Abonnementsprei=
Pintehſihrlich 1 Mart vo Pl. u
Bringerlohn. Auswärz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen end
zegengenommen zu 1 Mark bo Pf.
wQuarial inck. Poſtaufſchlaz
152. Jabrgang.
Mit der Somtags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werden angenonmenz uDarmſted
von der Exedition Rheinſtr. Nr. 2,
mBeſſungen von Friedr. Pööher,
Schießhauzſtrahe 11 ſowie antwin
von alle funoneen=Erpedittiue.
für die Bekanntmachungen
N888.
Amtliches Organ
des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Dienstag den 7. Mai.
1889.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Den Provinzialhaushall der Provinz Starkenburg.
Gemäß Vorſchrift des Art. 93 bezw. des Art. 43 letzter Satz der Kreis= und Provinzial=Ordnung vom 12. Juni 1814
bringen wir hiermit den Auszug der von Großherzoglicher Ober=Rechnungs=Kammer abgeſchloſſenen Rechnung der Provinzial=
Kaſſe der Provinz Starkenburg für 1886-87 zur öffentlichen Kenntniß.
Einnahme. Betrag. Rubrik.
Ausgabe. Betrag. M. Pf. M. Pf. I. Beiträge der Kreiſe 178,000 22. Beſoldungen 1800 4. Beitrage des Staats zum Neubau von 23. Diäten und Gebühren 1465 80 Kreisſtraßen 40192 7 24. Botenlohn und Verkündigungskoſten 130 13 6. Kapitalzinſen 1691 48 25. Für Büreaubedürfniſſe und Geräthſchaften 979 22 8. Koſten des öffentlichen Verfahrens 350 83 28. Bau= und Unterhaltung der Kreisſtraßen 207708 32 19. Ausſtände aus vorhergehenden Jahren 29. Uneinbringliche Ausſtände 20. Kaſſevorrath aus vorhergehenden Jahren 26,800 01 30. Zuſchuß in andere Kaſſen 1000 31. Koſten des öffentlichen Verfahrens 120 35 32. Koſten der Naturalverpflegungsſtationen p=
5613 30 Summe der Einnahme 247035 03 Summe der Ausgabe 28877 13 A bſchlu
5: Die Einnahme beträgt 247035 Mk. 03 Pfg. Die Ausgabe beträgt 218.877 „ 12 „
Verglichen bleibt Reſt
28,157 Mk. 9 Pſg.
welcher in baarem Vorrath beſteht.
Darmſtadt, den 2. Mai 1889.
Der Provinzial=Ausſchuß der Provinz Starkenburg.
v. Marquard.
6243
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Abhaltung der Maul= und Klauenſeuche.
Das Großherzoglich Badiſche Bezirksamt Mannheim hat die Abhaltung von Vieh=, Schaf=, Ziegen= und Schweine=
Märkten in Mannheim bis auf Weiteres unterſagt und deshalb auch die Zufuhr von Rindvieh, Schafen, Ziegen und
Schweinen auf den am 6., 7. und 8. Mai daſelbſt ſtattfindenden ſogenannten Maimarkt verboten. Die Ausfuhr von
Schlachthieren aus gedachter Stadt zum Zwecke der ſofortigen Schlachtung iſt mit bezirksamtlicher Genehmigung im einzelnen
Falle geſtattet; zum Zwecke einer weiteren Veräußerung darf Schlachtwaare nur ausgeführt werden, wenn der Bezirksthierarzt
bezeugt, daß ſie ſeuchenfrei während 7 Tagen an einem der Verunreinigung mit Seuchenſtoff nicht ausgeſetzt geweſenen Orte
geſtanden hat.
Darmſtadt, den 2. Mai 1889.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
[5244
v. Marquard.
Darmſtadt, am 2. Mai 1889.
Betreffend: Die Abhaltung der Maul= und Klauenſeuche.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Vorſtehende Bekanntmachung wollen Sie den Schlacht= und Milchvieh, Schaf= und Schweinehändlern zur Kenntniß
bringen.
v. Marquard.
1254
Nr. 88
B e k a n n t m a ch u n g.
In den nächſten acht Tagen wird in der Caſernen=, Bahnhof=, Feldberg=, Eichberg=, Anna= und Heinrichſtraße eine
Dampfſtraßenwalze in Thätigkeit geſetzt, was hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird, damit dieſe Straßen von
Fuhrwerken ꝛc. möglichſt vermieden werden.
Darmſtadt, den 2. Mai 1889.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolman.
(624
Bekanntmachung.
Die Fortbildungsſchule der Knaben=Mittelſchule beginnt Dienstag den
14. Mai das neue Schuljahr. Dieſelbe verfolgt den Zweck den nach erfüllter
Schulpflicht aus den Oberklaſſen der Knaben=Mittelſchule entlaſſenen Schülern, gegen
mäßiges Schulgeld, eine auf die Bedürfniſſe des bürgerlichen Berufslebens
berech=
nete Weiterbildung zu ermoͤglichen. Jedoch finden auch nicht aus der Knaben=
Mittelſchule hervorgegangene Lehrlinge des Gewerbe= oder Handelsſtandes
Auf=
nahme, wenn ſie in einer von dem Rector angeordneten und beaufſichtigten
Prü=
fung die Vorbedingungen für die erfolgreiche Theilnahme am Unterricht nachweiſen.
Namentlich können ſich auch junge Leute, welche nicht mehr zum Beſuch der
Fort=
bildungsſchule verpflichtet ſind, an einzelnen Unterrichtsgegenſtänden betheiligen.
Der Unterricht findet während des ganzen Jahres an den Werktagen von 7
bis 9 Uhr Abends ſtatt.
Unierrichtszegenſtände ſind: 1. Geſchäftsbriefe, Rundſchrift und Buchführung;
2. kaufmänniſches Rechnen; 3. Berechnungen von Flächen und Körpern; 4.
fran=
zöſiſche Sprache; 5. Zeichnen; 6. Algebra.
Für jeden Gegenſtand werden 2 Stunden, für Zeichnen 2 bis 4 Stunden
wöchentlich angeſetzt.
Das Schulgeld beträgt 12 Mark oder 24 Mark jährlich und wird viertel.
jährlich vorausbezahlt. Das höhere Schulgeld von 24 Mark zahlen nur die
Theil=
nehmer am Franzöſiſchen und Zeichnen.
Der Eintritt in die Fortbildungsſchule iſt ein freiwilliger und die Theilnahme,
an den einzelnen Fächern geſchieht nach freier Auswahl. Wer ſich bei gutem
Betragen zwei Jahre lang. in ſechs wöchentlichen Stunden, regelmäßig
und mit Erfolg an dem Unterricht betheiligt, iſt von der Verpflichtung
zu der in den Wintermonaten ſtattfindenden geſetzlichen
Fortbildungs=
ſchule frei.
Alle An= und Abmeldungen geſchehen durch die Eltern der Schüler
oder durch die berufenen Bertreter derſelben.
Die Anmeldung neuer Schüler wird auf Montag den 6. Mai von 9-12
und 3-5 Uhr ſeſtgeſetzt und findet in dem Schulhauſe in der Friedrichsſtraße in
dem Zimmer des Rektors ſtatt.
Es wird ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß im Oktober keine
Auf=
nahme ſtattfindet, daß alſo Schller, welche am Schluſſe des Schuljahres 1888189
die Fortbildungsſchule verlaſſen, ohne der geſetzlichen Pflicht genügt zu haben, im
Herbſt nicht wieder aufgenommen werden.
Darmſtadt, den 29. April 1889.
Der Schulvorſtaud:
Ohly.
4975
Holzuerkteigerung.
Es werden verſteigert:
Montag den 13., Dienstag den 14. und wenn erforderlich
Mittwoch den 15. Mai,
im Diſtrict Schlüchter, mit Zuſammenkunſt jedesmal Morgens 9 Uhr, am Kreuz
des Heuwegs und der Tannackerſchneiſe im Holzſchlag:
Scheiter: Rm. 563 Buchen, Eſchen, 63 Birken, Ulmen, 608 Eichen, 101,
Erlen, Linde; Knüppel: Nm. 417 Buchen, 272 Eichen, 94 Erlen; Reiſig:
7160 Buchen=, 4600 Eichen=, 1800 Erlen=Wellen; Stöcke: Rm. 64 Buchen,
191 Eichen, 75 Erlen.
Das meiſte Buchen=Brennholz kommt am erſten Tag zum Ausgebot.
Mörſelden, den 4. Mai 1889.
Großherzogliche Oberförſterei Mörfelden.
65246
Marxz.
Bekanntmachung.
Die kleineren Bauarbeiten ſog.
Unter=
haltungsarbeiten pro 1889,90, zu Laſten
der Hoſpital= und Armenkaſſe,
beſte=
hend in Maurer=, Steinhauer=, Zimmer=,
Schreiner= Schloſſer=, Weißbinder=,
Gla=
ſer=, Lackirer=, Spengler=, Häfner= und
Tapezierarbeiten, ſowie die Lieferung der
Eiſenwaaren, ſollen im Wege der
Sub=
miſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Freitag den 10. Mai l. 3s.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Preistarife und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt, Zimmer Nr. 32,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
ſind.
Darmſtadt, am 1. Mai 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.=B.:
Niedlinger, Beigeordneter. (5077
Bekanntmachung.
Die Lieferung von Blumen und
Pflan=
zen für die Beete in den ſtädtiſchen
An=
lagen ſoll auf dem Wege der Submiſſion
vergeben werden. Angebote ſind gehörig
verſchloſſen und mit entſprechender
Auf=
ſchrift verſehen bis längſtens
Mittwoch den 8. Mai l. J.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Die Bedingungen und das Verzeichniß
der zu lieſernden Pflanzen und Blumen
liegen in den Vormittagsſtunden auf dem
Stadthaus, Zimmer Nr. 13, zur Einſicht
offen.
Darmſtadt, den 2. Mai 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter. 6102
Connenschirmo.
von M. 1.50 an,
Banella
Allas
„ „ 3. „
keinen & Spllas , „ 2.50 „
Touristenschirme „ 1.50 „
Einderschirme „ „ — 50 „
Ww. FalL aU,
Hoſlieferanten. 6117
1256
5
Nr. 88
Lekanntmahung.
Wegen baulicher Veränderungen im Schulgebäude müſſen die Ferien noch bis
zum 11. d. Mts. verlängert werden. Montag den 13. d. Mis. werden die
An=
meldungen neuer Schüler in den betreffenden Schulgebäuden entgegen genommen.
Geburts= und Impfſchein und event. Schulzeugniß ſind dabei vorzulegen. Die
Prüfung der neu eintretenden Schüler findet Dienstag den 14. d. Mts., Vormittags
8 Uhr ſtatt. Der Unterricht beginnt Mittwoch den 15. Mai, Vormittags 8 Uhr.
Darmſtadt, den 3. Mai 1889.
Großherzogliche Directionen des Realgymnaſtums und der Realſchule.
Muhl.
Dr. von Gall.
(5116
8
ſr.
baße
he=
107
lr.
Ale
47
G0
14
Verſteigerung von Colonialwaaren etc.
Die zum Konkurs des Kaufmanns Georg Klein, Firma „Paul
Ensling=
dahier, gehoͤrigen Waarenvorräthe werden
Mittwoch den 8. Mai, Vormittags von 9 und Nachmittags
von 2 Uhr an,
im Saale der Reſtauration „zur Roſenhöher, Ecke der Mühl= und
Rundethurm=
ſtraße, gegen baare Zahlung verſteigert und zwar:
3 Sack Welſchkorn, 3 do. Weizenkleie, 3 do. Hirſenſpreu, 1 do. Hirſen,
1 do. geſch. Hafer, 1 do. gr. Kern, 2 do. Erbſen, 3 do. Reis, 2 do.
Zwetſchen, 2 do. Kafſee, 3 do. Soda, 1 do. Kanarienſamen, Melis, Candis,
Farin, Zuckerwaaren, Suppenſachen, Surrogat, Thee, Gewürze. Chocolade,
Stearinlichter, Seife, Liqueure in Flaſchen, darunter franz. Cognac, 400
Putzlumpen, 100 neue und alte Säcke, 1 Kaffeebrenner, 1 Korkmaſchine,
1 Copirpreſſe, 2 Decimalwagen ꝛc.; ſodann
Nachmittags 4 Uhr in dem Geſchäftslokal Louiſenſtraße 2.
1 Faß Nordhäuſer Branntwein, 1 Faß Mohnsl, 1 Faß Eſig, 1
Eis=
ſchrank, leere Fäſſer, Kiſten und Flaſchen, ſowie die vollſtändige Laden=
Einrichtung.
(524]
Der Konkursverwalter.
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Mittwoch den 8. und Donnerstag den 9. Mai d. J.,
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1 nußk. Glasſchrank, 3 Kleiderſchränke, 2 nußb. Pfeilerſchränke, 1 ovaler
nußb. Tiſch, 1 desgl. in Mahagoni, 1⬜ pol. Tiſch, 2 Nähtiſche, 1
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tiſch mit Marmoraufſatz, 2 Nachttiſche mit Marmorplatten, 1 Blumentiſch,
4 Rohrſtühle. 1 großer Spiegel mit Goldrahmen, 1 Spiegel mit braunem
Rahmen, verſchiedene Bilder, 1 ſehr gute Nähmaſchine für Fußbetrieb, ein
Regulator, die vollſtändige Kücheneinrichtung, Glas, Porzellan, Nippſachen,
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Zimmer mit allem Zubehör per Anfang
Auguſt zu verm. Näheres parterre.
5267) Bleichſtraße 13 im Seitenbau
eine kleine Wohnung nebſt allem Zubehör
per ſofort oder 1. Juni zu vermiethen.
Ein Laden mit Wohnung;
event. auch getrennt, ſofort zu
ver=
miethen. Große Ochſeng. 1, I. (5159½
523) Wienerſtr. 72 erſte Etage fünf
Zimmer ꝛc. per ſofort zu vermiethen.
Näheres Neckarſtr. 18. 1. Etage.
4010) Roßdorferſtr. 13 iſt die
Mau=
ſarde an eine ruhige Familie od. einzelne
Dame zu vermiethen und Anfangs
Jul=
zu beziehen.
4293) Niederramſtädterſtr. 11 iſt
der 2. Stock zu vermiethen.
4506) Steinſtraße 8 eine hübſche
Wohnung im mittleren Stock, beſtehend
aus 3 gr. Zimmern, Magdſtube, Küche,
Boden= uud Kellerräume bis zum 9. Jun
zu vermiethen. Näheres parterre.
4634) Schloßgartenſtr. 55 kl. Wohng.
an kinderl. Fam. v. e. Perſon per 1. Aug
4697) Wilhelminenſtraße 4
Man=
ſarde zu verm., Anfangs Juli beziehbar.
4918) Niederramſtädterſtraße 36
(Neubau) parterre 3 Zimmer, 2 Entreſol
Beletage 5 Zimmer mit Balkon, 2. Stod
5 Zimmer, Manſarde 3 gerade, 1 ſchräges
Zimmer, hochelegant eingerichtet, mit allen
Bequemlichkeiten, per 1. Juli zu verm.
Näheres Nr. 32 parterre.
5 4922) Carlsſtraße 54 eſter Stock
4 Zimmer, Küche, Waſſerltg. nebſt Zu
behör zu verm. und gleich beziehbar.
5047) Mühlſtraße 24, 2 Tr. hoch,
ſchönes großes Zimmer an eine Dame zu
vermiethen. Einzuſehen von 5-7 Uhr.
5083) Saalbauſtraße 17 eine ſchöne
Manſarde=Wohnung zu vermiethen und
gleich zu beziehen. Preis 300 M.
5275) Mehrere Mädchen, welche kochen
und ſich der Hausarbeit unterziehen, ſuchen
Stelle durch K. Gluske, Stellen=Bureau
Mühlſtraße 8.
5276) Ein braves Mädchen, welches
3 Jahre in einer Stelle war, ſowie
Kinder=
mädchen ſuchen Stellen. Beck's
Stellen=
büreau, Mathildenplatz 11.
5277) 2 tücht. Mädch. von 20-23 J,
mit ſehr g. Zeugn., welche alle Hausarbeiten
verſtehen, ſuchen ſofort Stelle. Näheres
Frau Fiſcher, kl. Ochſeng. 6.
Ein junger Mann,
26 J. alt, der hauptſächlich mit Pferden
umzugehen verſteht, ſ. Stelle als Kutſcher
Näheres Expedition.
[4941
5278) Ein braver Herrſchaftskutſcher
mit langjährigen guten Zeugniſſen ſucht
Stelle. Näh. durch Steul, Mühlſtr. 28.
1259
5279) Es wird Monatsdienſt
ange=
nommen. Eliſabethenſtr. 66, Hinterh. 1 St.
5280) Eine Frau ſucht Laufdienſt.
Kl. Bachgaſſe 2, Hinterhaus 2 Tr hoch.
5281) Ein junger Mann
mit ſchöner Handſchrift ſucht per ſofort
oder 1. Jum auf dem Compioir eines
größeren Geſchäfts oder ſonſt ähnliche
Stellung, event. auch als Volontair.
Offerten beliebe man zu richten unter
M. 10 an die Exped. d. Blattes.
3426) Lallonplatz 7 zwei ſchön möbl.
Zimmer ſofort beziehbar.
3797) Kiesſtr. 30 möbl. Zimmer mil
oder ohne Penſion.
4924) Steinſtr. 5 gut möbl. großes
Zimmer, ebendaſelbſt auch ein kleines.
4925) Alexanderſtr. 6 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
4966) Eliſabethenſtr. 28 im Hinterh.
ein möbl. Zimmer per ſof. zu vermiethen.
5164) Mathildenplatz 5 zwei möbl.
Zimmer zuſammen oder getrennt, im
Sei=
tenbal, ſofort zu vermiethen.
5269) Blumenthalſtraße 39 part.
ein möblirtes Zimmer mit ſeparatem
Ein=
gang, Ausſicht nach der Straße, ſofort
zu vermiethen.
5270) Louiſenſtr. 30, 2 Trpp., ein
möbl. Zimmer zu vermiethen.
5271) Mühlſtr. 28 ein möbl.
Zim=
mer für Herrn oder Mädchen bei Steul
5272) Eliſabethenſtr. 28 im Htb.
ein möhl. Zimmer ſofort zu verm.
5273) Promenadeſtr. 38 Beletage
für ein auch zwei Herren Salon mit
Schlafzimmer, mit oder ohne Penſion.
5274) Grafenſtr. 37 ein möblirtes
Zimmer gleich zu beziehen.
5215) Mit der Nadel gut geübte
Mädchen und Frauen finden in und
außer der Fabrik dauernde und lohnende
Arbeit bei H. Schuchard's Nachf.
Ein gebildetes Fräulein
wird zu 3 Mädchen (9, 11 u. 14 Jahre
alt) ſofort oder 1. Juni nach Mainz
ge=
ſucht; dieſelbe muß die Schularbeiten
überwachen und in der Haushaltung
tüch=
tig ſein. Näh. b. d. Exp. d. Bl. (5282
5283) Ein junges Dienſtmädchen
geſucht.
Waldſtr. 2. 2 St.
5284) Ein geſ. Mädchen, das kochen
kann, geſucht. Wilhelminenſtr. 17 rechts II.
5285) In meinem Manufaktur= und
Modewaaren=Geſchäft iſt eine Lehrſtelle für
ein junges Mädchen aus guter Familie
offen.
P. Berbenich.
Geübte
Maſchtnenſtrickerinnen
ſowie Lehrmädchen geſucht.
Ad. Horn,
Strumpfwaarenfabrik,
Kirchſtraße 14. (5017
Ordentliche Jungen und
Mädchen
für leichte, ſaubere Arbeit geſucht. (4022
Aug. Kohlstadt & Cie.
Geübte Kleidermacherin,
welche ſelbſtſtändig arbeiten kann, wird
ge=
ſucht. Bruchwieſenſtraße 14.
[5286
5212) Ein Knabe oder Mädchen zum
Wecktragen geſucht. Marienplatz 8a.
5287) Ein anſtändiges Mädchen,
welches auf der Nähmaſchine gut geübt
iſt, findet ſofort Beſchäftigung.
Otto Kunkel,
Möbelfabrik, Gr. Ochſengaſſe 23.
5288) Eine perfekte Modiſtin ſofort
Louise Walther,
geſucht.
Schulſtr. 4.
5289) 6 tüchtige Kellnerinnen a.
m. Sprachkenntniſſen, ſofort geſucht, a. d.
Rhein. Näh. Exp.
1260
Frauen und Hädehen,
welche im Sticken gellbt ſind, finden
lohnenden Nebenverdienſt.
Strumpfwaarenkabrik,
Schloßgartenſtr. 65. (6087
5290) Braves Dienſtmädchen oder
reinliche Lauffrau ſofort geſucht.
Kahlert=
ſtraße 3. zweiter Stock.
5291) Brave Mädchen erhalten Stelle
durch Steul, Mühlſtraße 28.
5292) Eine durchaus tüchtige
Taillenarbeiterin
per ſofort geſucht. Näh. in der Exp.
5056) Zwei gute Schreinergeſellen
geſucht. Kiesſtr. 49.
Mehrere Lackirer, ein
Jung=
ſchmied und mehrere Jungen
geſücht.
(5293
Gobrüdor Roodor.
„.
T.
22
4
Frankenvärter
geſucht per 1. Juni l. J. von dem
ſtädt. Krankenhaus zu Worms.
5295) Ein tüchtiger Aushilfskellner
für Sonntags wird in eine
Bierwirth=
ſchaft geſucht. Näh. in der Exped.
5296) Sofort oder ſpäter geſucht: 6
Herrſchafts=, Reſtaurants= und Hotel=
Köchinnen, Lohn 20- 60 Mk., 10 Haus=,
Kinder=, Küchen= u. Mädchen allein
nach Frankfurt a. M. und an den Rhein.
Näheres in der Exped.
Tüchtiger Schloſſer
für dauernd geſucht. Hügelſtr. 63. (5297
4871) Zur Erlernung der Photographie
ſuche einen Lehrling achtbarer Eltern.
E. Zinſel, Kapellplatz 8.
Lehrling
mit Aufangsgehalt, für Bureau und Laden
geſucht. Offerten unter S. S. a. d. Exp.
5299) Ein Junge von ordentlichen/
Eltern als Kellnerlehrling geſucht.
Die Exped. ſagt wor
4663) Einen brav. Lehrling ſucht Ph.
Sachs, Schreinermſtr., Schießhausſtr.
5813) Einige ſehr geübte
Arbeite=
rinnen für ſogleich geſucht.
Helene Haufk,
Damen=Confection,
Eliſabethenſtr. 66, Vorderhaus, parterre.
5313a) Es werden
Damenkleider
modern, erſtaunend billig angefertigt und
arrangirt. Eliſabethenſtr. 66, Hinterhaus
1 St. hoch.
Bade Anſtalt Empfehlung.
Bei beginnender Bade=Saiſon erlaube mir meine neu errichtete Bade=
4 Anſtalt: kalte und warme Bädor, Salzbädor, kalte und warme Brauso,
hiermit beſtens zu empfehlen.
Die Badezeit dauert von Morgens 7 bis Abends 8 Uhr.
Hochachtungsvoll
J. Nohl, Hartinsstrasse 22.
Die Sommerwirthſchaft iſt eröffnet. Außer einem
ausgezeich=
neten Dischinger Eier empfehle das bekannte
Münchener Franziskaner Leist-Bräu.
Kalte und warme Speiſen zu jeder Tageszeit. Jeden
Noch=
mittag Maſfee-Gesellschaſt, wobei ſelbſt gebackener Kuchen
verabreicht wird.
Hochachtungsvoll
G
C. Escheid.
Der unter dem hohen Protectorate Ihrer Durchlaucht
der Frau Prinzeſſin Julie von Batteuberg ſtehende
Frauenverein der Guſtav=Adolf=Stiftung
wird ſeine diesjährige Verlooſung zum Beſten der Kirchen und Schulen
armer evangeliſcher Gemeinden und zur Unterſtltzung bedürftiger Wittwen von
Predigern und Lehrern Mitte Juni veranſtalten. Alle Freunde des Vereins werden
dringend gebeten, die Erreichung dieſer Zwicke durch Gaben und Abnahme von
Looſen 20 Pfa., welche von den Unterzeichneten gern angenommen, bezw.
abge=
geben werden, freundlichſt zu unterſtützen. Tag und Ort der Verlooſung wird
dem=
nächſt bekannt gemacht werden.
Darmſtadt, im Mai 1889.
Frau L. Baur. Frau A. Dandt, Frau L. Draudt, Frau W. Ebel,
Frln. M. Fehr, Frau S. Fiſcher, Frau E. Goldmann, Frau E.
Grünewald, Frau E. Habicht, Frln. G. Kayſer, Frau R.
Klein=
ſchmidt, Frln. J. Langhainz, Frau H. Pahncke, Frau E. Reuling,
Frau L. Mitſert, Frau Römheld, Frau E. Stamm, Frln. W. Zim=
[5303
mermann.
Evangelischer Hänner.Verein.
Mittwoch den 8. Mai, Abends 19 Uhr:
Vortrag des Herrn Gymnaſiallehrer Trümpert über „die
Schickſale der Evangeliſchen in Frankreich:
Jedermann iſt freundlich eingeladen. — Eintritt frei.
[5304
Vereinslokal: Heinrichſtraße 80.
Reinen werthen Kunden und Geſchäftsfreunden zur
Nach=
richt, daß ich von jetzt ab nicht mehr Soderſtraße 60,
ſondern in meinem Hauſe
=
O0
Erbacherstrasse Nr. 59
wohne und bitte um geneigtes ferneres Wohlwollen.
Johammes Best,
(5305
Maurermeiſter.
Tüncher=Scheiben,
bei
D. Sobernheim,
Bleichſtraße 40. b233
23,000 oder 1,000 M.
auf gute erſte Hypothek auszuleihen.
14478
Näheres Expedition.
Nr. 88
Verkeigerung
von Weiß= und Mannfakturwaaren.
Im Saale und bei günſtiger Witterung im Garten der Reſtauration
des Herrn F. Haller, Saalbauſtraße Nr. 4 dahier, (ehemalige Winter'ſche
Brauerei) findet
Mittwoch den 8. Mai l. J., Vormittags 10 Uhr anfangend,
und wenn nöthig die folgenden Tage, eine Verſteigerung obiger Waaren durch den
Unterzeichneten ſtatt und kommen im Auftrage des Herrn A. Klein aus Mainz
dabei zum Ausgebot u. A.:
ganze Stücke Bettleinen, Handtuchleinen, Bettüberzüge, karirt und
ein=
farbig. Damen= und Herrnunterbeinkleider, Normal=Sommerhemden,
Sommer=
ſtoffe in Buckskius, in größeren und kleineren Reſten, für ganze Anzüge und
einzelne Bekleidungsſtücke paſſend, Kammgarne ꝛc. ꝛc.
Außerdem ſollen verſteigert werden:
Eine Parthie Cigarren und mehrere Damenuhren, für Confirmationsgeſchenke
paſſend.
Darmſtadt, den 6. Mai 1889.
(5306
iktich, Genchſsvolliher.
Türliſche Zwetſchen.
circa 80 Stück per Pfund, geltheriger Preis 35 Pfg., verkaufe
nunmehr zu 25 Pfg. per Pfund.
[5307
Emamuel Fald
Hotel „zur Traube'
Horgen Hittwoch den S. Mal:
Jovarat-Vorstollung
für die Schüler des Gymnaſiums, Realgymnaſiums und
Realſchule.
Lehrreiches Programm. - Reſerv. Platz 1 M., Saalplatz 50 Pfg.
p
E Anfang 4 Uhr. M4.
Billete vorher in der Hofmuſikalienhandlung von G. Thies.
Hochachtend
(5308
Prok. Hemmier.
Hausfrauen=Verein.
Gegen Vorzeigung der Mitgliederkarten können Dienſtag den 7., Mittwoch
den 8. und Donnerſtag den 9. Mai d. J. in den Vormittagsſtunden von 9 bis
12 Uhr die Rückzahlungen in Empfang genommen werden.
Darmſtadt, den 1. Mai 1889.
[5192
1261
Gärtner Gümther,
kleine Ochſengaſſe 11,
empfiehlt ſich zum Anlegen von
Haus=
gärten ſowie allen ſonſtigen
Garten=
arbeiten.
(5300
Wohnungsveränderung.
Meine Wohnung und Werkſtätte
be=
finden ſich von heute ab
Gardiſtenſtraße 31 (Seitenbau).
Ich bringe dies meiner werthen
Kund=
ſchaft hiermit zur Kenntniß und bitte,
mich mit gütigem Vertrauen auch in
mei=
nem neuen Lokale zu beehren. Gleichzeitig
bringe mein Geſchäft zum Anfertigen
von allen im Spenglerfach
vorkom=
menden Bauarbeiten, auch
Waſſer=
leitung, in gefällige Erinnerung.
Hochachtungsvoll
W. Gelkus, Sponglormoistor,
Gardiſtenſtraße 31. 65l76
Eine Clavierlehrerin
wünſcht gegen mäßiges Honorar noch einige
Schüler anzunehmen. Näh. Exped. (5010
vcemt,
Dirt,
für einen kleinen Geſangverein geſucht.
Offerten unter V. G. 96 an die Exped.
dieſes Blattes.
5314
p. Ged.
Waxer.
Graßherzogliches Hofthegter.
Dienstag. 7. Mai.
9. Vorſtellung i. d. 9. Abonnementsabteilung.
Rote Karten gültig.
Zum erſtenmale:
Die wilde Jagd.
Luſtſpiel in 4 Aufzügen von Ludwig Fulda.
Ferdinand Cruſius, Banquier Hr. Dalmonico.
Erneſtine, ſeine Frau
Frl. Berl.
Mila, ſeine Tochte:
Frl. v. Felden.
Melanie Dalberg, Malerin Frl. Cramer.
Sanitätsrat Liebenau
Herr Werner.
Helene, ſeine Tochte:
Frau Kläger.
Dr. Max Weiprecht,
Privat=
docent der Geſchichte
Herr Steude.
Baron Troll=Felſenſtein. Herr Wagner.
Paul Krüger, Kaufmann . Herr Hacker.
Dr. Barry
Herr Sachs.
Struve
Herr Mickler.
von Bendorf
Herr Knispel.
Hellburg
Herr Hartig.
Lorenz. Diener bei Weiprecht Herr Leib.
Karl, Diener bei Cruſius, Herr Knörzer.
Anna,Hausmädchen b. Liebenau Frl. Heudorf.
Anfang 7 Uhr. Ende 10 Uhr.
Der Vorstand.
Houo Hatjos-Häringo.
ndttd-Adr(ohGl
9)
empfiehlt billigſt
(5300
G. Brandelälter.
Ecke der Erbacher u. Mühlſtraße.
5310) Schloßgartenplatz 2. 11. Stock,
2 Zimmer, Küche u. Zubeh. ſofort zu verm.
E
Geſucht
ein gebr. guterh. Tafelklavier. Off.
alsbald an die Expedition dieſes Blattes
gub „Klavier”
Nüſche zum Waſchen u. Bleichen wirl
CO angenommen unter Garantie.
Gg. Walther II., Malchen.S.
5312) Gute Kartoffeln im Malter
und Kumpf.
D. Fuchs
Gr. Kaplaneigaſſe 18.
Mittwoch, 8. Mai.
Abonnement suspendu.
Zum Benefiz des Witwen= und Waiſenfonds
der Hofmuſik:
Joſeph und ſeine Brüder.
Oper in 8 Akten von Mehul.
Anfana 6 Uhr. Ende gegen ½9 Uhr.
E Es iſt geſtattet, daß zu dieſer
Vor=
ſtellung eine erwachſene Verſon mit einem
Kind oder 2 Kinder einen Platz benutzen.
84 Die Abonnenten, welche ihre Plätze
zu dieſer Vorſtellung zu behalten wünſchen,
wollen die Billets am Dienstag den 7. Mai,
nachmittags von 3-5 Uhr gegen Vorzeigung
der gelben reſp. blauen Abonnements=
Karten an der Tageskaſſe im Großh.
Hof=
theater in Empfang nehmen.
181
1262
Nr. 88
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Kaiſer und die Kaiſerin trafen am
Sonntag um 9 Uhr in Kiel ein und wurden am Bahnhofe von
dem Prinzen Heinrich, den heſſiſchen, meiningenſchen und
mecklen=
burgiſchen Herrſchaften, ſowie dem General Leszeynski, den Admiralen
Freiherr v. d. Goltz und Knorr und dem Oberpräſidenten v.
Stein=
mann empfangen. Bei der Fahrt durch die prachtvoll geſchmückten
Straßen, in welchen die Gewerke, Vereine und die Studentenſchaft
mit Fahnen Spalier bildeten, wurde das Kaiſerpaar von der
zahl=
reich zuſammengeſtrömten Bevölkerung enthuſiaſtiſch begrüßt. Auf
dem inneren Schloßhofe hatte das Seeoffizierkorps zur Begrüßung
der Majeſtäten Aufſtellung genommen. Um 8½. Uhr wurde auf
der Zinne des Weſtturmes des Schloſſes die Kaiſerſtandarte gehißt,
welche von den Kriegsſchiffen „Niobe, „Sperber, „Irene,
„Oldenburg. „Grille, „„Sachſen. „Rhein, „Baden, „Blitz,
„Kaiſer, Deutſchland. „Preußen Ziethen, „ Friedrich der
Große. „Ariadne. „Rover= und „Musquito- ſalutiert wurde.
Die Taufe des Sohnes des Prinzen Heinrich wurde um 2 Uhr
durch den Marinepfarrer vollzogen. Während des eigentlichen
Taufaktes wurde der Täufling von dem Kaiſer gehalten. Dem
jungen Prinzen wurden die Namen: Waldemar, Wilhelm, Ludwig,
Friedrich, Victor, Heinrich beigelegt.
Die Kaiſerin=Witwe Auguſta iſt am Samstag früh 9 Uhr nach
Baden=Baden abgereiſt.
Am 6. fand eine Sitzung des Bundesrats ſtatt; auf der
Tages=
ordnung befand ſich der Antrag Preußens, betr. Abänderung des
8 4 des Reichs=Strafgeſetzbuches.
Ein weiterer Nachtrag zum Samoa=Weißbuch iſt ausgegeben
worden, der drei Berichte des deutſchen Konſuls Dr. Knappe in
Apia vom 21., 25. und 26. März enthält. Dieſelben widerlegen
die amerikaniſchen Heitungsberichte über die Verletzung amerikaniſchen
Eigentums bei dem Einſchreiten kaiſerlicher Kriegsſchiffe; ſie ſchildern
den Orkan vom 15. bis 17. März. die Zuſtände in Apia, das
Ver=
bot der Verabfolgung geiſtiger Getränke an amerikaniſche Matroſen
durch den Konſul der Vereinigten Staaten, endlich die politiſche
Lage in Apia, die Uneimakeit unter den Anhängern Mataafas und
die Bemühung des deutſchen Konſuls, dieſelben zur Aufgebung ihrer
Stellungen hinter Apia und in der Nähe der deutſchen Plantagen
zu veraulaſſen.
Auf ein neuerliches Geſuch des Vereins für Feuerbeſtattung
um Zulaſſung einer fakultativen Feuerbeſtattung für Berlin haben
der Kultusminiſter und der Miniſter des Innern gemeinſam einen
ablehnenden Beſcheid erteilt.
Im württembergiſchen Landtage verlangte bei Beratung des
Unterrichtsetats der Abg. Gröber ſtärkere Berückſichtigung der
Katholiken bei Beſetzung der Lehrſtellen an den Gymnaſien und
Studienbehörden. Kultusminiſter Sarwey erwiderte, hier entſcheide
nicht die Konfeſſion, ſondern perſönliche Tüchtigkeit. Er bitte im
Intereſſe des konfeſſionellen Friedens, derartige Debatten zu
unter=
laſſen. Die Antwort des Kultusminiſters wurde mit demonſtrativem
Beifall aufgenommen.
Der durch ſeine neueſte Beſteigung des Kilimandſcharo bekannte
Lieutenant Ehlers iſt in Berlin eingetroffen. Die von ihm
mit=
gebrachte Geſandtſchaft Mandaras aus Moſchi iſt direkt nach
Ham=
burg gefahren und wird in einigen Tagen ebenfalls in Berlin
an=
kommen.
Heſterreich=Angarn. Im öſterreichiſchen Abgeordnetenhauſe
inter=
pellierte Abg. Carneri die Regierung betreffs des Wiener
Katholiken=
tages. wie ſich dieſelbe zu der geplanten Wiederherſtellung der
weltlichen Herrſchaft des Papſtes verhalte und ob ſie eine
Er=
klärung in dieſer Beziehung abgeben könne, welche bei der italieniſchen
Regierung keinen Zweifel aufkommen laſſe. Chlumetzky fragte,
warum bei dem Ausſtand der Straßenbahnkutſcher nicht rechtzeitig
eingeſchritten ſei und ob die Regierung gewillt ſei, künftig der
planmäßigen Verhetzung gegen eine beſtimmte Klaſſe der
Staats=
bürger entgegenzutreten und für eine gleichartige Anwendung der
Geſetze zu ſorgen. Vergani und Genoſſen interpellierten wegen des
Tramway=Streikes, insbeſondere darüber, wie die Regierung die
Ausbeutung der Arbeitskräfte verhindern und ub ſie dafür ſorgen
wolle, daß den von gewiſſer Seite erhobenen Denunziationen gegen
einzelne Geſellſchaftsklaſſen energiſch entgegengetreten werde.
In der Abgeordnetenſitzung vom 4. brachte Miniſter Gautſch
die Abänderung des Schulgeſetzes ein, wodurch die Verfügungen
über den Religionsunterricht in Volksſchulen vor allen von den
kirchlichen Behörden zu treffen ſind, die eine maßgebende Stimme
über die Anzahl der Religionsſtunden enthalten. Wo Privatſchulen
dem Bedürfuis genügen, brauchen öffentliche Schulen nicht gegründet
zu werden. Weitere Geſetze ſetzen ſtatt der bisherigen proviſoriſchen
Volksſchulinſpektoren definitive ein.
Der ungariſche Miniſterpräſident Tisza ſagte am 4. in der
Budgetdebatte, durch die Neubildung des Kabinets habe kein
Shſtemwechſel ſtattgefunden, und fuhr fort: Mein größtes Vergehen
in den Augen der Oppoſition iſt, daß ich bleibe. Ich erkläre, ich
werde ſo lange bleiben, als die Krone und die Mehrheit nicht
blos mich dulden, ſondern mir mein Verharren zur Pflicht machen.
Franktreich. Als Präſident Carnot am Sonntag 12 Uhr in
einem geſchloſſenen Wagen den Elhſee=Valaſt verließ, um ſich zur
Teilnahme an der hundertjährigen Erinnerungsfeier an das
Zu=
ſammentreten der Generalſtaaten nach Verſailles zu begeben, wurde
von einem dem Palais gegenüber auf dem Trottoir ſtehenden,
an=
ſcheinend dem Arbeiterſtande angehörigen Menſchen ein
Revolver=
ſchuß abgefeuert. Es ſcheint niemand verletzt worden zu ſein, da
der Wagen, ohne anzuhalten, ſeinen Weg fortſetzte. Der Thäter
wurde ſofort verhaftet und konnte nur mit Mühe vor
Mißhand=
lungen durch die vor dem Palais verſammelte Menge, welche
Hochrufe auf Carnot ausbrachte, geſchützt werden. Der Mann,
welcher auf den Präſidenten ſchoß. nennt ſich Verrin und iſt
Magazinverwalter bei der Marine. Derſelbe erklärt, er habe nur
mit Pulver lohne Kugel) geſchoſſen und habe niemand verletzen,
ſondern nur die Aufmerkſamkeit auf ſich lenken wollen, weil er das
Opfer von gegen ihn begangenen Ungerechtigkeiten ſei.
Wie die =France' ſchreibt, beabſichtigt die Regierung im
Sep=
tember nur das Budget beraten zu laſſen und alsdann die
allge=
meinen Wahlen bis 1890 zu verſchieben.
Belgien. Die Königin und die Prinzeſſin Clementine ſind von
Miramare, wo ſie die Erzherzogin Stefanie Witwe beſucht hatten,
am Samstag wieder nach Brüſſel zurückgekehrt.
Die Regierung hat die Ein= und Durchfuhr von Rindvieh,
Schafen, Hiegen und Schweinen aus Deutſchland und Luxemburg
vom 8. Mai ab verboten. Ausgenommen ſind Schafe, welche über
Bleyberg nach Antwerpen geſandt und dort behufs Wiederausfuhr
geſchlachtet werden.
In Quenaſt iſt der Streik teilweiſe wieder aufgenommen
worden. Zahlreiche Gendarmen gingen dahin ab.
Riederſande. Das „Staatsblatt; veröffentlicht den Wortlaut
des Beſchluſſes der vereinigten Kammern, wodurch König Wilhelm III.
wieder für regierungsſähig erklärt iſt.
Bei der öffentlichen Verhandlung in den Kammern war zwar
kein Widerſpruch gegen die Vorlage erhoben worden; aber in dem
unter die Mitglieder der Verſammlung ausgeteilten -
Abteilungs=
bericht; hieß es doch, „daß eine anſehnliche Anzahl von
Mitglie=
dern aus den bisher den Generalſtaaten gemachten Mitteilungen
durchaus keinen Grund zur Annahme der Vorlage fänden, da ſie
die Mitteilung obiektiverer Thatſachen für unerläßlich hielten, um
wenigſtens eine Grundlage zu haben, auf der ſie einen Beſchluß
faſſen könnten. Ueberhaupt ſcheint, nach der -K. Z.: der
Wider=
ſtand in den Abteilungen derart geweſen zu ſein, daß man eine
zeitlang die Verwerfung der Vorlage für ſicher hielt, und erſt,
nachdem der Miniſter des Innern mit der Kommiſſion der
Bericht=
erſtatter eine mehrere Stunden dauernde Beſprechung gehabt hatte,
ſchienen die Zweifel beſeitigt zu ſein; doch entfernten ſich vier
Mit=
glieder der Kommiſſion, als es zur Abſtimmung kam.
Cuxemburg. Der Herzog von Naſſau, welchem am 3. ein
Fackelzug gebracht worden war, empfing am 4. vormittags eine
Deputation von Mitgliedern der Kammer und des Staatsrats,
welche ihm eine Dankadreſſe überreichte. Der Herzog erklärte, er
ſei tief ergriffen durch die Beweiſe der Sympathien, die er nie
ver=
geſſe. Er bat um Bewahrung eines guten Andenkens, wie auch er
ein guter Luxemburger bleibe. Sein letzter Wunſch ſei, daß die
Luxemburger noch lange treue und loyale Unterthanen des Königs=
Großherzogs bleiben mögen.
Am 4. nachmittags reiſten der Herzog und der Erbprinz von
Naſſau ab. Am Bahnhofe hatten ſich die Mitglieder der Kammer,
des Staatsrats und die Spitzen der Behörden eingefunden. Die
Menge drang in das Innere des Bahnhofs ein und begrüßte den
Herzog bis zur Abfahrt mit Hochrufen.
Der Herzog brachte ein
Hoch auf den König aus, die Menge antwortete mit
tauſendſtim=
migen Vivats auf den Herzog.
Engkand. „Daily News' iſt der Anſicht, daß die
Wieder=
einſetzung Malietoas als König der Samoa=Inſeln der ſamoaniſchen
Schwierigkeit ein ſchnelles Ende bereiten dürfte. Malietoas
Rück=
kehr, meint das Blatt, werde die Eingeborenen beſänftigen, und die
Berliner Konferenz dürfte internationale Schwierigkeiten, welche
hauptſächlich eine Folge der Abſetzung Malietoas ſeien, leicht
be=
ſeitigen. Der Vorwand für Malietoas Abſetzung ſei von vornherein
zweifelhafter Art geweſen, und Fürſt Bismarck, der ſich bereits
unzufrieden mit einigen der Handlungen deutſcher Vertreter in
Samoa gezeigt, ſei wahrſcheinlich froh geweſen, eine Gelegenheit
zu finden, dies anzuerkennen und Malietoa endlich Gerechtigkeit
zu erweiſen.
Londoner Blättern zufolge hat General Boulanger die Führer
ſeiner Vartei eingeladen, ſich am 16. Mai zu einer Beratung in
ſeiner Londoner Behauſung einzufinden.
„General Boulanger;, ſchreibt die „St. James Gazette;, iſt
auf dem beſten Wege, ohne Zweifel, weil er es nicht beſſer weiß,
ſich recht unbeliebt in England zu machen. Er ſpeiſte am Montag
im Hauſe der Gemeinen mit vier Parnellitiſchen Abgeordneten:
den Herren Juſtin MCarthy, OKelly, A. OConnor und Molloy.
Die Freunde des Generals ſollten demſelben offen mitteilen, daß
dieſe überſtrömende Freundſchaft für Leute, welche ſich bemühen,
ihr Land zu ruinieren, daß es nicht wieder gut zu machen iſt. ihn
von Anbeginn verdächtig macht. Dieſes iſt nicht die Art und
Weiſe, in welcher man engliſche Gaſtfreundſchaft erwidert.
Itatien. In der Kammer erklärte der Miniſterpräſident Crispi
in Beantwortung der Interpellationen Ferraris und Pantanos,
der italieniſche Botſchafter in Paris Menabrea ſei nicht verpflichtet,
Feſtlichkeiten beizuwohnen, zu denen die franzöſiſche Regierung das
diplomatiſche Corps nicht eingeladen habe. Uebrigens habe
Mena=
brea freiwillig Urlaub verlangt.
Der Präſident der Deputiertenkammer teilte am 4. mit, daß
die Abgeordneten Cavallini und Pais über die Kundgebungen
einiger Katholikenkongreſſe zu Gunſten der weltlichen Macht des
Papſtes Interpellationen einzubringen verlangten. Der
Miniſter=
präſident Crispi erklärte, er werde hierauf nach der Verhandlung
über die Afrika=Interpellationen antworten.
Nach einer Meldung der =Agenzia Stefani' aus Aſſab beſtätigt
der Bote des Grafen Antonelli die Niederlage der Armee des Negus
von Abeſſinien am 12. März bei Metemneh, in welcher der Neaus,
Ras Area und Ras Ailu getötet worden ſeten. Ras Mihael ſei
nach Magdala und Ras Alula nach Tigre geflohen. Der König
Menelik von Schoa habe ſich zum Negus ausrufen laſſen und
marſchire über Vallogalla nach Adua. Graf Antonelli befinde ſich
bei dem König von Schoa.
Rußland. Der Miniſter des Innern, Graf Tolſtoi, iſt an einer
Bruſtfell=Emizündung erkrankt, doch iſt der Zuſtand zur Zeit nicht
beſorgniserregend.
Rumaͤnien. Die „Indepedance' bezeichnet die Behauptung
der „Nowoie Wremjas, der rumäniſche Thronfolger müſſe
ver=
faſſungsmäßig die orthodore Religion annehmen, als eine irrige.
Die Verfaſſung beſtimme, daß die Thronfolge, falls der König
ohne direkte Nachkommen ſtirbt, auf deſſen älteſten Bruder oder
Nachkommen übergehe, lege aber dem Thronerben nicht die
Ver=
pflichtung auf, die orthodore Religion anzunehmen. Uebrigens
ſtehe die Interpretation der Verfaſſung ausſchließlich
Rumä=
mänien zu.
Buſgarien. Rußland hat durch ſeine Geſandtſchaft in
Kon=
ſtantinopel und durch einen bekannten Bulgaren vor zwei Monaten
Stambulow den Vorſchlag gemacht, falls Prinz Ferdinand ſich
ein=
mal zurückgezogen habe, werde Rußland Bulgarien keinerlei
Schwie=
rigkeiten machen und ſich in keiner Weiſe in die inneren
Angelegen=
heiſen einmiſchen. Stambulow übermittelte den Vorſchlag dem
Prinzen Ferdinand; beide verwarfen denſelben in der Erwägung,
daß Rußland eine ähnliche Enthaltſamkeit ſchon einmal um den
Preis der Abdankung des Fürſten Alexander verſprach, aber nach
der Abreiſe desſelben keineswegs ausübte. Die ſo geſchaffene
Lage wird andauern, da Stambulow überzeugt iſt. die
Entwicke=
lung Bulgariens werde durch Fortſetzung der bisherigen Politik
verbürgt.
Vereinigte Staaten. Der neuernannte engliſche Geſandte
Vanceſote überreichte am 3. ds. dem Präſidenten Harriſon ſein
Beglaubigungsſchreiben. Beide gaben dem Wunſche nach
Fort=
dauer der herzlichen Beziehungen zwiſchen beiden Ländern
Aus=
druck.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 7. Mai.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 17. v. M. den
Finanzaſpiranten Chr. Brückner aus Gernsheim zum
Miniſterial=
kalkulator bei der Buchhaltung des Miniſteriums der Finanzen
ernannt.
Der erſte Ausſchuß zweiter Kammer hält am 7. Mai und
event. die folgenden Tage Sitzungen mit folgender Tagesordnung
ab: Berichterſtattungen, Geſetzentwurf betr. die Organiſation des
Forſtſchutzgeſetzes und Geſetzentwurf betr. die Errichtung einer
Landeskreditkaſſe.
Durch Verfügung Großh. Miniſteriums des Innern und
der Juſtiz wurden die Gerichtsacceſſiſten Dr. Hermann Ackermann
in Darmſtadt, Dr. Otto Ling in Mainz, Ernſt Böckmann in
Darmſtadt, Ludwig Clemens in Worms, Dr. Anton Joſeph
Friedmann in Mainz, Dr. Heinrich Fulda in Darmſtadt, Gottfried
Hauſtädt in Gießen, Dr. Ernſt Reinach in Mainz, Dr. Ferdinand
Rohde in Darmſtadt, Joſeph Stigell in Mainz zu
Gerichts=
aſſeſſoren, die Gerichtsacceſſiſten Dr. Wilhelm Hochgeſand in
Mainz und Friedrich Lochmann in Darmſtadt zu
Regierungs=
aſſeſſoren - ernannt
Einer Mitteilung der D. 8tg. aus Kiel zufolge wurde dem
General=Adjutant, General=Lieutenant von Weſterweller der
König=
liche gronenorden 1. Klaſſe verliehen, Flügel=Adjutant, Hauptmann
Frhr. von Grancy zum Major befördert.
F. Der Inſtrumental=Verein, der ſich eines regen Gedeihens
erfreut, hatte Sorge getragen, daß der am Samstag im Saale der
Freimaurerloge ſtattgefundene Vereinsabend gleich den früheren
in ſeiner erſten Abteilung eine Reihe ſchöner muſikaliſcher Genüſſe
übermittelte. Eröffnet wurde der Abend mit der Romberg'ſchen
Sinfonie alla turia, die in allen Sätzen gleich klar und präzis zum
Ausdruck kam. Der Pianiſt des Abends trug mit ſchönem Ver=
Nr. 88
1263
ſtändnis und gleichmäßiger Gewandtheit anſprechende Kompoſitionen
von Chopin, Schumann und Mendelsſohn vor. Von den drei
folgenden Nummern für Orcheſter muß beſonders das
Mendels=
ſohn'ſche Lied ohne Worte hervorgehoben werden. Dieſes ſowohl
als auch das Intermezzo von Gillet wurden auf Verlangen
wieder=
holt. Das Violinſolo des Herrn Fr. Brückmann zeichnete ſich
durch Reinheit des Tons und künſtleriſche Auffaſſung aus. Den
Beſchluß des Konzerts bildete die Vorführung der Roſſiniſchen
Ouvertüre zur „Italienerin in Algier=
Neuerdings haben: ſich die betreffenden Grundbeſitzer zwiſchen
der Dieburger= und Kranichſteinerſtraße dahin geeinigt, die ſeit 18
Jahren im Stadtplane eingezeichnete und voriges Jahr von den
Stadtverordneten definitiv feſtgeſtellte Lichtenbergſtraße demnächſt
teilweiſe zu eröffnen. Dies iſt mit großer Freude zu begrüßen, da
die Eröffnung von Verkehrsadern in dem dortigen ſchönen und
ge=
ſunden Stadtteile durch widrige Umſtände ſeither verhindert
wor=
den iſt. Es ſei hier nur an die ſchon vor 20 Jahren angelegte
aber heute noch für den Verkehr verſchloſſengehaltene
Taunusſtraße - mit nebenbei geſagt der ſchönſten hier möglichen
Ausſicht erinnert.- Auch die mit der Taunusſtraße parallel laufende
Lichtenbergſtraße liegt am Nordweſtabhange der Mathildenhöhe mit
ſchönſter Ausſicht auf den Taunus, beginnt Dieburgerſtraße Nr. 50,
kreuzt die Kranichſteiner= und Wenkſtraße und endigt an der inneren
Ringſtraße. Sie ſoll 10 Meter breit, mit 2 und 3ſtöckigen Häuſern
bebaut, mit Vorgärtchen zu beiden Seiten verſehen werden und
wird hoffentlich bald eine Zierde unſerer aufſtrebenden Stadt bilden.
Herr Major von Heyl beabſichtigt auf ſeinem nach der
Weyprechtsſtraße zu gelegenen Teil ſeiner Beſitzung einen Neubau
aufführen und alsdann das ſeither von demſelben bewohnte
ehe=
malige Gräfl. Brunow'ſche Valais abbrechen zu laſſen.
Im April d. J. wurden im ſtädtiſchen Hoſpital 345 Kranke
an zuſammen 5257 Tagen verpflegt, ſo daß im Durchſchnitt auf
jeden Tag dieſes Monats 175 Kranke entfallen.
Immobilienverkauf. Das zweite von Herrn Schreinermeiſter
Konrad Wörner neuerbaute elegante Herrſchaftshaus, obere
Hoffmannsſtraße Nr. 45, ging in den Beſitz des Herrn Kaufmann
Wilhelm Dieter käuflich über. Der Verkauf wurde durch den
Immobilienagenten V. Thüringer abgeſchloſſen.
N Kleine Mitteilungen. In einer Wirtſchaft in der großen
Ochſengaſſe ſuchten am Samstag abend zwei Taglöhner die
Ver=
haftung eines Frauenzimmers zu verhindern und ſetzten den
Schutz=
leuten energiſchen Widerſtand entgegen. Die Polizer ſah ſich
des=
halb genötigt außer dem betreffenden Frauenzimmer auch noch deſſen
zwei Beſchützer in Polizeigewahrſam zu nehmen. — Ein unbekannter
Burſche ließ ſich am Sonntag nachmittag in einem Spezereiladen
in der Schloßgaſſe einige Cigarren geben und legte als Bezahlung
anſcheinend ein Zweimarkſtück hin, worauf ihm auch herausgegeben
wurde. Beim ſpäteren nachſehen der Kaſſe ſtellte ſich heraus, daß
der Burſche eine ganz wertloſe Münze hingegeben hatte. — Ein
ſeither in einer Eiſengießerei beſchäftigter Schloſſer, der am Sonntag
früh mit ſeinen ſämtlichen Effekten heimlich ſein in der Aliceſtraße
bewohntes Logis verlies und auf Nimmerwiederſehen von hier
verſchwinden wollte, wurde am Bahnhof noch glücklich von ſeinem
Logisgeber erwiſcht und der Polizer überliefert, weil der Mann
noch etwa 60 M. Koſt= und Logisgeld zu bezahlen hatte.
Eingeſandt. In der letzten Stadtverordnetenſitzung wurde
gelegentlich des Antrages betr. Verlegung der Halteſtelle der
Dampfſtraßenbahn von der Poſt nach dem Stadthauſe als Grund
hierfür angegeben, letzteres liege in der Mitte der Strecke
Neckar=
ſtraße-Ernſt=Ludwigsplatz. Es iſt dieſes keineswegsder Fall. Wer
ſich die Mühe giebt den Stadtplan zur Hand zu nehmen wird
ſofort finden, daß fragliche Mitte in dem Kreuzungspunkte der
Rheinſtraße mit der Grafenſtraße liegt. Von dieſem Punkte iſt
nun die Halteſtelle an der Poſt nur ca. 60 Schritte entfernt, während
die vorgeſchlagene Halteſtelle am Stadthauſe in ca. 130 Schritte
Entfernung liegen würde. Zieht man aber für die Bahuſtrecke
Neckarſtraße-Ernſt=Ludwigsplatz die Kurve am Ludwigs=Monument
mit in Rechnung, ſo ergiebt ſich unfehlbar, daß die Halteſtelle an
der Poſt faſt genau in der Mitte liegt. Warum alſo eine
Verlegung?
*7 Arheilgen, 4. Mai. In der nächſten Heit ſteht hier die
Bürgermeiſterwahl bevor; auch die Neuwahl des Beigeordneten
und einer Anzahl Gemeindevertreter hat im Laufe dieſes Jahres
ſtattzufinden. — An einem der kommenden Sonntage ſoll eine
Bezirksfeuerwehr=Inſpektion, verbunden mit Uebungen,
vorgenommen werden. — Ein Gang durch die Felder erweckt
Hoffnung auf nach allen Seiten hin günſtige Ernteausſichten.
Arheilgen, 5. Mai. Sonntag den 19. d. M. findet in hieſiger
Gemeinde Kirchenviſitation durch Herrn Superintendent
Dr. Sell ſtatt.
Die Aufſtellung der Brückenwage iſt beinahe vollendet.
Arheilgen, 6. Mai. In der Nacht von geſtern auf heute hat
ſich hier ein Mann im Alter von 64 Jahren auf dem Boden ſeines
Hauſes erhängt; Beweggründe ſind unbekannt.
Mainz. 5. Mai. Hier hat ſich ein Zweigverein des
allgemeinen deutſchen Schulvereins konſtituirt. Der Verein,
1264
Nr. 88
dem ſofort eine große Anzahl Perſonen beitraten, erfreut ſich hier
einer ſehr großen Sympathie und haben ſich die angeſehendſten
Verſonen der Stadt an deſſen Spitze geſtellt. Oberbürgermeiſter
Dr. Oechsner hat das Präſidium des Zweigvereins übernommen.
L Mainz, 5. Mai. Vorbehaltlich der Genehmigung der
Stadt=
verordnetenverſammlung, die unzweifelhaft erteilt werden wird,
ſind jetzt endgültig die Modalitäten vereinbart, unter denen das
hieſige Straßenbahnunternehmen in den Beſitz des
Bahn=
konſortiums H. Bachſtein in Berlin und Darmſtädter
Bank übergeht. Bei den Vereinbarungen mußte ſich die Stadt zu
verſchiedenen Konzeſſionen verſtehen, welche bezüglich der Fahrpreiſe
und insbeſondere der Abonnementsbillets nicht ſo günſtig wie ſeither
erſcheinen. Auf der anderen Seite iſt durch den Uebergang der
Straßenbahn der Stadt die ſichere Garantie für die ſofortige
Er=
bauung verſchiedener Außenbahnen gegeben, welche einen
vorteil=
haften Verkehr aus den umliegenden Orten erwarten laſſen.
Fraukfurt, 5. Mai. Herzog Adolf von Naſſau kam
geſtern abend 6 Uhr 35 Min. mittelſt Extrazuges von Luxemburg
in Begleitung des Erbprinzen Wilhelm, des Prinzen Hermann von
Solms=Braunfels und der Kammerherren Graf Wolff=Metternich
und Freiherrn v. Dungern hier an. Verſelbe wurde von dem
Prinzen Nikolaus von Naſſau, dem Bruder des Herzogs, empfangen
und von dem zahlreich verſammelten Publikum ehrerbietigſt begrüßt.
Die Herrſchaften begaben ſich per Wagen nach dem Hotel zum
Schwan, wo das Diner eingenommen wurde.
J. Aus Rheinheſſen, 4. Mai. In Groß=Winternheim feierte
heute ein im 90. Jahr ſtehender Landwirt, Namens Anton Weitzel,
in zweiter Ehe das Feſt der goldenen Hochzeit.
Wiesbaden, 6. Mai. Das Beſinden der Kaiſerin von
Oeſterreich hat ſich weſentlich gebeſſert, dieſelbe hat daher
be=
ſchloſſen, ihren Aufenthalt hierſelbſt bis zum 23. d. M. zu
ver=
längern.
Berlin, 5. Mai. Ueber einen Unglücksfall, der, durch
unvorſichtiges Berühren einer elektriſchen Leitung
hervor=
gerufen, zur Vorſicht mahnt, meldet der amtliche Polizeibericht:
Als am 30. v. M. vormittags, der Anſtreicher Reimann vor dem
Hauſe Alt=Moabit 84 mit dem Streichen der Stangen, an welchen
die elektriſchen Leitungen für die Unfallverhütungs=Ausſtellung
an=
gebracht ſind, beſchäftigt war und dabei mit der rechten Hand
den Leitungsdraht berührte, erhielt er durch den elektriſchen
Strom einen ſo ſtarken Schlag, daß er von der Leiter fiel und
einen Schädelbruch erlitt. Er wurde nach der Königlichen Klinik
gebracht.
— Der bekannte Quellenfinder Joſeph Beraz iſt geſtorben.
Beraz hatte es oftmals verſtanden, mit großer Sicherheit anzugeben,
an welchen Plätzen und in welcher Tiefe Luuellen anzutreffen ſeien.
Er hat ſich dadurch um waſſerarme Gemeinden und einzelne Gehöfte
große Verdienſte erworben.
Neapel, 4. Mai. Der Beſuv entwickelt eine erhöhte Thätig.
keit, der Eruptionskegel iſt eingeſtürzt. An der Nordweſtſeite des
Berges ergießt ſich ein größerer Lavaſtrom bis herab zur Baſis
des großen Kegels.
als verbitterten, voll geiſtreicher Sarkasmen ſtrotzenden
Gefühls=
menſchen trefflich aufzufaſſen und glaubwürdig durchzuführen
ver=
mag. Für ſolch herbe, ſtolze Jünglingsnaturen wie Maximilien
eine iſt trifft Herr Hacer den rechten Ton ſtets mit dem feinſten
künſtleriſchen Takt. Den Bourgevis Marechal zieht Herr Sachs
vielleicht um eine Nuance zu ſehr ins Komiſche. Trotzdem iſt es
eine prächtige, in die heiterſte Stimmung verſetzende ſchauſpieleriſche
Leiſtung. Als Marquis von Auberive zeigt Herr Werner die
weltmänniſche Eleganz und Leichtigkeit, die ſolche Figuren erfordern.
Die Baronin Pfeffers des Frl. Cramer vereint die Salondame
mit der politiſchen Intriguantin in glücklichſter Weiſe. Die
grund=
verſchiedenen Naturen der Damen des Hauſes Maréchal, von welchen
Madamer eine kokette, etwas ſentimental angehauchte leichtlebige
Franzöſin, die junge Stieftochter hingegen einen früh gereiften,
ernſten, ſtreng ſittlichen Mädchencharakter repräſentiert, wurden von
Frl. Ethel und Frl. v. Felden mit Feinheit und gutem
Ver=
ſtändnis geſpielt. Für den jungen Grafen d’Qutreville, der ſeine
klöſterliche Erziehung unter der Leitung der Baronin Pfeffers bald
vergeſſen wird, iſt Herr Göbel ein ausgezeichneter Vertreter.
Todes=Anzeige.
Statt jeder beſonderen Anzeige allen Verwandten,
Freunden und Bekannten die traurige Mittheilung, daß
unſere liebe unvergeßliche Frau, Mutter, Schweſter und
Schwägerin
Frau Jacobi, geb. Schöbor,
nach kurzem, ſchwerem Leiden heute Morgen 5 Uhr ſapft
dem Herrn entſchlaſen iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 6. Mai 1889.
Die Beerdigung findet Mittwoch den 9. Mai,
Nach=
mittags 5 Uhr, vom Sterbehauſe aus, Herdwegſtraße
Nr. 39, ſtatt.
E
Todes-Anzoige.
Statt jeder beſonderen Anzeige hierdurch die traurige
Nachricht, daß es Gott dem Allmächtigen gefallen hat,
unſere liebe Gattin, Tochter, Schweſter und Schwägerin
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 3. Mai.
„Der Pelikan”
E. H. Wenn es darauf ankommt ein Stück modernen Lebens,
durchzogen von intereſſanten ſozialen Gedanken vor dem ſchmalen
Lichtſtreif der Rampen aufzubauen, ſo ſind es die Franzoſen, welche
in dieſem Punkte vielfach als Lehrmeiſter dienen können. Die
Schablone tritt hier zurück gegen die elegante, abwechſelungsreiche
Mache, die Geſtalten der Wirklichkeit triumphieren über das Einerlei
der ſtehenden Rollenfächer. Auch im Pelikanz kann keine der
Perſonen als Gattungsexemplar aufgefaßt werden, es ſind alles
ſelbſiſtändige Individualitäten. Den Marquis von Auberive wird
man ebenſo wenig mit dem deutſchen Luſtſpielonkel identifizieren
wollen als die intriguante Baronin Pfeffers in Vergleich ſtellen
mit den jungen, lebensluſtigen Witwen, die in den Stücken von
Moſer, Schönthan u. a. ein recht langes, durch die
Bühnenüber=
lieferung geheiligtes Daſein führen. Vater und Sohn Giboher,
den eitlen, aber gutmütigen Maréchal, Frau Maréchal, das
fein=
ſühlige junge Mädchen Fernande, Maximilien ꝛc. würden in einen
mehrbändigen Roman verſetzt noch ſehr entwickelungsfähig ſein,
immer ein Beichen, daß in ſolchen Figuren nicht nur Bühnenblut,
ſondern auch Lebenskraft ſteckt. Der „Pelikanr=gehört trotz ſeiner
vielen vortrefflichen Eigenſchaften, unter welchen wir ſeinen
mora=
liſchen Wert in erſter Linie ſtellen möchten, doch nicht zu den
Stücken, die einen ſogenannten ſenſationellen Erfolg davon tragen.
Kein denkender und gefühlvoller Menſch wird ſich der tiefen,
inner=
lichen Wirkung verſchiedener Scenen, z. B. derjenigen, wo
Maxi=
milten dem wiedergefundenen Vater laut weinend an die Bruſt
ſtürzt (3. Akt), entziehen wollen, aber zu lärmendem Applaus regt
der Gang des Dramas weniger an als ſo manches Stück weit
untergeordneten Ranges.
Mit der Aufführung können wir uns durchweg einverſtanden
erklären. Da iſt zuerſt Herr Dalmonico, der den alten Giboyer
Else Petermann, goh. Pogor,
heute früh 16 Uhr nach kurzem Leiden im 36.
Lebens=
jahr zu ſich abzuruſen.
Darmſtadt u. Bensheim, den 5. Mai 1889.
Die trauerndon Hinterbliobonon.
Die Beerdigung findet Dienſtag den 7. Mai
nach=
mittags 5 Uhr in Darmſtadt vom Sterbehauſe,
Viktoria=
ſtraße 46, aus ſtatt.
(5316
Dankſagung.
Für die überaus große und herzliche Theilnahme an
dem unerſetzlichen Verluſte unſerer lieben unvergeßlichen
Frau und Mutter
Harie Halcherok,
ſowie die zahlreichen Blumenſpenden, ſprechen wir hiermit
unſeren innigſten Dank aus.
J. Malcherek nebſt Kinder.
Darmſtadt, den 4. Mai 1889.
(5317
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei. - Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.