TBTUUUUAIN
ASGBUIN
RAennementeprel=
Vierteljährlich 1 Mar 50 Pf. Ea
Bringerlohn Anzwärz werden v
allen Poſtämtern Beſtellungen and
eegengenommen z 1 Mark 6o P½.
ww Onartal inck. Poſtaufſchlag
152. Lahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Zuſerat=
verdenanpenommnth Demnkan
von der Expedition Rheinſtr. Re D.
nBeſſunger von Friedr Whaz
Schleßhauſſtraße 14 ſowie auzwic
dou allen funonen Expeditionea.
Amtliches Organ
für die Behannimachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmillicher Behörden.
e 151.
Dienstag den 6. Auguſt.
1889:
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Vorſchriften über Betrieb und Benutzung ber Dampfdreſchmaſchinen.
Die inhaltlich unſerer Bekanntmachung vom 20. September 1864 beſtandene Vorſchrift, daß die Lokomobilen der
Dampf=
dreſchmaſchinen von Gebäuden und ſeuerfangenden Gegenſtänden, Waldungen und oͤffentlichen Wegen bei Koaks= und
Stein=
kohlenfeuerung mindeſtens 25 Fuß, bei Holz=, Braunkohlen= und Torfheizung mindeſtens 100 Fuß entfernt aufgeſtellt werden
ſollen iſt durch Großh. Miniſterium des Innern und der Juſtiz dahin abgeändert, daß nunmehr eine Mindeſtentſernung von
drei Metern noch zuläſſig erſcheint, vorausgeſetzt, daß die Lokomobilen mit Steinkohlen beziehungsweiſe Koaks geheizt und
mit das Funkenwerfen wirkſam verhindernden Feuerfängern verſehen ſind.
Darmſtadt, den 29. Juli 1889.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
9011
v. Marquard.
Darmſtadt, am 30. Juli 1889.
Betreffend: Ermittelung der landwirthſchaftlichen Bodenbenutzung und des Ernteertrags im Jahr 1889.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Unter Hinweis auf unſer Ausſchreiben rubricirten Betreffs vom 19. Februar 1883 und die demſelben zur Nachachtung
beigefügte Bemerkung benachrichtigen wir Sie. daß Ihnen die erforderlichen Formularien - für jede Gemarkung zwei
Exem=
plare - durch die Poſt zugehen werden. Die bezüglichen Aufnahmen müſſen ſo erfolgen, daß die ausgefüllten Formularien
längſtens bis zum 1. November d. J3. ſich in unſeren Händen befinden.
Von Anfang des laufenden Jahres an, wird mit den bezeichneten Ermittelungen eine Erhebung über den Umfang der
Hagelwetter und die durch Hagelſchlag hervorgerufene Ernteſchäden verbunden und iſt zu dieſem Zweck als Anlage den
For=
mularien ein weiteres Formular beigefügt, auf welchem bei eintretendem Hagelwetter die erforderlichen Angaben jedesmal zu
vermerken ſind.
Erläuternd wird hierzu bemerkt, daß für die ſeit Anfang dieſes Jahres verfloſſene Zeit die Angaben noch nachträglich
zu machen, ſowie daß alle Hagelwetter, alſo auch ſolche zu notiren ſind, die einen nachweisbaren Ernteſchaden nicht
ver=
urſacht haben; im letzteren Falle ſind jedoch in die Spalten 7-12 des Formulars Querſtriche (-) zu ſetzen. In Spalte 10
iſt derjenige Werthbetrag aufzunehmen, um welchen der Ertrag durch den Eintritt des Hagelſchlags thatſächlich gemindert iſt.
E3 iſt alſo hierbei der Ausfall nicht gegenüber einer Normalernte oder gegenüber dem etwa verſicherten Ertrage, ſondern
gegenüber dem bei dem vorhandenen Fruchtbeſtande zu erwartenden Ertrage zu ſchätzen und iſt bei den nicht totalen Schäden
die ſpätere Entwickelung der verhagelten Fläche ſtets mit zu berückſichtigen.
19012
v. Marquard.
Beireffend: Die Berichtigung der Forſt= und Feldſtraſen von der III. Petiode 188990. Darmſtadt, den 31. Juli 1889.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereten des Kreiſes.
Wir beauftragen Sie, alsbald und jedenfalls noch vor Ende dieſes Monats in Ihren Gemeinden in ortsüblicher Weiſe
bekannt machen zu laſſen, daß die Berichtigung der im Monat Juni 1889 gerichtlich erkannten Forſt= und Feldſtrafen in den
erſten 25 Tagen des Monats Auguſt 1889 und zwar mit Ausſchluß des 12, 13. und 14. an die betreffenden Diſtrikts=
Einnehmereien ſtattzufinden hat und daß nach ſruchtloſem Ablauf dieſer Friſt gegen die ſäumigen Schuldner das für ſie mit
Koſten verbundene Beitreibungsverfahren eingeleilet wird.
9013
v. Marquard.
B e k a n n t m a ch u n g.
Während der Beurlaubung des Herrn Bauinſpektors Schmandt, vom 7. I. Mts. bis zum 3. k. Mts., werden deſſen
amlliche Funklionen von dem Beamten an der Landesbaugewerkſchule Herrn Ingenieur Eſſelborn wahrgenommen werden.
Darmſtadt, den 2. Auguſt 1889.
C0
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
309
Mornepea.
2132
Nr. 151
B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen des Legens von Röhren für die Gasleitung witd die Liebigſtraße von der Blumenthal= bis
Pallaswieſen=
ſtraße für den Fuhrwerks= und Reiter=Verkehr geſperrt.
Die unterm 30. v. Mis. angeordnete Sperre für die üußere Ringſtraße wird hiermit wieder aufgehoben.
Darmſtadt, den 2. Auguſt 1889.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(901*
Marneweg.
Reberſicht
der Durhſchnittspreiſe von folgenden Früchten
vom 16. Juli bis 31. Juli 1889.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 19. -. — Korn per Sack
100 Kilo M. 16. - — Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 15.50. - Hafer per Sack 100 Kilo M. 15.25.
Darmſtadt, den 1. Auguſt 1889.
Großherzogliches Polizeiamt.
Ueberſicht
der Marktpreiſe von folgenden Gegenſtänden
vom 16. Juli bis 31. Juli 1889.
Butter per ¹⁄ Kilo M. 120, desgl. in Partien M. 115.
Eier per Stück 6. Pfa., desgl. per 25 Stück M. 1.44.
— Kartoffeln per 100 Kilo M. 7. -, desgl. per 25 Kilo
M. 1.80. — Kornſtroh per 50 Kilo M. 3.-. - Heu per
50 Kilo M. 3.25.
(9016
Darmſtadt, den 1. Auguſt 1889.
Großherzogliches Polizeiamt.
Betanntmuchung.
Diejenigen hieſigen Einwohner (Darmſtadt-Beſſungen), welche ihren
Com=
munal= und Kirchenſteuerzettel für 1889,90 noch nicht erhalten haben, wollen zur
Vermeidung nachtheiliger Folgen innerhalb 8 Tagen auf dem Bürgermeiſterei=
Büreau (Stadthaus, Zimmer Nr. 10) Anzeige davon machen.
Darmſtadt, den 2. Auguſt 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(8916
Ohly.
Bekanntmachung.
Hur, genauen Feſtſtellung des Volumeneffekis der Pumpmaſchinen unſeres
Waſſerwerks iſt die nochmalige Füllung des Reſerboirs und die Abſtellung des
ganzen Stadtrohrnetzes auf einige Stunden erforderlich.
Zur Vornahme dieſes Geſchäftes iſt die Zeit von 1-3 Uhr in der Nacht,
von Dienstag auf Mittwoch (6.7. Auguſi) beſtimmt.
Wir bringen dies zur allgemeinen Kenntniß und fordern das Publikum zur
vorherigen Entnahme des erforderlichen Waſſerbedarfs auf.
Im Falle des Ausbruchs eines Brandes ſind die nothwendigen
Vorſichtsmaß=
regeln getroffen.
Darmſtadt, den 2. Auguſt 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Riedlinger, Beigeordneter.
(9017
Bekanntmachung.
Betreffend: Electriſche Beleuchtung.
Da eine Verzögerung in der Fertigſtellung der Akkumulatoren=Batterie
ein=
getreten iſt, ſehen wir uns veranlaßt, die electriſche Beleuchtung von Nachts 3 Uhr
bis Morgens ½7 Uhr noch bis zum 25. d. Mts. abzuſiellen.
Darmſtadt, den 5. Auguſt 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O. B.:
Riedlinger, Beigeordneler.
(9018
Bekanntmachung.
Die Pflaſterung des Hofes in dem
Electricitätswerk ſoll im Wege der
Sub=
miſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Donnerstag den 8. Auguſt
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt, Zimmer Nr. 32,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
ſind.
Darmſtadt, am 2. Auguſt 1889.
Großherzogliche Bülrgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter. (9020
Bekanntmachung.
Die Reinigung des Haupt=
Kanalaus=
laſſes unter dem Geleiſe der Heſſiſchen
Ludwigsbahn ſoll im Wege der
öffent=
lichen Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Samstag den 10. Auguſt d. J.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Bedingungen liegen auf dem
Kanal=
bau=Büreau des Tieſbauamtes, Zimmer
Nr. 24, zur Einſicht offen, woſelbſt auch
die Formulare für die Offerten zu
er=
halten ſind.
Darmſtadt, am 2. Auguſt 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter. 9021
Hessisohe hudvigsbahn.
Obstverhamk.
Der Obſtertrag der zu beiden Seiten der Odenwaldbahn zwiſchen der
Frank=
furterſtraße und der Station Roſenhöhe in der Gemarkung Darmſtadt ſtehenden
Aepfel= und Birnbäume ſoll verkauft werden.
Liehhaber wollen ihre Angebote bis längſtens
Freitag den 9. d. Mts.
auf dem Büreau des Bezirks=Ingenieurs dahier (Caſerneſtraße 7) mündlich oder
ſchriftlich angeben.
(9019
Bekanntmachung.
Die am 24. Juli d. J3., abgehaltene
Submiſſion über Trottoirherſtellungen iſt
für die
Gruppe 1. Asphalt=Trottoirs mit
Mo=
ſaikeinfaſſung und
Gruppe II. Asphalt=Trottoirs
nicht genehmigt worden, weshalb dieſe im
Wege der Submiſſion neu vergeben
wer=
den ſollen.
Offerten ſind bis
1
Montag den 26. Auguſt d. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Bedingungen liegen auf dem
Tief=
bauamt, Zimmer Nr. 26, zur Einſicht
offen, bei welchem auch die Formulare
für die Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 2. Auguſt 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter. (9022
Nr. 151
ſo.
Proissolbeoron
14)
eingetroffen.
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E. Mattern).
Ecke Bleich= und Caſinoſtraße.
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2133
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Salz, Eſſig, Oel u. ſ. w.,
für die Menagen der drei Bataillone 1. Großh. Heſſiſchen Infanterie Leibgarde=
Regiments Nr. 115 iſt zu vergeben für die Zeit vom 1. Ottober 1889 bis 30.
September 1890.
Die Lieſerungs=Bedingungen ſind auf der Geſchäftſtube des II. Vataillonds,
Louiſenplatz 4, während der Dienſtſtunden einzuſehen.
Angebote ſind
bis zum 15. Auguſt
an die unterzeichnete Commiſſion einzureichen.
(8801
Menage=Commiſſion
des II. Bataillons=Infanterie=Leibgarde=Regiments Nr. 115.
Verdingung.
Die Ausführung von 5870 4m. Melaphyrſtein=Pflaſter einſchl. Lieferung
der Materialien für den Neubau der Artillerie=Wagenhäuſer zu Darmſtadt ſoll im
Ganzen vergeben werden. Verdingungstermin
Mittwoch den 14. Auguſt d. J., Vormittags 11 Uhr,
im Bau=Büreau der Artillerie=Wagenhäuſer zu Darmnſtadt im Holzhof. Zuſchlagsfriſt
drei Wochen.
Verdingungsanſchlag und Bedingungen ſind im genannten Büreau zum Preis
von 038 M. zu erhalten.
J. V.:
K o l b
9026
Königlicher Regierungs=Baumeiſter.
Yor Eintreffen der neuen Puuren
0l Aduz zu Wolloncolld ol Mldudrg -Ou -1ornoll,
Wollene Kleiderstoffe, das Met. von 30 Pf. an,
Cattune, Satins. Lepbyrs. „ „ „ 35 „ „
woo
„
Buokskins, Pinnoll. UVhſaſ6. „ „ 3.20 „
Vorhangstoffe in Tüll, Mauilla oto.
Von allen Stoffen ſind Reſte in großer Meuge und jeden
Maaßes vorhanden und werden ſolche zu jedem annehmbarem Preiſe
abgegeben.
L. OIVGhGD,
22 Ernſt=Ludwigsſtraße 22, nahe dem Ludwigsplatz.
Münchener Hofbrän
friſche Sendung eingetroffen.
Bahnhoks-Restaurant.
9027
[ ← ][ ][ → ]2134
Nr. 151
Geſchäfts=Verlegung.
Unſer Geſchäftslokal befindet ſich von jetzt ab bis zur Vollendung
unſerer Geſchäftsräume im Hauſe des Herrn Lederhändlers Hess
6 Schulſtraße 6,
und halten uns in ſämmtlichen Haushaltungs=Gegenſtänden
beſtens empfohlen.
Chr. Wirthwein & Comp. ¾
Duaglios
5
GBu-ONN
Lap8O
zur ſofortigen Herſtellung einer delikaten Taſſe Bouillon mit=nur kochendem Waſſer,
ſollte in keinem Hotel und Reſtaurant, keiner Haushaltung und bei keinem Touriſten
und Mililär fehlen.
92
Bochſte Aunzeichnung
Ehrendiplom mit gold. Stern) diesjähr. Internat. Nahrungsmittel=Ausſtellung
Berlin, ebenſo höchſte Auszeichnung (Gold. Medaille) diesjährige Kochkunſt=
Aus=
ſtellung, Köln.
Niederlage für Darmſtadt.
rEEOdL. SGaGIOk,
(8865
Großh. Hoflieferant.
1
TAuOIOR:
Ca. 10000 Stück Resttapeten
gebe, um damit zu räumen,
Ez; zur HülfteD
der früheren Preiſe ab.
Carl Alb. Sülzer
Schützenstrasse 5.
Za6s
ſeschäſts-Verlegung.
Meiner werthen Kundſchaft ſowie den geehrten Bewohnern Darmſtadts und
Umgebung hiermit die ergebene Anzeige, daß ich meine
Hupforschmiede und Installations-Geschäft
von der Heinheimerſtraße nach der
pé
Belchshasse 39, nächst den Bahnhöfen,
verlegte.
Für das mir bisher geſchenkte Wohlwollen beſtens dankend, bitte ich, mir
daſſelbe auch in meinem neuen Lokale zu Theil werden zu laſſen.
Darmſtadt, den 1. Auguſt 1889.
Hochachtend,
Bermh. Gams.
[8983
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(8091
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aue
Liquenr do la grande
Char-
treuso, ücht,
Benedietine de TAbbaye de
Féoamp, ücht,
Haraschino d Lara, ächt,
Boonskamp of Haagbitter,
ächt, von H. Underborg.
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(Niederrhein)
(9028
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7 Schützenſtr. 7.
E
Hornseilo.
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Ha. gelbe
20 „
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Pagshondor,
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beſtehend aus 6 Zimmern, Küche u.
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erfragen Hochſtr. 6.
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möbl. Zimmer zu vermiethen.
8773) Alexanderſtraße 14 ein gut
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11863
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M
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19050
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aus guter Familie geſucht, welche in
Hand=
arbeiten bewandert, und iſt derſelben
Ge=
legenheit geboten, ſich ſowohl im Verkauf
als im Zuſchneiden und Anfertigen von
Damenwäſche ꝛc. auszubilden.
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das Hochen
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2137
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bei: Herren M. W. Praſſel, Rheinſtraße, Wilh.
elm Manck, Ballonplatz, Friedrich Schäfer,
Großh. Hoflieferant. Ueber Avenacia ging
uns folgendes Schreiben zu:
Hanau a. M., den 20. Juni 1889.
Ich kann nicht unterlaſſen Ihnen für das
mir gelieferte Avenacia meinen verbindlichſten
Dank abzuſtatten. Meine Frau litt an einem
ſchweren, hartnäckigen Magencatarrh und
nach=
dem keine Nahrung, weder Milch. Zwieback,
Haferſchleim noch andere als leicht verdaulich
bekannte Nahrungsmittel anſchlagen wollten,
griff ich nach Ihrem Avenacia, um auch dieſes
zu verſuchen. Der Verſuch wurde mit beſtem
Erfolg gekrönt. Ihr Avenacia war während
des ſchwerſten Stadiums des Catarrhs das
einzige Nahrungsmittel, welches meine Frau
gemießen konnte. Ich werde nicht verfehlen,
das vortreffliche Nährmittel vorkommenden
Falles wärmſtens zu empfehlen. Senden Sie
mir, bitte, noch 6 Büchſen, der Catarrh iſt
zwar gehoben, ich will aber, das Gute mit
dem Nützlichen verbindend, Ihr
wohlſchmecken=
des Präparat als vorzügliches Suppenſurrogat
in meiner Küche einbürgern laſſen.
Mit vorzüglicher Hochachtung
Albert Broechtel.
2138
Nr. 151
4
RGUUON
AE
AAUUAU
- im Cobrauch
[7464
½. Igr. gonügt kür 100 Lassen
feimster Chocolade.
Veberall vorräthig.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Kaiſer wird am A. Auguſt Straßburg
einen zweitägigen Beſuch abſtatten und am 23. Metz beſuchen.
Das Militärwochenblatt veröffentlicht eine kaiſerliche Ordre,
durch die Prinz Balduin von Belgien la suite des Hannoverſchen
Dragonerregiments Nr. 16 geſtellt wird.
Der „Weſ=8tg. wird aus Wilhelmshaven berichtet, daß der
Kaiſer, ſicherem Vernehmen nach, bereits am 10. Auguſt mit ſeiner
Pacht „Hohenzollern daſelbſt wieder eintreffen und die Weiterreiſe
nach Berlin fortſetzen werde.
Den „Hamb. Nachr.” zufolge hat der Kaiſer in einer Depeſche
an den König Oskar ſein Entzücken über Norwegens
Naturſchön=
heit, die alle ſeine Erwartungen übertroffen hat, ſeine Freude über
die Sympatie und das Entgegenkommen der Bevölkerung und ſeine
Erkenntlichkeit für das Wohlwollen der Behörden ausgeſprochen.
Der König hat die Depeſche herzlich erwidert.
Kaiſer Wilhelm ſandte, wie der „Rheiniſche Kuriers
nachträg=
lich erſährt, dem Herzog von Naſſau zu deſſen Geburtstage ein
Glückwunſch=Telegramm, das ſich durch ganz beſondere Wärme und
Herzlichkeit - der Kaiſer wandte das vertrauliche Du an -
aus=
zeichnete.
Zum Ehrendienſt beim Kaiſer Franz Joſef ſind kommandiert
Generaloberſt v. Pape. Oberbefehlshaber der Truppen in den
Marken, Gouverneur von Berlin, früher Kommandeur des
Garde=
corps, General la suite Graf v. Wedel, früher
Militärbevoll=
mächtigter in Wien, die Kommandeure des Kaiſer Franz=Garde=
Grenadier=Regiments Oberſt v. Mikuſch=Buchberg ſowie des
Schles=
wig=Holſteiniſchen Huſaren=Regiments Nr. 16 Oberſtlieutenant von
Thümen, Flügeladjutant Major v. Deines, Militärbevollmächtigter
in Wien. Den Ehrendienſt beim Erzherzog Franz Ferdinand
wer=
den verſehen der Kommandeur der Garde=Cuiraſſiere
Oberſtlieute=
nant Prinz zu Salm und Premierlieutenant im 1. Garde=Dragoner=
Regiment Graf zu Dohna.
Dem Ergebniſſe des Reichshaushaltsetats für 1888i89 zufolge
ſind im ganzen die ordentlichen Einnahmen um 15625 564 M. hinter
dem Etat zurückgeblieben, ſo daß ſich unter Berückſichtigung der
Mehrausaaben von 475817453 M. für den Haushalt des
Etats=
jahres 1888189 ein Fehlbetrag von 2038373853 M. ergiebt. Die
Zuckerſteuer hat im ganzen 24363000 M. weniger ergeben, und
zwar 18345000 M. an Materialſteuer und 6018000 M.
Ver=
brauchsabgabe. Auch die Maiſchbottich= und Branntwein=
Material=
ſteuer weiſt einen Minderertrag von 4255000 M. auf. Dagegen
ſind an Salzſteuer 2255000 M. und an Brauſteuer 3289000 M.
mehr aufgekommen.
Berliner Blätter meldeten dieſer Tage, mit Rückſicht auf einen
demnächſt zu erwartenden hohen Beſuch ſei das Ausrücken der
Ber=
liner Garniſon zum Manöver vom 23. auf den 26. Auguſt verlegt
worden. Dieſe Nachricht wird jetzt widerlegt durch die vom
Kom=
mandierenden des Gardecorps nunmehr veröffentlichte, vom Raiſer
in Wilhelmshaven genehmigte Zeiteinteilung für die Herbſtübungen
des Gardecorps. Darnach findet die große Parade vor dem Kaiſer
Franz Joſef am 13. Auguſt ſtatt, an die ſich dann an den beiden
ſolgenden Tagen die bereits gemeldeten Uebungen vor den beiden
Kaiſern anſchließen werden. Am 19. und 20. Auguſt verlaſſen dann.
ſämtliche Truppen Berlin, um ſich dann in das Manöverterrain
zu begeben, das ſich in dieſem Jahre bis nach Sagan und
Frey=
ſtadt in Schleſien erſtreckt, und von dort werden die Fußtruppen
am 11. September, die berittenen Truppen am 22. September in
ihre Garniſonen zurückehren. Am Sedantage findet ein Manöver
des ganzen Gardecorps gegen einen markierten Feind vor dem Kaiſer
bei Jeßnitz und Züllichau ſtatt.
Zum Biſchof des zu errichtenden preußiſchen evangeliſchen
Bis=
tums Jeruſalem ſoll, wie es heißt, der Paſtor Gräber in Mülheim
auserſehen ſein.
Schweiz. Ein von der Bundeskanzlei am 2. ausgegebener
Be=
richt beſtätigt die bisherigen Angaben über die neue Note Bismarcks.
Die Haltung der Note ſchließt die Erwartung nicht aus, daß die
ſchwebenden Fragen zwiſchen der Schweiz und Deutſchland einer
ruhigen Löſung entgegengeführt werden können.
Heſſerreich=Angarn. Das „Fremdenblatt= und die -Preſſe
bringen Telegramme aus Peſt, wonach in den dortigen Regierungs=
kreiſen von einem Rücktritt des Kriegsminiſters Bauer und der
Erſetzung desſelben durch den Honvedminiſter Fejervary nichts
be=
kannt iſt.
Anläßlich des Beſuches des Kaiſers Wilhelm in England ſagt
das „Fremdenblatt': Das offizielle England. ſowie das engliſche
Volk bereiten dem Oberhaupt des Deutſchen Reiches einen
glänzen=
den Empfang. Die letzten Tage bewieſen neuerdings, daß zwiſchen
der deutſchen und der engliſchen Nation eine ſtarke Sympathie
be=
ſtehe. Dieſe letzten Tage werden das ihrige thun, daß die
Sym=
pathie noch zunehme. Oeſterreich=Ungarn konſtatiert dieſes mit um
ſ0 aufrichtigerem Vergnügen, als Kaiſer Wilhelm nicht nur als
Haupt des Deutſchen Reiches, ſondern auch als einer der Träger
des mitteleuropäiſchen Bündniſſes, als Alliierter Oeſterreich=Ungarns
und Italiens gefeiert wird. Das freundſchaftliche Gefühl, das die
engliſchen Zurufe ausdrücken, gilt dem Bunde überhaupt, der den
Frieden von Europa ſchützt; es iſt eine große Sympathiekundgebung
für das mitteleuropäiſche Bündnis, zu welchem der britiſchen Nation
der Beſuch des deutſchen Kaiſers Anlaß bietet; die Engländer legen
damit den Beweis ab, daß ſie den Sinn und den Wert dieſe=
Bündniſſes richtig beurteilen.
Franſtreich. Der Schah beſtieg am Samstag den Eiffelturm.
Der Unterſuchungsrichter verhörte den Abg. Le Heriſſe, den Direk
tor der „Cocarde, welcher erklärte, bei Veröffentlichung der
Akten=
ſtücke nicht anweſend geweſen zu ſein. Der Abg. Laquerre, Direktor
der „Preſſe', hat eine Vorladung erhalten. — Der Marineminiſter
hat dem Befehlshaber des Seignelay Befehl gegeben, nach Canea
abzugehen. Der Kommandant hat Weiſung, ſich jeglicher
Demon=
ſtration zu enthalten. Er darf nur dann Boote ins Meer ſetzen
laſſen, wenn die Sicherheit der franzöſiſchen Unterthanen in Kreta
ernſtlich gefährdet iſt.
Die feierliche Beiſetzung der Gebeine Carnor's, Marceau's,
Latour d’Auvergne's und Baudin's im Pantheon hat Sonntag
vor=
mittag ſtattgefunden. Der Präſident der Republik, die Miniſter
und die Spitzen der Behörden wohnten der Feier bei. Der
Mini=
ſterpräſident Tirard erinnerte in ſeiner Anſprache an die
militäri=
ſchen und bürgerlichen Tugenden der gefeierten Toten, wies auf die
Nacht vom 4. Auguſt 1789 hin und gab der Hoffnung auf
Wieder=
ausſöhnung aller Franzoſen Ausdruck. Nachdem ſodann die Truppen
vor dem gemeinſamen Katafalk defiliert waren, wurden die Särge
in das Gewölbe hinabgelaſſen. In der Umgebung des Pantheons
hatte ſich eine große Menſchenmenge angeſammelt, welche den
Prä=
ſidenten Carnot mit lebhaften Zurufen: Es lebe Carnot! Es lebe
die Republik! begrüßte.
Dem „Journal des Debats' zufolge beſchloß der Präſident des
Senats, den oberſten Gerichtshof auf den 8. Auguſt einzuberufen.
Das Blatt „X1X. Siscler meldet, daß ſich zahlreiche
Akten=
ſtücke, betreffend die Zeugenausſagen vor dem Neuner=Ausſchuß, in
Händen Boulangers befinden, welcher für die Entwendung derſelben
15 000 Fres. zahlte.
Mehrere Maires, welche die, Beleidigungen gegen die
Regie=
runa enthaltenden Proklamationen Boulangers mitunterzeichneten,
wurden abgeſetzt.
Herbette kehrt beſtimmt zu den Beſuchen der Kaiſer von
Oeſter=
reich und Rußland nach Berlin zurück.
Wenn die Boulangiſten erklären, daß ihnen eine Verurteilung
ganz gleichgültig, ja, vielleicht inſoweit ſogar erwünſcht ſei, als ſie
vom Senat ausgehe, ſo lügen ſie vielleicht ausnahmsweiſe einmal
nicht. In einer Richtung indeſſen bedarf dieſer „Casus
farcimini-
tatis' wohl einer Beſchränkung, ſoweit nämlich die mit einer
etwa=
nigen Verurteilung verbundene Beſchlagnahme des Vermögens in
Betracht kommt. Bei Bolanger und Dillon iſt ja nicht ſehr viel
zu holen, aber Rochefort, der Kollektiviſt und Vermögensteiler, hat
es nicht verſchmäht, ſich eine ſo behagliche Lage zu ſchaffen, daß er
bei einer Teilung recht ſchlecht fortkommen würde. Deshalb hat
er denn auch den Verſuch gemacht, einfach zu zrücken;, und zwar
nach allen Regeln der Kunſt ohne Bezahlung der Miete. Der
Blut=
ſauger aber, der Rochefort ſein Haus vermietet hat, paßte leider
zu gut auf und rief die Schergen der Gewalt herbei, welche die
bereits ausgeräumten Möbel ſorgfältig wieder einräumten und ſich
ihrer Verſchleppung widerſetzten, bis Rochefort ſeine Rechnung mit
dem Eigentümer geregelt, vielleicht auch bis der Staatsgerichtshof
ſeine Hand auf die=ſchönen Kunſtſammlungen gelegt hat. Roche=
14.
Nr.
forts Wohnung beherbergt augenblicklich keine menſchliche Weſen,
ſondern nur die drei hiſtoriſchen Katzen, die der Staatsgerichtshof
bei Einleitung der Unterſuchung aus Verſehen mit „verſiegelte; und
die ihre Errettung vom Hungertode nur dem Einſchreiten des
Tier=
chutzvereins verdankten.
Am Sonntag fanden 178 Stichwahlen für die Generalräte ſtatt,
154 ſind bekannt. 113 Republikaner und 41 Konſervative ſind
ge=
wählt. Die Republikaner verloren 13 Sitze an die Konſervativen.
Laquerre iſt in Larochelle gegen Garbedette gewählt. - Feliz Pyat
iſt geſtorben.
Holland. Nach im Haag eingegangenen amtlichen Nachrichten
haben die Atchineſen am 25. Juli einen Artillerieangriff auf die
Feſtung Kottapohama unternommen. Die Garniſon der Feſtung
wies den Angriff zurück, verfolgte den Feind am 26. Juli,
demon=
tierte ein Geſchütz und nahm die Feſtung Tjade Kedivervean im
Sturm, wobei 30 Mann den Tod fanden. Die Holländer verloren
an Toten 3 Offiziere und 18 Mann, an Verwundeten 4 Offiziere
und 87 Mann.
Engkand. Kaiſer Wilhelm iſt im beſten Wohlſein Freitag
Nachmittag in Osborne eingetroffen. Der Prinz von Wales an
Bord der „Osborne; traf die „Hohenzollern= und das deutſche
Geſchwader am Nah=Leuchturm. Die „Osborne' und zwei andere
Bachten mit dem Admiral Commerell und dem General Leiceſter
Smith an Bord ſegelten ſodann voran nach der Cowes=Bai. Den
von den deutſchen Kriegsſchiffen gegebenen Salut erwiderte die
engliſche Flotte. Bei der Ankunft vor Cowes ging der Prinz von
Wales an Bord der „Hohenzollern' und begrüßte den Kaiſer auf
das herzlichſte. Der Kaiſer und der Prinz mit Familie landeten
darauf in Trinith Piers, wo die Königin den Kaiſer empfing.
Die Königin, welche das Orangeband des Schwarzen Adler=Ordens
und das blaue Band des Hoſenband=Ordens trug, empfing, umgeben
vom ganzen Hofe, den Kaiſer auf der Terraſſentreppe zu dem
Königseingang des Schloſſes. Als der Kaiſer erſchien, ging die
Königin mit der Prinzeſſin Beatrice die Treppe hinab und küßte
den Kaiſer herzlich auf beide Wangen und hieß denſelben in England
willkommen. Die Majeſtäten traten ſodann, gefolat von den
An=
weſenden, in feierlichem Zug in das Schloß, wo Cercle ſtattfand.
Hierbei wurden Salisbury und andere hohe Perſönlichkeiten dem
Kaiſer vorgeſtellt. Dem Bankett wohnten alle Mitglieder des
Königshauſes bei. Der Kaiſer ſaß zur Rechten der Königin. Graf
Herbert Bismarck, Salisbury und die Hofchargen dinierten in dem
anſtoßenden Salon. Während des Banketts ſpielte eine Marine=
Infanterie=Kapelle. Zum Ehrendienſt waren General Gardiner
Henry Ewart und Admiral Hornby kommandiert. Die Gärten von
Osborne waren prächtig illuminiert. In der Bai von Cowes und
der Osborne=Bai erglänzten Tauſende von Lichtern auf den daſelbſt
ankernden Pachten.
Die Konigin Viktoria ernannte den Kaiſer Wilhelm zum
Ehren=
admiral der britiſchen Flotte.
Die Flottenſchau am Samstag war verſtürmt und verregnet;
ein Ausblick auf See war unmöglich. Die Königin hatte daher
auf Montag. für welchen Tag urſprünglich der Abzug der Flotte
zum Manöver feſtgeſetzt war, eine neue Beſichtigung anberaumt.
Am Sonntag wohnte der Kaiſer mit der Königin und der
Königlichen Familie dem Gottesdienſte in der Privatkapelle in
Osborne bei. - Er empfing eine Abordnung der Deutſchen Londons,
welche eine prachtvolle Ergebenheitsadreſſe überreichten, beſichtigte
mit dem Prinzen von Wales und anderen Notabilitäten mehrere
Schiffe der engliſchen Flotte, welche verſchiedene Typen der britiſchen
Flotte zeigen, und nahm abends am Familiendiner teil.
Hunderte von deutſchen Matroſen beſuchten am Samstag
Osborne, Cowes und Ryde und erregten überall die Aufmerkſamkeit
durch vorzügliches Benehmen. Das Wetter war am 5. wieder
un=
freundlicher, gleichviel galt ein weiterer Aufſchub der Flottenſchau
als unwahrſcheinlich.
Das Unterhaus beendete am 2. die Spezialdebatte der
Apanagen=
bill. Sämtliche Amendements wurden mit großer Majorität
abge=
lehnt; die dritte Leſung erfolgte am Montag.
Ferguſſon erklarte im Unterhaus, die Unruhen auf Kreta ſollen
den Streitigkeiten der politiſchen Parteien zuzuſchreiben ſein.
Partei=
mitglieder hätten ihre Gegner angegriffen und in einigen Fällen
ermordet, wodurch eine Panik in den unbeſchützten Orten entſtanden
ſei. Die unbeſchützten Leute flohen nach ſicheren Aufenthaltsorten
ihrer Freunde. Die türkiſche Regierung wurde um Reformen
an=
gegangen; eine Partei verlangte die Entlaſſung des Valis, aber
eine Inſurrektion gegen die Autorität des Sultans ſcheine nicht
vorhanden zu ſein.
Nach einer Meldung des „Reuter'ſchen Büreaus; aus Toski
vom 3. d. M. verließ General Grenfell um 5 Uhr morgens Toski
mit ſeiner ganzen Kavallerie und rückte gegen das Lager der
Derwiſche vor, welche ſich vor ſeinem Feuer zurückzogen. Es gelang
jedoch Grenfell, die geſamte Armee der VDerwiſche auf das
Schlacht=
feld, vier engliſche Meilen von Toski, zu ziehen, wo ein allgemeiner
Kampf begann. Die eghptiſche Infanterie unter Oberſt Woodhouſ=
und die Artillerie unter Major Rundle trieben die Derwiſche mit
großer Tapferkeit von einer Stellung nach der andern, wobei ſie
151
2139
auf verzweifelten Widerſtand des Feindes ſließen. Die Kavallerie
unter Oberſt Kitchener deckte den rechten Flügel der eghptiſchen
Armee und vereitelte durch rechtzeitiges Eingreifen mehrfache
Ver=
ſuche der Derwiſche, der eahptiſchen Armee in die Flanke zu fallen.
Der ſiebenſtündige Kampf endete mit einem vollſtändigen Siege
der eghptiſchen Armee. Wadel Niumi und zwölf ſeiner
Befehls=
haber ſowie faſt die ganze Mannſchaft der Derwiſche wurden getötet
und 50 Fahnen genommen.
Wie der „Leeds Mercuih' erfährt, wird der Prinz von Wales
die ihm gewährte Erhöhung ſeiner Apanage nicht ſofort unter ſeine
Kinder verteilen. Wahrſcheinlich wird Prinz Albert Viktor 10000
Pfund Sterlina, Prinz George 8000 Pfund Sterling und die
Herzogin von Fife 3000 Pfund Sterling erhalten. Der Reſt ſoll
einſtweilen auf Zinſen angelegt werden. Der Prinz von Wales
wird die bewilligten 36 000 Pfund Sterling vierteljährlich und zwar
am 5. Oktober zuerſt ausgezahlt erhalten.
Ikakien. Die Seſſion der Kammer und des Senats wurde
durch königliches Dekret geſchloſſen.
Die „Agenzia Stefani” meldet: Auf Wunſch der deutſchen
Regierung erklärte ſich die italieniſche einverſtanden, daß das in
die kretenſiſchen Gewäſſer geſandte italieniſche Kriegsſchiff auch den
Schutz der deutſchen Staatsangehörigen auf Kreta übernehme.
Nach einer Meldung der „Agenzia Stefani' aus Kanea griffen
die durch die Ermordung eines ihrer Kameraden aufgebrachten
türkiſchen Bewohner außerhalb Kandia die Matroſen des italieniſchen
Schiffes „Annau an, ſchoſſen auf einen derſelben und verwundeten
ihn im Unterleib. Der Schwerverletzte wurde in ein Spital
über=
führt. Der Vertreter des Gouverneurs von Kreta ordnete auf
telegraphiſchem Wege die Unterſuchung des Vorfalls an. Das
italieniſche Torpedoboot „Stromboli' iſt in Kanea eingetroffen.
Die „Riforma; dementiert formell die Nachricht, daß in den
Beziehungen zwiſchen Italien und Rußland eine Spannung
ein=
getreten, und daß dem ilalieniſchen Militär=Attache die Teilnahme
an den Manövern bei Krasnoſe Selo verweigert worden ſei. Der
Militär=Attaché wäre gegenwärtig beurlaubt. Es ſcheine, daß
überhaupt kein Militär=Attache den Manövern beiwohne.
Schweden=Yorwegen. Die amtliche Poſt Tid. ſchreibt: Von
ſeiten der Aerzte (Profeſſor Bruzelius aus Stockholm und
Geheim=
rat Kußmaul aus Heidelberg) iſt der Kronprinzeſſin aufs
beſtimm=
teſte geraten, den Winter in einem milderen Klima zuzubringen=
Um eine Verſchlimmerung eines chroniſchen Lungenkatarrhs, an dem
die Kronprinzeſſin ſeit vielen Jahren leidet, zu verhüten. Als
paſſendſten Kurort haben die Aerzte Meran empfohlen. Die
Kron=
prinzeſſin hat ihre Kur in Franzensbad beendet und iſt nach
Reichen=
hall gereiſt.
Rutzkand. Der Fürſt von Montenegro traf mit dem
Erb=
prinzen und den Prinzeſſinnen=Töchtern am Freitag Nachmittag in
Veterhof auf dem Bahnhofe ein, wo eine Ehrenwache aufgeſtellt
und die kaiſerliche Familie zum Empfang anweſend war.
Groß=
fürſt Peter war ſeiner Braut bis zur Grenze entgegengefahren.
Türſei. Der ruſſiſche Botſchafter v. Nelidow überreichte der
Pforte eine Note, in welcher er auf die in Kreta dem Leben und
Eigentum, ruſſiſcher Unterthanen drohenden Gefahren hinweiſt
und die Pforte unter Umſtänden für Schädigungen verantwortlich
hält.
Hanſtbar. Buſhiri ſandte eine Drohbotſchaft an die Einwohner
von Bagamoyo und der Nachbarſchaft, worin er ihnen verbietet,
die Deutſchen mit Lebensmitteln zu verſehen. Man glaubt, er ſet
mit einer ſchnellfeuernden Kanone, die mutmaßlich von der deutſchen
Station in Mpwapwa erbeutet wurde, im Anzuge und er kündigt
ſeine Abſicht an, Bagamoyo anzugreifen. Das Fieber graſiert hier
und unter der Flotte und augenſcheinlich leidet die engliſche am
meiſten. Auf dem „Agamemnon; allein ſind von 400 Seeleuten 80,
darunter 7 Offiziere, krank. Das Verdeck iſt in ein Hoſpital
ver=
wandelt.
Aus Etadt und Land.
Darmſtadt, 6. Auguſt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
den Generallieutenant Frhrn. Röder v. Diersburg, Kommandanten
der Haupt= und Reſidenzſtadt, den Generallieutenant v. Gleich,
Kommandeur der Königlich Württemb. 13. Art.=Brigade, den Oberſt
v. Nippold, Kommandeur des Feld=Art.=Regts. Nr. 13, den Oberſt
v. Chappuis, Kommandeur des 1. Großh. Inf.=Regts. Nr. 115.
den Hauptmann Frhrn. v. Hövel, den Premierlieutenant v.
Franken=
berg=Ludwigsdorff, die Lieutenants der Reſerve Braun, Heil, Goecke,
Müller und Greiner von demſelben Regiment, ſowie den Lieutenant
der Landwehr 1. Aufgebots Diefenbach, den Major v. Lyncker vom
1. Garde=Feld=Art.=Regt, den Rittmeiſter Müller vom 1. Großh.
Drag.=Regiment Nr. 23, die Vremierlieutenants Koechly vom Inf.=
Regiment Nr. 83 und Lölhöffel v. Löwenſprung vom Inf.=Regt.
Nr. 32, kommandiert zum Großh. Feld=Art.=Regt. Nr. 25, den
Sekondlieutenant Clauſon von Kaas vom Feld=Art.=Regt. Nr. 15.,
kommandiert zur Dienſtleiſtung beim 1. Großh. Inf.=Regt. Nr. 115,
den Sekondlieutenant v. Hangen vom Großh. Feld=Art.=Regt. Nr. 25;
310
Br.
2140
den Superintendenten und Konſiſtorialrat Werner von Kaſſel,
den Hofbaurat Melior von Büdingen, den Realgymnaſiallehrer
Ensgraber, den Amtmann Dr. Göttelmann von Büdingen, den
Handelsrichter am Landgericht der Provinz Starkenbura
Uebels=
häuſer, den Polizeirat Morneweg; zum Vortrag den Geheimen
Staatsrat Hallwachs, den Geheimerat Dr. Jaup, den Geheimerat
v. Werner, den Miniſterialrat Rothe, den Major v. Verbandt, den
Forſtmeiſter Muhl, den Hofſtallmeiſter Freiherr Riedeſel zu Eiſenbach.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 3. Auguſt den
Oberamtsrichter Guſtav Langsdorff in Gießen unter Anerkennung
ſeiner langjährigen treu geleiſteten Dienſte auf ſein Nachſuchen in
den Ruheſtand verſetzt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Major z. D.
151
Otto, zuletzt Bezirks=Kommandeur des Landwehr=Bezirks I1
Darmſtadt, die Krone zum Ritterkreuz 1. Klaſſe des Verdienſt=
ordens Philipps des Großmütigen verliehen.
Se. Königl. Hohett der Großherzog kamen Samstag
Vor=
mittag mit Ihrer Großh. Hoheit der Prinzeſſin Alix im hieſigen
Schloſſe an, wo Allerhöchſtdieſelben das Diner einnahmen. Nach
demſelben kehrten Ihre Großh. Hoheit die Prinzeſſin Alix in Be=
gleitung der Schlüſſeldame Freiin v. Grancy nach Seeheim zurück,
während Se. Königl. Hoheit der Großherzog ſich nach Jagdſchloß
Wolfsgarten begaben, wo Allerhöchſtderſelbe übernachtete.
In Jagdſchloß Wolfsgarten fand Samstag Nachmittag
Großh. Familientafel ſtatt, zu welcher J. J. K. Gr. H.H. die
Prin=
zeſſinnen Heinrich von Preußen und Alix, S. Gr. H. Prinz Heinrich
ſowie Prinz Albert von Schleswig=Holſtein eintrafen. Die
Aller=
höchſten Herrſchaften kehrten im Laufe des Nachmittags nach
Fürſten=
lager Seeheim zurück.
Im Großh. Muſeum, zoologiſche Abteilung, ſind angekommen
und ausgeſtellt zwei RieſenkrebſeMacrocheira Kaempferi, Tokio=
Bai, Japan.
Stiſtungen und Vermächtniſſe. Se. Kgl. Hoheit der
Groß=
herzog hat im letzten Vierteljahr 49 Schenkungen, die einer
lan=
desherrlichen Beſtätigung bedürfen, im Geſamtbetrag von 73990 M.
beſtätigt. Davon entfieten 23616 M. (24 Einzelgaben) an
katho=
liſche Kirchen; 21685 M. (7 Poſten) an Stadt=und Landgemeinden;
14524 M. (4 Gaben) an öffentliche Wohlfahrtsanſtalten; 11665 M.
112 Poſten) an evangeliſche Kirchen und 2500 M. (2 Gaben) an
iſraelitiſche Kultus=Anſtalten.
Das Großh. Miniſterium hat zu Anfang 1889 eine
fach=
männiſche Unterſuchung der Fabrikbetriebe im Lande in Bezug auf
die Sicherheit der Arbeiter bei Ausbruch eines Brandes angeordnet.
Dieſe Unterſuchung iſt jetzt der Hauptſache nach vollzogen und hat
da und dort zur Anordnung von Sicherheitsvorkehrungen geführt,
welche ebenfalls bereits zum Teil ausgeführt worden ſind.
An Stelle des aus dem ſtädtiſchen Dienſt ausgeſchiedenen
Straßenmeiſters Forth iſt Herr Ingenieur Weber beim ſtädtiſchen
Tiefbauamt eingetreten.
Im ſtädtiſchen Hoſpital ſind im Juli d. J. 277 Kranke
an zuſammen 4527 Tagen verpflegt worden.
Deutſcher und öſterr. Alpenverein, Sektion Darmſtadt.
Sonn=
tag den 11. d. M. wird die Abnahme der Darmſtädter Hütte im
Moosthal von Mitgliedern und Freunden der Sektion an Ort und
Stelle feierlich begangen werden. Die Zuſammenkunft findet am
10. ds. in St. Anton am Arlberg ſtatt, wo am gleichen Tage ein
gemeinſames Feſteſſen in Ausſicht genommen iſt.
th. Die in früheren Jahren ſich großer Beliebtheit erfreuenden
Partien des Mozartvereins nach dem Alsbacher Schloß. wo unter
Geſang. Spiel und Tanz heitere Stunden verbracht wurden, ſind
in dieſem Jahr wieder aufgenommen worden mit dem am Sonntag,
von herrlichem Wetter beaünſtigten Ausflug auf das Auerbacher
Schloß. Zu dem um 12 Uhr 40 Min. hier abgehenden Zuge hatte
ſich ein nach Hunderten zählendes Publikum auf dem Main=Neckar=
Bahnhof eingefunden, während ein Teil der Vereinsmitglieder ſchon
am Vormittag vorausgefahren war. Von Station Zwingenberg
aus ſetzte ſich unter Vorantritt einer Abteilung der Kapelle des
Württemb. Feld=Artillerie=Regiments ein ſtattlicher Zug auf dem
teilweiſe recht beſchwerlichen, in ſeinem oberen Teile aber um ſo
ſchönerem Waldwege über den Luciberg nach dem Auerbacher
Schloß in Bewegung. Hatte es auch bei der brennenden
Mittags=
ſonne manchen Schweißtropfen gekoſtet, ſo war man bei dem
Ein=
gang in den Schloßhof um ſo angenehmer überraſcht, als von
Seiten des Komités nicht nur die innere Ausſchmückung durch
Fahnen und Emblemen aller Art auf das geſchmackvollſte ausgeführt
war, ſondern daß die Vorbereitungen und Arrangements derart
getroffen waren, daß ſich die 7-—800 Menſchen an langen gedeckten
Tafeln niederlaſſen und ſich an den durch Gaſtwirt Kohl bereit
gehaltenen Speiſen und Getränken ſogleich erfriſchen konnten. Zwei
hübſche Chöre „Gott grüße Dich= und „Der frohe Wandersmann”,
welche unter Leitung des Herrn Direktor Senff vortrefflich geſungen
wurden, eröffneten die geſelligen Veranſtaltungen, und folgte hierauf
die Aufführung der von Herrn Rechnungsrat Scharch ſ. Z. für den
Verein verfaßten urkomiſchen Parodie der Oper „Aida”, welche von
Mitgliedern des aktiven Chores unter entſprechender Koſtümierung,
geſanglich wie ſchauſpieleriſch in der denkbar gelungenſten Weiſe
zur Darſtellung gebracht wurde. Der reiche herzliche Beifall, welcher
den Mitwirkenden ſowohl, wie dem ſich um die Regie beſonders
verdient gemacht habenden Präſident Herrn Pfeil ſowie dem Herrn
Delcher, welcher den muſikaliſchen Teil auf einem herbeigeſchafften
Klavier übernommen hatte, gezollt wurden, darf wohl als der beſte
Lohn für ihre Bemühungen bezeichnet werden. Es giebt aber auch
kaum einen ſchöneren und geeigneteren Platz für derartige
Auf=
führungen, wie dieſer Schloßhof, indem ſich in der weſtlichen Ecke
eine natürliche Emporbühne befindet, welche von allen Seiten des
weiten Raumes bequem überſehen werden kann. Da bei der
koloſſalen Beteiligung des mangelnden Platzes wegen an ein Tanzen
nicht zu denken war, wurden nach verſchiedenen Reden und Toaſten
noch einige Chöre geſungen und zum Schluſſe drei Luftballons
auf=
ſteigen laſſen, welche namentlich die Heiterkeit der Jugend
heraus=
forderten. In der Rheinebene war bereits der Mond zum Vorſchein
gekommen, als der Rückmarſch zur Bahn angetreten wurde, und da
grade der Extrazug in Auerbach eingelaufen war, hatten ſämtliche
Teilnehmer in dem Bewußtſein froh verlebter Stunden abends
9 Uhr wohlbehalten wieder Darmſtadt erreicht.
- In der Kirche zu Beſſungen wurde am Sonntag Vormittag
nach dem Gottesdienſt eine Sitzung der evangeliſchen
Kirchengemeinde=
vertretung abgehalten. Der Vorſitzende, Herr Pfarrer Römheld,
gedachte des Ablebens zweier Mitglieder und erhoben ſich die
An=
weſenden zum ehrenden Andenken von den Sitzen. Hierauf wurde
Herr Veremias Geyer als Mitglied der Kirchengemeindevertretung
verpflichtet. Aus dem ſodann vorgetragenen Jahresbericht iſt zu
entnehmen, daß die Teilnahme am Gottesdienſt, ſowie an der Feier
des heil. Abendmahls. desgleichen der Beſuch der Chriſtenlehre im
Jahre 1888 im Vergleich zu den vorderen Jahren eine erfreulich
größere war. Zu beklagen iſt es jedoch, daß unter 193 Geburten
17 uneheliche ſich befanden. Bedauert wird im Anſchluß hieran
die große Zahl der Tanzvergnügungen und ſei eine Einſchränkung
derſelben durch die maßgebende Behörde gewiß wünſchenswert;
es würde dies weſentlich zur Hebung des ſittlichen Zuſtandes
bei=
tragen. — Der für das Kirchenjahr 1890191 aufgeſtellte Voranſchlag
kam durch den Vorſitzenden zur Verleſung. Einnahme und Ausgabe
ſtellen ſich auf 2540 M. 95 Pf. Der in Einnahme geſtellte Beitrag
der Stadt Darmſtadk von 1200 M. befand ſich ſchon im letzten
Voranſchlag und ſollte dieſer Betrag zur Anſchaffung von für den
evangeliſchen Kirchengeſangverein geeigneten Kirchenbänken und von
Kokosmatten zum Belegen der Steinplatten in den Kirchengüngen,
wo bei ſtark beſuchtem Gottesdienſt zur Winterszeit ein Teil der
Kirchenbeſucher zu ſtehen genötigt iſt, Verwendung finden. Die
Stadtverordnetenverſammlung verwilligte jedoch nur 200 M. Man
hofft, daß die Neueinſtellung des Betrags von 1200 M. in den
Vor=
anſchlag die Zuſtimmung der Herren Stadtverordneten findet, und
dies umſomehr, da der evangeliſche Kirchengeſangverein ſich um die
Hebung des kirchlichen Lebens ſo weſentliche Verdienſte erworben
hat. — Da Anträge und Bemerkungen zum Voranſchlag weiter
nicht geſtellt wurden, ſchloß der Vorſitzende hierauf die Sitzung.
Von Beamten der Main=Neckar=Bahn ſowie der Heſſ.
Ludwigs=
bahn, dahier wurde der D. 3tg. zufolge ein Verein gegründet, der
die Pflege geſelligen Verkehrs zu einander ſowie die Beſprechung
aller den Eiſenbahnverkehr betreffenden wichtigen Fragen ſich als
Aufaabe geſtellt hat. Der Verein hat bereits einen Vergnügungs=
Ausflug nach Mannheim gemacht und wurde von dem dort
be=
ſtehenden Vereine gleicher Tendenz am Bahnhof feſtlich mit Muſik
empfangen. Höchſt befriedigt äußerten ſich die Mitglieder über die
vergnügten Stunden, welche ihre Kollegen in Mannheim ihnen
bereitet. In einer Vereinsverſammlung voriger Woche gab Herr
Expeditor Funk, der ſich in dem bei Rörmoos verunglückten Zuge
als Paſſagier befand, eine Schilderung von dieſer ſchrecklichen
Kataſtrophe, der er wie durch ein Wunder entgangen war.
r4 Konzert der Banda municipale di Milano. Der Ruf, welcher
dieſer Muſikkapelle vorausging, erwies ſich als gerechtfertigt. Das
Vrogramm war ein gut gewähltes und die Stücke wurden mit
Präciſion und feinem Geſchmack exekutiert. Beſonderen Beifall
ſanden der Marſch aus dem dritten Akte aus Don Carlos von
Verdi, Gavotta=Stephania von Czibulka und Rondo dei pifferari.
Das letztere Stück gefiel beſonders durch ſeine Eigenart. Noch
mehr intereſſierte das Potpourri aus der Troubadour von Verdi
durch feine Hervorhebung der geſanglichen Momente. Eingeleitet
und geſchloſſen wurde das Konzert durch den Vortrag der
deut=
chen Nationalhymne. Die vorangegangenen heftigen
Gewitter=
ſchauer und die Abendkühle beeinträchtigten leider den Beſuch des
Konzerts. Obgleich der Garten des Saalbaues gefüllt erſchien,
hätten doch noch einige hundert Perſonen Platz geſunden und
würden bei günſtigerer Witterung auch erſchienen ſein. Die
Kapelle kann auf den hier errungenen Beifall immerhin ſtolz ſein,
obgleich das hieſige Publikum oft Gelegenheit hat,, ganz
vortreff=
liche Leiſtungen derſelben Art zu hören.
N Am vergangenen Sonntag gab die aus früheren Jahren
wohlbekannte Kapelle des Feld=Art.=Regts. „König Karl' (. Württ.)
Nr. 18 aus Ulm unter Leitung ihres bewährten Kapellmeiſters
Herrn Pantleon ihr erſtes diesjähriges Gartenkonzert auf dem Karls=
hof. Daß ſich genannte Kapelle bei dem hieſigen Publikum einer
[ ← ][ ][ → ] und
ſein
uff
ei
ſt.
Karls
einel
allgemeinen Beliebtheit erfreut und in hohem Anſehen ſteht, beweiſt
die ſtattliche Zuhörerſchaft, welche ſich am Sonntag in dem
herr=
lichen Karlshofgarten eingefunden hat, um den Klängen der Kapelle
zu lauſchen. Das Programm zeichnete ſich durch Mannigfaltigkeit
aus und wurde von der erſten bis zur letzten Nummer vorzüglich
ausaeführt, ſo daß die vielen Kundgebungen des Beifalls wohl
be=
rechtigt waren.
Herr Eduard Strauß, Kaiſerl. Königl. öſterr.
Hofballmuſik=
direktor und Kaiſerl. braſil. Ehren=Hofkapellmeiſter, wird demnächſt
mit ſeiner geſamten Kapelle aus Wien in unſerer Stadt ein Konzert
veranſtalten.
N. Wie bereits mitaeteilt, hat Herr Bau=Inipeltor Schmandt
einen vierwöchentlichen Urlaub erhalten. Seine Vertretung während
dieſer Zeit hat auf Erſuchen des hieſigen Polizeiamts und mit
Genehmigung Großh. Miniſteriums Herr Ingenieur Eſſelborn,
Lehrer der Landes=Baugewerkſchule, unter Berzichtleiſtung auf jede
beſondere Vergütung. übernommen.
Immobilien=Verkauf. Das Haus Langgaſſe Nr. 41, genannt
zum Fäßchen', Herrn Mayer gehörend, ging in Beſitz des Herrn
Eierhändler Lenker käuflich über. Der Verkauf wurde durch den
Immobilien=Agenten Fr. Maringer abgeſchloſſen.
. Die heſſiſche Ludwigsbahn giebt jetzt zur Erleichterung des
Beſuches des Bühnenfeſtſpiels in Bayreuth von ihren Stationen
Mainz. Darmſtadt und Frankfurt=Oſtbahnhof Retourbillete nach
Bayreuth mit 5tägiger Gültigkeit aus. Die Billete ſind über
Nürn=
berg und Bamberg benutzbar.
J. Mainz, 4. Auguſt. Die Rennen des=Mittelrheiniſchen
Renn=
vereins' gehen mit dem am 11. d. M. ſtattfindenden Rennen für
immer zu Ende. Der unmittelbar nach dem Rennen
zuſammen=
tretenden Generalverſammlung wird der Antrag auf Auflöſung
des Mittelrheiniſchen Rennvereins unterbreitet
wer=
den. Es unterliegt keinem Zweifel, daß der Antrag Annahme
finden wird. Die Beteiligung des größeren Publikums an dem
Rennſport fehlt hier, wodurch den Gründern des Vereins zu große
ſinanzielle Opfer erwachſen.
In Bezug auf Errichtung von Volksbädern hier hat
der Stadtbaumeiſter Kreiſſig den Stadtverordneten jetzt ein Projekt
vorgelegt, das von den anderwärts beſtehenden Volksbädern
weſent=
lich abweicht. Der Vorſchlag läuft dahinaus, keine große
Bade=
anſtalten mit vielen Bädern zu bauen, ſondern in den verſchiedenen
Stadtteilen mehrere kleinere Bäder zu errichten. Beſonders für
die dicht bevölkerten Stadtteile empfiehlt Herr Kreiſſig dieſes Syſtem
zur Anwendung zu bringen.
4 Mainz, 3. Auguſt. Zu dem am 11. Auguſt auf der Ingelheimer
Au hier ſtattfindenden zweiten Rennendes=
Mittelrhei=
niſchen Rennvereins; iſt jetzt das Programm erſchienen.
Da=
nach werden ſechs Rennen ſtattfinden und zwar ein
landwirtſchaft=
liches Rennen (Preis 175 M.), ein Jagdrennen (600 M), ein
Han=
dicap=Hürden=Rennen (600 M.) ein Verkaufs=JagdRennen (
Ehren=
preis und 700 M.), Mainzer Reitervereins=Rennen und Mainzer
Jagd=Rennen (zwei Ehrenpreiſe und 1200 M.
Mainz. 5. Auguſt. Nach übereinſtimmenden Meldungen von
verſchiedenen Seiten erfolgt die Reviſion der Bahnſtrecken
und des Fahrparks der heſſiſchen Ludwigsbahn
nicht durch das Reichseiſenbahnamt, ſondern iſt von der heſſiſchen
Regierung veranlaßt. Es ſoll ſich dabei um Gewinnung von
Unter=
lagen für die Abſchätzung der Bahnwerte zum Zweck einer etwanigen
Verſtaatlichung des Unternehmens handeln.
— Mainz, 4. Auguſt. Das heutige erſte Velociped=
Wett=
fahren des Mainzer Radfahrer=Vereins hat großes
Intereſſe des hieſigen Publikums für dieſen Sport bekundet.
Trotz=
dem die Sonne glühend ihre Strahlen verniederſandte, verfolgte
die nach Lauſenden zählende Zuſchauermenge die bis gegen acht
Uhr währenden Uebungen mit fortwährend ſteigender
Aufmerkſam=
keit. 1. Erſtfahren für alle Arten Zweiräder. Strecke 2000 Meter.
Maery=Freiburg 1., Bergmann=Offenbach 2., Pfefferle=Karlsruhe 3
II. Fahren um den Ehrenpreis der Stadt Mainz. Strecke 4000
Meter. Göbel=Mainz 1., Ovel=Mainz 2., Hammel=Gießen 3.
III. Fahren für Sicherheitsräder mit Vorgabe. Strecke 3000
Meter. Hauffe=Offenbach 1., Herbel=Mannheim 2. Nagel=
Mann=
heim 3. IV. Hauptfahren für hohe Zweiräder. Strecke 7500
Meter. Göbel=Mainz 1., Opel=Mainz 2. Hammel=Gießen 3.
V. Unionsfahren mit Vorgabe. Strecke 2000 Meter. Bergmann=
Offenbach 1., Nagel=Mannheim 2., Hammel=Gießen 3. VI.
Haupt=
fahren für Dreiräder. Strecke 4000 Meter. Nagel=Frankfurt I.,
Herbel=Mannheim 2., Stein=Frankfurt 3. VII. Schloßplatzfahren
mit Vorgabe. Strecke 3000 Meter. Hauffe=Offenbach 1. Göbel=
Mainz 2., Leeſtmacker=Amſterdam 3. VIII. Vereinsfahren mit
Vorgabe. Strecke 2000 Meter. Kubach 1. Gantz 2., Horn 3.
(ſäͤmtlich von Mainz). 1X. Sicherheits=Tandem=Fahren. Strecke
2000 Meter. Opel=Mainz und Diehl=Mannheim 1., Berndroth=
Mainz und Herbel=Mannheim 2.
1 Mainz, 2. Auguſt. Unter Mitnahme beträchtlicher
Summen iſt der Buchhalter einer hieſigen Großhandlung geſtern
flüchtig gegangen. Der Durchgänger hatte häufig Reiſen zu den
Kunden in den Nachbarorten zu machen, bei welchen allen er vor
Nr. 151
214
ſeinem Ausreiſen noch einmal vorſprach und die ſeiner Firma
ſchul=
denden Beträge für ſich erhob.
Während Ochſen= und Schweinefleiſch hier noch fortwährend
im Preiſe in die Höhe gehen, iſt zur Freude unſerer Hausfrauen
das Kalbfleiſch jetzt 10 Pfa. per Kilo abgeſchlagen.
Frankfurt, 2. Auguſl. Herr Photogravh Ferlingaus
Rödelheim erklärt die von Mainz aus in zahlreiche Blätter lancierte
Notiz, er ſei zum Nachfolger des Berliner Scharfrichters Krauts
ernannt worden, für einen ſchlechten Witz ſeiner Meßkollegen. Er
habe auch mit der Hinrichtung des Mörders Herbſt zu Mainz
ab=
ſolut Nichts zu thun gehabt.
J. Aus Rheinheſſen, 4. Auguſt. Bei dem ſchweren Gewitter
am Freitag morgenſchlug der Blitz ohne zu zünden in die
Be=
hauſung des Oekonomen Konrad Müller in Weinheim und träf
beim Herausfahren die in dem Hausflur befindlichen Eheleute Muller.
Während die Frau, wenn auch ſchwer krank, noch am Leben, war
der Mann ſofort tot. Ein Kind, was dicht neben den Beiden ſtand,
blieb unverſehrt.
J. Aus dem Rheingau, 4. Auguſt. Königin Jſabella
von Spanien iſt am Freitag abend zum Kurgebrauch in
Schlangen=
bad eingetroffen. — Der Beginn der in Kiedrich geplanten
Brunnen= und Badebauten iſt wieder auf unabſehbare Zeiten
ver=
tagt, indem die wegen Ankauf des Kiedricher Waldes ſchwebenden
Verhandlungen ins Stocken geraten ſind.
Oppeuheim, 2. Auguſt. Auf Veranlaſſung des Reg.=Baumeiſters
von Brandt zu Darmſtadt, welcher mit den Vermeſſungsarbeiten
der proiektierten Bahnlinie Darmſtadt=Oppenheim=
Alzey betraut iſt, fand geſtern eine zahlreich beſuchte
Verſamm=
lung ſtatt, in welcher Erhebungen über den Umfang des
Güter=
verkehrs auf der zu erbauenden Strecke feſtgeſtellt werden ſollten.
Soweit Oppenheim und zum Teil Nierſtein in Betracht kommt,
ſteht eine volle Rentabilität in Ausſicht. Die Erhebungen haben,
ſofern ſie die Beteiligung der Landwirtſchaft und Induſtrie betreffen,
ergeben, daß die Strecke ſich eines großen Teils des Verkehrs
be=
mächtigen wird, den jetzt die angrenzenden Bahnen bewerkſtelligen.
Gießen, 3. Auguſt. Ein langer, impoſanter Leichenzug geleitete
geſtern Nachmittag die ſterbliche Hülle des verblichenen Herrn Geh.
Baurat Prof. Dr. Hugo v. Ritgen zur letzten Ruheſtätte. Am
Grabe widmete Herr Pfarrer Dingeldey dem Verſtorbenen warme
Worte der Anerkennung (Herr Geh. Baurat v. Ritgen gehörte der
altkatholiſchen Gemeinde an) und hob deſſen kirchlichen und
reli=
giöſen Sinn hervor. Zeuge deſſen ſei die Liebe, mit welcher er die
kirchliche Baukunſt gepflegt. Die Wartburg, die Burg zu Gleiberg
und viele andere Baudenkmale, an welchen er gearbeitet, ſeien
dauernde Denkmale ſeines Wirkens und Schaffens. Nach Herrn
Pfarrer Dingeldey ſprach der Dekan der philoſophiſchen Fakultät,
Herr Prof. van der Roop. Er ſchilderte des Heimgegangenen
Lebenslauf und Thätigkeit an der Hochſchule ſowohl als auch in
der Nähe und Ferne. Herr Prof. Boſtroem als Rektor der
Uni=
verſität legte Namens derſelben einen Kranz und Palmzweig am
Grabe nieder. Wir ſahen ferner Kränze mit Widmungen des
Groß=
berzogs von Sachſen=Weimar, der Stadt Eiſenach u. ſ. w. Auch
der hieſige Gewerbverein, deſſen langjähriger Präſident Herr von
Ritgen war, widmete einen Kranz mit Schleife ſeinem heimgegangenen
Ehren=Präſidenten, wie auch der Gleiberg=Verein, der Oberheſſiſche
Geſchichtsverein und das Germaniſche Muſeum zu Nürnberg ſolche
mit entſprechender Widmung am Sarge niederlegen ließen.
Offenbach, 3. Auguſt. Eine Sendung hieſiger
Ar=
beiter zum Beſuch der Unfall=Verhütungs=
Aus=
ſtellung in Berlin auf öffentliche Koſten iſt in Ausſicht
genommen. Die Anregung dazu iſt von Herrn Kreisrat Haas
ausgegangen; derſelben Folge gebend haben ſich bereits der
Kreis=
ausſchuß, die Handelskammer und die Bezirksſparkaſſe Langen
bereit erklärt, Geldmittel zur Verfügung zu ſtellen. Es wird gehofft,
daß auch einzelne Induſtrielle durch Zeichnung von Beiträgen das
in Rede ſtehende Unternehmen fördern werden, damit ermöglicht
wird, eine größere Anzahl Arbeiter zum Studium der genannten
Ausſtellung zu ihrem Nutzen und im Verfolg der von ihnen zu
erwartenden Berichterſtattung auch zum beſten der übrigen Arbeiter
nach Berlin zu ſenden.
Magdeburg, 2. Auguſt. Die feierliche Ueberführung der
Gebeine Carnot's hat heute Nachmittag um 2 Uhr ſtattgefunden.
Der Zug ſetzte ſich vom alten Friedhof in Bewegung. An der
Spitze der Leichenparade befand ſich der kommandierende General
v. Schauroth; ihm folgten zwei Schwadronen des Magdeburgiſchen
Huſaren=Regiments, zwei Bataillone des Infanterie=Regiments Fürſt
Leopold und je ein Bataillon der Regimenter 27 und 66. Der
Leichenwagen war vom Train beſpannt. Hinter dem mit der
Trikolore bedeckten Sarge ſchritten der Bruder und der Sohn des
Präſidenten der franzöſiſchen Republik mit dem Seinepräfekten
Poubelle, denen ſich die ſtaatlichen und die ſtädtiſchen Behörden,
ſowie das Offiziercorps anſchloſſen. Der Zug bewegte ſich unter
den Klängen eines Trauermarſches nach dem Bahnhof, wo er nach
3 Uhr eintraf. Der Seinepräfekt Poubelle übergab dem
Bürger=
meiſter von Magdeburg 1000 M., Lieutenant Carnot 600 Fres. für
die Armen.
2142
Potsdam, der ſein Militär=Pfarramt ſeit 25 Jahren bekleidet hat, befreündeten Herrn. in Kiel gerichtet hat. In dieſem Briefe drückt,
Diviſion in Königsberg Konſiſtorialrat und Dr. Phil. und theol. Apia fortzukommen, und dieſer Umſtand ſei ein gutes Zeugnis für
v. Haſe erhalten.
des Komites ausgeſprochen werden.
verſammlung behufs v. Vollmar's Berichterſtattungl wie nur irgend jemand in dieſer Lage hätte handeln können. Hätten
die geſtrige Konferenz der ſüd=öſterreichiſchen und adriatiſchen ſein- Dies Bekenntnis des engliſchen Kapiläns iſt eine der ſchönſten
das Proiekt eines Blitzzuges zwiſchen Romund Berlin zuteil werden konnte.
vereitelt werden würde. Es wurde nur die anderthaſoſtündige
Verkürzung der Schnellzugsfahrzeit zwiſchen Berlin und München
und vice versa durchgeſetzt.
fuͤrbt, jetzt iſt es bleicher geworden, doch hat es trotz des nunmehr 1 eine bochbedeutende künſtleriſche Perſönlichkeit hingeſchieden, welche
zehntägigen Schlafes noch nichts von ſeiner Körperfülle verloren,
trotzdem machk es jetzt viel mehr den Eindruck einer Toten oder
geworden und die ganze Erſcheinung mahnt jetzt an ein Wachsbild,
das nicht mehr zum Leben erwachen kann. Ungeachtet der
Unbe=
weglichkeit der Glieder dreht ſich die Schlummernde von Zeit zu zu Darmſtadt geboren. Er war ein Sohn des Hofmuſikdirektors
werden der Kranken mit einem Löffel eingeführt. Das Publikum vortrefflichen Hofmüſik geſtanden hat. -Carl Amand verriet jehr
hat jetzt nicht mehr ungehinderten Zutritt zu der Kranken. Als
licher, der den Menſchen lebhaft an ſeine Ohnmacht und an ſein Schweſter Charlotte, eine Schülerin der Wiener Meiſter Salieri,
Nichts erinnert.
tretung des Kaiſers Franz Joſeph zum dritten öſterreichiſchen Sommerlad Kill und Mendel unterwieſen. Kompoſitionsſtudien
Bundesſchießen geſtern abend 9 Uhr hier eingetroffen und mit
freudigen Hochruſen empfangen worden. Der Erzherzog fuhr durch
die illuminierten Straßen zur Induſtriehalle, wo der
Männergeſang=
verein konzertierte und ſodann Feuerwerk ſtattfand.
Aalborg, 2. Aug. Hier kommen täglich neue Pockenfälle vor.
Polizeilich iſt die Abhaltung von Konzerten, Theatervorſtellungen
und Verſammlungen unterſagt worden.
Luzern, 2. Auguſt. Das Hotel Weißhorn iſt laut „Fr.
8tg.- abgebraünt. Niemand iſt dabei verunglückt.
Die Juſel Wight, auf welcher die jetzt den deutſchen Kaiſer
beherbergende Beſitzung der Königin von England, Osborne Houſe,
liegt, iſt von er Küſte durch einen Meeresarm getrennt, der bei
Vortsmouth den Namen Spithead und jenſeits des Hafens von unſerer Reſidenz und beſonders als Leiter des Muſikvereins,
Southampton den Namen Solent trägt. Vor Jahren, als es noch
keine Eiſenbahnen auf der Inſel gab. aalt ſie ihrer träumeriſchen
Ruhe und ihrer reichen und lieblichen Naturſchönheiten wegen für
das Paradies Großbritanniens und die Zufluchtsſtätte aller
der=
jenigen, deren Nerven und Atmungswerkzeuge im Getümmel des
großſtädtiſchen Lebens Schiffbruch gelitten. Sie hat die Geſtalt
eines geſtreckten Rhombus, iſt zwiſchen ihren entfernteſten Punkten
36 Km. lang und 22 Km. breit und läßt ſich in einigen Stunden
auf einem der zahlreichen Luſidampfer bequem umfahren. Der
Köniain Schloß ſteht im nördlichen Winkel, in Oſt Cowes, unweit
des Fluſſes Medina, einer ſich bis nach Newport einbohrenden
Meeresſtromung. Es iſt ein anſpruchsloſes Gebäude im
Renaiſſance=
ſtyl mit 2 Thürmen. Die Königin, welcher der Aufenthalt auf der
Inſel, wo ſie bis dahin beim Herzog von Bedford auf Schloß
Norris abgeniegen war, ſehr behagte, kaufte es im Jahre 1844von
der Lady Iſabella Blackford und ſchuf ſich dort durch Erwerb der
Umliegenden Ländereien ein Gut, welches ſie als Privatbeſitz gegen
das Eindringen unberufener Augen ängſtlich zu hüten weiß. Es
heißt. daß ſie dort 12 Km. weit umherfahren kann, ohne ihren
Grund und Boden zu verlaſſen. Von der Landſeite iſt das Haus.
mit Ausnahme der Thürme, faſt unſichtbar, während es ſich auf
der Seeſeite den Inſaſſen der Dampfboote ſehr vorteilhaft zeigt.
In der Nähe des Schloſſes ſind für den Prinzen von Wales und
den Prinzen Heinrich von Battenberg beſondere Behauſungen
ein=
gerichtet.
Als bei dem ſchrecklichen Sturme vor Apia der engliſche
Kreuzer,Calliope; aus dem Hafen entkam, wurde dies von gewiſſer
Seite der vorzüglichen engliſchen Navigierung und der ganz
be=
ſondern Tüchtigkeit der Maſchinen zugeſchrieben. Dem gegenüber
iſt ein Brief beachtenswert, den der Kommandant des Lugliſchen
Nr. 151
Potsdam, 8. Auauſt. Der Garniſonpfarrer Dr. Rogge in Kreuzers, Kapitän Kane, aus Sydney vom 9. Juni an einen ihm
iſt zum Pfarrer an der Hof= und Garniſonkirche in Potsdam ernannt wie die Nat=8ta.- mitteilt, der Kapitän ſich folgendermaßen aus:
worden und hat zum Nachfolger den Militär=Oberpfarrer der erſten Er ſei ſehr glücklich geweſen, ſo rechtzeitig aus dem Hafen von
Schiff und Maſchine. Aber das Aufheben, das män davon und von
Verlin, 3. Auguſt. Das Emin Paſcha=Komite beſchloß ſeiner perſönlichen Führung gemacht habe, ſei unangebracht. Sie
in ſeiner heutigen Sitzung einen Aufruf an die Nation zu richten, hätten auf jenem engliſchen Schiffe nicht mehr gethan, als wie ein
um neue Mittel zur Verſtärkung des Unternehmens zu gewinnen. jeder andere enaliſche oder deutſche Marineoffizier an ihrer Stelle
Dr. Peters ſoll für die bewieſene Thattraft und Umſicht der Dank Und in ihrer Lage. Der Kapitänlieutenant Fritze (Kommandant
des auf das Riff geſchleuderten Kreuzers=Adler') und der Kom=
München, 3. Auguſt. Die für heute Abend beabſichtigte Arbeiter= mandant der Olga=, v. Erhardt, ſie beide hätten ſo brav gehandelt,
über den Pariſer Sozialiſten=Kongreß wurde polizeilich verboten. ſie nicht ſo richtig verfahren, wie ſie gethan, ſo würden noch weit
München, 3. Auguſt. Der „Allgemeinen Heitung' zufolge lehnte mehr Menſchenleben bei jener Kataſtrophe ums Leben gekommen
Bahnen die Einlegung eines entſprechenden Eilzuges ab, woduich Anerkennungen. die den Führern unſerer Kriegsſchiffe in Samoa
C. A. Mangold .
Soeben erreicht uns die Trauerbotſchaft, daß der Hofmuſik=
Mulhanſen, 1. Auguſt. Das ſchlafende Mädchen verharrt direktor C. A. Mangold auf einer Ferienreiſe, die ihn ſeit einigen
in ſeinem todesähnlichen ſtarren Zuſtande. Am Dienstag, wo ich Wochen von Darmſtadt fernhielt, und zwar zu Oberſtdorf im
All=
es zuerſt ſah, hatte es Farbe; Wangen und Ohren waren roſig ge= gäu s plötzlich aus dieſem Leben abberufen worden. Mit ihm iſt
weit über das Weichbild unſerer Stadt hinaus verdienten Ruf und
großes Anſehen genoß; einige Mitteilungen über ſeine irdiſche
Lauf=
einer dem Tode nahen Perſon. Die Züge ſind ſo viel ſtarrer noch bahn werden daher den Leſern dieſes Blattes nicht unwillkommen
ſein 24
Carl Amand Mangold wurde am 8. Oktober 1813
Heit um; auch heute hat ſie ihre gewöhnliche Lage verändert und Georg Mangold und der jüngere Bruder des Hofkapellmeiſters
lag mehr nach rechts geneigt. Arznei, Milch und ſchleimige Suppen Wilhelm Mängold, welcher lange Jahre an der Spitze unſerer
früh muſikaliſches Talent und erhielt deshalb ſchon in ſeinem
man den Beſuch geſtattete, kamen dem Vernehmen nach gar zu 4. Lebensjahre Violin=Unterricht von ſeinem Vater ſeinem Schüler
viele Perſonen, die die Schlummernde in ihrem lethargiſchen Zu= 1 des berühmten kurmainziſchen Konzertmeiſters Schick, ſpäter von
ſtande ſehen wollten. Jedenfalls iſt der Anblick ein unvergeß= ſeinem Bruder Wilhelm. Im Geſange erteilte ihm ſeine ältere
Tomaſſelli und Liverati, Unterricht. Auf dem Klavier
Graz. 4. Auguſt. Erzherzog Karl Ludwia iſt in Ver= und der Orgel wurde er von den Darmſtädter Lehrern
begann er unter Leitung ſeines Bruders Wilhelm im 12. Lebensjahre.
Er beſuchte zuerſt die Schule des cand. theol. Geyger, ſodann
die Privatanſtalten der Herren Schmitz, Ritſert und Sell
und hierauf das Gymnaſium (bis Prima, auch nahm er noch
Vrivatſtunden bei Herrn Jäger. Im Jahre 1813 trat er als
Acceſſiſt in die Großh. Hofmuſik und bildete ſich zu einem tüchtigen
Violinſpieler aus; ſpäter unternahm er viele Kunſtreiſen, namentlich
nach Paris, wo er von 1836-1832 gründliche Studien trieb;
Mei=
ſter wie Cherubini und Berton waren ſeine Lehrer. Im
Jahre 1839 kehrte er nach Darmſtadt zurück und ſchlug hier ſeinen
bleibenden Wohnſitz auf.
Was Hofmuſikdirektor C. A. Mangold als Künſtler in
welchem er über 50 Jahre vorſtand (nachdem er demſelben ſchon
früher als aktives Mitglied einige Jahre angehört hatte;, geleiſtet
hat, iſt allgemein bekannt. Ebenſo hat er als Komponiſt der
ver=
ſchiedenſten Tonwerke in ganz Deutſchland und im Auslande x4r)
einen rühmlichen Namen ſich erworben, war er doch ſowohl als
Komponiſt von Liedern, Opern und Oratorien als auch von
In=
ſtrumentalwerken (Ouvertüren, Sinfonien, Quartetten ꝛc.) thätig.
Viele ſeiner Kunſtſchöpfungen werden ihn noch lange überleben!
Carl Amand Manaold war ebenſo bedeutend als
ſchaffen=
der Künſtler wie als tiefer Tongelehrter, er hatte einen ausgezeichnet
feinen, edlen Geſchmack, in dem das Gewöhnliche keine Gnade fand,
er war ein echter deutſcher Künſtler, ein guter Patriot, ein braver
Menſch. Möge ihm, dem in ſeinem 76. Lebensjahr Verblichenen,
die Erde leicht ſein!
In.
E Dieſer ſchön gelegene klimatiſche Kurort, den der Verſtorbene
ſchon früher auf längere Zeit beſucht bat, war ihm ſtets in
ange=
nehmer Erinnerung geblieben, ſo daß er ihn auch in dieſem Jahre
wieder aufgeſucht hat. Dort hat er vor mehr als 25 Jahren manche
muſikaliſche Gedanken gefaßt, die von ihm in ſeinem Oratorium
„Abraham; verwertet worden ſind. Im Scherze nannte er
bis=
weilen das letztere ein bayeriſches Landeskind.
Die meiſten Angäben unſerer Skizze entnehmen wir der
Schrift: Der Muſikverein zu Darmſtadt in den
Jahren 1832-1882, ein geſchichtlicher Abriß ꝛc. von 8ernin,
Hauptmann, Darmſtadt 1882- Die Materialien zu demſelben hat
der verſtorbene Künſtler ſelbſt dem Verfaſſer zur Verfügung geſtellt.
fax Noch vor wenigen Wochen haben die berühmten Finniſchen
Sänger zu Berlin, Lübeck, Paris ꝛc. Lieder ſeiner Kompoſition mit
höchſtem Beifall geſungen.
C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redakion: Carl Wittih.