Abonnemenlspreis
vierterljährlich 1 Mark 50 Pf. Md.
Bringerlohn. Auzwärt werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
en=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Vf.
wwQuartal inc. Poſtaufſchlag
152. Fahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werdenangenommen; i Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr 23,
mBeſſungen von Friedr. Blötßzer,
Schießhauſſtraße 14 ſowie auswärk
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Ereigamts, des Großh. Volizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
73.
Freitag den 12. April.
1889.
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt.
Dem St. Bartholomäus=Bauverein in Mörlenbach iſt die Veranſtaltung einer Verlooſung von Mobilien, Schmuckſachen
u. ſ. w., unter der Bedingung ertheilt, daß nicht mehr als 6000 Looſe 50 Pfg. ausgegeben werden, ſowie der Vertrieb
der Looſe im Großherzogthum geſtattet worden.
Bekanntmachung.
Die im Verwaltungsjahr 188990
vor=
kommenden Fuhrleiſtungen, in verſchiedene
Looſe eingetheilt, ſollen im Wege der
Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Dienstag den 16. April d. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 26,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
ſind.
Darmſtadt, am 9. April 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.=B.:
Riedlinger, Beigeordneter. 14190
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag werden die
zum Nachlaß der Henriette Adelheid
Dörr dahier gehörigen Immobilien, als:
Flur. Nr. ⬜Met.
II. 186 450 Grabgarten, ä.
II. 187 162 Hofraithe,
II. 188 462 Grabgarten, o
Montag den 15. April l. Js.,
Bormittags 11 Uhr,
in dem Ortsgerichtslokal (Beſſungerſtraße
Nr. 48) dahier wiederholt öffentlich
meiſt=
bietend verſteigert.
Darmſtadt, den 10. April 1889.
Gryßherzogliches Ortsgericht Darmſtadt II.
(Beſſungen).
Weimar.
(4191
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag werden die
der Jacob Lind Wittwe dahier
gehö=
rigen nachbenannten Immobilien, als:
Flur. Nr. ⬜Meter.
I. 129 598 Hofraithe
Beſ=
ſungerſtraße ſincl.
Scheuer,
Stal=
lung und
Werk=
ſtätte) und
I. 130 309 Grabgarten
da=
ſelbſt,
Dienstag den 16. April d. J3.,
Vormittags 11 Uhr,
in dem Ortsgerichtslokal (Geſſungerſtraße
Nr. 48) dahier wiederholt öffentlich
meiſt=
bietend verſteigert.
Bemerkt wird, daß in genanntem
Hauſe ſeit Jahren eine gangbare
Wirth=
ſchaft betrieben wird und Kegelbahn ſich
daſelbſt befindet, ſowie daß wegen
vor=
handenem Raum und Lage die
Möglich=
keit zu einer Geſchäftserweiterung
ge=
geben iſt.
Darmſtadt, den 10. April 1889.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt II.
(Beſſungen).
4191a
Weimar.
Die am 4., 5. und 8. April im
Diſtrikt Sensfeldertanne abgehaltenen
Holzverſteigerungen
ſind genehmigt.
Die Abfuhrſcheine ſind vom 24. April
an beim Großh. Rentamt Groß=Gerau
in Empfang zu nehmen.
Holzüberwei=
ſung am 25. April Vormittags.
Mörfelden, den 10. April 1889.
Großherzogliche Oberförſterei Mörfelden.
[4192
Marx.
Ein Sohr Schönor Hindormagen
iſt billig zu verkaufen.
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Eliſabethenſtraße Nr. 9.
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zu verkaufen. Oberer grüner Weg.
146
Große Möbelverſteigerung.
Bohuhuaaren
Freitag den 12. d. Mts., Vormittags 10 Uhr anfangend,
nöthigenfalls noch die folgenden Tage, werden in dem Saale des Herrn C.
Mül=
ler, Reſtauration zur Roſenhöhe, gegen Baarzahlung nachſtehende Gegenſtände
meiſtbietend verſteigert, als:
1 vollſtändige Schlafzimmer=Einrichtung, 2 Plüſchgarnituren (roth
und braun), Schreibſekretäre, Spiegelſchränke, mehrere Kanapee's, zwei= und
einthürige Kleiderſchränke, Waſchkommoden und =Schränke, mit und ohne
Mar=
morplatten, desgl. Nachttiſche, vvale und viereckige Tiſche, vollſtändige Betten
in nußbaum und tannen, mit und ohne Sprungfeder= und Haarmatratzen,
Spiegel, Stülhle, Teppiche u. dgl. mehr.
Bemerkt wird, daß die Sachen alle ſolid und dauerhaft gearbeitet
ſind und zu einem jeden nur anuehmbaren Gebot zugeſchlagen werden.
Die Verſteigerung findet beſtimmt ſtatt.
4132
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Feinste Chocolade-Orsme-Rohnen.
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100
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Der Malcurſus im Inſtitute der Engliſchen Fräulein beginnt
für das Sommer=Semeſter am 1. Mai. Honorar monatlich 3 Mk.
Anmeldungen werden entgegen genommen Waldſtraße 35.
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Die Vorsteherin.
19
Anstiut ulksonvaum.
Das neue Schuljahr beginnt Dienstag den 30. April.
Schülerinnen werden vom 6. Lebensjahr an aufgenommen.
Anmeldungen nehmen die Vorſteherinnen täglich Vormittags in
(4042
ihrer Wohnung, Sandſtraße 20, entgegen.
Höchster Glanz!
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Verkäufsſtellen meiner ſeit 1862 von mir eingeführten und
während dieſer Zeit als die anerkannt vorzüglichſten
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Handlungen von
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J. V. Münzel, Rheinſtraße 37.
Peter Weil, Pankratiusſtraße 26,
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C. F. Naumann, Wendelſtadtſtraße 22,
Jacob Schäſer, Hermannsſtraße 5, Beſſungen,
Ge. Visl, Eliſabethenſtraße 22,
L. Eink, Ludwigshöhſtraße 33.
Man verlange Nüancenkarten!
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früher Theilhaber dor Firma C8hr. Vierheller,
Victoriaſtraße 36.
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[ ← ][ ][ → ]Nr. 13
10
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W COI Mdtlold’-cchGhh”
empfehle ich mein großes Lager von
Geſangbüchern, Bibeln, Erbauungsbüchern,
Prachtwerken
und anderen für dieſen Zweck geeigneten Büchern.
Johs. Waitz, Buchhandlung.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß die
Prü=
ungen der Schüler der kaufmänniſchen Fortbildungsſchule an den
nachſtehend bezeichneten Tagen in dem ſtädtiſchen Schulhauſe hinter
der Stadtkirche ſtattfinden werden.
Dienstag am 16. April, Abends von 8 bis 9 Uhr,
für die Klaſſe Ib.
An demſelben Abend von 9 bis 10 Uhr
für die Klaſſe Ia.
Mittwoch am 17. April, Abends von 8 bis 9 Uhr,
für die Klaſſe I.
An demſelben Abend von 9 bis 10 Uhr
für die franzöſiſchen Curſe L u. II.
Wir beehren uns die Eltern, die Herren Prinzipale unſerer
Schüler, ſowie ſonſtige Intereſſenten zu dieſen Prüfungen ergebenſt
einzuladen.
(4207
Darmſtadt, am 11. April 1889.
Das Curatorium der hauſmännischon Fortbildungsschulo.
Sterbekaſſe Verein „Ruhss,
Ordentliche Generalverſammlung
Sonntag den 14. April 1889, Nachmittags 3 Uhr,
in der Brauerei zur „Harmonier (Herrn Heß) Kirchſtraße.
Es wird um zahlreiches Erſcheinen gebeten. - MNichtmitglieder ſind hoflichſt
ſingeladen.
[3846
Der Vorstand.
4208) Geſucht in die Nähe von
Darmſtadt aufs Land ein
zuverläſſiges Mädchen
für feinere Hausarbeit und Beaufſichtigg.
von Kindern ſofort bis Nov. Näh. Exp.
4209) In die Großh. Anſtalt für
Blödſiunige Aliceſtift; wird eine
Wärterin u. eine Wäſcherin
geſucht.
4210) Es wird eine
Lammarjungior
zu einer einzelnen Dame nach auswürts
geſucht. Sie muß in geſetztem Alter ſein
und in gutem Haus ſchon gedient haben.
Etwas Kleidermachen, Feinwaſchen u.
Ausbeſſern wird bei gutem Lohn
ver=
langt. - Zu erfragen Wilhelminenſtr. 37
in Darmſtadt.
Nach Vonn
wird geſucht auf Oſtern ein tüchtiger,
ſolider, evangeliſcher
Diemor.
4212) Ein Taglöhner zum
Garten=
graben wird geſucht. Steinſtr. 26.
Mehrere tüchtige
Maſchinen=
former,
ein Jungſchmied,
mehrere Taglöhner
finden dauernde Arbeit bei
4027
Gebrüder Roeder.
„2
C.
Möbel=Trausport-
Geſchäft
von
J. Honnard,
Feldbergſtr. 5.
empfiehlt ſich bei Umzügen
jeder Art in und außer der
Stadt unter billigſter
Be=
dienung.
[3816
WAAd
4
Hädchenponsionat
von Frau Th. Holthusen Hwe,
Darmſtadt, Rheinſtr. 17.
Mädchen jeden Alters, welche die
Darm=
ſtädter Schulen beſuchen wollen, finden
freundliche Aufnahme. Auf Wunſch
An=
leitung im Haushalt ſowie Unterricht in
Handarbeiten, Muſik, Sprachen ꝛc. im
Hauſe. Beſte Referenzen, worunter die der
Herren: J. Ulrich, Brauereibeſitzer und
Reichstagsabgeordn. in Pfungſtadt, Prof.
Dr. Dettweiler in Gießen u. A. (4213
5ch habe heute einen Laib frischen
Schweinerkäse
angeſchnitten, welchen bei Abnahme von
mehreren Pfunden zu 95 Pfg. erlaſſe.
Marktplatz.
(4214
Wegen Beſitzveränderung
werden zwei ſchöne braune
Pferde
(Wallachen) von 6 und 8 Jahren, von
mittlerem Schlag, gut eingefahren, ſeither
für Landwirthſchaft und Chaiſe benützt,
verkauft. Näheres bei M. C. Hock in
Groß Oſtheim bei Aſchaffenburg. (4215
Nr. 73
Zwei halbe Plätze,
II. Rang Balkon, für die 1x.
Abonne=
ments=Abtheilung abzugeben.
Von wem L ſagt die Exped. (3754
Fin Hapital von
13,000 Mark
auf erſte Hypothek zu verleihen vom
1. Juni an. Näheres in der Expedition
14188
dieſes Blattes.
COüngere Schüler können Nachhülf=
18 ſtunden erhalten. Wo? ſagt die
[4183
Exped. d. Bl.
in guterhaltener Kinderwagen zu
verkaufen. Kiesſtr. 40, III. (4217
Graßherzogliches Hoftheäter.
Freitag. 12. April.
14. Vorſtellung i. d. 8. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.)
Der Pfarrer von Kirchfeld.
Volksſtück mit Geſang in 4 Akten von L.
Anzengruber.
Anfang 7 Uhr. Ende nach ¼10 Uhr.
Ein eiſernes Hofthor
geſucht. — Offerten mit Preisang. unter
Chiffre E. D. an die Exped.
[4216
4218) Ein Mädchen mit 5jährigen
guten Zeugn., das kochen kann, ſucht St.
in kl. Haushalt. Näheres durch Frank's
Stellenbüreau, Eliſabethenſtr. 9.
Cm Waſchen u. Bügeln empfiehlt ſich
15 Frau Frank, Rheinſtr. 41. (3975:
Samstag. 13. April.
Abonnement suspendu.
Zum Beſten der Genoſſenſchaft Deutſcher
Bühnen=Angehörigen.
Neu einſtudiert:
Der Jauberſchleier.
Romantiſch=komiſches Feenſpiel mit Geſang
und Tanz ins Aktenvon Told. Muſik von Titl.
W Es iſt geſtattet, daß zu dieſer
Vor=
ſtellung eine erwachſene Perſon mit einem
Kind oder 2 Kinder einen Platz benutzen.
E4 Die Abonnenten, welche ihre Plätze
zu dieſer Vorſtellung zu behalten wünſchen,
wollen die Billets am Freitag, den 12. April,
vormittags von 10-1 Uhr gegen Vorzeigung
der gelben reſp. roten Abonnements=
Karten an der Tageskaſſe im Großh.
Hof=
theater in Empfang nehmen. Der
Vorver=
kauf der Billets findet an demſelben Tage,
nachmittags von 3-5 Uhr ſtatt.
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt IL (Beſſungen)
vom 4. bis 10. April 1889.
Geborene: Am 29. März: Dem Schloſſer Heinrich Gimbel, S.
Juſtus. Am 2. April: Dem Handarbeiter Ludwig Reichel, T.
Philippine. Am 4.: Dem Landwirt Georg Wolf VII. S. Karl.
Am 6.: Dem Weißbindermeiſter Friedrich Valentin Brehm, S.
Wilhelm. Dem Weißbinder Heinrich Ludwig Erbes, T. Liſette.
Am 1.: Dem Buchbinder Auguſt Otto Fulſche, S. Friedrich Ludwig.
Eheſchließzungen: Der Bäckermeiſter Georg Wilhelm Geyer,
mit Anna Margaretha Hoffmann, T. des verſtorbenen Bäckermeiſters
Georg Hoffmann II. dahier.
Geſtorbene: Am 5. April: Dem Schloſſer Peter Geyer II., S.
Adam, 3 J. 4 M. 23 T. alt. Am 6.: Dem Schuhmachermeiſter
Johannes Karl Döll, S. Heinrich, 11 M. 27 T. alt. Am 7.: Der
Maurer Johannes Stein, 64 J. 3 M. 23 T. alt. Der Gardiſt der
3. Kompagnie 1. Großh. Heſſ. Inf.=Regiments Nr. 115., Franz Philipp
Herzing, 22 J. 9 T. alt. Am 8.: Der Rentner Simon Hernsheim,
Witwer, 77. J. 6 M. 8 T. alt. Am 9.: Dem Sergeant im Großh.
Heſſ. Feld=Artillerie=Regiment Nr. 25 Johannes Graef, T. Charlotte
Emilie, 7 M. 25 T. alt.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Kaiſer empfing am 9. den ſerbiſchen
Ge=
ſandten und bevollmächtigten Miniſter Chriſtitſch in Audienz und
nahm ein Schreiben der Regenten des Königsreichs Serbien
ent=
gegen, durch welches Herr Chriſtitſch in der genannten Eigenſchaft
am Berliner Hofe beſtätigt wird: der Audienz wohnte der
Staats=
ſekretär des Auswärtigen Amts Staatsminiſter Graf Bismarck bei.
Die Ankunft des Kaiſers in Wilhelmshaven iſt auf Montag
den 15. mittags feſtgeſetzt. In Stuttgart wird der Kaiſer am 25.
Juni. dem Hauptfeſttage der Jubiläumsfeierlichkeiten eintreffen;
am Abend dieſes Tages wird ein gwßartiger Fackelzug ſtattfinden;
derſelbe wird als Endſtation den Schloßhof haben, wo die
Bevölke=
rung dem hohen Jubilar König Karl und ſeinem erlauchten Gaſte
ihre Huldigung darbringt.
Die Kaiſerin Friedrich empfing am 10. nachmittags 3½ Uhr
das Präſidium des Reichstags beſtehend aus v. Levetzow und Dr.
Buhl. Der inzwiſchen ſtattfindenden Reichstagsſitzung präſidierte
v. Unruhe=Bomſt.
Großfürſt Paul von Rußland, der jüngſte Bruder des Kaiſers
Alexander, iſt am 9. aus Petersburg in Berlin eingetroffen und
beabſichtigt über München nach Athen weiterzureiſen.
Der neue Kriegsminiſter General Verdy du Vernois iſt am
10. zur Uebernahme ſeiner Stellung in Berlin eingetroffen. Der
bisherige Kriegsminiſter General Bronſart v. Schellendorff
verab=
ſchiedete ſich am 10. von den Beamten des Miniſteriums und wird
ſich kommenden Samstag zur Kur nach Karlsbad begeben.
Der Reichstag nahm am 10. die Paragraphen 40 bis 50 des
Alters= und Invalidengeſetzes ohne weſentliche Erörterung in der
Kommiſſionsfaſſung an. Nach längerer Debatte wurden die 88 51
bis 67 in der Faſſung der Kommiſſion, 8 68 mit dem Zuſatzantrag
Porſch angenommen: 5 69 wurde nach dem Vorſchlag der
Kom=
miſſion geſtrichen. Die 8 70 bis 82 wurden unverändert genehmigt,
8 83 dagegen geſtrichen.
Das preußiſche Abgeordnetenhaus lehnte am 10. den Antrag
Johannſen=Laſſen auf Aufhebung des Erlaſſes des Oberpräſidenten
von Schleswig=Holſtein vom 18. Dezember 1888, betreffend den
Unterricht in den nordſchleswigſchen Schulen, gegen die Stimmen
der Dänen, Polen und weniger Mitglieder des Centrums ab und
verwies den Antrag Liebermann auf Beſeitigung der ſiskaliſchen
Brückenzölle an die Budgetkommiſſion. Nach Verleſung eines
Schreibens des Reichskanzlers, in welchem die Ernennung des
Generals Verdy du Vernoys zum Kriegsminiſter mitgeteilt wird,
vertagte ſich das Haus bis zum 30. April.
Der „Reichsanzeigers veröffentlicht eine Bekanntmachung der
Reichskommiſſion vom 9. wonach das Verbot der Nummer 65 und
des ferneren Erſcheinens der „Volkszeitung; aufgehoben wird.
Schweiz. Einer Meldung aus Bern vom 10. zufolge fanden in
Zürich weitere Verhaftungen von Ruſſen ſtatt. Im ruſſiſchen
Leſe=
zimmer in Oberſtraß wurde eine Hausſuchung vorgenommen, worauf
dasſelbe polizeilich geſchloſſen wurde.
Heſterreich.=Angarn. Außerordentliche Befriedigung rufen in
allen Kreiſen die Dankſchreiben hervor, in denen Fürſt Bismarck
die ihm zu ſeinem Geburtsage aus Deutſch=Oeſterreich zugegangenen
Glückwunſch=Telegramme erwidert hat. Der Charakter dieſer
Ant=
wortſchreiben wird durch folgende Stelle in einem an die deutſchen
Turner in Krems gerichteten Briefe Bismarcks gekennzeichnet:
Ihre Begrüßung hat mich um ſo mehr gefreut, als auch ich
der Meinung bin, daß Sie Ihre deutſchen Geſinnungen nicht
wirk=
ſamer bethätigen können, als durch feſten Anſchluß an Ihr dem
Deutſchen Reiche und ſeinem Fürſten engverbündetes und
ſtamm=
verwandtes Kaiſerhaus.
Das öſterreichiſche Abgeordnetenhaus nahm am 10. das
Wehr=
geſetz nach den Beſchlüſſen des ungariſchen Reichstags mit allen
Stimmen gegen die der Antiſemiten und der Jungezechen an. Der
Antiſemit Türk äußerte während der Verhandlung: „Gott ſchütze
Deutſchland davor, von Oeſterreich Hülfe zu brauchen; es würde
nur eine laue oder gar keine erhalten.
Plener wies dieſe
Herab=
ſetzung der öſterreichiſchen Armee zurück. In Berlin ſei man
Gott=
lob anderer Meinung. Hierauf wendet ſich auch der
Landesver=
teidigungsminiſter gegen den Ausſpruch des Abg. Türk, worauf
ſämtliche Fraktionen Erklärungen der Entrüſtung gegen Türk
ab=
gaben. Abg. Rieger erklärte namens der Altezechen, dieſelben
wür=
den einſtehen für das deutſchöſterreichiſche Bündnis, welches die
beſte Garantie für den Frieden Europas biete.
Das ungariſche Abgeordnetenhaus nahm am 10. das Wehrgeſetz
ſowohl in der Generaldebatte wie in der Spezialdebatte in zweiter
und dritter Leſung unverändert an.
Frankreich. Die Kammer vertagte ſich am Donnerstag,
ange=
ſichts der Unmöglichkeit der Durchberatung des Budgets vor Oſtern,
bis Mitte Mai.
England. Im Unterhauſe brachte Clark am 10. eine Reſolution
ein, worin er die Errichtung eines ſchottiſchen nationalen
Parla=
ments zur Verwaltung und zur Kontrolle der ſchottiſchen
Ange=
legenheiten für wünſchenswert erklärt. Staatsſekretär Balfour
bekämpfte den Antrag namens der Regierung und betonte,
Schott=
land wünſche kein ſeparates Parlament, es blühe unter der Union.
Der Antrag Clarks wurde mit 200 gegen 79 Stimmen
ab=
gelehnt.
Tuxemburg. Das Miniſterium empfing am 10. den Herzog
Adolph in Waſſerbillig, wo Staatsminiſter Eyſchen ihn mit
folgen=
der Anſprache begrüßte: „Die Königlich Großherzogliche Regierung
iſt glücklich, Ew. Hoheit und den Erbprinzen herzlich willkommen
zu heißen auf luxemburgiſchen Boden. Das Land wird Ew.
Hoheit ſtets dankbar ſein dafür, daß Ew. Hoheit ſich in ſchwierigem
Augenblick beeilt haben, ihm entgegenzukommen. Ew. Hoheit können
überall eines Empfanges mit offenen Armen ſicher ſein.
Luxem=
burger! Wünſchen wir Glück und Segen dem Hauſe Naſſau im
neuen, bei uns wiedergefundenen Vaterlande. Der Herzog dankte
gerührt. Der Empfang am feſtlich geſchmückten Bahnhof war
ein=
fach, aber begeiſtert. Eine Muſikkapelle ſpielte „Wilhelmus von
Naſſauen= und ein luxemburgiſches Lied, während der Herzog die
aufgeſtellte Freiwilligen=Kompagnie abſchritt und die befehlenden
Offiziere anredete. Der hohe Herr war über den Empfang ſichtlich
erfreut; er beſtieg den Wagen mit dem Erbprinzen und Dr. Eyſchen
und fuhr durch die feſtlich geſchmückten Straßen nach dem
Stadt=
ſchloß, wo die Staatsräte, Regierungsräte und die zwei
Kammer=
präſidenten verſammelt waren. Der Herzog ſagte: „Ich bringe
dem Lande volle Sympathie entgegen und hoffe, binnen nicht
langer Zeit auch des Landes Sympathie zu erwerben. Ich bin
bereit, für des Landes Wohl den letzten Blutstropfen zu laſſen.
Dann erſchien er auf dem Balkon und wurde, wie ſchon auf der
Fahrt, mit begeiſterten Hochrufen begrüßt. Dem Vernehmen nach
beabſichtigt der Herzog, welcher die frühere naſſauiſche Uniform
trug, eine Reiſe nach Berlin anzutreten.
Die Eidesleiſtung des Herzogs fand am 11. nachmittags 3 Uhr
vor der verſammelten Kammer ſtatt.
Rumänien. Der König entzog Catargiu den Auftrag zur
Kabinetsbildung. weil dieſer infolge von Meinungsverſchiedenheiten
unter den Konſervativen das Verſprechen, ein einheitliches Kabinet
zu bilden, nicht einhalten konnte und Namen von Politikern auf
die Liſte geſetzt hatte, welche er vorher gar nicht befragt hatte.
Am wahrſcheinlichſten iſt nunmehr die Bildung eines junimiſtiſchen
Kabinets unter Florescu. - Vom 10. wird gemeldet, Florescu
lehnte die Bildung eines Miniſteriums ab. Der König berief aufs
neue Catargiu. — Einer weiteren Meldung vom nämlichen zufolge
Gat Senatspräſident Florescu doch noch den Vorſitz in dem
er=
neuerten Kabinet Roſetti=Carp übernommen. Eine
regierungs=
freundliche Mehrheit iſt geſichert, die Notwendigkeit der
Kammer=
auflöſung vorläufig beſeitigt.
Bulgarien. Die ehemaligen Miniſter Radoslawoff und
Jwant=
choff. welche wegen Veröffentlichung beleidigender Aeußerungen
über den Prinzen Ferdinand vor Gericht geſtellt waren, wurden zu
ſe einem Jahr Gefängnis verurteilt.
Vereinigte Staaten. Nach einer Meldung aus Waſhington
chlug Bismarck vor, weder Deutſchland noch die Unions=Staaten
ſollten vorbehaltlich des Ergebniſſes der Berliner Konferenz ihre
Kriegsſchiffe oder Truppen in Samoa verſtärken. Blaine erklärte
ſch einverſtanden.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 12. April.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 3. d. M. den
Pfandmeiſter bei der Obereinnehmerei Mainz Johann Heinrich
Feidner zu Mainz auf ſein Nachſuchen in den Ruheſtand verſetzt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 30. März
den Direktor der Realſchule zu Oppenheim Dr. Auguſt Freiherrn
v. Gall zum Direktor der Realſchule zu Darmſtadt, mit Wirkung
vom 16. April d. J. an ernannt.
Im Auftrage Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs hat ſich
Mittwoch Mittag Se. Excellenz Generaladjutant Generallieutenant
b. Weſterweller nach Kaſſel begeben, um an den
Beiſetzungs=
ſeierlichkeiten für General v. Schlotheim teilzunehmen.
Stadtverordnetenverſammlung. Eingangs der geſtrigen Sitzung
wurden unter den Einläufen ein Antrag des Stadtverordneten Lehr
guf Herſtellung eines Fußſteiges (Cementtrottoir) in der
Kranich=
keinerſtraße in ihrer ganzen Ausdehnung innerhalb der Stadt im
Laufe der diesjährigen Bauſaiſon verkündigt, ferner ein Antrag des
Stadtverordneten Hein auf Verbeſſerung der Beleuchtung in der
Hölgesſtraße zwiſchen Karls= und Steinſtraße, beide wurden an
die betr. Kommiſſion verwieſen.
Ueber die anfangs in geheimer Sitzung vorgeſehene Beratung
wegen Erbauung der Darmſtadt=Arheilger Straßenbahn machte
Herr Oberbürgermeiſter Ohly über den ſeitherigen Verlauf der
Vorarbeiten und über die mancherlei Schickſale der Angelegenheit
ungehende Mitteilungen, auf die wir noch in nächſter Nummer
zurückkommen werden.
Nach längerer Debatte, an welcher die Herren Rückert, Wolfs=
Ehl, Thiel, Ohly und J. Müller teilnahmen, wurde die ganze
An=
gelegenheit auf Antrag des Stadtverordneten Schödler an die
ver=
ei nigte Tiefbau= und Verkehrskommiſſion zurückverwieſen. Einem
Untrag der Stadtv. Mayer und Genoſſen wegen Moosſtreunutzung
wurde im Einverſtändnis mit der Forſtbehörde und der
landwirt=
ſchaftlichen Kommiſſion ſtattgegeben und ſollen aus den älteſten
Padelholzbeſtänden 300 Haufen Moos aufgearbeitet werden. Ueber
eim Geſuch der Bäckerinnung um Oktroirückvergütung von Brod
73
1003
referierte Herr Direktor Bernhardt. Dem Geſuch wurde inſoweit
ſtattgegeben als für 450 Eg auf einmal ausgeführtes Brod derſelbe
Satz zurückvergütet werden ſoll, als für 100 Eg eingeführtes Mehl
bezahlt wurde. Ein umfaſſendes Referat über den Bauplan für
den ſüdweſtlichen Geſſunger) Stadtteil erſtattete Herr H. Müller
an Hand eines vorliegenden Planes, aus welchem hervorgeht,
daß die Kommiſſion die Anlage einer mit der Bahn varallel
laufen=
den Ringſtraße, ſoweit nach den örtlichen Verhältniſſen ausführbar,
proiektiert wiſſen will. Der Vorſchlag giebt Veranlaſſung zu
längerer von den Herren Rückert, Diehm, Riedlinger u. a. geführten
Debatte, welche die Annahme der Kommiſſionsvorſchläge und zwar
mit großer Majorität zur Folge hatte. Auch über ein neues Proiekt
der Main=Neckar=Bahn wegen Zuſammenlegens der Uebergänge
zunächſt des vormaligen Holzhofes referierte Herr H. Müller. Die
Baukommiſſion ſchlägt vor, daß einer Kaſſierung einer oder einiger
der dortigen Straßen nur zugeſtimmt werde unter der Bedingung
der Ausführung einer Unterführung. Bei Schluß des Blattes
waren die Verhandlungen noch im Gange.
Das hieſige Großh. Garniſonbauamt hat infolge der vielen
militäriſcheu Bauten eine ſolche Ausdehnung erhalten, daß dasſelbe
in vier Baubüreaus in vier beſonderen Häuſern hat eingeteilt
werden müſſen. Das Hauptbaubüreau befindet ſich nach wie vor
im Diviſionsgebäude in der unteren Riedeſelſtraße, ein Bauamt
für das Militärgerichtsgebäude und das Garniſonarreſthaus iſt im
Rheiniſchen Hof auf dem Marienplatz, dasjenige für die Artillerie=
Wagenhäuſer (Zeughaus) im Holzhofgebäude und endlich dasjenige
für die neue. Dragoner=Kaſerne im von Buchenröder'ſchen Hauſe
in der Stadtallee untergebracht. Jedem Baubureau ſteht ein
Regierungsbaumeiſter vor. Zu dieſen vier Büreaus wird in aller
Kürze noch ein fünftes hinzukommen, es ſoll ein weiterer
Regierungs=
baumeiſter mit entſprechendem techniſchem Perſonal berufen werden,
zum Zwecke der Erbauung einer Artillerie=Kaſerne. Letztere, für
welche ¼ Million Mark vom Reichstage bewilligt ſind, ſoll auf
die gegenwärtigen Artillerie=Reitplätze hinter der alten Artillerie=
Kaſerne zunächſt der Main=Neckar=Bahn zu ſtehen kommen und
noch in dieſem Sommer in Angriff genommen werden. Die
Dragoner=Kaſerne auf dem Infanterie=Exerzierplatz muß im Bau
ſo betrieben werden, daß die 3 Eskadrons in Babenhauſen am
1. April 1891 einziehen können. In den Plandispoſitionen iſt
vor=
geſehen, daß noch zwei Stallungen und zwei Mannſchaftsbauten
aufgeführt werden können, ſodaß mit Verlegung der Butzbacher
Garniſon nach hier das ganze 2. Großh. Heſſ. Leibdragoner=Regiment
in der neuen Kaſerne vereinigt zu liegen kommt, während das 1.
Großh. Heſſ. Gardedragoner=Regiment in der alten Dragoner=
Kaſerne untergebracht wird. Die Dragoner=Kaſerne in Butzbach
iſt zur Aufnahme eines größeren Infanterie=Kommandos beſtimmt,
welches die Wachen für das neu zu erbauende Zellengefängnis und
das Zuchthaus Marienſchloß zu beziehen hat. Da dieſes Kommando
nahezu ſo viel Mann haben mutz, als die beiden Eskadrons, ſo
dürfte Butzbach für ſeine zu verlierende Garniſon beſtens entſchädigt
ſein, eine Agitation der Gemeinde Butzbach für Beibehaltung ihrer
Garniſon, wenn im nächſtjährigen Militär=Etat der Betrag für die
Vergrößerung der neuen Kaſerne in Darmſtadt um 2 Stallungen
und 2 Mannſchaftsbauten eingeſtellt wird, würde daher zwecklos
und ebenſo erfolglos ſein, wie die Agitation von Babenhauſen.
Das Wohngebäude für den Kommandeur der Großh. Heſſ. Diviſion
in Darmſtadt, welches in den Prinz Carl'ſchen Garten an der
unteren Seite nach der Heidelberger= und Annaſtraße zu ſtehen
kommen ſoll, wird im nächſtjährigen Etat ebenfalls wieder eingeſtellt
werden, nachdem dieſes Gebäude für dieſes Jahr vom Reichstage
abgelehnt worden iſt.
N. H. V.
In der Monatsverſammlung des deutſchen und öſterreichiſchen
Alpenvereins, Sektion Darmſtadt, hielt Herr Gymnaſiallehrer Dr.
Anthes am Mittwoch einen ſorgfältig ausgearbeiteten und in
an=
ſchaulicher Darſtellung ſehr anziehenden Vortrag über ſeine im
Juli v. J. von Kals aus ausgeführte Beſteigung des Groß=Glockner.
Der eingeſchlagene Weg, der kürzer und bequemer iſt als der von
Heiligenblut, führte über die Städlhütte, die Adlersruhe und den
Klein=Glockner, und nachdem bei empfindlicher Kälte die
groß=
artige Ausſicht von dem 3790 Meter hohen Gipfel genoſſen war,
zurück nach der Adlersruhe und von da nach der Paſterze, der
Franz=Joſephs=Höhe und weiter über die Pfannenſcharte nach
Ferleiten. Dem Vortragerd.„ wird der reiche Beifall der Zuhörer
zu Teil, in deren Namen ihm der oektionsvorſitzende ſchließlich
aufs wärmſte dankte.
Am vergangenen Montag fand in dem Turnſaal der
Viktoriaſchule ein muſikaliſch=deklamatoriſcher Aktus ſtatt, welchen
Ihre Großh. Hoheit Prinzeſſin Alix mit Ihrer Hohen Gegenwart
beehrte. Die Leiſtungen der Schülerinnen im deutſchen, engliſchen
und franzöſiſchen Vortrage waren ſehr gut und zeugten von ernſter
Arbeit. Namentlich freuten wir uns, die deutſchen Vorträge von
ächt patriotiſchem Geiſt durchweht zu ſehen. Die eingeſchobenen
muſikaliſchen Stücke, welche teils auf Rechnung der Schule, teils
auf privaten Unterricht zu ſetzen ſind, boten eine angenehme
Ab=
wechslung und ließen auch auf dieſem Gebiet manche tüchtige Kraft
erkennen. Das einzig ſtörende war der für ſolche Zwecke durchaus
ungenügende Raum,
1004
Eingeſandt. Der nunmehr glücklich zu Ende geführte
Nibelungen=Cyelus hat in finanzieller wie künſtleriſcher Hinſicht
einen Erfolg erzielt, wie er in den Annalen unſeres Hoftheaters
zu den Seltenheiten gehört. Ein vier Abende hindurch
ausver=
kauftes Haus folgte der Entwickelung des grandioſen Werkes mit
dem wärmſten Intereſſe und nahm die hervorragenden, teilweiſe
ſogar unübertrefflichen Leiſtungen unſerer Künſtler mit
einem Enthuſiasmus entgegen, der für unſere Verhältniſſe geradezu
unerhört zu nennen iſt. Wurde doch beiſpielsweiſe Herr Bär im
Verlaufe des Cyclus nicht weniger wie Amal, Frl. Roth 22mal
herausgerufen! — Liefert nun dieſes Ergebnis einerſeits den
Be=
weis, daß auch die weiteren Kreiſe unſeres Publikums zum
Ver=
ſtändniſſe der Muſikdramen Wagners durchgedrungen ſind
ſwie ſchlecht waren vor 5 Jahren noch die Vorſtellungen der „
Wal=
kürer beſucht ), ſo iſt jetzt Darmſtadt auf dem beſten Wege, unter
den =Wagner=Städten; bald einen der erſten Ränge einzunehmen,
kamen doch in dieſem Winter bereits ſiebzehnmal Wagner=
Opern zur Aufführung, ſo könnte andererſeits vielleicht die
Hof=
theater=Direktion aus dem in jeder Hinſicht großartigen Erfolge
des Chelus die Lehre ziehen und im Intereſſe der Kunſt ſei's
ans Herz gelegt, ob es nicht thunlich wäre, in Zukunft die Teile
des „Rings' immer oder doch in der Regel im
Zuſammen=
hange aufzuführen, wenn auch in wöchentlichen oder noch größeren
Zwiſchenräumen. Ein Extra=Abonnement, deſſen Preisſätze ja nicht
ſo erſtaunlich niedrig wie das letztemal normiert zu ſein brauchten,
könnte im Voraus das finanzielle Reſultat ſicherſtellen; durch das
richtige Aufeinanderfolgen der Stücke ergiebt ſich dem Publikum
die für das richtige Verſtändnis ſo unentbehrliche Kenntnis des
dramatiſchen und „motiviſchen: Zuſammenhangs von ſelbſt; und
endlich — last n0t least — eine derartige Aufführung wäre
einzig und allein im Sinne des großen Meiſters, der ja erſt nach
längerem Wiederſtreben ſein Bühnenfeſtſpiel auf die „Opernbühnen
entließ!
H. S.
2 Kleine Mitteilungen. Bei einem Schuhmachermeiſter
ſchwindelte ein unbekanntes Frauenzimmer auf den Namen eines
Photographen ein Paar Stiefel aus. - Im Woog wurde geſtern
Morgen die Leiche eines etwa 20 Jahre alten Mannes aufgefunden.
Der Verlebte hat ſchon längere Zeit im Waſſer gelegen und konnte
die Verſönlichkeit bis jetzt nicht feſtgeſtellt werden.
In einer
Fabrik ſiel einem Werkmeiſter eine ſchwere eiſerne Walze
auf den rechten Fuß, drei andere Arbeiter erlitten teilweiſe
bedeu=
tende Quetſchungen an Fingern.
J. Mainz. 10. April. Zu der am 20. d. Mts. beginnenden
Jubiläumsausſtellung des Mainzer
Gartenbau=
vereins zu deren Eröffnung S. K. H. der Großherzog ſein
Erſcheinen zugeſagt hat, iſt in der letzten Sitzung des
Gartenbau=
vereins das Feſtprogramm definitiv feſtgeſtellt worden. Danach
findet die feierliche Eröffnung der Ausſtellung am 20. April,
nach=
mittags 3 Uhr ſtatt; Sonntag den 21. April reiht ſich ſodann das
Feſtbankett und Verkündigung des Spruches der Preisrichter an,
worauf Montags in der Ausſtellung der Kongreß der deutſchen
Roſenzüchter ſtattfindet. Der Schlutz der Ausſtellung findet den
25. April ſtatt.
Ueber die verfloſſene Karnevalsſaiſon hat jetzt das Komite
der „Narrhalla' die Rechnungen zuſammengeſtellt. Nach
Beſtrei=
tung aller Ausgaben und Deckung eines ziemlich bedeutenden
Deſi=
cits aus dem verfloſſenen Jahr bleibt ein Ueberſchuß von nahezu
7000 M. Man ſieht aus dieſer Ziffer, daß es in Mainz an Geld
für den Karneval immer noch nicht fehlt.
Jk. Mainz, 10. April. Auf dem geſtern hier angekommenen in
der Mitte des Stromes ankernden Schlepper Johann Faber 1
iſt verfloſſene Nacht im Innenraum Feuer ausgebrochen, das
alsbald in hellen Flammen über das Deck hevorloderte.
Das
Feuer wurde alsbald von anderen Schiffen aus wahrgenommen
und binnen kurzer Zeit gaben faſt ſämtliche auf der Rhede liegende
Schiffe mittelſt der Schiffsglocken und Nebelhörner Feuerſignale,
welcher Allarm in Verbindung mit dem Geſchrei der Matroſen
und dem Läuten einiger Fabrikſturmglocken die Bewohner der
Neuſtadt in keine geringe Aufregung verſetzte. In Kähnen eilten
die Matroſen der umliegenden Schiffe nach dem brennenden
Schlepper und gelang es auch den vereinten Kräften der
Schiffs=
mannſchaften des Feuers Herr zu werden, bevor es größere
Dimen=
ſionen angenommen hatte. Wie der Brand entſtanden iſt bis jetzt
noch nicht ermittelt.
Der Kreisturntag des Turnverbandes des Kreiſes Mainz
wird kommenden Sonntag in den Mauern der hieſigen Stadt
abgehalten.
8t. Frankfurt, 11. April. Zur Generalverſammlung der
Heſſiſchen Ludwigsbahn am nächſten Mittwoch den 17. ds.
ſind etwa 1900 Partien angemeldet, bei welchen es meiſt nur auf
die freie Fahrt abgeſehen iſt. Der Hauptſtrom der zur Freifahrt
Berechtigten, wird ſich gewiß wieder weiter hierher erſtrecken und
ſind Palmengarten und Panorama ſowie der Zoologiſche Garten
zu freundlicher Aufnahme gerüſtet.
J. Aus Rheinheſſen, 10. April. Die von dem großen
Ge=
neralſtab in dieſem Jahre in Rheinheſſen ſtattfindenden trigono=
Nr. 73
metriſchen Vermeſſungen und geographiſchen Aufnahmen haben
letzter Tage in der Gegend von Gau=Algesheim ihren Anfang
ge=
nommen. Die Aufnahmen geſchehen vorerſt durch 7 Offiziere mit
den entſprechenden Mannſchaften.
Worms, 10. April. Sämtliche Maſchinerien zur Einrichtung der
Bühne im Volkstheater und Feſtſpielhaus ſind dem
Hofmaſchinen=
meiſter Kranich in Darmſtadt übertragen worden.-
Vor=
geſtern haben die Wormſer Fiſcher mit einem Zug nebſt anderen
Fiſchen 6 Stück Zander gefangen, fünf davon wogen 15½ Pfd.,
dabei waren zwei von circa 9 Pfund. Der kleinſte von 1 Pfund
wurde wieder in Freiheit geſetzt. Da der heſſiſche Fiſchereiverein,
ſowie auch andere befreundete Fiſchereivereine, deren Vereinsgebiet
den Rhein berührt, ſich zur Aufgabe machen, den Rhein und ſeine
Nebenflüſſe mit jungen Zandern zu beſetzen, ſo dürfte die Zeit nicht
allzufern liegen, in welcher das Publikum ſeinen Bedarf an friſchem
und lebendem Flußzander auf unſeren Märkten decken kann.
Berlin, 10. April. Der Feldwebel Hauck in Potsdam
vom 1. Garderegiment z. F., ehemaliger Exerziermeiſter der
kaiſer=
lichen Prinzen, iſt der „Potsd. 3tg. zufolge vom Kriegsgericht zu
Jahr 3 Monaten Feſtung, 3 Wochen Haft und Degradation zum
Gemeinen verurteilt worden. Die Haftſtrafe iſt auf den
Unter=
ſuchungsarreſt angerechnet. Der Grund, warum dieſe ſchwere
Strafe verhängt wurde, iſt nicht angegeben.
In einer Klinik der Univerſität Kiel erſchien, wie man der
„Tägl. Rundſch. mitteilt, vor einiger Zeit ein ſtämmiger
Land=
mann, anſcheinend in der Mitte der vierziger Jahre ſtehend, und
bot dem Profeſſor N. ſein - Skelett zum Kaufe an. „Aber, mein
Beſter- meinte dieſer, und muſterte den Mann, der -- ein Bild
ſtrotzender Geſundheit - vor ihm ſtand, „da würden wir doch am
Ende lange warten müſſen, bis wir unſeren Beſitz antreten könnten.
Was wollten Sie denn mit dem Gelde anfangen zu - Herr
Profeſſor; antwortete der Gefragte, „ich wollte damit nach
Auſtralien auswandernl
Briefkaſten.
An Herrn L. K. Ihre Meinung, die in der Rhein= und
Neckarſtraße nachgepflanzten Bäume ſeien Pappeln, iſt
unbe=
gründet. Es ſind wirklich Lindenbäume, doch allerdings von ſehr
gegen die übrigen abſtechender Länge. Möglich iſt übrigens, daß
durch fortgeſetztes Nachpflanzen die beiden Alleen doch endlich die
von Ihnen ſo ſehr gewünſchte Gleichmäßigkeit erlangen. Wenn
Sie weiter fragen, wem die Fürſorge für die fraglichen Alleen
obliegt, ſo müſſen wir es Ihnen überlaſſen, ſich an maßgebender
Stelle hierüber zu unterrichten.
Todrs=Anzeige.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten hiermit die
ſchmerzliche Mittheilung, daß unſere liebe Tochter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Tina Moter
nach ſchwerem Leiden im kaum vollendeten 22.
Lebens=
jahre heute Morgen ſanft verſchieden iſt.
Darmſtadt, den 11. April 1889.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Samstag den 13. April,
Nach=
mittags 4 Uhr, vom Sterbehauſe aus, Carlsſtr. 44, ſtatt.
Dankſagung.
Für die überaus herzliche Theilnahme und zahlreichen
Blumenſpenden, beſonders für die troſtreiche erhebende
Grab=
rede des Herrn Pfarrer Römheld, ſowie den ergreifenden
Grabgeſang der Mitglieder des Bürgervereins bei der
Be=
erdigung unſeres theueren, unvergeßlichen Gatten, Vaters,
Großvaters, Schwiegervaters, Schwagers und Onkels
Herrn Joh. Stein
ſagen ihren innigſten, tiefgefühlteſten Dank
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Derantwvorlis für die Redaluohn var duincr
die trauernden Hinterbliebenen.
Familie Stein.