Darmstädter Tagblatt 1889


11. April 1889

[  ][ ]

WDvoesAL1,
CEOPLOON

Abonnement=preis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. u
Bringerlohn. Answärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen end=
egengenommen
zu 1 Mari 50 Pf.
vo Quartal inck Poftauſchlag

152. Lahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
uſltlttp buithultuuhoolhit.

Iuſerate
veden angenommen: uDarnſtad
von de Expedition Rheinſtr. Nr. 2.
mBeſſungen von Friedr. Bllher,
Schießhauzſtraße 11 ſowie auzwära
von allen Kunonee=Expedittonen.

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

74 72.

Donnerstag den 11. April.

1889.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Abhaltung von Biehmärkten in Aſchaffenburg.
Nach einer Mittheilung des königl. bayer. Magiſtrats zu Aſchaffenburg iſt wegen Verbreitung der Maul= und Klauen=
ſeuche
die Abhaltung von Viehmärkten in Aſchaffenburg, wie in Unterfranken überhaupt, bis auf Weiteres unterſagt worden.
Darmſtadt, am 8. April 1889.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
4129
B e k a n n t m a ch u n g.
Nachſtehend bringen wir das Reſultat der auf unſere Veranlaſſung durch das chemiſche Unterſuchungsamt dahier ansge=
führten
Analhſe der Aechten Sodener Mineral=Paſtillen (Ph. Hermann Fayh zur Kenntniß des Publikums.
In Hundert Theilen dieſer Paſtillen ſind enthalten:

Feuchtigkeik 29111 Theile Ihlornatrium 4,7500
Unlöslicher Rückſtand 0,0140
Kohlenſaures Calcium 49933 Theile,
0,1000
Kohlenſaures Magneſium 00863
Kohlenſaures Eiſenoxydul Spur, Schwefelſaures Natrium 00430
Zucker 92,0956
direkt gefundener Glührückſtand: 49927 Berechnet man nun den Gehalt der einzelnen Beſtandtheile auf den Inhalt einer Schachtel mit; einem Geſammtgewicht von 6065 Gramm, ſo ergibt ſich: 11 Feuchtigkeit 17656 Gramm, Thlornatrium 28809 Unlöslicher Rückſtand 00085
Kohlenſaures Calcium, 00607 Kohlenſaures Magneſium 0523
Kohlenſaures Eiſenoxydul Spur. Schwefelſaures Natrium 00261
Zucker 55,8560

Aus der Analyſe geht hervor, daß die Aechten Sodener Mineral=Paſtillen' aus etwa 1 Theil Kochſalz und 19 Theilen
Zucker beſtehen.
Der einſichtsvolle Theil des Publikums wird ſich hiernach leicht ein Urtheil darüber bilden können, wie wenig die von
dem Fabrikanten in marktſchreieriſcher Weiſe behauptete Heilwirkung der genannten Paſtillen gegen ſchwere Erkrankungen der
Athem= und Verdauungs=Organe zu erwarten iſt und wie dieſelbe, ſoweit überhaupt möglich auf andere Weiſe, etwa durch
eine ſchwache wäſſerige Kochſalzlöſung oder durch eine Miſchung von 1 Theil Kochſalz mit 19 Theilen Zuckerpulver desgleichen
auf ganz erheblich billigere Weiſe erreicht werden kann.
Weiter bemerken wir, daß der wirkliche Werth einer Schachtel Aechter Sodener Mineral=Paſtillen= bei der Herſtellung
im Großen ſich ſeinſchließlich der Schachtel) auf höchſtens 20 Pfennige berechnet, während ſie im Kleinverkauf für 85 Pfennige
abgegeben wird.
Darmſtadt, den 8. April 1889.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(4130
v. Grolman.

[ ][  ][ ]

986

Nr. 72

B e k a n n t m a ch u n g.
GGeſindeweſen.) Mit Rückſicht auf den bevorſtehenden Geſindedienſtwechſel erinnern wir daran, daß die nach 8 38
der Geſindeordnung vom 28. April 1877 in unſerem Hauptmeldebüreau - Amtsgebäude, Hügelſtraße 3133 parterre, Zim=
mer
Nr. 1 geführten Geſinderegiſter ſämmtliche den zur Zeit oder früher hier Bedienſteten ausgeſtellte Zeugniſſe, ſowie die
ſeit Erlaß der Geſindeordnung gegen Dienſiboten ergangenen Strafurtheile enthalten und daſelbſt in den üblichen Blreau=
ſtunden
von Dienſtherrſchaften eingeſehen werden können.
Auf Verlangen werden ſchriftliche Auszüge aus den Regiſtern ertheilt.
Es liegt um ſo mehr im Intereſſe der Dienſtboten ſuchenden Herrſchaften vor Eingang eines Vertragsverhältniſſes dieſe
vorzugsweiſe zuverläſſige Quelle für eine ſichere Nachricht über Eigenſchaften und Verhalten eines Dienſtboten
nicht unbenutzt zu laſſen, als erfahrungsgemäß die von Dienſtherrſchaften bei der Entlaſſung in die Dienſtbücher eingetragenen
Atteſte in leider allzu häufigen Füllen der Wirklichkeit nicht entſprechen und ſich iu einem auffallenden Widerſpruch zu
den bei eintretendem Bedürfniſſe von der Polizeibehörde direkt erhobenen, in die Geſinderegiſter aufgenom=
menen
wahrheitsgemäßen Zengniſſen bezw. Erläuterungen ertheilter Zeuguiſſe befinden.
Darmſtadt, den 8. April 1889.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolman.
[4131


Bekanntmachung.
Der äußere Anſtrich an dem Octroi=
erhebegebäude
in der Eliſabethenſtraße
ſoll im Wege der Submiſſion vergeben
werden.
Offerten ſind bis
Samstag den 13. April 1889,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt, Zimmer Nr. 32,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
ſind.
Darmſtadt, am 4. April 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O. B.:
Riedlinger, Beigeordneter. (3983

Am 1. Mai d. J3., Vormittags
10 Uhr,
ſoll im Geſchäftszimmer der Commiſſion
auf dem Artillerie=Schießplatz, die Lie=
ferung
des Bedarfs an Scheibenholz für
die preußiſchen Feld=Artillerie=Regimenter
an den Mindeſtfordernden vergeben werden.
Die Bedingungen können an den
Werktagen, Vormittags von 8-12 Uhr,
bis zum 20. April in Darmſtadt, Liebig=
ſtraße
9 II., ſpäter auf dem Schießplatze
eingeſehen werden.
Verwaltungs Commiſſion,
des Artillerie=Schießplatzes bei
Darmſtadt.
[3778
FürFuhrunternehmer.
Der Verſchönerungsverein für Darm=
ſtadt
=Beſſungen beabſichtigt das innerhalb
3 Wochen zu bewerkſtelligende Wegbringen
einer größeren Quantität Kies- circa
300 Chm. - welcher in der Nähe der
Dieburgerſtraße lagert und das Anfahren
desſelben auf verſchiedene Wege in der
Umgebung, in Submiſſion zu vergeben.
Die näheren Bedingungen können bei Herrn
Forſtinſpektor Hüter, Heidelbergerſtr. 1.
allwo auch die betreffenden Offerten bis
ſpäteſtens
Samstag den 13. April 1889
einzureichen ſind, eingeſehen werden. F

Freimillige Verſteigerung.
Auf Antrag des Herrn Dr. Moldenhauer (in Firma Georg Liebig Sohn)
werden durch den Unterzeichneten
Freitag den 12. dieſes Monats, Vormittags von 9 Uhr und
Nachmittags von 2 Uhr an beginnend,
in deſſen Hofraithe, Rheinſtraße Nr. 28, in Darmſtadt die noch vorhandenen
Waarenbeſtände, beſtehend aus
einer großen Partie Farben, welche in kleineren Partien abgewogen ſind,
Hanfſamen und Vogelfutter, gebraunten Kaffee, 10 Mille Cigarren,
Waſchpräparate und Putzpulver, Gewürze und Reſtbeſtände ver=
ſchiedener
Oele, mehrere Säcke Düngermittel und viele Reſte von
Materialwaaren, 1 kleine Decimalwaage; ferner die bereits noch voll=
ſtändig
vorhandene, ſchöne, ſehr praktiſch eingerichtete Ladeneinrich=
tung
, beſtehend aus verſchiedenen Käſten und Schränken mit email=
lirten
Schildern, 2 Theken mit Marmorplatten, 1 ſehr ſchön ge=
ſchnitzter
Schrank, ſich beſonders für ein Büffet eignend, 1 Kaſſa=
ſchrank
, 120 Etm. hoch, 70 Etm. breit, 60 Ctm. tief; alsdann eine
große Partie leere Flaſchen und Gläſer, mehrere Schmelztiegel, eine große
Anzahl von kleinen Töpfen für Pommade, Fliegenleim und dergleichen ſich
eignend u. d. m.
Darmſtadt, den 8. April 1889.
[3991
Engel, Gerichsvolliher.

Große Möbelverſteigerung
Freitag den 12. d. Mts., Vormittags 10 Uhr anfangend,
nöthigenfalls noch die folgenden Tage, werden in dem Saale des Herrn C. Mül=
ler
, Reſtauration zur Roſenhöhe, gegen Baarzahlung nachſtehende Gegenſtände
meiſtbietend verſteigert, als:
1 vollſtändige Schlafzimmer=Einrichtung, 2 Plüſchgarnituren (roth
und braun), Schreibſekretäre, Spiegelſchränke, mehrere Kanapee's, zwei= und
einthürige Kleiderſchränke, Waſchkommoden und=Schränke, mit und ohne Mar=
morplatten
, desgl. Nachttiſche, ovale und viereckige Tiſche, vollſtändige Betten
in nußbaum und tannen, mit und ohne Sprungfeder= und Haarmatratzen,
Spiegel, Stühle, Teppiche u. dgl. mehr.
Bemerkt wird, daß die Sachen alle ſolid und dauerhaft gearbeitet
ſind und zu einem jeden nur anuehmbaren Gebot zugeſchlagen werden.
Die Verſteigerung findet beſtimmt ſtatt.
4132

Die Holzverſteigerung
vom 8. I. Mts. wird hierdurch mit dem
Anfügen genehmigt, daß die Abfuhrſcheine
vom 20. l. Mts. ab durch Großh. Rent=
amt
Darmſtadt bezogen werden können,
und die Ueberweiſung am 23. d. Mts.,

morgens 8 Uhr, ſtaltfindet.
Ober=Ramſtadt, den 9. April 1889.
Großherzogliche Oberförſterei
Nieder=Namſtadt.
J. V. d. O.:
Ohnacker, Forſt=Aſſeſſor. (4133

[ ][  ][ ]

5½
591)


4

Schirmkabrik
A-vSoRlkek,

dem Gymnaſium gegenüber.
Anerkannt große und billigſte Bezugsquelle.
Habe für die heurige Saiſon eine außergewöhn=
lich
große Auswahl in Sonnenſchirmen, Entout-
cas
angefertigt und habe äußerſt billige Preiſe
bei nur Prima=Stoffen geſtellt, ſodaß gewiß
Niemand mein Geſchäft unbefriedigt verläßt.
Alle Arbeiten nur von mir und meinen Söhnen
gefertigt.
4032
Reparaturen u. Ueberziehen der Schirme wie bekannt an jedem Tage.

Höchster Glanz!
LRUUEn-Aautaaho,
Verkaufsſtellen meiner ſeit 1862 von mir eingeführten und
während dieſer Zeit als die anerkannt vorzüglichſten
Spiritus- und Bernstein-hacke

in den prachtvollſten Farben befinden ſich in den Colonialwaaren=
Handlungen von
Georg HiId, Rheinſtraße 49,
J. V. Hänxel, Rheinſtraße 37,
Petor Heil, Pankratiusſtraße 26,
W. Müller, Hoffmannsſtraße 13½
C. F. Naumanm, Wendelſtadtſtraße 22,
Jacob Schäſer, Hermannsſtraße 5, Beſſungen,
Ge. Viel, Eliſabethenſtraße 22,
L. Eink, Ludwigshöhſtraße 33.
&4m
Man verlange Nüancenkarten!
Weilere Verkaufsſtellen in anderen Stadttheilen werden errichtet.
Emil Vierheller
früher Thellhaber der Firma Gebr. Vierheller,
Victoriaſtraße 36.

3
8

inannd oSunn

ſehr fein und kräftig,
von meiner
Russischon Theomschung
per Pfund M. 1.60.
G. P. PolD,
Bleichſtraße.
(4069

Weisse Herrenhemden,
Normalhenden,
Arbelterhemden,
Conſirmandenhemden,
Damenbenden,
Enaben. & Hädchenhemden,
Erstlingshemdchen
empfiehlt in reicher Auswahl die
Hemdenfabrik von
Hermann löb,
7 Ludwigsſtr. 7. (4136

Panamaholz (Quillayarinde),
Gallſeife, venetian. Seife, 1a. weiße
und gelbe Kernſeife, Kaltwaſſerſeife,
Teigſeife, centrirte Kernſeife.
Auilin-Stofkſarben
zum Selbſtfärben aller Stoffe in großt=
möglichſter
Auswahl und beſter Waare,
in Packetchen mit Gebrauchsanweiſung
10 und 25 Pfg.
Phönix-Aufbürstkarben,
empfehlenswerthe Neuheit; verblaßte =
belbezüge
, Bänder aller Arten, Hüte ꝛc.
ſind damit durch einfaches Ueberbürſten
neu aufzufärben.
Vorräthig in ſchwarz, braun, dunkel=
und hellblau, bordeaux=roth, violett, blau=
und gelbgrün, in Päckchen 25 Pfg.
Christan Sahvin,
Droguenhandlung. (4137

S.
1 e
Coamad.

Volist.Eraatzf. französischen)

der orsten deutschen Cognae-Bren-
Grnner & Co.
verelv.
Giegmar i. 8.
Vielmals Preissehrönt.

[ ][  ][ ]

Nr. 73

988

Durch Gelegenheitskauf auf
der Beise
habe ich eine grosse Partie Hricotwaaren in
wollenen, halbwollenen und baumwollenen
gormai- Uhd zustorm-Aemaen,
Kosen una vaosen
in beſten Qualitäten zu

4.
aussergevöhnliob biligen Preisen
zu verkaufen und ſollte Jedermann dieſe Gelegenheit benutzen,
den Bedarf für den Sommer zu decken.
Bei grösseren Poston extra Babatt. as
Schulstr. 3. hllulllg Balll, Gchulatr. 3. Hausmacher=
Weinor o cier=,Schntt. Hudloln
mit Kochrezepten für Suppe und Gemüs,
keine ſogen. Fabrik=Nudeln) bei (13049
C. Matzinger und H. Manck. GGGION
in
Anaben-Anuügen &EPalotots
ſind in größter Auswahl ein=
getroffen
.
[3886
Frann Caydoll. 4
WGGGad
von hochfeinemk
verkaufe, um mein Lager vor Eint per Ffund 2 M.
SOII IANGal,
Mathildenplatz I.
413.
GRaN
Vogen Cosohuuuaugabo
Volllstämdiger Ausverhamk
in
Strohhüten
füͤr Damen und Einder in allen modornen Paçons, Blunon, Podorn, Bändor u. ſ. w. zu
H. L.
21
lach kurzom Gobrauch unon
Schönheit,
G1
der Aähue
1
Lu haben bei den Apothekern u
General-Depst fur Württembe
bei Louis Duvernoy in Stuttga [ ][  ][ ]

WOUvuln AushtuUhi
va1S0I-aunGIten
in
Hütem, Federm a; Blumem
ſind in großartiger Auswahl eingetroffen und lade ich zur
Beſichtigung derſelben ganz ergebenſt ein.
Nur anerkannt gute Waare zu ſtreng reellen
billigſten Preiſen.
E. Gölllg Rookel, Juduigsstr. I.
Alte Hüte werden umgebügelt und bei Verwendung alter Mate=
W
(4142
rialien auf das Geſchmackvollſte garnirt.
Ausverhomf
einer grösseren Parthie Sommerhandschuhe und
Strumpflängen im Preiſe von 10- 30 Pfennige.
Michnel Schmidt,
[4143
Louiſenplatz 4.

AATAU

Bei der am Dienstag ſtattgefundenen Ziehung der Lotterie von Gemälden, welche
Herr Hofmaler Kröh mit Schülern und Schülerinnen dem Bazar als Geſchenke
überlaſſen hatte, ſind auf die nachſtehenden Looſenummern die dabei bezeichneten
Gewinne gefallen:
Loos=Nr. Gewinn=Nr.
Studienkopfu (Paſtellh, Original=Gemälde von Mk.
19
130.
Hofmaler Kröh
Genrebild, trinkender Mönch! nach Hugo Engl,
78
2
50. Herrn Kayſer hier
Italienerin, Studie nach Hartmann, gemalt
3
15
80. Frln. M. Krätzinger
4
Studienkopfu Paſtell nach Kröh von Frln.
189
50.-
P. v. Schenck
5
Roſen' nach Vonga, gemalt von Frl. 6. von
103
40.-
Graevenitz
Winterlandſchaft; nach Schliecker, gemalt von
6
273
70.
Frln. N. Becker
Gebirgslandſchaft nach Seeger, gemalt von
7
197
50.-
Frln. Fr. Mootz
Gebirgsſee; nach P. Weber, gem. von Frln.
8
104
50.-
W. v. Ricou
Chiemſee; nach P. Weber, gemalt von Frln.
9
83
40.-
A. v. Werner,
10 Landſchaft: Motiv aus dem Heubacher Park
209
nach Ph. Röth, gemalt von örln. A. Ulrich 40.

600.-
Man bittet die Looſe, auf welche ein Gewinn gefallen iſt, dem Diener des
Kunſtvereins, Herrn Gardeunteroffizier Dillmuth, Ernſt=Ludwigsſtr. 20 (Hinterbau),
ſibergeben zu wollen, welcher ermächtigt iſt die Gewinne auszulieſern. - Gewinne,
welche bis zum 1. Mai nicht abgeholt worden ſind, werden als verfallen angeſehen.
Das Bazar-Comité. (4166

Kohlrabi=, Weißkraut=,
Rothkraut= a; Salatpflanzen
abzugeben.
[4144
J. Russler, Schwanenſir. 12.
AsſernLahmen
in allen Längen und Stärken in großer
Auswahl empfiehlt billigſt
Leopold Reinhard,
Niederramſtädterſtr. 28. (4145
Kurz geſchnittenes
u. geſpaltenes Buchen=Birken=,
Eichen= und Tannenholz
billigſt bei
[4146
C. Theiss,
Roßdörferſtraße 29 u. 31.
Chill-Calpetor.
Vr. Hleim,
Martinsmühle. 44
Deutſcher

Co
1PH
uOO,
deſtillirt aus deutſchen Trauben,
prämiirt hochfeine Qualitäten,
per Flasche H. 180 und
M. 2.20.
G. P. Poth,
(4064
Bleichſtraße.

Lebend:
Frisch!

Rheinſalm,
Silberſalm,
Seezungen,
Zander,
Cabliau,
Schellfiſche,

Auſtern,
Aal,
Hechte,
Karpfen,
Bärſche,
Backfiſche.

Grüne Häringe.
Monickend. Bratbückinge,
bei 10 Stück 55 Pfg.
Bismarck=Häringe.
Frische Maiflsche.
bobruaer nosIgol,
[4148
Hoflieferanten.

Enne Parte Viokvurz
zu verkaufen Alexanderſtr. 14, I. (4095

Damen Hauskleidert
werden billig angefertigt Hohlerweg 7.

Alle Sorten Fichten= CLärchen=
ſtangen
, Pfoſten,
Baumſtangen, Roſenſtäbe ꝛc.
verkauft zu den billigſten Preiſen (4149
Soderſtr. 54. Wehm.,

[ ][  ][ ]

990

Amerikanische Apfolschnitzen und
Dampfäpkol,
Türk. Awetschen 20 u. 30 Pf.,
Birnen. Lirschen, Sultanapflaumen,
Brünellen, franzöſ. u. ital.,
demischtes Obst:
4 Sorten 45 Pfg., 7 Sorten 65 Pfg.
Haccaronl und Hacearonell,
vorzüglichſte Qualitäten.
demüse- und Suppen-Hudeln,
beſte Eierwaare.

oſllSban vGnUIN

[4150
Droguenhandlung.

J. Falter

Schuſtergaſſe 3, hinterm Rathhaus,
empfiehlt
M. 4.50
Damenlederzugſtiefel.
Hohe Damenknopfſtiefel. M. 8.
Herrenſtiefletten u. Schuhe. M. 6.-
Plüſchpantoffel mit Abſatz. M. 2.80
Große Auswahl in Konſirmandenſtiefeln.
Knopf=, Schnür=, Hackenſtiefel in allen
Preislagen. Kinderſtiefel und Ohren=
ſchuhe
von 60 Pf. an. Maßarbeit und
(3758
Reparatur raſch und billig.

Holländiſche
Guvhaudoud,

Geräucherte, Schlei=
heute
wieder erwartend.

GVTRendn.

Mathildenplatz 1. (4151

AprEIWeI

verſchiedene vorzügliche Qualitäten im
Ausſchank, Flaſchen u. Gebinden empfiehlt
Goorg Wobor,
nzur Ludwigshalle; Obergaſſe 12.
Niederlage in Flaſchen und Gebinden,
bei den Herren:
Ph. Huwerth, Roßdörferſtr. 21, F

Hch. Keßler, Wilhelminenſtr. 10.0.

Obſtbäume,

beſte Sorten, ertra ſtarke, tragbare, in
jeder Form ſehr ſchöne
Horbreben ete.
empfiehlt
1
C. Völker
untere Hügelſtraße 75.

Nr. 72

2130) Soderſtr. 79 im 3. Stock ein
auch 2 unmöblirte Zimmer zu verm.
3661) Kiesſtr. 99 (Manſarde) zwei
gr. Zimmer nebſt Küche an einzelne Dame
oder kleine Familie. Einzuſehen von 4
bis 6 Uhr Mittags.
3908) Stiftſtr. 52 fünf geräumig=
Zimmer mit allem Zubehör, 2. Stock, pe=
1. Juli event. früher.
3926) Mühlſtraße 15 mittlerer Stock
5 Zimmer, Küche, Magdkammer nebſt
allen Bequemlichkeiten per 1. Juli event
auch früher zu vermiethen.
8930) Ecke der Gervinusſtraße 28.
iſt die Manſarde=Wohnung zu vermiethen
3931) Beſſungerſtr. 15 der 1. Stock, 4
Z. n. Zub., ſogl. bez. Daſ. Manſacde,
gr. Z., 2 Kab. u. Zub., bis 1. Juli bez
4008) Hölgesſtr. 10 eine kl. Man=
ſardewohnung
an eine einzelne Perſon
gleich beziehbar.
4152) Beſſungerſtr. 89 eine kleine
Wohnung ſofort beziehbar.
4153) Roßdörferſtr. 53 kleine Woh=
nung
, 1 Zimmer, Kabinet, Küche, Kam=
mer
ꝛc. (ſchöne Ausſicht) für 1 od. 2 Per=
ſonen
zu vermiethen.
4154) Beſſungerſtr. 15 der 1. St,
4 Zimmer nebſt Zubehör, ſogleich beziehb.
4155) Schießhausſtr. 57 Neubau)
iſt der erſte und 2. Stock, ſowie eine frdl.
Manſarde, bis 1. Juli beziehbar, zu verm.
Näheres bei F. Kugel, Wittmannsſtr.
4156) Caſinoſtr. 17 Seitenbau eine
Parterre=Wohnung an eine kleine Famili=
für
200 M. zu vermiethen.

Gaylg,
bädon, Hazaus 90.

3200) Alexanderſtr. 6 im Hinterbau
ein schöner Saul, ſeither Probelokal
des Mozartvereins, per 1. Jult ander=
F. Heißner.
weitig zu verm.

2451) Ballonplatz 11, 1. Stock, Vorderh.
ein gut möbl. Zimmer, ſepar. Eingang.
gegenüb. dem Schulhaus.
3011) Zimmerſtr. 3 möblirte Zim=
mer
zu vermiethen.
3204) Kapellplatz 8 ein klein. möbl.
Zimmer zu vermiethen.
3209) Mühlſtraße 12 im mittleren
Stock ein möblirtes Zimmer ſofort zu
vermiethen.
3299) Mathildenpl 3. möbl. 8. ſof
3425) Ludwigsſtr. 1, 2. St., zwei
große, ſchön möbl. Zimmer zu vermiether
ev. auch einzeln.
3426) Ballonplatz 7 zwei ſchön möbl.
Zimmer ſofort beziehbar.
3487) Schulſtraße 9 im 1. Stock ein
gut möbl. Zimmer zu vermiethen.

3666) Mühlr. 28 Zimmer f. Herrn
oder Mädchen zu vermiethen.
3797) Kiesſtr. 30 möbl. Zimmer mit
oder ohne Penſion.
3798) Kiesſtr. 1, 1. Stock, ein ſchön
möbl. Zimmer ſofort zu vermiethen.
3799) Grafenſtr. 31 Seitenbau ein
möbl. Zimmer, gleich beziehbar, für 8 M.
monatlich zu vermiethen.
3847) Magdalenenſtr. 14 parterre
direkt neben der Kaſerne, ein großes ſchön
möblirtes Zimmer ſofort zu verm.
3848) Mühlſtr. 28 eine Schlafſtelle.
4011) Hölgesſtr. 9 part. möbl. Zim
mer zu vermiethen.
4157) Promenadeſt. 50 Htb. möbl. 3.
4158) Sandſtr. 40, 3. St., ein Zim
mer mit 2 Betten u. ſep. Eingang =
anſtänd
. Leute, bald zu beziehen.
4159) Schuchardſtr. 4, 2. St., ein
fein möblirtes Zimmer ſofort.
4160) Grafenſtr. 31, 2 Treppen, ein
chön möbl. Zimmer ſoſort zu verm.

Haphlalin.,
Campher,
Kolenpapier,
Hottenpulver,
Holtenspirilus.,
L. Andelsübers. Pulver,
Dalmal. Iusektenpulver,
Insektenpulversprilzen
empfiehlt
(al1 oathngOk,

Wilhelminenſtr. 1. (379

Wiemer

AGAUAUN

Welmstes

2 hochfeine Sorten
aus foinstom Banatwanzon,
vermöge ihrer trockenen Mahlart
das beſte und billigſte, was es
für Bäckereien und zum kochen
gibt, empfehle billigſt.

HotA,
Nr. A.

Bleichſtraße. (4161

[ ][  ][ ]

Für Confrmanden

empfehle billigſt in größter Auswahl:
Schwarze, weisse und eréme Cachemires, rein
wollene Hleiderstoſke von M. 1.20. an per Meter,
rein wollene Buckskins in feinen dunklen Farben,
von M. 4. - an per Mtr., schwarze Tuche u. Kamm-
garne
, Hemden, Unterröcke, Taschentücher ete.

Hermann Löb,
(4162
Ludwigsſtraße 7.

ſoidlenreich von Giobold'sche Stil
1lt
ür
arme Wöchnerinnen in Darmſtadt und Beſſungen.
In der am 9. April abgehaltenen 29. General=Verſammlung wurde über die
Arkſamkeit der Stiftung im abgelauſenen Jahre 1888 und über deren Vermögens=
erhältniſſe
Bericht erſtattet.
Nach der von der General=Verſammlung genehmigten Rechnung betrug im
jahr 1888 die ordentliche Einnahme an Kapitalzinſen 1112 Mk., an Jahresbei=
rägen
von 305 Mitgliedern 1419 Mk., zuſammen 2532 Mk. Die außerordent=
liche
Einnahme beſtand in Kaſſevorrath 284 Mk., Geſchenke, nämlich von Unge=
annt
50 Mk., Herrn Th. Trier in Frankfurt am Main 10 Mk., Herrn Rittmeiſter
Engelmann 10 Mk., Herrn A. Trier 20 Mk., zuſammen 90 Mk. Summa aller
ſimnahmen 3764 Mk. Die Ausgaben betrugen: für Unterſtützung an Wöchner=
ſmien
in Daͤrmſtadt und Beſſungen in 175 Fällen 2508 Mk. Verwaltungskoſten:
7 Mk. Zuſammen 2625 Mk. Es bleibt ſonach ein Reſt von 1795 Mk. Das
pitalvermögen beträgt 28257 Mk.
Darmſtadt, 9. April 1889.
Für den Vorſtand und den Verwaltungsrath:
A. Herch.
Dr. Sell.
[4163

Regen-Mäntel.
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416
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dieſes Blattes.
[4186
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L ges Honorar Nachhülfe. Waldſtr. 2.
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13,000 Mark
lauf erſte Hypothek zu verleihen vom
1. Juni an. Näheres in der Expedition
dieſes Blattes.
(4188
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Gärtchen oder auch ein Theil eines
ſolchen zum Aufſtellen von einigen Bienen=
ſtöcken
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werkzeichnungen
geübt iſt, wird für dauernd
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und von ſolidem Charakter ſein. - Off.
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Juni od. ſpäter geſucht. - Gefl. Offerten
unter M. M. 700 an die Exped. 4126

[ ][  ][ ]

BATAU

zum Beſten der Errichtung eines Kunſtausſtellungs=Gebäudes zu
Darmſtadt und eines Lehrerinnen=Heims.
Alle Diejenigen, welche Forderungen an das Baxar-Comité
zu machen haben, werden gebeten, ihre Rechnungen bis längſtens
Samstag den 20. April d. Js.
an Herrn Stadtverordneten F. Jordis, Saalbauſtraße Nr. 11,
gelangen zu laſſen.
(4103
Das Comité.
Gefunden wurden im Saalbau: 1 Portemonnaie mit Inhalt, 1 Taſchen=
tuch
M. L. mit Krone. Dieſe Gegenſtände, ſowie ein Punſchlöffel, eine große An=
zahl
Schüſſeln, Platten, Teller können auf dem Bureau des Herrn Inſpectors des
Saalbaues von den Eigenthümern in Empfang genommen werden.

h

werene.

Es wird hiermit zur Kenntniß der Intereſſenten gebracht, daß
ſich vom 1. April l. J3. ab
das Centralbüreau des Verbandes der heſſ.
landw. Conſumvereine
Caſerneſtraße Nr. 50
EEingang Nr. 52),
befindet.
Prüsidium.

J. V.:
4166
Dr. Heidenreich.
psere-
ErAeen 4043) Für das Lager eines hieſigen
Kurzwaaren=Engros=Geſchäfts wird 4167) Ein junges, williges Mädchen
mit=guten Zeugn. ſucht auf Oſtern Stelle
durch Frau Katzenbach, Alexanderſtr. 15. ein Mädchen
aus guter Familie zu ſofortigem Ein=
tritt
geſucht. Näheres in der Exp. d. Bl. (m Waſchen u. Bügeln empfiehlt ſich
29 Frau Frank, Rheinſtr. 41. (3975 3673) Mädchen, die kochen k., erh.
ſtets Stelle durch Steul, Mühlſtr. 28.
4172) Zwei Schreiner auf dauernde
Arbeit geſucht. Wittmannsſtr. 43. WilzAuutzuim 4025) Auf Oſtern braves Dienſt=
müdchen
geſucht, welches kochen kann.
Jugenheim, Villenſtr. 3. 3464) Ein Keſſelſchmied, ſowie
mehrere Jungen finden dauernde Arbeit
bei gutem Verdienſt.
Gebrüder Rooder. 4026) 12 Mädchen erhalten Stelle
durch Steul, Mühlſtr. 28.
4168) Mehrere jüngere Landmädchen
geſucht. Beck3 Stellenbüreau, Mathilden=
platz
11. Höchlm,
feine Hotelköchin, für eine Villa mit gro=
[4169
ßem Fremdenverkehr geſucht. Villa Elsava, Poſt Eſchau, Unterfranken.
4170) Ein tüchtiges Laufmädchen
geſucht. Zu erfr. Eliſabethenſtr. 14, I.
4171) Mädchen, die kochen können,
ſowie andere brave Mädchen erhalten ſehr 3813a) Ein Lehrling gegen Lohn ge=
ſucht

J. Stritzinger, Tapezier,
Kiesſtraße 19.
4173) Suche für meine Telegraphen= bau=Anſtalt einen
Arbeiter u. einen Taglöhner.
Ph. Baumbach, Rheinſtr. 19.

4174) Ein junger Mann mit guter
Schulbildung in ein Droguen= u. Chemi=
kaliengeſchäft
geſucht. Näheres Exped.

4116) Geſucht ein kraͤftiges Mädchen
Nachmittags zu zwei Kindern. Zu erf.
Vormittags Waldſtr. 49, I.
Eim Commis
mit ſchöner Handſchriſt und gediegenen,
kaufmänniſchen Kenntniſſen per ſofort g=
ſucht
. Offerten unter J. G. 100
an die Expedition erbeten.
4119

Mehrere tüchtige Maſchinen=
former
,
ein Jungſchmied,
mehrere Taglöhner
(4027
finden dauernde Arbeit bei
Gebrüder Roeder.
4122) Einen Lehrling ſucht gegen
Lohn Adolf Thienemann, Gürtler und
Metallgießer, Mühlſtr. 39.

4029) Einen Lehrling ſucht Adam
Müller, Spenglermeiſter, Caſinoſtr. 27.
4030) Ein junger Mann kann ſo=
fort
eintreten bei
Carl Stumpf, Frankfurterſtr. 81.
4031) Ein braber Junge ſaus guter
Familie wird in die Lehre geſucht.
Auguſt Schmidt, Friſeur, Rheinſtr.
Nr. 12 (Darmſtädter Hofh.

Gesucht,
ein Junge von 14-15 Jahren gegen
Wochenlohn ſofort oder zu Oſtern in der
Cigarrenfabrik von
Heinr. Jac. Lampe,
Feldbergſtraße 58. 14175

4024) Einen ſtarken Lehrling ſucht
J. Heberer, Hofſchreiner.

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G. P. Poth,
Bleichſtraße.
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merdouche, 1 neuer Herrnanzug v.
Schneider weg, billig abzugeben Friedrich=
ſtraße
17.
(4177
hne Vermittelung wird zu kaufen ge=
L= ſucht in guter Lage der Stadt ei=
mittelgroßes
Haus mit Laden, ſich
zum Betrieb eines Spezereigeſchäfts eig=
nend
. Off. m. Zahlungsbed. unter Chiffre
ſ4178
J. H. 4 an die Exped. d. Bl.

[ ][  ][ ]

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Ha. Winter-Rheinsalm
M. 2.50,
Ha. Weser-Salm
M. 1.90
Seezungen M. 1.20, Rheinhechte,
Zander 70 Pf., Rheinkarpfen,
Cabliau 45 Pf. Bärſche,
Schellfiſche 30 Pf. Breſem,
Schollen 30 Pf. Mulwen,

Alle Fiſche werden

Barben.
geputzt, aus=

genommen
zubereitet.

und zu allen Gerichten

Nr. 72
Boligiöse Vorträge
Donnerstag den 11. April, Abends
8 Uhr, und Sonntag den 14. April,
Abends 6 Uhr,
im Saale Schützenſtraße 9, im
Hinterhaus.
Jedermann iſt freundlichſt eingeladen.
Zutritt frei.
14180
ſuterhaltene Damen darderobe
kauft noch immer zum höchſten Preis
Frau Heling Wwe.,
Gartenſtraße 11. (4181

4182) Für einen 12jährigen Jungen,
Gymnaſiaſt, wird Penſion geſucht. Gefl.
Anerbieten an die Expedition d. Blattes
unter W. St.
Cüngere Schüler können Nachhülf=
29 ſtunden erhalten. Wo? ſagt die
Exped. d. Bl.
[4183

GCUINſ0k.
Stets friſch gewäſſerten und
geſalzenen Labberdan,
ſtets friſch gewäſſerte
Stockfische,
Honickendamer Bratbückinge
10 Stück 60 Pf.
Philpp Weber,
Carlsſtraße 24. (4178
Au

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synaaoge).
Samstag den 13. April.
Vorabendgottesdienſt um 6 Uhr 30 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30 Min.
Schrifterklärung.
Zabbathausgang um 7 Uhr 30 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
t3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 13. April: Vorabend 6 Uhr 15 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachm. 4 Uhr 30 Min.
Sabbathausgang 7 Uhr 35 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag 14 April ab:
Morgens 6 Uhr 15 Min.
Nachm. 5 Uhr 45 Min.

993
Fin halber Sperrſitz ſlinks), rothe
C, Karte, abzugeben. Näheres in der
Expedition d. Bl.
[4184
4185) Tod allen Inſekten. Zum Schutz
gegen Mottenfraß bei Aufbewahrung von
Winterſachen wird auf das berühmt gewor=
dene
Mortein von Hodurek in Rati=
bor
aufmerkſam gemacht. Dasſelbe iſt in
den bekannten Niederlagen zu 10, 20 und
50 Pf. zu haben.

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag. 11. April.
13. Vorſtellung i. d. 8. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten gültig.)
Die Zigennerin.
Oper in 4 Akten von M. W. Balfe.
Graf Alban, Oberrichter, Herr Riechmann.
Arline, ſeine Tochter
Frl. Jungk.
Frederik, ſein Neffe
Herr Reichhardt.
Thomas, ein Flüchtling, Herr Hofmüller.
Die Zigenner=Königin
Frl. Finkelſtein.
Devilshof. Zigeunerhauptmann Herr Bögel.
Ein Hauptmann
Herr Klotz.
Betty, Kammerfrau
Frl. Schütkh.
Ein Zigeuner
Herr Leib.
Ein Bauer
Herr Müller.
Anfang 7 Uhr. Ende ½10 Uhr.

Freitag, 12. April.
14. Vorſtellung i. d. 8. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.)
Der Pfarrer von Kirchfeld.
Volksſtück mit Geſang in 4 Akten von L.
Anzengruber.
Anfang 7 Uhr. Ende nach ¼10 Uhr.
Samstag, 13. April.
Abonnement suspendu.
Zum Beſten der Genoſſenſchaft Deutſcher
Bühnen=Angehörigen.
Neu einſtudiert:
Der Zauberſchleier.
Romantiſch=komiſches Feenſpiel mit Geſang
und Tanz ins Aktenvon Lold. Muſik von Titl.

Politiſche Ueberſicht.
Zeutſches Reich. Der Kaiſer und die Kaiſerin ſtatteten am
7. d. der Kaiſerin Friedrich einen Beſuch ab. Am 8. hatte der
Kaiſer eine Konferenz mit dem Staatsminiſter Grafen Herbert
Bismarck. Nachmittags empfing Kaiſerin Auguſta den Beſuch der
Herzogin von Edinburg. Am Samstag wird der Kaiſer nach
Oldenburg zum Beſuche des Großherzogs reiſen und ſich am Mon=
tag
nach Wilhelmshaven begeben, um die Kreuzerkorvette Alexan=
brine
; vor ihrer Abfahrt nach der Südſee zu beſichtigen.
Der Poſt' zufolge iſt der Beſuch des Königs von Italien in
Berlin für die erſte Hälfte des Mai ſicher zu erwarten.
Die Laufe des Sohnes des Prinzen Heinrich findet am 5. Mai
ſtatt. Dem Vernehmen nach werden der Kaiſer und der Großher=
0g von Heſſen der Taufe beiwohnen.
Der Reichsanzeiger' veröffentlicht die Entbindung des Gene=
als
Bronſart von Schellendorff vom Amte des Kriegsminiſters
und die Ernennung des Generals von Verdy du Vernois zu deſſen
Nachfolger.
Der Kriegsminiſter hat den Generalkommandos allgemeine
Beſichtspunkte für die Geſtellung von militäriſchen Kommandos
zur Hilfeleiſtung bei etwa eintretender Waſſersnot überſandt. In
bringenden Fällen ſind auch die Waſſerbau=Inſpektoren zur Re=
quirierung
militäriſcher Hilfe für befugt zu erachten. Doch werden
vieſelben in Notfällen bei Eisverſetzungen von ihrer Requiſitions=
vefugnis
nur dann Gebrauch machen dürfen, wenn ihnen be=
kannt
iſt, daß ſtromabwärts Eisverſetzungen nicht mehr vorhan=
ven
ſind.
Der Reichstag nahm am 9. nach längerer Erörterung den
8 30 der Altersverſicherung, betreffend die Verſicherungsanſtalten,
rn, welche nach der Beſtimmung der Landesregierungen zu er.
richten ſind. Die Anträge Bebel und Duvigneau wurden gegen
vie Stimmen der Nationalliberalen, Freiſinnigen und Sozialdemo=
laten
abgelehnt; die 88 31 bis 35 wurden ohne Erörterung ange=
commen
.
Die Oſterferien des Reichstages werden vorausſichtlich Don=
werstag
oder Freitag beginnen.

Die Vertagung des Abgeordnetenhauſes ſoll am nächſten Mitt=
woch
ſtattfinden. Die Steuervorlage iſt vor Oſtern nicht mehr zu
erwarten, ob nach Oſtern, iſt noch zweifelhaft.
Die ſoeben veröffentlichte Antwort der bayeriſchen Regierung
auf das Memorandum der Biſchöfe erinnert zunächſt an die ſchon
1882 von der Regierung gemachten Zugeſtändniſſe in Bezug auf
die Beſetzung von Lycealprofeſſuren, Lehrſtühlen der Theologie an
den Univerſitäten, auf die Beſtellung der Religionslehrer, auf die
Schulaufſicht u. ſ. w. Neue Zugeſtändniſſe ſeien der Verzicht auf
die Abordnung königlicher Kommiſſare zu den Kapitelverſamm=
lungen
bei der Wahl der Obern in den Klöſtern, die Einführung
der Religionsprüfung für die Gymnaſial=Reifeprüfungen, wohl=
wollende
Behandlung der theologiſchen Militärpflichtigen und ein=
tretendenfalls
die Mitwirkung zur Abänderung der betreffenden
Reichsgeſetze wird zugeſichert. Zu den Wünſchen in Bezug auf die
Qualifikation der Profeſſoren und Lehrer, auf die konfeſſionelle
Trennung der Lehranſtalten, ſagt die Antwort, ſoweit thunlich habe
auch die Regierung ſchon bisher nach ſolchen Grundſätzen verfahren.
Abgelehnt wird die Einführung einer obligatoriſchen täglichen
Studienmeſſe an den Mittelſchulen. Die übrigen Wünſche der
Biſchöfe ſeten gegen die Kirchenhoheitsrechte des Landesherrn, ſowie
die auf Gleichberechtigung der Konfeſſionen beruhende interkonfeſ=
ſionelle
Geſetzgebung gerichtet; dieſe Rechte ſeien unter verfaſſungs=
mäßigen
Schutz geſtellt, eine Verfaſſungsänderung ſei unthunlich,
ja unmöglich. Die Forderungen wegen des ſtaatlichen Schutz= und
Aufſichtsrechtes und in der Altkatholikenfrage werden daher abge=
wieſen
. Die Schilderung des Memorandums über den an den
Univerſitäten herrſchenden materialiſtiſchen Geiſt entſpreche der
Wirklichkeit nicht. Die Regierung beſtreitet, daß zu Vorſtänden
der Lehrerbildungsanſtalten Geiſtliche tauglicher wären als Laien.
Die Simultanſchulfrage ſei durch die Verordnung von 1883 end=
gültig
geregelt. Auf die Vorſtellung wegen Rückberufung der
Redemptoriſten wird erwidert, die Regierung könne dieſer Maß=
nahme
nicht näher treten, da dermalen keine Ausſicht auf Aenderung
des bezüglichen Bundesratsbeſchluſſes beſtehe. Zum Schluß heißt
e3: Indem das Miniſterium den Epiſcopat von dieſer allerhöchſten
Willensmeinung in Kenntnis ſetzt, welche von dem aufrichtigen
145

[ ][  ][ ]

994
Nr.
Beſtreben getragen iſt, den Frieden ſowohl zwiſchen Staat und
Kirche als auch unter den verſchiedenen Konfeſſionen dauernd zu
erhalten, glaubt es noch, der Verſicherung Raum geben zu dürfen, daß
die Regierung wie bisher, ſo auch künftig jederzeit bereit iſt, der
katholiſchen Kirche ihren Schutz gewähren und thatſächlichen Miß=
ſtänden
, ſowie begründeten Beſchwerden der oberhirtlichen Stellen
abzuhelfen.
Schweiz. Der Nationalrat billiate am 9. nach langer Debatte
mit 95 gegen 30 Stimmen die bewaffnete Intervention im Kanton
Teſſin.
Heſterreich=Angarn. Der Kaiſer übergab Schloß Maherling
den Carmeliterinnen; das Sterbegemach des Kronprinzen wird in
eine Kapelle umgewandelt, worin kirchliche Andachten für ewige
Zeiten gehalten werden ſollen. Das übrige Schloß und die dazu
gehörigen Gebäude werden zum Aſyl für erwerbsunfähige Leute
aus dem Wienerwalde verwendet.
Franktreich. In der Deputiertenkammer bekämpfte am 9. der
Abg. Delafoſſe (Rechte) die Regelung des Verfahrens vor dem
Senat als Gerichtshof, weil der Senat eine politiſche und nicht
eine unparteiſche Verſammlung ſei. Man ſolle Boulanger vor ein
Geſchworenengericht ſtellen. Der Präſident ſtellt trotz lebhafter
Proteſte der Rechten den Antrag auf Schluß der Beratung zur
Abſtimmung. Der Antrag wurde mit 253 gegen 242 Stimmen an=
genommen
. In der Fortſetzung der Verhandlungen wurde mit 321
gegen 222 Stimmen die Beratung der einzelnen Artikel beſchloſſen.
Neunzehn Artikel wurden angenommen, alle Abänderungsanträge
der Rechten abgelehnt. Die bei dem Artikel 20 von der Rechten
beantragte namentliche Abſtimmung ergab die Beſchlußunfähigkeit
der Kammer. Die Sitzung wurde aufgehoben und eine neue Sitzung
auf zehn Minuten ſpäter anberaumt. Ribot beantragt eine Aende=
rung
, wonach beim Senate als oberſten Gerichtshof nicht abſolute,
ſondern ¼ Majorität rechtsgiltig ſein ſolle. Der Antrag wurde
mit 295 gegen 217 Stimmen abgelehnt und ſchließlich die Vorlage
im Ganzen mit 318 gegen 205 Stimmen angenommen.
Die Republique Françaiſe; bezeichnet als Komplicen Bou=
langer's
, auf welche das Dekret betreffend die Einſetzung des Senats
als oberſtes Gericht hinziele, den Grafen Dillon, Rochefort, Ge=
neral
Dubarail, Laguerre und zwei Pariſer Journaliſten. Die
Autorits meldet, es ſeien 248 Amendements zum Entwurf be=
treffend
das Verfahren vor dem Senatsgerichtshof eingegangen,
und meint, es handle ſich darum, dieſe Amendements durch die
Vorfrage in Bauſch und Bogen zu beſeitigen.
England. Die=Daily News- melden aus Teheran, die perſiſche
Regierung habe einen Vertrag mit Rußland unterzeichnet, kraft
deſſen die Feſtung Kelatuadir an Rußland abgetreten wird.
Cuxemburg. Die Ankunft des Herzogs von Naſſau erfolgt
am 10. Nachmittags½2 Uhr; der Herzog wird direkt ins Palais
fahren, woſelbſt er den Staatsrat mit den Regierungsräten em=
pfängt
. Nach der am Donnerstag in der Deputiertenkammer ſtatt=
findenden
Eidesleiſtung gibt der Herzog den Deputierten ein
Feſtmahl.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 11. April.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen Montag nach=
mittag
Se. Durchl. den Fürſten zu Aſenburg und Büdingen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen behufs Ent=
gegennahme
der von der Erſten Kammer der Stände anläßlich
des Ablebens Sr. Großh. Hoheit des höchſtſeligen Prinzen Alexander
von Heſſen und bei Rhein beſchloſſenen Adreſſe Dinſtaa mittag
eine Deputation, beſtehend aus den beiden Präſidenten, Fürſt zu
Vſenburg und Büdingen Durchl. und Graf zu Solms=Laubach
Erl., und den Mitgliedern Graf zu Erbach=Schönberg Erl., Graf
von Schlitz gen. von Görtz Erl., Erbmarſchall Freiherr Riedeſel
zu Eiſenbach, Wirkl. Geheimerat Dr. Goldmann und Freiherr Heyl
zu Herrnsheim.
Außerdem wurden von Sr. Königl. Hoheit im Laufe des Vor=
mittags
empfangen Se. Durchl. Fürſt zu Pſenburg=Birſtein, Se.
Durchl. Fürſt zu Solms=Lich und Se. Erl. Graf zu Erbach=Erbach.
- Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 1, enthält: 1) Be=
kanntmachung
. die für das Jahr 188889 zur Beſtreitung der Kom=
munalbedürfniſſe
der Stadt Offenbach zu erhebenden Umlagen betr.
2) Ueberſicht der für das Jahr 1889190 von Großh. Miniſterium
des Innern und der Juſtiz genehmigten Umlagen zur Beſtreitung
der Kommunalbedürfniſſe in den Gemeinden des Kreiſes Dieburg.
3) Ueberſicht der Umlagen der israelitiſchen Religionsgemeinden
des Kreiſes Worms für 1889190. 4) Bekanntmachung, die Erheb=
ung
einer Umlage von den zum Friedhofsverbande in Dalsheim
gehörigen Jsraeliten betr. 5) Ordensverleihungen. 6) Ermächtig=
ung
zur Annahme und zum Tragen fremder Orden. 7) Namens=
veränderungen
. 8) Abweſenheitserklärung. 9) Dienſtnachrichten.
10) Ruheſtandsverſetzungen. 11) Konkurrenzeröffnungen. 12Sterbefälle.
Zur Richtigſtellung des Satzes in unſerem geſtrigen Referate
über die Sitzung der Erſten Kammer: Es folgt... die
Mitteilung. daß Geh. Hofrat Profeſſor Streng als Vertreter des

72
Univerſitätskanzlers an Stelle von Waſcherſchleben in die Kammer
berufen ſeis, bemerken wir, daß Profeſſor Streng als Vertreter
der Univerſität Gießen an Stelle des vacanten Poſtens des
Univerſitätskanzlers. den zuletzt Profeſſor Gareis inne hatte, in
die Kammer von S. K. H. dem Großherzog berufen wurde, und
daß Geheimerat Waſcherſchleben - mit allerhöchſter Ge=
nehmigung
- die Würde als lebenslängliches Mitglied der Erſten
Ständekammer freiwillig nie dergelegt hat.
Militärdienſtnachrichten. Bronſart von Schellendorff,
Gen. der Inf. und Kriegsminiſter, Chef des Gren.=Regts. König
Friedrich L. (4. Oſtpreuß.) Nr. 5. unter Entbindung von der Stellung
als Kriegsminiſter, zu den Offizieren von der Armee (Wohnſitz
Braunsberg) verſetzt. v. Verdy du Vernois, Gen. der Inſ.
und Gouverneur von Straßburg i. E., zum Staats= und Kriegs=
miniſter
ernant. v. Lewinski I., Gen.=Lt., beauftragt mit der
Führung des VI. Armeekorps. Frhr. v. Hilgers, Gen.=Lt. be=
auftragt
mit der Führung des V Armeekorps, v. Häuiſch, Gen=Lt.,
beauftragt mit der Führung des IV. Armeekorps, - zu Komman=
dierenden
Generalen der betreffenden Armeekorps ernannt. v. Le=
winski
II., Gen.=Lt. und Kommandeur der 4. Div., zum Gouver=
neur
von Straßburg i. E. ernannt. v. Seebeck, Gen.=Major
und Kommandeur der 30. Inf.=Brig., unter Beförderung zum
Gen.=Lt., zum Kommandeur der 4. Div. ernannt. v. Holleben,
Gen.=Major und Oberquartiermeiſter, zum Gen.=Lt. befoͤrdert.
v. Oidtmann, Oberſt und Kommandeur des I. Bad. Leib=
Gren.=Regts. Nr. 109 unter Stellung la suite dieſes Regts., mit
der Führung der 30. Inf.=Brig. beauftragt.
Ferienkolonien für bedürftige kränkliche Schulkinder. Einer
Einladung des Herrn Oberbürgermeiſters Ohly folgend, hatten
ſich Dienſtag nachmittag etwa 20 Herren im oberen Rathausſaal
behufs Beſprechung von Ferienkolonien für arme kränkliche Schul=
kinder
aus hieſiger Stadt eingefunden. Herr Oberbürgermeiſter
Ohly begrüßte die Erſchienenen und führte dann des weiteren
die Nützlichkeit einer ſolchen Einrichtung auch für Darmſtadt
aus. Von Jahr zu Jahr vermehre ſich die Anzahl der Ferien=
kolonien
. Die Wohlthat, welche den armen Kindern dadurch erzeigt
werde, daß man ſie mehrere Wochen lang der mangelhaften,
auch manchmal kärglichen Nahrung und der engen, dumpfen,
überfüllten Wohnung entziehe, ſie in geſunde Wald= und Bergluft
verſetze, wo ſie Tag für Tag im Freien ihre körperlichen Kräfte
übten, ihnen einfache, aber kräftige Koſt gegeben werde und ſie
unter der ſorgſamen Auſſicht eines Lehrers ſtänden, dieſe Wohl=
thaten
würden immer mehr anerkannt und hätten bewirkt, daß ſich
auch hier, entgegen früher gehegten Anſichten, die Stimmung zu
Gunſten der Ferienkolonien mehr und mehr geltend mache. An dieſe
Ausführungen ſchloß, ſich eine längere Diskuſſion. Sämtliche
Redner ſprachen ſich in gleichem Sinne aus; in erziehlicher wie in
ganitärer Beziehung hielt man die Ferienkolonien für ein vor=
treffliches
Mittel, den armen kränklichen Schulkindern nicht nur
eine temporäre, ſondern eine in ihren Wirkungen länger an=
dauernde
Wohlthat zu erweiſen, während die hier und da gehegten
Befürchtungen von einer nach Rückkehr in die früheren Ver=
hältniſſe
entſtehenden Unzufriedenheit an der Hand der Erfahrung
als unberechtigt zurückgewieſen wurden. Als Endergebnis der
Beratungen beſchloß man nun auch hier mit der Einrichtung
einer ſolchen Ferienkolonie vorzugehen und wählte zu dieſem
Behufe ein aus den Herren Dr. Brückner, Stadtverordneter
Kahlert, Stadtverordneter Lehr, Kreisſchulinſpektor Müller, Ober=
bürgermeiſter
Ohly, Oberlehrer Pfaff, Redakteur Simon, Rech=
nungsrat
Wagner und Oberlehrer Werner beſtehendes Komits,
welches ſich demnächſt mit einem Aufrufe an die hieſige Be=
völkerung
zur Unterſtützung des humanen Zweckes wenden wird.
t. Im evangeliſchen Junglingsverein hielt Herr Gymnaſiallehrer
Trümpert einen Vortrag über Zwingli und zwar nicht wie
bisher in der Heinrichſtraße 80, ſondern im Saale des Feierabends
Alexanderſtraße 18. Redner ſchilderte mit ſchwungvoller Sprache
das Leben des Schweizer Reformators, der, wenn auch nicht ſo
groß als unſer Luther, doch ein Mann der Furchtloſigkeit und
That war. Jedoch ließ er ſich, was einesteils ſeinem übergroßem
Patriotismus, andererſeits dem Unbill und Widerſtand ſeiner Gegner
zuzuſchreiben iſt, ſowie auch durch die Gewalt der Umſtände veran=
latt
, auf Irrwege hinreißen, die ihn über die Grenzen des Rechtes
hinausführten und den Fortſchritt ſeiner Reformation hinderten,
ſo daß ſein Werk ſchließlich in dem des Kalvin aufging. Er ſelbſ=
erlebte
letzteres nicht mehr. Mit Heldenmut opferte er ſein Lebey
für das, was er als Recht erkannt hatte; am 11. Oktober 1534 in
der für den Kanton Zürich ſo unglücklichen Schlacht bei Kappel
hauchte dieſer treue Zeuge für evangeliſche Wahrheit ſein Lebe!
unter Steinwürfen und Lanzenſtichen aus. Der Vortrag war ſeh=
gut
beſucht. Herrn Trümperts Ausführungen waren klar und den
Publikum angemeſſen. Die Zuhörer, es waren auch viele Männe
erſchienen, verließen mit ſichtlicher Befriedigung den Saal. Herm
Trümpert ſei hiermit öffentlich herzlichſter Dank ausgeſprochen.
Dem Vereine aber wünſchen wir gutes Gedeihen. Allerdings
die Lage der Vereinsräume, Alexanderſtraße 18, ſehr geeignet, un
einem ſolchen Werke Vorſchub zu leiſten.

[ ][  ][ ]

Nr.
Dem Vernehmen nach ſoll das Programm für Monat April
folgendes ſein: Sonntag den 14. April Vortrag von Herrn Pfarrer
Fuchs aus Arheilgen über die franzöſiſche Revolution auch ein
Jubiläum Am 22. April: Vortrag von Herrn Vicar Dittmar.
Am 28. April: Vortrag von Herrn Weber, die Zerſtörung Jeru=
ſalems
. Der Beſuch dieſer Vorträge iſt mit keinerlei Koſten ver=
bunden
. Die Vorträge beginnen ſiets 8½ Uhr abends im Saale des
Feierabends. Junge Männer ſind freundlichſt eingeladen. Außer=
dem
wird jeden Dienstag im Vereine unentgeltlich Unterricht in
der Stenographie erteilt von Herrn Simon. Bei genügender Be=
teiligung
ſoll vom Monat Mai an unentgeltlicher Unterricht in der
engliſchen und franzöſiſchen Sprache erteilt werden.
Die von uns bereits ſignaliſierte Aufführung von Otto
Roquette's Lanzelot an der Karlsruher Hofbühne hat vorige
Woche daſelbſt ſtattgefunden und dem Dichter und ſeinem Werke
einen neuen, großen Erfolg gebracht. Der feinſinnige Kritiker
der Karlsruher Zeitung; deſſen gehaltvolle Beſprechung ganz
wiederzugeben wir uns leider aus Raummangel verſagen müſſen,
ſchreibt dazu:
Man wird dieſen Erfolg dem verdienſtvollen Dichter umſomehr
gönnen, als Roquette ihn mit durchaus künſtleriſchen Mitteln er=
ſtrebt
. Einem Schriftſteller von der vornehmen Geſinnung und dem
geläuterten Kunſtgeſchmack Roquette's liegt es fern, die theatraliſche
Wirkung höher im Werte zu ſtellen, als die naturgemäße, folge=
richtige
Entfaltung der dramatiſchen Jdee, und Effekte aufzuſuchen,
denen er nicht auf dem direkten Wege zu ſeinem Ziel begegnet.
Der Verfaſſer verſchmäht jeden Theatercoup, er überraſcht nicht
durch unerwartete Wendungen im Gange ſeines Stücks, er foppt
nicht das Publikum wie einige von unſeren neueren Bühnenſchrift=
ſtellern
, die eine gewiſſe Stärke darin ſuchen, das, was nach dem
vorausgegangenen alle Welt erwartet, nicht eintreten und das, was
niemand erwartet, eintreten zu laſſen. Er läßt in ruhiger Ent=
wickelung
Eins aus dem Andern entſtehen, allmählich entrollt er
vor den Augen des Zuſchauers den Plan ſeines Stückes und man
wird nichts Geſuchtes, nichts Gezwungenes in ihm entdecken. Voll
des Lobes iſt der Beurteiler über die Zeichnung der Figuren:
Nirgends lehnt ſich der Dichter an Typen an, jede Figur iſt
originell erfunden, fein und ſorgfältig ausgeführt.- Was dem
Schauſpiele Roquette's einen beſonderen Reiz verleiht, iſt der an=
ſprechende
, feine Humor; er tritt ſo unabſichtlich hervor, er rückt
die kleinen Schwächen Jſaſchars= und des Nürnberger Handels=
manns
in eine ſo milde Beleuchtung, daß man den wohlthuendſten
Eindruck bekommt. Er bildet einen charakteriſtiſchen Zug der
Dichtkunſt Roquette's, der von der Bühne herab nicht minder an=
regend
und erfreuend wirkt, wie in ſeinen erzählenden Dichtungen.
Die Diktion des Dramas iſt, wie es ſich bei Roquette von ſelbſt
verſteht, eine wahrhaft poetiſche; der Ausdruck iſt immer natürlich
und edel, niemals prunkend und niemals trivial.
C. Die muſikaliſche Aufführung von Schülern und Schülerinnen
der Frau Emilie Huber, welche Dienstag, den 9. April, im großen
Saale der Freimaurerloge ſtattfand, gab uns Gelegenheit, die ge=
wiſſenhafte
und - was heutzutage ein ſeltener Vorzug iſt - das
feine muſikaliſche Empfinden bildende Schule der Veranſtalterin
kennen zu lernen. Zunächſt war es Frl. M. Weinmann, welche
mit feinem Verſtändnis und einer bedeutenden Technik den 1. und
11 Satz eines Trios (G-Dur) von Beethoven, ſowie den charakte=
riſtiſchen
Zigeunerpolka von Lißt vortrug. Nach ihr verdient Frl.
W. Schmitthenner alles Lob, die uns mit La Fontainer von
Lysberg und dem letzten Satze des Beethoven'ſchen G-Dur=Trios
erfreute. Aus dem reichhaltigen Programme möchten wir als be=
ſonders
tüchtige Leiſtungen noch erwähnen: Ouverture zu Roſa=
munde
von Schubert mit Violin= und Cellobegleitung, vorgetragen
von Frl. M. Weinmann und W. Schmitthenner; Higeu=
nerleben'
von Schumann, vorgetragen von Herrn Dornſeiff
und Frl. E. Stammler, ſowie Symphonia paſtorale- (8händig
auf = Flügeln) von Beethoven, vorgetragen von Frl. Lanz,
Brun Winter und Herrn Dornſeiff. Und um auch der
jugendlichen Künſtlerſchar nicht zu vergeſſen, ſei des wackeren
Spieles von E. Huber und M. Schneller gedacht, die, ob=
wohl
noch Anfänger, doch ſchon die gute Schule ihrer Lehrerin er=
kennen
ließen. Die Herren Hofmuſiker Reitz und Mehmel
hatten in liebenswürdigſter Weiſe die Cello= und Violinbegleitung
übernommen und entledigten ſich ihrer Aufaabe mit der gewohnten
Sicherheit und echt künſtleriſchem Verſtändniſſe. Der Erfolg dieſes
Abends darf als ein erfreuliches Zeichen treuer und gewiſſenhafter
Lehrthätigkeit begrüßt werden.
Der bekannte Dichter und Schriftſteller Wilhelm Reſſel aus
Reichenberg in Böhmen wird, auf einer Vortragsreiſe begriffen,
am nächſten Montag, abends 8 Uhr im Saale des Hotels zur
Traube; auf Veranlaſſung des Vereins für Geſundheitspflege;
eine Vorleſung ſeiner neueſten Erzählung: Die Naturheilkunde
als Siegerin; halten. Der Naturheilkunde gehört nach dem Aus=
ſpruche
mehrerer der hervorragendſten Profeſſoren und vieler prak=
tiſchen
Aerzte, welche ihr bereits anhängen, die nächſte Zukunft.
Schon vor ſechs Monaten haben ſich zu Leipzig 192 deutſche Orts=
vereine
mit mehr als 24600 Mitgliedern zu einem deutſchen

72
995
Bunde für Naturheilkunde verbunden und es bricht ſich dieſelbe
jetzt überall, auch in außerdeutſchen Ländern, Bahn. Herr Reſſel
hat mit ähnlichen Vorträgen in ca. 40 größeren deutſchen Städten
nach den vorliegenden Berichten der Preſſe überall den größten
Beifall gefunden. Um auch wenig Bemittelten den Zutritt zu er=
möglichen
, werden nur 40 Pfg. pro Perſon beim Eintritt erhoben.
Die vor einiger Zeit in einem Hauſe am Herdweg vor=
gekommene
Exploſion eines der vielfach verbreiteten Säulen=Badeöfen
dürfte die Beſitzer ſolcher zur Vorſicht mahnen. Der fragliche
Badeofen war mit Zuleitungsrohr für das kalte und Ableitungs=
rohr
für das warme Waſſer verſehen und an jedem dieſer Rohre
ein Abſperrhahn angebracht. Da der Waſſerbehälter des Ofens im
übrigen vollſtändig dicht war, ſo mußte, während der Ofen im
Betrieb, bei gleichzeitigem Schluß beider Hähne ſich Waſſerdampf
von größerer Spannung in ihm entwickeln, infolge deſſen der Ofen
zerplatzte und eine Wand des Badezimmers völlig eingeſchlagen
wurde. Bei allen derartigen Badeöfen ſollte daher in keinem Falle
die Anbringung eines mit dem Waſſerkeſſel verbundenen offenen
Standrohres (Expanſionrohres) oder eines Sicherheitsventiles ver=
ſaumt
werden.
Jedenfalls darf der Abſperrhahn am Waſſer=
meſſerrohr
nicht geſchloſſen werden, ſo lange das Feuer im Bade=
ofen
brennt.
Im März wurden 775 Milchreviſionen durch die Schutz=
mannſchaft
vorgenommen. Gegen 4 Perſonen wurde Anzeige wegen
gewäſſerter Milch erhoben.
Dem Schulbericht der Viktoria=Schule über die Schuljahre 1887
und 1888 entnehmen wir das nachſtehende: Das Schuljahr 188788
begann Montag den 18. April mit einer Geſamtſchülerzahl von
572 Schülerinnen, 541 der Viktoriaſchule, 31 des Lehrerinnen=
ſeminars
. Wenn dieſe Ziffer um ein weniges hinter der des ver=
gangenen
Schuljahres zurückbleibt, ſo beruht dieſer Umſtand nicht
lediglich auf einer kleineren Zahl von Anmeldungen, ſondern viel=
mehr
auf einer unverhältnismäßig großen Hahl von Abgängen aus
den mittleren Klaſſen. Es bricht ſich die in früheren Jahresberichten
öfters ausgeſprochene Ueberzeugung im Publikum immer mehr und
mehr Bahn, daß es nicht im Intereſſe der Eltern liegen kann, ihre
Kinder dieſer Schule zu übergeben, wenn ſie nicht die Abſicht haben,
dieſelben die Anſtalt ganz durchmachen zu laſſen, und deshalb haben
wir die Freude zu ſehen, daß die Zahl dieſer Schülerinnen, welche
die ganze Anſtalt abſolvieren, von Jahr zu Jahr gewachſen iſt, ſo
daß die oberen Klaſſen ſehr ſtark beſucht ſind. Das Sommer=
halbjahr
1887 brachte für die Anſtalt keine nennenswerten Vor=
kommniſſe
. Am 12. April 1888 begann das Schuljahr 188889 mit
552 Schülerinnen der Viktoriaſchule und 36 des Seminars (16 in
Sem. Kl. I. 20 in Sem. Kl. 1- 588 Schülerinnen. Rechnen
wir hierzu die Hoſpitanten, deren Zahl ſich durchſchnittlich auf 12
belief, ſo kam die Anſtalt im Laufe des letztvergangenen Jahres
auf die bisher nicht erreichte Zahl von rund 600 Schülerinnen.
Mittwoch den 10. April erfolgte der Schluß des Schuljahres. Das
neue Schuljahr beginnt Montag den 29. April. Die Aufnahmen
für die Schule finden im Schulgebäude am 29. und 36. April, die=
jenigen
für das Seminar am 1. Mai ſtatt.
Der ſeit dem Jahre 1880 beſtehende Sterbekaſſe=Verein ,Ruhe
hält am 14. d. M ſeine Generalverſammlung ab. Wie aus dem
uns vorliegenden Rechenſchaftsbericht hervorgeht hat ſich dieſer
Verein auch im abgelaufenen Jahr in erfreulicher Weiſe empor ge=
arbeitet
. Trotzdem 1000 M. Sterberente zur Auszahlung gelangten,
wurde ein Ueberſchuß von 300 M. erzielt und hat ſich die Mit=
aliederzahl
um 10 vermehrt. Das Vermögen beſteht zur Zeit aus
2850 M. Der Verein iſt ſomit gut fundiert.
F. Mainz. 9. April. Der Herzog Adolph von Naſſau
ſowie der Erbprinz von Naſſau paſſierten heute Nachmittag auf
der Reiſe nach Luxemburg Mainz. Zu dem Empfang hatten ſich
auf dem Centralbahnhof Prinz Nikolaus von Naſſau nebſt Familie,
ſowie der belgiſche Generalkonſul Pelzer von hier eingefunden.
Außerdem waren eine Anzahl Perſonen von Biebrich und Wies=
baden
auf dem Bahnhof, die dem Herzog Blumen überreichten.
Der Herzog ſchaute ſehr wohlgemut aus und drückte jeder zum
Empfang erſchienenen Perſon herzlich die Hand. Im Gefolge
des Herzogs befanden ſich die Grafen Wolfram v. Metternich, Graf
Dillen und Finanzrat Dungern. Wenige Minuten nachdem der
Herzog abgefahren war trafen mittelſt Extrazugs von Wien die
Wagen und Pferde des herzoglichen Hofhaltes hier ein, um alsbald
direkt nach Luxemburg befördert zu werden.
Mainz, 9. April. Auf Grund des Sozialiſtengeſetzes
wurde geſtern Abend hier eine Arbeiterverſammlung polizeilich
aufgelöſt, in welcher der Landtagsabgeordnete Jöſt über die Strike=
beweguna
der Tüncher ſprechen wollte.
4. Mainz, 7. April. In verfloſſener Woche hat ſich hier ein
Verein zur Feuerbeſtattung konſtituiert. Derſelbe wird
mit Vereinen ähnlicher Art innerhalb und außerhalb des Groß=
herzogtums
und insbeſondere auch mit dem heſſiſchen Landesverein
in Verbindung treten.
8t. Frankfurt a. M. 9. April. Der Rühl'ſche Geſangverein
brachte in ſeinem geſtrigen 3. Abonnements=Konzert Scenen aus
Göthe's Fauſt' für Soli, Chor und Orcheſter von Schumann zur

[ ][  ][ ]

996
Nr.
Aufführung. Die Wiedergabe des herrlichen Werkes war eine in
allen Teilen vollendete. Chor und Orcheſter boten unter der um=
ſichtigen
Leitung des Herrn Profeſſor Dr. B. Scholz muſterhaftes.
Frau Wilhelmi aus Wiesbaden ſang das Gretchen mit ihrer in
allen Lagen ſchön klingenden Sopranſtimme mit größter Virtuoſität
und tiefem Gefühl. Sie erzielte den lebhafteſten Beifall der Zu=
hörer
. Herr Perron aus Leipzig gab die Baritonpartie mit voll=
klingendem
Bariton und innigſter Beſeelung des Vortrages. Auch
er errang bei den zahlreichen Zuhörern großen Erfolg. Fräulein
Fides Keller (Alt) von hier, Herr Ruffoni GBaß) aus Wiesbaden,
ſowie das Vereinsmitglied Herr Firenberg (Tenor) waren ſämtlich
ſehr zufriedenſtellend.
Friedberg, 9. April. Der Sängertag des Mainthal=
Sängerbundes wird am 23. Juni in unſerer Stadt abgehalten.
Mit Genehmigung Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs iſt der
Großh. Schloßhof zum Feſtplatz beſtimmt.
Bochum, 9. April. Eine heftige Exploſion fand auf der
Zeche Erin bei Caſtrop ſtatt. Ungefähr 25 Menſchen ſind ver=
Unglückt
Brüſſel, 9. April. Ein Telegramm der =Indevendance Belge=
aus
Sanſibar via Malta vom 8. April meldet, das Gerücht von
dem Marſche Stanley's und Emin's in der Richtung nach
Sanſibar ſei durchaus unbegründet. Bisher liegen weder darüber
noch über ſonſtige Bewegungen Stanley's irgend, welche Mel=
dungen
vor.
Paris, 9. April. Der Chemiker Chevreul iſt, beinahe 103
Jahre alt, in der vergangenen Nacht geſtorben.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 9. April.
Der Pelikan.
E. M. Endlich wieder einmal ein modernes Stück, das vollen
Lebensgehalt beſitzt und zugleich von ſittlichen Motiven beherrſcht
iſtl Dieſes Stück kommt freilich aus dem Weſten, und für Viele,
die ſich ihre Aeſthetik aus einem Dutzend Schlagwörter aufbauen,
iſt das hinreichend, um ihm ſein Urteil zu ſprechen; dieſen Leuten
iſt franzöſiſch= ganz einfach ein Synonym zu nfrivolr. Aber man
ſollte doch allmählich zu begreifen anfangen, daß in Frankreich die
Welt der Lebensanſichten und demgemätz die Welt der Litteratur
ſich gerade ſo mannigfach gliedert und abſtuft wie bei uns und wie
überhaupt bei jedem vorgeſchrittenen Kulturvolke, daß das Schale
neben dem Tieſen, das Strenge neben dem Lichtfertigen beſteht und
daß die Worte franzöſiſch; Paris= bei weitem nicht ausreichen,
einem Werke ſeine beſtimmte Stellung anzuweiſen.
Augier, den wir in Deutſchland hauptſächlich durch ſein
Drama -Die Fourchambault kennen lernten, unterſcheidet
ſich von den Sardous, Paillerons u. a. ſehr deutlich und wird auch
von allen denjenigen, welche mit aufmerkſamem Blicke die litterari=
ſchen
Strömungen des In= und Auslandes verfolgen als eine für
ſich beſtehende, ſehr ſelbſtſtändige Erſcheinung aufgefaßt. Man hat
ihn mit unſerem Hebbel verglichen, und wirklich nicht ganz ohne
Grund. Wie dieſer nimmt er Stoffe und Probleme auf, an deren
Löſung das Leben, nicht die blos theatraliſche Mache arbeitet, wie
dieſer ſchaut er der Wahrheit unerſchrocken ins ernſte, oft ſogar
recht faltenreiche Antlitz, und ſetzt das Sein über den Schein. Der
Unterſchied, der zwiſchen beiden beſteht und der doch ein ziemlich
bedeutender iſt, wurzelt zunächſt in der Verſchiedenheit der Natio=
nalität
. Hebbel grübelt ſich ſeine Stoffe und Verſonen
faſt
könnte man ſagen: philoſophiſch aus, Augier nimmt ſie friſch=
weg
daher, wo die Wirklichkeit ſie ihm entgegenbringt und knüpft
mit Vorliebe an die unmittelbare Gegenwart an. Darin gleichen
ſich wiederum die beiden, daß ſie ſich mit ihren Werken nicht an
das kleinliche Unterhaltungsbedürfnis Gedankenloſer wenden und
ihre Kraft nicht in Maſſenproduktion erſchöpfen. Bei Hebbel
und bei Augier kommt vieles vor, was nicht für die Ohren von
Kindern berechnet iſt, aber nichts, was irgend einem Kitzel zu Liebe
erfunden ſein möchte. Die Sittlichkeitsfragen werden auch von
Augier niemals, wie das leider meiſt bei Sardou der Fall iſt, zur
Steigerung der Pikanterie des Dialogs benutzt, ſondern ſtets in
ernſter, zielbewußter Abſicht verarbeitet. Aber das große Publi=
kum
iſt oft nicht Willens dieſen tiefgehenden Unterſchied ſich zum
Bewußtſein zu bringen; gegen einen Cato übt man weniger Nach=
ſicht
als gegen einen Lukullus. Das breite behagliche Grinſen des
Philiſters über die Mängel und Unvollkommenheiten der Welt
läßt man ſich gefallen, aber von dem bittern Lächeln des Satirikers
kehrt man ſich verletzt hinweg.
Trotzdem hatte die heutige Aufführung des =Pelikan' (der Titel
rührt von Heinrich Laube her; franzöſiſch heißt er: le fils de Giboyer)
einen ziemlichen Erfolg. Es iſt in der That auch kaum möglich
an der Hauptfigur ohne tiefere Anteilnahme vorüber zu gehen.
Dieſer Journaliſt Giboyer, welchen die Verhältniſſe früh dazu ge=
zwungen
haben ſeine hohe Begabung in den Dienſt des Brod=
erwerbs
zu ſtellen, ſeine Feder bald dieſer, bald jener Partei zu

72
verkaufen, und der ſich trotz ſeiner Selbſtniedrigung, über die er
ſich ja auch keinen Augenblick im Unklaren iſt, einen Schatz von
Gefühl und Geſinnungstreue bewahrt hat, dieſer Mann iſt keine
kurzlebige Theaterfigur, ſondern ein wirklicher, erdenentſproſſener
Charakter. Giboher ringt mit der Not und der Gemeinheit des
Lebens, doch die Früchte dieſes mühſeligen, nicht immer ehrenvollen
Kampfes nützt er nicht für ſich, ſondern für den einzigen Sohn,
das Kind, das ihm eine arme Journalfalterin geboren, an dem er
alle Vaterpflichten mit peinlichſter Sorgfalt erfüllt, ja in der Selbſt=
verleugnung
darin ſo weit geht, daß er dem jungen Maximilien,
der ihn nur als einen entfernten Verwandten kennt, alles gönnt,
nur nicht ſeinen Namen. Dieſer iſt ſchon mit zu trüben Verhält=
niſſen
verwickelt geweſen, als daß er ihn dem jungen, hoffnungsvollen
Leben des geliebten Sohnes aufhängen möchte. In mir iſt ein
Soldat der Ehre zu Grunde gegangen, ich bin ihr einen Stellver
treter iſchuldig.: Nach dieſem Grundſatz handelt Giboyer, indem
er in Maximilien dieſen Stellvertreter heranbildet. Der ſchwerſte
Schlag ſteht ihm freilich bevor als dieſer vom höchſten Wahrheits=
bewußtſein
durchdrungene Jüngling, da er von dem unrühmlichen
Gewerbe des alten Freundes Kenntnis erhält und gewahr wird
daß dieſer, welcher in ſeinem Herzen liberal iſt, die Gegenpartei
mit zündenden Reden und Artikeln bedient, ſich weigert noch ferner
ein Opfer von ſeinem Wohlthäter anzunehmen. Da übermannt
dieſen das Gefühl tiefen Schmerzes und er bricht in Klagen darüber
aus, daß er nur Undank und Zurückweiſung erfahre, wie einſt von

ſeinem alten Vater, ſo jetzt von
da weiß Maximilien, wer
zu ihm ſpricht und fällt Giboyer weinend um den Hals. Dieſe
tief ergreifende Erkennungsſcene beſchließt den 3. Akt.
Um Gibohers und ſeines Sohnes Geſchick ſchlingt ſich ein
politiſches Intriquenſpiel, das in dem parlamentariſchen Kampfe
der Legitimiſten und Republikaner ſeinen Knotenpunkt hat und
welches dem Autor Gelegenheit giebt eine Reihe köſtlicher Figuren
zu ſchaffen, welche durch die geſellſchaftlichen Zuſtände Frankreichs,
in welchen das Neue neben dem Alten ſtreitet und beſteht, ihre
Beleuchtung und Erklärung empfangen.
Dieſer Marschal, für den Giboyer die Antrittsrede, die einem
Manifeſt der Partei gleichkommen ſoll, fertigt und der, obgleich er
ſich bald als Bourgeois, bald als Anhänger des alten Regimes
beträgt, doch im Grunde ein guter Kerl iſt, dieſer Marquis von
Auberibe, der den Edelmann der alten Schule mit ebenſoviel
Liebenswürdigkeit als Anſtand vertritt, der junge Graf d Outreville,
welcher trotz ſeiner klöſterlichen Erziehung der erſten beſten koketten
Weltdame zum Opfer fällt, die Paradefigur der intriguanten
Baronin Pfeffers, die ernſte, ſtrenge Fernande wie die gefallſüchtige
Frau Maréchal - ſie alle könnten nicht minder wie die Haupt=
ſiauren
von Sohn und Vater Giboher jeden Augenblick von der
Bühne herunterſteigen und die ihnen vom Autor übertragene Rolle
im Leben weiterſpielen.
Von unmittelbarer, weit zwingenderer Gewalt muß dies Stück
und dieſe Perſonen in Paris ſelbſt ſein, wo die Welt noch voll iſt
von den Geſtalten, die im Pelikan; die Handlung zu Wege
bringen, wo Giboher, Maréchal ꝛc. ſozuſagen Gattungsbegriffe
ſind. Bei der heutigen Darſtellung ſtand jeder auf dem Platz, wo=
hin
ſeine Fähigkeiten ihn weiſen. Ein lebendiges und zugleich
klares Spiel und Gegenſpiel war das ſchöne Reſultat dieſer zu=
treffenden
Rollenbeſetzung. Wir nehmen an, daß der Pelikan=
noch
einmal in dieſer Saiſon erſcheint und ſparen uns das Urteil
über die einzelnen Leiſtungen für die Wiederholung auf.

Todes=Anzrige.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten die ſchmerz=
liche
Mittheilung. daß unſer innigſtgeliebter Gatte,
Bruder und Schwager
Herr Wilhelm Sonnthal
heute Morgen plötzlich ſanft verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 10. April 1889.
Die Beerdigung findet ſtatt: Freitag den 12. April, Vor=
mittags
10 Uhr, vom Trauerhauſe (Eliſabethenſtraße 49).

Hierzu eine Beilage für Nichtpoſt=Abonnenten der Firma A. Leinberger hier.
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