Darmstädter Tagblatt 1889


14. Mai 1889

[  ][ ]

Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. Md
Bringerlohn. Auswaͤrtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen eu.
gegengenommen z 1 Mark 50 Pf.
pw Quartal inck Poſtauflichlag

152. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Aluflrirtes Unterhaltungsblatt.

Iuſerate
verden angenommen: h Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23,
mBeſſungen von Friedr. Blöher,
Schießhauſſtraße 14 ſowie auswärk
von allen Aunoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Belkanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
Dienstag den 14. Mai.
493.
13

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Ausführung des Bauunfallverſicherungsgeſetzes vom 11. Juli 1887.
Mit Bezug auf die Bekanutmachung Großh. Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom 13. Dezember 1887-
Regierungsblatt Beilage Nr. 31 und Darmſtädter Tagblatt Nr. 249 - bezw. den daſelbſt zur Veröffentlichung gelangten
Prämientarif für die Verſicherungsanſtalt der Tiefbau=Berufsgenoſſenſchaft zu Berlin vom 8. Dezember 1887 wird hiermit
die nachſtehende Bekanntmachung des Reichsverſicherungsamtes vom 18. April 1889 bezw. der durch dieſelbe feſtgeſetzte Revi=
dirte
Prämientariſu für die gedachte Verſicherungsanſtalt zur öffentlichen Kenntniß gebracht.
Darmſtadt, am 8. Mai 1889.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
(5576
B e k a n n tm a ch u n g,
beireffend den revidirten Prämientarif für die Verſicherungsanſtalt der Tiefbau=Verufsgenoſſenſchaft.
Vom 18. April 1889.
Für die Verſicherungsanſtalt der das Gebiet des Reichs umfaſſenden Tiefbau=Berufsgenoſſenſchaft wird an Stelle des
unter dem 8. Dezember 1887 bekannt gemachten proviſoriſchen Prämientarifs nach Anhbrung des Genoſſenſchaftsvorſtandes
und nachdem inzwiſchen auch für die genannte Beruſsgenoſſenſchaft ein Gefahrentarif aufgeſtellt worden iſt, der nachſtehende
revidirte Tarif auf Grund des 8 24 des Bauunfallverſicherungsgeſetzes hiermit feſtgeſetzt:
Revidirter Prämientarif für die Verſicherungsanſtalt der Tieſbau=Berufsgenoſſenſchaft.

Lohn=Prozente,
welche als
Prämie
zu entrichten
ind.
C⁄=

Betrag der für jede
angefangene halbe
Mark des in Betracht
kommenden Lohnes
zu entrichtenden
Prämie.
Pfa.

Straßenreinigung und Unterhaltung, ſonſtige Erdarbeiten, insbe=
ſondere
Meliorationsarbeiten, Transport von Erde und anderen
Bauſtoffen, Unterhaltung von Schmuckanlagen, ſoweit nicht nach
Ziffer 2 oder 3 eine höhere Gefahrenklaſſe Anwendung findet
4
½
Größere Erdbauausführung, alle Arbeiten der Handwerker, wie
Maurer=, Zimmer= Dachdecker= ꝛc. Arbeiten, Brunnenbau,
Fundirungen, Waſſerbauten, Unterhaltung und Reparatur von
Mühlengerinnen, Reinigen von Abzugskanälen und Teichen,
Dampfwalzenbetrieb, Betrieb von Pumpwerken zu Be= und Ent=
wäſſerungen
, dann von Waſſer= und Windmotoren, Herſtellung
von Steinſchlag, Schlackenklopſen, Betrieb von Steinbrüchen.
B
2
4
Sämmtliche Sprengarbeiten, Stollen und Schachtbau
8
0

Sonſtige Beſtimmungen und Erläuterungen.
1) Für Arbeiten, welche vorſtehend nicht aufgeführt ſind, iſt der Prämienſatz der Klaſſe B zur Anwendung zu bringen.
2) Wenn bei der Ausführung einer Bauarbeit derſelbe Arbeiter mit mehreren Arten (Kategorien) von Arbeiten beſchäftigt
war (3. B. mit Straßenreinigung und Steinſchlagen), ſo ſind die verſchiedenen Arten in der monatlichen Nach=
weiſung
beſonders anzugeben und für jede Art die verwendeten Arbeitstage und die verdienten Löhne getrennt aufzu=
führen
(vergleiche Anleitung des Reichs=Verſicherungsamts, betreffend die Nachweiſungen von Regie=Bauarbeiten vom

[ ][  ][ ]

Nr. 93
1326
12. Dezember 1887. Erſolgt eine ſolche Trennung nicht, ſo wird bei der Berechnung der Prämie die höchſte in Be=
tracht
kommende Gefahrenklaſſe zu Grunde gelegt.
Berlin, den 18. April 1889.
Das Reichs=Verſicherungsamt.
Bödiker.
B e k a n n t m a ch u n g.
Zur Vermeidung von Verkehrsſtockungen und Verhütung von Unglücksfällen auf der diesjährigen Frühjahrsmeſſe wird
das Fahren durch die Reihen der Verkaufsbuden hiermit verboten und darf über den Ludwigs= und Ernſt=Ludwigsplatz an
den Carouſſels und Schaubuden vorüber nur im Schritt gefahren werden.
Zuwiderhandlungen werden nach 8 366 pos. 10 des Reichsſtrafgeſetzes beſtraſt.
Darmſtadt, den 9. Mai 1889.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
6577
v. Grolman.
B e k a u n t m a ch u n g.
Wir bringen hiedurch zur öffentlichen Kenntniß. daß die Dienſtlokalitaten des I. Polizeireviers am 11. d. Mis. von der
Kirchſtraße Nr. 22 nach der Kirchſtraße Nr. 9neben der Stadtkirche) verlegt worden ſind.
Darmſtadt, den 13. Mai 1889.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(6578
v. Grolman.

Bau=, Nutz= und Brennholz=
Verſteigerung.
Montag, den 20. Mai l. J., Vormittags 9 Uhr,
werden in dem oberen Lokal der Turngemeinde, Woogsplatz Nr. 5, die nachſtehenden
Holzſortimente aus den Diſtrikten v. Woogsberg, Kahleberg u. Langewieſe des Ober=
waldes
öffentlich verſteigert:
3 Eichen=Stämme von 383 Ebm. Inhalt,
10 Buchen= und Elzbeer=Stämme von 605 Cbm. Inhalt,
5
Derbſtangen
6,20
85 Nadel=
1113
700
Reisſtaͤngen
2,25

7 Raummeter Buchen=Scheiter,
4
Eichen=
209,4 Hundert Buchen=Wellen,
112 Eichen= und Birken=Wellen,
15.4 Nadel= und Weichlaub=Wellen.
Wegen näherer Auskunft wollen ſich Steigliebhaber an Forſtwart Weber,
Darmſtädter Forſthaus, wenden.
Darmſtadt, den 10. Mai 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
6459
Holzverſeigerung.
Donnerstag den 23. d. Mts.
weiden in den Diſirilten Alte Weide, Kohlberg, an der Katzenſchneiſe, Salmenſee=
kopf
. Glasberg und Reiherwäldchen verſteigert:
Stämme: 55 Eichen von 20-36 Etm. Dicke, meiſt Wagnerholz und 30
Lärchen; Derbſtangen: 27 Eichen, 27 Buchen und 164 Lärchen.
Zuſammenkunſt Morgens 8 Uhr am ſog. rothen Kreuz.
Die am 9. und 10. d. Mts. abgehaltene Holzverſteigerung iſt genehmigt.
Die Abfuhrſcheine können am 18. d. Mts. beim Rentamt Darmſtadt abgeholt wer=
den
. Montag den 20. d. Mts., Morgens 7 Uhr: Ueberweiſung des Holzes.
Darmſtadt, den 14. Mai 1889.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
Hüter.
(5579
L.

Entöltes Maisprodukt
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gekocht, speziell ge-
eignet
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[11863

Konkursverfahren.
Das Konkursverfahren über das Ver=
mögen
des Philipp Jacob Gutmann
von Pfungſtadt iſt laut Gerichtsbeſchluß
vom Heutigen nach erfolgter Abhaltung
des Schlußtermins aufgehoben worden.
Darmſtadt, den 11. Mai 1889.
Schell,
Hülfsgerichtsſchreiber Großh. Amts=
gerichts
II.
[5580
Streulaub=Verſteigerung.
Donnerstag den 16. d. Mts.,
vormittags 9 Uhr,
werden im Diſtrikt Namſtadt und Hirten=
häuſer
Heegſtück 161 Haufen Streulaub
verſteigert.
Zuſammenkunft am Kreuz der Feld=
und Wildacker=Schneiſe.
Darmſtadt, 12. Mai 1889.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſiein.
(5581
Eckſtorm.
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 15. d. Mts., Vormit=
tags
10 Uhr,
verſteigert der Unterzeichnete im Schützen=
hof
zu Darmſtadt nachverzeichnete Pfänder
gegen Baarzahlung:
1 Pferd, 1 Handwagen, 2 Hobel=
bänke
, Sophas, Tiſche, Stühle,
Weißzeugſchaänke, Kommoden, Spie=
gel
, Kleider= und Küchenſchränke,
Bett, Bilder, Regulateurs und noch
ſonſtige Gegenſtände.
Darmſtadt, den 13. Mai 1889.
Hohenſtein,
(5582
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

Em verkautem
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Zu erfragen in der Expedition. (466

[ ][  ][ ]

Nr. 93

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[484

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Darmſtadt, 11. Mai 1889.
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[ ][  ][ ]

1328

Nr. 93
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Geranium, Heliotrop, Hahnenkamm, Knollenbegonien, Lobelien (blaue und
weiße), Madricarien, Margeritte, Mimulus, hochstämmige & Busch-Rosen ete.
Blattpflanzon: Musa Ensete, Canna, Ricinus, Mais (buntblätterig), Solanum und
Teppichbeetpflanzen u. ſ. w.
Schlingpflanzon: Glematis, Cobaca ſrothe und weiße), Japanischen Hopfen,
Lophospermum, Maurandien, Thunbergien u. ſ. w.
Gemüsopflanzen: alle Sorten verpflanzte, Paradiesäpfel (omaten), Sellerie ( ver=
pflanzt
), Lauch, Madeira-Ewiebelpflanzen, alles kräftig und abgehärtet,
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M. 3½14.
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5 Zimmer, Manſarde 3 gerade, 1 ſchräges
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4922) Carlsſtraße 54 erſter Stock
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5491) Saudbergſtraße 14 eine Woh=
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5605) Mühlſtraße 11 Beletage zwei
unmöblirte, fein ausgeſtattete große Zim=
mer
mit oder ohne Bedienung zu verm.
und ſogleich zu beziehen.
5606) Sandbergſtraße 9 eine Woh=
nung
zu vermiethen.

3426) Ballonplatz7 zwei ſchön möbl.
Zimmer ſofort beziehbar.
3797) Kiesſtr. 30 möbl. Zimmer mit
oder ohne Penſion.
5272) Eliſabethenſtr. 28 im Hrb.
ein möbl. Zimmer ſofort zu verm.
5274) Grafenſtr. 37 ein möblirtes
Zimmer gleich zu beziehen.
5520) Ecke d. Soder=u. Teichhausſtr. 2
ein ſchön möblirtes Zimmer zu vermiethen.
5521) Ein Manſardezimmer mit
Kabinet möblirt oder unmöblirt, Aus=
ſicht
in den Palaisgarten, iſt ſofort zu
vermiethen. Näh. Eliſabethenſtr. 14, 1. St.
5607) Beſſungerſtr. 69 ein kleines
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
5608) Wienerſtr. 50 ein möblirtes
Zimmer mit guter Penſion zu verm.
5609) Grafenſtr. nächſt der Rhein=
ſtraße
gut möbl. Wohn= und Schlaf=
zimmer
zu verm. Zu erfr. i. d. Exped.

Nr. 93
5610) Eliſabethenſtr. 9 1 Treppe
ein hübſch möbl. Zimmer zu vermiethen.
5611) Louiſenſtraße 30 II. möbl.
Zimmer zu vermiethen.
5612) Alexanderſtraße 1 1. Stock
gut möbl. großes Zimmer mit ſep. Ein=
gang
ſofort zu verm. Frau J. Nathan.

Ein junger männlicher
Pudel oder Spilz
wird geſucht. Näheres Exped. (5563
Nüſche zum Waſchen u. Bleichen wird
O angenommen unter Garantie.
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hiermit einem geehrten Publikum beſtens zu empfehlen.
Die Badezeit dauert von Morgens 7 bis Abends 8 Uhr.
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J. Hohl, Hartinsstrasse ꝛo.

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für Herren hat begonnen und ladet zum Beſuche ergebenſt ein
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ungedruckt) und meiſt in Darmſtädter Mundart.
Eintrittspreis 30 Pfg. lohne der Wohlthätigkeit Schranken zu ſetzen).
(5614
Bas Comite.

GASauAé

Hiermit die ergebene Mittheilung. daß die Sommer=Reſtaurationsräume
und Gartenwirthſchaft des Saalbaues eröffnet habe. Neben Verabreichung
von warmen und kalten Speiſen zu jeder Tageszeit, guten preiswürdigen Weinen,
empfehle außer einem ausgezeichneten Diſchinger Biere per Glas 12 Pfg, ein
Münchener Franziskaner=Leiſt=Bräu per Glas 15 Pfo.
Mein ganzes Beſtreben wird es ſein, die geehrten Beſucher des Saalbaus
aufs Beſte zu bedienen, indem ich meine ganze Aufmerkſamkeit meinen Gäſten zu=
wenden
werde. Beſonders glaube ich auf die Verabreichung von gutem, ſelbſt=
gebackenem
Kuchen ꝛc. aufmerkſam machen zu ſollen.
Zu Diners, Soupers, Familionfesten und Hochzeiton ſtehen
mir die Räume des Saalbaus gratis zur Verfügung und werden ſolche bei
Vorausbeſtellung von mir gerne übernommen und in prompieſter Weiſe ausgeführt.
Schließlich erlaube mir noch den verehrlichen Vereinen, Corporationen und
Geſellſchaften die ergebene Mittheilung zu machen, daß mir der Vorſtand der
Saalbau=Actien=Geſellſchaft in entgegenkommender Weiſe den Gartenſaal zur Ver=
anſtaltung
von Vereins=Feſtlichkeiten ebenfalls ohne Berechnung einer be=
ſonderen
Lokalmiethe überlaſſen hat.
Hochachtungsvoll
C. EESchOid,
Saalbau- Restauratenr. 6615

Fußtafeln
können in größeren Partien angeferligt
werden. Näheres Expedition.
(5616

5408) Einen Lehrling ſucht
A. Guntrum, Spenglermeiſier,
Mühlſtraße 23.

[ ][  ][ ]

5536) Ein Mädchen geſetzten Alters
lwelch. 9. koch. k., ſucht Stelle als Mädchen
lallein. Mehrere gewandte Hausmädchen
ſuch. Stell. Frau Reßling, Marktplatz 7.
5617) Ein zuverläſſ. Frauenzimmer
ſwünſcht Monatdienſt. Eliſabethenſtr. 66,
Hinterh. 1 St. hoch.
5618) Für ein Mädchen, das nähen
ſu. zuſchneiden gelernt hat, wird behufs
ſweiterer Ausbildung Stelle bei einer tücht.
RKleidermacherin geſucht. Gefl. Offerten
Aunter B. 22 an die Exped.
5619) Ein braves zu aller Hausarbeit
ſwilliges Mädchen mit guten Zeugniſſen
ſucht ſofort Stelle. Frau Gölzenleuchter,
Grafenſtraße 13.
5620) Ein ſauberes Mädchen ſucht
ſofort Monatsſtelle. Arheilgerſtr. 12 Htb.
5621) Eine tüchtige Kinderfrau und
leine gutempf. Haushälterin ſuchen St.
Frank's Stellenb., Eliſabethenſtr. 9.

5551) Wir ſuchen einige Mädchen
zum ſofortigen Eintritt in unſere Fabrik.
Eſchollbrückerſtraße 3.

56l.

Fleißige Mädchen
ſofort geſucht. Näheres Exped. (5546
Mehrere Arbeiterinnen
geſucht.
(5622
Anna & Dinn Finger,
Damen=Confection - Schulſtr. 10.
5623) Kiesſtraße 99 part. ein junges,
lreinliches Laufmädchen für 2 Stunden/
Morgens geſucht.
5624) Ein junges Dienſtmädchen ge=
ſucht
. Waldſtr. 2, 2 Stiegen.
5625) Mädchen erhalten gute Stellen
durch W. Steul, Mühlſtr. 28.
Gesmcht
7zum 1. Juni ein Kindermüdchen, das
ſauch Hausarbeit übernimmt. Nur Mäd=
hen
mit den beſten Zeugniſſen mögen ſich
15626
Heidelbergerſtraße 37 melden.
5627) Geſucht eine Lauffrau für
Morgens und Abends. Näheres Exped.
5441) Eine Lanffrau wird geſucht.
Zu erfragen Hochſtraße 10 im Laden.
5628) Ein ſauberer Hausburſche ge=
ſucht
. Franks Stllb., Eliſabethenſtr. 9
5629) Einen tüchtigen Bauſchloſſer
ucht Stadlan Riehl, Magdalenenſtr. 9
5556) Einen braven Lehrjungen
ucht L. Bender, Schreinermeiſter,
Wienerſtraße 57.

Nr. 93
1331
Zur Errichtung von Ferienkolonieen für arme kräukliche
Schulkinder
ſind bis jetzt an Beiträgen eingegangen:
Ungenannt 2 M. Pfarrer Dr. Flörina 4 M., Kahlert, Stadtverordneter. 10 M.,
Emilie Strautz 2 M., Ungenannt 1 M., Fr. Ganßert 3 M., Köhler 2 M. M. H. 6 M.,
S. H. 4 M. H. Lehr 5 M., Eliſe Lehr 2 M. Bechtold, Metzgermeiſter, 2 M., Frau Medi=
zinalrat
Wüſt 5 M. E. S. 2 M. Se. Exz. Staatsminiſter Finger 10 M. Dr. Neidhardt,
Obermedizinalrat, 10 M. K. Appel 20 M. Koch, Bäcker, 3 M., Nungeſſer, Bankbeamter,
1 M. Ungenannt 1 M. Rentner Uebelshäuſer 10 M., Provinzialdirektor von Marquard
5 M. H. Beſt, Weißbindermeiſter, 3 M., Roth, Inſpektor, 1 M. Müller 3 M. Se. Exz.
Wirkl. Geheimerat Goldmann 5 M., Rudolph Seligmann 5 M. Derſelbe Jahresbeitrag
5 M., Freimaurerloge J. d. E. z. E. 100 M. von Theatermitgliedern 56 M. 85 Pf, durch
Herrn Kahlert per Brief Ungenannt 30 M., Ungenannt 25 M., Bechtold, Metzgermeiſter,
zweite Gabe, 2 M., Wallhäuſer, Lehrer, 2 M. Ungenannt 3 M. Löſch, Lehrer, 1 M.
Hanſtein, Oberlehrer, 3 M., Wagner, Rechnungsrat, 3 M. Frau Lina Frank 5 M., Weis
u. Egenolf 2 M. Linke Profeſſor, 3 M. 50 Pf., Dr. Sell, Superintendent, 10 M. G. R.
5 M. F. W. 5 M. L. Harres 5 M., Realgymn.=Lehrer Zimmermann 5 M., Ungenannt
3 M. Profeſſor Dr. Landsberg 3 M. Ludw. Trier 3 M., Buchner, Geh. Oberkonſiſtorial=
rat
, 10 M. Frl. M. Buchner 5 M. Augenarzt Dr. Brückner 10 M. Summa4s2 M. 35 Pf.
Zur Erreichung des wohlthätigen Zweckes ſind weitere Beiträge baldigſt erwünſcht. Es
werden in den nächſten Tagen Liſten zur Einzeichnung derſelben unſeren Mitbügern vor=
geleg
werden; wir bitten ein reges Intereſſe für die Sache zu bekunden.
Das Komite.

Kräftige Jungen u. Mädchen
für dauernde und lohnende Arbeit ſofort,
geſucht.
[5547
Tapetenfabrik Philipp Renn,
Landwehrſtraße 63.
4121) Einen Lehrling ſucht J. Petri,
Spenglermſtr., Louiſenſtr. 6.
5059) Für meine Colonialwaaren= und
Delikateſſen=Handlung ſuche einen mit den
nöthigen Schulkenntniſſen verſehenen
jungen Mann in die Lehre.
Aug. Marburg,
Carlsſtraße 102.
von 4% an, Bank=
Hapitalion Credit u. Wechſel= Es=
compte
b. 80% v. Werthobj. zu verg.
Beleihung coursm. Papiere. Antr. sub.
Credit=Anſtalt an die Annocen=Expedition
von D. Frenz in Mainz erbet. 14421
25=
16
Lugunauten
ein hellbrauner, kleiner Düchſel.
Derſelbe kann abgeholt werden und gibt
die Expedition nähere Auskunft. (5630
Eine kleine, ruhige Familie ſucht eine
60höne Nohnunt
von 7 Zimmern, welche ſich auch in zwei
Stockwerken befinden können, am liebſten
im fücöſtlichen Stadttheil, möglichſt jedoch
nicht weiter als Heinrichſtraße, beziehbar,
September oder Oktober, auf längere
Dauer zu miethen. - Schriftl. Offerten
mit Preisangabe befördert die Expedition
65631
unter J. W. 6.
821
Dagoet-Caserhe,
in Nähe derſelben ein 3ſtöckiges Haus,
mit eleganten Wohnräumen, Stallung
u. ſ. w. billig zu verkaufen. - Gefl. Off.
erb. unter W. 75 an die Exped. 14842
Dwicker verloren. Gefl. abzug. Nieder=
2) ramſtädterſtraße 56, 1. Stock. (5632,

5446) Für ein hieſiges Fabrikgeſchäft
wird ein gewandter junger Mann für
Roise und Comptoir
ſofort geſucht. Solche, die mit der
Colonialwaaren=Brauche und der diesbe=
züglichen
Kundſchaft der Umgegend be=
kannt
ſind, erhalten den Vorzug.
Offerten mit Gehaltsanſprüchen und
Photographie poſtlag. unter A. 3. 7365
erbeten.
Achtbare Herren, insbeſondere
Geschäftsreisende,
Agenten, Beamte ꝛc., welche einen
großen Bekanntenkreis haben und den Ver=
kauf
eines leicht abzuſetzenden Artikels
gegen lohnende Proviſion übernehmen
wollen, werden erſucht, ihre Adreſſen an
die Central=Annoncen=Exped. von G. L.
Daube & Co. in Frankfurt a. M.
unter M. 5308 einzuſenden.
[5448
23,000 oder 1,000 II.
auf gute erſte Hypothek auszuleihen.
14478
Näheres Expedition.
5 Mark Belohnung
Demjenigen, der die Zerſtörer der Fern=
ſprecheinrichtungen
des Schießplatzes zur
Anzeige bringt, ſo daß ſie gerichtlich be=
langt
werden können.
Verwaltungs=Commiſſion des Schieß=
platzes
bei Darmſtadt. (633
Woog, 13. Mai 1889.
Waſſerhöhe am Pegel 3.90 m.
Lufttemperatur 13½0 R.
Waſſerwärme Vorm. 8 Uhr 155 R.
Woogpolizeiwache.

Errri.rregAeneree.

Graßherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 14. Mai.
13. Vorſtellung in d. 9. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten gültig.)
Zum erſtenmale wiederholt:
Die wilde Jagd.
Luſiſpiel in 4 Aufzügen von Ludwig Fulda.
Anfang 7 Uhr. Ende nach 110 Uhr.

[ ][  ][ ]

1332

Nr. 93

Politiſche Ueberſicht.
Deulſches Beich. Die Kaiſerin iſt am Sonntag früh aus Kiel
wieder in Berlin eingetroffen.
Der Reichskanzler empfing am Samstag Nachmittag den Abg.
R. v. Bennigſen und konſerierte über eine Stunde mit demſelben.
Der Miniſter des Innern, Herrfurth, iſt am 11. früh aus dem
weſtfäliſchen Ausſtandsgebiet zurückgekehrt. Am Nachmittage kon=
ferierte
er längere Zeit mit dem Reichskanzler.
Am Berliner Hofe finden eifrige Vorbereitungen für den Beſuch
des Königs von Italien ſtatt, welcher am 21. d. M. erwartet wird:
der König wird vorausſichtlich in Berlin verweilen, vielleicht aber
auch einen oder den andern Tag in Potsdam und zwar im Stadt=
ſchloß
Wohnung nehmen. Der Ausflug des Kaiſers mit ſeinem
königlichen Gaſte nach Kiel wird am 23. oder 24. ds. erfolgen.
Für die dortige Flottenparade hat der Kaiſer bei ſeiner letzten An=
weſenheit
in Kiel bereits alle Anordnungen getroffen. Das Gefolge
des Monarchen ſoll aus 200 Perſonen beſtehen. Es beſtätigt ſich,
daß die Berliner ſtädtiſchen Behörden, ſowie die hieſige Künſtler=
ſchaft
Feſtlichkeiten zu Ehren des Königs von Italien planen.
Im Reichstag wurde in fortgeſetzter Beratung der Alters= und
Invalidenverſicherung am Freitag 8 101 (Entſcheidung in Streitig=
keiten
) und die damit zuſammenhängenden 88 102, 102a und 103
unter Ablehnung der Anträge Struckmann=Strombeck in der
Kommiſſionsfaſſung angenommen. Die 88 105-118 einſchließlich
wurden im weſentlichen nach den Vorſchlägen der Kommiſſion er=
ledigt
. Bei 8 119 wurde der von v. Bötticher bekämpfte Antrag
Struckmann und Genoſſen, das Reichsverſicherungsamt als oberſte
Reviſionsinſtanz über die Landesverſicherungsämter einzuſetzen, an=
genommen
und die Abſchnitte über Rentenſparkaſſen und die Be=
ſtimmungen
über Reichsſtaatsbetriebe geſtrichen. Am Samstag
wurden die 88 128-138 ohne weſentliche Erörterung nach den
Beſchlüſſen der Kommiſſion angenommen. Der 8 133a (Wegfall
des Zwangs bei älteren Zwangskaſſen) wurde gemäß dem Antrag
Stumm geſtrichen. Der 8 139 wurde auf Antrag des Aba. Singer
wieder hergeſtellt. Das Haus nahm ſodann die 88 149-146 ohne
Debatte. die 88 146, 147a, 147b. 147e, 149, 149a in der von dem
Abg. Buhl vorgeſchlagenen Faſſung an, 8 148 wurde geſtrichen.
Miniſter v. Bötticher erklärte das Gerücht, der Reichskanzler und
er wünſchten die Vertagung des Geſetzes bis zum Herbſt, für einen
groben Unfug.
Der Senioren=Konvent des Reichstags trat am 11. nach Schluß
der Reichtagsſitzung zuſammen und beſchäftigte ſich mit der Geſchäfts=
lage
des Hauſes. Für die dritte Veratung der Alters= und
Invaliditätsvorlage wurde der Donnerstag oder der Freitag in
Ausſicht genommen. Bezüglich der Feſtſetzung der Tagesordnung
für die anderen Tage wurde das Nähere dem Plenum überlaſſen.
Am Dienstag ſoll der Antrag Windthorſt betreffend die Kongoakte
verhandelt werden. Man nimmt an, daß nach der dritten Be=
ratung
der Alters= und Invaliditätsvorlage die Tagung geſchloſſen
werden wird.
Bei der Schwierigkeit, den Reichstag beſchlußfähig zuſammen=
zuhalten
, wird. wie die Poſt= hört, die Möglichkeit ins Auge
gefaßt, die Seſſion nach der Erledigung des Alters= und Invaliden=
verſicherungsgeſetzes
noch vor dem Himmelfahrtstage zu ſchließen.
Der Reichsanzeiger' publiziert die Verleihung des Schwarzen
Adlerordens an den deutſchen Botſchafter in Paris, Grafen
Münſter.
Die Landeszeitung für Elſaß=Lothringen' veröffentlicht einen
Auszug aus einer vom Kreisdirektor von Mülhauſen am 1. ds.
gleich nach der Entlaſſung des Volizeikommiſſar Wohlgemuth mit
letzterem aufgenommene Verhandlung, aus welcher ſich ergiebt, daß
Wohlgemuth in Rheinfelden thatſächlich nicht wie ein Beamter eines
befreundeten benachbarten Staates, ſondern wie ein gemeiner Ver=
brecher
behandelt wurde.
Der deutſchen Kolonial=Geſellſchaft für Südweſt=Afrika iſt mit=
geteilt
worden, daß die von der Lewis'ſchen Geſellſchaft angeworbenen
Goldgräber nach einem Bericht des kaiſerlichen Kommiſſars Dr.
Göhring mit jeder Gelegenheit erhebliche Quantitäten von Gold
und anderen Erzen verſenden.
Von den fünf Wißmann'ſchen Dampfern iſt Harmonie' am
7. Mai in Aden, München', Vulkan; und Max; am 8. d. M.
in Port Said angekommen; letztere gingen am 11. er. nach Aden.
Der Veſuvr dürfte jetzt in Gibraltar ſein.
Schweiz. Oeſterreich=Ungarn und Frankreich haben dem Bundes=
rat
ihre Teilnahme am internationalen Arbeiterſchutz=Kongreß amt=
lich
zugeſagt.
Geſterreich=Angarn. Das öſterreichiſche Abgeordnetenhaus hat
die noch übrigen Kapitel des Budgets erledigt und ſodann in zweiter
Leſung das Finanzgeſetz für 1889 angenommen. Dasſelbe weiſt
einen Ueberſchuß von 2770059 fl. auf.
Franktreich. Bei dem Bankett des Pariſer Munizipalrats, das
am 12. im Stadthauſe zu Ehren Carnots ſtattfand, erwiderte der
Präſident auf die Begrüßungsworte des Präſidenten des Munizi=
palrates
: Er danke, daß ihm Gelegenheit gegeben wurde, alle zu
begrüßen, die zu dem Glanze der Ausſtellung beigetragen haben.

Unter dieſen Beteiligten habe die Stadt Paris in hervorragender
Weiſe ihre Bemühungen von bisher unerreichtem Erfolge gekrönt
geſehen. Dieſe bewundernswerte Stadt, worauf wir mit Recht
ſtolz ſind, dieſer Bienenkorb von Arbeit, läßt ſich nicht durch un=
fruchtbare
Agitationen beſeitigen, noch von der friedlichen Arbeit
abbringen. Die Bevölkerung von Paris darf einen guten Teil
unſerer Anerkennung beanſpruchen. Zwar ſei die Arbeit noch nicht
beendet, aber die noch übrige Aufgabe ſei leicht, denn ſie entſpreche
ganz dem Empfinden der gaſtfreien Stadt, die alle Gäſte willkom=
men
heiße. Alle Völker würden in Paris jene herzgewinnende
Liebenswürdigkeit finden, die die Stadt ſo überraſchend ſchnell für
den Fremden in ein neues Vaterland verwandele. Alle Gäſte
würden Paris nicht ohne die tiefe Ueberzeugung verlaſſen, daß
Frankreich für den Frieden der Welt, für Verbrüderung der Völker
ſchaffe.
Die Abgeordnetenkammer nimmt ihre Sitzungen am Diensta=
den
14. wieder auf. Das Miniſterium wird für die Beratung des
Budgets die Priorität beantragen.
Die Unterſuchung des von Perrin bei dem Attenlat auf Carno=
gebrauchten
Revolvers durch den ſachverſtändigen Waffenſchmied
hat ergeben, daß derſelbe nur mit Pulver geladen war.
Meldungen aus London zufolge ſollen die Freunde Boulanger,
ich über den Zuſtand des Generals große Sorge machen. Sei
ſeiner Flucht, heißt es, ſei Boulanger ſehr gealtert und trotz ſeine=
Bemühungen, ſeinen wahren Zuſtand zu verbergen, ſcheine ſein
Geſundheit ſehr erſchüttert zu ſein.
Wie verlautet, haben die revolutionären Sozialiſten den Plan,
während der Ausſtellung in Paris einen internationalen Arbeiter
kongreß abzuhalten, aufgegeben, da die Regierung ihren Führerr
mitgeteilt hat, daß ſie ein derartiges Unternehmen zwar nicht ver
hindern könne, daß ſie aber bei der geringſten Ausſchreitung und
beim erſten Verſtoß gegen die Geſetze gerichtlich gegen ſie vorgehen
und die fremden Teilnehmer ausweiſen werde. Da wohl infolg
dieſer Haltung der Regierung alle Deputierten der Arbeiterparte
ſich weigerten, den Vorſitz in den Sitzungen zu übernehmen, ſo ga
man den Plan auf.
Eugkand. Von dem Unterhauſe wurde der Entwurf der Wi
dereinführung der Peitſchenſtrafe für gewiſſe Verbrechen, z. B. z
Ahndung von Notzucht und von Hauseinbruch mit tötlichen An
griffswaffen, in 2. Leſung angenommen und wird vorausſichtli=
vald
geſetzliche Kraft erlangen.
In einem, dem Siege des Hauptmanns Wißmann über Buſchi=
gewidmeten
Leitartikel der Times: vom 11. heißt es: Es iſt unel
läßlich, daß das Anſehen Deutſchlands in dem der Deutſch=O
afrikaniſchen Geſellſchaft zugewieſenen Diſtrikte hergeſtellt wirt
Obgleich wir auf den ſchließlichen Ausgang mit einiger Beſorgni
blicken, können wir doch unſere deutſchen Bundesgenoſſen zu Wif
manns Erfolge nur beglückwünſchen.
Riederkande. König Wilhelm III. hat am 12. eine Prokla=
mation
erlaſſen, in welcher er aus Anlaß ſeines 40jährigen Regie=
rungsjubiläums
die Hoffnung ausdrückt, ſein Volk könne bezeugen
daß er ſeine Verſprechungen immer und zu jeder Zeit gehalten
habe. Er wiſſe, daß ſein Volk in den Tagen der Freude wie des
Kummers ſtets treu zu ihm geſtanden ſei, wie auch er ſich ſtet
bemüht habe, das Vaterland glücklich zu machen. Mit innigen
Dankgefühl gegen Gott, durch deſſen Gnade das alte Band zwiſchen Ora=
nien
und den Niederlanden wieder hergeſtellt ſei, blicke er auf di
Vergangenheit zurück und erflehe an dem heutigen Ehrentage der
gleichen Segen Gottes für das Wohl und die Zukunft ſeines Hauſel
und ſeines Volkes. Die Erinnerung an die Vergangenheit ſei di
beſte Gewähr, daß auch in Zukunft Oranien und die Niederland.
durch die Gnade Gottes in Eintracht ſtark und frei ſeien.
Itaſien. Eine Meldung der Agenzia Stefani' aus Aden be=
ſtätigt
den erſten Bericht Antonellis betreffend den Tod des Negusl
von Abeſſynien. Die Schlacht von Metemueh dauerte unter beider
ſeitigen großen Verluſten von Morgens bis Abends, der Negus ſtark
in der Nacht an den empfaugenen Wunden. Am folgenden Tag=
griffen
die Derwiſche das abeſſyniſche Lager an und zerſtörte
dasſelbe vollſtändig. König Menelik von Schoa beabſichtigt, ſi
n der heiligen Stadt zum Könige krönen zu laſſen und ſandt=
Briefe an den König Humbert mit offiziellen Nachrichten.
kündigt darin auch die Abſendung einer beſonderen Geſandtſchaf
nach Nom an.
Außland. Der Direktor der Kanzlei für die unter Leitun
des Kaiſers ſtehenden Woblthätigkeitsanſtalten, Wirklicher Geheim
Rat Durnaro, iſt zum Leiter des Miniſteriums des Innern unte=
Beibehaltung ſeiner gegenwärtigen Stellung ernannt worden.
Griechenkand. Nach einer Meldung der Pol. Korreſp.; au=
Athen reiſte das griechiſche Königspaar am 12. Mai nach Peters
burg, doch ſoll als ſicher gelken, daß das Paar in Deutſchlan
einen mehrtägigen Aufenthalt nehme, weil die Königin ihre zu
künftige Schwiegertochter, die Prinzeſſin Sophie von Preußen,
kennen lernen wolle.

[ ][  ][ ]

Aus Stadt und Land.

Darmſtadt, 14. Mai.
Einer telegraphiſchen Mitteilung der D. 3tg. aus Kiel
zufolge begleiteten Se. Königl. Hoheit der Großherzog und Se.
Königl. Hoheit der Erbgroßherzog nebſt Gefolge am Freitag Se.
Königl. Hoh. den Prinzen Heinrich von Preußen bei einer Uebungs=
fahrt
auf Höchſitdeſſen Schiff Irene' nach der Eckernförder Bucht.
Die Herrſchaften kehrten abends 8 Uhr zurück. Am Samstag be=
gleiteten
Se. Königl. Hoh. der Großherzog ebenfalls den Prinzen
Heinrich, während der Erbgroßherzog in Begleitung des Flügel=
adjutanten
Major Frhrn. v. Grancy um 2 Uhr nach Leipzig abreiſte,
woſelbſt die Ankunft abends 11 Uhr erfolgte.
Seine Könialiche Hoheit der Großherzog haben am 12. Mai
dem Kavellmeiſter Heinrich Rupp zu Mainz anläßlich ſeines an
dieſem Tage gefeierten 25jährigen Jubiläums als Leiter des
Mainzer Liederkranz; die goldne Verdienſtmedaille für Wiſſenſchaft
und Kunſt verliehen.
Militärdienſtnachrichten. Wernher, Oberſt und Flügeladjut.
Sr. Königl. Hoh. des Großherzogs mit den Funktionen des Gen.-
Adjutanten Sr. Königl. Hoh. des Großherzogs beauftragt. Frhr.
Röder v. Diersbura, Hauptm. und Batterie=Chef vom Großh.
Heſſ. Feld.=Art.=Regt. Nr. 25. zum Flügeladjutant Sr. Königl. Hoh.
des Großherzogs ernannt. Freiherr v. Senarelens=Grancy,
Hauptm. und Flügeladjut. Sr. Königl. Hoh. des Großherzogs. zuni
Major befördert. Weſterweller v. Anthoni, Gen=Lieut. und
Gen. Adjut. Sr. Königl. Hoh. des Großherzogs. in Genehmigung
ſeines Abſchiedsgeſuches mit Penſion zur Dispoſition geſtellt.
Ordensverleihungen. Se. Majeſtät der Kaiſer haben den
nachbenannten Perſonen die Erlaubnis zur Anlegung der ihnen
verliehenen Inſignien erteilt, und zwar: des Kaiſerlich ruſſiſchen
St. Andreas=Ordens: dem Sekondelieutenant la suite des 1. Großh.
Heſſ. Inf.=Regts. Nr. 115. Erbgroßherzog von Heſſen und
bei Rhein Königl. Hoh.; und des Kaiſerlich ruſſiſchen St.
Stanislaus=Ordens 3. Kl.: dem Sekondelieutenant v. Franken=
berg
und Ludwigsdorff I. in demſelben Regiment.
Eine aus Herrn Oberbürgermeiſter Ohlh und mehreren
Stadtverordneten beſtehende Deputation weilte am Samstag in
Oppenheim, um mit dem ſich dort gebildeten Komits bezüglich des
Nebenbahnprojektes Darmſtadt=Kornſand=Alzey gemeinſchaftliche Schritte
zu vereinbaren,
8. Einen humoriſtiſchen Vortrags=Abend zum Beſten der Ferien=
kolonien
veranſtaltet am nächſten Donnerstag Abend im großen
Saal der Turngemeinde am Woogsplatz Herr Lehrer Karl
Schaffnitt Verfaſſer der mit ſo allgemeinem Beifall aufge=
nommenen
Allerhand Späß'. Von beſonderer Anziehungskraſt
dürfte außer dem guten Zweck der Umſtand ſein, daß lauter bisher
ungedruckte Stücke zum Vortrag gelangen, ſowie daß Herr Schaff=
nitk
der beſte Interpret ſeiner ſo naiv=köſtlichen Humvoresken ſein
dürfte. da ihm eine ganz vorzügliche Vortragsweiſe eigen iſt.
Es kann deshalb ein höchſt genüßreicher Abend in=Ausſicht ge=
ſtellt
werden.
N4 Die ſchöne Jahreszeit hat in ihrer ganzen Pracht Einzug
in unſerem Lande gehalten. Da beleben ſich die Bade= und Luft=
kurorte
, und wenn erſt gar die Pfingſt= und die Sommerferien
vor der Thür ſtehen, ſucht wer irgend nur kann und namentlich
ſolche, die durch geiſtige Arbeit ihre Nerven ermüdet haben, Er=
holung
und Erfriſchung. Um dieſe Zeit nun öffnen ſich für die
heſſiſchen Lehrerinnen ünd Erzieherinnen auch wiederum die gaſt=
lichen
Pforten des Ferienheims zu Schönberg an der Bergſtraße.
Wer von dieſem ſchönen von Ihrer Durchlaucht der Frau Gräfin
zu machen wünſcht, möge ſich mit ſchriftlicher oder mündlicher An= Schwäche nimmt zu
meldung rechtzeitig an die Präſidentin des Heſſ. Lehrerinnenvereins,
Frau Lilli Wolfskehl, wenden.
wird, erhellt aus der Thatſache, daß einer Frau in Mainz eine
bedeutende Summe an baarem Geld und Wertpapieren geſtohlen
wurde, die ſchon Jahre lang von der ſtädtiſchen Armenverwaltung
unterſtützt wird.
N Kleine Mitteilungen. Der ſeit Anfang voriger Woche ver=
mißte
Pfandhauskaſſier L. wurde in der Nähe von Schönbrunn auf denen dieſelben beruhen, müſſten und könnten wir in dem uns
bei Eberbach erſchoſſen aufgefunden.- Der Lehrling eines Photo= l jetzt von den Arbeitern ungeſetzlich aufgenötigten Kampfe lediglich
graphen wird ſeit Samstag Morgen vermißt.
4 Mainz, 10. Mai. Nach dreitägiger Beratung nahmen heute
an, durch welchen das hieſige Straßenbahnunternehmen aus die weiteſten Kreiſe des Vaterlandes hat und erklären deshalb
den Händen der dermaligen Aktiengeſellſchaft in den Beſitz des
Konſortiums H. Bachſtein und Bank für Handel und Induſtrie in
Darmſtadt übergeht. Die Stadt hat dem Konſortium, das die Arbeit wieder aufgenommen, erhöhte Löhne zu bewilligen. Es iſt
weſentlich günſtigere Bedingungen eingeräumt als dem urſprüng= meine Lohnerhöhung in beſtimmter procentualer Höhe für die Berg=
lichen
Eigentümer, ſo beſonders bezüglich der Linien= und Tarif=
einteilungen
. Das Konſortium hat dägegen die Verpflichtung der ſprechen. Wir beanſpruchen aber für unſere feierliche Lohnerhöhungs=
ſofortigen
Anlage mehrerer für die Stadt ſehr wichtigen Außenbahnen
übernommen. Die dem Konſortium gewährte Konzeſſion hat die

93
1333
Dauer von 35 Jahren, doch ſteht der Stadt nach 15 Jahren das
Rückkaufsrecht zu. Außer 1 pCt. von der Bruttoeinnahme bezahlt
das Konſortium an die Stadt noch 5 pCt., wenn der Reinertrag
des Unternehmens 6 pCt. überſteigt. Die Einführung eines Kilo=
metertarifs
wurde beſtimmt und zwar 10 Pf. für einen, 15 Pf.
für zwei und 5 Pf. für jeden weiteren Kilometer.
Mainz, 11. Mai. Nach einer Verfügung des Gouvernements
iſt es den Offizieren der Garniſon Mainz unterſagt für die
Folge in Eivilkleidung auszugehen.
4. Mainz, 12. Mai. Der Stadt Mainz iſt durch den in Wies=
baden
erfolgten Tod eines von hier gebürtigten Rentners eine
große Stiftung für ihre Wohlthätigkeitsanſtalten zugefallen.
Außer einem Vermächtnis von annähernd 500000 M. erhält die
Stadt eine ſehr wertvolle Gemäldegallerie alter Meiſter, an welcher
der Verſtorbene mit großem Verſtändnis über ein halbes Jahr=
hundert
geſammelt hat.
Worms, 13. Mai. Das neue Gaswerk wird bereits am
1. Oktober in Betrieb geſetzt werden können und tritt von da ab
der von der Stadtverordneten=Verſammlung beſchloſſene, bedeutend
ermäßigte Gaspreis von 18 Pf. für Kleinkonſumenten, 15 Pf. für
Konſumenten von mindeſtens 10000 Cbm. ſowie für Gasmotoren
und 10 Pf. für Großkonſumenten von mindeſtens 30 000 Cbm. ein.
(Seither beträgt der Gaspreis für Konſumenten 32 Pf. und für
Gasmotoren 24 Pf.).
Gießen, 11. Mai. Beigeordneter Gnauth wurde einſtimmig
zum Bürgermeiſter gewählt.
Butzbach. Laut Verfügung Großh. Kreisamts Friedberg ſind
die Gemeindebehörden angewieſen worden, für die Beſeitigung der
in dieſem Jahr maſſenhaft auftretenden Maikäfer Sorge
zu tragen. Dementſprechend wurde ſeitens der Bürgermeiſterei
bekannt gemacht. daß für je 8 Liter Maikäfer bei Ablieferung 20 Pf.
Vergütung bezahlt werden.
Ems, 11. Mai. Der König und die Königin von Sachſen
ſind 10 Uhr 15 Min. abends hier eingetroffen. Die Kuranlagen
waren zu Ehren der königlichen Gäſte beleuchtet.
Heidelberg, 10. Mai. Verſammlung deutſcher Natur=
forſcher
und Aerzte. Die Teilnehmer der im September d. J
hier tagenden 62. Verſammlung deutſcher Naturforſcher und Aerzte
werden die Erinnerung an die glanzvollen Jubiläumstage vom
Jahre 1886 in herrlicher Weiſe beleben können. Mit Genehmigung
der Großh. Regierung wird nämlich an einem Abend das Innere
des Schloßbofes ganz in gleicher Weiſe beleuchtet werden, wie dies
am Abend des 3., 5. und 8. Auguſt 1886 geſchah, und ſo das
Nachtfeſt vom 3. Auguſt gleichſam wiederholt werden.
München, 10. Mai. Die Handels= und Gewerbekammer für
Oberbayern hat beſchloſſen: 1) an das königliche Staatsminiſterium
des Aeußern die Bitte zu richten, es möge dasſelbe die Reichspoſt=
verwaltung
veranlaſſen, einleitende Schritte zu thun, daß die
Gewichtsarenze eines einfachen Briefes im deutſch= öſter=
reichiſchen
Poſtverein, ſowie im Gebiete des Weltpoſtvereins über=
haupt
von 15 auf 20 Gramm erhöht werde; 2) das Präſidium des
deutſchen Handelstages zu erſuchen, in gleicher Weiſe bei der
Reichspoſtverwaltung vorſtellig zu werden; 3) dem Miniſterium
des Innern, Abteilung für Landwirtſchaft, Gewerbe und Handel,
von dieſem Vorgehen Kenntnis zu geben.
Die Königsſchlöſſer Herrenchiemſee, Linderhof und Neu=
ſchwanſtein
ſind in dieſem Jahre vom 15. Mai ab täglich dem
Beſuch geöffnet. Der Eintrittspreis beträgt 3 Mark. Freitags
werden in Herrenchiemſee und Neuſchwanſtein 6 Mark erhoben.
München, 12. Mai. Nach dem heute ausgegebenen Bulletin
zu Erbach geſchaffenen Erholungsorte für ſeine Perſon Gebrauch hatte die Königin=Mutter eine ſehr unruhige Nacht; die
Eſſen, 11. Mai. Der Rhein.=Weſtf. Zeitung' zufolge waren
heute hier die Vertreter der ſämtlichen Zechen des
J. Wie ſehr die öffentliche Armenpflege mitunter mißbraucht Oberbergamtsbezirkes Dortmund verſammelt. Dieſelben beſchloſſen
in Gegenwart des Oberpräſidenten und Regierungspräſidenten eine
längere Erklärungandie Bergleute, worin es. nachdem
dieſelben auf ihr ungeſetzliches Vorgehen hingewieſen, heißt: Im
Intereſſe der zukünftigen Entwickelung der Arbeiterverhältniſſe inner=
halb
des Bezirks und zur Aufrechterhaltung der feſten Grundlagen,
die Machtverhältniſſe entſcheiden laſſen; wir erwägen jedoch die
ungewöhnlich ernſten Folgen, welche die längere Fortdauer der
Abend die Stadtverordneten mit großer Majorität einen Vertrag l Arbeitseinſtellung nicht nür für unſere Bezirke, ſondern auch für
rückhaltlos: daß jede einzelne Grubenverwaltung unſeres Bezirks
bereit und ernſtlich entſchoſſen iſt, ihren Arbeitern, wenn ſie die
hieſige Straßenbahnanlage bekanntlich für 700000 M. übernimmt, unmöglich und widerſinnig, wie jeder Bergmann weiß, eine allge=
arbeiter
vorzunehmen und deshalb ſinnlos, eine ſolche zu ver=
zuſage
das volle Vertrauen, welches den ernſten Schwierigkeiten
der Lage entſpricht. Was das Verlangen, die zur Zeit acht Stun=
192

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Nr.
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den unter Tage betragende Arbeitszeit abzukürzen betrifft, ſo ent=
behrt
dasſelbe der ſachlichen Bearündung.
Düſſeldorf, 11. Mai. Um Mitternacht wurde die hieſige Gar=
niſon
alarmiert und zwei Bataillone des 39. Infanterieregi=
ments
ſowie die hier noch verbliebene Schwadron Huſaren mit
Sonderzügen in den weſtfäliſchen Kohlenbezirk befördert.
Bochum, 11. Mai. Dieſe Nacht um 3 Uhr fuhr das hier liegende
Bataillon des 57. Infanterie=Regiments ſowie die Schwadron Hu=
ſaren
nach Steele. Dagegen trafen 2 Bataillone des 39. Infan=
terie
=Regiments und zwei Schwadronen Huſaren von Düſſeldorf
hier ein, die ſämtlich unter dem Befehl des Oberſten der Huſaren
v. Michaelis ſtehen. Die Firma Krupp hat an ihre Arbeiter
von Zece Hannover' bei Bochum einen Aufruf erlaſſen, worin
dieſelben energiſch auf die Folgen des Kontraktbruches und die Un=
geſetzlichkeit
ihres Vorgehens aufmerkſam gemacht werden.
Witten, 11. Mai. Sämtliche Zechen des hieſigen Bezirks
liegen ſtill. Soeben treffen mehrere Kompagnieen Infanterie ein.
Gelſenkirchen, 11. Mai. Hier herrſcht vollſtändige Ruhe.
Dortmund, 13. Mai. Die Arbeiterbewegung nimmt
zu; es finden drohende Anſammlungen vor den Zechen ſtatt; um=
herziehende
Banden bedrohen die zur Arbeit bereiten Arbeiter.
Die Waſſerwerke der Ruhr, welche den ganzen Induſtriebezirk
verſorgen, ſind bedroht. Die Belegſchaft der Zeche Margarethe:
will weiter arbeiten, wenn ſie vor Gewaltthätigkeiten der Streiken=
den
geſchützt wird, ebenſo andere, doch iſt ſolches jetzt nicht zu
erreichen.
Wien, 11. Mai. Fürſt Maria Joſeph Sulkowski entfloh
aus der Privat=Irrenanſtalt Döbling, indem er dem Wärter auf
einem Spaziergang entwich. Mithülfe bei der Flucht ſollen zwei
Damen geleiſtet haben, die ihn unlängſt beſuchten. Die Gemahlin
Sulkowskis, die ehemalige Sängerin Jda Jäger, lebt auf den fürſt=
lichen
Gütern in Arad, nachdem ſie jüngſt erwirkt hatte, zum Vor=
mund
des Fürſten beſtellt zu werden. Nicht unmöglich iſt, daß ſie
am Fluchtplan beteiligt iſt oder laber der durch ihre Bemühungen
abgeſetzte Kurator, der Arader Advokat Taganyi. Fürſt Sulkowski
war in weiten Kreiſen lange Zeit der Gegenſtand des Geredes
ſeiner mit maßloſer Verſchwendung gepaarten tollen Streiche wegen
geweſen, bis man ihn für irrſinnig erklärte. In den vermiſchten
Nachrichten öſterreichiſcher und auch deutſcher Blätter wurde oft
über ſolche abſonderlichen Streiche des tollen Fürſten berichtet.
Brindiſi, 11. Mai. Der Großfürſt Paul und der Kron=
prinz
von Griechenland ſind an Bord der ruſſiſchen Panzer=
fregatte
Demitrh' von Piräus eingetroffen und ſetzen Mitternacht
ihre Reiſe fort.
Brüſſel, 11. Mai. Prinz Heinrich von Battenberg, von
Oſtende kommend, und ſeine Schweſter Marie Gräfin Erbach,
von Darmſtadt hier eintreffend, begaben ſich geſtern Abend nach
England zur Königin Victoria in Windſor.
Haag, 12. Mal. In der vergangenen Nacht iſt es Sozia=
liſten
gelungen, in den großen Turm einzudringen und die auf
demſelben befindliche Fahne von Oranien durch eine rote Fahne mit
ſozialiſtiſcher Inſchrift zu erſetzen, was erſt in vorgerückter Morgen=
ſtunde
entdeckt wurde. Die rote Fahne wurde ſofort entfernt und
die oraniſche wieder aufgezogen. Eine gerichtliche Unterſuchung iſt
eingeleitet.
Lyon, 11. Mai. In Thizy an der Rhone haben geſtern 10000
Weber die Arbeit eingeſtellt. Ruheſtörungen ſind bis jetzt nicht
vorgekommen.
New=York, 11. Mai. Geſtern herrſchte in den öſtlichen Staaten
von Maryland bis Connecticut ein verheerender Chklon;
mehrere Menſchen wurden getötet und großer Schaden angerichtet.
Großherzogkiches Hoftheater.
Freitag. 10. Mai.
Die berühmte Frau.
E. A. Bei der heutigen Aufführung dieſes Stücks, die vierte
der Saiſon, präſentierte ſich in der Rolle der Paula Hartwig Frl.
Fanny Schlögell vom Stadttheater zu Augsburg. Wohl jede
Dame, die jetzt als Bewerberin um das durch den Tod von Frl.
Schütky verwaiſte Rollenfach erſcheint, dürfte ſtark mit den
ſympathiſchen, dankbaren Erinnerungen an die ſo früh Verſtorbene
zu kämpfen haben. So ſchön und berechtigt an und für ſich dieſe
Reminiscenzen, denen ſich auch der Kritiker nicht ganz entziehen
kann, nun auch ſein mögen, ſo dürfen ſie doch nicht dem Gerechtig=
keitsgefühl
, das wir andern Leiſtungen gegenüber pflichtſchuldigſt
haben ſollen, in den Weg treten. Die Ueberzeugung, deß ja doch
früher oder ſpäter ein Erſatz gefunden werden muß, läßt uns das
neu Gebotene ruhig und objektv prüfen.
Die Rolle der Paula Hartwig eröffnet dem Darſtellungstalenl
hauptſächlich nach zwei Seiten hin Spielraum: Humor und Liebens=
würdigkeit
ſind die Eigenſchaften, welche wir von der Repräſen=
tantin
dieſer Geſtalt fordern dürfen. In Frl. Fanny Schlögell
ſahen wir eine Dame vor uns, die von vornherein den rechten Ton
anſchlug und die amüſante Partie ihrem Charakter gemäß durchzu=

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führen wußte. Alles machte uns den Eindruck des Friſchen und
Ungezwungenen. Wenn man erwägt, daß gerade der moderne
Schwank ein äußerſt intimes und ſchlagfertiges Zuſammenſviel er=
heiſcht
, ſo wird man der Gewandtheit, mit der Frl. Schlögell
ſich ſofort dem Enſemble einfügte, das Lob nicht verſagen können.
Die Rolle der Paula Hartwig iſt nun freilich kein ausreichen=
der
Prüfſtein für die Tragweite des Talents der Gaſtin, aber wie
wir aus ſicherer Quelle erfahren, beherrſcht die Dame das ganze
von Frl. Schütky innegehabte Repertoire gleichfalls, ſpielt u. a.
die Daja im Nathan', die Amme in Romeo und Julie= und iſt
auch in der Operette in Partien wie die Gräfin Nowalskal Bettel=
ſtudent
;) und Zenobia (Gasparoner) zu Hauſe. Demnach wäre
Frl. Schlögell für unſer Hoftheater eine recht geeignete Kraft.
Sonntag, 12. Mai.
Die Freiſchütz=Vorſtellung brachte drei Gäſte. Zunächſt
Frl. Diez aus Frankfurt a. M. in der Rolle der Agathe. Das
Urteil, welches wir über die junge Dame anläßlich der Margarethen=
darſtellung
fällten, können wir im weſentlichen aufrecht erhalten.
Die gute muſikaliſche Schule und die nicht unbedeutenden ſtimm=
lichen
Mittel ſtellen die glückliche Durchführung einer Partie wie
die der Agathe in der Hauptſache ziemlich ſicher. Frl. Diez ſang
die große Arie des 2. Aktes mit ſchöner Wärme, ebenſo die Cava=
tine
des 3. Aufzugs. Aber an vielen Stellen dieſer beiden großen
Nummern vermißten wir noch die klare, ebenmäßige Gliederung,
die jeder Note ihr Recht giebt, die nichts ſozuſagen fallen: läßt,
und die Abwechſelung im Vortrag. An der feinen künſtleriſchen
Behandlung, die Frl. Roth in den letzten Freiſchützvorſtellungen
der Partie angedethen ließ, haben wir den beſten Maßſtab für das,
was Frl. Diez Agathe vorläufig noch fehlt. Auch die Textaus=
ſprache
muß entſchieden an Deutlichkeit gewinnen. Wenn das Frei=
ſchützlibretto
nicht ſo durch und durch bekannt wäre, hätte uns in
den Worten der Agathe heute vieles dunkel bleiben müſſen. Im
Spiel muß Frl. Diez noch ſo gut wie alles lernen. Doch auf
die Mängel nach dieſer Richtung hin möchten wir keinen großen
Accent legen, denn hier können Uebung und Fleiß unendlich viel
thun. Bei dem entſchiedenen Talent der Dame dürfte es ihr auch
nicht ſchwer werden, mit der Zeit das von Frl. Loiſinger mit ſo
viel muſikaliſcher Sicherheit und ſchauſpieleriſcher Gewandtheit be=
herrſchte
Repertoire zur Zufriedenheit unſeres etwas verwöhnten
Publikums auszufüllen.
Der etwas dunkle Tenor des Herrn Elmhorſt berührte uns
auch heute recht ſympathiſch. Wir zollen der Sicherheit und Wärme,
mit welcher der Gaſt die Partie des Max ſang und der Routine,
mit welcher er ſie darſtellte, unſere volle Anerkennung. Etwas
mehr Glanz und Friſche in der Höhe würde freilich der Wirkung
von Arien wie die durch die Wälder, durch die Auen.
zu
ſtatten kommen. Wir verhehlen nicht, daß wir die Bekanntſchaft
des Gaſtes gerne in einer Mozartpartie gemacht hätten, aber mit
der Vorführung der Mozartopern iſt man in dieſer Saiſon ſehr
ſparſam. Einem talentvollen Schüler des Raffkonſervatoriums,
Herrn Luh, ſollte einmal Gelegenheit gegeben werden, ſeine Fähig=
keiten
auf der Bühne vor einem größeren Publikum zu erproben.
Zu dieſem Zwecke hatte man die kleine Partie des Eremiten ge=
wählt
, die Herr Luh denn auch für einen Anfänger ziemlich ent=
ſprechend
vertrat. Bei fortgeſetztem Studium dürfte die Begabung
des Herrn die Bühnenlaufbahn ermöglichen.

Danlſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem
ſchmerzlichen Verluſt und bei der Beerdigung unſeres lieben
Sohnes
G. A. Hermann Dilling,
ſowie für die reiche Blumenſpende und insbeſondere dem Ge=
ſangverein
Liedertafel ſagen wir unſern innigſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 12. Mai 1889.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem
uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte unſerer lieben Tochter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Sophie Jung
ſagen wir Allen unſeren herzinnigſten Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen.
Herm. Jung.
Darmſtadt, 12. Mai 1889.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.