12
AEIN EN
Lhöbhe
Abonnementspre=
Herneljährlich 1 Mark 50 Pf. Ed
Bringerlohn Auswärt werden vn
en Poſiämtern Beſtellungen end=
Legengenommen zu 1 Mark 50 Pk.
wQuarial uc. Poſtauffclaz
152. Fahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Iuſerate
derden engenommen unDeenſtad
von der Expedition, Rheinſtr. Ne. 2,
mBeſſungen von Friedr. Bllßer,
Schießhauhſtraße 14 ſowie auſwdrs
von allen Annoncen=Expeditkonen.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Bolizeiamts und ſämmklicher Behörden.
4 123.
Donnerstag den 27. Juni.
1889.
Darmſtadt, am 20. Juni 1889.
Cetreffend: Die Wahlen zu dem Kreistage für den Kreis Darmſtadt - hier insbeſondere die Wahl von deſſen Mitgliedern
durch die Höchſtbeſteuerten.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Mit Ende des laufenden Jahres ſcheidet die Hälfte der Kreistagsabgeordneten aus und iſt im Monat November l. J.
dͤe vorgeſchriebene Ergänzungswahl vorzunehmen, für deren Vorbereitung Verzeichniſſe der Hochſtbeſteuerten nach Vorſchrift
der Anleitung vom 8. September 1874 aufzuſtellen ſind. Wir weiſen Sie daher an, alsbald das nach 8 3a dieſer Anleitung
vorgeſchriebene Verzeichniß der 10 Höchſtbeſteuerten Ihrer betr. Gemeinde aus den Communalſteuerregiſtern des Jahres
1889190 mit Beifügung des Communalſteuerkapitals jedes Einzelnen, unter Berückſichtigung der in den Artikeln 16, 17 und
18 des Geſetzes vom 12. Juni 1874 enthaltenen Beſtimmungen, aufzuſtellen, auch darin, wenn dieſe 10 Höchſtbeſteuerten
noch in andeten Gemeinden und Gemarkungen des Kreiſes beſteuert ſind, das betreffende Steuerkapital anzugeben und uns
Reſes Verzeichniß binnen 3 Wochen vorzulegen.
Da, wo der Staat oder Actiengeſellſchaften ꝛc. (Poſ. 3 und 4 des Art. 17 gedachten Geſetzes) beſteuert ſind, haben Sie
Keſe zur Theilnahme an der Wahl durch Stellvertreter berechtigte Perſonen und deren Steuerkapitalien auch dann anzugeben,
wenn dieſelben nicht unter jene 10 Höchſtbeſteuerten Ihrer betr. Gemeinde fallen werden und es iſt wegen dieſer
Steuer=
pflichtigen über die von denſelben in anderen Gemeinden zu entrichtenden Steuern mit den einſchlägigen Bürgermeiſtereien
von Ihnen nicht in Verbindung zu treten.
Für die Stadt Darmſtadt mit Beſſungen iſt das erwähnle Verzeichniß auf die Zahl 100 und für die Gemeinden
Eker=
ſtadt und Pfungſtadt auf die Zahl 20 auszudehnen.
v. Marquard.
[464
Bekanntmachung.
Die am 25. l. Mts. abgehaltene
Ver=
ſieigerung von Moosſtreu aus der
ſeit=
herigen Beſſunger Tanne iſt genehmigt.
Die Abfuhrſcheine können von
Don=
erstag den 27. Juni ab bei der
Stadt=
ſaſſe in Empfang genommen werden.
Darmſtadt, den 26. Juni 1889.
Broßherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[(7412
Ohlg.
Verſteigerung eines Gebäudes
auf den Abbruch.
Das auf der Ludwigshöhe
befind=
lche alte Oeconomiegebäude ſoll an Ort
und Stelle
Montag den 1. kommenden Monats,
Nachmittags 4 Uhr,
hanz oder loosweiſe an den Meiſtbietenden
guf den Abbruch verſteigert werden.
Die Bedingungen werden vor der
Ver=
ſteigerung bekannt gemacht.
Darmſtadt, den 25. Juni 1889.
Großherzogliches Kreisbauamt Darmſtadt.
[7465
Wießell.
Forderungen und Anſprüche
an den verſtorbenen Herrn Rechtsanwalt
Otto Breidenbach dahier, bittet man
binnen 14 Tagen bei dem Unterzeichneten
anzumelden, andernfalls dieſelben bei der
Regulirung des Nachlaſſes keine
Berück=
ſichtigung finden koͤnnen.
Dr. Wenck, Rechtsanwalt,
Rheinſtraße 31.
[7413
Eine feine Plüſchgarnitur kneu),
Cauſeuſe und 4 Seffel
[7466
billig zu verkaufen.
I. Bötlinger, Mathildenplatz 7.
Rothwein!
Garantirt rein, per Fl. M. 1. 10,
empfiehlt
J. Wolssmüller,
Eliſabethenſtraße 26.
Eohle Nanheimer
RULIUtaUeV,
empfiehlt
eingedickt und flüſſig,
Carl Watuingor,
Droquenhandlung,
Wilhelminenſtraße II. ſa46s
253
[ ← ][ ][ → ]1764
Nr. 123
Bekannlmachung.
Betreffend: Die Abgabe der Kapitalrentenſteuererklärungen behufs der Veranlagung
für das Steuerjahr 18909I.
Nach Art. 14 des Geſetzes, die Einführung einer Kapitalrentenſteuer betreffend,
vom 8. Juli 1884 erfolgt die Heranziehung zu dieſer Steuer auf Grund einer
Erklärung, welche jeder nach den einſchlägigen Beſtimmungen Steuerpflichtige über
den Jahresbetrag ſeiner Zinſen, ſowie der etwa zum Abzug geeigneten Laſten bei
der hierzu berufenen Einſchätzungscommiſſion ſchriftlich abzugeben hat. Zu dieſen
Erklärungen iſt das von Großherzoglichem Miniſterium der Finanzen feſtgeſetzte
Formular zu verwenden und ſind dieſelben, je nach der Wahl des Steuerpflichtigen,
offen oder verſchloſſen, jährlich bis zum 1. Juli, ohne daß der Pflichtige
des=
halb eine beſondere Aufforderung abzuwarten hat, bei der Großherzoglichen
Bürger=
meiſterei des Wohnorts abzuliefern oder direkt an das betreffende Großherzogliche
Steuercommiſſariat einzuſenden.
Von der Verpflichtung zur Steuerklärung ſind nach Art. 15 des Geſetzes,
in=
ſofern nicht im einzelnen Fall beſondere Aufforderung der Einſchätzungscommiſſion
ergeht, diejenigen Steuerpflichtigen entbunden, welche im unmittelbar
vorausge=
gangenen Steuerjahr bereits zur Kapitalrentenſteuer zugezogen waren, auch
in=
zwiſchen ihren Wohnſitz nicht gewechſelt und keine den Betrag von 100 Mark
jähr=
lich erreichende Einkommenſteuerverbeſſerung aus Kapitalzinſen erlangt haben.
Inhaltlich des Art. 16 des genannten Geſetzes haben die
Kapitalrentenſteuer=
erklärung abzugeben:
1) für minderjährige, vermißte oder unter Vormundſchaft geſtellte Perſonen
deren geſetzliche Vertreter:
2) für moraliſche Perſonen (Gemeinden, Körperſchaften, Stiſtungen, Anſtalten),
ferner für Geſellſchaften, Genoſſenſchaften, Gantmaſſen, Erbmaſſen, ſoweit
eine Steuerpflicht hier überhaupt in Betracht kommt, die beſtellten
Vor=
ſtände oder Verwalter;
3) im allen anderen Füllen der Steuerpflichtige ſelbſt und zwar hinſichtlich des
geſammten Zinſenbezugs, welcher, ſei es aus eigenem Vermögen oder aus
dem Vermögen ſeiner nicht ſelbſtſtändig zur Kapitalrentenſteuer gezogenen
Angehörigen, ihm in Steueranſatz zu kommen hat.
Unter Bezugnahme auf dieſe Beſtimmungen richten wir an die zur
Ein=
reichung von Kapitalrentenſteuererklärungen verpflichtelen Bewohner unſerer Bezirke
hiermit die Aufforderung, ihre Erklärungen alsbald entweder direkt an uns oder
an die betreffende Großherzogliche Bürgermeiſterei gelangen zu laſſen, von wo
die=
ſelben, und zwar wenn ſie verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen
ſind, uneröffuet an die Vorſitzenden der betreffenden Einſchätzungscommiſſionen
überſendet werden.
Das Formular zu den Kapilalreutenſtieuererklärungen hat der Steuerpflichtige
von der Großherzoglichen Bürgermeiſterei ſeints Wohnortes zu beziehen.
Bekannt gemacht, 25. Juni 1889.
[7469
Die Großherzoglichen Steuercommiſſariate:
Groß=Gerau.
Darmſtadt.
Langen.
Zwingenberg.
Schweisgut.
Rau.
Naumann.
Wolf.
Rach Eurxem Gebrauch unenthehrlich als Eahuputzmittel.
Neue nzerixanische
Lu haben bei den
Schönheit larrornm xann-onsus
5aer Lühne
tadttbehdruch eepun
Apothekern und Par-
1r. LSarg=Sohn eCo.
Fümeurs, (6466
EkAometorante
1 Stück 65 Pk.
- MN.
Die Niederlage
des ächten
Vornstein-
Pussbodon-
lackos
von
Ed. Plannenschmidt,
Danzig.
welcher trotz aller anderen verſchiedenen
Anpreiſungen immer der beſte und
halt=
barſte Lack zum Anſtreichen der Fußböden
bleibt, befindet ſich nur in der Droguen=
und Farben=Handlung von
Pank
Pe
va valzuget,
Wilhelminenſtr. 11.
Tüchtige Anſtreicher
können beſtellt werden.
[7470
E
Rheingauer Schaummein kellereigegründet 1865.)=
C9
ReLoo-d
2
8öRNLEinece
hoflieferanten: SchiensrEiniſheingau:
gesetzlich geschötzte Marken:
7oo,
Rßeingoſd=ſaiserMonopok Bezug durch Weinhandlungen 8ottenlisfe auf Verlangen!
fl. . G. H
Ecdh. ladtraDiAiLAtiArAiAtiAiiAura
Rheinſalm,
Hummer,
Seezungen, Aal,
Cablian,
Hechte,
Schellfiſche, Karpfen,
Blaufelchen, Schleien,
Bärſche.
Zander,
Gerkrebſe.
fohr.
ſöoingor,
Hoflieferanten. (7471
Eine mit den neueſten u. praktiſchſter
Maſchinen eingerichtele
4₈
2
De=AGsGrel Gd
nahirs
Kasonuadgssohäfi
iſt wegzugshalber billig zu verkaufen.
Reflectirende werden gebeten ihre Adreſſe
unler J. H. 100 an die Expedition
[7178
d. Bl. abzugeben.
Nr. 123
GA UAOUN
empfehle:
AAten Arrac, Bum, dentschen umd
französ. Cognne, Welugekst,
rähönenn Daanyime
Rolunandu Bihuziwoh
per Liter mit Krug 60, 70 und 80 Pfenuige.
[172
EiRRAAIGl az I1C.
G8 Umd Torzelham
zu verleihen.
Um vielfachen Anfragen zu entſprechen, habe in meinem Glas- und
Porzellunvauren-Gesckäfte eine Hiefhabtheilung
eingerichtet und dementſprechend einen größeren Poſten Glas und Porzellan
zuſammengeſtellt, welcher Rüx Verlichen wird.
Bei geringer Vergütung empfehle deshalb einem verehrten Publikum
zu Hochzeits= und Gelegenheitsfeſteu, ebenſo Vereinen und
Geſell=
ſchaften bei Abhaltung von Vergnügungen, Waldpartien ꝛc. für einige
hundert Perſonen, Elas und Porzollan, als: Tellor, Torrinen, Salat- u.
ſemüseschüsseln, Sauciéren und Compotiéren, Tasson, Kaffoe- u.
Milch-
kannen ete., ferner Goin-, Bier-, Champagner., Masser- und Liquour.
gläsor, Tafolaufsätze, Fruchtschalon ote. und bitte um geneigte Beuutzung.
Boi Bestellungen nach Auswärts Verpackung sorgfältigst u. gratis.
Harl SchhmmOk,
17 Ludwigsſtraße 17.
(6523
Ochonſter
iſn; auf woaſch
Drei Pürchen ſehr ſchöne, junge
Windhundchen
ſabugeben. Liebigſtr. 6. 3. St. (250
Fliegenleim, Fliegenpapier,
Beſtes Inſektenpulver,
Schwabenpulver,
Desinfections=Schutzküffen.
Christ. SchwinD,
Droquenhandlung. (7167
ſwird ſelbſt der ungeübten Hand garantirt durch den höchſt
einfachen Gebrauch der weltberühmten
vamis
3*
ERuundhon Ganz-Slä1ks
von Fritz Schulz jun., Leipzig. Preis pro Packet
20 Pfg. Nur ächt, wenn jedes Packet nebenſtehenden Globus (Schutzmarke) trägt.
Prüfet und urtheilet ſelbſtl - Ueberall vorräthig.
[7472
6
o
H
Wuolhol vsGud-
Cognao,
Flaſche 4 Mk., halbe Flaſche Mk. 215.
59
6
Gomkisnht Voou66,
GEugs-
2
Flaſche Mr. 2.75 und Mk. 2, halbe Flaſche Mr. 1.50 u. Mk. 1.10.
Jouriſten=Tuſchrnfluſchen mit
CogmAC,
70 und 60 Pfg.,
empfiehlt
G1h
440
4
12 4b.
86n
RTkTAA UAAu1A,
Großh. Hoflieferaut.
(6597
voo Hausmacher=,
Woinol d cier,Schnitt= Hudoln
mit Kochrezepten für Suppe und Gemüs,
keine ſogen. Fabrik=Nudeln) bei (13049.
C. Matzinger und W. Manck.
Hausvorkauf.
Ein etwa vor 3 Jahren neuerbautes
2¼ ſöciges Haus mit Vorder= u. ſchön
ſ angelegtem größerem Hintergarten, je 5gr.
geräumige Zimmer, Balkon und mit allen
der Neuzeit entſprechenden Einrichtungen,
ſowie ſchöner geſunder Lage (nach dem
ſoberen Herdweg zu gelegen) iſt ſehr
preis=
würdig und unter günſtigen Bedingungen
durch Unterzeichneten zu verkaufen.
Näheres durch
[7370
A. Raguler, Aliceſtraße 6.
Au verhaufen
ſein Herd, ein feiner Porzellanofen u.
eine Zimmer=Douche, alles gut erhalten.
Wilhelmſtraße 24.
[7371
Negzugshalber zu verkauſen Hochſtr. 43
2 Beletage: eine eleg. Salon=
Ein=
richtung, ſchwarz mit Terra=cotta=Plüſch
(noch nicht ganz ein Jahr im Gebrauch).
Einzuſehen täglich. von 10-2 Uhr mit
Ausnahme der Sonntage.
(7261
Aaiii
Eu verkauſen
eine Ladentheke, Caſſe, 2 Leitern und
ein ſchwarz polirtes Geſtell. (4b2atz.
H. Lohmann, Ludwigsſtr. 2.
z
Colide Kinderwagen
empfiehlt
A. Huivagel. ¾
Sehrotbrod und
Schrotvech
aus feinſtem ungariſchem Waizenſchrot.
Hochkoines Hornbrod
(Schlüchtern)
täglich friſch in der
Brod= und Fein=Bückerei von
Lonis Hülior
6 Ballonplatz 6.
175
Nr. 129
F ü r
Wirthſchaften, Haſthäuſer und Jamiſien.
Aug. F. Dennler's
276
2
AlPéhz-GUv-MagenOtier
von Interlaken (Schweiz),
Filiale in Deutſchland in Waldshut i. V.,
ein weltbekannter und beliebter Geſundheitslikör, der gegen Appetitloſig=
) keit, Verdauungsſchwüche und Magenbeſchwerden aller Art gute Dienſte
d leiſtet und vielfachem Unwohlſein infolge von inneren Erkältungen wirk=
) ſamſt vorbeugt.
Vor und nach den Mahlzeiten, auch Abends nach Genuß von Bier, iſt
ein echter Denmler-Ritter mit oder oder ohne Waſſer ſtets das
ge=
ſundeſte und zuträglichſte Zwiſchengetränke.
Verkaufsſtellen in Darmstadt bei Hoflieferant Nr.
[5382
Schaeſer, Droquenhdlg. und Joh. Wittich.
4
goooooooaoooioooooooooooo0s
W
47
1a. OOfuEs
2N
1)
H1
EUUO
E.=
54
SAkUUN
Hof Kalligraph
WU
Alljährlich in Dakmſtadt
Schreib=Methode ertheilend,
zur Kenntniß zu bringen, daß
eingetroffen, um am
künf=
einen, indeß nur einen
ſlandor auls Hain.
E
ſeit 1859 Unterrichts=Kurſe ſeiner
beehrt ſich derſelbe Intereſſenten
er zu gleichem Zwecke in Darmſtadt
tigen Montag, 1. Juli, abermal=
Cau
einzigen, Cyclus von 12
Lehr=
ſtunden - während welcher Zeit die mangelhafteſten Handſchriften in über:
raſchendſter Weiſe verbeſſert und auſs Vortheilhzafteſte umgebildet werden
zu eröffnen und ſieht geneigten Anmeldungen Tags zuvor (Sonntag. 30. Juni)
des Vorm. von 10-12 und des Nachm. von 2-5 Uhr in ſeiner Wohnung:
Eli=
ſabethenſtraße 37 im 2. Stock, woſelbſt „Collectionen neueſter Schriftproben
aufliegen, entgegen.
Seine eigeue und im 32. Jahre von ihm gelehrte Schreib=Methode haben
über 7000 Perſonen beſucht.
Darmſtadt, 27. Juni 1889.
Gamder,
23
Hof=Kalligraph Sr. Kgl. Hoheit des Großherzogs von Heſſen.
Emkthzurort Nechargemimd.
Gaſthof und Peuſion zur Pfalz.
15 Minuten von Heidelberg mit der Bahn, ſchöne Gartenanlagen, reizende
Aus=
ſicht ins Gebirge und Neckarthal, umgeben von prachtvollen Waldungen mit hübſchen
Spaziergängen nach dem Königſtuhl, Schloß, Molkenkur ꝛc. Badehäuſer beim
Gaſt=
hofe, vollſtändig neu und zeitgemäß eingerichtete Zimmer mit Balkon, Gartenſaal,
gute Küche, reingehaltene Weine, gute Biere, Penſionspreis 3-4 Mark, empfiehlt
(5686
allen Reiſenden und Familien beſtens
der Beſitzer Fr. Bullerdiech.
Solbädor im Hauso.
Flüssiger
Fruoht-Luoker,
sparsam & ausgiobig,
beſter Zucker zum Einkochen von
Obſt aus der Fabrk „Maingau'.
Verkauf zu Fabrikpreiſen bei
d. P. Polb Naohk.
CE. Mattern.)
hechter bester Hordhäuser
Hornbranntwein,
garantirt reine Waare,
empfiehlt billigſt
C. P. Poth Raohk.
CC. Mattern.)
vorTUßlishatss
AuuAAah-
pezs.
4
294
14
grinfhni 1h-
Mattoni's Ofner Witterwasser von milder und sicherer Wirkung,
ist ein Bitterwasser ersten Ranges, das von medicinischon Autoritäten bestens
empfohlen wird.
(6825
Haupt=Depot bei Herrn C. Haumann,
und in den meisten Apotheken und Mineralwasser-Handlungen Darmstadts.
la. neue ikalieniſche
Kartoffeln,
la. neue Malta-
5.
Domner Kartoſſeil,
Ha. hochſeine
46
E
AIéeAarIügs
V empfiehlt billigſt
G. P. Potb Naohl.
C. Mattern.)
Ecke Caſino= u. Bleichſtraße,
Darmstadt. (7175
C
E
E
Hauor Vriodrichs.
Wöchentlich zweimal
frische Füllung.
Friodrich Schaofor,
drossh. Hoſlieferant. ſ114
Ein Kaminoſen
aus weißen Kacheln mit grauer
Marmor=
platte ſteht zu verkaufen.
[474
Wo? ſagt die Expedition.
Mein= und Bierflaſchen ſowie Ma=
D kulatur zu verk. Näh. Exp. (7475
hal
Nr. 124
1757
Grossd
Goleronhellskauſ!
Doppeltbreite, rein wollene, vorzügliche Hleiderstoſſe,
darunter brillante Neuheiten
mAMark 12 per Meter. E
Auslagem hiervon in unſeren Schaufcuſtern. Verkauf nur gegen Baar.
Muſterabſchnitte können nicht abgegeben werden.
Cebrüder Neu,
Ludwigsplatz.
[7476
Caamad.
Vollst.Ersatzt. französischen)
Tohtes deutsches Wein-Desnilat
er orston dontschen Cognae-
Bren-
ſterelv.
Eruner &a;Co.
Stegmar l. 6.
Vielmals preisgekrsnt.
Altes Wieſen=Heu
h verkaufen Hof Hopfengarten. (7369
Zwei Oleander
hi verkauſen. Kiesſtraße 41.
17420
Guterhaltene hölzerne Pfuhlpumpe
[7042
i verkauſen Obergaſſe 24.
W
4154) Beſſungerſtr. 15 der 1. St.
4 Zimmer nebſt Zubehör, ſogleich beziehb.
5826) Rundethurmſtr. 14 Neubau
it der unterſte Stock, großer Laden mil
Wohng., ſowie der mittl. Stock, 5 Zim.
all. Zubeh. 1. Juli. Näh. Rundethurmſtr.12.
6381) Hölgesſtraße 3 eine Wohnung
him 1. Stock, 2 Zimmer, Küche ꝛc., für
eine einzelne Dame.
6545) In der Heidelbergerſtraße iſt
eine Wohnung mit 11 Zimmern, Küche,
Balkon, ſowie großer Garten, per 1. Sep.
te mber oder auch früher zu vermiethen.
Näheres Niedeſelſtraße 35.
6698) Karlsſtraße 27 eine Wohnung,
4 Zimmer nebſt allem Zubehör per 1. Sept.
z vermiethen.
6827) Beſſungerſtraße 11
der untere Stock, enthaltend 5 große 8.,
Küche mit Waſſerltg., Keller, Bleichplatz,
Hartenantheil ꝛc., per 1. Septbr. d. Js.
anderweit zu vermiethen. Näheres in d.
Beſſgr. Glas= u. Porzellanhandlung.
6828) Roßdorferſtr. 42 der mittl.
Stock, 5 Zimmer und alle Bequemlichk.
wegzugshalber zu verm. Näh. 3. Stock.
7116) Caſiuoſtr. 16 eine kl.
Woh=
nung im Seitenbau zu vermiethen.
Auguſt Nold.
7477) Schuſtergaſſe 5 eine kleine,
Wohnung zu vermiethen.
7478) Beſſungerſtr. 72 eine Wohnung.
7479) Martinſtr. 14 eine Manſarde=
Wohnung an ruhige Miether abzugeben.
7480) Kirchſtr. 1 im Seitenbau über
2 Stiegen eine hübſche Wohnung, aus 3
großen Zimmern, Küche ꝛc. beſtehend, per
1. Oktbr. d. J. für 250 M. zu verm.
6M
At
541
Réa-,
660.
3200) Alexanderſtr. 6 im Hinterbau
ein schöner Suul, ſeither Probelokal
des Mozartvereins, per 1. Juli ander=
F. Heißner.
weitig zu verm.
Zwei Stallungen,
auch als Lagerräume, zu vermiethen.
[705)
Obergaſſe 24.
Schöner gewölbter Keller
zu vermiethen. Obergaſſe 24. (052
7382) Hohlerweg 40 eine Scheuer
zu vermiethen.
7293) Eliſabethenſtr. 59 ein möbl;
Zimmer zu verm.
7434) Annaſtraße 10, 1. St., zwei
ſchön möbl. Zimmer mit freier Ausſicht
lohne vis vis) per Mitte Juli zu verm.
7299) Mathildenpl. 11. 2. Stock,
2 möblirte Zimmer ſofort zu vermieihen.
7481) Ludwigsſtr. 20 3. Stock ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
7482) Kiesſtraße I, 1. Stock, ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
7483) Mühlſtr. 14, 2. St., ein fein
möbl. Zimmer mit od. ohne Penſion ſof.
Uin Haus
zum Alleinbewohnen, enthaltend
ca. 10-12 Zimmer, Stallung für
einige Pferde ſowie Garten, im
ſüdöſtl. Stadttheil, wird danernd
zu miethen geſucht. - Gefl. Off.
an das Logis=Nachweiſungsbüreau
von J. Glückert, Bleichſtraße,
erbeten.
[7484
Für ſofort geſucht zwei hübſch
möblirte Zimmer,
in der Nähe des Polytechnikums
bevor=
zugt. — Offerten mit Preis unter E. M.
an die Expedition.
[7485
3797) Kiesſtr. 30 möbl. Zimmer mit
oder ohne Venſion.
6285) Mathildenplatz 5 zwei möbl.
Zimmer, zuſammen oder getrennt, im.
Seitenbau ſofort zu vermiethen.
6489) Carlsſtr. 14 part. ein möbl.
Zimmer mit Penſion.
7207) Zwei Zimmer Beletage,
un=
möbl. oder mobl. Näher. Exped. d. Bl.
Ein möblirtes Zimmer
mit Cabinet und Burſchenſtube in der
Nähe der Artillerie=Caſerne alsbald zu
miethen geſucht. Näheres bei (456
Ludwig Alter, Eliſabethenſtr. 34.
ſ geſucht für 1. Oktober
8ſonnung ; Zimmer u. Kabinet
1. Stock oder Hochparterre. Adreſſe mit
Preis unt. K. 93 an die Exped. d. Bl.
Nr. 123
1758
Reine Wohuung u. mem Geſhäftolokal
befinden ſich von heute ab
Ecke der Grafen= und Hofſtallſtraße,
Eingang Hofſtallſtraße Nr. 8 parterre.
Darmſtadt, den 26. Juni 1889.
Hoheusteim,
[7457
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
WO.y
1AOAAARLATANN
Hollieferant Sr. Majestüt des Deutschen Kaisers und
Rönigs von Preussen oto.
4
Haſkoo-
Bronnoroi,
nzindilih.
Bonn a. Bh.,
Borlin IW.,
Antwerpon,
7391) Ein in der Küche und Havl.
ſarbeit erfahrenes Müdchen ſucht von
28. Juni bis 8. Auguſt eine Aushül5
ſtelle. Näheres in der Exped. d. Bl.
7487) Ein Mädchen v. 23 J. mit
gut. Zgn., in allem bewand., ſowie zu.
Mächden v. 14 J., vom Lande, ſuchl
Stelle. Frau Holſchuh, Holzſtr. 13.
7392) Ein jor. Mann in den 2eel
Jahren ſucht Stelle zu einem Fuhrw,
od. als Hausburſche, Auslaufer ꝛc.
Auskunft ertheilt die Expedition.
Gegr. 1837. empfiehlt ihre rühmlichst bekannten Specialitäten: Cogr. 1837.
=AlAd n
46) 1
Gebrannte Java-Hafkes's.
eobn
Hriürzd
Viederlagen in Darmstadt bei Carl ſ
A-
„thr;
A natinger, Wilhelminenstr. 11. E. Fuld,
Kirchstr. I. F. Buss, Dieburgerstr. 9, Moriz Landau, Mathildenplatz I,
Fr. Pröscher, Kirchstr., Goorg Liebig & Co., Louisenstr. 10 Clemons
Behle, Rossdörferstrasse 35 I. V. Haonzel, Rheinstrasse 37, Frau 8.
Endner, Soderstrasse 52, Ph. Huwerth, Rossdörſerstrasse 21, Frau E.
Hayner Wuo., Ecke Rossdörfer- und Wienerstrasse, Ph. Greinert,
Eeke der Carls- und Kiesstrasse, C. Schmongor, Rheinstrasse 14, L.
lacoby Wwo., Rossdörferstrasse 14; in Bessungen bei Kug. Marburg,
Garls=
strasse 54, kr. Rost, Carlsstrasse 5, A. Meinmann, Carlsstr. 8; in
Gries-
hoim bei lac. Koller; in Ehorstadt bei Foist Simon; in Gross-Zimmern
bei Iust. Hottos W.; in OberRamstadt bei Ph. lacoby; in Pfungstadt
bei L. Blum & Hrch. Schulz.
[6124
W Empfehlung. E
Den geehrten Frauen Darmſtadts die ergebene Mittheilung, daß ich mich
5 große Ochſengaſſe 5
als praktische Hehumme niedergelaſſen habe. — Beſte Zeugniſſe ſind mir
zu Händen und empfehle mich bei vorkommenden Füllen als gewiſſenhaft in meinem
Achtungsvoll
[7302
Amte.
7488) Ein Mädchen geſucht Sten
traße 8, III. Stock.
Wir ſuchen einige Mädche
nicht unter 16 Jahre alt, zum ſofortig
Eintritt in unſere Fabrik.
Schlager & Best,
Eſchollbrückerſtraße 3. (73
Commis.
7449) Ein junger Mann, der
kaufmänniſche Lehre beſtanden hat
eine ſchöne Handſchrift ſchreibt, fin
Stelle in einem Fabrikgeſchäft.
Selbſtgeſchriebene Offerten mit Al
ſchriſt der Zeugniſſe beſorgt die Expl
unter R. R. 16.
7450) Taglöhner geſucht. Eichal
brückerſtraße 8.
7451) Ein Auslaufer geſ. Soderſt. ½
Hausburſche geſucht.
[732
Ballonplatz 5.
Churlotte Ander.
Schadheme
NArEktrC4
RoLEusavers MruærAtvassrk.
Paſel-Wasser I. Nanges.
Luellen in Schwalheim Hessen.
Jkäuſlich in Flaschen und Krügen bei allen Apothckern
Mincralwasser-Händlern.
Schwalheimer Srunnen-Comdtoir, Franbfurt a.
Anerkannt beſter und
billigſter
Sämerling.
Haupt=Niederlage bei:
G. P. Poth Hachk.
F. Mattern,
Ecke Casino- u. Blolchstrasse,
Darmstadt. (7454
7489) Ein junger Mann fin
dauernde Stelle als
Auslaufer,
ebendaſelbſt fleißige Mädchen geſuhl
Näheres in der Exped. d. Bl.
7202) Mehrere brave Jungen
und Mädchen ſofort geſucht.
Gebr. Hichberg.
Capellplatz.
7400) Lehrling.
Ich ſuche für meine Colonialwaara
handlung einen Lehrling.
L. Steingässer,
gegenüber der Stadtkirch=
2
Gobelbäake,
gebraucht, guterhalten, zu kaufen geſuch
Offerten nebſt Preisangabe unter H.
[74,
an die Expedition.
darunter eine complet füngtlich eingerichtete
Wohnung von 8 Pisoen,
zu deren gefl. Einſicht hochverehrliches Publikum ganz ergebenſt einlade.
Diese 34 Eimmer repräſentiren 8 vollſtändige Einrichtungen nebſt
Küche und Badezimmer und bewegen ſich im Preiſe Ci M. 400 bis M. 6500,
ſo daß ſie für den einfachſten bis zum feinſten Geſchmack arraugirt ſind.
Das Fabrikat der Möbel iſt im Verhältniß ſeiner Güte das denkbar billigſte,
beherrſcht gegeuwärtig den Weltmarkt und iſt bezüglich ſeiner accuraten, gediegenen
Ausführung von keiner Konkurrenz übertroffen.
Da ich in Verbindung mit einem der erſten Mainzer Möbel=Architekten ſiehe,
befinden ſich ſtets in den Muſterzimmern neue Modelle, die an Schönheit der
Formen ſich vor allen anderen Fabrikaten ganz beſonders auszeichnen; dieſelben
werden in meinen Schaufeuſtern nicht ausgeſtellt.
1.
1
1ARTEN,
Möbelfabrik,
Darmstadt,
Eliſabethenſtraße 34.
M
1
E
14
E
HUTEUTAAATRRAARNN
4
M
1760
Nr. 123
Vereinigte Geſellſchaft.
Freitag den 28. Juni l. J. bei günſtiger Witterung
von 6 Uhr an:
GUmURAT IG UAI,
ausgefuhrt von der Capelle des Großh. Heſſ. Iufanterie=Leibgarde=Regiments Nr. 115
unter Leilung ihres Capellmeiſters
Herrn W. Hilge.
Darmſtadt, den 25. Juni 1880.
[7490
Der Ausſchuß der Vereinigten Geſellſchaft.
Saalbau Darmstadt.
Donnerstag den 27. Juni 1889:
Großes Militär-Concert
ausgeführt von der
Kapelle des 1. Großh. Heſſ. Iufanterie=(Leibgarde egmts. Nr. 115,
unter Leitung ihres Kapellmeiſters Herrn W. G. Hilge.
Frogrumm. 1) Bombardon=Marſch (goldene Kreug. 2) Ouverture zu
„Ruy Blasu von F. Mendelsſohn. 3) Vorſpiel zu „Parſifal” (auf Wunſch) von
R. Wagner. 4) Große Fantaſie aus „Carmen' von G. Bizet. Eine
ruſſiſch=
nationale Abtheilung: 5) „Ouverture triomphalen von A. Rubinſtein. 6)
Polo=
naiſe aus „Das Leben für den Czaren- von M. v. Glinke. 7) Zwei ruſſiſche
National=Tänze: a. „Koſatſchokn von de Wolkoff. b. „Koſak und kleine Ruſſin' von
A. Rubinſtein. 8) Großer Walzer aus Eugen Onegin! von Peter Tſchalkowsky.
Einlagen: „Marſch des Kaiſerl. Ruſi. Garde=Jäger=Regimeuts Semenowsky=
(1823) Kapelle mit Herold=Trompeten. Ruſſiſche Hymne und Armee=Gebet (Ich
bete an die Macht der Liebe). 9) „Wien bleibt Wien=, Marſch von Schrummel.
10) „Wiener Blut=, Walzer von J. Strauß. 11) Studenten=Lieder, Potpourri von
Kohlmann. 12) „Die wilde Jagd: Galopp von Th. Michaelis. (Die Rummern
6 und 8 und Einloge ſind Lieblingsſtücke Sr. Königl. Hoheit.)
7491
Anfang 8 Uhr.
Entrée 50 Pfa.
Pfennigſparkaſſe Darmſtadk.
Samstag den 29. d. Mts.
iſt der letze Termin dieſes Quartals, an welchem Einlagen in die Pfennigſparkaſſe
gemacht werden können. Die Einleger werden daher erſucht ihre während des
Vierteljahs eingelegten Beträge durch die Einlage an dieſem Tage auf volle Mark
abzurunden, da andernfalls ihre Einlagen nicht in die Sparkaſſebücher übertragen
werden können.
Darmſtadt, den 25. Juni 1889.
[7492
Das Curatorium der Pfennigſparkaſſe.
Vormsor Looso
2 Mark.
Ziehung 9. Juli.
Hassoler Ausstollungsloose
1 Mark.
Ziehung 19. September.
Büdingor Ausstollungsloose
1 Mark
ſind in der Expedition d. Bl. zu
beziehen.
ein goldener Rt.
Vorkoren mit weißem St=
(Verle). - Gegen Belohnung abzugele,
Beſſungerſtraße 33.
[(74
Verlorem.
Auf dem Wege zwiſchen dem heilig
Kreuz und der Promenadeſtraße iſt
Dienstag Abend ein goldenes Gliedah
Armband verloren worden. Dem W
derbringer eine gute Belohnung bei
Expedition.
[74
8
Leichnungen
fuͤr Stickereien aller Art werden beſten
beſorgt.
Th. Weyland, jetzt Sandſtr. 2.
Seitenbau parterre,ſeither Ludwigspl.
ſin 1½ſtöck., in geſ. Lage Beſſungel
L= gelegenes Wohnhaus, beſt. aus
Piecen nebſt ſchönem Garten und Seite
gebäude ꝛc., auch zum Alleinbewohnen ſe
geeignet, iſt unter günſtigen Bedingung
billig zu verk. Näheres Exped. (749
Geſucht per 1. Juli,
zwei möbl. Aimmer,
mit Burſchenſtube, nahe der Artillere
Caſerne. Näh. Victoriaſtr. 44, I. (749
Woinnirthschaſt Härtings
Heinheimerſtraße 38.
Empfehle einen hochfeinen
ſ658
Halienischen Rothweln,
½. Schoppen 30, Flaſche v. Gl. 90 9
e
f4ree.
e5s.
nach Vorschrift des Goh. Rofrath Prof. Dr. Harloss in Gonn,
dind eine Specialität, welche seit 50 Jahren in der ganzen Welt Millionen Aenschen bei
katarhalischen Hals- und Brustbeschwerden, bei Husten, Heiserkeit ete. Linderung und Hülfe
gebracht haben.
Sie konnen bei Erkältungen. Husten und Heiserkeit nicht narm genng empfohlen
verden, indem die diese lästigen Unpüslichkeiten rasch lindern und einer Vorschlimmerung
vorbengen. Vorräthig in allen Orten.
Finj. Mann ſ. e. tücht. Lehrer f
C, franz., engl. u. ital. Correſp. u.
Co=
verſation. Gefl. Off. m. Preis an d
[749
Exped. d. Bl. unter E. F.
uterricht im Franzöſ., Engl., einf.
Ir dopp. Buchführung wird ertheilt.
Off. u. J. M. an die Exped. (744
Naſchen und Bügeln wird ang=
LO nommen in und außer dem Hauſe
große Caplaneigaſſe 58. III. Stck. (490
(Fin Theilhaber für ein gut rentiren,
E. des Fabrikgeſchäft mit einer Einlagel
von 5-6000 Mark geſucht. Näheres bi
Gg. Beck, Mathildenplatz 11. (750
Nr. 123
J. C. Böhler'e
Dampf. Färberei und Chemische Wasch-Anstalt,
houisenplatz 4
Darmstadt,
Louisenplatz 4,
im Hause des Herrn Hichael Schmidt,
empfiehlt sich im
ürben, Waschen und Reinigen von Damen- und
Herren-
ſtarderoben, Höbel. & Decorations-Stoſten. Vorhängen,
Federn, Handschuhen, Spitzen. Sonnenschirme ete.,
Reinigen und Pressen von Feluche ≈ Sammet.
Trauergegenatände werden in kürzester Leit geliefert, sowie Post.
sen dungen pünktlich besorgt.
[5349
Geſangverein
„Frohſinn”
GAAEuAUATOO
Sonntag den 30. TJuui 18S0
in ſämmtlichen Räumen des Schützenhofs.
Beginn Nachmittags 4 Uhr. — Nach Eintreffen des Feſtzugs: Feſtrede,
Weihe der Fahne, dann Geſangsvorträge und Concert.
Von Avends 9 Uhr ab:
Meſt=Paſl.
Alles Nähere durch Plakate und Programme.
Eintrittskarten für Concert zu 30 Pfg. und für Feſtball zu 1 M. ½ Perſon
leine Dame frei) ſind an der Kaſſe und im Vorverkauf bei folgenden Herren zu
haben: J. H. Möſer, Ruthsſtr., Fr. Klockow, Pankratiusſtraße, G. Müller,
Frankfurterſtr., A. Bertſch, Schirmgaſſe.
Es ladet freundlichſt ein
[7305
Der Vorstand.
1761
Fin Herr kann mit und ohne Penſion
= Wohng. erh. Niederramſtädterſtr. 17
7504) Ein junges Dienſtmädchen
geſucht Waldſtraße Nr. 2. 2 Stiegen.
Vortrauensposton!
Geſucht von einem ſtrebſamen und
er=
fahrenen Kaufmann aus guter Familie
ein Vertrauenspoſten zur Fllhrung einer
Filiale ꝛc. — Prima Referenzen zur
Ver=
ügung. Caution kann geleiſtet werden.
Franco=Offerten an Haasensteio a Jogier,
Darmſtadt, unter 310 erbeten. (7078
Woog, 26. Juni 1889.
Waſſerhöhe am Pegel 385 m.
Lufttemperatur 170 R.
Waſſerwärme Vorm. 8 Uhr 18½ B.
Woogpolizeiwache.
10 Pfg., mit ſämmtlichen
hier ankommenden und abge=
Dvriuitutt Zuhpisdt, henden Bahnzügen, ſowie dem
vollſtändigen Fahrplan, der/
Straßenbahnen Darmſtadt-Eberſtadt-Griesheim und Reinheim-Reichelsheim, und
Uhrfahrpläuchen 5 Pfg. zum Einlegen in den Uhrdeckel, ſind in der Expedition
unſeres Blattes, ſowie in den verſchiedenen Buchhandlungen zu beziehen.
Expedition des Tagblatts.
Zur Errichtung von Ferienkolonien für arme, bedürftige,
kränkliche Schulkinder
find weiter eingegangen (der Raumerſparnis halber iſt die Bezeichnung=Mark= weagelaſſen):
M. Hirſch 8 M. L. Roll 2, Herbert 2. Reinhard 2, Rüti 3. G. Schneider 2. Major
Herpel 2. G. Reymann 3. Trapp 1, Landsberg 1. Fr. Lautenſchläger 1. Frl. Walter I,
Fr. Werner=Parcus 2. Frl. Parcus 2, Wieſenbach 1. A. Praslow l, Heß 2. Zang 50 Pf.,
Reſt. Weber 2. J. Jäger 1. C. Stockhauſen 1, H. Reichenbach 2. Dr. Reuling 3. Dr.
Koch 3, Frl. Hüffell 2. J. Groh 1. Oberſt Kerz 5, Krug 2, Bergſträßer 1, Nover 1. Dr.
Linß ſen. 3. Dr. Linß jun 3. Winter 2, H. Heil 1, Major v. Rotsmann 2, Kölſch 1.
Gött=
mann 1. A. Lippold 5. Fr. Engelhardt 2. Ob.=Fin.=R. Ewald 2. G. Poſeiner I, Bähr 1.
Eſſelborn 8. Ch. Weller 50 Pf., Chelius 50 Pf., A. Schmitz 1, Seelgen 1. Ph. Gärtler I,
Horſtmann 1, Schede 1. G. W. Jacobi 1. v. Wartburg 50 Pf., Ehrmann 50 Pf., L. Wiener
3. Gottfr. Schwab 5. F. 10, durch Hrn. Pfersdorff geſammelt in der Wolfsſchlucht, im
Chr. Wagten 1, M. Weber 2. v. d. Planitz 6. W. Jungmann 1.50, Gebr. Wiener 5. Lehrer
Schlapp 1. J. Diſchinger 2. Weber 1, N. N. 50 Pf., L. Jungmann I. V. W. 1. F. H. 1,
W. Franck 1. J. G. Haas 1, L. Krickſer 1 W. 50 Pf., Schneider 1. Mahr 1, Schwarz
50 Pf., Chr. Elgert I, H. Elbert l. E. Beſt I. L. L. 1, Johs. Waitz 1, A. Hennig I,
L. Borne 50 Pf. Wtw. Möſinger 1, Henkel 2. E. Schmidt I, K. Eckſtein 2. Zuſammen
206 M. 40 Pf. dazu, wie bereits veröffentlicht, 1940 M. 35 Pf., zuſammen 2146 M. 75 Pf.
Weitere Gaben werden von den Mitgliedern des Komites, ſowie von der Expedition
d. Bl. dankend entgegengenommen.
Das Comitt.
Darmſtadt, den 28. Juni 1889.
Allgemeine Rentenanſtalt zu
Stuttgart.
Der Geſchäftsumfang dieſer Anſtalt hat
im Jahre 1888 einen erheblichen Zuwachs
erfahren. In der Lebensverſicherung haben
die neuen Kriegsverſicherungs=Bedingungen
(8 M. vom Tauſend für Berufsoffiziere und
1 M. vom Tauſend für ſonſtige Wehrpflichtige)
allgemeinen Anklang gefunden. In der
Renten=
verſicherung überſtieg infolge des
fortdauern=
den Rückgangs des Zinsfußes aus
Anlage=
werten der Zugang denjenigen aller früheren
Jahre weit. Das Geſamtvermögen der
Ar=
ſtalt, von welchem ein Betrag von 8627pCt.
in ausgiebigſt geſicherten Hypotheken angelegt
iſt, beziffert ſich auf 62799882 M. Der
Ver=
waltungsaufwand betrug 413563 M., alſo
nur 065 pCt. des Geſamtvermögens. Als
Reingewinn des Jahres 1888 ergaben ſich
338619 M. Für die Lebensverſicherung, welche
bei einem geſteigerten Zugang von neuen
Anträgen eine ſehr günſtige Mortalität leine
Unterſterblichkeit von über 100000 M.)
auf=
zuweiſen hat, konnte eine Dividende von
28 pCt. der Prämien verwilligt werden,
während für die Rentenverſicherung eine
Dividende von 7 vCt. der Rente zur
Ver=
teilung kommt. Die durch die vorjährige
Generalverſammlung beſchloſſene Aenderung
der Verſicherungstarife auf Grund eines nur
3¼ ſtatt 4 prozentigen Zinsfußes wird
vor=
ausſichtlich vom 1. Januar 1890 an zur
Aus=
führung kommen, die im Laufe dieſes Jahres
noch Beitretenden ſichern ſich alſo jedenfalls
noch die billigeren Prämien bezw. höheren
Rentenſätze.
(7502
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synaaoge).
Samstag den 29. Juni.
Vorabendgottesdienſt um 7 Uhr 30 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr — Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 9 Uhr 10 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 22. Juni: Vorabend 7 Uhr 30 Min
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachm. 5 Uhr - Min.
Sabbathausgang 9 Uhr 15 Min.
Wochengottesdienſt. Von Sonntag 30. Juniab.
Morgens 6 Uhr- Min
Nachm. 7 Uhr,
Min=
W. Samstag und Sonntag:
Rausch Chandesch Tamus.
254
1763
Nr. 125
Politiſche Ueberſicht.
Deulſches Reich. Der König von Griechenland, welcher am
24. mittags Berlin verlaſſen und ſich zunächſt zum Beſuch der
Kaiſerin Friedrich nach Homburg v. d. H. begeben hat, wird von
dort nach Aix les Bains reiſen, um eine mehrwöchentliche Kur zu
gebrauchen.
Die Entſendung des Geh. Oberregierungsrats Gamp in das
weſtfäliſche Bergrevier wird in der Preſſe zum Gegenſtand
ſelt=
ſamer Auslegungen gemacht. Dieſelben finden ihre Widerlegung
durch die Thatſache, daß Herr Gamp vortragender Rat im preußiſchen
Miniſterium für Handel und Gewerbe iſt und daß Fürſt Bismarck
als Chef dieſes Miniſteriums ein erklärliches Intereſſe hat, ſich
über den letzten Ausſtand ein eigenes Urteil zu verſchaffen.
Schweiz. Der Bundesrat bezeichnete als Abgeordnete für die
Konferenz betreffs des Simplondurchſtichs die Bundesräte Droz,
Ruchonnet und Welti, als Delegierte für die Verhandlungen mit
Italien, betreffend den Grenzverkehr und die Schmuagelei die
Bundesräte Droz. Oberzolldirektor Meyer und Zolldirektor Franscini.
Der Ständerat gewährte am 25. in Uebereinſtimmung mit dem
Nationalrat einen Kredit von 600000 Fres. für weitere Befeſtigung
des St. Gotthard.— Der Nationalrat genehmigte einſtimmig die
Einſetzung der ſtändigen Generalanwaltſchaft zur Stärkung der
Landespolizeigewalt.
Heſterreich=Angarn. Der Miniſter des Aeußern, Graf Kalnoky,
machte am 25. den Delegationsausſchüſſen nachfolgende Mitteilung:
„Die heutige journaliſtiſche Berichterſtattung iſt ſo ausgedehnt und
häufig auf vollkommen authentiſche Quellen geſtützt, daß Niemand
von mir beſondere Enthüllungen unbekannter Fakta erwarten kann.
Meine Aufaabe iſt. Klarheit und hoffentlich Beruhigung in
vor=
wiegend peſſimiſtiſche Anſchauungen zu bringen. Wir erachten den
Frieden entſchieden nicht gefährdet, obwohl die Lage ſich wie zum
Schlechteren auch zum Beſſeren wenden kann. Die Bedeutung der
jüngſten Ereigniſſe an der Südoſtgrenze des Reiches wird
über=
trieben. Aus der leidenſchaftlichen Haltung. welche die heutige
rumäniſche Regierung einnahm, ſo lange ſie Oppoſition war, darf
nicht auf Feindſeligkeit gegen Oeſterreich geſchloſſen werden. Die
Rumänier ſind vor allem gute Patrioten und das gegenwärtige
Kabinet hat bisher keinen Anlaß zu Klagen gegeben. Rumänien
iſt zu ſtolz auf die erkämpfte Unabhängigkeit, um ſie leicht und
grundlos aufzugeben. Das gegenwärtige Aufſchäumen der Jahre
lang verhaltenen Leidenſchaften in Serbien iſt die erklärliche Folge
des eingetretenen Thronwechſels und gleichzeitigen vollkommenen
Parteiwechſels. Oeſterreich=Ungarn muß dem Prinzipe der
Nicht=
einmiſchung in die inneren Verhältniſſe der Balkanvölker, denen
mit Rückſicht auf die Jugend ein gewiſſer Spielraum zu gönnen,
mit der Ruhe des Starken treu bleiben, eher mit Wohlwollen und
Nachſicht urteilend. Die Verſicherung der ſerbiſchen Regenten finde
hier eine wohlwollende Aufnahme, doch müſſe es ſich erſt zeigen,
ob ſie die Autorität ihrer Stellungen voll behaupten und das
Intereſſe für die friedliche Entwickelung Serbiens einſetzen können.
Die Lage war vor ſEintritt des Regierungswechſels in Bukareſt
und Belgrad nicht minder unſicher als heute und wäre nach etwaigem
Umſchwunge in umgekehrter Richtung nicht ſicherer. Oeſterreich=
Ungarn muß die Ruhe der Großmacht bewahren und ſeine günſlige
Stellung behaupten. Das Verhältnis zu Deutſchland iſt über jeden
Zweifel erhaben. Der Freundſchaftsbund wird binnen kurzem durch
die Begegnung beider Monarchen neu bekräftigt werden. Bei
Italien fehlen allerdings langjährige hiſtoriſche Verbindungen, wie
mit Deutſchland. Ich bin überzeugt, die feindſelige Hetze in Italien
wird mit der Zeit ihren Einfluß verlieren; wir beſitzen an Italien
einen in jeder Beziehung ebenſo ſicheren Bundesgenoſſen als Italien
an uns. In Vertretung unſerer uneigennützigen Politik im Oriente
und bezüglich des dortigen Rechtszuſtandes werden wir nicht ohne
Unterſtützung gleichgeſinnter Mächte bleiben. Kein Staat iſt
vor=
handen, Rußland eingeſchloſſen, mit dem wir nicht in
freundſchaft=
lichen ganz normalen Beziehungen ſtänden.-
Der König von Rumänien empfing am 25. einen
dreiviertel=
ſtündigen Beſuch Kalnoky'3 und ſetzte am Abend die Reiſe nach
Sigmaringen fort.
Die Alt= und Jungezechen Rieger und Blacek erließen einen
gemeinſamen Wahlaufruf für die ezechiſchen Minderheiten im
deutſchen Sprachgebiet, ſie fordern die Czechen in demſelben auf,
durch Hählkandidaten die eroberungsſüchtige gegneriſche Uebermacht
abzuwehren, welche über die Grenzgebirge des altberühmten
König=
reichs eingedrungen ſei und den ezechiſchen Minderheiten ſogar die
geſetzlich verbürgten Rechte abſprechen wolle; das Königreich müſſe
ungeteilt bleiben.
Frankreich. Der Senat beſchloß den Antrag Lisbonne in
Er=
wägung zu ziehen, der ein ſchnelleres Verfahren bei Preßvergehen
im Berufungsfall und bei nicht entſcheidenden Urteilen geſtattet.
In der Abgeordnetenkammer verlangte am 24. Laguerre die
Regierung über die parlamentariſche Unverletzlichkeit der
Abgeord=
neten zu interpellieren. Bei ſehr erregter Debatte wurde über einen
Abgeordneten von der Rechten, welcher die Republikaner „Kanaillen:
nannte, die Cenſur und zeitweiſe Ausſchließung aus der Kammer
verhängt. Die Kammer beſchloß mit 302 gegen 281 Stimmen die
Interpellation bis nach der Beratung des Budgets und des
Armee=
geſetzes zu verſchieben.
Der Staatsanwalt in Angoulsme hat Befehl erhalten,
geger=
das Urteil des dortigen Zuchtpolizeigerichts in dem Prozeß geger
Laquerre, Laiſant und Deroulede bei dem Gericht in Bordeaux die
Beruſung einzulegen.
„Reuter's Büreau' erfährt, Frankreich werde ſeine Zuſtimmung
zur Konverſion der privilegierten eghptiſchen Staatsſchuld
ver=
weigern, im Falle nicht befriedigende Garantien für die Raumung
Egyptens von enaliſchen Truppen gegeben werden.
Engkand. Das Oberhaus nahm am 25. mit 113 gegen 104
Stimmen in dritter Leſung die Regierungsbill, betr. die
Erleichte=
rung der Uebertragung des Grundbeſitzes an.
Im Unterhauſe teilte am 25. Ferauſſon mit, nach aus Kairo
eingegangenen Berichten rücke eine bedeutende Streitmacht der
Der=
wiſche gegen Wadyhalfa vor. General Greenſell erachte es für
zweckmätig, nach Wadyhalfa zu gehen. Die britiſchen Truppen
werden in Bereitſchaft gehalten, um nötigenfalls ebendorthin
abzu=
gehen. Ferguſſon erklärte ferner, die Regierung habe keine
Nach=
richt davon, daß Rußland eine neue Kohlen= und Flottenſtation auf
der Deerinſel (ordpacific) angelegt habe.
Große Befriedigung erzeugt die Antündigung, daß die
Flotten=
ſchau bei Spithead nicht am Bankfeiertage, am 5. Auguſt, ſondern
zwei Tage vorher, alſo Samstag den 8. Auguſt ſtattfinden wird.
alſo noch am Tage der Ankunft des Kaiſers.
Wie der „Times' aus Sanſibar gemeldet wird, ſind alle
Be=
fürchtungen wegen der Wißmannſchen Dampfer behoben. In einem
derſelben kehrte Wißmann nach Bagamoyo zurück, drei kamen in
Sanſibar an, einer ankert wegen Kohlenmangels vor Lamu und
einer ſegelte nach Aden.
Bekgien. Der frühere belgiſche Kriegsminiſter General Chazal
wurde zum Könige gerufen, um die etwaige Wiederübernahme des
Kriegsportefeuilles und die Einführung der allgemeinen Dienſtpflicht,
zu beraten.
Gutem Vernehmen zufolge ſtrebt Rußland die Aufnahme einer
neuen Baaranleihe in Paris und Brüſſel an.
Rußland. Das „Journal de St. Vetersbourg; reproduziert.
die Thronrede ohne Kommentar, macht jedoch die auf die unveränderten
Beziehungen zu dem Ausland und die Hoffnung auf die Erhaltung
des Friedens bezüglichen Stellen beſonders kenntlich.
Die „Nowoie Wremjar konſtatiert die friedliche Stimmung in
den politiſchen Kreiſen Oeſterreichs. Selbſt der Paſſus der
Thron=
rede über Serbien ſei faſt unangreifbar, dagegen findet das Journal
die Stelle über Bulgarien unpaſſend und wahrheitsentſtellend. Die
„Nowoſti” meinen, dieſer Paſſus ſolle die auſtrophilen Elemente auf
der Balkanhalbinſel ermutigen und die Anhänger der thatſächlichen
Unabhänaigkeit der Balkanvölker einſchüchtern, was abermals einen
Beweis für die Doppelzüngigkeit der öſterreichiſchen Politik liefere.
Butgarien. Prinz Ferdinand berief am 23. abends
Stambu=
low ins Valais und gab ſeiner lebhaften Freude über die Worte
des öſterreichiſchen Kaiſers über Bulgarien Ausdruck und dankte im
Namen Bulgariens in wärmſten Worten Stambulow für deſſen
ausſchließliches Verdienſt um die Aufrechterhaltung der Ruhe und
Ordnung im Lande.
Der ſerbiſche Vertreter Body übernahm am 25. die Leitung
der Geſandtſchaft. Gelegentlich des Beſuches bei Stransky drückte
Body die freundſchaftlichen Abſichten Serbiens bezüglich
Bulga=
riens aus.
Herdien. König Alexander reiſte am 26. mit dem Regenten
Protitſch und Belimarkowitſch ſowie ſämtlichen Miniſtern nach
Kruſchewatz, wohin der Metropolit Michael ſich bereits am 24.
be=
geben hat. Riſtitſch iſt durch Unwohlſein verhindert, an der Koſſow=
Feier Teil zu nehmen.
Die Thronrede des Kaiſers Franz Joſef rief in den ſerbiſchen
Regierungskreiſen einen vortrefflichen Eindruck hervor, weil ſie
be=
weiſt, daß die leitenden Kreiſe der benachbarten Monarchie die
Ent=
wickelung der Dinge in Serbien mit ganz anderen Augen als die
Preſſe anſehen und die mittelſt zahlreicher Intriquen entfachte
Zei=
tungshetze der letzten Tage auf das gebührende Maß zurückführen.
Türſtei. Die Nachricht, wonach die Pforte Rußland eine Note
betreffend Armenien überreichte, wird offiziell dementiert, ebenſo
ſind auch die Gerüchte über Veränderung im Kabinet unbegründet
Der neue Geſandte der Vereinigten Staaten, Hirſch, iſt
einge=
troffen und der bisherige Geſandte, Strauß, abgereiſt.
Cgppten. Der Regierung iſt die Beſtätigung der Nachricht
zu=
gegangen, daß Frankreich die egpptiſche Konverſion nur dann
zu=
geſtehen wolle, wenn England ſeine Truppen aus Egypten
zurück=
ziehen werde. Da ſeitens Englands keine Garantien, die Frankreich
befriedigen, zu erwarten ſind, gilt das Konverſions=Proiekt als
geſcheitert.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 27. Juni.
Se. Großh. Hoheit der Prinz Wilhelm haben am Dienstag
eine mehrwöchentliche Reiſe nach dem bayeriſchen Gebirge und zu
den Feſtſpielen in Bayreuth angetreten.
Ordensverleihungen. Se. Majeſtät der Kaiſer haben dem
ſü eordneten der Bürgermeiſterei in Mainz. Dr. Gaßner, den
pfen Adler=Orden 4. Kl., dem Großh. Provinzialdirektor Küchler
Mainz den Stern zum Königl. Kronen Orden 2. Kl., ſowie dem
t66h. Kreisrat und Kammerherrn v. Zangen zu Oppenheim
d dem Oberbürgermeiſter Dr. jur. Oechsner zu Mainz den
hur gl. Kronen=Orden 3. Kl. verliehen.
Schwurgericht. Mit dem am Dienstag bis zu ſpäter Stunde
dauernden Falle hat die diesmalige Schwurgerichtsperiode ihren
hſchluß gefunden, und wurden die Geſchworenen vom Präſidenten
ti beſonderem Ausdruck des Dankes für die dem Staate geleiſteten
henſte entlaſſen. Die zur Verhandlung gelangte Anklage richtete
gegen drei noch dem jugendlichen Alter von 17, 18 und 20
hͤren angehörige Burſchen, die Taglöhner Jakob Daus,
akthaſar Ritter und Ludwig Pfeil, ſämtlich aus
elgenſtadt, zuletzt in Dienſten bei dem Oekonomen und
Backſtein=
leiner Fink in Offenbach a. M. wegen Körperverletzung
it tötlichem Erfolg. Sie hatten nach geringfügigem Disput
er Nacht vom 24. zum 25. März d. J. den ebenfalls bei Fink
ſhäftiaten Georg Stroh, einen Mann in reiferen Jahren, mit
nrm Eiſenſtück, mit Latten und einem Beſenſtiel derart auf den
bff geſchlagen, daß der Bedauernswerte ſchon anderen Tages
hnen Verletzungen erlag. Nach dem Urteil der als Sachverſtän
hi vernommenen Kreisärzte Dr. Hering (Offenbach) und Dr.
pamer (Darmſtadt) beſtand kein Zweifel darüber, daß der Tod
Stroh als eine Folge mehrerer bedeutender Verletzungen an
ſien Kopfe anzuſehen iſt. Die drei Angeklagten wurden des ihnen
r. Laſt gelegten gemeinſam verübten Verbrechens unter
Aus=
hliß mildernder Umſtände für ſchuldig befunden und Jakob Daus
d Balthaſar Ritter zu je 1 Jahr 8 Monaten und Ludwig Pfeil
3 Jahren 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Nur ihrem
jugend=
chen Alter haben die beiden Erſtgenannten ihre bedeutend geringere
tafe zu verdanken. Der Antrag des Staatsanwalts war für
laus und Ritter auf je 2 Jahre 6 Monate gegangen.
— Aus Anlaß des Ablebens des Dr. Falker und die Gebäude
r Heſſiſchen Ludwigsbahn auf Halbmaſt geflaggt.
— Einen glanz= und reizvollen Verlauf nahm das 19.
Stiftungs=
ſt der Sektion Darmſtadt des deutſchen Alpenvereins am 23. d. Mts.
1 dem Alsbacher Schloß und in Heppenheim. Zu keiner Zeit
ar die Zahl der hieſigen Teilnehmer und der auswärtigen Gäſte
m ſo große, es waren u. a. der Vorſitzende der Sektion
Frank=
lrt, Herr Dr. Peterſen, und der Vorſitzende der Sektion Pfalzaau,
ſerr Herſchel von Mannheim, erſchienen: die Vorſitzenden der
Sek=
bnen Wiesbaden und Mainz hatten ſich infolge unerwarteter
bhaltung telegraphiſch eutſchuldigt. Das ſehr anſprechende
Luſt=
ſiel Der beſunderne Baam' lein Purzelbaumh - nach einer
Er=
ihlung Kobell's - wurde geradezu muſtergiltig geſpielt, und den
arſtellern durch ſtürmiſchen wiederholten Hervorruf der Dank
ſitens der den inneren Schloßraum anfüllenden Zuhörer lebhaft
ngedrückt. Vorzüglich gelungen waren die nachfolgenden alpinen
elänge des Sektionsquartetts unter trefflicher Leitung des Herrn
Ruſikdirektor Senff. Der Spaziergang vom Alsbacher auf das
uerbacher Schloß, bekanntlich einer der entzückendſten Gänge der
lergſtraße, und zur Station wurde durch Muſikvorträge in
an=
enehmſter Weiſe verkürzt. Der Bankettſaal in Heppenheim hatte
ne äußerſt geſchmackvolle Ausſtattung erhalten, die alle früheren
übſchen Dekorationen weitaus in Schatten ſtellte. Das Leben und
reiben hier war ein von feſtlicher Stimmung getragenes; unter
leden und Geſängen entſchwanden die durch Zuhilfenahme eines
Trazugs möglichſt erweiterten Stunden wie Minuten. Das Feſt
urd ſich im Gedächtniſſe der Teilnehmer dauernd erhalten.
L. Die rheiniſchen Nebenbahnen bilden eben ein Obiekt, auf
elches zur Beit die Privatſpekulation bedeutend ihr Augenmerk
ichtet. Außer verſchiedenen Linien nach der bayeriſchen Grenze zu,
urden in der jüngſten Zeit im Auftrag einer engliſchen
Geſell=
haft von dem Oberingenieur Skinner Vermeſſungen für eine
Bahn=
me Alzey=Oppenheim=Darmſtadt mit einer Ueberbrückung des
theines an der Oppenheimer Ueberfahrt gemacht. Nach den
on Ingenieur Skinner angeſtellten Berechnungen würden die Koſten
ieſer Oppenheimer Rheinbrücke, die ohne Waſſerpfeiler und nur
nit 2 Uferpfeiler gedacht iſt, 1800000 M. betragen und ſich der
ticometer fertiger Bahnlinie = Normalſpur - auf 25000 M.
ellen, vorausgeſetzt, daß die Gemeinden das benötigte Gelände
un=
nigeltlich ablaſſen. Wie man uns mitteilt, iſt die engliſche
Geſell=
haft, welche die Berechnung hat anſtellen laſſen, bezüglich der
lugführung der Linie bereits mit dem Komits in Verbindung
ge=
reten, das ſich zur Anlage beregter Bahnſtrecke jüngſt unter dem
orſitz des Herrn Oberbürgermeiſters Ohly in Oppenheim
kon=
ſinnert hat.
— Der Mozart=Verein hat für ſein am nächſten Samstag im
Sa albau ſtattfindendes Sommerfeſt ein ebenſo intereſſantes als reich
usgeſtattetes Konzert=Programm aufgeſtellt, das in ſeiner nur ſelten
ebotenen Abwechslung von Geſang= und Muſikvorträgen jedenfalls
uon anziehendſter Wirkung ſein dürfte. Der 1. Teil iſt den
Vor=
ruͤgen des Chors gewidmet und bringt als Eingangsnummer das
m letzten Winterkonzert mit allgemeinem Beifalle aufgenommene
Nr. 123
1163
impoſante Türmerlied von Eyken, mit Begleitung von
Blasinſtru=
menten. Hierauf folgen 2 prächtige Kompoſitionen von R. Senff:
„In der Ferne= und „Abendreihn', Das Herz am Rhein von
Edm. Schultz und „Alpenfeer mit Piſton=Solo von
Kremſer-
letzteres von Herrn Hilge gütigſt übernommen. — Den Schluß
bildet das Volkslied =Prinz Eugen' im Urtert, welchen E. Kremſer
in bekannter Originalität mit äußerſt wirkſamer und charakteriſtiſcher
Inſtrumentalbegleitung entſprechend illuſtriert hat. Den 2. Teil
füllen die Muſikvorträge der Kapelle Hilge aus und hat auch
hier=
für deren Leiter ein ſehr gewähltes, die ernſte wie die heitere
Richtung gleich berückſichtigendes Programm zuſammengeſtellt. Wir
erwähnen daraus Triumphmarſch von Beethoven, Rienzi=Ouvertüre,
Balletmuſik von Rubinſtein und Frühlingswalzer von Waldteufel.
Gegen 10¼ Uhr beginnt der Tanz. während in den Zwiſchenpauſen
die Kapelle in dem Garten weiter konzertiert. Bleibt ſomit der
Veranſtaltung auch die Gunſt des Himmels erhalten, ſo ſteht den
Beſuchern ein ſchöner und genußreicher Feſtabend in ſicherer Ausſicht.
Die kürzlich in dieſen Blättern beſprochene Verſteigerung
alter Gegenſtäude zu mildem Zwecke mußte wegen der Lokalfrage
bis zum September verſchoben werden. Es wird ſeiner Zeit nähere
Mitteilung darüber erfolgen und wolle man bis dahin die
freund=
lichſt zugedachten Gegenſtände gefälligſt aufbewahren.
- Bei dem in Rüſſelsheim ſtattgefundenen Gau=Turnfeſt fielen
der Turngeſellſchaft Darmſtadt 6 Preiſe zu und zwar erhielten die
Turner: V. Dern den 2. Preis, Hch. Hochſtätter 12. Preis, F.
Ger=
bia 17. Preis. W. Ackermann 19. Preis. J. Germann 27. Preis
und Ad. Emig 40. Preis. Es iſt mithin ein ſehr erfreuliches
Re=
ſultat, daß die von der Turngeſellſchaft geſtellten Preisturner
ſämt=
lich Preiſe errangen. Im Ganzen kamen 45 Preiſe zur Verteilung
und fielen die drei höchſten an: den Turnverein Aſchaffenburg
(I. Preis). die Turngeſellſchaft Darmſtadt (2. Preis) und die
Turn=
gemeinde Darmſtadt (3. Preis). Die Geſamtzahl der von den vier
Turnvereinen in Darmſtadt=Beſſungen errungenen Preiſe
be=
trägt 20.
1 In der oberen Hügelſtraße in dem Hauſe Nr. 37 iſt Dienstag
vormittag gegen 12 Uhr ein Gardinenbrand emſtanden. Derſelbe
wurde, ohne weiteren Schaden angerichtet zu haben, von den
Haus=
bewohnern wieder gelöſcht.
J. Aus Rheinheſſen, 25. Juni. Ueber ſchwere Gewitter,
die geſtern und am Sonntag in der diesſeitigen Provinz
nieder=
aingen, liegen aus einer Reihe von Ortſchaften Nachrichten vor.
In Nieder=Olm war das Wetter von heftigem Hagel begleitet, der
an den Feldfrüchten bedeutenden Schaden anrichtete. In Ober=Olm
ſchlug der Blitz dreimal ein, zweimal kalt und in einem Falle zündete
er eine Scheuer an. In Marienborn zündete der Blitz gleichfalls
eine Scheuer an. In Niederingelheim tobte das Unwetter ganz
beſon=
ders. Dorten wurde auch eine Frau vom Blitz erſchlagen.
St. Frankfurt, 26. Juni. (Opernhaus.) Herr Pichler vom
Hoftheater in Braunſchweig begann geſtern als „Don Joſe' in der
Oper „Carmen' ein Gaſtſpiel auf Engagement. Der Künſtler ſingt
mit großem Geſchmack und muſikaliſcher Sicherheit, begleitet von
einem ſehr hübſchen Spiel. Die Stimme iſt ſehr umfangreich,
klingt jedoch etwas ſpröde und eher baritonal, was für einen
lhri=
ſchen Tenor von Nachteil iſt. Das Publikum nahm die Leiſtung
ſehr freundlich auf und beehrte den Gaſt mit Beifallsſpenden. Wir
ſehen der Fortſetzung ſeines Gaſiſpieles mit Intereſſe entgegen und
glauben. daß er mit dem =Poſtillon einen größeren Erfolg erzielen
wird. Das Haus war ſehr gut beſucht.
Rüſſelsheim, 25. Juni. Die Herren Gebr. Engelhardt
feiern am 29. d. M. das 7jährige Beſtehen ihrer Fabrik.
Stuttgart, 25. Juni. Nach der Parade, über welche der
Kaiſer ſich ſehr befriedigt äußerte, fand ein Prunkmahl ſtatt, wobei
der König einen Toaſt auf das Kaiſerpaar und die anweſenden
Fürſtlichkeiten ausbrachte. Der Kaiſer antwortete, indem er die
innigſten Glückwünſche der hier verſammelten Vettern und
Ver=
wandten darbrachte, es ſei ein Vorrecht des deutſchen Volkes. daß
die deutſchen Stämme mit ihren Fürſten in Freude und Leid
ver=
bunden wären. Dies habe beſonders Schwaben in dieſen Tagen
beſtens bewährt. „Gott ſchütze Ew. Majeſtät und laſſe Sie noch
viele Jahre über den treuen Schwaben walten. Der Kaiſer brachte
ein Hoch auf die Majeſtäten aus, auf welches der König mit einem
Hoch auf die Armeen der hier verſammelten Souveräne, beſonders
auf die Württembergiſche Armee erwiderte.
Stuttgart, 25. Juni. Bei dem Dinerauf Schloß
Roſen=
ſtein toaſtete König Karl auf das Wohl des Kaiſerpaares und der
verſammelten Fürſtlichkeiten, worauf ſich der Kaiſer erhob, um dem
König zu danken. Die Fürſten und Völker ſeien ſolidariſch
ver=
bunden und der ſchwäbiſche Volksſtamm hänge mit inniger Liebe
an dem angeſtammten Königshaus. Möge es König Karl noch
lange Jahre beſchieden ſein, zum Segen des Landes das Scepter
zu führen. Der Kaiſer leerte ſein Glas auf das Wohl des
Königs=
vaares und des königlichen Hauſes. - Bei der Parade ſtürzte
Prinz Ernſt von Weimar, der Neffe des Königs, und trug
eine Gehirnerſchütterung davon. Der Zuſtand des Prinzen iſt aber
nicht gefährlich.
1764
Nr.
Stuttgart, 25. Juni. Das geſtrige Theaterfeſt mit lebenden
Bildern verlief auf das glänzendſte; demſelben wohnten ſämtliche
Fürſtlichkeiten bei, der Großfürſt=Thronfolger von Rußland ſaß
neben der Königin. An die Feſtvorſtellung im Theater ſchloſſen ſich
ein Ballfeſt und italieniſche Nacht an.
Sigmaringen, 25. Juni. Die Braut des Erbprinzen Wilhelm
von Hohenzollern, Prinzeſſin Maria Thereſia von Bourbon,
iſt nachmittags 2 Uhr hier eingetroffen und von der geſamten
fürſt=
lichen Familie, der Königin von Sachſen, den badiſchen, bayeriſchen,
ſächſiſchen und belgiſchen Prinzen und Prinzeſſinnen empfangen
worden. Sämtliche Behörden waren auf dem Bahnhoſe anweſend:
Schulen, Korporationen und eine große Menſchenmenge waren in
den Straßen aufgeſtellt. Abends findet ein Prunkmahl und eine
Feſtvorſtellung im Theater ſtatt.
Verlin, 25. Juni. Wie hier verlautet, ſoll eine Verlobung des
Vrinzen Eugen von Schweden mit der Prinzeſſin
Kalaukani von Tahiti in Ausſicht ſtehen. Die im 15. Jahre ſtehende
Vrinzeſſin wird trotz ihrer braunen Farbe als eine Schönheit erſten
Ranges bezeichnet. Prinz Eugen widmet ſich gegenwärtig in Paris
dem Studium der Malerei.
Verlin, 24. Juni. Die Erhebungen, welche bezüglich des
Ge=
ſchäftsbetriebes der Abzahlungsgeſchäfte und der damit
verbundenen Mißbräuche ſtattaefunden haben, ſcheinen beendet zu
ſein und zu dem Ergebnis geführt zu haben, daß die Geſetzgebung
Anlaß hat, durch beſondere Vorſchriften gegen dieſe Art von
Ge=
ſchäften einzuſchreiten. Man beabſichtigt, wie aus den Mitteilungen
eines den leilenden Kreiſen naheſtehenden Blattes zu entnehmen iſt,
den Erlaß eines Geſetzes, welches dem Unweſen ein Ende macht,
daß der unter Vorbehalt des Eigentums verkaufende Gläubiger
Verkäufer) von dem Schuldner (Käufer) den Kaufgegenſtand bei
Nichteinhaltung der Zahlungsfriſten einfach zurücknimmt, ohne die
bislang geleiſteten Zahlungen irgendwie in Anrechnung zu bringen:
an Stelle dieſes ſchreienden Mißbrauchs ſoll in Zukunft die
Rege=
lung treten, daß der Gläubiger die geleiſteten Zahlungen nach
Ab=
zug einer billigen Vergütung für den Gebrauch und die Abnützung
des Kaufaegenſtandes zurückvergüten muß.
8t. Bäderfrequenz. Aachen 16 311. Baden=Baden 18 69l. Ems
5797. Homburg 3294. Kreuznach 1793. Münſter a. St. 640.
Nauheim 3015. Schlangenbad 586. Schwalbach 1714. Soden i. T.
998. Weilbach 46. Wiesbaden 51336. Helgoland 1150. Oſtende
1462.
Wien, 25. Juni. In Rudolfsthal (Bosnien) wurde vorgeſtern
in Anweſenheit des deutſchen Konſuls v. Oertzen aus Sarajewo
und der Spitzen der Behörden die erſte evangeliſche Kirche
Bosniens durch den Agramer Pfarrer Kolatſchek feierlich
ein=
geweiht. — Der Großinduſtrielle Guſtav v. Schöller iſt heute
geſtorben.
Vom Kaiſer erzählt man ſich in Oldenburg bei
Gelegen=
heit ſeines Beſuches: Der Kaiſer beſuchte auch den preußiſchen
Ge=
ſandten, Grafen Eulenburg, der eine ſtattliche Schaar munterer
Knaben beſitzt. Da fragte einer der Kleinen: „Onkel Kaiſer, wo
haſt Du denn aber Deine Krone.
Antwort: „Ja, mein lieber
Junge, die ſetze ich nur des Sonntags nachmittags auf.
Spielhagens neueſter Noman.
E. A. Friedrich Spielhagen gehört unter den deutſchen Dichtern
zu jenen rüſtigen Kämpfernaturen, welchen es nicht blos um's
intereſſante Fabulieren zu thun iſt, ſondern die ihre ſchriftſtelleriſche
Aufaabe zugleich vom pädagogiſchen Standpunkte aus erfaſſen und
ihr Publikum lehren und erheben wollen. Faſt in allen Romanen
Spielhagens tritt uns das klare, feſte Lebensprogramm des Dichters
entgegen. Dasſelbe hat ſeine Wurzeln in den Gedanken und
Ueber=
zeugungen, welche die Dichter und Denker des vorigen Jahrhunderts
bei ihrer Kulturarbeit leiteten und die einſt als ausſchlaggebend
und charakteriſtiſch für Deutſchland und ſeine Bürger galten. Für
Spielhagen iſt dieſer deutſche Jdealismus auch noch heute das Salz
der Erde. Wenn dieſes Salz dumm wird, womit ſoll man ſalzen ?
Wie ſich im Romane „Was will das Werden ?2 die Grundidee
in die Worte eines bibliſchen Vorgangs kleidet, ſo knüpft auch der
Titel des jüngſten Werks „Der neue Pharaou an eine
Bibel=
ſtelle an. Die Stelle im Pentateuch, welche mit lapidarer Kürze
die Wandelbarkeit der menſchlichen Dinge bezeichnet, lautet: „Da
kam ein neuer Pharao auf in Cohpten, der wußte nichts von
Joſeph. Der neue Pbarao iſt die veränderte Zeit; ſein
Nicht=
wiſſen von Joſeph die veränderte Denkweiſe der Menſchen, der
ver=
änderte Menſch. In dieſe neue Welt des neuen Pharao, die mit
dem deutſchen Jdealismus von früher nur ſehr geringe
Beziehungs=
punkte hat, führt uns nun der Dichter durch verſchiedene Perſonen
und Verhältniſſe. die charakteriſtiſch für das Deutſchland unſerer
Tage ſind. Durch den Mund der Perſonen, die Spielhagen ſich
zu Trägern ſeiner eigenen Welt= und Lebensanſchauung gewählt,
läßt er helle Streiflichter fallen auf die tiefklaffende Differenz, die
zwiſchen den Leuten beſteht, die ihr individuelles Glück und den
Fort=
ſchritt im allgemeinen auf dem Felde der Erfolgsgläubigkeit und
123
des modernen Streberlums ſuchen, und ſolchen, welche noch
Alter Achtung tragen für die Ideale der Jugend, um
deretwl=
ſie einſt gekämpft und gelitten haben.
Für die Kreiſe unſerer modernen Geſellſchaft, in welchen
die öde Genußſucht, der ſäbelraſſelnde Chauvinismus, der krf,
Materialismus, der jeder idealen Wallung hohnvoll ein Schnipp;
ſchlägt, breit macht, - für dieſe Kreiſe hat Svielhagen nur
ernſte Wort der Schrift: „Wenn ihr die ganze Welt gewönnet
nähmet Schaden an eurer Seele, es wäre doch alles nichts nütz
Was ihm aber die Seele, das unſterbliche Teilen.
Volkes dünkt, das ſpricht er an mehr als einer Stelle deutlich e
Spielhagen, deſſen friſche Dichternatur mit herrlichen
Fernblä=
in die Weite und Breite des Völkerlebens gepaart erſcheint, iſt
ce=
nicht ſo einſeitig, daß er nur immer ſeine eigene Meinung orak
er läßt auch die entgegengeſetzte in kräftiger und logiſcher Form
Tage treten. So ſagt z. B. eine Figur des Romans, der Dr.
Brey=
ein ehemaliger Achtundvierziger, der ſich aber ſeit 1870 mit
vaterländiſchen Zuſtänden vollkommen ausgeſöhnt hat und
Freudigkeit und Zuverſicht am Bau des neuen Reiches arbeitet,
Dr. Schmith. dem geborenen Idealiſten: „Ich halte dafür, daß
in das Land des echten Jdealismus nur durch die heutige Wüſte,
Realismus gelangen können: Ihnen iſt der Wüſtenweg ein
allemal ein Irrwea. Oder mit einem andern Bilde: Sie möckih
das edle deutſche Gold völlig rein halten: ich mill es, damit esſ
rechten Kurs auf dem Markte des Lebens habe, mit einer
ſprechenden Portion dauerhaften Meſſings leaieren.
Sittliche Kernnaturen wie dieſe beiden Männer in Spielhacll
Roman müſſen ſich, obwohl ihre politiſchen und ſozialen Anſch
ungen divergieren, ſchließlich doch vereinigen in der Ueberzeugen
daß politiſche Meinungsverſchiedenheiten ſehr oſt Sache des Tnl
peraments und Folge der individuellen Lebensbedingungen
Lebensſchickſale ſind, die ſonſt aleichgeartete Menſchen in dieſes M.
jenes Lager treiben. In Erfindung der Handlung erweiſt Spil
hagen ſich auch im „neuen Pharaor als echter Romancier, der
abenteuerliche, phantaſtiſche keineswegs verſchmäht. Seine Heh
haben echte und rechte „Romanſchickſaler. Aber dennoch ſind di
hm nicht viel mehr als der annehmbare Einſchlag für ſeine
dankengeſpinſte. Sehr ſelten geſchieht es, daß er mit Vorliebe
Nebenſächlichem verweilt oder Epiſoden, ſeien dieſe auch Liekel
affairen, im Verhältnis zum Ganzen breil tritt. Die Fakten
Daten laſſen ihn in der Hauptſache gleichgiltig, er intereſſiert
eigentlich nur für die Ideen die hinter den Dingen ſtehen.
Die Welt des,Neuen Pharao'ſchildert uns Spielhagen
übrigi=
nicht im Sinne des verbitterten Peſſimiſten, eine menſchlich=mil,
Nathanſtimmung herrſcht vor, und wir machen auch die ausſäh
liche Bekanntſchaft ſolcher Elemente, die dem Zeitaötzen nicht opfü
die den Tanz ums goldene Kalb nicht mittanzen. Einen ſogenanrt
Romanſchluß, der mit allem, wak da in den 500 Seiten im
Hey=
des denkenden Leſers angeregt und aufgewühlt worden iſt, im Si
des Märchens zu Ende kommt und fertig wird, können wir h
Spielhagen nicht verlangen. Solche Lektüre will nicht blos ſpann
und feſſeln, ſie will das Leben einer Evoche, den Geiſt einer8
neration charakteriſieren und in anſchaulichen Typen vor uns el
bauen. Der Dichter entläßt ſeine Leſer, nacdem die ernſtete
mütigen Mahnungen voraufgegangen, um wieder zu dem mildel
freundlichen Joſeph zurückzukehren, mit dem ernſten, kräftäl
Manneswort: „E3 iſt das alte Cgypten nicht mehr - gewiß. M
wir müſſen es doch verſuchen und weiter kämpfen, trotz dem nei
Pharao.”
Todrs=Anzeige.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſeren;
lieben Sohn, Bruder und Neffen
Gustav Sauer
im noch nicht vollendeten 16. Lebensjahre nach kaum
zweitägigem Krankenlager heute Vormittag 11¾ Uhr
zu ſich abzurufen.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Sauer Wwe.
Friedrich Sauer.
Philipp Sauer.
Johanna Speer.
Dorothea Sauer.
Darmſtadt, 26. Juni 1889.
Die Beerdigung findet Freitag Abend um 5 Uhr ſtatt.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.