Darmstädter Tagblatt 1889


09. April 1889

[  ][ ]

AEB UnDvzbt Euol
GO8

Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Marl 5o Pf. uc.
Brüngerlohn. Auswurtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen end
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pwo Quartal inck. Poſtaufichlag

152. Tahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Olusritttp zultehherurhvotho.

Zuſerate
vendmangenommen: m Darnſtadd
von der Expedition Rheinſtr. Rr. 2.
mBeſſungen von Friedr. Blher,
Schießhausſtraße 14 ſowie auwürs
von alla AnnoneenEpeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

Ns 70.

Dienstag den 9. April.

1889.

Betreſſend: Die Verſicherung der Felderzeugniſſe gegen Hagelſchaden.
Darmſtadt, am 4. April 1889.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt,
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereten des Kreiſes.
Wir empfehlen Ihnen, die Angehörigen Ihrer Gemeinden auf die Vortheile aufmerkſam zu machen, die denſelben durch
Verſicherung ihrer Felderzeugniſſe bei den zum Geſchäftsbetrieb im Großherzogthum zugelaſſenen auswürtigen Hagel= Ver=
ſicherungs
=Geſellſchaften in Ausſicht ſtehen.
Sie wollen um ſo mehr auf Verſicherung der Felderzeugniſſe Ihrer Gemarkungen hinwirken, als gerade mit Rückſicht
auf die beſtehenden Verſicherungsgelegenheiten Collekten für Hagelbeſchädigte von Großh. Miniſterium des Innern und der
Juſtiz nicht mehr geſtattet werden.
[3981
v. Marquard.

B e k a n n t m a ch u n g.
Es wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß für nachſtehende neu eröffneten Straßen beziehungsweiſe
Straßentheile jede Berunreinigung, namentlich das Abladen von Schutt ꝛc., gemäß Artitel 112 des Polizeiſtrafgeſetzes
verboten iſt.
1) Artillerieſtraße,
7) Grüner Weg.
2) Annaſtraße,
8) Hoffmannſtraße,
3) Ahaſtraße,
weflich der Heidelbergerſtraße,
9) Hochſtraße,
4) Wilhelmſtraße,
410) Maihildenſtraße,
5) Fabrikſtraße, noͤrdlich der Promenadeſtraße,
11) Schloßgartenplatz.
6) Gervinusſtraße, von der Kiesſtr. bis zur Darmſtraße,
Darmſtadt, den 3. April 1889.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolman.

zwiſchen Heinrichſtraße und Herd=
wegſtraße
,

[3871

Eriegsgerichtliches Erkenntniß.
Durch kriegsgerichtliches unterm 2. d. Mts. beſtätigtes Erkenntniß vom 23.
v. Mts. ſind
1) der Hülfshoboiſt Ludwig Schneider der Leib=Compagnie Infanterie= Regi=
ments
115, geboren am 1. 5. 1868 zu Goddelau, Kreis Groß=Gerau,
2) der Musketier Adolf Rauch der 7. Compagnie Infanterie=Regiments 116,
geboren am 27. 12. 1865 zu Kaltenhauſen, Kreis Hagenau, und
3) der Musketier Johann Anton Huber, der 9. Compagnie desſelben Regi=
ments
, geboren am 17. 4. 1865 zu Straßburg i. E.,
in contumaciam für ſahnenflüchtig erklärt und in eine Geldſtraſe von je 200 Mk.
verurtheilt worden.
Darmſtadt, den 4. April 1889.
(398
Gericht der Großh. Heſſiſchen (25.) Diviſſon.

Bekanntmachung.
Der äußere Anſtrich an dem Octroi=
erhebegebäude
ſin der Eliſabethenſtraße
ſoll im Wege der Submiſſion vergeben
werden.

Offerten ſind bis
Samstag den 13. April 1889,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen

ſauf dem Stadtbauamt, Zimmer Nr. 32,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
ſind.
Darmſtadt, am 4. April 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſſerei Darmſtadt.
J. V. d. O.=B.:
Riedlinger, Beigeordneter. (3983
Konkursverfahren.
In dem Konkursverfahren über das
Vermögen des Philipp Jacob Gut=
mann
von Pfungſtadt iſt zur Abnahme
der Schlußrechnung des Verwalters, zur
Erhebung von Einwendungen gegen das
Schlußverzeichniß der bei der Vertheilung
zu berückſichtigenden Forderungen und
zur Beſchlußfaſſung der Gläubiger über
die nicht verwerthbaren Vermögensſtücke
der Schlußtermin auf
140

[ ][  ][ ]

956
den 30. April 1889, Nachmittags
3 Uhr,
vor dem Großherzoglichen Amtsgerichte I
hierſelbſt, Neckarſtraße 3, beſtimmt.
Darmſtadt, den 3. April 1889.
Schell,
Hülfs=Gerichtsſchreiber des Großherzogl.
[3984
Amtsgerichts II.

Konkursverfahren.
In dem Konkursverfahren über das
Vermögen des Peter Seeger l. von
Pfungſtadt iſt zur Abnahme der Schluß=
rechnung
des Verwalters, zur Erhebung
von Einwendungen gegen das Schluß=
verzeichniß
der bei der Vertheilung zu
berückſichtigenden Forderungen und zur
Beſchlußfaſſung der Gläubiger über die
nicht verwerthbaren Vermögensſtücke der
Schlußtermin auf
den 30. April 1889, Nachmittags
4 Uhr,
vor dem Großherzoglichen Amtsgerichte I
hierſelbſt, Neckarſtraße 3, beſtimmt.
Darmſtadt, den 3. Aprit 1889.
Schell,
Hülfs=Gerichsſchreiber des Großherzogl.
(3985
Amtsgerichts II.

Das Konkursverſahren über das Ver=
A mögen des Gaſtwirths und Drehers
Georg Wolf II. von Ober=Ramſtadt iſt,
nachdem der in dem Vergleichstermin vom
15. März 1889 angenommene Zwange=
vergleich
durch rechtskräftigen Gerichtsbe=
ſchluß
von demſelben Tage beſtätigt iſt,
aufgehoben worden.
Darmſtadt, 1. April 1889.
Schell,
Hülfsgerichlsſchreiber Großherzoglichen
13986
Amtsgerichts II.
Arbeitsvergebung.
Auf die Dächer verſchiedener ſis=
kaliſcher
Gebäude dahier ſollen Schne=
fangvorrichtungen
gefertigt und ſolche auf
dem Wege der Submiſſion vergeben
werden.
Voranſchläge, Akkorde und Muſter
ſind auf unſerem Büreau einzuſehen. Die
Submilſionen ſind verſchloſſen
bis zum I1. d. Mts., Vormittags
um 10 Uhr,
bei unterfertigter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 5. April 1889.
Großherzogliches Kreisbauamt Darmſtadt.
Wießell.
[3987
Bekanntmachung.
Die am 4. und 5. d. M. abgehaltene
Holzverſteigerung iſt genehmigt. Abfuhr=
ſcheine
können am 13. d. M. beim Rent=
amte
dahier abgeholt werden. Montag
den 15. d. M. Morgens 7 Uhr, Ueber=
weiſung
des Holzes und erſter Fahrtag.
Letzter Fahrtag am 4. k. M.
Darmſtadt, den 8. April 1889.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
Hüter.
[(3988

Nr. 70

Hulz Perkteigerung.
Montag den 15. April l. Js., Vormittags 9 Uhr,
werden im Diſtrikt Harras bei Griesheim aus den Abtheilungen Weyzands=
buſch
, Fuchsjagen und Wildſcheuerſchlag, an Ort und Stelle verſteigert:
Scheiter: 8 Rm. Birken, 126 Rm. Eichen (theilweiſe zu Nutzholz tauglich),
42 Rm. Nadelholz; Knüppel: 49 Rm. Eichen, 32 Rm. Nadelholz; Reiſig:
220 Buchen=, 2930 Eichen=, 2580 Nadelholz=Wellen; Stöcke: 39 Rm. Eichen,
72 Rm. Nadelholz.
Zuſammenkunft im Kiefern=Abtriebsſchlag am alten Dornheimer Weg.
Auskunft ertheilt Großh. Forſtwart Decher zu Forſthaus Harras.
Dornberg, 8. April 1889.
Großherzogliche Oberförſterei Griesheim.
(3989
Joſeph.

Holzuerſteigerung.
Mittwoch den 10. d. Mts., Vormittags 9 Uhr anfangend,
kommen in dem Gräfenhäuſer Gemeindewald, zur Verſteigerug:
48 Raummeter Kiefern=Scheiter,
Knüppel,
168
50
Schweinſtalllegner,


32
Stöcke,

3980 Stück
Wellen,
Stämme von 6-12 Meter Lünge, 2075 Cu=
45
bikmeter enthaltend.
Die Zuſammenkunft iſt am Holzſchlage im Prachtebuſch.
Die Stämme kommen zuerſt zum Ausgebot.
Das Holz wird nicht alle vorgezeigt werden können und wollen Steiglieb=
haber
vorher Einſicht davon nehmen.
Gräfenhauſen, am 3. April 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Gräfenhauſen.
Hönig.
13990
Nuro.
SxuIMtuIgk GErNEtgrrung.
Auf Antrag des Herrn Dr. Moldenhauer (in Firma Georg Liebig Sohn)
werden durch den Unterzeichneten
Freitag den 12. dieſes Monats, Vormittags von 9 Uhr und
Nachmittags von 2 Uhr an beginnend,
in deſſen Hofraithe, Rheinſtraße Nr. 28. in Darmſtadt die noch vorhandenen
Waarenbeſtände, beſtehend aus
einer großen Partie Farben, welche in lleineren Partien abgewogen ſind,
Hanfſamen und Vogelfutter, gebrannten Kaffee, 10 Mille Cigarren,
Waſchpräparate und Putzpulver, Gewürze und Reſtbeſtände ver=
ſchiedener
Oele, mehrere Säcke Düngermittel und viele Reſte von
Materialwaaren, 1 kleine Decimalwaage; ferner die bereits noch voll=
ſtändig
vorhandene, ſchöne, ſehr praktiſch eingerichtete Ladeneinrich=
tung
, beſtehend aus verſchiedenen Käſten und Schränken mit email,
lirten Schildern, 2 Theken mit Marmorplatten, 1 ſehr ſchön ge=
ſchnitzter
Schrank, ſich beſonders für ein Büffet eignend, 1 Kaſſa=
ſchrank
, 120 Etm. hoch, 70 Etm. beeit, 60 Ctm. tief; alsdann eine
große Partie leere Flaſchen und Gläſer, mehrere Schmelztiegel, eine große
Anzahl von kleinen Töpfen für Pommade, Fliegenleim und dergleichen ſich
eignend u. d. m.
Darmſtadt, den 8. April 1889.
[3991
Engel, Gerichtsvollzieher.

Für Confrmation

empfehle

Hleiderstofe & Cachemire
om billigſten bis zu dem feinſten Artikel in großer Auswahl.
[3482
L. Lehmann-Simon, Hirchstr. 5.

[ ][  ][ ]

957

Verſteigerungs=Anzeige.
Nächſten
Donnerstag den 11. April d. J.,
Vormittags 9 Uhr,
werden in dem Hauſe Waldſtraße Nr. 30
verſchiedene Mobiliargegenſtände, als:
1 Sopha mit 6 Stühlen und 2 Seſſel,
1 Schreibſekretär, 1 Schreibkommode,
1 Kleiderſchrank, 1 vollſtändiges Bett,
ſowie allerlei ſonſtiger Hausrath
gegen Baarzahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 8. April 1889.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
(3992
Harres.

55

Bekanntmachung.
Die Holzverſteigerung vom 3. und
4. April iſt genehmigt.
Darmſtadt, am 6. April 1889.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
[3993
Eckſtorm.

Donnerstag den 11. April
d. J., Vorm. 9 Uhr,
werden am Magazin in der Feldbergſtraße
Strohabfälle und um 10 Uhr an den
Fourage=Scheunen in der Eſchollbrücker=
ſtraße
Hafer=Spreu ſowie Stroh= und
Heuabfälle öffentlich verſteigert.
Großherzogliches Proviantamt
(3994
Darmſtadt.

Bekanntmachung.
Mittwoch den 10. April d. J., Vor=
mittags
1 Uhr,
findet auf dem Hofe der Train=Kaſerne
zu Darmſtadt die Verſteigerung des
Pferde=Düngers
vom letzten Winterhalbjahre Matratzen=.
ſtreu) öffentlich meiſtbietend ſtatt.
Großherzoglich Heſſiſche C
Train=Compagnie.
Aufforderung.
Diejenigen, welche noch Forderungen an
Spezereihändler Peter Kleber in Darm=
ſtadt
, jetzt in Amerika, zu machen haben,
werden aufgefordert, dieſelben bei Unter=
zeichnetem
binnen 14 Tagen einzureichen.
Spätere Anmeldungen werden nicht be=
rückſichtigt
.
Darmſtadt, den 8. April 1889. (3996
David Haub, Arheilgerſtr. 14.
Lalbskenle H. 4.50.
Vorderviertel M. 3.
9¼ Pfund franco Nachnahme.
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Rollsehinken,
Nagelholz MNauchfleiſch zum Roheſſen)
4 Pfd. M. 1.25 frco. Nachnahme.
Gefl. Aufträge zu Oſtern erbitte frühzeitig.

S. de Beer, Amdon.

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MutnAekur Luhn.
Für das Jahr 1889 ſind für die Main=Neckar=Bahn ca. 3640 Chm. Grob=
ſchotter
zur Unterhaltung der Bahngeleiſe und ca. 490 Cbm. Schotterkleinſchlag zur
Unterhaltung der Zufahrtſtraßen und Rampen anzuliefern. Es wird ausdrücklich
bemerkt, daß ſich das Angebot auf den ganzen Bedarf oder auch auf einen Theil
desſelben erſtrecken kann.
Die näheren Bedingungen ſind auf dem Amtszimmer des Unterzeichneten ein=
zuſehen
; ſie konnen aber auch gegen Erſtattung einer Gebühr im Betrage von
50 Pfg. bezogen werden.
Gefl. Angebote wolle man poſtmäßig verſchloſſen und mit der Aufſchrift Stein=
lieferung
= bis zum
12. ds. Mts., Vormittags 10 Uhr,
an den Unterzeichneten gelangen laſſen.
Darmſtadt, den 4. April 1889.
Der Bau=Inſpektor
Dittmar.
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Hantelets.
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4-16
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[ ][  ][ ]

958

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3208) Louiſenſtraße 8,. 1. St., 2
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3797) Kiesſtr. 30 möbl. Zimmer mit
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3798) Kiesſtr. 1, 1. Stock, ein ſchön
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Stelle. Frau Gluske, Mühlſtr. 8.
4016) Eine geſunde Schenkamme
ſucht Stelle. Soderſtr. 60.
4017) Ein Mädchen, das kochen kann u.
alle Hausarbeit verſteht, ſucht Stelle.
Korb, Soderſtraße 60.
4018) Ein gebildetes Fräulein mit
guter Handſchrift ſucht für einige Stun=
den
des Tags Beſchäftigung. - Gefl. Off.
unter C. E. an die Exped.
(m Waſchen u. Bügeln empfiehlt ſich
1 Frau Frank, Rheinſtr. 41. (3975
4019) Eine ſelbſtſtändige, tüchtig=
Köchin kann nachgewieſen werden.
Frank's Stellenbüreau, Eliſabethenſtr.
E.
Clxuraut-,
O

3673) Mädchen, die kochen k., erh.
ſtets Stelle durch Steul, Mühlſtr. 28.

Einige Arbeiterinnen für
Feld und Garten
von jetzt bis zum Winter geſucht.
Dieburgerſtraße 45.
(3376
4020) Ein zuverläſſiges Mädchen
tagsüber oder Nachmittags zu einem Kinde
ſofort geſucht. Eliſabethenſtr. 14, 1. St.
4021) Ein gewandter, zuverläſſiger,
gut empfohlener
Diener
wird zum Eintritt auf den 1. Mai ode=
ſchon
früher geſucht. Nur ſolche m. guten
Zeugniſſen wollen ſich melden. Zu erfr.
bei der Expedition.
dür ein ig. Mädchen aus guter Familie
2
(5 wird in einem Kurz= od. Weißwaaren=
Geſchäft Stelle als Lehrmädchen geſucht.
ſEintritt kann ſofort geſchehen. - Offert.
unter H. W. 100 an die Exped. (3821

Ordentliche Jungen und
Mädchen
für leichte, ſaubere Arbeit geſucht. (4022
Aug. Hohlstadt & Cie.

Ein tüchtigor Hodollschreinel
für dauernd geſucht.
Landwehrſtraße Nr. 75. (381.

werden geſucht.
Polyt. Arbeitsinſtitut L. Schröder,
Act.=Geſ., Heinrichſtraße 59. (4023

3459) Zwei tüchtige Arbeiter ſuch.
Ph. Sachs, Schreinermſtr., Schießhausſtr
4024) Einen ſtarken Lehrling ſucht
J. Heberer, Hofſchreiner.

[ ][  ][ ]

961

Nr. 70

vE
AuudtD BUUION

[7464

im flobrauch

Coborall zu habon in Büchson
Au.330,RAIS0,RDO9b.

4025) Auf Oſtern braves Dienſt=
müdchen
geſucht, welches kochen kann.
Jugenheim, Billenſtr. 3.
4026) 12 Mädchen erhalten Stelle,
durch Steul, Mühlſtr. 28.
Mehrere tüchtige Maſchinen=
former
,
ein Jungſchmied,
mehrere Taglöhner
finden dauernde Arbeit bei
[4027
Gebrüder Roeder.
3464) Ein Keſſelſchmied, ſowie
mehrere Jungen finden dauernde Arbeit
bei gutem Verdienſt.
Gebrüder Rocder.

4
lot

Franu Christoph's
Jutzboden Hlanzlaa. G.

ſucht

3813a) Ein Lehrling gegen Lohn ge=
J. Stritzinger, Tapezier,
Kiesſtraße 19.
4028) Ein Lackirgehülfe findet ſof.
Beſchäftigung. Hölgesſtr. 10.
K. Geißner vorm. Ph. Philippi.
4029) Einen Lehrling ſucht Adam
Müller, Spenglermeiſter, Caſinoſtr. 27.
4030) Ein junger Mann kann ſo=
fort
eintreten bei
Carl Stumpf, Frankfurterſtr. 8l.
4031) Ein braber Junge jaus guter
Familie wird in die Lehre geſucht.
Auguſt Schmidt, Friſeur, Rheinſtr.
Nr. 12 (Darmſtädter Hof).

ooLusk
eglin r
As
geruchlos und ſchnell trocknend,
ermöglicht es, Zimmer zu ſtreichen, ohne dieſelben außer Gebrauch zu ſetzen,
da der unangenehme Geruch und das langſame klebrige Trocknen, das der Oel=
farbe
und dem Oellack eigen, vermieden wird. Dabei iſt derſelbe ſo einfach
in der Anwendung, daß Jeder das Streichen ſelbſt vornehmen kann.
Derſelbe iſt in verſchiedenen Farben (deckend wie Oelfarbe) und farblos
(nur Glanz verleihend) vorräthig.
Muſteranſtriche und Gebrauchsanweiſungen in den Niederlagen.
Franz Christoph, Verlin
(Filiale in Prag).
Erfinder und alleiniger Fabrikant des üchten Fußboden=Glanzlack.
Alleinige Niederlage in Darmstadt:
Friedrich Schaeſer. (3343

F. W. Sohlüter.

11)
bu54

dem Gymnaſium gegenüber.
Anerkannt große und billigſte Bezugsquelle.
Habe für die heurige Saiſon eine außergewöhn=
lich
große Auswahl in Sonnenſchirmen, Entout-
cas
angefertigt und habe äußerſt billige Preiſe
lei nur Prima=Stoffen geſtellt, ſodaß gewiß
Niemand mein Geſchäft unbefriedigt verläßt.
Alle Arbeiten nur von mir und meinen Söhnen
G
H
[4032
gefertigt.
Reparaturen u. Ueberziehen der Schirme wie bekannt an jedem Tage.

Däs beste isl und bleibl Korléin!
Das Mortein von A. Hodurek in Ratibor iſt das allein echte und ſicherſte
Mittel zur Ausrottung allen Ungeziefers: Schwahon, Russon, Hotton, Fliegon,
Flöhe, Wanzen, Vogelmilben, Ameison, Blattläuse eto. Daſſelbe iſt in Päckchen
für 10. 20, 50 Pfg. zu haben in Darmſtadt bei Moritz Landau, Em. Fuld;
in Beſſungen bei L. Zink.
[1033
Dontscher undösterreichischer Apenvorein.
Section Darmſtadt.
Mittwoch den 10. April, Abends 8½ Uhr, im Saalbau
(Damenſalon).
Monatz-Yerſammlung.
Vortrag des Herrn Gymnaſiallehrer Dr. Anthes: Eine Glockner=
beſleigungr
.
Gäſte ſind willkommen.
Der Sectionsvorstand. 4034

[ ][  ][ ]

962

Nr. 70
Pholograpblsches Aelier Linsel,
Capellplatz Nr. 8, gegenüber dem Großh. Realgymnaſium.
Auſnahmen ſinden täglich statt
von Morgens 9 Uhr bis Nachmittags 5 Uhr.
4035

Näheurſus.

Im Inſtitute der Engliſchen Fräulein beginnt der Näheurſus
am 1. Mai. Anmeldungen werden entgegen genommen Waldſtr. 35.
Die Vorsteherin. (4036

Ghocoladen-Bonbons:
Feinste Fralinées in Herlei Geschmack.
Feine Fralinses.
Feinste Prinzess-Pralinses.
Feinste Harzipan-Fralinses in 3 ver.
schiedenen Sorten.
Feinste Liqueur-Pralinses.
Feinste Croquant-Pralinées.
Feinste Chocolade-Liqueurbohnen.
Feiuste Chocolade-Crsme-Bohnen.
Feinsto Dessert-Bonbons.
Feinste Vauille-Rahm-Ronbons.
Feinste Nuss-Rahm-Ronboms.
Feinste Haselnuas-Rahm-Ronbons.
FEeinste Haffee-Rahm-Vonbons
in 8tots frischer, vorzüglicher Maare
empfehlen
hobrüder Eichborg,
Hoflieferanten - Kapellplatz.

Zeichnenlehrer geſucht.
In Folge der demnächſtigen Errichtung von weiteren Abtheilungen im Sonn=
tags
=Zeichnen=Unterricht an der Handwerkerſchule des Lokalgewerbvereins
dahier iſt die alsbaldige Annahme von zwei Zeichnenlehrern an dieſer Anſtalt er=
forderlich
und zwar für den Unterricht im Freihandzeichnen und für geometriſches
Zeichnen, darſtellende Geometrie, Schattenconſtruktionen und Perſpektive. Ferner
wird durch den Rücktritt eines der ſeitherigen Lehrer vom 1. Juli d. J. ab deſſen
Erſatz im Unterricht für Freihandzeichnen, Planzeichnen und Fachzeichnen für Gärtner
nothwendig.
Geeignete Kräfte, welche ſich um dieſe Stellen zu bewerben beabſichtigen, werden
daher erſucht, eine Darlegung ihres Bildungsganges, ſowie ihrer Befähigungsnach=
weiſe
innerhalb der nächſten vierzehn Tage bei dem Vorſtande der Handwerkerſchule
ſchriftlich einzureichen.
Darmſtadt, den 8. April 1889.
Der Vorstand
14037
der Handwerkerſchule des Lokalgewerbvereins.

Zin junger Schüler kann gute Penſion N.
E erhalten Hochſtr. 11, part. 63768 C

in Arbeiter kann Schlafſtelle erhal
ten. Mühlſtr. 8.
(4038

Dr. Orkh H.
wohnt jetzt
Stenſtruße 36.
Möbel=Transport=
Geſchäft
von
J. Honnard,
Feldbergſtr. 5.
empfiehlt ſich bei Umzügen
jeder Art in und außer der
Stadt unter billigſter Be=
dienung
.
[3816

Ein ſchöner Keller
von ca. 70 Meter Fläche zu vermiethen
ſowie 1 Cement=Trog zu verkaufen.
Heidelbergerſtraße 104.
(4039

G eſ u cht
zu pachten in der Nähe der Bahnhöfe ein
Gärtchen oder auch ein Theil eines
ſolchen zum Aufſtellen von einigen Bienen=
Offerten mit Preis unter der
ſtöcken.
EChiffre H. L. 10 an die Exped. (4040

Ein Buch von
Karl Gerok
iſt das beliebteſte
Gescbenk
für die Konfirmations-
und Oſterzeit.

Morraͤthig in den meiſten Buch.
handlungen.- verzechniſſe
ieſer und anderer gediegener Werke
fratis und franko von der Verlags=
handlung

Freiners Bfeiffer in Stuttgart.

[3076

Zwei halbe Plätze,
II. Rang Ballon, für die I. Abonne=
ments
=Abtheilung abzugeben.
Von wem ? ſagt die Exped.
(3754

Ein kleiner Hund
Tigerdachſe) iſt abhanden gekommen. eine Belohnung. Vor An=
kauf
wird gewarnt.
J. Gerhardt, Handſchuhgeſchäft,
Ernſt=Ludwigsſtr. 24. (4041

[ ][  ][ ]

Nr. 70

963

hmngs in dor hlall

und per Bahn ohne
Verpackung aller Art
bei grösster
und billigem

K üllor Land, per dehse
Umladuns. ſowie
beſorgt unter Garantie
Fünktichkeit,
Preis
8


Wleichstr.
dl6 uoooltransporL’Anstald von v. ErrEChOTb,
29.

Sterbekaſſe Verein Ruhe=
Ordentliche Generalverſammlung
Sonntag den 14. April 1889, Nachmittags 3 Uhr,
in der Brauerei zur Harmonie' (Herrn Heß) Kirchſtraße.
Es wird um zahlreiches Erſcheinen gebeten. Nichtmitglieder ſind höflichſt
eingeladen.
[3846,
Der Vorstand.
Instilul Eirschbaum.
Das neue Schuljahr beginnt Dienstag den 30. April.
Schülerinnen werden vom 6. Lebensjahr an aufgenommen.
Anmeldungen nehmen die Vorſteherinnen täglich Vormittags in
ihrer Wohnung, Sandſtraße 20, entgegen.
(4042

Gberdll kindtiet von 1. 4an ½ F an aulnarts.

4043) Für das Lager eines hieſigen
Kurzwaaren=Engros=Geſchäfts wird
ein Mädchen
aus guter Familie zu ſofortigem Ein=
tritt
geſucht. Näheres in der Exp. d. Bl.
Es werden Damenkleider ſowie alle
= Umänderungen modern u. geſchmack=
voll
angefertigt u. erſtaunlich billig arran=
girt
. Eliſabethenſtraße 66, Seitenbau,
1 Stiege hoch.
(4044

Schüler finden gute u. billige Aufnahme.
Näh. G. Pauly, Mauerſtr. 22. (3631

30- 40 Malter Hartoffoln

zu verkaufen bei
(4045
Carl Stumpf, Frankfurterſt. 81.
ei dem Hausmeiſter des Saalbaus
ſtehen verſchiedene Schüſſeln und
M
2) Platten, auf denen Speiſen in
den Bazar geſchickt wurden. Wir
bitten die Eigenthümer, dieſelben dort ab=
(4046
ſolen zu laſſen.

EF.
E.

inige Arbeiter können Koſt u. Woh=
nung
erhalten.
B. Schmidt, kl. Bachgaſſe 3. (385.

Dampfreinigung.
(neueſtes Syſtem)
für gebr. Bettfedern und
Flaumen empfehle dem verehr=
lichen
Publikum von Darmſtadt und
Umgegend mit dem Bemerken, daß
ſelbige hierdurch vollſtändig neu be=
lebt
und von jedem falſchen Be=
ſtandtheil
befreit werden.
Gleichzeitig empfehle für neue
Hüllen
Drelle, Barchente und
Federleine
billiaſt.
J. Röttinger,
Mathildenplatz 7. (509

4047) Ein ſaub. Mädchen v. 23 J.,
in Küche u. Hausarbeit bew., mit ſehr g.
Zeugn., ſucht aufs Ziel Stelle. Es ginge
auch nach Frankfurt. Holſchuh, Holzſt. 13.

G Diylons jolber Ints
werden kalligraphisch, auch
mit Loichnungen, ausgeführt
von
Albort Soodor,
Lithograph,
Herdwegstrasse 100.
Bestellungen uimmt ent-
gegen
Herr Emil Reuter,
(868
Papierhandlung.

Uuregelmäßigkeiten in der
M Zuſtellung des Blattes bitten
G
wir ſofort bei der Expedition
unſeres Blattes gefl. zur Anzeige
bringen zu wollen.
Expedition des Tagblatts.

[ ][  ][ ]

964

Nr. 79

ETTON

zum Beſten des Lehrerinnenheims und der Kunſthalle.
Weitere gütige Gaben gingen ein von: Herr Dr. H. Loſſen. Frau Joſeph Loſſen.
Frau Dr. M. v. Wedekind. Frau Dr. E. v. Wedekind. Frau Rittmeiſter v. Wedekind
Frl. Johanna Schwab. Frau Hauptmann Schünemann. Herr W. Schwab. Herr Hemmerde.
Frau Premierlieutenant Koch. Frl. Otto, Zwingenberg. Frau Hauptmann v. Krane. Frau
Kaſt, geb. Prinz. Frau Lieutenant Brüſtlein. Frl. v. Bothmer. Herr Bäcker Hufnagel.
Herr Bäcker Lautz u. Hofmann. Frau Diefenbach=Römer. Herr Dr. Leydhecker. Frl.
Leidhecker. Frau C. Wiener. Frau Oberlieutenant Grünewald. Frau Langsdorf.
Frl. Langsdorf. Herr Bäcker Koch, Kaſinoſtraße. Herr Metzger Sehnert. Frl. Kiſſner.
Frl. Stockhauſen. Frau Dr. Budde. Frau Ludwig. Frl. S. Köhler. Frl. Schäfer. Frau
Realgymnaſiallehrer Becker. Herr Alexander Koch. Frau Carl Hochſtätter. Herr C. Wenz.
Herr Schwinn. Herr Georg Korbus. Frau Traiſer. Frau Eliſe Diehl. Frl. Münch,
Langen. Herr Bechtold. Herr Will. Herr Gauls. Frau Gaule. Frau E. Bechtold.
Herr Poſtkommiſſär Berchelmann. Herr Kaufmann Braunwarth. Herr Bäcker Beudt,
Saalbauſtr. Frau Jäger Witwe. Herr Fabrikant Keller, Eberſtadt. Frau Keller Witwe.
Herr Metzaer Pauli. Herr Gutsbeſitzer Diehl, Groß=Gerau. Herr Weinhändler Strauß.
Frau E. Frank Witwe. Frl. Will. Frl. Allendörfer. Frau Poſtſekretär Zimmermann.
Frl. Cahn. Frau Miniſterialrat Horſt. Frl. Girgenſohn. Frau Pieper. Frau Ober=
baurat
Pfarrer. Frl. Grimm. Bäckermeiſter Schäfer. Frl. Platz. Frau Baurat
Wieſſell. Frau Steuerrat Böckmann. Frau Profeſſor Uhrig. Frau Hauptmann Hauß.
Herr Metzger Geiſt. Frau Hoby. Frau Dr. Schmidt. Frau Rentner L. Hein Witwe.
Frau Rittmeiſter Stegmayer. Frau Udo Schulz Witwe. Frau Dr. Rebentiſch. Herr
Rechtsanwalt Schödler. Herr Amtsrichter Schödler. Herr Kammerdirektor Fehr. Frau
v. Schadow. Frau Hauptmann Schüler. Frau v. Willich. Frl. v. Lehmann. Frau
v. Kaiſer. Herr v. Pfuhlſtein.; Herr Oberſtlieutenant Abel. Frl. v. Ricou. Frau Major
Hahn. Freiherr v. Thielmann. Major Freiherr v. Heyl. Herr Oberſtlieutenant Freiherr
v. Senden. Herr Hauplmann Freiherr v. Kirchbach. Herr Rittmeiſter v. Boddien. Frau
v. Moſch. Frau Dr. Schmidt. Herr Daniel Ewald. Frau Becher. Frau Hiller. Frau
Geheimerat Röder. Frl. Theckla Riedel. Freifrau Ada v. Rotsmann. Mrs. Dümmler.
W. v. Preuſchen. Frau M. Arnheiter. Frl. v. Grolman. Gebrüder Nöſinger. Metzger
Nungeſſer. Frau Medizinalrat Weil. Frau Dr. Weil. Frau Dieffenbach. Frau v. Gordon.
Frau Amtsanwalt Schneider. Frau Dekan Strömberger. Frl. Schnatz. Frau L. Brill.
Herr Ernſt Pasqus. Herr Friedrich Maurer. Frl. Bertha Maurer. Herr A. Steingäſſer.
Herr Dr. Otto. Frl. Grimm. Herr Geh. Oberbergrat Pfannmüller. Herr Bergſträßer.
Herr Schwab, Rheinſtr. 29. Frau Rentner Jacobi. Frau Landgerichtsrat Küchler. Frau
Oberſchulrat Greim. Frau Dr. Goldmann. Frau Direktor Kuhl. Frau Gerichtsvollzieher
Engel. Metzger Eaner. Metzger Lautenſchläger. Frau Kommerzienrat C. Müller. Frau
Baurat Köhler. Frl. Waaner. Herr Heinrich Hügel. Herr F. Weber. Frau Hager.
Kaufmann Landau. Frau Rechtsanwalt Laudenheimer. Metzger Arnheiter. Frau Winter.
Frau Hernin. Familie Schaffnit. Frau Direktor van der Becke. Frau Architekt Klingel=
höfer
. Frau Poſeiner.
Schluß folgt.

Mittwoch und Donnerstag:
Hetzelsupne
bei Hippchen.
(4048
3951) Eine Frau ſucht Beſchäftigung
im Putzen Langgaſſe 41 im Hinterbau.
Schiſf=nachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Zimmerſtraße Nr. 1.
Der Schnelldampfer=Lahn', Kapitän H. Hell=
mers
vom Nordt. Loyd in Bremen, welcher
am 27. März von Bremen abgegangen, iſt
am 4. April wohlbehalten in New=York,
der Poſtdampfer Main', Kapitän-Möller,
vom Nordd. Loyd in Bremen, welcher am 20.
März von Bremen abgegangen, iſt am 3.
April wohlbehalten in Baltimore angekommen.

Graßherzogliches Hoftheater.
Dienstag. 9. April.
12. Vorſtellung i. d. 8. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.)
Zum erſtenmale:
Der Pelikan.
Schauſpiel in 5 Aufzügen von Emile Augier.
Marquis von Auberive. Herr Werner.
Graf von Outreville
Herr Göbel.
Marechal
Herr Sachs.
Giboyer
Herr Dalmonico
Maximilien Gerard,
Herr Hacker.
Baronin Pfeffers
Frl. Cramer.
Frau Maréchal
Frl. Ethel.
Fernande
Frl. v. Felden.
Couturier v. d. Hauthe=Sarthe Herr Knispel.
Vicomte von Vrilliere
Herr Klotz.
Frau von Vieuxtour
Frl. Bernhard.
Dubois, Diener der Marquiſe Herr Mickler.
Diener Maréchal's
Herr Hartig
Diener der Baronin
Herr Knörzer.
Anfang 1 Uhr. Ende nach 110 Uhr.

Politiſche Ueberſicht.
Zeutſches Reich. Der Reichstag nahm am 5. den 8 14 des
Alters= und Invalidenverſicherungsgeſetzes nach dem Kommiſſions=
beſchluß
an mit einem Zuſatzantrag v. Franckenſtein, nach welchem
die Beiträge auf die Arbeitgeber und die Verſicherten zu gleichen
Teilen fallen und für jede Kalenderwoche zu entrichten ſind. 8 15
wurde in der Kommiſſionsfaſſung angenommen, ebenſo 8 15a. Am
6. nahm der Reichstag den 8 16 (Lohnklaſſen), unter Ablehnung
aller prinzipiellen Aenderungsanträge in Faſſung der Kommiſſion
mit den von den Abgg. Grafen Adelmann und Stumm vorge=
ſchlagenen
vorwiegend redaktionellen Abänderungen in den Einzel=
beſtimmungen
an, genehmigte den 8 17 (Lohnſätze) ohne Debatte
und verwies die 8818, 182, 18b und 19 (Berechnung der Renten)
wegen zahlreicher neuerlich dazu einzebrachter Abänderungsanträge
an die Kommiſſion zurück. Der 8 20 wurde ohne Dehatte an=
genommen
; 821 iſt von der Kommiſſion abgewieſen, die 88 22 und
23 an anderer Stelle untergebracht worden. 8 23a wurde ange=
nommen
, die Beratung des 8 23b ausgeſetzt. Die 88 24 und 25
wurden nach unerhehlicher Debatte angenommen.
Der Nat.=8tg. zufolge ſind zur Novelle des Straf= und
Preßgeſetzes ſeitens verſchiedener Bundesſtaaten Abänderungs=
anträge
eingebracht worden.
Die Wahlprüſungs Kommiſſion des Abgeordnetenhauſes beſchloß,
die Wahlen der Abgeordneten Metzler und v. Hergenhahn (1. Wahl=
kreis
des Reg.=Bez. Wiesbaden) zu beanſtanden und die Staats=
regierung
um Beweisaufnahme der im Wahlproteſte enthaltenen
Behauptungen zu erſuchen.
Im preußiſchen Abgeordnetenhauſe wurde von Abgeordneten
faſt aller Parteien der Antrag eingebracht, die Staatsregierung
aufzufordern, bei der Vorlegung des nächſten Etats auf Beſeitigung
der fiskaliſchen Brückenzölle, nötigenfalls im Wege der Geſetzgebung,
Bedacht zu nehmen.
Die Kölniſche Zeitüng! meldet aus Sanſibar: Auf Befehl
Wißmann's wurde auf dem Feſtlande die deutſche Flagge neben
der Flagge des Sultans an Stelle der Flagge der Oſtafrikaniſchen
Geſellſchaft gehißt.
Die N. A. 8. ſchreibt: Die von der -Kölniſchen Zeitung=
aus
Sanſibar gebrachte Nachricht von einer durch den Hauptmann
Wißmann gehißten Flagge iſt dahin zu interpretieren, daß Letzterer
ſeinen Inſtruktionen gemäß die Flagge der oſtafrikaniſchen Geſell=

ſchaft, deren Hiſſung ſeiner Zeit amtlich gemißbilligt war. herunter=
geholt
und auf ſeiner Behauſung die Handelsflagge aufgezogen
haben wird, welche auf den Konſulaten im Auslande zu wehen
pflegt.
Außer dem bei Java befindlichen KanonenbootWolfu iſt auch
der 3. Z. am Kap der guten Hoffnung befindliche KreuzerHabicht
nach Apia beſtimmt.
Schweiz. Der Nationalrat hat den Bundesrat aufgefordert, in
der nächſten Seſſion, welche im Juni ſtattfindet, einen Bericht und
Antrag über die Reviſion der Bundesverfaſſung vorzulegen.
Der Ständerat erklärte mit 23 gegen 19 Stimmen nach
Konfeſſionen geteilte Schulen als unvereinbar mit der Bundes,
verfaſſung.
Heſterreich=Angarn. Außer Szilagyi als Juſtizminiſter treten
Graf Szapary als Handelsminiſter und Weckerle als Finanzminiſter
in das Kabinett Tisza ein. Baroß wird vorläufig die Leitung des
Miniſteriums des Innern behalten, der Miniſterpräſident Tisza
wird ſich auf das Miniſterpräſidium beſchränken. Die amtlich
Publikation der neuen Ernennungen folgt nächſten Dienstag.
Die vereinigten Ausſchüſſe des Oberhauſes nahmen das Wehr=
geſetz
unverändert an.
In der von dem Grafen Julius Andraſſy in der Wehrkom=
miſſion
des Oberhauſes gehaltenen wirkungsvollen Rede bezeichnet,
derſelbe die Beſtrebungen auf Bildung einer beſonderen ungariſchen
Armee geradezu als einen Unſinn, den der geſunde Verſtand des
ungariſchen Volkes von ſich weiſen müſſe. Der im Laufe der De=
batte
im Unterhauſe oft gehörten Behauptung gegenüber, die For=
derung
, daß die ungariſchen Offiziere deutſch können ſollen, ſei er=
niedrigend
für die ungariſche Kultur, erklärte Andraſſy, er wünſchel
im Gegenteile, daß möglichſt viele Ungarn deutſch können: dal
werde ſie aufgeklärter und gebildeter machen und ihrem Patriotis=
mus
nichts ſchaden. Andraſſy ſchloß in folgender Weiſe; Ich bil,
vollkommen überzeugt, daß eine entſprechende Führung voraus
geſetzt-
auch
wir frei von aller Prahlerei und allem Chauvinis
mus mit voller Beruhigung werden ſagen können, was der großel.
Kanzler des uns verbündeten Deutſchen Reiches ſagte: auch dieh
öſterreichiſchungariſche Monarchie fürchtet Niemanden, als Got,
Den aber hat eine Monarchie, welche nicht nach fremdem Guth=
Begehren trägt, ſondern nur dasjenige bewahren will, was ihr
eigen iſt, nicht zu fürchten.

[ ][  ][ ]

Nr.
Franktreich. Präſident Carnot erwiderte am 6. d. einen Be=
nuch
des Prinzen Heinrich von Battenberg. Großfürſt Michael iſt
in Paris angekommen.
Der Miniſterrat beſchloß am Samstag, daß das Dekret, wel=
ches
den Senat als oberſten Gerichtshof einſetzt, nächſten Montag
vorgelegt werden ſoll, und daß Boulanger und alle übrigen Per=
ſonen
, gegen welche infolge der geführten Unterſuchung die Anklage
erhoben werden wird, vor den Senat als oberſten Gerichtshof ge=
ſtellt
werden ſollen. Als Generalprokurator wird Quesnay= Beaure=
paire
fungieren.
Die,Gazette des Tribuneauxs weiſt darauf hin, daß der Senat=
mit
der gerichtlichen Unterſuchung in der Boulanger=Angelegenheit
in geſetzlicher Weiſe nicht eher beginnen könne, als bis ein Geſetz
über das zu beobachtende Verfahren durch die Deputiertenkammer
beſchloſſen ſei.
Die Deputiertenkammer bewilligte am 6. d. den für den Prä=
ſidenten
Carnot, die Miniſter und andere Beamte geforderten
Kredit von einer Million für Repräſentationskoſten mit 395 gegen
95 Stimmen, nachdem der Finanzminiſter erklärt hatte, wenn die
Kammer keine Repräſentationskoſten bewillige, ſo würden die
Miniſter ayl keine Feſte geben. Auch die Forderung von einer
Million für die Gedenkfeier der Revolution wurde mit 364 gegen
172 Stimmen bewilligt.
Laguerre, Naquet und Laiſant haben am 6. den von Brüſſel
mitgebrachten Aufruf Boulangers an ſeine Wähler veröffentlicht.
In demſelben heißt es u. a. Ihr habt den Anklageantraggeleſen,
der verſucht, das nicht zu rechtfertigende Verlangen meiner gerichtlichen
Verfolgung zu begründen. Das in Narrheit verfallene Parlament
hat demſelben zugeſtimmt und die gerichtliche Verfolgung vor
einer Gerichtsbehörde des reinen Zufalls, die aus politiſchen Fein=
den
beſteht, beſchloſſen. Euer kerniger geſunder Sinn wird über
dieſe abſcheulichen Verleumdungen ein gerechtes Urteil ſprechen.
Die Anklageſchrift wirft mir alle Handlungen meiner früheren
Lebenslaufbahn und auch die aus der Zeit meines Eintritts in
das Miniſterium vor. Wären dieſe Handlungen ſtrafbar, ſo wür=
den
die Politiker mitſchuldig ſein, die mich in das Miniſterium be=
riefen
.
In dem Prozeß gegen die Patriotenliga wurde am Samstag
das Urteil verkündigt. Die Angeklagten ſind von dem Vergehen,
einer geheimen Geſellſchaft angehört zu haben, freigeſprochen; doch
iſt jedes derſelben wegen ihrer Mitgliedſchaft zu einer nicht er=
laubten
Geſellſchaft zu einer Geldſtrafe von 100 Franes verurteilt,
ferner ſind den Angeklagten gemeinſchaftlich die Koſten zur Laſt ge=
legt
worden. Der Urteilsſpruch wurde mit lauten Beifalls=
bezeugungen
der Zuhörer aufgenommen, die in die Rufe: Hoch
Derouledel Hoch Laquerrel; ausbrachen. Auch vor dem Gerichts=
gebäude
ſetzten ſich dieſe Rufe fort.
In Deputiertenkreiſen hat das Urteil im Patriotenprozeß einen
ungünſtigen Eindruck gemacht; man findet, daß es ſich von der Frei=
ſprechung
nicht ſehr unterſcheidet.
Abg. Thisbaud hat Rochefort gefordert, weil der letztere be=
hauptet
hat, ſein früherer Parteigenoſſe habe vom Grafen Dillon
ein Monatsgehalt von 1000 Franes bezogen. Zur Ausfechtung des
Ehrenhandels iſt Rochefort nach Brüſſel abgereiſt.
England. Infolge der nahe bevorſtehenden Niederkunft der
Prinzeſſin Heinrich von Vattenberg wird der Hof nicht nach
Osborne gehen ſondern für die nächſten ſieben Wochen in Windſor
bleiben.
An der zu Ehren des Kaiſers Wilhelm bei Spithead im Juli
abzuhaltenden Flottenrevue ſollen 26 Panzerſchiffe und gevanzerte
Kreuzer, 29 andere Kreuzer, 5 Küſtenverteidigungskreuzer, 30 Torpedo=
boote
und 28 Kanonenboote teilnehmen.
Nach einem Bericht der Times= aus Sanſibar wohnte Haupt=
mann
Wißmann am 8. April der Ueberreichung der Abſchiedsadreſſe
der Britiſch=Indier an den nach England reiſenden britiſchen
Generalkonſul bei. Wißmann verſicherte bei dieſer Gelegenheit den
Indiern, er habe vom Kaiſer und vom Fürſten Bismarck beſonders
ernſte Weiſungen empfangen, den britiſch=indiſchen Handel an der
deutſchen Küſte zu ſchützen und zu ermuntern. Seine erſte Pflicht
würde es ſein, dieſen Handel wieder herzuſtellen und die Karawanen=
Routen zu ſchützen.
Belgien. Die belgiſchen Miniſter haben in Erwiderung des
Beſüchs des Generals Boulanger im Hotel Mengelle ihre Karten
abgegeben. Man glaubt übrigens, daß Boulanger ſich infolge ſeiner
letzten Proklamation nicht mehr lange in Brüſſel wird halten
können und daß er demnächſt nach London abreiſen wird.
Cuxkemburg. Die Kammer iſt auf Montag den 8. zur Ver=
nehmung
der Botſchaft des Herzogs von Naſſau behufs verfaſ=
ſungsmäßiger
Uebernahme der Regentſchaft berufen. Am Dienstag
den 9. erfolgt alſo wahrſcheinlich die Eidesleiſtung.
Itaſien. Miniſterpräſident Crispi beantwortete am 6. ds. im
Senat eine Interpellation bezügl. der Ereigniſſe in Abeſſynien da=
hin
, daß die Regierung ſich weder in Verſuchung führen, noch ſich
zum Rückzug verleiten laſſen werde; er bitte, es der Regierung zu
überlaſſen, was ſie thun ſolle. Maſſauah aufzugeben, ohne Nutzen
davon zu ziehen, ſei unmöglich; der Beſitz einer Station am Roten

965

70
Meere ſei zweckmäßig. Der Interpellant Parenzo erklärte hierauf,
er würde mit gutem Gewiſſen jede Ausdehnung der italieniſchen
Beſitzungen billigen. Nach Genehmigung des rektifizierten Bud=
gets
für 1888-89 vertagte ſich der Senat bis nach den Oſterferien.
Schweden=Yorwegen. Der Antrag, den norwegiſchen Beitrag
zur Hofhaltung des Königs von 336000 auf 256000 Kronen herab=
zuſetzen
, wurde heute vom Storthing mit 75 gegen 33 Stimmen
verworfen.
Rutzland. Aus Petersburg wird der =Vol Correſp.: bezüglich
der Züricher Bombenangelegenheit mitgeteilt: So viel bis jetzt in ge=
wöhnlich
gut unterrichteten Kreiſen bekannt iſt, kann es als erwieſen
betrachtet werden, daß von einer Gruppe ruſſiſcher Deſperados ein
neuer Mordverſuch gegen den Kaiſer geplant worden war, und zwar
cheint es, daß die beabſichtigte Frevelthat während des im Laufe
dieſes Sommers ſtattfindenden Beſuches des ruſſiſchen Kaiſers in
Berlin zur Ausführung gelangen ſollte. Mit aller Beſtimmtheit
wird behauptet, daß die Polizei in Wilna einen ſehr glücklichen
Fang gemacht hat. Dies würde die Vermutung beſtätigen, daß eine
enge Verbindung zwiſchen dem jetzt und dem vor zwei Jahren ge=
planten
Anſchlage beſtände, da bekanntermaßen damals (März 1887)
die Bomben, die für das Verbrechen verwandt werden ſollten, teil=
weiſe
in Wilna verfertigt wurden.
Aumänien. Prinz Ferdinand von Hohenzollern, der Neffe und
Nachfolger des Königs Karl, wird ſchon im nächſten Monat ſeinen
bleibenden Aufenthalt in Rumänien nehmen. Seine ſtändige Reſi=
denz
wird der Prinz in der durch materielle Vernachläſſigung anti=
dynaſtiſch
geſinnten Hauptſtadt der Moldau, dem zum Centrum
aller Intriguen gegen das Hohenzollern'ſche Königtum gewordenen
Jaſſyh nehmen. Die künftige kronprinzliche Hofhaltung dortſelſt
ſoll zur Hebung der etwas geſunkenen materiellen Verhältniſſe der
Moldau und ihrer Hauptſtadt beitragen.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 9. April.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
den Oberſt Kuchenbecker, Kommandeur des 4. Großh. Inf=Regts.
Nr. 118. den Hauptmann Geppert, den Hauptmann Buhle, den
Premierlieutenant v. Chaulin und den Sekondlieutenant Schotte
von demſelben Regiment, den Major z. D. Schultze, Bezirksoffizier
des Landwehr=Bezirks I. Darmſtadt, den Hauptmann Liman vom
Großen Generalſtabe, den Premierlieutenant v. Windheim la guite
des 1. Großh. Drag.=Regts. Nr. 23, Adjutant der 31. Kavallerie=
Brigade, den Diviſionsauditeur Juſtizrat Wolf, den Poſtinſpektor
Schmitt; zum Vortrag den Staatsminiſter Finger, den Hoftheater=
direktor
Wünzer, den Hoftheaterdirektionsrat Winter.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 4. April dem
Hofſchauſpieler Hugo Edward in Darmſtadt die Erlaubnis zur
Annahme und zum Tragen des ihm von Sr. Hoh. dem Herzog
von Sachſen=Coburg und Gotha verliehenen Ritterkreuzes I. Kl.
des Herzoglich Sachſen=Erneſtiniſchen Hausordens erteilt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 3. April den
Diſtriktseinnehmer der Diſtriktseinnehmerei Darmſtadt, Rendant
Heinrich Deiß. auf ſein Nachſuchen, unter Anerkennung ſeiner
mehr als fünfzigjährigen treugeleiſteten Dienſte, mit Wirkung vom
1. Mai d. J. an, in den Ruheſtand verſetzt und demſelben aus
dieſem Anlaß den Charakter als Rechnungsrat verliehen.
Wegen des Ablebens Ihrer Königlichen Hoheit der verwit=
weten
Herzogin von Cambridge, geborenen Prinzeſſin von Heſſen=
Kaſſel, iſt auf Allerhöchſten Befehl eine Hoftrauer bis zum 21. l. M.
einſchli. ßlich angeordnet worden.
Se. Königl. Hoheit Prinz Chriſtian zu Schleswig=Holſtein iſt
mit ſeinem Sohne, dem Prinzen Albert, Hoheit, am Sonntag von
hier nach Berlin abgereiſt.
In den Ruheſtand wurde verſetzt am 23. März der Kreis=
diener
bei dem Kreisamte Alzey Heinrich Rockel auf ſein Nach=
ſuchen
und unter Anerkennung ſeiner mehr als fünfzigjährigen treuen
Dienſte mit Wirkung vom 1. Mai l. J. an.
Die Aufführung der Paſſionsmuſik nach dem Evangeliſten Lukas
von J. S. Bach durch den Evangeliſchen Kirchengeſangverein am Sonn=
tag
Abend geſtaltete ſich zu einem wirklichen muſikaliſchen Gottes=
dienſt
. Das Werk, über deſſen Herkunft von Bach trotz ſehr ſicherer
äußerer Gründe, die dafür ſprechen, doch wonl noch lange die
Meinungen der Muſiker und Muſikgelehrten im Streite ſein wer=
den
, erwies ſich als durchaus geeignet für dieſen Zweck. Die
Leidensgeſchichte gewann bei feinem und verſtändnisvollem Vortrag
der Einzelpartien, von denen beſonders die des Evangeliſten (Tenor)
uud des Petrus muſikaliſch reich ausgeſtattet ſind, und die präziſe
Wiedergabe der klangvollen Chöre ein wirkliches dramatiſches Leben,
und die an den wichtigſten Abſchnitten desſelben von der ganzen
Gemeinde geſungenen Choräle gaben der Stimmung, die dieſe
heiligſte Geſchichte erregt, einen mächtigen Ausdruck. Der Verein
iſt für ihre Mitwirkung auswärtigen Kräften, die mit den ein=
heimiſchen
zum Gelingen des Ganzen in der liebenswürdigſten
Bereitwilligkeit beitrugen, Herrn Dietzel von Berlin (Tenor)
und Herrn Däſeler von Frankfurt (Baß ſowie Herrn Dr. Haym

[ ][  ][ ]

966
Nr.
von Gießen verpflichtet. Letzterer begleitete mit ſorgfältiger und
mannigfaltiger Auswahl der Regiſter das ganze Werk und ließ,
während die Gemeinde die Kirche verließ, in einer prachtvollen
Improviſation die ganze Kraft und Fülle des ſchönen Orgelwerkes
ſich entfalten. Es waren, wie es ſcheint, um ein zu großes Ge=
dränge
und die dadurch oft entſtehende peinliche Hitze in den ver=
ſchiedenen
Räumen der Kirche zu vermeiden, dieſesmal weniger
Karten ausgegeben worden, ſo daß noch Plätze frei waren, die man
ſolchen, die keine Karten bekommen konnten und doch gerne herein=
gegangen
wären, hätte gönnen mögen. Dennoch würde es bedenk=
lich
ſein, die erprobte Einrichtung der Einlaßkarten bei unentgelt=
lichem
Zugang abzuſchaffen, da dann jederzeit eine plötzliche Ueber=
füllung
eintreten kann, die es den langjährigen Freunden dieſer
Kirchenmuſiken und den Eltern und Angehörigen der Chorſchüler,
überhaupt gerade denjenigen Gemeindegliedern, die ſonſt keine
Konzertaufführungen klaſſiſcher Muſik hören können, unmöglich
machen würde, hinein zu kommen. Der Kirchengeſangverein darſ
ſiter ſein, daß er ſich mit dieſem neuen Gliede in der Kette ſeiner
Vorführungen der edelſten Werke kirchlicher Kunſt den Dank der
Gemeinde erworben hat.
1 Im Anſchluß an den Bazar fanden Samſtag Abend die
Theateraufführungen und die Darſtellung der lebenden Bilder
ſtatt. Wer da aus Erfahrung weiß, welche große Schwierigkeiten
es macht, aus der Zahl der Einakter für Dilettanten die paſſenden
Sachen auszuwählen, der wird den Stücken von Gans und Görlitz
Regen und Sonnenſchein= und Eine vollkommene
Frauu die auf der Saalbaubühne in Scene gingen, gerne Beifall
zollen und das um ſo lieber, als die in denſelben beſchäftigten
Damen und Herren für Liebhaber wirklich außerordentliches leiſteten
und der trefflichen Leitung ihres Regiſſeurs, Herrn Steude, alle
Ehre machten. Ein Hauptvorzug dieſer Theateraufführungen war
u. E. auch der Umſtand, daß man jedes Wort ſelbſt auf den von
der Bühne entfernteſten Plätzen verſtehen konnte. Der Inſtru=
mentralverein
leitete den Abend durch Vortrag der anmutigen
Ouvertüre im italieniſchen Stile von F. Schubert ein und wußte
auch durch andere anſprechende und entſprechende Kompoſitionen in
den Zwiſchenakten auf das Folgende ſtimmungsvoll vorzubereiten.
Die Petr'ſche Liederouvertüre Burſchenfahrt; iſt ein Werkchen,
das vermöge ſeiner klaren, knappen Form und gefälligem Fluß das
Ohr aufs angenehmſte beſchäftigt. Herr Telegraphendirektor
von Albedyll, deſſen Poeſien ſchon ſo manche Feſtfeier in unſerer
Reſidenz verherrlicht haben, ſo zuletzt das Freiſchützjubiläum
auf unſerem Hoftheater, hatte auch heute die große Liebenswürdigkeit
in einem ſelbſt geſprochenen Prolog, der aufs glücklichſte die beiden
Zwecke des Bazars in einem allgemeinen höheren Geſichtspunkt
zuſammenfaßte, und durch Erklärungen in gebundener Rede, mit
welchen er die verſchiedenen Tableaux begleitete, ſeine Muſe in den
Dienſt des allgemeinen Beſten zu ſtellen. Um das Arrangement
der lebenden Bilder, haben ſich die Herren Noack, Kröh,
Hoffmann=Zeitz und Müller alle erdenkliche Mühe gegeben,
eine Mühe, die dann aber auch durchweg von dem unbeſtrittenſten
Erfolg gekrönt wurde. Große, figurenreiche Bilder wie Nr. 1 und
Nr. 7 ſtoßen ſchon bei den beſchränkten Raumverhältniſſen auf
allerhand Schwierigkeiten, die wirklich nur der größte, künſtleriſche
Scharf= und Feinſinn zu beſiegen vermag. Es iſt den Herren
Noack und Hoffmann=Zeitz denn auch in der Tat gelungen, die
beiden ins Gebiet der Allegorie gehörenden Tableaux, von denen das
eine: Einführung der Künſte in Deutſchland durch das Chriſtentum
in die Zeit des Mittelalters gehört und nach Form und Inhalt
die romantiſche Schule (in der Malerei entſpricht ihr die Be=
zeichnung
Nazarenerthum' vergegenwärtigt, wogegen das andere:
Einführung der bildenden Künſte in das neue Kunſthaus zu
Darmſtadt durch Haſſia und die 5 Städte des Kunſtvereins:
ein Zukunftsbild' im wahrſten Sinne des Wortes heißen kann-
wir
ſagen, die genannten Künſtler haben es fertig gebracht, dieſe
Tableaux ſo zu ordnen, daß der Grundgedanke klar hervorleuchtete
und jede Figur die ihr zukommende Bedeutung erhielt. Sehr günſtig
zeigten ſich dem bildlichen Arrangement die Werke von Karl Becker,
(Karl V bei Fugger), Kaulbach (Friedericke von Seſenheim), Vautier
(Unfreiwillige Beichte) und Erdmann (Trinkſpruch auf die Braut),
um deren Stellung ſich die Herren Prof. H. Müller und Maler
Kröh verdient machten. Der kundigen Hand des Herrn Prof.
Müller gelang auch die entſprechende Vorführung des Rafael'ſchen
Gemäldes, Die heilige Cäcilier. Bei jedem Tableau ging
der Vorhang dreimal in die Höhe, es, wäre auch nicht
möglich geweſen, auf einmal die verſchiedenen Gruppen und
ihre Details aufzufaſſen. An geſchmackvollen und echten Koſtümen
war kein Mangel. Allerdings hat unſere Hoftheatergarderobe, wie
ſchon ſo oft bei ähnlichen Anläſſen, helfend in die Lücken einſpringen
müſſen. Auch Dekorationen wie manches ſonſtige Zubehör ent=
ſtummen
wohl dem Requiſitenſchatz des Hoftheaters. Eine gedämpfte
Muſik, die Herr Hofmuſiker Heim auf einem gütigſt von Herrn
O. Heitz (Firma Zimmermann) zur Verfügung geſtellten Har=
monium
hinter der Scene ſpielte, begleitete die Bilder; nur bei
einem: dem Erdmannſchen Trinkſpruch auf die Braut, mußten
dieſe weichen Töne recht kräftigem Trompetentuſch Platz machen.

955 M. 37Pf.

70
Die Abendunterhaltung, bei der Niemanden die Zeit lang wurde,
währte von 7 bis 10 Uhr. S. Kgl. Hoheit der Großherzog
mit hoher Familie wohnte ihr von Anfang bis zu Ende bei.
Hiermit hätten denn die feſtlichen Tage des Bazars ihren krönen=
den
Abſchluß, erreicht, und liegt uns nur noch die an=
genehme
Pflicht ob, an dieſer Stelle nochmals unſerer Be=
friedigung
über die im großen und kleinen wohl gelungenen
Arrangements Ausdruck zu geben und im Namen Vieler den Dank
an alle Diejenigen zu entrichten, welche ſich um das Unternehmen
verdient gemacht haben. Wir hoffen, daß in unſeren Berichten
direkt oder indirekt alle diejenigen Perſönlichkeiten Erwähnung ge=
funden
haben, die als Hauptfaktoren bei dieſem Bazar thätig geweſen
ſind. Wenn etwa eine oder die andere Auslaſſung ſtat taefunden,
ſo bitten wir das gütigſt zu entſchuldigen. Von dem Reporter,
welchem es in ſeinem Bericht hauptſächlich um einen Geſammt=
überblick
, ein ſogenanntes Stimmungsbild zu thun iſt,
kann man unmöglich verlangen daß er ein genaues Sach=und Namens=
regiſter
führt. Es kann leicht vorkommen, daß dieſer oder jener
Name vergeſſen oder falſch plaziert erſcheint. Wir waren durch genaue
und rechtzeitig zugeſtellte Notizen in der Lage, unſer Referat
möglichſt lückenlos abfaſſen zu können. Hingegen iſt es einem
andern Referenten paſſiert, daß er in ſeinem Bericht einer Verſön=
lichkeit
vergaß, die ſich thatſächlich um die Raumausſchmückung
weſentliche Anerkennung erworben hat. Solche Irrtümer laſſen
ſich glücklicherweiſe ja noch immer korrigieren, und am allerwenigſten
darf aus ihnen der hieſigen Preſſe ein Vorwurf erwachſen. Wer
über den Bazar in eins der hieſigen Blätter geſchrieben hat,
den leitete Liebe und Intereſſe zur Sache.
In nachſtehendem geben wir eine genaue Ueberſicht der
Einnahmen des Bazars zum Beſten der Errichtung eines Kunſt=
ausſtellungsgebäudes
zu Darmſtadt und Gründung eines Lehrerinnen=
heims
:
Baares Geld und Abrechnungen.
2) Für Komite=Karten:
3) Für Eintrittskarten
4) Blumenſtand.
=
5) Bodega
) Büffet, Damenjalon und Gartenſaal
Büffet, Fürſtenſaal.
8) Verkaufsbuden:
a. Großer Ausverkauf
b. Ausverkauf
C. Glück im Bund
752 85
d. Raſch und das Spiel geht gut
660 55
6. Wer wagt gewinnt
1088 95
9) Kartenſchlägerin
235 30
10) Die Zigeunerinnen
38 58
11) Theaterkarten, Programme, Looſe
2254 60
Summa 17729 M. 38 Pf.
Einige kleine Abrechnungen ſind noch rückſtändig.
Der Landesausſchuß der nationalliberalen Partei im Großher=
zogtum
Heſſen hat aus nationalen und geſchäftlichen Gründen die
Reſolution gefaßt, daß anſtelle der in dem dem Reichstag vor=
liegenden
Geſetzentwurf vorgeſehenen und von der Kommiſſion gut=
geheißenen
Landesverſicherungsanſtalten, die Reichsanſtalt für Alters=
und Invaliditätsverſicherung von dem Reichstag beſchloſſen und
demnächſt eingeführt werden möge, und daß ſie den in dieſer Be=
ziehung
geſtellten Antrag der Fraktion der nationalliberalen Partei
im Reichstag mit Freuden begrüße.
Militärdienſtnachricht. Wolf. Juſtigrat, Diviſions=Auditeur
der Großh. Heſſ. (25.) Diviſion, wurde der Rang der Räte 4. Kl.
verliehen.
- Erinnerungstag. Am Sonntag war die Kaſerne des Großh.
Feld=Artillerie=Regiments Nr. 25 (Großh. Artillerie=Corps) feſtlich
beflaggt. Es galt der Erinnerung an den Jahrestag der Er=
richtung
des Regiments. Am 7. April 1790 wurde die 1. Kom=
pagnie
, am 30. April die 2. Kompagnie formiert. Der erſte
Kommandeur war. Major Fiſcher; die Garniſon der Artillerie war
Darmſtadt. Werbungen fanden nicht mehr ſtatt und die Dienſtzeit
der Militärpflichtigen des Landes wurde auf 10 Jahre feſtgeſetzt.
Im September 1793 war der Stand des ganzen Corps 422 Köpfe
und 264 Pferde. In demſelben Jahre beſtanden die Geſchütze des
Corps aus 3, 6. und 12. Pfünder=Kanonen und aus 7= und 10 pfün=
digen
Haubitzen. Sie waren aus Bronze und nach franzöſiſcher
Art konſtruiert. Die Geſchichte des Reaiments, das am 1. April
1890, alſo im nächſten Jahre, ſein 10jähriges Beſtehen feiern
kann, iſt reich an Ruhmesthaten.
D. 8t.
Das 8. und 23. Artillerie=Regiment pflegten ihre jährlichen
Schießübungen bisher auf der Wahner Heide bei Köln abzuhalten.
Infolge der Vermehrung der Artillerie tritt eine Veränderung da=
hin
ein, daß künftig nur die Fuß=Artillerie gedachter Regimenter
die Wahner Heide benutzen wird, während die reitenden Batterien
Garniſonen Coblenz, Trier, Saarlouis) ihre Schießübungen auf bem
Griesheimer Schießplatz abhalten werden. Am Samstag traf ein
Kommando der beiden Regimenter behufs Ueberbringung von
Scheiben . hier ein; die Schießübungen ſollen am 1. Juli beginnen.

246 2136 , 50 7 829 63 1502 98 3360 11 1711 80 1527 73 428 43 [ ][  ][ ]

Nr. 70.
Behufs Errichtüng vou Ferienkolonien für arme kränkliche
Beſprechung ſtatt.
Im März d. J. wurden im ſtädtiſchen Hoſpital 385 Kranke
mit 5721 Verpflegstagen verpflegt.
Wie uns Herr Nungeſſer von Griesheim berichtigend mit=
teilt
, hatte derſelbe in der letzten Kreistaasſitzung nicht den Bau
einer Kreisſtraße von Griesheim nach Büttelborn ſondern einer
ung des Waſſerwerks und möglichſter Berückſichtigung von Eſcholl= Backbord. wodurch ein ernſterer Unfall verhütet wurde. Sie war mit
brücken beantraat.
gehörige Wohnhaus, Kahlertſtraße Nr. 6, ging durch Vermittelung
des Agenten Auguſt Werner in anderen Beſitz über.
N Kleine Mitteilungen. Ein Zimmermann aus Pfung=
ſtadt
verletzte ſich beim Behauen eines Stammes dadurch, daß das keinerlei Schaden genommen.
Beil am Stamm abalitt und dem Mann in den Fuß fuhr. - In
einer Steindruckerei fiel durch die Unvorſichtigkeit eines Lehrjungen
durch derſelbe einen Schenkelbruch erlitt und in das Hoſpital l ewigten beſtimmten Metallſarkophag in die Gruft, wo er neben
verbracht werden mußte. Am Samstag wurde ein Metzger=
burſche
feſtgenommen, welcher vor einiger Zeit ſeinem Kollegen Ruheſtätte der Kaiſerin Maria Thereſia, aufgeſtellt wurde.
5 M. entwendet hatte.
In der Karlsſtraße entſtand am Sonn=
tag
Abend zwiſchen zwei älteren Männern und einem Metzgerburſchen
eine Schlägerei, bei welcher ſchließlich der Metzgerburſche Sieger
blieb.
Worms, 4. April. Die jüngſt aufgelegten allgemeinen Pläne
für eine umfaſſende Erweiterung der hieſigen Hafenanlagen
haben die Beſtätigung des Großh. Miniſteriums gefunden. Die
erfolgen ſoll.
hier erſtmalig ſtattgefundene Aufführung des vaterländiſchen Schau= ſich eine Menge Widerſprüche aufzeigen - ſo herrſcht doch muſi=
ſpieles
Die Qultzow'sr von Wildenbruch war eine in allen kaliſch in der Tetralogie eine wunderbare Einheit und Klarheit, zu
Teilen vollendete. Die Volks=Scenen, welche im heutigen Berliner welcher das Shſtem des Leitmotivs weſentlich beiträgt. Um den
Dialekt geſprochen werden, boten ſehr farbenreiche Bilder. Herr 1 inneren, ideellen Zuſammenhang der einzelnen Glieder noch deut=
und boten beide muſterhaftes. Der Berliner Bürgermeiſter des ſ wir nicht irren ſtammt der Gedanke von Karl Frenzel - den Vor=
Herrn Römpler war eine ächt künſtleriſche Leiſtung. Herr Schneider ſchlag gemacht: Wagners,Ring der Nibelungen' ſceniſch nach Art
der Erhabenheit zur Geltung. Herr Stritt ſtattete den Köhn denn auch mit Goethes Fauſt; wirklich gethan hat. Nur auf der
Finke mit urwüchſigem Humor aus. Auch ſämtliche übrigen Mit= alten dreigeteilten Bühne kann der Ring des Nibelungen angemeſſen
wirkenden boten ſehr befriedigendes. Das zahlreich erſchienene dargeſtellt werden. Aus der Tiefe der Welt wächſt die Welteſche
Bublikum ſpendete nach den Aktſchlüſſen wiederholt ſtürmiſchen 1 durch alle drei Stockwerke der Bühne. Unten, rotflammend, im
Beifall.
digt war in zahlreichen Fällen dem von ihm verkauften Safran
Schwerſpath zugeſetzt zu haben, wurde von der Strafkammer zu Wolken auf. Auf den Wurzeln der Eſche ſitzend redet Erda mit
6000 M. Geldſtrafe ſowie in die nicht unerheblichen Koſten verurteilt.) Wotan. Oben auf dem höchſten Gipfel der Erde, von dem dunkeln
dürfte die Thatſache bekarnt werden, daß in der Gemeinde Staufen= Die Götterdämmerung würde ſo Unmittelbar in das Leben der
berg der ſeit 22 Jahren als Ortsdiener fungierende Heinrich Stefan Welt, in das Schickſal der Menſchen hineingezogen, ſie bliebe nicht
zum Bürgermeiſter des Orts gewählt wurde.
wie der Rh. K. mitteilt, am Mittwoch Nachmittag als Regent Nibelheim geſchehen, ſich fortſchwingend bis nach Walhall fortſetzt,
das Luxembürger Land betreten. Herzog Adolf wird mit großem und erkennt, daß dasſelbe Geſetz der Nemeſis Götter und Helden,
Gefolge am Dienstag von Frankfurt nach Coblenz reiſen, und Rieſen und Zwerge bindet Das hört ſich recht gut an und leuchtet
zwar linksrheiniſch, und dort übernachten. Am Mittwoch Vor= in der Theorie auch vollkommen ein - aber: Leicht bei einander
nach Luxemburg, wo der Herzog nachmittags eintreffen wird. Beim Sachen... Dieſer Satz hat ſich ſchon bewahrheitet als man es
Betreten des Lüxemburger Landes dürfte eine Proklamation an die mit dem Fauſt= auf dieſem Wege verſuchte. Das Gedrückte, Reben=
dortige
Bevölkerung erlaſſen werden. Herzog Adolf wird während und Uebereinandergepackte der altdeutſchen Myſterienbühne, welche
der ganzen Dauer der Regentſchaft in Luxemburg bleiben. Wie ohne Rückſicht auf richtige Perſpektive jedes Fleckchen Raum aus=
wir
hören, fügt der Rh. K. dieſer Mitteilung hinzu, dürften die nützen mußte, ſtimmt ſchlecht zu unſerer heutigen Anſchauungs= und
jetzigen freundſchaftlichen Beziehungen des Herzogs zum deutſchen Gefühlsweiſe. Und auch Wagners Geſtalten, obgleich dem modernen
Kaiſerhauſe demnächſt auch äußerlich noch weiter zum Ausdruck Maß gänzlich entrückt, würden ſich in dieſem Rahmen nicht gut
beſteigung als Großherzog dem deutſchen Kaiſer einen Beſuch ab= Weltgeſetz, das Götter und Menſchen beherrſcht, vermittelte dieſe
ſtatten wird.
eines Schlaganfalls geſtorben.
Verlin, 6. April. Bezüglich der Vermächtniſſe der l rationen eignet ſich ſchließlich doch beſſer für den großartigen Cha=
Franes, welches ſich nach Abzug von Steuern und Laſten auf unge= Einrichtung der Scene außerordentliche Sorgfalt verwendet worden.
fahr fünf ein halb Millionen ſtellt, bereits an die Bankiers der l Die Darmſtädter Maſchinerien, welche ja auch in Bay=
Kaiſerin Friedrich in London und Frankfurt ausbezahlt iſt. Die l reuth funktionieren, werden bei keiner ſolchen Gelegenheit hinter
der Kaiſerin Friedrich weiter vermachten Schmuckgegenſtände, die ihrem altbewährten Rufe zurückbleiben wollen. Daß bei ſolch einem
außerordentlich zahlreich ſind, - es befinden ſich unter anderen Werke wie Der Ring des Nibelungen; noch immer Raum zu
nicht weniger als 80 große Perlenſchnüre darunter - werden auf Verbeſſerungen bleibt und jede Wiederholung dieſe begünſtigt, ſteht
ungefähr 8 Millionen Franken geſchätzt und ſind gleichfalls den Be= außer Frage. So nahmen wir es denn z. B. heute mit Vefriedig=
voſlmächtigten
der Kaiſerin Friedrich bereits überwieſen.
Berlin=Dresdener Eiſenbahn'ſänd heute Mittag im in dieſem auch deutlich das brennende Walhall ſichtbar
Polytechnikum ein Feſtakt ſtatt, welchem der König, die königlichen wurde.

967
Prinzen und die Miniſter beiwohnten. Finanzminiſter Strick be=
Kinder findet heute nachmittag 5 Uhr im oberen Rathausſaal eine grüßte die Verſammlung. Hofſchauſpieler Proth ſprach einen Pro=
log
und Betriebs=Telegraphen=Oberinſpektor Ulbrich hielt die Feſt=
rede
. Heute Nachmittag findet im Harmonieſaal ein Feſtmahl von
360 Gedecken ſtatt.
Oſtende, 6. April. Der Dampfer =Princeß Joſephine' lief um
1 Uhr 15 Minuten von Dover nach Oſtende fahrend bei dichtem
Nebel auf die däniſche BarkeOeogata'. die von Danebrogh nach
ſolchen von Pfungſtadt über Griesheim nach Büttelborn mit Berühr= Valencia fuhr. Die Joſephine= gab Gegendampf und drehte auf
halbem Dampf und Zeichen gebend gefahren, die Deogata' fuhr
Immobilienverkauf. Das Herrn Ingenieur Eſſelborn mit vollen Segeln, ohne Zeichen zu geben. Joſephine; iſt gelinde
geriſſen, Deogata' trug mehr Schaden davon, konnte aber die
Fahrt forkſetzen und Dover anlaufen. An Bord der Joſephine=
befand
ſich wiederum Prinz Jerome. Die Fahrgäſte haben
Wien, 6. April. Geſtern Abend 9 Uhr wurde in der Kapu=
zinerkirche
die Leiche des Kronprinzen Rudolf definitiv
ein ſchwerer Stein um und dem Jungen gegen das rechte Bein, wo. beigeſetzt. Um 8 Uhr brachte man den zur Aufnahme des Ver=
dem
Sarge des Kaiſers Maximilian von Mexiko, rechts von der
Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 7. April.
Nibelungenehelug.
Götterdämmerung.
B. M. Nach der heutigen Vorſtellung ſind wir in der Lage,
Entwürfe werden jetzt nach den Bedürfniſſen von Handel und Ver= die ganze vierteilige Tragödie in ihrer Geſamtheit zu überblicken.
kehr im einzelnen feſtgeſtellt, worauf die Ausſchreibung der Arbeiten Mag der Kampf um das Erbe der Welt, welcher allen Dramen
zu Grunde liegt, auch textlich nicht immer ganz logiſch und konſe=
8t. Frankfurt, 7. April. Opernhaus. Die vorgeſtern Abend quent durchgeführt ſein - namentlich im Verhalten Wotans laſſen
Drach ſpielte den Dietrich und Herr Wallner den Conrad Quitzow licher zu Tage treten zu laſſen, hat man ſchon vor Jahren - wenn
brachte den Burggrafen mit leidenſchaftlichem Feuer und ergreifen= eines altdeutſchen Myſterienſpiels zu behandeln, wie man das
phantaſtiſchen Dunkel liegt Nibelheim, enge Schluchten führen hinauf
Gießen, 6. April. Kommerzienrat A. Noll hier, der beſchul= nach der blumigen Erde, die halb als Wieſe, halb als Wald er=
ſcheint
. Licht über dem Wipfel der Eſche baut ſich Walhall in
Fulda, 5. April. Als ein Kurioſum ſeltenſter ArtlWipfel der Eſche beſchattet, ruht Brünhilde, vom Feuerſee umwogt.
blos ein chineſiſches Schattenſpiel. Jeder ſehe mit leiblichen Augen
Wiesbaden, 8. April. Herzog Adolf von Naſſau wird, die Eſche als die Säule des Alls; jeder ſehe, daß eine Tat in
mittag erfolgt von Coblenz aus mittelſt Extrazuges die Weiterreiſe wohnen die Gedanken und hart im Raume ſtoßen ſich die
kommen dadurch daß der Herzog nach ſeiner demnächſtigen Thron= ausnehmen. Statt der Ueberzeugung von einem großen tragiſchen
abgeſtorbene Form uns weit eher den Eindruck eines durch grillen=
Kaſſel 8. April. General von Schlotheim iſt infolge hafte Phantaſie gefertigten Puppenſpiels. Unſere moderne Opern=
bühne
mit ihren weiten Proſpekten und beſtändig wechſelnden Deko=
Herzogin von Galliera ändie Kaiſerin Friedrich rakter der Wagnerſchen Nibelungentragödie. Auf unſerer Bühne
erfährt die Nationalzeitung; daß das Legat von 6 Millionen iſt bei Einſtudierung des Chelus auch auf die möglichſt ſtilgerechte
ung war, daß die Schlußſcene weit wirkungsvoller arranaiert war,
Dresden, 7. April. Anläßlich des fünfzigjährigen Beſtehens der daß ſich über die Bühne nicht nur ein rötliches Licht ergoß, ſondern

[ ][  ]

968
Nr.
Wir dürfen den Nibelungen=Cyklus nicht nur unter die Haupt=
ereigniſſe
dieſer Saiſon, ſondern unter die theatraliſchen Großthaten
der letzten Jahre überhaupt rechnen. Das Publikum muß dieſer
Meinung gleichfalls ſein, denn - was ſeit lange nicht dageweſen-
es
bewillkommnete. den Kapellmeiſter durch ſtürmiſchen Applaus,
als dieſer ſeine Stellung am Dirigentenpult, auf welchem ein höchſt
geſchmackvoller Lorbeerkranz (kein Wagenrad) ruhte, einnahm,
und verſäumte nicht, ihn mit den anderen Mitwirkenden nach jedem
Akte zu rufen. Die großen Partien der Brünhilde und des
Siegfried in denen ſich ſozuſagen kein Ruhepunkt befinden, wur=
den
von Frl. Roth und Herrn Bär mit Kraft und Größe der
Empfindung durchgeführt. Herr Riechmann (Hagen), der anfangs
nicht recht bei Stimme war, machte ſich im Verlauf des Abends.
Geſanglich höchſt wirkſam verlief die Waltrauten=Epiſode (Frl.
Finkelſtein). Nornen und Rheintöchter haben an den Damen
Mayr=Olbrich, Finkelſtein und Jungk vorzügliche Ver=
treterinnen
. Die Rolle des Gunther iſt bei Herrn Feßler gut auf=
gehoben
; in dem großen Racheterzett des 2. Aktes Allrauner,
rächender Gott! Schwurwiſſender Eideshort zu dem 'ſich Brün=
hilde
, Hagen und Gunther vereinen, hielt er ſich in dem Sturm
des Orcheſters äußerſt wacker. Die Gutrune iſt keine Figur, von
welcher man ein großes Hervortreten erwarten kann, weder geſang=
lich
noch ſchauſpieleriſch. Wenn ſie ſich harmoniſch dem Enſemble
einfügt, ſo thut ſie ihre Schuldigkeit. Von Frl. Amslie Schütky,
die ſich auch als verſtäudige Darſtellerin erwies. läßt ſich ſolches
mit gutem Gewiſſen behaupten. Der Chor der Gibichungenmannen
griff kräftig und ſicher ein. Ueber der ganzen Vorſtellung waltete
ein guter Stern.

Statt jeder besonderen Anzoige.
Janny Htrauß.,
Leo Geißenberger,
Verlobte.
Darmstadt
Würzburg
im April 1889.
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Todes=Anzeige.
Tief betrübt machen wir Freunden und Bekannten
die traurige Mittheilung, daß unſere liebe Mutter, Groß=
mutter
und Schwiegermutter
Frau Caroline Oppenheimor
geb. Heil
am Samſtag Nachmittag ſanft entſchlafen iſt und bitten,
um ſtille Theilnahme.
Die Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Dienſtag Nachmittag 4 Uhr vom
Sterbehaus, Ludwigsſtraße 9, ſtatt.

statt jodor besonderen Anneige.
Verwandten, Freunden und Bekannten die ſchmerz=
liche
Anzeige, daß unſer innigſtgeliebter
Herr
Simon Hernsheim
heute Morgen nach längerem Leiden ſanft verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliehenen.
Darmſtadt, den 8. April 1889.
Die Beerdigung findet ſtatt: Mittwoch den 10. April,
Nachmittags 4 Uhr.

Todrs-Anzuige.
Von tiefer Trauer erfüllt zeigen wir unſern Freun=
den
und Bekannten an, daß es dem Allmächtigen gefallen
hat heute Nachmittag unſern lieben Bater, Schwiegervater
und Großvater
Herrn Jacob Diehm,
Lehrer i. P.,
im Alter von 72 Jahren nach kurzem Krankenlager in
ein beſſeres Jenſeits hinzurufen.
Darmſtadt, Chicago und Wiesbaden,
den 6. April 1889.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Carl Diehm.
gamilie Auguſt Rieſinger.
Familie Stefan Metzger.
Familie O. Klingelhöfer.
Die Beerdigung findet Dienstag den 9. April, Nach=
mttags
3 Uhr, auf dem hieſigen Friedhofe ſtatt.

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Bodes-Anzeige.

Statt jeder beſonderen Anzeige hiermit die traurige
Mitteilung, daß unſere gute Mutter, Großmutter, Schweſter
und Tante
Frau Kunigunde Mohr Wwe.
geb. Boesenhagen,
heute Nachmittag 3 Uhr nach langem ſchwerem Leiden
ſanſt entſchlafen iſt.
Darmſtadt, Eſſen, Köln, Mannheim, 8. April 1889.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Peter Friedr. Mohr.
Die Beiſetzung der Verſtorbenen findet in Mannheim ſtalt.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem uns
betroffenen ſchweren Verluſte unſerer innigſtgeliebten Gattin
und Mutter, der Frau
Gliſabethe Hchreiner
geb. Hummel,
ſagen wir allen unſeren innigſten Dank.
Darmſtadt, den 8. April 1889.
Die trauernden Hinterbliebenen:
J. Schreiner u. Söhne.

Dankſagung.

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Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme, ſowie für
die zahlreichen Blumenſpenden und Beileidsbezeugungen bei
dem uns jo ſchwer betroffenen Verluſte unſerer unvergeßlichen
Gattin, Tochter, Schweſter, Schwiegertochter, Schwägerin
und Tante
Houise Mrick, geb. Ebert,
ſprechen wir hiermit Verwandten und Bekannten unſeren herz=
lichſten
Dank aus.
Darmſtadt, 7. April 1889.
Die trauernden Hinterbliebenen.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei. - Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.