Aonnemenlsprei=
Oertelährlic 1 Mark 50 Pf. M
Bringerlohn Auswürz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen a
gegengenommen m 1 Mark vo Pf.
vwQuartal fuck Poſtaufichlag
152. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Iluſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Zuſerate
Verden angenommen: iDarmſtadt
von der Expedition Rheinſtr. R. 23.
mBeſſungen von Friedr. Bllter.
Schießhausſtraße 11 ſowie auzwärz
von allen Annonen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Ereisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Polizei=Ver o r d n u n g.
Nach erſolgter Vereinigung der Gemeinde Beſſungen mit der Stadt Darmſtadt wird auf Grund des Art. 56 der
Städte=Ordnung nach Anhörung der Stadtverordneten=Verſammlung und mit Genehmigung Großherzoglichen Miniſteriums des
Innern und der Juſtiz vom 29. April 1889 zu Nr. M. J. 11328 hierdurch beſtimmt, daß die nachſtehend verzeichneten und
weiter unten abgedruckten, ſeither nur für die Stadt Darmſtadt gültigen Polizeiverordnungen mit Wirkung vom Tage der
Ver=
öffentlichung im Tagblatt an für den ganzen Umfang der Stadt Darmſtadt alſo auch für das Gebiet der ſeitherigen Gemeinde
Beſſungen Gültigkeit erhalten.
Dieſe Polizeiverordnungen ſind ſolgende:
1) Localpolizeiverordnung vom 5. Februar 1875, Vorkehrungen gegen Beſchidigungen durch Fuhrwerke zur
Nacht=
zeit betr.
2) Polizeiverordnung vom 10. September 1880, die Anlage von Sammelplätzen und Lagerräumen für thieriſche
Abfälle betr.
3) Milchverkaufs=Ordnung vom 7. Dezember 1880.
4) Polizeiverordnung vom 16. Juni 1882, die Anlage von Lumpenmagazinen und Anſtalten für
Lumpenzerlleine=
rung betr.
5) Localpolizei=Verordnung vom 20. Februar 1877, die Aufſicht über die lüderlichen Dirnen betr.
6) Polizei=Verordnung vom 31. Januar 1881, die Verwendung von Kindern zum Verkaufe und Umhertragen von
Backwaaren und Blumen betr.
7) Markt=Ordnung für die Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt vom 11. Juni 1878. 8 4 und 8 22 Schlußſatz.
Darmſtadt, den 7. Mai 1889.
Großherzogliches Polizeiamt.
v. Grolman.
79.
1) Localpolizeiverordnung. Vorkehrungen gegen Beſchädigungen durch Fuhrwerke zur
Nachtzeit betreffend.
Nach Anhörung der Stadtverordneten=Verſammlung und mit Genehmigung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern
vom 28. Januar 1875 zu N. M. d. J. 1587 wird hierdurch auf Grund des Art. 279 des Polizeiſtrafgeſetzes, des 8 366
pos. 10 des Reichsſtrafgeſetzbuchs und Art. 56 der Städteordnung unter Aufhebung des Local=Reglements vom 19. September
1856, wie folgt verordnet:
8 1. Von beginnender Dämmerung an bis zur Tageshelle muß jedes auf öffentlicher Straße, innerhalb des durch
die Main=Neckarbahn, Odenwaldbahn und die Beſſunger Gemarkungsgrenze gebildeten Rayons befindliche Fuhrwerk, mit
alleiniger Ausnahme der Schieb= und Stoßkarren, durch hellbrennende, in ordnungsmäßigen Zuſtande befindliche Laternen
beleuchtet ſein.
8 2. Die Beleuchtung hat zu geſchehen:
a. bei Perſonenfuhrwerk durch zwei Laternen, welche zu beiden Seiten des Bockes beziehungsweiſe des Vordertheils des
Wagens anzubringen ſind,
b. bei anderem Fuhrwerk mindeſtens durch eine Laterne, welche in der Regel vorn ſo anzubringen iſt, daß Beſpannung
und Wagen den entgegenkommenden oder vorbeifahrenden Fuhrwerken dadurch ſichtbar werden.
8 3. Wenn die Ladung eines Fuhrwerks neben oder hinten ſo weit vorſteht, daß vorbeifahrende oder
entgegenkom=
mende Fuhrwerke in der Dunkelheit dadurch geſährdet werden können, ſo muß dieſer Theil der Ladung durch eine Laterne
be=
ſonders beleuchtet ſein.
8 4. Zuwiederhandlungen gegen vorſtehende Beſtimmungen werden nach 8 366 pos. 10 des Reichsſtrafgeſetzbuchs mit
Geldſtrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu vierzehn Tagen beſtraft.
Darmſtadt, am 5. Februar 1875.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
1352
Nr. 96
2) Polizei=Verordnung, die Anlage von Sammelplätzen und Lagerräumen für thieriſche
Abfälle betreffend.
Auf Grund des Art. 56 der Städteordnung wird nach Anhörung der Stadtverordneten=Verſammlung mit
Genehmig=
ung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern und der Juſiz vom 3. l. Mis. zu Nr. M. d. J. 18641 verordnet was folgt:
8 I. Sammel= und Lagerräume für Knochen, Klauen, Haare, friſche Häute und ſonſtige thieriſche Abfälle müſſen
mindeſtens 300 Meter von bewohnten Theilen der Stadt angelegt werden.
8
2. Vereits vorhandene derartige, innerhalb der im vorſtehenden Paragraphen vorgeſchriebenen Entſernung belegene
Sammelraͤume ſind als ſolche fernerhin nicht mehr zu benutzen und müſſen innerhalb 4 Wochen geräumt ſein.
8 3. Uebertretungen werden mit Geldſtraſe bis zu 30 Mark, an deren Stelle im Unvermögensfalle Haft tritt, geahndet.
8 4. Die Polizeiverordnung tritt mit dem Erſcheinen im Amſsblatt in Kraft.
Darmſtadt, den 10. September 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
3) Milchverkaufs=Ordnung für die Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt.
Unter Bezugnahme auf das Reichsgeſetz vom 14. Mai 1879, betreffend den Verkehr mit Nahrungsmitteln ꝛc., ſowie
auf Grund des 8 367 des Strafgeſetzbuches und des Art. 56 des Geſetzes vom 13. Juni 1874 wird hierdurch nach Berathung
mit der Stadtbehörde und mit Genehmigung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom 26. November
1880 zu Nr. M. J. 23916 zum Schutze des Publikums gegen Benachtheiligung verordnet wie folgt:
81. In der Haupt= und Reſidenzſladt Darmſtadt wird die Milch nür in zwei Beſchaffenheiten zum Verkaufe
zuge=
laſſen und zwar:
a. als ganze lunveräͤnderte) Milch,
b. mit der einzigen Veränderung durch Abrahmung als abgerahmte Milch.
8 2. Die für den Verkauf beſtimmte abgerahmte Milch, als ein beſonderer Handelsartikel, iſt den Käufern als
ſolche in der Weiſe kenntlich zu machen, daß dieſe Milch nur in Gefäßen aufbewahrt und ſeilgeboten wird, welche in einer in
die Augen fallenden, die jeweilige Beſeitigung ausſchließenden Weiſe mit deutlichen Buchſtaben die Bezeichnung: abgerahmte
Milchftragen.
Unter Milch ohne nähere Bezeichnung wird nur ganze Milch verſtanden.
8 3. Im geſundheitspolizeilichen Intereſſe vom Handelsverkehr ausgeſchloſſen iſt diejenige ganze oder abgerahmte
Milch, welche von kranken, insbeſondere von einer Seuche befallenen Thieren, oder von Kühen innerhalb der erſten acht Tage
nach dem Kalben abſtammt, ferner jede bittere, ſchleimige, naturwidrig gefärbte oder ſonſt ekelerregende oder verdorbene Milch.
8 4. Die ganze und die abgerahmte Milch darf nur in ganz reinen. Gefäßen und vorſchriftsmäßig geaichten
Maaßen transportirt, beziehungsweiſe ſeilgeboten und verabreicht werden. Ebenſo iſt in den Milchverkaufslocalen die größte
Reinlichkeit zu erhalten. Dieſelben müſſen, namentlich wenn ſie zur Aufbewahrung von Milch benutzt werden, trocken und
luftig ſein und dürfen nicht als Schlaſtätten benutzt werden.
In Gefäßen von Zink oder Kupfer darf die Milch nicht aufbewahrt oder ſeilgeboten, beziehungsweiſe ausgemeſſen werden.
8 5. Milchviehbeſitzer und Milchhändler. welche dahier Milch verkaufen wollen, ſind gehalten, dieſen ihren
Milchver=
kauf noch vor Erbffnung deſſelben der Polizeibehörde ſchriftlich anzuzeigen, und haben hierbei:
a. die Milchviehbeſitzer, wenn ſie den Verkauf nichk in eigner Perſon beſorgen, die damit betrauten
Familien=
angehörigen oder Dienſtleute,
b. die Milchhändler die Landwirthe und Mlchviehbeſitzer zu benennen von welchen ſie die Milch beziehen.
8 6. Der Milchverkauf im Bezirke der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt unterliegt der Beaufſichtigung durch die
Polizeibehoͤrde.
Die Handhabung der polizeilichen Milchcontrole beſteht unter Anderem:
2. in der, die Beſichtigung und Ermittelung des ſpecifiſchen Gewichts durch die Polizeibeamten umfaſſenden
Vor=
prüſung
b. in der Prüſung der Milch durch die chemiſche Lebensmittelcontrolſtation.
8 7. Alle zur Milchunterſuchung verwendeten Inſtrumente müſſen amtlich revidirt und mit amtlichen Zeichen
ver=
ſehen ſein. Die für die Milchunterſuchung amtlich zu benützenden Inſtrümente ſind:
2. das Lactodenſimeter, von Quebenne, mit den zugehörigen Reductionstabellen,
b. das Lactobuthrometer, von Marchand=Salleron,
c. ein Thermometer mit hunderttheiliger Scala.
Es bleibt der Polizeibehoͤrde vorbehalten, nach ſachverſtändigem Gutachten auch andere zweckmäßige Inſtrumente zur
Anwendung zu bringen.
8 8. Das ſpecifiſche Gewicht der Milch lganzen Milch) ſoll bei einer Temperatur von 150 Celſius zwiſchen 1029
und 1033 liegen. Die Milch lganze Milch ſoll außerdem mindeſtens 28% Fett beſitzen. Bei abgerahmter Milch
wird bei 150 Celſius ein ſpecifiſches Gewicht von 1033 vorausgeſetzt.
8.9. Milch lganze Milch. welche bei der Vorprüfung durch die Polizeibeamten bei 150 Celſius unter 1027 zieht,
wird als gewäſſert betrachtet, vom Verkehr ausgeſchloſſen und vorläufig mit Beſchlag belegt.
Von derjenigen Milch (ganzen Milchſ, welche bei der Vorprüfung nur von 1027 bis 1,029 oder über 1033 (bei
150 Celſius) zieht, iſt durch den controlirenden Polizeibeamten eine geeignet große Probe lein viertel Liter) zu erheben, in eine
reine, trockene Flaſche zu füllen, zu verſiegeln und mit genauer Angabe des Berkäufers, des Datums der Probeentnahme, des
Temperaturgrades der Milch bei der Vorprüfung und des gefundenen, beziehentlich nach den Reductionstabellen umgerechneten,
ſpeeißiſchen Gewichtes auf dem Dienſtwege an die chemiſche Controlſtation alsbald abzugeben.
Ingleichen ſollen in der oben vorgeſchriebenen Weiſe erhobene Proben von der in der Stadt feilgebotenen,
beziehungs=
weiſe zum Verkaufe gelangenden abgerahmten Milch zur Prüfung an die Controlſtation abgegeben werden, wenn dieſelbe
bei der Vorprüfung ein ſpecifiſches Gewicht von unter 1033 zeigt.
8 10. Die chemiſche Contralſtation hat alsbald nach Eingang der Proben von Milch (ganzer= Milch) unter
Be=
nützung der im 8 6 bezeichneten Inſtrumente:
2. eine Beſtimmung der Temperatur vorzunehmen,
1353
ſbei
Af
1.
14
Nr. 95
b. nach ſorgfältiger Durchmiſchung das ſpecifiſche Gewicht ſeſtzuſtellen,
0. den Fettgehalt zu ermitteln,
d. falls die unter b und o genannten Beſtimmungen die ausreichenden Anhaltspunkle zur Beurtheilung der Milch
lganzen Milch) nicht ergeben haben, eine Probe derſelben zum Aufrahmen während 24 Stunden hinzuſtellen, darauf
vollſtändig abzurahmen und hiernach wieder auf ihr ſpecifiſches Gewicht bei 150 Celſius zu prüſen.
Bei Proben von abgerahmter Milch wird nur das unter d beſchriebene Verfahren eingehalten.
Es bleibt vorbehalten, geeigneten Falls auch andere ſichere Methoden zur Anwendung zu bringen.
8 11. Der Sachverſtändige hat:
1. als gewäſſert zu bezeichnen:
a. ganze Milch, deren ſpeeifiſches Gewicht unter 1.027 liegt.
b. ganze Milch, deren ſpeifiſches Gewicht über 1027 liegt, nach 24ſlündigem Stehen und darauf, erfolgtem
Ab=
rahmen jedoch unter 1033 liegt.
c. abgerahmte Milch, deren ſpeifiſches Gewicht nach 24 ſtündigem Stehen und darauf erſolgtem Abrahmen unter
1033 liegt.
II. als entrahmt zu bezeichnen:
ganze Milch, deren Fettgehalt weniger als 2.8% beträgt.
8 12. Zuwiederhandlungen der Milchverkäufer gegen die Beſtimmungen in 8 1-4 incl. unterliegen einer Beſtrafung
von füuf bis fünfzig Mark, falls nicht die in dem Reichsgeſetze vom 14. Mai 1879 oder im Strafgeſetzbuche vorgeſehenen
höheren Strafen einzutreten haben.
8 13. Dieſe Polizeiverordnung tritt drei Wochen nach ihrer erſtmaligen Verkllndigung im „Tagblattu in Kraft.
Darmſtadt, den 7. Dezember 1880.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
4) Polizei=Verordnung. Betr.: Die Anlage von Lumpenmagazinen und Anſtalten für
Lumpen=
zerkleinerung in der Stadt Darmſtadt.
Auf Grund des Arlikels 56 der Städte=Ordnung und nach Anhörung der Stadtverordneten=Verſammlung wird mit
Genehmigung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom 14. Juni 1882 pr. Nr. M. J. 13029 für den
Bezirk der Stadt Darmſtadt verordnet, was folgt:
8 1. Lumpenmagazine und Anſtalten zur Lumpenzerkleinerung dürfen künftig nur in einer Entſernung von mindeſtens
300 Meter von bewohnten Theilen der Stadt angelegt werden.
8 2. Vereits beſtehende Magazine und Anſtalten der fraglichen Art dürfen nicht erweitert werden.
3. Uebertretungen werden mit Geldſtrafe bis zu 30 Mark, welche im Unvermögensfalle mit Haft zu verbüßen iſt,
neben Enſernung der Anlagen durch polizeiliche Zwangsmaßregeln, geahndet.
8 4. Gegenwärtige Polizei=Verordnung tritt mit ihrem Erſcheinen im Tagblatt in Kraft.
Darmſtadt, den 16. Juni 1882.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
5) Local=Polizeiverodnung, die Aufſicht über die lüderlichen Dirnen betreffend.
Auf Grund des 8 361 pos. 6 des Strafgeſetzbuchs und Artikel 56 der Städteordnung. wird nach Anhörung der
Stadtverordneten=Verſammlung mit Genehmigung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern vom 7. Februar 1877 zu Nr.
M. d. J. 777 für die Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt verordnet wie folgt:
8 1. Frauensperſonen, welche wegen gewerbsmäßiger Unzucht beſtraſt worden, oder der Proſitution notoriſch ergeben
ſind, werden unter polizeiliche Controle geſtellt.
8 2. Einer unter Controle geſtellten Frauensperſon wird aufgegeben:
1) ſich pünttlich an dem ihr bezeichneten Termin und Ort zur ärztlichen Biſitation zu geſtellen und ſich bei etwaiger
veneriſcher Erkrankung der Behandlung im ſtädtiſchen Hoſpitale bis zu erfolgter Heilung zu unterziehen;
2) ſofort dem Revier=Commiſſir des Reviers, in welchem ihre Wohung liegt, Anzeige zu erſtatten, ſobald ſie ſelbſt
bemerkt, daß ſie an einem veneriſchen Leiden erkrankt ſei;
3) das ihr von der Polizeibehörde behändigte Biſitationsbuch ſtets bei ſich zu tragen und ſolches auf Erfordern jedem
Executivpolizeibeamten vorzuzeigen;
4) jeden Wohnungswechſel unter Angabe der neuen Wohnung bei dem Revier=Commiſſär des Polizei=Reviers der
bis=
herigen Wohnung ſofort anzuzeigen und ebenſo bei dem Revier=Commiſſär des bezogenen Reviers ſich ſofort
per=
önlich anzumelden.
8 3. Den unter Controle ſtehenden Frauensperſonen iſt unterſagt:
1) in ihrer Wohnung vom Fenſter oder von der Thüre aus Mannsperſonen durch Worte, Winke oder Zeichen anzulocken;
2) Abends nach Sonnenuntergang und Nachts Straßen, öffentliche Plätze und Promenaden zu betreten;
3) zur Tages= oder Nachtzeit auf öffentlichen Spaziergängen, in den Waldungen der Stadtumgebung umherzuziehen,
in öffentlichen Localen, in den Bahnhöfen oder ſonſt an öffentlichen Orten Mannsperſonen anzulocken;
4) ſolche Häuſer, in welchen andere unter Sittencontrole ſtehende lüderliche Dirnen oder wegen Kuppelei beſtrafte Per=
ſonen wohnen, oder ſolche Häuſer, deren Betreten ihnen ausdrücklich polizeilich unterſagt iſt, zu betieten;
5) Wohnungen in der Nähe von Kirchen und Schulen oder in Gaſthäuſern zu nehmen;
6) Mannsperſonen oder Proſtituirte zu beherbergen.
Zuwiderhandlungen gegen vorſtehende Vorſchriften werden nach 8 361 des Reichsſtrafgeſetzbuchs mit Haft beſtraft.
Darmſtadt, am 20. Februar 1877.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
6) Polizei=Verordnung, betr.: die Verwendung von Kindern zum Verkaufe und Umhertragen
von Backwaaren und Blumen u. ſ. w.
Auf Grund des Art. 56 der Städte=Ordnung wird hierdurch nach Anhörung der Stadtverordneten=Verſammlung, mit
1354
Nr. 95
Genehmigung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom 8. Januar d. J. für die Haupt= und Reſidenz
ſtadt Darmſtadt verordnet:
8 1. Es iſt verboten, daß Kinder, welche das 14. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, und ſolche Kinder, die zwar volle
14 Jahre alt, aber aus der Volksſchule noch nicht entlaſſen ſind, Backwaaren, Blumen, Kurzwaaren oder andere
Gegenſtlände zum Zwecke des Verkaufs oder zur Erlangung von Geſchenken auf Straßen, öffentlichen Plätzen, in
Wirthshäuſern oder Privatwohnungen umhertragen. Ausnahmsweiſe kann die Polizeibehörde, einer örtlichen Sitte
entſprechend, für einzelne Fälle den Verkauf beſtimmter Backwaaren (Faſtenbretzeln ꝛc.) an Sonntagen durch Knaben
unter näher feſtzuſetzenden Bedingungen geſtatten.
8 2. Mit Geldſtrafe bis zu 30 Mk., welche im Falle der Uneinbringlichkeit in Haft umgewandelt wird, werden beſtraft:
1) Kinder, welche vorſtehendem Verbot zuwiderhandeln, unter Berückſichtigung des 8 55 des Reichsſtrafgeſetzes;
2) Beſitzer oder Verwalter von Gaſt= und Schantwirthſchaſten, welche geſtatten, daß Kinder zu den in 8 1 bezeichneten
Zwecken ihre Localitäten betreten, bezw. dieſelben nicht alsbald entfernen:
3) Eltern, Vormünder, Pfleger oder ſonſtige mit der Beaufſichtigung von Kindern betraute Perſonen, welche dulden,
daß jene dem in 8 1 enthaltenen Verbot zuwiderhandeln.
8 3. Dieſe Beſtimmungen treten mit ihrer Verkündigung im hieſigen „Tagblatt= in Kraft.
Darmſtadt, den 31. Januar 188I.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
7) Markt=Ordnung für die Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt.
Mie Genehmigung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern vom 1. Juni 1878 zu Nr. M. d. J. 7642, in
Ueberein=
ſtimmung mit der Stadtverordneten=Verſammlung, auf Grund der 88 69 und 149 der Deutſchen Gewerbe=Ordnung, ſowie
Art. 56 der Städte=Ordnung wird. unter Aufhebung der Wochenmarktordnung vom 26. Jan. 1875., nachſtehende Marktordnung
für die Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt erlaſſen:
5.4. Der Verkauf von Marktwaren im Umhertragen iſt an den drei Marktagen auf die Zeit von 11 Uhr Vormittags
an beſchränkt.
8 22. Strafbeſtimmungen. Luwiderhandlungen gegen die ſonſtigen Beſtimmungen dieſer Marktordnung werden nach 8149
pos. 6 der Deutſchen Gewerbe=Ordnung mit einer Geldſtrafe bis zu 30 Mark und im Falle des Unvermögens mit
Haft bis zu acht Tagen geahndet.
Darmſtadt, den 11. Juni 1878.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
6700
B e k a n n t m a ch u n g.
Zur Vermeidung von Verkehrsſtockungen und Verhütung von Unglücksfällen auf der diesjährigen Frühjahrsmeſſe wird
das Fahren durch die Reihen der Verkaufsbuden hiermit verboten und darf über den Ludwigs= und Ernſt=Ludwigsplatz an
den Carouſſels und Schaubuden vorüber nur im Schritt gefahren werden.
Zuwiderhandlungen werden nach 8 366 pos. 10 des Reichsſtrafgeſetzes beſtraft.
Darmſtadt, den 9. Mai 1889.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolman.
(5577
Bau=, Nutz= und Brennholz=
Verſteigerung.
Montag, den 20. Mai l. J., Vormittags 9 Uhr,
werden in dem oberen Lokal der Turngemeinde, Woogsplatz Nr. 5, die nachſtehenden
Holzſortimente aus den Diſtrikten v. Woogsberg, Kahleberg u. Langewieſe des
Ober=
waldes öffentlich verſteigert:
9 Eichen=Stämme von 383 Cbm. Inhalt,
10 Buchenl und Elzber=Stämme von 6,05 Cbm. Inhalt,
5
Derbſtangen
„ 0,20 „ „
85 Nadel=
„ 1113
„
„
700
Reisſtangen
„
225 „
„
7 Raummeter Buchen=Scheiter,
Eichen=
4 „
31
Buchen=Knüppel,
2094 Hundert Buchen=Wellen,
112 „ Eichen= und Birken=Wellen,
15.4 „ Nadel= und Weichlaub=Wellen.
Wegen näherer Auskunft wollen ſich Steigliebhaber an Forſtwart Weber,
Darmſtädter Forſthaus, wenden.
Darmſtadt, den 10. Mai 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[5459
Oeffentliche Aufforderung.
Forderungen und ſonſtige Anſprüche
ſan den Nachlaß des Bierbrauers
Fried=
rich Bickelhaupt zu Darmſtadt ſind
bin=
nen 14 Tagen bei uns anzumelden,
an=
dernfalls ſolche bei Regulirung des
Nach=
laſſes keine Berückſichtigung finden werden.
Darmſtadt, den 8. Mai 1889.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
(5701
Schäfer.
Frauen-Schönheit
wird durch Sommerſproſſen beinträchtigt.
Lanolin-Schwefelmilch Selke
(Beſtand: Neutrale Seiſe, Lanolin und
Schwefelmilch), ächt von Jünger &
Gebhardt in Berlin, beſeitigt
über=
raſchend alle Haut=Unreinheiten und macht
bei täglichem Gebrauch die Haut zart,
weiß und ſammetartig.
In großen Stücken zu nur 50 Pf. bei
Goorg Liebig & Co.
Luiſenſtraße 10. (5702
Nr. 95
Betunntmnchung.
An den Wochentagen in der Zeit vom 20. Mai bis incl. 14. Juni a. er.
ſind vom Bahnhof der Heſſiſchen Ludwigsbahn, eventuell von dem
Blumenthal=
geleiſe zwiſchen Pallaswieſen= und Frankfurterſtraße und von dem Ausladegeleiſe;
der Centralwerkſtätte der Heſſiſchen Ludwigs=Eiſenbahn hierſelbſt täglich 20,
zu=
ſammen 400 Waggons gemiſchter Flußkies auf das neue Gaswerks=Grundſtück
zwi=
ſchen der Aſchaffenburgerbahn, der Odenwaldbahn und der Frankfurterſtraße an näher
zu bezeichnende Stelle abzufahren und daſelbſt auf durchſchnittlich 145 Meter
Höhe nach näherer Angabe abzulagern und zu planiren.
Uebernahmsluſtige wollen ihre Offerte für die Geſammt=Arbeit bis längſtens
Freitag den 18. Ifd. Mts.
bei unſerem Gaswerk einreichen, welches auch jede weitere Auskunft ertheilt.
Darmſtadt, am 15. Mai 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(5703
Mntrutzen=Stren
kommt nächſten
Samstag den 18. d. Mts. und Mittwoch den 22. d. Mts.
n der hieſigen Dragoner=Kaſerne zur Verſteigerung.
Darmſtadt, den 14. Mai 1889.
(5704
Dragoner=Regiment Nr. 23.
Hudlach
1355
9
ſchwarz, braun, blau und farblos.
Chrishas Sohvinn,
Dröguenhandlung. (5321
Ein in bedeutenden Cuantitäten axpotirtes Ofner Bitterpasser ersten
Ranges, von hervorragenden medizinischen Autoritäten aufs Beste empfohlen.
Vorsondungs-Diroction
Mattoni & Wille, 3
Budapest.
Haupt-Depot bei Herrn C. Haumann in Darmstadt.
Zu außergewöhnlich billigen Preiſen
berkaufe ich wührend dieſer Meſſe
eine grosse Partie
M
Cohlss 1OEouad.
Teller, flach und lief, glatt und gerippt, zu 20. 25 Pf. per Stück.
Deſſertteller, glatt und gerippt,
„ 15- 20 „ „ „
Kaffeetaſſen, glatt und gerippt,
„ 25 „ „
ſowie
Suppenterrinnen, Salat= und Gemüſeſchüſſeln, Platten, Saucieres,
Kaffeekannen, Milchkannen ꝛc. billigſt.
Vorthellhafterer Einkauf wie auf der Hesse.
Lomis Hoaek, Hoſſioforant,
53
Glas- & Porzellanhandlung,
Eliſabethenſtr. 12, im Hauſe der Geſellſchaft „Eintracht.
noho udzugu U na-Uhurh
(5706
friſch eingetroffen.
Emanuel Fuld.
Hausmacher=
p
Wonnei Seier=,Schnitt= Huldoln
mit Kochrezepten für Suppe und Gemüs,
keine ſogen. Fabrik=Nudeln) bei, (13049
C. Watzinger und M. Manck.
H. y6l
Goldiuentz
Vierjährige Fuchsſtute ohne
Ab=
zeichen, reine Raſſe, fehlerfrei, vorzüglich
als Reit= oder leichtes Wagenpferd
ge=
eignet, ſteht zu verkauſen. Wo? ſagt die
Expedition d. Bl.
(5592
IEIIE
für Kranke, Reconvalescenten
und Kinder.
Wohayer
ſämmtlich garantirt
Malaga
rein,
Gherry
Madeira in ¼, und ½. Fl.
Portwein
Ferner:
Französlschen Cognae,
Deutschen Cognas,
beide in ganzen und halben Flaſchen.
Samitäts-Gect
in ½ ½ und ¹⁄₈ Flaſchen.
Friodr. Schaeior,
Großh. Hoflieferant,
Ludwigsplatz 7. ſ3720
Eine neue Gartenhütte,
mit Zink gedeckt, iſt billig zu verkauſen.
Nr. 95
1356
Infolge Verkaufs des Woſahlo'ſchen Hauſes ſind wir=genöthigt,
unſer Geſchäftslokal in Bälde zu verlaſſen.
Wir beabſichtigen nun einen
EEEAAIUAAI
unſeres großen reichſortirten Lagers in
allen Neuheiten diesjähriger Facons.
Strobhüten, Blumen, Federn, Wändern,
Spitxen, Agraffen, Allas-, Cachemir- und
Spitzenhüten für Mädchen und Knaben.
Um ſchnell zu räumen, geben wir ſämmtliche Artikel zu den
Koſtenpreiſen.
(4908
Hochachtungsvoll
10
B. Hever &ame;
Hur Meſſe.
Nachstuch,
das Schönſte und Beſte, zu den billigſten Preiſen, ſowie
für Küchenſchränke von 15 Pfg. an,
14
„ Waſchtiſche
„ 70 „ „
REGIN
„
„ M.I.-
Tiſchdecken
Reiche Auswahl in weißen Damaſt=Tiſchdecken, abgepaßk und
Stückwaare, ſehr billig. Linoleum und Länfer für Fußboden, von M. 1., abgepaßte Vorlagen und Reſte an Thüren und für Waſchtiſche ꝛc.
(5689
von M. 1.
A. Hock aus Frankfurt a. M., Hachstuchfabrik.
WDie Verkaufsſtelle befindet ſich in der Querreihe, welche G
direct von der Marktpaſſage nach der Ochſengaſſe zieht.
Schirmfabrik
4m
L. R.GhIIIot,
dem Gymnaſium gegenüber.
Anerkannt große und billigſte Bezugsquelle.
Habe für die heurige Saiſon eine
außergewöhn=
lich große Auswahl in Sonnenſchirmen,
Entout-
cas angefertigt und habe äußerſt billige Preiſe
bei nur Prima=Stoffen geſtellt, ſodaß gewiß
Niemand mein Geſchäft unbefriedigt verläßt.
Alle Arbeiten nur von mir und meinen Söhnen
(4032
gefertigt.
Reparaturen u. Ueberziehen der Schirme wie bekannt an jedem Tage.
Ee 44
10
EA
Cigarren
17 Rheinſtraße 17,
empfiehlt
Hn
Cgarrolon
Tabako.
in großer Auswahl und anerkannt preiswürdigen Qualitäten zu billigſt ge=
[448]
tellten Preiſen.
R mT
Auch
zum Einfaſſen billig abzugeben.
wird das Einpflanzen übernommen.
Ernſt Schulz, Kunſt. u. Handelsgärtne
Bruchwieſenſtraße. (570
Georg Neber
„Aur Juduigshallo,
12 Obergasse 12.
empfiehlt
Prima Apielwein
per ¼ Liter 12 Pf., per Flaſche 20 P
Prima
ExporLApielwein
per ¼ Liter 16 Pf., per Flaſche 25
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5720) Waldſtraße 33 2. Stock ein
möbl. Zimmer zu vermiethen.
5721) Hoffmannsfr. 10 mittlerer
Stock ein möbl. Zimmer.
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5724) Ecke der Bleich= u.
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ſtraße ein gutmöbl. Zimm. N. i. Laden.
5725) Caſinoſtr. 23 ein möblirtes
Zimmer. Zu erfr. im Laden daſelbſt.
5726) Grafenſtr. 37 im 1. Stock
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
Daſelbſt im Hinterbau ein einfach möbl.
Zimmer mit ſeparatem Eingang.
5727) Grafenſtr. 31, 2 Trepp., ein
möbl. Zimmer ſofort zu verm.
5728) Eine tücht. Reſtaurations=
Köchin ſ. ſof. Stelle hier od. auswärts.
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5730) Eine Reſtaurations=Köchin
auf 1. Juni geſucht. Salair 45 Mk. per
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Lehrmädchen.
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1359
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geſucht. Neckarſtraße 11, III. Stock.
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Näherin zum Einfaſſen von Strohhüten
ſofort geſucht.
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Rheinſtraße 3.
Fleißige Mädchen
ſofort geſucht. Näheres Exped.
(5546
5625) Mädchen erhalten gute Stellen
durch W. Steul, Mühlſtr. 28.
Gesmcht.
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auch Hausarbeit übernimmt. Nur
Mäd=
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Heidelbergerſtraße 37 melden.
(5626
Ordentliche Jungen und
Mädchen
für leichte, ſaubere Arbeit geſucht. (4022
Aug. Kohlstadt & Go.
5734) Zwei tüchtige Waſchfranen
geſucht. Näheres in der Exped. d. Bl.
5735) Geſucht wird ein mit guten
Zeugniſſen verſehenes Stubenmädchen,
welches das Nähen, Waſchen, Bügeln und
Zimmermachen genau verſteht.
5736) Glaſer auf Rahmen, ſowie
Schreiner für Abrichthobelmaſchinen
ge=
ſucht. W. Holtz, Eſchollbrückerſtr. 8.
5737) Ein junger Burſche
als Auslaufer ſofort geſucht.
Dreyfuß L Salomon,
Rheinſtraße 3.
5556) Einen braven Lehrjungen
ſucht L. Bender, Schreinermeiſter,
Wienerſtraße 57.
4121) Einen Lehrling ſucht J. Petri,
Spenglermſtr., Louiſenſtr. 6.
5059) Für meine Colonialwaaren= und
Delikateſſen=Handlung ſuche einen mit den
nöthigen Schulkenntniſſen verſehenen
jungen Mann in die Lehre.
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Carlsſtraße 102.
5699) Ein Junge für leichte
Garten=
arbeit geſucht. Soderſtr. 14.
5738)
Ein Lehrling
mit guten Schulkenntniſſen geſucht.
Eichberge Nachfolger.
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Demjenigen, der die Zerſtörer der
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ſprecheinrichtungen des Schießplatzes zur
Anzeige bringt, ſo daß ſie gerichtlich
be=
langt werden können.
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platzes bei Darmſtadt. (5633
197
1360
Nr. 95
Zur gefl. Kenntnißnahme.
Das erſte Ergebniß der Pfennig=Sammlungen für den evangeliſchen
Kirchenbau in Darmſtadt betrug M. 2800.-, was hierdurch allen verehrlichen
Mitgliedern, Gebern und Geberinnen mit herzlichem Danke mitgetheilt wird.
Genauere Berichterſtattung über die Thätigkeit des Vereins wird demnächſt folgen.
Der Frauenverein zur Erbauung einer evangel. Kirche
in Darmſtadt.
(5739
Localgeverbverein Darmstadl.
Ausflug mit den Angehörigen der Mitglieder nach dem Felsberg.
Sonntag den 19. Mai 1889.
9 Uhr 48: Abfahrt von Darmſtadt nach Bickenbach. Retourbillet II. Klaſſe.
9 „ 53: Abfahrt von Beſſungen.
10 „ 10: Ankunft in Bickenbach. Gang nach dem Felsberg, Frühſtück daſelbſt.
Rückkehr über das Felſenmeer und die Granitbrüche nach
Bens=
heim.
5 — Mittagseſſen im Deutſchen Haus: in Bensheim Couvert ohne
Wein Mk. 1.50. Geſellige Vereinigung mit den Mitgliedern des
Gewerbvereins Bensheim.
8 42: Abfahrt nach Darmſtadt.
(5740
Proies Dontsches Hochstift in Frankfurt a. I.
Mai- Juni 1880.
Düver-Ausstellung
Sadl der Polytechnischen Gesellschaſt.
49 Reue Mainzerſtraße 49.
Ausſtellung der O. Cornill-dOrville'ſchen Sammlung vonzHolzſchnitten
und Kupferſtichen mit Ergänzungen von Nachbildungen der wichtigſten Werke
Dürer's, ſowie einer großen Anzahl alter Drucke von Büchern, ſo daß die
Ge=
ſammtentwickelung des Meiſters nach ſeiner wichtigſten Seite hin vollſtändig
erſcheint:
Der Katalog mit dem Plane der Ausſtellung iſt am Eingang für Ml. 050
zu haben (im Buchhandel 1 Mk.)
Eröffnung Sonntag den 19. Mai, Vormittags 10 Uhr.
Der Eintritt iſt für die Mitglieder des Hochſtifts, ſowie die zu ihrem
Haus=
ſtande gehörigen unſelbſtändigen Familienglieder gegen Vorzeigung der
Mitglieds=
karte für,1889 frei. Die Mitglieder der Polytechniſchen Geſellſchaft haben gegen
Vorzeigung ihrer Mitgliedskarte perſönlich freien Eintritt. Für Nichtmitglieder
be=
trägt der Preis für den einmaligen Eintritt Mk. 0.50; eine Einzelkarte, welche zum
Eintritt während der ganzen Ausſtellung berechtigt, koſtet 2 Mk.; eine
Familien=
dauerkarte für den Beſuch der Ausſtellung während der ganzen Dauer 3 Mk. Die
Ausſtellung iſt täglich von 10-1½ Uhr und 3-6 Uhr geöffnet; Sonntags von
10-1 Uhr.
Anmeldungen zur Mitgliedſchaft (Mindeſtbeitrag 6 Mk., einmaliges
Eintritts=
geld 3 Mk.) werden an der Kaſſe entgegengenommen; die neueintretenden Mitglieder
erhalten für die Dauer der Ausſtellung eine interimiſtiſche Familiendauerkarte.
674
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Alles Nähere die Zettel.
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Café-Restauramt,
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nner guten Küche und aufmerkſame Bedienung hoffe ich mir das Vertrauen der
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Darmſtadt, den 16. Mai 1889.
G
Aagust SeLl.
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G6SGAdIESGTgung Uu upt6lung.
Hiermit zur Anzeige, daß ich meine
Bau- ≈ HöbelSohreinerel
von Mühlſtraße 10 nach
Hügelstrasse 15
berlegt habe. — Indem ich meinen werthen Kunden und Gönnern für das mir
ſeither geſchenkte Wohlwollen beſtens danke, bitte ich, mir dasſelbe auch in mein
neues Lokal folgen zu laſſen. - Ich werde auch ferner bemüht ſein, mir durch
ſolide Arbeit und billigſt geſtellte Preiſe die Zufriedenheit meiner geſchätzten
Auf=
fraggeber zu erwerben.
Hochachtungsvoll
Harl Dou,
Schreinermeiſter - Hügelſtr. 15.
NB. Gleichzeitig halte ich mich bei vorkommenden Sterbeſällen beſtens empfohlen
und werden ſämmtliche Beſtellungen hierbei übernommen.
[5750
1361
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„
Juni werden
Herr Dr. Hueffel, Hölgesſtr.,
Herr Dr. Kaufmann, Georgenſtr.;
Herr Dr. Kolb, Eliſabethenſtr.
e=
Herr Dr. Lipp, Ernſt=Ludwigsſtr.,tet
Herr Dr. Plagge, Mühlſtr.,
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Dr. H. Birnbaum. ꝛr.
lt.
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= halten. Niederramſtädterſtr. I7. che
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575
äd=
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ſiums oder der Realſchule, eventuell eine=
Kaufmannslehrling findet, in gutennt
Familie freundliche Aufnahme. Nähereatet
ertheilt die Expedition.
eiſe
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Predigt um 8 Uhr 45 Min.
Sabbathausgang um 8 Uhr 30 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
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Morgens 7 Uhr 30 Min.
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Stadt=
theater in Breslau, a. G.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen ½10 Uhr.
Freitag. 17. Mai.
15. Vorſtellung i. d. 8. Abonnementsabteilung.
(Blaue Karten gültig.)
Der Waffenſchmied.
Komiſche Oper in 3 Akten von A. Lortzing.
Irmentraut. Frl. Schlögell, vom
Stadt=
theater in Augsburg, a. G.
Anfang 7 Uhr. Ende nach 110 Uhr.
Sonntag. 19. Mai.
Zum Beneſiz des Hofchor=Verſonals, unter
Mitwirkung der Frau Meyſenheim vom
Königl. Hoftheater in München.
Carmen.
Große Oper in 4 Akten mit Ballet von Bizet.
Carmen, Frau Meyſenheim.
Micaela. Frau Steinmann=Lampe.
L505
Politiſche Ueberſicht.
N. 95
Deutſches Reich. Der Kaiſer empfing am 18. in Gegenwart
des Staatsminiſters Bismarck den ſeit längerer Zeit in Berlin
an=
weſenden japaniſchen Miniſter des Innern Grafen Pamagata nebſt
Gefolge.
Am 14. nachmittags 3 Uhr empfing der Kaiſer die Abordnung
der Bergleute aus den weſtphäliſchen Kohlenbezirken. Der Kaiſer
Cerſchien nur in Begleitung eines Flügeladjutanten, während ein
Stenograph den Geſprächen, welche mit der Audienz verbunden
waren, folate. Nachdem der Sprecher der Abordnung, Oberſteiger
Schröter, Sr. Majeſtät für die Audienz gedankt und auf Befragen
des Kaiſers nach der Forderung der Bergleute geantwortet hatte,
auf die achtſtündige Schicht legten ſie weniger Wert als auf Lohn
erhöhung, antwortete der Kaiſer, er habe Gehör für alle ſeine
Un=
terthanen, vor allem aber müßten die Arbeiter einſehen, daß
Kon=
traktbruch begangen und es verwerflich ſei, Arbeitwillige von der
Arbeit zurückzuhalten. Der Kaiſer erwarte, daß jede Spur
ſozial=
demokratiſchen Zuſammenhangs ausgeſchloſſen ſei und vermieden
bleibe, ſonſt werde mit unnachſichtlicher Strenge vorgegangen
wer=
den. Der Kaiſer habe Wohlwollen für die Arbeiter, wie für alle
Unterthanen, aber jeder Sozialdemokrat ſei für ihn ein Reichsfeind.
Sollten bei der Unterſuchung und Prüfung der Forderungen, mit
welchen er die Regierung beauftragt habe und deren Ergebnis der
Abordnung durch die Behörden zugehen werde, ſich
ſozialdemokra=
tiſche Tendenzen in der Bewegung herausſtellen, welche zu
ungeſetz=
lichem Widerſtande anreizen, werde er die volle Gewalt, die ihm
zuſtehe, und dieſelbe ſei groß, in Anwendung bringen. Der Kaiſer
gab noch der Hoffnung auf eine baldige gütliche Verſtändigung
Ausdruck und ſchloß: Fahrt nach Hauſe, überlegt, was ich geſagt,
ſucht auf Eure Kameraden einzuwirken, daß ſie zur Ueberlegung
zurücktehren. Vor allem dürft Ihr unter keinen Umſtänden die
Kameraden verhindern, die Arbeit aufzunehmen. Bergmann
Schröter dankte nochmals.
Die Bergleute begaben ſich nach Beendigung der Audienz in
den Reichstag. wo ſie in den Nebenräumen Beſprechungen mit
Ab=
geordneten verſchiedener Parteien hatten. Sie gedenken am 15.
Berlin zu verlaſſen, wollen indeſſen vorher noch Schritte thun, um
auch den Fürſten Bismarck und womöglich den Miniſter des Innern
zu ſprechen, namentlich um nähere Auskunft über die
Lohnverhält=
niſſe n. ſ. w. an der Hand beigebrachter ſchriftlicher Beläge geben
zu können.
Der Reichstag überwies am 14. den Antrag Brömel auf
Ab=
änderung des Vereinszollgeſetzes an eine vierzehngliedrige
Kommiſ=
ſion und nahm den Antrag Benda und Gen, betr. Errichtung eines
Reichszolltarifamts, an.
Das Generalkommando des 7. weſtfäliſchen Armeecorps hat
der „Nordd. Allg. 8tg. eine Berichtigung der Dortmunder
Mel=
dung des Wolff'ſchen Bureaus über drohende Anſammlung von
Arbeitermaſſen zugeſandt. In der Berichtigung wird ferner
ange=
geben, die Haltung der Arbeiter ſei nicht verändert. Jede
Wieder=
aufnahme der Arbeit werde militäriſch geſchützt.
Die SamoaKonferenz hat, wie im Gegenſatz zu anderweit
verbreiteten Nachrichten der „M. 8tg.- mitgeteilt wird, ihre
Bera=
tungen bis auf die Frage, wer in Zukunft König der Samoa=
In=
ſeln ſein ſoll, beendet. Sowohl die Landfrage wie die Fragen der
Lokalregierung lunter der Kontrole der drei Mächte) und der Waffen=
und Spirituoſen=Einfuhr haben zu einer Verſtändigung geführt. Es
heißt, daß ein befriedigender Schuß der Konferenz nahe bevorſteht.
Die türkiſche beſondere Geſandtſchaft, an deren Spitze der
Mar=
ſchall Ali Nizam Vaſcha ſich befindet, iſt am 14. mittags 12½ Uhr
in Berlin eingetroffen, wo ſie vom türkiſchen Botſchafter empfangen
wurde; die Geſandtſchaft ſtieg im Kaiſerhof ab. Der Imtiaz=Orden,
welchen der Marſchall dem deutſchen Kaiſer überbrinat, iſt der
höchſte türkiſche Orden; er wird nur in den ſeltenſten Fällen
ver=
nehen und nur wenige der europäiſchen Herrſcher beſitzen ihn; in
der Türkei ſelbſt hat er nur fünf Inhaber. Kaiſer Wilhelm L. war
der erſte Monarch, dem der Orden von ſeinem Stifter, dem
gegen=
wärtigen Sultan, verliehen wurde. Der Schefakat=Orden, welchen
der Marſchall der Kaiſerin überbringt, iſt gleichfalls eine Stiftung
Abdul Hamids II. Der Name des =Ordens der Barmherzigkeit=
(Schefakat) deutet die Abſichten des Stifters an. Beide
Auszeich=
nungen ſtrahlen im reichſten Diamantenſchmuck. Ali Nizam Paſcha
iſt gleichzeitig der Ueberbringer eines Handſchreibens ſeines
Sou=
veräns, von dem in eingeweihten Kreiſen verlautet, daß es mit
ganz ungewöhnlicher Wärme abgrfaßt ſei und den lebhaften Wunſch
des Sultans betone, die innigen Freundſchaftsbeziehungen, welche
ihn mit dem erſten fremdländiſchen Träger des Ordens verbunden
haben, durch den jüngſten erhalten und immer feſter geknüpft zu
ſehen.
Schweiz. Nach einer beim Bundesrat eingegangenen Nachricht
wird der König von Italien auf ſeiner Reiſe nach Berlin offiziell
durch die Schweiz reiſen. Der Bundesrat wird am 15. wegen der
Begrüßung u. ſ. w. die nötigen Maßnahmen treffen.
Frankreich. Die Regierung beabſichtigt eine Tombola im
Wertbetrage von 15 Millionen einzurichten, deren Reinertrag be=
ſtimmt iſt, Lehrer der Induſtrie= und Ackerbauſchulen aus den
Provinz zum Beſuche der Ausſtellung nach Paris kommen zu
laſſen. Die Gewinne ſollen den ausgeſtellten Gegenſtänden
ent=
nommen werden.
Der Senat beſchloß am 14. am künftigen Donnerstag zunächfl,
die Rekrutierungsvorlage zu beraten und vertagte ſich ſodann.
In der Deputiertenkammer beantragte am 14. der Aba. Baslh
vor der Budgetberatung zunächſt die Vorlage betr. die Arbeiter
frage zu beraten. Tirard bekämpfte dieſen Antrag, welcher mi
278 gegen 241 Stimmen abgelehnt wurde. Die Kammer begann
hierauf die Budgetberatung.
Engkand. Der Vertrag über die Konverſion der privilegierten
egoptiſchen Schuld mit der Gruppe Rothſchild, Bleichröder und
Diskonto=Geſellſchaft iſt am 13. in London von Lord Rothſchil;
als Vertreter der Finanzgruppe und Richthofen namens der eghptiſchen
Regierung vollzogen worden.
Riederlande. Eine am 14. im Haag eingetroffene amtlicht
Depeſche aus Batavia vom 14. Mar meidet: Die holländiſch=
Garniſon von Edi auf der Küſte von Atſchin wurde von feindlichen
Truppen angegriffen. Der Gouverneur von Atſchin ſchiatte Verſ
ſtärkungen, welche nach heftigem Widerſtande den Feind in zweſ
Treffen ſchlugen. Der Verluſt der Eingeborenen beläuft ſich au
160 Tote; die Holländer haben 5 Tote und 23 Verwundete.
Itakien. Der„Opinione' zufolge ging eine Kompagnie Soldate:
mit Sicherheitsbeamten nach Arluno (Lombardei) ab, wo di
Bauern ſich erhoben und ohne Vorwand das Eigentum der Grund
beſitzer verwüſtet hatten. In Vareſe und Umgebung herrſcht gleich
falls Aufregung, in Caſocezzo haben ernſte Ruheſtörungen
ſtatt=
gefunden, wobei mehrere Perſonen verhaftet wurden.
Schweden=Yorwegen. Die Regierung legte dem ſchwediſchen
Reichstag eine Geſetzesvorlage vor, betreffend die Verſchärfung des
Strafgeſetzes anläßlich des neulich in Stockholm abgehaltenen
ſozial=
demokratiſchen Kongreſſes. Die Vorlage wurde am 14. von der
erſten Kammer mit 83 gegen 25 Stimmen angenommen. Die Beſ
ratung der zweiten Kammer dauert noch fort.
Außland. Am 14. wurde ein kaiſerlicher Ukas veröffentlicht,
betreffend. die Emiſſion 4prozentiger konſolidierter Eiſenbaht
Obligationen zu Konverſionszwecken. Die Verzinſung der neuen
Obligationen beginnt am 1. April neuen Sthls. Der Betrag der
Anleihe iſt 310498000 Goldrubel. Eine Publikation des
Finanz=
miniſters kündigt die 5prozentigen Eiſenbahnkonſols von 1884 bis
zum 15. Auguſt 1889, wo der Zinſengenuß aufhört. Dieſelben,
ſowie die 5prozentigen Eiſenbahnkonſols von 1870, 1872 und 187.
können auch bei der Zeichnung auf die neueſten 4prozentigen Konſolk
in Zahlung genommen werden.
Butgarien. In Anweſenheit des Prinzen Ferdinand, del
Miniſter und der Civil= und Militärbehörden fand am 13. u
Burgas die Eröffnung der Arbeiten am Bau der Eiſenbahn Burgah,
Damboli ſtatt.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 16. Mai.
nn. Nach einem am ſchwarzen Brett der Techniſchen Hochſchul
erlaſſenen Anſchlage wird Herr Prof. Dr. Adamy im laufender
Sommerſemeſter über folgende Themata leſen: 1) Die Gold=, Silber
und Emailarbeiten des Großh. Muſeums und der Silberkammer
event. verbunden mit einem Beſuche der Rothſchild'ſchen Silber,
kammer in Frankfurt a. M. 2 Das Kunſthandwerk der Japaneſer
mit Benutzurg der Scriba'ſchen Sammlung japaniſcher
Kunſt=
gegenſtände des Großh. Muſeums. 3) Die Elfenbein=Sculpture,
des Großh. Muſeums. 4) Die Entſtehung des romaniſchen und
des gothiſchen Stils. 5) Die Begriffe des Schönen und der Kunſ=
6) Die Einteilung der Kunſt und das Weſen der einzelnen
Künſte=
die hiſtoriſche Entwickelung der Kunſt im allgemeinen. Um
au=
nicht ſtudierenden Intereſſenten die Teilnahme zu ermöglichen,
ſolle=
die Vorleſungen abends im Großh. Muſeum ſtattfinden. Bezüglic
der Zeitbeſtimmung iſt Uebereinkunft mit den Hörern vorbehalte
Anmeldungen zu dieſen Vorleſungen nimmt das Sekretariat
de=
techniſchen Hochſchule entgegen.
Für das I1. Quartal 1889 ſind folgende 30 Herren als Ge
ſchworene ausgeloſt worden: Schönenberg, F. W., Fabrikant, Offen
bach. Steeb, H. W. Fabrikant, Offenbach. Reuling, Dr., K., Rechts
anwalt, Darmſtadt. Huwerth. K. F., Fabrikant, Offenbach.
Brei=
wieſer, P., Müller, Eberſtadt. Schubkegel, J. I., Landwirt, Ober
Ramſtadt. Chriſtian, Adam I1. Landwirt, Nordheim. Neuroth, G
Müller, Nieder=Beerbach. Schenk, K., Hauptmann. Darmſtad=
Heil, J., Reichelsheim. Sachtleben, K. Chr., Rentner, Darmſtad.
Wetzel, J. L., Landwirt, Hofheim. Merck. A. E., Dr., Fabrikan
hier. Hamm, G., Major, hier. Götz, L. II., Müller, Nieder=Ran
ſtadt. Heyer, Fr., Rechtsanwalt, hier. Lautz, M. Müller,
Al=
heim. Langheintz, J., Müller, Harreshauſen. Krämer, M.
Lan=
wirt, Lauerbach. Oppenheimer, B. S. Inſpektor, König. Loche,
K. Rentner, hier. Breidenbach. J., Oekonom, Gundernhauſn
Fröhlich, L. Kaufmann, hier. Gerlach, G., Oberſt, hier.
Det=
weiler, G., Oberverwalter, hier. Crößmann, L., Rentner, Pfun=
ſtladt. Nothnagel, G., Kaufmann, hier. Dintelmann, J. II.
Müller, Pfungſtadt. Fecher, A. Landwirt, Hainhauſen. Illert, ſchmückung unſerer Katharinenkirche wächſt in erfreulicher Weiſe.
Bürgermeiſter, Spachbrücken.
Aufführung. Für die Titelpartie haben die Beneſtzianten die Kal. der verſtorbene Prinz Alexander von Heſſen und ſeine Ge=
Bayeriſche Hofopernſängerin Frau Meyſenheim von München ge= mahlin Prinzeſſin von Battenberg in die Kirche geſtiftet
ditiert iſt. Als „Micasla- betritt Frau Steinmann=Lampe vom maler A. Linnemann in Frankfurt a. M. entworfen und ausgeführt,
male die Hofbühne, während ſich Herr Feßler in der Partie des l Das Fenſter wird am Einweihungstage, am 31. Mai, mit den
die Vorſtellung zahlreich beſucht werden, was wir im Intereſſe des des nunmehr fertiggeſtellten Innenraumes der St. Katharinenkirche
Chorperſonals von Herzen wünſchen.
Der Frauen=Berein für die Erbauung einer ueuen evangeliſchen
Kirche dahier entfaltet eine rührige Thätigkeit. Wie aus dem
In=
ſeraten=Teil erſichtlich, ergaben die Pfennig=Sammlungen für
be=
ſagten Zweck im 1. Quartal den namhaften Betrag von 2800 M.
Möchten die Vereinsbeſtrebungen auch in Frauenkkeiſen eine ſtets glieder zühlenden Ortsvorſtände aus Anlaß ſeines 7iährigen
Ge=
erweiterte Teilnahme erfahren, wodurch die Verwirklichung des
er=
wünſchten Zieles - die Erbauung einer ſtattlichen Kirche im
Nord=
weſt=Viertel - um ein gutes Stück näher gerückt würde.
dieſes beliebten Dialektdichters bringen. Unter denſelben ſollen ſich
Kälbchen;, „E dick Geſchicht; „Die Poſaun' u. a. m., welche das Herren Gebrüder Cornill die berühmte Cornill d’Orville'ſche
ſich zu einem =Lach=Abend= geſtalten dürfte. Dieſes in Verbindung
ſichere Ausſicht ſtellen.
Immobilienverkauf. Das neu erbaute 2½ſtöckige Wohnhaus,
Ecke der Mathilden= und Hochſtraße Nr. 56, Herrn Schloſſermeiſter
hier verkauft. Der Verkauf wurde durch den Agenten Karl Schnabel Drucken und Stichen geſchieht. Die Eröffnung der Ausſtellung
abgeſchloſſen.
Im Mathilden=Landkrankenhaus wurden im Monat April
l. Js. 110 Patienten mit 2272 Pflegetagen ärztlich behandelt und
verpflegt.
bahn beſtehende Eiſenbahnpacketverkehr, welche Einrichtung ſich
be=
ſonders für den Verkehr mit den Zwiſchenſtationen als ſehr
vor=
teilhaft erwieſen hat, wird auf Anregung der Handelskammer von
Worms jetzt auch auf den Verkehr zwiſchen Stationen der
heſſi=
ſchen Ludwigsbahn und ſolchen der Main=Neckarbahn ausgedehnt
werden.
Ingenheim. Es iſt ſicher, daß die Kaiſerin Friedrich
am 24. Mai, an dem Geburtstage Sr. Durchlaucht des Prinzen
Ludwig von Battenberg, auf Schloß Heiligenberg eintrifft. Seitens
der Gemeinde wird der hohen Frau ein entſprechender Empfang
bereitet werden.
B. B.
J. Mainz, 14. Mai. An jedem Tag iſt eben eine neue
Ar=
beitseinſtellung zu verzeichnen. Von morgen an wird der
größte Teil der hieſigen Glaſergeſellen feiern. Die ſchon
ſeit Wochen wegen einer Lohnänderung zwiſchen Meiſter und
Ge=
ſellen ſchwebenden Verhandlungen haben infolge des Widerſtandes
der erſteren zu keinem Ausgleich der ſchwebenden Differenzen
ge=
führt. Auch die hier beſchäftigten Erd= und Grundarbeiter
ſind mit ihren Löhnen nicht mehr zufrieden. Von den bei den
Feſtungsbauten verwendeten Arbeitern hat geſtern ein großer Teil
die Arbeit eingeſtellt. Dieſelben verlangen einen höheren Lohn und
einen anderen Auszahlungsmodus.
Die bei den Großhandlungen hier und in Kaſtel noch
vorhan=
denen Kohlen werden von Agenten und Induſtriellen wie von
verſchiedenen Bahnverwaltungen zu enormen Preiſen zu
kaufen geſucht. Um ihre ſtändige Kundſchaft keinen Mangel leiden
zu laſſen haben nur einzelne Handlungen geringere Quantitäten
an befreundete Firmen am Niederrhein abgegeben. Auf den großen
Fabriken auf der Amöneburg iſt man ſehr beſorgt die Betriebe
wegen Kohlenmangel nicht fortſetzen zu können und werden von
einzelnen Fabriken, vorab von der Dyckerhofſchen Cementfabrik,
all=
ſeits große Anſtrengungen zum Bezug von Kohlen gemacht.
4. Mainz, 14. Mai. In der jüngſt erwähnten Beſchwerdeſache
eines hieſigen Bankhauſes wegen verweigerter Perſonalauskunft
ſeitens des Sekretariats der Mainzer Handelskammer hat der
Präſident der letzteren dem Bankhaus ein Schreiben zugehen laſſen,
worin mitgeteilt wird, daß die Handelskammer nach der Anſicht
der Mehrheit ihrer Mitglieder nicht berufen iſt, über die
Verhält=
niſſe von Angehörigen ihres Bezirkes Auskunft zu erteilen
Die Köln=Düſſeldorfer Dampfſchiffahrts=Geſellſchaft macht
be=
kannt daß die Schnellfahrten der Salonboote „Kaiſers und
„Wilhelm' welche von morgen an beginnen ſollten, bis auf weiteres
von genänntem Tag an noch nicht ausgeführt werden.
Nr. 95
1363
Oppenheim, 13. Mai. Die Reihe der Stiftungen zur Aus=
Den gemalten Fenſtern, welche in neueſter Zeit im Querſchiff und
Sonntag den 19. d. M. gelangt als letzte Vorſtellung in in den Seitenkapellen des Oſtchors eingeſetzt wurden, wird ſich
dieſer Saiſon„Carmen” zum Beneſiz des Hofchor=Verſonals zur demnächſt ein weiteres koſtbares Glasgemälde anſchließen, welches
wonnen, welche in dieſer Parte bei unſerem Bublikum längſt accre= haben. Es iſt von dem rühmlichſt bekannten Architekten und Glas=
Stadttheater in Breslau, eine Aſpirantin für das durch den Ab= enthält die Familienwappen und in den Mittelfeldern eine
Dar=
gang von Fräulein Loiſinger neu zu beſetzende Fach. zum zweiten ſtellung der hl. Eliſabeth, welche Gaben an die Armen verteilt.
„ Escamillo vom hieſigen Publikum verabſchiedet. Hoffentlich wird übrigen farbigen Fenſtern dazu beitragen, den zauberhaften Eindruck
zu erhöhen.
Alsfeld, 15. Mai. Wie die „Oberh. Nachr.” mitteilen, iſt Herr
Kreisrat Hoffmann in Alsfeld, der demnächſt aus
Geſund=
heitsrückſichten ſeinen Poſten verlätzt, von 50 Gemeinden des Kreiſes
Alsfeld durch einſtimmigen Beſchluß ihrer zuſammen über 800
Mit=
burtstages und ſeines Rücktritts zum Ehrenbürger ernannt
worden.
Frankfurt a. M. Das Freie deutſche Hochſtift veranſtaltet
8. Der für heute, Donnerstag, Abend im großen Saal der im Mai ſeine diesjährige Kunſtausſtellung. Die Art und Weiſe
Turngemeinde am Woöbasplatz von Herrn Lehrer Karl Schaffnit l dieſer Ausſtellungen, welche die Werke eines hervorragenden Künſtlers
zum Beſten der Ferienkolonien für arme kränkliche Schulkinder abzu= in möglichſter Vollkommenheit vereinen, ein intereſſantes Bild von
haltende „Humoriſtiſche Abend” wird eine ganze Reihe neuer Gedichte deſſen Geſamtentwickelung geben, iſt durch die Führich=, Richter=,
Schwind= und Rethel=Ausſtellungen bekannt. In dieſem Jahre
wahre Kabinetsſtückchen köſtlichen Humors befinden. wie: „Der bietet das Hochſtift ſeinen Mitgliedern wie allen Kunſtfreunden die
Mann iſt. ärr;, „Die Patrondaſch, „3 Seiche; „De Tantz ums Werke Albrecht Dürers. Zu dieſem Zwecke iſt ihm von den
Zwerchfell nicht zur Ruhe kommen laſſen werden, ſo daß der Abend Dürerſammlung, die reichhaltigſte des Kontinents, zur Verfügung
geſtellt. Deren reiche Schätze, die bisher nur wenigen näheren
mit dem guten Zweck der Veranſtaltung läßt ein „volles Haus' in Freunden zugänglich waren, werden jetzt zum erſtenmale weiteren
Kreiſen erſchloſſen. Mehr als 800 Nummern, darunter die ſeltenſten
Blätter, zählt der Katalog. Noch niemals dürfte ein derartig
voll=
ſtändiges Bild der großartigen und vielſeitigen Schaffenskräft des
Wenz gehörend. wurde an Herrn Rentner Uebelshäuſer von Meiſters den Kunſtfreunden geboten ſein, wie es hier in den beſten
findet Sonntag den 19. Mai ſtatt.
Mannheim, 14. Mai. Nach der „N. B. Lztg.- hat die
chemi=
ſche Fabrik Weyl u. Co., Lindenhof bei Mannyeim, Fabrikräume
gepachtet, um darin Pikrinſäure zubereiten, welche ihre haupt=
4 Der ſchon ſeit langen Jahren bei der heſſiſchen Ludwigs= ſächlichſte Verwendung in einem neuen rauchfreien
Schieß=
pülver findet, das in der Art des Melinit=Schießpulvers
her=
geſtellt wird.
München, 14. Mai. Nach dem heutigen Bulletin ſchreitet der
Kräfteverfall bei der Königin=Mutter fort. Das Schlimmſte
ſteht zu befürchten. Der Prinzregent begiebt ſich auf Wunſch der
Königin=Mutter heute Abend 8 Uhr nach Hohenſchwangau.
München, 14. Mai. Wegen der Krankheit der Königin=Mutter
bleibt das Schloß Neuſchwanſtein bis auf weiteres
ge=
ſchloſſen.
Kiſſingen, 14. Mai. An die hieſige Badeverwaltung iſt von
Berlin Anfrage wegen einer Wohnung für die Kaiſerin geſtellt
und die vom Reichskanzler bisher innegehabte Wohnung an der
oberen Saline empfohlen worden. Es heißt, die Kaiſerin würde
vom 24. oder 26. Juni hier eintreffen und bis zum 6. Auguſt
ver=
weilen.
Dortmund, 14. Mai. Die neueſten Nachrichten über die
Arbeiter=
bewegung in Weſtfalen laſſen erkennen, daß der Streik noch
größere Ausdehnung annimmt; doch ſind in den letzten Tagen
erhebliche Ruheſtörungen nicht vorgekommen. Auf einigen Gruben
iſt der Betrieb noch nicht unterbrochen, auf anderen ſind die
Arbeiter willig, wieder anzufahren, falls ihnen beim Schichtwechſel
und auf dem Wege von und zur=Zeche der nötige Schütz gewährt
wird. Nach dieſer Richtung geſchieht von den Behörden das
mög=
lichſte. Zum Schutze der Gruben Marianna und Steinbank in
Hoentrop bei Bochum wurde die Stationierung einer
Militär=
abteilung in Ausſicht genommen. Aus dem Kreiſe Hagen wird
berichtet, daß der Streik'ſich auch nach dort ausgedehnt habe. Drei
Zechen mit einer Belegſchaft von 1000 Mann ſind davon ergriffen
worden. Es ſcheint, daß die betreffenden Arbeiter, welche meiſt
anſäſſige, ruhige Leute und bisher keinerlei Lohnerhöhungen forderten,
durch die Bergleute anderer Reviere überredet wurden. Dieſelben
haben indeſſen zugeſagt, die Förderung inſoweit fortzuſetzen, daß
die Waſſerhaltungsmaſchinen mit Kohlen verſorgt werden können.
Eſſen, 14. Mai. Heute herrſcht überall Ruhe. Morgen reiſt
die Deputation der Bergwerksbeſitzer, beſtehend aus dem
Ber=
aſſeſſor Krabler, Geheimerat Haniel und Bergrat v. Velſen, nach
Berlin, wo ſich Dr. Hammacher als Vorſitzender des bergbaulichen
Vereins anſchließt um eine Audienz beim Kaiſer nachzuſuchen.
Witten, 13. Mai. Heute ſind hier Kohlen aus dem
Saar=
gebiet und Oberſchleſien eingetroffen, infolge deſſen haben die
größern Werke die Arbeit wieder aufgenommen. Hier ſind bislang
keine Ausſchreitungen vorgekommen. Im benachbarten Annen
wurden mehrere Rüheſtörer durch das Militär gefangen genommen.
1364
Nr.
Aachen, 14. Mai. Dem -Echo' zufolge bewilligte der Eſchweiler
Bergwerksverein aus freien Stücken den Bergleuten Erhöhung
ihrer Bezüge.
Halle a. d. S., 13. Mai. Die hieſige Bahnverwaltung macht
bekannt, daß ſie infolge des drohenden Kohlenmangels vom
15. Mai ab 24 Lokal= und Perſonen=Züge benachbarter Linien des
Frankfurter Bezirks einſtellen werde.
Breslau, 14. Mai. Nach der Bresl. 3tg. ſtellten geſtern in
Hermsdorf mehrere Abteilungen Schlepper die Arbeitein. Heute
brach in den „Glückhilf=Gruben bei Hermsdorf Streik aus,
Gegen 3000 Bergleute legten die Arbeit nieder. Die „Schleſ. 8tg.
meldet aus Köngshütte: Heute Vormittag verſuchte eine Anzahl
Bergleute auf der ſiskaliſchen Königsgrube einen Streik. Die kaum
niedergelegte Arbeit wurde alsbald wieder aufgenommen.
Hamburg, 13. Mai. In den letzten Tagen ſind mit der Bahn
verhältnismäßig bedeutende Sendungen engliſcher Kohlen nach
den weſtfäliſchen Fabrikbezirken abgegangen; die Beſtellungen aus
jener Gegend ſind ſo umfaſſend, daß dieſelben wegen Wagenmangels
nicht ſämtlich ausgeführt werden können.
Hamburg, 12. Mai. Die Geſandtſchaft des Sultans
der Mandara-Neger iſt geſtern bereits mit dem
Norddeut=
ſchen Lloyddampfer Schwan' hier eingetroffen. Bei ihrer Ankunft
im Hafen wurden ſie von Herrn Otto Ehlers empfangen; ſie
be=
grüßten ihn mit Freudenausbrüchen, die auf eine aufrichtige
Freund=
ſchaft und Ergebenheit ſchließen laſſen. Nach Erledigung der
Zoll=
angelegenheiten ging es zu Magen durch die Stadt nach dem
Ham=
burger Hof. Selbſtverſtändlich erregten ſie überall das größte
Auf=
ſehen, nicht minder am Jungfernſtieg, wenn ſie ſich von ihren Fenſtern
aus der neugierigen Menge zeigten. Ihre Wohnung lag im vierten
Stock, und es erregte ihr gewaltiges Erſtaunen, wenn ſie in dieſen
durch den Aufzug „hinaufgetragen; wurden. In lebhafte
Verwun=
derung gerieten ſie auch beim Anblick der großen Spiegelſcheiben
des Gaſthofs. Die Geſandtſchaft beſteht aus einem Miniſter und
drei Kriegern; ein Suaheli=Neger aus Lamu reiſt als Dolmetſcher
mit. Alle tragen, um dem europäiſchen Anſtandsgefühl zu genügen,
lange rote Mäntel und zu dieſem Turbane. Zugleich aber führen
ſie ihre Kriegertracht mit ſich, und in dieſer werden ſie vor dem
Kaiſer erſcheinen. In ihr gewähren ſie einen höchſt eigenartigen
Anblick. Die Tracht beſteht aus einem großen Ring von
Adler=
federn auf dem Kopfe, aus einer Krauſe von Hahnenfedern um den
Hals und aus ſteifen, ſchildartig ausgepanzerten Affenfellen auf
Bruſt und Rücken. Als Waffe führen ſie Speere mit
partiſanen=
artig breit auslaufenden Spitzen. Alle, welche die Bekanntſchaft
der intereſſanten Gäſte machten, rühmen deren gewinnende
Liebens=
würdigkeit und unübertünchte Höflichkeit. Sie reden ausſchließlich
in der Sprache ihrer Heimat; in ihr verkehrt auch Herr Ehlers
mit ihnen. Geſtern machte auch der preußiſche Geſandte Herr von
Kuſſerow ihnen ſeinen Beſuch. Heute ſchon ſind ſie nach Berlin
weitergereiſt.
Berlin, 15. Mai. Der Verein der Berliner Künſtler
be=
abſichtigt, da er ſeit langem von jeder größeren Feſtlichkeit
abge=
ſehen hätte, Ende Juni ein größeres Sommerfeſt zu veranſtalten
in Form einer altgermaniſchen Sonnwendfeier und zwar ſoll
das Feſt am Wannſee ſtattfinden.
Verlin, 15. Mai. Vom 1. Juni an wird der neu eingerichtete
Orient=Expreßzug Berlin=Peſt=Konſtantinopel und Berlin=
Niſch=Salonichi zunächſt wöchentlich einmal gehen. Die Fahrzeit
von Berlin nach Konſtantinopel beträgt 62 Stunden, die von Berlin
nach Salonichi 52 Stunden.
Die Beſtimmung, daß auf den preußiſchen Staatsbahnen für
Velocipede ein Gepäckfreigewicht nicht gewährt wird, iſt
auf=
gehoben; dieſelben werden nunmehr zu den Reiſebedürfniſſen
ge=
zählt und begründen Anſpruch auf Freigewicht.
Eiſenach. An Stelle des ehemaligen Bärenzwingers auf der
Wartburg ſoll ein Marmorbad angelegt werden.
Bezirksbau=
meiſter Dittmar hat den Plan entworfen und dem Wiederherſteller
der Wartburg, Profeſſor Dr. Rittgen in Gießen, zur Begutachtung.
unterbreitet. Die Koſten belaufen ſich auf mindeſtens 20000 M.
Breslau, 13. Mai. Die Kurzſichtigkeit der
Schul=
jugend, welche in immer größerem Maße um ſich greift, hat nach
einem in der „Lehrerzeitung für Thüringen und Mitteldeutſchland,
veröffentlichten Ausſpruche des Direktors der hieſigen kömiglichen
Augenklinik Profeſſor Förſter, nicht ſelten ihren Urſprung in dem
Tragen einer zu engen Halsbekleidung. In nicht weniger als 300
Fällen ließ ſich das Augenleiden auf eine dadurch veranlaßte
chro=
niſche Störung des Blutumlaufes zurückführen.
Lübeck, 14. Mai. Das däniſche Königspaar iſt mit dem
Kriegsſchiff „Danebrog hier eingetroffen und reiſte nach Gmunden
weiter.
Brüſſel, 14. Mai. Zwiſchen der Verwaltung der Steingruben
von Qugenaſt und den ſtreikenden Grubenarbeitern iſt eine
Ver=
einbarung getroffen worden, infolge welcher die Arbeit wieder
aufgenommen wurde.
95
Lauterbrunnen, 13. Mai. In der Nacht vom 11. hat ein großer
Bergſturz von der Höhe des Spießbaches bei Mürren drei
Wohnhäuſer, fünf Scheunen und viele Matten verſchüttet. Da er
ſich durch Gekrach vorher angekündigt, hatten die Menſchen ſich und
das Vieh in Sicherheit bringen können.
London, 13. Mai. An Stelle des verſtorbenen Herzogs von
Buckingham hat die Königin Lord Rothſchild zum Statthalter
und Cuſtos Rotulorum der Grafſchaft Buckingham ernannt. Dies
iſt wohl das erſtemal in der Geſchichte Englands, daß ein Jude
einen ſolchen Ehrenpoſten bekleidet.
Ein 25jähriges Jubiläum im Zeitungsweſen. Dieſes Jahr
feiert die Firma G. L. Daube u. Co. - von den großen
Annoncen=
geſchäften Deutſchlands das zweitälteſte - das Feſt ihres 25jährigen
Beſtehens. In dieſem Vierteljahrhundert hat ſich eine
bemerkens=
werte Wandlung der Anſchauungen über das Annoncieren
voll=
zogen. Wenn es ehemals noch viele angeſehene Firmen gab, welche
es mit ihrer Würde nicht in Einklang zu bringen vermochten, mit
öffentlichem Angebot ihrer Ware hervorzutreten, weil ihnen der
altbewährte Ruf ihres Geſchäftes genügend ſchien, um einen
ſtatt=
lichen Kundenkreis zu erhalten, ſo haben die namhaften Erfolge
derer, welche reichlich und augenfällig annoncierten, denn doch
all=
mälig auch die konſervativſten Geſchäftsleute belehrt, daß man mit
der Zeit gehen und ihren Anforderungen entſprechen muß, wenn
man den erworbenen Kundenkreis behalten und neue Kundſchaft
dazu gewinnen will. Der Nutzen des Ankündigens iſt heute in faſt
allen Kreiſen erkannt, von dem großen Finanzinſtitut, das ganze
Seiten eines Blattes mit Emiſſionsanzeigen füllt, bis zum kleinen
Detailliſten, bei welchem eine neue Sendung eines
Haushaltungs=
artikels eingetroffen iſt. Der größte Anteil an dem Verdienſt, das
deutſche Puhlikum von der Zweckmäßigkeit und dem Nutzen des
Inſerierens überzeugt und alle ſeine Bedenken, welche demſelben
entgegenſtanden, ſchließlich beſeitigt zu haben, gebührt unbedingt
jenen größeren Annoncengeſchäften und von dieſen ſteht das Haus
Daube nicht in letzter Linie. Daß dasſelbe aber nicht gedenkt, auf
den Erfolgen auszuruhen, welche ſeine bewährten
Geſchäftseinrich=
tungen und die vielen, dem Publikum gebotenen Bequemlichkeiten
ihm in dem erſten Vierteljahrhundert ſeiner Thätigkeit gebracht
haben, das beweiſt das ſoeben zum 25. Male erſchienene
Zeitungs=
verzeichnis. Auch in dieſer Jubiläumsausgabe, welche mit
be=
ſonderer Sorgfalt ausgearbeitet iſt, ſind wiederum ſehr weſentliche
Hülfsmittel zur fruchtbringenden, zweckmüßigen Benutzung des
An=
kündigungsweſens enthalten. Das gratis dargebotene, handliche
Verzeichnis bringt die Titel der Zeitungen aller Länder, ſoweit ſie
für die Bedürfniſſe des inſerierenden Publikums in betracht kommen,
nach Reichen, Einzelländern und Provinzen zuſammengeſtellt, mit
Angabe der Erſcheinungszeit, der Auflage und des
Inſertions=
preiſes. In reichlicher Auswahl enthält ſodann das Verzeichnis
wie früher eine große Anzahl Fachzeitſchriften überſichtlich
zuſammen=
geſtellt. Was aber in der jetzigen Ausgabe noch als eine beſonders
nützliche Exgänzung der ſeitherigen Angaben erſcheint, das iſt die
Bezeichnung der politiſchen Richtung der in Deutſchland, Oeſterreich
und der Schweiz erſcheinenden Blätter. Die Firma G. L. Daube
u. Co. iſt in allen größeren Städten vertreten. Büreau in:
Darm=
ſtadt, Grafenſtraße 30.
- Was Arbeitseinſtellungen koſten. Ein vor kurzem von
dem Vorſteher des Bureaus. für Arbeitsſtatiſtiken in Waſhington,
C. D. Wright, herausgegebener Bericht über die von
An=
fang 1881 bis Ende 1886 in den Vereinigten Staaten von
Nordamerika vorgekommenen Arbeiterſtreiks, und „Loukouts
(Ausſperrungen der Arheiter durch Schluß von Fabriken u. ſ. w.)
bietet ein aktuelles Intereſſe. Während des angegebenen
Zeit=
raums von ſechs Jahren fanden darnach 3900 Streikes und
Loukouts in 22 300 induſtriellen Werken ſtatt. Die Geſamtzahl der
da=
bei beteiligten Arbeiter betrug 1825000. 80 Prozent der Streiks
waren ſeitens der Arbeiter=Organiſationen angeordnet. Bei 60
Prozent der Streiks und Loukouts wurde der angeſtrebte Zweck
nicht erreicht und nur 40 Prozent waren als erfolgreich zu
bezeich=
nen. Der Verluſt, welchen die Arbeitgeber durch dieſe
Streitig=
keiten mit ihren Angeſtellten erlitten, bezifferte ſich auf mehr als
34 Millionen Dollars. während die Arbeiter an Löhnen etwa 60
Millionen verloren, ſo daß ſich der Geſamtverluſt während des
ſechsjährigen Zeitraums auf beinahe. 100 Millionen Dollars
be=
läuft - gewiß eine reſpektable Ziffer, die zu denken gibt.
Zur Reiſe des Schahs. Das Gefolge des Schahs von
Ver=
ſien dürfte vorausſichtlich diesmal in Europa einen ſehr guten
Ein=
druck hinterlaſſen. Jedem, der zur Begleitung des Herrſchers
ge=
hört, iſt, wie der „Kladderadatſch; berichtet Zein Büchlein mitgegeben,
welches die im Abendlande zu beobachtenden Haupt=
Anſtandsmaß=
regeln enthält. U. a.: Hämmel werden nicht im Zimmer geſchlachtet,
ſondern im Vorſaale oder auf dem Flur. — Von Radieschen wird
das Rote gegeſſen und das Grüne unter den Tiſch geworfen, nicht
umgekehrt. — Tiſchtuch und Taſchentuch haben verſchiedene
Beſtim=
mungen, wahrſcheinlich auch Handtuch und Gardinen u. ſ. w.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.