Darmstädter Tagblatt 1889


18. April 1889

[  ][ ]

88
V0GN U
2
150
84
EAUIIIN

Abonnementspreis
vlerteljährlich 1 Mark 50 Pf. Md.
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen end
gegengenommen zu 1 Marl 50 Pf.
pwo Quantal inck Poſtaufichlag

152. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Zuſerate
werdenangenommen: i Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23,
in Beſſungen von Friedr. Bllßer,
Schießhauzſtraße 14. ſowie auswärs
von allen Annoneen-Expeditonen.

Amtliches Organ
füͤr die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.

1477.

Donnerstag den 18. April.

1839.

Darmſtadt, am 13. April 1889.
Betreffend: Die Bildung der für das Jahr 188990 nöthigen Weinſteuer=Einſchähungs=Commiſſionen.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes mit Ausnahme von Darmſtadt.
Unter Bezuguahme auf die Art. 4, 6 und 7 des Geſetzes und 8 4 der Verordnung vom 9. Dezember 1816 GRegie= 8
rungsblatt Seite 635 ff.) beauftragen wir Sie, behufs Abſchätzung der Weinſteuerſchuldigkeiten mit dem Gemeinderathe als=
bald
die Wahl der ortsangehoͤrigen Kommiſſionsmitglieder und deren Vertreter in der bisherigen Anzahl vorzunehmen und die S
Namen der Gewählten dem beireffenden Hauptſteueramte dann ſofort mitzutheilen. Einer Anzeige an uns bedarf es nicht.
Wir machen dabei darauf aufmerkſam, daß nach Art. 7 des angeführten Geſetzes nur volljährige, in dem unbeſchränkten *
Genuſſe des Staatsbürgerrechls ſtehende Perſonen zu Mitgliedern der Abſchätzungs=Kommiſſionen gewählt werden dürfen.
(4481 3
v. Marquard.

49933 Theile,

49927

B e k a n n t m a ch u n g.
Nachſtehend bringen wir das Reſultat der auf unſere Veranlaſſung durch das chemiſche Unterſuchungsamt dahier ausge=
uͤhrten
Analyſe der Aechten Sodener Mineral=Paſtillen= Ph. Hermann Fayh zur Kenntniß des Publikums.
In Hundert Theilen dieſer Paſtillen ſind enthalten:
Feuchtigkeit
29111 Theile
Chlornatrium (Kochſalz)
477500
Unlöslicher Rückſtand
00140
Kohlenſaures Calcium,
0,1000

Kohlenſaures Magneſium
00863
Kohlenſaures Eiſenoxydul
Spu=
Schwefelſaures Natrium
00430
Zucker
920956
direkt gefundener Glührückſtand:
Berechnet man nun den Gehalt der einzelnen Beſtandiheile auf den Inhalt einer Schachtel mit 36 Stück Paſtillen und
einem Geſammtgewicht von 6065 Gramm, ſo ergibt ſich:
Feuchtigkeit
17656 Gramm,
Ehlornatrium Kochſalz)
28809

Unlöslicher Rückſtand
00085
Kohlenſaures Calcium,
00607
Kohlenſaures Magneſium
00523
1
Spur
Kohlenſaures Eiſenoxydul
00261
Schwefelſaures Natrium

55,8560
Zucker
Aus der AnalyſeZgeht hervor, daß die Aechten Sodener Mineral=Paſtillen' aus etwa 1 Theil Kochſalz und 19 Theilen
Zucker beſtehen.
Der einſichtsvolle Theil des Publikums wird ſich hiernach leicht ein Urtheil darüber bilden können, wie wenig die von
dem Fabritanten in markiſchreieriſcher Weiſe behauptete Heilwirkung der genannten Paſtillen gegen ſchwere Erkrankungen der
Uthem= und Verdauungs=Organe zu erwarten iſt und wie dieſelbe, ſoweit überhaupt möglich auf andere Weiſe, etwa durch
ine ſchwache wäſſerige Kochſalzlöſung oder durch eine Miſchung von 1 Theil Kochſalz mit 19 Theilen Zuckerpulver desgleichen
uf ganz erheblich billigere Weiſe erreicht werden kann.
Weiter bemerken wir, daß der wirkliche Werth einer Schachtel Aechter Sodener Mineral=Paſtillen' bei der Herſtellung
m Großen ſich ſeinſchließlich der Schachtel) auf höchſtens 20 Pfennige berechnet, während ſie im Kleinverkauf für 85 Pfennige
bgegeben wird.
Darmſtadt, den 8. April 1889.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
4130
v. Grolman.
156

[ ][  ][ ]

1072

Nr. 77
Bekanntmachung.
Alle Diejenigen, welche bei der Verwaltung des ſlädtiſchen Octrois Anſpruch
auf Rückvergütung von im Verwaltungsjahre 1888189 (vom 1. April 1888 bis
1. April 1889) bezahlten Octroi zu erheben haben, werden hiermit aufgefordert,
die bezüglichen Ausfuhrbeſcheinigungen nebſt einer Zuſammenſtellung und den
Quittungen über die bezahlte Octroiabgabe längſtens bis zum 15. Mai d. J3. der
unterzeichneten Behörde vorzulegen.
Nach dieſem Termine geltend gemachte Anſprüche können keine Berückſich=
tigung
finden.
Darmſtadt, den 10. April 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(4371
Ohly.

au= u. Rutzholz, ſowieZrennholz=

Verſteigerung.

Dienstag den 23. und Mittwoch den 24. lfd. Mts., jedesmal Vormittags
9 Uhr beginnend,
werden in dem oberen Lokal der Turngemeinde, Woogsplatz Nr. 5, die nachſtehen=
den
Holzſortimente aus den Diſtrikten Maitanne und Texas: der ſeitherigen
Beſſunger Tanne öffentlich verſteigert:
1899 Raummeter Tannen=Scheiter.
173
Knüppel,
215,10 Hundert
Wellen,
289 Raummeter
Stöcke,
ſodann
Donnerstag den 25. April, Vormittags 9 Uhr,
an Ort und Stelle aus denſelben Diſtrikten
342 Kiefern=Stämme von 34262 Cbm. Inhalt, von 2516 Meter Länge
und 12-59 Emt. mittlerer Durchmeſſer.
Zuſammenkunft: An der Kreuzung der Stadt= und Langenfeldſchneiſe.
Wegen näherer Auskunft wollen ſich Steigliebhaber an Forſtwart Vollhardt,
Forſtmeiſterſtraße Nr. 12, wenden.
Darmſtadt, den 16. April 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[4436
Ohly.

Bekanntmachung.
Die Abfuhr des Gruben=Iuhales aus den Hofraithen der jeitherigen Ge=
meinde
Beſſungen und den ſämmtlichen ſtädtiſchen Hofraithen zu Darmſtadt in die
beiden Sammelgruben event. auch auf etwa vorhandene Compoſthaufen, ſowie die
Abfuhr von Jauche aus den Sammelgruben auf die ſtädtiſchen Wieſen in der ſeit=
herigen
Gemarkung Beſſungen für die Zeit von jetzt ab bis Ende März 1890 ſoll
im Submiſſionsweg vergeben werden.
Bedingungen liegen auf unſerem Büreau, Zimmer Nr. 13, zur Einſicht offen.
Angebote wolle man bis Samstag den 20. Ifd. Mts., Vormittags 11 Uhr,
verſchloſſen und gehörig überſchrieben, bei uns einreichen.
Darmſtadt, den 15. April 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[4440
Ohly.

BraurrriAerkeigerung.
Die zur Konkursmaſſe des Bierbrauers Friedrich Böttinger gehörigen Im=
mobilien
und zwar:
Brauerei= und Wirthſchaftsgebäude mit großen Lagerkellern, Dampfmaſchine,
2 Keſſeln und Rohrenleitung, Kühlſchiff, Dickmaiſchpumpe und Schrotmühle,
ferner ein großes Ackergrundſtück an der Griesheimer Chauſſee
werden durch unterzeichnetes Ortsgericht am
Dienstag den 23. April d. J., Vormittags 9 Uhr,
auf dem Böttinger'ſchen Feſenkeller (Station der Darmſtadt-Griesheimer
Straßenbahn) zum letztenmal mit unbedingtem Zuſchlag verſteigert.
Griesheim, am 15. April 1889.
Großherzogliches Ortsgericht Griesheim.
(4482
Maſſing.

Bekanntmachung.
Das Reinigen der Oefen und Feuer=
ungsanlagen
in den ſtädtiſchen Gebäuden
für 1889190 ſoll im Wege der Sub=
miſſion
vergeben werden.
Offerten ſind bis
Samstag den 20. April d. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Bedingungen liegen auf dem Stadt=
bauamt
, Zimmer Nr. 32,. zur Einſicht
offen, bei welchem auch die Formulare
für die Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 15. April 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.B.:
Riedlinger, Beigeordneter. 4437
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag werden die
zum Nachlaß der Henriette Adelheid
Dörr dahiergehörigen Immobilien, als:
Flur. Nr. ⬜Met.
8
II. 186 450 Grabgarten,
II. 187 162 Hofraithe,
8.
G
II. 188 462 Grabgarten,
Donnerstag den 25. April d. 33.,
Bormittags 11 Uhr,
in dem Ortsgerichtslokal (Beſſungerſtraße
Nr. 48) dahier zum dritten und letzten
Mal öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Darmſtadt, den 16. April 1889.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt II.
(Beſſungen).
Weimar.
[4191

Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag werden die
der Jacob Lind Wittwe dahier gehö=
rigen
nachbenannten Immobilien, als:
Flur. Nr. ⬜Meter.
I. 129 598 Hofraithe Beſ=
ſungerſtraße
lincl.
Scheuer, Stal=
lung
und Werk=
tätte
) und
I. 130 309 Grabgarten da=
ſelbſt
,
Dienstag den 30. April d. J3.,
Vormittags 11 Uhr,
in dem Ortsgerichtslokal (Beſſungerſtraße
Nr. 48) dahier zum dritten und letzten
Mal öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Bemerkt wird, daß in genanntem
Hauſe ſeit Jahren eine gangbare Wirth=
ſchaft
betrieben wird und Kegelbahn ſich
daſelbſt befindet, ſowie daß wegen vor=
handenem
Raum und Lage die Möglich=
keit
zu einer Geſchäftserweiterung ge=
geben
iſt.
Darmſtadt, den 16. April 1889.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt II.
(Beſſungen).
Weimar. 4191a

Am 1. Mai d. Js., Vormittags
10 Uhr,
ſoll im Geſchäftszimmer der Commiſſion
auf dem Artillerie=Schießplatz, die Lie=

[ ][  ][ ]

ferung des Bedarfs an Scheibenholz für
die preußiſchen Feld=Artillerie=Regimenter
an den Mindeſtfordernden vergeben werden.
Die Bedingungen können an den
Werktagen, Vormittags von 8-12 Uhr,
bis zum 20. April in Darmſtadt, Liebig=
ſtraße
9 II., ſpäter auf dem Schießplatze
eingeſehen werden.
Verwaltungs=Commiſſion
des Artillerie=Schießplatzes bei
(3778
Darmſtadt.

Nr. 77

REIAh
ür Krauke, Reconvalescenten
und Kinder.
Tokayer
ſämmtlich garantirt
Halaga
rein,
Sherry
Madeira in ½. und ½ Fl.
Portwein
Ferner:
Französischen Cognao,
Deutschen Cognae.
beide in ganzen und halben Flaſchen.
Samitäts-Gect,
in ½, ¼ und ¹⁄₈ Flaſchen.
Friodr. Schaelor,
Großh. Hoflieſerant,
Ludwigsplatz 7. (3220
Geflügel:
Poularden, Kapaunen,
Hahnen, Tauben,
Hühner,
Enten,
Schueehühner.
Schnepfen,


41
4
100

Holländiſche
GGRGIhovN
heute erwartend.
MurtzLandan,
14484
Mathildenplatz I.
400
GGISGUN
hat eine Brennerei preiswürdig abzugeben.
Neflektanten werden gebeten, unter Angabe
gewünſchten Quantums, ihre Adreſſe unter
E. 714 an die Expedition d. Bl. zu
4252
ſenden.

Verſteigerung

1073

einer vollſtändigen Brauereieinrichtung mit
Wirthſchaftsinventar.
Die zur Konkursmaſſe des Bierbrauers Fritz Böttiuger gehörige Brauerei=
einrichtung
neueſter Konſtruktion, als:
Lager= und Transportſäſſer, Bierſüllapparat, Kühlapparat, 16 Gährbottiche,
1 Waſſerreſervoir, Lufi= und Waſſerpumpen, eiſ. Faßlager, Gummiſchläuche,
Decimalwaagen, 1 großer und 1 kleiner Rollwagen, 2 Kaſtenwagen, ca. 1000
Bierflaſchen mit Patentverſchluß, 1 Flaſchenbierwagen mit Kaſten, compl. Küfer=
werkzeug
, ſowie alle ſonſtigen zum Geſchäftsbetrieb nöthigen Utenſilien; ſodann
Gartenmöbel: 142 eiſ. Stühle, 12 Bänke, 20 Tiſche, 8 Lampen, das Wirth=
ſchaftsmobiliar
, beſtehend in viereckigen und ovalen Tiſchen, Bänken, Stühlen,
zwei Bierpreſſionen, Büffet, Lampen, Gläſer, 1 eiſ. Heerd und ſonſtige Gegen=
genſtände
, ferner 7 Büchſen Hopfen, eine Parthie Stopfen, ca. 600 Ctr. Eis,
Küfer und Brennholz, werden
Dienſtag den 23. April 1889, Vormittags 10 Uhr,
auf dem Böttinger'ſchen Felſenkeller (Station der Darmſtadt-Griesheimer Straßen=
bahn
) öffentlich meiſtbietend verſteigert.
[4485
Im Auftrage des Konkursverwalters:

Adler, Hoftaxator.

O000000000000200000000
P
Mt
1agAon emtrekenh.
Hr
10

5
1

4
Vrisch;
Winter=Rheinſalm M. 2.80,

3
2½
ee-
5
S
28
51

Weſer=Salm
Seezungen
Zander
Cabliau.
im ganzen Fiſch
ohne Kopf
Schellfiſche
Schollen

1.80,
1.30,
70,
45,
35,
32-35 Pf.
35

æ Iobemd:
Hechte. 75 Pf. bis M. l.
75 Pf.
Karpfen.
50
Bürſche
45
Bräſem

in grossen
Wassins!

Maiſiſche.

M
Frisch gewäss. Labberdan, vorzüglich, 40 Pf.
25
Stockſiſche,
Monickend. Bratbückinge, 10 Stück 50 Pf.

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Carlsſtraße 24.

14486

AEüN

. per halb Kilogr. 19 Pfs., 3
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Prima mene Sultamimem,
per halb Kilogr. 35 Pfg.,
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Emanuel EU1a.

5.

[ ][  ][ ]

1074

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14487

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odl ladi1dodé
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0
Vielmals preiegehrsnt. Oöſtbäume,
beſte Sorten, extra ſtarke, tragbare, in
jeder Form; ſehr ſchöne
Horbreben ete.
empfiehlt
3
.
C. Völker,
untere Hügelſtraße 75. tiy-H.
H
WiAui
2
Deutſcher
14
419
T
uGN
deſtillirt aus deutſchen Trauben,
prämiirt hochfeine Qualitäten,
per Flasche M. 180 und
H. 2.20.
4ö
49
H
G. n zOIh,
[4064
Bleichſtraße.
v Hausmacher=, Woinoi d Eier=,Schnitt=Audoln

mit Kochrezepten für Suppe und Gemüs,
keine ſogen. Fabrik=Nudeln) bei (13049
= C. Matzinger und W. Manck.
2 Ludwigsplatz 2. (4494

Allenßdze 2 bülerke.
Frühkartoffeln,
verſchiedene Sorten, Ruthsſtr. 9.

[4498

[ ][  ][ ]

1078

Nr. 77

Durch Gelegenhettskauf aut
der Reise

habe ich eine grosse Partie Hricotwaaren in
wollenen, halbwollenen und baumwollenen
gormat- UAd ustorm-Aemden,

Aosen Uhd vaoken

in beſten Qualitäten zu
aulssergevöhulioh biligen Preisen
zu verkaufen und ſollte Jedermann dieſe Gelegenheit benutzen,
den Bedarf für den Sommer zu decken.
Bei grössoren Posten extra Rabatt. uss

Bamenkübel

in allen Groͤßen, mit verſchiedenen An=
ſtrichen
, ſchon von 1 M. an bei
G. Sauerwein. Schloßgaſſe 32.

Für die Feiertage
empfehle mein vorzügl. Kuchen=
mehl
zu 20 Pfg. und höher.
Roſinen, Mandeln ꝛc.
Cemens Behle,
Marktplatz.
[4499

Einfaſſungs=Bux
bei J. Schubkegel, gr. Bachgaſſe 14.

ſcin Doggard, leicht und gut, auch
als Jagdwagen geeignet, zu verkaufen
bei A. Beſt, Hofwagner.
[4263

Gchnlatr. 3 Juldllig halm, Schulatr. 3

1 hn E wbUhiut, Wdtud ſgd odd.

empfehle in beſter Waare zu äußerſt billigen Preiſen.
Conſirmandenhüte von Mk. 1.80 an.

A. LaL.
7

Ecke der Ochſengaſſe und Obergaſſe. 4246.

Ghocoladon-Bonbons.

Feinste Fralinées in 5erlei Geschmack.
Feino Fraliuses.
Feinste Frinzess-Pralinses.
Feinste Harzipan-Fralinées in 3 ver.
schiedenen Gorten.
Foinste Liqueur-Fralinées.
Feinste Croquant-Pralinses.
Feinste Chocolade-Liqueurbohnon.
Feinste Chocolade-Creme-Bohnen.
Feinste Dessert-Vonbons.
Feinste Vanille-Rahm-Ronbous.
Feinsto Nuss-Rahm-Ronbons.
Feinste Haselnuss-Rahm-Bonbons.
Feinste Kaſtee-Rahm-Bonbous
in Stots frischor, vorzüglicher Maare
empfehlen
ſobrüder Eiohbortz,
Hoflieferanten - Kapellplatz.

H.
3000 hark

auf erſte Hypothek am 1. Juni auszu=
[4418
leihen. Näheres Expedition.

2 ſchöne Einlegſchweine zu verkaufen
(4500
C Carlsſtraße Nr. 96.

Arheilgerſtraße 84 ſind = und Setz=
14 Kartoffeln zu verkaufen. (4501

Darmetädter
Pfordomarkt Looso
H. 2..

Ziehung 27. April,
in der Exped. d. Bl. zu haben.

Fine große maſſive Waſchbütte in
E Eichenholz, ſowie 1 Kinderſitzwagen
letzterer für 3 M. zu verk. Saalbauſtr. 18.

Für eine neu zu eröffnende größere;
Wirthschaft in Darmstadt

ſuchen wir einen tüchtigen cautions=
fähigen
Wirth.
Bewerber belieben ſich direkt an uns
zu wenden.
(4425
Schroedel’sche Brauerei-
ſesellschatt
, Heidelborg.

Gesmeht,
ein grosser haden
in prima Lage per Herbſt.
Offert. unt. S. M. an die Exped.

[ ][  ][ ]

Nr. 77
Ph. Schmit'sche lcadomis für Jonkunot
Darmstadt,
36 Eliſabethenſtraße 36.
Das Jommer-Hemeſter beyinnt am 29. April.
Hiermit beginnt zugleich ein Curſus für allererſte Anfänger. Lehrgegen=
ſtände
für Kunſtſchüler und Dilettanten: Klavierſpiel - auf Wunſch auch
Janko=Klavier - Violine und Bioloncellſpiel, ſämmtliche Blas=Inſtrumente,
Harmonielehre und Compoſitionslehre.
Anmeldungen neu aufzunehmender Schüler und Schülerinnen können täglich
in der Academie ſtattfinden und werden Vormittags erbeten.
(4503
Der Directorf.
Ph. Schmitt, Großh. Muſikdirector.

Bekanntmahung.
Am Montag den 29. April

Aa tritt auf der Darmſtadt-Griesheim-Eberſtädter Eiſenbahn de=
Sommer=Fahrplan in Kraft. Exemplare desſelben ſſind von unſeren Stationen
Darmſtadt-Griesheim und Eberſtadt zum Preiſe vonz10 Pfg. für das Stück zu
heziehen.
[4504
Die Betriebs-Verwaltung.

M Am 14. Mai 1888 ſchreibt Frau Hr.
Va44,
Pie.
Adelina zabu-tezvolini:

Mit großem Vergnügen theile ich Ionen mit. daß ich die Zanalmandel.
Elele gebraucht babe, die Sie einführen, und habe ichs geinnd=n, daß ſie wahr=
haft
wirkſam iſt und viel beſſr als andere Präparate, bie als Braſsrbato der
Haut gebraucht zu werden pflegen, ſich bewährt bat. Dieſe Sundmandeihloſe
wird von jetzt ab den bevorzugten Platz an meinem Toilertentiſche einnehinen.
Mit ergebener Hochachtung
Adellna Patti-Mieolinl.

Prehn's Sandmandelkloio
AilaTiT
Waziauaime
hat ſich in Folge ihrer außerordentluhen Wirkſamteit einen Weltruf erworben.
Man verlange ſtets Prehn'g Sandmandelklele und laſſe ſich nichts Anderes
aufreden. Stets vorrätbig in Büchſen 60 Pf., 1 und 3 Mk. allein echt
Louis Hein Machf. Mois &am; Egenolf. Ludwigstr. 18.
Schmitt, Seifenfabrikant. Kirchstrasse 4.

Durmſtüdter
Frübjahrs-Pforde- und Fohlen-Markt
am 25., 26. und 27. April 1889.
Muſterung und Prämirung von Pferden und Fohlen am 25. April
lE89. Vormittags 9 Uhr.
Prämienvertheilung mit namhaften Geldpreiſen und Diplomen Nach=
nättags
3 Uhr. Verloſung am 27. April, Nachmittags 4 Uhr.
Zur Ausgabe gelangen 20,000 Loſe 2 Mark. Gewinne im Werthe von
24,000 Mark.
Der Vertrieb der Loſe iſt dem Herrn Horitz Strauss jun. in Mainz
n alleinigen General=Debit übertragen.
Der Pferdezucht=Verein im Großherzogthum Heſſen.
Section: Pferdemarkt Darmſtadt.
(3551

auf 1. Hypothek gegen! Ein ſchöner Keller
4000 M. dopelte Sicherheit zu
eihen geſucht. Offerten unter C. M. von ca. 70 Meter Fläche zu vermiethen
(4458 ſowie 1 Cement=Trog zu verkaufen.
ſin die Expedition.

Badavaln

Heidelbergerſtraße 104.

(4039

dür ein anſtändiges Mädchen oder
ginkh) in gutem Zuſtande geſucht.
18 Schüler billige Penſion frei. Näh
Ifferten unter T. an die Exp. (4505 bei dem Portier d. M. N. B. (4428

2130) Soderftr. 79 im 3. Stock ein
auch 2 unmöblirte Zimmer zu verm.

3661) Kiesſtr. 99 (Manſarde) zwei
gr. Zimmer nebſt Küche an einzelne Dame
oder kleine Familie. Einzuſehen von 4
bis 6 Uhr Mittags.
3926) Mühlſtraße 15 mittlerer Stock
5 Zimmer, Küche, Magdkammer nebſt
allen Bequemlichkeiten per 1. Juli event.
auch früher zu vermiethen.
3930) Ecke der Gervinusſtraße 28
iſt die Manſarde=Wohnung zu vermiethen.
4154) Beſſungerſtr. 15 der 1. St.,
4 Zimmer nebſt Zubehör, ſogleich beziehb.
4289) Ruthsſtraße 9 eine Wohnung,
3 Zimmer, Küche ꝛc., zu vermiethen.
4506) Steinſtraße 8 eine hübſche
Wohnung im mittleren Stock, beſtehend
aus 3 gr. Zimmern, Magdſtube, Küche,
Boden= und Kellerräume bis zum 9. Juni
zu vermiethen. Näheres parterre.
4507) Große Ochſengaſſe 21 eine
Wohnung zu vermiethen.
4508) Grafenſtraße 21 nächſt der
Rheinſtraße, eine Wohnung, 3 Zimmer
und Zubehör an eine ruhige Familie
per 15. Mai.
4509) Wilhelminenſtraße 4 der
3. Stock und Manſarde, zuſammen ſowie
auch einzeln zu vermiethen und anfangs
Juli beziehbar.

W46
Hez
BäGGI, RaLUAd 00.

3200) Alexanderſtr. 6 im Hinterbau
ein schöner Saal, ſeither Probelokal
des Mozartvereins, per 1. Juli ander=
F. Heißner.
weitig zu verm.
4393) Schloßgartenplatz 4 u. 5 ein
Laden nebſt Wohnung u. noch 5 Woh=
nungen
mit je 4 Zimmer, Zubehör und
allen Bequemlichkeiten zu vermiethen event.
ſind auch beide Häuſer zu verkaufen.
Näheres Kranichſteinerſtr. 5.

2451) Ballonplatz 11, 1. Stock, Vorderh.,
ein gut möbl. Zimmer, ſepar. Eingang,
gegenüb. dem Schulhaus.
3204) Kapellplatz 8 ein klein. möbl.
Zimmer zu vermiethen.
3209) Mühlſtraße 12 im mittleren
Stock ein möblirtes Zimmer ſofort zu
vermiethen.
3299) Mathildenpl 3. möbl. 8. ſof.
3425) Ludwigsſtr. 1. 2. St., zwei
große, ſchön möbl. Zimmer zu vermiethen
ev. auch einzeln.
3426) Ballonplatz 7 zwei ſchön möbl.
Zimmer ſofort beziehbar.
3797) Kiesſtr. 30 möbl. Zimmer mit
oder ohne Penſion.
3798) Kiesſtr. 1, 1. Stock, ein ſchön
möbl. Zimmer ſofort zu vermiethen.

[ ][  ][ ]

1080
4160) Grafenſtr. 31. 2 Treppen, ein
ſchön möbl. Zimmer ſofort zu verm.
4299) Hofſtallſtraße 6 ein fein möbl.
Zimmer ſofort zu vermiethen.
4304) Ein ſchön möbl. Zimmer ſo=
fort
zu verm. Rheinſtraße 28 im rechten
Seitenb. b. Göller.
4394) Annaſtraße 10 parterre
ein möblirtes Zimmer auf Wunſch mit
Penſion per ſofort zu vermiethen.
4396) Hügelſtr. 3 2. Stock ein fein
möbl. Zimmer per 1. Mai zu vermiethen
4455) Eliſabethenſtr. 28 ein möbl.
Zimmer per 1. Mar zu verm.
4510) Schloßgraben 1 2 Stieg. ein
möbl. Zimmer mit oder ohne Penſion z. v.
4511) Eliſabethenſtr. 10 ein gut
möblirtes Zimmer zu vermiethen.

4512) Eine durchaus tüchtige und zu=
verläſſige
Haushälterin, die 9 Jahr=
ſelbſtſtändig
einem ält. Herrn den Haushali
führte (ſtellenlos durch Todesfall) mit den
beſten Zeugniſſen verſehen, wünſcht ähnliche
Stelle auf dem Lande. Näheres bei Frau
Hahn, Ernſt=Ludwigsſtr. 9.
4513) Eine gute Köchin, die auch Haus=
arbeit
übernimmt, ſucht Stelle, ſowie ein
braves tücht. Hausmädchen, nicht v. hier,
das längere Zeit in einem Hotel gedient,
wünſcht ähnliche Stelle anzunehmen, hier
od. auswärts. Näheres Frau Hartmann
Ecke Markt= und Rittergaſſe 3.
4514) Ein 16jähr. Mädchen (Waiſe)
ſucht Stelle. - Franks Stellenbüreau,
Eliſabethenſtraße 9.
4515) Eine Frau ſucht Laufdienſt
Gardiſtenſtraße 7 Hinterhaus.

4516) Ein Burſche mit guten Zeug=
niſſen
ſucht Stelle als Auslaufer oder
Hausburſche. Frau Gluske, Mühlſtr. 8.

4470) Ein tüchtiges Hausmädchen
wird auf Oſtern geſucht. Frankfurter=
ſtraße
42.

Ein junges Mädchen
für Nachmittags zu einem Kinde ge=
(4406
ſucht. Kahlertſtr. 5.
4517) Auf Oſtern ein Mädchen
geſucht Steinſtraße 8.
4518) Ein Mädchen geſucht. Näh
Mathildenplatz 6 part.
4519) Mädchen mit guten Zeugniſſen
erhalten gute Stellen hier und auswärts
Frau Neßling, Marktplatz 7.
Ein tüchtiger Schloſſer,
ſelbſtſtändiger Arbeiter, für dauernd ge=
ucht
; je rach Leiſtung bis 4 Mark per
Tag. Näheres Expedition.
[4412

Nr. 77
4520) Man ſucht zum 18. Mai l. J.
ein braves anſtändiges Müdchen, welches
die Hausarbeit gründlich verſteht und im
Kochen nicht unerfahren iſt. - Zu erfr.
Aliceſtraße 21, 2. Tr. CLouvre).

4414) Ein zuverläſſiger Mann als
Kutſcher geſucht, verheirathet bevorzugt.
Karlsſtraße 95. o Tüchtige Schloſſer
auf dauernde Arbeit geſucht. Hügelſtr. 63. 4413) Tüchtiger Schloſſer
ſofort geſucht. Dauernde Arbeit.
Geiſt, Promenade 29. 82 tüchtige Arbeiter
geſucht. Näheres Rheinſtraße 25.
Magazins=Comptoir. G.
EEingeprüfter Heizer.
2
mit guten Zeugniſſen zum alsbaldigen
Eintritt geſucht.
H. Gonnermann. 4524) Zwei tüchtige Zimmergeſellen
können ſofort eintreten. Adam Göller,
Zimmergeſchäft, Schloßgartenſtr. 51. 4525) Einige tüchtige Untform=
Schneider werden zum ſofortigen Ein=
tritt
geſucht.
Vniformen-Ellilitär-Effecten
Cabrik Darmstadt. Einen Lehrling
für's Comptoir ſucht
Heinr. Jao. Lampe,
Feldbergſtraße 58. (4526 4527) Ein Lehrling für die Stein=
druckerei
wird geſucht. F. C. Schüler,
Lithogr. Anſtalt, Grafenſtr. 17. Hm
Einen Lehrling
2
mit guter Schulbildung ſucht
G. L. Hriegk, Rheinſtraße 17. 4529) Einen Lehrling ſucht
Fr. Alt son., Hofuhrmacher. Cosucht ene Wohnung
von 6-7 Zimmern, womöglich mit Stall
für 3-4 Pferde.
von Oertzen,
Premierlieutenant im 24. Drag.=Regt.
Caſino (Marienplatz). (4468 4324) Eine hieſige Fabrik der Ma=
ſchinenbrauche
ſucht einen jüngeren an=
gehenden
Lelchner, auch event. Hand=
werkerſchüler
.
Offerten unter W. 60 an die Exped
d. Bl. erbeten.

werden ſchön und billig
Wüte garnirt.
[4429
E. Frank, Eliſabethenſtr. 9, 1 Tr.

uengioſe vortrage

Charfreitag u. Oſterſonntag
6 Uhr Abends,
Schützenſtraße 9, Hinterhaus.
Der Eintritt iſt frei. m=
(4530
G. Laubner.

4 Von Tauſenden em=
pfohlen
, ſelbſt aus höchſten Stän=
den
, ſteht der ächte rheiniſche Trauben=
Bruſt=Honig von W. H. Zickenheimer
in Mainz als angenehmſtes, nie ver=
ſagendes
Huſtenmittel, ſeit 21 Jahren
unerreicht da. Verkauf Flaſche 1,
1½ und 3 M. Probeflaſchen 60 Pf.
in Darmſtadt bei:
M. W. Praſſel Rheinſtraße 16,
Gg. Liebig Sohn, Gr. Hoflieferant,
Rheinſtr. 28, A. Fiſcher, gr. Ochſen=
gaſſe
14, Emanuel Fuld, Kirchſtraße,
Carl Watzinger, Wilhelminenſtr. 11,
Friedrich Schaefer Droquen= und
Chemikalienhandlung, Georg Liebig
& Co., Louiſenſtr. 10, Moriz Landau,
Mathildenplatz I.
[4531
Bessungen: Aug. Marburg.

Mau=Kapital zu vergeben. Gefl. Adr.
mit Angabe gewünſchter Beträge unt.
[453-
L. 50 in der Exped. d. Bl.

Schüler finden gute u. billige Aufnahme.
Näh. G. Pauly, Mauerſtr. 22. (363]

(gr. Kaufmann ſucht freundl. möbl.
2) Zimmer ev. mit Penſion. Garten=
lage
oder Parterre bevorzugt. Off. erbet.
unt. A. G. Nr. 100 a. d. Exped. (4532

Am Palmſonntag Nachmittag wurde
in der katholiſchen Kirche
ein Schirm vertauſcht.
Es wird gebeten, denſelben Neckarſtr. 22
453
im 1. Stock umzutauſchen.

(4535
Am Montag iſt ein
Sonnenschirm
in meinem Laden ſtehen geblieben u. kann
gegen die Inſeratgebühr abgeholt werden.
Michael Schmidt, Luiſenplatz 4.

in ſchwarzer Damen=Sonnenſchirm
ſtehen geblieben.
4536
Wilhelm Schulz.

23,000 oder 1,000 MI.

auf gute erſte Hypothek auszuleihen.
Näheres Expedition.
(4478

E

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Shnaaoge).
Samstag den 20. April.
Vorabendgottesdienſt um 6 Uhr 30 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30 Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 7 Uhr 45 Min.

[ ][  ][ ]

Hchiffsnachrichte., mitgeteilt von Carl
Diehm, obere Rgeinſtraße, alleiniger Agent
der Red Star Linie in Antwerpen.
New=York, 10. April. Her königl. belg. Poſt=
dampfer
Pennſhlvania, Kapitän Thomas.
iſt heute wohlbehalten hier angekommen.
New=York. 13. April. Der königl. belg. Poſt
dampfer Waesland; Kapitän Buſchmann,
iſt heute wohlbehalten hier angekommen.

Hchiffsnachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Zimmerſtraße Nr. 1.
Der Schnelldampfer -Eider, Kapitän H.
Baur, vom Nordd. Lloyd in Bremen, welcher
am 2. April von Bremen abgegangen, iſt
am 12. April, der Schnelldampfer Aller=
Kapitän H. Chriſtoffers. vom Nordd. Lloyd
in Bremen, welcher am 3. April von Bremen
abgegangen, iſt am 13. April wohlbehalten in
New=York angekommen.

Um 3 Uhr:
Dittmar.

Nr. 77
Paſſionsandacht: Herr Vikar

Gottesdienſt bei den ev. Gemeinden.
Charfreitag.
Hofkirche:
Um 9 Uhr: Feier des heil. Abendmahls.
Um 10 Uhr: Hr. Oberhofprediger Dr. Bender.

Htadkkirche:
Um 10 Uhr: Herr Superintendent Dr. Sell.
Feier des hl. Abendmahls.
Um 3 Uhr Kindergottesdienſt.
Htadtſtapelle:
Um 9 Uhr: Herr Pfarrer Dingeldey.
Um 6 Uhr: Herr Pfarrer Ritſert.
Martinskirche:
Um 10 Uhr: Herr Pfarrer Dr. Flöring.
Feier des hl. Abendmahls, wozu die Vor=
bereitung
Tags zuvor 5½ Uhr.
Um 5½ Uhr: Charfreitagsfeier des Kirchen=
geſangvereins
.
Mititärkirche:
Um 7 Uhr: Herr Diviſionspfarrer Strack.
Feier des hl. Abendmahls.
Eliſabetgenſlift:
Um 10 Uhr: Gottesdienſt mit Feier der heil.
Kommunion: Pfarrer Werner.
Um 3 Uhr: Feier der heil. Paſſion.
Charſamſtag.
Um 3 Uhr: Feier der heil. Paſſion mit nach=
folgender
Beichte.

1081
Armenhaus:
Um 10 Uhr: Herr Pfarrer Pfnor.
Feier des hl. Abendmahls.
Beſſungen:
Um 9½ Uhr: Beichte.
Um 10 Uhr: Herr Pfarrer Römheld.
Feier des heil. Abendmahls.
Um 2 Uhr: Liturgiſcher Gottesdienſt unter
Mitwirkung des Kirchengeſangvereins.
Gottesdienſt bei der kath. Gemeinde.
Charfreitag. Kollekte für das hl. Grab in
Jeruſalem.
Um 110 Uhr: Feierlicher Gottesdienſt, nach
demſelben und den Tag über ſtille An=
betung
des Allerheiligſten.
Um 3 Uhr: Predigt: Herr Kaplan Kirſtein.
Abends um 6 Uhr feierliche Abendandacht,
wobei die Lamentationen von Paleſtrina:
Inter vestibulum v. A. Perti; Popule meus
v. Vittoria und Tenebrae factas sunt v. M.
Haydn geſungen werden.
Charſamſtag.
Um 8 Uhr: die hl. Weihen.
Um ½10 Uhr: Hochamt.

Politiſche Ueberſicht.
Heutſches Reich. Der Kaiſer beſichtigte am 16. vormittags
11 Uhr das am Morgen von Plymouth in Wilhelmshaven ein=
getroffene
Schulgeſchwader und kehrte um 2 Uhr mit Sonderzug
nach Berlin zurück, wo er um 9½ Uhr abends eintraf.
Der Kaiſer hat dem bisherigen Kriegsminiſter Bronſart
v. Schellendorf den Stern des Großkomthurs des Hausordens von
Hohenzollern verliehen.
Der Kaiſer wird die Berliner Ausſtellung für Unfallverhütung
vorausſichtlich am 27. d. M. perſönlich eröffnen.
Der Reichsanzeiger veröffentlicht die Namen der Mitglieder
des Preisgerichts für das Nationaldenkmal Kaiſer Wilhelms:
Miniſter Bötticher, Graf Lerchenfeld, der hanſeatiſche Miniſter
Krüger, Präſident v. Levetzow, die Abgg. Heeremann, Römer,
Wichmann, Künſtler Janſſen (Düſſeldorf, Encke (Berlin), Miller
München), Volz (Karlsruhe), Stadtbaurat Blankenſtein (Berlin),
Oberbaurat Leins (Stuttgart), Geheimerat Jordan (erlin). Die
Urbeiten ſind abzuliefern an das Landesausſtellungs=Gebäude zu
Berlin.
Die Nordd. Allg. 8tg.: bemerkt gegenüber dem Pariſer=Pays'
velcher behauptet hatte, Catargis Berufung an die Spitze der
mumäniſchen Geſchäfte ſei die ſchwerſte Niederlage der Bismarck'ſchen
Volitik, da das Kabinett Catargi ſich Rußland zuwenden werde
ke., und es für Deutſchland unmöglich ſei, ſich vollſtändig von der
Balkanhalbinſel loszumachen, wie der Kanzler gethan zu haben
vorgebe, dieſe Behauptung ſei falſch. Deutſchland habe in Ru=
nänien
nicht mehr Intereſſen zu vertreten, wie in Bulgarien und
a ie Thatſache, daß in Rumänien ein Hohenzoller regiere, könne an
ich die Volitik des Deutſchen Reichs nicht in Wege bringen, welche
1½
urch die Intereſſen der deutſchen Nation nicht geboten ſeien.
Die Magdeb. 8tg.- teilt über die in Ausſicht ſtehende preußiſche
Einkommenſteuervorlage mit, daß an Stelle der jetzigen Klaſſen=
nd
Einkommenſteuer mit 3 pCt. vom Einkommen eine Beſteuerung
m nik 1½ pCt. vom Arbeitseinkommen und eine ſolche mit 3 pCt.
on fundierten Einkommen treten ſoll. Die Beſteuerung des letzteren
f. ürde jedoch nur von einer beſtimmten Höhe desſelben überhaupt
intreten. Kleine erſparte Kapitalien würden ſteuerfrei bleiben.
egenüber der Verminderung des Prozentſatzes der Beſteuerung
ez Arbeitseinkommens um die Hälfte würde der Deklarations-
wang
ſtehen, welcher eine gerechtere Veranlagung der Steuer bei
en Nichtbeamten herbeiführen ſoll.
Die =Voſſ. Htg.- meldet, daß an der Weſtküſte Afrika's in Old
alabar im Marz ein deutſches Kanonenboot erſchien und den
ſnig zur Freigebung einiger Gefangenen nötigte, die einem unter
leutſchem Schutze ſtehenden Stamm angehörten. Der König war
ne Nacht hindurch Gefangener auf dem deutſchen Kanonenboote.
Heſterreich=Angarn. Das in Graz erſcheinende Organ des
hrinzen von Liechtenſtein ſagt, die Einbringung des Schulgeſetzes
n Mai geſchehe auf Befehl des Kaiſers. Die Zuſtimmung der
lechten ſei gewiß, daher habe die Schulreform, wie ſie im weſent=
lchen
das Liechtenſtein'ſche Schulgeſetz fordert, alle Ausſicht auf
nnahme.
Frankreich. Der Miniſterrat beſchloß am 16. den Präfekten
en Einladungsſchreiben zu ſenden, um alle Gemeinden aufzufor=
rn
, an den für den 5. Mai anläßlich des Jahrestages des Zu=
mmentritts
der Generalſtaaten feſtgeſetzten Feierlichkeiten teilzu=

nehmen. Der Miniſter des Innern richtete an die Präfekten
Inſtruktionen, keinerlei öffentliche Kundgebungen zu dulden, welche
die Ruhe ſtören könnten. Der Miniſter wird demnächſt ein anderes
Rundſchreiben erlaſſen, worin die Präfekten daran erinnert werden,
daß ſie in den Departements die einzigen Repräſentanten der Cen=
tralgewalt
ſeien, jede politiſche Aktion in ihren Händen vereinigt
ſein müſſe und alle anderen Beamten dieſelben unterſtützen müſſen.
General Sauſſier hat den Pariſer Truppen die Teilnahme an
dem bei Eröffnung der Ausſtellung geplanten Fackelzuge verboten,
da ſie mit Rückſicht auf die Mannszucht Unzuträglichkeiten zur
Folge haben könnte.
Der Staatsanwalt der Republik ordnete die verantwortliche
Vernehmung des Direktors und des Sekretärs des Socists des
Metaux, ferner des Präſidenten des Verwaltungsrates, Lavainiere,
an.
Auf Anordnung Merlins wurden am 16. vormittags Haus=
ſuchungen
bei Boulanger, Dillon und Rochefort vorgenommen.
Paris- zufolge ſind die bei Boulanger beſchlagnahmten Papiere
von keiner beſonderen Wichtigkeit.
Die boulangiſtiſchen Abgeordneten Saint Martin und Laporte
haben ſich nach Brüſſel begeben, angeblich, um ſich an der Vorarbeit
für die Wahlen zu beteiligen. Laiſant und Le Heriſſe ſind bereits
in der Reſidenz Boulangers.
Rochefort beſchuldigt von Brüſſel aus den Generalſekretär des
Präſidenten Carnot, General Brugere, der Teilnabme an einem
Komplott behufs Hervorrufung eines Aufſtandes in Paris in der
Nacht vom 2. Dezember 1887, dem Vorabend der damaligen Präſi=
dentenwahl
, für den Fall, daß Ferry als Präſident gewählt wor=
den
wäre.
Der =Autorits' zufolge ordnete Merlin am 17. Hausſuchungen
bei General Zubarail und Caſſagnac an. Die Preſſe; verzeichnet
das Gerücht, es ſſeien neuerdings 60 Haftbefehle von Merlin er=
laſſen
worden. Laquerre und die übrigen Mitglieder des National=
komites
ſind am 16. nach Brüſſel abgereiſt, wo das Komits eine
Verſammlung abhält.
England. Der britiſche Botſchafter in Berlin Sir Malet wird
dem Vernehmen nach Großbritannien auf der Samoakonferenz ver=
treten
und von London aus 1 oder 2 Abgeſandte zu ſeiner Unter=
ſtützung
erhalten.
Finanzminiſter Goſchen legte am 16. im Unterhauſe das Bud=
get
vor. Der Ueberſchuß des vorigen Finanzjahres hat 2800000
Lſt. Sterl. ergeben. Die Staatsſchuld iſt um 7½ Millionen ver=
mindert
. Die geſamten Koſten der Konvertierung der Konſols be=
trugen
3½ Millionen. Die Einnahmen des laufenden Finanzjahres
ſind auf 85 Millionen, die Ausgaben auf 87 Millionen veranſchlagt.
Das Unterhaus vertagte ſich bis zum 29. April.
Herbien. Am 16. fand in Belgrad die erſte Sitzung der
gemiſchten Kommiſſion zur Regulierung des Eiſernen Thores
Donau) ſtatt.
Rutzland. Der Schah von Perſien wird am 12. Mai mit
ſeinem aus 40-50 Perſonen beſtehenden Gefolge, darunter mehrere
Miniſter und Generale, an der ruſſiſchen Grenze eintreffen, wo
feierlicher Empfang ſtattfinden wird. In den letzten Tagen des
Mai wird er ſich nach Petersburg, Mitte Juni nach Berlin be=
geben
, von wo die Reiſe über die Niederlande nach England
geht. Auguſt-September wird er in Paris ſein, anfangs Oktober
in Wien, von wo die Heimreiſe über Bukareſt erfolgt.

[ ][  ][ ]

1083
Vereinigte Htaaken. Die New=Yorker Staatsztg.' ſchreibt
bezüglich der Ernennung Bates zu einem der 3 Vertreter der Ver=
einigten
Staaten auf der Berliner Samoa=Konferenz, daß genannter
Herr nach, ſeiner Sendung nach Samoa als Ergebnis ſeiner mehr=
monatlichen
Studien einen Bericht geliefert habe, der von dem
Staatsdepartement als viel zu agareſſiv und partejiſch in vielen
Punkten habe verbeſſert werden müſſen, ehe er zur Veröffentlichung
in den Staatsdokumenten zugelaſſen worden war.- Aus dieſer
Stellungnahme, meint die Staatszeitung, könne jedoch von deutſcher
Seite kein ernſtlicher Widerſpruch gegen die Ernennung Bates ab=
geleitet
werden, und fährt. fort: Dies hat ſich nun aber gründlich
geändert, ſeit Herr Bates ſoeben in dem Century Magazine; einen
Artikel veröffentlicht und mit Namen gezeichnet hat, in welchem
er eine ſo leidenſchaftliche Voreingenommenheit gegen Deutſchland
und eine ſo erregt chauviniſtiſche Haltung in Bezug auf Samoa
an den Tag legt, daß die deutſche Regierung vollkommen berechtigt
wäre, nachträglich gegen dieſen Delegaten Einſpruch zu erheben.
Herr Bates zeiht die deutſche Regierung geradezu mit dürren
Worten der Lüge und ſcheut ſich nicht, ohne Rückſicht auf völker=
rechtlich
anerkannte Grundſätze, dem allergewöhnlichſten Gewäſch
von Penny=Blättern in Bezug auf die angebliche Verletzung der
amerikaniſchen Flagge ſeinen Namen als Unterſtützung zu leihen.
Diplomatiſche Verhandlungen bei einer Konferenz ſetzen die Teil=
nahme
von Staatsmännern und nicht von leichtfertigen Schwätzern
voraus. Die Bundesregierung aber wäre unſeres Erachtens nicht
bloß verpflichtet, die Beſtallung eines ſolchen Delegaten zu wider=
rufen
, ſondern auch, ohne Beeinträchtigung ihrer Würde, um ſo eher
dazu berechtigt, als der bewußte Magazinsartikel des Herrn Bates
erſt nachträglich zur Veröffentlichung kam

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 18. April.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog, Allerhöchſtwelcher mit
Sr. Könzgl. Hoheit dem Erbgroßherzog geſtern Vormittag 10 Uhr
20 Min. hierher zurückkehrten, empfingen im Neuen Palais den
Major v. Scholl, Flügeladjutant, Sr. Majeſtät des Kaiſers: zum
Vortrag den Staatsminiſter Finger, den Miniſterialpräſidenten
Weber, den Miniſterialrat Rothe, den Major v. Verbandt.
Ihre Königl. Hoheit die Prinzeſſin Chriſtian von Schleswig=
Holſtein kamen Dienstag mit den Prinzeſſinnen=Töchtern von Wies=
baden
hier, an und nahmen im Neuen Palais an dem Luncheon
teil, zu welchem auch Se. Durchl. der Prinz und Ihre Großh.
Hoheit die Prinzeſſin Ludwig von Battenberg, von Heiligenberg
kommend eingetroffen waren.
- Großh. Handelskammer. Oeffentliche Sitzung am 15. April.
Die Handelskammer beſchloß, den Antrag der Handelskammer
Braunſchweig zu unterſtützen, daß die Sitzungen des deutſchen
Handelstags, ſobald das vorliegende Material dazu Anlaß bietet,
auf mehrere Tage auszudehnen ſeien. Zur Beratung der Frage
der Reform des Markenſchutzgeſetzes ſoll Ende April ein Handels=
tag
in Berlin ſtattfinden. Die Handelskammer nahm in dieſer
Frage dahin Stellung, daß man von ins einzelne gehenden Vor=
ſchlägen
zur Verbeſſerung des Markenſchutzgeſetzes zur Zeit abſehen/
und lediglich empfehlen müſſe, an Stelle des Anmeldeverfahrens
das Vorprüfungsverfahren zu ſetzen. Man beſchloß, die Handels=
kammer
, Mannheim um Vertretung auf dem Handelstag zu er=
ſuchen
. Der Sekretär berichtete ſodann über die gelegentlich der
Beantwortung der Fragebogen zum Jahresbericht laut gewordenen
Wünſche, und Beſchwerden. Man beſchloß, dieſelben zunächſt bei
den zuſtändigen Behörden vorzubringen und, ſoweit ſie hierdurch
keine Erledigung, finden würden, im Jahresbericht auf dieſelben
hinzuweiſen. Die Herren Kahlert und Jacobi erſtatteten eingehende
Referate über den Geſetzentwurf, betreffend die Brandverſicherungs=
anſtalt
für Gebäude. Die Referenten begrüßten den Entwurf als
einen' Fortſchritt gegenüber dem ſeitherigen Zuſtand, wünſchten
jedoch Abänderung des Entwurfes, insbeſondere, bezüglich der
Klaſſiſikation der Gebäude und der Abſtufung der Umlagekapitale:
ferner wurde gewünſcht, daß bei der Aufſtellung des Zuſchlagtarifs
die Intereſſen der Induſtrie entſprechend berückſichtigt würden.
Dem von der Handelskammer Worms ausgehenden Vorſchlag, daß
dieſer Geſetzentwurf von Delegierten ſämtlicher heſſiſchen Handels=
kammern
beraten und daß zu demſelben gemeinſame Vorſchläge
gemacht würden, ſtimmte man allſeitig zu und wählte die beiden
Referenten und den Sekretär als Delegierte für die in Ausſicht
ſtehende Konferenz.
Am 17. morgens 7 Uhr zeigte der Thermograph des hieſigen
Großh. Kataͤſteramtes 07 C. bei NO. Es wurde vielfach Eis=
bildung
beobachtet.
Montag den 29. April tritt auf der Darmſtadt=Griesheimer=
Eberſtädter Eiſenbahn der Sommerfahrplan in Kraft.
2 Lebensmittel=Kontrole. In Gemäßheit des Regulativs vom
18. März 1883 bezüglich der Handhabung, der ſanitätspolizeilichen
Aufſicht über den Verkehr mit Nahrungsmitteln, Genuß=
mitteln
und Gebrauchsgegenſtänden in Darmſtadt=
Beſſungen wurden auf Veranlaſſung des Großh. Polizeiamts in

Nr. 77
der Zeit vom 1. Januar bis Ende März l. J. Proben von nach=
folgenden
Gegenſtänden durch das chemiſche Unterſuchungsamt einer
Analyſe unterzogen; nämlich: 9 Butter, 18 gefärbte Gegenſtände,
1 Senf, 13 Gewürze, 2 Bier, 22 Wurſt, 1Honig, 11 Mineralwaſſer,
2 Mehl, 13 Petroleum, 3 Wein,7Kaffee, 7 Paffeeſurrogat, 2 Küchen=
geſchirr
und 45 Milchproben. Von letzteren wurden 12 als ge=
fälſcht
reſp. gewäſſert befunden und deshalb gegen die betreffenden
Verkäufer Anzeige erhoben. Die übrigen Proben gaben zu polizei=
lichem
Einſchreiten keinerlei Veranlaſſung.
E. Von Herrn H. Heim, einem heſſiſchen Künſtler, ſind im
Großh. Muſeum zur Zeit verſchiedene Sachen ausgeſtellt, welche
ob ihrer Eigenart und Naturwahrheit den Blick des Beſchauers
feſthalten müſſen. Zunächſt ſind es zwei größere Genrebilder,
welche zur näheren Betrachtung einladen. Beide nehmen ihre
Motive aus dem engen Kreis des volkstümlichen Lebens.
Dieſe
kleine Stube mit ihren kahlen Wänden und eckigen Linien, das ſteif
aufgetürmte Bett und dazu die Inſaſſen, zwei kranke ältliche Män=
ner
in ſchlichter Arbeiterkleidung, aus deren Geſichtern man Miß=
mut
und Kummer über die Sorgen des Lebens herauslieſt - alles
atmet peinliche Sauberkeit und nüchterne Herbheit. Dementſprechend
iſt auch das Kolorit gewählt. Die wohlthuenden Uebergänge in den
Farben, jene feine Modellierung, welche da am Platze iſt, wo An=
mut
und Schönheit das Ganze beherrſchen, ſcheint abſichtlich ver=
mieden
zu ſein. Selbſt die nahe Verſpektive, welche in der Regel
wenig günſtig wirkt, entſpricht hier gleichfalls dem Geſamtcharakter,
dem Charakter des Engen Gedrückten. Maleriſch im land=
läufigen
Sinne iſt ebenſowenig der Gegenſtand des zweiten Bildes:
Odenwälder Dorfmädchen, die ſich anſcheinend nach einem weiten
Wege im Grünen ausruhen. Die Tracht der jungen Mädchen, von
welchen das älteſte 17 Jahre zählen dürfte, hat nichts an ſich, was
ſie für einen Maskenball oder ein lebendes Bild; als wünſchens=
wertes
Requiſit erſcheinen ließe; ſie iſt ſolide, aber im übrigen ſteif,
ſchmucklos und nüchtern. Die Geſichter gleichen im Ausdruck auch keines=
wegs
jenen drallen, munteren, ja oft koketten Dorfſchönen die auf den
Bildern berühmter Münchener Maler ihr anmutiges Weſen treiben
mit einer gewiſſen gleichgiltigen Ehrbarkeit blicken ſie in die
Welt. Der Aelteſten, welche ſchwerfällig ihre Arme in den Schooß
gelegt, kann man es auf fünfzig Schritte anſehen, daß ſie den Mund=
nur
langſam zum Reden öffnet und daß, wenn ſich ihren Lippen
einmal ein Lied entringt, es gewiß kein flotter Schnaderhüpfel, ſon=
dern
ein Odenwälder Volkslied iſt.
Die Rotſtiftzeich=
nungen
von Heim, welche im Kupferſtichkabinet ausgeſtellt ſind
und Studienköpfe aus dem Invalidenhauſe und dem Odenwalde
zeigen, legen für das ſcharfe Charakterieſierungsvermögen des Künſt=
lers
nachdrückliches Zeugnis ab.
Stand der Darmſtadter Vollsbank um 81. März 1889. Activa:
Kaſſebeſtand 22 405 M. 26 Pf. Mobilien 1000 M. Debitoren=
Konto 1150 558 M. 78 Pf. Wechſel=Konto 87972 M. 74 Pf. Effekten=
Konto 63385 M. 07 Pf. Verwaltungskoſten 5392 M. 82 Pf.
Haus= und Immobilien=Konto 83390 M. 23 Pf.
Paſſiva: Zinſen=Konto 1141 M. 35 Pf. Dividende=Konto
7883 M. 82 Pf. Reſervefond 79180 M. 16 Pf. Gewinn=Reſerve=
und Deleredere=Konto 25 536 M. 23 Pf. Stammanteile 550 365 M.
58 Pf. Depoſiten, Sparkaſſe, Girs=Kreditoren ꝛc.749 992 M. 81 Pf.
Umſchlag im März 1359512 M. Zahl der Mitglieder 788.
Auch in der Beſſunger Kirche findet am Charfreitag,
nachmittags 2 Uhr, unter Mitwirkung des Kirchengeſangvereins
eine dem Tag entſprechende liturgiſche Feier ſtatt mit folgenden
Geſängen: Chriſte, du Lamm Gottes; o bone Jesu von Paleſtrina;
adoramus te von Bortnianski, Herzliebſter Jeſu, was haſt du ver=
brochen
; Schau hin nach Golgatha von Nic. Decius; o Welt ſieh
hier dein Leben; o Traurigkeit, o Herzeleid. Der Eintritt iſt jür
jedermann frei.
Arbeiter=Kolonie Neu=Ulrichſtein. Ende März d. J. waren
in der Kolonie ſtellen reſp. arbeitslos: 83 Mann. Dieſelben
verteilten ſich: Königreich Bayern 8, Württemberg 2, Großherzog=
tum
Heſſen 29, Regierungsbezirk Kaſſel 11. Wiesbaden 11. Provinz
Brandenburg 3, Hannover 3. Rheinland 3, Sachſen 1, Weſtſalen 3,
Schleſien 4, Pommern 2. Oſtpreußen 1, Großherzogtum Baden 1,
Oeſterreich 1. Von den 83waren:Arbeiter 21, Bäcker 3, Böttcher 1,
Buchbinder 3. Buchdrucker 1, Bürſtenmacher 1. Cigarrenmacher 1,
Kommis 3,. Former 2. Gärtner 3, Gürtler 1, Glasmacher 1. Gla=
er
1, Geometer! Hausburſche 1, Hutmächer 1, Koch1, Maurer 3,
Poſamentier 1, Techniker 1. Metzger 2, Schneider 3, Schreiber 7.
Schuſter 7, Schloſſer 3,. Tüncher 3, Vergolder 1, Zimmermann !,
Ziegler 1, Weber 4. Seit Beſtehen der Kolonie wurden aufge=
nommen
1161, abgegangen ſind 1078. Im März ſind entlaſſen 37,
und zwar in Arbeit durch die Kolonie 3. durch eigenes Bemühen 1,
in die Familie zurück 2, entlaufen iſt 1, auf eigenen Wunſch gingen
30. Verpflegungstage im März 2788, gearbeitet wurde an 2290
Tagen incl. 39 Tagen für fremde Rechnung.
Mainz, 17. April. In der geſtrigen Stadtverordnetenverſamm=
lung
wurde für die Zeit vom 1. Oktober bis März der Preis für
Leuchtgas von 20 auf 18 Pf. und für Nutzgas von 135 auf
12 Pf. per Kubikmeter herabgeſetzt. Trotz dieſer Herabſetzung ſind
200 609 M. als Ueberſchuß des Gaswerks zu Gunſten der Stadt=
kaſſe
vorgeſehen.

[ ][  ][ ]

Nr. 77.
1. Mainz, 17. April. Dem in der heutigen Generalverſammlung
der Heſſiſchen= Ludwigs=Eiſenbahn=Geſellſchaft
erſtatteten Vortrag des Verwaltungsrates entnehmen wir folgendes:
=Auch im verfloſſenen Jahre haben die Ergebniſſe unſerer Bahnen
ſich in aufſteigender Linie bewegt, obwohl der vollen Entfaltung
ihrer Ertragskraft nach wie vor die in früheren Vorträgen er=
orterten
Verhältniſſe entgegenſtehen. Die Betriebseinnahmen ſind
im Perſonenverkehr: um 270000 M., im Güterverkehr um 748000 M.,
einſchließlich der übrigen Erträge im ganzen um 1116000 M. ge=
wachſen
und belaufen ſich mit dem Uebertrag aus dem Vorjahre
auf 18105 675 M. Bemerkenswert iſt, daß jeder Monatsabſchluß
Mehrerträge brachte, am meiſten derjenige vom Februar und Mai
mit je 138000 M. Die Mehreinnahme im Perſonenverkehr iſt
weniger durch die gleichzeitig vorgenommene Vermehrung der Züge,
üls durch allgemeine Verhältniſſe hervorgerufen. Die Beſſerung
der Erträgniſſe des Güterverkehrs iſt dem wieder eingetretenen
allgemeinen Aufſchwung der Produktion und Bauthätigkeit zu
danken, deſſen Wirkung ſich jedoch meht in den Transportmengen
als in den Erträgen geltend macht. Ein ſehr erfreuliches Heichen
der inneren Kräftigung unſeres Unternehmens iſt der ſtarke Zu=
wachs
der bei unſeren Stationen aufgegebenen Güter, welcher iene
des Empfangs und des Tranſits procentual überwiegt. Die Ver=
kehrsquellen
unſerer in einem durchweg an Transportgütern mehr
einführenden Gebiete gelegenen Bahn findet man noch in produktiver
Hinſicht erſtarkt. Die im vorigen Jahre eingeführte zweite Stück=
gutklaſſe
für metallurgiſche Erzeugniſſe und landwirtſchaftliche Pro=
dukte
läßt ihre Wirkung in unſerem Bahngebiet zur Zeit noch nicht
deutlich erkennen, da der Zuwachs an Stückgutsquantitäten mit
demjenigen der übrigen Güter paralell geht."
Der Verwaltungs=
rat
beantragte, den Betriebsüberſchuß wie folgt zu verteilen:
1) 4½ pCt. Dividende auf das partizipierende Aktienkavital
von 111 900 000 M..
5035500 M.
9 Dotation des Erneuerungsfonds der nicht
garantierten Linien
700000
3) Statutenmäßige Tantieme an den Verwal=
tungsrat
und die Beamten
180451
4) Beitrag zur Penſionskaſſe der Angeſtellten. 100000
5) Uebertrag auf neue Rechnung
291611
6307562 M.
Der Vortrag erwähnt ſodann noch den ablehnenden Beſcheid
der heſſiſchen Staatsregierung bezüglich der beantragten Konver.
tierung der Anlehensſchulden und giebt einen Ueberblick über die von
der Ludwigsbahn neu ausgeführten und noch im Werke begriffenen
Verkehrswege, die eine weitere Proſeprität des Unternehmens ver=
ſprechen
laſſen.
4. Mainz. 17. April. Telegr.) Die Genexalverſammlung
der Heſſiſchen Ludwigs=Eiſenbahn=Geſellſchafk
genehmigte ſämtliche Anträge des Verwaltungsrats und nahm
einen Antrag um ein nochmaliges Geſuch zur Konvertierung der
Prioritäten an.
Mainz, 16. April. Der 10. Verbandstag deutſcher Kondi=
toren
wird in der Zeit vom 20. bis zum 23. Mai hier abge=
halten
werden.
findet abends 6½ Uhr im großen Konzertſaale das dritte Kon=
zertdes
Cäciliensvereins ſtatt. Zur Aufführung gelangt Geſchenk an.
die =Große Paſſions=Muſikr von Bach für Soloſtimmen, Doppel=
chor
, Doppelorcheſter und Orgel unter gefl. Mitwirkung erſter Kräfte.
Die Konzertleitung unterſteht Herrn Muſikdirektor Carl Müller.
Cronberg, 15. April. Heute Vormittag traf die geſtern in Hom=
burg
angekommene Kaiſerin Friedrich in Bealeitung des
Hofmarſchalls Grafen von Seckendorff hier ein, um die Arbeiten
am Schloß Friedrichshof einer Beſichtigung zu unterwerfen. Um
zwiſchen auch hier eingetroffen waren, wieder die Rückfahrk nach bei der neuen wieder ?
Homburg an.
Königſtein, 16. April. Die Frau Herzogin von Naſſau
wird die bevorſtehenden Feiertage nicht in Luxemburg, ſondern bei
dem erbgroßherzoglichen badiſchen Paare in Freiburg verbringen f.
und bereits am Mittwoch dorthin abreiſen.
Wiesbaden, 17. April. Die Kaiſerin von Oeſterreich wird,
offiziöſen Meldungen zufolge, unmittelbar nach den Oſterfeiertagen 5
hier zur Kur eintreffen.
Frhr. J. v. Knoop hat aus Anlaß ſeines 50jährigen Jubiläums
lierenden Schweſtern vom Roten Kreuz 50000 M. zur Erbauung
eines eigenen Heims geſchenkt.
Wiesbaden, 16. April. Von dem Theater=Neubau, der ſeiner= 9
Leit die Gemüter ſo lebhaft erregt hatte, hört man nichts mehr. 8
Dagegen nimmt der bald beginnende Bau des Wiesbadener Kur=
und Bade=Etabliſſements', einer Anſtalt, die in ihren Einrichtungen auf 7000 bis 10 000 geſchätzt wird. Einen Begriff von der Groß=.
großartig und eines Kurortes wie Wiesbaden würdig werden wird, a
Sas allgemeine Intereſſe in Anſpruch='Dr. Mezger der, wie ſ. 8.
gemeldet, Ende Dezember v. J. ſeinen Wohnſitz von Amſterdam e
Hierher verlegte und Anfangs Januar ſeine Thätigkeit im Rhein= 2
Hotel begann, wird die Leitung des Etabliſſements übernehmen.

Dem Vernehmen nach wird der berühmte Arzt außerordentlich viel
konſultiert; unter ſeinen Patienten befindet ſich auch eine größere
Anzahl von Ausländern. Den ganzen Herbſt und Winter über iſt
man mit dem Bau des neuen Trinkhallengebäudes und der Um=
geſtaltung
des Terrainz um den Kochbrunnen herum, das mit
gärtneriſchen Anlagen Springbrunnen ꝛc. ausgeſtattet werden ſoll,
beſchäftigt geweſen. Auch für die Entwicklung des Verkehrs in der,
Richtung nach dem Taunus und dem Rheine wird in dieſem Jahre
manches geſchehen: der Bau der Bahn nach dem benachbarten
Bade Schwalbach wird im Laufe desſelben vollendet ſein und im
April wird ſodann, ſo hofft man, die Dampfſtraßenbahn innerbalb
der Stadt und auf der Strecke Wiesbaden=Biebrich dem Verkehr
überaeben werden.
Karlsruhe, 16. April. Generalmajor Deimling wurde vom
Großherzog zum Präſidenten, Kriegsrat Krumek und Oberſit=
lieutenant
Rheinau zu Vicepräſidenten des Badiſchen Militär=
vereinsverbandes
ernannt.
Verlin, 16. April. In Gegenwart des Chefs des Generalſtabes,
Grafen Walderſee, ſowie des ganzen Offiziercorps der Militär=
Luftſchiffer=Abteilung fand heuke vormittag auf dem Uebungsplatz
derſelben die Vorführung eines neu erfundenen Fallſchirmes
durch den Erfinder Charles Lerouer ſtatt. Die Luftſchiffer= Abtei=
lung
hatte den Ballon dazu geſtellt. Lerouer ſtieg in einem Ring,
der an einem s Meter langen Tau befeſtigt war, rapid aufwärks
und ſchwang ſich bei etwa 1000 Meter Höhe in den neben ihm
hängenden Fallſchirm, welcher ſich alsbald vom Ballon trennte und
anfangs ziemlich geſchwind, dann - zu halbkugelförmiger Geſtalt
aufgebläht - langſam mit dem Luftſchiffer ſenkte und in etwa 4
Minuten eine halbe Meile entfernt den Boden erreichte.
Graz, 16. April. Graf v. Hartenau und Gemahlin begeben=
ſich
nächſter Tage nach Preßburg zum Beſuche der Schwieger=
mutter
des Grafen. Letzterer machte Beſuche bei Statthalter Kübeck,
Graf Meran, Landeshauptmann Graf Wurmbrand und ſämtlichen
aktiven Generälen und empfing deren Gegenbeſuche. Es wurden
aber nur Beſuchskarten gewechſelt.
Paris, 1d. April. Der Schriftſteller Louis Ulbach iſt ge=
ſtorben
.
Marſeille, 15. April. Die Arbeitseinſtellung der hieſigen
Rhede=Arbeiter iſt beendigt. Soweit deren Stellen noch frei, ſind
die Streikenden zur Arbeit zurückgekehrt. Die Arbeits= und Lohn=
verhältniſſe
ſind die frühern geblieben.
Edinburg, 15. April. Dieſer Tage wurde hier eine intereſſante.
wenn man will, peinliche Thatſache mit Bezug auf das Herz,
Napoleons L. feſtgeſtellt. Eine in St. Helena wohnende Dame!
ſchrieb, daß trotz aller Nachforſchung bei den älteſten Bewohnern
der Inſel keine Begrundung aufzufinden ſei für das Gerücht, daß
man am Tage nach der Leichenſektion des großen Kaiſersdas=
Herz desſelben von einer Ratte angefreſſen vorfand. Als Erwide=
rung
darauf veröffentlicht der Großneffe des bei der Sektion mit=
wirkenden
Dr. Mitchell im Scotsman;, daß er wiederholt ſeinen!
Oheim habe erzählen hören, daß man das Herz Napoleons heraus=
genommen
und in eine Schüſſel gelegt habe und duß es während.
der Nacht von einer Ratte halb aufgefreſſen worden ſei. Gleich=
8t. Frankfurt, 15. April. Nächſten Freitag den 19. (Charfreitag) zeitig bietet Herr Mitchell der demnächſt hier zu eröffnenden freien
Bibſiothek den in ſeinem Beſitz befindlichen Sektiönsbericht als

Ein Blechwaaren=Fabrikaut in Bochum erläßt eine Bekannt=
machung
für das Deutſche Reich;; nach welcher er ſich verpflichtet,
allen Brautleuten, die ihren Bedarf an erſten Haushaltungsgegen=
ſtänden
bei ihm einkaufen, den Betrag bei der Feier der ſilbernen
Hochzeit zurückzuzahlen.
Eine triue Seele. Sonderbar Herr Korporal, Sie waren
4 Uhr trat die Kaiſerin mit den Prinzeſſinnen=Töchtern, welche in= doch der Geliebte meiner früheren Köchin und jetzt finde ich Sie
O, ich bitte, gnädige Frau führen eben=
eine
zu gute Küche.:
Der großartigſte Ball der Welt. Präſident Harriſon erließ;
- wie aus Waſhington berichtet wird eine Kundmachung, welche
für den 30. d. Mts. eine Feier des hundertſten Jahrestages der:
Organiſation der Verwältung des Generals Waſhington anordnet.
Der Präſident empfiehlt, das Volk möge ſich an dieſem Tage in den
Kirchen verſammeln, um Gott für die Segnungen der Freiheit,
Wohlfahrt und des Friedens zu danken. Das Programm der:
Feſtlichkeiten zu dieſer Feier umfaßt u. a. den großartigſten Ball,
uls Teilhaber der Firma de Jerſey in Mancheſter den hier domizi= der jemals in Amerika oder Europa gegeben worden.Derſelbe
indet am Abend des 29. April im Metropolitan Opera Houſe in,
Newyork ſtatt. Präſident Harriſon, Vicepräſident Morton, die
geſamte Verwaltung in Waſhington, die Gouverneure ſämtlicher
Staaten und Territorien dieſer Union, die Elite der Newyorker
Geſellſchaft werden ſich unter den Gäſten befinden, deren Anzahl
artigkeit des Balles kann man ſich machen nach der Thatſache,
daß der Saal, in welchem ſoupiert werden ſoll, eine Länge von
twa einer Viertelmeile ſengl.) haben wird. Der Ball wird
20000 Lſtrl. (400000 Mark) koſten. Das. Tanz=Programm enthält
eine Quadrille, an der ſich 32 Paare beteiligen werden. Die Herren

[ ][  ]

1084
Nr.
und Damen, welche die Quadrille tanzen ſollen, werden alle direkte
Abkömmlinge der Männer und Frauen ſein, welche dem Inau=
gurationsballe
vor hundert Jahren beigewohnt haben.

Charfreitag=Aufführung des Muſikvereins.
Requiem von W. A. Hozart.
(Schluß.)
Gegen die Autorſchaft Süßmahr'3 in dieſer Ausdehnung ſpricht,
außer der Kürze der Zeit, die ihm zugemeſſen, das Prägnante der
Gedanken, insbeſondere der beiden Fugato: Osanna in excelsis, die
Analogie mit dem Uebrigen, die meiſterhafte Führung und Anord=
nung
im Benedictus. Es müßten wohl von Süßmahr, wenn er
das Bezeichnete wirklich komponiert hätte, auch noch andere Kom=
poſitionen
vorhanden ſein, die Zeugnis von gleichem Talent und
Geſchick ablegten. Eine Operette von ihm: Der Spiegel von Ar=
kadien
, machte zwar ſeiner Zeit einiges Glück, verſchwand aber bald
wieder. Breitkopf ließ die Antwort auf ſich beruhen. Im Jahre
1825 tauchte die Frage nach der Echtheit des Requiem auf Grund
des Briefs von Süßmahr wieder auf und beteiligten ſich an der=
ſelben
Männer wie Gottfried Weber, Andre, Abbe Stadler
lein Freund Mozart's, der nun ein 80er war) und Beethoven.
Der Streit entbrannte heftig. Nach Abbe Stadler's Zeugnis hatte
wohl Süßmahr die Partitur ergänzt, aber nicht in dem Umfang,
wie er es ſelber angibt. So lag z. B. die Inſtrumentation vom
Kyrie und dem ganzen Dies irae, ſowie vom Domine, alſo des
Werks fertig von Mozart's Hand vor oder war doch nur Unbe=
deutendes
, ſich von ſelbſt Verſtehendes noch einzutragen. Der
Tenoriſt Schack, Freund Mozarts und ſein erſter Tamino, er=
zählt
in ſeinen Erinnerungen, daß er mit Mozart's Schwager Hofer,
dem Baſſiſten Görl und Mozart ſelbſt die fertigen Stücke des
Requiem öfter durchprobiert und noch am Tage vor ſeinem Tode,
wo ſie bis zum Anfang des Laerymosa gekommen wären, als
Mozart in Thränen ausbrach und die Partitur bei Seite legte. Man
beginnt aber nicht wohl ein Stück zu ſingen, das nicht fertig iſt.
Auch iſt der aufſteigende Baß: qua resurget, jedenfalls nicht von
Süßmayr. Nach dem Zeugnis aller Wiener Muſiker und ins=
beſondere
Beethoven's war kein Zweifel, daß das Requiem in
der Hauptſache von Mozart und die Ergänzungen nur nach
Mozart'ſchen hinreichenden mündlichen und ſchriftlichen Andeutungen
gemacht wurden.
So ſehr Mozart's Werk Einheit im Stil beſitzt, ſo ſind doch
dreierlei Richtungen darin vertreten, zuerſt die ſtreng=kirchliche,
contrapunktiſche, im Sinne der alten großen italieniſchen Schule,
im Sinne Bach's und Händels. Dieſe zeigt ſich beſonders im Ein=
gang
, in der breiten Anlage des Requiem und in der meiſterhaften
guge des Kyrie. Zu beiden hat er Händel'ſche Motive benutzt,
ein Verfahren, das früher nichts Auffallendes hatte, da man Fugen=
themata
als Gemeingut betrachtete und den Hauptwert auf die neue,
kunſtreiche Bearheitung legte. Das Kyrie-Thema findet ſich in
Händels Meſſias in F-moll Durch ſeine Wunden ſind wir ge=
heilt
; aber auch in Händels Joſeph in D-dur, als Halleluja, zu=
gleich
mit demſelben Gegenthema. Dieſelbe ſtrenge Richtung iſt
noch vertreten in den imitatoriſchen Stellen des Rex tremendae
majestatis, ſowie in dem teilweiſe canonartig durchgeführten Solo=
quartett
: Recordare, deßgleichen in der Fuge; quam obim Abrahae
promisisti, mit obligater, imitatoriſcher Begleitung des Saiten=
quartetts
. Die zweite hier vertretene Richtung iſt die dramatiſche,
wie ſie auch in der Matthäus=Paſſion von Bach ihre Anwendung
gefunden; ſie bat hier in der allgemeinen Vorſtellung des jüngſten
Gerichts ihre Berechtigung. Mozart hat die Nummern: Dies iras,
den Eingang von Rex tremendae majestatis, das Confutatis male-
dietis
der Männerſtimmen, ebenſo das oro supplex mit der ganzen
Zündkraft und Wahrheit komponiert, die ihn als Dramatiker aus=
zeichnen
. Die dritte Richtung iſt die ſubjektive, naivekindliche.
Sie erſcheint bei folgenden Stellen: im erſten Soloquartett; da
kaum der Gerechte ſicher iſt: der Schluß des Rex tremendae: Salva
me, kons pietatis, im Conkutatis der Frauenchor: Voca me eum
benedictis, das Laerymosa, ebenſo das wundervolle Hostias und
ſchließlich das herrliche Benedictus. Hier überall tritt der wahr=
haftige
Mozart ſelbſt ein, der unverholen und unverkennbar ſein
liebenswürdiges, bis zum Tode gläubig hoffendes und auf Gottes
Güte kindlich vertrauendes Gemüt in bezaubernder Reinheit und
Innigkeit ausſpricht.
In den beiden Aufführungen des Requiem durch den Muſik=
verein
unter Leitung meines Vorgängers Hähnle, im Jahre 1835,
wirkte ich als Soliſt mit. Seit 1839 habe ich nun das herrliche
Werk zehnmal einſtudiert und erſcheinen mir jetzt die Vorzüge des=
ſelben
noch viel ſtrahlender, als je zuvor. Dieſe beſtehen: in der
Meiſterſchaft im Kontrapunkt, in geiſtiger Durchdringung deſſelben,
in Klarheit, Verſtändlichkeit und eminenter Wirkſamkeit. Es iſt
kein Kampf, kein Ringen nach einem unbekannten Hiele. Mozart
hat das Requiem komponiert mit der vollen Sicherheit und Ruhe
des vollendeten Meiſters, den die Natur reich und glänzend begabt

77
hatte, der aber auch keine Mühe ſcheute durch unausgeſetztes Studium
ſich in den Vollbeſitz aller Kunſtmittel zu ſetzen. Jahn ſagt in ſeiner
Biographie Mozart's:Mozart iſt der Meiſter, welcher den Gährungs=
prozeß
der Leidenſchaft nicht im Kunſtwerk vollzieht, ſondern, nach=
dem
er alles Unreine und Trübe vollſtändig bewältigt hat, die reine,
vollendete Schönheit offenbart!
C. A. Mangold.
Darmſtadt, 16. April 1889.
Litterariſches.
F. Die gebildeten Glieder der evangeliſchen Kirche machen wir
aufmerkſam auf ein Gemeindeblatt für die Gebildeten, welches
unter dem Titel Die chriſtliche Welt im 3. Jahrgang bei Fr. Wilh.
Grunow in Leipzig erſcheint. Herausgeber iſt der durch ſeine Luther=
biographie
und feinſinnige kirchengeſchichtliche Eſſays bekannte Lie.
Rade. Ihm zur Seite ſtehen eine Reihe von namhaften Laien und
Theologen, die, ihren Standpunkt nehmend in den Prinzipien der
Reformation, für deren tieferes Verſtändnis ſie werben wollen, eine
unparteiiſche, wahrhaft wiſſenſchaftliche, aber für den gebildeten,
denkenden Laien berechnete Darſtellung und Beleuchtung aller chriſt=
lichen
Lebensintereſſen und Lebensgebiete ſich zur Aufgabe gemacht
haben. Von bekannten Schriftſtellern, die bisher Beiträge geliefert
haben, nennen wir nur Proſeſſor Köſtlin=Friedberg, Gottſchick,
Müller=Gießen, O Köhler, D Sell=Darmſtadt, Prof.
Harnack=Berlin, Hofprediger Rogge=Potsdam, Braun=Stuttgart,
D Dibelius=Dresden, Julius Sturm, Trede=Neapel, Maria Sell=
Rom. Das Blatt will keine Kirchenzeitung für die Geiſtlichen
ſein, es hält vielmehr alles. was nur für dieſen Stand Intereſſe
hätte, gefliſſentlich fern. Dagegen findet man religiöſe, ethiſche,
ſoziale Themata, tiefgehende kirchliche Fragen der Gegenwart,
Lebensbilder aus der Kirchengeſchichte, neuere Litteratur in einer
Art und Weiſe beſprochen, daß kein Gebildeter, der über die ent=
ſcheidendſten
Fragen wirklich nachdenken will, das Blatt ohne nach=
haltige
Anregung und Förderung leſen wird. Es erſcheint jeden
Freitag, koſtet vierteljährlich 1 M. 50 Pf. und iſt durch alle Poſt=
ämter
und Buchhandlungen zu beziehen. (oſtzeitungskatalog Nr. 1293)

Todes-Anzeige.

(4537

(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Hiermit die traurige Nachricht, daß unſere innigſt=
geliebte
Gattin, Mutter, Schwiegermutter und Groß=
mutter

Frau Christiane Hecb,
geborene Hax,
heute Morgen 8½ Uhr nach kurzem, ſchwerem Leiden
ſanft verſchieden iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 16. April 1889.
Die Beerdigung findet Freitag Vormittag 9 Uhr vom
Sterbehauſe aus, Bleichſtraße 19, ſtatt.

Todes-Anzeige.

[453

Verwandten, Freunden und Bekannten widmen wir
hierdurch, ſtatt jeder beſonderen Anzeige, die ſchmerzliche
Nachricht, daß unſere liebe gute Mutter, Schwieger=
mutter
, Großmutter, Schweſter und Schwägerin
Frau Sophie Endner
nach ſchwerem Leiden heute ſanft entſchlafen iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 16. April 1889.
Die Beerdigung findet Donnerstag den 18. April, Nach=
mittags
3 Uhr, vom Sterbehauſe aus, Soderſtr. 52, ſtatt.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.