4.
16
re
5b,.
Abennemenloyrels
Pirtellährlich 1 Mar 50 Pf. ma
Eringerlohn Andwürn werde v
allen Poſtiimten Beſtellungen a
vengenommen in 1 Mark 50 Bi.
weQnartl iek. Poſtanfidlag
152. Lahrgang.
Mit der Sontags=Beilage:
Punnttettp Uniethullunhovthit.
Zuſerate
nerdeengenommen: n Darnſtakt
von der Expedition. Rheinſte. Nr. 2,
mBeſſungen von Friedr. Böher,
Schießhanzſtraße 14. ſowie auſwürg
von allen Aunanten=Erpeditionen.
Amtliches Organ
fuͤr die Belanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
44 143.
Donnerstag den 25. Jult.
1889.
Beßanntmachung
Veireffend: Die Abgabe der Kapitalrentenſteuererklärungen behufs der Veranlagung
für das Steuerjahr 189091.
Nach Art. 14 des Geſetzes. die Einführung einer Kapitalrentenſteuer betreffend,
vom 8. Juli 1884 erſolgt die Heranziehung zu dieſer Steuer auf Grund einer
Erklärung, welche jeder nach den einſchlägigen Beſtimmungen Steuerpflichtige über
den Jahresbetrag ſeiner Zinſen, ſowie der etwa zum Abzug geeigneten Laſten bei
der hierzu berufenen Einſchätzungscommiſſion ſchriftlich abzugeben hat. Zu dieſen
Erklärungen iſt das von Großherzoglichem Miniſterium der Finanzen feſtgeſetzte
Formular zu verwenden und ſind dieſelben, je nach der Wahl des Steuerpflichtigen,
offen oder verſchloſſen, jährlich bis zum 1. Juli, ohne daß der Pflichtige
des=
ſhalb eine beſondere Aufforderung abzuwarten hat, bei der Großherzoglichen
Bürger=
meiſterei des Wohnorts abzuliefern oder direkt an das betreffende Großherzogliche
Steuercommiſſariat einzuſenden.
Von der Verpflichtung zur Steuerklärung ſind nach Art. 15 des Geſetzes,
in=
ſoſern nicht im einzelnen Fall beſondere Aufforderung der Einſchätzungscommiſſion
ſergeht, diejenigen Steuerpflichtigen entbunden, welche im unmittelbar
vorausge=
gangenen Steuerjahr bereits zur Kapitalrentenſteuer zugezogen waren, auch
in=
zwiſchen ihren Wohnſitz nicht gewechſelt und keine den Betrag von 100 Mark
jähr=
lich erreichende Einkommenſteuerverbeſſerung aus Kapitalzinſen erlangt haben.
Inhaltlich des Art. 16 des genannten Geſetzes haben die
Kapitalrentenſteuer=
ſerklärung abzugeben:
1) für minderjährige, vermißte oder unter Vormundſchaft geſtellte Perſonen
deren geſetzliche Vertreter;
2) für moraliſche Perſonen (Gemeinden, Körperſchaften, Stiſtungen, Anſtalten).
ferner für Geſellſchaften, Genoſſenſchaften, Gantmaſſen, Erbmaſſen, ſoweit
eine Steuerpflicht hier überhaupt in Betracht kommt, die beſtellten
Vor=
ſtände oder Verwalter;
3) in allen anderen Fällen der Steuerpflichtige ſelbſt und zwar hinſichtlich des
geſammten Zinſenbezugs, welcher, ſei es aus eigenem Vermögen oder aus
dem Vermögen ſeiner nicht ſelbſtſtändig zur Kapitalrentenſteuer gezogenen
Angehörigen, ihm in Steueranſatz zu kommen hat.
Unter Bezugnahme auf dieſe Beſtimmungen richten wir an die zur
Ein=
reichung von Kapitalrentenſteuererklärungen verpflichteten Bewohner unſerer Bezirke
hiermit die Aufforderung, ihre Erklärungen alsbald entweder direkt an uns oder
an die betreffende Großherzogliche Bürgermeiſterei gelangen zu laſſen, von wo
die=
ſelben, und zwar wenn ſie verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen
ſind, uneröffnet an die Vorſitzenden der betreffenden Einſchätzungscommiſſionen
überſendet werden.
Das Formular zu den Kapitalrentenſteuererklärungen hat der Steuerpflichtige
von der Großherzoglichen Bürgermeiſterei ſeines Wohnortes zu beziehen.
Bekannt gemacht, 25. Juni 1889.
[469
Die Großherzoglichen Steuercommiſſariate:
Darmſtadt.
Groß=Gerau.
Langen.
Zwingenberg.
Rau.
Schweisgut.
Naumann.
Wolf.
Bekanntmachung.
Die Anlieferung von 6 Paar hohen
Waſſerſtiefeln für das Tiefbauamt iſt zu
vergeben. Die Lieferungs=Bedingungen
liegen auf unſerem Büreau, Zimmer=
Nr. 13,. ſowie auf dem Tiefbauamt zur
Einſicht auf.
Offerten, gehoͤrig verſchloſſen und mit
der Aufſchriſt „Lieferung von
Waſſer=
ſtiefeln” verſehen, ſind bis
Samstag den 3. k. Mts.,
Vormit=
tags 10 Uhr,
bei uns einzureichen.
Offertformulare ſind bei dem
Tief=
bauamt zu erhalten.
Darmſtadt, am 20. Juli 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(8588
Ein Acker=
Reſt=
kaufſchilling
im Betrag von circa Mk. 6700, zu 4½
Prozent verzinslich, iſt zu cediren. Nähere
Auskunft ertheilt
H. Scharmann,
Mathildenplatz 7. (8589
Jür
Maler.
Dr. Büttners,Phöhus
Phöbus A. zum Auffriſchen und
Conſerviren,
Phöbus W. zum Lackiren der
Oelgemälde,
empfiehlt
18590
EEIGdk.
Sehaefer,
Großh. Hoflieferant,
Niederlage für Darmſtadt.
295
2032
Nr. 145
Betanntmachung.
Den kürzlich zur Ausgabe gelangten 1889 90er Gemeinde=Steuerzetteln für den
Beſſunger Stadtbezirk iſt aus Verſehen die ſeither gültig geweſene Notiz über den
beſonderen Zahltag auf dem Beſſunger Rathhaus wieder beigefügt worden.
Indem wir ausdrücklich darauf aufmerkſam machen, daß der ſeither
beſtan=
dene Wochenzahltag aufgehoben iſt, verweiſen wir auf unſere Bekanntmachungen
vom 4. April und 31. Mai d. J., denen zufolge in Zukunft nur am erſten
Mitt=
woch jeden Monats Nachmittags von 2 bis 6 Uhr, ein Beamter der
Stadt=
kaſſe auf dem Beſſunger Rathhaus anweſend ſein wird, um Zahlungen auf
Ge=
meindeſteuer und ſonſtige ſtädtiſche Geſälle von Bewohnern des Beſſunger
Stadt=
bezirks entgegen zu nehmen.
Darmſtadt, den 23. Juli 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(8591
Ohly.
10hette-ehoh:
Jollette=Seiſon:
Bimstein Soike,
Cocos-Seike verſchied. Größe,
Deutsche Haushalt=Seike,
Fett=Seife,
dlyeerin-Seiſe von Houson u.
Rioger,
dlycerin-Seike von Sarg.
flüſſig und in Stücken,
Gyeerin-Pott-eifen
verſchie=
dener Parfüms,
HonigSeife, Rinder=Soike,
Kräuter=Seife, LanolinSoike,
Lilien=Soife,
Lindenblüthen Soife,
Maiglöckchen Seike,
Mandel-Seife, Moschus=Seike,
Patchouly-Seike, Rasir-Soike,
Reise-Seiſe in Blättern für
Rei=
ſende und Touriſten,
Rosen=Seife, Sand Seife,
empfiehlt
Hedieinische Ceikon
aller Art.
für
Normal=Tricot=Unterkleider.
Gall-Soike,
Venet. Geife
Frhedr.
Schaoter
Großh. Hoflieferant.
90.
beſter Erſatz für Hefe,
Wioner Puddingpulvor
zur Bereitung kalten Puddings in zwölf
verſchiedenen Geſchmacksarten,
Wionor Eisersmopulvor,
Wioner Goléepulver
SchwimmSeife,
Silborputz-Seite,
Vaselin Soife, Vellch in Soike,
Violettes- de-Parme-Soike,
Windsor-Soife, weiß u. braun,
Lahn=Seiſe (Pasta) verſchiedener
Sorten.
zur Herſtellung ſüßer Gele in
verſchie=
denen Sorten,
empfiehlt
Jacob Röhrich,
Hoflieferant.
(8593
AliAAAaAuAAndrAzAti
ErAeni
Haumanu's
Wollwasch-Seike
6
Giciljanisehe
Weimo.
Unbedingte Garantie f. deren
9 Aechtheit, Reinheit u. directen
Bezug
P empfiehlt.
Gustav Volz,
Weinhandlung, 18594
7 Schützenſtraße 7.
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mäßig, für alle behördlichen
Schriftſachen,
Schul-Winte, tieſſchwarz
ſchreibend
Copir-Winte vorzüglicher
Qualität,
Rothe und blane Hinte,
Stempelſarbe. blau, roth u.
ſchwarz,
Hectographen - Masse,
beſter Qualität,
WlüssigerComptoir Leim
ganz hell und von beſter
Kleb=
kraft, empfiehlt,
8
6
EEisdr. dshastet,
Großh. Hofliefrant. (8595
49
breohn Pearsoh,
Garbolsäurs,
CBlorkalk,
5
Eisenvitriol,
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EiN
19
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Wilhelminenſtraße 11. (7755
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keine ſogen. Fabrik=Nudeln) bei, (13049
C. Matzinger und G. Manck.
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Eine Partie ſchwarze ſpan.
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der ersten deutschen Cognae-
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Danzig,
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halt=
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5lbleibt, befindet ſich nur in der Droquen=
„lund Farben=Handlung von
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Arwint
vA vAlAluOL,
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Rheinſtraße 14. (8596
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auch Palent „Fuchs, Pforzheim”
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Wienerſtraße 70. (8501
G. Haurer,
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Carlsſtraße Nr. 98. (8497
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Weſerſalm,
Seezungen,
Blaufelchen,
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Wieners=
ſtraße Nr. 66.
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v6 D. Miſchlich, Hochſtr. 8. (8601
Schöne junge Ulmer Dogge zu ver=
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Gute Frühkartoffoln
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5826) Rundethurmſtr. 14 Neuban
iſt der unterſte Stock, großer Laden mit
Wohng., ſowie der mittl. Stock, 5 Zim.
all. Zubeh. ſofort. Näh. Rundethurmſtr. 12.
6827) Beſſungerſtraße 11
der untere Stock, enthaltend 5 große Z.,
Küche mit Waſſerltg., Keller, Bleichplatz,
Gartenantheil ꝛc., per 1. Septhr. d. Js.
anderweit zu vermiethen. Näheres in d.
Beſſgr. Glas= u. Porzellanhandlung.
7544) Roßdörferſtraße 10 eine
Woh=
nung, 4 Zimmer mit Alkoven und allen
Bequemlichkeiten bis Ende September
be=
ziehbar. Näh. parterre.
7862) Kiesſtraße 67 der mittlere
Stock 5 hübſche Zimmer, Gartenantheil,
Bleichplatz, an eine ruhige Familie per
1. Oktober zu vermiethen. Näheres
Kapellplatz 12.
8055) Untere Rheinſtraße
Parterre=Wohnung von 6 Zimmern u.
Zugehör per 15. Septbr. an eine ruhige
Familie zu vermiethen. Näheres bei
D. Stamm, Rheinſtraße 5.
8235) Rheinſtr. 3 iſt der obere Stock
beſtehend aus 6 Zimmern, Küche u.
Man=
ſardenzimmer auf den 1. Oktober zu
ver=
miethen. Zu erfragen Rheinſtr. 9 von
10-12 Uhr Morgens.
8508) Herdwegſtraße, gegenüber der
Villa, Friedrich der zweite u. dritte St.,
ganz oder getrennt, zu vermiethen. Zu
erfragen Hochſtr. 6.
8509) Martinsſtraße 22 der untere
Stock zu vermiethen.
8510) Schießhausſtr. 10 der 2. St.
3 Zimmer nebſt Küche mit Waſſerltg.
8513) Ludwigsſtr. 14 kleine
Wohnung im Seitenbau, 3
Zim=
mer, Küche u. ſ. w., nur an
ein=
zelne Perſonen per ſofort zu verm.
8603) Eliſabethenſtraße 14 eine
kleine Wohnung. 2 Zimmer mit Küche,
per ſofort zu vermiethen.
8604) Stiftſtraße 50 Beletage fünf
Zimmer, Magdkammer, Küche, 2 Keller
und allem Zubehör zu vermiethen.
8605) Bleichſtraße 35 im Seitenbau
parterre eine kleine Wohnung an eine
ru=
hige Familie zu vermiethen.
8606) In meinem neuerbauten Hauſe
Ecke der Kranichſteiner= u.
Taunus=
ſtraße iſt der erſte und dritte Stock
als=
bald zu beziehen. Näheres im
Parterre=
ſtock daſ.
F. Delp, Maurermſtr.
8607) Beſſungerſtr. 15 der mittlere
St., 4 Zimmer nebſt Zubeh., ſogl. bez.
8608) Aliceſtraße 30 ſind die
ſeit=
her von Herrn Schreinermeiſter Reuter
innegehabten
Räumlichkeiten
(Wohnung und Werkſtätten) per 1.
Okto=
ber c. anderweitig zu vermiethen. Näh.
Aliceſtraße 23 Hochpart. links von 3-5.
2034
EAdey. Hginne on
3200) Alexanderſtr. 6 im Hinterbau
ein schöner Saal, ſeither Probelokal
des Mozartvereins, per ſofort ander=
F. Heißner.
weitig zu verm.
Stallung
für 3 Pferde nebſt Burſchenſtube iſt zu
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Auskunft ertheilt die Expedition. (649a
7892) Schuſtergaſſe 3 der kleinere
Laden nebſt Wohnung zu vermiethen
und per 1. Oktober zu beziehen. Näheres
zu erfragen Stiftsſtraße 48.
E
8169) Ernſt=Ludwigsſtraße 18 ein
L a d e n
nebſt Wohnung per 1. Septbr. zu verm.
Näheres bei D. Stamm, Rheinſtr. 5.
4
8173) Karlsſtraße 57 nächſt der
Heinrichſtraße parterre, freundlich möbl.
Wohn= und Schlafzimmer ſofort.
8517) Heidelbergerſtraße 7 ein
möbl. Zimmer zu vermiethen.
8609) Lindenhofſtr. 1 Seitenb. ein
kleines Zimmer mit ſeparatem Eingang
an einen Arbeiter ſofort zu vermiethen.
8610) Eliſabethenſtraße 37 ein
ein=
fach möblirtes Zimmer zu vermiethen.
Auch wird daſelbſt Wäſche zum
Bü=
gelu angenommen.
2
p2
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„Wiener, Darſtellende Geometrie
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De=
terminanten=Theorie;, „Rex,
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Reißzeug event. einzelne Theile.
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250₈
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unter fl. F. 3 an die Expedition. (8613
Nr. 143
iermit die ergebene Anzeige, daß ich das Cigurren- und Tabak-
Geschäft der Frau Joh. Th. Schneider, große Ochſengaſſe 1. am
1. Juli Ubernommen habe.
Ich bitte das meiner Vorgängerin geſchenkte
Vertrauen auch mir zu erhalten und werde dasſelbe zu rechtfertigen
ſorg=
fältigſt bemüht ſein.
Armst Samdtmamm,
Schützenſtraße 10.
Große Ochſengaſſe 1.
(8390
uossnsrzoguons haRAGtkamdt.
Geffentliche Sitzung.
Dienstag den 30. Juli 1889, Abends 6 Uhr,
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1) Neue Einläuſe.
2) Jahresbericht für 1888.
(8614
PG
440 ATIAO
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empfiehlt
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Ggarretten -
Labake.
in großer Auswahl und anerkannt preiswirdigen Qualitäten zu billigſt
ge=
ſtellten Preiſen.
[4487
Aufr
an alle Freunde der St. Rochuskapelle bei Vingen!
In der Nacht vom 11. auf den 12. Juli ſchlug der Blitz in unſer
altehr=
würdigs Heiligthum, die Rochuskapelle, gerade in dem Momente, als die innere
Reſtauration derſelben unter großen finanziellen Opfern und unter Spendung reicher
Liebesgaben vollendet war.
Unſere Hoffnung, die diesjährigen Beſucher unſeres herrlichen Rochusberges
und ſeines bis in die weiteſten Fernen bekannten und geliebten Heiligthums, dem
ſchon Goethe ein ſo hohes Lob geſungen, in ein würdiges Gotteshaus führen zu
können, iſt mit einemmal vereitelt; denn an der Stätte, wo noch vor wenigen
Tagen das liebliche Wallfahrts=Kirchlein ſo friedlich niederſchaute, ſteht nunmehr
nur noch eine öde Ruine!
Wer begreiſt nicht unſern Schmerz und fühlt nicht mit uns das tieſte Weh?
Um ſo berechtigter erſcheint aber auch unſer unerſchütterlicher, gewiß von all
den zahlloſen Freunden der Rochuskirche mit tauſend Freuden begrüßter Entſchluß,
der zerſtörte Heiligthum in aller Bälde wieder aufs Neue aus ſeiner Aſche erſtehen
zu laſſen.
Zur ungeſäumten Ausſührung dieſes hl. Gelöbniſſes bitten wir alle Freunde
der Rochuskapelle um eine liebevolle Spende und glauben für dieſe Bitte in Nah
und Fern viele bereitwilligen Herzen und opferwilligen Hände zu finden. Oder
wer von den unzähligen Beſuchern unſeres ſchönen Rheines hätte wohl je an der
traulichen Gnadenſtätte geweilt, ohne eine herzliche Liebe und Sympathie für dieſes
denkwürdige Kleinod mit nach Hauſe genommen zu haben?
Dieſe Ueberzeugung, daß unſer nunmehr ganz zerſtörtes Wallſahrtskirchlein
auch in weiterer Ferne gar viele lieben Freunde zählt, die ihm ein warmes
An=
denken bewahrt haben, gibt uns den Muth, mit dieſem Aufrufe in die
Oeffentlich=
keit zu treten, und bitten wir, alle Gaben, die mit herzlichem Danke
entgegenge=
nommen werden, an die Unterzeichneten, oder an den Kaſſirer des Cami tes, Herrn
Guſtav Künſtler dahier, zu richten. Auch die Expedition dieſes Blattes iſt zur
Uebermittelung von Gaben gerne bereit.
Allen unſeren Wohlthütern ein herzliches „Vergelt's Gott=!
Bingen a. Rh., den 14. Juli 1889.
Das Comits für den Wiederaufbau der St. Rochuskapelle:
In Auftrag:
Engelhardt, Pfarrer.
Allmann, Bürgermeiſter.
[8354
9=
724)
I1V0
59
g
8e
189fl.
key
[ ← ][ ][ → ] 8572) Mehrere Mädchen mit guten
ſurtz
Zeugniſſen ſuchen Stellen. Stellenbüreau
Frau Neßling, Marktplatz 7.
8521) Eine ganz perf. Kinderfrau
894
mit g. Z. ſucht Stll. Einige
Haushäl=
terinneu u. tüchtige Hausmädch. mit g.
8. ſucht Frau Hahn, E.=Ludwigsſtr. 9.
u.ff 8470) Ein in a. Arbeiten gew. Mann
4m. 9. 8. ſucht Beſchäftigung. Näh. i. d. Exp.
lch 8615) Eine gutempf. Kinderfr. mit
4l beſcheid. Anſpr. hier od. ausw., ein beſſ.
Hausmädch. ſ. St. f. ſof., ſowie 1
Kin=
dermädchen u. 1 Mädch. f. alle Hausarb.,
Mädch. können ſof. gute St. erh. Näh.
Frau Hartmann, Markt= u. Ritterg. 3.
Llum
2
„0O
45 S.
Hindergärtnerin
Froteſt.), welche bei Fil. Schulz
aus=
gebildet worden, wird von einer feineren
Familie nach Fürth (Baiern) geſucht. Adr.
unt. C. C. abzugeben bei der Exp. d. Bl.
8617) Ein ordentliches Hausmädchen/
L.
gömit guten Zeugniſſen geſucht.
Zu erfragen in der Expedition.
2.
8618) Müdchen erhalten ſofort gute
uu Stellen. Korb, Soderſtr. 60.
vemd 8619) Köchin, Hausmädchen und
ltehr=A5) Lindergärtnerin nach Belgien gegen h.
nner EsLohn geſucht. Hahn, E.=Ludwigsſtr. 9.
eichn 55
8246) 4 Mädchen, welche kochen k.,
5¼ Hausmädchen, 2 Kellner erhalten bei
de Zyzhohem Lohn gute Stellen durch Steul,
Mühlſtraße 28.
Wohnungs=
und Geſchäfts=Verlegung.
Meiner werthen Kundſchaft und Gönnern beehre ich mich hierdurch die
er=
gebene Anzeige zu machen, daß ich meine
Wohnung nebſt transportable Bäder
von Ballonplatz 7 nach W18 Alexanderstrasse 18-E verlegt
habe und bitte ich das mir ſeilher bewieſene Wohlwollen auch ferner gütigſt
be=
wahren zu wollen.
Achtungsvoll
H. Schreitz, Bademeiſter. 3
V7 WO.
AoAtAuAATAOtho u
Hoflieferant Sr. Majestät des Deutschen Kaisers und
Königs von Preusgen ete.
Dampf.
Haffeo-
Bronnoroi,
Bonn a. Rh.,
Borlin WW.,
Antwerpon,
4)
41
enigll .
nmchr iny
Whl L¾
on dl S½₈
hluß4
ſtehe
7 Rall' Bh
lop
ung
ſeeitk
biss
8620) Für ein Kurz= und Wollen=
Waaren=Geſchäft wird
ſoine tüchtige Vorkäuforin
geſucht. Offerten mit Zeugniſſen und
Gehaltsanſprüchen, beliebe man unter
A. L. an die Expedition ds. Blattes
Abzugeben.
8
s Bampfkessel-Heiner
geſucht. Zu erfragen in d. Exp. d. Bl.
8621) Ein Schreiner,
welcher im Transportieren von Möbeln
bewandert iſt, und 1 Hausburſche,
wel=
cher gleichfalls damit umzugehen verſteht,
finden dauernde Beſchäftigung.
Ott0 Kunkel,
Möbelfabrik.
8477) Gegen wöchentliche Vergütung
ſofort geſucht
ein Setzerlehrling und ein
Buchbinderlehrling.
Näheres Expedition.
Gegr. 1837. empfiehlt ihre rühmlichst bekannten Specialitäten: Gogr. 1837.
54
Gobrannte Java-hafkee s. H.
5.he.
Niederlagen in Darmetadt bei Carl Gr-H
Watzinger, Wilhelminenstr. 1I. E. Fuld, E=
5 Kirchstr. 1. F. Buss, Dieburgerstr. 9, Moriz Landau, Mathildenplatz I,
6 kr. Pröscher, Kirchstr., Georg Liebig & Co., Louisenstr. 10, Clemens
Behlo, Rossdörferstrasse 35, I. V. Haenzel, Rheinstrasse 37, Frau 8.
Endner, Soderstrasse 52, Ph. Huwerth, Rossdörſerstrasse 21, Frau E.
Wagner Uwe., Ecke Rossdörfer- und Wienerstrasse, Ph. Groinert,
Ecke der Carls- und Kiesstrasse, C. Schmonger, Rheinstrasse 14, L.
lacoby Wwe., Rossdörferstrasse 14; in Bessungen bei Aug. Marburg,
Carls=
strasse 54, Fr. Rost, Carlsstrasse 5, A. Weinmann, Carlsstr. 8; in
Erios-
heim bei Jac. Keller; in Eberstadt bei Feist Simon; in Gross-Eimmern
bei Just. Hottes I.; in Ober-Ramstadt bei Ph. lacoby; in Pfungstadt
bei L. Blum & Hroh. Schulz.
[6124 H
6
Stiktungstartem
zum Beſten: 1) des Lehrerwaiſenſtiftes, 2) der Kleinkinderſchule Darmſtadt, 3) der
Klein=
kinderſchule Beſſungen, 4) der Kinderbewahrungsanſtalt Gräfenhauſen, 5) der „Caritas”,
Frauenverein für Krankenpflege und Weihnachtsbeſcherung für arme Kinder, ſind bei den
nachſtehend verzeichneten Verkaufsſtellen zu haben und werden dem verehrlichen Publikum
zur Benutzung als Beileidsbezeugung bei Trauerfällen freundlichſt empfohlen. Der Erlös
der Karten, deren Preis 50 Pfa. beträgt, fließt den betreffenden Wohlthätigkeitsanſtalten
als Unterſtützung zu.
Verkaufsſtellen: Wilhelm Manck, Ballonplatz 5. W. Wedel Nachflgr., Obergaſſe.
C. Hammann. Caſinoſtraße 23. L. Kuhn, Carlsſtraße 12. A. J. Supp, Marktplatz 8.
Rendant Henſing (Landwirthſch. Genoſſenſchaftsbank) Eliſabethenſtr. 32. Buchhalter Roth
CL. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei) Rheinſtraße 23. J. Göttmann, Schulſtraße 5. C. u.
W. Kaminsky, Marktpaſſage. Weiß u. Egenolf, Ludwigsſtraße 18.*) Georg Baltz,
Ale=
randerſtraße . C. Watzinger, Wilhelminenſtraße II. V. Weißmüller, Eliſabethenſtraße 26.
C. F. Naumann, Wendelſtadtſtraße 22. L B. Müller, Schulſtraße 14. G. Thies,
Eliſa=
bethenſtraße 12. C. C. Kleber, Mathildenplatz 19. L. Säng (Schmitt'ſche
Schulbuchhand=
lung) Kirchſtraße 20. A. Marburg, Carlsſtraße 102. C. Nohl, Beſſ. Forſtmeiſterſtraße 10.
D. Fair u. Söhne, und H. Lautz, Rheinſtraße.
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jede erwünſchte Auskunft ertheilt.
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Samstag den 27. Juli.
Vorabendgottesdienſt um 7 Uhr — Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr — Min.
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Sabbathausgang um 8 Uhr 30 Min.
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Samstag, 27. Juli: Vorabend 7 Uhr 15 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachm. 5 Uhr.
Min
Sabbathausgang 8 Uhr 45 Min.
Wochengottesdienſt. Von Sonntag 28. Juli ab.
Morgens 6 Uhr
Min.
Nachm. 6 Uhr 30 Min.
WB. Montag den 25. Juli.
Rausch Chaudesch Aw.
Politiſche Veverſicht.
Deutſches Reich. Die kaiſerliche Pacht verließ am 21. Juli
abends 10 Uhr Diggermulen, kam am 22. früh 4 Uhr in Bodoe
an und fuhr nachmittags in den Holandsfjord. Der Kaiſer begab
ſich an Land, um den bis faſt an das Meeresniveau
hinuntergehen=
den Gleiſcher der Spartiſenkette zu beſuchen. Das Wetter war
unvergleichlich ſchön. Die Tagestemperatur war 150 Reaumur.
Der Kaiſer ſetzte die Fahrt um 8 Uhr abends bei ſpiegelglatter
See nach Bergen fort.
Obwohl bezüalich der Rückkehr des Kaiſers von angeblich
zu=
ſtändiger Seite behauptet worden iſt, daß hierüber nähere
Beſtim=
mungen noch nicht getroffen ſeien, ſo teilt der„Hamburger Koreſp.
nauf Grund der neueſten aus der Umgebung des Kaiſers nach
Berlin gelangten Nachrichten: dennoch mit, daß die Rückkehr in
den letzten Tagen dieſer Woche erfolgt, wenn nicht ungünſtige
Wit=
terungsverhältniſſe ſchon früher zur Rückkehr drängen. Vorläufig
iſt die letzte Abſendung eines Feldjägers von Berlin zur
Ueber=
bringung der Depeſchen nach dem norwegiſchen Seegebiete auf den
25. Juli in Ausſicht genommen. Danach wäre die Ankunft des
Kaiſers zum 27. Juli zu erwarten. Daß er nicht, wie früher
ver=
breitet wurde, ohne erſt nach Berlin zu kommen, die Reiſe nach
England antreten werde, iſt bereits mitgeteilt. Der Kaiſer wird
vielmehr nach den bisherigen Beſtimmungen auf einige Tage nach
Potsdam kommen, um ſich auszuruhen und auf die engliſche Reiſe
vorzubereiten. Dieſe wird dann am 1. Auguſt angetreten werden,
ſo daß die Ankunft in England am 2. Auguſt erfolgt. Nach der
Rückkehr von dort wird alsbald dem Beſuch des Kaiſers von
Oeſterreich entgegengeſehen, welcher am 11. Auguſt in Berlin
ein=
treffen und hier vier Tage verweilen wird. Ob ſich dann an dieſen
Beſuch alsbald auch derjenige des ruſſiſchen Zaren anſchließen wird,
iſt noch völlig ungewiß. Im Auswärtigen Amt, wo man doch
zu=
nächſt über die Beſuche auswärtiger Fürſtlichkeiten unterrichtet zu
ſein pflegt, ſoll man noch durchaus ohne Nachricht ſein, wann und
ob überhaupt der Beſuch des Zaren zu erwarten iſt. Nur ſo viel
kann geſagt werden, daß man in politiſchen Kreiſen an das
Zu=
ſammentreffen beider Kaiſer in Berlin noch immer nicht glauben
will, vielmehr an der Erwartung feſthält, daß die Begegnung, wenn
ſie überhaupt in dieſem Sommer noch erfolgt, in einem deutſchen
Seehafen vor Kiel oder Swinemünde, wahrſcheinlich vor erſterer
Stadt zur Verwirklichung gelangen wird.
Die von verſchiedenen Seiten bereits als aufgegeben bezeichnete
Zuſammenkunft des Kaiſers und der Kaiſerin mit dem Prinz=
Regenten von Bayern in Bahreuth wird, wie der „Münchener
Allg. 8tg. telegraphiert wird, nun doch ſtattfinden und zwar
vor=
ausſichtlich in der dritten Auguſtwoche. Der königl. Oberſthofmeiſter
Graf Caſtell weilt zur Zeit in Bayreuth, um für die
Zuſammen=
kunft Anordnungen zu treffen.
Aus Bahreuth wird weiter
ge=
meldet: Der Kaiſer und der Prinz=Regent werden beſtimmt den
beiden letzten Vorſtellungen beiwohnen.
Ueber die von verſchiedenen Zeitungen gebrachte Meldung von
dem Eintritt der Türkei in den Dreibund, ſchreibt die „K. 8tg.
Aus den neuerlichen Mitteilungen des Verhältniſſes der Türkei zu
den europäiſchen Friedensmächten ſind hin und wieder zu raſche
Folgerungen gezogen worden. So iſt die Nachricht, daß die Türkei
in den Dreibund eingetreten ſei oder demnächſt eintreten werde, in
dieſer Form jedenfalls unrichtig. Weder in Berlin noch in
Kon=
ſtantinopel weiß man etwas von einer ſolchen Thatſache. Wir
haben kürzlich die Stellung der Türkei in dieſer Frage dahin
ge=
kennzeichnet, daß die ganze Politik des Sultans eine friedliebende
ſei, und daß er dadurch zu einer Art von natürlichem Genoſſen der
Mächte mit gleichen Zielen geworden ſei. Aus dieſem Grunde
ſchon und um der Türkei gewiſſe Verlegenheiten zu ſparen iſt weder
von deutſcher noch von irgend einer Deutſchland befreundeten Seite
jemals ein Verſuch gemacht worden, die Türkei vertragsmäßig zu
gewinnen. Die Mächte des Dreibundes laſſen ſich durch den
Um=
ſtand genügen, daß der Sutlan ihren Beſtrebungen aus voller
Ueber=
zeugung anhängt. Die Bündnisfrage wird erſt im Falle eines
be=
vorſtehenden Krieges zu einer dringenden, und dann werden beide
Teile nach Befragung der in Betracht kommenden Intereſſen dazu
Stellung nehmen.
Die Geſchwader, beſtehend aus den Panzerſchiffen =Kaiſer=
„Deutſchland', „Friedrich der Große= und „Preußen' den Panzer
corbetten „Baden=, „Sachſen' und „Oldenburg:, der gedeckten
Cor=
vette „Irene= und dem Aviſo „Zieten ſind Dienstag nachmittat
in Wilhelmshaven eingetroffen und ankern auf der Reede. Der
Kaiſer wird am 27. oder 28. Juli, die Kaiſerin am 28. in
Wilhelms=
haven erwartet. Beide werden daſelbſt bis zum 31. Juli bleiben,
an welchem Tage der Kaiſer an Bord der Bacht „Hohenzollern
Wilhelmshaven verläßt und ſich, begleitet von den Geſchwadern,
nach England begibt. Die Regierungsgeſchäfte werden in
Wilhelms=
haven erledigt werden und zu dem Zwecke werden u. a. Graf
Her=
bert Bismarck, der Kriegsminiſter und der Geh. Kabinettsrat Dr.
v. Lucanus daſelbſt eintreffen.
Gutem Vernehmen nach werden vom 15. September l. J. ab
Schriftſtücke, wie Privatakte, Geſchäftsbücherauszüge, Wechſel, Rech.
nungen, Geſchäftsbriefe u. ſ. w. welche dieſem Tage nachgängig in
Elſaß=Lothringen in franzöſiſcher Sprache abgefaßt ſind oder au
die Frankenwährung lauten, von den diesſeitigen Gerichten nicht
mehr angenommen, ſondern den Parteien mit der Auflage zurück
gegeben, dieſelben in einer beglaubigten Ueberſetzung und in die
Markwährung übertragen vorzulegen. Abgeſehen davon, daß nach
Verlauf von 18 Jahren deutſcher Regierung im Geſchäftsverkehre
zum Gebrauche der franzöſiſchen Sprache kein Bedürfnis mehr
be=
ſteht und es für die Frankenwährung ſogar an einem geſetzlichen
Zahlungsmittel fehlt, erſcheint aber auch dieſes Kokettieren mit
franzöſiſchen Geſinnungen in einem deutſchen Lande nachgerade
un=
würdig und kann daher mit Recht von einem deutſchen Richter
gegebenenfalls zurückgewieſen werden.
Einer in Berlin eingetroffenen Privatmeldung zufolge iſt Dr.
Zintgraff im beſten Wohlſein zu Ibi am Mittellaufe des
Benue=
fluſſes eingetroffen. Wenn dieſe Nachricht ſich beſtätigt, ſo würde
Dr. Zintgraff einen weſentlichen Teil ſeiner Aufgabe, das bisher
völlig unbekannte Hinterland des Kamerungebietes bis nach
Ada=
mana aufzuſchließen, mit glücklichem Erfolge gelöſt haben. Dr.
Zint=
graff hatte am 18. Dezember v. J. die deutſche Station am
Ele=
ſantenſee verlaſſen. Seitdem waren bis zu ſeiner jetzigen Ankunft
in Ibi keine Nachrichten über ihn eingetroffen.
Die Ueberführung der ſterblichen Reſte des älteren Carnot aus
ihrer bisherigen Ruheſtätte in Magdeburg nach der franzöſiſchen
Heimat dürfte nicht ohne ein angemeſſenes Ceremoniel verlaufen.
Als Termin für Vornahme dieſes Aktes wird der 1. Auguſt bezeich=
45
14
An
fäh
na
Sch
ller
e ei
rden beillig
eſſe
nach Ad=
2r. A.
n am kl.
net. Ein Sohn des jetzigen Präſibenten der franzöſiſchen Republik
wird dem mit Uebernahme der ſterblichen Hülle des Organzſators
des Maſſenaufgebots der erſten Republik betrauten Beamten zur
Seite ſtehen.
Schweiz. Dem Bundesrat iſt jetzt ſeitens der deutſchen
Re=
gierung die Kündigung des deutſch=ſchweizeriſchen
Niederlaſſungs=
vertrages behändigt worden. Der Vertrag hat alſo jetzt nur noch
einjährige Gültigkeit.
Die für die eidgenöſſiſche Anleihe von 25 Millionen bis Montag
Abend bei den ſchweizeriſchen Stellen angemeldeten Zeichnungen
überſteigen bereits den Betrag von 30 Millionen. Ueber die
Zeich=
nungen bei ausländiſchen Stellen liegen noch keine Meldungen vor.
geſterreich=Angarn. Bezüglich der Meldung der „Reichswehr:
von demnächſtiger Verwendung öſterreichiſcher Inſtrukteure in der
bulgariſchen Armee erfährt das „Fremdenblatt” authentiſch, daß in
Wiener maßgebenden Kreiſen nichts davon bekannt ſei.
Frankreich. Die Mitteilung der „Rep. franç., die Kommiſſion
des oberſten Staatsgerichtshofes werde am nächſten Samstag gegen
Boulanger und Genoſſen eine Verluſtordonnanz erlaſſen, durch
welche den Angeklagten, die ſich dem Gerichtshofe nicht geſtellt
haben, die Ausübung der bürgerlichen und politiſchen Rechte
ent=
zogen werde, iſt inſofern nicht ganz zutreffend, als der Vorſitzende
der Anklagekammer am nächſten Samstag erſt nochmals eine
Ge=
ſtellungsfriſt von 10 Tagen geſetzmäßig zu verkünden hat. Am
nächſten Sonntag würde alſo Boulanger noch wählbar ſein.
England. Das Oberhaus nahm in dritter Leſung die Bill
betreffend die Errichtung eines Ackerbauminiſteriums an.
Nach dem Bericht der Unterhaus=Kommiſſion in der
Dotations=
frage verzichtet die Königin auf das Recht, für andere Enkelkinder
als diejenigen des Prinzen von Wales eine Dotation vom
Parla=
mente zu verlangen.
Der „Vall Mall Gazette; zufolge hätte Lord Salisbury bei
der Königin darauf gedrungen, daß die Prinzeſſin Luiſe bei ihrer
Verheiratung mit Lord Fife auf alle ihre Thronrechte Verzicht leiſte,
denn ſonſt würde im Falle, daß die Prinzen Albert Victor und
Georg. ihre Brüder, kinderlos blieben, ihr Sohn König und Lord
Fiſe der Vater des regierenden Herrſchers werden.
Belgien. Die Vorlage über die Congo=Eiſenbahn wurde mit
88 gegen 94 Stimmen genehmigt. Unter ſechs Abgeordneten, die
ſich der Abſtimmung enthielten, war auch Janſon, der ſagte, die
Vorlage erſcheine ihm nicht genügend aufgeklärt. - Frau Adam
veröffentlicht in belgiſchen Blättern einen Brief an den Herzog von
Urſel, worin ſie erklärt, ſein Patriotismus und ſeine
Ehrenhaftig=
keit machten dem Herzoge zur Pflicht, die echten und die gefälſchten
Schriftſtücke genau zu bezeichnen; ſie, Frau Adam, habe die
Schrift=
ſtücke ſelbſt geſehen, bevor davon Abſchriſt genommen worden.
Itafien. Der „Oſſervatore Romano' hebt der„Riforma'
gegen=
über hervor, wenn der Papſt von Rom abreiſe, ſo geſchehe dies
nur, weil ein Verbleiben in Rom ihm durch das Vorgehen der
Regierung unmöglich gemacht und ſeine vorläufige Entfernung durch
zwingende religiöſe Gründe geboten würde. Der Papſt aber werde,
wo immer er ſich auch befinden möge, niemals der Anſtifter eines
Krieges, ſondern immer der ſouveräne Träger der Ordnung und
des Friedens bleiben.
Herbien. Der „Male Novine' zufolge iſt der Regent Niſtitſch
in Branskabanha infolge eines Schlaganfalls bedenklich erkrankt.
Türſtei. König Milan iſt am 22. nach Belgrad abgereiſt.
Scheker=Ahmed Paſcha begleitete den König bis Muſtafa Paſcha.
Der Sultan empfing König Milan am Sonntag in
Abſchieds=
audienz. worauf König Milan an dem ihm zu Ehren im Palais
veranſtalteten Galadiner teilnahm.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 25. Juli.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Oberſtlieutenant Kluck, Kommandeur des Heſſiſchen Train=Bataillons
Nr. 11, den Premierlieutenant Thhlmann vom Infant=Regt. Graf
(Werder (4. Rheiniſches) Nr. 30, den Sekondlieutenant v.
Schultzen=
dorf vom 1. Großh. Inf.=Regt. Nr. 115, den Hofjunker Dr. Frhrn.
1v. Leonhardi, den Amtsrichter Hill aus Fürth i. O., den Pfarrer
Heher aus Raunheim, den Bürgermeiſter Jöſt aus Löhrbach, den
Hauptſteueramtsrendanten Herrmann aus Bingen; zum Vortrag
den Staatsminiſter Finger, den Miniſterialpräſidenten Weber, den
OOrdenskanzler Oberſt z. D. v. Herff. den Miniſterialrat Rothe, den
Hofſtallmeiſter Frhrn. Riedeſel zu Eiſenbach, den Hoftheaterdirektor
Wünzer.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 20. d. M.:
den Oberförſter der Oberförſterei Lichtenberg, Forſtinſpektor Ernſt
Morneweg zu Groß=Bieberau auf ſein Nachſuchen unter
Aner=
ckennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte mit Wirkung vom 1
Auguſt d. J. in den Ruheſtand verſetzt; den Forſtaſſeſſor Ludwig
Spengler aus Nieder=Ramſtadt zum Oberförſter der
Ober=
örſterei Lichtenberg mit Wirkung vom 1. Auguſt d. J. ernannt.
Ordensverleihung. Se. Königl. Hoheit der Prinz=Regent
oon Bayern hat dem Rittmeiſter und Escadronschef v. Le Bret=
145
2037
Nucourt des 1. ſchweren Reiter=Regiments Prinz Carl v. Bayern
die Erlaubnis zur Anlegung des Ritterkreuzes 1. Klaſſe des Großh.
Verdienſtordens Philipps des Großmütigen erteilt.
Militärdienſtnachricht. v. Maſſow, Oberſt, beauftragt mit
der Führung der 25. Kavallerie=Brigade, zum Kommandeur dieſer
Brigade ernannt.
Die philoſophiſche Fakultät der Landesuniverſität Gießen
hat Herrn Gymnaſiallehrer Heinrich Schopp dahier die Würde eines
„Dr. Phil.è verliehen.
Anweſeuheit der Lehrer beim Religionsunterricht. Die ſeiner
Zeit von der Kreisſchul=Kommiſſion in Mainz erlaſſene Verfügung,
nach welcher der Lehrer einer Volksſchule beim Beginn des
Religions=
unterrichts durch den Geiſtlichen in der Schule anweſend ſein muß
und keinen Privatunterricht während dieſer Zeit erteilen dürfe, iſt
von dem Großh. Miniſterium des Innern, Abteilung für
Schul=
angelegenheiten. aufaehoben worden.
- Statiſtiſches über den Weinbau. Im Großherzogtum Heſſen
befanden ſich im Jahre 1888 11 280 Hectare im Ertrag ſtehende
Weinberge, von welchen 212434 Hectoliter Wein geherbſtet wurden.
Der größte Teil des mit Wein bepflanzten Geländes entfällt
natur=
gemäß mit 10559 Hectaren auf die Provinz Rheinheſſen, woſelbſt
202 587 Hectoliter Wein erzielt wurden, während auf Starkenburg
nur 702 Hectare, bezw. 9772 Hectoliter Wein. und auf Oberheſſen
nur 18 Hectare mit 75 Hectoliter Wein entfallen. In Rheinheſſen
ſteht der Kreis Oppenheim mit 60476 Hectoliter Wein oben an, dann
folat der Kreis Bingen mit 50867, Alzey mit 37283, Worms mit
33 262 und Mainz mit 20699 Hectoliter. In Starkenburg kommen
weſentlich nur die Kreiſe Bensheim und Heppenheim in Betracht,
in erſterem wurden von 367 Hectaren 3997 Hectoliter, in letzterem
von 253 Hectaren 4349 Hectoliter Wein produziert.
Das neue ſtädtiſche Pfandhaus an der Stadtkirche wird
nun=
mehr am 5. Auguſt d. Js. bezogen werden. Sobald die dermalen
vom Pfandhaus benutzten Räumlichkeiten im Hoſpital verlaſſen
ſind, werden dieſe Räume für das Hoſpital hergerichtet und ſoll
zunächſt mit der dringend notwendigen Neuherſtellung der Küche
begonnen werden.
Zu den auf der Neunkircher Höhe bereits vorhandenen
Ruhe= und Ausſichtsvunkten iſt in allerneueſter Zeit ein weiterer,
der ſog. Ludwigsfelſen, getreten. Derſelbe iſt unweit des vom
Kaiſerturm nach Reichelsheim führenden Wegs gelegen und wurde
von dem hieſigen Hoftheaterverwalter Pfersdorf entdeckt, der auch
die Zugänge zu ihm ſchuf, Wegweiſer nach ihm anbrachte und ihm
ſeinen Namen gab. Wir empfehlen den Beſuch des Felſen, der
etzt leicht zu beſteigen iſt und eine köſtliche Ausſicht gewährt, aufs
wärmſte.
F. J.
4. Aus dem Kreis Mainz, 23. Juli. In einzelnen Gemarkungen
treten die Hamſter ſo zahlreich auf, daß von den Gemeinden
Fangprämien ausgeſetzt ſind. Für alte Hamſter werden 6 und für
unge 3 Pfennig bezahlt. Auch für die Feldmäuſe werden vielfach
Fanaprämien geleiſtet und zwar für das Stück 1 Pf.
Gießen, 22. Juli. Demnächſt wird an der hieſigen Hochſchule
ein Lehrſtuhl für Geographie errichtet werden, der zunächſt
mit einem außerordentlichen Profeſſor beſetzt werden ſoll. Die
Regierung hilft damit in dankenswerter Weiſe einem dringenden
Bedürfnis ab, das ſich ſeit der Aufnahme dieſes Faches unter die
Prüfungsgegenſtände geltend machte. Die Wahl des zu berufenden
Gelehrten les ſollen mehrere in Betracht kommen) dürfte demnaͤchſt
erfolgen.
JJ. 8.)
Frankfurt, 23. Juli. In die Steuerliſten der Forenſen
ſind 717 und in diejenigen der juriſtiſchen Perſonen 133 eingetragen.
Von erſteren zahlen 11 einen Steuerzuſchlag von über 1000 M.,
4 zwiſchen 2 und 3000 M., 2 zwiſchen 3 und 4000 M., einer
zwiſchen 6 und 700 M. und einer 11628 M. Unter den juriſtiſchen
Perſonen nimmt die Deutſche Vereinsbank mit 78600 M. die erſte
Stelle ein, ihr folgt die Deutſche Effekten= und Wechſelbank mit
68 400, Frankfurter Bank 54720, Mitteldeutſche Kreditbank 54 720,
Metallgeſellſchaft 51300, Binding'ſche Brauereigeſellſchaft 37620,
Frankfurter Hypothekenbank 30780, Deutſche Gold= und
Silber=
ſcheideanſtalt 30,80, Deutſche Genoſſenſchaftsbank 27360, Bank für
Handel und Induſtrie 23940, Deutſche Bank in Berlin 17100,
Internationale Bau= und Eiſenbahn=Geſellſchaft 17100, Baubank
13680, Providentia 13680, Deutſcher Vhönix 11628, Brauerei
Eſſighaus 9576, Reichsbank Hauptſtelle 9576. Vereinigte Brauereien
6840, Kempff'ſche Bierbrauerei=Geſellſchaft 6156 M. Die anderen
bezahlen alle bedeutend weniger.
Frankfurt, 23. Juli. Zur Verproviantierung von Paris
wurden dieſer Tage nicht weniger als 7000 Schinken als Eilgut
verladen. Dieſer Schinkenſendung war vor einigen Wochen ſchon
eine ſolche in Höhe von 5000 Stück vorausgegangen.
Cronberg, 23. Juli. Herr Rentner Bonn aus Frankfurt,
welcher hier ein Verſorgungshaus für alte arme Leute
bauen läßt, hat zur Unterhaltung dieſer Anſtalt der Gemeinde
Cronberg die Summe von 100 000 Mll. zur Verfügung geſtellt. Eine
beſondere Deputation des Cronberger Gemeinderates wird dem
Wohlthäter den Dank für dieſe großherzige Stiftung ausſprechen.
L038
Nr. 145
Baden hat den Herzog von Naſſau veranlaßt, die Reiſe nach an das indiſche Netz bekäme. Es klingt dies faſt wie ein Märche,
Pyrmonk aufzugeben. Dem „Rhein. Kurier' zufolge beſtätigt es ſich, dennoch aber hat der Plan ſchon die ernſte Aufmerkſamkeit
en=
daß der Herzog demnächſt, eiwa im Herbſt, einen Beſuch am kaiſer= liſcher Kapitaliſten und Ingenieure erregt und iſt auch ſchon den
lichen Hofe in Berlin zu machen beabſichtigt.
Karlsruhe, 23. Juli. Das Beſinden des Erbgroßherzogs
war im Laufe der verfloſſenen, durch Huſten etwas mehr geſtoͤrten
Nacht im weſentlichen das gleiche wie geſtern. Der Kräftezuſtand gezogen. Davon haben nur 420, alſo 10 vCt, irgend einen Geruh.
iſt heute recht gut, das Fieber mäßig. Die örtlichen Erſcheinungen Die weißen Blumen ſind die gewöhnlichſten; es gibt davon 114
in den hinteren und unteren Teilen der Lunge ſind lokaliſiert, die Arten, darunter 187 mit Duft. Von gelben Blumen gibt es 9
Erſcheinungen auf der linken Seite im Rückgang begriffen.
Mannheim, 23. Juli. Der Knecht, welcher bei dem Brande auf Duft, von den blauen 594 Arten, darunter 31 mit Duft, von dn
dem Schwabenheimer Hof nicht vorgefunden wurde, weshalb man veilchenblauen 308 Arten, darunter 13 mit Duft und außerdem ſid
annahm, daß er den Flammentod gefunden, lag geſtern früh total 240 mit verſchiedenen Farben vorhanden, von denen nur 28 dufta.
betrunken am Neckarufer, unweit der Brandſtätte, und verdankt
ſeinem berauſchten Zuſtande, der ihm den Heimweg unmöglich machte, dem Aufnahmsfeldſpital Nr. 4. das während der Belagerung vn
die Erhaltung ſeines Lebens.
München, 23. Juli. Die Generaldirektion der königl. bayeriſchen etabliert hatte. war eine ziemliche Anzahl verwundeter und kranlr
Eiſenbahnen hat die den zum Turnfeſt nach München reiſenden Krieger als Preußen, Bayern, Heſſen, Franzoſen ꝛc., alle but
Turnern bewilligte 50prozentige Preisermäßigung auch auf die durcheinander gelegen. Solche, die auf dem Weg der Beſſerug
die Turner begleitenden Familienangehörigen derſelben ausgedehnt. und außerhalb des Bettes waren, vertrieben ſich ünd anderen ü
Abend, während die Kapelle des 9. bayeriſchen Infanterie=Reai= Karten geſvielt; namentlich wurde das ſog.„Schafskopfſpiel; eifrg
ments konzertierte, ein großes Feuerwerk und bengaliſche Beleuch= gepflegt. Vier Mann ſpielen zuſammen, während wie überall, eir
tung bei der obern Saline ſtatt. Ihre Majeſtät wohnte der Feſt= Anzahl daneben ſtanden, um den Spielern zuzuſehen. Konnte eim
lichkeit bis zum Schluſſe bei.
Bayreuth, 22. Juli. Die heute unter Leitung des Kapellmeiſters der echten=Schafskopfſpieler= als geheilt entlaſſen worden, ſo wure
Mottl ſtattgehabte erſte Aufführung von Triſtan und Jſolde einer aus den Reihen der
umſtehendenReſerveſchafskopfſpiele=
hatte großen Erfolg. Frau Sucher (Jſolde) leiſtete einfach vollendetes. herangezogen. So gab es alſo „rechte= und „Reſerveſchafskof=
Vogel als Triſtan. Gura als Marke, Fuchs als Kurwenal waren ſpieler=Eines Tages kam, wie dies öfters geſchah, auch dr
ſehr gut, Frau Staudigl ſang die Brangäne ausgezeichnet, das General N. N. lda der Herr heute noch lebt, möge der Name de=
Orcheſter unter Mottl war vortrefflich.
Verlin. Nach dem Bericht über das 5. Geſchäftsjahr des zu beſuchen. Gleich im Saal Nr. 1 trifft er am Tiſch vier Spiela,
Deutſchen Offizier=Vereins ſtiea die Zahl der ſtimm= um dieſelben aber einen ganzen Haufen zuſehende „
Reſerveſchaf=
berechtigten Mitglieder um 4072 auf 27565. Außerdem wurden kopfſpieler' geſchaart. Er läßt ſich von dem anweſenden Lazaret=
Jahreskarten an außerordentliche Mitglieder gegen 3033 im Vor= gehilfen von Bett zu Bett führen, wo er für jeden Daliegendn
jahre ausgegeben 2007. Der Umſatz an unmittelbaren Verkäufen; einige paſſende Worte hatte. In dem Raum lagen etwa 150 Mam.
an die Mitglieder betrug im 5. Geſchäftsjahr 3506258 M. gegen Endlich erreicht er auf ſeinem Rundgang auch die Geſellſchaft an
2729 298 M. 188788. Von obiger Ziffer entfallen auf den eigenen 1 Tiſch; ſämtliche erhoben ſich und nahmen eine militäriſche Haltun
Werkſtättenbetrieb 1388781 M. Der Rohgewinn beträgt nach an, der General wollte auch dieſen „Beſſeren' ein freundlichs
bereits erfolgter Abſchreibung auf Waren 245366 M., wovon für 1 Wort ſagen und fragte: Sie ſpielen Karten ?
Rücklagen u. ſ. w. verwendet werden 41987 M. ſodaß ſich ein Generali- ſagte ein ſtrammer Artilleriſt, im Frieden ſeines Leiches
Reinerträanis von 203379 M. ergibt, wovon 5 Prozent bezw. 4 ein Holzflößer aus der Gegend von Tölz und Lengries, der ſih
Prozent Zinſen auf die Anteilſcheine mit 97977 M. gezahlt: zur bei Orleans eine leichte Kopfwunde geholt hatte, ſonſt ein tüchtigr
Tilgung des Bürgſchaftsbeſtandes mit 5 Prozent Aufgeld 52506 M., Kerl und Soldat, hier am Spieltiſch aber leider nur
Reſert=
zur Verſtärkung der Rücklage 52901 M. verwandt werden.
Berlin, 21. Juli. Eine Schreckensſcene ereignete ſich, wie „Schafskopf, Herr Generall= „ So= ſagte der General weite,
die B. Bl. berichten, am Samstag nachmittag auf dem Stettiner „das iſt ja ein ſehr beliebtes Söldatenſpiel= und nahm dabei de
Bahnhof. Der um 2 Uhr 20 Min. nachmittaas abgehende Zug der Artilleriſten das eben friſch gegebene Spiel aus der Hand. de
Nordbahn ſetzte ſich in Bewegung, als plötzlich noch ein Herr und andern auffordernd, mit ihm zu ſpielen. Es wurde geſpielt un
eine Dame erſchienen und trotz warnender Burufe der die Aufſicht der General gewann, wie dies ja damals von einem deutſcha
führenden Beamten einen Wagen des fortrollenden Zuges zu be= General an der Tagesordnung und nicht anders zu erwarten wa.
ſteigen ſuchten. Während der Mann ſein Ziel erreichte, glitt die Er gab dem dreinſchauenden Artilleriſten die Karten und den G.
Dame beim Aufipringen ab und fiel unter das Trittbrett. Der winn, in einigen Sou beſtehend, mit den Worten zurück: „Seha
Zug ging über die Unglückliche hinweg. Aber zwiſchen den Rädern Sie, ſo ſpielt man Schafskopf;. Das echte Kind Oberbayers
und der Bahnſteigkante blieb die in der entſetzlichſten Gefahr erwiderte darauf ſchlagfertig: Ja, wiſſen's, i bin a nur a Reſerb=
Schwebende unverletzt; nur die linke Seite ihrer Kleider wurde ab= ſchafskopf, aber Sie - (abei blinzelte er vertraulich mit da
gequetſcht und als der letzte Wagen an der regungslos Daliegenden Augen) Sie ſcheine ſchon a rechter Schafskopf zu ſein! De
vorbeigerollt war, erhob ſich die Frau gänzlich unbeſchädigt, nur zu General verſtand den gutmütigen Witz und ſagte: „Das haben E=
Tode erſchrocken.
Selbſtbewußt. Die Ausſtellung von Studienarbeiten in der
Akademie wird mit Vorliebe auch von den Modellen beſucht, die
ſich dort in den verſchiedenſten Stellungen verewigt finden. So
durchſchritt auch die alte „Mutter H. welche mit Streichhölzern
handelt und gleichzeitig den Kunſtſchülern als „Vorbild: dient, W. Spemann in Stuttgart). In dem eben ausgegebenen
Heſ=
ſtolzen Hauptes die Ausſtellungsräume. Ihre Augen leuchteten, finden wir eine eingehende Schilderung der Pilatusbahn, dieſe
wenn ſie ihr eigenes Antlitz wiederfand, nur einmal ſchüttelte ſie neueſten Meiſterwerk der Eiſenbahn=Ingenieurkunſt. Auch ſonſt;
den Kopf und meinte: „Vorijes Jahr hat der H. durch mich den das Heft ſehr reich ausgeſtattet und bietet ſeinen Leſern in
jed=
erſten Preis gekriegt und dies Jahr blos den zweiten. Bin ick Hinſicht Gutes und Wertbolles. Neben den vorzüglich
ausgeführt=
denn häßlicher geworden?
8t. Büderfrequenz. Aachen 20 108. Baden=Baden 26 799. Ems Fülle und Reichhaltigkeit vertreten und beſchließt das Heft
10624. Hombura 6507. Kreuznach 3355. Münſter a. St. 1244. ſchönſter Weiſe.
Nauheim 5065. Schlangenbad 1220. Schwalbach 3103. Soden i. T.
1419. Weilbach 78. Wiesbaden 71 045. Helgoland 3600. Oſtende Handbuch zum Gebrauche auf Kontoren, in Handelsſchulen u=
5850. Scheveningen 3808. Cuxhaven 1983.
London, 21. Juli. Ein rieſenhaftes Eiſenbahn=Unter= und Guſtav Wagner. Leipzia, G. A. Gloeckner, 1889. Geh. 3 I.
nehmen, ſchreibt das =Northern Echo; wurde jüngſt dem eng= geſchmacvoll geb. 3 M. 75 Pf. Dieſes in den weiteſten
Kreil=
liſchen Eiſenbahnkönig Edward Watkin vorgelegt. Dasſelbe beſteht allgemein als durchaus zweckentſprechend anerkannte Werk
lie=
in nichts geringerem, als eine Eiſenbahn von London direkt nach jetzt, nachdem die ſehr hohe zweite Auflage während weniger Jah=
Indien über Kürachee zu erbauen. Der Kanaltunnel bildet einen vollſtändig vergriffen iſt, in dritter Ausgabe vor. Da es nicht „
Teil des Planes, jedoch natürlich keinen unumgänglich nötigen. geht, an dieſer Stelle den reichen Inhalt des Werkes (400 Brief
Von Calais oder Boulogne würde die Bahn nach Gibraltar gehen 135 Formulare u. ſ. w. 390 Seiten) anzugeben, ſo machen wir
d=
mit Benutzung der beſtehenden Linien, von wo aus eine rieſige rauf aufmerkſam, daß die Verlagsbuchhandlung ein genaues J.
Dampffähre den Eiſenbahnzug nach Tanger bringen würde. Von haltsverzeichnis dem Verlangenden unter Kreuzband koſtenlos y
dort ſoll die Bahn längs der afrikaniſchen Nordküſte durch Coypten ſendet.
Königſtein, 23. Juli. Die Erkrankung des Erbgroßherzogs von längs des perſiſchen Golfs nach Kurachee laufen, wo ſie Anſchliz
Staatsſekretär für Indien, Lord Croſs. vorgelegt worden.
— Nicht weniger als 4500 Arten Blumen werden jetzt in Euron
Arten, darunter 77 mit Duft von roten 823 Arten, darunter 84 mt
Eine heitere Epiſode aus dem deutſch=franzöſiſchen Krieg.
Paris ſich in Verſailles in der Satori=Kaſerne, Rüe Satoi,
Kiſſingen, 23. Juli. Zu Ehren der Kaiſerin fand geſtern Zeit mit allerlei Allotria. Hauptſächlich wurde auch viel mit
der Vier aus iraend einem Grund nicht mitſvielen oder war einr
ſelben ungenannt bleiben) in das Lazareth, um die Verwundetn
- „Jawohl, Her
ſchafskopfu „Was ſpielen Sie denn zu war die nächſte Frae.
gut gemacht!
Litterariſches.
Vom Fels zum Meer, achter Jahrgang, Heft 11 Verlag vo
Illuſtrationen und Kunſtbeilagen iſt auch der Sammler in ſein=
Glocäkuers Lehrbuch der deutſchen Handelskorreſpondenz. E,
beim Selbſtunterrichte. 3. Auflage, bearbeitet von Aug. Schmi=
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Veranwortlich für die Redalion: Carl Witlich.