Darmstädter Tagblatt 1889


30. April 1889

[  ][ ]

Aoonnementsprei=

152. Labrgang.

Zuſerate

dierteljährlich 1 Mark 50 Pf. ua
Bringerlohn. Auzwärtz werden vo
allen Poſtämtern Beſtellungen end
eegengenomman zu 1 Mark 50 Pf.
pw Quartal uck Poftaufſchlag.

Mit der Sontags=Beilage:
29duſlieltp zealtthuttungvoldtt.

verdenangenommen: un Dernked
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28,
mBeſſungen von Friedr Blößer,
Schießhauzſtraße 14 ſowie auswärtk
von allen Annoneen=Epeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Ereigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Dienstag den 30. April.
Ne 83.
1889.

Polizei=Ve r o r d n u n g.
Das Betreten des Infanterie=Exerzierplatzes zu Darmſtadt während der Truppenübungen betreffend.
Nach Anhörung der Stadtverordneten=Verſammlung wird in Gemäßheit des Art. 56 der Städteordnung mit Ge=
nehmigung
Großherzoglichen Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom 18. April 1889 zu Nr. M. J. 10225 verordnet
was ſolgt:
8 1. Das Betreten des Infanterie=Exerzierplatzes zu Darmſtadt iſt Eivilperſonen während der daſelbſt ſtattfindenden
Truppenübungen unterſagt.
8 2. Wer der Aufforderung des Militärs oder der Polizei=Organe den Platz zu verlaſſen, nicht ſofort Folge leiſtet,
wird mit Geldſtrafe bis zu 10 Mark beſtraft.
Darmſtadt, den 25. April 1889.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
14895
v. Grolman.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen Neupflaſterung der Stiftſtraße wird dieſe Straße von der Soder= bis zur Roßdoͤrferſtraße bis auf Weiteres
für Fuhrwerke und Reiter polizeilich geſperrt.
Darmſtadt, den 27. April 1889.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(4896
v. Grolman.

Brennhulz=Yerſteigerung.
Dienstag den 30. April l. J3., Vormittags 9 Uhr,
werden in dem oberen Lokal der Turngemeinde, Woogsplatz Nr. 5, die nachſte=
henden
Holzſortimente aus dem DiſtrictWoogsberg; des ſtädtiſchen Oberwaldes
oͤffentlich verſteigert:
1307 Raummeter Buchen=Scheiter,
3
Birken=

13
Eichen=

Aspen=

ſodann Mittwoch den 1. Mai l. 33., Vormittags 9 Uhr,
in demſelben Lokal, aus demſelben Diſtrict:
129 Raummeter Buchen=Knüppel,
109,8 Hundert Buchen=Wellen,
Eichen=Wellen,
12
226 Raummeter Buchen=Stöcke,
Eichen=Stöcke.
3
Das eichene, ſowie das buchene Knüppelholz, von Abz. Nr. 810-1163 iſt fürſ
das Magazin vorgejehen und kommt nicht zum Ausgebot.
Darmſtadt, den 20. April 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(4689
J. V.: Riedlinger, Beigeordneter.
Bekanntmachung.
ſ eiſernen Fahrbrücke über den Fluthgraben
Die bei Herſtellung einer ſchmiede=lauf der Pallaswieſe vorkommenden Mau=

rer=, Zimmer= und Schloſſerarbeiten,
ſollen im Wege der Submiſſion vergeben
werden.
Offerten ſind bis
Donnerstag den 2. Mai 1889,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
lauf dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 28,
zur Einſicht offen, woſelbſt auch die For=
mulare
für die Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 23. April 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.=B.:
Riedlinger, Beigeordneter. 14897

Heulieferung.
Für den ſtädtiſchen Faſſelſtall in der
Beſſungerſtraße Nr. 60 ſind 45 Centner
gutes Wieſenheu anzuliefern.
Uebernahmsluſtige wollen auf Grund
der während der Büreauſtunden auf dem
Stadthaus, Zimmer Nr. 13, einzuſehen=
den
Lieferungs=Bedingungen ſchriftliche
Angebote bis längſtens

170

[ ][  ][ ]

1178
Donnerstag den 2. Mai l. J3.,
Vormittags 10 Uhr,
bei uns einreichen.
Darmſtadt, den 27. April 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
14898
Ohly.
Bekanntmachung.
Tapezier Julius Biſchoff und deſſen
Ehefrau Anna geb. Dern, welche 1884
nach Katzenellenbogener Landrecht gehei=
rathet
, haben unterm heutigen Güter=
trennung
vereinbart, ſo daß für die Folge
alles Vermögen, welches die Frau er=
wirbt
, ausſchließliches Vermögen dieſer,
alles Vermögen dagegen, welches der
Mann erwirbt, ausſchließliches Vermögen
des Mannes wird, die ſeither beſtandene
Gütergemeinſchaft alſo aufgehoben iſt.
Darmſtadt, den 11. April 1889.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
14899
Beisler.
Großherzogliches
LandesYoſpitul.
Mittwoch den 8. Mai d. 3s., Vor=
mittags
9 Uhr beginnend,
ſollen in hieſiger Anſtalt circa 90 Stück
gebrauchte eiſerne Bettſtellen und ſon=
ſtige
abgängige Haus= und Küchengeräthe,
getragene Kleider, Bettſtroh, Lumpen,
altes Eiſen und ſonſtiges Metall, alte
Baumaterialien ꝛc., gegen Baarzahlung
öffentlich meiſtbietend verſteigert werden.
Hofheim, am 25. April 1889.
Großherzogliche Landes=Hoſpitalkaſſe.
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hatten wir Gelegenheit uns mit der Behandlung dieſer Artikel ſo vertraut zu machen,
p.
H
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nehmern verabfolgen zu können.
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[ ][  ][ ]

1180

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unſer Geſchäftslokal in Bälde zu verlaſſen.
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2130) Soderftr. 79 im 3. Stock ein
auch 2 unmöblirte Zimmer zu verm.
3661) Kiesſtr. 99 (Manſarde) zwei
gr. Zimmer nebſt Küche an einzelne Dame
oder kleine Familie. Einzuſehen von 4
bis 6 Uhr Mittags.
3930) Ecke der Gervinusſtraße 28
iſt die Manſarde=Wohnung zu vermiethen.
4010) Roßdorferſtr. 13 iſt die Man=
ſarde
an eine ruhige Familie od. einzelne
Dame zu vermiethen und Anfangs Juli
zu beziehen.

4269) Stiftſtraße 52 die Beletage,
beſtehend aus 5 geräumigen Zimmern
mit allem Zubehör, ſowie Mitbenutzung
des Gartens, am 1. Juli event. früher,
zu beziehen.
4293) Niederramſtädterſtr. 11 iſt
der 2. Stock zu vermiethen.
4506) Steinſtraße 8 eine hübſche
Wohnung im mittleren Stock, beſtehend
aus 3 gr. Zimmern, Magdſtube, Küche,
Boden= und Kellerräume bis zum 9. Juni
zu vermiethen. Näheres parterre.
4634) Schloßgartenſtr. 55 kl. Wohng.
an kinderl. Fam. v. e. Perſon per 1. Aug
4697) Wilhelminenſtraße 4 Man=
ſarde
zu verm., Anfangs Juli beziehbar.
4917) Heinheimeſtraße 13 2 Woh=
nungen
zu vermiethen. Näheres Lauten=
ſchlägerſtraße
46.
4918) Niederramſtädterſtraße 36
(Neubau) parterre 3 Zimmer, 2 Entreſol,
Beletage 5 Zimmer mit Balkon, 2. Stoch
5 Zimmer, Manſarde 3 gerade, 1 ſchräges
Zimmer, hochelegant eingerichtet, mit allen
Bequemlichkeiten, per 1. Juli zu verm
Näheres Nr. 32 parterre.
4919) Sandſtr. 24 kleine freundliche
Wohnung mit Ausſicht nach dem Garten.
4920) Schloßgartenplatz 2 zwei Z.,
Küche und Zubehör ſogleich.
4921) Arheilgerſtraße 14 eine Woh=
nung
zu vermiethen.
4922) Carlsſtraße 54 erſter Stock
4 Zimmer, Küche, Waſſerltg. nebſt Zu=
behör
zu verm. und gleich beziehbar.
4923) Lautenſchlägerſtraße 1 eine
Stube an eine Perſon zu verm.

4700) Kaupſtraße 1 ein Laden für
ein Spezereigeſchäft zu vermiethen.

2451) Ballonplatz 11, I. Stock, Vorderh.,
ein gut möbl. Zimmer, ſepar. Eingang,
gegenüb. dem Schulhaus.
3425) Ludwigsſtr. 1. 2. St., zwei
große, ſchön möbl. Zimmer zu vermiethen
ev. auch einzeln.
3426) Ballonplatz 7 zwei ſchön möbl.
Zimmer ſofort beziehbar.
3797) Kiesſtr. 30 möbl. Zimmer mit
oder ohne Penſion.

4836) Ruthsſtr. 5 part. einſchön möbl.
Zimmer oder 2 unmöblirte, auf Verlangen
mit Bedienung, ſogleich zu verm.
4924) Steinſtr. 5 gut möbl. großes
Zimmer, ebendaſelbſt auch ein kleines.
4925) Alexanderſtr. 6 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
4926) Nieder=Ramſtädterſtr. 50
I. St. ein gut möbl. Zimmer zu verm.

Eine ſehr ruhige Familie,
aus drei erwachſenen Per=
ſonen
beſtehend, wünſcht eine
freundliche hübſche Wohnung
von 6 Zimmern nebſt Zubehör in der
Hügel=, oberen Kies= Heinrichs= Hoff=
maͤnns
= oder Hochſtraße gelegen, per Ende
Juli oder etwas früher zu miethen.
Eine Wohnung, mit welcher Gartengenuß
verbunden, wird bevorzugt.
Offerten unter F. Nr. 75 mit
äußerſt geſtellten Preiſen nimmt die
Expedition entgegen.

zu mäßigem Zinsfuß per 1. Oktober
1889 auf erſte Hypothek, ganz oder
getrennt, abzugeben. Alles Nähere
durch den Agenten
Carl Schnabel,
Hügelſtraße 15. (4926

ſin Herr ſucht zum 1. Mai eine ruhige
gutmöblirte Wohnung.
von 2 Zimmern, nicht zu weit von der
Infanterie=Kaſerne.- Offerten unter St.
an die Expedition.
(4730

Dragoner-Caserno,
in Nähe derſelben ein 3ſtöckiges Haus
mit eleganten Wohnräumen, Stallung
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erb. unter R. 75 an die Exped. (4842
ſin Schüler der höheren Lehranſtalten,
C oder ein anſtändiges Fränlein, ſowie
Herr findet Mühlſtraße 14 ein gut möbl.
Zimmer mit oder ohne Penſion. (4426

Per Mai und Juni werden in
der Nähe der Artillerie=oder Kaval=
lerie
=Caſerne 1-2 möblirte Zimmer
geſucht. Anerbieten unter L. L. an
[4882
die Exped. d. Bl.

[ ][  ][ ]

Nr. 83
1183
546
Pholograpusohss Hleuer znsol,
Capellplatz Nr. 8, gegenüber dem Großh. Realgymnaſium.
Auſuahmen ſinden täglich statt
(4035
von Morgens 9 Uhr bis Nachmittags 5 Uhr.
Alice=Verens.
Rochſchuſe des
Am 1. Mai, Vormittags 8 Uhr, beginnt ein neuer Curſus.
In die zweite Abtheilung, Schulgeld 10 Mk. monatlich, können noch
1 bis 2 Schülerinnen aufgenommen werden.
Anmeldungen nimmt entgegen Frl. Brand, Louiſenſtraße 40.
Der Vorstand.
14839

Das neue Schuljahr der unter der oberen Leitung der Großherzoglichen Kreis=
ſchul
=Commiſſion ſtehenden kaufmänniſchen Fortbildungsſchule wird
Montag den C. Mai d. J.
beginnen. Der Unterricht wird an drei Abenden in der Woche und zwar am
Montag, Dienstag und Donnerstag, pünktlich von 8 bis 10 Uhr, in dem ſtädtiſchen
Schulhauſe hinter der Stadtkirche ertheilt und umfaßt folgende Fücher:
1) Kaufmänniſches Rechnen. 2) Einfache und doppelte Buch=
führung
, Conto=Corrent=Verkehr. 3) Wechſellehre u. Wechſelrecht.
4) Kaufmänniſche Correſpondenz. 5) Unterricht zur Anfertig ung
von Quittungen, Schuldſcheinen, Bürgſchaftsſcheinen, Vollmachten,
Verträgen ꝛc. 6) Handelsgeographie. 7) Deutſche u. lateiniſche
Currentſchrift, Unterricht in der Rundſchrift. 8) Franzöſiſche
Sprachlehre in zwei Curſen und zwar einer für Anfänger und
einer für Fortgeſchrittene.
Anmeldungen nimmt Herr Kaufmann Th. Kalbſass, Marktplatz 10,
bis 2. Mai d. J. entgegen und iſt auf Wunſch gerne bereit nähere Auskunft zu
ertheilen. Alle Schüler, welche die kaufmänn. Fortbildungsſchule zu beſuchen wün=
ſchen
, haben ſich
am Donnerstag den 2. Mai, pünktlich 8 Uhr Abends,
in dem Schulhauſe hinter der Stadtkirche,
behufs Eintheilung in die verſchiedenen Claſſen einzufinden und die betreffenden
Entlaſſungs=Schulzeugniſſe mitzubringen.
Wir machen ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß im Herbſt keine Auf=
nahmen
von Schülern ſtattfinden können, da nach den gemachten Erfahrungen
der Lehrgang zu weſentlich beeinträchtigt wird und bringen Vorſtehendes insbeſondere,
zur Kenntnißnahme der Eltern und der Herren Prinzipale.
Nur ganz ausnahmsweiſe kann auf beſonderes Anſuchen bei dem Curatorium
die Aufnahme von ſolchen Schülern ſpäter ſtattfinden, welche friſch hierher hinzu=
ziehen
. Wir fügen eben noch bei, daß der regelmäßige Beſuch unſerer Schule
laut Verfügung der Großherzogl. Kreisſchul=Commiſſion von dem Beſuche der obli=
gatoriſchen
ſtädtiſchen Fortbildungsſchule entbindet.
Darmſtadt, am 25. April 1885.
(477-
Das Curatorium der kaufmänniſchen Fortbildungsſchule.
Lapep.
Réstau, alion Haller, Saalbauſtraße.
Während der Anweſenheit des Rieſenkellners Mr. Gebrino:
Jeden Abend Coneert ohne Enirée.
Zu zahlreichem Beſuch ladet höflichſt ein
Fritz Haller. (4929

Hauzfrauen Yerrin.
Gegen Vorzeigung der Mitgliederkarten können Mittwoch den 7. Don=
nerstag
den 8. und Freitag den 9. Mai d. 33., die Rückzahlungen in
Empfang genommen werden.
Darmſtadt, den 1. Mai 1889.
14930
Der Vorstand.

4649) Eine geſunde Schenkamme
kann nachweiſen Frau Hebamme Winkler,
Beſſungen, Kiesbergſtr. 14.

Eine Kleidermacherin,
auch im Weißnähen u. Ausbeſſern geübt,
wünſcht noch einige Kunden. Näheres
Soderſtr. 18 Manſarde.
[4931
4932) Ein Müdchen, welches d. Küche
ſelbſtſtändig vorſtehen kann und gute 39.
beſitzt, ſucht auf ſofort Stelle. Stellen=
büreau
Beck, Mathildenplatz 11.

4933) Ein anſtänd. geſetztes Mädchen
ſucht Stelle als Haushälterin zu einem
Herrn. 2 feine Hausmädchen können
nachgewieſen werden. Eine einfache
Reſtaurationsköchin nach auswärts ge=
ſucht
. - Franks Stellenbüreau, Eliſa=
bethenſtraße
9.

4934) Eine Köchin empfiehlt ſich zum
Kochen bei Feſtlichkeiten, auch als Aus=
hülfe
. Marienplatz 8. II.

4935) Eine Frau nimmt Monatſtelle
an. Ballonplatz 7 Vorderh, 1 Tr. hoch.

ſFin Müdchen, im Weißzeugnähen u.
C Ausbeſſern, auch auf der Maſchin=
geübt
, wünſcht noch Kunden, per Tag eine
Mark. Zu erfr. Schloßgaſſe 10 i. Laden.

4937) Eine junge Frau ſucht Lauf=
dienſt
. Näh. Waldſtr. 22 Stb. l. 2 Tr.

4938) Eine reinl. junge Frau ſucht
Monatdienſt. Heinheimerſtr. 3 Seitenb.

4939) Ein zuverläſſ. Dienſtmädchen
ſucht Laufdienſt. Hinkelsgaſſe 20.
4940) Ein junger, verheiratheter, ſtadt=
kundiger
Mann ſucht eine Stelle als,
Büreaudiener oder dergl.
Näheres Expedition.

4756) Ein ſolider Herrſchafts=
kutſcher
mit prima Zeugniſſen, iſt durch
Sterbfall genöthigt anderweitigen Dienſt
anzunehmen. Kutſcher oder Diener. Näh.
durch Steul, Mühlſtraße 28.
Ein junger Mann,
26 J. alt, der hauptſächlich mit Pferden
umzugehen verſteht, ſ. Stelle als Kutſcher.
Näheres Expedition.
[4941

4861) Ein brav. Mädchen, w. zu Hauſe
ſchlafen kann, geſucht. Annaſtr. 10. 1. St.
4659) Ein braves Mädchen zwiſchen
15-17 Jahren geſucht. Zu erfragen
Nieder=Namſtädterſtraße 21.
4855) Ein Dienſtmädchen ſofort ge=
ſucht
. Wilhelminenſtr. 15. 1 Stiege.

4942) Ein junges Mädchen zu
Kindern geſucht.
Eſchollbrückerſtraße 8, part.

[ ][  ][ ]

1183

uch

be

ladl=

6)
1)

be
15
2e
25
A4r
30
42

F.
2
ſee

Frauen und Hädehen
werden mit Hand= und Maſchinen= Näh=
arbeiten
außer dem Hauſe beſchäftigt.
Strumpfwaarenfabrik
4859)
Schloßgartenſtraße 65.
Ordentliche Jungen und
Mädchen
für leichte, ſaubere Arbeit geſucht. (4022
Aug. Kohlstadt & Cie.

Ar. 83

4865) Zur Anfertigung feiner Leder=
Arbeiten wird eine auf Säulenmaſchine
tüchtig geübte Stepperin geſucht. Arbeit
dauernd und lohnend. Näheres in der
Expedition.
Gute Arbeiterinnen

ucht

Hätha Rühl,
Damen=Confektion. (4717

Lehrmädchen
in eine Damen=Confektion geſucht.
Sehr günſtige Bedingungen.
Wo? ſagt die Expedition.
(4718
4943) Einige Mädchen finden loh.
nende Beſchäftigung im Nudellegen.
A. Girmscheid.
Daſelbſt ein Kiſtenſchreiner für
dauernd geſucht.
4944) Ein Lehrmädchen und ein=
Verkäuferin in ein Kurzwaarengeſchäft
geſucht. - Frauk's Stellenbüreau, Eliſa=
bethenſtraße
9.

4945) Ein braves Dienſtmädchen ſo=
gleich
geſucht. Näh. in der Exp. d. Bl.
4946) Ein m allen Hausarbenen er=
fahrenes
, brabes Dienſtmüdchen ſofort
geſucht. Kahlertſtr. 3. 2. St.

4767) Ein junger, tüchtiger
Schrehmer,
welcher ſich als Modellſchreiner ausbilden
will, wird für dauernde Arbeit bei gutem
Lohn geſucht.
Venuloth & Ellenberger.
Tüchtigen Rahmenmacher
(4867
für dauernd geſucht.
Glaſerei Rettig. Lautenſchlägerſtr. 9.
4947) Einen Buchbindergeſellen
Th. Zauſch. Louiſenſtr. 12.

4948) Sofort einen tüchtigen Schloſſer
geſucht. Dauernde Arbeit.
Geiſt, Promenade 39.

4949) Ein Junge von 15-16 Jahren
für leichte Arbeit geſucht. Soderſtr. 14.
4950) Lehrling geſucht.
Louis Andres, Uhrmacher,
Lautenſchlägerſtr. 10.

4951) Einen Lehrling ſucht
G. Stork, Gold= u. Silberarbeiter.

Wir haben die Einrichtung getroffen, daß an den in unſerer Schule errichteten
zwei Curſen für franzöſiſchen Unterricht:
a. für Anfänger und b. für Fortgeſchrittene
junge Kaufleute theilnehmen können.
Herr Kaufmann Th. Malbſuss, Marktplatz Nr. 10, iſt gerne bereit, auf
Wunſch nähere Auskunft zu ertheilen.
Schriftliche oder mündliche Anmeldungen zur Theilnahme an dieſem Unterricht
beliebe man
[4952
bis ſpäteſtens den 2. Mai
an den vorſtehend benannten Herrn zu richten oder am 2. Mai Abends von
8 bis 9 Uhr perſönlich im Schullokale hinter der Stadtkirche zu bewirken.
Das Honorar für zwei Stunden wöchentlich beträgt M. 2. 50 per Monat.
Das Curatorium der kaufmänniſchen Fortbildungsſchule.

L2.
dank fur HHanoer und Anduſtrte.
Wir bringen hiermit zur Kenntniß, daß die Dibidende für das Geſchäftsjahr
1888 auf
M. 38.60 pro Actie
feſtgeſetzt wurde.
Bezüglich Erhebung der Dividende iſt durch Generalverſammlungsbeſchluß be=
ſtimmt
, daß der Abſchlags=Dividende=Coupon Nr. 9 vom 2. Januar 1889 und der
Reſt=Dividende=Coupon Nr. 1X. vom 1. Mai 1889 gleichzeitig einzureichen ſind, daß
aber bei etwaiger getrennter Einreichung der Dividende=Coupons, der Abſchlags=
Dividende=Cpupon mit Mt. 10 und der Reſt=Dividende=Coupon mit M. 28.60 ein=
gelöſt
wird.
Die Auszahlung erfolgt vom 1. Mai cr. ab gegen Einreichung der Divi=
dende
=Coupons
bei unſeren Kaſſen in Darmſtadt und in Berlin (chinkelplatz 4),
bei unſerer Filiale in Frankfurt a. M.,
ſowie bis zum 30. Juni ecr. bei den ſonſt bekannt gegebenen Stellen.
Die Coupons bitten wir in Begleitung arithmetiſch geordneter Nummern=
Verzeichniſſe, zu welchen an vorgenannten Stellen Formulare zu erhalten ſind
einzureichen.
Nach dem 30. Juni 1889 werden die Coupons nur bei uns in Darmſtadt
und Berlin und bei unſerer Filiale in Frankfurt a. M. ausbezahlt.
Zugleich machen wir, auf gerichtliche Weiſung, bekannt, daß wegen der
Actien Nr. 50727, 96942 und 20655 unſeres Inſtituts das geſetzliche
Amortiſationsverfahren bei Großherzoglichem Amtsgericht Darmſtadt I einge=
leitet
iſt.
Darmſtadt, im April 1889.
(4953
Die Direction.

Generalverſammlung
Ordentliche
des
Darmstädter
ſeverbehallevereins
(eingetragene Genoſſenſchaft.)
Donnerstag den 2. Mai 1889, Abends 8 Uhr, im hinteren
Saale der Brauerei L. Hess hier, Kirchſtraße 3.
Geſchäftsbericht.
Tagesordnung: 1
2) Rechnungsablage pro 1888.
3) Antrag auf Decharge.
4) Ergänzungswahl des Ausſchuſſes.
4954
L. Vogel, Vorſitzender des Ausſchuſſes.
Ein dreiſtöckiges, gut rentables
Kaufm. Correſpondenz,
auch franz, ſowie Buchhaltung in den E Wohnhaus im öflichen Stadt=
Nachmittagsſidn. gegen mäß. Vergütung ⬜Aviertel zu kaufen geſucht. Unter
übern. Gefl. Off. unter W. Z. 75 anſ Discretion.- Offerten mit Preisangabe
14955 unter E. Nr. 2 a. d. Exped. 4956
die Expedition.

[ ][  ][ ]

Nr. 83
1184
Allgemeine Ronten-Anslall zu Gullgarl.
Gegründet 1833. - Geſammtvermögen 59 Millionen Mark.
Anlage von Kapitalien auf ſofort beginnende lebenslängliche Leibrenten:
Jährliche Rente aus einer Einlage von 1000 Hark.,
Lebensaller beim Eintritt z. B.: 40 45 50 55 60 65 70 Jahre,
Betrag der Rente: Mk. 64.10 6850 74. - 80.80 89.30 10030 116.10,
mit Anſpruch auf die jährliche Dividende,
welche ſeit 25 Jahren,10 bis 25 pEt. der Rente betragen hat. Die Rente der 55jährigen Perſon erhoht ſich beiſpielsweiſe
bei 10 pCt. Dividende lgegenwärtiger Satz) von Mk. 80.80 auf 88.80.
Die Einlagen können für jedes Lebensalter und auch mit Rückvergütung gemacht werden, in welch letzterem Falle ſich
die Rente etwas niedriger ſtellt. Zwei im Leben verbundene Perſonen können gegenſeitig einlegen.
Bei einer jährlichen Rente von wenigſtens Mk. 100 wird halbjährlicher Bezug geſtattet; die Renten=Coupons
lauten auf 31. Dezember freſp. auch 30. Juni) und werden durch die Generalagentur in vollem Betrage ausgezahlt.
Das einzulegende Kapital wird auf Reichsbank=Giro=Conto der General=Agentur oder bei der Bank für Han=
del
und Induſtrie koſtenfrei eingezahlt, auch wird der Verkauf von Werthpapieren übernommen.
Anzahl der auf ſofortige Renten Verſicherten Ende 1887. 13,088, welche eine jährliche Rente von Ml. 1018.400 beziehen.
Wir machen auf obige Kapitalanlage (Tafel B) beſonders aufmerkſam, weil es bei dem geſunkenen Zinsfuß vielen
Perſonen, insbeſondere ſolchen, welche lediglich auf das Erträgniß ihrer Kapitalien angewieſen ſind, von Werth iſt, eine Ge=
legenheit
zu haben, ihr Einkommen weſentlich zu erhöhen, oder Erſatz für den niederen Zinsfuß zu erhalten.
[1380
Die Antragsſtellung, Statuten, Proſpekte ſowie alle nähere eingehende Auskunſt durch die
General=Agentur Darmſtadt: Vr. EEert, Ecke der Riedeſel= u. Saalbauſtr. 65.

SUUAuIAATIIU)
Eine Partie Mädchen- und Mnaben-Müte aus Atlas,
Cachemire, Percal und Spitzen, in den neueſten Façons, gebe um
ſchnellſtens zu räumen, unterm Koſtenpreis.

R. Heyer & Co.

o

Deutſcher und öſterreichiſcher Alpenverein.
Sektion Darmſtadt.
Mittwoch den 1. Mai, Abends 8½ Uhr, im
Saalbau (Damensalon).
Monats=Verſammlung.
Vortrag des Herrn Oberſchulrath W. Soldan: Ueber
die Ferwallalpen.
4958
Der Sektionsvorſtand.

OGRRG1110611046T 1 U66-6a00
der Hgl. Preuss. u. Rais. Oesterr. Hof=Chocolade-Pahr.:
Gebrüder Stollverch, Hölm.
Derselbe ist nach einem in den meisten Ländern patentirten Verſahren aus edlen
Caeaosorten bergostelt und gibt Aurch einkachen Auſeus von kochendem Waser oder sieden.
der Milch ein gebundenes, hygienisches, leicht verdauliches und nahrhaſtes Getränk.
Der Stollwerck’sche schnellösliche Cacao ist verbürgk rein und frei von Chemischen
Lusätzen, wolcho bei dem sogenannten hollindisehen Vorfahren Gearbeitung mit Soda und
Pottasche) die Löslichkeit bewirken.
Zu haben in Büchsen von 500, 250 und 125 Gramm allerorts in den beseren
Conditoreien, Kolonial und Delicatesen Geschäſten, Louie in den Apotheken.

4a
2
HA.

riſh.
Mshis

6
Dür engliſchen Unterricht werden Kla=
3F vierſtunden ertheilt. Offerten unter
(4959
L. P. Z. an die Expedition.

Täſche zum Waſchen u. Bleichen wird
AO angenommen unter Garantie.
Gg. Walther II., Malchen.8.

4961) Einen kräftigen Lehrling ſucht
zum ſofortigen Eintritt Auguſt Gold=
ſchmidt
, Bäckermſtr., gr. Ochſengaſſe 32.

4962) Ein hieſiges Bankgeſchäft ſucht
einen Lehrling.
Schriftliche Offerten ſind einzureichen
unter A. B. bei der Expedition.

4024) Einen ſtarken Lehrling ſucht
J. Heberer, Hofſchreiner.

p.
Fs werden Damenkleider, ſowie alle
C. Umänderungen aufs neueſte und
geſchmackvollſte angefertigt und erſtaunlich
billig arrangirt.
[4963
Eliſabethenſtr. 66 Hinterh., 1 St. hoch.

Verlorem

am Sonntag den 28. eine Broſche ( ild=
niß
Kaiſer Friedrichs, Zweimarkſtückh von
der unteren Rheinſtraße nach dem Fried=
hof
bis Beſſ. Roßdorferſtr. Dem Wieder=
bringer
gute Belohn. Abzugeben Exped.
Brockhaus Convers. Lexikon,
neueſte 13. Auflage, zu kaufen geſucht.-
Frco.=Offerten mit Preisforderung unter
J. L. 100 poſtlagernd Darmſtadt. ſ4965
23,000 oder 1,000 A.
ſauf gute erſte Hypothek auszuleihen.
Näheres Expedition.
4478
4966) Eliſabethenſtr. 28 im Hinterh.
ein möbl. Zimmer per ſof. zu vermiethen.

4967) Soderſtr. 52 1. St. ein hübſch
möblirtes Zimmer billig zu vermiethen.

4752) Ein Mädchen, in allem be=
wandert
, ſucht ſofort Aushülfſtelle. Näh.
Frau Holſchuh, Holzſtraße 13.

[ ][  ][ ]

4968) Einige geülbte
Mödiſkinnen
zum ſofortigen Eintritt geſucht.
Wilhelm Reichenbach jun.,
Markt 2.

G. L. DAlsk aC0.
4
EEnrBl-Annonecn-tuetorion
der deutschen u. ausländ. Leitungen His.
rRAnkrusT a. M.
JeEnzia, UAnsuno, LEwzia ete. ote
Billigsto und prompto Beförderung
ſ09
A NTElGEN
in alle Leitungen aller Länder.
5706
AUsNattrreist
grösseren Aukträgenß
AAVOVCEN-Movorol.
iele holländ., bolg., itnlien ote Zektun;

Nr. 83
Vühlſtraße 28 Wohnung und Koſt
6 für Arbeiter bei Steul. (4843
Stiftungskarten.
Die von der Vereinigung für bürgerliche
Beſtattung eingeführten Stiftungskarten zu
Gunſten hieſiger Wohlthätigkeits=Anſtalten,
welche bei Trauerfällen an Stelle von Blumen=
penden
benutzt werden können (Preis 50 Pf.
ſnd zu haben bei den Herren: Wilh. Manck,
Ballonplatz. J. Göttmann, Schulſtraße.
C. C. W. Kaminsky, Marktpaſſage. W.
Wedel Nachf., Obergaſſe. G. Baltz. Alexander.
ſtraße. Weis & Egenolf, Ludwigſtraße. C
Hammann, Caſinoſtr. C. Watzinger, Wil=
helminenſtraße
. C. C. Kleber, Mathilden=
platz
. A. J. Supp, Markt. V. Weismüller,
Eliſabethenſtraße. L. Kuhn, Karlsſtraße. L.
Säng, Schmitt'ſche Schulbuchhandlg., Kirch=
ſtraße
. Buchhalter Roth CL. C. Wittich'ſche
Hofbuchdruckerei). Rendant Henſing. Eliſa=
bethenſtraße
. C. F. Naumann, Liebigsplatz.
G. Thieß. Eliſabethenſtraße. D. Fair a Söhne.
H. Lautz. Rheinſtraße. L. B. Müller, Schul=
ſtraße
. A. Marburg und C. Nohl in Beſ=
ſungen
.

1185
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 30. April.
5. Vorſtellung i. d. 9. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten gültig.)
Die Bluthochzeit.
Trauerſpiel in 4 Akten von Albert Lindner
Katharina von Medici
Frl. Berl.
König Karl 1X.
Herr Wagner.
Heinrich, König von Navarra Herr Edward.
Heinrich von Anjou
Herr Göbel.
Franz von Alençon
Herr Steude.
Heinrich von Guiſe
Herr Hacker.
Der Kardinal von Lothringen Herr Knispel.
Coligni
Hr. Dalmonico.
Herr von Rioux
Herr Sachs.
Voltrot
Herr Mickler.
Der Magus..
Herr Leib.
Ein Mönch
Herr Klotz.
Tavannes
Herr Hartig.
Prinz Condé
Herr Fiſcher.
Graf Teligni
Herr Ebrecht.
Margarethe von Valois
Frl. Cramer.
Die Marquiſe von Fontanges Frl. v. Felden.
Reichskanzler
Herr Müller.

Kammerherr
Herr Knörzer.
Anfang¼7 Uhr. Ende gegen ½10 Uhr

Abonnements
auf das
Durmſtädter Tagblatt,
pro Cuartal Mlt. 1. 50,
werden fortwährend in der Expedition ſowie von
allen Poſtanſtalten für die Monate Mai und Juni
ſentgegengenommen.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Die Meldung, die Kaiſerin Auguſta Victoria
werde mit den kaiſerlichen Prinzen im Laufe dieſer Woche einen
Beſuch in Homburg v. d. H. machen, beſtätigt ſich nicht.
In Marinekreiſen wird angenommen, Kaiſer Wilhelm werde
nach der in der zweiten Hälfte Juli beabſichtigten Reiſe nach Eng=
Land auf der Rückfahrt vielleicht auch die norweaiſche Küſte bis
ſetwa zu den Lofoten=Inſeln, wo ſie die ſchönſten Blicke bietet, be=
ſuchen
. Dagegen iſt von dem Plan einer Reiſe des Kaiſers nach
dem Nordcap nichts bekannt, und von einer Einladung ſeitens des
Königs von Schweden, der den Kaiſer an jener Küſte nicht em=
Pfangen könnte, hat auch ſonſt nichts verlautet. Der Ausflug des
Kaiſers würde übrigens wohl jedenfalls nur ein kurzer ſein.
Der Kronprinz von Rumänien, welcher am 26. eine längere
Uuterredung mit dem Fürſten Bismarck hatte und ſich am 27. von
ſeinen Regimentskameraden in Potsdam verabſchiedete, iſt am 28.
abends in Begleitung des Major v. Schibgen von Berlin nach
Bukareſt abgereiſt, wo er in den erſten Tagen des Mai ein=
treffen
wird.
Die Miniſter v. Maybach und Verdi du Vernois ſind in Ber=
Uin eingetroffen.
Die Herrenhauskommiſſion lehnte am 27. mit großer Mehrheit
das Polizeikoſtengeſetz ab.
Nachdem nunmehr auch engliſcherſeits die Namen der zur
Samoakonferenz Delegierten bekannt gemacht ſind, werden an der
Konferenz= überhaupt teilnehmen: von Deutſchland der Staats=
miniſter
und Staatsſekretär im Auswärtigen Amt Graf Herbert,
Bismarck, der Wirkliche Geh. Legationsrat Baron von Holſtein und
der Geh. Legationsrat Dr. Krauel; von England der Berliner
Botſchafter Cir E. Malet, der Berner Geſandte Scott und der
Spezialattachs für Handelsangelegenheiten in Varis Crowe; von
Nordamerika die Herren J. A. Kaſſon, W. W. Phelps und G. H.
Bates. Den Vorſitz in den Sitzungen, die bekanntlich am 29. April
begannen, wird der Staatsminiſter Graf Herbert Bismarck führen.
Die Nordd. Allg. 8tg. ſchreibt: Die amerikaniſchen Bevoll=
mächtigten
zur Samoa=Konferenz. die Herren Caſſon, Phelps und
Bates, ſind Freitag abend in Berlin angekommen und machten
Samstags auf dem Auswärtigen Amt dem Staatsſekretär Grafen,
v. Bismarck ihren Antrittsbeſuch. Bei dieſer Gelegenheit erklärte
Bates, er bedauere, daß ein ſeine Unterſchrift tragender Artikel im
letzten Hefte einer amerikaniſchen Monatsſchrift veröffentlicht und
in der deutſchen Preſſe vielfach bemerkt worden ſei. Er benutze
gern den Anlaß, um hervorzuheben, daß jene litterariſche Kund=
gebung
, die vielleicht infolge unvollkommener Ueberſetzungen zu
Mißdeutungen Veranlaſſung gegeben habe, von ihm zu einer Zeit

geſchrieben worden ſei, als die Weißbücher noch nicht vorgelegen
hätten und als ihm der Gedanke fern gelegen habe, er könne, ob=
gleich
der jetzigen Regierungspartei nicht angehörig, zum Bevoll=
mächtigten
für die Samoa=Konferenz berufen werden; er habe, ſo=
bald
er von ſeiner Beſtallung Kenntnis erhalten, alle Schritte ge=
than
, um das Erſcheinen ſeiner Abhandlung zu verhindern; zu
ſeinem lebhaften Bedauern habe aber die betreffende Redaktion ſich
wegen techniſcher Schwierigkeiten außer Stande erklärt, den ſchon
ſtereothpierten Artikel zu unterdrücken. Herr Bates erklärte, daß
er ſeine Abhandlung nur als unvollſtändig unterrichteter Privat=
mann
geſchrieben habe; nach dem Bekanntwerden der im Weißbuch
veröffentlichten Depeſchen, welche für die lohale Haltung der deut=
ſchen
Regierung Zeugnis ablegten, ſei der Artikel gegenſtandslos
geworden. Herr Bates fügte hinzu, er habe volle Achtung vor der
deutſchen Nation, welcher die Vereinigten Staaten viel zu ver=
danken
hätten und nichts habe ihm ferner gelegen, als Deutſchland
oder ſeine Regierung verletzen zu wollen. Er ſchloß mit dem Aus=
druck
des Wunſches, daß ſeine Erklärung zur öffentlichen Kenntnis
kommen und dazu beitragen möge, die in der deutſchen Preſſe gegen
ihn zu Tage getretene Verſtimmung vollkommen zu beſeitigen.
Der Ausweis der zur Anſchreibung gelangten Reichseinnahmen
an Zöllen und gemeinſchaftlichen Verbrauchsſteuern, ſowie anderer
Einnahmen für die Zeit vom 1. April 1888 bis Ende März 1889
ergiebt, daß die ſogenannte Börſenſteuer eine erſtaunliche Höhe
gegen die Vorjahre und den Voranſchlag erreicht hat, was wohl
hauptſächlich auch auf die in Blüte befindlichen Gründungen zurück=
zuführen
iſt. Auch die Zölle haben einen beträchtlich höhern Betrag
ergeben, als er für das laufende Jahr vorgeſehen iſt, wohl eine
Folge der erhöhten Getreide=Einfuhr, die zur Ergänzung der
deutſchen Ernte notwendig geweſen iſt. Was die Verbrauchs=
abgaben
von Branntwein und Zucker betrifft, ſo iſt ein Vergleich
mit den Vorjahren nicht angebracht, da beide ſich noch im Ueber=
gangsſtadium
befinden. Immerhin zeigt ſich, daß bei der Zucker=
ſteuer
die gehegten Erwartungen der Erfüllung nahe ſind und daß
bei der Verbrauchsabgabe von Branntwein, deren Ergebnis zögernd
hervortritt, die Hoffnung berechtigt iſt, daß auch hier der in Aus=
ſicht
genommene Ertrag erreicht werden wird.
Aus Stuttgart wird gemeldet, daß man dort der Rückkehr des
Königspaares aus Nizza am 10. Mai entgegen ſieht. Kaiſer Wilhelm
wird bei ſeinem nächſten aus Anlaß der Jubiläumsfeierlichkeiten
ſtattfindenden Beſuche von der Kaiſerin begleitet ſein. Schon vor
dem Kaiſerpaare werden der Prinzregent von Bayern, der König
von Sachſen, der Großherzog von Baden und zwei ruſſiſche Groß=
fürſten
hier eintreffen. In der Erörterung über die Verwendung
eines Teils der Ueberſchüſſe zu außerordentlicher Schuldentilgung
lehnte Miniſter v. Schmid dies in der württembergiſchen Kammer,
mit Rückſicht auf die ohnehin bedrängten kleinen Kapitaliſten ab,
welche dadurch nur neuen Zinsverluſt haben würden.
Der elſaß=lothringiſche Landesausſchuß iſt zur Fortſetzung der
Tagung auf den 1. Mar einberufen worden. Zur Beſetzung der
durch den Tod des Herrn v. Stichaner erledigten Bezirkspräſidenten=
ſtelle
von Unter=Elſaß iſt Baron Zorn v. Bulach (Sohn) in Aus=
ſicht
genommen. Verſelbe ſteht bekanntlich auf deutſchem Standpunkt.
Ein ſchleswig'ſcher Lehrer, deſſen Schulkinder im März 1888
bei der Mitteilung der Nachricht von dem Hinſcheiden Kaiſer
Wilhelms ein Hurrah anſtimmten, iſt vom Kultusminiſter ſeines
Amtes entſetzt worden.
171

[ ][  ][ ]

1186
Nr. 83

Schweiz. Der Polizei=Inſpektor Wohlgemuth von Mühlhauſen
wurde aus der Haft entlaſſen.
Bei einer Schießübung des Bataillons Nr. 84 weigerte ſich
vor einigen Tagen die 3. Kompagnie um die Mittagszeit die
Uebungen fortzuſetzen und beſchloß mit Stimmenmehrheit; das
Gefecht abzubrechen; ferner wurde eine Beſchwerde an den Bundes=
rat
darüber aufgeſetzt, daß der im Generalbefehl vorgeſehene täg=
liche
Dienſt von acht Stunden überſchritten werde. Mit einer
Anzahl Unterſchriften verſehen, ging das Schriftſtück nach Bern ab.
Bei dieſer Uebung ſcheint auch die Munitionskontrole ungenügend
geweſen zu ſein, da offenbar von hier die ſcharfen Patronen her=
rühren
, welche eine ſo traurige Rolle ſpielen ſollten. Die N. 8.
8tg. bezeichnet das Benehmen der betreffenden Mannſchaften des
Bataillons 84 gradezu als Aufruhr und Meuterei und hofft, daß
ein Kriegsgericht darüber urteilen wird. Sie ſagt: Der Grund=
und Eckſtein jeder Armee, die Disziplin, iſt aufs gröbſte verletzt,
worden; eine Armee, die Meuterer und Aufrührer unbeſtraft ließe,
ſchände ſich ſelbſt und wird nie ſiegens.
Oeſterreich=Angarn. Der Kaiſer empfing am 27. den Erz=
herzog
Franz Ferdinand. Nachher fuhr der Kaiſer ohne Begleitung
in die Kapuzienerkirche und ſtieg mit dem Pater Guardian in die
Gruft zum Sarge des verewigten Sohnes hinab.
Die Reiſe des Grafen Taaffe nach Prag iſt ergebnislos ge=
blieben
, da das Miniſterium und die Regierungspartei die Forderung
der Deutſchen bezüglich der Zweiteilung Böhmens nicht bewilligen
wollen.
Die Wiener und Provinzpreſſe kündigt gleichzeitig an. daß
Miniſter Gautſch dem Herrenhauſe im Mai drei Volksſchul
Novellen vorlegt betreffend Aenderung des Reichsvolksſchulgeſetzes,
Aenderung der Schulaufſicht und des Religionsunterrichts an
Volksſchulen.
Jrankreich. Die Behauptung der Opinione: die franzöſiſche
Regierung habe dem Vatikan urgend ein Verſprechen betreffs
Wiederherſtellung der weltlichen Macht des Papſtes gemacht, wird
in Regierungskreiſen für unbegründet erklärt.
Der Unterſuchungsausſchuß des höchſten Gerichtshofes im
Boulangiſtenprozeß hielt am 27. vormittags eine Vollſitzung, in
welcher der Bericht des Polizeikommiſſars Clement entgegengenommen
wurde über die Hausſuchungen der letzten Tage und die noch in
den nächſten Tagen ſtattfindenden. In einer zweiten Sitzung am
Nachmittag wurde mit Freyeinet verhandelt; die Vernehmung war
kurz. Der Ausſchuß erneuerte für alle Beamten die ſtrenge Weiſung
auf Wahrung des Geheimniſſes, insbeſondere da einge Ueber=
tretungen
des Befehls in den letzten Tagen vorgekommen ſeien.
Am 27. fand im Handelsgericht eine Verſammlung der Aktionäre
der Kupfergeſellſchaft ſtatt, welcher die Bilanz vorgelegt wurde.
Dieſelbe weiſt einen Geſamtverluſt der Geſellſchaft von 121 Millionen
Franken auf, wobei die Verluſte aus den Preisunterſchieden des
Kupfers noch nicht einbegriffen ſind.
England. Das Panzerſchiff Alexandra- mit dem Herzog von
Edinburg an Bord iſt am 27. Nachmittags in Spithead ange=
kommen
. Der Leibarzt der Königin unterſuchte den Herzog und
telegraphirte Ihrer Majeſtät, daß der Kranke das Bett nicht ver=
laſſen
könne. Der Herzog leidet am Fieber, welches er ſich in
Malta zugezogen hat. Die am 27. Nachmittags in Portsmuth ein=
getroffene
Herzogin von Edinburg begab ſich ſofort an Bord der
Alexandras.
Einer amtlichen Bekanntmachung zufolge findet etwa am
16. Juli zu Ehren des Beſuches des Kaiſers Wilhelm große
Flottenſchau in Spithead ſtatt. An derſelben werden 109 Kriegs=
ſchiffe
teilnehmen.
Eine in London eingetroffene Lloydmeldung aus Auckland
beſagt: Trenton' und Vandalia- können nicht wieder flott gemacht
werden; die Taucher retteten die Schiffskaſſe des Trenton. Der
Eber: iſt vollſtändig zertrümmert, der Nipſic; iſt wieder flott.
Es ſind Anordnungen getroffen, um den Nipſies nach Auckland
bringen zu laſſen.
Riederkande. Einer Meldung aus Haag vom 27. zufolge
rieten die Aerzte dem König, in deſſen Befinden eine Beſſerung
eingetreten iſt, den Gebrauch einer Brunnen= und Badekur in einem
ausländiſchen Bade an. Es heißt, der König trete ſchon am 3. Mai
die Reiſe an.
Italten. Der Agenzia Stefani zufolge werden der König und
der Kronprinz am 19. Mai früh nach Berlin abreiſen und am
21. Mai daſelbſt eintreffen.
Der Eſercito Italiano' erklärt die Nachricht von der Demiſſion
des Kriegsminiſters für durchaus unbegründet.
Schweden=orwegen. Die 2. Schwediſche Kammer verweigerte
die Beratung des Antrags Bexells, betreffend die Kündigung des
deutſchen Handels= und Schiffahrtsvertrages, weil der Antrag zu
ſpät eingebracht worden ſei.
Rutzland. Der Botſchafter Lobanow iſt am 26. nach Wien
abgereiſt. Außer dem Schah von Perſien ſoll auch der Emir von
Bokhara und der Chan von Chiwa in dieſem Jahre nach Petersburg
kommen.
Der Düna=Zeitung' zufolge beabſichtigt der unlängſt aus

Vetersburg zurückgekehrte, livländiſche Landmarſchall Baron
Meyendorf ſeine Entlaſſung zu nehmen.
Vereinigte Htaaten. Einer Reutermeldung aus Auckland zu=
folge
war die amerikaniſche Korvette Nipſicl von Samva nach
Auckland abgegangen, wurde aber nach Apia zurückgeſchleppt, weil
ſie nicht ſeetüchtia iſt. Mataafa iſt in Apia angekommen.
Eine große Anzahl von Anſiedlern kehrt aus dem Oklahomagebiet
zurück, da ſchon doppelt ſo viel Leute dort ſind, als Land bekommen
können. Der Verſuch der Gründung der Stadt Guthrie iſt fehl=
geſchlagen
. Viele verlaſſen die dortige Niederlaſſung; die Zurück=
bleibenden
befinden ſich in großer Not.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 30. April.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
den Generalmajor Cronenbold, Kommandant der K. K. Oeſter=
reichiſchen
34. Infanterie=Brigade, den Oberſtlieutenant Kluck, Kom=
mandeur
des Heſſiſchen Train=Bataillons Nr. 11. den Major Lüt=
tich
, aggregiert dem 2. Großh. Drag.=Regt. Nr. 24, den Rittmeiſter
Frhrn. v. Gemmingen=Hornberg, aggregiert dem 1. Großh. Drag=
Regt. Nr. 23. den Premierlieutenant v. Oertzen vom 2. Großh.
Drag.=Reat. Nr. 24, den Aſſiſtenzarzt Dr. Plagge vom Großh.
Feld=Art.=Regt. Nr. 25. den Reallehrer Weyell von Alsfeld, den
Realſchuldirektor Dr. Walter von Bingen, den Gymnaſiallehrer
Dr. Mangold von Mainz. den Galerieinſpektor Hofmann; zum
Vortrag den Staatsminiſter Finger, den Miniſterialpräſidenten
Weber, den Oberſtallmeiſter Frhrn. v. Nordeck zur Rabenau, den
Ordenskanzler Oberſt z. D. v. Herff, den Major v. Verbandt, den
Hoftheaterdirektor Wünzer, den Profeſſor Frhrn. v. Schmidt von
Oppenheim.
Die am Samstag in Gegenwart des Herrn Oberbürger=
meiſters
Ohly, der Beigeordneten, mehrerer Stadtverordneten, des
Regierungsrats von Grolman und Vertretern des Tiefbauamts in
der Kaſernenſtraße vorgenommenen Probe mit der Dampfſtraßen=
walze
verlief zur vollkommenſten Zufriedenheit. Die Maſchine
arbeitet ruhig und die Wirkung der Walze auf den friſch einge=
ſteinten
Weg war eine überraſchende, indem derſelbe in kurzer Zeit
vollſtändig eben eingewalzt wurde.
L. Wie alljährlich im Frühjahre, ſo auch jetzt wieder, werden
von der Train=Kompagnie 52 Mann Reſerve zur Uebung einberufen
und iſt deshalb an die Großh. Bürgermeiſterei das Erſuchen ge=
ſtellt
worden, dieſelben in möglichſter Nähe der Trainkaſerne in
Bürgerquartiere zu legen. Um jedoch Beſſunger Einwohner damit
zu verſchonen, zumal auch die Belegung vom 1. bezw. 9. bis 28.
Mai dauert, hat die Großh. Bürgermeiſterei es vorgezogen, die
Mannſchaft dem Gaſtwirt Pfaff auf Koſten der Stadtkaſſe zu über=
weiſen
und wurde deshalb Vertrag mit demſelben abgeſchloſſen.
In der am Samstag Abend ſtattgehabten Verſammlung
behufs Gründung eines neuen kaufmänniſchen Vereins wurde ein
proviſoriſches Komite gewählt, das Statuten für den neuen Verein
entwerfen und Mitalieder für denſelben gewinnen ſoll. Mitglieder
des proviſoriſchen Komités ſind die Herren: Fehrer, Käſtle, Lautz.
Rittershaus, Rummel, L. Schneider, Singer, Stromberg und O.
Wolff. Einer demnächſt ſtattfindenden Verſammlung bleibt die
definitive Konſtituierung des Vereins vorbehalten.
Die Ziehungsliſte der Pferdemarltlotterie liegt auf unſerer
Expedition zur Einſicht auf. Die 19 Hauptgewinne fielen der Reihe
nach auf folgende Nummern: 17357, 16 591, 381, 19083, 5901,
18488. 18131, 16 490, 8369, 3563, 2140, 11504, 11862, 12 114,
14 144, 6182, 15 647, 12742. 16 410.
Mit Wirkung vom 1. Mai l. J. ab gelangt ein neues
Verzeichnis der Fahrſcheine für zuſammenſtellbare Rundreiſehefte des
Vereins deutſcher Eiſenbahnverwaltungen zur Einführung. Das=
ſelbe
iſt bei den Billetexpeditionen Darmſtadt, Bensheim, Weinheim
und Heidelberg verkäuflich. Nähere Auskunft über Einteilung des
Verzeichniſſes und den Koſtenpreis erteilen die genannten Dienſt=
ſtellen
.
S. Für Ferienkolonien wurde im Jahre 1887. nach den von der
betreffenden Centralſtelle in Berlin gemachten Aufſtellungen, im
deutſchen Reiche nicht weniger als eine Million Mark an frei=
willigen
Beiträgen geſpendet. Die hieraus erwieſenen Wohlthaten
kamen 18259 Kindern zugute; davon wurden gepflegt in ge=
ſchloſſenen
Ferienkolonien 4810 Kinder, in Familien 2200, in Kinder=
heilſtätten
der Sool= und Seebäder 6445, in ſog. Milchſtationen
4804. An vielen Orten ſind für die Sommerpflege armer Kinder
ſchon dauernde Einrichtungen getroffen, hier und dort werden eigene
Kinderhäuſer; erbaut; manche Städte (wie Bremen, Leipzig ꝛc.)
erfreuen ſich bedeutender Schenkungen zu dieſem Zwecke, und in
vielen Orten ſind größere oder kleinere Vermächtniſſe als Grund=
ſtock
für die Sommerpflege armer, würdiger, kränklicher Schul=
kinder
geſtiſtet worden. Es iſt ein wohlberechtigter Wunſch, daß
die Wohlthat der Ferienkolonien immer mehr Kindern zu Teil
werden ſoll, damit ſie ſich zu einer allgemeinen wertvollen ſozialen
Einrichtung herausbilden. Möchten ſich namentlich die Frauen der
humanen Sache annehmen!

[ ][  ][ ]

Nr. 83
Feuerwehr in den Dienſt eingewieſen. Unter Begleitung der vier
anderen Züge, mit der Engel'ſchen Muſikkapelle an der Spitze,
beweate ſich ein feſtlicher Zug, der ſeine Aufſtellung im Hofe der
Realſchule nahm, durch verſchiedene Straßen nach dem Beſſunger
Rathaus, wo die dem fünften Zug zugewieſenen Feuerlöſchgerät= ungen zurückgeblieben. Infolge der rauhen Witterung war der
Chauſſeehaus, wo bei den Vorträgen der Kapelle die Feuerwehr bis
zum ſpäten Abend ſich amüſierte. Von der früheren Beſſunger
Turner=Feuerwehr ſind nur wenige dem Zuge beigetreten.
- Den N. H. V.. zufolce iſt Fräulein Bietz von nächſter
Saiſon ab an dem Großherzoglichen Hoftheater engagiert worden.
Odenwald=Klub. Der Ausflug am Sonntag der hieſigen Sektion
des Odenwald=Klubs nuch Ober=Ramſtadt, Lichtenberg, Nonrod,
Rodenſtein und Reichelsheim war von beſtem Wetter begünſtigt
und nahm den gemütlichſten Verlauf. Auf dem Rodenſtein waren
Mitglieder der Sektion Fränkiſch=Crumbach zur Begrüßung einge=
troffen
. Beim gemeinſchaftlichen Eſſen in der Wirtſchaft des Herrn
Bürgermeiſters Volk in Reichelsheim begrüßte der Vorſitzende der
dortigen Sektion, Herr Kreisveterinärarzt Dr. Schmidt, die
Teilnehmer des Ausfluges in herzlicher Weiſe und ſchloß mit einem
Hoch auf das Gedeihen des Geſamt=Odenwald=Klubs. Herr Ober=
bürgermeiſter
Ohly erwiederte dantend in längerer Ausſührung.
Seine früheren Befürchtungen von der Teilnahmloſigkeit des weiteren
Publikums an den Beſtrebungen des Odenwald=Klubs ſeien glän=
zend
widerlegt worden. Ueberall rege es ſich, und er könne hoch=
tereſſe
an der gemeinſchaftlichen Sache in ſtetem Wachſen begriffen ausverkauft war. Die großartige in allen Teilen fein durchdachte
ſei. Schließlich für die freundliche Aufnahme dankens, ſchloß der Leiſtung erreichte in der großen Scene 65. Akt, in welcher Rigler
Redner mit einem lebhaft wiederholten Hoch auf Reichelsheim,
ſeine Sektion und beſonders den Vorſtand desſelben. Von dem
Ausfluge allgemein befriedigt, trafen die Ausflügler um 8½ Uhr zahlreichen Kranzſpenden.
mit der Bahn hier wieder ein.
* Kleine Mitteilungen. Ende voriger Woche überfielen
abends zwei Kellner ohne jede Veranlaſſung am Schloßgraben
einen Kommis, ſchlugen denſelben zu Boden und gaben ihm Fuß=
tritte
, infolgedeſſen der Geſchlagene ärztliche Hülfe zu Rate ziehen
mußte. Die beiden Burſchen wurden zur Anzeige gebracht. Am
Samstag iſt auf dem Wochenmarkt einer Frau das Geldtäſch=
chen
mit etwa 3 M. aus der Taſche entwendet worden. - Er= die Neugierde des Publikums zu ſchützen.
hebliche Verletzungen am linken Fuß zog ſich in einer
Gießerei ein Lehrling dadurch zu, daß ihm glühendes Eiſen über
den Fuß floß. Einem Dienſtmädchen wurde ein 10 Mark=
ſtück
entwendet. Am Sonntag abend gerieten in der Gardiſten=
gaſſe
zwei Lehrlinge in Streitigkeiten, wobei der eine welches heute nachmittag das Hirſchberger Thal heimſuchte, trieb
einen Meſſerſtich in den Hals davontrug. Die Verletzung iſt eine
leichte. Ein ſchon oft beſtrafter Skribent aus Pfung= nach Vermalmung der Bremshölzer in der Richtung nach Hirſch=
ſtadt
wurde von der Polizei feſtgenommen, weil er an mehrere
Einwohner Bettelbriefe geſchrieben hat und hierin unwahre An=
gaben
machte. was ihm verſchiedentlich Geld einbrachte. Der
Burſche ſcheint die Bettelbriefſchreiberei gewerbsmäßig zu betreiben.
In der Rheinſtraße wurde am Sonntag Abend ein junger
Mann ohne jede Veranlaſſung von zwei Perſonen mit einem Prü=
gel
mißhandelt.
Sonntag eine Beſprechung der Intereſſenten bezüglich der Eiſenbahn
Bickenbach=Jugenheim=Seeheim abgehalten, die von etwa 50-60
Perſonen beſucht war. Herr Hauptmann a. D. Scriba eröffnete
dieſelbe mit Begrüßung der Erſchienenen, indem er ſich kurz über
den Zweck der heutigen Verſammlung ausſprach, welche Mitteilungen
ſpäter durch die Herren Landtagsabgeordneten Oberförſter Theobald
Und Oberlandesgerichtsrat Heinzerling geeignete Ergänzung er=
fuhren
. Inzwiſchen hatte man Herrn Bürgermeiſter Loos den
Vorſitz in der Verſammlung übertragen. Danach handelt es ſich
nunmehr, nachdem die Fortſetzung der Dampfſtraßenbahn von
nur Um das Proiekt Bickenbach=Jugenheim, bezüglich deſſen man
es als wünſchenswert und einzig richtig bezeichnete, daß daſſelbe Geſchenk erhalten, zehn ſind nach Potsdam zu den Leib= Garde=
in
Normalſpur durch die Direktion der Main=Neckar=Bahn ausge=
führt
und in Betrieb genommen werde, da es nur dann auch mög= Not damit haben ſollen.
lich ſei, Maſſenbeförderung auf der neuen Linie vorzunehmen. Be=
züglich
der ev. Rentabilität wird auch auf die Nebenbahn Eberſtadt=
Pfungſtadt hingewieſen, die letzthin ſchon 47 pCt. ergeben habe. zuſtande keinen Anlaß zu irgend einem Einſchreiten gefunden haben.
Als Vorausſetzung wurde anerkannt, daß auch bei der neuen Bahn
die beteiligten Gemeinden Jugenheim, Alsbach (die Bahn ſoll am Luzern der internationale AntiſklavereisKongreß unter
Südoſtende von Bickenbach her, Alsbach möglichſt nahe kommend, Vorſitz eines päpſtlichen Delegierten ſtatt. Windthorſt, de Mun und
mit Anlage einer Station für Alsbach geführt werden) und See= andere angeſehene Ultramontane aus verſchiedenen Ländern ſollen
heim das in die Linie fallende Gelände zur Verfügung ſtellen. - bereits zugeſagt haben. Man rechnet auf 200 Teilnehmer.
Ein Antrag des Herrn Lehr aus Zwingenberg, eine Bahn
Interſtützung.
Main=Neckar=Bahn bezügliche Eingabe lund zwar ſeitens der be= genommen.
teiligten Gemeinden Jugenheim, Alsbach und Seeheim, deren
Bürgermeiſter in der Verſammlung anweſend waren) an die zweite wurden 460 Perſonen verhaftet und 206 verwundet, daru ter 40
Kammer der Stände zu richten und wurde hierauf die Verſamm== Polizeimänner und 20 Soldaten. Zahlreiche Verletzte, welche ſich

1187
Am Sonntag nachmittag wurde der fünfte Zug der freiwilligen lung nach knapp einſtündiger Dauer von dem Vorſitzenden mit
Abſtattung des Dankes an die Erſchienenen geſchloſſen.
T. A.
J. Mainz, 28. April. Bei der eben beendigten großen Aus=
ſtellung
des Mainzer Gartenbauvereins iſt das
finanzielle Ergebnis, wie verlautet, hinter den gehegten Erwart=
ſchaften
untergebracht wurden. Von da aus ging es nach dem Beſuch nicht ſo zahlreich als man bei der Aufſtellung des Vorau=
ſchlags
angenommen hatte, wodurch ein Defizit entſtanden iſt.
Die hieſige Volksbank hatte im verfloſſenen Jahr einen
Geſamtumſatz von 55247134 M. gegen 47268664 M. im Jahre
vorher.
Bingen, 27. April. Für Paſſagiereaufdem Traiekt=
chiff
iſt es nötig, falls ſie von Rüdesheim weiter zu fahren beab=
ſichtigen
, dem Kondukteur von der Weiterreiſe Mitteilung zu machen.
Hat das Schiff Verſpätuna, ſo iſt der Zug, wenn er noch am Bahn=
hof
hält. verpflichtet, die Paſſagiere des Bootes milzunehmen, falls
die rote Flagge gebißt iſt; dies iſt das Zeichen, daß ſich jemand
auf dem Schiff befindet, der mitreiſen will.
Offenbach, 29. April. Die Eröffnung der Natron=Lithion=
Quelle fand geſtern Vormittag in Anweſenheit einer großen
Menſchenmenge mit entſprechenden Feierlichkeiten ſtatt.
St. Frankfurt a. M., 29. April. In der geſtrigen Aufführung
des Dramas Fromont jun. und Risler sen. von Daudet und Belot
gab Herr Sönnenthal den Risler sen, mit welcher Partie er
bereits bei ſeinem vorigen Gaſtſpiele eine zündende Wirkung er=
zielte
. Auch heute bewährte der Gaſt ſeine Anziehungskraft, da das
erfreut konſtatieren, daß in allen Theilen des Odenwaldes das In= Haus trotz herrlichen Wetters bei aufgehobenem Abonnement total
ſeine untreue Frau verſtößt, ihren Glanzpunkt. Das Auditorium
ſpendete wiederholt ſtürmiſchen Beifall und beehrte den Gaſt mit
Wiesbaden, 26. April. Die Kaiſerin von Oeſterreich ſteht,
wie der Rh. K.u mitteilt, auch jetzt jeden Morgen ſchon in der
Frühe auf. Sie macht täglich weite Waldpromenaden, nur gefolgt
von einem Forſtbeamten, und nimmt jedesmal auf dieſer Promenade
im Walde friſchgemolkene Milch zu ſich. Seitens des hieſigen
Hofes der Kaiſerin ſowohl wie ſeitens der Polizei ſind ſtrenge
Maßregeln getroffen um die Kaiſerin vor jeder Behelligung durch
München, 27. April. Der Verfall der Kräfte der Königin=
Mutter iſt fortgeſchritten. Den Neueſten Nachrichten' zufolge
unterbleibt die beabſichtigte Vunktierung vorerſt.
Hirſchberg, 26. April. Während eines ſchweren Gewitters.
der heftige Sturm bei der Station Schildau drei Güterwagen
berg weiter. Bei dem Horfe Hartau liefen die Güterwagen auf
den von Hirſchberg nach Breslau fahrenden Verſonenzug. Zwei
Güterwagen wurden zertrümmert, die Maſchine ſtark beſchädigt,
Perſonen jedoch nicht verletzt. Die Strecken nach Breslau und
Schmiedeberg ſind vorläufig geſperrt, die Paſſagiere müſſen an der
Unfallſtätte umſteigen.
Verlin, 27. April. Der Feldwebel Hauck vom 1. Garde=
Von der Bergſtraße. ImLöwen' zu Jugenheim wurde am Regiment;. F. iſt durch ein zweites kriegsgerichtliches Urteil end=
gültig
freigeſprochen worden. Der Kaiſer hatte das Urteil des
erſten Kriegsgerichts, demzufolge Hauck zu 1 Jahr 3 Monat Feſtungs=
haft
und Degradation ſowie zu 3 Wochen Haft verurteilt war,
nicht beſtätigt und die Einſetzung eines neuen Kriegsgerichts ange=
ordnet
, das dieſer Tage in Potsdam zuſammentrat und Hauck
mangels überzeugender Beweiſe freiſprach. Hauck wurde ſofort aus
dem Unterſuchungsarreſt entlaſſen und thut bereits wieder Dienſt
bei der zweiten Kompagnie des erſten Garde=Regiments.
Von den marokkaniſchen Hengſten iſt nur ein Grau=
ſchimmel
im königlichen Marſtall hierſelbſt geblieben. Derſelbe ſoll
Eberſtadt aus, ſowie das Regierungsproiekt undiskutabel geworden, lünſtig als Reitpferd für den Kronprinzen dienen. Einer der
Hengſte thut Dienſte als Piqueurpferd, einen hat Fürſt Pley zum
Huſaren geſchickt worden, die aber in Reih und Glied ihre liebe
Hamburg, 27. April. Das Entmündigungsverfahren gegen
Prof. Gefſcken iſt eingeſtellt, weil die Aerzte in dem Geiſtes=
Vern, 27. April. Ende Juli oder Anfang Auguſt findet in
Wien, 27. April. Die Tramway=Kutſcher haben außer
Zwingenberg=Alsbach=Jugenheim=Seeheim zu bauen, fand keinerlei zwölf die Arbeit wieder aufgenommen. Der Verwaltungsrat der
Man beſchloß hierauf einſtimmig, unverzüglich Tramway=Geſellſchaft demiſſionierte. Der Polizeierlaß wegen früh=
eine
auf die Erbauung der Bahn Bickenbach=Jugenheim durch die zeitiger Schließung der Hausthore und Wirtslokale iſt zurück=
Wien, 27. April. An den verfloſſenen vier Krawalltagen

[ ][  ]

1188
Nr.
in Privatpflege befinden, ſind hier nicht mit eingerechnet. Die
Eigentumsbeſchädigung beziffert ſich nach den bisherigen Erhebungen
auf 10000 Gulden.
Agram, 27. April. Heute Abend 8 Uhr 35 Min. wurde ein
vier Sekunden andauerndes Erdbeben verſpürt.
Trieſt, 27. April. Heute Nacht wurden durch Einbruch im
Poſtamt 53000 Gulden geſtohlen.
Nom, 28. April. Die Freitag Abend zu Ehren des Kölner
Männergeſangvereins im Konzertſaale des Theaters Coſtanzi
veranſtaltete Feier iſt glänzend verlaufen. Anweſend waren der
deutſche Botſchafter Graf Solms, der preußiſche Geſandte v. Schlözer,
alle hervorragenden Verſönlichkeiten der deutſchen Kolonie und der
hieſigen Muſikwelt. Beim Erſcheinen des Geſangvereins wurde
derſelbe mit Rufen: Es lebe Deutſchland!, E3 lebe Italien
begrüßt. Nach dem Vortrage mehrerer Lieder wurden lebende
Bilder geſtellt, von denen einige das deutſcheitalieniſche Bündnis
verſinnbildlichten. Dem am Samstag ſtattgehabten Konzert des
Kölner Männergeſangvereins wohnten die Königin und der Kron=
prinz
. ſowie eine größere Anzahl hervorragender Verſönlichkeiten
der römiſchen Geſellſchaft und der Fremdenkolonie bei. Der Verein
errang einen ungeheuren Erfolg und erntete wiederholt Beifalls=
bezenaungen
.
Nizza, 28. April. Als die Königin von Württemberg
geſtern Nachmittag in einem Landauer von Nizza nach Monaco
fuhr, gingen die Pferde durch, überſprangen eine Bruſtwehr
und zerriſſen die Zügel; der Wagen blieb auf dem Wege. Die
Königin konnte den Wagen unbeſchädigt verlaſſen; der Diener
wurde leicht am Fuße verletzt.
Paris, 28. April. Eine höchſt ſcharfſinnige Entdeckung hat ein
Mitarbeiter des Pariſer=Petit Journal' gemacht, indem er in ſeinem
Artikel gegen die Maikäfer die Leſer des Millionenblattes
darauf aufmerkſam macht, daß der Bauch dieſes gefräßigen Tieres
mit ſeinen ſchwarz=weißen Streifen die Farben der Invaſion-
trage
.
Petersburg, 27. April. Die Newa iſt eisfrei, die Kronſtadter
Rhede dagegen noch mit Eis bedeckt; die Schiffahrt wird in
acht Tagen eröffnet werden. Der nächſte offene Hafen iſt der von
Baltiſchport. Die Dampferfahrt nach Riga iſt eröffnet.
New=York, 29. April. Geſtern Abend entgleiſte nahe Ha=
milton
(Ontario) von der Grand=Trunk=Eiſenbahn ein Zug aus
Chicago, der hauptſächlich mit Paſſagieren, die zur Gedenk=
feier
des Präſidentſchaftsantritts Waſhingtons reiſten, beſetzt war.
Zwei wurden dabei getötet; die Wagaons gerieten in Flammen
und achtzehn kamen in den Flammen um, während zwölf verletzt
wurden.

großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 26. April.
Der Widerſpänſtigen ähmung.
E. M. Im allgemeinen iſt man vom äſthetiſchen Standpunkte
aus nicht beſonders erbaut, wenn klaſſiſche Schau= und Luſtſpiele
in das Prunkgewand der Oper ſchlüpfen. In der Regel wird bei
ſolchem Verfahren dem urſprünglichen Text mehr oder minder
Gewalt angethan. Ob aber Stücke wie Der Widerſpänſtigen
Zähmung=, Die luſtigen Weiber von Windſor ꝛc. bei der Ver=
arbeitung
zur Oper ſchlecht wegkommen, dürfte noch ſehr die Frage
ſein. Für unſer Gefühl nimmt die Muſik ſolchen Stoffen die
Rauheit und Derbheit, welche dem heutigen Geſchmack nicht mehr
zuſagen, und hebt Perſonen und Vorgänge in eine geiſtigere
Atmoſphäre. Die Götz'ſche Oper mit dem Text von Joh. Viktor
Widmann betont bei der Bähmung der Widerſpänſtigen weit
mehr die pſychologiſche Wandlung als die äußere Dreſſur. Ohne
dem Thema ſeine eigentümliche trotzige Kraft zu nehmen, geht der
Librettiſt nicht nur mit Worten, ſondern auch mit dem Aufbau der
ganzen Handlung feiner und gemütvoller zu Werke. Das zeigt
ſich allein ſchon daran wie die Werbung Petruchios motiviert wird.
Im Shakeſpeare leſen wir: Weißt du alſo nur ein Mädchen, reich
genug, mein Weib zu werden (denn Gold muß klingen zu
dem Hochzeitstanz), ſei ſie ſo häßlich als Florentins Schätzchen,
alt wie Sybille ꝛc., ich kehre mich nicht dran, ich kam zur
reichen Heirat her nach Padua.- Bei Widmann dagegen läßt
Petruchio ſich zu Hortenſio alſo vernehmen: Was thu' ich all
nur mit dem vielen Gold? Nichts widerſtrebet dem gefüllten
Seckel, die ganze Welt - achl ſteht in meinem Sold. Ach
Gottl wie wollt ich lieben ſo inbrünſtig die Eine, die mir böte
Widerſtand. Lebt ſolch ein Mädchen? Lehre ſie mich kennen!
Die Allen Unbeſiegbare ſei meinl Das könnte mit dem Leben mich
verſöhnen, das einzig dieſe feile Welt verſchönen, fänd ich ein
Weib, das ebenbürtig mir an trotzger Kraft Der kurze Satz im
Operntertbuch das iſt die Liebe in Gottes Welt, die Herzen und
Sterne zuſammenhält iſt unſerer Anſicht nach auch von größerer
Wirkung als der lange Sermon, den Katharina am Schluß des
Luſtſpiels zum beſten giebt. Als Drama hat das Shakeſpeare'ſche
Stück vor der Oper die Häufung der draſtiſchen Scenen, die bunte

83
Fülle der Fiauren und den Reichtum der Nebenhandlungen voraus,
welche bei Götz und Widmann zu Gunſten des Hauptthemas und
mit Rückſicht auf die Opernform verringert werden mußten. Ver=
kleidung
. Verwechſelung, Liſt, Täuſchung
alles Dinge, die in
den Luſtſpielen Shakeſpeares eine ſo große Rolle ſpielen, ſind auch
in der Widerſpänſtigen Zähmung- mit brillantem Bühnengeſchick
und einer die Spannung und Heiterkeit der Hörer fördernden
Weiſe verwertet worden.
Die Bühnenbearbeitung, in der das Stück heute an unſerem
Hoftheater in Scene ging. hat das gute, daß ſie verletzende Aus=
drücke
und Wendungen des Originals mildert bezw. ſtreicht, ohne
doch dadurch den Kern zu gefährden. Die Neueinſtudierung, welche
man dem Luſtſpiel hatte zu Teil werden laſſen, muß eine vortreff=
liche
genannt werden. Für Haupt= und Nebenrollen waren die
geeignetſten Kräfte gewählt worden. Die zänkiſche Katharina
wurde durch Frl. Cramer mit viel Temperament geſpielt. Sie
wußte gleich im Anfang den richtigen keifenden, ſtörriſchen Ton zu
treffen und ſolange feſtzuhalten als der Dichter es ihr geſtattet,
denn der Umſchlag erfolgt ziemlich plötzlich und giebt der Schau=
ſpielerin
zu einer Charakterentwickelung; wenig Raum. Einen
ziemlich ſchwierigen Stand hat der Darſteller des Petruchio. Herr
Edward ſchlug den richtigen Wea ein, indem er die Zähmungs=
arbeit
vorwiegend von der humoriſtiſchen Seite nahm und ſo ſeinem
Petruchio einen liebenswürdigen Zug verlieh. ohne welchen der
Held uns mehr abſtoßen als anziehen würde. Frl. Cramer und
Herr Edward haben an ihre Aufaaben viel Fleiß und eingehen=
des
Studium verwendet. Der unbeſtrittene Erfolg, den das Stück
in der heutigen Beſetzung hatte, kommt der Hauptſache nach auf
ihre Rechnung. Das Liebespaar Bianca und Lucentio wurde von
Frl. v. Felden und Herrn Hacker mit viel Anmut und guter
Laune dargeſtellt. Die einfältige, faſt lächerliche Figur, welche
Herr Dalmonico aus dem Vater Baptiſta ſchuf, paßte vorzüglich
in das komiſche Geſamtbild.
Sonntag, 28. April.
Schade, daß von der Art der Hugenottenu nicht mehrere
Werke exiſtieren! Wie eine Rieſenſäule nimmt es ſich aus neben
ſo und ſo vielen Verſuchen alter und neuer Zeit, die Opernbühne
zum Tummelplatz großer Leidenſchaften und hiſtoriſcher Scenen zu
machen. Vor Rich. Wagner hat es doch niemand ſo gezwungen
wie Meyerbeer, hat niemand die Geiſter mit der reichen Welt ſeiner
Töne ſo in Bann zu ſchlagen vermocht als dieſer Deutſche, der den
heroiſch=pathetiſchen Stil des franzöſiſchen Dramas in die Muſik
überführte. Es iſt nicht nur der grandioſe vierte Akt mit der
Schwerterweihe und dem herrlichen Duo, es ſind auch ſo und ſo
viel Stellen der vorhergehenden Aufzüge, die uns von Meyerbeers
Schaffenskraft und Erfindungsgeiſt das glänzendſte Zeugnis geben.
Im 1. Akte ſtehen die ſchwärmeriſche Arie Raouls, das Lied Mar=
cells
und die Arie des Pagen als Nummern von zündender Wirk=
ung
da. Der 2. Akt hat die große, reizende Margarethenſcene,
welche in der That geſättigt iſt mit dem Duft von den Roſen der
Freude, welche die junge, lebensluſtige Königin einatmet. Durch
die Mitwirkung einer ſo ſicheren und geſchulten Kraft wie Frl.
Biazzi eine iſt, erhielt dieſer Akt heute noch ein beſonderes In=
tereſſe
. Die Dame, die uns als Martha bereits ſehr vielſeitige
Proben ihres Talents abgelegt hatte, ſtand als Margarethe von
Valois gleichfalls auf der Höhe ihrer Aufgabe. Die ge=
ſchmackvolle
, elegante Art, mit der ſie die feine, muſika=
liſche
Filigranarbeit ihrer Partie bewältigte, der charakteriſtiſche
Ausdruck, mit welchem ſie ſelbſt kleine, mehr durch das Wort als
den Ton bedeutende Sätze wie: Dieſer Dienſt feſſelt Euch in meiner
Nähe .. bedachte, gewannen ihr ſeitens des Publikums die vollſte
Anerkennung. Das Duo zwiſchen Valentine uud Marcel, in welchem
der Schwerpunkt des 3. Aktes ruht, wurde von Frl. Roth und
Herrn Riechmann mit gewohnter Verve durchgeführt. Das
große Duo des 4. Aktes ſetzte der heutigen Vorſtellung die Krone
auf. Frl. Roth und Herr Bär entfalteten in dieſem die ganze
Kunſt ihres Geſanges und die volle Energie ihrer Gefühle. Das
Publikum rief die Sänger des öfteren vor die Rampen.

Dankſagung.
Verwandten, Freunden und Bekannten, den Vorſtands=
mitgliedern
der Martins=Kirchengemeinde, den Mitgliedern der
Weißbinder=Innung, welche bei dem Begräbniſſe unſeres lieben
Vaters, Schwiegervaters und Großvaters
Rentner Philipp Schaub
ſo innigen Antheil nahmen, wie für die vielen Blumenſpenden
ſagen wir Allen unſeren herzlichſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei. - Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.