Abonnementsprei=
Vlertelſährlich 1 Mark 50 Pf. uk
Bringerlohn. Auzwaͤrtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
en=
eegengenommen zu 1 Mark 50 Pl.
dw Quartal inck. Poſtaufichlag
152. Fabrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
2hllUſtitep ulttquluahpolutt.
Iuſerake
werden angenommen: n Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23,
mBeſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhautſtraße 14, ſowie auſwärg
don allen Annoncen=Expedittonen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Ereigamks, des Großh. Polizeiamts und ſämmklicher Behörden.
N 103.
Dienstag den 28. Mai.
1899.
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt.
Genehmigte Verlooſung. Unternehmer: Starkenburger Bienenzüchterverein
Section Birkenau=Fürth i. O.
2200 Looſe 50 Pfg.; Vertrieb in der Provinz Starkenburg geſtattet.
Betreffend: Die Berichtigung der Forſt= und Feldſtraſen von der II. Periode 188990.
Darmſtadt, den 24. Mai 1889.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt,
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Wir beauftragen Sie, alsbald und jedenfalls noch vor Ende dieſes Monats in Ihren Gemeinden in ortsüblicher Weiſe
bekannt machen zu laſſen, daß die Berichtigung der im Monat April 1889 gerichtlich erkannten Forſt= und Feldſtrafen in den
erſten 25 Tagen des Monats Juni 1889 und zwar mit Ausſchluß des 12., 13. und 14. an die betreffenden Diſtricts=
Ein=
nehmereien ſtattzufinden hat und daß nach fruchtloſem Ablauf dieſer Friſt gegen die ſäumigen Schuldner das für ſie mit
Koſten verbundene Beitreibungsverfahren eingeleitet wird.
v. Marquard.
(6203
Betreffend: Die Unfall= und Krankenverſicherung der in land= und forſlwirthſchaflichen Betrieben beſchäftigten Perſonen.
B e k a n n t m a ch u n g.
Unter Bezugnahme auf die nachſtehend abgedruckte Bekanntmachung Großh. Kreisamts vom 8. d. Mts. bringen wir
hiermit zur Kenntniß der Betheiligten, daß die nach jener Bekanntmachung zu ſtellenden Anträge im Stadthauſe, Zimmer
Nr. 5. vorgebracht werden können.
Es liegt im eigenen Intereſſe derjenigen in der Gemarkung Darmſtadt=-Beſſungen begüterten Perſonen, welche
Grund=
ſtücke an dritte verpachtet haben oder deren Grundbeſitz oder einzelne Theile desſelben nicht mehr zum Betrieb der Land= oder
Forſtwirthſchaft ſondern zu gewerblichen Zwecken (Lager=Werkplätzen ꝛc.) Verwendung finden, von dieſen Thatſachen aus und
zwar bis längſtens 15. Juni d. Js. ſchriftlich oder mündlich Kenntniß zu geben.
Die Beiträge, welche nach dem Steuerkapital der betreffenden Gruͤndſtücke berechnet, zur land= und forſtwirthſchaftlichen
Veruſsgenoſſenſchaft für das Großherzogthum Heſſen, erſtmalig für das Jahr 1889 zu zahlen ſind, werden inſolange von
den im Grundſteuerkataſter eingetragenen Eigenthümern erhoben, als nicht Anträge auf Ueberſchreibung der Beiträge auf die
zur Zahlung als Betriebsunternehmer verpflichteten Pächter beziehungsweiſe Anträge auf Befreiung von dem Beitrage
über=
haupt eingereicht ſind. Nur bei Anträgen, welche vor dem angegebenen Termine erfolgen, kann die Ueberſchreibung bezw.
Befreiung mit Wirkung vom 1. Januar 1889 eintreten.
Die benothigten Formulare ſind in dem oben bezeichneten Büreau erhältlich.
Darmſtadt, den 22. Mai 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(6204
Betreffend: Die Unfall= und Krankenverſicherung der in land= und forſtwirthſchaftlichen Betrieben beſchäftigten Perſonen.
B e k a n n t m a ch u n g.
A. Auf Grund des 8 5 der Verordnung vom 11. Juli 1888 (Regierungsblatt Nr. 21) laden wir die in den
Grund=
ſteuerkalaſtern vorgetragenen Beſitzer, welche ihren Grundbeſitz entweder ganz oder theilweiſe nicht ſelbſt bewirthſchaften, ein,
bei der Bürgermeiſterei derjenigen Gemeinde, in deren Gemarkung die Grundſtücke liegen, ſchriftlich oder mündlich zu
Pro=
tokoll den Antrag zu ſtellen, daß der auf die Steuerkapitalien ihrer Grundſtücke oder einzelner derſelben entfallende Beitrag
zur Berufsgenoſſenſchaſt von einem anderen, als Betriebsunternehmer zur Zahlung Verpflichteten erhoben werden.
Bei der Antragſtellung, welche auch für mehrere Rechnungsjahre im Voraus erfolgen kann, iſt das Rechtsverhältniß
anzugeben, kraft deſſen der als Betriebsunternehmer Bezeichnete ſeit dem 1. Januar 1885 den verſicherungspflichtigen Betrieb
auf den näher zu bezeichnenden Grundſtücken für eigene Rechnung ausübt.
Auf Erfordern iſt näherer Nachweis zu erbringen. Als ſolcher genügt ein von dem Betriebsunternehmer ausgeſtelles
hinſichtlich ſeiner Aechtheit zu keinem Bedenken Anlaß gebendes Anerkenntniß.
Um unn einestheils den Steuercommiſſariaten die Auſiellung der Umlagekataſter 1. Abtheilung 68 6 der erwähnten
213
Nr. 163
1444
Verordnungh zu erleichtern und um anderntheils größere Grundbeſitzer, welche ihren Grundbeſitz an verſchiedene Betriebsun
ter=
nehmer zur Bewirthſchaftung überlaſſen haben, nicht zu nöthigen alljährlich bei der durch 8 5 der Verordnung
vorgeſchrie=
benen Antragſtellung ihre ſämmtlichen Grundſtücke unter Benennung derjenigen, welchen die Bewirthſchaftung überlaſſen iſt, zu
verzeichnen hat Großherzogliches Miniſterium des Innern und der Juſtiz im Einverſtändniß mit Großherzoglichem
Miniſte=
rium der Finanzen die nachſtehenden Beſtimmungen getroffen, welche zu erfüllen ſind, wenn der Antragſteller von der
Ver=
pflichtung zur jährlichen vollſtändigen Verzeichnung der Grundſtücke mit den Namen der betreffenden Betriebsunternehmer
be=
freit ſein will:
1. Zu dem ſchriftlich einzureichenden Antrag iſt das nach 8 5 der Verordnung vorgeſchriebene, zu dem vorliegenden
Zweck auf dem Umſchlagbogen etwas abgeänderte Formular zu verwenden, welches daſelbſt durch Aufſchriſt des
Namens des Antragſtellers an hierzu vorgeſehener Stelle kenntlich zu machen iſt; dasſelbe wird von den
Großher=
zoglichen Bürgermeiſiereien zu dem Herſtellungskoſtenpreis von 4 Pfg. für jeden Bogen (Umſchlag= oder
Einlage=
bogen) abgegeben;
2. in dem Antrage ſind unter fortlaufenden Rummern (Spalle 1 des Formulars) die Namen der Betriebsunternehmer
(Pächter ꝛc.) für die betreffende Gemarkung alphabetiſch zu ordnen, ſo zwar, daß jeder Name nur einmal vorkommt;
3. die einem jeden Pächter ꝛc. zur Bewirthſchaſtung für eigene Rechnung überlaſſenen Grundſtücke ſind in topographiſchee
Folge (nach Flur und Nummer geordnet) aufzuführen;
4. in der Spalte,Bemerkungen= iſt anzugeben, für welche Zeitdauer die Bewirthſchaftung an Dritte überlaſſen iſt.
Unter der Annahme, daß die vorſtehenden Vorſchriften befolgt werden, genügt es. wenn in folgenden Jahren - vor
ausgeſetzt, daß nicht eine Neuberpachtung eines größeren Theils des Grundbeſitzes ſtattfindet und hierdurch oder aus anderer,
Gründen erhebliche Veränderungen in dem Beſitzverhältniß des Grundſteuerpflichtigen oder in der Perſon der Betriebsunter=
nehmer eingetreten ſind - lediglich die im Vergleich zu dem Vorjahr vorgekommenen Aenderungen, wiederum unter Benutzung
des Formulars und unter Beachtung der obigen Beſtimmungen, angezeigt werden.
In derartigen Fällen ſind zu dem Formular auf dem Titelblatt (Umſchlagbogen) dem Wort „Regiſters die Wort
„Aenderungen zu dem 188., ro vorzuſetzen.
Im Uebrigen ſind nur die bezüglichen Ordnungsnummern des vorjährigen Verzeichniſſes, welche eine Aenderung erleiden
in Spalte 1 aufzuführen. Die Spalie 4 iſt hierbei nur inſoweit auszufüllen, als es erſorderlich iſt, um über die Identitäth
der Grundſtücke, bezüglich welcher ein Wechſel in der Perſon des Betriebsunternehmers ſtattgefunden hat, Zweifel nicht auf=
kommen zu laſſen.
Allerdings wird hierbei vorausgeſetzt, daß die betreffenden Grundbeſitzer beziehungsweiſe die ſie vertretenden Beami,
Duplicate der vorjährigen in Gemäßheit des 8 5 der Verordnung gemachten Anzeigen zurückbehalten haben, um die betrefh
fenden Ordnungsnummern des vorjährigen Verzeichniſſes anführen zu können.
Sind Aenderungen nicht vorgekommen, ſo genügt die einfache ſchriftliche Anzeige, daß Aenderungen in Beziehung auf
die im Vorjahr geſtellten Anträge des Grundſteuerpflichtigen nicht ſtattgefunden haben.
B. Nach Art. 17 des Geſetzes vom 4. April 1888 wird ein Beitrag zur Verufsgenoſſenſchaft nicht erhoben:
1. von denjenigen Grundſtücken, auf welche ſich die land= und forſtwirthſchaftlichen Betriebe in keiner Weiſe erſtrecken.
2. von Gebäuden nebſt zugehörigen Hofräumen, Haus= und Ziergärten,
3. von demjenigen im Großherzogthum gelegenen Grundbeſitze, welcher zu einem Betriebe gehört, deſſen Sitz außerhallz
des Großherzogthums gelegen iſt.
Die hierunter fallenden Grundſtücke mit ihren reſp. Steuerkapitalien ſind bei Auftellung des Umlagekataſters zwar ſo
weit möglich, von Amtswegen zu ermitteln, gemäß 8 10 der Ausführungs=Verordnung vom 11. Juli 1885 fordern wir jedochl
die Steuerpflichtigen auf, die Befreiung, ſoweit ſich das dieſelbe rechtfertigende Verhältniß der amtlichen Kenntniß entzieht, beif
der Bürgermeiſterei derjenigen Gemarkung, in welcher das Grundſtück gelegen iſt, rechtzeitig zu beantragen.
C. Nach Art. 18 Abſ. 2 des Ausführungsgeſetzes vom 4. April 1888 iſt der Betriebsunternehmer verpflichtet, wen
ein Theil des zu einem verſicherten Betriebe gehöͤrigen Grundbeſitzes außerhalb des Großherzogthums liegt, hiervon derjenigen
Bürgermeiſterei, in deren Bezirk der Sitz des Betriebs ſich befindet unter Angabe des Flächeninhalts und der Steuerbelaſtung
dieſes Leſitzes Anzeige zu erſtatten.
Wer dieſer Verpflichlung bis zum 31. Mai d. 33. nicht nachkommt, hat eine Ordnungsſtraſe bis zu 300 Mk. zu 9.
wärtigen 68 124 des Reichsgeſetzes vom 5. Mai 1886).
Darmſtadt, den 8. Mai 1889.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
Bekanntmachung.
Die am 20. und 21. Iſd. Mts.
ab=
gehaltene Hol, und Moosverſteigerung
aus dem ſtädt. Oberwald und der Tanne
iſt genehmigt.
Bürgſcheine lönnen in den
Vormit=
tagsſtunden auf dem Stadthaus, Zimmer
Nr. 10, errichtet werden. Erſter
Ab=
fuhrtag: Montag den 27. Mai l. Js.
Darmſtadt, den 24. Mai 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(6081
Ohly.
Bekanntmachung.
Die Schreiner= bezw. Zimmerarbeit
für die innere Einrichtung des neuen
Pfandhauſes in der Kirchſtraße ſoll im
Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Freitag den 31. Mai 1889.
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Arbeitsbeſchreibung und Bedingungen
liegen auf dem Stadtbauamt, Zimmer
Nr. 32. zur Einſicht offen, bei welchem
ſ auch die Formulare ſür die Offerten zu
erheben ſind.
Darmſtadt, am 25. Mai 1889.
Großherzogliche Bülrgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O. B.:
Riedliuger, Beigeordneter. (6205
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag werden die
zum Nachlaß des Rentners Joham
Martin Böttinger dahier gehörigel
Immobilien, als:
Flur. Nr. ⬜ Mtr.
II. 144 1553 Acker am Her
weg füdlich,
III. 145 1593 Acker daſelbſt
Mittwoch den 29. Mai d. 33.,
Vormittags 11 Uhr,
in dem Ortsgerichtslokal (Beſſungerſtraßl
Nr. 48) dahier wiederholt öffentlich melſ
bietend verſteigert.
Darmſtadt, 22. Mai 1889.
Großherzogl. Ortsgericht Darmſtadt
(Beſſungen).
(57₈
Weimar.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung werden die
den Philipp Keil Eheleute dahier
ge=
hörigen Immobilien, als:
Flur. Nr. ⬜ Met.
I. 343¾⁄ 319 Grabgarten, das
Wingertsfeld
(Weinbergſtraße),
I. 352¾ 63 Acker daſelbſt,
I. 353¾ 62 Acker daſelbſt,
(mit darauf erbauter Hofraithe),
Mittwoch den 29. Mai d. Js.,
Vormittags 11 Uhr,
in dem Ortsgerichtslokal (Beſſungerſtraße
Nr. 48) dahier öffentlich meiſtbietend
ver=
ſteigert.
Darmſtadt, den 22. Mai 1889.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt II.
(Beſſungen).
(5641
Weimar.
2 Ludwigsplatz 2.
Feinslos
UIEEuuLo,
von vorzüglichem Geſchmack,
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Caplaneigaſſe 60.
(6098
Nr. 103
1475
Das Schulgeld pro IL. Quartal 1889
für die Vorſchule des Gymnaſiums wird morgen Nachmittag von 2 bis 4 Uhr
in dem Muſikſaal des Gymnaſiums, Zimmer Nr. VII ebener Erde im Nordbau,
ſ erhoben.
Darmſtadt, den 28. Mai 1859.
Großherzogliche Gymnaſialkaſſe.
Langsdorf, Rechnungsrath.
(6207
Grnauerſteigerung in Züttelborn.
Dieustag den 11. Juni, Nachmittags 4¼ Uhr.
Zuſammenkunſt an der Ruſſenhütte, 44 Morgen Looſe.
(6208
Bekanntmahung.
Das Verzeichniß der für die Zeit vom 1. April bis 30. September 1889
(I. Semeſter 1889190) zur Kaſſe der israelitiſchen Religionsgemeinde Darmſtadt zu
zahlenden Schulgelder liegt vom 29. d. Mts. ab acht Tage lang auf unſerer
Ge=
meindeſtube (Friedrichsſtraße 2) zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 26. Mui 1889.
(6209
Der Vorſtand der israelitiſchen Religionsgemeinde.
VerſteigerungzAnzeige.
Mittwoch den 29. d. Mts., Vormittags 10 Uhr,
verſteigert der Unterzeichnete im Schützenhof zu Darmſtadt nachverzeichnete Pfänder
gegen Baarzahlung:
1) 1 vollſtändiges Bett, Tiſch, Stühle, Kommode, Spiegel, Kleider= und
Küchen=
ſchränke, Sophas, Waſch= und Nachttiſche, Bilder, 1 Orgel mit 50
Noten=
blätter, 20 Eisbeutel, 1 Partie große und kleine Gummiſauger,
Eisbeutel=
kappen, 20 Meter Gummilchlauch, 44 Stück Bruchbänder:
1 Pferd, 4 Schweine, 2 Wagen und noch ſonſtige Gegenſtände.
2)
Die unter Nr. 1 verzeichneten Gegenſtände unwiderruflich.
Darmſtadt, den 27. Mar 1889.
Buhenſtein,
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
6210
Heugras=Verſteigerung.
Es wird das diesjährige Heugras verſteigert:
1) Dienstag den 4. Juni l. Js., Vormittags 8 Uhr beginnend, auf
dem Gemeindehaus zu Viebesheim von den Domanialwieſen der
Gemarkungen Biebesheim und Stockſtadt.
2) Freitag den 7. Juni l. Js., Vormittags 9 Uhr beginnend, in der
Wirthſchaft von Kautzmann zu Groß=Rohrheim von den
Domanial=
wieſen der Gemarkungen Hammerau und Groß=Rohrheim.
3) Freitag den 7. Juni l. Js. Nachmittags 4 Uhr beginnend, auf
dem Stadthaus zu Gernsheim von den Domanialwieſen der
Gemar=
kung Gernsheim.
4) Mittwoch den 12. Juni l. 33., Vormittags 11 Uhr beginnend,
bei Hoſpital Hofheim von den Hoſpitalwieſen der Gemarkung
Crum=
ſtadt.
5) Mittwoch den 12. Juni l. J3., Nachmittags 2 Uhr beginnend,
bei Hof Waſſerbiblos von den Hof= und Haſenwieſen.
Anmerkung: Bei ungünſtigem Wetter werden die Verſteigerungen Ord.=Nr. 4
und 5 auf dem Gemeindehaus zu Crumſtadt abgehalten.
Gernsheim, am 23. Mai 1889.
Großherzogliche Oberförſterei Gernsheim.
(6211
Pfannſtiel.
3
Eine „ Violine
mit Kaſten billig zu verkaufen. Näheres
(6117
Ballonplatz 5 im Laden.
Vornüglicher Baugrund
wird abgegeben am Neubau des Gym=
[6212
naſiums.
Ca. 10000 Gtück
Resttapeten
gebe, um damit zu räumen,
zur Hälfte
der früheren Preiſe ab.
Carl Alb. Stützer,
Schützenſtraße 5.
as2
Looeeeeecononeneoooeooeeeasaiooeeooeeonooooonoooooooe
E
M
HVegen vorgerückter Salsoy--
E
erlaſſe meine noch vorräthigen eingemachten Gemüse zu
herabgeſetzten Preiſen;3 B.:
Ju. Erbsen von Hoitrier in Metz per ¼ Liter=Doſe 60 Pf.,
„ „ „ 35 „
Ju. Schneidbohnen
„ „ 35 „
Philipp Weber,
Carlsstrugse 24.
(6214
Veranda & Balkon,
von Holz, ſehr gut erhalten, billig zu
verkaufen durch Zimmermeiſter Haury,
Niederramſtädterſtr. 11 oder Kiesſtr. 82.
Hebekrahnen,
gebr., 50 Centner Tragkraſt, zu verkaufen.
Drei Morgen ewiger Klee,
2jähr., 1. Schur, nahe der Stadt, zu verk.
[6216
H Näheres Expedition.
zur Eisbereilung (Gefrierfalg).
Hmanuet Furld.
Reiſe= u. Fahrplan=
Bücher,
Führer u. Karten
empfiehlt die Buchhandlung
von
Carl Röhler,
Eliſabethenſtr. 4,
nächſt dem Ludwigsplatz.
Pleichſtraße 39 (Sattlerwerkſtätte) ſind
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Hoffer
wieder auf Lager und auberſt billig.
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per Malter 3 M. Pankratiusſt. 33.
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(6061
„2 WoL ſagt die Exped,
147
Nr.
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zu Feankfurt am Maim,
aUf der Rennbahn am Forsthaus
am Donuerſtag den 30. Mai und Sonntag den
2. Juni, Mittags 3 Uhr.
Täglich 4 Trab- und 3 Hindornissrennon.
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2. Tribüne Mk. 150, für 2 Tage Mk. 2; Stehplatz 50 Pf.
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(6213
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Das Directorium des Voroins für Trab- und Hindernissrennen.
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Das Waschen und Färben derſelben wird jederzeit
ſchuell und billig beſorgt.
65119
146₈
M4½
Frann Christoph's
14₈
r5.
146
Zutzvoden-Glanziac i.
ee„cheus
eEEnz=
n
n=
geruchlos und ſchnell trocknend,
ermöglicht es, Zimmer zu ſtreichen, ohne dieſelben außer Gebrauch zu ſetzen,
da der unangenehme Geruch und das langſame klebrige Trocknen, das der
Oel=
farbe und dem Oellack eigen, vermieden wird. Dabei iſt derſelbe ſo einfach
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bis 8 Uhr Abends und Sonntags
von 7- 2 Uhr Nachmittags.
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lich große Auswahl in Sonnenſchirmen,
Untout-
cas angefertigt und habe äußerſt billige Preiſe
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Niemand mein Geſchäft unbefriedigt verläßt,
Alle Arbeiten nur von mir und meinen Söhnen
gefertigt.
[(4032
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Entöltes Maisprodukt.
Aungenar GLOVNafolsOk vu. Kinder id
kengl.Hofl. Wranlce mit Milch
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heignet - erhöht die Verdaulichkeit der Milch. - Veberall
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[11863
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Dimmerſpähne zu verkaufen. L. Sonn=
) thal, Zimmermſtr., Herdweg. (6018
Gute Kartoffeln
zu verkaufen. Ruthsſtraße 9.
(6062
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S= fen. Daſelbſt friſche Ziegenmilch
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(6067
p
4
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ſarde an eine ruhige Familie od. einzelne
Dame zu vermiethen und Anfangs Juli
zu beziehen.
4293) Niederramſtädterſtr. 11 iſt
der 2. Stock zu vermiethen.
4634) Schloßgartenſtr. 55 kl. Wohng.
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4918) Niederramſtädterſtraße 36
(Neubau) parterre 3 Zimmer, 2 Entreſol,
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5 Zimmer, Manſarde 3 gerade, 1 ſchräges
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von 3 Zimmern ꝛc. zu vermiethen.
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Wohng., ſowie der mittl. Stock, 5 Zim.
all. Zubeh. 1. Juli. Näh. Rundethurmſtr.12.
6024) Pankratiusſtr. 45, 2. Stock,
3-4 Zimmer, abgeſchl. Vorplatz u. ſonſt
alle Bequemlichkeiten an eine ruhige Fa
milie am 1. Auguſt zu vermiethen.
6026) Schwanenſtr. 27, nächſte Nähe
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beſtehend aus 4 Zimmern, dunkl. Cabinet,
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6027) Carlsſtr. 110 ein unmöblirtes
Zimmer mit ſeparat. Eingang zu verm.
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Wohnung. 3 freundl. Zimmer, 2
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mern, Küche, Keller zu vermiethen ſofort
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6224) Kl. Ochſengaſſe 7 eine frdl
Wohnung an eine ruhige Fam. ſogleich.
6225) Heinheimerſtraße 22 zwei
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Leute zu vermiethen.
3
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5925) Caſinoſtraße 16 ein kleiner
Laden für Obſt, Gemüſe und
Flaſchen=
bierverkauf ꝛc. mit Wohnung zu verm.
Auguſt Nold.
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Zimmer ſofort beziehbar.
3797) Kiesſtr. 30 möbl. Zimmer mit
oder ohne Penſion.
5521) Ein Manſardezimmer mit
Kabinet möblirt oder unmöblirt,
Aus=
ſicht in den Palaisgarten, iſt ſofort zu
vermiethen. Näh. Eliſabethenſtr. 14, 1. St.
5611) Louiſenſtraße 30 II, möbl.
Zimmer zu vermiethen.
5721) Hoffmanusſtr. 10 mittlerer
Stock ein möbl. Zimmer.
6069) Mühlſtraße 28 ein Zimmer
für einen Herrn oder Mädchen bei Steul.
6229) Eliſabethenſtr. 9 Beletage ein
freundl. möbl. Zimmer ſofort zu verm.
ſEin anſtändiger Herr ſucht im oder
7 in der Nähe des Blumenthalvierle's
ein oder auch zwei fein möbl.
Zim=
mer. Gefl. Offerten mit Preisangabe
unter J. D. an die Expedition d. Bl.
erbeten.
(6173
Gebrauchte Fräcke,
ſowie ſonſtige Kleider, Schuhwerk ꝛc.
kauft
16230
C. Hiskler, Langgaſſe 36.
Zum 1uterſtellen
von Möbeln werden zum 1. Juni 2 bis
3 trockene Räume in der Nähe des
Herdweges geſucht. — Offerten mit
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angabe unter H. S. bei der Expedition
niederzulegen.
(623]
Hasbüulestanden
werden ertheilt Mauerſtr. 16 Manſarde.
Sohult
kann abgeladen werden.
Wenckſtraße, Bauſtelle.
5935) Ein kautionsf. verh. Arbeiter
ucht dauernde Beſchäftigg. Näh. Exped.
Nr. 103
1479
Loade-Anudrr-Ampfeylung.
Bei beginnender Bade=Saiſon erlaube mir meine neu errichtete Bade=
4 Anſtalt: kalte und warme Bäder, Salzbäder, kalte und warme Brause,
hiermit einem geehrten Publikum beſtens zu empfehlen.
Die Badezeit dauert von Morgens 7 bis Abends 8 Uhr.
Hochachtungsvoll
J. Nohl, Martinsstrasse 22.
WWDVVVOOON
4
Unter dem hohen Protectorat Ihrer Durchlaucht der Frau Prinzeſſin
Julie von Battenberg.
Verein hessischer Lehrerinnen.
Einladung zur Generalverſammlung
auf Mittwoch den 12. Juni 1889, Nachmittags halb 4 Uhr, im großen
Saale des Rathhauſes, hier.
Auszug aus der Tagesordnung:
1) Rechnungsſtellung für 1888.
2) Bericht über das V. Vereinsjahr.
3) Wahl von 6 Vorſtandsmitgliedern, wovon 1 auf 2 Jahre, 5 auf die Dauer
von 4 Jahren zu wählen ſind. Die nach 8 12 der Statuten
Ausſcheiden=
den ſind: Fr. Dr. Davidſohn, Frl. Sophie Fuchs, Lehrerin in Offenbach,
Frl. Kathinka Streb, Lehrerin, Fr. Lilli Wolfskehl, Herr Landgerichtsrath
Dr. Zimmermann in Darmſtadt; Herr Direktor Dr. F. Schön in Mainz
legt ſein Amt freiwillig nieder.
4) Feſtſtellung des in Gemäßheit des Beſchluſſes der Generalverſammlung
vom 28. Mai 1886 errichteten Hilfsfonds.
5) Auſnahme der Stellenvermittelung unter die Zwecke des Bereins;
Errich=
tung einer Geſchäftsſtelle und mehrerer Sprechſtellen.
5) Antrag auf Zuſätze zu den Statuten betr. Aufnahme von Lehrerinnen aus
anderen deutſchen Laͤndern und Erweiterung des Zweckes des Vereins betr.
Förderung der pädagog. und allgemeinen Bildung der Lehrerinnen.
Darmſtadt, den 28. Mai 1889.
(6233
Der Vorstand.
Deutſcher und öſterreichiſcher Alpenverein.
Section Darmſtadt.
ſemeinschadtiche Rhsizpartie
mit der Section Mainz des D. u. Oe. A.=V. am Himmelfahrtstage
(30. Mat) 1889.
Abfahrt in Darmſtadt: Vormittags 6 Uhr 29 Min. - Retourbillet Mainz.
Der Sectionsvorstand. (6234
Hotel und Pension Edolfrauengrab.
Rad. Schwarzwald, - Station Achern,
unmittelbar am Walde gelegen, 3 Minuten vom Edelfrauengrab u. den prächtigen
Waſſerſällen, welche Eigenthum des Wirthes ſind; von Ottenhöfen auf bequemen/
Fuß= und Fahrwegen in 25 Minuten zu erreichen. Günſtiger Stützpunkt zu
Ausflügen nach Allerheiligen, Hornisgrinde, Mummelſee, Wildſee ꝛc.
Neu erbaut u. comfortable eingerichtet, freundliche Zimmer m. guten Betten zu
längerem u. kürzerem Auſenthalt. — Gute Küche, reine Weine, Export= und
Lagerbier, Forellen. - Aufmerkſame Bedienung.— Penſion billigſt.— Poſt im
Hauſe. Täglich 2malige Poſtausgabe. — Gelegenheit zum Fiſchfang.
Hax Schnurr. 66235
4
6181) Mädchen, welche bürgerl. kochen
können, kann ich geehrten Herrſchaften
em=
pfehlen. Frau Stephan, Kiesſtr. 16.
Ein gebildetes Fräulein
aus guter Familie mit Sprachk. ſucht
Stelle als Stütze der Hausfrau, zur Pflege
oder Geſellſchaft einer älteren Dame.
Gefl. Offerten unter S. E. 31 an die
Expedition d. Bl.
(6238
6239) Zwei Mädchen mit gut. Zgn.
ſuchen Stelle durch Steul, Mühlſtr. 28.
6240) Ein fleißiges ſolid. Mädchen
ſucht Lauſdienſt. Schulzengaſſe I. Graf.
6241) Es wird Monatdienſt
angenom=
men, auch Waſchen u. Putzen.
Eliſabe=
thenſtraße 66 Hinterh., 1 Stiege hoch.
6241a) Ein Mädchen ſucht Laufdienſt.
Zu erfragen Gardiſtenſtr. 34.
6242) Eine durchaus perfelte
Herr=
ſchaftsköchin ſucht Stelle od. Aushülfe.
Franks Stellenbüreau, Eliſabethenſtr. 9.
Ein braver junger Mann
wünſcht Stelle als Hausburſche oder
anderweitige Beſchäftigung.
Näheres in der Expedition.
(6075
5
Rat,
57 ine tüchtige Weißzeugnäherin, ſo=
E wie ein Müdchen, welches dasſelbe
gründlich erlernen will, geſucht.
Beſſungerſtraße 11.
(6196
6188) Ein geſetztes braves Mädchen
mit guten Zeugn., das lochen kann, zu
einer alleinſtehenden Dame geſucht.
Näheres bei Frau Hahn.
6041) Geſucht zu Johanni eine
ſelbſtſtändige Köchin.
Villa Roeder.
Näheres Verdingfrau Hahn, Ernſt=
Ludwigsſtraße 9.
Mehrere Jungen u. Mädchen
ſuchen ſofort
Cobr. Eichborg,
Capellplatz. (6243
6244) Eine perfekte Hotel=Köchin
kann ſoſort gute Stelle erhalten. Näh.
Frau Holſchuh, Holzſtraße 13.
6245) Ein tüchtiges Laufmädchen f.
1. Juni geſucht. Liebigſtr. 8 part.
6246) Drei gute Herrſchaftsköchinnen
auf Johanni, ſowie Mädch., die bürgerl.
ſochen u. etwas Hausarb. übernehm. finden
gute St. Frau Hartmann, Markt= und
Rittergaſſe 3.
ſEine Frau wünſcht ein Kind mitzu=
E ſtillen. Zu erfragen Alexanderſt. 13
bei Frau Brohm, Hebamme.
(6236
Waſchfran
für regelmäßiges Waſchen geſucht.
Heinrichſtraße 27 I.
6247) Geſucht ein Mädchen, welches
bürgerlich kocht u. Hausarbeit übernimmt,
(6237 Steinſtraße 26.
1486
6218) Für mehrere junge
Ameri=
kaner wird eine
Lehrerin
4 geſucht, welche der engliſchen Sprache
mächtig iſt und den Kindern deutſchen
Unterricht ertheilen kann. Näheres
zu erfahren in der Buchhandlung
von G. v. Aigner, Wilhelminen=
4 ſtraße 21.
M
6249). Eine Lauffrau und eine tüch
tige Waſchfrau geſucht. Zu erfr. nur
zwiſchen 12-2 Uhr Dieburgerſtr. 74.
Drei tüchtige Anſchläger
ſoſort geſucht.
J. Weichſel, Schreinermeiſter,
Roßdorferſtraße 11. (6079
Maſchinenſchloſſer
16250
geſucht. Beckſtraße 67.
Einen braven Lehrjungen
5556)
ſucht L. Bender, Schreinermeiſter,
Wienerſtraße 57.
6251) Einen Lehrjungen ſucht Wilh.
Lorenz, Schneidermeiſter, Schloßgaſſe 12.
6252) Einen kräftigen Lehrling ſucht
Handelsgärtner C. Völker,
untere Hügelſtr. 75.
4872) In meinem Atelier iſt eine
Lehrlingsſtelle offen.
C. Spamer, Hof=Phetograph.
5225) Ein braver Junge als
Lehr=
ling geſucht.
H. Pullmann, Hofdachdecker.
2184) Ein Lchriing
mit guter Schulbildung kann bei mir
ein=
treten.
Georg Jacob Heß, Schulſtr. 6.
2088) Einen Lehrling ſucht
I. G. Schmitt'sche Guchdruckerei,
Rheinſtraße 47.
3269) Ein Lehrliug kann eintreten.
J. Böttinger, Tapezier, Mathildenpl. 7.
4.
Einen Lehrling
mit guter Schulbildung ſucht
G. L. Hriegk, Rheinſtraße 17.
4121) Einen Lehrling ſucht J. Petri,
Spenglermſtr., Louiſenſtr. 6.
4350) Einen Lehrling ſucht Gg. Lang.
Schuhmachermeiſter, Eliſabethenſtr. 35.
Foxterrier,
ücht, weiß. Ohne Abzeichen. Alter:2 Jahr.
Geſchlecht: männlich. Annaſtraße 14
(6045
parterre, zu verkaufen.
Nr. 103
geſchafte=uevernayme und Empfeylung
Hiermit die ergebenſte Anzeige, daß ich das Conditoreigeschüft vn
Herrn Emil Wieninger,
Eliſabethenſtraße 9,
käuflich erworben habe.
Durch längere Thätigkeit in dieſer Branche bin ich in den Stand geſetzt all
Anforderungen in ſämmtlichen Artikeln der Conditorei genügen zu können.
Mein Veſtreben wird ſein, das Geſchäft in der gleichen Weiſe wie mein
Vor=
gänger fortzuführen und jede thunliche Verbeſſerung einzuführen.
Hochachtungsvoll
V. Deyott.
Conversation française.
Garten
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Vom 30. Mai bis 15. Juui 1880:
Schauſtellung der Henges'ſchen
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Schülern Nachhilfe und Beauffl
tigung der Schularbeiten. Gefl. 9
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Waſſerhöhe am Pegel 388 m.
Lufttemperatur 180 R.
Waſſerwärme Vorm. 8 Uhr 190 R
Woogpolizeiwache.
76
Haſli
hallk.
Polttiſche Ueberſicht.
Nr.
Deutſches Reich. Der Kaiſer erhielt die Nachricht von der
Annahme der Invaliditätsvorlage, während er ſich gerade beim
Frühſtück in der Kaſerne des 2. Garderegiments befand. In
herz=
lichen Worten drückte der Kaiſer ſeiner nüchſten Umgebung
gegen=
über die Freude über das Gelingen des Werkes aus. Am Abend
nahm er Gelegenheit, dem Miniſter von Bötticher, welcher dem
Hofkonzert am 24. im Schloſſe beiwohnte, perſönlich Glückwunſch
und Anerkennung auszuſprechen.
Der König und der Kronprinz von Italien ſind am 26. um
halb 10 Uhr abends von Berlin abgereiſt. Auf dem Anhalter
Bahnhof war keine Ehrenwache, weil der König incognito reiſt.
Der König und der Kronprinz verabſchiedeten ſich vom Kaiſer in
herzlichſter Weiſe; ſodann waren auf dem Bahnhof erſchienen die
Prinzen, Graf Herbert Bismarck, die Generalität, die
Civilbehör=
den, der Oberbürgermeiſter. Der Kaiſer reichte Crispi wiederholt
die Hand, Graf Bismarck verabſchiedete ſich aufs herzlichſte von
Crispi.
Am 25. morgens ſtattete der italieniſche Miniſterpräſident
Crispi dem Fürſten Bismarck einen langen Beſuch ab.
An dem zu Ehren Crisvis ſeitens des Reichstags
veranſtal=
teten Feſteſſen nahm eine große Zahl Reichstagsabgeordneter teil.
Auf den erſten vom Reichstagspräſidenten von Levetzow
ausge=
brachten Trinkſpruch dankte Crispi und ſchloß ſeine Rede mit den
Worten: Mein ſteter Traum iſt geweſen und ich hoffe, daß mein
Traum einſt verwirklicht werden wird: die Unabhängigkeit und
Verbrüderung der Völker. Meine Feinde haben mich verleumdet,
haben meine Abſichten gefälſcht, indem ſie behaupten, ich wollte den
Krieg, ich will den Frieden! Es giebt notwendige heilige Kriege.
Wir haben ſie gekämpft, Sie und wir für den Sieg der nationalen
Unabhängigkeit, aber jeder andere Krieg iſt ein Verbrechen und
wer es begeht, begeht ein erimen laesae humanitatis. Unſer Werk,
die Aufgabe unſerer Staatsmänner ſollte darin beſtehen, das
Ge=
deihen und den Wohlſtand der Völker zu fördern, damit das Elend
der Menſchheit geheilt und die Völker glückliche, ſtarke Staaten
bilden. Nichis anderes ſei unſere Aufgabe! Geſtatten Sie mir,
daß ich trinke auf Ihren erhabenen Kaiſer, daß ich trinke auf ſeinen
Reichstag, die Vertretung des mächtigen Deutſchlands. Es lebe
Ihr Kaiſer und Ihr Reichstag!
Einem Mitarbeiter des „Berliner Tageblatt”, welcher mit dem
Miniſter Crispi eine Unterredung und dieſem ein Kompliment
darüber gemacht hatte, daß „Italien eine ſtreng konſtitutionelle
Re=
gierung genießt, während Deutſchlands Geſchicke von dem
Eigen=
willen eines mächtigen Miniſters geleitet werden= hat Crispi
ſolgende Lektion erteilt, welche das =Berliner Tagblatt' ſelbſt
wie=
dergibt; „Sie ſind ungerecht,” ſagte Herr Crispi, „Sie haben in
dieſem Punkte nicht die geringſte Urſache, ſich zu beſchweren. Was
Sie „Eigenwillen' nennen, iſt die Genialität Ihres Kanzlers, der
der erſte Staatsmann in Europa iſt. Wenn auch unſere Verfaſſung
freiheitlicher iſt, als die deutſche, ſo iſt andererſeits Ihre Macht
eine viel größere. Und mir erſcheint es bei dem eigentümlichen
Charakter Ihrer Landsleute ſehr fraglich, ob Sie unter einer mehr
parlamentariſchen Regierung dieſe Machtfülle erreicht hätten, deren
Sie ſich jetzt zu Ihrem Heile rühmen können.”
Der Reichstag nahm am 24. mit 185 gegen 165 Stimmer,
alſo mit nur 20 Stimmen Mehrheit, das Alters= und
Invaliden=
verſicherungsgeſetz an. Oberpräſident v. Bennigſen, der ſich am 23.
in Hannover einer Operation unterzogen hatte, war, trotzdem ſeine
Aerzte davon abgeraten hatten, im Reichstage erſchienen, um an
der Abſtimmung teilzunehmen und begab ſich hierauf ſofort wieder
nach Hannover zurück. Es mag mancher Abgeordnete gegen das
Geſetz geſtimmt haben, weil er es nicht auf ſich nehmen wollte, der
Induſtrie eine faſt unberechenbare Laſt aufzubürden in einer Zeit,
wo die Arbeiter ſelbſt die induſtrielle Thätigkeit in rückſichtsloſer
Weiſe ſchädigen ohne oft vorher nur Zeit zu einer Verſtändigung
zu laſſen. — Nach der Abſtimmung wurde Staatsſekretär v.
Böt=
ticher von zahlreichen Mitgliedern des Bundesrats und des
Reichs=
tags beglückwünſcht. Auch Fürſt Bismarck ſprach v. Bötticher
ſo=
fort nach der Sitzung ſeinen Glückwunſch aus. Hierauf machte
Präſident v. Levetzow die Mitteilung, daß am 15. Juni der König
von Sachſen und ſein Volk das 80Gährige Jubiläum der Regierung
des Hauſes Wettin feiern. In dem er daran erinnerte, was das
deutſche Volk dem König von Sachſen in Krieg und Frieden
ver=
dankte, erbat er für das Präſidium des Reichstags die
Ermächtig=
ung dem König und dem ſächſiſchen Volke die herzlichſte Teilnahme
an dieſem ſeltenen Feſte auszuſprechen. (Lebhafter allſeitiger
Bei=
fall). Auf Anregung des Alterspräſidenten Graf Moltke erhob
ſich alsdann das Haus, um dem Präſidenten v. Levetzow ſeinen
Dank für die umſichtige Leitung der Geſchäfte auszudrücken.
Staatsminiſter v. Bötticher verlas nunmehr nachſtehende
kaiſer=
liche Botſchaft: Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden deutſcher Kaiſer,
König von Preußen, thun kund und fügen hiermit zu wiſſen, daß
wir Unſern Staatsſekretär des Innern Staatsminiſter v. Bötticher
ermächtigt haben, gemäß Art. 12 der Verfaſſung die gegenwärtige
Sitzung des Reichstags in Unſerm und der verbündeten Regierungen
103
1481
Namen am 24. Mai d. J. zu ſchließen. Urkundlich unter Unſer
höchſteigenhändigen Unterſchrift und beigedrucktem kaiſerlichen
In=
ſiegel.
Gegeben im Schloß zu Berlin am 23. Mai 1889.
Wilhelm. Fürſt Bismarck.
Im Anſchluß an die Botſchaft richtete der Staatsſekretär
v. Bötticher folgende Worte an das Haus: „Meine Herren, wir
ſtehen am Abſchluß einer beſonders arbeitsreichen Sitzungsperiode.
Der Reichstag hat unter lebhafter und opferfreudiger Teilnahme
ſeiner Mitglieder ein Geſetzgebungswerk gefördert, welches
ſo
eifrig auch um ſeine Geſtaltung geſtritten worden iſt - doch in
ſeinen auf die Verbeſſerung der Lage der arbeitenden Klaſſen
ge=
richteten Zielen die Zuſtimmung der Vertreter der Nation in
ſeltenem Grade gefunden hat. Dieſe Zuſtimmung giebt eine Gewähr
dafür, daß die noch ungehobenen Bedenken gegen einzelne
Beſtim=
mungen des Geſetzes bei der Durchführung desſelben zurücktreten,
und daß alle hierbei beteiligten Volkskreiſe gern und verſtändnisvoll
dazu mitwirken werden, daß der angeſtrebte Erfolg in möglichſt
weitem Umfange erreicht wird. Hierauf iſt die vertrauensvolle
Hoffnung Sr. Majeſtät des Kaiſers und ſeiner hohen Verbündeten
gerichtet. Indem ich dieſer Hoffnung Ausdruck gebe, bin ich glücklich,
auf Befehl meines Allergnädigſten Herrn dem Reichstage
Allerhöchſt=
deſſen warmen Dank und die volle Anerkennung der verbündeten
Regierungen für ſeine treue und mühevolle Mitwirkung bei der
Herſtellung dieſes vaterländiſchen Werkes ausſprechen zu können.
Auf Befehl Sr. Majeſtät erkläre ich im Namen der verbündeten
Regierungen die Sitzungen des Reichstags für geſchloſſen.”
Die Sitzung wurde mit einem dreifachen begeiſterten Hoch auf
den Kaiſer geſchloſſen.
Die Köln. Stg. ſchreibt: Die Meinung, daß die jetzt zu Ende
gegangene Reichstagsſeſſion die letzte der Legislaturperiode ſei und
ſchon der Herbſt die Neuwahlen bringen werde, findet jetzt wenig
Boden mehr; vielmehr iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß der
Reichstag frühzeitig im Herbſt zu ſeiner letzten Tagung berufen
und bis in den Februar nächſten Jahres zuſammenbleiben werde,
wo ſein Mandat erliſcht.
Eine Deputation der Bergleute aus den ſchleſiſchen
Kohlen=
revieren iſt in Berlin eingetroffen und hat um eine Audienz bei
dem Kaiſer nachgeſucht.
Wie die „Münch. Allg. 8tg” meldet, wird die unter Leitung
des Chefs des Generalſtabes der deutſchen Armee, Grafen Walderſee.
im Laufe dieſes Jahres ſtattfindende Uebungsreiſe des Großen
Generalſtabes nach einer an das bayeriſche Kriegsminiſterium
ge=
langten Mitteilung auch Bayern berühren und zwar wird ſich
dieſelbe in der zweiten Hälfte des Monats Jum von Ulm die
Donau abwärts über Donauwörth, Ingolſtadt bis Regensburg
dewegen.
Vom Reichskommiſſar für Oſtafrika, Hauptmann Wißmann,
iſt ein Bericht aus Bagamoya vom 1. Mar eingegangen, welcher
die ganze dortige Lage eingehend behandelt. Danach hat
Haupt=
mann Wißmann 730 Mann ſchwarzer Truppen mit dem
Mauſer=
gewehr bewaffnet und circa 200 irreguläre Wanyamweſi mit
Vor=
derladern. Dieſelben werden geführt von 20 Deutſchen; außerdem
verfügt Hauptmann Wißmann über einen geſchloſſenen Trupp von
40 Deutſchen. Der Bericht betrifft im weiteren nur die
Vorberei=
tungen zum Angriff auf das Lager Buſhiris.
Jrankreich. Die Deputiertenkammer nahm am 25. den Antrag
betreffend die Ueberführung der Leichname Carnots, Marceau's,
Baudin's, Lefevre's und Pontalio's ins Pantheon mit 368 gegen
157 Stimmen an.
Der Boulangiſten=Ausſchuß im 18. Pariſer Arrondiſſement hat
eine Denkſchrift angefertigt, in welcher er das ihm vorſchwebende
Vrogramm ſeiner Idealpolitik niederlegt. Die Hauptpunkte ſind:
Die Republik iſt die rechtmäßige Regierungsform Frankreichs.
Dieſe Regierung beſteht aus einer einzieen, alle Jahre zur Hälfte
zu erneuernden Nationalverſammlung. Die Miniſterſtellen werden
abgeſchafft, an ihre Stelle treten Beamte, die der
National=
verſammlung nicht angehören. Die Präſidentſchaft der Republik
wird gleichfalls abgeſchafft, ein Erſatz für ſie erſcheint unnötig.
Referendum für alle Staatsgeſetze und jedesmal, wenn die Wähler
es verlangen. Die äußere Politik iſt nach den Artikeln 118, 119,
120 und 121 der Verfaſſung von 1793 zu regeln, den nicht zu
ver=
geſſen, der beſagt: „Das franzöſiſche Volk ſchließt nicht Frieden mit
einem Feind, der ſein Gebiet beſetzt hältr. Wahl der Richter und
der Beamten u. ſ. w. Ferner ein durch die Nationalverſammlung
zu genehmigendes Budget, das unter die Gemeinden je nach der
Zahl ihrer Einwohner und nach ihrem Reichtum verteilt wird;
Verteilungen der Staatsſchuld unter die verſchiedenen Departements,
welche die Bezahlung der Zinſen und die Tilgung der Schuld zu
bewerkſtelligen haben; das Recht auf die Arbeit für die Geſunden
und die Unterſtützung der Arbeitsunfähigen durch die Gemeinden.
Endlich verlangt der Ausſchuß des 18. Arrondiſſements, daß alle
Miniſter, die ſeit dem 4. September 1870 im Amte geweſen, in
Anklagezuſtand verſetzt und vor Gericht geſtellt werden, um über
die Leitung der Geſchäfte Rechenſchaft abzulegen und die Beute,
die ſie ſich durch Pflichtverletzung angeeignet haben, herauszugeben.
214
1483
Nr. 103
Der „Figaro' ſchreibt über den Empfang des Königs von
Italien in Berlin und das Verhalten der Berliner:„Niemals habe
ich Berlin in gleichem Zuſtande geſehen und niemals, ausgenommen
bei dem Einzug der ſiegreichen Truppen, habe ich ſo große
Be=
geiſterung beobachtet. Abgeſehen von einigen Einzelheiten, die ich
beiläufig erwähnen werde, iſt der Empfang des Königs in
Wahr=
heit ſehr ſchön geweſen. Ich ſage es ohne Rückhalt und ich füge
ſogar hinzu, daß ich die Berliner nicht für fähig gehalten hätte,
ſich ſo anzuſtrengen.
England. Die Bürgermeiſter Dublins und der größeren Städte
Irlands überreichten am 24. Parnell in London eine Adreſſe, worin
dieſelben ihre Glückwünſche für die Zurückweiſung der gegen ihn
gerichteten Verleumdungen ausdrücken. Parnell erklärte bei dem
Empfang der Adreſſe, er nehme niemals die Gerichtskommiſſion
als gerechtes Tribunal in ſeiner Sache an; die Mitglieder derſelben
ſeien mit Rückſicht auf ihre Erziehung, ihre geringe Kenntnis der
Verhältniſſe Irlands und ihre politiſchen Ueberzeugungen außer
Stande, eine gerechte Entſcheidung über die politiſchen Probleme
zu treffen, die ihnen unterbreitet würden; er ſei überzeugt, daß das
Urteil der Geſchichte zu Gunſten Irlands lauten werde.
Vereinigte Staaten. Wie dem „New=York Herald; aus
Waſhington gemeldet wird, werden die Kriegsſchiffe „Boſton' und
„Oſſipee; demnächſt mit drei Kommiſſaren nach Haiti gehen, um
Erhebungen über die Natur des Aufſtandes anzuſtellen und ihren
Einfluß zur-Wiederherſtellung des Friedens geltend zu machen.
Die Kommiſſare ſollen ferner verſuchen, Kohlenniederlagen am Cap
Haiti und in San Domingo zu erwerben.
Den letzten Nachrichten aus Samoa zufolge iſt es Kimberly
gelungen, einen Waffenſtillſtand zwiſchen Tamaſeſe und Mataafa
bis zur Entſcheidung der Berliner Konferenz herbeizuführen. Die
Eingeborenen ſind meiſtens in die Heimat zurückgekehrt.
Aus Gtadt und Land.
Darmſtadt, 28. Mai.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
den Generalmajor i. P. Mootz, den Generalſtabsarzt der Armee
v. Coler, den Oberſt v. Chappuis, Kommandeur des 1. Großh.
Inf.=Regts. Nr. 115, den Oberſtlieutenant v. Schäffer vom Inf.=
Regt. Nr. 32, den Oberſt v. Kahſer, Kommandeur des Großh.
Feld.=Art.=Regts. Nr. 25, den Hauptmann Vollmar, den
Premier=
lieutenant Wernigk, die Lieutenants der Reſerve Beſt, Loretz, Rohde
und Uebelshäuſer von demſelben Regt., den Lieutenant der
Land=
wehr=Artillerie Brückmann, den Hauptmann von Brockhuſen vom
2. Großh. Inf.=Regt. Nr. 116, den Premierlieutenant Hahn von
demſ. Regiment, den Major Volkmann, Ingenieuroffizier vom
Platz in Mainz, den Lieutenant der Landwehr=Kavallerie Raeß,
den Lieutenant der Reſerve vom 1. Großh. Inf.=Reat. Nr. 115
Franz. den Lieutenant der Reſerve vom 2. Großh. Draa.=Regt.
Nr. 24 Clemm, den Premierlieutenant Schimpff vom 3. Großh.
Inf.=Regt. Nr. 117; den Kammerherrn Hofſtallmeiſter Frhrn.
v. Riedeſel, den Kreisrat v. Grolman, den Realſchuldirektor Dr.
Frhrn. v. Gall, den Gymnaſiallehrer Löbell, den Superintendent
Werner, den Landtagsabgeordneten Dr. Schröder, den Geheimen,
Hofrat Profeſſor Dr. Kittler, den Amtsgerichtsdiener Baum; zum
Vortrag den Staatsminiſter Finger, den Miniſterialpräſidenten
Weber, den Ordenskanzler Oberſt z. D. v. Herff, den
Hofceremonien=
meiſter Geheimerat v. Werner, den Major v. Perbandt, den
Mini=
ſterialrat Rothe.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog werden auch während
der Zeit, für welche das Großh. Hoflager nach Mainz verlegt wird,
hier im Neuen Palais Mittwochs und Samstags Audienzen
er=
teilen, ſowie Meldungen und Vorträge entgegennehmen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 18. Mai den
Ingenieur Karl Eſſelborn aus Alzey zum Lehrer an der
Lan=
desbaugewerkſchule zu Darmſtadt vom 1. Juni 1889 an, den
Ueber=
drucker Martin Stelzer aus Roßdorf zum Billetdrucker bei der
Main=Neckar=Eiſenbahn ernannt.
König Humbert von Italien paſſierte geſtern vormittag 9 Uhr
25 Minuten, mit Sonderzug von Frankfurt kommend, die hieſige
Station der Main=Neckar=Bahn.
Verhandlungen zweiter Kammer. Sitzung vom 25. Mai. Nach
der Verkündigung neuer Einläufe bewilligte die zweite Kammer
am letzten Samstag 45600 M. zur Erbauung eines Haftlokals zu
Vilbel und ſetzte ſodann die Beratungen über den Geſetzentwurf
auf Errichtung einer Landeskreditkaſſe fort. Die Schlußabſtimmung
ergab Annahme des Geſetzes mit allen gegen 2 Stimmen. Die
Landeskreditkaſſe wird als beſonderer Fonds mit der
Hauptſtaats=
kaſſe vereinigt werden. Eine zur Bewilligung für den Neubau
eines Haftlokals zu Seligenſtadt beſchloſſene Beſchränkung ließ man
mit Nückſicht auf eine Rückäußerung der erſten Kammer fallen und
bewilligte zum Neubau eines Amtsgerichtsgebäudes zu Homburg a. O.
49600 M. nachdem Abg. Reinhard, unterſtützt von Geh. Staatsrat
Hallwachs, ein gleiches Entgegenkommen für die Anforderung eines
gleichen Gebäudes in Worms verlangt hatte. Ein Geſuch der
Gehülfen an den Landgerichten Mainz. Darmſtadt und Gießen
wegen Anſtellung wurde ablehnend beſchieden.
VVerhandlungen zweiter Kammer. Sitzung vom 27. Mai. Nach
dem Staatsminiſter Finger eine kurze Erläuterung gegeben
hatt=
bewilligte das Haus heute 12000 M. aus Staatsmitteln für dä
innere Einrichtung des An= und Erweiterungsbaues des
Stände=
hauſes. Darauf trat man in die Verhandlungen des Antrag=
Schröder und Genoſſen auf Herabſetzung der Gebühren und
Stempa=
auf Immobilien und Hypotheken ein, verließ dieſen Gegenſtan
ſedoch bald, da das Haus ſehr ſchwach beſucht war und mit Rüch
ſicht auf die Wichtigkeit des Gegenſtandes weiteres Material eirn
gefordert werden ſoll. Die Materie wird ſonach im Herbſt d. J
durch die Kammer erledigt werden. Auf ein Geſuch von Steuen
kommiſſariatsgehülfen um Regelung ihrer Gehalts= und Penſions
verhältniſſe beſchloß die Kammer ein Erſuchen an die Großh.
Re=
aierung in Erwägung zu ziehen, ob nicht denjenigen bis jetzt mä
Anſtellungsdekret verſehenen älteren Steuerkommiſſariatsgehülfen
welche eine bei weitem längere tadelloſe Dienſtzeit, als die dafis
vorgeſchriebenen 15 Jahre zur Zeit ihrer Anſtellung hinter ſich
hätten, dieſe Arbeitszeit bei Verrechnung ihres eventuellen
Ruh=
gehaltsbezugs zum Teil mit in Anrechnung zu bringen iſt,
urn=
eventuell den Ständen hierüber Vorlage zu machen; im übrigel
das Geſuch der Steuerkommiſſariatsgehülfen um Regelung ihre.
Gehalts= und Penſionsverhältniſſe vom 15. Januar 1889 für erledig
zu erklären. Heute ſollen vornehmlich Interpellationen zur
B=
antwortung kommen.
Stadtverordueten=Verſammlung. Vorläufiger Bericht.
Geſten=
hat die ſtädtiſche Vertretung das Budget pro 1889,90 feſtgeſtell.
Dasſelbe ſchließt ab für die Verwaltung mit 1983876 M. 51 Pfi
gegen 1935921 M. 64 Pfg., für das Vermögen 265023 M. 49 Pf
gegen 1363578 M. 25 Pfg. in 1888,89, oder total 2248 900 M. gea=
3299 500 M. im Vorjahre. Die Differenz von 1050600 M. h:
darin ihren Grund, daß die im vorigen Jahre nötigen größera
Kapitalaufnahmen für Errichtung und Umbau verſchiedener GebäuP
(Schulhaus am Ballonplatz, Oktroi=Erhebgebäude in der Dieburge
ſtraße, Pfandhaus, ferner für Straßen= und Trottoirherſtellunge
Erbauung von Kanälen, Errichtung der elektriſchen Centralſtatioh
Erweiterung des Pfründner= und Armenhauſes) für das laufenP
Budgetjahr in Wegfall kommen. Aus dem Vorjahre wurde ein Ret
von 235418 M. 12 Pfg. übernommen; hierzu kommen 29638 X,
11 Pfg. Reſt aus der früheren Gemeinde Beſſungen. Ueber weiter
Details berichten wir in folgender Nummer d. Bl., für heute e,
wähnen wir nur noch, daß Herr Rückert im Intereſſe des
Kleing=
werbes für Herabſetzung des Gaspreiſes für gewerblichk
Zwecke um 3 Pfg. eintrat, jedoch mit Rückſicht auf die gegenwärtis
Leiſtungsfähigkeit des Gaswerks wird beſchloſſen, die Ermäßigun,
mit dem Zeitpunkt der Fertiaſtellung des neuen Gaſometers in Krat
treten zu laſſen. Herr Schödler beantragte, die Gasmeſſermiete wey
fallen zu laſſen, zog den Antrag jedoch im Laufe der Debatte zurül
ſich die Wiederholung desſelben für ſpäter vorbehaltend. Herr Lex,
kam nochmals auf die Ermäßigung des Waſſerzinſes zurück, Hen,
Rückert erklärte als Referent in der Angelegenheit, die Frage
ſehr verwickelt, die Erledigung werde nach Thunlichkeit gefördert.
Freitag abend fand im Saalbau eine Verſammlung ſta
welche über die Aufführung eines Lutherfeſtſpiels in unſerer Stall
beriet. Einſtimmig wurde die Aufführung beſchloſſen und ebenh
einſtimmig entſchied man ſich für das bekannte Lutherdrama vn
Hans Herrig. Die hieſigen Zweigvereine des evangeliſchen Bunds
und des Guſtav=Adolf=Vereins, ſowie unſer evangeliſcher Kirche!
bauverein und die mit dieſen zuſammenwirkenden Frauenvereinh.
werden ſich gemeinſchaftlich an der Ausführung des Unternehmes
beteiligen. Die vorbereitenden Schritte ſind bereits geſchehen un
ein in dieſer Zuſammenkunft gewähltes, die obengenannt.
Vereine zunächſt vertretendes Komite hat die Aufgabe, einer bab
einzuberufenden etwas größeren Verſammlung weitere Vorſchläß,
zu unterbreiten. Einſtweilen einigte man ſich indeſſen darüber dch
die Aufführung des Herrig'ſchen Lutherfeſtſpiels im Herbſt dieſ.
Jahres um die Zeit des Reformationsfeſtes ſtattfinden ſoll. Oe
Rollen der darin auftretenden Perſonen werden von hierzu geeif
neten Perſonen aus den verſchiedenen Berufskreiſen unſerer
Stal=
übernommen, vielleicht mit Ausnahme der Titelrolle. Als Ort da
Aufführung ſind, da leider keine unſerer hieſigen evangeliſchen Kirchl
völlig geeianet erſcheint, die Räume des Saalbaues in Ausſicht G
nommen. Die übrigen Gegenſtände der Beſprechung und Beſchlu
faſſung waren mehr vorbereitender Natur und werden ihre
Erledi=
ung erſt in der demnächſt zu berufenden erweiterten Verſammlun
finden.
D. 3t9
Die diesjährigen Manöver der Großh. Heſſ. (25.)
Diviſi=
werden im Odenwald ſtattfinden. Ende Auguſt bis 5.
Septemb=
werden bei Darmſtadt die Regimenter zuvor zum Brigade=Exe
zieren (Artillerie=Schießplatz) zuſammengezogen. Die Brigad=
Manöver der zuſammengeſetzten 49. Infanterie=Brigade (Infanteri
regimenter Nr. 115 und 116, Dragoner=Regiment Nr. 24, Stabun
eine Abteilung. Feld=Artillerie=Regiments Nr. 25. Stab und ein
Kompagnie Pionier=Bataillons Nr. 11 und Train=Detachemer
finden. in der Gegend von Reinheim ſtatt, die Manöver der 3½
ſammengeſetzten 50. Infanterie=Brigade (Inf. Regimenter Nr. 11
und 118. Dragoner=Regiment Nr. 23, Stab der 25. Kavaller
Brigade, eine Abteilung Feld=Art.=Regts. Nr. 25. Telegraphen= un
Train=Detachement in der Gegend von Rimbach. Hieran ſchließen
ſich die Diviſions=Manöver, welche ſich vorausſichtlich in der Gegend
Zwiſchen Fürth=Lindenfels, Reichelsheim=Reinheim abſpielen
wer=
den. Am 19. September findet ein Corpsmanöver gegen die 21.
Diviſion letwa in der Gegend Seligenſtadt=Offenbach) ſtatt.
Hier=
auf Rückkehr in die Garniſon.
th. Die Chorpartie des Mozart=Vereins, welche von Samstag
auf Sonntag über Wiesbaden, Schlangenbad. Eltville ſtattfand
und an welcher 42 Herren teilnahmen, war vom herrlichſten Wetter
begünſtigt und hatte einen in jeder Beziehung ſchönen und
genuß=
reichen Verlauf. Der Sängerſchar war es vergönnt in Wiesbaden
mit alten Freunden und Bekannten, wie Sigmund Krauß,
Hof=
opernſänger Müller, Hofkonzertmeiſter Miroslaw Weber, Pianiſt
Spangenberg und verſchiedenen anderen einige vergnügte und frohe
Stunden zu verbringen. Im Gaſthaus zum grünen Wald
fand in dem, auf Veranlaſſung des Herrn Hofkonzertmeiſters Weber
mit der Büſte Mozarts und friſchem Grün dekorierten Saale das
gemeinſchaftliche Abendeſſen ſtatt, nachdem man vorher einige
Stun=
den auf dem Neroberg zugebracht und durch hübſche Chöre dem
zahlreich anweſenden Publikum Proben eines gut geſchulten
Männer=
geſangs gegeben hatte. Was jedoch am Abend in geſelliger wie
geſanglicher Beziehung geleiſtet wurde, darf ſicher zu dem Beſten
gehören, was die verſchiedenen Herren zu bieten imſtande waren.
Erſt in früher Morgenſtunde trennte man ſich, um am Sonntag
morgen nach einigen Stunden der Ruhe die Tour durch das
herr=
liche Nerothal über die Faſanerie nach Schlangenbad fortzuſetzen.
Auf teilweiſe prachtvollen Waldwegen wurde gegen 1 Uhr
Schlangen=
bad erreicht und bei Gaſtwirt Bremſer das Mittageſſen
eingenom=
men. Um 4 Uhr ging es nach Rauenthal, wo in dem hübſchen
Gärtchen der Frau Winter Witwe Raſt gemacht und von hier aus
per Leiterwagen der Rückweg zur Station Eltville zu dem Zug
7 Uhr 25 Min. genommen wurde. Nach Lſtündigem Aufenthalt
in Mainz war mit dem um 10 Uhr hier eintreffenden Schnellzug,
welcher alle Teilnehmer wohlbehalten nach Darmſtadt zurückbrachte,
ein Ausflug zum Abſchluß gekommen, welcher ſicherlich bei allen
Teilnehmern die angenehmſten Erinnerungen zurücklaſſen wird.
Der ordentliche Verbandstag der heſſiſchen landwirtſchaftlichen
Kreditgenoſſenſchaften ſoll Mittwoch, den 5. Juni im Gartenſaale
des „Darmſtädter Hofes' hier ſtattfinden. Auf der Tagesordnung
ſteht: 1) Jahresbericht des Verbandsdirektors und Vorlage der
Rechnung pro 1888. 2 Feſtſetzung des Jahresbeitrags der Vereine.
3) Welchen Einfluß werden die Beſtimmungen des neuen
Genoſſen=
ſchaftsgeſetzes auf die Verhältniſſe der ländlichen Kreditvereine üben ?
4) Die Organiſation der Reviſion betr. 5) Anfragen und
Mit=
teilungen aus den Vereinen.
J. Die neuen ſchön ausgeſtatteten Räumlichkeiten des „Rummel=
Bräu' an der breiten Alle wurden Samstag Abend durch ein
Feſt=
eſſen eingeweiht, an dem etwa 180 Verſonen teilnahmen. Der
große Saal macht einen ſehr freundlichen Eindruck, die Dekoration
iſt geſchmackvoll und die Beleuchtung, elektriſches Licht, eine
brillante. Auch in dem Garten iſt elektriſches Licht, das abends durch
ſeine Bogenlampen Tageshelle verbreitet. Die Stimmung bei dem
Feſteſſen war eine äußerſt animierte und erſt in früher
Morgen=
ſtunde begaben ſich die Feſtteilnehmer unter Muſikbegleitung.
wo=
durch allerdings manche Bewohner unſerer Stadt aus dem Schlafe
geweckt wurden, nach Hauſe. Der Beſuch am Sonntag Nachmittag
bei dem Eröffnungskonzert war ein ganz außerordentlich
zahl=
reicher, ſo daß die ausgedehnten Lokalitäten die Beſucher nicht alle
zu faſſen vermochten. Herr Rummel war beſtrebt, dem Publikum
ein den Anſprüchen der Gegenwart entſprechendes Lokal zu bieten
und der zahlreiche Beſuch wird ihm wohl beweiſen, daß er
denſel=
ben gerecht wurde.
N Am Sonntag Nachmittag geriet auf bis jetzt noch nicht
aufgeklärte Weiſe in einer Wohnung in der Soderſtraße ein Bett
in Brand. Das Feuer wurde durch die Hausbewohner alsbald
ent=
deckt und ſofort gelöſcht, ſo daß ein großer Schaden nicht
er=
wachſen iſt.
5 Arheilgen, 27. Mai. An der zum Andenken an die beiden
Kaiſer, Wilhelm 1. und Friedrich III., gepflanzten Linde fand
geſtern nachmittag die in Ausſicht genommene Feier ſtatt.
Sämt=
liche Vereine und Vorſtände des Dorfes mit Fahnen verſammelten
ſich am Oſtende des Dorfes zu einem ſtattlichen Zug. Dieſer
be=
wegte ſich unter den Marſchweiſen der hieſigen Feuerwehrkapelle
durch die Hauptſtraßen des Dorfes nach dem Kriegerdenkmal, in
geſſen Nähe die „Kaiſerlinde; gepflanzt iſt. Nach Vortrag des
Chorals: „Lobet den Herrn' durch den Kirchengeſangverein, hielt
Herr Pfarrer Fuchs unter beſonderer Hervorhebung der wichtigſten
Lebensmomente der beiden Kaiſer eine tiefergreifende Anſprache und
gab der Linde den Namen „Kaiſerlinde, Nach dem Geſamtchor
oller Vereine „Wie ſie ſanft ruhnr übergab Herr Beigeordneter
Benz als Präſident des hieſigen Kriegervereins. von welch letzterem
die Pflanzung der Kaiſerlinde ausgegangen war, dieſelbe mit hübſcher
Rede der Gemeinde, für welche ſie Herr Bürgermeiſter Frei mit
entſprechenden Worten in Schutz nahm. Hierauf bewegte ſich der
zug, wie er gekommen, auf den Turnplatz, wo ſich raſch bei einem
Blas guten Bieres ein gemütliches Feſttreiben entwickelte. Herr
Nr. 103
1483
Pfarrer Fuchs brachte hier zunächſt ein Hoch auf Kaiſer und
Groß=
herzogaus;ſpäter Herr Inſtitutsvorſteher Stamm aus Darmſtadt am
Schluſſe einer längeren patriotiſchen Anſprache auf Bismarck und Moltke,
welche Reden mit großer Begeiſterung aufgenommen wurden. Erſt
mit Dunkelwerden trennte ſich die überaus große Feſtverſammlung.
Für den Abend hatte die Feuerwehrkavelle noch ein Feſtkonzert im
Löwengarten anberaumt.
J. Mainz. 26. Mai. Mittelſt Extrazugs traf geſtern
Nachmit=
tag Se. Königl. Hoheit der Großherzog in Begleitung J. Gr.
Hoh. der Prinzeſſin Alix nebſt zahlreichem Gefolge hier ein. Zum
Empfang waren auf dem Centralbahnhof erſchienen neben den
Spitzen der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden das geſamte
Offi=
ziercorps der hieſigen Garniſon, das vollzählige Lehrerperſonal des
Gymnaſiums und der Realſchule, Vertreter des Domkapitels und
die proteſtantiſche Geiſtlichkeit, die Gerichtskollegien und
Staats=
anwälte, die Mitglieder der Handelskammer, zahlreiche
Stadtver=
ordnete ſowie die Vorſtände der Verwaltung der Ludwigsbahn.
Auf dem Perron war die aus der 1. Komp. des Leibregiments
Nr. 117 gebildete Ehrenkompagnie aufgeſtellt. In den Donner der
Kanonen und in die Klänge des Präſentiermarſches miſchten ſich
bei der Einfahrt des Extrazuges in den Bahnhof von dem Perron
aus lebhafte Hochrufe, welche einen tauſendſtimmigen Widerhall
bei der vor dem Bahnhof dicht gedräugten Menge fanden. Nach
Begrüßung der zum Empfang erſchienenen Perſonen und
Vorbei=
marſch der Leibkompagnie fuhr der Großherzog mit Gefolge durch
die reichbeflaggten Straßen direkt nach dem Schloß, auf dem ganzen
Wege dahin mit lebhaften Zurufen begrüßt. Am Abend war die
ganze Umgebung des Schloſſes feſtlich beleuchtet und bis in die
ſpäteſte Nachtſtunde bewegte ſich eine zahlreiche Menge um das
Schloß herum. Heute vormittag fand Empfang ſtatt und zwar
erſchienen im Großh. Palais der Provinzialdirektor, der
Ober=
bürgermeiſter und der Gouverneur der Feſtung. An der Großh.
Tafel, welche nachmittags 2 Uhr ſtattfand, nahmen Se. Großh.
Hoh. Prinz Heinrich und Sekondlieutenant Prinz Holſtein
vom 1. Großh. Drag.=Regt. Nr. 23 teil. Abends 8 Uhr war der
Gouverneur Generallieutenant von Reibnitz, der Kommandant
Oberſt Sichart von Sichartshoff, Provinzialdirektor Geheimerat
Küchler, Oberbürgermeiſter Dr. Oechsner, Regierungsral Frhr.
von Graney nebſt Damen zur Tafel geladen.
J. Mainz, 26. Mai. Der nach Unterſchlagung von 700 M.
vor mehreren Tagen verſchwundene Schutzmann des
Fabrik=
diſtrikts Amöneburg bei Kaſtel iſt geſtern in einer hieſigen
Wirt=
ſchaft verhaftet worden. Derſelbe war in einem Zuſtand, der auf
Geiſtesſtörung ſchließen läßt. Von den mitgenommenen 700 M.,
die der Schutzmann von einem Fabrikbeſitzer auf der Amöneburg
zu einer Steuerzahlung erhalten hatte, trug der Verhaftete noch
etwa 400 M. bei ſich.
Frankfurt, 27. Mai. Die Nennungen zu den Trab= und
Hindernis=Rennen, welche am 30. Mai und 2. Juni, mittags
3 Uhr, auf der Rennbahn am Forſthaus abgehalten werden, ſind
ſehr befriedigend ausgefallen. Fur die Trabrennen ſind 20 Pferde,
darunter die beſten Deutſchlands und Oeſterreichs, eingeſchrieben und
Angra Pequena, Theline, Philemia, Cyrus, Corſar, Banjo, Egérie,
Kornblume, Miß Thompſon, Brutus, Philene ꝛc. werden den Kampf
über die Hinderniſſe ausfechten, ſo daß den Beſuchern der Rennen
reicher Genuß in Ausſicht ſteht.
8t. Frankfurt, 27. Mai. Tauſende von Menſchen hatten ſich
heute frühe nächſt des Bahnhofes aufgeſtellt, um König Humbert
von Italien zu erwarten und der Parade der 13. Huſaren
bei=
zuwohnen. Punkt 20 Min. vor 8 Uhr fuhr der König vom
Bahn=
hof nach der verlängerten Kaiſerſtraße, an dem Regiment vorbei.
Vor des Königs Wagen fuhr unſer Volizeipräſident, Herr von Köller,
im dritten Wagen erblickte man den Kronprinzen von Italien. Es
ſolgten nun die Offiziere des Gefolges, Mniſterpräſident Crispi ꝛc.
Später verließen die Herrſchaften die Cquipagen und ließen das
Regiment unter den Klängen der „Marcia realel an ſich
vorbei=
deſilieren. Am Bahnhofsportale begrüßten die Damen unſerer
haute volée die hohen Gäſte. Inzwiſchen war Ihre Majeſtät die
Kaiſerin Friedrich mit den Prinzeſſinnen=Töchtern eingetroffen und
fand das Frühſtück in den Fürſtenzimmern des Central=
Bahn=
hofes ſtatt
8t. Frankfurt, 26. Mai. Um dem ſich immer noch ſteigenden
Beſuch des Devrient'ſchen Lutherfeſtſpieles genügen zu
können, hat ſich das Komite entſchloſſen noch 3 Volksſchüler=
Vor=
ſtellungen bei bedeutend herabgeſetzten Preiſen am 28. und 29. ds.,
ſowie am 30. ds. (Himmelfahrtstag) zu veranſtalten. Dienstag und
Mittwoch Beginn um 6½ Uhr, Himmelfahrtstag um 5 Uhr. Karten,
wie ſeither, durch Steyl E; Thomas hier.
Lich, 25. Mai. Heute wurde hier die Verlobung der
Prin=
zeſſin Anna Eliſabeth zu Solms=Hohenſolms=
Lich, älteſte Tochter des Fürſten, mit dem Grafen Johannes
zu Lhnar, Lieutenant im Regiment Gardes du Corps zu
Pots=
dam, bekannt gegeben.
Bochum, 25. Mai. Nachdem die Verhandlungen zwiſchen dem
bergbaulichen Verein und den Grubenarbeitern zur beiderſeitigen
Annahme der Eſſener Beſchlüſſe geführt hatten, iſt es den Be=
1484
Mr.
mühungen von gewiſſer nicht näher zu bezeichnender Seite gelungen,
in der geſtrigen Verſammlung der Arbeiterabgeordneten einen
neuen Ausſtand herbeizuführen. Die Delegierten von 48
Gruben erklärten ſich für vorläufige Einſtellung des Streiks, 69
für ſofortige Niederlegung der Arbeit. Die Verhandlungen
ver=
liefen äußerſt ſtürmiſch und wurde der Vorſitzende des
Streik=
komites und Hauptredner Weber heute Morgen wegen
Majeſtäts=
beleidigung verhaftet. Man erwartet die ſofortige Verhängung
des aroßen Belagerungszuſtandes.
Bochum, 27. Mai. In der vergangenen Nacht wurde das ganze
Streikkomits, über 40 Perſonen, verhaftet und das geſamte
Aktenmaterial beſchlagnahmt.
Chemnitz, 25. Mal. Der Streik im Zwickauer Kohlenrevier
iſt ſeit geſtern beendet. Im Revier Lugau=Oelsnitz wird die
Be=
endigung heute erwartet.
Bergeborbeck, 25. Mai. Im Eſſener Revier ſtreiken die
Ar=
beiter der Bechen „Wolfbank= und „Chriſtian Levin=
Dortmund, 26. Mai. Heute arbeiteten 0012 Bergleute.
Zu den bisherigen Streikenden kamen nach der „Rhein. Weſtfäl.
8ta. noch die Zechen „Chriſtian Levin und Wolfsbank' bei
Bor=
beck, „Dahlbuſch= und „Bonifazius; bei Gelſenkirchen.
eua, 26. Mar. Zur Feier des Tages, an dem Friedrich
von Schiller vor 100 Jahren die erſte Vorleſung in Jena hielt,
fand geſtern im hieſigen Theater eine Feſtvorſtellung l, die Braut
von Meſſina”) ſtatt, welche mit einem Feſtprolog von Ernſt von
Wildenbruch eingeleitet wurde. Abends war ein Fackelzug nach dem
Friesbachhaus veranſtaltet worden. Heute mittag wurde in der
Kollegienkirche ein akademiſcher Feſtakt abgehalten, wobei Profeſſor
Lorenz. der jetzige Inhaber des Schiller'ſchen Lehrſtuhls, die
Feſt=
rede hielt. Der feierlichen Enthüllung des im Garten der
Stern=
warte errichteten Schiller=Denkmals wohnten der Großherzog, die
Großherzogin und der Erbgroßherzog bei. Die Weihrede hielt der
Protektor Profeſſor Löning.
Verlin, 21. Mai. Ein jedenfalls ſeltenes Einjährig=
Frei=
willigen=Examen iſt wohl das jüngſt in Münſter abgehaltene
geweſen. 22 junge Mönche, Novizen des Franziskanerordens,
erſchienen im Regierungsgebäude, um nich der ſchriftlichen und
münd=
lichen Prüfung zu unterziehen. Alle beſtanden ohne Ausnahme.
Berlin, 25. Mai. Heute abend 9 Uhr fand großer
Zapfen=
ſtreich vor dem Schloſſe ſtatt. Die Majeſtäten hörten vom
Balkon aus zu. 1100 Muſiker und Tambours führten ſechs
Muſik=
ſtücke und den großen Zapfenſtreich aus. Der Luſtgarten war
bengaliſch beleuchtet. Nach Schluß des Zapfenſtreichs brachte die
unzählige Menge begeiſterte Hochs auf die Majeſtäten aus.
Berlin, 25. Mai. Aus dem Eivilkabinett des Königs von
Italien ging dem Oberbürgermeiſter v. Forckenbeck ein Schreiben
zu, in welchem der König bitten läßt, der Bevölkerung Berlins für
den glänzenden und äußerſt herzlichen Empfang zu danken, ebenſo
den beiden Bürgermeiſtern für die getroffenen Anordnungen. Der
König werde Berlin in angenehmſter Erinnerung behalten; er
ver=
ſichere, daß ſein Freundſchaftsgefühl für die Hauptſtadt von Rom
und ganz Italien geteilt werde. Der König ließ dem
Oberbürger=
meiſter für wohlthätige Zwecke 20000 Franes übermachen.
Verlin, 25. Mai. Dem Oberbürgermeiſter von Forckenbeck wurde
vom König Humbert das Großoffizierkreuz des St. Moritz= und
Lazarus=Ordens mit dem Stern, dem Bürgermeiſter Duncker das
Kommandeurkreuz deſſelben Ordens verliehen.
Lübeck, 26. Mai. Im hieſigen Hafen iſt im ruſſiſchen Revier
ein großer Brand ausgebrochen. Drei große Lagerſchuppen mit
den Zollniederlagen ſtehen in Flammen. Gegen 3000 Ballen
Baum=
wolle, große Flachsvorräte und zahlreiche Stückgüter aus Weſt=
und Mitteldeutſchland ſind zerſtört. Der geſamte Schaden wird auf
mindeſtens 2 Millionen Mark geſchätzt. Die in der Nähe am
Geſtade liegenden Dampfer ſind gerettet.
Luzern. Die Bergbahn auf den Pilatus wird am 4. Juli zu
regelmäßigen Fahrten eröffnet.
Interlaken. Die Drahtſeilbahn von Merligen nach St.
Bea=
tenberg wird am 15. Juni dem Betrieb übergeben werden.
Gleich=
zeitig wird auf dem Thuner See ein neuer Salondampfer Helvetia
in Fahrt geſetzt.
Wien, 25. Mai. Der Gynaekologe Hofrat Breisky iſt in
der vergangenen Nacht geſtorben.
Kladno, 25. Mai. Vormittags 8½ Uhr traf mittelſt
Sonder=
zugs aus Vrag das 11. Infanterie=Regiment ein, da unter den
Arbeitern große Aufregung, beſonders gegen diejenigen Bergleute
herrſcht. welche ſich dem Streik nicht angeſchloſſen haben.
In=
folge thätlicher Bedrohung durch die Streikenden mußten die
Berg=
leute des Amalienſchachts die Arbeit einſtellen.
London, 24. Mai. Heute nachmittag wurden im Manſion Houſe
dem Kapitän Murell, wegen der Verdienſte deſſelben um die
Rettung der Paſſagiere und Mannſchaft des Dampfers Danmark,
Ehrengeſchenke an Geld= und Wertſachen, ſowie Geldgeſchenke für
die Offiziere und Mannſchaften des Dampfers Miſſouri durch den
Lordmayor überreicht. Es gelangte ſodann ein Schreiben des
Reichskanzlers Fürſten Bismarck an Kapitän Murell zu
Verleſung. worin der Reichskanzler hervorhebt, daß die Errettur,
der Vaſſagiere und Mannſchaften des Danmark dem edlen Er,
ſchluſſe zuzuſchreiben ſei, ein in Gefahr befindliches Schiff nä
Opferung der eigenen Intereſſen zu retten, ſowie der mutigen un
geſchickten Art dieſer Ausführung. Der Reichskanzler bittet d „
Kapitän, ihm zu geſtatten, ſeine Glückwünſche darzubringen zu de
allgemeinen Anerkennung, welche ſein tapferes Benehmen in der
öffentlichen Meinung aller zur See fahrenden Nationen gefund
habe. Sein Beiſpiel möge andere zur Nacheiferung anſpornen und
dadurch in ähnlichen Fällen zur Linderung der Folgen eines Se,
unglücks beitragen.
Rom, 26. Mai. Die Schaffner und die Kutſcherd
römiſchen Omnibus= und Tramway=Geſellſchaft ſtreiken neuer
dings, ebenſo ein Teil der Bedienſteten von der italieniſchen G,
ſellſchaft. Von letzterer verkehren nur wenige Wagen und diek
werden von Sicherheitsorganen bealeitet.
New=York im Mai. Bei dem Waſhington=Jubiläum dahän
gab die von den Einfuhrhändlern deutſchen Weins zum Feſtzu
geſtellte Verherrlichung der Weingebiete, wie das W. Frdbl. erfäh¼
merkwürdigerweiſe Veranlaſſung zu einem peinlichen Zwiſchenfalk,
Als die Gruppe vor der Tribüne der Ehrengäſte angelanat wa,
füllte eine der darſtellenden Perſonen einen ſilbernen Vokal mi
Aßmannshäuſer, reichte ihn einem der begleitenden Reiter, einen
Herrn Weber, der ſich damit vor die Tribüne beaab, um dem
Pui=
ſidenten Harriſon den Ehrentrunk zu kredenzen. Aller Augen hingn
jetzt mit Spannung an dem Präſidenten, der im Geruch der
Ter=
perenzlerei ſteht, und ſiehe da - mit einer Verbeugung zwa,
aber entſchieden abwehrend, verweigert er den Ehrentrunk. Her.
Weber ſchleuderte nach Rückempfang des abgewieſenen Bechers di
köſtlichen Inhalt klatſchend auf das Pflaſter, eine Handlung, Lef
das Volk jauchzend zuſtimmte. Dankbar füllte Herr Weber ies m
den Pokal aufs neue. um ihn dann, der Menge grüßend zuwinkerd
An=
bis auf den letzten Tropfen zu leeren.
Str
Aus Chicago wird gemeldet, daß die Polizei einen nacktell lei
durch Beilhiebe ſchrecklich zugerichteten Körper in einem
Abzug=
kanal verſteckt gefunden hat. Der Körper iſt von den Freund
Dr. Cronins als derjenige des vor Wochen ſchon verſchwundem
iriſchen Arztes erkannt worden.
Codes=Anzeige.
Statt jeder beſonderen Anzeige
Verwandten und Freunden hierdurch die Mittheilung,
daß unſere gute Tante
Fräulein Mathilde Graf
heute Nachmittag 5 Uhr in Folge einer
Lungenentzün=
dung in ihrem 77. Lebensjahr ſanft verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten im Namen der
Hinter=
bliebenen
Oberſtabsarzt Dr. Aimmermann.
Mathilde Beyerlo, geb. Zimmermann.
Darmſtadt, 26. Mai 1889.
Die Beerdigung findet ſtatt: Dienstag früh 9 Uhr.
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Bekannten und Freunden hiermit
die ſchmerzliche Mittheilung. daß unſer innigſtgeliebtes
Kind,
Ellanbeth
im Alter von 3 Jahren am Sonntag Nacht nach kurzem,
ſchwerem Krankenlager ſanft dem Herrn entſchlafen iſt.
Darmſtadt, den 27. Mai 1889.
Georg Kick und Frau.
Die Beerdigung findet Mittwoch Nachmittag 5 Uhr auf
dem Beſſunger Friedhof ſtatt.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.- Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.