Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. uck
Bringerlohn. Answärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
end=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
vw Quartal unck. Poſtaufſchlag
A.
152. Fahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Iluſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Iuſerate
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſlr. Nr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14 ſowie auswärt
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
pe 53.
Freitag den 15. März.
1839.
B e k a n n t m a ch u n g.
Dienſtmann Ludwig Nicolay (Nr. 15) beabſichtigt das Dienſtmannsgewerbe niederzulegen und hat die Rückgabe der
von ihm hinterlegten Kaution beantragt.
Alle Diejenigen, welche glauben, in Gemäßheit des 8 4 des Polizeireglements, d. d. 24. Mai 1872. Anſprüche an dieſe
Kaution erheben zu können, werden aufgefordert, ſolche um ſo gewiſſer bis zum 25. d. Mts. bei der unterzeichneten Behörde
begründen zu wollen, als ſonſt dem geſtellten Antrage ſtattgegeben wird.
Darmſtadt, den 13. März 1889.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(2767
v. Grolman.
Bekanntmachung.
Die am 11. Iſd. Mts. abgehaltene
Holzverſteigerung aus dem ſeitherigen
Beſſunger Laubwald iſt genehmigt.
Bürg=
ſcheine können in den
Vormittags=
ſtunden auf unſerem Büreau,
Rhein=
ſtraße 18, Zimmer Nr. 10, errichtet
werden.
Erſter Abfuhrtag: Montag den
10. März.
Darmſtadt, den 12. März 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[2768
Ohly.
Holzverſteigerung.
Bei der von der Stadt Darmſtadt
auf Montag den 18. d. Mts.,
Vormittags 9 Uhr,
anberaumten Holzverſteigerung werden
gleichzeitig in dem oberen Lokal der
Turn=
gemeinde, Wogsplatz Nr. 5:
2 Rm. Kiefern=Scheit= und
20 Kiefern=Wellen,
aus dem Walde der Großh. Landes=
Waiſenanſtalt, Diſtrikt Waiſenhaustanne,
mit verſteigert.
Darmſtadt, den 14. März 1889.
Großh. Landes=Waiſenkaſſe.
Langsdorf, Rechnungsrath. (2769
Bekanntmachung.
Auf Antrag des Konkursverwalters
wird die Schacke & Comp'ſche Schuh=
Fabrik:
Flur. Nr. ⬜Meter.
I. 2851 409 Hofraithe
Lud=
wigshöhſtraße,
614 Grabgarten da=
I. 2855
ſelbſt,
mit Fabrikgebäude, ſowie die complete
maſchinelle Einrichtung derſelben (Syſtem
Larrabee),
Montag den 25. Mürz d. Js.,
Vormittags 11 Uhr,
an Ort und Stelle einer einmaligen
öffentlichen Verſteigerung ausgeſetzt und
kann bei annehmbarem Gebot der
Zu=
ſchlag ſogleich erfolgen.
Nähere Auskunft ertheilt der Kon.
kursverwalter Adolf Radh zu
Darm=
ſtadt.
Darmſtadt den 12. März 1889.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt II.
(Beſſungen).
Der Ortsgerichts=Vorſteher:
12770
Weimar.
2
C.
Hartoffeln
zur Saat, früheſte, und einige Sorten
vorzügliche Spätkartoffelu, voriges
Frühjahr importirt, empfiehlt
F. P. Pitthan,
(2771
Carlshof.
Leere Kaffeeſäcke
2772
zu verkaufen Reinſtraße 14.
orUglichesohbst.
Prima türk. Aweischen,
Amerikan. Dampf. und Sohnill-
Lepfel,
Hal. E franz. Birnen,
Bordeauz Pflaumen,
Ital. &a; span. Beünellen,
Lprikosen & Pfrsiche,
Eirschen & Hirabellen,
Thaupflaumon.
Beste Hacaroni und
Hiergomisenudoln
empfiehlt billigſt
14
GAT½ VaLAAgGk,
Wilhelminenſtraße II. 631
General==hziiger
der Stadt Worms a. Rh.
Aufl. 7000. - Aufl. 7000.
Geleſenſtes Blatt u. Haupt=
Inſer=
tions=Organ für Worms und
(14667
Umgegend
bei nur billigſter Berechnung.
Abonnement monatlich 50 Pfa.
99
Holzverſteigerung.
Donnerstag und Freitag, den 21. und 22. März
werden im Domanialwalde Frankenſtein verſteigert:
79 Buchen=Stämme =- 36 Cbm., meiſt Wagnerholz, 35 Lärchen=Stämme
= 6 Cbm., 182 Buchen=Derbſtangen - 77 Ckm., 50s Lärchen=Derbſtangen
= 13 Cbm., 109 Lärchen=Reisſtangen 1 Cbm.; ſodann Buche: 127 Rm.
Scheiter, 169 Rm. Knüppel, 7100 Wellen, 36 Rm. Stöcke; Kiefern: 4 Am.
Scheiter, 14 Rm. Knüppel, 500 Wellen.
Zuſammenkunft jedesmal Vormittags 9 Uhr am Hüttenhäuschenplatze. Das
Nutzholz gelangt Freitags und zwar ſofort zum Ausgebot. Donnerstags nur
Brennholz.
Eberſtadt, den 13. März 1889.
Großherzogliche Oberförſterei Eberſtadt.
Joſeph.
[2773
8
Ralſoo. 3.
„
Die fortwährende Erhöhung der Roh=Kaffeepreiſe veranlaßt
mich mein Kaffee=Lager in ergebene Erinnerung zu bringen.
Durch frühere rechtzeitige Einkäufe bin ich heute noch in der
Lage hierin außerordentliches leiſten zu können und da
an=
ſcheinend ſobald kein Preisrückgang eintritt, es wohl im Intereſſe
meiner werthen Abnehmer liegt ſich auf einige Zeit vorzuſehen,
halte ich mein
Roh-HaffeeLagor
60 lange mein Vorrath reicht
in seitherigen vorzüglichen Qualitäten zu
den gewohnten billigen Preisen auſs Beste
empfohlen.
Moriz Landau,
Mathildenplatz 1.
2620
WW. Der Aufſchlag bezieht ſich durchgängig auf alle Sorten
und ſind Kaſſee's von zweifelhaftem Geſchmack meinen
Offerten ſtets ausgeſchloſſen.
Bruch=Heilung. z
M
Die Heilanſtalt für Bruchleiden hat uns mit unſchädlichen Milteln ohne
Berufsſtörung von Leiſten=, Hodenſack= und Waſſerhodenbruch durch
brief=
liche Behandlung vollſtändig geheilt, ſo daß wir jetzt ohne Bandage arbeiten
können. Joh. Breit, Ehrenfeld b. Cöln; P. Gebhard, Schneiderm, Friedersried
b. Neukirchen, 54 J.; Joſ. Kaſt, Handlung, Simmerberg b. Lindau; A. Schwarz,
Wagenbauer, Langenpfungen b. Roſenheim (f. Kind). Broſchüre: „Die
Unter=
leibsbrüche u. ihre Heilung; gratis. 3000 Bandagen beſter Conſtruktion
vorräthig; mit einer Muſterſammlung iſt unſer Bandagiſt in Darmſtadt,
Gaſthof „zum Prinz Carl= am 18. jeden Monats von 8 Uhr Vorm. bis
1 Uhr Nachm. zur unentgeltlichen Maßnahme und Beſprechung zu treffen.
Man adreſire: An die Heilanſtalt für Bruchleiden in Stuttgart,
Alleen=
ſtraße 11.
[14577
Aodr Nuche zwrimul
befördere ich Auswanderer auf den Schnelldampfern des Norddeutſchen Lloyd von
Bremen nach Amerika mit beſonderer Begünſligung.
L. Demmth, Haalbauſtraße 36.
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Dieburgerſtraße 9. (1468
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und Ofen nebſt Zuleitungsrohr umzugs
halber zu verkaufen Hofmannsſtr. 6.
S
pe.
13
Die
Haschenbier
Handlung
piodr. Buss
Dieburgorstr. 9
empfiehlt ihre vorzüg.
lichen Flaschenbiere al.
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uc wohlschmeckender.
Bieren.
AufBestellung trelnach
allen Stadtgegenden.
)
ſe
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[7464
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AE330,Ru.I80,RmO95.
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von Gruner & Ce. in Siegmar.
Steueramtlich nachweisbar), lomal preisgekrönt, zuletzt in Melbourne
mit der goldenen Hedaille.
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„ 2 k4½ „ „ „ 3.- „ „ „ 1.60,
„ 3 24
„ „ „ 2.75. „ „ 1.50,
4
„ 4
„ 1.25,
„ 2.30 „
„
„ 1 Hedieinal-Cognne kxä per ¼ Flaſche M. 5.-
4*
„ 2
„
„ „ 4.50,
4
„ 3
„ 4.—
„
„
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per 1 Literflaſche M. 1. 70.
Franz. Cognac von P. Frapin & Co..
Gegonzac-Cognac, 18ſ5er Waare, per Flaſche M. b.
¹⁄₄ Flaſche M. 2.60.
Sämmtliche Sorten in Original-Waare, auch in Anbruch, empfehlen
Carl Diehm & Co.,
Großherzogl. Hoflieferanten,
3 obere Rheinſtraße 3.
ſowie in deren Zweigniederlagen
Joh. Eimmermann, Soderſtraße,
H. Röth Wwve., Roßdörferſtraße.
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207. Rus St-Honoré, PARis
gunsAUEza.
1⁄4
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4*
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Friedrichsdorſer;
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Carlsſtraße 24.
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Jordan ≈ Timäus' Cacao,
Cädke's Hamburger Cacao,
Rügers Presduer Cacao,
ſowie deren
Chocoladen
ſempfiehlt zu Originalpreiſen
Fpiedr. Buss.,
Dieburgerſtraße 9. 1466
„
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der bekannten Manufactur
Royal de Corset Bruxelles,
verkaufe wegen Geſchäftsaufgabe zu ſehr billigen Preiſen voll=
(2612
ſtändig aus.
H. Türth.
70 Promenade 70.
2686) Hochſtraße 33, mittl. Stock,
neu hergerichtet, an ruhige Familie
als=
bald zu verm. Näheres parterre.
2777) Wendelſtadtſtraße 30
iſt zu vermiethen und bis 15. April l.
J3. zu beziehen:
1) die Beletage, 7 Zimmer mit großem
Balkon nach dem Wilhelmsplatz und
allem Zubehör, Gartenantheil u.zſ. w.;
2) zwei große und ein kleines Zimmer
im Parterre lletzteres kann auch zur
Küche eingerichtet werden) an eine
ruhige Miethspartei, am liebſten
ältere Dame;
3) Zwei Manſardenzimmer.
Sämmtliche Piecen können täglich
ein=
geſehen werden.
2778) Georgſtraße 12 ein großes
möblirtes Zimmer ſofort zu vermiethen.
Mein Lager iſt in dieſen Artikeln durch die ſoeben eingetroffene
Sen=
dung mit allen Neuheiten der Saiſon wieder aufs Reichhaltigſte aſſortirt und
bietet die
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4
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REORUURAAODTAUAON
GGTIOON
in den gleichen, guten aualitäten und zul
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selben billigen Preisen wie seither.
Auch die billigſten Sorten ſind von feinem und kräftigem
Geſchmack.
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d
2 Juduigsplatn D.
Den Empfang
der neuen
Damen-Heidorstoſe &am;
Damon-Conſeclions
von den einfachſten bis zu den eleganteſten Genres,
beehre ich mich ergebenſt anzuzeigen.
Wilhelm Lanz,
Ludwigsstrasse.
Ein ält. gebild. Fräulein,
wünſcht Stelle als Haushälterin bei
älterem Herrn.
Zu erfragen in der Exped.
ſ2782
2783) Eine Reſtaurat.= oder Privat=
Köchin v. 31 J. mit ſ. g. 3. ſucht St.
auf 1. April. Fiſcher, kl. Ochſengaſſe 6.
2784) Ein in der Colonialwaaren=
Branche erfahrener angehender Commis
mit gut. Zeugniſſen, ſucht ſofort Stellung
als Verkäufer oder Comptoiriſt. Gefl.
Off. unt. E. F. 8773 a. die Exp. d. Bl.
Ei
M
M
2458) Mädchen vom Lande werden
geſucht durch Steul, Mühlſtraße 28.
2785) Ein braves reinl. Mädchen,
das ſchon gedient hat, für ſogleich
ge=
ſucht. Näher. in der Exped. d. Bl.
2
Geſuch.
Eine tüchtige Verkäuferin
per ſefort geſucht.
F. Kractainger Sohn.
2787) Geſucht auf Oſtern ein
ſelbſt=
ſtändiges gediegenes Mädchen für Küche
und Haus. Lohn 180 Mk. Liebigſtr. 15 1. St.
(2781
Lehrling.
Ein Sohn braver Eltern kann bei
mir in die Lehre treten.
(2788
Einil Bribach, Uhrmacher.
Lrznn
WAA
2494) Ein Fuhrknecht geſucht
Feld=
bergſtraße Nr. 5.
Ein tüchtiger Feuerſchmied
geſucht Arheilgerſtraße Nr. 38. (2789
679
9000000000000000000000000000
Samſtag, den 16. März 1889, Abends 7 Uhr
E im Saalbau; vz
des Kcademiſchen Vereins
zum Besten unbenittelter Lehrervittven des fross.
verzoglhums Lessen
unter gütiger Mitwirkung des Herrn Kammerſängers E. Fegsler, des
Kgl. Opernſängers Herrn Sigm. Mrauss aus Wiesbaden und des
Großh. Hofmuſikers Herrn R. Müller, früheren Concertmeiſters im
Bille'ſchen und philharmoniſchen Orcheſter in Berlin.
Progr a m m.
von W. de Haan.
„ B. Hchumann.
„ J. Hchußerk.
„ E. Bach.
Aendelsſohn.
„ R. Wagner.
G. A. v. Weber.
1) Feftmarſch
2) Geſangsvortrag:
a. „Frauenloh' Gedicht v. R. Baumbach „ B. Jachner.
b. „Frühlingsnacht:
vorgetragen von Herrn E. Feßler.
3) Orcheſterſtücke:
a. Balletmuſik aus „
Roſamunde=
b. „Frühlingserwachen:
4) Concert für Violine
vorgetragen von Herrn R. Müller.
5) Geſangsvortrag.
Preislied aus „Meiſterſinger”
vorgetr. von Herrn Sigm. Krauß.
6) Ouverture zu „Peter Schmoll”
Das Orcheſter ſteht unter der Leitung des Herrn Hofmuſikers E. Reitz.
Die Clavierbegleitung hat Herr A. Spira aus Worms gütigſt
über=
nommen.
Der Concertflügel iſt von der Firma „Schiedmaher iu Stuttgart= aus dem
Pianoforte=Lager von A. W. Zimmermann.
II.
Engliſch.
Luſtſpiel in 2 Aufzügen von Görner.
Regie: Herr Hofſchauſpieler Knispel.
(2629
Hierauf: WALL.
Die mit den Einladungsbriefen verſandten (weißen) Karten berechtigen
zur Theilnahme am Ball. Billete für die Aufführung (Einzelkarten
2 Mk. 50 Pfg., Familienkarten für 3 Perſonen gültig 6 Mk. 50 Pfg.)
ſind bei Herrn Hofbuchhändler Bergſträßer zu haben.
Abends an der Kaſſe werden nur Einzelkarten 3 Mk. ausgegeben.
Das Ballcomité des Aeademischen Vereins.
Gldenburger
Versicherungs-ſeselsohaft.
Errichtet: 1852.
Nachdem mir die hieſige Hauptagentur obiger Geſellſchaft übertragen worden
ſi empfehle ich mich zum Abſchluſſe von Feuer= und Glasverſicherungen gegen
hicige und feſte Gebühren.
Den Herren Offizieren und Poſtbeamten ſind beſondere Vergünſligungen
ein=
ſeräumt. Der Unterzeichnete iſt zu jeder Auskunft gerne bereit.
Darmſtadt, im Februar 1889.
A. Hammler,
Hauptagent der Oldenburger Berſicherungs=Geſellſchaft. 1967
Einige Modellſchloſſer,
Ein Keſſelſchmied,
Mehrere Schloſſer,
Mehrere Jungen
finden dauernde Arbeit bei gutem Verdienſt.
Gobrüder Rooder.
2790) Ein braver Junge,
der das Spengler= und
Inſtallationsge=
ſchäft erlernen will, kann eintreten.
Otto Wamboldt, Herdwegſtr. 2.
2
Carlonland
ſuche in der Nähe zu miethen. (2622
C. Völker, untere Hügelſtr. 75.
Gründlichen Unterricht
in doppelter Buchhaltung und kaufmänn.
Rechnen ertheilt
G. Mannheimer,
Louiſenſtraße 8.
(279)
=
Owei Schüler können Penſion erhalten.
2) Mühlſtr. 16.
[2627
Wan ſucht für die nächſten Tage aus=
2 hülfsweiſe
1 gewandten Stenographen
mit Gymnaſial=Bildung.
Ständehaus Hof rechts ll. (2792
Sür ein Kind (3 Monat alt) wird in
36 einer anſtändigen Familie dauernde
und liebevolle Pflege geſucht. Offerten
mit genauer Preisangabe unter 0. B. 20
poſtlagernd Darmſtadt erbeten. (2793
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Am Feſte der Eſther.
Samstag den 16. März am Vorabend des
Feſtes um 6 Uhr 50 Min.
Einleitende Betrachtung um 6 Uhr 55 Min.
Sonntag den 17. März am Tage des Feſtes
Morgens um 7 Uhr.
p
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 15. März.
12. Vorſtellung in d. 2. Abonnementsabteilung.
Blaue Karten gültig.)
Die Journaliſten.
Luſtſpiel in 4 Akten von Guſtav Freytag.
Anfang 1 Uhr. Ende nach 110 Uhr.
Sonntag. 17. März.
Abonnement suspendu.
Zweite und letzte Gaſtdarſtellung des Herrn
Anton Schott.
Rienzi, der Letzte der Tribunen.
Große tragiſche Oper in 5 Akten mit Ballet
von Richard Wagner.
4 Rienzi. Herr Anton Schott als Gaſt.
E Die geehrten Abonnenten, welche ihre
Plätze zu dieſer Vorſtellung zu behalten
wünſchen, wollen die Billets am Samstag,
den 16. März. vormittags von 10-1 Uhr
gegen Vorzeigung der gelben reſp. blauen
Abonnements=Karten an der Tageskaſſe im
Großh. Hoftheater in Empfang nehmen.
880
Nr. 53
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt I GBeſſungen/
vom 7. bis 13. März 1889.
Geborene: Am 5. März: Dem Großh. Forſtwart Wilhelm
Nold, S. Wilhelm. Am 8.: Ein unehel. S. Friedrich. Dem
Flaſchen=
bierhändler Karl Roſenberger, T. Maria Anna Sophie Dorothea.
Eheſchlietzungen: Am 9. März: Der Kaufmann Johannes
Philipp Auguſt Offenbächer mit Louiſe Henriette Moler, T. des
Großh. Diſtriktseinnehmers Rendant Moritz Moter dahier.
Geſtorbene: Am 8. März: Dem Spenglermeiſter Georg
Wil=
helm Roth, T. Anna, 9 J. 7 M. 19 T. Am 11.: Die Witwe des
Schuhmachermeiſters Andreas Becker, Eliſabethe, geb. Klaber, 66 J.
10 M. 19 T.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Im Bundesrat wird dem Vernehmen nach
der Entwurf eines neuen Sozialiſtengeſetzes behufs Ueberführung
desſelben in das gemeine Recht in den nächſten Tagen eingebracht
werden.
Der außerordentliche japaniſche Geſandte, General Graf
Pama=
gata, japaniſcher Miniſter des Innern, wird vorausſichtlich bis
zum 15. März. aus Rom in beſonderer Miſſion in Berlin
ein=
treffen und für die Dauer ſeines Aufenthalts im Hotel Kaiſerhof
Wohnung nehmen.
Dem Reichstage iſt der Entwurf des Geſetzes zugegangen, durch
welches der Reichskanzler ermächtigt wird, die in dem Nachtrag
zum Reichshaushaltsetat für das Etatsjahr 188990 zur
Beſtreit=
ung einmaliger Ausgaben der Verwaltung des Reichsheeres mit
12 495 575 M. vorgeſehenen außerordentlichen Geldmittel durch eine
Anleihe und Schatzanweiſungen flüſſig zu machen.
Der Reichstag nahm am 13. ſeine Sitzungen mit der Beratung
des Rechenſchaftsberichts über die Handhabung des
Sozialiſten=
geſetzes wieder auf. Sabor wünſcht Auskunft darüber, welche
Be=
ſtimmungen die Regierungen an die Stelle des jetzigen
Sozialiſten=
gejetzes zu ſetzen gedächten und kritiſiert einzelne Behauptungen des
Rechenſchaftsberichts. Während der Rede Sabors tritt der
Reichs=
kanzler in den Saal, verließ denſelben jedoch bald wieder.
Nach=
dem noch Frohme und Liebknecht geſprochen hatten, wurde die
Sitzung wegen konſtatierter Beſchlußunfähigkeit des Hauſes les
waren nur ca. 70 Mitglieder anweſend) abgebrochen.
Das preußiſche Abgeordnetenhaus ſetzte am 13. die zweite
Be=
ratung des Kultusetats bei Kapitel 123, techniſches
Untereichts=
weſen, fort. Graf Douglas (fr.) wünſcht Einrichtung von
Lehr=
kurſen für die erſte Hilfeleiſtung bei plötzlichen Unglücksfällen an
den Lehrſeminaren nach Art der an den techniſchen Hochſchulen
eingeführten. Das Kapitel wurde bewilligt. In Kapitel 124,
Kultus und Unterricht gemeinſam, werden 1830000 M. gefordert,
zum Neubau und zur Unterhaltung von Kirchen ꝛc., wenn das
landesherrliche Patronat vom 1. Januar 1873 begründet iſt, oder
wenn nach dieſem Zeitpunkte Mittel durch den Etat bereit geſtellt
ſind. Die Poſition wurde an die Budgetkommiſſion zurückverwieſen.
Zu dem Titel, betr. die Bewilligung von 5½ Millionen behufs
Verbeſſerung der äußeren Lage der Geiſtlichen aller Bekenntniſſe
wurde in der Hauptſache der Antrag der Budaetkommiſſion
ange=
nommen, wonach die Alterszulagen für katholiſche Geiſtliche mit
je 5 Jahren um je 150 M. bis zum Höchſtbetrage von 2400 M.
ſteigen ſollen.
Aus Sanſibar veröffentlicht die „Nordd. Allg. 8tg. Berichte
vom 11. Februar, aus welchen erſichtlich iſt, daß mehrere kleinere
Gefechte ſtaitgefunden, daß aber namentlich die vernichtenden
Ver=
luſte der Araber bei Dar=es=Salaam am 26. Januar zum
Nieder=
gang des Aufſtandes beigetragen haben. Die Stationsgebäude der
Oſtafrikaniſchen Geſellſchaft werden mit Baſtionen verſehen und
ſind ohne Geſchütze uneinnehmbar.
Schweiz. Das Bundesgericht erklärte ſich am 13. betreffend der
von der teſſiniſchen Regierung gegen den Bundeskommiſſar Borel
wegen Ueberſchreitung ſeiner Vollmachten erhobenen Beſchwerde für
unzuſtändig.
Oeſterreich. Angarn. Dem Wiener „Fremdenblatt' zufolge
ent=
hält das Rundſchreiben des neuen ſerbiſchen Kabinets, welches am
13. mittags dem auswärtigen Amte überreicht wurde, folgenden,
auf das Verhältnis Serbiens zu Oeſterreich=Ungarn und die Perſon
des Monarchen ſich beziehenden Satz: Die Regierung wird ſich
be=
ſ0. ders glücklich ſchätzen, die freundſchaftlichen Beziehungen zu
Oeſterreich=Ungarn und das erworbene Wohlwollen des Monarchen
zu bewahren.
Das öſterreichiſche Abgeordnetenhaus begann am 13. die
Be=
ratung des Titels „Volitiſche Verwaltung . Im Laufe der
Ver=
handlung erklärte der Miniſterpräſident, er müſſe ſich die
Rekon=
ſtruktion der politiſchen Verwaltung vorbehalten bis die finanziellen
Verhältniſſe gebeſſert ſeien; er ſei ein entſchiedener Feind jeglicher
Protektion, und betrachte es als dringende Aufgabe, die
Bevor=
zugung bei Anſtellungen wegen Erledigung von Geſchäften bei der
Leitung der Wahlen zu verhindern. Der Miniſter verwahrt ſich
gegen die alle Autorität der Polizei untergrabenden Angriffe, welche
nur der Freiheit ſchaden könnten. Gegenüber dem Vorwurfe, die
Regierung bevorzuge den Adel, erklärte Miniſterpräſident Graf
Taaffe, es ſei allerdings wünſchenswert, daß ſich der Adel im
öffent=
lichen Dienſt für die parlamentariſche Carriere vorbereite, anſtatt
daß er von der Kinderſtube, dem Kaſino oder dem Jockeyklub ins
Parlament komme.
Der ungariſche Miniſterpräſident Tisza war am 13. im Klub
der liberalen Partei in Peſt Gegenſtand ſtürmiſcher Ovationen.
Hegedues ſprach im Namen der Partei die zuverſichtliche Hoffnung
aus, Tisza werde nicht nur jetzt, ſondern auch ſpäter auf ſeinem
Poſten verbleiben. Tisza antwortete, er wolle, ſo lange Gott ihm
Kraft und Geſundheit gebe, an ſeinem Platze verbleiben, da es ſeine
Pflicht ſei, im Intereſſe der öffentlichen Angelegenheiten
auszu=
harren, ſo lange die Krone und die Majorität es wünſchten.
Franſtreich. Das „XLX. Siecle; meldet aus London, Graf
Dillon hätte daſelbſt in den letzten Tagen eine neuerliche
Be=
ſprechung mit dem Grafen von Paris wegen der durch die Politik
Boulangers entſtandenen Schwierigkeiten gehabt. Der Graf von
Paris entſchied ſich, trotz der Oppoſition mehrerer hervorragender
Mitglieder der orleaniſtiſchen Partei dahin, Boulanger fortgeſetzt
eneraiſch zu unterſtützen.
Die Kommiſſion behufs Prüfung der Genehmigung der
gericht=
lichen Verfolgung der Abgeordneten Laquerre, Laiſant und Turquet
vernahm am 13. die drei genannten Angeſchuldigten, welche ſich
gegen die Anklage der Teilnahme an einer geheimen Geſellſchaft
verwahrten und ihre republikaniſchen Geſinnungen verſicherten. Die
Kommiſſion beſchloß mit 10 gegen 1 Stimme die Genehmigung der
Verfolgung. Arene, der zum Berichterſtatter gewählt wurde, wird
ſeinen Bericht am 14. einbringen.
Die Polizei veranſtaltete am 13. im Laufe des Vormittags in
Paris und Umkreiſe bei den Häuptern der Patriotenliga gegen 60
Hausſuchungen, die jedoch reſultatlos verlaufen ſein ſollen. Der
Vorſteher des 6. Bezirks der Patriotenliga, der Elſäſſer Fritſch,
wurde wegen Widerſetzlichkeit bei der Hausſuchung verhaftet.
Der „Matin” meldet über die Organiſation der Patriotenliga
als boulangiſtiſche Armee: „Die boulangiſtiſchen Deputierten und
einige Perſonen der „Nationalparter ſeien bezeichnet, um im
ge=
gebenen Falle die Leitung der „Truppen in dem oder jenem
Arron=
diſſement zu übernehmen. Die Viertel und Straßen von Paris
ſeien in Subdiviſionen und dann in Sektionen, ſehr lange Straßen
in halbe Sektionen, von denen jede Hälfte einen beſondern Führer
hat, geteilt; jeder Mann habe im Voraus eine Nummer, die dem
Namen in der allgemeinen „Rekrutierungsliſte; entſpricht und
be=
ruſen, ſodann perſönlich durch die Führer der Abteilungen erkannt
wird, die in ſolcher Weiſe die unter ihren Befehl gegebene kleine
Anzahl von Männern verſammelt, bevor die Konzentrirung auf
einen beſtimmten Punkt entſchieden wird. Die boulangiſtiſche
Armee, die ſo in einem Augenblick auf die Beine gebracht werden
kann, könnte mindeſtens 100 000 Mann betragen, meiſt junge Leute
von 16-20 Jahren, kräftig, feurig, und erhielte als ganze Löhnung
„in Zeiten des Friedens: die Ehre, einer umfangreichen, geheimen,
bewaffneten Geſellſchaft anzugehören.
Engkand. Das Unterhaus verwarf am 13. mit 259 gegen 193
Stimmen in zweiter Leſung die von den Parnelliten beantragte
Bill, welche eine beſſere Behandlung der Gefangenen, die auf Grund
des Geſetzes zur Verhütung von Verbrechen verhaftet werden,
be=
zweckte. Im Laufe der Debatte erklärte Balfour, es ſei vielleicht
eine Modifizierung der Gefänanisvorſchriften für leichte Vergehen
aus Humanitätsrückſichten erwünſcht, worüber er eine Unterſuchung
anſtellen werde, aber nicht für ſolche, welche zum Boykotten
auf=
forderten und wegen Einſchüchterung und anderer
Gewaltthätig=
keiten verhaftet wurden.
Der „Cape Times= zufolge ſoll die Feindſeligkeit der Damaras
gegen die Deutſchen zunehmen. Kamaherero habe alle deutſchen
Kaufleute aus ſeinem Lande verwieſen und dieſe zögen jetzt raſch
ab. Ihre Häuſer wurden nach ihrer Abreiſe auf Befehl des
Häupt=
lings niedergebrannt; ihre Verſon werde indeß geſchont und ſie
dürften ihr Eigentum, das ſie mitgebracht, wegführen, aber nicht
dasjenige, welches ſie in dem Lande erworben haben. Die
Aus=
weiſung erſtrecke ſich jedoch nicht auf die Miſſionare, deren Wirken
nicht behelliat werde.
Parnell's Privatſekretär Campbell verklagte die „Times' auf
5000 Pfd. Strl. Schadenerſatz, weil letztere ihn beſchuldigt hatte,
die Texte der nunmehr als gefälſcht erwieſenen Parnellbriefe
ge=
ſchrieben zu haben.
Einer Meldung aus Sanſibar vom 12. zufolge ließ der dortige
britiſche Generalkonſul die amtliche Kundmachung des deutſchen
Admirals veröffentlichen, kraft welcher über die Diſtrikte
Baga=
moho, Dar=es=Salaam, ſowie über einen Umkreis von 5 Meilen
dieſer Ortſchaften das Standrecht verhängt wird.
Dänemarſt. Das Folkething beſchloß mit 55 gegen 20
Stim=
men in die zweite Beratung der Regierungsvorlage über die
Errich=
tung einer Staatspolizei nicht einzutreten. Letztere war geplant als
Erſatz der vor einigen Jahren errichteten Gendarmerie, zu deren
Unterhalt die Mittel vom Folkething nicht bewilligt worden ſind.
Itakien. Der Biſchof von Pavia verbot die Abhaltung des
Gottesdienſtes zu Ehren des Königs, weil die Vereine mit den
nationalen Fahnen erſcheinen wollten. Der Präfekt erhob Ein=1 nicht erfolgt, jedoch wird mitgeteilt, daß ſich die ſtädtiſche
Verkehrs=
ſpruch, der Gottesdienſt unterbleibt.
der über die Mitſchuld des früheren Verkehrsminiſters Poßiet an Kugler'ſchen Antrags betr. Erbauung der Rodgaubahn ein Geſuch
ſeine Verhandlungen begonnen.
4.)
4.
enh.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 15. März.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben infolge einer Ein= der Verein bemüht.
ladung Sr. Maj. des Kaiſers die Reiſe unterbrochen und in Berlin
Aufenthalt genommen. Die Ankunft hier findet demnach
voraus=
ſichtlich erſt heute ſtatt.
hEl. zu unterhalten und für Ausrüſtung und Einübung der Mannſchaft ſonders referieren.
2 zu ſorgen, wird mit einigen vom Ausſchuß empfohlenen
redaktio=
getrennt zur Verhandlung kommen. Nach umfangreicher Debatte Blättern eingerückt werden.
kommt der erſte Abſatz des Artikels 14 zur Annahme welcher be=
Beiträge zu Zwecken der Feuerlöſchkaſſe leiſten werden.
eingehender darauf zurückkommen.
Beiträgen 1169 M., an außerordentlichen Beiträgen 465 M., inkl.
Nr. 53
681
kommiſſion kürzlich in bejahendem Sinne ausgeſprochen hat.
Außland. Der vom Zacen eingeſetzte beſondere Gerichtshof, Außerdem wurde gemeinſam mit anderen Vereinen betreffs des
der Eiſenbahnkataſtrophe von Borki aburteilen ſoll, hat am 11. d. an die Regierung gerichtet, welches bezweckt, däß die Genehmigung
zum Bau genannker Bahn nicht früher erteilt werde, bis eine
æ2 Garantie für die Fortſetzung der Bahn von Darmſtact nach
Ar=
heilgen bis Langen vorhanden ſei. In der den Ständen
zuge=
gangenen Nebenbahnvorlage wurde das Geſuch nicht berückſichtiat.
Auch um Einführung paſſender Badezüge nach dem Rhein hat ſich
Der Verſchönerungsverein hat dem Verkehrsverein das
ge=
ſammelte Material über die Aufſtellung elektriſcher Uhren in unſerer
Stadt überlaſſen, da der Verſchönerungsverein zur Ausführung zur
⬜ Verhandlungen der Landſtäude. Die Zweite Kammer ſtimmte Zeit keine Mittel beſitze. Die Angelegenheit entſpreche den Zwecken
in ihrer geſtrigen Sitzung der Vorlage, welche den Ankauf des an des Verkehrsvereins und ſolle dieſer der Sache näher treten. Oſtſeite des Provinzialarreſthauſes zu Darmſtadt gelegenen Koſtenvoranſchläge 2772 M. —- Von einem Mitglied wird angeregt,
F Dieboldſchen Grundſtücks ausſpricht, zu und bewilligte für dieſen die Betriebsverwaltung der Dampfſtraßenbahn zu erſuchen, ihren
⁄ Zweck die Summe von 11436 M. Sodann trat ſie in die Berat= Fahrplan mit den Fahrplänen der Heſſ. Ludwigsbahn und Main=
6 Uung des Entwurfs einer Feuerlöſchordnung ein. Art. 1. welcher Neckar=Bahn derart in Uebereinſtimmung zu bringen, daß Paſſagieren
f den Gemeinden die Verpflichtung auferlegt, auf ihre Koſten die er= die Benützung der Dampfſtraßenbahn ermöglicht werde. Ueber die
Gl forderlichen Einrichtungen für das Feuerlöſchweſen zu treffen und Verhandlungen in Betreff der Nebenbahnen werden wir noch be=
An den lebhaften mehrſtündigen Verhandlungen beteiligten ſich
41 nellen Aenderungen angenommen, nachdem man ſich für vollſtändige die Herren Wolfskehl, Rückert, R. Nick, Langenbach, Dr. Oſann,
Ausrottung der in dem Entwurf enthaltenen Fremdwörter ſchlüſſig Bernhardt, Kalbfuß und David. Für heute nur die Mitteilung,
Pgemacht hatte. Art. 2 giebt die Beſtimmungen über Bildung von 1 daß beſchloſſen wurde über die Thatſache, daß Darmſtadt durch die
Feuerlöſchverbänden, Art. 3 beſtimmt, daß Art, Zahl und Beſchaffen= Regierungsvorlage in Betreff der Nebenbahn ſchwer geſchädigt
E heit der ſachlichen Feuerlöſcheinrichtungen und Gerätſchaften nach ) würde, Erhebungen vorzunehmen und eine Denkſchrift der Stände=
Bil Bedürfnis und Unter Beachtung durch Verordnung aufzuſtellender kammer reſp. der Regierung und den Abgeordneten baldmöglichſt
7 Vorſchriften durch die Gemeindevertretung feſtgeſetzt werden ſollen. zuzuſtellen. Wegen der Saalbaufrage und verſchiedenen lokalen
Beide Artikel werden angenommen. Zu Artikel 4, welcher beſtimmt, Verkehrsfragen wird demnächſt eine beſondere Verſammlung ein=
Awl daß der Verpflichtung zur Unterhaltung einer ausgerüſteten und berufen, da wegen vorgerückter Zeit die Verſammlung geſchloſſen
acin eingeübten Feuerwehr genügt werden kann: 1) durch eine freiwillige werden mußte. In den Ausſchuß wurden gewählt die Herren
natä Feuerwehr: 2 eine Berufsſeuerwehr und 3) durch eine Pflichtfeuer= Stadtv. Hch. Müller, Uhrmacher W. Speyer, Badeanſtaltbeſitzer
ſ⁄ wehr, wird eine längere Diskuſſion geführt, die ebenſo wie die Becker, Hauptmann Zernin, Bauunternehmer Barth, Schloſſermeiſter
folgenden Artikel, welche von den beſonderen Beſtimmungen über Köhler. Zum Vorſitzenden wurde auf Vorſchlag des Herrn
Haupt=
die Organiſation und den Wirkungskreis der Feuerwehren handeln, mann Hernin, Herr Direktor Bernhardt durch Zuruf wieder gewählt.
gemäß den Vorſchlägen des Ausſchuſſes erledigt werden. Zu Art. 14liegt Für Annoncen in auswärtigen Zeitungen, hauptſächlich illuſtrierten
ſein Antrag des Abg. Gutfleiſch und Genoſſen vor auf Verſicherung Blättern, werden 1500 M. bewilligt. Die Annonce ſoll auch in
der Feuerwehrleute gegen Unfall. Der Antrag ſoll von dem Artikel l engliſcher und holländiſcher Sprache in ausländiſchen illuſtrierten
T. A.
E. Zum Beſten der Erbauung einer evangeliſchen Kirche zu
Darm=
ſſtimmt, daß ſeitens der Landes=Brandverſicherungskaſſe 1 Procent ſtadt fand Mittwoch Abend in der Stadtkirche ein Konzert ſtatt,
der ausgeſchlagenen Brandverſicherungsbeiträge und ferner ſeitens deſſen kleines, aber gut gewähltes Programm den Hörern eine
an=
des Staates ein budgetmäßig jeweils feſtzuſtellender Beitrag zur beſon= genehme Abwechſelung zwiſchen Geſang= und Orgelvorträgen bot.
deren Landesfeuerlöſchkaſſe abgeführt werde. Der Ausſchuß hatte die l Die letzteren, beſtehend in der Bachſchen Toccata und Fuge in
ſo Heranziehung der im Großherzogtum zum Geſchäftsbetriebzugelaſſenen Demoll und dem Händelſchen Konzert in F-dur, wurden von Frl.
5 Mobiliarverſicherungsgeſellſchaften mit Beiträgen angereat und Krätzinger und Herrn W. Stumpf kraftvoll und ſicher
aus=
wollte ein Teil des Ausſchuſſes eine Verpflichtung von 1 pCt. aus geführt. Aus dem Oratorium Paulus trug Herr Prof. Dr.
dem jährlichen Bruttogewinn und künftig abzuſchließender Verſiche= Staedel, deſſen liebenswürdige Mitwirkung ſchon ſo manches
rungen feſtſetzen, außer der durch Geſetz vom 25. November 1871 1 Konzert in unſerer Reſidenz verſchönt hat, die wundervolle Arie
bereits auferlegten Abgabe von jährlich 2 pCt. der Prämienbrutto= vor:„Gott, ſei mir gnädig nach deiner Güte ... außerdem die
einnahme. Der anderk Teil des Ausſchuſſes verwandte ſich dafür, drei von Beethoven komponierten Gellertſchen geiſtlichen Lieder,
daß die von den Geſellſchaften geleiſteten Abgaben lauf Grund des unter welchen: „die Himmel rühmen des Ewigen Ehre ... den
Geſetzes vom 25. November 1871) der Feuerlöſchkaſſe zur Ver= mächtigſten Eindruck erzielten; den Schlußſatz: ſie kommt und
fügung geſtellt werden ſollen. Man nahm den letzteren Antrag an leuchtet und lacht uns von ferne .. ſang Herr Prof. Staedel
und richtete an die Regierung noch das Erſuchen dieſelbe möge mit beſonderer Kraft und Wärme. Der Mozartverein brachte
auf eine Bereitwilligkeitserklärung ſeitens der Mobiliarverſiche= unter der umſichtigen Leitung ſeines Dirigenten Herrn Rich.
rungsgeſellſchaften hinwirken, daß dieſelben regelmäßige freiwillige Senff zwei Chöre zu Gehör. Das Mendelsſohnſche:-Wie ſelig
ſind die Toten; das wir ſchon anläßlich der Gedächtnisſeiern für
Der Berwaltungsbericht der Großh. Bürgermeiſterei für das l die entſchlafenen Kaiſer Wilhelm und Friedrich im Frühjahre
Verwaltungsjahr 188788 iſt ſoeben erſchienen. Wir werden noch verfl. Saiſon hörten, und das Uhland=Kreutzerſche„Schäfers
Soin=
tagslied' wurden mit gleicher Sorgfalt verarbeiter. Einen hohen
Im Gartenſaale des Darmſtädter Hofes hat Mittwoch Genuß gewährten uns die Geſangsvorträge der Freifrau v. Heyl,
Abend der Verein zur Förderung gemeinuütziger Zwecke unter dem einer Dame, die, obwohl ſie nur die Rückſicht auf den Zweck des
Vorſitz des Herrn Direktor Bernhard ſeine Generalverſammlung Konzerts zum öffentlichen Auftreten beſtimmte, über den
getoöhn=
abgehalten. Dem von dem Vorſitzenden erſtatteten Rechenſchafts= lichen Dilettantismus hinaus iſt und eine ernſte Kritik nicht zu
bericht und dem Vortrage über die Jahresrechnung entnehmen wir ſcheuen braucht, weil ein ſchönes Stimmmaterial verbunden mit
nachſtehendes: Die Mitgliederzahl hat ſich auf 380 gehoben. Die guter Schule hier das zuſtande bringt, was man einen edlen ſchönen
Vereinsthätigkeit hielt ſich im Rahmen der von der vorjährigen Geſang zu nennen pflegt. Die ſchlichte Klarheit des Vortrags
Verſammlung gefaßten Beſchlüſſe. So wurde namentlich die Re=U ſtimmte vorzüglich zu dem kirchlichen bez. geiſtlichen Charakter der
klamethätigkeit durch Annoncieren in illuſtrierten Zeitſchriften oder Kompoſitionen: Frau v. Henl ſang den 86. Pſalm: Miserere, mei
in politiſchen Tagesblättern energiſch gefördert. Die Koſten der Domine: und daͤs. Geibel Hillerſche Gebet: „Herr, den ich tief im
4 Annoncen betrugen 970 M. Der Verein hat zahlreiche von auswärts Herzen trage .. 1. Die Heiligkeit des Ortes geſtattete ſelbſtredend
an ihn ergangene Anfragen in der umfaſſendſten Weiſe beantwortet keine lauten Kundgebungen des Beifalls, aber man merkt es in
und den im Vorjahre herausgegebenen Führer durch Darmſtadt dieſen Räumen vielleichk eher als anderswo, ob etwas von Herzen
in vielen Exemplaren verbreitek. Für deſſen Herſtellung wurden gekommen und den Weg zum Herzen gefunden hat. Möge daher
5540 M. verausgabt. Die Reklamethätigkeit hat bereits greiſ= Freifrau v. Heyl an dieſer Stelle der Vank und die Anekkennung
bare Erfolge gehabt. Die Einnahme betrua an ordentlichen für ihre gütige Mitwirkuna öffentlich ausgeſprochen werden.
Das am nächſten Montag ſtattfindende Konzert zum Beſten
Zinſen und ſonſtiger Einnahmen wurden insgeſammt 2767 M. ein= der hieſigen Barmherzigen Schweſtern verſpricht hohe muſikaliſche
Ge=
genommen, von welcher Summe noch ein Kaſſenbeſtand von 1037 M. nüſſe zu bieten. Der Billetverkauf iſt trotz faſt gleichzeitiger
ähn=
vorhanden iſt. Die weitere Vereinsthätigkeit anlangend hat der licher Veranſtaltungen ein ſo lebhafter wie in früheren Jahren
Verein bei der ſtädtiſchen Verwaltung den Anſchluß der ſtädtiſchen l kaum, und des dürfte ſich für jeden Muſikfreund und Förderer des
Behoͤrden an das Telephonnetz angeregt, eine Entſchließung iſt noch ſo ſegensreichen Wirkens der Barmherzigen Schweſtern empfehlen,
Nr.
682
ſich frühzeitig mit Billets zu verſehen, da an der Kaſſe im
Saal=
bau die Auswahl nur eine ganz beſchränkte ſein wird.
Die am Mittwoch Abend im Saalbau ſtattgehabte
Wieder=
holung der Karnevalspoſſe „Fra Vollmehl” war gut beſucht und
wurde das Stück gleich wie bei der erſten Aufführung flott
ge=
ſpielt. Die Darſteller wurden ſämtlich öfters gerufen.
Kleine Mitteilungen. Am Mittwoch nachmittag wurde in
der Liebigſtraße ein Burſche feſtgenommen, welcher in
verſchie=
denen Häuſern gebettelt hatte und gegen die Bewohner
Schimpf=
worte und Zrohungen ausſtieß. Der Verhaftete war erſt am
morgen aus dem Gefängnis nach Verbüßung einer Imonatlichen
Strafe entlaſſen worden und hatte ſich einen gehörigen Rauſch
an=
getrunken. Er widerſetzte ſich bei ſeiner Verhaftung und ſchlug in
der Arreſtzelle mehrere Gegenſtände entzwei. — Mittwoch abend
entſtand in einem Hauſe in der Eſchollbrückerſtraße ein
Zimmer=
brand, welcher durch die Bewohner ſofort wieder gelöſcht wurde.
Wegen Bettelns und Landſtreicherei wurden 10 Perſonen
in das Volizeigefängnis eingeliefert.
88 Pfungſtadt, 13. März. Auf dem Wege von Darmſtadt nach
Eſchollbrücken gerieten ein Mann und eine Frau in einen
Wort=
wechſel. welcher in Thätlichkeiten derart ausartete, daß die Frau
bewußtlos zuſammenſtürzte. Der Mann, in der Meinung
ſie ſei tot, ſchleppte ſie in ein nahes Gebüſch und eilte dann, von
Angſt getrieben, auf die Bürgermeiſterei Eſchollbrücken und machte
Anzeige. Es wurde ein Wagen requiriert, um die Tote nach Hauſe
zu ſchaffen, und als man zur Stelle kam war ſie verſchwunden.
Dieſelbe war bereits wieder zu Bewußtſein gekommen und ſchleppte
ſich zu ihrer Schweſter nach Pfungſtadt.
Das im Jahre 1873 gegründete Männerquartett feiert
künf=
tigen Sonntag ſein Stiftungsfeſt unter gefälliger Mitwirkung der
Lehrerin Fräulein Scheid, welche als Soloſängerin bei den hieſigen
Geſangsfreunden in ſehr gutem Andenken ſteht. Das Programm
iſt ſehr reichhaltig.
Aus zuverläſſiger Quelle erfahren wir, daß alle Vorbereitungen
zur Trennung der Bürgermeiſterei von dem Ortsgericht
getroffen ſind. Der ſeitherige Bürgermeiſter wird Vorſteher des
Ortsgerichts bleiben und der gegenwärtige Beigeordnete das Amt
des Bürgermeiſters verwalten. Eine Bürgermeiſterwahl muß
dem=
nach in aller Kürze ſtatthaben.
¼. Mainz, 13. März. Wie in Frankfurt die Silberdiebe, ſo
ſcheinen in Mainz die Weinkellerdiebe zu einer beſonderen
Spezialität zu werden. Nachdem erſt vor einigen Tagen eine
Kellerlei einer Weinhandlung mit Erfolg beraubt wurde, haben die
Diebe in verfloſſener Nacht dem Weinkeller unſeres
Oberbürger=
meiſters einen Beſuch abgeſtattet und alles mitgenommen, was
vor=
handen war. Bis jetzt hat man noch keinen Anhaltspunkt von dem
oder den Dieben.
Wiesbaden, 12. März. Lutherfeſtſpiel. Von dem königl.
Hofmarſchallamt zu Berlin iſt die Genehmigung hier eingetroffen,
daß die Reitbahn des königl. Schloſſes zu den für den Sommer
in Ausſicht genommenen Aufführungen des Lutherfeſtſpiels benutzt
werden darf.
Wiesbaden, 13. März. In der Nacht vom 11. zum 12. kurz
vor 3 Uhr wurde nach dem „Rh. K.. in Kriftel ein heftiger,
übrigens ſehr kurzer Erdſtoß verſpürt, der von einem kräftigen,
raſſelnden Geräuſche begleitet war. — Aus Idſtein wird
gleich=
zeitig gemeldet: Heute Nacht 2 Uhr 29 Min. (Ortszeit) fand hier,
ſowie, ſoweit bis jetzt bekannt, in Auroff und Görsrod, bei
Nordweſtſturm und Schneegeſtöber ein Erdbeben ſtatt. Einem
dumpfen Schlage, gleich dem Auffallen eines ſehr ſchweren
Gegen=
ſtandes folgte ein dumpfes Rollen von einigen Sekunden. Die
Häuſer erzitterten und die Bewohner wurden unſanft aus dem
Schlummer geweckt. Auch vor dem Schlage ſoll ein Schwanken
von Zimmergeräten und Klirren der Fenſter beobachtet worden
ſein, ebenſo wollen einige Leute gegen Abend um ½9 Uhr einen
Erdſtoß wahrgenommen haben. Die Erderſchütterung ging von
Weſt nach Oſt.
Homburg, 13. März. Die Kaiſerin Friedrich wird im Laufe
des April auf längere Zeit im königlichen Schloſſe hier Wohnung
nehmen, um perſönlich den Umbau des Schloſſes Friedrichshof bei
Cronberg im Auge zu behalten. Bis dahin ſollen, wie der „T. B.
hört, alle größeren Bauarbeiten in Schloß Friedrichshof eingeſtellt
bleiben.
Verlin, 13. März. Im Königlichen Palais iſt man
damit beſchäftigt, das neben dem Sterbezimmer des verewigten
Kaiſer Wilhelm belegene, ſogenannte gelbe Zimmer in eine Kapelle
Umzuwandeln. Der Kaiſer hat dazu ein großes Kruzifix geſchenkt.
Der erſte Gottesdienſt in der Kapelle ſoll am 22. d. Mts., dem
Geburtstage Kaiſer Wilhelms L., abgehalten werden.
Graf Moltke hat anläßlich des am 27. Februar d. J. in
der Philharmonie gefeierten Feſtkommerſes zur Feier ſeines
ſiebzig=
jährigen Dienſtiubiläums dem Verein deutſcher Studenten zu Berlin,
der den Kommers veranſtaltet hatte, ſein wohlgelungenes, fan
lebensgroßes Bild geſchenkt, mit der eigenhändigen Widmung: „Dem
Verein deutſcher Studenten zu freundlicher Erinnerung. Berlin,
28. Februar. Graf Moltke, Feldmarſchall.”
53
Verlin, 13. März. Die Anweſenheit der marokkaniſchen
Geſandtſchaft in Berlin wird für die deutſche Induſtrie
wahr=
ſcheinlich von Bedeutung werden. Es haben ſich mehrere angeſehene
Firmen in Berlin und außerhalb vereiniat, um im nächſten Monat
einen Vertreter nach Marokko zu entſenden, der mit der
marokka=
niſchen Regierung ſowohl als auch mit dort anſäſſigen
Geſchäfts=
häuſern Handelsverbindungen anzuknüpſen ſuchen wird. Angereat
iſt der Gedanke durch Mitglieder der jetzt heimgekehrten
Geſandt=
ſchaft. Wie das Centralblatt für die Textil=Induſtrie aus ſicherer
Quelle vernimmt, iſt bereits eine geeignete Perſönlichkeit für das
Handelsunternehmen gewonnen.
Verlin, 13MMärz. Die ganze Ausſtattung für die
Prin=
zeſſin Sophie wird der „Poſt' zufolge auf Anordnung der
Kaiſerin Friedrich in Deutſchland reſp. in Berlin hergeſtellt.
In Bezug auf die Urhandſchrift der „Wacht am
Rhein=
teilt die „Nordd. Allg. 3tg. mit, daß der deutſche Geſandte Herr
v. Bülow 1886 in der Schweiz dieſelbe erworben und ſie dem Kaiſer
Wilhelm 1. übergeben habe, welcher ſie nur wenige Wochen vor
ſeinem Tode der königlichen Bibliothek in Berlin überwieſen hat.
Köln, 13. März. Nach dem letzten Ausweis iſt für den Kölner
Dom bisher aus Staatsmitteln im Ganzen eine Summe von
M. 6345,252 aufgewendet worden. Die Summe der von 1842 bis
1880 insgeſamt verwendeten Beträge beläuft ſich auf M. 18427552
einſchließlich des Ertrages der Dombau=Lotterie.
Paſſau, 13. März. Der Biſchof Franz Joſeph v. Weckert iſt
heute Nachmittag verſchieden.
Paris, 12. März. Der Eiffelturm iſt vollendet. Geſtern
wurde den 74 Arbeitern, die ſich an dem Bau beteiligt hatten, eine
Belohnung von je 100 Franken ausbezahlt.
New=York, 11. März. Mehrere franzöſiſche Touriſten, zwei
Damen und drei Herren, die unter Führung eines Trappers einen
Ausflug in das Bellowſtonegebiet gemacht hatten, wurden von
Indianern überfallen, ſkalpiert und in furchtbarer Weiſe zu
Lode gemartert. Der Trapper iſt entkommen. Es iſt bereits
Militär zur Beſtrafung der Uebelthäter ausgeſandt.
New=York, 11. März. Goldfunde in Californien.
Dem „Reuter'ſchen Bureau” wird telegraphiert: Infolge der im
Santa Clara=Diſtrikt gemachten Goldfunde herrſcht im ganzen
ſüd=
lichen Teil des Staates Californien eine ungeheure Aufregung.
Tauſende ſind unterwegs nach dem neuen Dorado. Von San;
Diego ſind in den letzten Wochen durchſchnittlich 600 Leute nach
der Minengegend aufgebrochen. Die Bedienſteten der Hotels und=
Reſtaurants ſind faſt alle fort. Ebenſo haben die Telegraphiſten.
und zwei Drittel der Beamten der Cuayamana=Eiſenbahn ihre
Poſten verlaſſen. Der beſte Beweis dafür, daß im Diſtrikt Santa
Clara wirklich Gold gefunden wird, iſt, daß noch niemand
zurück=
gekehrt iſt. Ein Herr. welcher von den Santa Taranta=Minen kam,
brachte 9000 Dollars in Goldſtaub, welche er in der Farmer= und
Kaufmanns=Bank in San Diego hinterlegte. Die Mexikaner, welche
ſchon lange dort nach Gold gegraben haben, heimſen täglich jeder
für 15 Dollars ein. In Enſenada in Unter=Californien giebt es
faſt keine Männer mehr. Das Thal, in dem das edle Metall
ge=
funden iſt, enthält drei durch den Quarz gehende Goldadern. Di=
Preiſe für Lebensmittel in der Gegend ſind ſelbſtredend erſtaunlich=
Vom Schneider zum Miniſter. Der neue amerikaniſch"
Generalpoſtmeiſter John Wanamaker iſt der Sohn eines in den
Vereinigten Staaten eingewanderten deutſchen Schneiders.
Vo-
einem armen Kommis in einem Schneidergeſchäfte ſchwang ſicl
Wanamaker zum Beſitzer des größten Herrengarderobe=Geſchäftes in
Philadelphia und einem zwanzigfachen Millionär empor. Er be
ſitzt eine große Gemäldegalerie und hat erſt kürzlich ein Gemäld
von Munkacſy für 500000 Mark erſtanden. Zu den Koſten de
Wahl des Generals Harriſon zum Präſidenten der Vereinigte
Staaten hat er 50000 Dollars beigeſteuert.
Todes=Anzeige.
Allen Freunden, Verwandten und Bekannten die
ſchmeizliche Mittheilung, daß unſer innigſt geliebter
Gatte, Vater, Großvater und Schwager
Herr J. H. Wasser,
Cormier,
nach längerem, ſchwerem Leiden ſanft dem Herrn
ent=
ſchlaſen iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet ſtatt: Freitag Nachmittag 3 Uhr
vom Sterbehauſe aus, Gardiſtenſtraße 31.
Hruck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.- Vexantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.