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Abonnement=
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vlerteljährlich 1 Mark 50 Pf. u
Bringerlohn Auzwürtz werden vo
allen Poſtümtern Beſtellungen en
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
vo Quartal uck. Poftaufichlag
152. Fahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Jhungteelkp uurehlttuahvoldli.
Iuſerate
werdenangenommenz in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14. ſowie auswärd
von allen Annoncen=Expeditiontn.
Amtliches Organ
für die Bekanitmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
44 81.
Freitag den 26. April.
1839.
B e k a n n t m a ch u n g.
Während der Dauer des diesjährigen Frühjahrspferdemarktes am 25., 26. und 27. l. Mts iſt vor der Blumenthal'ſchen
Maſchinenfabrik in der Lagerhausſtraße eine Halteſtelle für Droſchken errichtet.
Darmſtadt, den 23. April 1889.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolman.
(4686
ekunntmuchung.
Die Mitglieder des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Darmſtadt werden
hiermit zu der am Samstag den 11. Mai l. Js., Vormittags 10 Uhr, im
Saale des Herrn Germann in Meſſel ſtattfindenden ordentlichen
Generalver=
ſummlung des Bezirksvereins ergebenſt eingeladen.
Tagesordnung:
1) Rechnungsablage für 1888ſ59.
2) Feſtſtellung des Voranſchlags für 1889090.
3) Neuwahl des l. Directors.
4) Vortrag des Herrn Secretärs Stimmel über das Thema: „Was iſtr's,
das uns Vermögen ſchafft zu
Nach Schluß der Verſammlung findet ein gemeinſchaftliches Mittageſſen (Preis
incl. Wein 2 Mk. 50 Pfa) ſtatt.
Diejenigen Herren, welche an dem Eſſen theilnehmen wollen, werden gebeten,
Vesbezügliche Mittheilung bis zum 7. Mai an Herrn Bülrgermeiſter Germann in
Meſſel oder an den Unterzeichneten gelangen laſſen zu wollen.
Darmſtadt, den 23. April 1889.
Der 1. Director des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Darmſtadt.
Dr. v. Wedekind, Miniſterialſekretär.
(4734
Beuanntmuchung.
Betreffend: Vergebung von Waldarbeiten.
Das Aufarbeiten von 100 Hauſen Moos 5 Ehm. in der ſtädtiſchen Tanne,
Diſtrict Bürgertanne II. 13, ſoll auf dem Submiſſionsweg vergeben werden.
Uebernahmsluſtige wollen ihre Angebote gehoͤrig verſchloſſen und mit der
löthigen Aufſchrift verſehen bis länaſtens
SCamstag den 27. lſd. Mts., Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einreichen.
Die Bedingungen liegen im Stadthaus, Zimmer Nr. 13, während der
Blleau=
ſtunden zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 23. April 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(4687
Bekanntmachung.
Der Verkauf des öſtlichen
Pferde=
talles auf dem Viehmarktplatze auf
Ab=
bruch ſoll im Wege der Submiſſion
ver=
geben werden.
Offerten ſind bis
Samstag den 27. April l. J.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Bedingungen liegen auf dem
Stadt=
bauamt, Zimmer Nr. 32, zur Einſicht
ſoffen, bei welchem auch die Formulare
für die Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 18. April 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter. 14604
Tannendiele.
gebraucht, 5-6 Etm. dick, zum Dielen
einer Werkſtätte geſucht. Offerten durch
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Montag den 29. April l. Js., Vormittags um 10 Uhr,
ſoll die Anlieſerung von
160 Centner Saatkartoffeln
für die landwirthſchaftlichen Zwiſchennutzungen in den Waldungen der Gemeinde
Eberſtadt auf dem Rathhauſe daſelbſt an den Wenigſtnehmenden verſteigt werden.
Eberſtadt, den 25. April 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Müller.
473s
Winbini u.
grandholz Yerkteigerung
in dem Gemeindewald zu Eberſtadt.
Die am 17. April l. J3. abgehaltene Brandholz=Verſteigerung iſt genehmigt.
Die Abfuhrſcheine können auf der Bülrgermeiſterei in Empfang genommen werden.
Der erſte Fahrtag iſt den 29. April l. Js.
Eberſtadt, den 25. April 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Müller.
(4739
Bekanntmachung.
Montag den 20. April l. Js., Vormittags 10 Uhr,
ſoll ein gut gemäſteter ſchwerer Faſſelochs (Original=Berner) im hieſigen
Faſſelſtall verſteigert werden.
Arheilgen, den 24. April 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Arheilgen.
l4740
Frey.
Pferdedung=Yerkuuf.
Der Verkauf der Winter=Matratzen=Streu aus den Stallungen des 2.
Dra=
goner=Regiments Nr. 24 hier beginnt am
Samstag den 27. d. Mts., Vormittags 10 Uhr,
auf dem Hinterhof der hieſigen Kavallerie=Kaſerne (Funk'ſcher Platzh an den
Aleiſt=
bietenden. Zwei weitere Verkaufs=Termine folgen und werden beſonders bekannt
gegeben.
Darmſtadt, den 24. April 1889.
(4741
2. Dragoner=Regiment Nr. 24.
Faſol-Nouosoig.
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in Demyohus zu 3, 5 und 10 Liter.
Zu haben bei den Herren:
Emanuel Fuld, Kirchſtraße,
L. Gerſchlauer, Marienplatz,
C. Diehm & Co., Rheinſtraße,
Wilh. Manck, Ballonplatz,
J. H. Möſer, Ruthsſtraße,
G. P. Poth, Bleichſtraße,
M. W. Praſſel, Rheinſtraße,
Chr. Pfeiffer, Waldſtraße,
Theod. Stemmer, Eliſabethenſtraße,
E. Clemens Behle, Markt,
„' Franz Ebert, Arheilgerſtraße,
Philipp Weber, Carlsſtraße,
H. Brandtſtätter, Erbacherſtraße,
J. B. Hänzel, Rheinſtraße,
Ph. Huwerth, Roßdörferſtraße,
G. Viel, Eliſabethenſtraße,
C. Watzinger, Wilhelminenſtraße,
J. Röhrich, an der kath. Kirche,
C. Reinemer, Niederramſtädterſtraße,
G. Kneip, Kiesſtraße,
M. Landau, Mathildenplatz,.
Aug. Marburg, Beſſungen,
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bei lust. Hottos W.; in Obor-Ramstadt bei Ph. Jacoby; in Pfungstadt
[6124
bei L. Blum & Hrch. Schulz.
4752) Ein Mädchen, in allem
be=
wandert, ſucht ſofort Aushülfſtelle. Näh.
Frau Holſchuh, Holzſtraße 13.
4753) Eine junge Frau ſ. Laufdienſt.
Zu erfr. gr. Ochſengaſſe 36 Vorderhaus.
4754) Ein angehender junger
Kaufmann wünſcht ſofort Stelle.
Näber. in der Exped. d. Bl.
4755) Ein Junge aus guter Familie
ſucht Lehrlingsſtelle in kaufm. Geſchäft.
Off. unter K. 16 an die Exped. d. Bl.
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8 nach hier zu verändern.
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8 V. V. W. an die Expedition ds.
Blattes zu richten.
4734
ge0oeeeoeoeoeeoeooooooooco0e
4756) Ein ſolider
Herrſchafts=
kutſcher mit prima Zeugniſſen, iſt durch
Sterbfall genöthigt anderweitigen Dienſt
anzunehmen. Kutſcher oder Diener. Näh.
durch Steul, Mühlſtraße 28.
4757) Eine tüchtige Reſtaurations=
Köchin kann ſofort gute Stelle erhalten
durch Frau Katzenbach, Alexanderſtr. 15.
4758) Eine mit der Kurz= und
Wollwaarenbranche vertraute
vGTEauOrI
GossndrLoguUs aanUGlkamOk.
Geffentliche Sitzung
Montag den 29. April 1889, Abends 6 Uhr.
Berathungsgegenstände:
1) Neue Einläufe.
2) Die Rodgau=Bahn.
[4750
ſindet ſofort Stellung.
Albert Pinthus & Co.,
Ludwigsplatz 1.
4759) Geſucht Kiesſtraße 99 (Par
terre) ein reinliches flinkes
Lauf=
mädchen.
24
Ein Mädchen
von 15-16 J. für kleinere häusliche
Ar=
beiten tagsüber geſucht. Beckſtr. 8, II.
Loralgewerbnerein Durmſtadt.
Excursion.
4761) Brave Mädchen erhalten gute
Stelle. Korb, Soderſtraße 60.
Montag den 29. April, Nachmittags präcis halb 3 Uhr.
Verſammlungsſtelle an der Kunſthalle (Rheinthor).
3 Uhr: Beſichtigung der Maſchinenfabrik von G. Göbel;
der Herdfabrik und Gießerei von Gebr. Röder.
„
4 „
der Rummel'ſchen Brauerei.
5
14751
Beſondere Einladungen ergehen nicht.
4659) Ein braves Mädchen zwiſcher.
15 —17 Jahren geſucht. Zu erfragen
in der Expedtion d. Bl.
4762) Zwei tüchtige Arbeiter für
dauernde Beſchäftigung ſucht Wilhelm
Mörbel, Schneidermſtr., Waldſtr. I.
Ordentliche Jungen und
Mädchen
für leichte, ſaubere Arbeit geſucht. (4022
Aug. Hohlstadt & Cie.
Ein tüchtiger Schloſſer,
ſelbſtſtändiger Arbeiter, für dauernd
ge=
ſucht; je nach Leiſtung bis 4 Mark per
Tag. Näheres Expedition.
4412
Mehrere tüchtige
Maſchinen=
former,
ein Jungſchmied,
mehrere Taglöhner
ſinden dauernde Arbeit bei
4027
Gebrüder Roeder.
Ein tüchtiger Keſſelheizer
findet dauernde Stellung in der 14763
Ultramarinfabrik Pfungſtadt.
4767) Ein junger, tüchtiger
Schrehner,
welcher ſich als Modellſchreiner ausbilden
will, wird für dauernde Arbeit bei gutem
John geſucht.
Venuleth ≈ Ellenberger.
4721) Ein braber, ſolider
Haus=
lburſche, der auch mit Fuhrwerk umgehen
kaͤnn, per ſofort geſucht. Näheres durch
die Expedition d. Bl.
4768) Ein tüchtiger Fuhrknecht
geſucht. J. Müller, Rundethurmſtraße.
4724) Ein Lehrjunge gegen Lohn
ann eintreten.
C. Rockel.
Ein ordentlicher Junge
ſſr leichte Arbeit geſucht.
14769
Heinrich Lautz, Rheinſtr. 12.
03
124)
15 bis 16jähriger Knabe
geſucht für Garten und Haus und Hülfe
des erſten Dieners. 20 Weſtendſtraße,
[4770
Frankfurt a. M.
4024) Einen ſtarken Lehrling ſucht
J. Heberer, Hofſchreiner.
Falal=Harloffeln,
gelbe per Kumpf 80 Pfg.,
rothe per Kumpf 70 Pfg.
Gg. Horbus,
Eliſabethenſtraße 36. (4771
Carlentand
uche in der Nähe zu miethen. (2622
C. Völker, untere Hügelſtr. 75.
772)
Entlaufen,
ine kleine ſchwarze Hündin mit Marke
053 Karlsſtraße 46.
Nr. 81
1141
Das neue Schuljahr der unter der oberen Leitung der Großherzoglichen
Kreis=
ſchul Commiſſion ſtehenden kaufmänniſchen Fortbildungsſchule wird
Montag den 6. Mai d. J.
beginnen. Der Unterricht wird an drei Abenden in der Woche und zwar am
Montag, Dienstag und Donnerstag, pünktlich von 8 bis 10 Uhr, in dem ſtädtiſchen
Schulhauſe hinter der Stadtkirche ertheilt und umfaßt folgende Fächer:
1) Kaufmänniſches Rechnen. 2) Einfache und doppelte
Buch=
führung, Conto=Corrent=Verkehr. 3) Wechſellehre u. Wechſelrecht.
4) Kaufmänniſche Correſpondenz. 5) Unterricht zur Anfertigung
von Quittungen, Schuldſcheinen, Bürgſchaftsſcheinen, Vollmachten,
Verträgen ꝛc. 6) Handelsgeographie. 7) Deutſche u. lateiniſche
Currentſchrift, Unterricht in der Rundſchrift. 8) Franzöſiſche
Sprachlehre in zwei Curſen und zwar einer für Anfänger und
einer für Fortgeſchrittene.
Anmeldungen nimmt Herr Kaufmann Th. Kalbſuss, Marktplatz 10,
bis 2. Mai d. J. entgegen und iſt auf Wunſch gerne bereit nähere Auskunft zu
ertheilen. Alle Schüler, welche die kaufmänn. Fortbildungsſchule zu beſuchen
wün=
ſchen, haben ſich
am Donnerstag den 2. Mai, pünktlich 6 Uhr Abends,
in dem Schulhauſe hinter der Stadtkirche,
behufs Eintheilung in die verſchiedenen Claſſen einzufinden und die betreffenden
Entlaſſungs=Schulzeugniſſe mitzubringen.
Wir machen ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß im Herbſt keine
Auf=
nahmen von Schülern ſtattfinden können, da nach den gemachten Erfahrungen
der Lehrgang zu weſentlich beeinträchtigt wird und bringen Vorſtehendes i=sbeſondere
zur Kenntnißnahme der Eltern und der Herren Prinzipale.
Nur ganz ausnahmsweiſe kann auf beſonderes Anſuchen bei dem Curatorium
die Aufnahme von ſolchen Schülern ſpäter ſtattfinden, welche friſch hierher
hinzu=
ziehen. — Wir ſügen eben noch bei, daß der regelmäßige Beſuch unſerer Schule
laut Verfügung der Großherzogl. Kreisſchul=Commiſſion von dem Beſuche der
obli=
gatoriſchen ſtädtiſchen Fortbildungsſchule entbindet.
Darmſtadt, am 25. April 1889.
[4773
Das Curatorium der kaufmänniſchen Fortbildungsſchule.
ASEIE AISGUaUD.
Das neue Schuljahr beginnt Dienstag den 30. April.
Schülerinnen werden vom 6. Lebensjahr an aufgenommen.
Anmeldungen nehmen die Vorſteherinnen täglich Vormittags in
ihrer Wohnung, Sandſtraße 20, entgegen.
(4042
J. Falter.
5ciſſsnachrichten; mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Radh, Zimmerſtraße Nr. 1.
Der Poſtdampfer=Rhein”, Kapitän W. Kuhl=
Schuſlergaſſe 3. hinterm Rathhaus, mann, vom Nordd. Loyd in Bremen, welcher
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Stiefletten u. Schuhe M. 6.-
und Abſatz M. 2.50, Knopf=, Schnür= gekommen.
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Freitag. 26. April.
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Neu einſtudiert:
paratur gut und billig.
4774) Der Widerſpänſtigen Zähmung.
am 3. April von Bremen abgegangen, iſt am
Schnelldampfer „Saale', Kapitän H. Richter,
vom Nordd. Lloyd in Bremen, welcher am
Plüſchpantoffeln mit Abſ. u. Rahmen= am 10. April von Bremen abgegangen, iſt
ſohlen M. 2.80, Zeugſchuhe mit Zug am 19. April wohlbehalten in New=York an=
Puregelmäßigkeiten in der
Ml Zuſtellung des Blattes bitten
A wir ſofort bei der Expedition
unſeres Blattes gefl. zur Anzeige
bringen zu wollen.
Expedition des Tagblatts.
Luſtſpiel in 5 Akten von Hhakeſpeare.
Anfang 7 Uhr. Ende 10 Uhr.
Sonntag, 28. April.
Vorſtelluna i. d. 9. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.)
Der Prophet.
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Meyerbeer.
1142
Nr.
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt I (Beſſungen)
vom 18. bis;24. April 1889.
Geborene: Am 15. April: Dem Gärtner Friedrich Wilhelm
Schleckmann, S. Eugen. Am 18.: Dem Schuhmacher Johann
Chriſtian Rebensburg. T. Anna Margaretha. Am 19.: Dem
Zim=
mermann Ludwig Philipp Karn, S. Heinrich. Am 20.. Dem
Zim=
mermann Johann Daniel Dietrich, L. Anna Maria. Am 22.
Dem Schuhmacher Johannes Veith, T. Maria Margaretha.
Aufgesote: Der Weißbindermeiſter Wilhelm Erbes, ein Witwer,
und Louiſe Volz. T. des Lade= und Bodenmeiſters bei der Main=
Neckar=Bahn Wilhelm Volz dahier.
Heſtorbene: Am 19. April: Dem Gärtner Adam Friedrich
Karl Glock. T. Katharina Eliſabethe, 8 J. 11 M. 14 T. alt. Am
21.: Die Witwe des Kaufmanns Heinrich Wilhelm Dreſſel, Chriſtiane
geb. Metz, 65 J. 6 M. 12 T. alt. Dem Großh. Superintendenten
und Conſiſtorialrat Dr. Karl Sell, T. Alwine, 10 J. 10 M. 12 T.
alt. Am 22.. Die Ehefrau des Fabrikarbeiters Friedrich
Eigen=
brodt IV., Eliſabethe geb. Gaubatz, 49 J. 7 M. 1 T. alt.
81
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Dem Vernehmen nach iſt der Geſetzentwurf
betr. die Reform der Einkommenſteuer in Preußen bereits am
Mon=
tag vom Kaiſer genehmigt worden.
Der Antrag Preußens auf Abänderung des 5 4 des
Strafge=
ſetzbuchs iſt auf die Tagesordnung der nächſten Bundesratsſitzung
geſtellt; derſelbe wird übrigens wie die Novelle zum Straf= und
Preßgeſetz geheim behandelt.
Die am Montag den 29. in Berlin zuſammentretende Samoa=
Konferenz wird 8 bis 14 Tage dauern.
Die „Nat.=8tg.” ſchreibt gegenüber der Behauptung die
preu=
ßiſche Regierung habe die Frage der Errichtung eines Erz=
Bistum=
in Berlin angeregt, die Regierung ſei von der ganzen Erörterung
der Angelegenheit in der Preſſe höchlichſt überraſcht, und läge für
dieſe Behauptung in keinerlei Beziehung ein thatſüchlicher Anhalt
vor. Zugegeben werde, daß vor Jahren der Wunſch des Vatikans
auf Errichtung einer Nuntiatur in Berlin erörtert worden und auch
Fürſt Bismarck dieſem Wunſche geneigt geweſen ſei; derſelbe ſei
indeſſen an der kurzen Ablehnung Kaiſer Wilhelms I. geſcheitert:
ſeitdem hätten in dieſer oder einer ähnlichen Richtung keinerlei
Erörterungen ſtattgefunden.
Heſterreich=Angarn. Der Kaiſer ließ ſich auch im Laufe des
24. von dem Polizeipräſidenten von Wien Bericht über den
Tram=
wayſtreik erſtatten.
Ein in der „Wiener Zeitung veröffentlichtes kaiſerliches Patent
löſt die Landtage in Böhmen, Dalmatten, Galizien, Krain, Tirol,
Iſtrien, Goerz und Gradiska auf und ordnet die Einleitung der
Neuwahlen an. Die „Wiener Zeitung= ſagt in ihrem nichtamtlichen
Teile: die aufgelöſten Landtage hätten im Laufe des Sommers
ihre geſetzliche ſechsjährige Funktionsperiode beendet: die
Einberu=
fung derſelben vor Ablauf der Funktionsdauer wäre kaum möglich
geweſen und erſchien es wünſchenswert, die Neuwahlen eheſtens
ſtattfinden zu laſſen.
Franſtreich. Von den in Paris accreditierten Botſchaftern
wird vorausſichtlich kein einziger den zum Gedächtnis des 100.
Jahrestags der Revolution am 5. Mai in Verſailles veranſtalteten
Feierlichkeiten beiwohnen.
Engkand. Die Königin begab ſich am 23. mit der Prinzeſſin
Louiſe nach Sandringham zum Beſuche des Prinzen von Wales.
Lord Salisbury hielt in einer konſervativen Verſammlung zu
Briſtol eine Rede worin er die Notwendigkeit einer Verſtärkung der
Flotte betonte. Er bemerkte weiter, es wäre Thorheit, die Gefahr
eines ausländiſchen Einfalls zu erhöhen durch die Gewährung einer
unabhängigen Regierung in Irland, welche eventuell der britiſchen
Regierung feindlich ſein könnte.
Die amerikaniſchen Delegierten zur Samoa=Konferenz reiſen
am 25. von London nach Berlin ab.
General Boulanger iſt am 24. nachmittags über Doder in
London eingetroffen. An den Zugängen des Bahnhofs hatte ſich
eine große Menſchenmenge angeſammelt, welche teilweiſe Boulanger
mit Hochrufen begrüßte, während ein anderer Teil pfiff und ziſchte.
Boulanger ſtieg im Hotel Briſtol (Viccadilly) ab.
Hpanten. Die Deputiertenkammer hat den von Martinez
aus=
gearbeiteten Entwurf eines bürgerlichen Geſetzbuches angenommen
und wird nach der Oſtervertagung am 25. ds. zur Entgegennahme
des Berichtes über die Finanzlage und den Staatshaushalt wieder
zuſammentreten. Es iſt den Miniſtern gelungen, die Ausgaben im
Vergleich zum Vorjahre beträchtlich einzuſchränken. Mit der
Be=
ratung der neuen Wahlordnung, die bekanntlich auf Einführung
des allgemeinen Stimmrechts hinausgeht, ſoll alsbald begonnen
werden.
Außkand. Die Ruſſiſizierung in den Oſtſeeprovinzen ſchreitet
immer weiter vorwärts. Aus den baltiſchen Zeitungen iſt zu
er=
ſehen, daß Maßregeln gegen die ſogenannten Litteraten, d. h. die
bürgerliche Intelligenz. im Werke ſind, um ihren Einfluß in den
Stadtverordnetenverſammlungen zu beſeitigen. Die Berichte dieſer
Verſammlungen dürfen fortan nur ruſſiſch in der Gouvernements=
Zeitung, deutſch nur in der „Düna=Zeitung: des Herrn Pipirs
gedruckt werden. Die „Nowoie Wremjar verlangt Beſeitigung der
Corps an dem Rigaer Polytechnikum. Am 27. April ſoll die
Ent=
ſcheidung über die Schulen fallen, und ein ſehr großer Teil der
deutſchen Lehrer dürfte außer Amt und Brod geſetzt werden. Dann
ſoll die Juſtizreform folgen, welche die Deutſchen aus der Juſtiz
beſeitigt.
Dem Graſhdanin' zufolge verwarf die Reichsratskommiſſion,
welche über die gerichtliche Verfolgung Poſſiets und Stiernvals
wegen des Bahnunglücks am 17. Oktober v. J. zu entſcheiden hatte,
eine ſolche Verfolgung und ſchlug vor, ſich auf Beſtrafung der
Herren auf adminiſtrativem Wege zu beſchränken.
Vereinigte Staaten. Das nordamerikaniſche Konſulat in Apia
wird zum Generalkonſulat erhoben und das Gehalt des Inhabers
des zur Zeit unbeſetzten Poſtens von 2000 auf 3000 Dollars erhöht.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 26. April.
Se. Kgl. Hoh. der Großherzog ſind geſtern vormittag wieder
hier eingetroffen.
Im Laufe des 1. Quartals 1889 ſind von Sr. Königl. Hoheit
dem Großherzog u. a. nachſtehende Stiftungen und
Ver=
mächtniſſe beſtätigt und hiernach die betreffenden Behörden zu
deren Annahme ermächtigt worden: Die Schenkungen der Mathilden=
Stiftung für die Provinz Starkenburg und der Breuberger
Spar=
kaſſe zu Höchſt i. O. an das Mathilden=Landkrankenhaus zu
Darm=
ſtadt, im Betrage von je 200 M. Die Schenkung des Komites für
das Lutherfeſtſpiel zu Gießen an die evangeliſche Kirche daſelbſt zu
ihrem Kirchenbau, im Betrage von 4120 M. 10 Pf. Die Schenk
ungen an die evangeliſche Martinskirche zu Darmſtadt: a. von
Rentner Nikolaus Lotz zu Darmſtadt zur Anſchaffung einer zweiter
Glocke 200 M. b. von ungenannter Seite eine Altardecke im
unge=
fähren Werte von 500 M. Die Schenkung der Sparkaſſe zu Offen
bach a. M. an das Mathilden Landkrankenhaus zu Darmſtadt, im
Betrage von 175 M. Die Schenkungen an die Katharinenkirche zu
Oppenheim: a. der Familie Auguſt Frowein aus Elberfeld,
be=
ſtehend in einem Fenſter im Werte von 1200 M. b. des
Landtags=
abgeordneten Dr. jur. Bernhard Schröder zu Darmſtadt, beſtehend
in einem Fenſter im Werte von 1200 M., c. des Dombaumeiſters
Freiherrn Friedrich v. Schmidt zu München, beſtehend in einem
Fenſter im Werte don 800 M. d. der evangeliſchen Frauen
Oppen=
heims für eine Altar= und Kanzelbekleidung und Decken für die
vasa 8acra, im Betrage von 650 M., 8. des evangeliſchen
Frauen=
vereins der Guſtav=Adolf=Stiftung zu Oppenheim für den inneren
Schmuck der Kirche, im Betrage von 250 M., k. der
Zwillings=
ſchweſtern Johanna und Marie Wolff zu Oppenheim zu demſelben
Zwecke, im Betrage von 200 M, und 8. der Frau Friedrich König
Witwe zu Oppenheim, beſtehend in 2 großen Altarleuchtern im
Werte von 200 M. Die Schenkung der Frau Pfarrer Vogt Witwe,
geb. Wernher, zu Darmſtadt an die evangeliſche Kirche zu
Nier=
ſtein zu Gunſten der Armen im Betrage von 250 M.
Stadtverordneteu=Verſammlung. Die geſtrige Sitzung konnte
infolge anfänglich ungenügender Beteiligung erſt gegen 4 Uhr
er=
öffnet werden. Es wurde mitgeteilt, daß Samstag früh!10 Uhr
eine Probedemonſtration der Dampfſtraßenwalze in der
Kaſerneſtraße ſtattfinden werde und ferner, daß das ſeitens der
Bürgermeiſterei in Ausſicht geſtellte Statut wegen Errichtung eines
Gewerbegerichts ſich infolge ſchwebender Fragen etwas
ver=
zögert habe, demnächſt aber zur Vorlage gelangen werde. Von den
Spezialvoranſchlägen für 1889,90 kam zunächſt derjenige
der Pfandhauskaſſe zur Verabſchiedung. Derſelbe ſchließt in
Ein=
nahme und Ausgabe mit 85 850 M. ab und wurde auf Antrag des
Referenten Herrn Müller unbeanſtandet genehmigt. Ueber die
Armenkaſſe referierte Herr Lehr, aus deſſen Ausführungen wir
hervorheben, daß die Ausgaben für die Armenanſtalt in
ſtetigem Steigen begriffen ſind. Die vorgeſehenen Einnahmen
und Ausgaben decken ſich mit 135998 M. Die Verwaltungskoſten
und Abgänge ꝛc. ſind in Ausgabe mit 9770 M., die Unterſtützungen
mit 109292 M. 88 Pf. und für Pflege verlaſſener ꝛc. Kinder mit
12 750 M. vorgeſehen.
Es entſpannen ſich Uber diverſe Punkte kurze Debatten,
nament=
lich bezüglich eines Poſtens von 6300 M., der zur Verſilberung
durch die Armenanſtalt in Einnahme vorgeſehen iſt. Man verwies
dieſe Angelegenheit an die Kommiſſion zurück, genehmigte den
Vor=
anſchlag indes im übrigen, wie vorgeſchlagen. Beigeordneter
Lautenſchläger brachte einen Antrag ein, die Stadt möge 15 pCt.
der aus der Sparkaſſe in die Armenkaſſe fließenden Beträge für
die Gräfenhäuſer Erziehungsanſtalt. verwenden; auf
An=
regung Rückerts wurde der Antrag an die Kommiſſion verwieſen.
In der Anſtalt ſind gegenwärtig 50 Kinder, worunter ca. 30 aus
Darmſtadt, untergebracht und wird hervorgehoben, daß die Anſtalt
außerordentlich proſperiere.
Die Hoſpitalkaſſe, über welche Herr Jordis referierte, ſieht
Einnahme und Ausgabe mit je 127405 M. 58 Pf. vor. Der Vor=
Nr. 81
nſchlag gab zu keinen Beanſtandungen Anlaß. Die
Waſſerwerks=
kaſſe ſieht eine Erhöhung um 25500 M. in Einnahme und Ausgabe
von 186600 M. auf 212100 M. vor. Der Referent, Herr Müller.
ſempfahl die Bewilligung, welche anſtandslos erfolgte. Bei Schluß
des Blattes waren die Verhandlungen noch im Gange.
⬜ Am 1. Mai tritt am hieſigen Landgericht eine zweite
Straf=
tagen thätig ſein und wird gebildet aus dem Landgerichtsdirektor
Herrn Wehland als Vorſitzender und aus den Richtern der diverſen 3. Pr. mit 40 M.
Civilkammern als Beiſitzern.
jährige Frühjahrs=Pferdemarkt, von der Witterung ſehr begünſtigt, Techniſchen Hochſchule abhalten. Aüßer dem 1873 gegründeten
ſeinen Anfang genommen. Derſelbe iſt ſehr gut befahren; es ſind
imn den Stallungen des Vereins 161 Stück in 153 Ständen leine
Zahl, welche in den letzten Jahren nicht erreicht worden war)
unter=
ſgebracht und auf der Wittich'ſchen Wieſe und in der verlängerten von der Stadt und von ehemaligen Studierenden und Freunden
Fabrikſtraße etwa 210 Stück aufgeſtellt, alſo im Ganzen etwa 370 der Anſtalt zur Verfügung geſtellten Fonds, zu vergeben.
Stück zu Markt gebracht. Unter den zu Markt gebrachten Tieren
Akaufsgeſchäfte waren recht lebhaft. Bei der geſtern ſtattgehabten Regts. Nr. 24 befordert.
Prämiirung wurden folgende Prämien zur Verteilung gebracht:
heim I. Vr. mit 80 Mk., L. Dörr von Leeheim 2. Pr. 60 Mk., Fr. montag abhanden gekommenen Fränkfurter Geldpoſtbeutel
Laumann von Hof Hartenau 3. Vr. mit 50 Mk., D. Strub von aufzufinden. Der ſchon mehrere Jahre bei der Poſt bedienſtete
Alsheim 4. Pr. mit 40 Mk. E. Thirauer von Biebesheim 5. Pr. Poſtillon Lorenz von hier, der den Poſtwagen mit dem vermißten
mit 30 Mk., P. Raas von Trebur 6. Pr. mit 30 Mk.
2 Für Mutterſtuten, welche gedeckt ſind: Chr. Fickel VI.
dvon Trebur 1. Pr. 50 Mt. Geitrag des landw. Bezirksvereins der Wagen dorten angekommen war, ge ſtohlen und in ſeiner
Groß=Gerau), Georg Petry von Reinheim 2. Vr. mit 50 Mk. Wohnung verſteckt. Erſt bei der dritten Hausſuchung gelang es bei
Staatsbeitrag), Ph. Scherer von Wallerſtädten 3. Pr. mit 30 Mk., dem Poſkillon das geſtohlene Poſtſtück zu finden.
Ph. Friehl von Berkach 4. Pr. mit 30 Mk. Gg. Gaydoul II. von
9Rohrbach 5. Pr. mit 20 Mk. Ph. Zimmermann V. von Eimsheim kaſerne ſand geſtern die Eröffnung der von der Garniſonsverwal=
2 Mk.
bach 1. Vr. mit 60 Mt. Geitrag vom Landes=Pferdezuchtverein), eine Preisdifferenz von nicht weniger als 71934 M. ergab. Der
Chr. Fickel VI. von Trebur 2. Pr. mit 50 Mk., Joh. Kreim von Höchſtfordernde fuͤr die Erd= und Maurerarbeiten war die Firma
mit 40 Mk. P. Nold II. von Wallerſtädten 5. Pr. mit 30 Mk. Firma Topken=Frankfurt mit 197916 M.
Joh. Gambel von Klein=Rohrheim 6. Pr. mit 30 Mk. D. Kraft I.
von Trebur 7. Vr. mit 30 Mk., Chr. L. Schäfer V. von Wolfskehlen Betrügereien und Urkundenfälſchungen zu mehreren Monaten Ge=
8. Vr. mit 20 Mk., Ph. Lochmann III. von Berkach 9. Pr. mit fängnis verurteilte Gerichtsvollzieher Engel von Bingen wurde
42 Mk. D. Strub von Alsbeim 10. Pr. mit 20 Mk., V. Allendörfer heute von dem hieſigen Landgericht wiedekum zu einer
dreimonat=
von Klein=Rohrheim 11. Vr. mit 20 Mk., W. Schäfer von
Wolfs=
m it 10 Mk., Paul Hedäus daſelbſt 14. Pr. mit 10 Mk., J. Schrimpf gegen Engel betraute Amtsrichter Dr. Metzler und der Hilfsgerichtss
10 Mk. Heinr. Flaſchenträger von Trebur 11. Vr. mit 10 Mk., J. Reihe Dienſiverletzungen denunciert worden ſind.
Funk VII. von Crumſtadt 18. Pr. mit 10 Mk., Ph. Plößer von
Wolfskehl.u 19. Vr. mit 10 Mk.
Klein=Zimmern ein Preis von 25 Mk.
Dettweiler von Wintersheim 2. Pr. mit 30 M. Peter Rechel von vorzunehmen und verbleibt nach. Dotierung des Reſervefonds mit
Hähnlein 3. Pr. mit 30 M. J. Selinger von Lampertheim 4. Pr. 92. M. ein Reingewinn von, 1759 M. Nach Hinzurechnung des
mit 30 M.
6) Für zweijährige Fohlen: Georg Jockel II. von Biebes= Betrag von 23295 M. ergiebt ſich eine verfügbare Summe von
heim 1. Vr. mit 40 M. Nicolaus Kindhäüſer von Klein=Rohrheim 25054 M. Befördert wurden von der „Mainkekter auf der kanali=
2. Vr. mit 40 M. Jakob Heil von Gabitzheim 3. Vr. mit 50 M. ſierten Mainſtrecke. in 337 Reiſen mittelſt 1213 Fahrzeugen 210 213
Hoeorg Rothenhäuſer von Weiterſtadt 4. Pr. mit 30 M. Philipp Tonnen und auf der oberen Mainſtrecke in 184 Reiſen mittelſt
Zimmermann von Eimsheim 5. Preis mit 20 M. Adam Oppel 4479 Fahrzeugen 23278 Tonnen Ladung
von Rüſſelsheim 6. Pr. mit 20 M. Friedrich Becker von Reinheim
897 Vr. mit 20 M. Georg Dörr von Wembach 8. Vr. mit 10 M. Rückfahrt vom Niederwald die Axe einer Lokomotive der 8ahn=
J. M. Bretz von Flonheim 9. Vr. mit 10 M. Joh. Hammann radbahn und gleichzeitig etwas Zähne aus einem Rad.: Durch
lAr
von Wolfskehlen 10. Pr. mit 10 M. Heinrich Fink II. von Crum= die= Geiſtesgegenwart. der Angeſtellten gelang, es den Zug ſchnell
rſſtadt 11. Vr. mit 10 M. Benkler von Goddelau 12. Pr. mit 10 M. zum Halten zu bringen. Damit der Verkehr keine Unterbrechung
HEIGeorg Nungeſſer von Pfungſtadt 13. Vr. mit 10 M. Fr. Scherer erleide, wurde der Zug in eine etwa 100 m entfernte Ausweicheſtelle
Wſvon Wallerſtädten 14. Pr. mit 10 M. Adam Hebermehl von gedrückt, woſelbſt an der Reparatur bis nachts 12 Uhr gearbeitet
Goddelau 15. Pr. mit 10 M. Jakob Schmittel IV. von Hamm wurde.
141)
16. Vr. mit 10 M. Konrad Illert VI. von Spachbrücken I7. Vr.
E
ſmit 10. M. Adam Göckel von Spachbrücken 18. Vr. mit 10 M. Heilanſtalt bereichert werden, deren Errichtung auch weitere Kreiſe
APeter Dammel von Nauheim 19. Pr. mit 10 M.
lon
furt d. M. einen Preis mit 50 M.
lunſsrankfurt a. M. einen Pr. mit 50 M. Gebrüder Heß Söhne zu Apparate, welche die bereits beſtehenden gleichartigen Anſtalten in
Vockenheim desgl. mit 50 M.
hene
David Strauß zu Frankfurt a. M. einen Pr. mit 50 M. Gebrü=1 Anſtalt einrichten und deren Zeitung übernehmen werden, haben in
der Heß Söhne zu Bockenheim desgl. mit 50 M.
10) Für mittlere Wagenpferde: Wolf und David häuſern thätig geweſen und haben ſich ſowohl praktiſch als wiſſen=
Ctrauß zu Frankfurt a. M. einen Pr. mit 50 M. Gebrüder Heß ſchäftlich mit der manuellen und mechaniſchen Heilgymnaſtik und
Cöhne zu Bockenheim desgl. mit 50 M.
1143
11) Für leichte Wagenpferde Wolf und David Strauß
zu Frankfurt a. M. einen Hr. mit 50 M.
12) Für ſchwere Zugpferde: Gebrüder Belmont zu Alzey
einen Preis mit 50 M. Gebrüder Mayer Kaufmann zu
Frank=
furt a. M. desgl. mit 50 M.
13) Für leichtere Lugpferde: Heinrich Wolf und Sohn
lammer in Thätigkeit. Dieſelbe wird vorausſichtlich an 2 Wochen= zu Kreuznach 1. Vr. mit 60 M. Gebrüder Belmont zu Alzey
L. Pr. mit 50 M. Sigmund Nathan Sohn zu Ober=Ingelheim
An Stelle des für das laufende Sommerſemeſter nach
Griechenland beurlauhten Profeſſors Lepſius wird der Großh.
N Darmſtädter Pferdemarkt. Geſtern Vormittag hat der dies=/ Landesgeologe Dr. Chelins ein geologiſches Repetitorium an der
Jubiläumsſtipendium der hieſigen Banken in Höhe von 700 Mark
ſind in dieſem Semeſter auch Stipendien vou 180 M. und 300 M.
aus den vor 8 Jahren gelegentlich des Jubiläums der Hochſchule
Milikärdienſtnachricht. Janſen, Vizewachtm. vom
Landw=
befindet ſich eine Menge ſchöner und wertvoller Tiere. Die Ber=1 Bezirk Eupen, zum Sek=Lt. der Reſ. des 2. Großh. Heſſ. Drag=
J. Mainz, 24. April. Dank den eifrigen Nachforſchungen der
1) Für Mutterſtuken mit Fohlen: Fr. Gerhardt von Rein= Polizei iſt es heute abend gelungen, den in der Nacht von Oſter=
Beutel in der Nacht von dem Centralbahnhof nach dem Poſtamt
fuhr, hatte den Poſtbeutel in dem Hauptpoſtamt alsbald, nachdem
J. Mainz, 24. April. Für die hier zu erbauende neue Artillerie=
C. Pr. mit 20 Mk., Bürgermſtr. Börr von Leeheim 7. Pr. mit tung für die einzelgen Bauarbeiten ausgeſchriebenen
Submiſ=
ſionen ſtatt, wobei ſich bei den einzelnen Offerten für die Erd=
3) Für dreijährige Fohlen: Bürgermſtr. Hechler von Als= und Maurerarbeiten zwiſchen den Höchſt= und Mindeſtfordernden
Trebur 3. Pr. mit 40 Mk., F. J. Ramge von Spachbrücken 4. Pr. Holzmann=Frankfurt mit= 269 850 M. und der Mindeſtfordernde, die
Der Ende des verfloſſenen Jahres, wegen einer großen Anzahl
lichen Gefüngnisſtrafe verurteilt und zwar weil er der Urheber von
Ikechlen 12. Vr. mit 20 Mk., Bürgermſtr. Hedäus daſelbſt 13. Pr. anonymen Briefen war, durch welche der mit der Vorunterſuchung
von Erfelden 15. Pr. mit 10 Mk., Adam Nold daſelbſt 16. Vr. mit l ſchreiber Maus in Bingen bei ihren vorgeſetzten Behörden einer
J.
Mainz, 24. Mai. Der ſoeben zur Ausgabe gelangte
Ge=
ſchäftsbericht der Aktiengeſellſchaft Mainketter weiſt für das
4) Für ein vierjähriges Fohlen: St. Joſephs=Anſtalt zu verfloſſene Betriebsjahr die Vereinnahmung von 118367 M. an
Schlepplöhnen auf, woran man einen Bruttogewinn von 40 977 M.
5) Für durch den Landespferdezuchtverein eingeführte Stuten= erübrigte. Von letzterer Summe ſind ſtatukengemäß für den=
Er=
ſohlen: Adam Hübner VI. von Hinsheim 1. Pr. mit 30 M. Hch. neuerungsfonds Abſchreibungen im Geſamtbetrag von 39125. M.
von der heſſiſchen Regierung zu leiſtenden Garantiezuſchuſſes im
Bingen, 24. April. Am Oſterdienstag mittag brach auf der
Frankfurt, 24. April. Unſere Stadt wird nächſtens um eine
intereſſieren dürfte., Es= handelt ſich um eine Anſtalt für Orthö=
7) Für ſchwere Reitpferde: Kleeblatt und Mayer zu Frank= pädie, Heiloymnaſtik und Maſſage, ein ſogen.
medico=
mechaniſches Hander=Inſtitut, benannt nach dem berühmten ſchwe=
8) Für leichte Reitpferde: Kleeblatt und Mayer zu diſchen Arzte Dr. G. Hander, dem genialen Erfinder all jener
Hamburg, Berlin, Breslau, Dresden, Baden=Baden mit ſo großem
Erfolg. anwenden. Das älteſte, deraͤrtige Inſtitut in Deutſchland
9) Für ſchwere Wagenpferde (Carrossiers): Wolf und iſt jenes in Baden=Baden. Die beiden Aerzte, welche die hieſige
Schweden Spezialſtudien gemacht, ſind lange in großen=Kranken=
Orthopädie beſchäftigt.
111
Nr.
Frankfurt a. M., 24. Auguſt. Die hieſige Markthalle hat in
den Jahren 1884 bis 1888 das Baukapital mit durchſchnittlich
Procent verzinſt.
B. L. Frankfurt, 25. April. Ueber den traurigen Unfall, der
den Meiſterfahrer auf dem hohen Zweirad Herrn Auguſt Lehr
vom Frankfurter Bieyele=Klub betroffen, wird uns folgendes
mit=
geteilt: Herr Auguſt Lehr wurde Mittwoch den 17. April c. abends
gegen 7 Uhr auf der Frankfurter Palmgarten=Rennbahn, nachdem
er mit ſeinem Touren=Apollo=Bieycle in vorzüglicher Faſſung, mit
überraſchend guten Zeiten trainiert hatte, von Herrn Wilh. Opel jun.
von Rüſſelsheim animiert einen neuen Opel=Zweirad=Renner zu
fahren. Lehr entſprach dieſem Anſuchen und hatte in mäßigem
Tempo 1mal die 400=Meter=Bahn befahren, als er ſich anſchickte
das letzte Bahnviertel von der Curve bis zum Ziel in etwas
flot=
terem Tempo zu hinterlegen. Hier jedoch, im Augenblick in welchem
er Untergriffe nahm und den linken Fuß feſt aufs Pedal ſetzte,
brach der linke Teil der Hauptachſe zwiſchen Tretkurbel und der
Radflanſche direkt am Kugellager glatt weg und Lehr ſtürzte ſo
überaus unglücklich ſeitlich auf den linken Ellenbogen und den
ganzen Arm, daß die obere Knochenröhre des Vorderarmes
zwei=
mal und die untere Röhre einmal brach und die Knochenſplitter
unter ſtarkem Blutverluſt nahe der Hand durch das Fleiſch drangen.
Lehr hatte im erſten Moment gar keine Ahnung von dem Geſchehenen
und rief nur: „3ch fahre nie wieder eine fremde Maſchine. Er
wurde alsbald nach Hauſe gebracht, wo er die beſte ärztliche und
elterliche Pflege findet und hoffentlich einer baldigen völligen
Hei=
lung entgegengeht. Leider iſt aber mil dieſem Unfall die Hoffnung
zu Grabe getragen, daß der beliebte Meiſterfahrer, der letztes Jahr
in Berlin in dem internationalen Wettfahren den Sieg über die
engliſchen und amer kaniſchen Größen errang, dieſes Jahr die
ſpan=
nungsvoll erwartete Reiſe über den Kanal antreten würde, um in
London ſelbſt ſich mit den beſten Zweiradfahrern der Welt zu meſſen.
Homburg v. d. H., 24. April. Im Lauſe nächſter Woche wird
im hieſigen Schloſſe der Beſuch der Kaiſerin Auguſta
Victoria und der kaiſerlichen Prinzen erwartet.
Karlsruhe, 22. April. Die Stadtgemeinde hat abermals einen
wichtigen Beſchluß zur Förderung des Kunſtlebens in
ihren Mauern gefazt. Die Stadt errichtet ein großes Gebäude,
welches lediglich aus muſterhaft gebauten Künſtlerwerkſtätten
be=
ſteht, dieſelben werden den Künſtlern mietweiſe überlaſſen. Es iſt
dies ein Unternehmen, welches jeder anderen Kunſtſtadt zum Muſter
gereicht, da bekanntlich richtig angele gie und gut beleuchtete
Künſtler=
werkſtätten von Bauunternehmern aus eigenem Antriebe nur ſelten
gebaut werden.
Münſter, 24. April. Als Nachfolger des verſtorbenen
Biſchofs Brinkmann betrachtet man hier entweder den
Dom=
probſt Dr. Parmet oder den Domherrn Grafen v. Galen in
Münſter.
München, 24. April. Den letzten Nachrichten aus Hohenſchwangau
zufolge veranlaſſen eingetretene Verdauungsſtörungen eine weitere
Abnahme der Kräfte der Königin=Mutter. Geheimerat Ziemſſen
und Medizinalrat Brattler ſind nach Hohenſchwangau abgereiſt.
Berlin, 22. April. Sicherem Vernehmen nach ſind die
Ver=
handlungen zwiſchen den Eiſenbahnverwaltungen nunmehr ſoweit
geſchloſſen, daß ſchon in der erſten Juniwoche der erſte deutſche
Orient=Expreßzug von Berlin über Breslau, Ruttek,
Peſt, Belgrad, Sofia, Philippopel, Konſtantinopel abgelaſſen
werden wird. Verſelbe wird vorläufig allwöchentlich einmal fahren,
mit den beſten Schlafwagen ausgeſtattet werden und ſeinen
An=
ſchluß an den Nachmittags hierſelbſt eintreffenden Hamburger
Schnellzug erhalten. Von Berlin aus wird er gegen 5 Uhr
nach=
mittags fahren. Dieſer neue Hug wird hoffentlich nicht
unweſent=
lich dazu beitragen, die Handelsbeziehungen zwiſchen Deutſchland
und dem Orient aufs kräftigſte zu fördern.
Nach der Statiſtik der Güterbewegung auf den deutſchen
Eiſen=
bahnen hat ſich der Eiſenbahn=Güterverkehr (der größeren
Sendungen von mehr als ꝛe 10 Centner) im Jahre 1888 auf
134920096¼ Tonnen belaufen, d. i. um 12698 336¹ Tonnen oder
rund 254 Millionen Centner mehr als 1887. Bemerkenswert iſt,
daß der Steinkohlenverkehr im vergangenen Jahre mit 54108918
Tonnen oder 1082000000 Ctr. die erſte Milliarde erreicht und
überſchritten hat.
Im Juli d. J. ſoll eine Kaiſerfahrt nach dem Nordcap
ſtatt=
finden. Der Marinemaler Saltzmann ſoll den Monarchen auf
dieſer Nordreiſe begleiten, um landſchaftliche Scenerien, welche das
beſondere Intereſſe des Kaiſers erregen, im Bilde feſtzuhalten.
Auch bei der Fahrt nach Petersburg befand ſich Herr Saltzmann
im Gefolge des Kaiſers.
Berlin, 24. April. An beiden Oſtertagen ließ ſich der
Luft=
ſchiffer Leroux vor einer nach Tauſenden zählenden
Zuſchauer=
menge mit ſeinem verbeſſerten Fallſchirm zur Erde herab und
landete beide Male unbeſchädigt auf den Köllmiſchen Wieſen.
Da=
gegen erlitt der engliſche Luftſchiffer Profeſſor Taylor, als er
uch am 22. April von dem in einer Höhe von ſechstauſend Fuß
be=
findlichen Luftballon vermittelſt eines Fallſchirmes herunterlietz, einen
ſchweren Beinbruch.
81
Berlin, 24. April. Der Geographentag beſchloß in der
heute nachmittag ſtattgehabten Sitzung, von den noch übrigen 12000 M.
der in Berlin für ein Nachtigal=Denkmal geſammelten Gelder
7000 M. für eine im Völkermuſeum aufzuſtellende Büſte, 4000 M.
Huſchuß zu den Koſten für die in Stendal, dem Geburtsort
Nach=
tigals, zu errichtende Statue und den Reſt zur Herausgabe des
wiſſenſchaftlichen Nachlaſſes desſelben zu verwenden. Kirchhof=Halle
erſtattete den Bericht der Central=Kommiſſion für wiſſenſchaftliche
Landeskunde Deutſchlands, Supau=Gotha ſprach über ſpezial=
geo=
graphiſche Litteratur und Richter=Graz über Vorſchläge betreffs
ſachgemäßer Stoff= und Arbeitsteilung unter die deutſchen
geogra=
phiſchen Zeitſchriften.
Kiel; 24. April. Klaus Groth=Feier. Her Kaiſer
ver=
lieh Klaus Gröth den Roten Adlerorden 3. Kl. Die Stadt
über=
reichte eine Adreſſe, nach welcher der Platz bei der Wohnung des
Dichters für immer Groth=Platz benanit wird. Seitens der
Un=
verſität gratulierten die Profeſſoren Hänel und Buſolt. Das
Feſt=
komite unter Führung des Bürgermeiſters Fuß überreichte eine
Ehrengabe. Zahlreiche Brifee und Telegramme aus allen Teilen
Deutſchlands ſind eingetroffen. Der Kaiſer überſandte dem Dichter
ſeine beſten Glück= und Segenswünſche.
Wien, 24. April. Der Verwaltungsrat der Tramwah=
Geſellſchaft beſchloß, ſämtliche Kutſcher, welche ſich den
Be=
dingungen fügen, wieder aufzunehmen. Eine Deputation der
Streikenden erklärte, ſie würden morgen wiedet den Dienſt antreten.
Der Vorſitzende des Verwaltungsrats, Kopp, iſt nachmittags zum
Grafen Taaffe beſchieden worden, der auf volle Wiederaufnahme
des Verkehrs gedrängt habe. Der Gemeinderat beſchloß, die
Tramway=Geſellſchaft wegen Betriebsſtörung mit dem Verluſt der
Kaution von 50000 Gulden und für jeden weiteren Tag der
Verkehrsſtörung mit 10000 Gulden zu beſtrafen, ſowie die
Re=
gierung zu erſuchen, die ihr zuſtehenden Rechte im Intereſſe eines
ordnungsmäßigen Betriebes wahrzunehmen. Die Meldung einzelner
Blätter, daß die Wache geſtern von der Feuerwaffe Gebrauch
machte, wird von kompetenter Seite als unrichtig bezeichnet; es
wurde nur ein Alarmſchuß in die Luft abgefeuert.
Zürich, 23. April. Auf Broelberg bei Kirchberg ſtarb 83 Jahre
alt der bekannte polniſche Emigrant Graf Plater. Er wird im
Schloß Rapperswyl beigeſetzt werden.
Paris, 23. April. Die Aufzüge des Eiffelturms ſind ſo
beſchaffen, daß ſie in der Stunde 2356 Perſonen auf den erſten
Stock und 550 auf die Spitze des Turms befördern können. Der
Preis des Aufſteigens beträgt für den erſten Stock 2 Fres., für den
zweiten 3 und für den dritten (d. b. die Spitze) „ Fres. Am
Sonntag wurden die Preiſe auf 1, 1½ und 2 Fres. herabgeſetzt.
Um die Ueberwachung zu erleichtern, wird die Verwaltung 16
Billetkaſſen errichten, 10 zu ebener Erde, 4 im erſten und 2 im
zweiten Stock. Bis zum erſten Stock kann man auch die Treppen
benutzen, muß aber doch die 2 Fres. bezahlen. Für die beiden
andern Stockwerke iſt der Aufzug aber vorgeſchrieben. 10000
Per=
ſonen können ſich zu gleicher 8eit im Turm, ſei es auf den
Platt=
formen, den Aufzügen oder den Treppen, befinden, ohne daß das
Gedränge zu groß iſt.
Florenz, 24. April. Der Kölner Männergeſangverein iſt
heute hier eingetroffen.
Konſtantinopel, 22. April. Eingeſtürzter Hofbeamter.
Cherefeddin Aga, früher Chef der Eunuchen und Leiter der
kaiſer=
lichen Hofhaltung, ein Mann von faſt unbeſchränkter politiſcher
Gewalt, iſt geſtorben. Im letzten Winter wurde er dem Sultan
verdächtig. welcher glaubte, daß Cherefeddin Aga in ein Komplott
gegen ſein Leben verwickelt ſei. Daraufhin wurde Cherefeddin ſofort
nach Pemen in Arabien verbannt. Es kann für ziemlich ſicher
gelten, daß der Verbannte nicht eines natürlichen Todes geſtorben
iſt. Er wußte zuviel von mehreren Miniſtern, als daß er hätte
am Leben bleiben dürfen. Er wurde deshalb ermordet, ehe er dem
Sultan eine Denkſchrift unterbreiten konnte.
E
Todes=Anzeige.
Statt jeder beſonderen Anzeige Verwandten,
Freun=
den und Bekannten die traurige Nachricht, daß es Gott
dem Allmächtigen gefallen hat, unſeren innigſtgeliebten
und unvergeßlichen Vater, Schwiegervater und Großvater
Herrn Reutner Philipp Sohaub
in ein beſſeres Jenſeits abzurufen.
Um ſtille Theilnahme bitten
dieztieftrauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Freitag den 26. April,
Nach=
mittags 5 Uhr, ſtatt.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
pe.