Darmstädter Tagblatt 1889


21. Juni 1889

[  ][ ]

SvoLutUUttt
=ESTLUOh

Nbennemenksyrei=
Eedelährtich 1 Ma 50 Vf. H.
Erhngirohn Auzwim verda .
da Poſtämtern Beſtellungn i.
rgngenomnen zu 1 Marl 5o P.
ww Ouartal huck. Pofaufſchliag

152. Fabrgang.
Mit der Somntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
4.

Inſerake
Ferden angenommen: in Darmſtad.
von de Exedition Rheinſtr. Nr. 2.
RBeſſungen von Friedr. Bltzes,
Schießhausſtraße 11 ſowie auzwärs
don allm fnnonen=Eppeditlonen.

Amtliches Organ
flr die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

48 119.

Freitag den 21. Juni.

1889.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Schießübungen auf dem Artillerie=Schießplatz bei Griesheim.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß das 1. Großh. Heſſiſche Inſanterie=(Leibgarde=Regiment Nr. 115,
im Samstag den 22. d. Mts, Vormittags zwiſchen 7 und 11 Uhr, eine Schießübung mit ſcharſer Munition auf
ſem Artillerie=Schießplatze bei Griesheim abhalten wird.
Darmſtadt, den 20. Juni 1889.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
(7208

Ariegsgrrichtliches Erkenntniß.
Durch kriegegerichtliches unterm 14. d. Mts. beſtätigtes Erkenntniß vom
4. Juni d. J3. ſind:
1) der Gardiſt Georg Fiſcher der 3. Compagnie Infanterie Regiments Nr. 115,
geboren am 27. März 1863 zu Eberſtadt, Kreis Darmſtadt,
2 der Gardiſt Cyrill König der 5. Compagnie desſelben Regiments, geboren
am 23. Januar 1865 zu Reichsfeld, Kreis Schlettſtadt,
3) der Gardiſt Johannes Wagner der 7. Compagnie desſelben Regiments, ge=
boren
am 17. April 1859 zu Arheilgen, Kreis Darmſtadt,
4) der Musketier Anton Kühnapfel der 10. Compagnie Infanterie=Regiments
Nr. 116, geboren am 1. Juli 1867 zu Braunsberg. Kreis Braunsberg,
5) der Musketier Joſef Lidy der 10. Compagnie desſelben Regiments, geboren
am 23. September 1865 zu Gebweiler, Kreis Gebweiler,
in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in eine Geldſtraſe von je 200 Mk.
verurtheilt worden.
Durch kriegsgerichtliches unterm 14. Juni 1889 beſtätigtes Erkenniniß vom
8. Juni 1889 ſind die Reiruten:
7) Jacob Schmitt, geboren am 26. Februar 1866 zu Gernsheim, Kreis Groß=
Gerau, vom Landwehrbezirk 11 Darmſtadt;
2) Friedrich Friedrich, geboren am 28. Auguſt 1866 zu Ober=Finkenbach,
Kreis Erbach i. O.
3) Georg Wilhelm Hofmann, geboren am 11. Mai 1868 zu Gammelsbach,
Kreis Erbach i. O.,
4) Lubens Zimmermann, geboren am 6. Auguſt 1866 zu Eſchhoſen, Kreis
Limburg, vom Landwehrbezirk Erbach i. O.;
5) Philipp Unkelbach, geboren am 3. Februar 1867 zu Nack, Kreis Alzey.
vom Landwehrbezirk Mainz;
6) Jacob Ludwig, geboren am 9. Januar 1867 zu Guntersblum, Kreis
Oppenheim,
7) Adam Keſſel, geboren am 28. Auguſt 1866 zu Nierſtein, Kreis Oppen=
heim
, vom Landwehrbezirk Worms,
in contumaciam für fahnenflüchtig erlärt und der . Schmitt in eine Geld=
ſtrafe
von vierhundert Mark, alle übrigen in eine ſolche von je zweihundert Mark
verurtheilt worden.
[7209
Darmſtadt, den 18. Juni 1889.
Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.

Bekanntmachung.
Durch Urtheil des Schöffengerichts bei
Großherzoglichem Amtsgericht Darm=
ſtadt
1. vom 21. Mai d. J3. iſt gegen
Jacob Körner Il., Milchhändler von
Weiterſtadt, wegen Verkaufs entrahmter
Milch ohne Bezeichnung als ſolche eine
Geldſtrafe von 50 Mark ausgeſprochen
worden.
Darmſtadt, am 13. Juni 1889.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
[7210
Römheld.

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244

[ ][  ][ ]

1694

Nre. 1u0
Edictal=Ladung.
Nachdem wider den Dispoſitionsurlauber (Füſilier) Reinharb Vogt aus dem
Landwehrbezirk Gießen, geboten am 9. Mai 1865 zu Eſchbach, Kreis Uſingen,
wohnhaft zu Hauſen, Kreis Gießen, der förmliche Deſertionsprozeß eröffnet worden
iſt, wird derſelbe hiermit aufgefordert, ſich ſofort bei ſeinem Truppentheil zu ge=
ſtellen
, ſpäteſtens aber in dem auf
Samstag den 9. November 1889, Vormittags 10 Uhr,
anberaumten Termin vor dem unterzeichneten Gericht zu erſcheinen, widrigenfalls
die wider ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen, er in contumaciam für fahnen=
flüchtig
erklärt und in eine Geldbuße von Einhundert und Fünfzig bis Dreitauſend
Mark verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 18. Juni 1889.
[7213
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25) Diviſion.

Bekanntmuchung.
Betreffend: Die offentliche Impfung des Jahres 1889.
Die Fortſetzung der diesjährigen öffentlichen Impfung für die nach 8 1,
Ziſſer 1, ſowie 8 2 oder 3 des Reichsimpfgeſetzes Pflichtigen für die hieſige Stadt
findet nächſten
Dienstag den 25. Juni, Nachmittags 5 Uhr und die folgenden Dienstage,
ſo lange das Bedürfniß dauert, im Schulhauſe in der Rundethurmſtraße ſtatt,
was wir unter Bezugnahme auf unſere Bekanntmachung vom 16. Iſd. Mts. hier=
mit
zur allgemeinen Kenntniß bringen.
Darmſtadt, den 30. April 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(6067

Zuhlungs=Aufforderung.
Diejenigen Dienſtherrſchaften und Arbeitgeber. welche mit der Einzahlung
von Beitägen zur ſtädtiſchen Krankenanſtalt für Dienſtboten ꝛc. (frühere
Hospitalanſtalt) für die Monate April, Mai und Juni im Rückſtande ſind,
werden hiermit aufgefordert, innerhalb 10 Tagen Zahlung zu leiſten, widrigen=
falls
mit der Beitreibung nach 8 3 des Regulatios begonnen wird.
Darmſtadt, den 18. Juni 1889.
Städtiſche Krankenanſtalt für Dienſtboten ꝛc.
Jäger, Kaſſier.
ſ2214

Betreffend: Feldbereinigung in der Gemarkung Nieder=Ramſtadt.
Bekanntmahung.
Nachdem vom Gemeinderathe von Nieder=Ramſtadt die Einleitung des Ver=
fahrens
der Feldbereinigung in der Gemarkung Nieder=Ramſtadt nach Maß=
gabe
des Geſetzes vom 28. September 1887 (Regierungsblatt von 1887 Seite 247
beantragt, das Verfahren von der Landeskommiſſion für Feldbereinigung für zu=
läſſig
erkannt und der Unterzeichnete nach Art. 6 des genannten Geſetzes zum Kom=
miſſär
zur Vornahme der Abſtimmung ernannt worden iſt, wird hiermit Tagfahrt
zur Abſtimmung der betheiligten Grundeigenthümer auf
Freitag den 28. Juni, Nachmittags 4 Uhr, auf dem Großh.
Bürgermeiſterei=Büreau zu Nieder=Ramſtadt,
anberaumt.
Diejenigen Grundbeſitzer, welche in der angegebenen Tagfahrt weder perſönlich,
noch durch gehörig Bevollmächtigte abſtimmen, werden als für die Ausführung der
Feldbereinigung ſtimmend, angeſehen. Es müſſen daher nur diejenigen in dem
Termine erſcheinen, welche gegen die Ausführung einer Feldbereinigung in der Ge=
markung
Nieder=Ramſtadt ſtimmen wollen.
Den außerhalb der Gemarkung Nieder=Ramſtadt ſich aufhaltenden Betheiligten
wird empfohlen, zur Wahrung ihrer Intereſſen Bevollmüchtigte, welche in Nieder=
Ramſtadt wohnen, zu beſtellen, indem im ſerneren Verfahren beſondere Mit=
theilungen
an jeden einzelnen bekannten Betheiligten, wie eine ſolche diesmal durch
Zuſendung je eines beſonderen Abdrucks dieſer Bekanntmachung geſchieht, nicht mehr
erfolgen. Die weiteren amtlichen Veröffentlichungen finden im Darmſtädter Tag=
blatt
, ſowie auf ortsübliche Weiſe in Nieder=Ramſtadt und den angrenzenden Ge=
meinden
ſtatt.
Darmſtadt, den 1. Juni 1889.
Der Vollzugs=Kommiſſär:
Nover, Regierungsrath.
6457

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Robert v. Ctephanl.

[ ][  ][ ] Nr. 19 Berliner Tageblatr.
erfreut ſich der beſonderen Gunſt der gebildeten Ge=
ſellſchaftskreiſe
und iſt infolge ſeines ausgedehnten
Leſerkreiſes in Deutſchland und im Auslande die am
meiſten verbreitete große deutſche Zeitung
heworden; das Berliner Tageblatt' entſpricht aber auch
ſallen Anforderungen, welche man an eine ſolche zu
ſtellen berechtigt iſt, in vollem Maße. wrein
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14
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Ferd
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½ unter Mitarbeiterſchaft gediegener Fach=utoritäten auf alle1 Hanpt=
gebieten
, als Litteratur, Kunſt, Aſtronomie, Chemile, Techuologie
und Medizin erſcheinen im =B. T. regelmäßig
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werden die Auffuͤhr= agen derbedeutenden Berliner Theater einer eingehen=
den
Beurtheilung gewuͤrdigt, waͤhrend in dem täglichen Feuilleton die Ori=
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feuillet. Beiblatt, Mittheilungen über Landwirthſchaft, Gartenbau u. Hauswirthſchaft
ſerſcheint täglich 2mal in einer Abend= u. Morgen=Ausgabe und koſtet vierteljährlich
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Im täglichen Noman=Feuilleton erſcheint im nächſten Quartal ein höchſt ſpannender Noman von
P. Sales unter dem Titel Goldblundes Haurt.

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Schluß unſeres Ausverkaufs
wird durch Sommerſproſſen beeinträchtigt.
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Ende Juli.
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per halb Kilo

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[ ][  ][ ]

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Die noch vorräthigen Strobhüte für Damen, Mädchen, Kuaben und Kinder haben
wegen vorgerückter Saiſon im Preiſe derart herabgeſetzt, daß ſich die raſche Näumung der
Vorräthe vorausſehen läßt.
Die Preise verstehen sich gegen Baarzahlung. 1
Stroh-Capotten für Damen, grau Beige, weiß, braun, ſchwarz .. 0.50.
Runde Strohhüte für Damen und Mädchen, farbig, weiß u. ſchwarz 0.50.
Bunde Strohhüte für Damzen und Mädchen, farbig und ſchwarz. 1..
Manilla-Strohhüte für Damen und Müdchen . . 1.50.
Bast-Strohhüte für Damen und Mädchen
0.70.
Tokohama-Hüte für Herren, Kuaben, Damen und Mädchen... 0.50.
Florentiner-Xüte für Damen und Müdhen . . 1.50.
Florentiner-üte für Damen und Mädchen, neueſte Formen . . 2.50.
Blumenzweige, neueste Blätterzweige o. 5o md 1.
Darmſtadt, Juni 1889.
H. Stade
H Beer
1153

[ ][  ][ ]

Nr. 19

Schluß der
Cigarren-Verſteigerung.

169¾

Vaterhosen & Unterjacken in Vollo, Halbvolle
hrthel
und Baumvolle,
für
Reinleinene Fragen &am; Hanschetton, Cravalten,
Hosenträger, Strümplo & Socken,
Herren=
Sommerhandsohuhe, Glacshandschnhe ete. eto.
Rudolk Hick, C. Hichlor's Hachk.

Hamstag den 22. Juni 1889, Vormittags 9 Uhr und
Nachmittags 2 Uhr anfangend,
ſixſteigert der Unterzeichnete unwiederruflich zum letzten Male im Saale
heæ Reſtauration zur Roſenhöhe; dahier, Ecke der Mühl. und Runde=
ſhurmſtraße
, den Reſt mit ungefähr
20,000 Cigurren,
beſtehend in:
Holländer, Brasil. Felice, Sumatra,
Brasil.
Darmſtadt, den 20. Juni 1889.
3
Wittich, Gerichtsvollzieher.

1
ſwird nach erfolgtem Abſchluß
ſeiner im erſten Halbjahre in
Hanau, Aſchaffenburg, Offenbach, Wiesbaden und Mainz unter allſeitiger
Anerkennung und großer Betheiligung ertheilten Sehrelb-Kurgo zwecks aber=
maliger
Eröffnung (am Montag, 1. Juli) eines 14tägigen bezw. 12 Lehrſtunden
ſumfaſſenden Cyelus ſeiner eigenen nunmehr im 32. Jahre von ihm lehrenden
und während welcher Zeit von über 7000 Perſonen aus faſt allen Beruſs=
lategorien
und hohen und höchſten Miniſterial= und Hof=Kreiſen frequentirten
Sehreib-Methode in den nächſten Tagen wiederum In Darmstadt eln-
reffen
und diene dieſe ergebenſte Anzeige verehrlichen Intereſſenten - insbe=
ſondere
auch allen Denjenigen, von welchen wiederholt und neuerdings diesbezügliche
lriefliche Anfragen geſchehen - zur geneigten Beachtung.
Darmſtadt, 20. Juni 1889.
Gamder.,
Hof=Kalligraph Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs von Heſſen,
3. J. Eliſabethenſtraße 37 Il. Stock.
B Am 14. Mai 188s ichreibt Frau ED
4
Adelina Patti-Micolini:
Mit großem Vergniigin theile ich Ibnen mit, daß ich die Sundmandel-
Hele gebraucht babe, die Sie einführen, und babe ich gejund n. daß ſie wahr=
hait
wi kſam iſt und viel beſf r als andere Präparate, die als Praſ=rvat v der
Haut gebraucht zu werden pflegen, ſich bewährt bat. Ticſ. Sandmandelklele
wird von jetzt ab den bevorzugtei Platz au meinem Tollettentiſche einnebmen.
Adellna Fattl-Ricolinl.
Mit ergebener Hochachtung
Prehn's Sandmandelklcio
bat ſich in Folge ibrer außerordentlicken Wirkſamleit einen Weltruf erworben
Man verlange ſtets Prehn's Sandmandelklele und laſſe ſich nichts Anderes
aufreden. Stets vorräthig in Büchſen 0 Pr, 1 und 3 Me allein echt
Louis Hein Nachf. Wois & Egenolf. Ludwigstr. 18.
Schmitt, Soifonfabrikant. Kirchstrasse 4.

Rheingauer Schaummein kellerei
Cogründet 1865.)

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Poo.
RßeingokdaſſaiserMonopof-
Berug durch Weinhandlungen
8ortenliste auf Verlangen.

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Wohnung, 3 freundl. Zimmer, 2 Kam=
mern
, Küche, Keller zu vermiethen ſofort
oder ſpäter.
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eine Wohnung mit 11 Zimmern, Küche,
Balkon, ſowie großer Garten, per 1. Sep=
tember
oder auch früher zu vermiethen.
Näheres Riedeſelſtraße 35.

G
Mühlſtraße 28 bei Steul.
[7054

AA4
M

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gute Stell. auf Joh. hier od. ausw. Näh.
Frau Hartmann, Markt und Ritterg. 3

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geſucht Steinſtraße 8.

ein Mädchen

Eine gowandteVorkäuferin
per ſofort geſucht.
E. Scharmann,
Ludwigsplatz 1. (7222

8
S

Frauon und Hädchen

werden mit Hand= und Maſchinen=
Näharbeiten außer dem Hauſe beſchäftigt
von der Strumpfwaarenfabrik
Schloßgartenſtraße 65.
7223) Ein zuverläſſiges Dienſt=
mädchen
, welches bürgerlich kochen kann
und alle Hausarbeit verſteht, geſucht.
Carlsſtraße 24.

7224) Ein zuverläſſiger
Fahrburſche
bei hohem Lohn geſucht. Carlsſtr. 24.

7062) Ein braves Mädchen zu mie=
then
geſucht. Waldſtr. 2, 1 Tr. hoch.

ſEinquartierung wird angenommen.-
[7159
= Gambrinus=Eck.

[ ][  ][ ]

1698

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[7225
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ziehen
, was ich hiermit in gefüllige Er= innerung bringe.
[7102
A. Triohbaum, Pankratiusſtr. 28. Politiſche Ueberſicht.
Dentſches Reich. Am 21. werden die kaiſerlichen Majeſtäten
aus Anlaß der bevorſtehenden Vermählungsfeierlichkeiten nach Ber=
lin
kommen und während der Dauer der Feſtlichkeiten im königlichen
Schloſſe Wohnung nehmen. Prinz Heinrich wird am 21. erwartet.
Nach einem Telegramm der Poſt' aus Kiel erwartet man daſebſt
den Kaiſer mit kleinem Gefolſe am 29. Juni. Es heißt, der Kaiſer
werde ſich ſofort auf der kaiſerlichen Pacht Hohenzollern' ein=
ſchiffen
und am 30. d. nach Hammerfeſt und dem Nordkap abfahren.
Se. Majeſtät der Kaiſer iſt Mittwoch früh um 2½ Uhr von Dresden auf Station Wildpark eingetroffen und begab ſich nach
dem Neuem Palais.
Die kaiſerlichen Prinzen werden der Hall. 8ig. zufolge in
dieſem Jahre auf Schloß Wilhelmshöhe bei Caſſel ihren Som=
meraufenthalt
nehmen.
Im Reichsanzeiger' wurden am 19. die zwiſchen den Regie=
rungspräſidenten
in Arnsberg, Munſter und Düſſeldorf, ſowie dem
Berghauptmann in Dortmund getroffenen Vereinbarungen zur Aus=

1
S=

in gebrauchtes heſſiſches
wird zu kaufen geſucht.
WoL ſagt die Expedition.

Wappe,

(722

44
14
u44 Unſere verehrten Leſer
machen, wir auf die Beilage unſere

heutigen Nummer betr.
Boonokamp of Maag-Vittor
bekannt unter der Deviſe; Oecidit qu
non servatz von dem Erfinder und
alleinigen Deſtillateur
H. Underberg-Albrecht in
Rheinberg am Niederrhein
ganz beſonders aufmerkſam.

Hchiffznachrichten, mitgeteilt von den
Agenten Adolph Radn, Zimmerſtraße Nr.
Der Poſtdampfer München', Kapitän
Jaeger, vom Nordd. Lloyd in Bremen, welche
am 5. Juni von Bremen abgegangen, iſt an=
18. Juni wohlbehalten in Baltimore, de
Schnelldampfer -Ems, Kapitän Th. Jungh
vom Nordt. Loyd in Bremen, welcher an
8. Juni von Bremen abgegangen, iſt am 1.
Juni wohlbehalten in New=York angekommer

führung des Miniſterialerlaſſes, betr. die Unterſuchung der von
weſtfäliſchen Bergleuten über ihr Arbeitsverhälinis erhobenen Be=
ſchwerden
, veröffentlicht. Danach werden die Unterſuchungs= Kom=
miſſionen
für jedes Bergrevier aus je einem Bergrevierbeimten,
welcher die Unterſuchung führt, und dem Landrat gebildet. Zu=
nächſt
ſoll die Kommiſſion die thatſächlichen Verhältniſſe der Gruben,
wofür ein ausführlicher Fragebogen ausgearbeitet iſt, feſtſtellen,
dann folgt die Vernehmung der Bergleute. Von letzteren ſollen
gehört werden: ein bis zwei Bergleute, die während des Streiks
als Delegierte der Belegſchaft funaiert haben, ein Knappſchafts=
Aelteſter und diejenigen Bergleute, deren Vernehmung der Revier=
Beamte oder der Verwaltungsbeamte als wünſchenswert bezeichnet.
Schließlich ſoll über die von den Arbeitern erhobenen Beſchwerden
eine Vernehmung des Vertreters des Bergwerks=Beſitzers und, ſo=
weit
erforderlich, der Betriebs=Beamten ſtattfinden.
Zwiſchen dem Herzog von Cumberland und der braunſchweigi=
ſchen
Regierung iſt in dem Streit über einen Teil des Privatnach=
laſſes
des Herzogs Wilhelm ein Vergleich erzielt worden. Das
Miniſterium hat Windthorſt, dem Bevollmächtigten des Herzogs
von Cumberland, das zurückbehaltene Beverſche Kapital im Betrage
von 100 000 Thalern Gold bereits ausgeliefert.
Die Nordd. Allg. 8ta.- meldet: Die von Deutſchland und
Rußland am 13. Juni in Bern geſchehenen Schritte wurden von
dem dortigen öſterreichiſch=ungariſchen Geſandten amtlich unterſtützt.
Bei der am 19. für Crefeld ſtattgehabten Reichstagserſatzwahl
erhielt, ſoweit bis jetzt bekannt iſt, Bachem (Zentrum) 5519 und
Grillenberger 1462 Stimmen.
Von den Schiffen, welche für den Reichskommiſſar Hauptmann
Wißmann in Oſtafrika beſtimmt ſind, iſt der zuerſt abgegangene
Dampfer Harmonier am 18. in Sanſibar eingetroffen. Die An=
kunft
der übrigen Dampfer iſt erſt in den nächſten Wochen zu er=
warten
.
Hchweiz. Der Bundesrat beantragt bei den eidgenöſſiſchen Räten,
den Auszug und die Landwehr der Infanterie, den Auszug der
Kavallerie, ſowie den Auszua von Park und Genie mit dem klein=
kalibrigen
Repetiergewehr 11880 zu bewaffnen, und verlangt die
Ermächtigung, eine Anleihe bis zum Betrage von 16 Millionen
Franes auf zunehmen.

Heſterreich=Angarn. Die Ernennung des Grafen Geza Telel
zum ungariſchen Miniſter des Innern iſt nunmehr erfolat.
Die für den 20. in Prag angemeldeten Vorträge des ruſſiſche
Schriftſtellers Filipof ſind polizeilich unterſagt worden.
Frankreich. Inſolge des Beſchluſſes von nun an auch Mitt=
wochs
zu tagen, um die Erledigung des Budgets zu fördern, fan
am 19. eine Sitzung der Abgeordnetenkammer ſtatt. Bei der Bh.
ratung des Budgets der ſchönen Künſte erwiderte der Unterricht
miniſter auf eine An rage des Aba. Meſureaur, was die Regierur.
zu thun gedenke, nachdem der Senat den Entwurf bezüglich de
Komiſchen Oper abgelehnt, daß die Regierung unverzüglich binneſ
48 Stunden einen Entwurf auf Wiederaufbau der Oper auf den
rüheren Platze einbringe. Das Budget des Miniſteriums de
ſchönen Künſte wurde angenommen und mit der Leſung des Etah
des Kriegsminiſteriums begonnen.
Von den elf Mitgliedern des Ausſchuſſes zur Vorberatung de
neuen Panamavorlage werden acht für die Vorlage eintreten.
Belgien. Im Senat erklärte ſich am 19. bei Beratung de
Kriegsbudgets der Kriegsminiſter als Anhänger der perſönlichel
Wehrpflicht. In der Kammer erſuchte am 19. der Präſident biͤ
Eröffnung der Sitzung, die parlamentariſche Disziplin aufrechtzu
halten. Miniſterpräſident Beernaert fuhr in der am 18. unte:
brochenen Rede fort und rechtfertigte die Handlungen der Regieruns.
Er verteidigt dieſelbe nochmals energiſch gegen den Vorwurf, mh
Lockſpitzeln korreſpondiert zu haben. Janſon und de Bara griffe
wiederholt die Regierung heftig an: die Liberalen ſeien jetzt wiede=
zur
Macht gelangt und würden die Miniſter vor Gericht ziehen
In den Straßen hatten ſich während der Verhandlungen groß,
Maſſen angeſammelt: die Volizei hielt die Zugänge zu dem Kam
mergebäude beſetzt. Ein Teil der Garniſon iſt konſigniert, da an
Nachmittag neue Maſſenaufzüge erwartet wurden. Die Rechte dei
Kammer hat beſchloſſen am 20. der Regierung ein neues Vertrauens
votum zu erteilen.
Am 30. Juni wird in Brüſſel eine liberale Kundgebun,
veranſtaltet werden, auf welche ein Bankett folgt. Frere=
Orban, Bara und alle liberalen Abgeordneten und Senatorel
werden derſelben beiwohnen.
Seit einiger Leit werden Schießverſuche mit Gewehren ver=
ſchiedener
Syſteme auf dem Camp Beverloo vorgenommen. J=
Frage kamen die Syſteme Mannlicher (öſterr.), Nagant (belg.) unl
Mauſer (deutſch). Letzterem wurde nach eingehender Prüfung der
Vorzug gegebenz
England. In London befindet ſich gegenwärtig eine Abord=
nung
aus Cypern mit Sr. Seligkeit= (beatitudo) dem griechiſchel
Erzbiſchof Sophronius an der Spitze, welcher der Königin ver=
ſchiedene
Reformvorſchläge betreffs der Verwaltung der Inſel
vorlegen möchte. Die Reſormen beziehen ſich auf Beſteurung, Ver=
tretung
im Ausſchußrate und auf die Ablöſung des türkiſchen
Tributs durch Zahlung einer durch eine Anleihe zu erhebende
Summe.
Der=Standard= ſchreibt: Das Aſylrecht wird nirgends höhel
geſchätzt als in England, aber zwei Gründe ſind es. weshalb die
Schweiz in dieſer heikeln Sache ſich mit weiſer Vorſicht benehmen,
ſollte. Der erſte iſt die wachſende Macht und Einigkeit der Nach=
barn
der Schweiz, der zweite der, daß die moderne Wiſſenſchaft den
Verſchwörern bedeutend größere Mittel in die Hände gegeben hal
Es gab eine Zeit, wo die ſtärkſte Macht nicht daran gedacht hätt=

[ ][  ][ ]

Ne.
nt der Schweiz über das Aſylrecht zu hadern. Wir müſſen aber
etehen, daß ſelbſt wenn Rußland und Deutſchland ein dominie=
lende
Haltung der Schweiz gegenüber jetzt annähmen, ſie kaum auf
Mderſtand von anderer Seite ſtoßen würden. Was Deutſchland
et rifft, welches wegen der Wohlgemuth=Angelegenheit den erſten
ſSchritt gethan hat, ſo kann man ihm kaum den Vorwurf machen,
linen herriſchen Ton angenommen zu haben. Im Gegenteil hat
8 ſeine Rieſenſtärke mit der ſeiner hohen Stellung entſprechenden
Würde gebraucht. Dies iſt ein weiterer Grund, weshalb die Schweiz
llen vernünftigen Forderungen nachkommen und berechtigte Em=
ſindlichkeit
ſchonen ſollte.
Unterſtaatsſekretär Ferguſſon bemerkte in einer Rede, welche
4 bei dem Jahreseſſen des konſervativen Vereins in Wandsworth
ie lt, betreffs der politiſchen Lage habe die Regierung Grund für
lie Hoffnung, daß das gegenwärtige Jahr eben ſo friedlich verlaufe,
mavie es begonnen habe.
Da Stanley aller Wahrſcheinlichkeit nach ſchon in der erſten
loche des September in London eintreffen wird, ſo hat ſein Agent
von eine Reihe von Vorleſungen feſtgeſetzt, deren Preis für London
uf 80 L. und für die Provinz auf 100 L. zu ſtehen kommt.
Italien. Am 19. beantwortete Crispi eine Interpellation wegen
ſer jüngſten Vorfälle zwiſchen franzönſchen und italieniſchen Arbeitern
ugloind erklärte, er habe von Frankreich Aufklärungen verlangt; die
Lage der italieniſchen Arbeiter ſei wegen der Eiferſucht der franzö=
ſea
4hliſchen Arbeiter immer eine eruſte. Die beiderſeitigen Regierungen
elen bemüht, den beklagenswerten Zwiſtigkeiten ein Ende zu machen,
her es ſei zweifelhaft, ob die Urſachen der Zwiſtigkeiten beſeitigt
verden könnten. Crispi erklärte ferner, die Regierung werde einen
Leputierten zu der Berner Konferenz, betreffend die Arbeiterſchutz=
geſetzgebung
entſenden, ſie übernehme indes keine Verpflichtung
lezüglich der zu faſſenden Beſchlüſſe.
Spanien. Das neue Alkoholgeſetz, das im Senat in der von
er Kammer feſtgeſtellten Faſſung angenommen wurde, tritt vor=
luüsſichtlich
am 1. Juli in graft.
Rußkand. Wie die ,N. Fr. Pr. aus Petersburg erfährt, habe
le ruſſiſche Regierung den Baron v. Roſen zum zweiten Male
zum Militärbevollmächtigten in Rom ernannt, weil der Zar die
ukluiegen ihn erhobenen Vorwürfe nicht kannte. Als jedoch Herr
Giers erfuhr, Baron v. Roſen habe ſich empörende Aeußerungen
1h
liber eine ſehr hochſtehende italieniſche Frau zu Schulden kommen
laſſen, verſicherte er Crispi, indem er dieſem für die loyalen Auf=
lärungen
dankte, v. Roſen werde ſogleich abberuſen werden.
Aus Odeſſa wird dem Standard gemeldet, die ruſſiſche Re=
hierung
habe für die Jekaterinoslawer Eiſenbahn zu Truppen=
mansporten
40 Lokomotiven und 1000 Waggons beſtellt.
Rumänien. Wie aus Bukareſt berichtet wird, werden der am
6N. Juni in Sigmaringen ſtattfindenden Hochzeit des Erbprinzen
Wilhelm von Hohenzollern mit der Prinzeſſin Maria Thereſia von
bourbon die Königin und der Thronfolger beiwohnen. Der König
eht nicht zu den Feſtlichkeiten. Von Sigmaringen begiebt ſich die
ſtöniain in ein Seebad.
Herbien. Die in Belgrad tagende von Ungarn, Bulgarien und
Eientbahngeſellſchaft beſchickte Eiſenbahn=Konferenz wurde ohne
Ergebnis geſchloſſen, weil ſowohl Serbien als Bulgarien und
paron Hirſch ſich weigerten, die Büge bei Nacht verkehren zu
aſſen. Der Präſident der ungariſchen Staatsbahnen Ludwig er=
flärte
, daß nun die ungariſche Regierung noch bis zum 15. Juli
iutzſßuei der jetzigen Fahrordnung verbleibe, in der Hoffnung, daß bis
hda hin doch vielleicht eine Uebereinſtimmung erzielbar ſei, ſollte aber
dem nicht ſo ſein, werde Ungarn ſelbſtändig mit der Feſtſtellung
ſei ner Fahrordnung vorgehen.
Griechenland. Die Arbeitsunternehmer des Kanal von Corinth
rohen der Baugeſellſchaft wegen rückſtändiger Forderung von
100000 Fres. mit Arbeitseinſtellung.

Aus Gtadt und Land.
Darmſtadt. 21. Juni.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 15. Juni den
Waumeiſter Auguſt Noack von Darmſtadt zum Brandverſicherungs=
ſnſpektor
ernannt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog beaaben ſich Mittwoch
achmittag von Mainz zu Dr. Mezger nach Wiesbaden und von
da nach Biebrich, wo Allerhöchſtdenſelben Ihre Großh. Hoheit die
Erinzeſin Alix mit Gefolge auf dem Dampfer=Mignon' erwartete.
Es wurde hierauf eine Fahrt in den Rheingau unternommen.
Geſtern haben die Allerhöchſten Herrſchaften und das Gefolge
bei Provinzialdirektor Geheimerat Küchler die Prozeſſion geſehen.
Schwurgericht. Die Verhandlungen am Mittwoch gegen den
Grauburſchen Philipp Lotz wegen Totſchlags endigten, nachdem
die Geſchworenen ihn nur der Körperverletzung mit tötlichem
Erfolg für ſchuldig befunden hatten, mit deſſen Verurteilung zu
Jahr und 6 Monaten Gefängnis unter Aufrechnung von 2
Monaten Unterſuchungshaft. Die Geſchworenen hatten ihm mildernde
Urnſtände zugebilligt und entſpricht das Strafmaß dem Antrage
des Staatsanwalts. Die Verteidigung hatte das geſetzlich geringſte
Etrafmaß in Antrag gebracht.

19
1699
Der Hiſtoriſche Verein veranſtaltet in Gemeinſchaft mit dem
Mannheimer Altertumsverein am nächſten Sonntag, den 28. d. M.,
einen Ausflug nach Oppenheim zur Beſichtigung der Katharinen=
Kirche und der Landskrone. Das gemeinſame Mittageſſen wird
um 124 Uhr im Gaſthaus 8um Ritter' eingenommen. Die Ab=
fahrt
von hier erfolgt über Mainz mit dem Zuge 9 Uhr 30 Min.;
die Rückfahrt von Oppenheim auf gleichem Wege um 8 Uhr 11 Min.
abends. Falls ſich genügende Beteiligung ergiebt, gedenkt man
(reſp. ein Teil der Ausflügler) die Tour per Omnibus zu machen.
Die von verſchiedenen Blättern gebrachte Notiz. daß den
Poſtunterbeamten und Poſtboten von jetzt an außer ihrer bisherigen
freien Beit alle 14 Tage ein dienſtfreier Sonntag bewilligt worden
ſei, beſtätigt ſich nicht. Wegen Befreiung der Beamten und Unter=
beamten
an den Sonn= und Feſttagen beſtehen ſeit mehreren Jahren
Einrichtungen, welche aber nicht derartige ſind, wie hier behauptet
wird. Eine neuerliche Verfügung des Staatsſekretärs in der
beregten Angelegenheit iſt nicht ergangen.
0 Bei günſtiger Witterung verſpricht die Feier des 19. Stif=
tungsfeſtes
der Sektion Darmſtadt des Deutſchen und Oeſterreichiſchen
Alpenvereins am Sonntag den 23. Juni eine ſehr beſuchte zu werden:
es haben die ſechs benachbarten Sektignen des Vereins ihre Be=
teiligung
zugeſichert. Am Vormittag wird auf dem Alsbacher
Schloſſe ein Einakter Der beſunderne Baam' aufgeführt, woran
ſich der reizende Spaziergang auf das Auerbacher Schloß und nach
Auerbach anſchließt. Am Nachmittag iſt Feſtbankett im halben
Mond zu Heppenheim. Das Feſt nahm ſtets einen äußerſt fröh=
lichen
und belebenden Verlauf, es wird auch diesmal an vielfachen
Anregungen nicht fehlen. Die Abfahrt findet dahier vormittags
9 Uhr 48 Minuten nach Bickenbach ſtatt.
Zu der am Dienstag abend ſtattgehabten Beerdigung des
am 15. d. nach längerem Leiden in Bad Wildungen verſtorbenen
Geheimerat Dr. Karl v. Heſſe hatte ſich eine außerordentlich zahl=
reiche
Trauerverſammlung eingefunden. Der Entſchlafene gehörte
längere Zeit dem höchſten Gerichtshofe an und mit allſeitigem Be=
dauern
ſahen ſeine Kollegen denſelben vor Jahresfriſt infolge ſeiner
Erkrankung aus ſeiner Stellung ſcheiden. Durch die Lauterkeit
ſeines Charakters ſowie die ſelbſtloſeſte Mildthätigkeit hatte ſich
der Verſtiorbene allſeitiger Hochachtung zu erfreuen.
Das vor nunmehr drei Jahren von der Stadt Darmſtadt
geſtiftete Jubiläumsſtipendium im Betrag von 180 M. iſt dem stud.
Hochegger aus Neuſtadt i. S. und das von früheren Studierenden
der Hochſchule geſtiftete Stipendium im Betrage von 300 M. dem
stud. Bogel aus Mainz ſeitens der techniſchen Hochſchule zuerkannt
worden.
- Herr Hof=Kalligraph Gander aus Mainz. deſſen treffliches
Unterrichtsſyſtem während ſeines früheren Aufenthaltes in unſerer
Stadt bereits die rühmlichſte Anerkennung ſich erworben, beabſich=
tigt
, wie aus dem Inſeratenteile vorliegender Nummer zu erſehen,
Anfangs nächſter Woche wieder in Darmſtadt einzutreffen, um
einen Chelus ſeiner Handſchriften=Verbeſſerungs=Lehrmethode zu
veranſtalten. Die effektiv überraſchendſten Erfolge, welche
mittelſt derſelben in dem bekanntlich kurzen Zeitraume eines nur
zwölfſtündigen ſyſtematiſch geordneten Unterrichts zutage geför=
dert
werden, empfehlen ſich durchgängig durch ſchöne, geſchmackvolle
Formen und iſt vorzüglich techniſche Fertigkeit und Sicherheit der
Hand nicht zu verkennen, die für das Auge den gefälligſten Eindruck
hervorbringt und dieſem ſeinem rationellen Unterrichte allerorts die
ehrendſten Anerkennungen ſichern muß. Seine regelmäßig in
alljährlich ſich wiederholenden Zwiſchenräumen ſeit 1859 in Darm=
ſtadt
veranſtalteten Schreib=Unterrichts=Kurſe und die
vermittelſt derſelben erreichten, geradezu Aufſehen erregenden Re=
ultate
ſind zur Genüge bekannt.
Im Schaufenſter von D. Fair & Söhne iſt ſoeben die durch
dieſe Firma von der Bonner Fahnenfabrik bezogene Fahne des hie=
ſigen
Bäckergehülfenvereins, welche am zweiten Pfingſt=
ſeiertage
geweiht wurde, ausgeſtellt. Die Fahne iſt reich geſtickt
und hat durch ihre vortreffliche Ausführ.g den allgemeinſten Bei=
fall
der Feſtteilnehmer gefunden.
Die Stengelſche Wirtſchaft iſt dem T. Au zufolge wegen
Kränklichkeit des Beſitzers an einen Aſchaffenburger Wirt verpachtet
worden.
J. Mainz, 19. Juni. Der dem hier garniſonierenden Huſaren=
regiment
Nr. 13 als Offizier angehörende Prinz Bernhard
von Sachſen=Weimar erlitt heute gegen Mittag einen
ernſten Unfall. Vön einem Uebungsritt zurückkehrend, ſtürzte
unfern des Regierungsgebäudes hier das Pferd des Prinzen und
zwar ſo unglücklich, daß der Prinz unter dasſelbe zu liegen kam.
Der Prinz zog ſich hierbei eine derartige Verletzung zu, daß er in
eine vorüberfahrende Equipage getragen und nach Hauſe gefahren
werden mußte. Wie verlautet, iſt beſonders eine Verletzung, welche
ſich der Prinz am rechten Bein zugezogen hat, erheblich.
Wie wir erfahren, hat Se. Königl. Hoheit der Großherzog
die Einladung zum 9. mittelrheiniſchen Muſikfeſt angenommen.
Da das Muſikfeſt in den Tagen vom 6. bis 8. Juli ſtattfindet, ſo
geht hieraus hervor, daß das Hoflager jedenfalls noch bis dahin
in Mainz bleibt. An der den Sonntag ſtattfindenden Regatta

[ ][  ]

1700
Kr.
wird Se. Königl. Hoheit der Großherzog auf dem Schiedsrichter=
boot
teilnehmen.
Der Rhein iſt ſeit heute morgen hier nichtmehrge=
ſtiegen
; ein merklicher Rückgang iſt dagegen noch nicht eingetreten.
Im Mainkanal mußten inſolge des hohen Waſſerſtandes heute die
Wehre niedergelegt werden.
Mainz, 19. Juni. Der Sparkaſſe=Rechner Berban von Oppen=
heim
wurde von dem Schwurgericht wegen Unterſchlagung von
über 78000 M. unter Annahme mildernder Umſtände zu 18 Monat,
Gefängnis verurteilt, wovon 5 Monate als durch die Unterſuchungs=
haft
verbüßt in Anrechnung gebracht wurden. Die Staatsanwalt=
ſchaft
hatte 3½ Jahr Gefängnis beantragt.
8t. Frankfurt, 20. Juni. Kaum haben die Somali den 8 oo=
logiſchen
Garten verlaſſen, als auch die Direktion bereits neue, an=
ziehende
Schauſpiele zu bieten ſucht. So wird nächſten Sonntag
Nachmittag der bekannte Asronaut Lattemann mit ſeinem eigen=
tümlich
konſtruierten Ballon aufſteigen und ſich hoch aus den Lüften
mit dem Fallſchirm herablaſſen.
Mannheim, 18. Juni. Aus allen Teilen des badiſchen Landes
kommen betrübende Nachrichten über große Verwüſtungen,
welche in der vergangenen Woche durch niedergegangene heftige
Gewitter in Wald und Feld angerichtet worden ſind. Namentlich
iſt das badiſche Oberland ſchwer heimgeſucht worden.
Stuttgart, 19. Juni. Das Kaiſerpaar wird nach den neueſten
Beſtimmungen kommenden Dienstag. vormittags 9 Uhr, hier ein=
treffen
. Der kaiſerliche Sonderzug, welcher von Darmſtadt an=
langt
, ſollte ſich urſprünglich ſofort über den hieſigen Bahnhof nach
Cannſtatt begeben, wo am Dienstag. vormittags 10 Uhr, große
Parade ſtattfinden ſollte. Dieſe Beſtimmungen ſind inzwiſchen ab=
geändert
worden. Am Bahnhof findet großer Empfang ſtatt und
die allerhöchſten Herrſchaften werden ſich erſt nach der Begrüßung
der Königin im hieſigen Reſidenzſchloß nach dem Paradeplatz be=
geben
. An die Parade ſchließt ſich ein Frühſtück im Luſtſchloß
Roſenſtein. An demſelben nehmen außer den allerhöchſten und
höchſten Herrſchaften die Generäle und Stabsoffiziere des geſamten
Armeecorps und die Abordnungen der fremden Regimenter teil,
deren Chef der König oder die Königin iſt. Von Roſenſtein kehrt
der Hof mit ſeinen hohen Gäſten ins hieſige Reſidenzſchloß zurück,
wo verſchiedene feſtliche Veranſtaltungen ſtattfinden. Am Abend
findet der Huldigungsfackelzug ſtatt. Das Kaiſerpaar wird erſt
Mittwoch Mittag unſere Stadt verlaſſen, um ſich nach Sigmaringen
zu begeben, wo die Ankunft der hohen Herrſchaften gegen Abend
erwartet wird. Die Vermählung des hohenzollernſchen Erbprinzen
Wilhelm mit der Prinzeſſin Maria Thereſia von Bourbon wird
Donnerstag Mittag ſtattfinden.
Dresdeu, 19. Juni. Der Huldigungsfeſtzug begann
heute vormittag um 10 Uhr und durchzog, auf das lebhafteſte be=
grüßt
, die Hauptſtraßen der Alt= und der Neuſtadt. Der König
und die Königin, die vorher die Feſtſtraßen der Altſtadt unter dem
Jubel der Menge durchfahren hatten, nahmen die Ovationen von
einem reich geſchmückten Pavillon am Johanneum aus entgegen.
Am Neumarkt bot der Zug, der aus 12000 Teilnehmern zu Fuß,
63 Feſtwagen und 840 Verittenen beſtand, ein großartiges, über=
raſchendes
Bild der Vergangenheit und der Gegenwart Sachſens.
Er bildete den Glanzpunkt des ganzen Feſtes und dauerte zwei
Stunden. Die Fürſtlichkeiten wohnten dieſem Teile der Feier
ſämtlich bei. Der Zudrang der Bevölkerung war ein überaus
großer. Nachmittags fand im Reſidenzſchloſſe Familientafel
und Marſchalltafel ſtatt. Dem am Abend von der Stadt auf
der Brühlſchen Terraſſe veranſtalteten Feſte wohnten der König,
die Königm, die königliche Familie, die Fürſtlichkeiten, das diplo=
matiſche
Corps, die Generalität, die Miniſter und Offiziers= Depu=
tationen
bis zum Schluß bei. Das großartige Feuerwerk wurde
durch Regen beeinträchtigt.
Reiſſe, 19. Juni. Ueber das Unglück in Wartha bringt
die Neiſſer 8ta.- nähere Mitteilungen: Die alljährlich am Drei=
faltigkeitsſonntage
veranſtaltete Votirwallfahrt aus Patſchkau und
Altpatſchkau fand auch am Sonntag unter ſtarker Beteiligung ſtatt.
Als die Wallfahrer um 4½ Uhr auf dem mit Stationen verſehenen
Warthaberge ankamen, drängten ſie ſich in die Kapelle und dem
Häuschen des Capellwärters zuſammen, um Schutz vor dem Regen
zu ſuchen. Da ſchlug der Blitz in die gedrängte Menge und 40-50
Menſchen ſtürzten zu Boden und ein entſetzliches Wehklagen erhob
ſich. Alles drängte dem Ausgange zu und nur mit Mühe gelang
es, einzelne durch die enge Thür herauszuziehen. An fünf Per=
ſonen
erwieſen ſich Wiederbelebungsverſuche fruchtlos. Es waren
drei Arbeiter und zwei Mädchen; bei den andern gelang es, Leben
und Bewegung wieder hervorzurufen, doch wird das Ableben
mehrerer noch befürchtet. An demſelben Nachmittage ſchlug ein
Blitzſtrahl im Königshütter Schützenhauſe in die dicht
gedrängte Menſchenmenge und warf 12 Perſonen nieder. Wunder=
harerweiſe
iſt niemand getötet, 7 Perſonen erhielten Brandwunden.
Berlin. In der jüngſten Zeit ſind zwei kaiſerliche Kabinetts=
ordres
ergangen, welche aus dem Neuen Palais; datiert
ſind. Es iſt dies das Palais, welchem Kaiſer Friedrich den Namen
Friedrichs=Kron' gegeben hatte. Der Reichsboter giebt für dieſe

Umünderung folgende Erllärung: Der leitende Gedanke dabei ſ
daß es gegen die Tradition des Hohenzollernhauſes verſtößt, hiſte
riſch gewordene Namen durch andere zu erſetzen. Die Vietät geae
Friedrich den Großen, der dieſes Schloß Neues Palais' lie
hat hierin die geſchichtliche Vriorität vor der gegen Kaiſer Friedrick,
der es in Friedrichs=Kron' umtaufte. Dagegen wäre es dem
Kaiſer ſehr wohl gegeben, ein neues Schloß mit dem Andenken a
Kaiſer Friedrich zu verknüpfen.
Stocholm, 19. Juni. Geſtern abend fand die Aufführung von
Wallenſteins Lager und Die beiden Piccolomini= durch
Meininger mit großem Erfolge ſtatt. Trotz der Sommerhißg
erzielte die geſtrige Vorſtellung wie die früheren ein volles Hau
Hofrat Chronegk und die Darſteller wurden wiederholt hervo;
gerufen.
Paris, 17. Juni. Spleen. Ein Engländer hat einen merſ
würdigen Brief an den Erbauer des Eiffelturmes gerichtet. Henſ
Eiffel hat an der Spitze des Turmes ein kleines Kabinet einrichte
laſſen, welches zeitweilig zu meteorologiſchen Beobachtungen ver
wendet wird. Der Sohn Albions machte nun Herrn Eiffel dm
Vorſchlag, ihm dieſen Raum gegen angemeſſene Entſchädigung abl
Wohnung zu überlaſſen. Der jung verheiratete Engländer wünſche
mit ſeiner Ladh in der Spitze des Turmes ſeine Flitterwoch
zu verleben. Selbſtverſtändlich lehnte Eiffel das ſeltſame Ans=
bieten
ab.
New=York, 17. Juni. Wirbelſturm. Das Unglück;
Mexiko. Ein von Regengüſſen begleiteter fürchterlicher Wirbs,
ſturm hat in Kanſas ernſte Ueberſchwemmungen verurſacht. Unioi=
town
, ein Ort von 600 Einwohnern, wurde weggeſchwemmt. Oe
Einwohner ſcheinen indes rechtzeitig gewarnt worden zu ſein, infole
deſſen der Lebensverluſt kein bedeutender iſt. Soviel man wez
ſind ſechs Perſonen ertrunken; doch wird gefürchtet, daß in de
Nachbarſchaft der Verluſt an Menſchenleben größer iſt, aber infolſel
der Zerſtörung der Telegraphendrähte liegen bis jetzt wenig Nac=
richten
über die Kataſtrophe vor. In verſchiedenen Teilen dc.
Staates wurde großer Eigentumsſchaden angerichtet. Neuerſ.
Nachrichten über den Einſturz eines Daches der Markthalle
Mexiko zufolge wurden 60 Perſonen unter den Trümmern begrabel
von denen 20 ihr Leben verloren und die übrigen mehr oder wenig,
erhebliche Verletzungen davontrugen.
Die Poſt als Stütze des Gedächtniſſes. Von einem eberik
eigenartigen als bequemen und verläßlichen Gedächtnishelfer läh
die Deutſche Verkehrszeitung' einen Referendar erzählen: Wem=
ich
etwas beſonders Wichtiges, an deſſen Erledigung mir viel liech
am nächſten Morgen zu beſorgen habe, ſo nehme ich eine Poſtkarz
ſchreibe etwas auf mein Vorhaben Bezügliches auf dieſelbe, adrf
ſiere ſie an mich und werfe ſie in den nächſten Briefkaſten. A=
folgenden
Morgen bringt mir der Briefträger die Poſtkarte mit d
erſten Beſtellung ins Haus und ich werde dadurch auf die einfachh
und ſicherſte Weiſe an die Erledigung der Angelegenheit erinnen
Probatum est! (Mittelſt Eilbriefes kann man den Briefträger
gar als Wecker benützen).

Briefkaſten.
H. in Roßdorf. Jede helle Farbe läßt ſich durch Zuſatz vl
amorphem Phosphor zu einer im Dünkeln leuchtenden Farbe machh
doch muß ſie am Tage der Sonne ausgeſetzt ſein. Die Leuchtkra
wird jedoch nie von beſonders langer Dauer ſein. Jede Droguh.
handlung kann Ihnen eine derartig präparierte Farbe liefern.

Todrs=Anzeige.
Statt jeder beſonderen Anzeige
Verwandten und Bekannten die ſchmerzliche Mittheilung=
von
dem geſtern Abend 10¼ Uhr nach langem Leiden
erfolgten Ableben unſerer lieben Mutter, Schwieger=
mutter
und Großmutter
Frau Hofvergolder Büttner Nwo.
Um ſtille Theilnahme bitten
Elise Koch, geb. Büttner.
Marie Stemmor, geb. Büttner.
herrmann Koch.
Theodor Stemmer.
Darmſtadt, den 20. Juni 1889.
Die Beerdigung findet Freitag den 21. Juni, Nach=
mittags
4 Uhr, ſtatt.

Druchk und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.- Verantworflich für die Redaktion: Carl Wittich.