnatas 640.
9473) Ein großer Keller
zu vermiethen im „Gaſthaus zum rothen
Löwen!.
Pabſt.
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Vis Mitte event. Ende September wer=
E den von einem Herrn
zwei feinmöblirte Zimmer
womöglich mit ſepar. Eingang bei ruhiger
gebildeter Familie oder bei junger Wittwe
geſucht. — Offerten mit Preisangabe 20
unter N. N. 99 an die Exped. (9474
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9403) Ein junger Mann, gelernte=
Kaufmann, mit guten Zeugniſſen, ſucht
Stelle auf einem Comptoir od. Büreau.
Gefl. Offert. unt. A. A. bef. d. Exped.
M
40.
9402) Brave Mädchen mit guten
Zeugn., ſowie Mädchen vom Lande kann
ich den Herrſchaften aufs Ziel beſtens
empfehlen. Stellenbüreau Frau
Katzen=
bach, Alexanderſtr. 15.
9281) Ein zuverläſſiges
Kinder=
mädchen, das nähen und bügeln kann
auf Michaeli geſucht. Wo? ſagt die
Expedition.
9283) Eine tüchtige Köchiu auf
Michaeli in einen kleineren Haushalt
ge=
ſucht. Wo? ſagt die Expedition.
Brave roinliche Hädchen
und onnige Jungen
werden geſucht.
Gebr. Eichberg.
Kapellplatz. 19475
9476) Ein jüngerer Hausburſche
mit guten Zeugniſſen für dauernde
Be=
ſchäftigung geſucht.
H. Schaub, Liebigſtraße 30.
Ein tüchtiger Modellſchloſſer
findet bei hohem Lohn dauernde
Beſchäf=
tigung bei
(9350
Gebrüder Roeder.
Zwei Schneidergehülfen
ſofort geſucht. Peter Breitwieſer,
Schirmgaſſe 16.
[9477
Ein tüchtiger Horndreher,
der auch im Kugeldrehen bewandert iſt,
findet dauernde Beſchäftigung.
[9478
Stadt=Allee Nr. 3.
Meine Vohnungs
befindet ſich nunmehr
Promenadeſtraße Nr. 39
3. Stock.
Dr. Mabicht, Prülat.
Gesu ch t
für einen Ofizier eine nach dem Manöver
beziehbare
F
Wohmum=
von 3 Zimmer mit eigenem Eingang,
dazu womöglich ein vierter Raum wie
Küche oder Kammer. Außerdem Stall
für 3 Pferde, Sattelkammer, Futterboden,
Burſchengelaß ꝛc. möglichſt in der Nähe
der Dragonerkaſerne. — Offerten unter
V. St. an die Exped. erbeten. (9438
ol huabe Hordihnulhe.
werden geſucht.
Näheres Eliſabethenſtr. 50. (94575
Fuhren ſteis angenommen.
aller Art werden
Thilipp Andel, Fuhrmann,
Hinkelsgaſſe 15.
(9480
Einquurtierung
wird angenommen im Gaſthaus zum
rothen Löwen.
Pabst. (9481
Mehrere Hundert
Hierfuſchen
geſucht. Näheres in der Exped. 9482
Ein halber Vorderplatz
ſParketloge) abzugeben. Näheres in
der Exped. d. Bl.
[9483
Ein halber Parterreplatz
geſucht. Sandſtr. 8, 1 St. hoch. (9484
Ein Stud. Phil.
ertheilt jüngeren Schülern Nachhilſe
gegen mäßiges Honorar.
(9485
Zu erfragen in der Exped.
Nächſten Samstag, Sonntag
und Montag
findet die
Airchweihe in Traisa
ſtatt, wozu freundlichſt einladet, (948s
B. Riedmatter.
Pankkiſten
zu verkaufen Saalbauſtraße 12. (9487
VerLore n (o48s.
zwei Waſchbüchelchen mit blauen Decken
in der Eliſabethenſtraße. Dem
Wieder=
bringer gute Belohnung Roßdörferſtr. 59.
9489) Nach einem Berichte über die
Inter=
nationale Ausſtellung für Haushedarf undl
Nahrungsmittel' in Köln iſt die „deutſche
Schaumweinfabrik Wachenheim' auf der dortigenh
Ausſtellung mit der goldenen Medaille
ausgezeichnet worden. Die tägliche
Produk=
tion dieſer Fabrik beträgt etwa 5000 Flaſcher
und in der Kellerei derſelben, der größterh
Deutſchlands. befinden ſich unter anderen 12
Fäſſer, von denen jedes 100 000 Liter, oder
zuſammen das ſtattliche Quantum von each
1600 000 Flaſchen, enthalten. In Wien
Hürich. Turin, ja ſogar in San Franziskol
ſind Filialfabriken in Errichtung begriffen
Das Aktienkapital der Wachenheimer
Schaum=
veinfabrik beträgt 1 Million Mark und iſ
dieſelbe die alleinige Beſitzerin der Reihlen'ſcher
Vatente für Schaumweinbereitung, auf derer
Eigentümlichkeit und Gegenſatz zum
franzö=
ſiſchen Verfahren hier näher einzugehen uns
der Raum mangelt. Die Herſtellung erfolg;
aus reinem Traubenwein und zwar vornehm
lich aus Rhein= und Pfälzerweinen. Petten-k
kofer ſtellt ihm das Zeugnis aus. daß er
ſo-
wohl in der Zuſammenſetzung als auch in
Gehalt an Kohlenſäure den beſten franzöſiſcher
und deutſchen Marken an die Seite geſtell;
werden kann, einen angenehmen Geſchmack
anhaltendes und kräſtiges Mouſſeux beſitz
und geſundheitsſchädliche Stoffe nicht enthält
Mit dieſem wiſſenſchaftlichen Urteil des be
rühmten Gelehrten wird jeder Laje überein
ſtimmen, der eine praktiſche Probe macht
Außerdem geſtattet der enorm billige Preis
ein gutes Glas Sect häufiger als ſeither z2
trinken, wodurch der rieſige und raſche Auf
chwung des Wachenheimer Schaumweins
ſeh=
leicht erklärlich iſt. — Die alleinige Nieder
lage für Darmſtadt iſt bei Herrn Kaufmanz
Wilhelm Schulz, Eliſabethenſtraße.
Nr. 159
1
1
RGGUAT IGO
GtUt
2229
[464
im Gobrauch
½. Igr. genügt kür 100 Lassen
feimster Chocolade.
Veberall vorräthig.
grougle Cogollsohafl.
In Folge freundlichen Anerbietens des Kommandos der Königl.
Pürttembergiſchen 13. Artillerie=Brigade werden
Freitag den 16. d. Mts. Abends 6 Vhr.
ie beiden Regiments=Muſiken derſelben in den oberen Räumen der
ereinigten Geſellſchaft concertiren, woran ſich Tanz anſchließen
ſird.
Darmſtadt, den 14. Auguſt 1889.
(9443
Der Ausſchuß der Bereinigten Geſellſchaft.
„
Lomcert
dos Herrn Hofkapollmoisters Eduard Strauss aus Wion
ſindel im Saal ſtatt. Sperrſitzbillets 1½ M., Saalbillets
2 1 M. ſind bei Herren ſeorg Thies und Inſpektor Volten
zu haben.
[9490
0
„08
Auioie
WWalG
Proussolbooroh
chalten läglich größere Zufuhren und empſehle ſolche in wirtlich ſchönſter Waare
fehr billigen Preiſen.
Filiale: 4olon Fassbendor,
Marktplatz im Schwab'ſchen Hauſe,
4
Hauptgeſchaft: GAh. Neyer naoulg½.
Eliſabethenſtraße 16.
[9491
Ein halber Sperrſitz
rechts Nr. 98, abzugeben. Näheres in
der Exped. d. Bl.
[9492
Fin junger, ſolider Arbeiter kann Woh=
C nung erhalten Grafenſtr. 11. 19415
Woog, 15. Auguſt 1889.
Waſſerhöhe am Pegel 3.74 m.
Lufttemperatur 110 R.
Waſſerwärme Vorm. 8 Uhr 142 R.
Woogvolizeiwache.
Schißznachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Zimmerſtraße Nr. I.
Der Schnelldampfer „Werrar, Kapitän R.
Buſſius. vom Nordt. Aoyd in Bremen, welcher
am 3. Auguſt von Bremen abgegangen, iſt am
12. Auauſt wohlbehalten in New=York
ange=
kommen.
99
Frank's
N4
o-
c0.
41
EuAdults
es
hat ſich nach den wiederholten Verſuchen
be=
rühmter Profeſſoren mediziniſcher Fakultäten
glänzend bewährt als ein vorzügliches
Nähr=
mittel für Rervenkeidende.
Die aus Avenacia nach Belieben als Suppe
oder Brei leicht herzuſtellenden Gerichte üben
durch ihre Leichtverdaulichkeit, Nährkraft und
Reizloſigkeit den denkbar wohlthätigſten
Ein=
fluß auf dieſe Kranken, indem durch ſie die
Aufgeregtheit vermindert, die Reizbarkeit
ge=
ſchwächt und die Nerven geſtärkt werden.
Avenacia iſt das Reſultat langjähriger
Beob=
achtungen und wird genau nach Vorſchrift
hervorragender Mediziner hergeſtellt. Die
allgemeine Anerkennung und die Empfehlung
desſelben ſeitens der Herren Aerzte darf für
deſſen Güte wohl die beſte Bürgſchaft ſein.
Dieſes treffliche Nährmittel iſt in Darmſtadt
3 Büchſe M. 1.20 zu beziehen durch: Herren
M. W. Praſſel, Rheinſtraße, Wilh. Manck,
Ballonplatz, Friedr. Schäfer, Großh. Hof=
[8586
ieferant.
Abonnements
auf das
Durmſtädter Tagblatt,
pro Quartal Hk. 1.50,
lerden fortwährend in der Expedition ſowie von
llen Poſtanſtalten für die Monate Auguſt und
ſeptember entgegengenommen.
Neuhinzutretende Abonnenten erhalten die ſeit
Auguſt erſchienenen Nummern gratis verabfolgt.
Achrichten des Standesamts Darmſtadt IL (Beſſungen)
vom 8. bis 14. Auauſt 1889.
Gedorene: Am 3. Auauſt: Dem Metzgermeiſter Heinrich
Lud=
ia Stier, T. Katharina Auauſta Eliſabethe. Am 8. Dem
Weiß=
der Johannes Kumpf. T. Margaretha Katharina. Am 11.: Dem
kogh. Hauswärter Karl Wilhelm Heinrich Haack, T. Ratharina
Eliſabethe. Dem Bahnarbeiter Adam Bergmann, S. Philipp
Heinrich.
Eheſchtießungen: Am 8. Auguſt: Der Weißbindermeiſter
Fried=
rich Heinrich Wambold, mit Katharina Walther dahier, L. des
Landwirts Georg Ludwig Walther zu Bullau, Kreis Erbach.
Geſtorbene: Am 7. Auguſt: Die Witwe des Kaufmanns Karl
Heck. Eliſabethe, geb. Kaibel, 73 J. 1 M. 26 T. alt. Ein unehel.
S. Auguſt Guſtav, 29 T. alt. Am 12.: Dem Poſthilfsboten
Her=
mann Stein, T. Georgine Karoline Wilhelmine, 8 J. 4 M. 12 T.
alt. Am 14. Dem Schreiner Auguſt Briele, S. Friedrich, 5 J.
10 M. 17 T. alt.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Kaiſer Wilhelm und Kaiſer Franz Joſef
begaben ſich am 14. bald nach ihrer Ankunft in Potsdam nach der
Friedenskirche. Beim Betreten berſelben überreichte Hofprediger
Windel dem Kaiſer Franz Joſef einen prachtvollen Kranz aus
Roſen und Lorbeeren, worauf beide Monarchen in die Grabkapelle
Kaiſer Friedrichs gingen, wo der öſterreichiſche Kaiſer am Sarge
des verſtorbenen Kaiſers den Kranz niederlegte. Hierauf beſichtigten
die Majeſtäten den Neubau des Mauſoleums, begaben ſich in das
2230
und der Kaiſerin Auguſta Victoria. Die Kaiſerin Auguſta nahm urteilt werden.
an dem Diner nicht teil, hielt aber nach demſelben Cercle. Die
Majeſtäten kehrten um 8 Uhr nach Berlin zurück.
Der preußiſche Miniſter des Innern hat in einer Zuſchrift an „Boulanger= verteilten.
die Staatsbehörden angeordnet, daß ein Urlaub von vier oder
kann im dienſtlichen Intereſſe jederzeit zurückgezogen werden.
Gegenüber der vielfach ausgeſprochenen Auffaſſung, daß eine örterung vertaat.
Erneuerung des deutſch=ſchweizeriſchen Niederlaſſungsverkrages keine
Schwierigkeiten bereiten werde. weiſt die „Poſt= auf 8 11 des über die franzöſiſche Politik gegen Italien zu geben. Man erinnert
daß die für jene Beziehung gegebene Norm auch allgemein für die J „Pungolo' ein Freund Cairoli's. kündigt die Veröffentlichung der
ſoll. Bei dieſer Sachlage glaubt die =Poſt= gegen den Optimismus Verſtorbenen zu reinigen.
hinſichtlich der Leichtigkeit des Abſchluſſes eines neuen Nieder=
Bezüglich des beabſichtigten Meetings der Deutſchen Kolonial- Tripelallianz zu bekämpfen.
geſellſchafk über das Vorgehen der engliſchen Handelskompagnien
ſagt die „Nordd. Allg. 3tg.: Etwaige Entrüſtungsbezeugungen Nikolajewitſch zu dem Marinemanöver bei Sweaborg abgereiſt.
gegen engliſche Beamte und Behörden wären politiſch unerwünſcht
medur ſowieſo eintreten laſſen würde.-Wegen der deutſchen Emin des Auswärtigen übernehmen.
Paſcha=Expedition ſei die kaiſerliche Regierung nicht befragt worden:
ſelben nach anerkannten Verträgen zugehört, ſo wäre das ein Unter= Befugnis gebe die Verhältniſſe in einer Provinz, welche einer
nehmen welches der Rechtspflege der Staaten unterläge, gegen die befreundeten Macht gehöre, nach Belieben zu interpretieren.
es gerichtet wäre.
Die B. B. 8tg.: will aus zuverläſſigſter Quelle erfahren
haben, daß eine Aenderung in der Handhabung der Blockade, wie
ſie jetzt von engliſcher und deutſcher Seite bezüglich der
oſtafrika=
niſchen Gebiete gehandhabt wird, noch vor Ausaang dieſes Jahres
bevorſteht. Die Blockade wird angeſichts der Notwendigkeit, dem
Sklavenhandel bleibend Einhalt zu thun, die Form einer
vertrags=
mäßigen ſchärferen Bewachung der Küſte annehmen und werden
hierbei Deutſchland England und wahrſcheinlich auch Portugal die
kontrahierenden Mächte ſein.
Heſterreich=Angarn. Bei Beſprechung der Kaiſertoaſte in Berlin
hebt das „Fremdenblatt= hervor, in ihnen ſpreche ſich die volle
Stärke und Bedeutung der Allianz aus; das Weſen, die Kraft und
das Ziel derſelben werde darin aller Welt klar dargelegt. Die
Völker Europas, welche die Erhaltung des Weltfriedens hofften
und erſehnten, dürſten den Monarchen vertrauen, die ihre Heere
dieſem Zwecke weiheten.
Die geſamte ungariſche Preſſe hebt gleichfalls die weittragende
politiſche Bedeutung der Berliner Kaiſertoaſte hervor, die, weit
ent=
fernt von jeder Herausforderung. die feſte Entſchloſſenheit kundgeben,
den Frieden zu wahren. Auch die oppoſitionelle Preſſe erklärt, die
Oppoſition halte an dem Bündnis ebenſo feſt wie die Räte der
Krone.
Franſtreich. Der oberſte Gerichtshof erklärte in ſeiner Sitzung
vom 14. Dillon und Rochefort der Teilnahme an dem Attentate
ſchuldig und ſprach ſich mit 100 gegen 97 Stimmen dahin aus, die
Vorgänge im Dezember 1887 gelegentlich der Präſidentenkriſis ſeien
nicht als Attentat anzuſehen. Der Gerichtshof ging alsdann auf
die Frage der Veruntreuung über. Boulanger wurde der
Verun=
treuung und Unterſchlagung öffentlicher Gelder für ſchuldig befunden
mit 195 gegen 5 Stimmen. 10 Senatoren enthielten ſich der
Ab=
ſtimmung. Die Frage wegen mildernder Umſtände wurde mit 199
gegen 6 Stimmen verneint, wobei 6 Senatoren ſich der Abſtimmung
enkhielten. Rochefort und Dillon wurden gleichfalls mildernde Um=
Nr. 159
neue Palais und von dort nach Babelsberg. Bei der Ankunft in ſtände verweigert. In der am Abend ſtattgehabten öffentlichen
Babelsberg wurden die beiden Kaiſer von der Kaiſerin Auguſia Sitzuna des Gerichtshofes verlas der Präſident den umfangreichen
an der Treppe empfangen und auf das herzlichſte begrüßt. Beim Urteilsſpruch. wodurch Boulanger, Dillon und Rochefort zur
Diner ſaß der Kaiſer Franz Joſeph zwiſchen dem Kaiſer Wilhelm Deportation nach einem befeſtigten Orte und zu den Koſten ver=
Im Laufe des 14. nahm die Polizei in Paris gegen 100
Zeitungsverkäufer feſt, welche Anſchlagzettel mit der Unterſchrift
Engkand. Im Unterhauſe kündigte Webſter bei der
Einzel=
mehreren Wochen nur denjenigen Beamten zu erteilen iſt, die des= beratung der Zehntenvorlage an, bei den allerſeits lautwerdenden
ſelben auf Grund ürzlichen Anratens zur Wiederherſtellung ihrer Einwänden wolle die Regierung die Vorlage dahin abändern, daß
Geſundheit bedürfen. Für ſolche Beamle, die, ohne krank zu ſein, der Grundbeſitzer ſtatt des Pächters für die Zahlung des Zehnten
nur ſich erholen wollen, ſoll ein zwei= bis dreiwöchiger Urlaub als verantwortlich ſein ſolle. Harcourt beantragte die Vertagung der
ausreichend erachtet weeden, insbeſondere für die in jüngeren Lebens= Beratung, damit das Haus vor der Weiterberatung von dem
Wort=
jahren befindlichen Beamten. Die erteilte Bewilligung des Urlaubs laut der beabſichtigten Abänderung der Vorlage Kenntnis nehmen
könne. Mit Genehmigung der Regierung wurde hierauf die Er=
Itakien. Der Tod Cairoli's ſcheint Anlaß zu Enthüllungen
Frankfurker Friedensvertrages hin, wonach die Zulaſſung und Be= ſich, daß Cairoli ſtürzte, weil er ſich in der tuneſiſchen Fraae von
handlung franzöſiſcher Unterthanen in Deutſchland äuf dem Fuße Frankreich vollſtändig überliſten ließ. Zur Ehrenrettung des Toten
der Meiſtbegünſtigung, insbeſondere nach Maßgabe der Verträge wollen nun die Freunde desſelben jetzt alle dieſe Angelegenheit
mit der Schweiz ſtattfinden ſoll. Hiernach könnte Deutſchland alſo betreffenden Dokumente veröffentlichen. Es ſoll aus ihnen klar
der Schweiz nicht zugeſtehen, was es nicht auch den Franzoſen im hervorgehen, daß die franzöſiſche Regierung ihr Ziel nur erreichte,
Elſaß gewähren kann. Eine mehrfach verbreitete Auffaſſung will l indem ſie Cäiroli erſt ihr Ehrenwort gab, ſie würde nichts in Tunis
allerdinas Artikel 11 des Frankfurter Friedensvertrages nür auf unternehmen, und dann dieſes Ehrenwort brach. Cairoli ſoll damals
das handelspolitiſche Verhältnis zwiſchen Frankreich und Deutſch= dem franzöſiſchen Botſchafter geſagt haben: „Mit mir fällt der
land beziehen; der Wortlaut des Vertrages läßt aber keinen Zweifel, letzte franzoſenfreundliche Miniſter Italienss. Der Direktor des
rechtliche Behandlung von franzöſiſchen Staatsangehörigen gelten betreffenden diplömatiſchen Dokumente an, um das Andenken des
Der „Oſſervatore Romano' dementiert die Nachricht, daß der
laſſungsvertrages mit der Schweiz eindringlich warnen zu müſſen. Vapſt der katholiſchen Preſſe in Bayern die Weiſung gab, die
Rutzkand. Der Kaiſer und die Kaiſerin ſind am 14. mit dem
und Privatverſonen ſowie der enaliſchen Emin Vaſcha=Expedition Großherzoglichen Paare von Mecklenburg und dem Großfürſten
Anlgarien. Die Demiſſion Stransky's wurde angenommen;
geweſen, da eventuell die engliſche Regierung die erforderliche Re= Stambuloff unterhandelt mit Stoiloff. Stoiloff ſoll das Porteſeuille
Fürkei. Nach einer Meldung des =Büreau Reuter' hebt die
ſie würde eventuell auf gewichtige Bedenken dagegen hingewieſen Note, welche die Pforte an ihre Vertreter im Ausland betreffs
haben. Sollten politiſche Ziele ins Auge gefaßt und Maßnahmen Kretä verſandt hat, hervor, die Pforte hätte eine Miſſion nach
beabſichtigt ſein welche als Eingriffe in die von uns anerkannte Kreta abgeſandt und alle Mittel angewendet, um die Ruhe und
engliſche Intereſſenſphäre betrachtet werden könnten, ſo wäre dies Ordnung herzuſtellen, und ſie könne es nicht verſtehen, wie Griechen
zu beklagen. Die beſtehende Freundſchaft mit England ſei für uns land die jetzt auf Kreta vorgekommenen Unruhen der Apathie und
von größerem Werte als alles, was eine Expedition am oberen 1 Säumigkeit der Pforte zuſchreiben und das Recht in Anſpruch
Nil im günſtigſten Fall erreichen könnte. Sollte Dr. Peters beab= nehmen könne, aus eigener Machtvollkommenheit auf weſentlich
ſichtigen, mit Waffen oder mit Hilfe Emin Paſchas dem türkiſchen innere Angelegenheiten der Türkei betreffende Maßnahmen
hinzu=
oder dem eghptiſchen Reiche eine Provinz zu entreißen, die dem= weiſen, zumal kein völkerrechtlicher Gründſatz irgend einem eine
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 16. Auguſt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog fuhren am 14.
nach=
mittags über Frankfurt nach Cronberg zu Ihrer Majeſtät der
Kaiſerin Friedrich. Nach Beſichtigung des im Bau begriffenen
Schlöſſes „Friedrichshof' begaben ſich die Allerhöchſten Herrſchaften
zu Wagen nach Homburg. Se. Königl. Hoheit kehrten mit dem
8 Uhr in Homburg abgehenden Zug über Frankfürt-Bickenbach
nach Schloß Heiligenberg zurück.
D. 8tg.
Militärdienſtnachricht. Sichart von Sichartshoff, Oberſt
und Kommandant von Mainz, der Charakter als Generalmajor
verliehen.
2 Die Schwurgerichtsſitzungen pro II. Quartal 1889 werden
Montag, den 23. September, vormittags 9 Uhr, ihren Anfang
nehmen. Zum Vorſitzenden derſelben wurde der Großh.
Land=
gerichtsrat Herr Arnold ernannt.
Die 17. Sitzung des heſſ. Eiſenbahnbeirats findet, wie bereits
geſtern mitgeteilt, am 22. Auguſt hier ſtatt. Die für hier und
di=
nähere Umgebung vorgeſehenen Aenderungen in den Fabrplänen
ſind folgende: 1) Main-Neckarbahn: Die Schnellzüge 1, 4b
und 8. ſowie der Verſonenzug 37 fallen aus. Zug 21 fährt vom
15. November bis 14. März um 52 morgens von Heppenheim
Zug 23 fährt wie im vorigen Winter 16 Minuten ſrüher. Zug 40
ährt 7 Minuten früher (438) aus Heidelberg, hält zwiſchen
Darm=
tadt und Frankfurt än allen Stationen unditrifft 9 Minuten ſpäter
(734) in Frankfurt ein (wie im vorigen Winter). Zug 338a,
Arbeiter=
zug, ab Weinheim 63 in Heppenheim 63. zur Beförderung einer
größeren Zahl Arbeiter für den Winterdienſt neu eingelegt lim
Sommerdienſt Zug 42 Weinheim-Frankfurt). Zug 44 verliert den
Aufenthalt in Langen, um wegen Früherlegung des Zuges t(
5 Minuten früher (932 in Frankfurt einzutreffen. Zug 6 verkehrt
zur Sicherſtellung des Anſchluſſes in Frankfurt nach Caſſel=Berlin
10.
10
4.
[ ← ][ ][ → ] Nr. 155
ſtadt: Die Hüge ab Phungſtadt 72. in Eberſtadt 74. ab Eber= der Zehen davontrug. 722, in Pfungſtadt 722 fallen aus, wie im vorigen Winter. Aktienziegelei zwei Haändarbeiter in Streitiakeiten und erhielt hierbei
5 Heſſiſche Ludwigs=Eiſenbahn: a. Strecke:Mainz- der eine mit einer Schippe mehrere Verletzungen an den Armen
Darmſtadt-Aſchaffenburg. Die Züge 72 ſab Mainz 1125) und am rechten Ohr.
und 83 (ab Darmſtadt 922) fallen wie im vorigen Winter auf der
Strecke Darmſtadt-Aſchaffenburg aus. Die Züge 80 und 85 halten bevorſtehe, hat eine neue Beſtätigung erhalten. Aus Berlin wird
im 55s bezw. um 1055 in Guſtavsburg. Sonntagszug 88 Mainz-
Darmſtadt lab Mainz 1020 fällt im Winter aus. b. Strecke: mehr zu ſehen geweſen ſei. Die herrſchende Kühle trieb dieſe
ind 275 ſab Reinheim 9es) fallen aus.
m vorigen Jahre zur Errichtung einer Erziehungsanſtalt
ahin kommt, wird es ſehr verändert finden. Mußte man ſich incl. der Pfennigſparkaſſe 120628653 M., auf Orte außerhalb
1
verk und ſonſtiger Hinſicht zwar noch gut erhaltene, aber ſonſt ſehr eine Geſamtſumme an Einlagen von 6750141 M. aufzuweiſen,
laran denken, die erforderlichen Oekonomiegebäude zu beſchaffen. 251667673 M., demnach Reſt 21077215 M. Aus der Berechnung
dieſelben ſind nun vollendet, auf der Nordſeite des Haupthauſes, des Reſervefonds: Die Summe des Vermögens 898073585 M.
ſach der Straße zu erhebt ſich nun ein ſtattlicher Bau, Scheune Summe der Schulden (Einlagen) 861336694 M. Mithin verbleibt
ſlufgabe, auch für einen Schulſaal Sorge zu tragen, da bei 2969912 M. gleichkommt.
ber 50 Zöglingen die zur Verfügung ſtehenden Unterrichtsräume
ſich je länger, deſto mehr als unzureichend erwieſen. Zu dieſem Geheimerat Küchler, iſt von ſeiner Urlaubsreiſe heute
zurück=
weck iſt ein Anbau am Turm erfolgt, der auch nahezu unter gekehrt und leitet bereits wieder die Amtsgeſchäfte.
dach iſt und durch welchen über einander zwei ſchöne, geräumige
l3 Arbeitsſaal dienen ſoll. Von Eröffnung der Anſtalt am 8. wartetes Hindernis. Auf dem Standesamt merkte der Beamte
ſtai v. J. an bis heute haben bereits 63 Aufnahmen in derſelben im Moment der Civiltrauung. daß ein nötiger Nachweis bei Erlaß
laſſen worden, die Mehrzahl davon, um nach der auf letzte nahme der Trauung. Die Beſtürzung des Brautpaares und der
fingſten ſtattgehabten Konfirmation in die Lehre oder in einen Hochzeitsgäſte läßt ſich denken.
enſt zu treten.
Zur Erleichterung des Beſuches der Unfallverhütungs=Aus=( Abend zu mehrwöchigem Kurgebrauch hier eingetroffen.
elung in Berlin werden bei den Stationen Heidelberg. Weinheim
4½
Mi densheim und Darmſtadt vom 15. Auguſt d. J. an, an jedem Familie hat, der „B.M. L. Pr zufolge, die Abreiſe nach Schloß
eſten und dritten Donnerstag des Monats. alſo am 15. Auguſt, Hohenburg um einige Tage verſchoben und begibt ſich zunächſt zum
ruch Keiſen und einer Gültigkeitsdauer von 10 Tagen ausgegeben. lung nach Paris abgereiſt.
Lägere Auskunft erteilen die obengenannten Stationen.
Sonderzug von Bickenbach nach Darmſtadt am 18. Auguſt d. J. lehrer Dingelſtadt in Bechta gewählt.
Lkönntag, den 18. Auguſt d. J., wird, geäußerten Wünſchen
ent=
ſrchend, außer den bereits im Fahrplane verzeichneten Sonder= der Sonderfahrtnach Wörth wird den M. Neueſt. Nachr."
ägen ein weiterer mit L, I. und III. Wagenklaſſe in folgenden folgendes mitgeteilt: „Der Extrazug am 5. Auguſt hatte von Ulm
uurszeiten gefahren werden: Bickenbach ab 10' abends, Eberſtadt ab ungefähr 32 Wagen. Gegen 2 Uhr nachts fuhren wir in die
1001 Beſungen ab 1080 Darmſtadt an 105 Uhr abends.
— Die lauch von uns mitgeteilte) Nachricht von einer Erhöhung
kir Lheater=Abonnementspreiſe in der bevorſtehenden Saiſon iſt
ouhin richtig zu ſtellen, daß wohl der Abonnementspreis für jede
bteilung ewas höher als bisher iſt, dafür aber auch die Zahl
ſodr Vorſtellungen in jeder Abteilung um eine vermehrt, alſo von
auf 16 erhöht wurde. Es geſchah dies, um das Teilen der
pkrten bei halben Abonnements zu erleichtern und wird daher
Edſe Neuerung gewiß den vollen Beifall der Abonnenten finden.
hn einer Erhöhung der Abonnementspreiſe für die einzelne
Vor=
lung wird man aber kaum reden dürfen, denn dieſe Erhöhung
für die verſchiedenen Plätze eine ſo minimale, daß ſie abſolut
uht in Betracht kommen kann. Eine Verlängerung der Saiſon
1 durch die Vermehrung um je eine Vorſtellung in den 9
horinements=Abteilungen nicht ſtattfinden, da es, wie uns
mit=
ogellt wird, in der Abſicht der Direktion liege, die Vorſtellungen
maufgehobenem Abonnement, über deren Häufigkeit von den
horinenten ja vielfach geklagt wurde, ſo viel als nur möglich zu
baxänken und ſolche nur bei ganz außerordentlichen Gelegenheiten
ſtfinden zu laſſen. Auch dieſe Abſicht wird Anklang finden. Die
Lttäligung am Abonnement ſoll übrigens dermalen eine beträchtlich
ſhere als im verfloſſenen Jahre ſein, was im Intereſſe des
üſſituts nur freudig zu begrüßen iſt.
N. H. V.
Im Verkehr nach Rußland iſt kürzlich eine wichtige Neuerung
WKraft getreten. Es können nämlich von nun an
Poſtfracht=
idungen jeder Art im Verkehr nach Rußland vollſtändig bis zum
Aſmmungsorte frankiert werden. Bisher konnte nur bis zur
ber ze frankiert werden. Das ruſſiſche Porto ſetzt ſich zuſammen
n dem Porto nach dem Gewicht und aus der Verſicherungsgebühr.
4 Verſicherungsgebühr iſt immer nach ruſſiſcher Währung zu
ſechnen
2 Kleine Mitteilungen. Einem Zimmergeſellen aus Ober=
Amſtadt, welcher auf einer Bauſtelle in der Heinrichſtraße be=
Eiſtigt war, fiel ein Stamm Holz derart auf den Arm, daß er
die Hand nicht unbedeutend quetſchte. — Einem in einer Fabrik
der Landwehrſtraße beſchäftigten Arbeiter ſiel während de=
Ay sports eines Gußſtückes dasſelbe aus der Hand und derart
2231
5 Minuten früher. 2) Nebenbahn Eberſtadt-Pfung== auf den rechten Fuß, daß er eine nicht unbedeutende Quetſchung
Mittwoch Vormittag gerieten auf der
Früher Herbſt. Die Prophezeiung, daß uns ein früher Herbſt
gemeldet, daß dort bereits am Sonntag keine einzige Schwalbe
Darmſtadt-Eberbach: Die Sonntagszüge 272 ſab Darmſtadt 85) Vögel ſchon Ende voriger Woche zur Wanderung nach dem Süden.
2 Aus dem Ried, 13. Auguſt. Aus dem Bericht der Spar=
. Wer das ſog. Schlößchen in Gräfenhauſen gekannt hat, ehe es kaſſe Groß=Gerau pro 1888. Die Geſamtſumme der
Ein=
lagen inel. der Pfennigſparkaſſen betrua Ende 1888 8613366.94 M.
ür verwahrloſte Kinder angekauft worden iſt und heute (davon entfällt auf Groß=Gerau 130345886 M., auf Griesheim
m vorigen Jahre darauf beſchränken, das umfangreiche, im Mauer= des Sparkaſſebezirks 467112,70 M.) Die Pfennigſparkaſſen haben
ernachläſſigte Hauptgebäude zunächſt für eine größere Zahl von gegen das Vorjahr ein Mehr von 835277 M. Abſchluß der
Rech=
kindern einzurichten, ſo konnte das Kuratorium im laufenden Jahr nung: Die Geſamteinnahme 272744888 M., die Geſimtausgabe
üſh ind Stallung umfaſſend, in welchen auch bereits zwei Kühe ihren reines Vermögen 36736891 M. was für das Jahr 1858 eine Ver=
(ünzug gehalten. Aber das Kuratorium hatte noch die weitere mehrung des Reſervefonds bezw. einem reinen Einkommen von
J. Mainz, 14. Auguſt. Der Provinzialdirektor von Rheinheſſen,
In dem nahen Kaſtel fand heute eine Trauung, zu welcher
äle beſchaffen ſind, von welchen der eine als Schulſaal, der andere die Hochzeitsgäſte ſchon vollzählig verſammelt waren, ein
uner=
attgefunden. Von den Aufgenommenen ſind inzwiſchen 10 wieder des Aufgebots nicht beigebrächt und verweigerte darum die Vor=
Homburg, 14. Auguſt. Der Prinz von Wales iſt heute
Königſtein, 14. Auguſt. Die herzoglich naſſauiſche
und 19. September ſowie am 3. und 17. Oktober d. J. Sonder= Beſuch des erbgroßherzoglich badiſchen Paares nach Freiburg. Der
ſückfahrkarten nach Berlin zu bedeutend ermäßigten l Erbprinz iſt geſtern auf einige Tage zum Beſuch der Weltausſtel=
Münſter, 15. Auguſt. Zum Biſchof wurde der Gymnaſial=
München, 14. Auguſt. Von einem Münchener Teilnehmer an
Station Bietigheim (Württembera) ein. Plötzlich ertönte ein greller
Pfiff, ein von der Station herzulaufender Bedienſteter winkke mit
der Laterne und der Zug blieb ſtehen. Der Zug war auf ein
falſches Geleiſe gekommen, da der Wechſel, welcher ohne
Licht war, nicht geſtellt und auch kein Wärter zur Stelle war. Wir
mußten Ungefähr 20-25 Wagenlängen zurückkehren und der Be= mit der Laterne ſtieg über den Wagen und ſtellte den
Wechſel. In demſelben Augenblicke fuhr der Schnellzug, welcher
früh 8 Uhr 50 Min. in München eintrifft, vorbei. Wäre unſer
Zug nur eine Minute zu ſpät daran geweſen oder der Schnellzug
etwas früher eingefahren, ſo wäre ein gräßliches Unglück entſtanden.
Das Unglück wäre bei der enormen Beteiligung an der Fahrt
ge=
radezu unberechenbar geweſen.
München, 14. Auguſt. Das britiſche Muſeum in London hat
das von König Ludwig II. ſeinerzeit bei dem Münchener Meiſter
Fleſchnet beſtellte Privatgebetbuch, nachdem dasſelbe
nun=
mehr fertig geworden, für die Summe von 37000 M. angekauft.
Dresden 14. Auguſt. Die Dresdener Beſtechungs=
Angelegenheit, welche faſt gleichzeitig mit den Nachrichten
über Unregelmäßigkeiten im Marinelieferungsweſen bekannt wurde
und wie dieſe großes Aufſehen hervorrief, hat einen
kriegsgericht=
lichen Abſchluß gefunden. Die dem Verfahren zu Grunde
liegen=
den Thatſachen ſcheinen gegen den Muſikdirektor Trenkler jedoch
nicht allzu belaſtende Momente ergeben zu haben. Trenkler
wurde, wie dem „Leipziger Tagblatt' berichtet wird, „wegen
un=
erlaubter Annahme von Geſchenken' zu zwei Monaten Arreſt
ver=
urteilt und hat ſeine Dienſtentlaſſung erhalten, und zwar unter
Zuerkennung der geſetzlichen Penſion. In wieweit noch andere
Perſonen in die Angelegenheit verwickelt ſind, erfährt man aus
dieſer Mitteilung nicht.
Bern, 15. Auguſt. Die morgen im Hotel Cervir zu Zermatt
erwartete Königin von Italien wird ihren Aufenthalt auf der
Riffelalp nehmen, von wo das Breithorn und der Monte Roſa
beſtiegen werden ſoll.
Paris, 12. Aug. Nüchſten Mittwoch wird König' Dinah
Saliſon mit ſeinen neun Prinzen und Ihrer Majeſtät Paris
ver=
laſſen, um ſich nach ſeinem Dorfe am Senegal zurück zu begeben.
2232
Nr. 1659
Als er hier ankam, hatte er. der kleine Dorfhäußtling, ein ganz
richtiges Verſtändnis von ſeiner beſcheidenen Stellung, ſeitdem man
aber hier ſein Königtum faſt ernſt nahm und namentlich ſeit er den
Schah beſuchen durfte, iſt er ziemlich verrückt geworden und zeigt
offenbare Merkmale beginnenden Größenwahnſinns. Sein Stolz
ſoll keine Grenzen mehr kennen, da er ſich als einen wirklichen
König betrachtet. Früher war der höchſte Gegenſtand ſeines
Ehr=
geizes eine kupferne Bettſtelle, jetzt aber verlangt er nicht weniger
als eine Krone, ein Seepter und einen Degen. Der Degen wurde
ihm bewilligt, bezüglich der Krone bemerkte man ihm aber, daß
ſolche Gegenſtände ſeit 1870 nicht mehr in Frankreich angefertigt
würden, worauf er zwei Tage lang in Trübſinn verfiel. Man
ſchenkte ihm nun einen ausrangierten Dragonerhelm mit Roßſchweif,
den er mit unſagbarer Begeiſterung annahm. Ein Scepter, ſo hat
man ihm verſprochen, ſoll er bei ſeiner nächſten Reiſe nach
Frank=
reich bekommen. Seit er ſich als einen großen Mann fühlt, hat er
auch ſein Benehmen gegen ſeine Umgebung geändert, behandelt
ſeinen Sohn und die „Prinzen- mit Hochmut und läßt auch Ihre
Majeſtät, ſeine Gattin, ſeine königlichen Launen empfinden. Uebrigens
iſt er entzückt von ſeinem Aufenthalte in Frankreich und hat erklärt,
daß er nach ſeiner Rückkehr jalle Negerkönige bekriegen will, die
nicht nach Paris gehen wollen:
— Ein Schimmel=Viererzug für den Kaiſer. Der Rittmeiſter
von Alvensleben, welcher ſich im Auftrage des Kaiſers behufs
An=
kaufs von Pferden für den kaiſerlichen Marſtall nach Oeſterreich=
Ungarn begeben hatte, iſt von dort nach Berlin zurückgekehrt. Herr
v. Alvensleben brachte, wie einem Berliner Blatte mitgeteilt wird.
einen für den Kaiſer perſönlich beſtimmten prachtvollen Schimmel=
Viererzug mit heim, Es ſind vier Lipitza=Roſſe aus Dalmatien.
Der Kaufpreis für die 4 Schimmel beläuft ſich auf 14000 fl.
Ein heiteres Geſchichtchen wird vom letzten Aufenthalt unſeres
Kaiſers in Wilhelmshaven erzählt. Der Kaiſer erblickte, von ſeiner
Nordlandsfahrt heimkehrend, einen Zug Störche. - Ah, Störche',
rief einer der Herren des Gefolges. „wo mögen die hinziehen?
=Vielleicht nach Berlin= ſagte der Kaiſer lächelnd, zwenn nur kein
Hoflieferant darunter iſt zu
Eine Gedächtnisſeier für die Mannſchaften des „Großen
Kur=
fürſtr. Einem in der =Odenkirch. Ztg. veröffentlichen Schreiben
eines Odenkircheners, der als Einjährig=Freiwilliger die jüngſte
Reiſe unſeres Kaiſers nach England mitgemacht hat, entnehmen
wir eine Schilderung einer Gedächtnisfeier an Bord des den Kaiſer
begleitenden Geſchwaders für die verunglückten Mannſchaften des
„Großen Kurfürſt=
Es heißt in dem Schreiben: „Donnerstag
nachmittag gegen 4 Uhr kam ich von Wache und hatte infolge deſſen
das Glück, einer herzbewegenden Feier beiwohnen zu dürfen.
Nach=
dem wir gegen 6 Uhr Dover=Calais paſſiert hatten, deren
Bucht=
feuer man am fernen Horizont erblicken konnte, näherten wir uns
der Stelle, an der vor Jahren unſere junge Flotte ihren erſten
herben Verluſt erfahren ſollte. Nach und nach wurde die Bewegung
der Schiffe langſamer und endlich hielt das ganze Geſchwader in
ſeierlicher Ruhe auf den leicht bewegten Wellen. Unter uns,
tief auf dem Meeresgrunde, lag das müchtige Panzerſchiff „Der
Große Kurfürſt= um nie wieder das Tageslicht zu erblicken. Es
fand ein kurzer feierlicher Gottesdienſt zum Gedächtnis der hier
verunglückten Seeleute ſtatt. Ein ernſter Augenblick, der jedem
von uns unvergeßlich ſein wird. Die Muſikkapellen der einzelnen
Schiffe ſpielten einen Choral und noch unter den verhallenden
Klängen desſelben zog das ſtolze deutſche Geſchwader weiter über
die ſchäumenden Wellen dahin, ſeinen oberſten Kriegsherrn zu neuen
Ehren führend.
Verwendung von Schullindern zum Läuten der Glocken. Auf
einen Bericht, betreffend die durch das Herabſtürzen von
Kirchen=
glocken herbeigeführten Unglücksfülle, erklärt ſich der preußiſche
Kultusminiſter in einer Verfügung damit einverſtanden, daß die
Verwendung von Schulkindern zum Läuten der Glocken thunlichſt
beſeitigt werde.
Es iſt ſchon vielfach behauptet worden, daß man Bäume
verkehrt einpflanzen könne, d. h. die Krone in die Erde und die
Wurzeln nach oben, und daß der Baum dann weiter wächſt. Hin
und wieder werden auch alte Bäume gezeigt, von denen die Sage
geht, daß die jetzigen Aeſte eigentlich Wurzeln ſeien. So knüpft
uch z. B. an eine alte Linde im Neuen Garten bei Potsdam in der
Nähe des Marmorpalais eine ſolche Sage, und wohl manchem
Leſer werden ähnliche Fälle bekannt ſein. Aber Gewißheit hatte
man nie und Vorurteilsfreie waren und ſind wohl meiſt der
Meinung. daß dieſe Sagen eben Sagen ſeien, an denen kein Wort
wahr iſt. Mit einem einfach abſprechenden Urteil iſt aber nichts
gewonnen, und da doch vielfach die Erzählungen mit großer
Be=
ſtimmtheit vorgetragen werden, ſo verlohnte es ſich wohl der Mühe,
der Frage näher zu treten, um ſo mehr, als dieſelbe ein nicht
geringes wiſſenſchaftliches Intereſſe bietet. Profeſſor Knh hat
des=
halb zur Löſung der Frage im Jahre 1884 im Verſuchsgarten des
botaniſchen Inſtituts der Berliner landwirtſchaftlichen Hochſchule
eine Anzahl etwa 3½ Meter hoher Exemplare von wildem Wein
Auck und Verlag: L. C. Witich'ſche Hofbuchdruckerei
(Ampelopsig) und Epheu derart eingepflanzt, daß ſowohl die Spitze
wie die Baſis des Stammes ſich im Voden befanden, der mittlere
Teil aber emporragte. Im Frühjahr 1885 wurde dann bei allen
Pflanzen, nachdem die in der Erde befindlichen Spitzen bewurzelt
waren, das bogenförmige Verbindungsſtück an ſeinem höchſten
Punkte durchſchnitten. Es waren alſo von jetzt an die aufrechte
und die verkehrte Hälfte jedes Stockes ſelbſtändig. Im erſten Jahr
gingen zwei der verkehrten Sproſſen zugrunde. Die übrigen aber
112 Exemplare wilder Wein und 14 Exemplare Epbeu) wuchſen
luſtig weiter und lebten noch in dieſem Frühjahre (1889). Zwei
derſelben wurden nun zu weitern Verſuchen verwendet. Es handelte
ſich um die Beantwortung der Frage. ob die Umkehrung nur eine
rein äußerliche oder auch eine innerliche geworden ſei. Das
Er=
gebnis war, wie Profeſſor Knh in den Berichten der deutſchen
botaniſchen Geſellſchaft ſchreibt, daß die Umkehr trotz mehrjähriger
erfolgreicher Kultur wohl äußerlich, aber noch nicht innerlich
voll=
zogen war. Profeſſor Knh beabſichtigt nun, die noch vorhandenen
10 umgekehrten Exemplare von wildem Wein und die 12
umge=
kehrten Exemplare von Epheu weiterhin zu kultivieren.
- Alſo Rauchrolle. Dem ſprachreinlichen Rauchkraut=Verarbeiter
in Düſſeldorf, um nicht Tabaksfabrikant ſagen zu müſſen, der zu
Anfang dieſes Jahres einen Wettbewerb um ein deutſches Wort.
für Cigarre veranſtaltet und für die zutreffendſte neue Bezeichnung,
namhafte Geldpreiſe in Ausſicht geſtellt hatte, waren bis zum
1. Juli d. J. von annahernd 400 Bewerbern gegen 200 verſchiedene-
Namensänderungen vorgeſchlagen worden. Aus der großen Zahl.
paſſender und unpaſſender Bezeichnungen hat ein von der Firma
eingeſetzter Ausſchuß die Wörter„Rauchrolle- „Glimmrolle', „
Duft=
volle; als die paſſendſten für die engere Wahl bezeichnet und bei
dieſer hat die =Rauchrolle; abermals die Mehrzahl der Stimmen
für ſich gehabt. Es wird ſich nun zeigen, ob es der deutſchem
„ Rauchrolle' gelingen wird, die fremde -Cigarres zu verdrängen.
Ob „Rauchrolle' geſchmackvoll iſt, das kommt wohl in erſter
Linie=
auf die Beſchaffenheit des dazu verwendeten Krautes an.
— Ein alter Sportsman. Als ein Zeichen ſeltener Rüſtigkeit
im hohen Alter verzeichnet die „Vierſ. 8tg., daß Herr Heinrich
Bongartz in St. Hubert als 93jähriger Greis mit großer
Sicher=
heit und Behendigkeit auf dem Zweirad fährt.
GO
Litterariſches.
Wenn die „Gartenlaube' einen neuen Roman bringt, ſo iſt
das ein Ereignis. das in der Leſerwelt vielfach beſprochen wird,
und dem Hunderttauſende von Leſerinnen und Leſern mit Spannung,
entgegenſehen. Da wird denn zuerſt die Frage aufgeworfen, wer
wohl der Verfaſſer der neuen Erzählung ſei, und wenn wir einen
noch unbekannten Namen begegnen, ſo faſſen wir dennoch Mul,
fangen an zu leſen und fühlen uns bald für das der=Gartenlaube
geſchenkte Vertrauen glänzend belohnt; iſt es aber ein Name vom
Klang, der uns da unter dem Titel der Erzählung entgegenleuchtet,
dann um ſo beſſer. Ein Name von Klang iſt unſtreitig Ernſt
Pasqué, deſſen Erzählung =Gold=Aniniau in Heft 8 der „
Garten=
laube' ihren Anfang nimmt. Die Geſchichte ſpielt im ſchönen
Engadin und zeigt uns unter anderem prächtige, urwüchſige
Ge=
ſtalten, mit deren charakteriſtiſcher Einführung gleich auf den erſtem
Seiten Pasqus einen vielverſprechenden Anlauf nimmt. Eduard
Engel verſetzt mit der kleinen Erzählung „Der Vierfingrige: welche:
in dem Hefte abgeſchloſſen vorliegt, den Leſer in hochgradige
Spannung, und die beginnende Novelle von C. Lauckner „Schatten!
ſcheint ſich ebenfalls äußerſt feſſeind geſtalten zu wollen. Eine Fülle
intereſſanter Artikel wird uns noch dargeboten, welche teilweiſe
reick=
illuſtriert, auf die Ereigniſſe der Zeit Bezug nehmen.
Katechismus der Chemie. Von Dr. Heinrich Hirzel,
Profeſſor-
an der Univerſität Leipzig. Sechste, vermehrte Auflage. Mit 311
in den Text gedruckten Abbildungen. X und 300 Seiten. In Lein= gebunden. Preis 3 M. Verlag von J. J. Weber in Leipzig=
Bei Bearbeitung der ſechſten Auflage dieſes kleinen Lehrbuches der
Chemie ſind wieder, wie bei den früheren Auflagen, die den neueſter
Fortſchritten entſprechenden Aenderungen und Verbeſſerungen
vor=
genommen, und es iſt die größte Sorgfalt darauf verwendet wordem
das Buch dem gegenwärtigen Stande der Wiſſenſchaft entſprechend
zu vervollkommnen. Es kann daher auch dieſe ſechſte Auflage des
Katechismus der Chemie aufs wärmſte empfohlen werden.
ö„.
Der
Ha
He=
br.
un
Dankſagung.
Allen, die ſo innige Theilnahme an dem herben Verluſt.
unſerer guten Mutter
Frau Dorothes Arass Wwe.
genommen und ſie durch ſo reiche Blumenſpenden ehrten,
ſag=
im Namen der trauernden Geſchwiſter herzlichſten Dank
Elise Bradner Wwe.