AE vnvubvL EDvTIILe
Ahonnement=
prei=
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. m.
Bringerlohn. Auswärzz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen end
regengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
vo Quartal inck Poſtaufichlag
.
152. Tahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werdenangenommen= u Darmſtadd
von de Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Blßer
Schießhausſtraße 11. ſowie auswärs
von allen Aunoneen=Expeditionen.
.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
s 62.
Donnerstag den 28. März.
1889.
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt.
Dem Comitt des Vereins für die Wiederherſtellung der St. Katharinenkirche zu Oppenheim iſt die Erlaubniß zur
Ver=
mſtaltung einer Verlooſung von ſilbernen Münzen mit dem Bilde der Kirche, ſowie des Modells der Kirche aus vergoldetem
Eilber unter der Bedingung ertheilt, daß nicht mehr als 3500 Looſe 50 Pfg. ausgegeben werden, ſowie der Vertrieb der
uoſe im Großherzogthum geſtattet worden.
Ktreffend: Die Berichtigung der Forſt= und Feldſtrafen von der L. Periode 1889-90. Darmſtadt, den 22. März 1889.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Wir beauftragen Sie, alsbald und jedenfalls noch vor Ende dieſes Monats in Ihren Gemeinden in ortsüblicher
Reiſe bekannt machen zu laſſen, daß die Berichtigung der im Monat Februar 1889 gerichtlich erkannten Forſt= und
Feld=
rafen in den erſten 25 Tagen des Monats April 1889 und zwar mit Ausſchluß des 12., 13. und 14. an die betreffenden
Mtrikts=Cinnehmereien ſtattzufinden hat und daß nach fruchtloſem Ablauf dieſer Friſt gegen die ſäumigen Schuldner das für
ſe mit Koſten verbundene Beitreibungsverfahren eingeleitet wird.
[3398
v. Marquard.
Bekanntmachung.
barreffend: Vertheilung von neberſchüſſen der vorhinigen Spar= und Leihkaſſe
Beſſungen.
In Folge Beſchluſſes des Gemeinderaths der vorhinigen Gemeinde Beſſungen
llen aus den Ueberſchüſſen der Spar= und Leihkaſſe Beſſungen 1000 Mk. an die
bm Geſinde= und Taglohnerſtande angehörigen Einleger in dieſe Kaſſe nach
Maß=
abe der Zeitdauer, welche von denſelben zum Sparen verwendet wurde, zur Ver=/
tellung kommen.
Diejenigen Dienſtboten und Taglöhner, welche vor dem 1. April 1888
Ein=
lgen in die Beſſunger Sparkaſſe gemacht haben und von Beſſungen gebürtig ſind
ver in Beſſungen in Dienſt geſtanden haben, werden daher hiermit aufgefordert,
h - im Falle ſie bei der Vertheilung berückſichtigt zu ſein wünſchen - mittelſt
xagebogen bis längſtens 15. April d. J3. zu melden. Die Fragebogen werden
dieſem Zweck von dem V. Polizeirevier, Ludwigshöhſtraße 4, äuf Anmeldung
ogegeben und ſind, mit den entſprechenden Antworten und Unterſchrift, ſowie mit
eſcheinigung der Dienſtherrſchaft verſehen, daſelbſt bis zum gedachten Termin
wie=
r einzureichen.
Darmſtadt den 22. März 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(3147a
Ohly.
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Bekanntmachung.
Bedingungen liegen auf dem Stadt=
Die Herſtellung eines Terrazo=Bodens
den Korridoren des Erdgeſchoſſes im, bauamt, Zimmer Nr. 32. zur Einſicht
Frndnerhaus an der Frankfurterſtraße ſoffen, bei welchem auch die Formulare
ſl im Wege der Submiſſion vergeben für die Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, den 23. März 1889.
uden.
Offerten ſind bis
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
2ienstag den 2. April l. Js.,
J. V. d. O.=B.:
Vormittags 10 Uhr,
Riedlinger, Beigeordneter. (3399
Bekanntmchung.
Montag den 1. April l. Mts.,
Vormittags 1 Uhr,
wird der Dünger aus dem Faſſelſtall,
Beſſungerſtraße Nr. 60, an Ort und
Stelle meiſtbietend verſteigert.
Darmſtadt, den 22. März 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[3337
Ohly.
Das Konkursverfahren
über das Vermögen des Kaufmanns
Leo=
pold Kahn zu Darmſtadt wird nach
ſtattgehabter Schlußvertheilung hiermit
aufgehoben.
Darmſtadt, 12. März 1889.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
[3400
Schäfer.
Bekanntmachung.
Die Heinrich Burbaum Wittwe
in Pfungſtadt betreibt daſelbſt unter der
Firma,Heinrich Buxbaum' eine Müllerei
und Mehlhandel. Dieſelbe hat ihrem
Sohn Heinrich Buxbaum II. Procura
ertheilt.
Darmſtadt, am 26. März 1889.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
[3401
Warthorſt.
120
818
Nr. 62
Bekanntmachung.
Die Verſteigerung im ſtädtiſchen Pfandhauſe, Grafenſtraße 9, beginnt
am 8. April d. Js., Nachmittags 2½ Uhr,
was mit dem Anſügen zur Kenntniß gebracht wird, daß darin Gold, Silber und
Pretioſen, ſowie Kleidungsſtllcke und Weißzeug jeder Art zum Ausgebot kommen.
Ganz beſonders wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die Gold= und
Sil=
bergegenſtände am 9. und 12. April verſteigert werden.
Darmſtadt, den 6. März 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[2438
Ohly.
Letzte Holzuerſteigerung.
1. Mittwoch den 3. April d. J. von vormittags 9 Uhr an,
im Gemeindehauſe zu Arheilgen das zerſtreut ſitzende Holz aus Forſtwartei
Kaltofen, Kleeneck und Steinacker und aus V. 13 Brunnersheegſtück:
Scheiter: 95 Rm. Buchen I. Kl., 215 Buchen II. Kl., 17 Birken, 4 Eichen
I. Kl., 31 Eichen II. Kl., 14 Nadelholz und 25 Rm. Erlen; Knüppel: 191
Rm. Buchen, 26 Birken, 55 Eichen, 12 Nadelholz und 36 Rm. Erlen;
Reiſig: 5250 Wellen Buchen, 750 Eichen, 260 Nadelholz und 20 Wellen
Pappel; Stöcke: 131 Rm. Buchen, 16 Eichen, 6 Nadelholz, 10 Rm. Erlen.
2. Donnerstag den 4. April d. J., von vormittags 9 Uhr an,
zu Forſthaus Einſiedel das zerſtreut ſitzende Holz aus Forſtwartei Einſiedel und
aus Diſtrikt Rottwieſenſchlag:
Scheiter: 170 Rm. Buchen 1I. Kl., 43 Buchen II. Kl., 2 Birken, 2 Eichen
I. Kl., 22 Eichen II. Kl., 4 Nadelholz und 1 Rm. Erlen; Knüppel: 58
Rm. Buchen, 3 Birken, 40 Eichen, 1 Nadelholz und 2 Rm. Erlen; Reiſig:
2360 Wellen Buchen, 740 Eichen, 70 Wellen Nadelholz; Stöcke: 51 Rm.
Buchen, 6 Eichen und 2 Rm. Nadelholz.
Nähere Auskunft durch Großh. Forſtwart Küſter zu Kalkofen, Kniß zu
Meſſeler Fallthorhaus, Löſch zu Koberſtädter Fallthorhaus und Vöglin zu
Einſiedel.
Darmſtadt, 26. März 1889.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
Eckſtorm.
[9402
Konkurs=Ausverkauf.
Die aus dem Konkurſe Eberhard Groſch vorräthigen
großen Muhelnorrathe,
als: Polirte und lackirte Betten, Betttheile, Chiffonier, Vertikow, Pfeilerſchränke,
Kommoden, Kleiderſchränke, Sekretäre, Spiegelſchränke, Tiſche, Stühle, verſchiedene
Garnituren Sophas, Divans, Chaiſelongues, gepolſterte Seſſel, Rohr= und
Klapp=
ſeſſel, Spiegel, Waſchkommoden, Nachtſchränke, Küchenſchränke, Küchentiſche,
Zier=
ſtühle, Ziertiſche, Nähtiſchchen, Eisſchränke, Lampen, Teppiche, Läuferſtoffe,
Tiſch=
decken, Bettvorlagen, Oelgemälde u. ſ. w., in großer Auswahl werden von heute
ab in
H. Reckert's Höbelmagazin,
Mathildenplatz 9,
Gartenſtraße 18,
zu außerordentlich billigen Preiſen ausverkauft.
WGünſtige Gelegeuheit für Brautleute! —
E
WB. Reckert's Möbelmagazin liefert in Folge nur ſolide Möbel. Spezialität:
Bürgerliche Ausſtattungen und vollſtändige Betten zu billigſten Preiſen, ſowie
alle zur Branche gehörige Artikel.
[340:
Prima grobkörnigen
Harseiller Hartweizen-Aries
per ¼ Kilo 30 Pfg.
Vehmste Haccuromt,
aus garantirt reinem Marſeiller Hartweizen=Gries hergeſtellt (kein Bruch)
per ¼ Kilo 30 Pfg.
[3404
Eananuiel Fauld.
Bekanntmachung.
Moſes Meyer von Hahn, Inhaber
der Firma Moſes Meyer, hat ſeinem,
Sohn Meyer Meyer Procura ertheilt.
Darmſtadt, 26, März 1889.
GroßherzoglichesAmtsgericht Darmſtadt I
[3405,
Warthorſt.
Holzverſteigerung.
Montag den 1. April l. Js., von
Vormittags 10 Uhr an,
werden aus dem Domanialwald=Diſtriel
Eichen (Schmellenbruch, Kleineichen):
Scheiter Rm.: 334 Buchen I. Kl,
78 Buchen II. Kl., 3 Eichen I. Kl.
22 Eichen II. Kl., 4 Erlen; Knüppel
Rm.: 146 Buchen, 36 Eichen, 6 Erlen
Reiſig Wellen: 3670 Buchen, 400
Eichen, 100 Erlen; Stöcke Rm.: 65
Buchen, 13 Eichen, 2 Erlen,
an Ort und Stelle verſteigert.
Zuſammenkunft: Kreuzung der
Schmel=
lenbruch= und Waizenbornſchneiſe.
Meſſeler Forſthaus, 26. März 1889.
Großherzogliche Oberförſterei Meſſel.
Heinemann.
(3406
Hechte,
Jander,
Cabliau,
Schellfiſche,
Seezungen.
Auſtern, Caviar, Hummern,
Matjes=Häringe, Bismarck=
Häringe, Kieler Bückinge,
Bratbückinge, Sprotten.
2uoodlu Ubzalllol.
e=
LaRAOAeU,
5 Etm. ſtark,
können billig abgegeben werden.
Ebenſo empfehle Stückkalk,
in Waggonladungen als auch beſten
hydrauliſchen Sackkalk nebſt
Portland-Cement.
Leopold Roinhard.H
Nieder=Ramſtädterſtraße 28.
Brenntannäpfel
liefert per Hektoliter zu 40 Pfg., bei
Entnahme von 10 Hektoliter zu 35 Pfg. ins Haus
Conrad Appel, Samenhandlung,
Promenadeſtraße 61. (1703
Wir empfehlen in nur guter Qualität und in großer Auswahl alle
49=
PurRüIkuuhr AIUub-
Drells, Barchende,
Claumdrells,
Cattune. Damaste,
Bett-Decken und
Bett-Teppiche.
G. und I Leinen,
Handtücher,
Eischtücher und
Gervietten,
Tüllgardinen ete.
Ferner:
vorkteaarn RA zaImI,
rein, (rocken und vollſtändig staubfrel.
Volbaagela Weiley
Hoflieferanten Sr. Königlichen Hoheit des Grossherzogs.
(2733
Marktplatz Nr. 4.
W. Das Einfüllen der Federn und Flaumen lann zu jeder Tagehzeit und in Gegenwart der
ver=
ehrl. Abnehmer ſtattfinden; ferner werden Beſtellungen auf Decbetten, Plumeaux, Kiſſen ꝛc.,
innerhalb 1 bis 2 Tagen auf das Sorgfältigſte ausgeführt.
Vanille-Wlock-Chocolade per ¼ Kilo 90 Pfg.
Liebig's Eleisch Txtract:
per ½
½⁄.
1½ 1⁄₈ Pfund
M. 6.90, 3.75, 205, 108.
Hananauet Farld.
Mein Lager bietet in
Buck=kins, ALammgarnstoffen
für Herren= und Knabenanzüge,
Rochstoſſen, Hosonstoſſen, Westonstoſkon
eine reichhaltige Auswahl für jeden Bedarf.
Partiewaare u. Reſte kommen ſehr billig zum
Verkauf.
P. Verbeuieh, in
Ernst=Audnigsstrasse 22., nahe dem Indnigsplatz.
Halb-Violime, Takelklavier,
ne gute, iſt billig abzugeben.
guterhalten, billig zu verkaufen.
Näheres Expedition.
(3408
(3286
Zu erfragen Expedition.
819
Hochstämmige & niodore
GOOO
nur gute und reichblühende Sorten, prima
Qualität, empfiehlt
B. Roth,
Herdwegſtr. 97.
W Beſtellungen werden auch
Rhein=
ſtraße 3 im Blumenladen
ange=
nommen.
(3291
Weiner'e
HorgomlsGnlſGlh,
Weiner'e
Viersupponnudehn
(Handarbeit), hochfein.
Fhilzpp Weber,
Carlsſtraße 24.
[3409
5
ächtes
und
Malz-Extract-Bonbons
sind keine Geheimmittel, sondern
vollkomen reelle, seit z0 Jahren
be-
währte, d. Magen wohlbekömliche
enmittek,
Ausserst wirksam u. Schleimlösend,
bei Alt u. Jung beliebt. -In allen
Apotheken zu haben.—-
Bonbons 20 u. 40 Pf. Extract 90 Pf.
Man verlange stets pLoeflund'sc.
ſarten, Feld. und
Blumensamen
empfiehlt in guter Qualität
H. Schuchmann Wwo.
Mein Verkaufsſtand befindet ſich auf
dem Marktplatz, gegenüber dem Herrn
Wohnung: Große
Kürſchner Gräf.
(3290
Kaplaneigaſſe 37.
3
Cognad.
2
(Vollst. Ersatz f. französlschen)
kohtes deutsches Wein-Desüllat
8
5 orsten doutsohen Cognao-Bren-
Gruner &Co.,
nerelv.
Glegmar i. 8.
2
Vielmals preisgehrönt.
820
Nr. 62
Ebam
CSGRAIONO
Congross.
in engl. Tüll, weiss U. erEéme,
Stückwaare u. abgepaßt, in jeder Preislage, empfehle
ich in größter Auswahl billigſt.
[2833
Ph. Hchorſenner
Darmſtädter
Fruhhahrs-Pferde- und Joylen-Mlarkt
von
5— 20 Mark, Regen-Haveloks. „ 9- 20 „ Mantelets. „ 7—40 „ Promenaden-Mäntel.. „ 15 — 40 „ Jaauettes „ 4-16 „ Winder-Mäntel 2- 8 „ empfehle das Neueste bei großer Auswahl zu Engros=Preiſen. L. Lehmann-Simot,
E
L.
E Hirchstr. 5.
Auuuuan
Höſtbäume,
am 25., 26. und 27. April 1889
mit Verlooſung und Prämiirung auf dem Viehmarktplatz nüchſt den
Bahn=
höfen, zu welchem der Verein die geehrten Herren Rüch'er, Verkäufer und
Häufer freundlichſt einladet.
Muſterung und Prämirung von Pferden und Fohlen am 25. April 1889,
Vormittags 9 Uhr, Prämienvertheilung. Nachmittags 3 Uhr, wozu
nam=
hafte Geldpreiſe und Diplome vorgeſehen ſind.
Die Verlooſung findet ſtatt am 27. April, Nachmittags 4 Uhr, im
Aus=
ſtellungsgebäude.
Zur Ausgabe lommen 20,000 Looſe, per Stück 2 Mark.
Gewinne: 1 eleganter Wagen (Zweiſpänner) mit zwei Pferden und
completem Geſchirr im Werthe von ca. 6000 M. 1 Reitpferd mit Sattel
und Zaum im Werthe von ca. 2000 M, 1 Stuhlwagen mit 1 Pferd und
Geſchirr im Werthe von ca. 1700 M. 16 Pferde oder Fohlen im
Ge=
ſammtwerthe von 10,000 M., 315 andere Gewinne im Geſammtwerthe
von 4300 M.
Den Vertrieb der Looſe haben wir dem Herrn Moritz Strauss junlor
in Mainz im alleinigen General=Debit übertragen.
Der Pferdezucht=Verein im Großherzogthum Heſſen.
Section: Pferdemarkt Darmſtadt.
(3410
beſte Sorten, extra ſtarke, tragbare, in
jeder Form; ſehr ſchöne
Horbreben ete.
empfiehlt
C. Vöhker,
untere Hügelſtraße 75.
H. Hoack's Handelsgärtnerei
empfiehlt Blumen, Gemüſe= u. Gras=
Samen beſter Qualität; Obſt,
Zier=
bäume u. Sträucher, Coniferen und
Uberhaupt alle ins Gartenfach
einſchlagen=
den Artikel in reichſter Auswahl.
Preis=
verzeichniſſe über obiges gratis. (3412
Feinſt gemäſtete diesjährige
ſäuse und Enten, sahwere
Velschhahnen, Capaunen,
Junge Hahnen und Tauben,
Suppenhühner
(3413
empfiehlt billigſt
Kiesſtraße
A. Eöbel,
II.
Frisch: E lobend.
la. Winter-Rheinsalm
M. 2.60.
Steinbutt 1.30, Hummern 2. 50,
Seezungen 1. 30, Hechte
75) Karpfen - . 90,
Zander
40,
Cabliau 50, Bärſche
40.
Schellfiſche -35, Breſem
Gewäss. Labberdan
40 Pfg.,
Gewäss. Stockſische
25 Pfg.
Rehto Honickond. Brathüchingo
10 Stück 60 Pfg.
Fhilipp WNober,
Carlsſtraße 24. (3414
operntorte
zu
Wagnor's Hibolungon
vorräthig bei
G. V. Aeyer,
Buch= und Kunſthandlung,
Wilhelminenſtr. 21.
Apfelwein
Gelbe u. rothe Frühkartoffeln
zu verkaufen Kiesſtr. 41.
(3270
⁄7 Hausmacher=,
Womor d eier=,Schnitt= Mudoln
mit Kochrezepten für Suppe und
Gemüs=
keine ſogen. Fabrik=Nudeln) bei (13049
C. Matzinger und M. Manck.
Ph. Huwerth, Roßdörſerſtr. 21,
verſchiedene vorzügliche Qualitäten im
Ausſchank, Flaſchen u. Gebinden empfiehlt
ſeorg Wobor,
n„zur Ludwigshallen - Obergaſſe 12.
Niederlage in Flaſchen und Gebinden
bei den Herren:
Hch. Keßler, Wilhelminenſtr. 10.0
[ ← ][ ][ → ] ſind eingetroffen und bietet mein Lager die großartigſte Auswahl in ſiylvollen Muſtern zu allen
Preiſen, darunter Partien zu Mk. 3.50 und Mk. 4 per Fenſter.
. 50
2.A
Eichborgs Hachſolgor,
Großh. Zoflieferant.
(3416
lin grossor Schöner Hund.
3½ Jahre alt, ſchwarz von Farbe,
preis=
würdig zu verkaufen.
Zu erfragen in der Expedition. (308.
Ein ſchweres, 7 Jahre altes
Inorddeutſches
Zugpferd
ü verkaufen Heidelbergerſtr. 75a.
341]
Wasch-Schränkchen
15 M., Nachtſchränkchen 5 M.
ind wieder vorräthig. Mühlſtraße 25 in
er Schreinerwerkſtatt.
[(3418
Mehrere Sorten,
os. Abolz Hearſoſieln
u verkaufen. Arheilgerſtr. 33. (3419
Engliſche Salatkartoffeln
ve Mäuschen), weiße Salatkartoffeln,
oͤndol wie gelbe Früh=Johanniskartoffeln
zu verkaufen bei Ch. Eß, Heidelberger=
„2
naße 15a.
(3420
16
6s
bo Peſſunger Carlsſtr. 98 ſind
Frühroſen=
bsO Kartoffeln zu verkaufen.
[342.
2030) Ludwigsſtraße 19,5
Zim=
mer nebſt Zubehör, an eine ruhige
Familie z. verm. Karl Rittershaus.
2130) Soderſtr. 79 im 3. Stock ein
ouch 2 unmöblirte Zimmer zu verm.
2293) Ecke der Kies= u. Wie=F
nerſtraße 85 iſt der 2. St., 4 Zim= 8
mer, Küche u. ſonſt. Bequeml. zum
25. Mai zu verm. Preis 440 M.
boe
2448) Beſſungerſtraße 15 iſt der
Stock, beſt. aus 4 Z., und die
Man=
ſirde, zuſ. od. getrennt, mit allem Zubeh.
7 Verm. Bis Mai beziehbar.
2686) Hochſtraße 23. mittl. Stock,
neu hergerichtet, an ruhige Familie
als=
bald zu verm. Näheres parterre.
3295) Steinſtraße 22 eine neuherg.
Wohnung, mittl. St., 5 geräum. Zim.,
Gas= u. Waſſerltg., Cloſet u. ſonſt.
Be=
quemlichkeiten per 1. Juli ev. auch früher,
an ruhige Leute zu verm. Einzuſ. von
10-12 Vorm. u. 3-5 Nachm.
3296) Zwei neue Wohnungen,
Beletage und 2. Stock, je 4 Zimmer,
Speiſekammer, 2 Bodenkammern und zwei
Kellern, Cloſet und Bleichplatz, bis 1.
April. Näheres Carlsſtr. 10.
Rheinſtraße 28.
Beletage 8 große u. 2 kleine
Zimmer und, alle ſonſtige
Bequemlichkeiten per 1. April
zu vermiethen.
[3422
5423) Geiſtberg 6 eine Wohnung
zu vermiethen.
7 Gear.
Joges
14
LGGL, Magalind G6.
2131) Ernſt=Ludwigsſtr. 20 ein gr.
Laden mit anſtoßender Wohnung.
mit daranſtoßendem
St.
SEin Laden Zimmer, mit oder
ohne Wohnung, in frequenter Lage ſofort
zu vermiethen. Näh. Carlsſtr. 10.
3200) Alexanderſtr. 6 im Hinterbau
ein schöner Saal, ſeither Probelokal
des Mozartvereins, per 1. Juli
ander=
weitig zu verm.
F. Heißner.
3011) Zimmerſtr. 3 möblirte
Zim=
mer zu vermiethen.
3087) Niederramſtädterſtraße 55
zwei möbl. Zimmer im erſten Stock.
3204) Kapellplatz 8 ein klein. möbl.
Zimmer zu vermiethen.
3209) Mühlſtraße 12 im mittleren
Stock ein möblirtes Zimmer ſofort zu
vermiethen.
3299) Mathildenpl 3. möbl. 8. ſof.
3424) Carlsſtr. 53½ Beletage
ein=
fach möbl. Zimmer mit ſep. Eingang.
3425) Ludwigsſtr. 1. 2. St., zwei
große, ſchön möbl. Zimmer zu vermiethen
ev. auch einzeln.
3426) Ballonplatz? zwei ſchön möbl.
Zimmer ſofort beziehbar.
Schöner Gartenkies
kann geliefert, ſowie an der Grube
ver=
käuflich abgegeben werden.
[3227
Chr. Eß, Heidelbergerſtr. 75a.
Ein ſchöner großer Garten
im hohlen Weg ſofort zu verpachten.
Näheres Schloßgaſſe 33.
3428
Sehr schöner Ess
unentgeldlich abzugeben.
Hellerei Hanauer-Hoſ.
Dieburgerſtraße 89. (3111
„
4
Mduraih.
41
1
144
W
Auutn
2451) Ballonplatz 11, I. Stock, Vorderh.
ein gut möbl. Zimmer, ſepar. Eingang,
gegenüb. dem Schulhaus.
2745) Carlsſtr. 57part. 2
ineinan=
dergehende freundlich möbl. Zimmer per
1. April.
Möblirte Zimmer,
mit oder ohne Penſion. Neckarſtr. 18,
2. Etage.
[2953
miethet 260 M. jährlich
6 freundl. gr. Zimmer,
b6N Küche m. Waſſerl., Spei=
Scher, Hof, Keller, Bleich=
garten ꝛc. Gegend waldig,
ſchön, geſund. Höhere Schulen am Platze.
Adr.: E. 48 postl. Heppenheim. (3429
Eine der älteſten u. bedeutendſten
Jobonsvorsich.- Gesollschafton
mit nicht unbedeutendem Incaſſo ſucht
für Darmſtadt einen tüchtigen
Vertreter.
Franko=Offerten mit Referenzen=Aufgaße
unter T. 5666 an Rudolf Moſſe,
Frankfurt a. Main.
822
Nr. 62
Franks Sellen=Büreau,
[3430
9 Eliſabethenſtraße 9,
empfiehlt ſich den hochgeehrten Herrſchaften auf bevorſtehendes Ziel.
Am 14. Mai 1888 ſchreibt Frau
Adelina Patti-Micolini:
Mit großem Vergnügen theile ich Obnen mit, daß ich die Sundmandel.
Hlele gebkaucht habe, die Sie einführen, und habe ich gefunden, daß ſie
wahr=
haft wirkſam iſt und viel beſi r als andere Präparate, die als Präſervatv der
Haut gebraucht zu werden pflegen, ſich bewährt bat. Dieſe Sandmändelkleſo
wird von jetzt ab den bevorzuzten Platz an meinem Toilettentiſche einnehmen.
Adelina Patti-Aicolinl.
Mit ergebener Hochachtung
Prehn's Sandmandelkloie
hat ſich in Folge ibrer außerordentlichen Wirkſamleit einen Weltruf erworben.
Man verlange ſtets Prehn's Sandmandelklele und laſie ſich nichts Anderes
aufreden. Stets vorrätbig in Büchſen 6 Pf., 1 und 3 Mk. allein echt
Louis Hein Hachf. Wois ≈ Egenolf. Ludwigstr. 18.
Sohmitt, Seifenfabrikant. Kirchstrasse 4.
Grossherzogliohes Hoſtheator.
Die Einſendung der noch rückſtändigen Koſtenrechnungen über Leiſtungen
und Lieferungen füe das Großherzogliche Hoftheater und die Hof muſik wird bis
ſpäteſtens am 10. April 1889
erbeten. Für jede Rubrik ſind die in doppelter Ausfertigung einzureichenden
Koſtenrechnungen getrennt aufzuſtellen. Die bezüglichen Beſtellſcheine müſſen
bei=
gefügt werden.
Die nach dem obigen Termin einlauſenden Rechnungen können erſt bei der
nächſen Abrechnung Berückſichtigung finden.
[3435
Darmſtadt, den 27. März 1889.
Großherzogliche Hoftheater= und Hofmuſik=Direktion.
WO.
AoAAARAAOA
Hoflieferant Sr. Majestit des Deutschen Kaisers und
Königs von Preussen ete.
Dampf.
Bronnoroi,
Bonn a. Rh.
Borlin
Antwe
Gegr. 1837. empfiehlt ihre rühmlichst bekannten Specialit
6ogr. 1837.
1⁄)
15⁄₈
H.
Gobrannte Java-Hafkee's.
zuzu4
H Miederlagen in Darmstadt bei Carl
Matzinger, Wilhelminenstr. 11, E. Fuld, ”,
1
Kirehstr. 1. F. Buss, Dieburgerstr. 9, Moriz Landau, Mathildenplatz I.
Fr. Pröscher, Kirchstr., Georg Liebig & Co., Louisenstr. 10, Clemons
Behle am Markt, L. J. Haonzel, Rheinstr. 37. Carl Löhr, Promenadestr. 27.
Frau S. Endner, Soderstr. 52, Ph. Huwerth, Rossdörſerstr. 21, Frau E.
Nagner Wwe., Ecke Rossdörfer- und Wienerstrasse, Ph. Greinert,
Ecke der Carls- und Kiesstrasse, C. Schmonger, Rheinstrasse 14, L.
lacoby Huo., Rossdörferstrasse 14; in Bessungen bei Kug. Marburg,
Carls=
strasse 54, kr. Rost, Carlsstrasse 5, A. Weinmann, Carlsstr. 8; in
Gries-
heim bei lac. Keller; in Eborstadt bei Foist Simon; in Gross-Zimmorn
bei lust. Hottes W.; in Ober-Ramstadt bei Ph. Jacoby; in Pfungstadt
[6124
bei L. Blum & Hrch. Schulz.
2891) Brave Mädchen mit guten
Zeugniſſen ſuchen auf Oſtern Stelle durch
Frau Katzenbach, Stellen= Bureau,
Alexanderſtraße 15.
Eine Erzieherin
evang., mit ſehr guten Zeugniſſen, ſucht
Stelle. - Gefl. Offerten unter L. M.
an die Exped. d. Bl.
ſ330)
3438) Brave Mädchen, welche kochen
koͤnnen, ſowie Haus=u. Kindermädchen
kann ich beſtens empfehlen. -
Stellen=
büreau Frau Luckhaupt, Grafenſtr. 16.
3439) Eine ig.
od. Aushülfſtelle.
Frau ſucht Laufdienſt
angegaſſe 47 i. Lad
3440) Ein Mädchen v. Lande ſucht
Stelle. Kiesſtr. 11 Hinterhaus.
F.
„
in Schüler findet gute und billige 3437) Grafenſtraße Nr. 33 ein braver
Penſion. Wo? ſagt die Exp. (3221 Burſche zum Brodausfahren geſucht.
3441) Ein brabes beſſ. Hausmädchen
ſucht auf Oſtern Stelle, ſowie
Landmad=
chen, die ſchov gedient haben, ſuchen Stelle
durch Frau Katzenbach, Alexanderſtr. 15.
3442) Ein Mädchen von 20 J., in
Küche und Hausarb. bew. m. gut. Zgn.,
ſucht ſofort Stelle. Holſchuh, Holzſtr. 13.
3443) Ein zuverläſſ. Mädchen ſucht
Monaldienſt. Niederramſtädterſtr. 18.
3444) Mädchen vom Lande mit gut.
Zeugn. kann ich den geehrten Herrſchaften
beſtens empfehlen.
Frau Reßling, Markt 7.
3445) Ein tücht. beſſ. Hausmädchen,
im Nähen, Waſchen u. Bügeln, ſowie in
feinſten Stickereien gewandt, ſucht für ſof.
Stelle hier od. auswärts; auch ein
Kin=
dermädchen. Fr. Hartmann, Ritterg. 3.
3446) Eine junge Frau empfiehlt ſich
im Waſchen und Putzen.
Näheres Expedition.
3447) Ein Mädchen von 20 Jahren
ſucht Monatsſtelle ſoſort.
Näheres Frau Fiſcher, kl. Ochſengaſſe 6.
3302) Ordentliche Müdchen m. guten
Zeugniſſen empfiehlt auf Oſtern Becks
Stellenbüreau, Mathildenplatz 11.
3448) Ein geb. ält. Fräulein wünſcht,
Stelle als Haushälterin bei älterem Herrn
oder Dame. Näheres in der Expedition.
3449) Eine alleinſt. Wittwe, die
kochen kann, im Waſchen u. Putzen tüchtig,
ſucht Stelle. Näh. Frau Hartmann,
Ecke der Markt= und Rittergaſſe 3.
La⁄
Mauhunh” 5 3450) Laufmädchen
Heinrichſtraße 16, parterre. geſucht obere
köchin für baldigen Eintritt geſucht.-
Auch tücht. br.½ Mädchen, welche kochen
können, auch vom Land.
Stellenb. Frau Hartmann, Markt= u.
Rittergaſſe am Schloßgraben.
1i4d)
3452) Müdchen, welche bürgerl. kochen,
ſerhalten recht gute Stellen auf Oſtern.
Frau Neßling, Markt 7.
3453) Stellen finden durch Frank's
Stellenbüreau, Eliſabethenſtr. 9:
1 perfekte Köchin und ein
Haus=
mädchen nach Frankfurt, eine bürgerliche
Köchin (20 Mark Lohn monatlich) nach
Mainz, eine Kinderfran, 40-45 M.,
verſchiedene Kinderwärterinnen, ein
Herrſchaftsdiener u. ein Hausburſche.
3454) Mädchen, die kochen können,
ſowie andere brave Mädchen, erhalten
ehr gute Stellen.
Stellenbureau Röſe, Schützenſtr. 14. part.
3455) Ein älteres Mädchen,
wel=
ſches alle Hausarbeiten verſteht und kochen
kann, gegen hohen Lohn geſucht, für eine
ältere Dame. Zu erfragen Rheinſtraße 1,
ſeine oder zwei Stiegen hoch, von 3 bis
4 Uhr und 7 bis 9 Uhr Nachmittags.
3250) Eine tüchtige, gewandte
röwCar,
Joh naut”1
für ein Kurz=, Wolle= und Modewaaren=
Geſchäft, ſowie ein Lehrmädehen
ſſucht. — Offerten mit Abſchrift von
Zeugniſſen und Angabe der
Gehaltsan=
hnl Füche unter T. L. an die Expedition.
ſlosucht oin tücht. Hädehen,
velches bürgerl. kochen kann und
Haus=
weit verſteht, für dauernde Stellung auf
7tern. Louiſenſtraße 4, I.
3457)
Eine tüchtige
Maſchinen=
dr beiterin geſucht
Ernſt=Ludwigsſtraße 14.
3258) Tüchtiges Dienſtmädchen auf
Mern geſucht. Eliſabethenſtr. I. 1. St.
3458) Grafenſtraße Nr. 33 eine
rein=
iche Frau zum Wecktragen geſucht.
Einige Arbeiterinnen für
Feld und Garten
on jetzt bis zum Winter geſucht.
[(3376
Dieburgerſtraße 45.
3377) Einen ſoliden Hausburſchen
H. Sonnthal, Hofvergolder,
icht
Eliſabethenſtr. 14.
Ein tüchtiger Schloſſer
ſidet dauernde Arbeit.
[3263
Näheres in der Expedition.
3459) Zwei tüchtige Arbeiter ſucht
hh. Sachs, Schreinermſtr., Schießhausſtr.
3379) Eine reinliche Frau od.
Mäd=
ſen zum Wecktragen geſucht.
Friedr. Ewald,
kath. Kirche 12.
Tüchtiger geprütter Heizer
Pſucht, der gute Zeugniſſe nachweiſen!
(3460
nn.
Wm. Holtz, Eſchollbrückerſtr. 8.
Nr. 62
50l¼
(ul.
823
Fachabtheilungen: Bauschule, Ingenieurschule (kür Bau Ingenieure und
kur Cultur-Ingenieure), Maschinenbauschule, Chemisch-technische Schule (kür
Chemiker und für Pharmacenten), Vathematisch naturwissenschaftliche Schule,
Elektrotechnische Schule und Einjähriger Cursus für Geometer I. Glasse.
Anmeldungen für das Sommersemester 1889 werden bis zum 23. April
entgegengenommen. Beginn der Vorlesungen am 24. April. Progamme sind
unentgeltlich von unserem Secretariat zu beziehen. Die Direction: Dr. Kittler.
2
Im grosson Saale des Caalbauos:
[3392
des norweg. Nordlichtforſchers Aſtronomen
Sophus Tromhold
aus Chriſtiania,
erläutert durch hunderte großer Lichtbilder.
l. Vortrag Donnerstag 28. März 1889, Abds. 8 Uhr: Der Mond.
Il. Vortrag Freitag 20. März 1889, Abds. 8 Uhr: Die Sonne.
ull. Vortrag Samstag 30. März 1889, Abds. 8 Uhr: Das Planetenſyſtem.,
W. Vortrag Sonntag 31. März 1889, Abds. 8 Uhr: Die Sternenwelt.
Billets ſind für jeden einzelnen Vortrag: Sperrſitz 2 Mk., Saal 1 Mk.,
Schülerkarte 50 Pfg. - Billets für den Cyclus von 4 Vorträgen:
Sperr=
ſitz 6 Mk., Saal 3 Mk., Schülerkarte 1½ Mk., in der Hofmuſikalien=
Handlung von Georg Thies und Abends an der Kaſſe zu haben.
Holländiſche Tchellfiſche,
M.
guL GrUthumiugk,
friſch eingetroffen.
AUU UAUGU,
Mathildenplatz I.
[3462
Hamburger Eugros=Lagor,
Ludwigsſtraße 5.
B In großer Auswahl und concurrenzfreien Preiſen. -*
Minderkleidehen, Tricot, Wolle von M. 2.10 an.
Hinderkleidchen, geſtrickt, „ „ „ 2.25 „
„ 0.70 „
Hinderjückchen,
„
Winderjäckchen,
Baumw.
0.25
&am; Landsshuho. 3463
Fänstlinge
GOIdboIH
AATh
darunter eine complet fünstlich eingerichtete
Wohnung von 8 Piscen,
zu deren gefl. Einſicht hochverehrliches Publükun ganz ergebenſt einlade.
Diese T4 Timmer repräſentiren 8 vollſtändige Einrichtungen nebſt
Küche und Badezimmer und bewegen ſich im Preiſe von M. 400 bis M. 6500,
ſo daß ſie für den einfachſten bis zum feinſten Geſchmack arraugirt ſind.
Das Fabrikat der Möbel iſt im Verhältniß ſeiner Güte das denkbar billigſte,
beherrſcht gegeuwärtig den Weltmarkt und iſt bezüglich ſeiner accuraten, gediegenen
Ausführung von keiner Konkurrenz übertroffen.
Da ich in Verbindung mit einem der erſten Mainzer Möbel=Architekten ſtcehe,
befinden ſich ſtets in den Muſterzimmern neue Modelle, die an Schönheit der
Formen ſich vor allen anderen Fabrikaten ganz beſonders auszeichnen; dieſelben
werden in meinen Schaufenſtern nicht ausgeſtellt.
Ein Damen=Schneider
geſucht, welcher in ſeiner Wohnung auf
Stück arbeitet.
Naͤheres in der Expedition.
[3261
3464) Ein Keſſelſchmied, ſowie
mehrere Jungen finden dauernde Arbeit/
bei gutem Verdienſt.
Gebrüder Roeder.
Ein Hausburſche
um ſofortigen Eintritt geſucht.
Jacob Scheid,
Eiſenhandlung. (3316
3465) Tüchtiger Fuhrknecht
ſeſucht, der mit Lang=und
Stammholz=
ahren umzugehen verſteht.
Wm. Holtz, Eſchollbrückerſtr. 8.
3466) Zum Austragen
ird ein braver Junge von
Nachmit=
u9s 4 Uhr an geſucht von
E. Götbig-Rockel.
3467) Ein junger Mann mit den
öthigen Vorkenntniſſen und ſchöner
Hand=
hrift für unſer kaufmänniſches Bureau
8 Lehrling geſucht.
Gebrüder Rooder.
Nr. 63
ſeschäſtsFröſſnung und Empfohlung.
825
Mit Gegenwärtigem erlaube mir die ergebene Mittheilung zu machen, daß ich
mit 1. April d. J. am hieſigen Platze
Ernst-Ludwigsstrasse Nr. 20
61 Haler. ud Welssbinder-desohält
eröffnen werde.
Durch langjährige Thätigkeit in größeren Geſchäften Deutſchlands glaube ich
allen Anforderungen Genüge leiſten zu können.
Mein Uuternehmen einem gltigen Wohlwollen beſtens empfehlend, zeichnet
Hochachtungsvoll
Georg Emes.
(3074
RALAN
3468) Ein zuverläſſiger Mann zu
Pferden geſucht. Näh. 1. d. Exp. d. Bl.
e
Lebend.
Friſch.
Rheinſalm, Auſtern,
Turbot,
Aal,
Seezungen, Hechte,
Zander,
Karpfen,
Bräſem,
Cabliau,
Schellfiſche, Backſiſche.
Friſche grüne Häringe,
Nonickendamer Bratbückinge,
gewäſſerten Stockfiſch,
Labberdan,
Lieler Bückinge u. Sprotten.
Bismarck=Häringe.
Gobr. Hösingor,
[3469
Hoflieferanten.
473) Per 1. Juli ev. früher ſucht ein
durch=
us tüchtiger Kaufmann geſetzteren
ters, der einige Tauſend Mark
Kau=
un leiſten kann, eine Lebensſtellung als
uchhalter oder Korreſpondent für Deutſch
nd Franzöſiſch in einem Engros= oder
Fbrikgeſchäfte.
Feinſte Referenzen zu Dienſten.
Gefl. Off. unter C. M. an d. Exp. d. Bl.
Gartenland
2622
ſche in der Nähe zu miethen.
l. Völker, untere Hügelſtr. 75.
zum Beſten des Lehrerinnenheims und der Kunſthalle.
Weitere gütige Gaben gingen ein von: Frau Kleinſchmidt. Frau E. Hoffmann.
Frau A. Reininger. Frl. Gandenberger. Frl. A. v. Schenk. Frl. A. und E. Knorr. Frl.
E. und A. Rößler. Schloſſer Möſer. Modiſtin Hermann. Frl. Scharmann. Herr Anton.
Herr Erb. Herr Schödler. Herr Orth=Eichberg. Frau Vietor. Buchhändler Schlapp.
Kaufmann Saͤnger. Kaufmann Möſer. Kaufmann Rittershaus. Kaufmann Henkel.
Kaufmann Berbenich. Kaufmann H. Meyer. Kaufmann Schmitt. Kaufmann Nothnagel u.
Weiler. Kaufmann Dexheimer Söhne. Kaufmann Krützinger. Frau Dettweiler. Frau
v. Grancy. Frl. Stengel. Frl. Urich. Herr Theodor Schwab. Frau V. Schwab. Gebr.
Becker. Spengler Rühl. Frau Rudolf Wittich. Frl. Luiſe Göbel. Spengler Rockel.
Bürſtenbinder Hartter. Frau Falkenſtein. Korbmacher Knaub. Frl. A. Weber. Frl.
H. Brumhardt. Frl. Kumpa. Frau v. Stwolinska. Frl. A. Wenck. Dreher Baumbach.
Steuerrat Krumhauer. Rentner Müller. Herr Guntrum, L. und G., Bensheim. Frau
Auler, sen. Frau Diefenbach, Auerbach. Frau Renner. H. Nungeſſer. Frau Miniſterialrat
Uſinger. Frau Karl Auler, Bensheim. Herr Louis Auler, jun., Bensheim. Ludwig Heyl
Sohn. Kaufmann Watzinger. Frau Meiſter. Frau Dr. Georg Merck. Geh. Baurat
v. Hügel. Frau und Frl. Eppert. Frl. Stauffer. Superintendent Sell. Frl. Gerlach.
Frl. Stauffer. Möbelfabrikant Bechtold und Frau. Kaufmann Reinemer. Frau Schreger.
Frau Becker.
Jr. Artur Hoftmann,
Hügelstrasse 4,
hat ſeine ärztliche Praxis wieder über=
(3332
nommen.
Jwei anſtänd. Arbeit können Koſt und
2) Wohnung haben. Gr. Ochſeng. 5
[3470
Vorderh., 2 St.
Einladung
zu
Vorträgen über die
ſieben Sendſchreiben,
Off. Johannes, Cap. 2 u. 3.
„Das Sendſchreiben an den Engel der
Gemeinde zu Epheſus”
Donnerstag den 28. März. Abends
8 Uhr, Schützenſtr. 9 Hinterhaus.
II.
„Das Sendſchreiben an den Engel der
Gemeinde zu Smyrna”
Sonntag den 31. Mürz, 6 Uhr
Abends, ebendaſelbſt.
Der Eintritt iſt frei.
3471
G. Täubner.
3308) Eine junge Frau ſucht Beſchäft.
im Waſchen u. Putzen. Näheres große
Ochſengaſſe 35 Manſ.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synaaoge).
Samstag den 30. März.
Vorabendgottesdienſt um 6 Uhr — Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30 Min.
Predigt um 9 Uhr 15 Min.
Sabbathausgang um 7 Uhr 10 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
Hr. Religionsgeſellſchaft.
Samstag. 30. März: Vorabend 5 Uhr 55 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachm. 4 Uhr 30 Min.
Sabbathausgang 7 Uhr 15 Min.
Wochengottesdienſt. VonSonntag 31. Märzab.
Morgens 6 Uhr 15 Min.
Nachm. 5 Uhr 30 Min.
W. Dienstag den 2. April.:
Rausch Chandesch Hisan.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 28. März.
4. Vorſtellung i. d. 8. Abonnementsabteilung.
Blaue Karten gültig.)
Der Ring des Hibelungen.
Bühnenfeſtſpiel in 3 Tagen und einem
Vor=
abend von Richard Wagner.
Das Rheingold.
Anfang 7 Uhr. Ende nach ¼10 Uhr.
Freitag. 20. März.
5. Vorſtellung i. d. 8. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.)
Mit fremden Federn.
Luſtſpiel in 4 Akten von Carl Schönfeld.
Zum erſtenmale wiederholt:
Coeur=Dam e.
Luſiſpiel in 1 Akt von Max Bernſtein.
Anfang 7 Uhr. Ende nach 10 Uhr.
121
Politiſche Ueberſicht.
Deulſches Reich. Der Kaiſer nahm am 26. an dem im Valais
des Reichskanzlers ſtattgehabten parlamentariſchen Mahle teil.
Wie in Braunſchweig verlautet, beabſichtigt Kaiſer Wilhelm
demnächſt dem Regenten Prinzen Albrecht in Braunſchweig einen
Beſuch abzuſtatten; für den Beſuch iſt der 8. Mai (Geburtstag des
Regenten) in Ausſicht genommen, jedoch iſt es nicht ausgeſchloſſen,
daß der Beſuch auch ſchon früher ſtattfindet.
Der Reichstag erledigte am 26. eine Rechnungsvorlage und
ſetzte ſodann die zweite Leſung des Genoſſenſchaftsgeſetzes fort.
Nach längerer Debatte wurden die die Zwangsreviſion betreffenden
Paragraphen unter Ablehnung der Schenck'ſchen Aenderungsanträge
durchweg nach den Kommiſſionsbeſchlüſſen genehmigt.
Das preußiſche Abgeordnetenhaus genehmigte am 26. nach
unerheblicher Debatte die Sekundärbahn=Vorlage in dritter Leſung.
verwies die Vorlage betreffend die Relikten evangeliſcher Geiſtlichen
in den neun alten Provinzen an die Budgetkommiſſion und
ge=
nehmigte in zweiter Leſung den Geſetzentwurf betreffend die
Aenderung des Geſetzes über die Erweiterung der Witwen= und
Waiſenkaſſen der Elementarlehrer. Ferner nahm das Haus die
Reſolution der Unterrichtskommiſſion auf Vorlegung eines Entwurfs
an, welcher die Penſionsverhältniſſe der Relikten der
Elementar=
lehrer analog und nach Muſter der Vorſchriften für unmittelbare
Staatsbeamte regeln ſoll, und erklärte hiermit die einſchlägigen
Petitionen für erledigt.
Der ehemalige württembergiſche Miniſter Frhr. v. Varnbüler
iſt am 26. in Berlin im Hotel Kaiſerhof geſtorben.
Heſterreich=Angarn. Die Regierung brachte im ungariſchen
Abgeordnetenhaus einen Geſetzentwurf ein betr. die Verſtaatlichung
der erſten ungariſch=galiziſchen Eiſenbahn und der ungariſchen
Weſtbahn. Nachdem zunächſt eine beſondere Abſtimmung über das
zweite Dienſtjahr der Freiwilligen mit 254 gegen 145 Stimmen in
namentlicher Abſtimmung abgelehnt war, wurden 88 24 und 25
des Wehrgeſetzes in unveränderter Faſſung mit 253 gegen 144
Stimmen angenommen, ebenſo hierauf auch die hierzu von der
liberalen Partei beantragte Reſolution mit großer Mehrheit. Die
Abänderungsanträge der Oppoſitionellen wurden ſämtlich abgelehnt.
Unterrichtete Kreiſe betonen, daß der ungariſche Miniſterwechſel
keineswegs ein Zugeſtändnis an die Oppoſition bedeute, vielmehr
den Wünſchen der eignen Partei Tisza's entſpreche oder die
vor=
handenen Lücken im Kabinet fülle. Tisza entſchloß ſich, das
Miniſterium des Innern zu übernehmen. Szöghenhi, deſſen
Be=
rufung Sonntag in gleichzeitiger Audienz Kalnoky's und Tisza's
beim Kaiſer verhandelt ſein dürfte, zeigte ſich nicht geneigt, ſeine
Wiener Stellung gegenwärtig umzutauſchen. Szilagyis Berufung
zum Juſtizminiſter iſt wahrſcheinlich, jedoch noch nicht beſtimmt.
Uebrigens ſoll Szilagh nicht Gegner der Wehrgeſetze ſein; er
ſtimmte nur gegen 5 14, nicht gegen 8 2. Handelsminiſter wird
Graf Julius Szaparh.
Die „Vol. Korr.- meldet aus Belgrad, der Sektionschef im
Auswärtigen Amte, Chriſtiſch, werde demnächſt zum Generalkonſul
in Solonichi ernannt; zu deſſen Nachfolger ſei Profeſſor Gyajas,
eines der hervorragendſten Mitglieder der radikalen Partei
aus=
erſehen.
Franſtreich. Die Kammer nahm mit 387 gegen 137 Stimmen
den Antrag, betreffend Reorganiſierung des Dienſtes der
General=
ſchatzmeiſter, an. Der Finanzminiſter ſprach ſich dagegen aus. Der
Kriegsminiſter v. Freyeinet unterbreitete der Kammer einen
Geſetz=
entwurf über die Erlaubnis des Tragens der militäriſchen
Uni=
form. Die Rechte unterbricht den Miniſter wiederholt durch
Zu=
rufe. Der Entwurf verfügt, daß Offizieren des Landheeres und
der Marine, ſofern ſie nicht aktiv Dienſt thun, das Tragen der
Uniform nur in den vom Reglement vorgeſchriebenen Fällen
ge=
ſtattet iſt. Die Vorlage ſoll verhindern, daß die Gerichte die
Offiziere der Reſerve und der Territorialarmee freiſprechen, wenn
ſie den Beſtimmungen des Reglements entgegen Uniform tragen.
Bei der Prüfung des Rechnungsabſchluſſes für 1881 erſucht
d Aillieres (Rechte) den Finanzminiſter, 28000 Fres: wieder
bei=
treiben zu laſſen, die damals verwandt wurden, um die
Unter=
ſchlagungen eines Beamten zu decken. Finanzminiſter Rouvier
er=
klärt, er ſei nicht ſicher, ob die Summe dem Staatsſchatz zukomme.
Auf Antrag des Miniſters wird die Angelegenheit dem Ausſchuß
überwieſen.
Das boulangiſtiſche Komite beſchloß, demnächſt in Paris ein
großes Banket von zweitauſend Gedecken und zwar im
Wagram=
ſaale abzuhalten. Sämtliche Mitglieder der reviſioniſtiſchen Komites
des Seine=Departements. werden daran teilnehmen.
Die Generalverſammlung der Aktionäre des Komptoir deEs
kompte iſt auf den 29. März einberufen, ſie ſoll über eine etwaige
Auflöſung der Geſellſchaft und die Art der Liquidation Beſchluß
faſſen, ferner die Liquidatoren ernennen und die Befugniſſender
General Boulanger iſt
un=
vorläufigen Verwalter beſtimmen.
wohl, die Aerzte haben ihm Ruhe empfohlen.- Der ehemalige
Grenzpolizeikommiſſär Kühn, der bereits früher wegen
Fahnen=
flucht mit vier Jahren Gefängnis beſtraft wurde, iſt wegen des
Verſuchs, militäriſche Schriftſtücke einer ausländiſchen lder
deut=
ſchen) Regierung auszuliefern, zu zwei Jahren Gefängnis
ver=
urteilt worden. — Es geht das Gerücht, die Anhäufung von
Kupfer zu wucheriſchen Zwecken werde demnächſt das Gericht
be=
ſchäftigen.
Engkand. In Portsmouth und Chatham iſt der Befehl
einge=
troffen, in aller Eile die kürzlich vom Stapel gelaſſenen fünf
Kreuzer von der Bauart der „Melpomene' zum Dienſte fertig zu
ſtellen, damit ſie an den bevorſtehenden Flottenübungen, welche
während der Anweſenheit des deutſchen Kaiſers ſtattfinden ſollen,
teilnehmen können.
Staatsminiſter Graf Herbert Bismarck hatte am 26. eine
längere Unterredung mit dem deutſchen Botſchafter Grafen
Hatz=
feldt und kehrte ſpäter wieder nach dem Landſitze Lord Roſeberys
in Epſom zurück.
Lord Charles Beresford gab am 26. abends ein Diner zu
Ehren des Grafen Herbert Bismarck, der vom Marineattache
Schröder begleitet war. Unter den Anweſenden befanden ſich
Ferguſſon, General Hamley, Viscount Cranborne, der Sohn
Salisburys, Balfour, Smith, Goſchen und der Marineminiſter
Hamilton.
Riederlande. Der Zuſtand des Königs hat ſich in der
ver=
floſſenen Woche wenig verändert. Die ungünſtigen Erſcheinungen
dauern an.
Den in einer Reihe von Blättern geäußerten Bedenken, daß
der Thronfolge des Herzogs von Naſſau die Zuſtimmung des
ſchwer darniederliegenden Königs von Holland fehlen würde, tr
4
die luxemburgiſche Regierung in der „Luxb. 8tg. mit einer
Er=
klärung entgegen, in der auf die Kammerſitzung vom 11. Februar
1885 verwieſen wird, in der Staatsminiſter Blochhauſen verſicherte,
der König habe die Regierung wiſſen laſſen, daß es ſein
ausdrück=
licher Wille ſei, daß der Familienvertrag beachtet werde. Der
da=
malige Frageſteller, Simons, verkündete hierauf das Einverſtändnis
aller maßgebenden Perſonen. Der Artikel ſchließt: „Die Frage iſt
ſomit geregelt ſowohl durch den naſſauiſchen Hausvertrag wie durch
die Luxemburger Verfaſſung und den förmlich ausgeſprochenen
Willen des König=Großherzog.
Jänemark. Der Großherzog und die Frau Großherzogin von
Baden ſind Dienstag Vormittag in Kopenhagen eingetroffen und
von ſämtlichen Mitgliedern der königlichen Familie am Bahnhofe
empfangen worden.
Italien. Der „Secolo' bringt die ſenſationelle Nachricht, daß
Papſt Leo XIII. in den letzten Tagen mehrere Ohnmachtsanfälle
hatte, welche die Kardinäle veranlaßten, mit dem Kardinal Ricei
das zukünftige Konklave zu beſprechen.
Hpanien. Die Königin iſt mit den Miniſtern Sagaſta und
Vega de Armijo am 25. nach San Sebaſtian zur Begegnung mit
der Königin Victoria abgereiſt; die Rückkehr wird am Freitag
er=
folgen.
Griechenkand. Die Kammer hat mit 90 gegen 10 Stimmen
die drei vom Miniſterium vorgelegten, auf die königliche Familie
bezüglichen Geſetze angenommen. Das erſte derſelben betrifft die
Umrechnung der in Drachmen bewilligten Civilliſte in Franken,
durch das zweite wird der Prinzeſſin Alexandra, welche ſich
dem=
nächſt mit dem Großfürſten Paul verheiratet, eine Dotation von
400 000 Franken gewährt, das dritte bezieht ſich auf einen Kredit
von 600 000 Franken zur Erbauung eines Palais für den
Kron=
prinzen.
Rumänien. Anläßlich des am 26. März ſtattgehabten
Jahres=
tages der Proklamierung des Königsreichs Rumänien nahm der
Senat durch Zuruf den Antrag an, den Prinzen Ferdinand von
Hohenzollern als präſumtiven Thronfolger verfaſſungsgemäß unter
die Senatoren aufzunehmen.
Herbien. Gutem Vernehmen nach ſtehen behufs Erſparniſſen
weitere Penſionierungen bevor. Die Beamten aller Reſſorts ſollen
auf das äußerſte beſchränkt werden. Die Auflaſſung einiger
Ge=
ſandtſchäfts= und Konſularpoſten wird beabſichtigt, ebenſo ein
Per=
ſonenwechſel im diplomaliſchen Corps.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 28. März.
Se. Könial. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Generalmajor v. Colomb, Kommandeur der Großh. 125.) Kavallerie=
Brigade, den Hauptmann Schüler vom 2. Rheiniſchen Feld=Art=
Regt. Nr. 23, kommandiert als Adjutant zur Großh. (25.) Diviſion,
den Hauptmann z. D. v. Lyncker, Bezirksoffizier in Prenzlau, den
Hauptmann v. Wachter, Kompagniechef im 1. Großh. Inf.=Regt.
Nr. 115. den Rittmeiſter Frhrn. v. Gemmingen vom 1. Großh.
Drag.=Regts. Nr. 23, den Oberſt v. Kahyſer, Kommandeur des Großh.
Feld=Art.=Regt. Nr. 25, den Sekondlieutenant Gaertig vom 22. Art.=
Regt., den Rittmeiſter Eichling, Kompagniechef der Großh. Train=
Kompagnie, den Sekondlieutenant der Landwehr=Kavallerie Müller,
den Aſſiſtenzarzt 1. Klaſſe der Landwehr 2. Aufgebots Hoffmann,
den Oberſt z. D. Gerlach, Präſident des Landeskriegervereins
„Haſſiar, den Geheimen Oberſteuerrat Hahn, eine Abordnung des
Nr. 63
Mainzer Gartenbauvereins, beſtehend aus den Herren Dr. Nies,
Grickarts und W. Schroeder; den Königlich Großbritanniſchen
Geſchäftsträger Mr. Conyngham=Green; zum Vortrag den
Staats=
miniſter Finger, den Miniſterialpräſidenten Weber, den
Oberkon=
rſtorialpräſidenten Dr. Goldmann, den Major v. Verbandt, den
Miniſterialrat Rothe, den Hofbaurat Melior von Büdingen, den
Hoftheaterdirektor Wünzer.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 25. Februar
den Lehrer an dem Franzöſiſchen Gymnaſium zu Berlin Dr.
Bernhard Mangold zum Lehrer an dem Gymnaſium zu Mainz,
mit Wirkung vom 1. April d. J. an, ernannt.
Am 20. d. M. wurde der Lokomotivführer bei den
Ober=
heſiſchen Eiſenbahnen Werner Otto wegen geſchwächter Geſundheit
mit Wirkung vom 1. Mai d. J. an in den Ruheſtand verſetzt.
Geſtern vormittag iſt die reitende Batterie bes Großh. Heſſ.
Feldartillerie=Regts. Nr. 25 unter Begleitung der Regimentskapelle
nach dem Griesheimer Schießplatz abgerückt, woſelbſt ſie bis zum
Neubau einer Kaſerne nunmehr garniſoniert. Dieſelbe mußte
da=
hin verlegt werden, da ſämtliche Batterieen ſtatt wie ſeither mit
vier, nunmehr mit je ſechs Geſchützen ausgerüſtet werden und iſt
hierdurch die Artillerie=Kaſerne zur Aufnahme der hiermit
ver=
bandenen Mannſchafts= und Pferdevermehrung nicht ausreichend.
Infolge der Mannſchaftsvermehrung werden anfangs April
ſämt=
liche Disvoſitions=Urlauber wieder eingezogen.
D. 8.
7 Schwurgericht. Nachdem Dienstag gegen abend die
Zeugen=
vernehmungen beendet waren, fanden geſtern in dem
Dietzen=
bacher Prozeſſe wegen Mordverſuchs die Playdoyers
ſtatt. Staatsanwalt Dr. Güngerich führte aus, wie der
An=
ge klagte Weilmünſter durch tückiſch=ſchleichendes Gift ein blühendes
Menſchenleben nahezu vernichtet habe. Im März v. J. ſei die
Ehefrau Weilmünſter, die vorher niemals krank geweſen, ganz
plötz=
ich von Erbrechen, Kopfweh und Durchfall befallen worden, was
urch ein Mittel des Arztes raſch beſeitigt wurde, aber bald darauf
eigten ſich die Krankheitserſcheinungen in verſtärktem Maße wieder,
irzu traten Anſchwellungen der Beine, eine Entzündung der Augen
ind anderes. Die Sache wurde immer ſchlimmer, bis die Kranke
die Behandlung des Herrn Dr. v. Herff im hieſigen Eliſabethen=
7t kam, woſelbſt raſch Beſſerung eintrat und ſie ſchon nach acht
Wochen nach Hauſe entlaſſen werden konnte. Die Erbrechungen
raten alsbald wieder ein und auffallenderweiſe immer nur
Sonn=
ag3. Nach dem Ausſpruch der Sachverſtändigen ſei kein Zweifel
dä larüber, daß Frau Weilmünſter an Arſenikvergiftung gelitten habe,
3 ſei ausgeſchloſſen, daß eine abſichtliche oder unabſichtliche
Selbſt=
ſergiftung vorliege, aber es ſei erwieſen, daß der Angeklagte Gift
ſornz dem Auslaufer Nagel erhalten und in ſeinem Rock
herum=
et ragen habe, und nur er allein habe ein Intereſſe daran gehabt,
eine Frau zu beſeitigen, denn nachdem er 1887 mit der K.
Kull=
nr. nn ein intimes Verhältnis angefangen, was ſeiner Frau anfangs
Geheimnis blieb, dieſe aber ſpäter ihm wegen ſeiner Untreue
ſin
Gr rhalt machte, und ſchließlich ſeine Geliebte erfuhr, daß er
ver=
eiwatet ſei, habe ihn der Egoismus zu dem Verbrechen getrieben.
ſEs wurden nun die Manipulationen bei der Ausführung des
Ver=
wchens und namentlich die fortgeſetzten Vergiftungsverſuche treffend
eleuchtet und zum Schluſſe gebeten, es möchten die Geſchworenen
in ſchuldig ausſprechen. Der Verteidiger Rechtsanwalt Schödler
var bemüht, die Glaubwürdigkeit einiger Zeugen in Zweifel zu
eyen, er hielt den Beweis, daß der Angeklagte die That vollbracht,
icht für gegeben und bat um Freiſprechung. Nach ganz kurzer
eratung ſprachen die Geſchworenen ihr „ſchuldig, worauf der
herichtshof dem Antrage der Staatsanwaltſchaft entſprechend die
üchſte geſetzlich zuläſſige Strafe, nämlich 15 Jahre Zuchthaus
nd 10jährigen Ehrverluſt, ausſprach. Milderungsgründe
aren ausgeſchloſſen, dagegen als ſtraferſchwerend in Rückſicht
ge=
pyen worden, daß das Verbrechen auf eine ſo heuchleriſche, tückiſche
rt, länger als ein halbes Jahr hindurch fortgeſetzt wurde. Durch
in hartnäckiges Leugnen habe Weilmünſter die Aufrechnung der
nterſuchungshaft verwirkt.
— Aſtronomiſche Vorträge. Indem wir noch einmal auf Sophus
romholts populäre aſtronomiſche Vorträge aufmerkſam machen,
ollen wir zugleich darauf hinweiſen, daß jeder Vortrag ein für
h abgeſchloſſenes Ganzes bildet, und ferner, daß die Vorträge
urchaus nicht aſtronomiſche Kenntniſſe vorausſetzen; denn obgleich
k vollſtändig auf wiſſenſchaftlicher Grundlage fußen, ſind ſie doch
urch die allgemein verſtändliche, überſichtliche Darlegung ebenſo
uregend und belehrend für den Laien, wie ſie den in der Kennt=
13 der Aſtronomie Vorgeſchritteneren überraſchend und neu ſind.
cromholts kräftiges, wohlklingendes Organ in Verbindung mit der
lum den Ausländer verrathenden Beherrſchung der deutſchen
ſprache, und die die Vorträge begleitenden, denſelben einen
mäch=
herr Reiz verleihenden herrlichen Lichtbilder feſſeln zu gleicher Heit
ud in gleichem Grade Auge und Ohr des Publikums und bereiten
mſelben eine in dieſer Art einzig daſtehende Unterhaltung und
Lelehrung.
* Kleine Mitteilungen. Dienstag Vormittag verhaftete die
ſchutzmannſchaft in einer hieſigen Herberge zwei polniſche
uden, welche ſeitens der Staatsanwaltſchaft Mannheim wegen
827
eines dort begangenen großen Kleiderdiebſtahls ſteckbrieflich verfolgt
wurden. - In der oberen Wilhelmſtraße wurde an dem dort
befindlichen Pumpbrunnen der gußeiſerne Brunnentrog abgeriſſen
und demoliert.- Ein Lackierer aus Arheilgen ließ Dienstag
Nach=
mittag in dem Hausgang des Großh. Amtsgerichts I1. ſeinen noch
guten Regenſchirm ſtehen und als er denſelben ſpäter wieder an
ſich nehmen wollte, war er verſchwunden.- Das Frauenzimmer,
das ſeither wiederholt, zum Teil mit Erfolg, hienge Geſchäftsleute
um Waren beſchwindelte, iſt geſtern Morgen verhaftet worden.
f5 Arheilgen, 26. März. Unter Führung einiger Lehrer zog
unſere Schuliugend nach Darmſtadt in die Weidauerſche
Mena=
gerie. - Bei dem hieſigen Lehrerperſonal werden in nächſter
Zeit verſchiedene Aenderungen eintreten: Frl. Eiſengrein von hier
erhielt eine Stelle in Frankfurt a. M.; Herr Lehrer Löffler tritt,
wie man hört, bis zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit in
den Ruheſtand; außerdem wird noch eine dritte Lehrerſtelle
dem=
nächſt definitiv zu beſetzen ſein.
Groß=Umſtadt, 26. März. Im hieſigen Warteſaal ſtehen zwei
Oleander, von denen durch die ſorgfältige Pflege des
Stations=
dieners der eine übervoll von Knoſpen iſt, der andere in voller
Blüte ſteht.
4. Mainz, 27. März. Auf dem hieſigen Meßplatz brach
verfloſſene Nacht kurz vor 1 Uhr in einem ſich =Kunſtmuſeum
moderner Meiſter' nennenden Panorama Feuer aus. Dank dem
Umſtande, daß man infolge eines vor einigen Jahren auf dem
Meßplatze entſtandenen Brandes dorten eine ſtändige Feuerwehr
etabliert hatte, war ſo raſch Hilfe vorhanden, daß das Feuer auf
die eine Schaubude beſchränkt blieb und nur dieſe mit ihrem leicht
brennbaren Flitterwerk in Flammen aufging. In geringer
Entfer=
nung von dem abgebrannten Panorama befindet ſich eine Bude mit
12 dreſſierten Wölfen und wäre bei einem Unſichgreifen des
Brandes eine unabſehbare Kataſtrophe zu befürchten geweſen.
L Von der Mainſpitze, 26. März. Wegen des ſtarken Stromes
mußte der Betrieb der fliegenden Brücke bei Koſtheim
eingeſtellt werden. Der Fuhrverkehr zwiſchen Starkenburg und dem
rechten Mainufer iſt hierdurch unterbrochen.
Karlsruhe, 24. März. Ein am letzten Sonntag dahier
ver=
haftetes Mitglied des Cirkus Wulf iſt, wie nun gemeldet wird,
wieder freigelaſſen worden. Es handelte ſich um die angebliche
Entführung eines 17jährigen, einer angeſehenen Familie in
Brüſſel angehörigen Mädchens. Da jedoch nach der Rückgabe des
Mädchens an zwei hierher gekommene Angehörige letztere einen
Strafantrag nicht ſtellten, ſo erfolgte die Einſtellung des
Ver=
fahrens.
(Straßb. Poſt.
Leipzig, 25. März. Ausweiſungen. Vier im letzten
Ge=
heimbundsprozeß beſtrafte Sozialiſten ſnd von hier ausgewieſen
worden.
Verlin, 26. März. Eine neue marokkaniſche Miſſion wird,
wie wir dem „Reveil de Maroer entnehmen, im Monat Mai nach
Berlin kommen, um hier eine Anzahl Maſchinen zur
Waffen=
fabrikation anzukaufen. Die Geſandtſchaft wird aus 9 höheren
Offizieren beſtehen und ſich unter Führung des Oberſten Muley
Brid befinden. Der Aufenthalt der fremden Gäſte in Deutſchland
wird diesmal mehrere Monate dauern.
Das elektriſche Licht hält von Berlin aus jetzt auch in
Siam ſeinen Einzug. Aus der hieſigen Fabrik der
Aktiengeſell=
ſchaft früher Mixt u. Geneſt ſind elektriſche Maſchinen ſoeben nach
der ſiameſiſchen Hauptſtadt Bangkok abgegangen. In der erwähnten
Fabrik ſind einige vornehme junge Siameſen als Elektrotechniker
ausgebildet worden.
Berlin, 26. März. Nach amtlichen Angaben exiſtierten im
Etatsjahr 188788 an militäriſchen Penſionären in
Preußen 50 Generale der Infanterie und Kavallerie, 173
General=
lieutenants, 188 Generalmajors, 438 Oberſten, 475
Oberſtlieute=
nants, 1045 Majors, 1018 Hauptleute und Rittmeiſter, 124 General=
und Oberſtabsärzte, 640 Premier=und Sekondlieutenants, 179 Stabs=
und Aſſiſtenzärzte, an welche zuſammen in dem genannten Heitraum
12922577 M.gezahlt wurden, ſowie 28 Auditeure und 1516
Militär=
geiſtliche und Verwaltungsbeamte. Insgeſamt wurden an
mili=
täriſchen Penſionen in Deutſchland mit Ausſchluß Bayerns im
Jahre 188788 16 605 902,99 M. gezahlt.
Braunſchweig, 26. März. Heute ſtarb hier Theodor Steinwah.
der Chef der weltberühmten deutſch=amerikaniſchen Klavierfabrik,
an einem Herzleiden.
Cannes, 2b. März. Der hieſige ſchweizeriſche Vicekonſul William
Geiſendorf wurde im Eiſenbahnwagen in der Nähe von Pietra
Ligurien) ermordet. Derſelbe war 24 Jahre alt und auf der
Rückreiſe aus Genua begriffen, wohin er ſich mit ſeiner Braut
begeben hatte.
Rubinſtein war einſt in Wien zu der Fürſtin Metternich
ge=
laden. Als nach Beendigung der„Sorees die Herrſchaften aufbrachen,
rief der Pförtner die Wagen der Reihe nach in folgender Weiſe
herbei: „DEquipaſch für Seine Exlenz, Fürſt Eſterhazy!
DCauipaſch für Seine Exlenz. Graf Kolowrat! - und als
hier=
auf Rubinſtein, in ſeinen Pelz gehüllt, im Vorſaal erſchien: „N
Wogn fürn Klavierſpieler!
828
Nr.
Grotßzherzogtiches Hoftheater.
Dienstag, 26. März.
„Macbeth.
E. A. Es iſt eine Welt der mächtigſten, herzerſchütterndſten
Tragik, die ſich in dieſem Shakeſpeareſtück vor uns aufbaut. Was
die innere Geſchloſſenheit, die Konſequenz in den Hauptcharakteren
und in der Handlung ſelbſt-
- ſowie die tiefe Pſychologie betrifft
- ſo dürfte Macbeth wohl dasjenige Drama des großen Briten
ſein, in welchem ſich die Kunſt und Kraft desſelben in ihrer ganzen
Vollendung zeigen, weshalb man denn auch den Ausſpruch gethan:
„Wenn durch ein unerhörtes Weltereignis die geſamte dramatiſche
Litteratur verloren ginge und nur der „Macbethr übrig bliebe
— die Epigonen könnten an dieſem Werke allein die Fdee und die
Technik, den Geiſt und den Körper der Tragödie ſtudierenr. Das
Stück, welches beginnt mit der geheimnisvoll=zweideutigen
Weis=
ſagung der drei Schickſalsſchweſtern, die ihr Weſen auf der
wind=
durchſauſten ſchottiſchen Haide treiben, führt uns von Scene zu
Scene, von Auftritt zu Auftritt einer Kataſtrophe und endgiltigen
Löſung entaegen, in welcher weder Intriguenſpiel noch plumpes
Ungefähr die ausſchlaggebenden Faktoren ſind, ſondern in welcher
alles durch und für die Perſonen geſchieht. Sobald der Held die
ehrgeizigen Wünſche der Bruſt mit der lockenden Stimme von
draußen in Einklang geſetzt, iſt der Keim zur Unheilsſaat
gelegt; dieſe geht auf in Verbrechen und wird ſchließlich zum
Baume einer brutalen Tyrannei, deſſen nächtige Schatten
ſich ſchwer und drückend über das Land breiten, bis daß di e
Stunde kommt, die ihm die Axt an die Wurzeln legt.
Shakeſpeare läßt uns in den meiſten ſeiner Tragödien durch
Scenen von Blut und Schrecken waten, aber am Ende ſpannt ſich
ob all der Gräuel doch der Bogen des Friedens aus, die Brücke,
welche das Bewußtſein der Hörer in eine neue, beſſere Zukunft
leitet, und ein moderner Schriftſteller, Julius Riffert, ſagt in dieſem
Sinne: „Schonungslos zerſchmettert der Scenenerſchütterer
Shake=
ſpeare, aber ein liebender Arzt, ſchließt er auch neu, was er ſchlug.
Andere trafen uns wohl im Herzen noch tiefer; es fehlt aber die
kundige Hand, die das Verwundete heilt.-
Der heutigen Aufführung des„Macbeth' an unſerem
Hof=
theater können wir nachrühmen, daß ſie es in keinem Hauptpunkte
in etwas verſehen hatte, eine Thatſache, die bei einem Werke wie
„Macbeth:, das der Regie keine geringe Mühe bereitet, ſchwer ins
Gewicht fällt. Für die Darſtellung des Titelhelden bedarf es einer
Verſönlichkeit, welche nicht nur den feldtüchtigen Than, den
ehr=
geizigen Vaſallen zur Geltung bringt, ſondern auch vor allem jenen
Macbeth. der ſich in grübleriſchen Selbſtgeſprächen gefällt, deren
Art nahe an die Philoſophie der Hamletſchen Monologe grenzt,
und der ſich in ſeinem Panzerhemd vor den Stacheln des Gewiſſens
nicht zu ſchützen vermag. Herr Edward iſt nun ein Künſtler,
welcher dieſen beiden Seiten der Rolle gleichwertig gerecht werden
kann. Auffaſſung und Durchführung der Partie heiſchen unbedingtes
Lob. Meiſterlich durchgearbeitet erſchien uns u. a. die Scene, in
welcher Macbeth zur That des Königsmords ſchreitet, ferner der
Auftritt bei der Tafel als der Geiſt Banquos den leeren Platz
ein=
nimmt. Zu Gunſten der Hauptperſon, obgleich mit dieſer innig
verwachſen, iſt die Partie der Lady Macbeth weniger vollſtändig
gezeichnet; ſie gehört mehr zu den fertigen als zu den
werden=
den Charakteren. Von dem Entwicklungsprozeß, der ſich in
Mac=
beths Seele vollzieht, werden wir bei ihr ſo gut wie nichts gewahr.
Es hat den Anſchein als ob dieſes Weib in ihrem Innern nichts
niederzukämpfen hätte, was etwa gegen das grauſe Verbrechen
Einſpruch erheben könnte; wo der Gatte noch zögert, ſtachelt ſie
ihn zur unverzüglichen That an, und wenn ſchließlich geiſtige
Um=
nachtung dieſen ſtarken, trotzigen Willen umfängt, ſo kommt uns
dies Reſultat ziemlich unvorbereitet. Macbeth eignet ſich, ſo meinen
wir, ſeiner ganzen Anlage nach weit eher dazu, in die Nacht des
Wahnſinns zu ſinken, als die kluge, überlegene, weit nüchterner
an=
gelegte Gattin. Und doch iſt Shakeſpeare ein ſo tiefer
Seelen=
kenner und der Gehirnfunktionen Kundiger, daß er als ſolcher ſelbſt
von Pſychiatern häufig genug citiert wird. Der Wahnſinnsfall im
Macbeth: ließe ſich auch ſehr wohl wiſſenſchaftlich rechtfertigen.
Macbeth ſpricht, ja tobt ſich aus; die Frau iſt entſchloſſen, aber
wortkarg; ſie verarbeitet alles für ſich und kommt nur mit der That
zu Tage. Bei einem hochentwickelten Intellekt, wie wir ihn der
Lady zugeſtehen müſſen, können nervöſe Ueberreizungen leicht von
ſolchen Störungen gefolgt ſein wie ſie hier im letzten Akt zum
Vor=
ſchein kommen. Frl. Cramers Darſtellung feſſelt von Anfang bis
zu Ende. Iſt ne in den erſten Akten die wilde Heroin, welche dem
Gattin den mörderiſchen Stahl in die Hand zwingt, ſo giebt ſie in
der Nachtwandelſcene ein ergreifendes Bild unſäglichen Jammers.
Totenſtille lagerte über dem Hauſe als ſie mit halbgebrochener
Stimme, begleitet von tiefen qualvollen Seufzern, die verübten
Schreckensthaten durchging.
Die Auffaſſung. welche gegenwärtig am Lheeum=Theater zu
London herrſcht und nach welcher die Lady Maebeth in der
Wie=
dergabe der Ellen Terry zu einem zarten, liebevollen Geſchöpf wird.
das nur aus übermäßiger Liebe zum Gatten ſündigt, wogegen
62
Macbeth durch Irving gleich zu Anfang in die Farben des
aus=
gemachten, fertigen Böſewichts gekleidet wird dieſe Auffaſſung iſt
glücklicherweiſe an unſerer Bühne nicht zugelaſſen worden. Ein
ſolches Attentat auf die Charaktere hat wohl den Reiz der
Neu=
heit, keineswegs aber die höhere künſtleriſche Einſicht für ſich.
Mit dem Charakter der Ausſtattung, welche man heute dem
„Macbeth; angedeihen ließ, kann ſich die Kritik nur einverſtanden
erklären. Ueber einige Punkte, namentlich über die Anordnung des
Banketts gehen die Meinungen ſehr auseinander. Wir kommen
darauf noch bei der Wiederholung mit einigen Worten zurück.
Zum Schluß noch die Bemerkung, daß die de Haanſche
Muſik zu „Macbeth; die Wirkung des Dramas ſehr weſentlich
unterſtützt, daß namentlich die Ouvertüre dem tragiſchen Grundtone
aufs klarſte angepaßt iſt. Das Folgende vorzubereiten oder das
Gegenwärtige zu erläutern, mit einem Wort: „Stimmung; zu
machen, das iſt dem Komponiſten mit ſeiner Macbeth=Muſik aufs
ſchönſte gelungen. Die Begleitungsmuſik von Sir Arthur
Sulli=
van, deren man ſich in London bedient, iſt uns nicht bekannt. Wir
werden aber wohl kaum fehlgehen, wenn wir dem Komponiſten der
„Kaiſerstochter; eine größere Fähigkeit für den ernſten, tragiſchen
Stil zuſchreiben als dem Autor des „Mikador.
— Der Tambour von Chambord. Wir werden um Aufahme
des nachfolgenden, einem wohlthätigen Zwecke dienenden Gedichtes,
nebſt der erläuternden Anmerkung erſucht und hoffen, daß die
poetiſche Mahnung auch in unſerem Leſerkreiſe an mildthätige
Herzen drinat.
Zu Chambord liegen im ſtolzen Schloß
Dreitauſend Franzoſen mit Wagen und Roß,
Mit Flint und Kanonen liegen ſie drein,
Sie laſſen ſich's alle behaglich ſein.
Und kommen die Deutſchen?
Es hat nicht Not,
„Schloß Chambord dräuet Verderben und Tod:
„Vive la Francel
Doch draußen am Thor, im Dämmerlichtſchein,
Da hält ſchon der Hauptmann, der tapf re Kattrein:
Nur etliche fünfzig zählt ſeine Schaar,
Ein winzig Häuflein Heſſen fürwahr.
„Nun, Tambour, ſchlag anl zum Sturme ſchlag anl
„Für Deutſchland ein Hurrahl voranl voran!
„Du, Tambour, ſchlag anl
Wie ſchlägt der die Trommel, wie ſchallet ihr Ton!
Wie laufen ſo flink die Franzoſen davon
Dreitauſend vor Einem, der die Trommel ſo rührt!
Dreitauſend vor fünfzig, ſo einzig geführt!
Germania hoch!
Erſtürmet iſt Chambord, das ſtolzeſte Schloß,
Erbeutet ſind Flinten, Kanonen und Roß,
Gefangen iſt eine endloſe Zahl
Offizier und Gemeine und ein General!
Germania hoch!
Der Tambour, der alſo die Trommel gerührt,
Die die Helden zum Sturm und zum Sieg hat geführt,
Wendel Buſchiſt's geweſen aus Pfeddersheiml-
Wie kehrt er ſo ſtramm und ſo fröhlich dann heim!
Wie ſchwoll ihm beim Einzug der Sieger die Bruſt!
Wie rief ſeine Trommel hinein in die Luſt:
„Germania hoch!
Und heute - erkenneſt den Buſch Du nicht mehr.
Wie drücken ihn Krankheit und Sorgen ſo ſchwer!
Gebleicht ſind die Wangen - bei Chambord ſo rot -
- Brod
Und ſieben Kindlein ſchreien nach
Vergeſſen im Elendl-O ſchmerzlich Geſchick!
Dem Patrioten umflort ſich der Blick:
.Iſt das der Trommler von Chambord?”
Und ſollte er wirklich vergeſſen ſein?—-
Einen zündenden Funken werf ich hinein
In's Herz Dir, Du edle, deutſche Nation,
Für den braven, den treuen, den tapferen Sohn,
Der zehnmal dem Lode in's Auge jah.
Nun hat's gute Wege, Germania,
Du gedenkſt wohl des Trommlers von Chambord.
Elard Briegleb.
Anmerkung: Sollte er wirklich vergeſſen ſein? Sollte
Deutſch=
land, ſpeziell Heſſen, ſich nicht mehr erinnern wollen der 8. Comp.
des 118. Regiments und den „Tambour von Chambord, den
Wendel Buſch, arm, krank und ſiech, wie er dermal leider iſt,
mit Frau, Großmutter und LKindern im Elend verkommen laſſen?
Nimmermehr!— Alle verehrlichen Redaktionen ſind um Abdruck
vorſtehenden Gedichtes und Sammlung von Geldbeiträgen herzlichſt
gebeten. Die Einſendung geſchehe an die Herren Pfarrer Briegleb,
und Rendant Dieffenbach zu Pfeddersheim bei Worms a. Rh.
Auch die Expedition des Tagblatts nimmt Gaben zur
Weiter=
beförderung gern entgegen.
Druck und Verlag: L. C. Wittlich'ſche Hofbuchdmcorei. - Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.