Abonnenenſspreck
Oierteljährlich 1 Mar 5o Pf. E
Bringerlohn Auswars werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen M.
ggengenommen zu 1 Mar 50 Bi.
wQnartal idl. Loſtaufſchlaz.
152. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Jungritep Amrrehtiulgovthit.
Inſerate
verdenangenommen. hn Darnkadt
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 2.
Beſſungen von Friedr Bühz
Schießhauzſtraße 14 ſowie auzwür
von allen Aunonem=Erpeditionen.
Amtliches Organ
fuͤr die Bekannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
1EE 158.
Donnerstag den 15. Auguſt.
1889.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Heegzeit der Feldhühner.
Mit Rückſicht auf die vorgeſchrittene Einerntung der Feldf üchte hat Großherzogliches Miniſterium des Innern und der
Fuſtiz beſtimmt, daß die Heegzeit für Feldhühner in dem ganzen Großherzogthum im laufenden Jahre mit dem 18. d. Mts.
adigt und daß demnach mit dem 19. d. Mts. die Jagd auf Feldhühner im Großherzogthum eroͤfnet ſei.
Darmſtadt, den 12. Auguſt 1889.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
l9418
v. Marquard.
Vetreffend: Die Eruennung des Rendanten Müller zu Mlichelſtadt zum Diſtrics=Einnehmer der Diſtriets=Einnehmerei
Beſſungen.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir hringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß die Diſtricts=Einnehmerei Beſſuͤngen von dem ſeitherigen
Diſtricts=
ſnnehmer Rendanten Moter auf den für dieſe Stelle neu ernannten Großherzoglichen Diſtriets=Einnehmer Rendanten
Müller übergegangen iſt.
Das Erhebungslokal befindet ſich vom Heutigen an in der Schießhausſtraße Nr. 72.
Darmſtadt, den 5. Auguſt 1889.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
0194
v. Marquard.
VerſteigerungsAnzeige.
Donnerstag den 22. Auguſt, Vormittags 9 Uhr,
birden in dem Hofe des hieſigen Poſthauſes alte Ledertaſchen, ausgemuſterte
Maagen, alte Dienſtmöbel ꝛc., gegen gleich baare Zahlung öffentlich meiſtbietend,
ſer ſteigert werden.
Darmſtadt, den 13. Auguſt 1889.
Der Kaiſerliche Ober=Poſtdirector.
In Vertretung:
[9419
Winkelmann.
MutnArkurLahn.
Samstag den 17. Auguſt 1889, Vormittags 10 Uhr,
lid der bei der Reinigung der Viehwagen auf der Station Darmſtadt
verblie=
ne Dung, welcher in zwei Haufen füdlich des Eſchollbrückerwegs lagert, an Ort
Stelle unter den bei der Verſteigerung bekannt gegebenen Bedingungen
öffent=
h verſteigert.
Prima Limburger Häse,
etwas weich, der ganze Stein zu 40 Pf.
[9200
ſo lange Vorrath, empfiehlt
Chr. Müller, Langgaſſe 4.
Der Stations=Vorſteher
Reinhardt.
l9369
D.
)
all= und reife Aepfel werden
abge=
geben Niederramſtädterſtr. 8l. (9314
wird ſelbſt der ungeübten Hand garantirt
einfachen Gebrauch der weltberühmten
von Fritz Schulz jun. Leipzig. Preis pro Packet
20 Pfg. Nur ächt, wenn jedes Packet nebenſtehenden Globus (Schutzmarke) trägt.
Prüfet und urtheilet ſelbſtl - Ueberall vorräthig.
[7472
Mnttanſs-ofner Bitterwasser von milder und sicherer Wixung 18r
ein Utterwasser orsten Ranges, das von medicinischen gutoritéten
vostens gmpfohlen wird. Erhältlich in den meisten Apotheken und
Mngralwasser. Handlungen.
Depot in Darmstadt bei Herrn C. Naumann.
[9130
18. Auguſt:
Jungfern=Rennen.
Landgrafen=Rennen
Wäldchens=Rennen
Frankfurter Handicap
Verlooſungs=Rennen
Staatspreis IV. Claſſe
Frankfurter, Steeple=Chaſe,
Ehrenpreis nebſt
Ml. 2000.
„ 5000.
„ 8000.
„ 4000
„ 2800.
„ 1500.
„ 1500.
19. Auguſt;
Louiſa=Rennen.
Alexander=Rennen
Tribünen=Rennen
Graditzer=Handicap
Main=Rennen
Staatspreis II. Claſſe
Große Frankfurter Steeple=
Chaſe.
Für 2 Tage ſür Herren Mk. 20. Zweiter Platz
Hlutz.
Für 1 Tag für Herren „ 10.
Für 1 Tag für Damen „ 5.
Stehplatz
Mk. 2500.
„ 3000
„ 4500.
„ 3000.
„ 2500.
„ 3000.
„ 3500.
Mk. 1.50.
„ —. 50.
Kinder bis zu 10 Jahren zahlen zur erſten Tribüne 2 Mk. pro Tag.
Kinder bis zu 10 Jahren zahlen zur zweiten Tribüne, II. Platz, 50 Pfg. pro Tag
Cquipagen per Tag 10 Mk., für 2 Tage 15 Mk. Reiter per Tag 5 Mk.
Eintrittskarten zum Totaliſator werden an die Beſucher der 1. Tribüne auf dem
Rennplatz 5 Mk. pro Tag abgegeben.
Die zu dem diesjährigen Mai=Aeeting ausgegebenen Jahreskarten engeren,
und weiteren Vereins haben Gültigkeit für dieſes Rennen. — Nach neuerer
Beſtim=
mung iſt auch den Beſuchern der zweiten Tribülne (zweiter Platz) der Zutritt nach
dem Innern des Rennplatzes geſtattet, jedoch unter der ausdrücklichen Bedingung,
daß die Bahn während der Rennen frei bleibt.
WSänmtliche Karten ſind ſichtbar zu tragen. E
An den Tribünen werden keine Karten ausgegeben. — Die Kaſſen befinden ſich
auf der Chauſſee an der Louiſa, bei Niederrad und am Forſthaus.
Zur Bequemlichkeit des Publikums werden Eintrittskarten verkauft bei den
Herren: Fr. Breul, Zeil 61; W. Fuchs, Zeil 9; Chr. Ströhlein, Zeil 57½
Uuiverſal=Reiſebüreau, Frankfurter Hof.
Es iſt unterſagt, Hunde mit auf den Rennplatz zu nehmen.
Die Heſſiſche Ludwigs= und Main=Neckar=Eiſenbahn laſſen die auf den
betreffen=
den Stationen zu erſehenden Züge an den der Rennbahn zunächſt gelegenen Stationen
ihrer Routen ſowohl zur Hin= als Rückfahrt anhalten.
Im Auftrage des Directoriums:
9259
Happel.
von CARL. JOUU & Co.
Berlin N. und Cöln a. Rh.,
iſt geeignet die Krankheitsſtoffe aus dem
Körper auszuſcheiden, die Blutcirculation
zu befördern und alle nur erdenklichen
Hautausſchläge zu beſeitigen.
Das Stück 50 Pfa. zu haben in der
Einhorn=Apotheke, bei Wilh. Weber
Nachf. (Anton Faßbender), Wilhelm,
Lehrbach, Ch. Hoppe.
[9420
La. Rheinſalm, Aale 1.20,
Lachsforellen, Schleien,
Seezungen,
Bärſche,
Zander,
Barben,
Cabliau 50, Breſem,
Schellfiſche 30.
Schollen zum Backen.
Geräucherte Jchellfiſche
30 Pfg.
in 1 Pfd.=Laibchen
friſch eingetroffen.
5a600 n0hkIh,
[942
Hoflieferant.
J. Hausmacher=,
Woinor o cier,Schnti= Hudoh
mit Kochrezepten für Suppe und
Gemüs=
keine ſogen. Fabrik=Nudeln) bei, (1304½
C. Watzinger und W. Manck.
Ein noch faſt neues, eiſernes
Reſervos=
a. 3 Cubikmeter Waſſer haltend, wir
billigſt abgegeben. Näheres Alice=Bad.
2217
Jonnerstag den 15. d. M. iſt ein großer
- Poſten feiner Grafenſteiner und
Erdbiru=Aepfel zu verkaufen auf dem
„Markt am Brunnen zum billigen Preis
on 12 M. per Centner.
Frau Haſſelbach. (9819
Ausverkauf's
Umzugshalber verkaufe mein Lager in
bei=
llen Arten Schuhen und Stiefeln,
uchm raſch damit zu räumen, unterm Selbſt=
Achbſtenpreis.
J. Walter,
Schuſtergaſſe 3 hinterm Rathhaus.
Carlshok.
Täglich friſchen
WoESGhGIEIGIGh.
4.
vTEtUt SkTEUN:
ſtheinſalm,
Peſerſalm,
Zurbot,
beezungen,
ander,
labliau,
ſchellfiſche,
Geräucherte Schellfiſche.
Kieler Bücklinge.
Aal,
Hechte,
Schleien,
Bärſche,
Backfiſche.
Frische Cothaor
ArNEtAtUALp
in ganzen Würſten, ſowie auch im
Anſchnitt.
Täglich friſche
ſank IIIL. WULStGhO
nge in empfehlende Erinnerung.
Filiale:
V
lon rassbander,
ſarktplatz, im Schwab'ſchen Hauſe.
Hauptgeſchäft:
h. Veberkaohigr.,
Eliſabethenſtraße 16.
M. Sämmtliche in beiden Geſchäften
zum Verkaufe empfohlenen Wurſt=
und Fleiſcharten ſind ihrer
Her=
kunft, nich, landesgeſetzlich auf
Trichiney, Finnen und
Genießbar=
keit ꝛc. unterſucht.
[9424
Nr. 158
Homig
verſende Franco=Poſtcolli 10 Pfund:
Akazienhonig, hell, Pfd. 80 Pig.,
Lindenblüthenhonig, dunkel, ſoweit
Vorrath a Pfund M. L..
Braunshardt bei Darmſtadt.
(9210
Hlein, Lehrer.
Veues
GAAOI ATAaN
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Carlsſtraße 24. (942.
RRuNN
Obsls--0.
von Birn= und Aepfelbäumen zu
ver=
kaufen. Näheres Expedition.
[917¾
6539) Heinrichſtraße Nr. 15.
elegante geräumige Wohnung von 6 3
mit großem Trockenboden, Bleichplatz ꝛc.
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wegzugshalber zu verm. Auskunft part.
6827) Beſſungerſtraße 111
der untere Stöck, enthaltend 5 große Z.,
Küche mit Waſſerltg., Keller, Bleichplatz,
Gartenantheil ꝛc., per 1. Septbr. d. Js.
anderweit zu vermiethen. Näheres in d.
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7544) Roßdörferſtraße 10 eine
Woh=
nung, 4 Zimmer mit Alkoven und allen
Bequemlichkeiten bis Ende September
be=
ziehbar. Näh. parterre.
7862) Kiesſtraße 67 der mittlere
Stock 5 hübſche Zimmer Gartenantheil,
Bleichplatz, an eine ruhige Familie per
1. Oktober zu vermiethen. Näheres
Kapellplatz 12.
8235) Rheinſtr. 3 iſt der obere Stock
beſtehend aus 6 Zimmern, Küche u.
Man=
ſardenzimmer auf den 1. Oktober zu
ver=
miethen. Zu erfragen Rheinſtr. 9 von
10-12 Uhr Morgens.
8293) Aliceſtraße 6 die Beletage per
1. Oktober anderweit zu vermiethen.
Näheres parterre.
8510) Schießhausftr. 10 der 2. St.
3 Zimmer nebſt Küche mit Waſſerltg.
8607) Beſſungerſtr. 15 der mittlere
St., 4 Zimmer nebſt Zubeh., ſogl. bez.
8608) Aliceſtraße 30 ſind die
ſeit=
her von Herrn Schreinermeiſter Reuter
innegehabten
Räumlichkeiten
Wohnung und Werkſtätten) per 1.
Okto=
ber c. anderweitig zu vermiethen. Näh.
Aliceſtraße 23 Hochpart. Iinks von 3-5.
8876) Soderſtr. 79 3. Stck. Nr. 83
zweiter Stock wit 4 reſp. 5 Zimmern u.
allen Bequemlichkeiten per 1. Ottober.
9036) Wienerſtraße 59
iſt die ſeither von Herrn Regierungsrath
Wilkens innegehabte Wohnung, enthaltend
4 Zimmer, Küche, Magdkammer und
ſon=
ſtiges Zubehör, mit Waſſerleitung nebſt
Mitgebrauch von Waſchküche und
Bleich=
platz, für jährlich 450 Mark vom 1. Okt.
ab, an eine ruhige Familie ohne Kinder
zu vermiethen.
9216) Gr. Ochſengaſſe 11 iſt eine
ſchöne Wohnung an kinderl. Leute z. verm.
9227) In meinem neuerbauten Hauſe
Hoffmannſtraße 41 iſt der mittlere und
der dritte Stock, beſtehend aus je 4
gro=
ßen Zimmern und Küche, Magdkammer,
Schwarzwaſchkammer und großem
Trocken=
boden, ſowie ein bewohnbares Zimmer
im Dachſtock zu vermiethen und baldigſt
zu beziehen. J. Weichſel,
Schreiner=
meiſter, Roßdörferſtraße 11.
9328) Waldſtraße 4 eine Wohnung,
beſtehend aus 6 Zimmern, Waſſerleitung,
Bleichplatz und allen ſonſtigen
Bequem=
keiten iſt ſofort zu vermiethen.
9331) Niederramſtädterſtr. 17 kann e.
Herr Wohng. m. od. ohne Penſion gleich bez.
9332) Iu meinem neuen Vorderhaus
iſt der mittlere Stock mit 4 ſchönen
Zimmern, Küche, Waſſerleitung,
Boden=
kammer, Keller und ſonſt allen
Bequem=
lichkeiten, per 1. November zu vermiethen.
Näheres bei J. Schreiner, Mittelbau,
Soderſtruße 48.
9374) Mühlſtraße Nr. 58,
Kapellplatz, iſt der 1. Stock, 5
Zimmer mit allem Zubehör am 1.
Oktober an eine ruhige Familie zu
vermiethen.
Näheres bei Guſtav
Arm=
bruſt Ernſt=Ludwigsplatz 1.
9381) Pankratiusſtr. 45 en
un=
möblirtes Zimmer ſofort zu verm.
9426) Grafenſtr. 19 ſchöne
Woh=
nung im Hinterhaus per 10. Noobr.
9427) Caſtnoſtr. 14 iſt die Beletage
zu vermiethen und ſofort zu beziehen.
Näheres bei Herrn Metzgermeiſter Beſt.
9427a) Sandſtraße 10
Manſarden=
wohnung, Zimmer, Cabinet mit Zubehör,
per Oktober zu vermiethen.
9428) In dem Neubau, Carlsſtr.
Nr. 105, der 1. und 2. Stock je 4 bis
5 Zimmer mit Zubehör, Waſſer, Cloſet,
baldigſt zu verm. Näheres Wilhelmſtr. 6.
9429) Schloßgartenplatz 3 Wohnung
mit allem Zubehor per 1. Okt. beziehb.
9430) Hügelſtraße 2 iſt eine
Man=
arde, 1 Zimmer, 2 Kabinette, Küche
nebſt allem Zubehör an eine ruhige
Fa=
milie zu vermiethen.
506
GLD
42
10 0L.
3200) Alexanderſtr. 6 im Hinterbau
ein schömer Saul, ſeither Probelokal
des Mozartvereins, per ſofort
ander=
weitig zu verm.
F. Heißner.
2218
7892) Schuſtergaſſe 3 der kleinere
Laden nebſt Wohnung zu vermiethen
und per 1. Oktober zu beziehen. Näheres
zu erfragen Stiftsſtraße 48.
8517) Heidelbergerſtraße 7 ein
möbl. Zimmer zu vermiethen.
9250) Caalbauſtr. 17. 1. St., ein
ſchön möbl. Zimmer mit Penſion ſofort.
9335) Kiesſtraße 93 Hinterbau ein
ſchönes möbl. Zimmer mit ſep. Eingang
an einen ſoliden Herrn alsbalb zu verm.
9431) Für Einj.=Freiw. d. Artill.
od. Train gut möbl. Zimmer per 1. Okt.
und 1. November billig zu vermiethen.
Beſſungerſtraße 107.
9432) Mühlſtraße 12 im mittleren
Stock ein möblirtes Zimmer per 1. Sept.
9433) Ein freundl. möbl. Zimmer
mit Penſion per Septbr. zu vermiethen.
Näheres Kiesſtraße 6.
9434) Marieuplatz 5 2 ſchön möbl.
Zimmer vom 1. Ottober an oder auch
früher zu vermiethen. Daſelbſt 1 Zimm.
vom 15. Aug. bis 15. Oktbr.
9435) Im Mittelp. d. St. groß. ſchön
möbl. Zimmer, Beletage, ſof. zu verm. eb.
auf Wunſch größr. Wohn= u. Schlafz.,
ſchön möbl. Näh. Exped.
9436) Sandſtr. 40, 3. St., möbl.
Zimmer für 12 M. monatlich.
Hine ſehr gute Schlafſtelle zu verm.
⁵ Obergaſſe 40.
943]
pCa.
p Sein
Gesueht
für einen Offizier eine nach dem Mansver
beziehbare
Wohmung,
von 3 Zimmer mit eigenem Eingang.
dazu womöglich ein vierter Raum wie
Küche oder Kammer. Außerdem Stall
für 3 Pferde, Sattelkammer, Futterboden,
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der Dragonerkaſerne. - Offerten unter
V. 6t. an die Exped. erbeten. (9438
Sommerwohnung
im Hochſtädter Thal,
⁄. Klm. von Auerbach,
4-5 möblirte Zimmer, Küche, Bad und
andere Bequemlichkeiten, dicht am Wald
gelegen, mit herrlicher Ausſicht, eben
wieder frei geworden und ſofort zu
ver=
miethen.
[9439
Auerbach aB. Dr. W. Hoffmann.
55)
G.
Wichks zar Damsn.;
Auf Wunſch eröffne einen II. Curſus
im Selbſtanfertigen von Schuhen jeder
Art. Betheiligung ſeither ſehr rege. Freier
Zutritt zur Beſichtigung ſelbſtgefertigter:
Schuhe. Weilere Anmeldungen wolle man
bis Samstag machen. Honorar 6 M.
Frau Wettſtein, Mühlſtr. 37.
Nr. 158
WIEON
10.
SLuuAeIustitut.
Den verehrten Intereſſenten für den diesjährigen Winter=
Unterricht zur gefälligen Kenntnißnahme, daß die
Einzeich=
nungsliſten nunmehr aufgelegt ſind reſp. ſich in Circulation
befinden.
Anfragen können täglich Promenadeſtr. 20 erledigt
werden.
Hoffmann’sches Tann-Institut.
Saalbom Darmstadt.
Donnerstag den 15. Auguſt 1889:
1.
Große„
Militür-Conrert,
ausgeführt von den
Hoboiſten des 1. Großh. Heſſ. Iufant=Ceibg.=) Regts. Nr. 115
unter Leitung ihres Stabshauthoiſten Herrn Wih. G. Hilge.
Anfang 8 Uhr. — Eintritt 50 Pfo.
Bei ungünſtiger Witterung in den Sälen.
[9441
8.
Für das Montag den 10. August 1889.
Abends S Uhr, ſtattfindende
P
Gmiöt,
8.
[9442
ALA-UUAOU½
1
⁹ werden Sperrſitz=Billets 1½ Mk., Saalbillets 1 Mk. in
L4 der Hofmuſikalien=Handlung von Georg Thies und bei
Herrn Saalbau=Inſpektor Velten ausgegeben.
1 9
9
GGAIoS Gduudvudttl,
In Folge freundlichen Anerbietens des Kommandos der Königl.
Württembergiſchen 13. Artillerie=Brigade werden
Freitag den 16. d. Mts., Abends 6 Uhr.
die beiden Regiments=Muſiken derſelben in den oberen Räumen der
Vereinigten Geſellſchaft concertiren, woran ſich Tanz anſchließen
wird.
(9443
Darmſtadt, den 14. Auguſt 1889.
Der Ausſchuß der Bereinigten Geſellſchaft.
HuthulikenYerein.
Donnerstag den 15. Auguſt (Maria Himmelfahrt):
b1
79)
1
4GALuate
Abends 8 Uhr.
Nur Mitglieder und deren Angehörigen haben Zutritt.
Die Vergnügungs=Commiſſion.
[9444
[ ← ][ ][ → ]Nr. 155
219₈
Nur neue Waaren.
floschäfts Höſkuung und hmpfohlung.
Einem verehrten Publikum von hier und Umgegend hierdurch die ergebene Mittheilung,
dass ich mit heutigem Tage an hiesigem Platze
29 ArustLudwigsstrasse 29.,
im Hause des Herrn H. Preuss, ein
Jurz, Fulz- 4 Hodovaarencoschihl
unter der Firma:
½
Ei
A
uRe IRTERAAURUIO
neu eröffnet habe.
Heine langiährige Thätigkeit in dieser Branche und an hiesigem Platze sotat mich in
den Stand, allen vorkommenden Anforderungen gerecht zu werden. Indem ich mein neues
Internehmen dem Wohlwollen des verchrlichen Publikums bestens empfehle, zeichne
mit Hochachtung
H. Herkel-tung,
29 Urnst-Ludwigsstrasse 29.
Darmstadt, den 15. August 1889.
—
E
M
E
Wruum
Waru
W Feste billige Preise.
9273) Ein in allen Hausarb. tüchtiges
Träulein ſucht Stelle als Stütze der
zausfrau. Gehalt nicht erforderlich.
fſerten unter Nr. 2765 an Rudolf
lloſſe, Hanau.
9281) Ein zuverlüſſiges
Kinder=
mädchen, das nähen und bügeln kann,
auf Michaeli geſucht. Wo? ſagt die
Expedition.
9283) Eine tüchtige Köchin auf
Michaeli in einen kleineren Haushalt
ge=
ſucht. Wo? ſagt die Expedition.
79446) Den geehrten Herrſchaften kann
hh brave Mädchen jetzt u. aufs Ziel
em=
ſehlen. Frau Stephan, Kiesſtraße 16.
9447) Ein braves Mädchen, im
Weiß=
ugnähen u. Flicken bew., ſucht noch ein
har Tage in der Woche beſetzt. Näheres
Frau Katzenbach, Alexanderſtr. 15.
9402) Brave Müdchen mit guten
ugn., ſowie Mädchen vom Lande kann
den Herrſchaften aufg Ziel beſtens
laffehlen. Stellenbüreau Frau
Katzen=
lch, Alexanderſtr. 15.
9339) Zwei brave Mädchen mit gut.
ſugn. und ein iſraelit. Mädchen ſuchen
Aelle durch Steul, Mühlſtr. 28.
9344) Vier Mädchen, die bürgerlich
ſhen können, und eine tüchtige Köchin
cha lten ſofort Stelle durch Steul,
Mühl=
uße 28.
9332) Ein braver Junge kann da
Satlergeſchäft erlernen bei
H. Buchhammer.
9407) Zimmergeſellen geſucht.
L. Sonnthal, Zimmermeiſter.
9448) Müdchen, welche bürgerlich
kochen, erhalten recht gute Stellen hier u.
auswärts. Frau Reßling, Marktplatz 7.
9345) Ein flinkes, reinliches
Lauf=
mädchen für 2 Stunden Vormittags
ge=
ſucht. Kiesſtraße 99 part.
9449) Ein junges Mädchen, das zu
Hauſe ſchlafen kann, wird geſucht. Näh.
Rückertſtraße 15 part.
9150) Ein brabes Kindermädchen
geſucht. Beckſtraße 53.
9451) Erfahrene, reinl. Kinderfrau
in mittl. Jahren nach außerhalb geſucht.
Hauptmann Bender, Hügelſtr. 63. I.
9346) Braves Dienſtmädchen zum
ſofortigen Eintritt geſucht. Kahlertſtraße
Nr. 3. zweiter Stock.
Ein tüchtiger Modellſchloſſer
findet bei hohem Lohn dauernde Beſchäf=
[9350
tigung bei
Gebrüder Roeder.
9057) Ein Lehrling für die Schloſſerei
u. mechan. Werkſtälte geſucht.
Schloß=
gaſſe 12.
Nromenade 18. 3. St. umzugh. Waſch=
4) bütten, 2 davon zu Regenfäſſ.
ge=
eignet, 1 Lattenſchrank f. Aepfel v. Wein,
1 Ständer 3. Weinabzapfen billig abzug.
Ebendaſ. 1 pol. nußb. Bettſtelle m. pol.
Sprungmatr., 1 ält. nußb. Sekretär, ein
Bücherregal, 1 gr. Eisſchrank u. 2 Jahrg.
Gartl. Kriegsjahre, gebdn., zu verkauſen.
Anzuſ. Morg. u. Nachm. bis 4 U. 19452
Sn Nähe der Artillerie=Caſerne
ch wird von einem Einjährig=
C Freiwilligen per 1. Oktober
oin kommöbl. Limmor
zu miethen geſucht. — Off. nebſt
Preisangabe beliebe man gefl.
unter M. 3218 an die Exped.
d. Bl. zu richten.
[9392
O wei halbe Sperrſitze, links, rothe K,
2) abzugeben. Näheres Exped. (O453
2220
Nr. 158
SanitätsVerein Eiulgkelt.
Durch Abreiſe unſeres Vereinspräſidenten Herrn Ernſt Kramer iſt die ganze
Leitung und Geſchäftsführung dem 2. Präſidenten Herrn Georg Prieſter,
Schwanenſtraße 4, übertragen worden.
Sodann können von jetzt ab bei jedem Bezirkskaſſier Badekarten für das
„Alicebad: in Empfang genommen werden.
[9409
Der Vorstand.
16
04
10.
E
Bs
Mineral-Brunnen.
glog Austollung Fronkfun
Vorzüglisb. kohlensaures Hineraluasser.
Ausgereichnet begutachtet von gahlreich. Professoren u. Aeraten
Engros=Niederlage bei H. Fehrer in Darmstadt.
Zweigniederlagen bei G. P. Poth, Bleichſtraße; Fr. Schaefer,
Ludwigs=
platz; C. F. Naumann, Wendelſtadtſtraße; F. J. Schaeffer, Kiesſtraße; Guido
Kneip, Kiesſtraße; Louis Wesp, Heidelbergerſtraße; Carl Reinemer,
Heinrich=
ſtraße; Aug. Marburg, Beſſunger Carlsſtraße; W. Manck, Ballonplatz; Friedr.
Buß, Dieburgerſtraße; Heiur. Brandſtätter, Mühlſtraße; M. W. Praſſel,
Rheinſtraße; C. Hammann, Caſinoſtraße.
Das Rhenſer Waſſer iſt unſtreitig ein ganz vorzügliches Taſelwaſſer, auch
ein Heilmittel gegen Gicht=, Nerven=, Magen= und Halsleiden.
14625
Joilette-Loifon:
Bimstein Seife,
Cocos-Soife verſchied. Größe,
Deutsche Haushalt=Seife,
Pott-Soike,
Glveorin=Seife von Houson u.
Bieger.
Glyeerin-Soike von Garg,
flüſſig und in Stücken,
Glyeerin-Pett-Seiken
verſchie=
dener Parfüms,
Honig=Seife, Kinder-Seife,
Kräutor=Soife, LanolinSoife,
Lilien=Seiko,
Lindenblüthen Soife,
Maiglöokchen Seife,
Mandel-Seife, MoschusSoike,
Patchouly Seife, Rasir-Seife,
Reise-Soife in Blättern für
Rei=
ſende und Touriſten,
Rosen=Soife, Sand-Soife,
empfiehlt
Joiletto-Goifon:
Schwimm Seife,
Silberputz-Seike,
Vaselin-Soife, Voilchen Seiſe,
Violettes-do-Parme-Soife,
WindsorSoife, weiß u. braun,
Lahn-Seiko (Pasta) verſchiedener
Sorten.
Hodicinische Soikon
aller Art.
Haumanu's
Wollwasch-Seife
ür
Normal=Tricot=Unterkleider.
Gall-Seife,
Venet. Seife
Friedr.
Schoeſer,
Großh. Hoflieferant.
(8592
gerehrten Vereinen bringe ich das in
Wirthſchaft=Geſuch.
meiner Wirthſchaft „Aliceſtraße 431 Ein tüchtiger Wirth (Fachmann) ſucht Näheres Expedition.
gelegene Vereinszimmer für circa, am hieſigen Platze eine gangbare Wirth=
25- 30 Mann in empfehlende Er= ſchaft per ſofort zu pachten oder zu
kau=
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die Exped. d. Bl. zu richten.
Dr. Benuighol
hat ſeine Praxis wieder
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nommen.
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Dr. Buxmann
hat ſeine Praxis wieder über=
(9358
nommen.
Dr. Eganbrod
iſt bis zum 5. September verreiſt.
Stell=
vertreter ſind:
Dr. A. Hoffmann, Hügelſtraße 4,
Dr. Maurer, Steinſtraße 32. (9272
Während meiner Abweſenheit
werden die Herren
Dr. Birnbaum, Rheinſtraße 14,
Dr. Buxmann, Heinrichſtraße 73,
Dr. Habicht, Marktplatz 2.
Dr. A. Hoffmann. Hügelſtraße 4,
Dr. Maurer, Steinſtraße 32,
die Güte haben mich in meiner Praxis
[9271
zu vertreten.
Dr. Lipp.
Während meiner ungefähr
vierwöchentlichen Abweſenheit
werden die Herren
Dr. Birnbaum, Rheinſtraße 14,
Dr. Burmann, Heinrichſtr. 73.
Dr. Gutenberg, Alexanderſtraße 8,
Dr. Hüffell, Carlsſtraße 76.
Dr. Orth II., Steinſtraße 36,
mich zu vertreten die Glte haben.
Dr. Kaufmanh.
Tauz-Cursus.
Anmeldungen werden von jetzt an täglich
ſentgegengenommen. Der Unterricht findet
wie in voriger Saiſon im Saalbau ſtatt
und beginnt am 15. Oktober.
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Inſtituts=Tanzlehrerin. (8895
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einer leidenden Dame thätig war, ſucht,
geſtlltzt auf beſte Referenzen, eine ähnliche
Stelle bei einem älteren Herrn od. Dame
für einige Stunden des Tages. Nähere
Auskunft ertheilt die Expedition. (9353
Gründl. Culerrſohl
in der engl. und franzöſ. Grammatil
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sGund laſſe ſich nicht durch marktſchreieriſche
uuReklamen verleiten, ganz wirkungsloſe In=
— ſektenpulver zu kaufen, das Geld dafür
ſerchliſt geradezu auf die Straße geworfen.
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angeprie=
ſene Pulver ohne Erfolg
ge=
braucht hat, nehme Andel's
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ſtärktes Inſektenpulver)
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44
9 deſſen Wirkſamkeit bei
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geſchriebenem Gebrauch jede
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bei: Herren M. W. Praſſel, Rheinſtraße, Wilh.
elm Manck, Ballonplatz, Friedrich Schäfer,
Großh. Hoflieferant. Ueber Avenacia ging
uns folgendes Schreiben zu:
Hanau a. M., den 20. Juni 1889.
Ich kann nicht unterlaſſen Ihnen für das
mir gelieferte Avenacia meinen verbindlichſten
Dank abzuſtatten. Meine Frau litt an einem
ſchweren, hartnäckigen Magencatarrh und
nach=
dem keine Nahrung, weder Milch, Zwieback,
Haferſchleim noch andere als leicht verdaulich
bekannte Nahrungsmittel anſchlagen wollten,
griff ich nach Ihrem Avenacia, um auch dieſes
zu verſuchen. Der Verſuch wurde mit beſtem
Erfolg gekrönt. Ihr Avenacia war während
des ſchwerſten Stadiums des Catarrhs das
einzige Nahrungsmittel, welches meine Frau
genießen konnte. Ich werde nicht verfehlen,
das vortreffliche Nährmittel vorkommenden
Falles wärmſtens zu empfehlen. Senden Sie
mir, bitte, noch 6 Büchſen, der Catarrh iſt
zwar gehoben, ich will aber, das Gute mit
dem Nützlichen verbindend, Ihr
wohlſchmecken=
des Präparat als vorzügliches Suppenſurrogat
in meiner Küche einbürgern laſſen.
Mit vorzüglicher Hochachtung
Albert Broechtel.
prem
pr .
M
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Samstag den 17. Aug.
Vorabendgottesdienſt um 6 Uhr 30 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr — Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 7 Uhr 55 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 17. Aug.: Vorabend 6 Uhr 45 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachm. 5 Uhr — Min.
Sabbathausgang 8 Uhr 05 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag 18. Aug. ab:
Morgens 6 Uhr-Min.
Nachm. 6 Uhr 30 Min.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Bei der am 13. ſtattgehabten Parade waren
ie Truppen in zwei Treffen aufgeſtellt. Kaiſer Franz Joſef, die
gſſtciſerin zur Rechten, den Kaiſer zu Linken, ritt die Front ab,
ge=
olgt von glänzender Suite, und grüßte die Regimenter, deren
5 Erwiderung „Guten Morgen, Majeſtät ! wie Gewehrſalven hinaus=
Mlang. Als Kaiſer Franz Joſeph am linken Flügel ſeines Kaiſer
ranz=Garde=Grenadier=Regiments angekommen war, ſchwenkte er
ſonhib und ſtellte ſich neben dem Kommandeur des Regiments, Oberſt
Mikuſch=Buchberg, auf, während Kaiſer Wilhelm und die Kaiſerin
44ck
al utierend die Front des Regiments entlang geritten waren. Mit
Golen Worten: Ich kann ſtolz ſein, an der Spitze dieſes Regiments
u ſtehen; ſprach der Monarch ſeine Anerkennung gegenüber dem
ko mmandeur aus und begab ſich wieder zu den Majeſtäten. Kaiſer
ſp. ſUlhelm kommandierte die Parade und führte zuerſt das ganze
hardecorps, ſodann beim zweiten Vorbeimarſch das 1. Garde=
Re=
mtent ſeinem kaiſerlichen Gaſte perſönlich vor, während Kaiſer
franz Joſeph ſein Garde=Regiment dem Kaiſer Wilhelm vorführte.
der erſte Vyrbeimarſch erfolgte in Kompagniefront, der zweite in
Regimentskolonne. Der Parade wohnte ein glänzendes Publikum
bei, das jede Gelegenheit benutzte, um der Begeiſterung und der
Freude über den Beſuch des Kaiſers von Oeſterreich Ausdruck zu
geben. Auf dem Wege hinaus überraſchte den Kaiſer von
Oeſter=
reich auch eine höchſt ſinnige Ovation. Die Schüler des Friedrich
Wilhelm=Gymnaſiums, über 700, hatten mit Fahnen, Trommlern,
und ihrem eigenen aus ihren Schülern beſtehenden Muſikcorps vor
dem Gymnaſialgebäude in der Friedrichſtraße Aufſtellung genommen
und begrüßten den Kaiſer mit dreimaligem Hurrah, während die
Muſik die öſterreichiſche Volkshymne ſpielte und die dichtgedrängte
Menſchenmenge jubelnd mit Hurrahrufen zuſtimmte. Der Kaiſer,
ſichtlich äußerſt freudig überraſcht, dankte huldvoll mit der Hand.
Um 12 Uhr war die Parade zu Ende, und unter brauſenden, ſich
immer erneuernden Jubelrufen fuhren die Majeſtäten in einem
Wagen gemeinſam zur Stadt.
Dienstag mittag 1 Uhr begab ſich der Kaiſer von Oeſterreich
mit dem Ehrendienſt in die öſterreichiſche Botſchaft, nahm dort ein
Dejeuner ein und empfing darauf die vom Generalkonſul Czikan
vorgeſtellten Vorſtände von Vereinen der Oeſterreicher, Ungarn und
Slawen aus Böhmen. Um 2½ Uhr fuhr der Kaiſer Franz Joſeph
2222
Nr. 158
zum Reichskanzler Fürſten Bismarck und beehrte denſelben mit
der Botſchaft aus nach Charlottenburg, um am Sarge Kaiſer
Wil=
helm 1. einen prachtvollen Roſenkranz auf Lorbeer gebunden,
nie=
derzulegen.
Bei dem Dienstag abend im Weißen Saale des Schloſſes
ſtatt=
gehabten Galadiner betraten die Majeſtäten Punkt 7 Uhr den Saal.
Kaiſer Franz Joſeph in der Uniform des 16. Huſarenregiments
mit dem Band und der Kette des Schwarzen Adlers führte die
Kaiſerin; Kaiſer Wilhelm im weißen Koller des Garde du Corps
mit dem Bande des Maria Thereſien=Ordens führte die Prinzeſſin
Friedrich Leopold und der Erzherzog Franz Ferdinand in der
Uni=
form der 8. Ulanen mit dem Band und Stern des Schwarzen
Adlerordens führte die Prinzeſſin Albrecht zur Tafel. Prinz Hein= U er mit Emphaſe leugnet, findet ſich in dem am Schluß der
Sams=
rich trug die öſterreichiſche Oberſt=Uniform des 20. Infanterieregi=
Reichskanzler, die Kaiſerin gegenüber Kalnokh, der Kaiſer Wilhelm
gegenüber Szechenyi und der Erzherzog gegenüber Moltke. Kaiſer
Wilhelm brachte während des Diners folgenden Trinkſpruch aus:
Mit freudig bewegtem Herzen heiße Ich Eure Majeſtät
will=
kommen in Meiner Reſidenz und an der Stätte, an welcher Mein
hochſeliger Großvater Sie zuletzt begrüßt hat. Bei dem jubelnden
Empfang Meines Volkes werden Eüre Majeſtät empfunden haben,
wie warm und lebendig das Gefühl für die ſchon ſeit Hunderten
von Jahren zwiſchen unſern Völkern beſtehende Freundſchaft zum
Ausdruck kommt. Vor allem aber iſt Mein Heer, von dem Eure
Majeſtät einen Teil zu ſehen Gelegenheit hatten, ſtolz darauf, ſich
dem ſcharfen Soldatenblick Eurer Majeſtät ſtellen zu dürfen.
In
Meinem Volke wie in Meinem Heere wird feſt und treu an der
von uns geſchloſſenen Bundesgenöſſenſchaft gehalten und letzteres
iſt ſich bewußt, daß e3 zur Erhaltung des Friedens für uͤnſere
Länder, vereint mit der tapferen öſterreichiſch=ungariſchen Armee,
einzuſtehen und, wenn es der Wille der Vorſehung ſein ſollte,
Schulter an Schulter zu fechten haben wird. In dieſer Geſinnung
erhebe ich Mein Glas und trinke auf das Wohl Eurer Majeſtät,
Ihres geſamten Hauſes und unſerer braven öſterreichiſch=ungariſchen
Kameraden.
Demnächſt erhob ſich Kaiſer Franz Joſeph und dankte mit
folgenden Worten:
Dankbar für den mit den wärmſten Worten an
erinnerungs=
reicher Stelle ausgebrachten Trinkſpruch Meines kaiſerlichen Bruders,
für die in ſo glänzender, erhebender Weiſe bethätigte Begrüßung,
dankbar für den Mir auch ſeitens der Bevölkerung gewordenen
wohlthuenden Empfang und für die große Herzlichkeit, welche Mich
hier inmitten treuer Bundesgenoſſen umgibt, in dankbarer
Erinne=
rung endlich an die Mir von den Angehörigen dieſes weiten Reiches
bewieſene aufrichtige Teilnahme erhebe Ich Mein Glas auf das
Wohl des Meinem Herzen ſo nahe ſtehenden Freundes und Alliierten,
auf die unzertrennbare Verbrüderung und Kameradſchaft zwiſchen
deſſen tapferem Heere und Meiner Armee und auf die Mehrung
und Feſtigung der Friedensbürgſchaften zum Heile und Segen der
verbündeten Staaten und Völker ſowie des geſamten Europas:
Se. Majeſtät der deutſche Kaiſer und König von Preußen, Ihre
Majeſtät die Kaiſerin Königin und das erlauchte Herrſcherhaus
leben hochl hoch! hoch!
Der Kaiſer Franz Joſeph hat dem Prinzen Heinrich von
Vreußen das in Krakau garniſonierende Infanterie=Regiment Nr. 20
verliehen basſelbe Regiment, welches Kaiſer Friedrich
fünfund=
dreißig Jahre lang. von 1853-1888 als Oberſtinhaber gehabt hat.
Ebenſo hat der Kaiſer Franz Joſeph dem Feldmarſchall Grafen
Moltke ein Regiment verliehen, und zwar das ungariſche
Infan=
terie=Regiment Nr. 71, das ſeinen Regimentsſtab und
Ergänzungs=
ſtab in Trentſchin in den Karpathen hat. Graf Herbert Bismarck
erhielt das Großkreuz des Leopold=Ordens mit Brillanten: der
Miniſter Wedell, Oberſtallmeiſter Rauch, Obertruchſeß Radolin,
Oberceremonienmeiſter Graf von Eulenburg das Großkreuz des
Leopold=Ordens; Hausmarſchall Lyncker, Ceremonienmeiſter
Rom=
berg, Oberhofmarſchall Mirbach das Großkreuz des Franz Joſeph=
Ordens.- Der Kaiſer hat dem Votſchafter Szechenhi den Schwarzen
Adler=Orden verliehen.
Nach der Ankunft im königlichen Schloſſe wurde Kaiſer Franz
Joſef am Montag dadurch beſonders freudig überraſcht, daß
dort=
hin trotz ihres leidenden Zuſtandes die Kaiſerin Auguſta von
Babels=
berg gekommen war, um den Kaiſer zu begrüßen. Der „Poſt'
zu=
folge reiſt der Kaiſer von Oeſterreich nicht über Prag zurück,
ſon=
dern über Hof und Regensburg nach Iſchl.
Die Kiſſinger Nachricht, daß Fürſt Bismarck ſeine Wohnung
in Kiſſingen abbeſtellt hahe, wird von Berlin aus beſtätigt. Der
Fürſt wird ſich bald nach der Abreiſe des Kaiſers Franz Joſef mit
ſeiner Familie nach Friedrichsruh zu längerem Aufenthalt begeben.
Zu Generälen der Infanterie befördert ſind die
General=
lieutenants v. Schlichting und Bronſart v. Schellendorff,
komman=
dierende Generäle des 14. und 3. Corps, und v. Rauch, Chef der
Landgendarmerie. Der Flügel=Adjutant Major v. Keſſel iſt zum
Oberſtlieutenant befördert. Der Ober= und Corps=Auditeur beim
5. Armeecorps, Freiherr v. Richthofen, iſt in gleicher Eigenſchaft
zum Gardecorps verſetzt worden.
Heſlerreich=Angarn. Das Fremdenblatt' ſagt. die
Großartig=
einem halbſtündigen Beſuche. Um 3 Uhr begab ſich der Kaiſer von keit und Herzlichkeit des Empfaͤnges ſowie der Triumphzug des
Kaiſers in Berlin ſei neuerdings eine feierliche Bekräftigung des
innigen Bundesverhältniſſes und der unverbrüchlichen Freundſchaft
der Fürſten und Völker, denen Europa ein Dezennium des Friedens
in ernſter und bewegter Zeit verdankt.
Das „Telegraphen= und Korreſponz=Büreau” verſichert aufs
beſtimmteſte, die Privatnachrichten eines Wiener Blattes über
Kämpfe des Militärs in der Herzegowina mit montenegriniſchen/
Banden ſeien vollkommen unbegründet.
Jranſtreich. Die von der Staatsanwaltſchaft vorgelegten
Be=
weisſtücke haben die Entrüſtung gegen Boulanger auf den Gipfel
getrieben. Alles, was die Anklage ihm zur Laſt legt, Alles. was
tagsſitzung an die Richter verteilten zweiten Bände der
Unter=
ments. An der Tafel ſaßen Kaiſer Franz Joſeph gegenüber dem ſuchungsakten mit unanfechtbaren Beweiſen belegt. Die Quittungen/
des Intendanten Reichert, des Majors Plet und ſeiner übrigen
Creaturen im Kriegsminiſterium überführen ihn des gemeinen
Dieb=
ſtahls. Seine eigenen Briefe und Telegramme an ſeinen Agenten
Buret beſtätigen in unwiderleglicher Weiſe, daß er mit den Armee=
Lieferanten unerlaubte Geſchäfte trieb, daß er Trinkgelder von 6000
bis zu 200 0'0 Fres. annahm, daß er ſich Geld zu machen ſuchte;
indem er la Wilson Ehrenlegionskreuze feil hielt, ja, daß er
durch Beſchwindelung ſeiner Kollegen im Miniſterium das rote
Bändchen an ihm ergebene Perſonen verleihen ließ, denen es auf
Grund ihrer anrüchigen Vergangenheit an kompetenter Stelle
ver=
weigert worden war. Andererſeits enthüllt ſein Briefwechſel mit
der Dame Pourpe, die ſeine Geliebte und ſpäter die
Gelegenheits=
macherin ſeiner Liebſchaften war, eine ſittliche Verkommenheit, von
der man ſich mit Ekel und Schaudern abwenden muß. Und dieſer,
Verworfne, neben dem Herr Daniel Wilſon beinahe wie ein
ehr=
licher Menſch erſcheint, iſt 2 Jahre lang der oberſie Befehlshaber
des franzöſiſchen Heeres geweſen und ſchien vor wenig Wochen noch
die beſte Ausſicht auf Eklangung der höchſten politiſchen Gewalk
zu haben! Wenn Herr Flogüet und die Radikalen ein paar
Mo=
nate länger am Ruder geblieben wären, jäße dieſer Elende jetzl
vielleicht'ſchon an Carnot's Stelle im Elyſée! Denn die Radikalen
hätten ſich nimmermehr zu dem Entſchluß aufgerafft, gegen Boulanger,
eine gerichtliche Unterſuchung einzuleiten, und ohne Unterſuchung
wären die jetzt enthüllten Schändlichkeiten natürlich nicht zur
Kennt=
nis der Oeffentlichkeit gelangt. Ohne dieſen Prozeß war er nahezu
ſicher, im kommenden Herbſt die Mehrheit der franzöſiſchen Wähler
für ſich zu haben und Herr der Geſchicke ſeines Landes zu werden.
Dieſe Gefahr ſcheint jetzt doch endgültig abgewendet.
In der Sitzung des Staatsgerichtshofs am 13. ds. verlas der
Präſident ein Schreiben Kerdrels, welcher namens der Rechten
er=
klärt, dieſelbe lehne es ab, an den Sitzungen weiter teilzunehmen.
Hierauf entſpann ſich eine längere Beratung der Frage, betr.
Ver=
fahren und Kompetenz des Gerichtshofes. Schließlich wurde mit
201 gegen 7 Stimmen und 2 Stimmenenthaltungen entſchieden, der
Gerichkshof ſei für alle Anklagepunkte kompetent und habe
be=
ſchloſſen, mit der Prüfung der Thatſachen zu beginnen, welche das
Komplott begründen; darauf ſei wegen des Attentats und der
Ver=
untreuung zu verhandeln. Die namentliche Abſtimmung ergab 206
Stimmen gegen 6 Stimmenenthaltungen. Boulanger wurde des
Komplottes für ſchuldig erkannt.
Dann wurden Dillon und
Rochefort der Mithilfe des Komplotts in namentlicher Abſtimmung
und ſodann Boulanger mit 190 gegen 10 Stimmen des
Attentats=
anlätzlich der Lyoner Bahnhofsaffäre für ſchuldig erklärt.
Der Staatsrat erklärte die Wahlen Boulanger's zum General= für ungiltia, da Boulanger nicht den vom Geſetz vorgeſchriebenen
Bedingungen für die Wählbarkeit entſpricht.
Engkand. Im Oberhaus befürwortete Carnavon das Verbleiber
Englands in Egupten; man möge dasſelbe wie Oſtindien verwalten
Salisbury erwiderte, die Aufgabe, welche die Miniſter gefunder
hätten, als ſie die Regierung angetreten, ſei eine ſehr ſchwere
ge=
weſen. Man habe nicht erwartet, Egypten in kurzer Zeit zu
den=
hohen Grade der Wohlfahrt der europäiſchen Länder zu bringen
aber dank der ſtaatsmänniſchen Leitung ſeitens der britiſchen
Be=
amten des Khedive ſei ein anhaltender Fortſchritt gemacht und
Eahpten der Frieden und die Mittel zu erhöhter Wöhlfahrt und
Erweiterung der Induſtrie und des Handelsfeldes gegeben. Egypter
habe unter der zeitweiligen Vormundſchaft Englands viele wahr=
Fortſchritte gemacht. Die Finanzbürde Eayptens ſei ſchwerer als
wünſchenswert, weil die Hälfte der Einkünfte für die Zinſen der
Staatsſchuld verausgabt werden müſſe. Was die zukünftigen
Be=
ziehungen Englands zu Eghpten beireffe, ſo habe die Regierung
wiederholt erklärt, was ſeiner Anſicht nach die Verpflichtung
Eng=
lands gegen Egypten ſei, und man ſei von der vor vier
Jahrer=
aufgeſtellten Politik in Egypten nicht eine Haaresbreite abgewichen
Unnötig ſei es. die Verpflichtungen zu wiederholen, deren
Erfüllun=
vor der Zurückziehung von der Vormundſchaft Egyptens
Englan=
die Ehre auferlege, aber das Anſinnen Carnavon's, daß
Englan=
ſich von einem Vormund in den Eigentümer Eahptens verwandel
und ſeinen Aufenthalt in Egypten dauernd und ſeine Herrſchaft in
Caypten als die eines Eroberers erkläre, bezeuge eine ungenügend
Uchtung vor der Heiligkeit eingegangener Engagements, die Englan3
zu erfüllen verpflichtet ſei. In einer ſolchen Frage könne die Re= mit Familien in das Rheingau vorgeſehen. Die genaue Feſtletzung
gierung nicht unterſuchen, was das zweckmäßigſte und vorteilhafteſte und Bekanntgabe der Vartie war vorbehalten. Die Abweſenheit
Verfahren ſei, ſondern ſie müſſe das Verfahren unterſuchen, zu dem l faſt aller Vorſtandsmitglieder, welche ſich zur Erholung auswärts
ſie durch eigene Engagements und das europäiſche Geſetz verpflichtet befinden, ſowie die ungünſtige Witterung der letzten Wochen haben
ſei. Die Regierung werde dieſe Regel getreulich zu beobachten l die Veranlaſſung gegeben, daß die Rheinpartie in den September
trachten; unzweifelhaft habe die Regierung nicht die Abſicht, ſich verlegt und der für September vorgeſehene Ausflug in den Speſſart
einer Verpflichtung zu entziehen, bis dieſelbe erfüllt ſei, ſie habe ganz aufgegeben worden iſt. Als Erſatz für die verſchobene Rhein=
Carnavon verlangte Ausdehnung zu geben.
in Berlin und hebt hervor, derſelbe erinnere an die ſolide Friedens= Darmſtadt=Bahnhof 6 Uhr 25 Min. oder Roſenhöhe 6 Uhr 33 Min.
bürgſchaft, welche Eurova im Dreibunde beſitze; er ſcheine etwas früh mit Sonntagsbillet Eberbach. Da ſich die gegenwärtige
Wit=
mehr zu ſein, als ein bloßer höflicher Gegenbeſuch.
Herzogs von Genua und des Marineminiſters beſichtigte am 13. in ſo darf wohl auf zahlreiche Beteiligung der Mitglieder gerechnet
Spezzia das neue Baſſin, die Erweiterungsarbeiten des zweiten / werden.
Docks, die Artilleriewerkſtätten, das neue Kanonenboot,
Caſtore=
ſowie das im Bau begriffene Schiff „Sardegna und die Be= bezüglich der freien Fahrt ihrer Beamten eine weſentliche
Be=
feſtigungsarbeiten.
der täalich abnehmenden Geſundheit des Papſtes; derſelbe ſei trotz möglichung auswärtigen Wohnens vollſtändia zurückgezogen worden
ſeiner 80 Jahre noch rüſtig.
von Rußland am 28. d. M. in Kopenhagen erwartet.
Rutzkand. Das am 21. Juli vollzogene Geſetz betreffs
Re=
baltiſchen Gouvernements iſt nunmehr veröffentlicht worden.
Protitſch und Belimarkovitſch ſein Bealaubiaungsſchreiben im Bei= ſich nur in jeder Weiſe einverſtanden erklären. Auch dem Einſender
freundſchaftlichen Beziehungen rechnen.
den am 14. ds., dem Jahrestage der Eidesleiſtung des Fürſten, ſtadt, Frankfurt und anderen Orten, die ſchon ſeit Jahren alljährlich
ſtattgehabten Feſtlichkeiten in Cofia eingetroffen. Der Miniſter= hier laͤngeren Aufenthalt zu nehmen pflegen, aber auch viele
Einzel=
präſident Stambulow hat an die Präfekten ein Rundſchreiben ge= gäſte, aufs beſte bezeugen können. Gute und prompte, dabei billige
hängigkeit Bulgariens herbeizuführen.
Griechenkand. Die in Athen wohnenden Kretenſer veranſtalteten gern an.
am 12. eine Kundgebung vor der Wohnung des Miniſterpräſidenten
Tricupis, welcher es aber ablehnte, eine Rede zu halten.
Militär requiriert werden mußte.
Aus Etadt und Land.
Darmſtadt. 15. Auguſt
den Miniſterialrat Rothe.
poſition geſtellt.
beizuwohnen.
Stückgüter bei der Ausfuhr nach außerdeutſchen Ländern ꝛc.
hald=Clubs iſt für nächſten Sonntag den 18. d. Mts. eine Partie Geptember erfolgen.
Nr. 188
2223
aber auch keine Autorität oder Rechte, ihrer Aufgabe die von partie iſt für nächſten Sonntaa die Partie Darmſtadt ſper
Bahn nach) Hetzbach (von da zu Fuß) =Krähberg=Gammelsbach=
Die =Times' beſpricht den Beſuch des Kaiſers von Oeſterreich 1 Rothenberg=Kortelshütte=Eberbach in Ausſicht genommen. Abfahrt
terung ganz vortrefflich zum Marſchieren eignet und der Ausflug
Itaſten. Der König in Begleitung des Kronprinzen, des ein ſehr lohnender und genußreicher, dabei nicht anſtrengender iſt,
4. Die Verwaltung der Heſſiſchen Ludwigsbahn hat letzter Tage
ſchränkung eintreten laſſen. So iſt die ſeither einzelnen Bahnbe=
Der „Oſſervatore' dementiert die Mitteilung der -Italier von dienſteten' gewährte Vergünſtigung ſtändiger freier Fahrt zur Er=
und müſſen ſich ſolche Beamten entweder entſchließen ihren Wohn=
Dänemarkt. Der=Berlingske Tid. zufolge wird die Kaiſerin ſitz an den Ort ihres Dienſtes zu verlegen oder wie andere Reiſende
ſich Abonnementsbillets zu nehmen.
Man ſchreibt uns. „Wa gehen wir hin zur körperlichen
Er=
organiſation des Gerichtsweſens und der Bauernbehörden in den holung, zur geiſtigen Erfriſchung ?”' Mit der Beantwortung dieſer
Frage in Nr. 156 d. Bl., reſp. mit der warmen Empfehluͤng des
Herbien. Der öſterreichiſche Geſandte überreichte den Regenten Hdenwaldes und der Bergſtraße zu Sommeraufenthalten kann man
ſein des Miniſters des Aeußern, Thömmel, und betonte, er ſei 1 dieſer Zeilen iſt es nach mehrtägigen Wanderungen durch die
Berg=
beauftragt, bei jeder Gelegenheit die aufrichtige und wohlwollende ſtraße und den Odenwald neuerdings wieder klar geworden, daß
Freundſchaft zu manifeſtieren, wofür Oeſterreich Ungarn Serbien die landſchaftlichen Schönheiten dieſer Gebiete in unſerem engeren
gegenüber ſtets Beweiſe lieferte. Protitſch erwiderte: Die Regent= Vaterlande manchen anderen, von der großen Welt viel mehr
ſchaft ſei von der Wichtigkeit der herzlichen Beziehungen beider geprieſenen und geſuchten in nichts nachgeben. Nur eine kleine
Nachbarländer überzeugt; die Geſandtſchaft könne auf die Unter= Ergänzung jener Zeilen ſei uns geſtattet. Wir meinen die dort
ſtützung der Regentſchaft und Regierung nicht nur für die unge= berührte Verpflegung im Orte Neunkirchen. Gewiß mag man
ſchmälerte Erhaltung, ſondern auch auf die Weiterentwickelung der beim Gaſtwirt Schmidt „zum grünen Baum' gut aufaehoben ſein;
allein nicht weniger iſt dieſes der Fall beim Gäſtwirt Eiſenhauer
Bukgarien. Zahlreiche Deputierte und Notabilitäten ſind zu „zum Rodenſtein', wie dieſes eine Reihe von Familien aus
Darm=
richtet, in dem dieſelben angewieſen werden, jedwede Bewegung zu und ſtets freundliche Bedienung gehen hier Hand in Hand. Im
verhindern, die darauf gerichtet iſt, die Proklamierung der Unab= übrigen ſchließen auch wir uns der Empfehlung eines Aufenthalts
auf Neunkirchen mit ſeiner waldreichen und prächtigen Umgebung
— Am Dienstag abend fand eine elektriſche Beleuchtungsprobe
Die in den neu errichteten Bierlokalitäten der Firma Hildebrandt in der
Demonſtranten weigerten ſich, auseinander zu gehen, weshalb Eliſabethenſtraße ſtatt. die, was wir gleich vorausſchicken wollen,
ſehr gut ausfiel. Genannte Lokalitäten ſind auf das brillanteſte
ausgeſtattet, ohne deshalb durch übertriebenen Schmuck der Decken
und Wände erdrückend zu wirken. Die Dekoration iſt äußerſt
ge=
ſchmackvoll und dem Auge wohlthuend, den Zweck, dem die Räume
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den dienen ſollen; niemals außer acht laſſend. Zunächſt betreten wir in den
Generallieutenant v. Wissmann, Kommandeur der Großh. (25.) links gelegenen Seitenbau, einen geräumigen Bierſaal, in dem Bier
Diviſion, den Generalmajor von der Armee v. Kahſer, den Oberſt= zu 12 Pf. das Glas ausgeſchenkt werden wird. Durch den
Aus=
lieutenant Abel, Kommandeur des Großh. Feld=Art=Regts. Nr. 25, ſchank und die Aufzüge von Keller und Küche davon getrennt liegt
den Oberſtlieutenant v. Gerhardt, Bezirkskommandeur in Worms, ein ſehr elegant ausgeſtatteter Saal, in dem dasſelbe Bier, jedoch
den Sekondlieutenant Wieſell vom Inf=Regt. Keith (. Ober= zu einem etwas höheren Preiſe verabreicht wird. Ueber dieſem
ſchleſiſches) Nr. 22, den Stabsarzt der Landwehr 2. Aufgebots Dr. Saal befindet ſich im erſten Stock, ein ebenſo großer etwas hellere
Hoffmann, den Oberlandesgerichtsrat Hallwachs, den Landrichter ausgeſtatteter, der wohl hauptſächlich Vereinen zur Abhaltung ihrer
Fabricius von Mainz. den Oberförſter Spengler von Lichtenberg; Proben, zu geſelligen Vereinigungen ꝛc. dienen wird. In demſelben
zum Vortrag den Geheimerat v. Werner, den Geheimerat Draudt, Stock befindet ſich auch noch ein kleines Sälchen, das geſchloſſene
kleinere Geſellſchaften aufzunehmen beſtimmt iſt. In dem Seiten=
Militärdienſtnachrichten. Lademann, Oberſt und Kom= bau rechts des Eingangs liegt nun ein großer Feſtſaal, in hellen
mandeur des 4. Niederſchleſiſchen Inf.=Regts. Nr. 51. unter Be= Tönen gehalten und im Styl ſalieniſcher Renaiſſance ausgeſchmückt.
ſorderung zum Generalmajor, zum Kommandeur der 50. Infanterie= Ein prachtvoller Bronzelüſtre, an den Wänden viele kleinere ver=
Briaade ernannt; v. Kähſer, Oberſt und Kommandeur des ( breiten Tageshelle in dem ſchönen Raum, der zu größeren Feſtlich=
Großh. Feld=Art=Regts. Nr. 25, unter Beförderung zum General= keiten, Bällen, Hochzeiten, Konzerten ꝛc. beſtimmt iſt. Breite
major zu den Offizieren der Armee verſetzt: Abel, Oberſtlieute= Thüren führen aus denſelben in den Garten, in dem noch eine
ge=
rant und etatsmäßiger Stabsoffizier des Großh. Feld=Art.=Regts. räumige Halle errichtet werden ſoll. Der Erbauer des Hauſes hat
Nr. 25. zum Kommandeur dieſes Regiments ernannt; v. Kunowski, keine Koſten geſcheut, um ein bis ins Detail ſehr gediegen durchge=
Generalmajor und Kommandeur der 50. Infanierie=Brigade, in führtes Gebäude hinzuſiellen, wie es ja ſchon der Anblick der Facade
Genehmigung ſeines Abſchiedsgeſuchs, unter Verleihung des Roten des Vorderhauſes beſtätigt. Darmſtadt wird durch die Eröffnung
Adler=Ordens 2. Klaſſe mit Eichenlaub, mit Penſion zur Dis= dieſes Etabliſſements ein Lofal beſitzen, das wir jedem Fremden,
wenn er auch aus großen Städten kommt, wo die Bierpaläſte
— Die Kriegsſchüler von Kaſſel ſind geſtern nachmittag hier ein= maſſenhaft in den letzten Jahren meiſt in übertrieben reicher
Aus=
getroffen, um von hier aus den Schießübungen im Griesheimer Lager ſtattung entſtanden ſind, mit Stolz zeigen können, ein Stolz, der
dadurch noch ſeine beſondere Berechtigung erhält, daß ſämtliche
Die 17. Sitzung des Heſſiſchen Eiſenbahnbeirats wird am Arbeiten durch Geſchäftsleute unſerer Stadt ausgeführt wurden.
22. Auguſt hier abgehalten werden. Auf der Tagesordnung ſtehen Der Neubau des Herrn Hildebrandt zeigt, was dieſelben zu leiſten
u. a. die Fahrpläne für den Winterdienſt 188990, ein Antrag betr. imſtande ſind und iſt es ihnen zu wünſchen, daß recht oft derartige
Sonntagsbillete der Heſſiſchen Ludwigsbahn, Frachtermäßigung für l Aufgaben an ſie geſtellt werden, damit der offenbar bei denſelben
vorhandene Geſchmack und ihre Leiſtungsfähigkeit ſich ſtets weiter
Nach dem Tourenprogramm der Sektion Darmſtadt des Oden= entwickeln können. - Die Eröffnung der Lokalitäten ſoll anfangs
323
2224
Nr.
- Freunde des edlen Waidwerks wird es intereſſieren, zu
erfahren, daß die Ausſichten auf eine ergiebige Jagd in dieſem
Jahre ganz vortreffliche ſind. Nicht nur die Haſen haben ſich
kräftig entwickelt und ſtark vermehrt, daß es einem Vergnügen
macht, bei einem Gange durch die Felder die ſchönen ſogenannten
„Dreilaufer' ſpringen zu ſehen, ſondern auch die Feldhühner haben
infolge der günſtigen Witterung und des ausreichenden Futters
durch die frühzeitige Reife des Getreides bereits das zweite Gelege
ausgebracht. Die erſte Brut iſt, da ſie ja nicht unter großer Näſſe
zu leiden hatte, bereits kräftig entwickelt und ſchußfähig, ſo daß
der diesjährigen frühen Eröffnung der Jagd am 19. Auguſt gewißz
von allen Jägern mit Freude entgegen geſehen wird.
4. Mainz, 11. Aug. Der große Aufſchwung, welche die
Bau=
thätigkeit in den letzten Jahren hier genommen, hat jetzt zu einem
bedeutenden Ueberfluß großer Wohnungen geführt. Ueber 600
ſolcher Wohnungen ſtehen frei und laſſen ſich trotz bedeutend
reduzierten Mietpreiſen keine Mieter finden. Von den freien
Wohnungen ſind mehr in der Neuſtadt als in der Altſtadt, in
deren frequenten Geſchäftslagen die Wohnungen verhältnismäßig
noch am meiſten geſucht ſind.
J. Mainz, 13. Auguſt. Geſtern abend tobten über der hieſigen
Gegend wieder mehrere ſchwere Gewitter, die durch die
heftigen Regengüſſe, von denen ſie begleitet waren, ſtellenweiſe an
den Feldfrüchten beträchtlichen Schaden anrichteten. Im Rheingau
hat das vorgeſtrige Gewitter beträchtlichen Schaden an den
Wein=
bergen zurückgelaſſen. In den Gemarkungen Frauenſtein und
Ober=
walluff war der Hagelſchlag ſo heftig, daß in einzelnen Weinbergen
ſchon ausgereifte Trauben abgeſchlagen wurden. In den „
Nürn=
berger Hof; unfern Frauenſtein ſchlug der Blitz mehrfach ein,
glücklicherweiſe ohne zu zünden.
J. Aus Rheinheſſen, 13. Auguſt. Der Gemeinderat von Bingen
hat in ſeiner geſtrigen Sitzung den allgemeinen Weinberosſchluß
in der dortigen Gemarkung auf Sonntag, den 18. d. M. feſtgeſetzt.
Im gegenüberliegenden Rüdesheim findet der Weinbergsſchluß am
21. d. M. ſtatt. — Der Reichstagsabgeordnete Dr. Ludwig
Bau=
berger hat zum Wiederaufbau der Rochuskapelle in Bingen 600 M.
beigeſteuert.
Frankfurt, 13. Auguſt. In der heutigen
Stadtverordnetenver=
ſammlung wurde eine in volkswirtſchaftlicher Beziehung höchſt
wichtige Frage angeregt: die Errichtung einer Fiſchhalle am
hieſigen Orte, wie man ſie in zahlreichen anderen Großſtädten
be=
reits hat, und in welche die Fiſche teils auf der Bahn, teils auf
den Flüſſen mittelſt beſonderer Vorrichlungen lebend verbracht
werden. Die Anregung fand die lebhafteſte Sympathie der
Ver=
ſammlung und ſteht alſo zu hoffen, daß der bisher etwas
zerſplit=
terte Fiſchhandel am hieſigen Platze einen neuen Aufſchwung nimmt.
Dadurch würde, da namentlich auf den Engros=Handel reflektiert
wird. für die umliegenden Orte und Städte die Aufnahme eines
rentablen Abſatzartikels bedeutend erleichtert und hier ſowohl wie
auswärts der Bevölkerung ein billiges und geſundes Nahrungsmittel
leichter erreichbar gemacht.
Bad=Nauheim, 11. Auguſt. Für die Teilnehmer der
Fried=
berger Forſtverſammlung wird es jedenfalls von Intereſſe
ſein zu erfahren, daß am Vorabend des Allerhöchſten
Geburts=
feſtes Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs auf Anordnung der
Badeverwaltung am großen Sprudel ein äußerſt brillantes
Feuer=
werk abgebrannt werden wird, während das Kurorcheſter auf der
Terraſſe des Kurhauſes konzertiert. Vorausſichtlich werden die
Teilnehmer an der Rodheimer Exkurſion ſo zeitig zurückkommen, daß
ſie dem intereſſanten Schauſpiel noch beiwohnen können.
Homburg v. d. H., 13. Auguſt. Die Nachricht, der Prinz
von Wales habe Krankheitshalber die hier gemieteten Zimmer
wieder abbeſtellt, iſt unrichtig. Der Prinz trifft ſpäteſtens am
Freitag hier ein und wird in der „Villa Imperial: wohnen.- Der
Herzog von Cambridge iſt hier eingetroffen und ſtattete der
Kaiſerin Friedrich einen Beſuch ab.
Baden=Baden, 12. Auguſt. Der Schah von Perſien wohnte
geſtern Abend in Begleitung des Großherzogs und des Prinzen
Max von Baden der auf dem Kurplatz veranſtalteten Illumination
bei. Heute hat ſich derſelbe zur Abhaltung einer Jagd in den
Stadtwald begeben. Dem Vernehmen nach wird der Schah ſeinen
Aufenthalt hier bis zum Freitag verlängern.
München, 13. Auguſt. Die Jury der Kunſtausſtellung aller
Nationen hierſelbſt hat die goldene Medaille 1. Klaſſe den Künſtlern
Keller, Marx und Uhde in München und Maris in Ryswik
zuer=
kannt. Ferner wurden 20 goldene Medaillen 2. Klaſſe verteilt, von
denen die Bildhauer Uphues in Berlin, Zadow in Charlottenburg
und der Architekt Salzmann in Bremen; von Ausländern Duchattel
im Haag, Johannſen in Kopenhagen, Joors in Antwerpen, Knüpfer
in Rom, Le Mayent in Brüſſel und Nevhups in Scheveningen je
eine erhielten.
Verlin, 13. Auguſt. Den Muſikmeiſtern der Armee
ſoll, wie ein Berichterſtatter meldet, demnächſt die längſt angeſtrebte
Rangerhöhung zuteil werden, indem die Kapellmeiſter den Rang
von Offizieren erhalten. Die darauf bezügliche Ordre ſoll bereits
158
dem Kriegsminiſter vorliegen. Wenn die Kapellmeiſter in eine
höhere Charge aufrücken, ſo hat unſere Armee damit das gethan,
was in anderen Ländern, wie z. B. Oeſterreich, bereits längſt üblich
iſt, daß nämlich die Kapellmeiſter Offiziersrang beſitzen.
Dortmund, 13. Auguſt. Heute fand eine Konferenz, betreffend
die jetzt vorliegenden Enqueteberichte über die Beſchwerden
der Arbeiter in dem rheiniſch=weſtfäliſchen Bergwerksbezirk,
ſtatt. Daran nahmen der Oberpräſident v. Studt,
Regierungsprä=
ſident v. Berlepſch=Winzer, Oberberghauptmann Eilert und andere
höhere Regierunasbeamten teil.
Paris, 12. Aug. In St. Quen iſt heute der Aufſtieg eines
Luftballons unter aufregenden Umſtänden erfolgt. Eben als der
Führer ſich anſchickte. das Zeichen zum Loslaſſen der Seile zu geben,
ergriff ein heftiger Windſtoß das Fahrzeug und ſchleuderte die die
Stricke haltenden Männer gegen benachbarte Mauern. Dann erhob
ſich der Ballon und ſchleifte über die Dächer, mit der Gondel die
Kamine herunterraſierend. Das Publikum wurde von dem
pein=
lichen Eindruck des Unfalles auch dann nicht frei, als das Luftſchiff
freie Bahn gewann, da man bemerkte, daß die Geſichter der Paſſagiere
blutüberſtrömt waren.
New=York, 10. Auguſt. Der neue Mormonentempel, welcher
jetzt in Salt Lake Cith gebaut wird, iſt eines der größten
Gotteshäuſer der Erde. Derſelbe wird Raum für 14000
Perſonen haben. Beſonders bemerkenswert iſt die Dicke der aus
Granithlöcken beſtehenden Mauern, welche in den Fundamenten 20
Fuß dick ſind und ganz obenan noch eine Dicke von 6 Fuß beſitzen.
Das Gebäude ſoll ferner eine außerordentlich gute Akuſtik haben.
- Gold in der Donan. Wie der =Prb. 8tg.u mitgeteilt wurde,
enthält jene Teaelſchicht, in welcher die Pfeiler der neuen
Donau=
brücke bei Preßburg fundiert werden ſollen und welche in einer
Tiefe von 6 bis 8 Meter unter dem Nullpunkte der Donau liegt,
einen ziemlich hohen Prozentſatz von Waſchgold. Daß die Donau
in ihrem Bette von jeher ziemlich viel Waſchgold geführt hat, iſt
eine bekannte Thatſache und wurden aus dem Sande der Donau
im Laufe der Zeiten ſchon bedeutende Quantitäten von Gold
ge=
wonnen. Die Sache hat das Gute, daß die Arbeiter ſich beeilen
werden, der goldhaltigen Tegelſchicht nahe zu kommen,
Stenographie auf einer Poſtkarte. Wie viele Worte laſſen
ſich auf eine Poſtkarte ſchreiben? Dieſe Frage war kürzlich der
Gegenſtand der Wettbewerbung zwiſchen amerikaniſchen
Steno=
graphen, bei welcher Sylvanus Jones von Richmond (Virginien,
den Preis gewann. Er brachte es fertig 36 784 Worte auf einer
Poſtkarte unterzubringen.
Die „Nordd. Allg. Zeitung' brachte an der Spitze ihrer
Abendausgabe am Montag folgendes Gedicht:
Dem Kaiſer Franz Joſeph.
Du ſprachſt, o Herr; „Laßt nicht die Cymbeln tönen
Und nicht die Wimpel flattern boch am Maſt,
In Eure Thore ſchweigend laßt mich treten,
Bei Euch mich weilen, einen ernſten Gaſt.
Denn eine Stelle iſt in meinem Herzen,
Wo keines Jubels Echo mehr erwacht.
Wir hörten Dich, wir haben Dich verſtanden,
Und Deutſchlands Gruß ſei lautlos Dir gebracht.
Doch mächtiger wird dieſes Schweigen reden
Als des Frohlockens tauſendſtimmger Klang/
Du zwangſt den Gram und kommſt zu unſrer Freude -
Beherrſcher Deiner Seele, habe Dank.
Du haſt die große rauhe Pflicht getragen,
Vom Weltgeſetz den Fürſten auferlegt:
Das eigne Los in eig ner Bruſt zu bergen
Und dem zu leben, was das Volk bewegt.
Drum gab Dir Gott in die geweihten Hände
Die edle Frucht, die dieſe Welt verſüßt:
Du Fürſt des Friedens, der uns Frieden kündet,
Du Bringer heilger Gabe, ſei gegrüßt!
Und wenn ſich heut die Hand des Hohenzollern
In Habsburgs Kaiſerliche Rechte legt,
Wenn heut das junge Herz. das zukunftsfreudge,
Am ernſten alterfahrnen Herzen ſchlägt,
Dann wird der Welt ein Bollwerk auferſtehen
Für jedes Gut, das theuer ihr und wert,
Ein Segen Allen, die den Frieden denken,
Ein Schrecken Jedem, der den Kampf begehrt.
Ernſt von Wildenbruch.
Aruck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Witlic.