Abonnementsprei=
urtellährlich 1 Mark 50 Pf. E.
Gingerlohn Anzwär werden v
den Poſtämtern Beſtellungen en
gengenommen z 1 Mark 50 P.
pw Quartal uck. Poftaufichlag
152. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
erdenangenommen: i Darmſtadt
von der Expedition Rheinſtr. Nr. 2,
mBeſſungen von Friedr. Blöße,
Schleßhanzſtraße 14 ſowie auswürg
von allem Aanoneen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
b 109.
Donnerstag den 6. Juni.
1899.
B e k a n n t m a ch u n g.
Nach 8 4 der Polizei=Verordnung vom 8. November 1856 betreffend die Reinhaltung und Wegſamkeit der Straßen
od die Hausbeſitzer verpflichtet, bei anhaltend heißer und trockener Witterung auf Auffordern der Polizeibehörde Banquet
nd Straße vor ihren Hofraithen bis zur Mitte der Fahrbahn täglich zwei Mal und zwar Morgens zwiſchen 6 und 7 Uhr
4) Abends zwiſchen 7 und 8 Uhr mit Waſſer begießen zu laſſen.
Die vorſteheude Beſtimmung bringen wir mit dem Anſügen in Erinnerung, daß diejenigen Hausbeſitzer, welche der
dies=
hüglichen Aufforderung nicht pünttlich entſprechen, nach 8 366 Poſ. 10 des Reichsſtrafgeſetzbuchs mit Geldſtrafe bis zu
Mark oder mit Haſt bis zu 14 Tagen beſtraft werden. Die einmalige Aufforderung Seitens der Polizei=Revierbeamten
hält ihre Gültigkeit für die ganze Dauer der betr. Periode anhaltend heißer und trockener Witterung.
Darmſtadt, den 3. Juni 1889.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
In Vertretung:
Seim, Polizei=Aſſeſſor.
(6590
Bekanntmachung.
Die erſte Klee= und Grasſchur auf
m neuen Gaswerksgrundſtück, weſtlich
r Frankfurterſtraße, zwiſchen der
Oden=
uldbahn und der daſelbſt im Bau
be=
ſiffenen Schienen=Anlage, ſoll
Freitag den 7. Juni l. J3.,
Vormittags 9 Uhr,
helbſt meiſtbietend öffentlich verſteigert
ſerden.
Darmſtadt, den 4. Juni 1889.
ſroßherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[6517
Ohly.
Bekanntmachung.
Die Ausführung des
Holzcement=
laches beim Küchen=Umbau im alten
fründnerhaus an der Frankfurterſtraße,
ll im Wege der Submiſſion vergeben
urden.
Offerten ſind bis
Samstag den 8. Juni d. J3.,
Vormittags 10 Uhr,
li unterzeichneter Stelle einzureichen.
Arbeitsbeſchreibung und Bedingungen
bgen auf dem Stadtbauamt, Zimmer
r. 32, zur Einſicht offen, bei welchem
uch die Formulare für die Offerten zu
heben ſind.
Darmſtadt, am 31. Mai 1889.
J. V. d. O. B.:
Riedlinger, Beigeordneter. (6518
Strußenmeiſter=Stelle.
Die Stelle eines Straßenmeiſters bei unſerem Tiefbauamt iſt dauernd zu
be=
ſetzen. Der Höchſtgehalt derſelben iſt 2600 Mlk., der Anfangsgehalt richtet ſich
nach Vereinbarung. Im Straßenbau gründlich erfahrene Techniker wollen ſich
ſchriftlich unter Beiſügung von Zeugnißabſchriften bis längſtens 20. d. Mts. bei
uns melden. Bei einem ſtädtiſchen Bauamt im Straßenbau bereits beſchäftigt
ge=
weſene Bewerber erhalten den Vorzug.
Darmſtadt, den 4. Juni 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
6591
nin Aeckar=Bahn.
Der Abbruch und Wiederaufbau der öftlichen Einfriedigangsmauer des
Holz=
hoſes, circa 90 Cubikmeter Mauerwerk, ſoll an einen Unternehmer vergeben werden.
Die Bedingungen liegen auf dem Büreau des Unterzeichneten offen.
Gefl. Anerbietungen ſind verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift
ver=
ſehen, längſtens bis zum
15. Juni d. Js., Vormittags 10 Uhr,
bei dem Unterzeichneten einzureichen.
Die Eröffnung der eingelaufenen Anerbietungen findet zu dieſer Zeit in
Gegen=
wart der erſchienenen Bieter ſtatt.
Darmſtadt, den 31. Mai 1889.
Der Bau= und Betriebs=Juſpektor
(6458
Dittmar.
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(6222 E kaufen Kranichſteinerſtr. 20. (6691
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Stock meines Hauſes zu vermiethen und
vom 1. Sept., nach Umſtänden ſchon von
Mitte Juli an, zu beziehen. Mitgenuß
des Gartens.
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6620) Lauteſchlägerſtraße 27 di=
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5395) Ruthsſtraße 9 eine Wohnung
von 3 Zimmern ꝛc. zu vermiethen.
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iſt der unterſte Stock, großer Laden mit
Wohng., ſowie der mittl. Stock, 5 Zim.
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6025) Heinheimerſtr.i7 Vorderhaus
mittlerer Stock, desgleichen im Seitenbau
2 Wohnungen, Mitgebrauch der
Waſch=
küche u. des Bleichplatzes, Anfangs Auguſt
beziehbar. Nähere Auskunft i. Seitenb.
6381) Hölgesſtraße 3 eine Wohnun,
im 1. Stock, 2 Zimmer, Küche ꝛc., für
eine einzelne Dame.
6483) Eliſabethenſtr. 9 zwei
Zim=
mer an ruhige Leute.
6486) Niederramſtädterſtr. 35 in
der Manſarde ein unmöbl. Zimmer zu v.
6545) In der Heidelbergerſtraße iſt
eine Wohnung mit 11 Zimmern, Küche,
Balkon, ſowie großer Garten, per 1.
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tember oder auch früher zu vermiethen.
Näheres Niedeſelſtraße 35.
3426) Ballonplatz 7 zwei ſchön möbl.
Zimmer ſofort beziehbar.
3797) Kiesſtr. 30 möbl. Zimmer mit
oder ohne Penſion.
5611) Louiſenſtraße 30 II, möbl.
Zimmer zu vermiethen.
5725) Caſinoſtr. 23 ein möblirtes
Zimmer. Zu erfr. im Laden daſelbſt.
6285) Mathildenplatz 5 zwei möbl.
Zimmer, zuſammen oder getrennt, im.
Seitenbau ſofort zu vermiethen.
6487) Alexanderſtr. 6, Vorderhaus
2. Stock, ein möblirtes Zimmer.
6488) Wilhelminenſtr. 8. 3. Stock
möbl. Zimmer mit Kabinet, 20 M. mtlch
6489) Carlsſtr. 14 part. ein möbl.
Zimmer mit Penſion.
6490) Kiesſtraße 41 mittl. Stock ein
möbl. Zimmer zu verm. M. Milani.
6491) Mühlſtr. 28 ein Zimmer für
einen Herrn oder Mädchen zu verm.
6549) Heinheimerſtr. 38 (Neubau)
ein ſchön möblirtes Zimmer mit ſeparat
Eingang, auf Wunſch mit Koſt.
6606; Roßdorferſtr. 33 ein möbl.
Parterre=Zimmer zu vermiethen.
6607) Ecke d. Bleich= und
Caſino=
ſtraße 12 ein gut möbl. hübſches
Zim=
mer, event. auch für einen Schüler paſſ.,
zu vermiethen. Näheres part. im Laden
6608) Hofſtallſtraße 6 ein feinmöbl
Parterre=Zimmer zu verm.
Zwei junge Leute ohne Kind ſuchen
per 1. Juli eine
Wohnung
von 1-2 Zimmern nebſt Küche. — Off.
mit Preisangabe unter A. 100 an die
Expedition erbeten.
[6568
6498) Ein geb. Fräulein geſ. Alters
der franz. u. engl. Sprache mächtig, ſowie
in allen Handarbeiten erfahren, ſucht St.
bei Kindern oder bei einer Dame.
Offerten unter K. R. an die Exped.
6497) Eine ausgebildete
Kindergärt=
nerin ſucht Stelle. Näheres bei Steul,
Mühlſtraße 28.
6556) Ein älteres Mädchen ſucht für
einige Stunden d. Morgens Beſchäftigg.,
auch würde dieſelbe Krankenpflege u.
Nacht=
wache übernehmen. Soderſtr. 49 Stb.
6327) Brave Mädchen mit guten
Zeugniſſen kann ich den geehrten
Herr=
ſchaften aufs Zil empfehlen.
Stellen=
büreau Frau Katzenbach, Alexanderſtr. 15.
6609) Eine ältere Frau, gelernte
Krankenpflegerin, ſucht Stelle als
Haus=
hälterin oder Pflegerin bei älteren Herrn
oder Dame. Näheres Dieburgerſtraße 8,
1. Stock.
6610) Mädchen mit guten Zeugniſſen
kann ich den geehrten Herrſchaften beſtens
empfehlen.
Frau Reßling. Marktplatz 7.
6611) Ein zuverl. Frauenz. wünſcht
bei beſſeren Herrſchaften Monatdienſt.
Eliſabethenſtr. 66 Hinterh., 1 Stg. hoch.
6612) Ein braves reinl. Mädchen
wünſcht auf Johanm eine Stelle. Zu
erfragen Magdalenenſtraße 15, 3. Stock.
6613) Ein fleißiges Mädchen wünſcht
Stelle als Küchenmädchen in e. Hotel od.
Reſtauration ſofort. Gute Zeugn. Frau
Fiſcher, kl. Ochſengaſſe 6.
6614) Eine Fran ſucht Laufdienſt.
Schützenſtr. 6 Manſarde.
Eine tüchtige Vorkäuform
in ein Manufakturwaaren=Geſchäft per
Juli-Auguſt geſucht.
Schriftl. Anerbietungen mit Zeugniſſer
Gehaltsanſprüchen ꝛc. an die Expedition
d. Bl. unter L. A.
(6502
6440) Für ein Confectionsgeſchäf
werden
tüchtige Arbeiterinnen
für sofort geſucht. Näheres Exped.
6615) Ein braves kräftiges Haus
mädchen, das im Nähen und Flicken
geübt iſt, wird auf Johanni geſuch
Heinrichſtraße 94.
6616) Ein Bauſchloſſer findet
Ar=
beit Landwehrſtraße 13.
6565) Einen Schloſſergehülfen ſuch
J. Nohl, Martinſtr. 22.
Die in dem A. Becker'ſchen Konkurſe noch vorhandenen
Sohnhwaarey aller Art,
insbeſondere eine größere Partie
Kinderstiekel
für das Alter von ¹ bis 4 Jahren
werden von heute ab noch einige Tage zu ſehr billigen
Taxpreiſen im Ladenlokale „Grafenſtraße 20=
AuSverkamſt.
Der Konkursverwalter.
W Die Ladeneinrichtung wird ebenfalls ſehr billig
abgegeben.
(6467)
6627) Freitag, 7. Jumi:
Anfang der Studisn-Ausſlüge
der Tröh'schen Malschule.
6621) Mädchen, die kochen können,
ſowie andere brave Mädchen erhalten ſ.
hute Stellen gegen hohen Lohn.
Stellen=
bllreau Röſe, Schützenſtr. 14 part.
6622) Brave Mädchen können gute
Stellen erhalten. Näh. Frau Hartmann,
Ecke der Markt= und Rittergaſſe 3.
6445) Zwei Bauſchreiner finden
Ar=
beit. Ludw. Wagner, Lindenhofſtr. 1.
Ordentliche Jungen und
Mädchen
ür leichte, ſaubere Arbeit geſucht. (6293
Aug. Kohlstadt & Cio.
5556) Einen braven Lehrjungen
ſucht
L. Bender, Schreinermeiſter,
Wienerſtraße 57.
Nr. 109
1563
6506) Ein ſolider junger Mann,
der die Gärtnerei verſteht, als
Haus=
burſche geſucht Allee 17.
2)
Eeehrlingſtelle=Geſuch.
Für einen jungen Mann mit guten
Schulkenntniſſen aus achtbarer Familie v.
Lande wird in einem größeren
Colonial=
waarengeſchäfte eine Lehrſtelle geſucht.
Offerten unter E. beſorgt die Exped.
6624) Ein braver Junge kann die
Spenglerei erlernen bei
Ga. Schmidt Wwe., gr. Ochſeng. 12.
6507) In ein hieſiges Hotel wird ein
Lehrling
mit guten Schulkenntniſſen geſucht.
Zu erfragen in der Expedition.
1 oder 2 kräftige Jungen
lönnen Häfnerei erlernen gegen ſofortigen
Lohn.
A. Gaerller,
Fayenceofen=Fabrik.
Mehrere Jungen u. Mädchen
ſuchen ſofort
Gobr. Eichborg,
Capellplatz. (6243
Ewiger Klce
zu verkaufen. Näheres Exped.
(6626
Zu kaufen gesnohl:
Ein Ladenreal
mit oder ohne Schachteln und ein
Glas=
kaſten. Nüheres Expedition.
(6628
(Eine kleine, gebrauchte Küchenanricht
wird zu kaufen geſucht.
Heidelber=
gerſtraße 87 bei Börner.
6629
Hleinkoßlenbezugs-Heſellſchaft
6
„Vriede:
Die verehrlichen Mitglieder werden hiermit benachrichtigt, daß die Ausfuhr
der Kohlen demnächſt beginnt, weshalb der Aufbewahrungsort gefl. in
Bereit=
ſchaft gehalten werden wolle.
Diejenigen Mitglieder, welche die beſtellten Kohlen erſt ſpäter zu erhalten
wünſchen, werden gebeten, dies dem Rechner ſofort mitzutheilen.
Zugleich geben wir bekannt, daß, wie bisher 2 Sorten Fettſchrotkohlen
angefahren werden und können desfallſige Wünſche bei unſerem Rechner, der zur
weiteren Auskunft gerne bereit iſt, vorgebracht werden.
Wir erlauben uns, nochmals beſonders daranf aufmerkſam zu
machen, daß wir prompte Lieſerung von Nuß=, Stück= und
Anthra=
citkohlen, ſowie Steinkohlenbriquettes nur dann zuſichern können, wenn
ſolche bis längſtens Anfang september bezogen werden.
Anmeldungen neuer Mitglieder nimmt der Rechner des Vereins, Herr
Theodor Halbkuss, noch entgegen.
Darmſtadt, den 1. Juni.
(6630
Der Vorstand.
Ein in bedeutenden Quantitäten exportirtes Ofner Vitterwasser ersten
Ranges, von hervorragenden mediainischen Antoritäten aufs Beste empfohleu.
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Haupl-Depot bei Herrn C. Haumann in Darmstadt
der eine Forderung an mich zu
Woinwirthschaft Härting,
haben glaubt, wolle ſich
Heinheimerſtraße 38.
Salängſtens bis zum 28. d. M
an mich wenden.
[6632
Empfehle einen hochfeinen
(6587
Carl Wüst, Mauerſtr. 15.
Halienischen Rothwein,
⁄. Schoppen 30, Flaſche v. Gl. 90 Pf. 10-12000 Mark
ſind gegen doppelie hypothekariſche
Sicher=
bergaſſe 15 können 2 Arbeiter gute heit 4pCt. auszuleihen. Offerten unter
wSchlafſtellen mit Mittagst. erh. N. S. befordert die Expedition. 6414
1564
Nr. 109
Saalbam Darmstadt.
Donnerstag den 6. Juni 1889:
Großes Militär-Concert
von der 45 Mann ſtarken Kapelle des l. Großh. Heſſ.
Infanterie=(Leibgarde=)Regiments Nr. 115,
unter Leilung ihres Capellmeiſters Herrn W. Hilge.
Programm.
1. „General=Feldzeugmeiſter”, Marſch von W. Hilge. 2. „Der Flüchtling”
große Concert=Ouverture, von Dunkler. 3. Ballet in 3 Sätzen aus: „Die Fürſtin
von Athen” von Friedrich Lux, a) Griechiſcher Tanz,. b) Waffenſpiel, c) Amazonen=
Marſch. 4. „Eſtubiantino' (auf Wunſch), Walzer von E. Waldteufel.
Richard Wagner-Abtheilung.
5. „Rienzir. 6. Parſifalr Vorſpiel). 7. „Walküren. 8. Lohengrin”
9. „Gießener Teutonen', großer Feſtmarſch. von E. v. Buri. 10. „Johanna=
Quadriller, von A. Parlow. 11. „Tonblumen=Potpourri von A. Conradi.
12. „Kriegsabenteuer: Galopp von Joh. Strauß.
Anfane 8 Uhr.
Eintritt 40 Pſg.
(6633
Woog, 5. Juni 1889.
Waſſerhöhe am Pegel 387 m.
Lufttemperatur 180 R.
Waſſerwärme Vorm. 8 Uhr 180 R.
Woogpolizeiwache.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagaoge).
Samstag den 8. Juni.
Vorabendgottesdienſt um 7 Uhr 30 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr — Min.
Schrifterklärung.
Sabhathausgang um 9 Uhr 5 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 8. Juni: Vorabend 7 Uhr 80 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachm. 5 Uhr — Min.
Sabbathausgang 9 Uhr 5 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag 9. Juntab.
Morgens 6 Uhr-Min.
Nachm. 7 Uhr - Min.
Politiſche Ueberſicht.
Deulſches Reich. Der Kaiſer wird, wie. aus Elbing vom 4.
gemeldet wird, drei Tage in Pröckelwitz bleiben, dann die geneigte
Ebene bei Buchwalde (oberländiſchen Kanal) beſichtigen und hierauf
ſich zu Wagen über Preußiſch=Holland nach Schlobitten begeben.
Nach der „K. 8tg. ſollen am Berliner Hofe Anordnungen
ergangen ſein, nach denen das Eintreffen des Kaiſers von
Oeſter=
reich zum Beſuch in Berlin am 13. oder 14. Auguſt erwartet
werden kann; für den 15. Auguſt wäre bereits eine große Parade
der Berliner Garniſon vor dem Kaiſer von Oeſterreich in Ausſicht
genommen; der Aufenthalt des Kaiſers ſolle drei bis vier Tage
währen. Am 18. Auguſt iſt, wie bekannt, der Geburtstag des
Kaiſers von Oeſterreich, den derſelbe bisher in ſeiner
Sommer=
reſidenz zu Iſchl zuzubringen pflegte. Auch die Angaben über das
Einnteffen des Haren gewinnen bereits feſtere Geſtalt, ſcheinen
jedoch der Beſtätigung noch zu bedürfen. Jedenfalls wird ſich der
Kaiſer unmittelbar nach der Abreiſe des Baren nach Meiningen
zum Beſuch des Herzogs Georg begeben.
Nach einer der „Poſt; aus kolonialen Kreiſen zugehenden
Dar=
ſtellung ſeien unter den Somalis der Wißmann'ſchen Expedition
auf der Reiſe von Aden nach Sanſibar die Pocken ausgebrochen
geweſen, jedoch waren dieſelben von einer leichteren Form. Auch
verſchiedene Offiziere der Wißmanu'ſchen Expedition liegen im
Lazareth, ſo daß einige noch nicht mitgenommene deutſche Offiziere
aufgefordert worden ſind, ſich für die Expedition vorzubereiten und
an dem orientaliſchen Seminar die Anfangsgründe des Suaheli zu
ſtudieren.
Schweiz. Der Nationalrat genehmigte am 4. ein Bundesgeſetz,
dem zufolge jedes Infanterie=Bataillon nach einheitlichem Syſtem
mit 10 Fuhrwerken und 20 Pferden Beſpannung ausgerüſtet wird.
Der aus der Wohlgemuth'ſchen Angelegenheit bekannte Schneider
Lutz, welcher aus der Schweiz ausgewieſen wurde, hat bei dem
Verlaſſen des Bundesgebiets die Erklärung abgegeben, daß er ſich
nach London zu begeben beabſichtige.
Heſterreich=Angarn. Das Abgeordnetenhaus nahm am 4. mit
überwiegender Mehrheit das Budgetgeſetz an.
Bei dem am 3. in Peſt abgehaltenen Banket der liberalen
Vartei zu Ehren Tisza's war der Miniſterpräſident Gegenſtand
begeiſterter Ovationen. Der Parteipräſident Baron Podmanitzki,
Jokay, Cſernatonh, Dedovies, dieſer namens der kroatiſchen
Abge=
ordneten, brachten Trinkſprüche auf Tisza aus, welcher in ſeinem
Trinkſpruche auf die liberale Parter erklärte, diejenigen täuſchten
ſich. welche glaubten, zur Macht zu gelangen, wenn ſie einen Mann
entfernt haben. Deſtruktive Tendenzen, welche unter dem
Deck=
mantel des Radikalismus die Reaktion einſchmuggeln möchten, um
ſpäter mit der Reaktion für den Radikalismus und die Störung
der Ordnung ſich zu verbinden, würden, ſo lange die liberale Partei
beſtehe, nie zur Macht gelangen.
Rranktreich. Präſident Carnot iſt am 4. abends 8 Uhr wieder
in Paris eingetroffen, nachdem er vorher noch einer Flottenrevue
bei Boulogne angewohnt hatte.
Der Senat nahm am 4. den von der Kammer votierten
Ge=
ſetzentwurf an, wonach die Unterſuchung des eingeführten geſchlach=
1eten Viehes an der Grenze erfolgt.
In der Abgeordnetenkammer erklärte am 4. der Miniſter
Spuller bei Beratung des Budgets des Miniſteriums des
Aus=
wärtigen, die Regierung verfolge eine Politik des Friedens und der
Gerechtigkeit mit der Achtung für alle Intereſſen, wie ſie zum Aus=
druck gelange in der glänzenden Ausſtellung. Dieſe Politik
ver=
leugne nichts von der Macht des alten Frankreichs; man müſſe
anerkennen, daß die Ausſtellung ein Pfand des Friedens und ein
Zeugnis der Kraft des modernen republikaniſchen Frankreichs ſei.
Dieſe Volitik ohne Großſprecherei und ohne Schwäche wiſſe, was
ſie wolle und was ſie gelte: ſie müſſe gehandhabt werden mit Kalt
blütigkeit und Geduld. Man könne heute ſagen von Frankreich
Patiens quia kortisl Der Antrag der Linken, die Botſchaft beim
Vatikan aufzuheben, wurde mit 314 gegen 232 Stimmen abgelehnt.
Belgien. In der Nacht zum 4. fanden in Brüſſel weitere
regierungsfeindliche Kundgebungen ſtatt; 5000 Perſonen durchzogen
die Straßen mit dem Rufe: „Nieder mit dem Miniſierium-Starke
Polizeiabteilungen hielten die Zugänge zu dem Miniſterium beſetzt.
Gerüchtweiſe verlautet, das Miniſterium Beernaert werde
zu=
rücktreten.
Eugland. Das Oberhaus hat ſich am 4. bis zum 18. Juni
vertagt.
Das Unterhaus nahm am 4. in zweiter Leſung die Bill
be=
treffs Errichtung eines Ackerbauminiſteriums an. Die Organiſation
desſelben ſoll ähnlich derjenigen des Handelsminiſteriums ſein. Der
Vorſitzende iſt verantwortlicher Miniſter im Parlament.
Aumänien. Die Deputiertenkammer verwarf am 4. das gegen
den Finanzminiſter Vernescu beantragte Tadelsvotum mit 77gegen
65 Stimmen.
Vereinigte Htaaten. Der haytiſche Geſandte in Waſhington
erhielt die Meldung, daß der Krieg in Hahti durch die Abdankung
des Generals Legitime ein Ende geſunden habe, und daß Legitime
ſowie Hippolite übereinkamen, nicht wieder für die Präſidentſchaft
zu kandidieren. Der Norden und der Süden vereinbarten, daß eine
neue Wahl unverzüglich ſtattfinden und fremde Einmiſchung in die
inneren Angelegenheiten Haytis nicht geſtattet werden ſoll.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 6. Juni.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 29. Mai: die
proviſoriſchen Gymnaſiallehrer Ludwig Hüter und Dr. Albert
Matthäi, beide zu Gießen, zu Lehrern am Gymnaſium zu
Gießen; den proviſoriſchen Gymnaſiallehrer Hermann Braun zu,
Mainz zum Lehrer am Gymnaſium zu Mainz; die proviſoriſchen
Gymnaſial= und Reallehrer Chriſtian Göckel und Johann Sauer,
beide zu Worms, zu Lehrern am Gymnaſium und an der
Real=
ſchule zu Worms; die proviſoriſchen Realgymnaſial= und Reallehrer
Dr. Rudolf Erb und Georg Hedderich, beide zu Gießen, zu
Lehrern am Realohmnaſium und an der Realſchule zu Gießen; den
proviſoriſchen Realgymnaſial= und Reallehrer Auguſtin Uebel zu
Mainz zum Lehrer am Realghmnaſium und an der Realſchule zu
Mainz; den proviſoriſchen Reallehrer Heinrich Peth zu Wimpfen
zum Lehrer an der Realſchule zu Wimpfen und den proviſoriſchen
Real= und Progymnaſiallehrer Dr. Eduard Ottmann zu Alzey
zum Lehrer an der Realſchule und dem Progymnaſium zu Alzey,
ſämtlich mit Wirkung vom 1. Juni an, - ernannt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog und Ihre Großh. Hoheit
die Prinzeſſin Alix unternahmen am Dienstag Nachmittag, begleitet
von den Damen und Herren des Hofes, auf dem von der Firma
Diſch zur Verfügung geſtellten kleinen Dampfboot „Mignon' eine
Fahrt nach der Schwedenſäule, nahmen dort den Thee ein und
kehrten darauf nach Mainz zurück.
Nr. 109
Geſtern Vormittag haben ſich Se. Königl. Hoheit der
Groß=
rzog zu einer Konſultation des Dr. Mezger nach Wiesbaden be= wird, wie das „M. T= hört, ſeinen Aufenthalt hier noch 4 bis 6
Nn. Ihre Großh. Hoheit die Prinzeſſin Alix trafen nebſt Ge=( Wochen ausdehnen. Die näheren Dispoſitionen ſeien von der Kur
llge vormittags hier ein und kehrten um 12 Uhr 44 Minuten nach abhängig. der ſich Se. Königl. Hoheit wegen ſeines Leidens am
ſzinz zurück.
Dem Vernehmen nach werden ſich Se. Königl. Hoheit der erholung hier findet der Großherzog in kurzen oder längeren
ſwßherzog am 25. d. zur Teilnahme an den Jubiläumsfeſtlich= l Rheinfahrten und ſind geſtern zu deſſen eigener Benutzung zwei
lilen nach Stuttgart begeben.
D. 8tg.
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 13, enthält: eine ſich vollſtändig zuſammenklappen läßt. Zu der morgigen Feſt=
Bekanntmachung, die Ergebniſſe der Verwaltung der Witwen= fahrt haben außer dem Dampfer, auf dem der Großherzog nebſt
Waiſenkaſſe der Volksſchullehrer vom Jahre 1886ſ8, betr. Gefolge und den von der Stadt geladenen Gäſten, zu welch letzteren,
Ueberſicht der für das Etatsjahr 188990 von Großh. Miniſterium was beſonders erwähnt ſei, auch die Vertreter der Preſſe zählen,
e) Innern und der Juſtiz genehmigten Umlagen zür Beſtreitung ) fährt, 1 Dampfer von verſchiedenen Korporationen ihre Teilnahme
el Kommunalbedürfniſſe in den Landgemeinden des Kreiſes Gießen. zugeſagt. Damit die Villenbeleuchtung recht wirkungsvoll hervor=
Ordensverleihungen. 4) Ermüchtigung zur Annahme und zum tritt, iſt die Abfahrt der Feſtſchiffe erſt auf 6½ Uhr abends feſtgeſetzt.
lragen fremder Orden. 5) Namensveränderungen. 6)
Militär=
ſenſtnachricht.
Konkurrenzeröffnung.
⬜ Unter dem Vorſitz ihres Verbandsdirektors Herrn Kreisrat
has haben die landwirtſchaftlichen Kreditgenoſſenſchaften geſtern im führungskecht des neueſten dramatiſchen Werkes für die Volks=
Larmſtädter Hof ihren diesjährigen Verbandstag abgehalten. bühne „Drei Jahrhunderte am Rhein' von Hans Herrig
er=
ichienen waren gegen 90 Genoſſenſchafter, welche 48 Vereine ver= worben.
aten. Aus dem in großen Umriſſen vorgetragenen Jahresbericht
i hervorgehoben, daß der Verband Ende 188s 86 Kreditgenoſſen= das Jubiläum ihres 25jährigen Beſtehens. Aus dieſem Anlaß
haften umfaßte, von denen 43 auf Starkenburg, 20 auf Ober= wird am Samstag die Fabrik geſchloſſen und für das zahlreiche
eſſen, 18 auf Rheinheſſen entfallen, 5 Genoſſenſchaften des Ver= Arbeits=und Fabrikperſonal verſchiedenartige feſtliche Veranſtaltungen
uds gehören dem Königreich Preußen an. Inzwiſchen hat ſich getroffen. Wie wir hören wird die Firma an dieſem Feſttage
r Beſtand auf 98 Genoſſenſchaften mit rund 9000 Mitgliedern 1 einen beträchtlichen Betrag zu wohlthätigen Stiftungen für ihr
ſehoben. Daß der Verband mit ſichtlichem Erfolg weitergearbeitet! Perſonal ſpenden.
at, geht aus der Mitteilung hervor, daß die genannten 86
Ge=
oſſenſchaften mit 8072 Mitgliedern im Jahre 1888 einen Umſatz ( ſein Bruder Prinz Hans ſtatteten heufe der Kaiſerin
Fried=
on 15600 000 M. erzielt haben. An Einnahmen ſind 8734 M. ri ch in Homburg einen Beſuch ab.
n Ausgaben 8259 M. zu verzeichnen. Dem Verbandspräſidium
urde Decharge erteilt. - Zu den Verhandlungen übergehend be= Miſch entſchied das Landgericht heute zu gunſten der
Thea=
hloß man nach längerer Debatte, daß man neben den durch das terverwaltung. Die vom Amtsgerichtaufgehobene Verfügung
ſeue Genoſſenſchaftsgeſetz obligatoriſch werdenden Verwaltungs= des Hausminiſters, wonach dem Kritiker Miſch ferner der Zutritt
wiſionen innerhalb des heſſiſchen Verbands auch die Rechnungs= ins Theater verboten iſt, rritt mit hentigem Tage wieder in Kraft.
wiſionen für alle Vereine als obligatoriſche einführen wolle. Die Im Urteil heißt es. Miſch habe durch eine Reihe von Artikeln den
in dieſen Beſchluß ſich anreihende Feſtſetzung der Jahresbeiträge Leiter der hieſigen Bühne und mitwirkende Künſtler beſchimpfk.
llte nach dem Vorſchlag des Ausſchuſſes 15 M. als Grundtaxe l Der Theaterverwaltung könne nicht zugemutet werden, ihm
beſtän=
nd 20 Pf. von 1000 M. Umſchlag betragen. Hiergegen erhob dig weiter Gelegenheit zur Fortſetzung der gerügten
Handlungs=
ümentlich die Büdinger Genoſſenſchaft lebhaften Widerſpruch und weiſe zu beſchaffen. Miſch und dem mitklagenden Verleger des
8 entſtanden längere Debatten, welche mit der Annahme eines von =Wiesbadener Tagblattes; wurden ſämtliche Koſten der beiden
Ver=
ſchmidt (Guntersblum) geſtellten Antrags endigten, wonach incl. fahren auferlegt.
er Grundtaxe von 15 M. nur ein Höchſtbetrag von 120 M. zur
lirhebung gelangen ſoll. Der Vorſchlag des Ausſchuſſes würde Mitteilung eines bedeutenden Kohlenhändlers iſt zu erſehen, daß
er Verbandskaſſe von einzelnen Genoſſenſchaften Beiträge bis zu heute ſämkliche Kohlen per Doppelwaggon mit 30 M. - per Fuhre
10 M. zugeführt haben. - Alsdann referierte Kreisrat Haas noch 1 alſo 3 M. - teurer bezahlt werden müſſen als vor Ausbruch des
ſber die Beſtimmungen des neuen, mit dem 10. Oktober d. J. in Streikes.
eraft tretenden Genoſſenſchaftsgeſetzes. wobei er den Anweſenden
n ſehr anſchaulicher Weiſe die hervorragendſten Neuerungen, welche nach vollendeter Kur heute Morgen 6 Uhr 55 Minuten nach Köln
as Geſetz für das Genoſſenſchaftsweſen bringen wird, vorführte abgereiſt.
ud zum Schluß eine Reſolution dahin gehend empfahl, daß der
Verbandstag erklären möge, es ſei die unbeſchränkte Haftpflicht l amt macht bekannt: Infolge eines wolkenbruchartigen
3 die richkige Grundlage für die ländlichen Kreditgenoſſenſchaften Gewitterregens iſt die Strecke Bonn=Meckenheim ſeit geſtern
nzuſehen. Dieſe Reſolution fand einſtimmige Annahme.
Leſtimmungen des neuen Geſetzes ſollen demnächſt noch in einer 1 Meckenheim und Euskirchen verkehren die fahrplanmäßigen Züge.
eihe kleinerer Bezirksverſammlungen des Näheren erörtert werden. Der Verkehr zwiſchen Bonn und Meckenheim wird über Kalſcheu=
Im Mai d. J. wurden im ſtädtiſchen Hoſpital 333 Kranke ren geleitet.
n zuſammen 5132 Tagen verpflegt. Im gleichen Monat des
Vor=
ahres waren es 290 Kranke mit 4886 Verpflegstagen.
Das Programm vom vorigen Donnerstag, welches von der richteten furchtbare Verwüſtungen an den Saaten an, welche ſtellen=
Lapelle Hilge den Beſuchern des Saalbaues geboten ward, war ſ weiſe gänzlich vernichtet ſind. Die Bahn Wabern=Wildungen war
in in jeder Beziehung genußreiches zu nennen; ein Blick auf das ſtundenlang unfahrbar.
etr. Inſerat zeigt, daß auch heute ein vorzügliches Programm
ufgeſtellt iſt, beſonders lenken wir die Aufmerkſamkeit auf eine des „Vaterland: Dr. Sigl wegen groben Unfugs, begangen durch
iene Kompoſition von E. v. Buri, „Gießener Teutonen=Marſch”
velcher eigens als Feſtmarſch zur Jubelfeier der Teutonen in höchſten Strafmaß von ſechs Wochen Haft.
Gießen komponiert wurde und großen Erfolg erzielte, ferner enthält
as Proaramm eine Richard Wagner=Abteilung.
Kritiſche Tage. Profeſſor Falb prophezeit für den Juni tagtäglich wiſſenſchaftliche Fach= und ſonſtige Vereine eintreffen,
wei kritiſche Tage, nämlich einen ſolchen II. Ordnung auf den ) welche die Ausſtellung mit großem Intereſſe beſichtigen. Neuer=
. Juni und einen ſolchen 111. Ordnung mit ringförmiger Sonnen= dings war dies ſeitens des Hamburger Architektenvekeins und des
ünſternis verbunden auf den 28. Juni. Dieſe Finſternis beginnt Niederöſterreichiſchen Gewerbevereins der Fall. Neuerer
Beſtim=
uf der Erde überhaupt 2 Uhr 41 Min. morgens und endet 29 mung zufolge ſind alle Maſchinen von 10-12 Uhr vormittags und
Min. nach der Mittagszeit. Sie iſt ſichtbar in der ſüdlichen Hälfte von 4-8 Uhr nachmittags in vollem Betrieb und eigens dazu
vnAfrika, in Arabien, Vorderindien, Sumatra. Java, im indiſchen angeſtellte Ingenieure übernehmen die erwünſchte Erläuterung. In
ean und dem ſüdöſtlichen Teile des atlantiſchen Ozeans.
ff Arheilgen, 5. Juni. Zur geſtrigen Bürgermeiſter= ligen Führer heraus, welcher insbeſondere für diejenigen berechnet
wahl wurde außer den beiden früher ſchon genannten, bisheriger iſck, welche der Ausſtellung kein allzu genaues Studium widmen
Bürgermeiſter Frei und Peter Benz IV. noch Beigeordneter Benz l wöllen. Aus allen Teilen des deutſchen Reiches iſt jetzt der Beſuch
turz vor der Wahl als Kandidat aufgeſtellt. Es erhielten bei der von Arbeiterabordnungen angemeldet worden, und der
Cahl: der ſeitherige Bürgermeiſter Frei 182, Peter Benz IV. 156, Vorſtand der Ausſtellung iſt unabläſſig bemüht, für die Unterbring=
Beigeordneter Benz 71 Stimmen; ſomit hat eine Stichwahl zwi= ung derſelben in paſſenden Quartieren und für die Verpflegung
ſchen den beiden erſteren ſtattzufinden.
1565
1. Mainz. 4. Juni. Se. Königl. Hoheit der Großherzog
Knie bei Dr. Mezger in Wiesbaden eben unterwirft. Die Haupt=
Segelboote neueſter Konſtruktion von Kiel anaekommen, wovon das
4. Aus Rheinheſſen, 4. Juni. Der Verbandstag der Erwerbs=
Dienſtnachrichten. 8) Ruheſtandsverſetzungen. und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften für den Mittelrhein findet in dieſem
Jahr am 29. und 30. Juni in Oſthofen ſtatt.
Worms, 4. Juni. Die Stadt Worms hat das erſte Auf=
Amöneburg. Kommenden Samstag begeht die Firma Dyckerhof
Wiesbaden, 4. Juni. Der König von Dänemark und
In der ſeinerzeit vielbeſprochenen Theaterprozeßſache
Wiesbaden, 5. Juni. Aus einer dem „Rh. K. vorliegenden
Ems, 4. Juni. Der König von Sachſen mit Gefolge iſt
Coblenz, 4. Juni. Das hieſige Königliche Eiſenbahnbetriebs=
Die Nachmittag auf mehrere Tage unfahrbar geworden. Zwiſchen
Wildungen, 4. Juni. Die geſtern Nachmittag unter ſtarkem
Gewitter in der Umgegend niedergegangenen Wolkenbrüche
München, 4. Juni. Das Schöffengericht verurteilte den Redakteur
einen Artikel anläßlich des Todes der Königin=Mutter, zu dem
Berlin, 4. Juni. Aus der Ausſtellungfür
Unfall=
verhütung wird mitgeteilt, daß aus dem In= und Auslande
wenigen Tagen gibt die Ausſtellungsleitung einen handlichen bil=
Sorge zu tragen.
226
1566
Nr. 109
Eſſen, 3. Juni. Die hieſige Strafkammer verhandelte in
ihrer heutigen Sitzung gegen 18 Bergleute, teils aus
Gelſen=
kirchen, teils von hier, welche des Widerſtandes gegen die
Staatsgewalt oder der Bedrohung und Nötigung,
be=
gangen zur Zeit des großen Ausſtandes, angeklagt waren. Neun
Angeklagte wurden zu je drei Monaten, vier zu je zwei Monaten,
einer zu vier Monaten und einer zu fünf Wochen Gefängnis
ver=
urteilt; in drei Füllen erfolgte Freiſprechung. Die erlittene
Unter=
ſuchungshaft wurde den Verurteilten in Anrechnung gebracht.
Bochum, 4. Juni. Am Freitag ſoll das 2. und 4. Bataillon
des 39. Infanterie=Reaiments von hier abrücken.
Lübeck, 4. Juni. Die Ladung des Dampfers Esbernare, welche
aus 240 Stück Hornvieh beſtand, wurde wegen Verdachts der
Lungenſeuche in Newcaſtle beſchlagnahmt.
Reichenbach i. V., 4. Juni. Bei einem geſtern Nachmittag in
hieſiger Gegend niedergegangenen Wolkenbruch ſind viele Häuſer
eingeſtürzt und Fabriken weggeriſſen worden. Mehrfach ſind
Menſchen und Vieh umgekommen. Beſonders ſchlimme
Ver=
heerungen hat das Unwetter in Mylau angerichtet.
Reichenbach, 4. Juni. Die Städte Reichenbach, Mylan
und Greiz in den unteren Stadtteilen bieten infolge des geſtrigen
Wolkenbruchs ein Bild der Verwüſtung. Zerſtört
ſind die Schneiderſchen Fabriken in Oberreichenbach, ebenſo
die=
ſenige Schaarſchmidts in Reichenbach. Aus Liebolds
Schützen=
brauerei iſt der Dampfkeſſel fortgeriſſen. Die Fabriken Schleber
und Häberer in Reichenbach haben ſtark gelitten. Schwere
Trot=
toirplatten wurden in Maſſe fortgeführt. Viele Wohnungen ſind
verſchlämmt. In Greiz ertranken 2 Perſonen, in Reichenbach 1.
Jüterbog, 3. Juni. Ueber eine erhebende Feier, welche beweiſt,
wie Deutſchland Tapferkeit und Treue auch am Feinde zu
ehren weiß, berichtet die „Nordd. Allg. 8tg.: Während des
Krieges 187071 ſind hier im Lager etwa 60 Franzoſen geſtorben,
die auf dem Schießplatze beerdigt wurden. Ihre Gräber wurden
erſt vor zwei Jahren wieder aufgefriſcht, mit neuen Kreuzen
ver=
ſehen u. ſ. w. Infolge der Erweiterung des Schießplatzes und der
Verlegung der Schußlinien mußte auch der Franzoſen=Kirchhof
ver=
legt werden. Es iſt dies mit großer Vorſicht geſchehen, wobei die
einzelnen Leichen in Körbe gelegt, mit der Nummer des Grabes
verſehen und ſo wieder in ein ſelbſtändiges Grab gelegt wurden.
Der Kirchhof, etwa 30 Meter lang und 20 Meter breit, mit einem
Sandſtein=Denkmal in der Mitte. wurde heute eingeweiht. Zur
Feier erſchienen außer dem Brigade=Kommandeur, Generalmajor
Frhrn. v. Watter, beide Regiments=Kommandeure, ſämtliche
Stabs=
offiziere der Brigade, außerdem alle in der Brigade anweſenden
katholiſchen Offiziere. Jedes Regiment hatte etwa 100
Unteroffi=
ziere und Mann, das 2. Brandenburgiſche Feld=Artillerie=Regiment
(General=Feldzeugmeiſter) Nr. 18 außerdem die Regimentsmuſik
geſtellt.
Kladno, 4. Juni. In allen Schächten der Prager Eiſeninduſtrie=
Geſellſchaft ſind die Arbeiter wieder angefahren. Im Nürſchauer
Becken ſtehen nur noch die SchächteBohemia und „Mariaſchein:
aus. Der Streik erſcheint ſomit beendigt.
Luzern, 3. Juni. Verunglückter Alpenbeſteiger. In
Vitznau iſt am Samstag bei der Rigibahnſtation=Freibergen: der
Touriſt Otto Hermann aus Berlin nach Verlaſſen des Zuges über
die Speuzibachfluh geſtürzt. Die Leiche wurde zerſchmettert
auf=
gefunden. — Dieſer Tage ſtürzte in der Umgegend Neuenburgs ein
18jähriges Mädchen aus Norddeutſchland les iſt die Enkelin der
Schriftſtellerin Ottilie Wildermuth und eine Nichte des deutſchen
Pfarrers Häusler in Neuenburg, bei dem ſie in Penſion war) beim
Blumenſuchen eine Felswand hinunter in die Seyonſchlucht.
Sie wurde als verſtümmelte Leiche aufgehoben.
Venedig, 4. Juni. Der König und die Königin von
Griechenland trafen heute an Bord der Bacht „
Amphitrite=
hier ein und ſetzen morgen um 2 Uhr 40 Min. ihre Reiſe nach
Petersburg über Wien fort.
Paris, 4. Juni. Die „8ociéts dEncouragement au Bien' hielt
geſtern Nachmittag im Winter=Cirkus ihre Jahresſitzung. Der
Senator Jules Simon präſidierte und feierte in einer geiſtvollen
Anſprache die Fortſchritte des 19. Jahrhunderts, die Anwendung
des Dampfes, der Elektrizität, der Eiſenbauten u. ſ. w., konſtatierte
aber, daß es der Dichtkunſt minder günſtig war. Durch „
Bürger=
kränze; und Medaillen wurden Perſonen belohnt, welche den
ver=
ſchiedenſten Wirkungskreiſen und Berufsarten angehören. Eine
Ehrenmedaille erhielten der Kaiſer und die Kaiſerin von
Ruß=
land, weil ſie nach dem furchtbaren Eiſenbahnunglück von Borki
nicht an ſich und an das Unheil, das ihnen und ihren vier Kindern
hätte widerfahren können, ſondern nur an die unglücklichen
Ver=
wundeten dachten, ſie aus den Trümmern zuſammenleſen und
ver=
pflegen halfen.
New=York, 4. Juni. Je mehr Einzelheiten aus Johnstown
veröffentlicht werden, deſto düſterer erſcheint die dortige Lage.
Die Zahl der Verunglückten wird ſchon auf 15000 geſchätzt, dabei
10000 Vermißte. Statt ihrer ſind 15000 Fremde eingezogen, meiſt
Leichenräuber, darunter zahlreiche Ungarn und Slawen, welche den
Leichenraub förmlich organiſiert haben und leider dabei den größten
Teil der Mundvorräte aufzehren, ſodaß ein Brotlaib ſchon einen
halben Dollar koſtet. Die ganze Stadtfläche iſt mit einem klebrigen
Schlamm bedeckt. Das Hauptgeräuſch, welches man jetzt vernimmt,
rührt von den Hammerſchlägen bei Zunagelung der Särge her.
Viele Aerzte ſind aus Philadelphia eingetroffen; auch ſind 1000
Zelte angekommen. Die Aerzte raten einſtimmig das Ausbrennen
der aufgeſtauten Trümmer und der Leichenmaſſe vor der Brücke.
Auch ſind 2000 Pfund Dynamit angekommen, um die Maſſe
aus=
einander zu ſprengen; aber die Angehörigen widerſetzen ſich und
drängen auf Auslöſchung des brennenden Haufens durch
Feuer=
ſpritzen behufs Auffindung der Leichen. Daher iſt die Gefahr der
Anſteckung vergrößert; der Leichengeruch iſt bereits unausſtehlich
geworden. In Pittsburg und Alleghany herrſcht große Panik. da
dieſe Städte auf das Trinkwaſſer aus dem Alleghany=Fluß
ange=
wieſen ſind, welcher durch den Einfluß des Conemaugh von Leichen
ſtrotzt. Die überlebenden Einwohner von Johnstown ſind
bettel=
arm, da nicht einmal die Feuerverſicherungs=Geſellſchaften zahlen
werden, weil der Brand der Brücke erſt ausbrach, als das Eigentum
bereits durch die Flut zerſtört war.
New=York, 4. Juni. Der durch die Ueberſchwemmung
in Pennſylvanien angerichtete Schaden wird auf 40 Mill.
Dollars geſchätzt; gegen 3000 Leichen ſollen bis jetzt geborgen ſein.
Die Wohnzimmer des Kaiſers in Schloß Friedrichskron
werden mit koſtbaren Polſtermöbeln, zu denen die Stoffe eigens
nach einer Handzeichnung des Kaiſers gewebt ſind, ausgeſtattet.
Die Lieferung der Stoffe hat ein Berliner Hoflieferant übernommen
und müſſen nunmehr, da die Weberei derſelben ſo lange aufgehalten,
die Tapezierer in größter Eile arbeiten, um die Möbel fertig zu
ſtellen. Das Muſter zu den Möbelſtoffen ſtellt buntfarbige
Geranien=
blüten, umrankt von bräunlichen Blättern, auf ächt ſilbernem
Unter=
grunde dar: das Meter von dieſem in Chenille ausgeführten Gewebe
koſtet 113 M. Die Geſtelle zu den Polſtermöbeln ſind ſtark
ver=
aoldet und laufen an ihren Endpunkten in geſchnitzten Köpfen von
Windhunden aus. Auch, das Sterbezimmer Kaiſer Friedrichs wird,
nach der „Staatsb. Stg., gänzlich renoviert und mit neuen Tapeten
verſehen.
Zum Tode des Gedankenleſers Biſhop. Die Leichenſchau=
Geſchworenen haben den Wahrſpruch abgegeben, daß Biſhop's
Tod Lethargie zuzuſchreiben ſei und daß die Aerzte, während ſie
in gutem Glauben handelten, in der Vornahme der Antopſie etwas
vorſchnell waren. Die Aerzte wurden auf freien Fuß geſetzt.
Das klingt freilich nicht ſehr beruhigend.
Beſcheidener Wunſch. Photograph: „Wünſchen Sie nun ein
Bruſtbild, ein Knieſtück oder
Bäuerin; „No, es wär
mr ſchun ganz recht, wann mr aach e bisje vom Geſicht ſehe könnt-.
Kaſernenhofblüte. Unteroffizier: „Kerl, Sie ſind ſo dumm,
daß man Sie nich Kameel nennen darf, ohne zu fürchten, ein
wirk=
liches Kameel werde einem darauf hin wegen Beleidigung
ver=
klagen.
Lodes-Anzeige.
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(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Verwandten, Freunden und Bekannten die
ſchmerz=
liche Mittheilung, daß unſer guter Gatte und Vater,
Miniſterial=Regiſtrator i. P.
Gustav Reuting,
im 75. Lebensjahre nach längerem Leiden geſtern Abend
ſanft verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bittet
die trauernde Familie Routing.
Darmſtadt, den 5. Juni 1889.
Die Beerdigung findet Freitag Vormittag 10 Uhr vom
Sterbehaus (Darmſt. Carlsſtraße 23) aus ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlichſter Theilnahme an dem
uns betroffenen ſchweren Verluſte erlauben wir uns auf dieſem
Wege unſeren innigſten Dank auszuſprechen.
Darmſtadt und München, 6. Juni 1889.
Familie Scherff.
Druck und Verlag:L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.