SEBLLN
11D
Abonnemenkspreis
dlerteljährlich 1 Mark 50 Pf. Mé.
Bringerlohn. Anzwärz werden vn
allen Poſtämtern Beſtellungen em
egengenommen zu 1 Mark 60 M.
wQuarzal inck. Poſtauflchlag
152. Jahrgang.
Mit der Somtags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Iuſerate
Ferdenangenommen: unDarnktad
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 2.
mBeſſungen von Friedr. Lohez
Schießhausſtraze 14. ſowie auzwün
Dun allan Annonem=Eppeditianen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Ereigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
E129.
Freitag den 5. Juli.
1889.
Darmſtadt, am 29. Juni 1889.
Betreffend: Auſſtellung der Urliſten derjenigen Perſonen, welche zu dem Amte eines Schöffen oder Geſchworenen beruſen
werden können.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Indem wir Sie benachrichtigen, daß wir das zur Aufſtellung der Urliſten derjenigen Perſonen, welche in 1890 zu dem
Amte eines Schöffen oder Geſchworenen berufen werden können, nöthige Formularpapier Ihnen heute haben zuſenden laſſen,
verweiſen wir Sie bezüglich dieſer Aufſtellung auf unſer Ausſchreiben vom 28. Juni 1875 (Amtsblatt Nr. 4) und bemerken,
ſdaß die Einſendung dieſer Verzeichniſſe ſpäkeſteus am 15. Oktober an das Amtsgericht des Bezirts zu geſchehen hat.
(7800
v. Marquard.
Betreffend: Das Aushebungsgeſchäft im Kreiſe Darmſtadt pro 1859.
Darmſtadt, am 4. Juli 1889.
Der Civil=Vorſitzende der Großh. Erſatz=Commiſſion Darmſtadt,
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Unter Bezugnahme auf die diesſeilige Bekanntmachung vom 26. v. Mis. (Tagblatt Nr. 126) lade ich Sie ein, ſich an
den in derſelben näher bezeichneten Tagen mit den Mililärpflichtigen Ihrer Gemeinden, Vormittags ½8 Uhr zum
Aushe=
bungsgeſchäft einzufinden.
Die betr. Militärpflichtigen ſind wiederholt darauf aufmerkſam zu machen, daß ſie ſich in den Straßen Darmſtadts und
im Muſterungslokal ruhig und anſtändig zu betragen haben und namentlich nicht im angetrunkenen Zuſtande vor der Ober=
Erſatz=Commiſſion erſcheinen dürfen. Zuwiderhandelnde werden alsbald in Gewahrſam gebracht und ebent. entſprechend
be=
ſtraft werden.
Die eiwa ſeit dem Muſterungsgeſchäſt in Ihren Gemeinden zugegangenen Militärpflichligen wollen Sie, ſoweit dies
nicht ſchon geſchehen, unter Vorlage der Looſungsſcheine derſelben, ſofort hierher namhaft machen.
Dr. Melior.
ſ7801
B e k a n n t m a ch u n g.
Am 1. Juli l. J. tritt der alljährliche Wechſel in der Zuweiſung der Kehrbezirke an die vier hieſigen Kaminfeger ein
und werden unter Beachtung der nachſtehend abgedruckten Bezirkseintheilung bis zum 1. Juli 1890 thütig ſein:
im 1. Bezirk Hofkaminfeger Ludwig App.
im II. Bezirk Bezirkskaminſeger Auguſt Wenzel,
II. „ Bezirkskaminſeger Julius Wenzel,
„ IV.
Ludwig Endner.
Bezirks=Eintheilung.
Es umfaßt der
1. Bezirk: Dieburgerſtraße, Ballonplatz, Alexanderſtraße, Hoftheaterplatz, Paradeplatz, Zeughausſtraße, Louiſenſtraße
Nr. 1-10, Wilhelminenſtraße (zwiſchen Mathilden= und Louiſenplatz, Mathildenplatz, Hofſtallſtraße, Grafenſtraße (von
Promenade bis Rheinſtraße), Bleichſtraße (öſtlich der Kaſinoſtraße), Fabrikſtraße, Georgenſtraße, Friedrichſtraße (öſtlich der
Kaſinoſtraße), Promenadenſtraße, Wieſenſtraße, Gartenſtraße, Frankfurterſtraße bis zur Odenwaldbahn, Victoriaſtraße,
Liebig=
ſtraße, Wendelſtadtſtraße, Blumenthalſtraße, Lagerhausſtraße, Landwehrſtraße, Aliceſtraße, Kahlertſtraße, Pallaswieſenſtraße
lzwiſchen Frankfurterſtraße und Ludwigsbahn), Schloßgartenſtraße, Magdalenenſtraße, Mauerſtraße, Heinheimerſtraße,
Taunus=
ſtraße, Hohler Weg, Kranichſteinerſtraße bis Kranichſtein, Lauteſchlägerſtraße, Müllerſtraße, Ruthsſtroß=, Wenkſtraße,
Fuhrmanns=
ſtraße, Kaupſtraße, Liebfrauenſtraße, Pankratiusſtraße, Arheilgerſtraße, Löffelgaſſe, Gardiſtenſtraße, Schwanenſtraße.
2. Bezirk: Erbacherſtraße, Wingertsbergſtraße, Dreibrunnenſtraße, Beckſtraße, Gervinusſtraße, Wienerſtraße, Stiftſtraße,
Teichhausſtraße, Mühlſtraße, Blumenſtraße, Muhlweg, Darmſtraße, Soderſtraße, Roßdörferſtraße, Kiesſtraße, Nieder=
Namſtädter=
ſtraße, Grüner Weg, Hoffmannsſtraße, Hochſtraße, Karlsſtraße (die letzten 5 Straßen bis zur Heinrichſtraße), Steinſtraße,
Hölgesſtraße, Sandſtraße lzwiſchen Steinſtraße und Wilhelminenplatzh, Hügelſtraße lzwiſchen Karlsſtraße und Wilhelminenplatz,
Schützenſtraße, Schulſtraße, Ludwigsplatz, Eliſabethenſtraße (zwiſchen Ludwigsplatz und Wilhelminenſtraße), Louiſenſtraße
Nr. 12-42), Schuchardſtraße, Ernſt=Ludwigsſtraße, Ernſt=Ludwigsplatz, Markiplatz, Marktpaſſage, Ludwigsſtraße, Kirchſtraße,
266
Nr. 129
1838
Kapellſtraße, Pädagogſtraße, Brandgaſſe, große Bachgaſſe, An der Inſel, Obngesborngaſſe, Woogſtraße, Woogsplatz, Hinkelsgaſſe.
Lindenhofſtraße, Rundethurmſtraße, große Kaplaneigaſſe, kleine Kaplaneigaſſe, Schulzengaſſe, Obergaſſe, Langgaſſe, Neugaſſe,
lleine Ochſengaſſe, große Ochſengaſſe, Geiſtbere, Schloßgaſſe, Schloßgraben, Rittergaſſe, Marktſtraße, Schirmgaſſe, Holzſtraße,
Schuſtergaſſe, Rathhausgäßchen, Sackgaſſe.
3. Bezirk (aum großen Theil Landbezirkh: 2. In Darmſtadt: Caſinoſtraße, Neckarſtraße, Caſerneſtraße, Heidelberger=/
ſtraße Nr. 1-15 (bis zur Stadt=Allee), die Stadt=Allee, Eſchollbrückerſtraße, Artillerieſtraße und die Dragoner=Kaſerne
Marienplatz Nr. 1) ferner die weſtlich der Caſino= Neckar= und Heidelbergerſtraße gelegenen Theile der Friedrich=, Bleich=,
Rhein=, Wald=, Eliſabethen=, Hügel=, Sand= und Riedeſelſtraße, die Bahnhofſtraße, Hölzhof=Allee, Exerzierplatz. Breite=Allee
Griesheimerweg, Dornheimerweg, Weiterſtädterſtraße, Pallaswieſenſtraße, Feldbergſtraße, Landwehrweg, Kirſchen=Allee, Stirnweg,
ſämmtliche Gebäude der Main=Neckar= und Heſſiſchen Ludwigs=Bahn, Frankfurterſtraße nördlich der Odenwaldbahn. b.
Außer=
halb der Stadt: Schießplatz bei Griesheim, Griesheim, Arheilgen, Braunshardt, Erzhauſen, Gräfenhauſen, Meſſel,
Schneppen=
hauſen, Weiterſtadt, Wixhauſen.
4. Bezirk: Das Gebiet der ſeitherigen Gemeinde Beſſungen zwiſchen der Nieder=Ramſtädlerſtraße und der Main=Neckar=
Eiſenbahn, ferner Heinrichſtraße, Riedeſelſtraße, Sandſtraße, Hügelſtraße (die 3 letzten Straßen zwiſchen Wilhelminen= und
Heidelbergerſtraße), die Eliſabethen= und Waldſtraße zwiſchen Wilhelminenſtraße und Neckarſtraße, Rheinſtraße bis zur
Caſino=
ſtraße, Louiſenplatz, Willhelminenſtraße (vom Louiſenplatz an füdlich), Wilhelminenplatz, Grafenſtraße (ſüdlich der Rheinſtraße,,
Zimmerſtraße, Saalbauſtraße, Weyprechtſtraße, Marienplatz (mit Ausnahme der zum Bezirk 3 gehörenden Dragoner=Kaſerne).
Darmſtadt, den 19. Juni 1889.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Morneweg.
[7229
Bekanntmachung.
In dem Firmenregiſter des
unter=
zeichneten Gerichts wurde ſolgender
Ein=
trag vollzogen:
Conrad Hermann Becker und
Simon Heil zu Darmſtadt betreiben
daſelbſt ſeit 12. Juni 1889 eine
Aſſe=
curanzgeſchäft und Waaren=Agentur
unter der Firma „Becker & Cie.”
Darmſtadt, den 12. Juni 1889.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Dr. Berchelmann. (7802
Bekanntmachung.
In dem Firmenregiſter des
unter=
zeichneten Geiichts wurde am 17. Juri
1889 folgender Eintrag vollzogen:
Emma Neckert von Mainz betreibt
ſeit 1. April 1859 zu Darmſtedt
eine Möbelhandlung unter der Firma
„E. Neckert's Möbelmagazin”
und hat dem Karl Wolfgang Reckert
zu Darmſtadt Precura ertheilt.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Dr. Berchelmann. (7803
Bekanntmachung.
In dem Firmenregiſter des
unterzeich=
neten Gerichts wurden folgende Einträge
vollzogen:
Am 23. Mai 1889.
Die Firma M. Fürth zu Darmſtadt
iſt durch Aufgabe des Geſchäfts erloſchen.
Die Firma E. J. Wieuinger zu
Darmſtadt iſt durch Verkauf ohne Aetiven
und Paſſiven auf Valentin Degott zu
Darmſtadt am 23. Mai 1889
überge=
gangen, welcher die Firma fortführt.
Am 24. Mai 1889.
Otto Wildenhayn iſt aus der Firma
Schmitt und Wildenhayn ausgetreten und
dieſelbe mit Activen und Paſſiven am
1. Januar 1889 auf den bisherigen
Theil=
haber Robert Leonhard Schmett allein
übergegangen.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Dr. Berchelmann. (7804
Bekanntmachuug.
In dem Firmenregiſter unterzeichneten
Gerichts wurden folgende Einträge
voll=
zogen:
Am 14. Juni 1889:
Georg Karp zu Dirmſtadt iſt
ver=
ſtorben und die Firma mit Aktiven und
Paſſiven auf den Sohn Karl Karp über.
gegangen.
Am 26. Juni 1889:
Chriſtian Wilhelm Reh Wittwe=
und Auguſt Reh ſind aus der Firma
Chriſtian Wilhelm Reh zu Darmſtadt
ſausgetreten und iſt dieſelbe ohne Aktiven
und Paſſiven vom 1. Juli 1889 an auf
Guſtav Reh übergegangen.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Dr. Berchelmann. (7865
Oeffentliche Aufforderung.
Forderungen und ſonſtige Anſprüche
an den Nachlaß der Jacob Conrath
Eheleute von Darmſtadt ſind binnen 14
Tagen, bei Meidung der
Nichtberückſich=
tigung bei uns anzumelden.
Darmſtadt, den 1. Juli 1889.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Schäfer.
(7806
Bekanntmachung.
Die Lieferung von 560 Chm.
Main=
oder Rheinſand zur Straßenpflaſterung
ſoll im Wege der Submiſſion vergeben
werden.
Offerten ſind bis
Dienstag den 16. Juli l. Is.,
Vormittags 10 Uhr
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedinzungen liegen
l auf dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 26,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
ſind.
Darmſtadt, am 4. Juli 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Miedlinger, Beigeordneter. (7807
Bekanntmachung.
Die Lieferung und das Setzen der
Kachelöfen für das Pfründnerhaus in der
Frankfurterſtraße ſoll im Wege der
Sub=
miſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Montag den 8. Juli d. 3s.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Arbeitsbeſchreibung und Bedingungen;
liegen auf dem Stadtbauamt, Zimmer
Nr. 32, zur Einſicht offen, bei welchem
auch die Formulare für die Offerten
zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 29. Juni 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.=B.:
Niedlinger, Beigeordneter. (7750
Bekanntmachung.
Die Lieferung von 3000 Chm. lim
Ganzen oder getheilt) geſchlagene Baſalt=
Chauſſeſteine ſoll im Wege der
Sub=
miſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Mittwoch den 17. Juli a. er.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 26,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
ind.
Darmſtadt, am 4. Juli 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.=B.:
Niedlinger, Beigeordneter. (7808
ee.
E.
.
Iwe
E106i6 Hanholin
iſt ein erfriſchendes Schnupfpulver, geradezu
unentbehrl. Neu: Nickeluhrform.
Allein=Fabrik: otto Brosig, Leipzig.
Warne vor Nachahmungen.
[7809
Zu haben bei Friedr. Schäfer, Hofl.
Nr. 129
Behanntmachung.
Betreffend: Die öffentliche Impfung des Jahres 1889.
Die Fortſetzung der diesjährigen öffentlichen Impfung für die nach 8 1,
Ziſfer 1, ſowie 8 2 oder 3 des Reichsimpfgeſetzes Pflichtigen für die hieſige Stadt
findet nächſten
Dienstag den 9. Juli, Nachmittags 5 Uhr und die folgenden Dienstage,
ſo lange das Bedürfniß dauert, im Schulhauſe in der Rundethurmſtraße ſtatt,
ſwas wir unter Bezugnahme auf unſere Bekanntmachung vom 16. Iſd. Mts.
hier=
mit zur allgemeinen Kenntniß bringen.
Darmſtadt, den 30. April 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
6067
Hengraz Yerkteigerung.
Montag den 8. Juli d. Js., Vormittags 10 Uhr,
wird das Heugras auf den einſchürigen Wieſen der Gemeinde Traiſa am
Diebs=
brunnen nächſt dem Forſthaus „
Eiſernhand=
circa 15 Morgen
abtheilungsweiſe an Ort und Stelle meiſtbietend verſteigert.
Traiſa, den 3. Juli 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Traiſa.
Walter.
[7810
Mührend des Monnts Juli
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45 [ ← ][ ][ → ]
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7837) Blitznadel. Bei jeder Näharbeit
lehrt die Erfahrung. daß der Widerſtand,
den die Nadel beim Durchſtechen des Stoffes
findet, in dem gleichen Maße zunimmt, in
wel=
chem ſie in denſelben eindringt. Beſonders bei
ſehr dicken Stoffen ſteigert ſich dieſer
Wider=
ſtand gegen das Ende des Stichs derart, daß
der Druck des Fingerhuts kaum ausreicht,
um die Nadel hindurch gelangen zu laſſen;
bisweilen bricht ſogar bei ungeſchickter
Führung ſchließlich das Nadelöhr ab. Um
die betreffende Schwierigkeit zu beſeitigen,
iſt von einer älteren deutſchen Nähnadelfabrik,
Georg Printz & Co. in Aachenz die
Form der gewöhnlichen Nähnadel in
ſinn=
reicher Weiſe verbeſſert worden. Dieſe einfache
und dabei vollkommen zweckmäßige Neuerung
beruht darauf, daß, während die gewöhnliche
Nähnadel am Oehr gerade ſo ſtark wie in der
Mitte iſt, bei der geſetzlich geſchützten Form
der ſog. Blitznadel der Schaft von der
Spitze aus nur bis zur Mitte an Stärke
zunimmt, ſich aber von da an bis zum Oehr
wieder etwas verjüngt. Vermöge der
ſpindel=
förmigen Geſtalt der neuen Nadel wird
erreicht, daß dieſelbe, wenn ſie infolge des
mit dem Fingerhut ausgeübten Drucks den
Stoff bis zur Mitte durchdrungen hat, faſt
von ſelbſt vollends hindurchſchlupft.
1844
Nr.
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt I (Beſſungen)
vom 20. Juni bis 3. Juli 1889.
Geborene: Am 14. Juni: Dem Trompeter im Großh. Feld=
Art.=Regiment Nr. 25 Johann Adam Specht, L. Margarethe Anna
Sophie. Am 21.: Dem Schloſſer Heinrich Schüler, T. Anna
Mathilde Auguſte. Am 25.: Dem Handarbeiter Georg Plößer,
Zwillingsſöhne Friedrich und Wilhelm. Am 26.: Dem
Schuh=
macher Johann Georg Schroth. T. Margaretha. Am 27.: Dem
Schloſſer Johann Adam Nau, S. Philipp Jacob. Am 28.: Dem
Zimmermann Peter Chriſtian Aßmuth, L. Dorothea Eliſabethe.
Am 29.. Dem Schuhmacher Johann Georg Kopp, S. Johann
Friedrich Auguſt.
Auſgebote: Der Werkführer bei der Main=Neckar=Bahn Johann
Theodor Baumbach und Marie Johannette Wilhelmine
Schnitt=
ſpahn, L. des verſt. Großh. Güterexpeditionsvorſtehers Auguſt
Jakob Schnittſpahn dahier.
Eheſchkietzungen: Am 30. Inni: Der Schuhmacher Georg
Lud=
wig Kufer mit Marie Klara Naroline Kremmelbein dahier, T. des
Fabrikarbeiters Georg Kremmelbein zu Alsfeld. Der Lackierer
Wilhelm Eduard Beyer mit Eva Margaretha Lautenſchläger, T.
des Flaſchenbierhändlers Leonhard Lautenſchläger dahier.
Heſtorbene: Am 26. Juni: Die Kleidermacherin Barbara Louiſe
Eliſabethe Ziegenhain, 27 J. 3 M. 25 T. alt. Dem Zimmermann
Ludwig Philipp Karn, S. Heinrich, 2 M. 7 T. alt. Am 28.: Die
Witwe des Hüttenverwalters Jakob Albert Dorothea, geb. Rocholl,
90 J. 4 M. 2Talt.
129
Politiſche Reverficht.
Zeutſches Reich. Kaiſer Wilhelm an Bord der kaiſerlichen
Bacht „Hohenzollern', begleitet von dem Aviſo Greif=, traf am
8. Juli morgens 11¼ Uhr im Hafen von Stavanger ein und ſetzte
die Fahrt ohne an Land zu gehen, zunächſt durch den Hardanger
Fiord weiter nach Odda fort. Um 4½ Uhr nachmittags paſſierte
der Kaiſer Kopervik. Der Kaiſer befindet ſich im beſten Wohlſein.
Es wird beſtätigt, daß der Kaiſer von ſeiner Reiſe nach Norwegen
zunächſt nicht mehr nach Berlin zurückkehren wird, ſondern direkt
nach Wilhelmshaven zu gehen und von dort die Reiſe nach England
anzutreten beabſichtigt.
Nachdem am 1. in Kiel die Vereinigung der beiden
Panzer=
geſchwader als Manöverflotte unter dem Overbefehl des Kontre=
Admiral v. Kall erfolgt iſt, begab ſich dieſelbe am 2. in die Nordſee
zur Vornahme von Schießübungen und zur Fortſetzung von Manövern
auf dem Gebiete des Küſtenangriffs und des Verteidigungskrieges.
Am 13. oder 14. Juli wird die Flotte in Wilhelmshaven eintreffen,
wo am 15. Juli die Torpedobootsflottille der Manöverflotte
bei=
treten wird, um gemeinſame Seekriegsübungen auszuführen, die
bis Ende Juli andauern. Nach Rückkehr von der engliſchen
Flotten=
revue begiebt ſich die Manöverflotte wieder nach der Oſtſee.
Der Afrikareiſende Otto Ehlers, der ſich mit beſonderen
Auf=
trägen des Kaiſers wieder nach Oſtafrika begiebt, hatte am Sonntag
die Ehre, ſich in Schloß Friedrichskron von Sr. Majeſtät
verab=
ſchieden zu dürfen. Nach Beendigung der Audienz überreichte der
Kaiſer ihm ſein Bildnis mit eigenhändiger Widmung. Der
Kronen=
orden war dem Reiſenden ſchon vor einigen Tagen verliehen worden.
Herr Ehlers hat mit ſeiner ſchwarzen Begleitung bereits die Reiſe
nach dem Kilimandſcharo=Gebiet angetreten.
Heſterreich=Angarn. Der Bericht des Ausſchuſſes der
ungari=
ſchen Delegation für äußere Angelegenheiten drückt ſeine
Befriedig=
ung über die Verſicherungen der Thronrede betreffs der
unverän=
derten Richtung der öſterreichiſch=ungariſchen Politik und die
freund=
ſchaftlichen Beziehungen mit allen Mächten aus und fordert die
Regierung zu Beſtrebungen auf, die beſtehenden Gegenſätze friedlich
auszugleichen. Der Bericht gedenkt auf das Wärmſte der
Bünd=
niſſe mit Deutſchland und Italien, welche gegen jeden Verſuch der
Erſchütterung gefeit und durch die gewaltige Macht, die ſie
reprä=
ſentieren, Diejenigen in Schranken halten, die ſpezielle Intereſſen
auf Koſten der europäiſchen Rechtsordnung geltend machen möchten.
Der Bericht billigt den Grundſatz des Selbſtbeſtimmungsrechtes
der Orientſtagten und nimmt Stellung gegen eine ſogenannte Teilung
der Intereſſenſphären im Orient; er gedenkt ſympathiſch der
fort=
ſchreitenden Entwickelung Bulgariens und erhofft eine baldige
Be=
ſiegung der Schwierigkeiten und die definitive Konſolidierung.
Serbiens Selbſtbeſtimmungsrecht ſei gleichfalls unanfechtbar,
ſo=
lange die ſerbiſche Regierung den internationalen Rückſichten
Rech=
nung trage, welche jeder Staat der Ruhe und Sicherheit ſeines
Nackbarn ſchulde. Der Bericht ſchließt mit der Anerkennung, daß
die Leitung der auswärtigen Politik mit Geſchick, Ruhe und
Würd=
die Rechte und Iutereſſen der Monarchie wahrte und drückt
Be=
ruhigung betreffs der künftigen Wirkſamkeit derſelben aus.
Im Wehrausſchuſſe der ungariſchen Delegation erklärte der
Kriegsminiſter, der Karabiner ſei für die Kavallerie notwendig, da
dieſelbe auch in die Lage kommen könne, ein Feuergefecht zu führen.
Mit dem neueingeführten Manlichergewehre könne man ſehr
zu=
frieden ſein. Dasſelbe ſei nicht theurer als das deutſche Gewehr,
von demſelben auch nicht weſentlich verſchieden. Es werde eine
große Sorgfalt auf die Feuerdisciplin verwendet. Eine
Vermeh=
rung der Kavallerie ſei einſtweilen nicht beabſichtigt, nur ſei eine
Ergänzung auf den Friedenszuſtand notwendig. Die
Nachtrags=
kredite ſeien im Intereſſe der Dislokation der Truppen gefordert.
Hierauf wurde das außerordentliche Heeresbudget ſowie
Nachtrags=
kredite angenommen.
Bei den Landtagswahlen in Böhmen erlitten die Altezechen
eine große Niederlage, da ſie von 49 Landgemeindebezirken nur 17
behaupteten. 29 Bezirke wählten Jungezechen, in 2 fanden engere
Wahlen ſtatt. Rieger ſelbſt erhielt nur 9 Stimmen Mehrheit. Die
deutſche Partei behauptete 29 Sitze und gewann den
Böhmerwald=
bezirk Krumau, wo der deutſche gegen den ſchwarzenbergiſchen
Kan=
didaten mit 66 zu 57 Stimmen gewählt wurde. In Galizien wurde
von 74 Landgemeindebezirken etwa ein Drittel Gegner des
Central=
wahlausſchuſſes gewählt, worunter 17 Rutenen; dieſelben haben 5
Sitze gewonnen und bilden nunmehr eine zur ſelbſtändigen
Stel=
lung von Anträgen berechtigte Fraktion. Die bisherigen Wahlen
in den Küſtenlanden, in Böhmen und in Galizien kennzeichnen ein
ſtarkes Vordringen des Panſlavismus, ſomit eine Niederlage des
Syſtems Taaffe. Schmeikal hob in dem Prager Deutſchen Verein
die Einmütigkeit der deutſchen Wähler hervor; der Sieg der
Jung=
ezechen dürfe nicht mit Freude erfüllen, ſei aber inſofern befriedigend,
als er die Zerfahrenheit im Czechenlager beweiſe und eine
Nieder=
lage der Regierung bedeute.
Franſtreich. Die Kammer erledigte in ihrer Sitzung vom 2.
das Finanzbudget, das ſie trotz des Einſpruchs des Finanzminiſters
noch um einige Millionen erhöbte. Am 3. genehmigte die Kammer
das Budget der Verwaltung des Innern unter Streichung der
ge=
heimen Fonds. Nach Beendigung der Beratung der Ausgaben
be=
gann man die des Einnahmebudgets, wobei es zu heftigen Scenen
und gegenſeitigen Anſchuldigungen der Rechten und Linken kam.
England. Am 8. fand in London ein glänzender Empfang des
Schah's von Perſien in Guildhall ſtatt. Der Weg vom Buckingham=
Palaſt nach Guildhall war auf das prächtigſte geſchmückt. Die
Truppen bildeten das Spalier und eine ungeheure Menſchenmenge
hatte ſich angeſammelt. In Beantwortung der Adreſſe der
Stadt=
behörden erklärte der Schah. er ſchätze die Freundſchaft, die Macht
und die Induſtrie Englands hoch, und er hoffe, ſein Beſuch werde
eine neue Aera zwiſchen England und Perſien eröffnen. Dem
Empfange wohnten der Prinz und die Prinzeſſin von Wales bei
mit ihren Söhnen, ferner der Herzog von Cambridge, Lord
Salis=
bury mit den übrigen Miniſtern, die Botſchafter und andere
Nota=
bilitäten.
Belgien. Der Kammerausſchuß genehmigte am 3. einſtimmig
den geforderten Kredit von 10 Millionen für die Congo=Eiſenbahn.
Die „Indepedance belger meldet, der Papſt habe im letzten
Konſiſtorium den Kardinal Lavigerie als ſeinen Nachfolger
be=
zeichnet.
Itakien. Am Schluſſe der Kammerſitzung vom 2. interpellierten
der Abgeordnete Imbriani und zehn andere Radikale wegen des
Vorgehens anderer Regierungen gegenüber der Schweiz und wegen
des diesbezüglichen Verhaltens der italieniſchen Regierung. Crispi
antwortete, die Regierung habe der Schweiz gegenüber keinerlei
Aktion eingeleitet.
Schweden. Die Regierung hat an die Behörden die Weiſung
ergehen laſſen, dem Kaiſer Wilhelm in jeder Weiſe behülflich zu
ſein, auch in der Ausübung von Jagd und Fiſcherei. An die
Befehlshaber von Feſtungen und die militäriſchen Behörden ſind
dahingehende Befehle gleichfalls ergangen.
Das norwegiſche Storthing wurde am 3. ohne Thronrede
ge=
ſchloſſen.
Außland. Aus Petersburg wird berichtet, durch kaiſerlichen
Befehl ſei angeordnet worden, daß zu den Herbſtmanövern
aus=
wärtige Militärattaches nicht zugelaſſen werden ſollen.
Rumänien. Gegenüber den falſchen Nachrichten, welche gewiſſe
panſlawiſtiſche Blätter in betreff Rumäniens veröffentlichten, geißelt
die „Independance Roumaine; dieſe unpaſſende Sprache und ſagt,
daß es angeſichts der ſo großen Gewalt der ruſſiſchen Cenſur
er=
laubt ſei, ſich über die Nachſicht derſelben gegenüber dieſen Blättern
zu wundern, deren Tendenzen in unbedingtem Widerſpruche zu der
vom Petersburger Kabinette befolgten politiſchen Richtung ſtehen.
Es wäre wünſchenswert, daß die in Bukareſt ſich befindenden
Abenteurer, welche von hier aus lügneriſche und Rumänien ſchädigende
Nachrichten verbreiten, genau überwacht würden.
Herbien. Unter großer Begeiſterung hat am 3. die Salbung
des Königs Alexander ſtattgefunden. Die erſte Glückwunſchdepeſche
traf von dem öſterreichiſchen Geſandten Baron v. Hengelmüller ein,
der im Namen des öſterreichiſchen Kaiſers die Glüawünſche und
die Gefühle der Freundſchaft desſelben für den König Alexander
ausdrückte. Unmittelbar nach der Salbung des Königs ſandte der
Miniſterpräſident Gruitſch zwei Telegramme an den König Milan
und die Königin Natalie ab, in welchen er ihnen die Salbung
mit=
teilte. Es trafen weitere Beglückwünſchungen von König Milan,
Königin Natalie und dem ruſſiſchen Kaiſer ein.
Coppten. Zufolge einer Depeſche des Generals Woodhouſe
vom 3. fand in Aval bei Wadyhalfa ein Kampf ſtatt, in welchem
die Eahpter 70. die Derwiſche 500 Tote auf dem Platze ließen.
Die Fahl der Verwundeten iſt unbekannt. Zwei Geſchütze wurden
den Derwiſchen abgenommen. Dieſe befinden ſich auf dem Rückzuge.
Nr. 125
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 5. Juli.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 3. Juli l. J.
den Großh. Kammerjunker Heinrich Freiherrn von Gagern zu
Molsheim im Elſaß zum Kammerherrn ernannt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 80. Juni den
Gerichtsſchreiber=Aspiranten Karl Ludwig Theodor Mann in
Gießen zum Staatsanwaltsgehilfen bei dem Landgericht der
Pro=
vinz Oberheſſen ernannt.
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 18,enthält: 1)
Be=
kanntmachung, die Erhebung einer nachträglichen Umlage zur
Be=
ſtreitung der Bedürfniſſe der israelitiſchen Religionsgemeinde Bingen
betr. 2) Ueberſicht der für das Jahr 1889,90 von Großh.
Miniſte=
rium des Innern und der Juſtiz genehmigten Umlagen zur
Be=
ſtreitung von Kommunalbedürfniſſen in den Gemeinden des Kreiſes
Alzey. 3) Ueberſicht der für das Etatsjahr 188990 zur
Beſtrei=
tung von Kommunalbedürfniſſen in den Gemeinden des Kreiſes
Worms erforderlichen Umlagen. 4 Ordensverleihungen. 5)
Namens=
veränderung. 6) Dienſtnachrichten.
Geheimerat Dr. Jaup hat am 4. Juli einen
mehrwöchent=
lichen Urlaͤub angetreten
- Lutherfeſtſpiel. Mit Herrn Heßler aus Straßburg, welcher
eben die Vorbereitungen zu einer Aufführung des Lutherfeſtſpiels in
unſerer Nachbarſtadt Wiesbaden leitet, iſt nunmehr von Seiten des
hieſigen Hauptkomites der „D. 8tg. zufolge eine Vereinbarung
getroffen worden. Herr Heßler wird die Leitung der hieſigen
Auf=
führungen übernehmen; bezüglich der Lutherrolle bleibt vorläufig
noch abzuwarten, ob ſich hier ein dafür geeigneter Dilettant
findet. Die in dieſer Beziehung in Betracht kommenden
Möglich=
keiten ſind vorgeſehen und ihre Erledigung wird keine
Schwie=
rigkeiten mehr bieten, ebenſo wie die übrigen künſtleriſchen und
geſchäftlichen Fragen geordnet ſind. In dieſer Richtung iſt
hier=
mit ein weſentlicher Schritt vorwärts geſchehen. Das
Auffüh=
rungskomite hat inzwiſchen auch ſeine Thätigkeit bereits begonnen
und ſchon eine oder einige Sitzungen abgehalten. Die bei der
Aufführung mitſpielenden Perſonen, welche den verſchiedenen
Be=
rufskreiſen unſerer Einwohnerſchaft angehören werden, ſind nun,
ſoweit dies noch nicht geſchehen, im Lauf der nächſten 4-5 Wochen
zu ermitteln. Sollten ſich, da die Anzahl eine nicht unbedeutende
iſt, in dieſer Hinſicht für das Aufführungskomite Schwieriakeiten
ergeben, ſo würde etwa anfangs des nächſten Monats ein
öffent=
licher Aufruf an unſere Mitbürger ergehen, um diejenigen, welche
hierfür Neigung und Befähigung in ſich verſpüren, zu aktiver
Teil=
nahme bei den Aufführungen aufzufordern.
Nach längerem Leiden verſtarb geſtern Herr Oberbaurat
Weyland im 71. Lebensjahre.
In der letzten Monatsverſammlung des Gartenbauvereins
brachte der Vorſitzende, Herr Rentner Müller, zunächſt die
Ver=
änderungen im Verſonalbeſtand des Vereins zur Kenntnis, machte
dann Mitteilung über eine im nächſten Jahre in Berlin
ſtatt=
findende Gartenbauausſtellung erweiterten Umfangs, verlas die
Einläufe und Offerten, ſowie eine auf Vorſchlag des Herrn Geh.
Oberdomänenrats Schenk im „Monatsblatt” des Vereins
abzu=
druckende Abhandlung über Blumen, Zuſammenſtellung der Gräſer
zu Sträußen ꝛc. Alsdann erſolgte die Beantwortung der
einge=
laufenen Frogen und hierauf mit der üblichen Gratis=Verloſung
der Schluß der Verſammlung. Ausgeſtellt waren Lilien des Herrn
Landrichters Wiener, die, obwohl außer Konkurrenz, eine ehrenvolle
Erwähnung fanden, während der Monatspreis den von Gebr.
Wenz ausgeſtellten Nelken zufiel.
D. Z.
Im Mathilden=Landkrankenhaus wurden im Monat Juni l. J.
104 Patienten mit 1907 Pflegetagen ärztlich behandelt und verpflegt.
Kaiſerturm auf der Neunkircheuer Höhe. Auf Wunſch des
Vor=
ſtandes des Odenwald=Klubs, Sektion Darmſtadt, machen wir darauf
aufmerkſam, daß der Eintritt in den Turm nur nach vorheriger
Löſung von Karten für jede einzelne Perſon als Quittung über
das gezahlte Eintrittsgeld von je 30 Pfo. geſtattet iſt. Die Karten
ſind bei dem Wächter am Turm zu haben und nicht zurückzugeben.
Ausnahmen um Ermäßigungen des Eintrittsgeldes bedürfen der
ſchriftlichen Ermächtigung des Vorſtandes der Sektion Darmſtadt,
welche Eigentümerin des Turmes iſt. Das Publikum wird dringend
erſucht, auf vorſtehende Beſtimmungen zu achten.
Reſerviſten, welche infolge dringender Veranlaſſungen
ge=
nötigt ſind, die Befreiung von den Uebungen bei den
Militärbe=
hörden zu erbitten, werden darauf hingewieſen, daß ſolche Geſuche
nicht, wie dies ſehr häufig geſchieht, bei den Bezirkskommandos,
ſondern bei den betreffenden Bezirksfeldwebeln eingereicht werden
müſſen. Ferner iſt es durchaus erforderlich, daß die Richtigkeit der
im Geſuch angegebenen Behinderungsgründe von der zuſtändigen
Ortsbehörde beſcheinigt wird. Geſuche, bei denen die bezeichneten
Bedingungen nicht erfüllt find, finden keine Berückſichtigung. Ueber=
1845
dies wird der Abſender wegen Nichtinnehaltens des Inſtanzenwegs
beſtraft.
Erbach i. O., 3. Juli. Heute nachmittag um halb 3 Uhr iſt
Se. Erl. der Graf Ernſt zu Erbach=Erbach und von
War=
tenberg=Roth infolge eines, einige Tage vorher erlittenen
Hirn=
ſchlags nach langem ſchwerem Kampfe in noch nicht vollendetem
44. Lebensjahre verſchieden.
J. Mainz. 3. Juli. Zwecks Beſprechung über Gehaltsbezüge
fand dieſer Tage hier eine Verſammlung der
Volksſchul=
lehrer aus dem Kreiſe Mainz ſtatt, wobei man überein kam dahin
zu wirken, daß die Gemeinden in nächſter Nähe der großen Städte
zu denſelben Gehaltsleiſtungen herangezogen würden, wie die Städte
mit einer Einwohnerzahl von über 10000 Seelen. Gleichzeitig
wurde beſchloſſen, mit den Lehrern der Gemeinden, welche in der
Nähe von Worms, Darmſtadt und Offenbach liegen, zu dieſem
Zwecke in Verbindung zu treten.
J. Mainz, 3. Juli. Der Bau einer weiteren feſten
Rhein=
überbrückung hier ſcheint von der preußiſchen Regierung
nun=
mehr ernſtlich ins Auge gefaßt zu ſein. Der Bürgermeiſterei von
Kaſtel iſt heute von dem preußiſchen Miniſterium ein Schreiben
zugekommen des Inhalts, daß die preußiſche Staatsbahnverwaltung
die Genehmigung erhalten habe, im Anſchluß an die naſſauiſche
Staatsbahn bei Biebrich über die Petersaue eine Brücke über den
Rhein zu bauen. Die Bürgermeiſterei Kaſtel wird hiervon mit
dem Anfügen benachrichtigt, eventuell hierdurch gefährdete Intereſſen
der Gemeinde Kaſtel, zu welcher die Petersaue gehört, rechtzeitig
wahren zu wollen. Dieſe ſehr überraſchende Nachricht läßt ſich
nur dann erklären, wenn man annimmt, daß in jüngſter Zeit
wichtige Vereinbarungen des preußiſchen Miniſteriums mit der
heſſiſchen Staatsregierung und der Ludwigsbahn getroffen worden
ſind und zwar um deswillen, weil die angedeutete koſiſpielige
Rheinüberbrückung über die Petersaue, zu welcher die Ludwigsbahn
vor Jahren ſchon einmal die Konzeſſion hatte, nur als
Verbindungs=
alied zwiſchen der Naſſauiſchen Staatsbahn und der Heſſiſchen
Ludwigsbahn einen Zweck haben kann.
Vom Main, 2. Juli. Die Maul= und Klauenſeuche unter
dem Rindvieh zu Raunheim hat an Ausdehnung noch zugenommen,
weshalb verfügt worden iſt, daß auch aus den Orten Rüſſelsheim,
Haßloch, Kelſterbach und den Höfen Klaraberg und Mönchhof Vieh
ohne kreistierärztliche Beſcheinigung nicht ausgeführt werden darf.
Berlin, 3. Juli. Der Ehekontrakt der Prinzeſſin
Sophie und des Kronprinzen von Griechenland iſt abgeſchloſſen
worden. Demſelben nach beträgt die Mitgift der Braut 2
Mil=
lionen Mark, welche in Berlin angelegt werden, da die Prinzeſſin
nur den Zinsgenuß davon hat. Dieſes Geld ſtammt aus dem
Nach=
laß des Kaiſers Friedrich, deſſen Gemahlin außerdem ihrer Tochter
noch 300000 M. zum Geſchenke macht. Die Rechte der Prinzeſſin
auf den Nachlaß der Kaiſerin Friedrich bleiben vorbehalten.
Berlin, 3. Juli. Das Urteil in dem Prozeß gegen die
Militär=
lieferanten Wollank und Hagemann wegen Beſtechung
zahl=
reicher preußiſcher Zahlmeiſter iſt heute verkündet worden. Der
Angeklagte Hagemann wurde zu 5 Jahren Gefängnis und 5 Jahren
Ehrverluſt, der Angeklagte Wollank zu 1½ Jahr Gefängnis
ver=
urteilt, wovon jedem Angeklagten 9 Monate Unterſuchungshaft in
Abzug zu bringen ſind. Hagemann wurde ſofort ins Gefängnis
abgeführt. Die Frage ob Zahlmeiſter Beamte im Sinne
des Geſetzes ſeien, war von dem Gerichtshof bejaht worden.
Verlin, 3. Juli. Wie der „Voſſ. 8ta.- aus der Mitte der am
hieſigen Polytechnikum ſtudierenden Ruſſen mitgeteilt wird, iſt
am 23. Juni bei acht derſelben Hausſuchung vorgenommen und
einer verhaftet worden. Vor etwa einem Monat ſei ein
ähn=
licher Fall vorgekommen, wobei zwei Univerſitätsſtudenten verhaftet
worden ſeien.
Görlitz, 3. Juli. Die Schwurgerichtsperiode, welche zur
Ab=
urteilung der 160 Bergleute, die ſich Ausſchreitungen
haben zu ſchulden kommen laſſen, eigens feſtgeſetzt wurde, beginnt
am 22. Juli in Schweidnitz.
Münſter, 2. Juli. Ein bedauerlicher Unglücksfall ereignete ſich
auf der hieſigen von Prof. Dr. König geleiteten agrikultur=
chemi=
ſchen Verſuchsſtation. Beim Abdeſtillieren von Aether explodierte
die Retorte; vier Perſonen wurden verwundet. Die Aſſiſtenten
D. Fricke und Dr. Bömer fanden wegen gefährlicher
Augenver=
letzungen Aufnahme in der hieſigen Augenklinik.
Verviers, 2. Juli. Gegen Kaufmann Meyer aus Lüttich
wurde wegen einer Reihe von Spriteinſchwärzungen, welche
aus Deutſchland über Welkenraedt ſtattgefunden halten, Anklage
erhoben. Nach derſelben belaufen ſich die hinterzogenen
Eingangs=
zölle auf 450000 Fres. und die gegen Meyer beantragte Geldſtrafe
auf das Zehnfache dieſes Betrages, alſo auf 4½ Millionen. Der
Angeklagte befindet ſich in Unterſuchungshaft.
Paris, 3. Juli. Heute fand in den Gruben zu Saint Etienne
eine Exploſion ſchlagender Wetter ſtatt. Gegen 300 Arbeiter
waren eingefahren; bisher ſind zahlreiche Leichen und nur wenig
Lebende herausgeholt worden. Man befürchtet, daß 200 Perſonen
umgekommen ſeien.
Paris, 4. Juli. Von den bei der Kataſtrophein Saint
267
Nr. 128
1846
Etienne Verungkückten ſind bis jetzt 16 als Leichen, 10
ſchwer=
verwundet herausgeholt worden. Die Rettungsarbeiten ſind wegen
von Verpilleux zuſammenhängen eingeſtellt. Die Truppen bewachen
die Gruben Und 'hindern das Eindringen der Volksmenae. Zwei deſſen Gedichte, bereits ins Deuiſche überſetzt, eine eigenartige
Ingenieure, welche einfahren wollten, mußten halberſtickt auf die
Oberfläche befoͤrdert werden. Carnot und der Bautenmimiſteri
ſandten Hilfsmittel.
Aus Johnstoon in Nordamerika wird berichtet, daß die
Zahl der dort und in der Umgebung zu unterſtützenden Perſonen
ſich noch immer auf 22000 beziffert. Nach allen Schilderungen k
ſcheint ein ergreifender Moment hinzuzutreten, der das Schickfal/ Aufgabe der deutſchen Preſſe.
der Stadt beſonders grauſig erſcheinen läßt. Unter den
Umgekom=
menen befinden ſich ganz außerordentlich viele Kinder, Johnstown
ſcheint eine Stadt ohne Kinder geworden zu ſein. Zahlreiche
mit=
leidige Perſonen wollten Waiſen adoptieren, doch waren keine
vor=
handen. Mit dem Wideraufbau der Häuſer iſt bereits begonnen.
Die Peſtluſt iſt beſeitigt.
Deutſchland im Auslande.
E. A. Die politiſche Machtſtellung Deutſchlands ſeit 1870
be=
dingt auch eine gewiſſe litterariſche Hegemonie. Obſchon bereits
zu Zeiten Goethes, Schillers und der übrigen großen Geiſter die
Unſere klaſſiſche Litteraturepoche heraufführten, deutſche Kunſt
und Wiſſenſchaft den anderen vorwiegend auf praktiſchem Gebiete
befähigten Völkern als Leitſterne flammten, ſo kann von einer
wirk=
lichen weitgehenden, nachhaltigen Aufnahme deutſchen Denkens und
Dichtens bei den fremden Nationen erſt von dem Zeiſpunkte an die
Rede ſein, da die deutſche Sprache im Völkerverkehr als
gleich=
berechtigt mit den Sprachen der beiden großen Weſtmächte auftritt.
Es iſt im höchſten Grade erfreulich, zu ſehen, wie das
In=
tereſſe und Verſtänduis für deutſche Art bei den ziviliſierten
Nationen von Jahr zu Jahr wächſt. So, um aus der Fülle der
Thatſachen nur einige Beiſpiele herauszugreifen, hat man ſich in
Londön endlich daran gemacht, den „Fauſtu in einer des Werks
doch annähernd würdigen Ueberſetzung auf die Bühne zu bringen,
während man ſich in Paris, Barcelona und an anderen Orten
die koloſſale Mühe der Lohengrinvorſtellung nicht verdrießen läßt.
Und in Gegenden, die halb ünter deutſcher, halb unter wälſcher
Kultur ſtehen, zeigt ſich das deutliche Streben erſtere zu ſchützen
und zu bewahren.
So z. B. in Belgien, wo die gebildeten Blamländer im
harten Kampf um ihre vlämiſche Art und Sitte eine große, ſich
mehr und mehr ſteigernde Deutſchfreundlichkeit entwickeln.
Die Vlamen wurden bekanntlich nach der Losreißung Belgiens
von Holland im Jahre 1830 von den leitenden Kreiſen - trotzdem
daß ihre Zahl größer iſt, als die der Wallonen und Deutſchen
zu=
ſammen
unterdrückt und von dem Eintritt in alle höheren
Stellungen geradezu ausgeſchloſſen. Der um die Neugeſtaltung
Belgiens ſo hochverdiente Miniſter Rogier ſoll geäußert haben,
man müſſe zum Wohle des Landes die Blamländer ausrotten, und
man gab ſich auch alle mögliche Mühe es zu thun. Höhere Schulen
und Univerſitäten wurden nür für die Wallonen geäründet; die
Wallonen bekamen die höheren Stellen auf allen Gebieten;
Ver=
waltung, Gericht, Militär, alles wurde franzöſiſch, ſelbſt in den
Volks=
ſchulen wurde franzöſiſch geſchrieben, obgleich Pfarrer und Lehrer in
manchen Gegenden die einzigen waren, die es verſtanden. Dazu
kam naturgemäß ein Liebäugeln mit den franzöſiſchen Nachbarn,
das bis 1870 im ſteten Wachſen blieb und Belgien als Provinz
Frankreichs erſcheinen ließ. Nun aber begann das unterdrückte
Blamentum ſich zu regen. Daß von Frankreich. namentlich von
dem heutigen, nichts für einen germaniſchen Volisſtamm zu holen
iſt, leuchtet allen ein, und ſo wendet ſich denn der gebildete
Vlam=
länder ſo offen dem Deutſchtume zu, wie der Wallone früher dem
Franzoſentume. Man hört es geradezu ausſprechen, daß man ſich
lieber von Bismarck annektieren laſſen wolle, um nur ſeine
Natio=
nalität zu retten.
Als Schreiber dieſer Zeilen im Mai in Antwerpen weilte, war
gerade die große Feſtfeier zu Ehren des deutſchen Dichters und
Gelehrten Klaus Groth's verrauſcht, zu welcher Deutſche und
Vlamen ſich in ſchöner Harmonie vereinigt hatten. In der
Feſt=
rede, die ziemlich ausführlich in der „Antwerpener Zeitung=, Oraan
der Deutſchen in Belgien, abgedrückt ſtand, wurde darauf
hin=
gewieſen, daß die Vlamen umſomehr Urſache hätten den
Begrün=
der platideutſchen Sprachbewegung zu lieben, als dieſe Bewegung
aus der ihrigen entſtanden ſei und andererſeits der vlämiſchen
Be=
wegung zur Stütze und Stärke diene im Streite für den
Selbſt=
beſtand.
Die nächſten Tage brachten den Antwerpenern die Aufführung
der Tondichtung des erſten vlämiſchen Komponiſten Peter Benoit:
De Rhyn' (7Der Rhein; der hochpoetiſche Text von Julius
de Geyter, ins Deutſche übertragen von Heinrich Flemmich, iſt
geradezu eine Huldigung Deutſchlands, und es wäre zu hoffen, daß
das geſchickte und überaus anſprechende Werk auch bei uns die
wohlverdiente Anerkennung finde und in das Repertoire der größeren
Müſikvereine aufgenommen würde.
Der Vorkämpfer der jungen vlämiſchen Beweaung. die nun
ſchon die vlämiſche Sprache in den vlämiſchen Provinzen zur
Ueberſchwemmung der Gruben von Saint Louls, welche mit denen Unterrichtsſprache der höheren Schulen und zur Sprache des
Gerichts und der Verwaltung gemacht hat, iſt Vol de Monts,
Poetenphyſiognömie künden und, was für unſere Betrachtung hier
die Hauptſache iſt im germaniſchen Geiſtesboden wurzeln.
Die litterariſchen Erzeugniſſe eines unterdrückten Bruderſtammes
ſollten von uns mit mehr Aufmerkſamkeit als bisher der Fall
ge=
weſen, verfolgt werden. Weitere Kreiſe auf ſolche noch wenig
be=
kannten „Verlen der Weltlitteratur' hinzuführen, wäre eine lohnende
Eodes=Anzeige.
Heute Morgen verſchied ſanft nach langem Leiden
unſer theurer Gatte, Vater, Schwiegervater und
Groß=
vater
llerr Dr. Indwis Veyland,
Grossherzoglicher Oberbaurath i. P.,
in kaum vollendetem 71. Lebensjahre.
Die Beerdigung findet vom Trauerhauſe Freitag
Nachmittag 5 Uhr ſtatt.
Darmſtadt, Kayſersberg, Mannheim, Ludwigshafen
a. Rh., den 4. Juli 1880.
Anna Weyland geb. Michel.
Marie Weyland.
Eliſe Bergſtraeßer geb. Weyland.
Karl Bergſtraeßer, Kaiſerlicher Amtsrichter.
Anna Baſſermann geb. Weyland.
Rudolf Baſſermann.
Auguſt Weyland.
[7839
Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Mittheilung.)
Verwandten, Freunden und Bekannten hiermit die
ſchmerzliche Nachricht, daß unſer lieber, unvergeßlicher
Vater, Großvater und Onkel
Horr L. Sander, Rontnor,
heute früh 4 Uhr im 69. Lebensjahre nach kurzem Leiden
verſchieden iſt.
Wir bitten um ſtille Theilnahme.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 4. Juli 1889.
4 Die Beerdigung findet Freitag Nachmittag 5 Uhr von
Eliſabethenſtraße 54 aus ſtatt.
E
EodesAnzeige.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Verwandten und Bekannten die ſchmerzliche
Mitthei=
lung, daß unſer liebes Söhnchen
Har.
am Mittwoch Abend 1.9 Uhr nach kurzem ſchweren
Leiden ſanft entſchlafen iſt.
Beſſungen, den 4. Juli 1889.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen
Familie Wüst.
Die Beerdigung findet Freitag um 5 Uhr ſtatt.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.