BELD
=EOTIUIN
Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. ud
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
en=
vegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
vw Quartal incl. Poſtaufſchlag
152. Fabrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
2üſlttitp uuntMlungootuu.
Inſerate
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28.
mBeſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14 ſowie auswänt
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Rreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
4 60.
Dienstag den 26. März.
1899.
Betreffend: Den Jahresbericht pro 1888.
Darmſtadt, am 22. März889.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſterein des Kreiſes.
Wir ſehen Ihrer berichtlichen Anzeige entgegen
1) ob bezw. welche wichtigere induſtrielle Unternehmungen im vergangenen Jahre in Ihren Gemeinden entſtanden
oder eingegangen ſind;
2) ob Sparkaſſen oder ſonſtige genoſſenſchaftliche Vereinigungen neugegründet worden ſind oder ſich aufgelöſt haben.
[3381
v. Marquard.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir machen darauf aufmertſam, daß die Invalidenbücher behufs Abſtempelung in den Revieren bis zum 27. l. Mits.
(bgegeben, ſowie am 1.k. Mts. daſelbſt wieder abgeholt werden können und wird hierbei wiederholt an die genaue
Ab=
anderung des Quittungsſchemas durch die Invaliden ſelbſt und die Beifügung der Unterſchrift erinnert.
Darmſtadt, den 19. März 1889.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(3115
v. Grolman.
Dieſerung
von Lernmitteln für arme Schulkinder betreffend.
Die Lieferung des Bedarfs an Lernmitteln für arme Schulkinder (
Schul=
bücher, Schreibmaterialien und Materialien für den Zeichen= und
Hand=
arbeitsunterricht) im Schuljahr 1889,90 ſoll alsbald auf dem Submiſſionswege
vergeben werden.
Bedingungen nebſt Verzeichniß der zu liefernden Materialien liegen auf
unſe=
rem Büreau, Stadthaus, Zimmer Nr. 9, die betreffenden Muſter bei den
Ober=
lehrern der betheiligten Schulgruppen zur Einſicht offen.
Wir laden Lieſerungsluſige ein, ihre verſchloſſenen, mit bezüglicher Aufſchrift
verſehenen Offerten nebſt Proben
Montag den 1. April d. 33., Vormittags zwiſchen 10-12 Uhr,
bei uns einzureichen.
Darmſtadt, den 22. März 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[3282
Verkteigrrungs Anzrige.
Mittwoch den 27. März, Nachmittags 2½ Uhr,
verden „Grafenſtraße Nr. 17, Seitenbau, zu einem Nachlaß gehoͤrige
Mo=
illien, als:
1 Kleiderſchrank, 1 Kommode, 1 Sopha, 1 Bettſtelle, 1 Tiſch ꝛc.,
iffentlich gegen baare Zahlung verſteigert.
6.
H. Jchurmann, Amtsgerichts=Taxator. 8.
Holzverſteigerung.
Die am 21. und 22. März im
Do=
manialwalde Frankenſtein abgehaltene
Holzverſteigerung iſt genehmigt. Vom
2. April an gibt Großherzogliches
Rent=
amt Darmſtadt Abfuhrſcheine aus.
Zu=
ſammenkunft zur Ueberweiſung des Holzes
Donnerstag den 4. April, Vormittags
9 Uhr, am Hüttenhäuschenplatze.
Eberſtadt, den 23. März 1889.
Großherzogliche Oberſörſterei Eberſtadt.
(3284
Joſeph.
Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag den 28. März,
Vormittags 9 Uhr.
werden in der Behauſung der Frau
Jo=
hannes Breidenbachl. Wwe. zu
Roß=
dorf 2 zweiſpännige Wagen (I leichter
und 1 ſchwerer), ſowie ſämmtliche
Oeco=
nomiegeräthe gegen gleich baare Zahlung
(3285
verſteigert.
Halb-Violimo,
eine gute, iſt billig abzugeben.
Näheres Expedition.
116
(3286.
[ ← ][ ][ → ]792
Nr. 60
Bekanntmachung.
Betreffend: Vertheilung von Ueberſchüſſen der vorhinigen Spar= und Leihkaſſe
Beſſungen.
In Folge Beſchluſſes des Gemeinderaths der vorhinigen Gemeinde Beſſungen
ſollen aus den Ueberſchüſſen der Spar= und Leihkaſſe Beſſungen 1000 M. an die
dem Geſinde= und Taglohnerſtande angehörigen Einleger in dieſe Kaſſe nach
Maß=
gabe der Zeitdauer, welche von denſelben zum Sparen verwendet wurde, zur
Ver=
theilung kommen.
Diejenigen Dienſtboten und Taglöhner, welche vor dem 1. April 1588
Ein=
lagen in die Beſſunger Sparkaſſe gemacht haben und von Beſſungen gebürtig ſind
oder in Beſſungen in Dienſt geſtanden haben, werden daher hiermit aufgefordert,
ſich - im Falle ſie bei der Vertheilung berückſichtigt zu ſein wünſchen - mittelſt
Fragebogen bis längſtens 15. April d. Js. zu melden. Die Fragebogen werden
zu dieſem Zweck von dem V. Polizeirevier, Ludwigshöhſtraße 4, auf Anmeldung
abgegeben und ſind, mit den entſprechenden Antworten und Unterſchrift, ſowie mit
Beſcheinigung der Dienſtherrſchaft verſehen, daſelbſt bis zum gedachten Termin
wie=
der einzureichen.
Darmſtadt, den 22. März 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(314ra
erſteigerungx-Anzeige.
Im Auftkage des Herrn Dr. Moldenhauer (in Firma Georg Liebig Sohn)
verſteigere ich
Donnerstag den 28. d. Mts.
und wenn nothwendig Freitag den 29. d. Mts., Vormittags von 9 Uhr und
Nachmittags von 2 Uhr an beginnend in deſſen Hofraithe, Rheinſtraße 28.
wegen Geſchüfts=Aufgube
das noch vorhandene Waarenlager, beſtehend aus
Thee, Flaſchenkorke, Schnupſtabak, Kautabak in Röllchen, Haaröle und
Näh=
maſchinenöl in Flaſchen, Stärke, Schneiderkreide, eine Partie feine Parfüms,
Lederappretur, Eier= und Stofffarben, Tinte in großen und kleinen Gläſern,
Schmirgel und Putzpulver, Waſchpräparate, Nachtlichter, Bronce=Farben,
Pinſel, Schleiſſteine, ferner verſchiedene gut erhaltene Schränke, beſonders
ge=
eignet für Apotheker und Materialiſten, Tiſche, ſchöne Standfäſſer für Eſſig,
verſchiedene Büchſen und Kaſten von Blech, 1 vierräderiger Handkarren, 1
große Decimalwaage, 1 Schaalwaage und 2 Tarirwaagen, 2
Handverkauf=
wagen, 1 große Partie Duten, 1 Kaffeebrenner u. dgl. m.
Darmſtadt, den 25. März 1889.
(3287
Engel, Gerichsvolliher.
Verkeigerungs Anzrigr.
Mittwoch den 27. März 1889, Vormittags 10 Uhr
anfangend, verſteigert der Unterzeichnete im „Schützenhofr zu Darmſtadt gegen
gleich baare Zahlung nachverzeichnete Gegenſtände:
1 großes kreuzſaitiges Pianino (Fabrik Schilling in Stuttgarth. ferner
Beitladen mit Matratzen, Waſchtiſche, Spiegel, Bilder, Kommoden, Sophas, Tiſche,
Stühle, Seſſel, Kleider= und Küchenſchränke, Schaukelſtühle, Regulateure,
Nachttiſche, Weißzeugſchränke, Meyer's Converſations=Lexikon, Bettücher,
Handtücher, Servietten, Gläſer und Porzellan, 2 Hobelbänke, circa 2000 Stück
Cigarren, verſchiedene Flaſchen Liqueure, 5 Schweine, 2 Wagen, 1
Wurſtfüll=
maſchine und noch ſonſtige Gegenſtände.
Verſteigerung des Pianinos und der Mobiliargegenſtände unbedingt.
Anſicht der Gegenſtände im Verſteigerungslokal am 26. d. Mts. von 5
bis 6 Uhr Nachmittags und am 27. d. Mts. von 8 Uhr Vormittags ab.
Darmſtadt, den 23. März 1889.
Hohenktein,
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
(3288
Gelbe u. rothe Frühkartoffeln Plumenſtr. 6 III. St. ein vollſtänd. Bett
3270 D mit Federmatratze zu verkaufen. (2406
zu verkaufen Kiesſtr. 41.
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In Großh. Hofmeierei
Darm=
ſtadt werden Dickrüben abgegeben.
Bettweller, (3066
Großh. Oberverwalter.
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Reines Reisfuttermehl
ohne Gehaltsangahe
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Chili=Salpeter, roher
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Desgl.
gemahlen „ 13.-
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Super=
phosphat, Superphosphat, Kainit.
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Darmstadt.
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billigen
Preiſen.
oliden
Beſätzen.
Stoffer
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Genanntmacung.
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Am 1. April ds. 33. tritt auf der Reinheim=Reichels=
W- heimer=Eiſenbahn ein neuer Fahrplan in Kraft. Derſelbe iſt
den Stationen und auf unſerem Büreau in Darmſtadt, Neckarſtraße 10,
haben.
Die Betriebsverwaltung der Heſſiſchen Nebenbahnen
[3228
im Privatbetrieb.
täglich friſch.
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ſtraße 3 im Blumenladen
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nommen.
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Zimmer ꝛc. per Anfangs April zu verm.
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2130) Soderſtr. 79 im 3. Stock ein
lauch 2 unmöblirte Zimmer zu verm.
2532) Steinſtraße 8 Beletage, eine
Wohnung von 3 ſchönen Zimmern und
allem Zubehör für Juni zu vermiethen.
2686) Hochſtraße 23. mittl. Stock,
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ſtraße 52 iſt der 3. Stock, beſtehend in
5 Zimmer, Küche ꝛc., ſowie die Manſarde,
beſtehend in 2 graden und 2 ſchrägen
Zimmer, Küche ꝛc., neu hergerichtet, ganz
oder getrennt an einzelne Perſonen oder
kinderloſe Familie zu vermiethen.
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Wohnungen bis 1. April zu vermiethen.
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chön möblirtes Wohn= und Schlafzimmer.
Näheres 2 Treppen hoch.
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Zimmer mit allen Bequemlichkeiten und
Gartengenuß, ſofort beziehbar, zu verm.
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B. L. Trier, Ludwigsſtraße.
3295) Steinſtraße 22 eine neuherg.
Wohnung, mittl. St., 5 geräum. Zim.,
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quemlichkeiten per 1. Juli ev. auch früher,
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Beletage und 2. Stock, je 4 Zimmer,
Speiſekammer, 2 Bodenkammern und zwei
Kellern, Cloſet und Bleichplatz, bis 1.
April. Näheres Carlsſtr. 10.
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Laden mit anſtoßender Wohnung.
mit daranſtoßendem
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ohne Wohnung, in frequenter Lage ſofort
zu vermiethen. Näh. Carlsſtr. 10.
2170) Steinſtraße S, Beletage, zwei
ineinandergehende hübſch möblirte Zimmer
mit ſep. Eingang ſofort zu vermiethen.
2451) Ballonplatz D, 1. Stock, Vorderh.,
ein gut möbl. Zimmer, ſepar. Eingang,
gegenüb. dem Schulhaus.
2745) Carlsſtr. 57part. 2
ineinan=
dergehende freundlich möbl. Zimmer per
1. April.
2871) Schulſtr. 9, I., ein gut möbl.
Zimmer per 1. April zu vermiethen, am
liebſten an einen Kaufmann.
Möblirte Zimmer,
mit oder ohne Penſion. Neckarftr. 18.
2. Etage.
[2953
2955) Grafenſtr. 31 Seitenbau ein
möbl. Zimmer für 8 M. zu vermiethen
und ſofort beziehbar.
5 3011) Zimmerſtr. 3 möblirte
Zim=
mer zu vermiethen.
3015) Beſſ. Schießhausſtr. 5 ein
Zimmer zu vermiethen.
3087) Niederramſtädterſtraße 55
zwei möbl. Zimmer im erſten Stock.
3204) Kapellplatz 8 ein klein. möbl.
Zimmer zu vermiethen.
3209) Mühlſtraße 12 im mittleren
Stock ein möblirtes Zimmer ſofort zu
vermiethen.
3211) Schulſtraße 9 ein gut möbl.
Zimmer mit oder ohne Penſion gleich zu
vermiethen.
3298) Niederramſtädterſtr. 37 ein
möbl. Zimmer an einen Herrn zu verm.
3299) Mathildenplatz 3 ein möbl.
Zimmer ſofort.
() anſtändige Arbeiter können Koſt und
c Wohnung haben.
(3056
Große Ochſengaſſe 3. Vorderh. 2. Stock.
Ca. 10000 Stück
Resttapeten
gebe, um damit zu räumen,
zur Hälfte
der früheren Preiſe ab.
Carl AIb.Stützor.
Schützenſtraße 5.
Nr. 60
halolge Vorkauis des Wosahlo’schen Bauses
ſind wir genöthigt, unſer Geſchäftslokal in Bälde zu verlaſſen.
Wir beabſichtigen nun einen
unſeres großen, reich ſortirten Lagers in allen Neuheiten
der Frühjahrs= und Sommerſachen, als: Besätze, Patzartikel. Rüto,
Tapisserlenaaren, Strümpie, Handsohahe, Corsetts, Knöpfe, Wäsche
und aller Kurzwaarenartikel zu veranſtalten.
Um recht ſchnell zu räumen verkaufen wir unſere ſämmtlichen
Artikel für den Koſtenpreis.
Hochachtungsvoll (2510
R. Hover & Co.
P
R Badundutg,
Wegen Ende dieſes Monats beginnender Bauveränderung
unſerer Geſchäftsräume haben wir, um unſer noch reichhaltiges
Lager raſcher zu räumen, die Preiſe von ſämmtlichen Artikeln
bedeutend herabgeſetzt.
.
Lomk
Eind grosse 1aU8 Sahirmständer
in Holz unterm Selbſtkoſtenpreis.
Magazin für Kücheneinrichtung.
Ghr. Wirthvon & Co.,
[2956
9 Ludwigsplatz D.
boschdtEé-Molhung und ImPIGIIII8.
Mit Gegenwärtigem erlaube mir die ergebene Mittheilung zu machen, daß ich
mit 1. April d. J. am hieſigen Platze
Ernst-Audwigsstrasse Hr. 20
8
660 Hasr. und Weissbinder-Gosohäfi
eröffnen werde.
Durch langjährige Thätigkeit in größeren Geſchäften Deutſchlands glaube ich
allen Anforderungen Genüge leiſten zu können.
Mein Unternehmen einem gütigen Wohlwollen beſtens empfehlend, zeichnet
Hochachtungsvoll
Georg Emes.
(3074
[ ← ][ ][ → ]harmoniums
und
Nr. 66
1795
jeder Art und Gattung. neu und gebraucht, zu jedem
beliebigen Preiſe empfiehlt unter üblicher Garantie in
rolchhaltigstor Ausnahl
ADO
1A. LAmmermahh.
3090) Tüchtige Mädchen, welche
bürgerlich, kochen können, finden gute
yStellen. Frau Stephan, Kiesſtraße 16.
3301) Eine tücht. Köchin ſucht Stelle
Aghauch Aushülfe. Näh. Frau Hartmann,
geugniſſen empfiehlt auf Oſtern Beck's
Hstellenbüreau, Mathildenplatz 1I. Ein tüchtiger Schloſſer
findet dauernde Arbeit.
Näheres in der Expedition.
(3263 3303) Eine Frau ſucht Laufdienſt.
ſtaupſtraße 1 Hinterbau. Geſucht,
wird ein Taglöhner, welcher in Garten=
ſarbeit tüchtig iſt. Herdweg 97. (3314 2891) Brave Mädchen mit guten
geugniſſen ſuchen auf Oſtern Stelle durch
Frau Katzenbach, Stellen=Bureau,
llexanderſtraße 15. 3017) Ein beſcheid. Fräulein ſu=
2telle zur Führung eines kleinen Haus zey Iferten unter A. an die Exped.
1.
3304) Den geehrten Herrſchaften kann
ßyld brave Müdchen empfehlen. Stellen= langt. Dieburgerſtraße 45.
3032) Einen tüchtigen Schreiner ſucht
K. Stier, Schreinermſtr., Schießhausſtr. 5. olfreau Frau Luckhaupt, Grafenſtr. 16.
Kine geſunde junge Amme ſucht ein
C Kind mitzuſtillen. Ein Hausburſche
zum ſofortigen Eintritt geſucht. Jacob Scheid,
Eiſenhandlung. (3316
3100 Ein junger Hausburſche geſucht
Guido Kneip, Kiesſtr. 34. Eine Erzieherin
1
vang., mit ſehr guten Zeugniſſen, ſucht
Zelle. - Gefl. Offerten unter L. M. n die Exped. d. Bl.
(3307
3308) Eine junge Frau ſucht Beſchäft.
n Waſchen u. Putzen. Näheres große gochſengaſſe 35 Manſ
ſ
oßae
— WA
1l
3258) Tüchtiges Dienſtmüdchen auf
ſtern geſucht. Eliſabethenſtr. 1, 1. St.
45⁄
3309) Ein Mädchen mit gut. Zeug= April oder früher eine
Lehrstelle
für einen jungen Mann mit durchaus
tüchtigen Schulkenntniſſen offen.
Rud. Nick, iſſen, das kochen und alle Hausarbeit
hoß uindlich verſteht, mehrere Jahre in einer
044
roh ételle war, wird auf Oſtern geſucht.
äheres Expedition. P)
5310) Ein braves Hausmädchen
cht. Beſſungerſtr. 107. 3311) Zwei tüchtige Weißbinder= Colonialwaaren=Geſchäfte. Offerten mit
Angabe der Bedingungen beſorgt unter
[3317
Nr. 3300 die Exped. d. Bl. pſellen ſucht Georg Bäſſell jun.,
liceſtraße 8.
3312) Br. Müdchen v. Lande geſucht,
auch ſolche, die bei beſſeren Herrſchaften
gedient, erhalten hier und auswärts gute
Stellen. Näh. Frau Hartmann, Ecke der
Markt= und Rittergaſſe 3.
3313) Ein perfekter
Herrſchaftsdie=
ner nach Mainz geſucht. Frank's
Stellen=
büreau, Eliſabethenſtr. 9.
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Flaumien empfehle dem
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Umgegend mit dem Bemerken, daß
ſelbige hierdurch vollſtändig neu
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lebt und von jedem falſchen
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ſtandtheil befreit werden.
Gleichgeitig empfehle für neue
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Fabrikgeſchäfte.
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Alice=Schule.
Die Ausſtellung der Arbeiten findet am 27.- 28. März ſtatt und ſind
Freunde und Gönner der Schule freundlich zum Beſuche derſelben eingeladen.
Das Sommer=Semeſter beginnt den 25. April.
Anmeldungen werden im Vorſtandszimmer angenommen von Samstag den
30. März an jeden Dienstag von 10-12 Uhr und jeden Samstag von 3
bis 5 Uhr bis zum 13. April.
Der Vorstand.
[3320
Abtheilung Darmstadt.
Mittwoch den 27. März 1889, Abends 8 Uhr, im großen
Saale des Darmſtädter Hofs:
Vortrag
des Herrn Dr. Hollrung aus Berlin,
über ſeine Forſchungsreiſen im Kaiſer=Wilhelms=Land (eu=Guinea).
Eintrittskarten zu 50 Pfg. ſiür Schüler auf die hinteren Plätze und die
Gallerie zu 25 Pfg.) ſind in den Buchhandlungen der Herren Bergſträßer,
Klingelhöffer und Waitz, in der Cigarrenhandlung des Herrn Pfeil, ſowie
Abends an der Kaſſe zu haben.
Die Mitglieder der Abtheilung haben für ihre Perſon freien Eintritt. (3321
RTTOT
zum Beſten des Lehrerinnenheims und der Kunſthalle.
Weitere gütige Gaben ſind eingegangen von: A. Girmſcheid. Herrn Pitthan. Frau
Repp. Inſtrumentenmacher Röth. Frau Piſtor. J. Dexheimer Söhne. Frl. Bender.
Spengler Kling. Juwelier Hoby. Frau Landgerichtsrat Joſt. Kaufmann Höslein. Frau
Präſident Weber Exc. Frau Miniſter Finger Exc. Kaufmann Koch u. Stähely. Frl.
Merck. Baukier Neuſtadt. Frau Miniſterialrat Scheffer. Frau A. Zorn. Frau M. Fehr.
Frl. L. Fehr. Frau Lippold. Frau Görz. Frau Scharch. Frau Landgerichtsrat Walther.
Frau Dekan Wagner. Frau Oberrechnungsrat Fuhr. Frau v. Grolman. Frau v. Willich.
Frau Kommerzienrat Keller. Kaufmann Hammann. Herr Konditor Wolf. Herr
Schuh=
macher Klein. Herr Eichberg=Orth. Herr Hofgärtner Henkel. Herr Buchhändler
Klingel=
höffer. Herr Kunſthändler Schödler. Frl. Henning. Faix u. Söhne. Herr Staatsanwalt
Breidenbach. Frau Kreisrat v. Schenck. Frl. v. Stein. Frau Oberſt Trautvetter. Frau
v. Schenck. Frl. Nöllner. Frl. Wider. Firma Stade u. Beer. Muſikalienhändler Thies.
Frau Möſinger=Kiefer. Juwelier Schmidt. Frau v. Preuſchen. Kaufmann Roſt. Frl.
Zimmermann. J. Stade. Finanzrath Lindeck. Herr Nachtigall. Frau Emma
Schwab. Frl. J. A. und C. Gandenberger. Frau Oberſt Scherer. Frau v. Schenck. Frau
Erna Flinſch. Frau Soherr. Herr Kaufmann J. Trier. Frau Miniſter v. Starck Exc.
Herr Kaufmann Rittershaus. Frau Otto Heitz. Frl. Dannenberger. Frl. v. Liebig. Frl.
Kiſſner. Herr Kaufmann Hufnagel. Frl. Naumann. Kaufmann Geiger. Herr Schmidt,
Möbelfabrikant. Frau Harres. Frau Hofſänger Bär. Frau Kichler. Frl. Bauſch. Frau
Kohnſtamm. Frau Major Draudt. Frl. L. Frey.
Fin Schüler findet gute und billige
C, Penſion. Wo? ſagt die Exp. (3221
Zwei Schüler können Penſion erhalten.
2) Mühlſtr. 16.
[262]
Wichtig für Zausfrauen.
Die Holländiſche
Maffee-Brennerei
H. Disqué & Co, Hannheim,
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geben bei
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Ed. Neuling, Wittmannsſtr. I.
Widerruf.
Die gegen Herrn E. Beſt von mir
geſchehenen ungünſtigen Aeußerungen nehme
ich hiermit zurück, als mit der Wahrheit
nicht übereinſtimmend u. ohne Vorbedacht
ausgeſtoßen.
Darmſtadt, 20. März 1889. (3329
Eva Rühl.
Ein unmöblirtes Limmor
in guter Lage zu miethen geſuchl. Off.
mit Preisangabe unter W. C. an die
Expedition.
[3330
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3256) Ein braves Mädchen, nicht
unter 22 J., f. e. kl. Haushalt geſucht.
Meldung: Nachm. Wilhelminenſtr. 17.
rechts 2. Stock.
Minregelmäßigkeiten in der
Zuſtellung des Blattes bitten
1
wir ſofort bei der Expedition
unſeres Blattes gefl. zur Anzeige
bringen zu wollen.
Expedition des Tagblatts.
Dr. Arbbur Hofimann,
Hügelstrasse 4,
hat ſeine ärztliche Praxis wieder
über=
nommen.
[3332
Schiffsnachrichten, mitgeteilt von Carl
Diehm, obere Rheinſtraße, alleiniger Agent
der Red Star Linie in Antwerpen.,
New=York, 20. März. Der königl. belg.
Poſt=
dampfer „Belgenland, Kapitän Grant, iſt
heute wohlbehalten hier angekommen.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag. 26. März.
3. Vorſtellung in d. 8. Abonnemenstabteilung.
(Rote Karten gültig.)
Neu einſtudiert:
Macbeth.
Trauerſpiel in 5 Aufzügen von Shakeſpeare.
Anfang ½7 Uhr. Ende nach ¼10 Uhr.
Der Ring des Nibelungen.
Donnerstag, 28. März.
4. Vorſtellung i. d. 8. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten gültig.)
Das Rheingold.
Montag. 1. April.
7. Vorſtellung in d. 8. Abonnementsabteilung.
Rote Karten gültig.)
Die Walküre.
Schüler finden gute Penſion zu
mäßigem Preis in der Nähe der
Schulen. Näheres Expedition. (2926
Donnerstag. 4. April.
9. Vorſtelluna i. d. 8. Abonnementsabteilung.
Rote Karten gültig.
Siegfried.
Sonntag, 7. April.
I1. Vorſtellung i. d. 8. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten gültig.)
Götterdämmerung.
Die Billets für den Chelus.l4 Abende
gültig) werden Mittwoch. den 27. März.
Vormittags von 10-1 Uhr und Nachmittags
von 3-5 Uhr zu nachſtehenden ermäßiaten
Preiſen an der Tageskaſſe im Großh.
Hof=
heater abgegeben. 1. Rang 13 M.
Frem=
denloge 14 M. 2. Rang Balcon 9 M.
2. Rang8 M. 2. Rang Mittelloge8 M. 3. Rang
Balcon 6 M. 3. Rang5 M. 3. Rang
Mittel=
loge 5M. Parketloge 10 M. Sperrſitz 9 M.
Varterre 6 M. Stehparterre 4 M. 4. Rang
Balcon 3 M. 1. Gallerie 2 M. 2.
Gal=
lerie 1 M.
45. An den betreffenden Vorſtellungstagen
werden Billets nur zu „großen Preiſen'
ver=
kauft.
798
Nr.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Kaiſer ſtattete am 22. dem Vorträtmaler
Prof. Angeli in deſſen Atelier einen etwa einſtündigen Beſuch ab.
Später empfing der Kaiſer den General der Artillerie v. Voigts=
Rheetz und unternahm gegen 3 Uhr mit der Kaiſerin eine Ausfährt
nach Charlottenburg, wo die Majeſtäten die Gruft beſuchten. Am 23.
nahm der Kaiſer den Vortrag des Generallieutenanis Golz,
beauf=
traat mit der Führung der Geſchäfte der General=Inſpektion des
Ingenieur= und Pionierkorps und der Feſtungen, entgegen.
Der Hofhalt der Kaiſerin Auguſta legt in dieſer Woche die
tiefe Trauer ab und beginnt Halbtkauer zu tragen.- Am 25. reiſen
der Großherzog und die Frau Großherzogin von Baden nach
Karls=
ruhe; von dort aus begeben ſich dieſelben demnächſt nach Stockholm,
wo die Kronprinzeſſin ihrer Entbindung entgegenſieht.
Am 26. wird bei dem Reichskanzler ein parlamentariſches Diner
ſtattfinden.
Der Kriegsminiſter Bronſart v. Schellendorff beabſichtigt zur
Kur nach Karlsbad abzureiſen. Die Nachricht, daß General Verdy
du Vernois als Kriegsminiſter in Ausſicht genommen und General
Vogel v. Falkenſtein zum Chef des allgemeinen Kriegsdepartements
ernannt werden ſoll, wird für wahrſcheinlich gehalten.
Die Novelle zum Strafgeſetzbuch, welche an die Stelle des
Sozialiſtengeſetzes treten ſoll, iſt dem Bundesrate zugegangen. Dem
Vernehmen nach würde man ſich wohl wegen Ueberweiſung der
Vorlage an die zuſtehenden Ausſchüſſe verſtändigen, ſodaß die
Ent=
ſcheidung des Bundesrats. durch Förmlichkeiten nicht aufgehalten,
vielleicht ſchon im nächſten Plenum erfolgen kann.
Der Antrag Preußens, betreffend den Entwurf eines Geſetzes
wegen Abänderüng der Beſtimmungen des Strafgeſetzbuchs und des
Geſetzes über die Preſſe ſteht auf der Tagesordnung der am 25.
nachmittags 2 Uhr ſtattfindenden Plenarſitzung des Bundesrates.
Die Straßburger Poſt' ſchreibt: Der kaiſerliche Statthalter
Fürſt Clödwia v. Hohenſohe=Schillingsfürſt wird am 31. März 70
Jahre alt. Wie man uns von mehreren Seiten mitteilt, werden
bereits an verſchiedenen Orten in Elſaß=Lothringen Veranſtaltungen
getroffen, dieſen bedeutungsvollen Tag im Leben des Mannes, der
an Stelle Sr. Maieſtät hier im Lande ein gerechtes, mildes und
doch entſchiedenes Scepter führt, feſtlich zu begehen.
Der Reichstag genehmigte am 23. in dritter Leſung den
Nach=
tragsetat und das Anleihegeſetz ohne Erörterung. In der hierauf
folgenden zweiten Beratung des Geſetzentwurfs, betreffend die Er= haben am Morgen des 21. März 4 Torpedoboote Havre bei
werbs= und Wirtſchaftsgenöſſenſchaften wird 8 1 ohne Erörterung,
ſodann die 88 2- angenommen.- Staatsſekretär Oehlſchläger
ſprach ſich ſympathiſch für die Kommiſſionsanträge aus.
miſſionsanträgen.
und Generaladjutanten des Kaiſers Fürſt Radziwill und Prinz von
Hohenlohe wurde der Dienſttitel als Generale der Artillerie
ver=
liehen. Der Kommandeur des 11. Armeekorps v. Schlotheim wurde
mit Penſion la guite des zweiten Gardedragoner=Regiments
ge=
ſtellt. Der Gardekorpsarzt d. Leuthold und Generalſtabsarzt der
Armee Coler wurden zu Generalärzten erſter Klaſſe, letzterer mit
Charakter eines Wirklichen Geheimen Obermedizinalrates ernannt.
Oberſt Roques. la suite des erſten Seebataillons, wurde zum
Inſpektor der Marine=Infanterie ernannt.
Das Schulgeſchwader hat am 23. die Heimreiſe angetreten;
Poſtſtation für dasſelbe iſt vom 1. April ab Wilhelmshaven.
Form ausgebrochen iſt, haben die in Betracht kommenden Landräte Schweizeriſchen Eiſenbahnen: die bei dem Kupfer=Krach 1160 000
von der preußiſchen Regierung den Auftrag erhalten, durch die
Polizeiverwaltungen der Hafenorte ſofort die erforderlichen
Maß=
reaeln dafür treffen zu laſſen, daß fortan bis auf weiteres eine klagen wegen ſchlechker Verkretung ihrer Intereſſen anzuſtrengen.
Ueberwachung der aus dem Hafen Rio de Janeiro kommenden
Schiffe ſtattfindet.
Schweiz. Wie aus Zürich gemeldet wird, hat die dortige
Polizeibehörde infolge der Bombenaffaire über ſämtliche in Zürich
weilende Ruſſen eine Unterſuchung angeſtellt und ein Regiſter an=
Zürichberg. wo die Exploſion ſtattfand, aufgefundenes Fläſchchen
dem im Spital liegenden verwundeten Polen Demski vorgezeigt der Ehrenlegion Herrn Antoine aus Metz verleihen, der bei
Thion=
wurde rief dieſer: „Abkühlen, ſonſt explodirt esl Trotzdem, daß ville während des franzöſiſch=deutſchen Krieges verwundet wurde
dieſem Rufe Folge gegeben und das Fläſchchen in ein Waſchbecken
mit Waſſer gelegt wurde, explodirte es doch, glücklicherweiſe ohne
jemand zu verletzen. Wie bereits gemeldet, ſind eine ganze Anzahl l das Landen von aus Deutſchland kommendem Vieh verbietet.
Bomben angefertigt worden. Der betreffende Mechaniker ſoll ſie
als Rarität nach rechts und links verkauft haben.
Heſterreich=Angarn. Die Abreiſe des Kaiſerpaares und der
Erzherzogin Balerie von Peſt nach Wien wurde verſchoben.
Die=
ſelben bleiben noch einige Tage in Peſt.
ſchreiben, in welchem die nachgeſuchte Entlaſſung des Juſtizminiſters
60
nehmigt, derſelbe jedoch beauftragt wird, bis zu weiterer
Ent=
ſchließung die Geſchäfte fortzuführen; ferner wird Orezy der
vor=
läufigen Leitung des Miniſteriums des Innern enthoben und der
Verkehrsminiſter Baroß an ſeiner Stelle mit derſelben betraut.
Im ungariſchen Abgeordnetenhauſe beſprachen die Abgg.
Or=
ban und Kaas die jüngſten Demonſtrationen unter heftigen
Aus=
fällen gegen die Regierung und die Polizei.
Miniſterpräſident
Tisza wies auf ſeine Wirkſamkeit zur Konſolidierung Ungarns
hin, verurteilte den Appell an die Straße und erklärte, die
Unter=
werfung der Majorität unter die Thrannei der Minorität im
In=
tereſſe des Landes niemals annehmen zu können. Er ſtellte die
Ausfälle im Parlamente gegen die ihre Pflicht erfüllende Polizei
als beiſpiellos hin.
Das öſterreichiſche Abgeordnetenhaus nahm am 22. in
nament=
licher Abſtimmung den Budgettitel der Centralleitung des
Unter=
richts mit 153 gegen 89 Stimmen an. Dafür ſtimmte die ganze
Rechte, ausgenommen die Jungezechen. Am 23. erfolgte die
An=
nahme des Sperrgeſetzes gegen fremde Loſe in 2. und 3. Leſung.
Hiernach beſteht Verbot der Ankündigung. Empfehlung u. ſ. w.,
Ungültigerklärung von Verträgen, welche außerhalb des
Geltungs=
bereichs des Geſetzes ausgegebene Losſchuldverſchreibungen zum
Gegenſtand haben.
Frankreich. Dem großen Empfange bei dem Präſidenten
Carnot am 22. wohnte auch der deutſche Botſchafter Graf Münſter
mit ſeiner Tochter an.
Der Präſident der Republik hat eine Vorlage unterzeichnet,
welche zur Verausgabung von 1200000 Ausſtellungsſcheinen
er=
mächtigt. Dieſelben werden zum Preis von 25 Franes verausgabt/
und ſind mit 25 Eintrittskarten für die Ausſtellung verſehen.
Be=
züglich des Feſtes am 5. Mai in Verſailles iſt beſchloſſen worden,
daß der Praͤſident Carnot die großen Stuatskörperſchaften und die
Spitzen der Beamtenwelt im Spiegelſaale des Palais empfangen
wird.
Die Regierung wird bei der deutſchen Regierung die
Genehmi=
aung nachſuchen, daß die irdiſchen Ueberreſte der Generäle Lazare,
Nicolais, Carnot und François Marceau nach Frankreich
zurück=
gebracht werden; dieſelben ſollen neben denjenigen Baudins am
10. Juni im Pantheon beigeſetzt werden.
In dem Miniſterrate vom 23. teilte der Marineminiſter den
wahrſcheinlichen Verluſt des Torpedobootes Nr. 110 mit. Darnach
rühigem Wetter verlaſſen, kurz darauf überraſchte dieſelben jedoch
ſchlechtes Wetter und während 3 der Boote Havre bezw.
Cher=
bourg wieder zu erreichen vermochten, verſchwand das Torpedo=
Das preußiſche Abgeordnetenhaus genehmigte am 23. in zweiter boot Nr. 110 und alle Nachforſchungen blieben vergeblich. Der
Beratung ſämtliche Paragraphen der Sekundärbahn=Vorlage nach Miniſter hat infolge deſſen ſofort den Befehl erlaſſen, daß alle
im ganzen wenig erheblicher Erörterung durchweg nach den Kom= Torpedoboote vom Typus der Nr. 110, etwa 54, behufs
Umände=
rung in Reſerve zu ſtellen ſeien. Die Umänderung würde ſich nach
Das „Militärwochenblatt= meldet, den Generalen der Infanterie Angabe des Marineminiſters Admiral Krantz auf ca. 15 000 Fres.
per Torpedoboot ſtellen.
Nach weiteren Angaben iſt das Torpedoboot Nr. 110 unweit
Barfleur gekentert und fand die aus 13 Perſonen beſtehende
Mann=
ſchaft den Tod in den Wellen.
Ein Offizier, der den täglichen Geſchäftsverkehr zwiſchen dem
Auswärtigen Amte und dem Kriegsminiſterium vermittelte, iſt nach
der Garniſon St. Brieux verſetzt worden, weil er politiſche
Be=
ziehungen zu Boulanger unterhalten hat.
Das Pariſer Handelsgericht hat die Societe de Méteaux für
aufgelöſt erklärt: mit der Abwicklung der Auflöſungsgeſchäfte iſt
Levaſſeur beauſtragt. Der Vorſitzende des Comptoir d’Escompte
Nachdem in Rio de Janeiro das gelbe Fieber in epidemiſcher Hentſch hat ſeine Stelle als Vorſitzender der „Neuen Bank der
Freanes verloren hat, niedergelegt. Aktionäre des Comptoir
d’Escompte beabſichtigen, gegen die Leiter der Bank Enſchädigungs=
Die boulangiſtiſchen Blätter bringen folgende Note: In ſeiner
unter dem Vorſitze des Herrn Paul Déroulsde am 21. März 1889
gehaltenen Sitzung ſpricht der Rat des Präſidenten der
ſaufge=
ſöſten) Patriotenliga, der ſich nur der ruhmreichen Vergangenheit
des wackeren Proteſt=Abgeordneten erinnern und ſich nicht weiter
gelegt, welches bereits etwa 250 Namen enthält. Als ein auf dem mit deſſen neuen politiſchen Haltung beſchäftigen will, den Wunſch
aus, die Regierung der Republik möge ausnahmsweiſe das Kreuz
Engſand. Die Regierung hat eine Verordnung erlaſſen, welch
zur Verhinderung des Einſchleppens der Maul= und Klauenſeuche
Ferguſſon erklärte im Unterhauſe, Konſul Smith ſei behufs
Rückſpraͤche mit der Regierung aus Sanſibar heimberufen worden.
Das Unterhaus verwarf mit 275 gegen 211 Stimmen
Brad=
laughs Antrag, den Gehalt Balfours um 500 Pfund herabzuſetzen
und nahm die erſte Leſung der Bill zur Einlöſung der noch un=
Das ungariſche Amtsblatt veröffentlicht ein königl. Hand= konvertierten Zprocentigen Konſols bis zum 6. Julk an. Der
Ge=
ſamtbetrag iſt 41 Millionen, in den Händen des Publikums
be=
v. Fabiny in Berückſichtigung ſeiner geſchwächten Geſundheit ge=l fanden ſich aber nur 29 Millionen. Die Einlöſung erfolgt mittelſt
zu kreierender 2Aproc. Konſols oder durch Ausgabe von
Schatz=
amtswechſeln.
E. Rice, wird mit Offizieren und Mannſchaft vor ein Kriegsgericht unter Anerkennung ſeiner langjährigen mit Eifer und Treue
ge=
in Vortsmouth geſtellt werden. Es iſt ſchon das zweite mal, daß leiſteten Dienſte, mit Wirkung vom L. April d. J. an, in den
Ruhe=
er ein Schiff durch Auffahren verliert.
ſtatiert, daß der Zuſtand des Königs ſich in den letzten Tagen nicht mütigen verliehen.
geändert habe. — Die Miniſter des Innern und der Juſtiz begaben
ſich am Samstaa nach Schloß Loo, Um zu erwägen, ob etwa das machung, die Organiſation der Badedirektion Bad=Nauheim betr.
hotwendig mache. Als Kandidat für die Führung der Regent= Aichen von Brückenwaagen betr.
ſchaft wird der Staatsminiſter Heemskerck genannt.
Propaganda für die konfeſſionelle Schule ein.
Der diesſeitige Botſchafter in Berlin, Graf Paul Schuwaloff, niſſe der iſraelitiſchen Religionsgemeinden des Kreiſes Bensheim.
welcher nach Petersburg geeilt war, traf ſeinen Bruder nicht mehr 4) Bekanntmachung, den Gehalt des Rabbinen zu Alzey betr.
am Leben.
am 19. Juni 1889 alt. St. Den Inhabern der gekündigten Stücke l Beſtreitung der Bedürfniſſe in den iſraelitiſchen Religionsgemeinden
geſichert.
den Abſchluß derſelben mit Rothſchild und erblickt darin die Bürg= nungen.
ſchaft, daß der ruſſiſche Staatskredit definitiv auf 4 pCt. ſtabiliſiert
und die Konvertierung aller 5proc. Anleihen nur eine Frage von 1) Geſetzentwurf betr. den Erſatz des Wildſchadens; 2 Geſetzentwurf
Monaten ſei. Bei der jetzigen abſolut friedlichen Politik und der betr. die Ausübung der Gemeindejagd. 3) Geſetzentwurf betr. die
günſtigen Finanzentwickelung würde ſich bei den folgenden Kon= Abänderung des Jagdſtrafgeſetzes vom 19. Juli 1838.
yerſionen der Bezug der neuen 4proc. Werte erheblich teuerer ſtellen.
erſte einer Reihe von Operationen, welche in ſchneller Aufeinander= unter Beförderung zum Major und Stellung la suite des
Ge=
ſolge berufen ſeien, die günſtigen Reſultate der ruſſiſchen Finanz. neralſtabes der Armee zum Direktionsmitglied des Central=Direk=
Staatsſchulden zum Ausdruck zu bringen.
rächſt erfolgen.
Cappten. Aus Kairo wird vom 23. gemeldet: Mohamed
nertrieben. Dieſe Provinzen ſeien gegenwärtig von den Leuten Chef vom 1 Großh. Heſſ. Inf=Rezt. Nr. 115, in das 4.
Garde=
gangenen Jahres 6000 Mahdiſten auf Dampfböten und anderen Inf=Regt. Nr. 115 zum Hauptm. und Komp=Chef, 8ernin,
Schiffen gegen Emin Paſcha begleitet. Die Mahdiſten hätten bei Sek=Lt. von demſ. Regt, kommandiert als Aſiſt. bei der Gewehr=
Bor eine vollſtändige Niederlage erlitten, faſt alle ſeien getölet. Prüfungs=Kommiſſion, zum Pr.=Lt. befördert. - Zu Bezirks=
Die Leute Emin's hätten die Bampfboote und viel Munition er= Hffizierenernannt: Frhr. v. Bodenhauſen, Hauptm.
kommen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 26 März.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag bei dem Landw.=Bez. I. Darmſtadt.
miniſter Finger, den Miniſterialpräſidenten Weber, den Miniſterial= Hornberg. Pr.=Lt. vom
rat Rothe, den Hoftheater=Direktor Wünzer.
daſigen Saline ernannt,
Nr. 60
799
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 20. März
den Miniſterialkanzleiinſpektor bei dem Miniſterium des Innern
Der Kapitän des untergegangenen Panzerſchiffes „Sultan- und der Juſtiz Kanzleirat Valentin Metz auf ſein Nachſuchen,
ſtand verſetzt und demſelben aus dieſem Anlaß die Krone zu dem
Riederlande. Ein am 23. d3. ausgegebenes Bulletin kon= Ritterkreuz II. Klaſſe des Verdienſtordens Philipps des Groß=
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 7 enthält: 1)
Bekannt=
gegenwärtige Befinden des Königs eine zeitweilige Regentſchaft 2 Bekanntmachung. die Befugnis der Großh. Aichämter zum
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 5. enthält:
Belgien. Der Erzbiſchof von Mecheln berief auf den 29. und 1) Oeffentliche Anerkennung einer edlen That. 2) Bekanntmachung,
30. April einen allgemeinen belgiſchen Katholikenkongreß behufs die für das Rechnungsjahr 188889 zur Beſtreitung der Bedürfniſſe
der Gemarkung Philippseich zu erhebenden Umlagen betr. 3) Ueber=
Rutzkand. Der Generaladjutant des Kaiſers Alexander, Graf l ſicht der von Großh. Miniſterium des Innern und der Juſtiz für
Peter Schuwaloff, iſt am 22. nachmittags in Petersburg geſtorben. das Jahr 1889 genehmiaten Umlagen zur Beſtreitung der Bedürf=
5) Ueberſicht der pro 1. April 1889190 von Großh. Miniſterium
Eine Kundmachung des Finanzminiſters kündigt den geſamten l des Innern und der Juſtiz genehmigten Umlagen zur Beſtreitung
ausſtehenden Betrag der 5vroc. konſolidierten EiſenbahnAnleihe von Kommunalbedürfniſſen in den Gemeinden des Kreiſes Alsfels.
von 1871 in Höhe von 11669300 Pfund Sterl. zur Rückzahlung 6) Ueberſicht der für das Jahr 1889 genehmiaten Umlagen zur
iſt das Vorrecht für den Bezug der neuen Konverſions=Anleihe des Kreiſes Heppenheim. 7 Ordensverleihungen. 8) Ermächtigung
zur Annahme und zum Tragen fremder Orden. 9 Namensver=
Den veröffentlichten Proſpekt der neuen Konverſionsanleihe änderungen. 10) Dienſtnachrichten. 11) Dienſtentlaſſuna.-13)
Cha=
beſprechend, konſtatiert die Nowoje Wremja- mit Befriedigung l raktererteilung. 18) Ruheſtandsverſetzungen. 14) Konkurrenzeröff=
Den Landſtänden ſind folgende drei Geſetzentwürfe zugegangen:
Militärbienſtnachrichten. v. Grolman, General der Inf.
Auch die „Novoſti' betonen die unter den heutigen Verhaͤltniſſen und kommandierender General des IV. Armeecorps, in gleicher
doppelt wertvolle Mitwirkung des Pariſer Bankhäuſes Rothſchild. Eigenſchaft zum Xl. Armeecorps verſetzt. Tecklenburg, Haupt=
Das Blatt ſagt, es kennzeichne ſich das jetzige Geſchäft als das mann und Komp. Chef vom 4. Großh. Heſſ. Inf=Regt. Nr. 118.
holitik in einer entſprechenden Reduktion des Zinsfußes der ruſiſchen toriums der Vermeſſungen ernannt. Geppert, Hauptmann vom
4. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 118,. zum Komp=Chef ernannt.
Herbien. König Milan traf am L3. von Wien wieder in Bel. v. Chaulin, Sek=Lt. von demſelben Regt., zum Vr.=L. befördert.
gad ein. Die Abreiſe desſelben nach Konſtantinopel wird dem= v. Niebelſchütz, Major vom Huſ=Regt. von Schill (. Schleſ.)
Nr. 4. kommandiert als Adjutant bei der Großh. Heſſ. (25.) Div.,
ein Vatent ſeiner Charge verliehen. v. Brockhuſen, Haupt=
Verawi ſei dort aus Omdurman eingetroffen und habe mitgeteilt. mann und Komp=Chef vom Inf.=Regt. Nr. 185, in das 2. Großh.
der Scheikh Senuſſi habe die Derwiſche aus Darfur und Kordofan Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 116. v. Lariſch Hauptmann und Komp=
Senuſſis beſetzt. Berawi fügte hinzu, er habe im Juli des ver= Regt. zu Fuß verſetzk. v. Wachter Pr.=Lt. vom 1. Großh. Heſſ.
beutet. Berawi ſelbſt ſei mit 100 Leuten nach Omdurman ent= 3. D., zuletzt Komp=Chef vom 3. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 117.
bei dem Landw.=Bezirk Jüterbog, v. Lyncker, Hauptm. und Komp.=
Chef vom 1. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 115. unter Stellung zur
Disp. mit der geſetzlichen Penſion, bei dem Landw.=Bezirk Vrenzlau,
Schulze. Major, z. D., zuletzt Hauptm. und Komp.=Chef vom
jetzigen Fuß=Art.=Regt. General=Feldzeugmeiſter (Brandenb.) Nr. 3.
v. Lochow, Pr.=Lt. vom
den Oberſt Frhr. dOrville v. Löwenklau, Kommandeur des 1. Heſſ. 1. Großh. Heſſ. Inf.=Reat. Nr. 115, unter Entbindung von dem
Inf=Regts. Nr. 81, den Oberſtlieutenant v. Viebahn etatsmäßiger Kommando als Bureau Chef und Bibliothekar bei der Kriegsſchule
Stabsoffizier, den Major Teſta, die Hauptleute Regenauer und in Glockau, zum Hauptm. und Komp=Chef befördert. Frhr. v. Schlot=
Frhr. Schenk zu Schweinsberg von demſelben Regiment, den Lieu= heim, Sek=Lt. vom Schleswig=Holſt. Füſ=Regt. Nr. 86 unter
tenant zur See Zimmermann von S. M. S.=Adler, den Major ! Beförderung zum Pr.=Lt. in das 1. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 115
v. Kaminietz vom 2. Großh. Inf.=Regt. Nr. 116, den Oberſtlieute= verſetzt. v. Graevemeher Hauptm. und Komp.-Chef vom 4.
nant Bergmann, etatsmäßiger Stabsoffizier vom 3. Großh. Inf.= Großh. Heſſ. Inf=Regt. Nr. 118, dem Regiment aggregiert. Buhle,
Regt. Nr. 117, den Major Graf v. d. Schulenburg=Wolfsburg, den Pr.=Lt. vom Inf=Regt. Graf Barfuß (4. Weſtfäl.) Nr. 17, unter
Major Plock, den Major Frhrn. v. Ayr. den Hauptmann v. Kur= Beförderung zum Hauptm. und Komp.=Chef, in das 4. Großh. Heſſ.
natowski, den Premierlieutenant v. Bülow und den Oberſtabsarzt Inf.=Reat. Nr. 118 verſetzt. Frhr. v. Brackel, Oberſtlt. aggreg.
Dr. Schmidt von demſelben Regiment, den Oberſtlieutenant Frhrn. dem 4. Großh. Heſſ. Inf=Regt. Nr. 118, unter Belaſſung in ſeinem
v. Senden, Kommandeur des 1. Großh. Drag.=Regts. Nr. 23, den Verhältnis als ordentliches Mitglied bei der Gewehr=Prüſungs=
Sekondlieutenant Frhrn. v. Nordeck zur Rabenau von demſelben Kommiſſion la suite des betr. Regts. geſtellt. Liman, Pr.=Lt.
Regiment, den Landgerichtsdirektor Berdelle von Mainz, den Mini= aggreg. dem 1. Großh. Heſſ. Drag.=Regt. Nr. 23, unter Beforderung
ſterialſekretär Fuhry, den Kreisbauaſſeſſor Daudt, den Amtmann zum Hauptmann, vorläufig ohne Patent, und unter Belaſſung zur
v. Hombergk von Worms den Amtsrichter Nispel von Schotten, Dienſtleiſtung bei dem großen Generalſtabe, als aggreg. zum
Ge=
den Diviſionspfarrer Strack, den Oberbürgermeiſter Brink und den l neneralſtabe der Armee verſetzt. v. Mülmann, Pr.=Lt. vom 1. Großh.
Fabrikant A. Neubecker von Offenbach, den Pfarrer der hieſigen Heſſ. Inf.=Regt Nr. 115. von dem Kommando zur Dienſtleiſtung bei dem
engliſchen Gemeinde King Cummin; zum Vortrag den Staats= Nebenamt des großen Generalſtabesentbunden. Frhr v. Gemmingen=
Großh. Heſſ. Drag.=Regt. Nr. 23.
1.
zum überzähligen Rittmeiſter. Pfaff, Pr.=Lt. la süite des 4
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 15. d. M. den Großh. Heſſ. Inf=Regts.: Nr. 118. unter Wiedereinrangierung in
Kreisbauaufſeher=Aſpiranten Chriſtian Kögel zu Bad=Nauheim das Regt., zum 1. April d. J. von dem Kommando als Erzieher
mit Wirkung vom 1. April l. J. an zum Siedemeiſter bei der bei dem Kadettenhauſe zu Oranienſtein entbunden. Kolb, Pr.=Lt.
vom 4. Großh. Heſſ. Inf=Regt. Nr. 118, unter Belaſſung in dem
117
800
Nr. 60
Kommando als Erzieher bei dem Kadettenhauſe zu Plön, la guite
des Reats. geſtellt. Schüler, Hauptmann vom Feld.=Art.=Regt.
General=Feldzeugmeiſter C2. Brandenburg.) Nr. 18. unter
Belaſ=
ſung in dem Kommando als Adjut. bei der Großh. Heſſ. (25.) Div.,
in das 2. Rhein. Feld=Art. Regt. Nr. 23 verſetzt. Frhr. v.
Schlot=
heim, Gen. der Kav. und kommandierender General des Xl.
Armee=Corps, in Genehmigung ſeines Abſchiedsgeſuches, mit
Pen=
ſion zur Dispoſition geſtellt: derſelbe verbleibt la suite des 2.
Garde=Drag.=Regts. und iſt auch ferner in der Anciennetätsliſte der
Generalität zu führen. Tarnogrocki, Hauptmann vom 2. Großh.
Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 116, als Komp.=Chef in das Inf=Regt. von
der Goltz (7. Vomm.) Nr. 54 verſetzt. Frhr. Röder v.
Diers-
burg, Sek.=Lt. vom 1. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 115, zum Pr.=
Lt. befördert. Gaertig. Port. Fähnr. vom Großh. Heſſ. Feld=
Art.=Regt. Nr. 25, unter Beförderung zum außeretatsmäßigen Sek.
Lt., in das 2 Weſtfäl. Feld.=Art. Regt. Nr. 22 verſetzt. Daehn,
Vicefeldw. vom Land.=Bezirk Worms, zum Sek.Lt. der Reſ. des
Inf.=Regts. von Lützow (1. Rhein.) Nr. 25. Keil, Vicefeldw. von
demſelben Landw.=Bezirk, zum Sek.=Lt. der Reſ. des 4. Großh. Heſſ.
Inf.=Regts. Nr. 118: Uebelshäuſer, Vicefeldw. vom Landw.=
Bezirk 1. Darmſtadt, zum Sek.=Lt. der Reſ. des Großh. Heſſ. Feld=
Art.=Regts. Nr. 25 befördert. Frhr. Röder v. Diersburg.
Hauptm. und Komp=Chef vom 2. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 116,
als Major mit Penſion und Regts.=Uniform, der Abſchies
bewil=
ligt. — Kadetten=Verteilung 1889. 1. Großh. Heſſ. Inf=
Reat. Nr. 115: Kad. Kolb als charakt. Portepeefähnrich. 2. Gr.
Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 116: V.= U. Gieſe als Sekondlieutenant
Kad. Stephan als charakt. Vortepeefähnrich. 3. Großh. Heſſ
Inf.=Regt. Nr. 117. Die Kadetten Kepler und Wenborne
als charakt. Portepeefähnrichs. 4. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 118.
V.=U. Schotte als Sekondelieutenant - Kad. Fleiſchmann
als charakt. Portepeefähnrich. - Im Beurlaubtenſtande:
Gotting. Vicefeldw. vom Landw.=Bezirk Deſſau, zum Sek.=Lt. der
Reſ. des 4. Großh. Heſſ. Inf.=Regts. 118 befördert.
Schwurgerichtsverhandlungen. Freitag Nacht 12 Uhr gingen
die Verhandlungen aegen den Gemeinderechner Spamer von
Neuſtadt i. O. zu Ende. Spamer wurde, nachdem ihm die
Ge=
ſchworenen mildernde Umſtände zugebilligt hatten, zu einer
Ge=
ſamtſtrafe von 5 Jahren Gefängnis und zu 5jährigem Ehrverluſt
verurteilt. 4 Monate der erlittenen Unterſuchungshaft ſollen in
Aufrechnung kommen.
Am Samstag wurde unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit gegen
den Adam Lorenz von Darmſtadt wegen eines Verbrechens im
Sinne des 8 176 des R.=Str.=Geſ.=B. verhandelt. Der Angeklagte
erhielt eine zweimonatliche Gefängnisſtrafe.
Geſtern begann widerum ein für 3 Tage vorgeſehener Prozeß
wegen Mordverſuchs. Der 28jährige Metallſchleifer Adam
Weilmünſter von Dietzenbach ſoll im Frühjahr und Sommer ſeiner
Frau Doſen von Schwefelarſenik beigebracht haben, um ſich ſeiner
Frau zu entledigen. Weilmünſter ſtand in Frankfurt in Arbeit
und hatte dort mit der K. Kullmann ein Verhältnis unterhalten. Seine
Frau hatte er ſchon ſeit längerer Zeit ſchlecht behandelt. Im März
v. J. ſtellten ſich die erſten Symptone der Vergiftung bei ihr ein
und fand ſie ſpäter in dem Arbeitsrocke ihres Mannes Gift und
namentlich auch zu wiederhöltenmalen gelbliche Kügelchen im Eſſen.
Als auf Veranlaſſung einer Schweſter der Ehefrau Weilmünſter
eine Unterſuchung eingeleitet worden war, fand ein nach
Dietzen=
bach entſandter Krimnnalſchutzmann ebenfalls gelbliche Körner in
den Rocktaſchen des Angeklagten. Weilmünſter ſtellt jede Schuld
in Abrede, behauptet namentlich nicht zu wiſſen was Arſenik ſei.
Die geſtern vernommene und vereidigte Ehefrau ſagt indeß in der
glaubhafteſten und beſtimmteſten Weiſe gegen ihren Mann aus.
Man darf auf die noch ausſtehende Vernehmung der übrigen Zeugen
und der 4 geladenen Sachverſtändigen ſehr geſpannt ſein.
- Großh. Muſeum. Gemälde=Galerie. Neu ausgeſtellt: 1)
Vor=
trät. Oelbild, gemalt von Reinhold Lepſius in München.
Fran=
zöſiſcher Saal. 2) Landſchaft aus dem Berner Oberland, der
Reichenbachfall mit dem Wetterhorn, gemalt von Adolf Ditſcheiner
(München). Gewinn des Muſeums bei der Verloſung des
Kunſt=
vereins. 3) Italieniſche Bauern bei Regen, gemalt von Guſtav
Canton, geboren zu Mainz 1813, geſtorben zu München 1887.
Eigentum des Muſeums, erworben für die Sammlung
vaterlän=
diſcher Künſtler. 4) Vorträt, gemalt von Horſt hier. Das
erſtge=
nannte Porträt dürfte vielfach intereſſieren, da der Künſtler der
Bruder des an der hieſigen Hochſchule lehrenden Profeſſors Lepſius
iſt und die dargeſtellte Perſönlichkeit der Sohn des berühmten
Wiener Vorträtmalers Heinrich von Angeli.
- Uiepertoire=Entwurf des Großh. Hoftheaters. Dienstag.
26. März; „Macbeth; (neu einſtudiert). Donnerstag. 28. März:
„Das Rheingold (Cyklus). Freitag, 29. März; „Coeur=
Dame=
hierauf „Mit fremden Federn!. Montag, 1. April: Die Walküre'
Donnerstag. 4. April: „Siegfried. Sonntag, 7. April: „
Götter=
dämmerung.
Bei der in voriger Woche zu Ende gegangenen Prüfung
der diesjährigen Aſpirautinnen für das höhere Lehrfach haben
ſämt=
liche 16 Bewerberinnen das Examen beſtanden. 15 davon waren
Schülerinnen des mit der Viktoria=Schule verbundenen Seminars.
G L. Heute beainnt die Schutzmannſchaft mit dem Zuſtellen der
Ladungen zur Ausmuſterung für die im Jahr 1869 gebornen
Militär=
pflichtigen, deren es 430 ſind; davon entfallen auf die frühere
Gemeinde Beſſungen 66. Die Stammrolle für 1889 umfaßt 720
Poſten.
1. Geſtern hat das Examen für das Expeditionsfach der Main=
Neckar=Bahn im Kanzleigebäude begonnen; zu demſelben ſind 27
Kandidaten erſchienen.
8 In der am Samstag abend in der =Alten Poſt= ſtattgehabten
Monatsverſammlung des Vereins „Kunſtfreund” hielt nach Eröffnung
der Verſammlung und Begrüßung der Anweſenden durch den
Vor=
ſitzenden Herr Stadtv. rordneter Architekt Rückert einen
Vor=
trag über ſeine Reiſeeindrücke in Italien, mit
be=
ſonderer Beziehung auf die Kunſtſchätze in den größeren italieniſchen
Städten. Er wolle nur einige unmittelbaren Reiſeeindrücke
wieder=
geben, begann Redner, wie er ſie bei ſeinen Touren in Italien
empfunden. Ein Eindruck habe ſich ihm ſtets aufgedränat, welche
Route er auch eingeſchlagen: die koloſſale Expanſionskraft der
italieniſchen Kultur. Sofort nach Ueberſchreitung des erſten
Alpen=
paſſes ſtehe man inmitten des ganzen italieniſchen Volkslebens:
Sprache, Sitten, Gebräuche, das ganze Fühlen und Denken ſei
völlig national. Und es zeige ſich ſolches geradezu wie plötzlich
ab=
geſchnitten gegen die nicht=italieniſche Kultur, ſelbſt in Ländern, die
Jahrhunderte lang unter deutſchen Herrſchern ſtanden, während die
deutſche Kultur in dieſen Landſtrichen nicht den geringſten
Ein=
fluß auf den Volkscharakter auszuüben vermochte. Vor allem zeige
ſich dieſe Erſcheinung auf dem Gebiete der Kunſt; von dem deutſchen
Geiſte der Kunſt habe nichts ſeinen Weg nach Italien genommen,
während die auf Italiens Boden entſproſſene bei uns ſo vielfach
Aufnahme und Stätte gefunden. Auch wir in den nordiſchen
Ländern hätten ja hohe Kunſtaebilde erzeugt, aber das eigentliche
Kunſtbewußtſein, das wirkliche Kunſtgefühl ſei lange nicht ſo in alle
Schichten des Volkes eingedrungen, wie es in Italien der Fall;
daher komme es auch. daß dort die Erzeugniſſe der Kunſt
be=
deutend billiger ſeien als bei uns, es ſtänden eben in dieſer
Beziehung unendlich, mehr Arbeitskräfte zur Verfügung.
Nun ging Redner auf die Schilderung einzelner italieniſcher Städte
wie Mailand, Verona, Trient, Venedig, Ravenna, Boloſna, Florenz
und Neapel mit Pompeii und Herculanum über und gab eine
Charakteriſtik derſelben in ihrem Volksweſen, zeichnete ihre
hervor=
ragenden Merkmale, führte ihre vornehmſten Kunſtwerke in Malerei,
Skulptur u. ſ. w. auf.
Dem Redner, welcher verſprach, über Rom ſpäter einmal in
einem beſonderen Vortrage zu ſprechen, wurde für ſeinen
hoch=
intereſſanten, durch eine große Anzahl von trefflichen Photographien
noch erläuterten und die Anweſenden bis zum Schluſſe in
ge=
ſpannteſter Aufmerkſamkeit haltenden Vortrag der lebhafteſte Dank
der Verſammlung, in welcher ſich auch eine Anzahl Gäſte befanden,
zu Teil, welcher Dank durch Erheben von den Sitzen zu Ehren des
Redners noch bekräftigt wurde. — Dem Vortrage folgte noch eine
Beſprechung über das am 13. April im Saale der Loge
abzu=
haltende Stiftungsfeſt und ſchließlich noch die Gratisverloſung
einiger dem Verein gewidmeten Bilder.
nn. In der letzten Ausſchuß=Sitzung des Gewerbevereins machte
der Vorſitzende der Kommiſſion für Ausflüge und Exkurſionen Herr
Rockel Mitteilung über die im Laufe dieſes Jahres in Ausſicht
genommenen Ausflüge ꝛc. und zwar: Im Monat April, an einem
Wochentag. unter Führung von Herrn Profeſſor Brauer, Beſichtigung
der Gandenberger'ſchen Maſchinenfabrik von Georg Göbel, der
Heerdfabrik und Gießerei von Gebrüder Röder und der Rummel'ſchen
Brauerei. Im Mai, Sonntags, unter Führung des Herrn Bergrat
Tecklenburg Fahrt nach Jugenheim, Spaziergang über den
Heiligen=
berg auf den Felsberg, Beſichtigung der Syenitbrüche; von da
Spaziergang über Schönberg nach Bensheim. Im Juni, Sonntags,
unter Führung des Herrn Generalſekretär Dr. Heſſe Fahrt über
Mainz nach Oppenheim, Beſuch der Katharinenkirche und der
Ruine Landskron. Im Juli an einem Wochentag, unter Führung
des Herrn Fabrikinſpektor Möſer, Ausflug nach Offenbach,
Be=
ſichtigung der Fabrik Neubecker und deren Mineralquelle, der Fabrik
von Huppe u. Bender und der Schuhfabrik von Ochſenhirt. Im Auguſt,
Sonntags, unter Führung von Herrn C. Rockel, Ausflug nach Worms,
Beſichtigung des Theater=Neubaues, der Brauerſchule, der
Gewerbe=
ſchule, ſowie der Werger'ſchen Brauerei. Im September an einem
Wochentag. unter Führung des Herrn C. Rockel, Beſichtigung des
ſtädtiſchen Elektrizitätswerks, der japaniſchen Kunſtſammlung im
Muſeum, des neuerbauten Valais Sr. Großh. Hoheit des Prinzen
Wilhelm auf der Roſenhöhe unter Führung des Herrn Architekt
Jakobi, ſodann Beſuch der Brauerei von Gebrüder Wiener. Im
Dezember oder Januar gemütlicher Vereinsabend mit Eſſen. In noch
zu beſtimmender Zeit Beſuch der Generalverſammlung des
Landes=
gewerbvereins und der Ausſtellung in Büdingen.— Der Vorſitzende
des Gewerbvereins, Herr Dr. Schröder, gedachte ferner in dieſer
Ausſchuß=Sitzung des leider ſo raſch dahin geſchiedenen
Vorſtands=
mitgliedes Herrn Herbſt und erſuchte die Ausſchußmitglieder das
Andenken an den Verſtorbenen durch Erheben von den Sitzen zu
ehren. Ferner wurde noch das Rodgau=Bahnproiekt zur Sprache
Nain=
7
101
vo)
hlerei,
al in
eine
pbracht und die Stellungnahme des Gewerbvereins in dieſer Sache
n Ausſicht genommen.
Die Abteilung Darmſtadt der deutſchen Kolonial=Geſellſchaft
iſl in der erfreulichen Lage, noch einen weiteren Vortrag dem
Aiblikum bieten zu können, welchen der Forſchungsreiſende
B. Hollrung aus Berlin dieſen Mittwoch Abend im oberen
Ciale des „Darmſtädter Hofes” (vergl. die Anzeige) abhalten wird.
Lr Genannte hat als Naturforſcher an den wiſſenſchaftlichen
Epeditionen der Neu=Guinea=Compagnie teilgenommen, welche
diſelbe in den Jahren 1885-1887 auf Kaiſer=Wilhelmsland
aus=
ſühren ließ. Bekanntlich bildet dasſebe eine unſerer größten und
wchtigſten Kolonialerwerbungen, und dürfte es um ſo intereſſanter
ud wünſchenswerter ſein, von einem Reiſenden aus eigener
An=
ſtauung Näheres über dieſe noch ſo wenig bekannte Beſitzung zu
hüren, nachdem ſie in der letzten Zeit durch Vorgänge auf anderen
oonialen Gebieten etwas aus dem Vordergrund der Diskuſſion
uückgedrängt war. Der Vortragende hat über ſeine
Forſchungs=
eſen ſchon vielfach anderwärts mit großem Beifall geſprochen und
3ſteht ihm ein vorzügliches Demonſtrationsmaterial zu Gebote,
ſodaß ein genußreicher Vortragsabend zu erwarten iſt.
Darmſtadt ein Luftkurort. In der neueſten Auflage des
Gſell=
zes'ſchen Werkes,Die Bäder und klimatiſchen Kurorte Deutſchlands
eindet ſich auch Darmſtadt mit 148 Meter Höhe unter der Reihe
ejenigen Lufrkurorte unter 400 Meter verzeichnet, „die ohne
uüßere Anforderungen an die Ausgleichung der Funktionen zu
nichen, doch noch eine toniſierende Wirkung ausüben. Von weiteren
linatiſchen Kurorten unſeres engeren Vaterlandes enthält die
Jnammenſtellung noch: Lindenfels (360 Meter), Michelſtadt (208)
Amheim (138) und Auerbach 1100 Meter).
Das Reichsgericht hat wieder ein für Landwirte ſehr wichtiges
Ekenntnis gefällt, welches feſiſtellt, daß auch der Verkauf lebender
Lre unter das Nahrungsmittelgeſetz vom 14. Mai 1879 fällt,
Gkald dem Verkäufer bewußt war, daß die betreffenden Tiere zur
rneiſchlichen Nahrung dienen ſollen. Dieſes Erkenntnis muß alle
Aadwirte, welche ſich, wie dies bekanntlich nicht ſelten vorkommt,
um größere Verluſte zu vermeiden, zum Verkauf von krankem oder
Unkheitsverdächtigem Vieh zu geringem Preiſe an den Schlächter
nennlaßt ſehen und hierin gewöhnlich nichts Unrechtes erblicken,
ſoͤnfalls zur Vorſicht mahnen.
G.D. In den Tagen vom 16-19. März a. c. verſammelten ſich
Fullreiche alte und junge Burſchenſchafter von deutſchen techniſchen
Zuſchulen in Bingen und auf dem Niederwald, um dortſelbſt,
omlog dem bereits auf deutſchen Univerſitäten beſtehenden A. D. C.,
füdie techniſchen Burſchenſchaften einen N.DC. Niederwald=
Depu=
v ieten=Convent) zu gründen. Derſelbe umfaßt bis jetzt die 8
Bur=
chnſchaften, die ſich an der Gründung beteiligten. Es ſind dies
ffolende: Germania=Karlsruhe, Allemannia=Stuttgart, Teutonia=
Külz ruhe, Cheruscia=Dresden, Arminia=Karlsruhe, Germania=
Btunſchweig. Eimbria=Karlsruhe und Germania=
Darm=
ſ7at. Der nächſte ND.C.=Tag findet noch in dieſem Jahre acht
Dae nach Pfingſten ſtatt. Er wird mit einem feierlichen Kommerſe
eabfnet werden, an dem ſich die betreffenden Burſchenſchaften
mög=
leicht zahlreich beteiligen werden, ſodaß derſelbe einen ſehr
glänzen=
dan Verlauf zu nehmen verſpricht. Der Bund bezweckt das Gefühl
der Zuſammengehörigkeit und Einheit unter den deutſchen
tech=
niſcen Burſchenſchaften ſtets wachzuhalten, und gerade mit
Rück=
ſüh auf dieſen Zweck wurde als Verſammlungsort der Niederwald
9mhlt, deſſen Denkmal ein ewiges Zeichen der Einheit deutſcher
Stamme iſt. Ferner will der Bund erzielen ein gemeinſames
Vor=
d hm in burſchenſchaftlichen Dingen und mitwirken an einem
wei=
tern Ausbau der burſchenſchaftlichen Tendenzen und Ideale. Da
dæ Bund einem ſchon lange empfundenen Bedürfnis entſpricht, ſo
1hit Sicherheit anzunehmen, daß derſelbe zum Wachſen, Blühen
und Gedeihen der deutſchen techniſchen Burſchenſchaften beitragen
und ihnen eine Stellung verſchaffen wird, die ihrem innewohnenden
idaen und ſittlichen Werte entſpricht.
* Kleine Mitteilungen. Am Freitag erhielt ein ſeit längerer
Zeik im Armenhauſe untergebrachter 19jähriger Burſche von dem
Oeverwalter den Auftrag 35 M. an einen Geſchäftsmann
abzu=
liucen. Der Burſche behielt das Geld für ſich und entfernte ſich
von hier. - In einem Zimmergeſchäft fiel einem Arbeiter ein
ſchueres Stück Holz auf Hand und Fuß, wodurch der Mann
ertheliche Quetſchungen davontrug. — Samstag Nacht entſtand in
der Beſſunger Karlsſtraße zwiſchen zwei Männern eine Keilerei,
wuhn der eine verſchiedene leichte Verletzungen davontrug.
38 Pfungſtadt, 25. März. Der Verwaltungsbericht der hieſigen
Piennigſparkaſſe pro 1888 ergibt folgendes: Die Einlagen
vum 1. Dezember 1887 bis 1. Dezember 1888 betragen: 10155 M.
10 If. Die Ausgaben: Gutſchrift bei der Sparkaſſe Zwingenberg
von 842 Einlegern - 10062 M. 95 Pf.; zurückbezahlt wurden 92 M.
15 Pf. Die 1888er Einlage ſetzt ſich zuſammen aus 17004
Ein=
lagepoſten von 597 Einlegern. Im Laufe des Jahres traten 90
Milieder ein und 30 aus. In den letzten 4 Jahren ſtieg die
Ein=
lage von 7= auf 10000 M. Seit Gründung der Kaſſe 1881
wur=
den 09212 M. eingelegt. von welchen noch circa 40000 M.
zins=
tragnd zu 4 pCt. bei der Sparkaſſe Zwingenberg angelegt ſind.
Nr. 60
801
Letzte Woche fand die Prüfung derhieſigen
Hand=
werker=Fortbildungsſchule ſtatt. welche ein ſehr gutes
Ergebnis lieferte und den beiden Herren Lehrern Lacheiß und Gg.
Grining alle Ehre macht.
Nach Genehmigung Großh. Oberkonſiſtoriums findet die
Kon=
firmation der Kinder Sonntag den 5. Mai ſtatt.
J. Mainz, 22. März. Die Haushaltungsvoranſchläge
der Stadt Mainz und der mit der ſtädtiſchen Verwaltung im
Zu=
ſammenhang ſtehenden Fonds für das Rechnungsjahr 1889,90 ſind
ſoeben im Druck erſchienen. Als von allgemeinem Intereſſe
ent=
nehmen wir daraus, daß in Einnahmen und Ausgaben der ſtädtiſchen
Verwaltung 4230709 M. vorgeſehen ſind, ein Mehr gegen das
Vorjahr um 547695 M. Bei der Betriebsrechnung ſind 120 007 M.
und bei der Vermögensrechnung 481682 M. mehr als in der
ver=
floſſenen Budgetperiode in Anſatz gebracht. Die im Jahre 1889190
auf die Steuerpflichtigen auszuſchlagenden Umlagen berechnen ſich
nach dem Voranſchlage auf 1316249 M., 35757 M. mehr als im
Vorjahre. Die Bürgermeiſterei nimmt an, daß das Steuerkapital
durch den Zugang von Neubauten, durch den Zuzug neuer
Steuer=
zahler, ſowie durch Vermehrung der Gewerbetreibenden weſentlich
zugenommen hat, ſodaß der bisherige Umlagen=Cosfficient von 25,8
Pfo. für eine Mark Steuerkapital beibehalten werden kann.
J. Mainz, 22. März. Der von dem Landtagsabgeordneten
Möhn von Laubenheim ſoeben bei der zweiten Kammer eingebrachte
Antrag, mit dem Ende der diesmaligen Budgetperiode das
Brücken=
geld bei der hieſigen Straßenbrücke auf die Hälfte der
ſeitherigen Tarifſätze herabzuſetzen, findet begreiflicher Weiſe
dies=
ſeits wie jenſeits des Rheins lebhaften Beifall. Das Brückengeld
wird hier allgemein als eine ſehr läſtige Steuer empfunden, die
beſonders hart die arbeitende Bevölkerung trifft.
4 Mainz, 24. März. Der Bau des hieſigen neuen Gymnaſiums
iſt jetzt ſo weit vorgeſchritten, daß nächſter Tage eine Kommiſſion
der oberſten Schulbehörde von Darmſtadt zur eingehenden
Be=
ſichtigung hier eintreffen wird. Als Termin der Eröffnung des
neuen Gymnaſiums iſt der 1. Auguſt d. Js. vorgeſehen. An dem
neuen Gymnaſium wird etwa ſeit 4 Jahren gebaut und ſind bis
jetzt ca. M. 600000 für den Bau aufgewendet worden.
J. Aus Rheinheſſen, 24. März. Die Notarskammer für die
Pro=
vinz Rheinheſſen macht bekannt, daß infolge einer Verfügung des
Miniſteriums in Darmſtadt künftig die Amtsſtuben der Notare
an Sonn= und Feiertagen geſchloſſen bleiben.
In der Gemarkung Wendelsheim iſt zur Zeit ein lebhafter
Bergwerksbetrieb. Gegenwärtig wird Kupfererz gegraben,
wo=
bei ſich bis jetzt ganz gute Reſultate ergaben.
St. Frankfurt, 25. März. OOpernhaus.) Die große
tragi=
ſche Oper „Rienzi von Wagner wurde geſtern neueinſtuviert zur
Aufführung gebracht. Die Wiedergabe des herrlichen Werkes war
eine in allen Teilen vorzügliche und waren die Chöre aufs Beſte
einſtudiert. Die Titelrolle war erſtmalig Herrn von Sigelli
anver=
traut und brachte er dieſelbe geſanglich wie darſtelleriſch zu
voll=
kommener Geltung. Fräulein Ruzika ſtand ihm als Irene würdig
zur Seite. Der Adriano der Frau Luger iſt hier als
Muſter=
leiſtung bekannt und ward die Künſtlerin nach ihrer großen Arie
(3. Akt) bei offener Scene gerufen. Sämtliche Mitwirkenden
wur=
den nach den Aktſchlüſſen wiederholt vor die Rampe geboten.
Frankfurt a. M., 22. März. Wegen des Eiſenbahnunfalls
vom 20. November 1888. wo zwiſchen Louiſa und Frankfurt ein von
Darmſtadt kommender Schnellzug in einen auf das Einfahrtszeichen
wartenden Perſonenzug hineingefahren war, hatten ſich heute der
Bahnhofsvorſteher L. Rullmann und der Telegraphiſt Chriſtian Meckes
von der Station Louiſa vor der hieſigen Strafkammer zu
verant=
worten. Die lange Verhandlung ergab, daß die angeklagten
Be=
amten pflichtwidrig handelten, indem ſie den Schnellzug weiterfahren
ließen, und es wurde demgemäß Rullmann zu zwei Monaten
Meckes zu ſechs Wochen Gefängnis verurteilt.
Wiesbaden, 23. März. Die Kaiſerin von Oeſterreich kommt
doch noch, die Reiſe iſt nur aufgeſchoben. Der hier weilende
Hof=
beamte iſt, wie der Rhein. Kur. meldet, heute nach Heidelberg gereiſt,
wohin die Kaiſerin ſich von hier aus zu einer 14tägigen Nachkur
begibt.
Verlin, 23. März. Zum Gedächtnis des Geburtstages Kaiſer
Wilhelm L. fanden in allen Berliner Lehranſtalten Schulfeiern mit
Geſängen, Gedenkreden und Vorträgen von Gedichten ſtatt. In den
Straßen hatten viele Häuſer Flaggen mit Trauerflor auf halbem
Maſt gehißt. In den Schaufenſtern zogen Bilder und Büſten des
Verewigten die Aufmerkſamkeit der Menge auf ſich. Schon in alle:
Frühe gingen zahlreiche Berliner nach dem Charlottenburger Mauſo.
leum, viele trugen Blumenſpenden. Vor dem Mauſoleum, von
welchem außer den üblichen Wachen mehrere Polizeioffiziere und
Schutzleute aufgeſtellt waren, verharrte die Menge in ehrerbietiger
Ruhe
Kiel, 23. März. Nach dem heute ausgegebenen Bulletin ſchreitet
die Geneſung Ihrer Königl. Hoheit der Prinzeſſin Heinrich in
der erfreulichſten Weiſe fort. Die Körperwärme iſt andauernd
nor=
mal, Schlaf und Appetit ſind gut; auch das Befinden des jungen
Prinzen iſt ein gutes.
802
Kiel, 24. März. Prinz Heinrich nahm heute Mittag die
Glückwünſche der Stadt Kiel, welche der Bürgermeiſter und der
Stadtverordnetenvorſteher überbrachten, entgegen. Das Befinden
der Frau Prinzeſſin Heinrich und des jungen Prinzen iſt ein gutes.
Bozen, 22. März. Nach dreitägiger Verhandlung wurden
Jacob Kün und Joſeph Schöpf aus dem Ober=Vintſchgau wegen
des Verbrechens des Raubmordes, beaangen an dem ſeit dem
11. Auguſt v. J. verreiſten und am 23. September im Mittelloch
an die Schweizer Grenze aufgefundenen Touriſten Dr. Schick aus
Döbeln in Sachſen, einſtimmig von den Geſchworenen für ſchuldig
erkannt und vom Gerichtshofe zum Tode durch den Strang verurteilt.
Paris, 23. März. Zu Ehren Antoine's fand geſtern Abend
ein Feſtmahl ſtatt, an welchem 48 Verſonen teilnahmen. Antoine
hielt eine Rede und rief den Anweſenden etwa folgendes zu: Höret
auf, Euch unter einander zu zerfleiſchen! Verteidigt die Republik!
Erhaltet Euch die Freiheit, welche zu den größten Hoffnungen
be=
rechtigt, wenn Ihr gewagte und für unſer Vaterland ſo
verderben=
bringende Abenteuer unmöglich macht. Elſaß=Lothringen leidet
unter Euren Zerſplitterungen und würde erliegen unter Euren
brudermörderiſchen Kämpfen.
Rom, 23. März. Die aus Heidelberg eingetroffenen
Pro=
feſſoren und Studenten beſuchten heute die Umverſität und wurden
beim Erſcheinen mit den Rufen: Es lebe Deuiſchland, es lebe
Kaiſer Wilhelm! empfangen. Die deutſchen Studenten antworteten
mit Hochs auf Italien und den König Humbert und wohnten
hierauf der Vorleſung des Profeſſors Liana bei. Die römiſchen
Komilitonen geleiteten ſie alsdann zum Bahnhof. Mitte April
ge=
denken die Heidelberaer wieder hier einzutreffen und wird dann
innen zu Ehren ein Bankett veranſtaltet werden.
Genua, 22. März. Das Packetboot=Sangattardo!, welches aus
Braſilien ankam, wurde auf der Inſel Aſſirara in Obſervation
ge=
nommen, weil auf der Ueberfahrt drei Perſonen am gelben Fieber
ſtarben.
Großherzogliches Hoftheater.
E. H. Die beiden letzten Theatervorſtellungen brachten zwei
Opern, zwiſchen welchen der Vergleich ausgeſchloſſen ſcheint und
die doch gewiſſe muſikgeſchichtliche Reminiscenzen wach riefen.
Roſſini und Beethoven, Tell und Fidelio; welch ganz verſchiedene
Sphären thun ſich dem geiſtigen Auge des Hörers nur bei der
bloßen Nennung der Namen aufl In der künſtleriſchen
Entwickelungs=
geſchichte der beiden Komponiſten bedeuten allerdings beide Werke
einen Grenzſtein. Fidelio iſt die einzige Oper. welche Beethoven
ſchrieb, Tell die einzige unter den roſſiniſchen Opern, welche über
die italieniſche Schablone hinaus den Blick in weitere, größere
Fernen eröffnen. Hier iſt der Text italieniſch, dort das Libretto
im Anſchlüß an eines der bedeutenſten Dichterwerke deutſcher
Nation entworfen, wennſchon die muſikaliſche Ausgeſtaltung die
üblichen Maße der italieniſchen Oper beibehält. Iſt im Fidelio
die Zeichnung ſtrenger und feſter, ſo ſind dafür im Tell die
Farben mannigfaltiger. Das aber haben beide Werke mit einander
gemein, daß ihr Stimmungsgehalt über das in allgemeinen Linien
gehaltene erotiſche Moment hinausflutet und die keuſchen Flammen
uneigennütziger Begeiſterung und Treue entfacht.
Wohl befindet ſich in der Roſſiniſchen Oper die ſentimentale
Arie des Arnold, die ein Tenor aufs beſte ausnützen mag, allein
ſie ſteht zu dem Hauptthema doch nur in ſehr loſer Beziehung.
Der Dreimännerſchwur iſt nicht nur dramatiſch, ſondern auch
muſikaliſch ein weit bedeutenderes Stück. Fidelio erſchien zum
erſten Mal 1806, Tell 1829. Die 23 Jahre, welche das eine Werk
vom andern trennen, haben bedeutende Umwälzungen auf muſikaliſchem
Gebiete gebracht, ohne daß durch dieſe der Wert einer der beiden
Opern in Frage geſtellt worden wäre. Wenn der „Tell” mehr im
Sinne der großen Oper mit ihren Effektmitteln komponiert iſt, ſo
hat der Fidelio dafür die Innigkeit des deutſchen Singſpiels
voraus. Wenn Roſſini auf die Kehlgeläufigkeit der ihm zur
Ver=
fügung ſtehenden Geſangskräfte die größte Rückſicht genommen und
als echter Italiener gewiſſe=Nummern= nur im Hinblick auf gewiſſe
Verſönlichkeiten ſchrieb, ſo verfuhr Beethoven umgekehrt mit der
größten Rückſichtsloſigkeit, indem er einzig ſein muſikaliſches Ziel
Unbekümmert um die ausübenden Sänger im Auge behielt. Es
muß als ein Triumph moderner Virtuoſität gelten, daß
Künſtler, die den Tag vorher im Fidelio beſchäftigt, auch dem
„Tell; gerecht zu werden ſich bemühen. Herr Feßler, welcher am
Freitag den Pizarro ſang, konnte am Sonntag im „Tell' als
Inhaber der Titelrolle ſein dramatiſches und geſangliches
Ver=
mögen klar und ſchön zur Geltung bringen. Es iſt ein
ſchwer=
wiegendes Lob, wenn man dem Tell des Herrn Feßler nachrühmt,
daß ſeine Art der Auffaſſung mit einem guten Darſteller des
Schillerſchen Helden wetteifern kann. - Herr Bär ward als
Floreſtan wie als Arnold den an ihn geſtellten Forderungen gerecht.
Frl. Jungk, die eine ausgezeichnete Marzelline iſt, giebt auch den
Gemmh, welcher halb und halb im Stile einer Primadonna
be=
handelt iſt, recht wacker.
Nr. 60.
Es bleibt uns nur noch übrig, mit Anerkennung der von
einem warmen Empfinden und großen Schwunge getragenen
Durchführung der Fideliopartie ſeitens des Frl. Roth zu gedenken
und Frau Mayr=Olbrich unſer Kompliment zu machen für die
glanzvolle Wiedergabe der an techniſchen Schwierigkeiten ſo reichen
Rolle der Prinzeſſin Mathilde. Die beiden letzten Opernabende
erfreuten ſich eines zahlreichen Beſuchs.
13335)
Vodes-Anzeige.
Dem Allmächtigen hat es gefallen, unſeren innigſt
geliebten Gatten, Vater und Bruder, den Hauptmann
la guite der Infanterie
Eduard Selzam,
nach kurzem Leiden Sonntag den 24. März Nachmittags
12½ Uhr in faſt vollendetem 61. Lebensjahre zu ſich zu
nehmen.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 27. März,
Nach=
mittags 3 Uhr vom Sterbehaus aus ſtatt.
Code==Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Verwandten, Freunden und Bekannten die
ſchmerz=
liche Mittheilung, daß unſer lieber Vater,
Schwieger=
vater und Großvater
Thilipp Achtelstätter
im 75. Lebensjahre nach langem Leiden heute Nachmittag
um 1 Uhr ſanft entſchlafen iſt.
Im Namen,
aller trauernden Hinterbliebenen:
Friederike Achtelſtätter, Lehrerin.
Darmſtadt, 24. März 1889.
Die Beerdigung findet ſtatt: Mittwoch den 27. März
1889, Nachmittags½5 Uhr, vom Trauerhauſe,
Mauer=
ſtraße 16.
Todes=Anzrige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten hiermit
die traurige Nachricht, daß heute Abend 5 Uhr unſer
inpigſtgeliebter Gatte, Bater, Sohn, Bruder, Schwager,
Onkel und Vetter
Simon Goldschmidt
plötzlich in Folge eines Herzſchlages ſanft entſchlafen iſt.
Um ſtille Theilnahme bittet
im Namen
der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Hermann Goldschmidt.
Darmſtadt, 23. März 1889.
Die Beerdigung findet Mittwoch den 29. März,. Vorm.
10 Uhr, vom Sterbehauſe aus, Friedrichſtr. 18, ſtatt.
Tageskalender.
Donnerstag, 28. März: Ordentliche Hauptverſammlung des Vereins
nzum Feierabend: im Vereinslokal, Alexanderſtraße 18.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckarei. - Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.