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derteljährlich 1 Mark 50 Pf. E
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ellen Poſlämtern Beſtellungen en
oegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
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152. Lahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Ougritrep Ultethuttungsbihir.
Iuſerate
vedenangemmmen: mDarmſed
von der Expedition, Rheinſt. N. V.
mBeſſungen von Fier Blha,
Ehießhaugflrahe 14 ſowie aufwlatz
Nu alla fnnoneen-Epeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Rreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Beßanntmachung
Beireffend: Die Abgabe der Kapitalrentenſteuererklärungen behufs der Veranlagung
für das Steuerjahr 189091.
Nach Art. 14 des Geſetzes, die Einführung einer Kapitalrentenſteuer betreffend,
vom 8. Juli 1884 erfolgt die Heranziehung zu dieſer Steuer auf Grund einer
Erklärung, welche jeder nach den einſchlägigen Beſtimmungen Steuerpflichtige über
den Jahresbetrag ſeiner Zinſen, ſowie der etwa zum Abzug geeigneten Laſten bei
ber hierzu berufenen Einſchätzungscommiſſion ſchriftlich abzugeben hat. Zu dieſen
Erklärungen iſt das von Großherzoglichem Miniſterium der Finanzen ſeſtgeſetzte
Formular zu verwenden und ſind dieſelben, je nach der Wahl des Steuerpflichtigen,
offen oder verſchloſſen, jährlich bis zum 1. Juli, ohne daß der Pflichtige
des=
halb eine beſondere Aufforderung abzuwarten hat, bei der Großherzoglichen
Bürger=
meiſterei des Wohnorts abzuliefern oder direkt an das betreffende Großherzogliche
Steuercommiſſariat einzuſenden.
Von der Verpflichtung zur Steuerklärung ſind nach Art. 15 des Geſetzes,
in=
ſoſern nicht im einzelnen Fall beſondere Aufforderung der Einſchätzungscommiſſion
ergeht, diejenigen Steuerpflichtigen entbunden, welche im unmittelbar
vorausge=
gangenen Steuerjahr bereits zur Kapitalrentenſteuer zugezogen waren, auch
in=
zwiſchen ihren Wohnſitz nicht gewechſelt und keine den Betrag von 100 Mark
jähr=
rich erreichende Einkommenſteuerverbeſſerung aus Kapitalzinſen erlangt haben.
Inhaltlich des Art. 16 des genannten Geſetzes haben die
Kapitalrentenſteuer=
erklärung abzugeben:
1) für minderjährige, vermißte oder unter Vormundſchaft geſtellte Perſonen
deren geſetzliche Vertreter;
2) für moraliſche Perſonen (Gemeinden, Körperſchaften, Stiftungen, Anſtalten).
ferner für Geſellſchaften, Genoſſenſchaften, Gantmaſſen, Erbmaſſen, ſo weit
eine Steuerpflicht hier überhaupt in Betracht kommt, die beſtellten
Vor=
ſtände oder Verwalter;
3) in allen anderen Fällen der Steuerpflichtige ſelbſt und zwar hinſichtlich des
geſammten Zinſenbezugs, welcher, ſei es aus eigenem Vermögen oder aus
dem Vermögen ſeiner nicht ſelbſtſtändig zur Kapitalrentenſteuer gezogenen
Angehörigen, ihm in Steueranſatz zu kommen hat.
Unter Bezugnahme auf dieſe Beſtimmungen richten wir an die zur
Ein=
reichung von Kapitalrentenſteuererklärungen verpflichteten Bewohner unſerer Bezirke
hiermit die Aufforderung, ihre Erklärungen alsbald entweder direkt an uns oder
un die betreffende Großherzogliche Bürgermeiſterei gelangen zu laſſen, von wo
die=
ſelben, und zwar wenn ſie verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen/
ſind, uneröffnet an die Vorſitzenden der betreffenden Einſchätzungscommiſſionen
überſendet werden.
Das Formular zu den Kapitalrentenſteuererklärungen hat der Steuerpflichtige
von der Großherzoglichen Bürgermeiſterei ſeines Wohnortes zu beziehen.
[7469
Bekannt gemacht, 25. Juni 1889.
Die Großherzoglichen Steuercommiſſariate:
Darmſtadt.
Groß=Gerau.
Langen.
Zwingenberg.
Wolf.
Rau.
Schweisgut.
Naumann.
Oeffentliche Aufforderung.
Forderungen und ſonſtige Anſprüche
an den Nachlaß des Uhrmachers Eduard
Burkhard von Darmſtadt ſind binnen
14 Tagen, bei Meidung der
Nichtberück=
ſichtigung bei uns anzumelden.
Darmſtadt, den 5. Juli 1889.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Schäfer.
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276
1900
Nr. 133
Bekanntmachung.
Elektriſche Beleuchtung betreffend.
Die Stadtverordneten=Verſammlung hat in Folge vorliegender weiterer
An=
meldungen zur elektriſchen Beleuchtung die Legung einer weiteren Kabelſtrecke
be=
ſchloſſen. Vorläufig iſt die Einlegung eines Kabels in die Caſino=, Bleich= und
Kaſerneſtraße in Ausſicht genommen. Um beurtheilen zu können, ob nicht
ge=
eigneter eine andere Richtung zu wählen wäre oder auch noch andere Straßen in
die Kabellegung einbegriffen werden können, erſuchen wir die zur Einführung
elek=
triſcher Beleuchtung geneigten Intereſſenten der gedachten Straßen ſowie der
Pro=
menade= und Friedrichsſtraße wie überhaupt der dortigen Gegend, ihre bezügliche
Abſicht baldigſt und längſtens innerhalb 8 Tagen der Betriebsleitung des ſtädtiſchen
Elektricitätswerkes (Schuchardſtraße Nr. 5) mittheilen zu wollen. Nähere Auskunft
über die Bedingungen der Einführung wird daſelbſt ertheilt.
Darmſtadt, den 8. Juli 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[8047
gieferung von Dienſthüten.
Die Anlieferung von jährlich eirca 100 ſchwarzen Filzhüten mit Dienſiſchild
für das Wärterperſonal der Staatsſtraßen des Großherzogthums ſoll vergeben
wer=
den. Verſiegelte und mit entſprechender Aufſchrift verſehene Angebote ſind
bis zum 25. d. Mts., Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle, bei welcher Muſterhut und Bedingungen Vormittags
zwiſchen 10 und 12 Uhr eingeſehen werden können, einzureichen.
Darmſtadt, den 4. Juli 1889.
Das Sekretariat Großherzoglichen Miniſteriums der Finanzen,
Abtheilung für Bauweſen:
v. Biegeleben.
(8048
5h.
erde Verſteigerung.
4
Donnerstag den 18. d. Mts., Vormittags 10 Uhr,
werden im Großherzoglichen Hofmarſtalle dahier, ſechs zu Landgeſtütszwecken nicht
mehr geeignete Landbeſchäler verſteigert.
Dieſelben ſind ſchon einige Zeit kaſtrirt.
Gleichzeitig kommt ausrangirtes Sattelzeug ꝛc. mit zur Verſteigerung.
Darmſtadt, den 9. Juli 1889.
Großherzogliche Landgeſtüts=Direction.
von Willich.
[8049
Behnnntmachung.
Das Schulgeld für die beiden Mittelſchulen für das II. Quartal 1889
iſt bei Vermeidung der Mahnung innerhalb 10 Tagen an den Wochentagen
Vor=
mittags von 8-12 Uhr bei der Stadtkaſſe zu entrichten.
Darmſtadt, den 3. Juli 1889.
Die Stadtkaſſe:
Kriegk.
[7753
E
ekanntmagung
für Haus= und Güter=Beſitzer dahier.
Zur Wahrung der Ab= und Zugänge an Grundſtücken und Gebäuden, der
Neubauten und Bauveränderungen ſowohl an Vorder=wie an Hintergebäuden, haben
die Eigenthümer die desfallſigen Anzeigen bei dem unterzeichneten Ortsgericht bis
zum 24. Juli d. J8. zu machen und wenn dieſe Veränderungen an der
Grund=
fläche der betr. Hofräume ſtatthatte, vorſchriftsmäßige Meßbriefe mit
vorzulegen.
Ebenſo ſind die Kulturveränderungen als Anlegen eines Ackers zu einer Wieſe
ꝛc. binnen gleicher Friſt dahier anzuzeigen. Im Unterlaſſungsfalle tritt die nach
der beſtehenden Verordnung angedrohte Strafe von 3 fl. (5 Mark 14 Pfa.) für
jeden einzelnen Fall ein.
Darmſtadt, den 1. Juli 1889.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt II. (Beſſungen).
Weimar.
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Die
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An
1410)
g8
[ ← ][ ][ → ] An.
4
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8
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108
780
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650
8½
1010
2l
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den dreifachen Ertrag liefern. Ausſaat Juni=Juli bis Mitte Auguſt, Reifezeit ca.
13 Wochen, Ausſaatquantum ¼ Kilo per 25 Ar (1 Morgen). Sie ſind ſehr hart,
halten bis 10 Grad Kälte aus und können daher bis zum Winter im Freien ſtehen
bleiben. Die Sorte hat ſich ſeit Jahren in allen Gegenden bewährt und bringe ich
zum Beweis nur einige von den vielen hundert Urtheilen, die mir aus den
ver=
ſchiedenſten Landestheilen zugingen. Es ſchreibt: Herr Lehrer Forfert, Lohr
(Elſaß): Ich hatte voriges Jihr Samen der engliſchen Futterrübe, mit dem ich
hiermit meine volle Zufriedenheit ausdrücke. - Herr Joſ. Teilmaus, Töntsberg
(Rheinland): Bitte um ½⁄ Kilo Rieſenſutterrüben. Die vom vorigen Jahr haben
ſich prachtvoll bewährt; Knollen von 8-15 Pfund.- Dom. Breitungen (Harz):
Da die im vorigen Jahr bezogenen goldgelben engliſchen Rieſenfutterrüben
ausge=
zeichneten Ertrag lieferten u. ſ. w. - Herr Pfarrer Zeiger, Alpeurod (Naſſau),
eine Aulorität auf dem Gebiete des Futterbaues: Ich habe ſchon mehrmals engl.
Futterrüben von Ihnen bezogen und mit gutem Erfolg geſät. - Herr H. Collaſius,
Kerka Kaloszha Ungarn): Bitte um 2 Ko. von den prachtvollen engl.
Futter=
rüben, von denen ich voriges Jahr erhielt. - Herr Leonh. Mahleis,
Burg=
bernheim (ayern): Erbitte mir 5 Pfund von dem prachtvollen, ausgezeichneten
Rieſenrübenſamen, wie gehabt. - Herr v. Wittich, Fuchsberg (Oſipreußen):
Erhielt von Ihnen im vorigen Frühjahr Saat einer ſehr gut eingeſchlagenen
engli=
ſchen Nieſenfutterrübe. - Herr Baron Zedlitz, Sierakowo (Poſen): Bitte
bal=
digſt um 6 Pfund Rübenſamen, ich meine dieſelbe Sorte - große Art, Waſſerrübe
die ich im vorigen Jahre von Ihnen erhielt und die, obgleich ſpät hinter Korn
geſät, doch vortrefflich gediehen und ſich bis dieſe Oſtern gehalten hat. - Herr
G. Stumpf, Langwedel (Hannover): Ich habe vor 2 Jahren von Ihnen
aus=
gezeichneten engliſchen Rieſenſutterrübenjamen erhalten, bitte mir u. ſ. w. - Herr
Graf von Hennin, Hecklingen (aden): In den letzten Jahren habe ich ſchon
einige Mal Samen von ſogenannten engliſchen Futterrüben, bei uns Weiß= oder
Stoppelrüben genannt, von Ihnen bezogen und war damit recht zufrieden.
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8062) Kiesſtr. 35 zwei gut möblirte
Zimmer (Wohn= und Schlafzimmer) mit
aGmGn- UR „660nSVGrSGhGLungé-AIGtdIb
El Darmstadt.
Die diesjährige ordentliche Generalverſammlung findet
Samstag don 13. Juii 1889, Vormittags 9½ Uhr,
im Hauſe der Anſtalt, Eliſabethenſtraße 60, dahier ſtatt.
Zur Theilnahme an dieſer Verſammlung werden die hierzu berechtigten Renten=
Verſicherten - 8 126 der Statuten - hiermit eingeladen. — Die in demſelben
Paragraphen vorgeſchriebenen Berechtigungskarten, ſowie der Rechenſchafts=Bericht
ür 1888, ſind hier auf dem Büreau der Anſtalt, der letztere auch auswärts bei
deren Agenten, unentgeldlich zu haben.
Tagesordnung: Rechenſchafts=Ablage und Entlaſtung der Verwaltung
für 1888.
Darmſtadt, den 25. Juni 1889.
[7584
Der Ausſchuß
der Renten= und Lebensverſicherungs=Anſtalt.
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ſamſt vorbeugt.
Vor und nach den Mahlzeiten, auch Abends nach Genuß von Bier, iſt
ein echter Denuler-Bitter mit oder oder ohne Waſſer ſtets das
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(6597
1904
Nr. 133
Am 15. Juli beginnt ein vierwöchentlicher Kurſus für Einmachen von
Gemüſen und Früchten, ſowohl für den Bedarf der Anſtalt wie für eigenen
Bedarf. Der Unterricht wird an 3 Nachmittagen der Woche ertheilt. Schulgeld
ſür den ganzen Kurſus 6 Mark. Beſtellungen für jede Art Eingemachtes werden
angenommen; auf Wunſch können die Früchte und Gemüſe dazu eingeliefert werben.
Anmeldungen: Luiſenſtraße 40.
[7982
Der Vorstand.
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ge=
ſtellten Preiſen.
[448:
8
Donnerstag den 11. Juli:
vor der Kunſtreiſe der Kapelle
letzkes
1
ausgeführt von der
Kapelle des l. Gr. Heſſ. Inf.=(Leibgarde=)Regmts. Nr. 115,
unter Leitung ihres Kapellmeiſters Herrn W. G. Hilge.
Peogramm.
1) „Hohenzollern Ruhm” Marſch von Unrath. 2) Quverture zu „
Tann=
häuſerv. 3) Irenen=Walzer von Ad. Kugler. 4) „Ein Sommertag in
Nor=
wegen;, Original=Werk von Wilmers. 5) „Präſentir=Marſch; componirt von
Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Heinrich von Preußen. 8)
Steuermanns=
lied und Matroſenchor aus „Der fliegende Holländern von R. Wagner. 7) Zwei
Lieder (Lieblingslieder Sr. Maj. des deutſchen Kaiſers) von Oscar v. Chelius,
be=
arbeitet und vorgetragen von Herrn Kapellmeiſter Hilge (mit Text.) 8) „Die
Hubertusjagdi, großes Jagd=Tongemälde (mit Erklärung) von Tſchirch. 9) „ Marſch
der finnländiſchen Reiter a. d. 30jährigen Krieger von Paſius (mit Begleitung der
Spielleute). 10) „Erinnerungen an die Kriegsjahre 1870ſ71 von H. Saro.
Großes militäriſch=patriotiſches Potpourri mit Schlachtenmuſik, unter Mitwirkung der
ſämmtlichen Spielleute des erſten Bataillons, ſowie einer halben Compagnie
Gar=
diſten. Zum Schluß des Potpourri's: Bengaliſche Beleuchtung des Gartens.
11) „Die deniſche Kaiſergardel. Parademarſch von Fr. W. Voigt, ausgeführt von
der Kapelle und ſämmtlichen Trommlern, Horniſten und Pfeifern, unter Leitung des
Regiments=Tambours Herrn Krüger.
Das Concert findet in Uniform ſtatt.
Die in dem großen Potpourri vorkommende harmoniſche Retraite wird mit
Heroldtrompeten ausgeführt.
Anfung 8 Uhr.
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[7484
Nr. 133
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kuitpold von Bayorn.
Bühnenfestepiele in Bayreuth.
Die diesjährigen Aufführungen finden in der Leit vom 21. Juli bis
18. August statt und wird innerhalb dieser Leit an jedem Sonntag und
Donnerstas (2l., 25., 28. Juli, I., 4, 8., 11., 15., 18. August) „
Par-
gifaléé, an den Montagen (22., 29. Juli, ., 12. August) „Tristam
und Isoldeés, an den Mittvochen (24, 31. Juli, 7. 14. Aug.) und
Sonnaben d den 17. Aug. „Dio Moistersinger von Nürnberg',
zur Aufführung golangen. - Anfang 4 Uhr Nachmittag. - Preis eines
nummerirten Sitzes 20 MIr.
Wohnungen werden unentgeltlich vermittelt vom Wohnungs-Comits,
Telegramm-Adresse; „Mohnung Bayreuth'
Eine Stunde nach Schluss der Aufführung nach Eger, Neuenmarkt
und Nurnberg abgehende Extrazuge vermitteln den Anschluss nach allen
Richtungen.
Eintrittskarten für die Aufführuogen vom 25. Juli anfangend sind zu
beziehen vom Verwaltungsrath dor Bühnonfestspiole Bayreuth, Telegr.-
Adresse: Festspiel Bayreuth, wie auch von A. W. Aimmermann
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Endner, Soderstrasse 52, Ph. Huwerth, Rossdörſerstrasse 21, Frau E.
Nagner Wwe., Ecke Rossdörfer- und Wienerstrasse, Ph. Greinert,
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[6124
1905
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7986) Eine ſehr zuverläſſige
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frau mit den beſten Zeugniſſen ſucht
Stelle. Auskunft ertheilt Frau Hahn,
Ernſt=Ludwigsſtraße 9.
8066) Eine alleinſt. Frau ſucht
Lauf=
dienſt. Gr. Caplaneigaſſe 13. Reich.
Mehrere junge Mädchen
ſuchen Stelle. — Stellenbürcan Röſe.
Schützenſtraße 14 part.
18067
8068) Ein Mädchen von hier mit 9.
Zeugn., in allem bewandert, ſucht ſofort
Stelle. Frau Holſchuh, Holzſtr. 13.
8069) Ein junger, kautionsfähiger
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ähnliche Stelle. Näheres Rheinſtraße 47
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7826) Junge Mädchen werden geſucht
auf gute Stellen; bei mir erhalten
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ſelben koſtenfreies Unterkommen bis zum
Dienſtantritt. Steul, Mühlſtraße 28.
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arbeit durchaus erfahren iſt.
Näheres Expedition.
Zwei zuverläſſige
Zeitungsträgerinnen
geſucht. Wo? ſagt die Expedition. 18070
8071) 10-12 br. Mädchen erhalten
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(803
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geſucht. - Selbſtgeſchriebene Offerten
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1888
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Capellplatz.
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[8076
Nohnung
Nr. 133
Ordentliche Mädchen und Jungen
ſauf leichte und lohnende Arbeit geſucht.
Aug. Hohlstadt & Cie.
EDas dieshährige E
Rodenstein-Fest des Odenvald-Cubs
findet Sonntag den 14. Juli ſtatt.
Indem wir an alle Freunde des Odenwaldes das freundliche Erſuchen
richten, ſich recht zahlreich an dem Feſte betheiligen zu wollen, fügen wir ergebenſt
an, daß die Wirthſchaften von Hörr (azur Burg Rodenſteinr), Eitel lozur Linden),
Hotz lzur Kroner) und Greim l„zum deutſchen Reichsadler:) in Fränkiſch=
Crum=
bach auf ein einfaches Mittageſſen - das trockene Gedeck zu M. 1.70 - für eine
beſchränkte Zahl von Gäſten eingerichtet ſind. Diejenigen Feſttheilnehmer, welche
auf Mittageſſen reflektiren, werden gebeten, ſich bis ſpäteſtens Donnerstag den
11. Juli, Nachmittags 5 Uhr, bei Herrn Kaufmann Hornmann oder auf dem
Büreau der Volkebank dahier anzumelden. (Die Anmeldungen ſind bindend, da das
Rodenſteinfeſt unter allen Umſtänden an dieſem Tage abgehalten wird.)
Noch ſei bemerkt, daß für die Strecke Darmſtadt=Reinheim Sonutagsbillete
ausgegeben und die am 14. Juli für die Strecke Reinheim=Fränkiſch=Crumbach
ge=
löſten einfachen Billets (der Zeiterſparniß halber auch bei den Billet=Expeditionen
Darmſtadt (Heſſ. Ludwigsbahn) und Roſenhöhe erhältlich) zur freien Rückfahrt
berechtigen, zu welchem Zwecke dieſelben jedoch in Fränkiſch=Crumbach oder auf dem
Rodenſtein abgeſtempelt werden müſſen, bei der Hinfahrt alſo nicht abgegeben
werden dürfen.
Der Vorſtand
der Sektion Darmſtadt des Odenwald=Clubs:
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(8078
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Hartmann 1. W. Gutenbera 1. Fr. Gros 1, J. Reea 50 Pf., M. Br. 50 Pf. J. A. Zoeppritz
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A. Kalbfleiſch 1. Wiegand 1. K. Pretſch 1. Dr. Schultze 1, Spengler 20 Pf., Fr. Schimpff
2 Pf., M. Weber 50 Pf., Ph. Leuthner I. Wtw. Bruſt 2., Zimmermann 40 Pf., Frau
G. Anton 20 Pf. A. Hoffbauer 1, Lehrer Ramae 1 Weinreich 50 Pf. A. D. 1. N. N.
50 Pf. Sch. 30 Pf., Ungenannt I. A. O. 30 Pf., Oberlehrer Schad 2. Fr. A. Böttinger/
150 Pf. Fr. A. Oeſer 1. Frl. H. Geuter 1. F. Brückner 1, V. Kuſſel 20 Pf., K. K. 20 Pf.,
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A. v. Soiron 1. Wtw. Külz 2. Dr. R. Mehmke 1 Wtw. Reichenbach 1, Papſt 150, Fr.
Dr. Saur I. G. St. 50 Pf., Dietz 210. J. Bickhardt 2. Römheld 1, Schreiber 20 Pf.,
Schmidt 50 Pf., Fr. Grönrich 1. Fr. Müller 50 Pf., W. E. 50 Pf. P. Albert 50 Pf.,
V. Möſer 50 Pf., Wtw. Neidhart I. L. P. 20 Pf., A. G. 50 Pf., L. Stern 50 Pf., E. S.
00 Pf. O. Gürtler 1. Basting 50 Pf. Seipp 1. R. Eck 1, L. Helwert 2, Walz 2, Ph.
Weber 1. Ph. Orth 2. E. Göbel 1, L. Alter 1. G. Korbus 20 Pf., J. Sander 1. v. Willich
Wtw. G. Brunner 5. Oberlehrer Gaß 2. Zuſammen 194 M. 40 Pf., dazu, wie bereits
veröffentlicht 2146 M. 75 Pf., zuſammen 2341 M. 15 Pf.
Weitere Gaben werden von den Mitgliedern des Komites, ſowie von der Expedition
d. Bl. dankend entgegengenommen.
Darmſtadt, Juli 1889.
Das Comite.
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erhalten Mäntel, Coſtüme, Jaquettes
und Umhänge perfect zugeſchnitten und
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ſowie einzelne Schnittmuſter.
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maſchine zum Dreſchen am Schießhaus werden ſofort für dauernde
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bei Herrn Girnhardt auf.
Beſtellungen werden daſelbſt entgegen==Uniformen= und Militür=Effecten=
7ährend meiner Abweſenheit im Monat
9
T0 Juli werden die Herren:
Dr. Eigenbrodt, Sandſtr. 32,
Dr. Neidhardt, Heinrichſtr. 56,
Dr. Carl Orth, Steinſtr. 25,
die Güte haben, mich in meiner ärztlichen
(7595
alad. &E praktischor Praxis zu vertreten.
Mathildenplatz 5, Seitenb. 8079) 1T0I. Dr. v. BuGauOL.
Auf feine Arbeit geübte
(8080)
genommen.
A. Hartmann.
Wührend meiner Abweſenheit
werden die Herren
Dr. Birnhaum, Rheinſtraße 14,
Dr. Draudt, Frankfurterſtraße 18,
Dr. Kolb, Eliſabethenſtraße 27,
vom 14. Juli ab,
Dr. Loydhecker, Wilhelminenplatz 2.
Dr. Lipp, Enſt=Ludwigsſtraße 21,
Dr. Löb, Ernſt=Ludwigsſtraße 23,
die Güte haben mich in meiner ärztlichen
Praxis zu vertreten.
[7941
V. A8l.
Ein gebr. Leder=Kanapee
billig zu verkaufen.
(8082
J. Böttinger, Mathildenplatz 7.
Woog, 10. Juli 1889.
Waſſerhöhe am Pegel 3.78 m.
Lufttemperatur 170 R.
Waſſerwärme Vorm. 8 Uhr 180 R.
Woogpolizeiwache.
Schiff=nachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Zimmerſtraße Nr. 1.
Der Poſtdampfer „Hermann” Kapitän W.
Schmölder, vom Nordd. Lohd in Bremen,
welcher am 19. Juni von Bremen abgegangen,
iſt am 3. Juli wohlbehalten in Baltimore,
der Schnelldampfer =Aller;, Kapitän H.
Chriſtoffers. vom Nordt. Aohd in Bremen,
welcher am 26. Juni von Bremen abgegangen,
iſt am 6. Juli wohlbehalten in New=York
angekommen.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synaaoge).
Samstag den 18. Juli.
Vorabendgottesdienſt um 7 Uhr 15 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr — Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 8 Uhr 50 Min.
Fabrik Darmſtadt,
Wilhelminenſtraße Nr. 6. (8081
Gottesdienſt in der Synagoge der
isr. Reltgionsgeſellſchaft.
Samstag, 13. Juli: Vorabend 7 Uhr 30 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachm. 5 Uhr — Min.
Sabbathausgang 9 Uhr — Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag 14. Juli ab.
Morgens 6 Uhr-Min.
Nachm. 7 Uhr - Min.
W. Dienstag den 16. Juli:
Pasttas (17. Thamus).
27⁄
1908
Nr.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Kaiſer Wilhelm unternahm am 8. eine
Rund=
fahrt durch den Hafen von Bergen und ſtattete dem engliſchen
Admiralsſchiffe „Northumberland: einen Beſuch ab. Am 9. morgens
9 Uhr verließ die „Hohenzollern; den Hafen unter den Saluten
der norwegiſchen und britiſchen Schiffe, während die Muſikkapellen
de deutſche Nationalhymne ſpielten. Der Kaiſer ſtand bei der
Abfahrt auf der Kommandobrücke. Das Wetter iſt fortdauerndſchön.
Der „ReichLanzeigerr veröffentlicht das Geſetz vom 19. Juni
1839 betreffend die Abänderung des Geſetzes über die Erweiterung,
Umwandlung und Neuerrichtung von Witwen= und Waiſenkaſſen
für die Elementarlehrer vom 22. Dezember 1869.
Nach der „Kreuzzta.” iſt die Vermählung des griechiſchen
Kron=
prinzen mit Prinzeſſin Sofie von Preußen auf den 18. (6.) Oktober
anberaumt. Die Reiſe der kaiſerlichen Herrſchaften nach Athen
werde in der Weiſe vor ſich gehen, daß Prinz Heinrich von Preußen
mit ſeiner Gemahlin, ſowie in Begleituna des Erbprinzen von
Sachſen=Meiningen mit Gemahlin gegen Mitte September von
Kiel an Bord des deutſchen Kriegsgeſchwaders aufbrechen wird,
welches aus den Panzerſchiffen „Hohenzollern;, „Kaiſer Wilhelm',
„Prinzeſſin Irene, „Preußen= und zwei kleineren Schiffen beſtehen
würde. Das Geſchwader werde nach ſeiner Umfahrt durch den
atlantiſchen Ocean in einem Hafen des mittelländiſchen Meeres vor
Anker gehen, von wo aus die Kaiſerin Friedrich mit der Prinzeſſin
Sofie und den beiden Prinzeſſinnen Vittoria und Margarethe an
Bord des „Hohenzollern, der Kaiſer und die Kaiſerin an Bord
des „Kaiſer Wilhelm' nach Griechenland überfahren würden. Ein
griechiſches Geſchwader werde dem deutſchen entgegenfahren.
So=
dann nimmt man an, daß Kaiſer Wilhelm einen Tag ſpäter von
einem italieniſchen oder öſterreichiſchen Hafen aufbrechen werde, ſo
daß er auch im Piräus einen Tag ſpäter als die Prinzeſſin
ein=
treffen wird, und ſomit der letzteren die Ehren des Empfanges am
erſten Tage allein zuteil werden. Der Ehekontralt des Kronprinzen
von Griechenland und der Prinzeſſin Sofie iſt in der verfloſſenen
Woche unterfertigt worden.
Das Beſinden des Reichskanzlers ſoll, ſoweit man hört, recht
leidlich ſein. Ueber ſeine Reiſepläne verlautet nichts Zuverläſſiges,
doch nimmt man an, daß er zur Zeit der Anweſenheit des Kaiſers
Franz Joſeph in Berlin ſein und nch alsdann, alſo Mitte Auguſt,
nach Kiſſingen begeben wird.
In einer Frage, über welche in Berliner Zeitungen mehrfach
geſtritten worden iſt, bringt die neueſte Nummer des Poſtamtsblattes
Gewißheit, in dem dort berichtet wird, daß die Telegraphenſtation
Schloß Friedrichskron
dieſe Benennung rührte, wie bekannt,
von Kaiſer Friedrich her - nunmehr die frühere Bezeichnung
„Neues Valais- wieder erhält. Die Namensfrage ſcheint demnach
geregelt zu ſein.
In dem letzten Jahre betrugen in den europäiſchen Großſtaaten
die ordentlichen Ausgaben für die Landesverteidigung auf den Kopf
der Bevölkerung in Deutſchland 713, in Oeſterreich 666, in Italien
855. in Rußland 854, in Frankreich 1423, in England 1691 M.
Hieraus ergiebt ſich, daß allein Oeſterreichs Heeresbudget im
Ver=
gleich zur Bevölkerung um ein Geringes hinter dem Deutſchlands
zurückbleibt, alle übrigen Staaten aber erheblich mehr aufwenden.
Noch günſtiger ſtellt ſich das Verhältnis für Deutſchland, wenn
mah als Maßſtab den Prozentſatz auf die geſamten
Staatsaus=
gaben zur Vergleichung heranzieht. Es ergiebt ſich hieraus, daß
die ordentlichen Ausaaben für Militärzwecke in Deutſchland nur
1484 pCt. der ordentlichen Staatsausgaben betragen, während ſie
ſelbſt in Oeſterreich 16.20, in Frankreich aber 2285 und in Rußland
gar 2913 pCt. der letzteren erreichen. Es erhellt hieraus, daß alle
Großſtaaten Europas und insbeſondere auch die Staaten, von denen
eine Bedrohung der Sicherheit Deutſchlands vielleicht zu befürchten
iſt, Frankreich und Rußland, die Steuerkraft des Bolkes für
mili=
täriſche Zwecke in ungleich höherem Maße anſpannen, als das
Deutſche Reich.
Dem Reuterſchen Bureau wird aus Sanſibar gemeldet: Der
deutſche Reichskommiſſar Wißmann wird Vangani am Montag
oder Dienstag angreifen und vorläufig ſeine ganze Aufmerkſamkeit
der Küſte zwiſchen Dar es=Salam und Pangani zuwenden. Erſt
wenn da Friede geſchaffen und der Handel wieder eröffnet iſt, wird
er zur Pacificierung des ſüdlichen Küſtenſtrichs ſchreiten.
Nach einer Meldung des „Bureau Reuterr griff Hauptmann
Wißmann am 8. Pangani an und beſetzte dasſelbe nach
vorher=
gegangener Beſchießung durch die Geſchütze ohne irgend welche
Ver=
luſte, da die Eingeborenen ſich zurückzogen.
Schweiz. Der Bundesrat hat am 9. beſchloſſen. die von ihm
an die deutſche Regierung gerichteten Noten im Bundesblatt zu
publizieren.
Der Graf von Paris hat ſich von Vivis nach dem Engadin
begeben. Unter den von ihm empfangenen Abordnungen befand ſich
der Biſchof von Hulſt.
Heſterreich.=Angarn. In der ungariſchen Delegation betonte
am 9. bei Beratung des Budgets des Aeußeren der Referent Dr.
Falk, indem er hervorhob, daß gegenwärtig alle europäiſchen Groß=
133
mächte wenigſtens offiziell eine Volitik der Vertragstreue acceptierten,
daß dieſe Uebereinſtimmung der Baſis es ermögliche, mit allen
Mächten gute Beziehungen zu unterhalten; damit ſeten aber auch
klar die Bedingungen für die Stabilität dieſer guten Beziehungen
und der Grenze ihrer Dauer bezeichnet. Der Erfolg ſei zum
größten Teile dem mitteleuropüiſchen Friedensbunde zu verdanken.
Dem gegenüber beſäßen die Geſchehniſſe in einem anderen
Orient=
ſtaate eine untergeordnete Bedeutung. Bezüglich der Grundprinzipien
der Orientpolitik habe der Ausſchuß ſich auf keine Details
ein=
gelaſſen, um die Beſtrebungen jener nicht zu fördern, welche nicht
wagen, eine Aenderung der Lage Europas offen anzuſtreben. Die
Vorſicht des Berichtes könne nicht mißdeutet werden, da Oeſterreich=
Ungarn, ſoweit es notwendig ſei, Kraft reichlich zur Verfügung
ſtehe. Graf Apponyi trat der Unterſchätzung der Vorfälle in einem
anderen Orientſtaate entgegen. Nach kurzer Debatte, während
welcher Czernatony erklärte, beruhiat der Politik des Miniſters
entgegenzuſehen, wurde das Budget angenommen.
Frankreich. Der Miniſter des Aeußern beauftragte den
Bot=
ſchafter in Berlin, Deutſchland um die Erlaubnis zu erſuchen, die
Ueberreſte Carnot's und Marceau's nach Frankreich zu überführen.
Die Beiſetzung der Gebeine Carnot's, Marceau's und Latour
d’Auvergne's im Pantheon iſt auf den 4. Auguſt feſtgeſetzt.
In der Deputiertenkammer wurde am 9. das Militärgeſetz mit
886 gegen 170 Stimmen in der Faſſung des Senats lalſo unter
Beibehaltung des einjährigen Dienſtes) angenommen. Freyeinet
erklärte, das Geſetz werde womöglich ſchon am 1. Oktober in Kraft
treten.
Auf die Anfrage Laneſſans über die bei den letzten
Manövern geſammelten Erfahrungen und die Flottenverſtärkung
antwortete Marineminiſter Krantz, der Manöverbericht ſei ihm noch
nicht zugegangen, er könne daher heute noch nicht ſagen, daß die
Seeſtreitkräfte ſich als ungenügend erwieſen hätten. Schon vor den
Manövern aber habe er die Abſicht gehabt, einen außerordentlichen
Kredit von 58 Millionen zu fordern. Salis erklärte, er wandle
die Anfrage Laneſſans in eine Interpellation um, und beantrage
eine Tagesordnung, welche die Regierung auffordert, ſofort die
erforderlichen Maßregeln zu treffen. Miniſterpräſident Tirard
be=
merkte, wenngleich die Regierung die finanziellen Hilfsquellen des
Landes berückſichtigen müſſe. zögere ſie doch keinen Augenblick, ſich
an den Patriotismus der Kammer zu wenden, wenn neue Opfer
für die Vermehrung der Flotte notwendig würden. Hierauf wurde
die einfache Tagesordnung angenommen.
Der Schab von Perſien wird am 26. in Cherbourg erwartet.
Oberſt Bange iſt von ſeinem Poſten als Leiter der Pariſer
Fabrik Cail zurückgetreten.
England. Im Oberhaus beantragte am 9. Caſtletown das
ſofortige Vorgehen Englands behufs Erlangung einer ausreichenden
Entſchädigung von Portugal für die britiſchen Aktionäre angeſichts
der ungerechten Konſiszierung der Delagoabahn. Salisbury
be=
kämpfte den Antrag als verfrüht. Wenn die Behauptungen der
Bahngeſellſchaft, welche Portugal beſtreitet, ſich beſtätigten, ſo ſei
das Vorgehen Vortugals ein durchaus ungerechtes und Portugal
werde verſtändigt, daß es für den Schaden, welchen die Kapitaliſten
eventuell erlitten, verantwortlich gemacht werde. Caſtletown zog
hierauf ſeinen Antrag zurück.
Das Unterhaus beſchloß am 9. der Regierungsvorlage gemäß,
die Beratung der Apanagen der königlichen Familie einem
Sonder=
ausſchuſſe zu überweiſen und lehnte mit großer Majorität alle
Amendements der Radikalen ab.
Itakten. Aus Rom wird vom 8. gemeldet, der Kronprinz
werde das deutſche Kaiſerpaar zur Hochzeit nach Athen begleiten.-
Herbien. König Alexander iſt am 9. abends wieder in Belgrad
eingetroffen.
Coppten. Ein Telegramm von Oberſt Wodehouſe meldet, der
Feind habe ſein Lager eine kurze Entfernung weiter nöͤrdlich, etwa
zwei Meilen vom Nil, verlegt und ſei wiederum daran verhindert
worden, die Brunnen zu erreichen. Die mahdiſtiſche Streitmacht
ſei viel ſtärker, als anfänglich angenommen wurde. Im Ganzen
hat Oberſt Wodehouſe 1000 Gefangene gemacht. 500 Mann des
königl. iriſchen Schützenregiments aingen am 8. nach Aſſuan ab,
Um das dort ſtationierte egyptiſche Regiment, welches nach Wady
Halfa beordert iſt, abzulöſen. Ein ſchwarzes Bataillon geht von
Suakim unverzüglich über Koſſerr ebenfalls nach Aſſuan ab. Das
gegenwärtig in Malta ſtationierte zweite Bataillon des Eſſer=
Regi=
ments erſetzt wahrſcheinlich das kgl. iriſche Regiment. Ende dieſer
Woche gehen weitere 600 Mann engliſcher Infanterie ſowie eine
Eskadron Huſaren nach Aſſuan ab.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 11. Juli.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Oberſt z. D. v. Herff, den Major z. D. v. Beckhaus, Kommandeur
des Landwehr=Bezirks II. Darmſtadt, den Major Seederer,
kom=
mandiert als Adjutant beim IV. Armeecorps, den Major Beck vom
Train=Bataillon Nr. 15, erſter Depotoffizier in Straßburg, den
Hauptmann Mickel vom Inf=Regt. Nr. 188, den Premierlieutenant
Nr.
Kleinſchmidt vom Großh. Feld=Art.=Regt. Nr. 25, kommandiert von
der Kriegsakademie zur Dienſtleiſtung beim 1. Großh. Inf.=Regt.
Nr. 115. den Sekondelieutenant Schimpff vom J. Großh. Inf.=Regt
Nr. 117. kommandiert zur Hauptkadettenanſtalt, den Oberförſter
Joſeph von Lorſch, den Bürgermeiſter Gnauth von Gießen, den
Lehrer Haſſelbaum von Seeheim; zum Vortrag den Staatsminiſter
Finger, den Oberſtkammerherrn v. Grolman, den Miniſterialrat
Rothe, den Major v. Verbandt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 6. Juli den
Landrichter beim Landgericht der Provinz Oberheſſen Dr. Franz
Linkenheld zum Landgerichtsrat bei dieſem Gericht ernannt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog ſind geſtern vormittag
7 Uhr 85 Min. von Mainz hierher zurückgekehrt. Zur
Verabſchied=
ung hatte ſich am Bahnhof der Gouverneur Generallieutenant von
Reibnitz, der Kommandant Oberſt Sichart von Sichartshoff,
Pro=
vinzialdirektor Geheimerat Küchler, Oberbürgermeiſter Dr. Oechsner
und Gendarmeriediſtriktskommandeur Major Freiherr v. Follenius
ingefunden.
Im Gefolge Sr. Königl. Hoheit befand ſich Flügeladjutant
Bauptmann Freiherr Röder von Diersburg.
Ihre Köuigl. Hoheit die Vrinzeſſin Heinrich von Preußen
reiſte mit dem Prinzen Waldemar und Ihrer Großh. Hoheit
der Prinzeſſin Alix um 10 Uhr 25 Min. hierher. Höchſtdieſelben
hatten den Empfang dankend abgelehnt. Im Gefolge befanden ſich
die Oberhofmeiſterin Freifrau von Seckendorff, die Schlüſſeldame
Freiin von Granch, die Hofdame Freifräulein von Fabrice,
Kammer=
herr Graf Hahn=Neuhaus, Oberſthofmarſchall von Weſterweller und
Hofſtallmeiſter Freiherr Riedeſel zu Eiſenbach.
Militärdienſtnachrichten. Dr. Forſchner, Aſſiſtenz=Arzt
2. Kl. der Reſ. vom Landw.=Bezirk Mainz, Dr. Borndrück,
Aſſiſtenz=Arzt 2. Kl. der Reſ. vom Landw.=Bezirk Worms, zu Aſſi=
Atenz=Aerzten 1. Kl., Dr. Dürr, Unter=Arzt der Reſ. vom Landw.=
Bezirk Mainz. zum Aſſiſtenz=Arzt 2. Kl. - befördert: Dr. König.
Stabsarzt der Landw. 2. Aufgebots vom Landw.=Bezirk Mainz
der Abſchied bewilligt; Güntber, Kaſernen=Inſpektor in Mainz.
nach Offenbach, Scheffler, Kaſernen=Inſpektor in Mainz. nach
Celle, Kanſchus, Kaſernen=Inſpektor in Coblenz, nach Mainz;
werſetzt.
Herr Pfarrer Römheld feierte am Sonntag den Tag ſeiner
ſilbernen Hochzeit. Wiewohl dieſer Tag im engſten
Familien=
kreiſe begangen wurde, fehlte es doch nicht an zahlreichen
Glück=
wünſchen. Der Kirchenvorſtand der Gemeinde Beſſungen verehrte
dem Jubilar ein (von Herrn Lithograph Söder angefertigtes. für
einige Tage im Laden des Herrn Emil Reuter, Ecke der Schul=
und Kirchſtraße ausgeſtelltes) hübſch ausgeſtattetes Gedenkblatt,
deſſen Text wie folgt lautet: „Ihrem treuen Seelſorger Herrn
Vfarrer Guſtav Friedrich Auguſt Römheld widmen dies Blatt zur
ſErinnerung an die Feier ſeines 25jährigen geſegneten Ehebundes in
dankbarer Ergebenheit der Kirchenvorſtand der Gemeinde Beſſungen'.
(Folgen die Namen.) Bei der Ueberreichung desſelben dankte der
Jubilar in warmen Worten.
N. H. V.
I. Vom 16. bis 27. d. M. werden 136 Reſerviſten des Großh.
Heſſ. Feld=Artillerie=Regts. Nr. 25 eingezogen, deren Unterbringung
ohne Verpflegung in Bürgerquartiere in der Nähe der Artillerie=
Kaſerne erfolgt. Vorzugsweiſe wird der Beſſunger Stadtteil mit
denſelben belegt, ſpeziell die obere Martins=, Orangerie=, Herrn
garten=, Klappacher, Ludwigshöhe= und Weinbergſtraße.
— Die am Dienstag im Saalbau ſtattgehabte Aufführung des
„Mikado: durch Mitglieder des Karl Schultze=Theaters in Hamburg
war außerordentlich zahlreich beſucht und fand die Vorſtellung des
öfteren lebhaften Beifall. Einem Teil des hieſigen Publikums wird
die Operette durch die vor einiger Zeit im Großh. Hoftheater
ſtatt=
gehabte Aufführung durch eine engliſche Geſellſchaft noch in guter
Erinnerung ſein. Ein Vergleich fällt allerdings zu Ungunſten der
letzten Aufführung aus, doch mag dazu vor allem die für derartige
Darſtellungen, wo viel Perſonen auf die Bühne kommen, viel zu
kleine Bühne im Saalbau und der Mangel an entſprechenden
Beleuchtungs=Apparaten beitragen. Die Leiſtungen der
Mit=
glieder der Truppe in geſanglicher Beziehung waren durchweg
befriedigend, einzelner recht gut, in ſchauſpieleriſcher Beziehung
wurde des öfteren des guten etwas zu viel gethan. Geſtern Abend
fand eine Wiederholung des „Mikado' ſtatt. Die für morgen
an=
geſetzt geweſene Vorſtellung der „Fledermaus' muß leider wegen
Unzulänglichkeit, der Saalbau=Bühne unterbleiben.
Bei der herrſchenden Hitze und Trockenheit thut den Alleen
in Rhein= und Neckarſtraße das Begießen dringend Not. Bei einem
Teil der Lindenbäumchen iſt die Umgebung der Stämme
aufge=
graben und die Wirkung der Trockenheit um ſo ſchlimmer. Möge
denn doch fürreichliches Begießen Sorgegetragen werden.
Mainz, 9. Juli. Se. Königl. Hoheit der Großherzog waren
heute früh zu den Schießübungen der Großh. Infanterie=Regimenter
Nr. 117 und 118 geritten. An der Mittagstafel nahmen die Prinzeſſin
von Schaumburg=Lippe, welche, begleitet von der Hofdame Freiin
v. Röder, von Wiesbaden angekommen war, und Prinz von Weimar,
Lieutenant im 1. Heſſ. Huſaren=Regt. Nr. 18, teil. Nachmittags
unternahmen Se. Königl. Hoheit der Großherzog mit J. J. K. Gr.
133
1909
H.H. den Prinzeſſinnen Heinrich und Alix nebſt Gefolge eine
Rhein=
fahrt auf dem Dampfboot-Mignon'
D. 3tg.
Mainz, 8. Juli. Heute morgen haben ſich hier im Verlauf
einer Viertelſtunde drei Unfälle durch Scheuwerden von
Pfer=
den durch das Geräuſch einer fahrbaren ſlädtiſchen Dampfpumpe,
zur Latrinen=Entleerung ereignet. In beiden erſten Fällen wurden
Droſchkenpferde ſcheu, nahmen Reißaus und beſchädigten die Wagen;
der dritte und ſchwerſte Unfall betraf den Gerichtsaſſeſſor Dr.
Ha=
nauer aus Frankfurt a. M. welcher hier bei dem 13.
Huſaren=
regiment eingezogen iſt. Deſſen Pferd wurde in der Schwadron
ſcheu und ſtürzte, ſo daß der Reiter auf das Pflaſter flog und am
Kopfe ſchwer verletzt wurde.
Mainz, 10. Juli. Das Mittelrheiniſche Muſikfeſt, welches
geſtern ſeinen Abſchluß fand, wird vorausſichtlich mit einem Defizit
von etwa 5000 M. abſchließen.
Mainz, 9. Juli. Nach einer Mitteilung eines in Kanſas=City
Nord=Amerika) wohnenden Mainzers, des Herrn Notar
Stuben=
rauch, wird demnächſt eine Anzahl amerikaniſcher Turner,
darunter 8 aus Kanſas=Cith ſelbſt, hier eintreffen, um einige Tage
hier zu verweilen. Der Mainzer Turnverein hat beſchloſſen, die
fremden Gäſte feſtlich zu empfangen und denſelben zu Ehren in der
Turnhalle ein Willkommen=Feſt zu veranſtalten. Die amerikaniſchen
Gäſte werden, nachdem ſie ſich einige Tage hier aufgehalten haben,
die Nachbarſtädte Wiesbaden, Darmſtadt, Frankfurt ꝛc. beſuchen,
und ſich ſodann nach München zur Teilnahme an dem dortigen
Turnfeſt begeben.
Offenbach, 9. Juli. Als ſich der heute Morgen 7 Uhr 15 Min.
fällige Zug der Lokalbahn bereits in Bewegung geſetzt hatte, ſprang
in der Einſteighalle auf der entgegengeſetzten Seite des Perrons
ein etwa 25jähriges Mädchen, wie man hört aus Bürgel, in der
Abſicht, noch mitfahren zu können, auf das Trittbrett.
Wahrſchein=
lich blieb die Unglückliche jedoch an einem der das Dach des
Bahn=
hofes ſtützenden Balken hängen, ſie ſtürzte herab und kam unter
die Räder des Zuges, die ihr über die Bruſt gingen, ſodaß
der Tod ſofort eitrat.-
Wie von anderer Seite mitgeteilt
wird, war das Mädchen eine Wjährige Putzmacherin, Tochter eines
Oberlehrers von Bürgel.
Worms, 9. Juli. Bei der heute morgen begonnenen Ziehung
der dritten Wormſer Theaterbau=Lotterie fiel der 1.
Ge=
winn auf Nr. 10087, der 2. auf Nr. 28423, der 3. auf Nr. 12636
und der 4. auf Nr. 22818.
Karlsruhe, 9. Juli. Der König von Rumänien hat ſich
heute nach Badenweiler zum Kurgebrauch begeben. Die Königin
iſt nach Neuwied abaereiſt.
München, 9. Juli. Die von Prof. Rümann dahier
model=
lierte, für das Kriegerdenkmal auf dem Schlachtfelde von
Wörth beſtimmte Gruppe; ein geflügelter Genius über dem
ſter=
benden Krieger den Siegeskranz haltend, daneben ein mächtiger Löwe,
iſt dieſer Tage aus der k. Erzgießerei, wo ſie in Bronzeguß
aus=
geführt wurde, nach Wörth abgegangen. Die Enthüllung des
Denk=
mals ſoll in den erſten Auguſttagen ſtattfinden.
Berlin, 9. Juli. Als Material für den von der Stadt Berlin
dem Kaiſer geſtifteten monumentalen Brunnen nach dem
Modell ven Profeſſor Begas wird wahrſcheinlich der graue Syenit
vom Felſenmeer im Odenwald verwendet, obſchon ſich
der=
ſelbe theurer ſtellt als der rote Granit. Die neue Kaiſer=Wilhelm=
Brücke zwiſchen dem Schloßufer und der Kaiſer=Wilhelmſtraße iſt
auch aus dem Odenwälder Material hergeſtellt.
Berlin, 9. Juli. Der Magiſtrat beabſichtigt, in dieſem Jahre
von einer Verlooſung der Berliner Stadtanleiheſcheine, welche
zur Konvertierung aufgerufen ſind, Abſtand zu nehmen, wenn das
erforderliche Amortiſations=Quantum durch nicht zur Konvertierung
gelangende und daher per 1. Oktober 1889 gekündigte Stücke gedeckt
werden kann.
Jügerndorf, 9. Juli. Die Arbeitseinſtellungennehmen
zu. Seit heute nachmittag ſtreiken die Arbeiter der Fabrik von
Flüniſch in Weißkirchen und nahezu 200 Arbeiter der der
Anglo=
bank gehörigen Etabliſſements in Wieſen.
Wien, 9. Juli. Das „Neue Tagblatt= meldet aus Bukareſt:
Der geſtern von hier abgegangene Perſonenzug ſtieß in Culniza
infolge falſcher Weichenſtellung mit einem Güterzug zuſammen.
Die Maſchinen wurden total zertrümmert. Der erſte Waggon
hinter dem Gepäckwagen iſt vollſtändig zerſtört, 15 Paſſagiere
ind tot oder ſchwer verwundet. Der Maſchinenheizer des
Perſonenzuges fiel in den Feuerkeſſel und verkohlte vollſtändig.
Der Weichenwärter, welcher das Unglück verſchuldet, iſt flüchtig
geworden.
Prag, 9. Juli. Bei den Handelskammerwahlen wurden
acht Altezechen und ſieben Deutſche gewählt.
Kladno, 7. Juli. Die ſtrafgerichtlichen Vorerhebungen wegen
der Ausſchreitungen während der letzten Arbeitseinſtellung ſind
ab=
geſchloſſen. Etwa 100 Exeedenten ſind an das Strafgericht
abgeliefert worden. Die Beugenvernehmungen werden noch
fort=
geſetzt.
Paris, 8. Juli. Die Einnahmen des Eiſſelturmes
be=
trugen 1298944 Franes für die Leit vom 15. Mai bis 3. Juli.
1910
Nr. 183
Paris, 9. Juli. Es wurde endgittig feſtgeſtellt, daß bei dem
kommen ſind.
New=York, 7. Juli. Die Leichenbeſchauer=Jury hat einen Wahr=
Johnstown als verantwortlich für das jüngſte große Unglück, Gichtiſchen und Rheumatiſchen viel beſuchten Badeorte beruhenden
welches genannte Stadt betroffen hat, bezeichnet.
Wie dringend es wünſchenswert iſt, Centralſtellen für die
Vertreter der Armenpflege und Wohlthätiakeit einzurichten, davon
geben zwei Beiſpiele Zeugnis. die von der Deutſchen Arbeiterzeitung
angeführt werden. In Berlin wurde durch einen Zufall ermittelk,
daß die Familie eines arbeitsunfäbigen Kaufmannes aus nicht
weniger als elf Privatſtiftungen jährliche Unterſtützungen in
Ge=
ſamthöhe von 5300 M., dazu Holz und Kohlen empfing, ſo daß die
Familie ein recht anzenebmes Daſein führen und noch dazu in
wenigen Jahren über 7000 M. erſparen konnie; in Frankfurt
a. M. hat ein Familienvater mit einem ſeſten jährlichen Einkommen
von 8000 M. ſeit Jahren Bettelbriefe an wohlthätige Perſonen
gerichtet, um arößere Beträge zu erlangen und dann
vorſorglicher=
weiſe in der Sparkaſſe anzulegen.
Die Einwohnerzahl Verlins hat dieſer Tage 1½ Millionen
erreicht. Vor 100 Jahren hatte Berlin erſt 119717 Einwohner
nach einem im Jahre 1789 vom damaligen Magiſtrate aufgeſtellten
Verzeichnis. Hiernach befanden ſich in dem anaeführten Jahre in
Berlin: a. vom Bürgerſtande: 1) Männer 23745, 2 Frauen 28 541,
3) Söhne 19960 4) Töchter 23553. 5) Geſellen 7504 6) Knechte
und Hiener 3950. 7) Jungen 2686 8 Mägde 10454. Summa
119717. Unter dieſen befanden ſich: 1) Franzoſen 4710, 2) Böhmen
997. 2) Juden 3397; b. Vom Militärſtande: 1) Männer 15895.
2) Frauen 5147, 3) Söhne 4144, 4) Töchter 4172, Summa 30 158.
Der Altersbacillus. Auf dem italieniſchen Büchermarkt, dem
es nie an intereſſanten Erſcheinungen fehlt. erregt eine Abhandlung
„über die Möglichkeit der Unbegrenzten Verlängerung des
menſch=
lichen Lebens= aroßes. berechtigtes Aufſehen.-Hufeland mit ſeiner
„Makrobiotik' iſt übertrumpft, der Tod iſt gänzlich in Ruheſtand
geſetzt, und der Held, welcher dies fertig gebracht hat, iſt Achille
Malinconico. Seine Theorie iſt übrigens höchſt einfuch: das Alter,
ſo entwickelt er. iſt die Folge beſtimmter Mikroben, welche ſich der
regelmäßigen Erneuerung der Zellen des Organismus wiederſetzen.
Man mus alſo dieſen Altersbacillus ſuchen, wie Paſteur den
Toll=
wutbacillus, Koch den Cholerabacillus geſucht und gefunden haben,
und ihn zerſtören, wenn man ihn hat. Daß man ihn ſchnell und
leicht finden wird. daran zweifelt Malinconico nicht; denn er hat
ſchon einige chemiſch bereitete Heilmittel zuſammengeſtellt, mit denen
er dem Mikroben zu Leibe gehen will. „Herzanreger' heißt das
eine, „Lebensregeler: das andere.- Nun fehlk nur noch der Bäciulus!
Hat man den erſt, iſt es mit den Schrecken des Todes vorbei für
immer.
Ueber die Nerven der Chineſen macht ein in China lebender
engliſcher Arzt folgende Mitteilungen, welche gewiß den Neid
manches Europäers erregen werden: „Das Fehlen der Nervoſität
iſt das unterſcheidende Merkmal in der Geiſtesbildung dieſer Raſſe.
Der Chineſe kann den ganzen Tag ſchreiben, den ganzen Tag arbeiten,
den ganzen Tag in einer Stellung ſtehen, er kann weben, Gold
ſchlagen. Elfenbein ſchnitzen, immer und ewig die eintönigſten,
lang=
weiligſten Arbeiten verrichten, ohne ſich jemals angegriffen, ermüdet
oder gereizt zu zeigen. Der Chineſe lebt wie eine Maſchine. die,
einmak in den Gana gekommen, nicht wieder ſtill ſteht. Dieſe
Eigenſchaft macht ſich 'ſchon im früheſten Alter bemerkbar. In
China gibt es keine unruhigen oder trotzigen Kinder Sie ſind
alle „ſchrecklich; artig und ſitzen Tag für Tag in der Schule ohne
Frei=Viertelſtunde und Erholungsſpiele. Der Chineſe kann jede
korperliche Uebung entbehren. Epoͤrt und Spiel ſind ihm unnütze
Arbeit. Schlafen kann er irgendwo unter klappernden Maſchinen,
betäubendem Lärm, Kindergeſchrei oder Gezänk
Erwachſener-
auf dem Erdboden, im Bette, auf einem Stuhl, kurz - in jeder
beliebigen Lage.
Litterariſches.
Die Handelskorreſpondenz in deutſcher und franzöſiſcher Sprache.
Urſprünglich berausgegeben von J. Schantz und Fr. Courvoiſier
und verſehen mit einer Anleitung zur leichteren Erlernung des
kaufmänniſchen Briefſtiels. Neu geordnet, erweitert und
durch=
geſehen von H. V. Skelton, D. Raltbrenner und C. F. Denervaud.
15. vermehrte und verbeſſerte Auflage. Herausgegeben von Direktor
Dr. Chr. Voael in Genf. Leipzig, G. A. Gloeckner. 1. Franzöſiſch=
Deutſch. 2. Deutſch=Franzöſiſch. Jeder Teil geh. 2 M., geb. 260 M.
Vorſiehende Handelskorreſpondenz erſcheint bereits in 15. Auflage.
Der bloße Hinweis hieraͤuf dürfte zur Empfehlung des Buches
vollauf genügen. Nur ſei beſonders hervorgehoben, daß das „
Die-
tionnaire de termes commercianz' vollſtändig neu bearbeitet iſt
und jetzt den Raum von mehr als vier doppeltſpaltigen Bogen
ein=
nimmt.
- Gicht und Rheumatismus. Von Dr. Arnold Pagenſtecher,
Grubenunglück in Saint Etienne 208 Bergleute umge= K. Sanitätsrat und prakt. Arzt zu Wiesbaden. Mit 13 in den
Text gedruckten Abbildungen. Dritte, umgearbeitete Auflage. Preis
1 M. 50 Pf. Verlag von J. J. Weber in Leipzig. Der Verfaſſer
ſpruch abgegeben. welcher die Eigentümer des Dammes in hat die Reſultute ſeiner auf langjähriger Thätigkeit in einem von
Erfahrungen in knappem Rahmen und allgemein verſtändlicher Form
dargeboten und findet der Laie eine Reihe von Anhaltspunkten,
welche ihm die Erkenntnis von qualvollen und gefürchteten
Zu=
ſtänden erleichtern und ihm die Mitiel an die Hand geben, dieſelden
zu verhindern oder dieſelben zu bekämpfen und eine wirkſame Brücke
zwiſchen Arzt und Publikum bilden.
2
Todes=Anzeige.
(Anſtatt jeder beſonderen Benachrichtigung.)
Verwandten, Freunden und Bekannten machen wir
hierdurch die ſchmerzliche Mittheilung, daß es dem
All=
mächtigen gefallen hat, unſere liebe Mutter, Schweſter
und Schwägerin
Frau Hofmaler Elise Sohnittspahn Nue,
geb. Löller,
im 79. Lebensjahre in ein beſſeres Jenſeits abzurufen.
Wir bitten um ſtille Theilnahme.
Im Namen der Familie:
Louise Sohnittspahn.
Darmſtadt, den 10. Juli 1889.
Die Beerdigung findet Freitag den 12. Juli, frülh 9 Uhr,
vom Sterbehauſe aus, Carlsſtraße 33, ſtatt.
Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Verwandten und Freunden hierdurch die traurige
Mittheilung, daß heute Mittag um 1 Uhr unſere gute
Tante, Großtante und Schwägerin
Frau Marie Loeppritz, geb. Beyerle,
in ihrem 76. Lebensjahr nach mehrwöchentlichem
Krank=
ſein ſanft entſchlafen iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 10. Juli 1889.
Die Beerdigung findet ſtatt: Freitag, 12 Juli, Abends
6 Uhr.
Dankſagung.
F.
Für die unſerem verſtorbenen lieben Sohne
Friedrich Ebert
gewidmeten vielen Blumenſpenden, ſowie für die uns von ſo
vielen Seiten bezeugte wohlthuende Theilnahme an unſerem
ſchweren Geſchick ſagen Allen den innigſten Dank
Franz Ebert und Frau.
Dankſagung.
S.
H
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme während
des langen, ſchweren Leidens unſerer lieben Mutter und
Groß=
mutter, ſowie für die Begleitung zu ihrer letzten Ruheſtätte
ſagen wir Allen hiermit unſern tiefgefühlteſten Dank.
Familie J. Jacobi,
Schützenſtraße 21.
Drus und Verlag: L. F. Wittihiſche Hofbuchdmdkerei.
Mrntant nnmnannchhidh
Exch.-