Abonnementsprei=
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. uck
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen end
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pwo Quartal unck. Poſtaufichlag
152. Fabrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
ghaUnilrtz znttehattunhvolner.
Inſerate
werdenangenommen: in Darmſtad.
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 23,
mBeſſungen von Friedr. Bllßer,
Schießhauzſtraße 14. ſowie auswir
von allen Aunoneen=Eppeditianen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Ereigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
4 50.
Dienstag den 12. März.
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt.
Genehmigung zum Looſevertrieb im Großherzogthum. Unternehmer: Der Vorſtand der ſtändigen Ausſtellung für
Kunſt= und Kunſtgewerbe in Weimar. 400,000 Looſe 1 Mk. Verlooſung von Gegenſtänden der Kunſt und des
Kunſige=
werbes am 15.-17. Juni und 14.-17. Dezember 1889.
Betreffend: Die Ernennung eines Experten in Brandverſicherungs= und Brandſchadens=Angelegenheiten für die
Landge=
meinden des Kreiſes Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Zum Haupterperten in Brandverſicherungs= und Brandſchadens=Angelegenheiten fuͤr die Landgemeinden unſeres Kreiſes
iſt an Stelle des verſtorbenen Zimmermeiſters Heinrich Möſer, der Zimmermeiſter Georg Grünig zu Pfungſtadt und zu
deſſen Stellbertreter der Zimmermeiſter Juſtus Becker zu Pfungſtadt ernannt worden.
Darmſtadt, den 7. März 1889.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
2597
v. Marquard.
B e k a n n t m a ch u n g.
Paragraph 36 der Baupolizei=Ordnung ſchreibt vor:
„Alle Gebäude, bei welchen die Dachtrauſe nach der Straße geht, ſind mit Schutz= reſp. Schnefangvorrichtungen
nan den Dächern in geeigneter Weiſe nach der Straßenſeite hin zu verſehen.
„ Bei vorhandenen Gebäuden hat dies innerhalb 12 Monate nach Erſcheinen dieſer Verordnung zu geſchehen”
Da die Baupolizei=Ordnung für Darmſtadt am 1. November 1887, für Beſſungen am 1. April 1883 in Kraft
ge=
treten iſt, iſt die Friſt für Herſtellung der Schneefangvorrichtungen abgelaufen oder wird für Beſſungen mit Ende dieſes
Monats ablaufen. Trotzdem hat es eine große Anzahl von Hausbeſitzern ſeither unterlaſſen, den Vorſchriften des 8 36 der
Baupolizei=Ordnung zu entſprechen.
Wir ſehen uns deshalb veranlaßt an Erfüllung dieſer Verpflichtung mit dem Anfügen zu erinnern, daß wir gegen alle
Hauseigenthümer, welche bis zum 1. Juli l. Js. derſelben nicht entiſprochen haben, Strafanzeigen erheben und Herſtellung
der Schneefangvorrichtungen auf Koſten der Verpflichteten veranlaſſen werden.
Darmſtadt, den 7. März 1889.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
12598
v. Grolman.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen Vornahme von Kanaliſations=Arbeiten werden die nachſtehend aufgeführten Straßenſtrecken bis auf Weiteres für
Juhrwerke und Reiter polizeilich geſperrt:
1) Beckſtraße, zwiſchen Soder= und Roßdörferſtraße.
2) Roßdörſerſtraße, zwiſchen Wiener= und Beckſtraße,
3) Gartenſtraße, zwiſchen Wieſen= und Zeughausſtraße,
4) Wienerſtraße, von Kiesſtraße bis Friedhofsallee,
5) Wieſenſtraße, zwiſchen Grafen= und Wilhelminenſtraße.
Darmſtadt, den 8. März 1889.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolman.
(2599
Bekanntmachung.
Schulen erforderlich werdenden Schwämme,
Die Anlieferung der für das Jahr Kreide, ſowie der Materialien zum An=/
188990 für die verſchiedenen ſtädtiſchen ſatz von Tinte ſoll auf dem Submiſſions=
wege vergeben werden.
Angebote ſind unter Beilegung von
Muſtern bis
640
Donnerstag, den 21. März,
Vormittags 11 Uhr,
verſiegelt und gehorig überſchrieben bei
uns einzureichen.
Die Lieferungsbedingungen liegen auf
unſerem Büreau, Zimmer 13, zur
Ein=
offen.
Darmſtadt, am 8. März 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(2600
Ohly.
Bekanntmachung.
Brennholz= ſowie Bau= und
Rutz=
holz=Verſteigerung.
Montag den 18. Mürz 1889,
Vor=
mittags 9 Uhr,
werden in dem oberen Lokale der
Turngemeinde, Woogsplatz Nr. 5.,
die nachſtehenden Holzſortimente aus der
ſtädtiſchen Tanne öffentlich verſteigert:
8 Kiefern=Stämme von 9.94 Cbm.
Inhalt, bis zu 42 Etm.
Durch=
meſſer,
35 Kiefern=Derbſtangen von 083 Cbm.,
97 Rm. Kiefern=Scheiter,
738 „
„ Knülppel,
Stöcke.
27 „
Hierzu wird bemerkt, daß das Holz
von Abzählungs=Aummer 194-508,
ſo=
wie Nr. 585-599 für das ſtädtiſche
Holzmagazin vorgeſehen iſt und nicht zur
Verſteigerung gelangt.
Sodann
Dienstag den 19. März 1889,
Vor=
mittags 9 Uhr,
in demſelben Lokale:
2463 Hundert Kiefern=Wellen.
Wegen näherer Auskunft wollen ſich
Steigliebhaber an Forſtwart Ganßert,
Liebfrauenſtraße Nr. 37. wenden.
Darmſtadt, den 11. März 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(260.
Papier=Lieferung.
Die Lieferung des Bedarfs der
ver=
ſchiedenen ſtädtiſchen Verwaltungen an
Kanzlei=, Concept= und Deckenpapier,
ſowie an Briefumſchlägen für das Jahr
188990 ſoll ſubmiſſionsweiſe vergeben
werden.
Die Bedingungen liegen auf unſerem
Büreau, Zimmer 13, zur Einſicht offen.
Angebote erbitten wir längſtens
den 21. März l. J3., Vormittags
11 Uhr.
Darmſtadt, den 8. März 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[2602
Steinſchlagerlohn.
Montag, den 25. ds. Mts.,
Vormittags 9 Uhr,
ſoll im Schützenhof, Hügelſtraße 27 dahier
das Zerſchlagen der Deckſteine auf den
Straßen des Baubezirks Darmſtadt
öffent=
lich verſteigert werden.
Darmſtadt, den 9. März 1889.
Großherzogliches Kreisbauamt Darmſtadt.
(2603
Wießell.
Nr. 50
Buhlungz=Auſordrrung.
Diejenigen Dienſtherrſchaften und Arbeitgeber, welche mit der Einzahlung von
Beiträgen zur ſtädtiſchen Krankenauſtalt für Dienſtboten ꝛc. (früher
Hos=
pitalanſtalt) für die Monate Januar, Februar und März d. Js. im Rückſtande
ſind, werden hiermit aufgefordert, innerhalb 10 Tagen Zahlung zu leiſten,
widrigenfalls mit der Beitreibung nach 8 3 des Regulativs begonnen wird.
Darmſtadt, den 7. März 1889.
Städtiſche Krankenanſtalt für Dienſtboten ꝛc.
Jäger, Kaſſier.
(2604
.
Buſtte-Munlho
im Gemeindewald zu Eberſtadt.
Donnerstag den 14. März l. J., von Vormittags um 9 Uhr
an, werden in dem Gemeindewald zu Eberſtadt, Diſtrikt Kirchtanne
8 Rm. Kiefern=Scheit=, 10 desgl. Knüppel, 12025 Stück desgl.
Durchforſtungswellen und 22 Rm. desgl. Stockholz
verſteigert.
Die Zuſammenkunſt iſt auf der Heidelbergerſtraße nach Bickenbach am
Ein=
gang des Waldes.
Gegen Bürgſchaft wird das Holz bis Ende September l. 33. verbürgt.
Eberſtadt, den 8. März 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Müller.
12605
4
Namm- uN'
Brennhulz.
Verſteigerung.
Donnerstag den 14. März, Vormittags 9 Uhr anfangend,
werden im Roßdörfer Gemeindewald, Diſitrikt Mark:
187 Eichen=Stämme von 3 bis 15 Meter Länge, 20 bis 73 Centimeter
mitt=
lerer Durchmeſſer mit 215,07 Feſtmeter Inhalt,
verſteigert. Es wird hierbei bemerkt, daß ſich mehrere ſehr ſchöne Stämme
dar=
unter befinden.
Ferner Freitag den 15. März, Vormittags 9 Uhr anfangend,
werden daſelbſt:
227 Raummeter Eichen= 10 Erlen=Scheiter,
98
Eichen=Knüppel
verſteigert. Die Zuſammenkunſt iſt an beiden Tagen im Holzſchlag in den alten
Eichen.
Roßdorf, den 5. März 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Roßdorf.
Müller.
[2482
Manufacturwaaren=
Verſteigerung.
Der Unterzeichnete verſteigert im Saale der Reſtauration zur „Roſenhöhe',
Ecke der Mühl= und Rundethurmſtraße dahier,
Donnerstag den 14. und Freitag den 15. März,
Vormittags von 10-12 Uhr,
ſowie Montag den 18. März, Vormittags von 10-12 und
Nachmittags von 2-5 Uhr,
unwiderruſlich gegen gleich baare Zahlung: Eine große Partie Betttuch=
Leinen, wollene Herrenhemden, Herrenſtoffe von vorzüglicher Qualität,
be=
ſtehend in Buckskins, Kammgarnſtoffen ꝛc. ꝛc., ſowohl in ganzen Stücken als
abgepaßt, für ganze Anzüge, einzelne Hoſen, Paletots u. ſ. w. im Auftrage des
Herrn Adolph Klein aus Mainz.
Darmſtadt, den 8. März 1889.
Wittich, Gerichtsvollzieher.
5
Nr. 60
Bekanntmachung.
Die Herſtellung nachſtehender bei der
Oktroiverwaltung im Jahre 188889
vor=
kommenden Buchbinder=Arbeiten als:
2. Einband der Octroi=Quittungsbüchelchen,
je 200 Stück enthaltend, geleimt, mit
blauem Umſchlag;
b. Einband verſchiedener Regiſter von je
ca. 50 Bogen in Pappband und
c. desgleichen im blauen Umſchlag ſoll
vergeben werden.
Uebernahmsluſtige wollen ihre
Preisan=
gaben zu vorſtehenden Arbeiten bis längſtens
den 20. März l. J.,
Vormittags 1 Uhr,
bei uns einreichen.
Muſter können im Stadthaus, Zimmer 14,
Vormittags von 11 bis 12 Uhr eingeſehen
werden.
Darmſtadt, den 8. März 1889.
Großherzogliche BürgermeiſtereiDarmſtadt.
Ohly.
(2606
Der Bedarf
an gläſernem, irdenem und Fayence=
Ge=
ſchirr pro 1889,90 für die Garniſon=
Anſtalten hier und auf dem Artillerie=
Schießplatze ſoll in öffentlicher
Sub=
miſſion
am 21. ds., Vormittags 1 Uhr,
in unſerem Büreau verdungen werden.
Die Lieferungs=Bedingungen liegen
da=
ſelbſt zur Einſicht aus.
Großherzogl. Garniſon=Verwaltung
Darmſtadt.
(2607
Am Montag den 1. April or.,
morgens 9 Uhr,
ſollen im Geſchäftszimmer zu Darmſtadt,
Liebigſtraße Nr. 9. III. die während der
Uebungen des Jahres 1889 ſich
ergeben=
den Metalle aus Artillerie=Geſchoſſen,
etwa:
3000 Centner Gußeiſen, zum Theil mit
anhaftenden Bleireſten;
10 Centner Schmiedeeiſen und altes
Eiſenblech;
700 Centner Blei in Schrapnelkugeln
und Bleimantelreſten;
80 Centner Meſſing, aus Zündern
herrührend;
8 Centner Weißmetall, aus
Zün=
dern herrührend;
30 Centner Zink, in Kartätſchkugeln
Treibſcheiben ꝛc.;
3 Centner Kupfer, aus
Führungs=
ringen der Geſchoſſe und
Treib=
ſcheiben
im Submiſionswege verkauft werden.
Die Bedingungen können an allen
Werktagen v. 10-1 Uhr morgens eingeſehen
oder Exemplare derſelben gegen Einſen=
Dung von 1 Mark franco bezogen werden.
Schießplatz=Verwaltungs=Commiſſion
Darmſtadt.
[2357
VamGn-, naaGnen- &a AMGOL-oGnllIGn.
Heue
Winter-Malteser
Tyoobvoyſokib,
per Pfund 12 Pfg.,
eingetroffen.
Ga IAAU,
[26
Mathildenplatz I.
Den Empfang unſerer neuen Stoffe
für Frühjahr und Gommer,
beehren wir uns hiermit anzuzeigen.
[(2610
J. G. Kohlert &am; Söhne.
COAUAO
aus deutschem Weln gebrannt,
von Gruner & Cie. in Siegmar.
(Steueramtlich nachweisbar), lomal preisgekrönt, zuletzt in Melbourne
mit der goldenen Hedaille.
Nr. 1 22x4 per ¼ Flaſche M. 3.50, ¼ Flaſche M. 1.85,
„ 2 kek „ „ „ 3.- „ „ „ 160,
44
„ 3
„ „ 2.75. „ „ „ 1.50,
4 „ „
4
1.25,
„ 2.30 „
„ 1 Hedieinal-Cognao rkz per ¼ Flaſche M. 5.-
„ 2
„ „ „ 450
„
„ 3
„ „ „ 4.—
„
Deutscher Cognae (teinste Waare!
per 1 Literflaſche M. 1. 70.
Franz. Cognac von P. Frapin & Co..
Gegonzac-Cognac, 18ſher Waare, per . Flaſche M. 5.
⁄ Flaſche M. 2.60.
Saͤmmtliche Sorten in Original-Waare, auch in Anbruch, empfehlen
var Uehm &vo,
Großherzogl. Hoflieferanten,
3 obere Rheinſtraße 3.
ſowie in deren Zweigniederlagen
Joh. Aimmermann, Soderſtraße,
ſ2590
H. Röth Wwe., Roßdörferſtraße.
Jur Frühahrs-Lason
empfehle mein reichhaltiges Lager in:
baumVonenen StriGl- & Häkolgarneh.
Doppelgarn
in 50 neuen nur waſchächten Farben vorräthig.
Feine franzöſiſche
Dusoe
vmd. Seiden=Zaummolle
in couranten waſchächten Farben, ſowie in ächt Schwarz
in verſchiedenen Stärken.
Ungebleichte
Estromadura,
gebloicht a ungebleicht,
Unterrock- Garne
in allen Nummern vorräthig,
das Pfund von M. 1.- an.
billigſt.
Gloria-Baumvolle in verſchiedener Stärke.
Baumwollone Strumpſlängen
in allen Größen und Farben vorräthig - oignes Fabrikat
in nur vorzüglichen waſchächten Qualitäten.
Feine eohl anglsche Pommerwolle
für Untorjackon & Strümpfe oto.
in verſchiedenen Qualitäten und waſchechtem Farbenſortiment.
Das Anſtricken von Strümpfen und Socken wird auf das
Sorgfältigſte in kürzeſter Friſt beſorgt.
Kurz. & Woll-
Putu- & Hodo-
Waaron. -r 1 Hl Uucoot; artikol.
von nostbostand momes vorsstLagars
der bekannten Manufactur
Royal de Corset Bruxelles,
verkaufe wegen Geſchäftsaufgabe zu ſehr billigen Preiſen voll=
(2612
ſtändig aus.
H. Fürth.
70 Promenade 70.
Pferdebeſitzern
zeige ich hiermit höflichſt an, daß ich eine Dampf-M
Schrotherei an hieſigem Platze errichtet habe, die ich
zur gefl. Benutzung empfehle.
(2613
Mit Hochachtung
Louis Weber, Waldſtraße 30.
HeſtWeiden
nur dieſe Woche noch in großen und
kleinen Quantitäten abzugeben.
Wittmannsſtraße 24.
2614
Obſtbäume,
beſte Sorten, extra ſtarke, tragbare, in
jeder Form; ſehr ſchöne
Horbreben ete.
mpfiehlt
C. Vökkek,
5
untere Hügelſtraße 75.
Friſch geſchlachtetes
Gellügel!
Verſende ſette Poulards, 5 Kilogr.
ſchwer, franco M. 5. 60, als auch nach
Wunſch fette Truten, Gänſe, Enten,
Spanferkel, Ochſenzungen,
Lungen=
braten zu den billigſten Tagespreiſen.
Für reelle Bedienung garantirt.
M. Voigt, 5
Realitätenbeſitzer,
Werschetz Ungarn).
Roe
Du Vorhanten:
1Stehleiter, 1Schweifſäge, 2 große
Petroleum=Hüngelampen neueſten Syſt.
mit Meſſingballon, für Wirthſchaften oder
Geſchäftslokalitäten geeignet. —
Einzu=
ſehen von 11-1 Uhr Hochſtr. 43. (2617
p.
He
Flaschenbier.
Handlung
von
[VOll. 6l88
Disburgerstr. 9
empfiehlt ihre vorzüg
lichen Flaschenbiere
al-
len Kennern von feinsten)
un4 wohlschmeckenden
Bieren.
Aurgestenung frelnach
allen Stedtgegenden.
Für Höbolgeschäfte ote.
Eine Partie Bronce=Möbelbeſchläge
und Poſamenten, aus einem liquidirten
Geſchäfte ſtammend, ſehr preiswerth zu
verkaufen. — Näheres von 11-1 Uhr
Hochſtraße 43, 1. Stock.
(2618
141
Megzugshalber ſind verſchiedene guter=
To haltene Möbel zu verkaufen, als
Sophas, Tiſche verſch. Größe, kl. Schränke
ge. Dieburgerſtr. 45, 1. Stock. (2619
4.
Nr. 50
28 halſoo.
Die fortwährende Erhöhung der Roh=Kaffeepreiſe veranlaßt
mich mein Kaffee=Lager in ergebene Erinnerung zu bringen.
Durch frühere rechtzeitige Einkäufe bin ich heute noch in der
Lage hierin außerordentliches leiſten zu können und da
an=
ſcheinend ſobald kein Preisrückgang eintritt, es wohl im Intereſſe
meiner werthen Abnehmer liegt ſich auf einige Zeit vorzuſehen,
halte ich mein
Roh-HaſeeLager
s0 lange mein Vorrath reicht
in seitherigen vorzüglichen Qualitäten zull
den gewohnten billigen Preisen auſs Beste
ſempfohlen.
Moriz Landall,
Mathildenplatz 1.
(2620
26
ooo00e000oooooeoeooooooooonooooooooooooooodoooo
SUpkikh.
Ca. 10000 Stück
Resttapeten
gebe, um damit zu räumen,
zur Hälfte
der früheren Preiſe ab.
Carl Alb. Stützer,
(2621
Schützenſtraße H.
goeeooeeooooeenooooooasooeooooooooooooonoooooooooe
nlotgo Vorkauts des Vosahlo'schen Hausos
ſind wir genöthigt, unſer Geſchäftslokal in Bälde zu verlaſſen.
Wir beabſichtigen nun einen
4
Gvrut AuuDULraUu,
unſeres großen, reich ſortirten Lagers in allen Neuheiten
der Frühjahrs= und Sommerſachen, als: Besätze, Putzartikel, Ellts,
Lapisserlewaaren, Strümpfe, Handschuhe, Corsetts, Enöpie, Wäsche
und aller Kurzwaarenartikel zu veranſtalten.
Um recht ſchnell zu räumen verkaufen wir unſere ſämmtlichen
Artikel für den Koſtenpreis.
(2510
Hochachtungsvoll
B. Hever & Co.
Cartenland
ſluche in der Nähe zu miethen. (2622
C. Völker, untere Hügelſtr. 7.
Für läge1, 5ten Feld ſerm dreſ=
Ein Griffon, in
ſirt, vorzüglich auf Waſſerjagd ſowie als
Vorſtehhund, billig zu verk. Näh. Exped.
Sohvimme
von d. billigſten bis zu d. fſt. Sorten.
Lukab's 1. Qualität,
Lingner ≈ Krafts
Patent Frottir-Apparat,
ſcwie ſämmtliche
Frottirarllkel
in reicher Auswahl zu billigen Preiſen.
C. Scharmann,.
50
Hof=Bürſtenfabrik,
Lsurisitlatk
Sämmtliche Sorten
AAu6,
roh wie gebrannt, noch zu alten
billigen Preiſen empfiehlt das
Kaffee=Import=Haus
Carl Biehn & Co.,
Großh. Hoflieferanten, (2623
3 obere Rheinſtr. 3.
WeIm.
Bringe meine reinen Weine, dieſelde
Qualität, die mein Vorgänger Herr Michel
verabreicht hat, in empfehlende Erinnerung.
H. Pabst.
zum zrothen Löwen”
Bronntannäpfol
offerirt pro Hektoliter zu 40 Pfa., bei
Abnahme von 10 Säcken zu 35 Pfg.
(1678
franco ins Haus geliefert.
Hoinrich Heller Sohn,
Heidelbergerſtraße 28.
Güsse türkische
Zwelschen,
Amerikanische
Dampläpfel
und Lpielschuilzen,
Deutsche
Birnspallen,
Hirabelen,
Gemischtes Obst
billigſt bei
Wilholm Hanck,
Ballonplatz 5. (1593
Schöner Sand f. Weißbinder
kann geliefert werden von
Sebastian Braun, Fuhrmann,
Beſſ. Weinbergſtr. II. (2624
644
Nr. 50
G IUIN
EuUGTAUUh
in bekannten vorzüglichen Qualitäten zu allen Preiſen.
(-
GAU TATRUAIO
Choroladenſuhrik.
Bapelplatz.
AAAAu
441) Mühlſtraße 11 in dem neu und
elegant eingerichteten Hauſe der 2. Stock,
6 Zimmer mit Zubehör, Badezimmer ꝛc.
und großem Garten zu vermiethen und
alsbald zu beziehen. Auskunſt ertheilt
Karl Walz. Karlsſtraße 41.
523) Wienerſtr. 72 erſte Etage fünf
Zimmer ꝛc. per Anfangs April zu verm.
Näheres Neckarſtr. 18. 1. Etage.
oooooooossoooooeoooooooooooo
8 1227) Rheinſtraße 49, Beletage, H
8 9 ſchöne, große Zimmer nebſt Zu= s
F behör, per 1. Mai. Näheres bei
8 C. Köhler, Eliſabethenſtr. 4.
Looeeeeooooeeoaanooaneoooeo
1323) Landwehrſtr. 27 eine
Woh=
nung im 1. Stock, 4 Zimmer, per 1. Apr.
2130) Soderſtr. 79 im 3. Stock ein
auch 2 unmöblirte Zimmer zu verm.
2532) Steinſtraße 8 Beletage, eine
Wohnung von 3 ſchönen Zimmern und
allem Zubehör für Juni zu vermiethen.
2544) Kiesſtr. 99 (Manſarde) zwei
Zimmer nebſt Küche an einzelne Dame.
Einzuſehen von 4-6 Uhr Mittags.
.
529
GE
Jooonn
becheG. AupGeut 66.
2131) Ernſt=Ludwigsſtr. 20 ein gr.
Laden mit anſtoßender Wohnung.
2625) Hügelftr. 20 ein Laden mit
kleiner Wohnung per 1. April.
2063) Wilhelminenſtraße 3, 1 St.,
ein gr. hübſch möbl. Zimmer ſofort zu
vermiethen.
2170) Steinſtraße S, Beletage, zwei
ineinandergehende hübſch möblirte Zimmer
mit ſep. Eingang ſofort zu vermiethen.
2314) Caſinoſtraße 11 eine Treppe
ein ſchön möbl. Zimmer nach der Straße
zu vermiethen.
2451) Ballonplatz 11,1. Stock, Vorderh.,
ein gut möbl. Zimmer, ſepar. Eingang,
gegenüb. dem Schulhaus.
2626) Ruthsſtr. 3, LI., ein möbl. 8.
2
2)
wei Schüler können Penſion erhalten.
Mühlſtr. 16.
[2627
BönEazd GIO,
am weißen
Ernſt=Ludwigs.
Damen-HäntelFabrik,
Thurm.
ſtraße Z.
empfiehlt für die Frühjahrs=Saiſon ſein reichſortirtes Lager in:
Promenade= & Regen=Mänteln,
Jaquettes amp; Umhängen
jeder Art
12408
in ſoliden Stoffen und Beſätzen zu äußerſt billigen Preiſen.
Conereng hue Unere Mlflon.
Donnerſtag, 14. März,
Vortrag des Horrn Marinopfarrer Hoims aus Hiol
über:
der deutſche Seemann an Vord
und an Land
im Haale des Darmſtädter Hofs,
Abends 8 Uhr.
Der Eutritt ist für Jedermann frol.
Freiwillige Gaben für die deutſche Seemannsmiſſion, über die der Redner
nähere Mittheilung machen wird, können am Eingange entrichtet werden. (2589
uGSGnaRseGhII.
Einem verehrlichen Publikum von Darmſtadt und Umgegend machen wir dieſ
ganz ergebenſte Anzeige, daß wir mit dem Heutigen das ſeither von Herrn Schramm
innegehabte Photographiſche Atelier, Dieburgerſtraße 6, übernommen haben und,
unter der Firma:
Wehmer & Umbroit,
weiterfuhren.
Geſtützt auf eine langjährige Thätigkeit in den namhafteſten Ateliers
Deutſch=
lands, ausgerüſtet mit allen techniſchen Hülfsmitteln und Neuheiten, die Zeit und
Fortſchritt auf dieſem Gebiete geſchaffen, wird es unſer eifrigſtes Beſtreben ſein bei
tadelloſer künſtleriſcher Ausführung der Photographien allen Anforderungen
und Wünſchen eines p. p. Publikums in coulanteſter Weiſe entgegenzukommen.
Dabei ſichern wir eine ſtreng prompte Lieferungszeit zu.
Es laden zum Beſuche ergebenſt ein
Nelmer.
&6 Cabreit,
6 Dieburgerſtraße 6.
Darmſtadt, den 3. März 1889.
[237)
645
Nr. 50
Landrzhaugruerkſchult.
Mit dem Schluſſe des Winterkurſus 1888ſ89 wird eine öffentliche
Aus=
ſtellung von Zeichnungen und Schülexarbeiten verbunden werden, welche von
Sonn=
tag den 17. bis Sonntag den 24. März täglich Vormittags von 10 bis 1 Uhr,
ſowie Nachmittags von 2 bis 4 Uhr geöffnet ſein wird. Die Schule befindet ſich
(2628
in dem Hinterhofe des Regierungsgebäudes, Neckarſtraße Nr. 3.
Samſtag, den 16. März 1889, Abends 7
m Saalbou; Aia
des Kcademiſchen Vereins
zum Besten unbemitteher Lshrerwittven des fross-
1o.
herzoglhums Lessen
unter gütiger Mitwirkung des Herrn Kammerjängers E. Fessler, des
Kgl. Opernſängers Herrn Sigm. Hrauss aus Wiesbaden und des
Großh. Hofmuſikers Herrn R. Müller, früheren Concertmeiſters im
Bilſe'ſchen und philharmoniſchen Orcheſter in Berlin.
Program m.
I.
1) Feſtmarſch von W. de Haan.
2) Geſangsvortrag. (Herr E. Feßler.)
3) Orcheſtermuſik:
a. Balletmuſik aus „Roſamundel von Schubert.
b. „Frühlingserwachen! von Bach.
4) Violinvortrag. (Herr R. Müller)
5) Geſangsvortrag. (Herr Sigm. Krauß.)
6) Ouverture zu „Peter Schmoll von C. M. v. Weber.
Das Orcheſter ſteht unter der Leitung des Herrn Hofmuſikers E. Reitz.
Der Concert=Flügel iſt dem Pianoforte=Lager des Hrn. A. W. Zimmermann
entliehen.
II.
Engliſch.
Luſtſpiel in 2 Aufzügen von Görner.
Regie: Herr Hofſchauſpieler Kuispel.
(2629
Hierauf: RA L.L.
Die mit den Einladungsbriefen verſandten (weißen) Karten berechtigen
zur Theilnahme am Ball. Billete für die Aufführung (Einzelkarten
2 Mk. 50 Pfg., Familienkarten für 3 Perſonen gültig 6 Mk. 50 Pfg.)
ſind bei Herrn Hofbuchhändler Bergſträßer zu haben.
Abends an der Kaſſe werden nur Einzelkarten 3 Mk. ausgegeben.
Das Ballcomité des Aeademischen Vereins.
9
prooenl, gokündiglo Busson
vom Jahre 1877.
Ich beehre mich darauf aufmerkſam zu machen, daß die auf
hl. April gekündigten Obligationen 14 Tage vor Verfall zur
An=
meldung eingereicht werden müſſen, und bitte ich deshalb um
bal=
dige Zuſtellung derſelben um unnöthige Zinſenverluſte zu vermeiden.
1
EeTdlza10
OAGOT,
Darmstadt,
Franhkfurt a. M.
kouiſenplatz Nr. 7.
Roßmarkt Nr. 16.
p9
GeGl u
ſehr lucrativ, für das Großherzogthum
Heſſen zu vergeben. - Offerten unter
M. A. 406 an aasenstein &ap Joglor,
(26300
Magdeburg.
96
Gartenarbeil
wird von einem durchaus zuverläſigen
Gärtner bei billiger Bedienung
angenom=
men. Zu erfragen Expedition. (2631
10 Centner Heu,
1 Scheerwagen mit Seſſel ꝛc. zu kaufen
geſucht.
Sebaſtian Braun, Fuhrmann,
Beſſ. Weinbergſtr. 11. 12632
po.
Dur
Feld=
uGurtenbeſitzer.
Der Unterzeichnete empfiehlt ſich zum
Anſahren und Liefern von Latrine unter
billiger Berechnung.
H. Rinner,
Ruthsſtraße 9. (2498
Veſucht v. e. ält. Herrn bis 1. April
J od. Mai 2-3 unmöbl. Zimmer
mit Bedienung. — Offerten unter G. H.
„3
an die Expedition.
(2633
Eine kinderloſe Familie
2 Perſonen) wünſcht per 1. April eine
kleine, ruhige
Vohnug
in dem füdweſtlichen Stadttheile.
Anmeldurgen werden entgegengenommen
Marienplatz 4.
[2634
Ein ſchwarzer Dachshund iſt ent=
E laufen. Wiederbringer erhält
Beloh=
nung Heinrichſtraße 108½.
(2635
doppelſ., verſchließb., zu
Jotonpult, kaufen geſucht. Offerten
unter H. H. an die Expedition. (2636
2473) Per 1. Juli ev.ſrüher ſucht ein
durch=
aus tüchtiger Kaufmann geſetzteren
Alters, der einige Tauſend Mark
Kau=
tion leiſten kann, eine Lebensſtellung als
Buchhalter oder Korreſpondent für Deutſch
und Franzöſiſch in einem Engros= oder
Fabrikgeſchäfte.
Feinſte Referenzen zu Dienſten.
Gefl. Off. unter C. M. an d. Exp. d. Bl.
Tüchtiger Bonbonkocher
geſucht, der in dieſem Fach gründlich
er=
fahren, auch mit der Fabrikation von gefl.
Chocolade, Schaumconfect ꝛc. vertraut ſein
muß. Angenehme Stellung bei hohem
Gehalt. Nur ſolche mit guten Zeugniſſen
mögen ſich melden.
F. J. Rehse, Bonn,
2637) Bonbon= und Chocoladen=Fahrik.
646
Nr. 50
4
AirGnöaUUAIO”
zum Beſter
der
Mittwoch, 13. März. 8 Uhr Abends,
in der Sadtkiroho,
nnter gütiger Mitwirkung der Damen: Freifrau S. von Heyl zu
Herrus-
heim, Fräulein Heta Hrützinger, der Herren Profeſſor Dr. Städel und
Reallehrer W. Stumpf, ſowie des Horartvereins unter Leitung des Herrn
Muſikdirektor Richard Senfk.
PROGRA MM.
1) Tocouta u. Fuge in D-moll von J. S. Bach, vorgetragen von Fräulein
Trätzinger.
2) Arie aus dom Oratorium Paulus von F. Mondelssohn-Vartholdy,
gesungen von Herrn Professor Städel.
3) Männerchor: „Wie selig sind die Toten' von F. Hendelssohn- Bar
tholdy, vorgetragen vom Hozartveroin.
4) Der 86. Psalm von Martini, vorgetragen von Freifrau von Heyl.
5) Concert in F-dur von G. F. Händel, vorgetragen von Herrn W. Stumpk.
6) Gobet von Geibel, comp. von F. Hiller, vorgetragen von Preifrau
von Heyl.
7) Drei geistliche Lieder von Gollort von Beethoven.
8) Schäfers Sonntagslied, Männerchor von C. Kreutzer, vorgetragen vom
Hoxartverein.
Der Billetverkauf findet in der Hofbuchhandlung von Herrn A. Bergſträßer und
der Hofmuſikalienhandlung von Herrn G. Thieß ſtatt.,
Preiſe der Plätze: Emporbühne gegenüber der Orgel M. 2. 50. Unterer Raum
der Kirche M. 1. 50. Chor (Schülerkarten) 50 Pfg.
(2560
Geſunde billige Koſt
für das deutſche Volk.
Wer für 1 Mark vierteljährlich eine tägliche, friſch uud volksthümlich
gehaltene Uiberale Zeitung leſen, dieſelbe aber erſt prüfen will, der beſtelle ſich bei
der unterzeichneten Expedition eine Probenummer der vom 1. April ab
er=
ſcheinenden
Verlner MorgenZeitung
nebſt täglichem „Familienblatt'.
Dieſes von Ed. Müller-Gotha redigirte, liberale Volksblatt bringt täglich
Leitartikel, politiſche Rundſchau, Tagesneuigkeiten, Gerichtszeitung, Handels=
Nachrichten nebſt Curszettel der Berliner Börſe und in dem täglichen „
Familieu=
blatt” ſpannende Romane bekannter Schriftſteller, zuerſt:
„Geheimnißvolle Mächte' von Rodt-Calkum.
Außerdem noch eine Fülle intereſſanten Leſeſtoffes, ſowie eine ſogenannte
„Spielecken mit Räthſeln, Rebus=, Scat=Aufgaben ꝛc. Abonnements=
Anmel=
dungen nehmen alle Reichspoſtanſtalten, ſowie die Landbriefträger jederzeit
gegen Zahlung von 1 Mark für das Vierteljahr entgegen.
(2638
Die Hnpodition d. Berliner Horgen-Leitung Berlin 6V.
2639) Brave Mädchen mit ſehr gut.
Zeugn. ſuchen ſofort Stelle durch Frau
Schmitt, gr. Kaplaneigaſſe 2.
2640) Eine gute Köchin kann ich den
geehrten Herrſchaften empfehlen. Frau
Hartmann, Ecke der Markt=u. Ritterg. 3.
2641) Ein Mädchen, das hier 6 J.
bei einer Herrſchaft war, kochen ſowie alle
Hausarbeit vergeht, ſucht beſſere Stelle.
Stellenbüreau Frau Reßling, Marktplatz 7.
2642) Eine reinliche Fran ſucht
Lauf=
dienſt. Mühlſtraße 19.
Atatiut
2576) Ein braves, reinliches
Mäd=
chen vom Lande geſucht.
Wo? ſagt die Exped. d. Bl.
2575) Brave Mädchen mit guten
Zeugn. können jetzt und an Oſtern gute
Stelle erh. Frau Stephan, Kiesſtr. 16.
2458) Mädchen vom Lande werden
geſucht durch Steul, Mülhlſtraße 28.
Eine Putzmacherin
geſucht.
[2459
L. &am H. Fuld.
2643) Nach Worms geſucht e. tücht.
Mädchen, das alle häusl. Arbeiten
ver=
ſehen, auch mit fein. Wäſche und Bügeln
umgehen k. Frau Mattern, Grafenſt. 37.
2644) Ordentliche Amme geſucht.
Georgſtr. 10, 2. Stock.
2645) Brave Mädchen v. Lande, auch
ſolche, die bei beſſ. Herrſch. gedient, können
ſofort St. erhalten durch Frau Hartmann,
Ecke der Markt= und Rittergaſſe 3.
2646) Eine geſunde Schenkamme
ge=
ſucht und kann alsbald eintreten. Näh.
Frau Hartmann, Rittergaſſe 3.
85
Gesmcht
8
für Oſtern ein tüchtiges Mädchen mit
guten Zeugniſſen, welches ſelbſtſtändig
ko=
chen kann u. die Hausarbeit mit beſorgt.
Lohn 200 M. Näheres Exped.
2648) Ein tüchtiges, ordentliches
Mädchen für Küche und
Haus=
arbeit wird in eine größere
Haus=
haltung, wo noch ein zweites
Dienſt=
mädchen iſt, auf Oſtern zu miethen
geſucht. Lohn 180 M. Nur ſolche
mit den beſten Zeugniſſen wollen ſich
melden. Näheres Exped.
Tüchtige
1
1adllen-Arbehteriven
ſofort geſucht. Näheres Exped. (2649
Ein Mädchen geſuch!
zum Beſorgen der Ausgänge.
Ludwigs=
platz 10.
(2650
2651) Ein Mädchen, welches ſchon
jedient hat und mit guten Zeugniſſen
ver=
ſehen iſt, wird auf Oſtern geſucht.
Zu erfragen Friedrichſtraße 40, eine
Treppe links.
2652) Eine tüchtige, ganz zuverläſſige
Kinderfrau
geſucht. Näheres Promenadeſtr. 33, I.,
Vormittags 9-10 Uhr.
2653) Ein zuverläſſ. Mädchen oder
Aushülfe geſucht. Steinſtr. 3.
2654) Ich ſuche für mein Herren=
Garderobe=Maßgeſchäft 6 tüchtige
Rock=
arbeiter, 1Tag= u. 2 Weſtenſchneider
in und außer dem Hauſe gegen höchſte
Lohnſätze.
Carl Schacht.
Carlsſtraße 104.
2 Rookarbelter
ſauf meine Werkſtätte geſucht.
Mar Siemenſen, Schneidermeiſter,
Pädagogſtraße 2. (2581
2655) Ein Taglöhner, welcher in
Gartenarbeit tüchtig iſt, wird geſucht.
Herdweg 97.
2656) In meinem Geſchäft findet noch
en Lehrling aus guter Familie Stelle.
Thiermann, Conditor,
Th. Amends Nachfolger.
Nr. 50
2657) Mehrere tüchtige Modellſchloſſer
finden dauernde Beſchäftigung bei
Gebrüder Röder.
647
2658) Ein Schloſſer auf Koſt und
Logis ſucht
Ludw. Paulh Wttw.
Beſſungerſtraße 26.
2659) Ein Hausburſche, 14 bis 15
Jahre alt, geſucht.
Poſthalterei Grafenſtraße 6.
2660) Ein Lehrling mit guter
Schul=
bildung kann bei mir eintreten.
A. Anton,
Magazin für Haus= u. Kücheneinrichtung.
2494) Ein Fuhrknecht geſucht
Feld=
bergſtraße Nr. 5.
2661) Ein braver Junge kann die
Schloſſerei erlernen bei
Geiſt, Promenade 39.
270) In meinem Geſchäft iſt per 1.
April oder früher eine
Lehrstelle
für einen jungen Mann mit durchaus
tüchtigen Schulkenntniſſen offen.
Bud. Hick,
Guſt Hickler's Nachf.
(ßs können noch einige Damen zum
CFriſiren angen. werd. Magdalenenſtr. 2.
10,000 Mark
per ſofort auf 1. Hypothek zu mäßigem
Zinsfuß auszuleihen.
Näheres Expedition.
[2394
Fin Student wünſcht Nachhilfeſtunden
E, für mäßiges Honorar zu ertheilen.
Gef. Off. unter A. M. an d. Exped.
E
Dickruben.
In Großh. Hofmeierei
Darm=
ſtadt werden Dickrüben abgegeben.
Dettweiler., (2662
Großh. Oberverwalter.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 12. März.
10. Vorſtellung in d. 7. Abonnemenstabteilung.
GBlaue Karten gültig.)
Don Carlos.
Dramatiſches Gedicht in 5 Akten von Schiller
Anfang 6 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.
English Service in the HofKirche.
Wednesday Lenten Service 5 oolock.
Politiſche Ueberſicht.
Dentſches Reich. Der Kaiſer hat am 8. den Geſandten am
Großh. Heſſiſchen Hofe Frhrn. v. Thielmann empfangen.
Der „Reichsanzeiger: vom 9. ſchreibt: „Am heutigen Tage iſt
eim Jahr dahingegangen, ſeit Kaiſer Wilhelm 1. nach einem thaten=
und ruhmreichen Leben auf immer die Augen ſchloß. Sein
An=
denken aber wird nicht vergehen, ſo lange ein Deutſcher lebt. Die
ehrwürdige Geſtalt des kaiſerlichen Kriegshelden, welcher
Deutſch=
land mit dem Schwerte geeinigt, dann durch 17 Friedensjahre, reich
an Segen und Gedeihen für Land und Volk, als hochverehrter
all=
geliebter Herrſcher gewaltet hat, tritt heute wieder lebendig in der
Erinnerung vor uns hin. „Ich habe keine Zeit, müde zu ſein:
dus war des Kaiſers letztes Wort, der letzte Wiederhall und
Aus=
druck deſſen, was ſeines Lebens Seele und Stern geweſen. In
Aeſer unermüdeten Pflicht= und Berufstreue iſt er gewandelt Gott
z4 Ehren, dem Volke zur Nacheiferung. Das letztere wird ſtets
emgedenk ſein alles deſſen, was es ſeinem großen Kaiſer dankt,
und ſein edles herrliches Vorbild immer im Herzen tragen.
Zu dem 70iährigen Dienſtiubiläum des Feldmarſchall Grafen
Moltke ſtattete der Kaiſer perſönlich einen Beglückwünſchungsbeſuch
ab nachdem vorher ſchon die Kaiſerin mit ihren drei älteſten Söhnen
erſchienen war, um Moltke zu beglückwünſchen und ihm einen
Plumenſtrauß zu überreichen. Der Kaiſer von Oeſterreich richtete
nachſtehendes Telegramm an den Feldmarſchall: „Ich beglückwünſche
Cie in meinem Namen, ſowie im Namen meiner geſamten
bewaff=
neten Macht, welche Sie als Muſter aller militäriſchen Tugenden
ehrt und hochhält, aufrichtigſt zur ſeltenen Feier der Vollendung
des 70. Dienſtjahres. Möge die göttliche Vorſehung, welche Ihnen
vergönnte, Ihre Dienſte fünf Monarchen des Hauſes Hohenzollern
zu weihen, Sie noch lange zur Freude Ihres erlauchten Kaiſers,
meines teuren Freundes und treuen Bundesgenoſſen, und zum
Wohle des Deutſchen Reiches erhalten.
Das preußiſche Abgeordnetenhaus nahm in der dritten
Berat=
ung des Volksſchullaſtengeſetzes den Antrag Steinberger und
Ge=
meſſen, den allemſtehenden Lehrern einen Staatszuſchuß von
500 M., den anderen ordentlichen Lehrern oder Lehrerinnen 300 M.,
den Hilfslehrern oder Lehrerinnen 150 M. zu gewähren, in
nament=
licher Abſtimmung mit 239 gegen 114 Stimmen, gegen die
Stim=
men des Centrums. der Freiſinnigen und der Dänen an. Hierauf
wurde das ganze Geſetz gegen die Stimmen des Centrums genehmigt.
Der elſaß=lothringiſche Landesausſchuß beſchloß. die Regierung
zu erſuchen, nächſtes Jahr die Pläne und Koſtenanſchläge über
Ver=
tiefung des elſaß=lothringiſchen Kanalnetzes unter Mitteilung des
Ergebniſſes der mit Preußen wegen Uebernahme eines Koſtenanteils
zu führenden Verhandlungen zu unterbreiten. Alsdann wurde eine
Reſolution zu Gunſten des Baues des oberrheiniſchen
Schiffahrts=
kanals unter finanzieller Beteilung des Landes nach Maßgabe des
Intereſſes und der Leiſtungsfähigkeit angenommen. Ferner
ge=
nebmigte der Ausſchuß die Vermehrung der Gendarmerie um 20
Mann; die Regierung hatte eine Vermehrung von 40 Mann
ge=
fordert.
In der kürzlich erſchienenen Broſchüre =Auch ein Programm
aus den 99 Tagen, welche die „Krz.=3tg. dem Herzog Ernſt von
Koburg=Gotha zuſchreibt, wird behauptet, es habe zur Zeit der
Re=
gierung Kaiſer Friedrichs ein Komplott zur Durchführung
nach=
ſtehenden Programms beſtanden: 1) Sturz des Fürſten Bismarck,
2) Herſtellung eines Welfenreiches, beſtehend aus Braunſchweig und
einem Teil Hannovers, 3) Verſöhnung Frankreichs durch
Heraus=
gabe von Elſaß=Lothringen, 4) Herſtellung einer engliſch=deutſchen
Allianz, welche mit einem ruſſiſch=deutſchen Kriege gekrönt werden
ſollte, 5) Herſtellung eines parlamentariſchen Regiments nach
eng=
liſchem Muſter. - In der Broſchüre wird u. A. wörtlich geſagt:
„Das Programm, welches dicht vor der Verwirklichung ſtand, ſtand
ſeit lange feſt und war fertig, als Kaiſer Friedrich ſeine fertigen
Thronproklamationen dem Reichskanzler im Eiſenbahnwagen über
gab. Das Programm war vorhanden, obwohl es der Kaiſer ſelbſt
am wenigſten kannte, denn es war eben auch ein Programm, welches
ſich an ihn herandrängte und durch den Sturz des Reichskanzlers
ſiegen zu können hoffte. Das Programm wurde mit ſolchem
Fa=
natismus verfochten, daß man vor keinem Schritte zurückſchreckte.
Um des Programms willen durfte der Kaiſer keinerlei Krankheit
94
648
Nr.
haben, welche ſeine dauernde Behinderung in der Regierung
be=
weiſen konnte. Um des Programms willen waren jene Aerzte
un=
tauglich, welche ſich anheiſchig machen wollten, das Leben zu retten,
ohne die Regierungsbehinderung zu verhindern.
Deshalb
durft=
von keiner Regentſchaft, ja nicht einmal von einer richtigen
Stell=
vertretung die Rede ſein, als der unheilbare Kranke zur Qual ſeiner
regierungsloſen Regierung berufen worden war.
Senator Dr. Hermann Heinrich Meier, wiederholt Vertreter
Bremens im Bundesrate, iſt am 9. abends in Bremen geſtorben.
Die letzten telegraphiſchen Mitteilungen Wißmanns beſtätigen,
daß die Anwerbung von Mannſchaften für ſeine Expedition
voll=
ſtändig nach Wunſch von ſtattengeht. Im Laufe dieſer Woche wird
Wißmann ſeine Reiſe von Eghpten aus weiter fortſetzen und wird
es ihm bis dahin gelungen ſein ungefähr 300 ſchwarze Rekruten
anzuwerben.
Heſterreich=Angarn. Der Aufenthalt Kaiſer Franz Joſefs in
Peſt wird bis Mitte April verlängert werden.
Der Kaiſer hat von König Milan, unmittelbar nach deſſen
Ab=
dankung, ein ſehr herzlich abgefaßtes Telegramm erhalten, worin
Milan den Dankesgefühlen für die ihm und Serbien ſtets bewieſene
Freundſchaft lebhaften Ausdruck gab und den Kaiſer zugleich bat,
ſeinem Sohne und Serbien auch fernerhin dieſelben wohlwollenden
Geſinnungen zu bewahren. Die Antwort des Kaiſers erteilte dem
Könige die erbetenen Zuſicherungen für den neuen König und das
Land in den herzlichſten Ausdrücken.
Frankreich. In der Sitzung des Miniſterrats vom 9. wurde
beſchloſſen, den Geſetzentwurf über Verhinderung von
Maſſen=
kandidaturen zu unterſtützen. Die Angelegenheit der Patriotenliga
iſt noch nicht vollſtändig beendet. Das Aktenmaterial ſowie der
Antrag des Generalprokurators zur Unterſuchung ſollten am 9. Abends
dem Juſtizminiſter übergeben werden; derſelbe wird die
Ermächti=
gung zum gerichtlichen Einſchreiten gegen diejenigen Mitglieder der
Liga, welche der Kammer angehören, nachſuchen. Es verlautet,
daß die durch die Unterſuchung aufgedeckten Thatſachen darthun
würden, daß die Liga ihren urſprünglichen Zweck außer Acht ließ
und daß auf dieſelbe das Geſetz Anwendung finden würde, nach
welchem geheime Geſellſchaften der Strafe verfallen. In
parla=
mentariſchen Kreiſen verlautet, die gerichtliche Verfolgung werde
eingeleitet werden gegen Deroulede, Richard. Gallian, Laquerre,
Laiſant, Turquet und Genator Naquet wegen Teilnahme an
ge=
heimen Geſellſchaften.
Das „Journal officiels veröffentlicht ein Dekret, welches die
im Juli 1886 verfügte Landesausweiſung des Herzogs von Aumale
aufhebt.
Der Herzog von Aumale wird ſich nach Schloß Chantilly
be=
geben und nach kurzem Aufenthalt von dort nach Sizilien abreiſen,
wo er bis Oktober d. J. zu verweilen gedenkt.
Der Prinz von Wales reiſte am 9. von Paris nach England ab,
um während der Abweſenheit der Königin dort zu bleiben. Vor ſeiner
Abreiſe empfing er den deutſchen Botſchafter, Grafen Münſter, den
rohaliſtiſch=boulangiſtiſchen Marquis de Breteuil und den General
Marauis de Galliffet.
In der Abgeordnetenkammer interpellierte am 9. Pelletan wegen
des Dekrets, welches die Rückehr des Herzogs von Aumale nach
Frankreich geſtattet. Miniſter Conſtans erklärte, das Betreten des
Gebietes der Republik ſei dem Herzog nicht als Prätendenten
unterſagt worden, ſondern wegen eines unehrerbietigen Schreibens
an das Staatsoberhaupt. Die Regierung ſei der Anſicht, daß
wegen dieſes Vergehens eine dreijährige Verbannung eine
hin=
reichende Sühne wäre, und alaubte das Thor dem alten Soldaten
wieder öffnen zu ſollen, der Frankreich über alles liebe, deſſen
un=
weſenheit keine Gefahr biete. Bei dieſer Angelegenheit handele es
ſich nicht um einen Akt der Volitik, ſondern der Billigkeit; er
er=
warte vertrauensvoll das Urteil der Kammer. Die vom
Mini=
ſterium verlangte einfache Tagesordnung wurde mit 316 gegen
147 Stimmen angenommen. Milleraud beantragte, die Amneſtie
für Vergehen, begangen durch Arbeitseinſtellungen, die Preſſe und
öffentliche Reden, zu erteilen und bat um Dringlichkeits=Erklärung
bezw. ſofortige Beratung des Antrags. Tirard iſt mit der
Dringlichkeit einverſtanden, lehnte aber die ſofortige Beratung
ab. Die Regierung ſei geneigt, milde Maßregeln in weitem
Um=
fang eintreten zu laſſen, müſſe ſich aber gegen den Antrag auf
Amneſtie erklären. Die Dringlichkeit wurde von der Kammer
an=
genommen, die ſofortige Beratung jedoch mit 345 gegen 153 Stimmen
abgelehnt.
Das Berufsgericht hat in Sachen der Panamakanal=Geſellſchaft
dahin entſchieden, daß die Geſellſchaft eine Civilgeſellſchaft ſei und
ſomit der Civilgerichtsbarkeit und nicht dem Handelsgericht
unter=
ſtehe. Das Handelsgericht hatte bekanntlich die Auflöſung der
Ge=
ſellſchaft ausgeſprochen, durch den obigen Entſcheid wird die
Auf=
löſung, falls das Civilgericht ein abweichendes Urteil fällt, nur der
Form nach aufgehalten, thatſächlich wird die Geſellſchaft ſchwer zu
retten ſein.
Die Bank von Frankreich ſtellte dem Comptoir d’Escompte
100 Millionen zur Verfügung. um diejenigen zu befriedigen, welche
ihre Depots zurückfordern. Obige Summe dürfte mehr als
hin=
reichend ſein, um die noch nicht zurückgezogenen Depots zu decken.
50
Engkand. Der „Standard meldet aus Shanghai: Bei der
Thronbeſteigung des jungen Kaiſers hätten ſich in ganz China
Anzeichen größerer Feindſeligkeit gegen die Ausländer bemerkbar
gemacht. In der chineſiſchen Garniſon Chefoo befürchtete man
ſogar einen Angriff auf die dortige Fremdenkolonie, und es wurde
die britiſche Korvette „Matine; zum Schutze der Europäer
dort=
hin entſandt.
Die Ueberſchwemmungen in England nehmen zu. Der Regen
hat zwar nachgelaſſen, das Waſſer ſteigt aber infolge des
Schnee=
ſchmelzens auf den Bergen.
Ikakien. Der König unterzeichnete am 9. d. die Dekrete,
wo=
durch die Entlaſſungsgeſuche Grimaldis, Perazzis und Saraccos
angenommen und Seismit Doda zum Finanzminiſter, Gioletti zum
Miniſter des Schatzes und Finali zum Arbeitsminiſter ernannt
werden. Von den neuen Miniſtern gehören der früheren Linken
an: Crisvi, Zanardelli, Miceli, Doda, Gioletti und Brin, dem
Centrum: Bertole, Finali und Boſelli.
Das „Amtsblatt:
hat das neue Kabinet in der erwähnten Zuſammenſetzung bereits
publiziert.
Die Kammer tritt am 18. d. M. wieder zuſammen.
Herbien. König Milan hat erklärt, das ihm
verfaſſungs=
mäßig zuſtehende Recht zur Leitung der Erziehung des
minder=
jährigen Königs im vollen Umfange ausüben und hierzu häufig
längere Zeit in Serbien verweilen zu wollen. Ueber die
Reiſe=
pläne des Königs verlautet nichts authentiſches, feſtſtehend iſt nur,
daß die erſte Abweſenheit mehrere Monate dauern wird.
Die Proklamation der Regenten wurde überall enthuſiaſtiſch
aufgenommen. Die Bevölkerung hegt die beſten Hoffnungen für
die Zukunft und giebt denſelben unverhohlen Ausdruck. Den
Re=
genten wird allerſeits großes Vertrauen entgegengebracht, aus dem
Innern des Landes ſind zahlreiche Begrüßungstelegramme an den
König Alexander und die Regenten eingetroffen. Das radikale
Miniſterium wird von allen Parteien beſtens aufgenommen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 12. März.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 28. v. Mts.
den Ingenieur Heinrich Auguſt Stieler von Offenbach mit
Wirkung vom 1. März d. J. an zum Werkführer bei der
Central=
werkſtätte der Main=Neckar=Bahn ernannt.
- Das Ehrenzeichen für Mitglieder freiwilliger Feuerwehren
wurde erteilt: durch Allerhöchſte Entſchließung Sr. Königl. Hoheit
des Großherzogs vom 25. Februar l. J. dem Mitgliede der
freiwilligen Feuerwehr zu Mainz Tapezier Adam Junkert.
Am Todestage Kaiſers Wilhelm fanden in allen Schulen
Er=
innerungsfeiern ſtatt. Am Sonntag legten die überfüllten Kirchen,
in denen die Prediger dem Andenken des guten und großen Kaiſers
Worte wärmſter Verehrung und treuen Gedächtniſſes widmeten,
Zeugnis dafür ab wie lebendig die dankbare Erinnerung an den
Begründer des Reiches in den Herzen der ganzen Bevölkerung
fortlebt.
— Uebernahme der Schulkoſten auf die Staatskaſſe. Die Großh.
Regierung ſpricht ſich in einer Mitteilung an die Zweite Kammer
über den Antrag des Abg. Schröder und Genoſſen betreffs der
Uebernahme der Koſten aller öffentlichen ſtaatlichen Schulen auf
die Staatskaſſe dahin aus, daß ſie entſchieden gegen eine ſolche
3-4
Uebernahme ſei, welche der Staatskaſſe eine Ausgabe von
Millionen Mark verurſachen und eine außerordentliche
Ver=
mehrung der direkten Steuern zur Folge haben würde. Dieſe
Ueberlaſſung an direkten Steuern würde, nach der „W. 3tg., bei
der Provinz Starkenburg 1152423 M. betragen, bei einer
Ent=
laſtung der Gemeinden an Schulkoſten im Betrage von 1324000 M.,
alſo Entlaſtung von 171577 M.; bei Oberheſſen Mehrbelaſtung an
direkten Steuern von 716210 M. Entlaſtung der Gemeinden
813000 M., alſo Entlaſtung von 96798 M. bei Rheinheſſen
da=
gegen Mehrbetrag an direkten Steuern 1241367 M., Entlaſtung
von Schulkoſten 973000 M., alſo Mehrbetrag an direkten Steuern
268 367 M. Die Stadt Darmſtadt würde 142857 M. mehr
aufbringen müſſen, als die Entlaſtung beträgt, die Stadt Mainz
227390 M. mehr, die Stadt Worms 13951 M. mehr, die Stadt
Offenbach dagegen würde eine Entlaſtung von 1239 M. haben. Die
im Jahre 1888 von den Gemeinden für das Volksſchulweſen lexcl-
Schulgebäude) aufgewendeten Koſten belaufen ſich auf rund
2964000 M. und für höhere Schulen auf 146000 M.
Auf das am Mittwoch abend 18 Uhr in der Stadtkirche
ſtattfindende Kirchen=Konzert zum Beſten des Fonds zur Erbauung
einer neuen evangeliſchen Kirche machen wir nochmals mit den
Bemerken aufmerkſam, daß Billets in den Buchhandungen der Herrer
Bergſträßer und Thies zu haben ſind.
) Localgewerbverein. Die letzte Vereinsverſammlung, welche
man am Freitag in der Haller'ſchen Reſtauration abhielt, war von
dem zweiten Vorſitzenden Herrn Rockel präſidiert, der nachſtehende
Sommerausflüge in Vorſchlag brachte: 1) Beſichtigung der Syenit
brüche des Felsberges. 2) Ein Ausflug in der Nähe der Stadt
Hierfür ſind Wünſche laut geworden zur Beſichtigung der Villa de=
Prinzen Wilhelm, der Wiener'ſchen Brauerei, des Elektricitäts
Nr.
werkes, der Röder'ſchen Herdfabrik und der Göbel'ſchen
Billetdruck=
maſchinenfabrik. 3) Iſt eine Beſichtigung der Oppenheimer
Katha=
riuenkirche in Vorſchlag gebracht und ferner ein Beſuch in Worms
und Frankenthal in Ausſicht genommen. Die Verſammlung überließ
die nähere Anordnung der betreffenden Kommiſſion. Hiernach
er=
ſtattete Herr Dr. Schröder ein einleitendes Referat über die
Ein=
führung gewerblicher Schiedsgerichte. Der Redner gab einen
hiſtoriſchen Ueberblick über die Fach= und Zunftgerichtsbarkeit
früherer Zeiten und kam dann eingehender auf die ſeit Anfang
dieſes Jahrhunderts in Frankreich ins Leben getretenen
Gewerbe=
gerichte, deren Vorſitzender ernannt, deren Beiſitzer (Sachverſtändige)
gewählt werden, zu ſprechen. Dieſe Gerichte haben die Aufgabe
als Schiedsgerichte zwiſchen Meiſter und Geſellen, aber auch von
Meiſter zu Meiſter zu wirken und erſt dann, wenn ein
Sühne=
verfahren nicht von Erfolg begleitet iſt ein richterliches Verfahren
einzuleiten. Ihr Verfahren iſt ein einfaches, raſches und billiges,
faſt nie ſind Anwälte erforderlich. Nach Artikel 120 der deutſchen
Reichsgewerbeordnung ſind bei uns ebenfalls Gewerbeſchiedsgerichte
vorgeſehen, in Hamburg, Lübeck, Bremen, Leipzig, Nürnberg und
anderen Städten bereits entſtanden und haben dort ſchon einen
bedeutenden Wirkungskreis erlangt. Nach dem angezogenen Artikel
können die jetzt bei uns den Gemeindebehörden zuſtehenden
Beſug=
niſſe und Funktionen einem Gewerbeſchiedsgerichte übertragen werden,
welche genau wie ein ordentliches Gericht entſcheiden können, aber
nur beſchränkt zwiſchen Meiſter und Geſellen. In Heſſen beſteht
nur ein ſolches Gewerbegericht und zwar ſeit dem 1. April 1886
in Offenbach. — In einer an die klaren Ausführungen des Herrn
Schröder ſich anreihenden Diskuſſion kam die Meinung zum
Aus=
druck, daß man auch hier die Einrichtung eines
Gewerbeſchieds=
gerichts fördern und den Vorſtand des Lokalgewerbvereins
beauf=
tragen ſolle, in dieſem Sinne bei der Großh. Bürgermeiſterei
anregend thätig zu ſein.
Eine in der letzten Sitzung im Fragekaſten vorgefundene Frage
über den Nährwerth des Kalbfleiſches beantwortete in eingehender
Weiſe Herr Kreistierarzt Dr. Schäfer, welcher hierbei die Anſicht
entwickelte, daß das junge, nicht gemäſtete Kalbfleiſch durchaus nicht
minderwertig und deshalb nicht auszuſchließen ſei. Die in der
Bevölkerung gegen allzu junges Kalbfleiſch beſtehende Averſion ſei
ſwenig berechtigt.
* Kleine Mitteilungen. In einer Eiſenbahnwerkſtätte fiel einem
Schloſſer ein eiſerner Träger auf die linke Hand,
in=
ſolgedeſſen einige Finger bedeutend gequetſcht wurden. - Am
Frei=
tag Abend war der Geſelle eines Zimmermeiſters in der
Eiſen=
gießerei der Gebrüder Seck dahier in dem Montierungsraum mit
Juſammenfügen von Brettern beſchäftigt, als er mit ſeinem Rock
der Transmiſſionswelle zu nahe kam, von derſelben
er=
aßt und etwa Asmal mit herumgeſchleudert wurde. Der
Unglück=
liche erlitt hierdurch mehrere Knöchelbrüche ſowie Quetſchungen im
Rücken und wurde ſofort in das ſtädtiſche Hoſpital überführt.
Bei einem Schuhmachermeiſter erſchien am Samstag Mittag ein
etwa 19jähriger unbekannter Burſche und übergab einen Brief von
einem Ziegeleibeſitzer, in welchem letzterer um ein Darlehen von
20 M. bat. Der Schuhmacher übergab dem Burſchen das Geld,
machte aber ſpäter die unangenehme Entdeckung, daß er beſch
win=
delt worden ſei.
Eine Fabrikarbeiterin aus Arheilgen war
in einem Laboratorium dahier mit Einfüllen einer heißen Flüſſigkeit
beſchäftigt, als plötzlich das Gefäß zerbrach und die Flüſſigkeit dem
Mädchen über den rechten Vorderarm ſich ergoß, ſo daß es
erhebliche Brandwunden davontrug. — Aus der Backſtube eines
Bäckers wurden am Samstag Abend etwa 10 Pfund Mehl
entwendet.
4. Mainz, 9. März. Geſtern vormittag fand eine Allarmierung
der Truppen der hieſigen und Kaſteler Garniſon ſtatt. Eine
In=
Nachtallarmierung ſteht in der nächſten Woche bevor.
tereſſante Uebungen und Verſuche werden eben von dem in
Naſtel garniſonierenden Pionierbataillon auf dem Rhein zwiſchen
der Petersaue' und dem jenſeitigen Ufer gemacht. Es wird bei
den Uebungen verſucht, ungeachtet, des Eisganges, eine Verbindung
mit beiden Ufern herzuſtellen.
Aus dem an dem =Bürgerthor: gelegenen Militärgefängnis
gelang es geſtern morgen einem Gefangenen über eine ziemlich hohe
Mauer in das Freie zu gelangen. Nachdem der Flüchtling das
Gefängnis ſchon einige Meter hinter ſich hatte, wurde er von dem
Wachtpoſten wahrgenommen und zum Stehenbleiben angerufen.
Der Angerufene leiſtete dieſer Aufforderung keine Folge, worauf
der Poſten einen Schuß auf ihn abfeuerte. Schwer verletzt wurde
der Flüchtling davongetragen.
Unter den Hülfsweichenwärtern und nicht definitiv
ange=
ſtellten Rangierern der Heſſ. Ludwigsbahn droht ein Strike
aus=
zubrechen. Der Grund hierzu iſt, daß man den Lohn der Leute
um 20-30 Pfg. pro Tag kürzen will.
8t. Frankfurt, 11. März. (Schauſpielhaus.) Herr
Haaſ=
jetzte geſtern ſein Gaſtſpiel bei ausverkauftem Hauſe fort. Er ſpielte
den „Heinrich; in dem Schauſpiele Lorbeerbaum und
Bettelſtab=
von Holtei. Die Charakteriſierung des unglücklichen Dichters. wel=
Hem es nicht gelingt, ſich die Anerkennung ſeiner Heitgenoſſen zu
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erringen, war ſeitens des Gaſtes eine künſtleriſch vollendete und
feſſelte die Aufmerkſamkeit des Publikums auf das Aeußerſte. Der
Künſtler ward nach den Aktſchlüſſen mit wiederholtem Beifall und
Kranzſpenden beehrt.
J. Aus Rheinheſſen, 10. März. Bingen und Oppenheim rüſten
ſich zu großen Feſtlichkeiten. Erſteres zur Feier des 50jährigen
Jubiläums der Realſchule und letzteres zu dem Feſte der
Wieder=
herſtellung der Katharinenkirche. In beiden Städten ſind die
Feſt=
komites in voller Thätigkeit und trifft man hauptſächlich in
Oppen=
heim beſondere Vorbereitungen zur Aufnahme der zahlreich zu
erwartenden Feſtgäſte.
Caſſel, 8. März. Geſtern brach in dem hieſigen Zuchthaus
Feuer aus, das das Gebäude zum großen Teil zerſtörte. Von
den Gefangenen iſt keiner entkommen; einer derſelben hatte zu
dieſem Zweck den Brand durch ausgegoſſenes Petroleum veranlaßt.
Dresden, 9. März. Der König hat den Anfang der Feier des
800jährigen Jubiläums des Wettiner Hauſes auf den
16. Junt anberaumt.
Berlin, 9. März. Trauerfeier für weiland Kaiſer
Wilhelm im Palais der Kaiſerin Auguſta. Wenn auch
nicht in ſo großer Anzahl, wie im vorigen Jahre am Todestage
des unvergeßlichen Kaiſers Wilhelm, ſo hatte ſich heute vormittag
doch eine nach Tauſenden zählende Menſchenmenge an der Stelle
eingefunden, von der dieſelbe ſo oft dem greiſen Monarchen ihre
Verehrung nach dem hiſtoriſchen Eckfenſter hinübergeſandt hatte.
Durch die Polizei wurde der Platz vor dem Palais vom
Opern=
hausplatz bis zum Niederländiſchen Valais frei gehalten; deſto
dichter ſtanden die Scharen zu beiden Seiten und am Denkmal
Friedrichs des Großen. Von der Zinne des Palais wehte die rote
Pupurſtandarte auf Halbmaſt, wie ſolche auch in gleicher Weiſe
vom benachbarten Palais der Kaiſerin Friedrich und vom Schloſſe
flatterten. In ſchneller Folge fuhren die Equipagen teils auf der
Rampe, teils vor dem Portal im Hofe an; die Inſaſſen mit allen
Abzeichen der Trauer. Drinnen im Palais war das Fahnenzimmer,
welches zu Lebzeiten Kaiſer Wilhelm 1. ſo oft, wenn er wegen
Unwohlſeins dem Gottesdienſt im Dom nicht beiwohnen konnte, zu
gottesdienſtlichen Handlungen, am Charfreitag und zum heiligen
Abendmahl gedient hat, in eine Weiheſtätte der Trauer verwandelt.
Die doppelten weißen Fenſtervorhänge blieben herabgelaſſen, um den
Raum von der Außenwelt abgeſchloſſen zu halten. Flackernde
Kerzen erhellten ihn. An der Wand, den Fenſtern gegenüber, war
auf ſchwarzdrapiertem Podium der Altar mit Kruzifix und den
ſonſtigen Altargeräten errichtet, umgeben von dichtem Grün. Im
Halbkreiſe davor ſtanden die Seſſel für die trauernde kaiſerliche
Familie, dahinter Stühle für das Gefolge und die ehemaligen
General= und Flügeladjutanten, ſowie die unmittelbare Umgebung
des hochſeligen Monarchen. In lautloſer Stille treten die
fürſt=
lichen Perſonen ein: der Kaiſer mit der Kaiſerin, erwartet von den
Großherzoglich Badiſchen Herrſchaften, dem Erbprinzen und der
Erbprinzeſſin von Meiningen, dem Prinzen Friedrich Leopold und
Alexander, dem Prinzen Friedrich von Hohenzollern mit Gemahlin
u. ſ. w. Kaiſerin Auguſta, die hochbetagte Witwe des hohen
Ent=
ſchlafenen, deſſen Andenken die weihevolle Feier gewidmet war,
bildete den Mittelpunkt. Tief gebeugt ſaß ſie da, mit dem
Aus=
druck tiefſten Schmerzes auf dem Antlitz. Die ſämtlichen
An=
weſenden ſchienen in Gebet verſunken geweſen, als der Domchor
den Geſang: „Ich weiß, daß mein Erlöſer lebt, anſtimmte. Ober=
Hofprediger Dr. Kögel, welcher vor Beginn der Feier auf den
Stufen vor dem Altar geſtanden, ſchlug die heilige Schrift auf, um
den zu ſeiner Anſprache gewählten Text zu verleſen, dem er
tief=
ergreifende Worte folgen ließ. Sobald er geendet, erklang die
Motette: „Sei getreu bis in den Tod, ſo will ich dir die Krone
des Lebens geben= Feierlich tönten dieſe herrlichen Worte aus;
der Geiſtliche hielt ein Gebet, ſprach das Vaterunſer und erteilte
den Segen an die Andächtigen. Der Vers: „Wenn ich einmal ſoll
ſcheiden; aus dem Charfreitagsliede: „2 Haupt voll Blut und
Wunden' bildete den Beſchluß der erhebenden Feier. Sobald ſich
das Kaiſerpaar, die Prinzen und Prinzeſſinnen von der Kaiſerin
Auguſta verabſchiedet hatten, nahmen ſie den Weg nach
Charlotten=
burg, um im dortigen Mauſoleum das Grab des verewigten
Kaiſers zu beſuchen und auf demſelben Kränze niederzulegen. Jede
Equipage führte einen ſolchen in Rieſengröße mit mächtiger weißer
Atlasſchleife auf dem Rückſitze, während andere Kränze bereits
vor=
her durch Hofkutſcher nach dem Beſtimmungsorte überführt waren.
Berlin, 10. März. Der heutigen Gedächtnisfeier in der
Garniſonskirche für weiland Kaiſer Wilhelm I. wohnten Ihre
Majeſtäten der Kaiſer und die Kaiſerin, der Großherzog von Baden,
der Erbprinz und die Erbprinzeſſin von Sachſen=Meiningen, der
Generalfeldmarſchall Graf Moltke, die Generalität und Deputationer
der hier garniſonierenden Truppenteile, ſämtlich in Paradenniform,
bei. Die Predigt hielt Diviſionspfarrer Wendlandt über den
Spruch aus dem Evangelium Johannes: Vater, die Stunde iſt
hier, wo du deinen Sohn verkläreſt, auf daß dich dein Sohn auch
verkläre.
verlin, 8. März. Zur Teilnahme an der unter Hauptmann
Wißmann ſtehenden Expedition nach Oſtafrika hatten ſich über
6000 Bewerber, worunter Leute aus den beſten Ständen, gemeldet.
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Nr. 50
Zürich, 8. März. Vier Studenten befaßten ſich damit,
Bomben anzufertigen. Die Exploſion einer Bombe führte zur
Entdeckung; durch die Exploſion wurde ein Student getötet, die
drei anderen verwundet. Die Polizei hat viele Verhaftungen
vor=
genommen
Warſchau, 6. März. Prozeß wegen Vergiftung von 130
Menſchen.) Eine ſenſationelle Affaire kam dieſer Tage zum
Ab=
ſchluß. Im Dorfe Tartſchino, Gouvernement Warſchau, wurden
nämlich im Anfang des Herbſtes v. J. 130 Menſchen mit Arſenik
vergiftet. Der Thatbeſtand nach der gerichtlichen Unterſuchung iſt
folgender: Der Bäcker von Tartſchino, Moſchek Neuburg, jagte
einen ſeiner Geſellen, namens Fiſchel, wegen Diebſtahls aus dem
Dienſt. Racheſchnaubend entſchließt ſich Fiſchel zu einem
entſetz=
lichen Verhrechen. Er verſchafft ſich ein tüchtiges Quantum Arſenik.
benutzt die Abweſenheit ſeines früheren Meiſters aus der Bäckerei
und ſchüttet in den fertigen Teig das Gift. Nach ſeiner
Berech=
nung ſollte der Verdacht der Konſumenten, das Brod vergiftet zu
haben, auf den verhaßten Bäcker fallen. Neuburg backt ahnungslos
ſein Brod aus dem veraifteten Teig, und am ſelben Tage erkränken
in dem Städtchen 130 Perſonen. Die Krankheits=Symptome waren
bei allen Vatienten dieſelben, die Aerzte konſtatierten
Arſenikver=
giftung. Dank der rechtzeitigen energiſchen Gegenmaßregeln gelang
es zum Glück, ſämtliche Vergiftete zu retten. Das Brod enthielt
nach der chemiſchen Analyſe bedeutende Doſen Arſenik, ſo fand man
in Broden von 2 Pfund - 2 bis 4 Gramm des Giftes. Die
Vor=
unterſuchung ergab, daß außer Fiſchel an der verſuchten Vergiftung
von 130 Verſonen noch zwei Individuen teilgenommen hatten. Die
Angeklagten erklärten ſich für unſchuldig und verſuchten, wenn auch
vergebens, ihr Alibi zu beweiſen. Das Gericht verurteilte ſie zum
Verluſt aller beſonderen Rechte und Vorrechte und zur Kerkerhaft
auf 3¼ Jahre.
London, 9. März. Die Prinzeſſin Chriſtian von
Schleswig=Holſtein reiſte, begleitet von ihren beiden Töchtern,
den Prinzeſſinnen Victoria und Louiſa, nach Deutſchland, um den
Augenarzt Dr. Vagenſtecher, welcher ſie ſchon im vorigen Jahre ſo
erfolgreich behandelte, wegen ihres Augenleidens nochmals zu kon= Finkelſtein und Jungk haben augenſcheinlich eine gute Portion
ſultieren. Die Prinzeſſin wird zwei Monate in Wiesbaden
ver=
weilen und ſich darauf nach Darmſtadt zu einem Beſuche des l mimiſch zugleich gerecht werden zu können. Die großten
muſika=
heſſiſchen Hofes begeben. Ihr jüngerer Sohn, Prinz Albert, ſoll in
ein heſſiſches Regiment treten. Wahrſcheinlich wird die Prinzeſſin und Alberich. Diesmal ſei nur in aller Kürze hervorgehoben,
vor ihrer Rückkehr nach England auch Berlin beſuchen.
New=York. Der am 31. Juli 1863 in Langbanſhyttan in der
ſchwediſchen Provinz Wermland geborene Mechaniker John
Eriesſon der Erfinder des Schraubendampfers und anderer entſchieden durchſchlagendem Erfolge gebracht. Die Fricka, welcher
York geſtorben.
Großherzogtiches Hoftheater.
Sonntag, 10. März.
E. H. Mit=Rheingoldu iſt die Aufführung der
Nibelungen=
letralogie an unſerem Hoftheater vollſtändig geworden, und damit
hat dieſes einer Ehrenpflicht gegen den großen Meiſter Genüge
ge=
than.- Darmſtadt gehört nichk zu den Bühnen, welche ſich der
Wagnerſchen Muſikdramen gleich anfangs mit Feuereifer bemächtigt
hatten. Mit Ausnahme der „Meiſterſinger; die bei uns allerdings
früher als an der benachbarten Frankfurter Oper in Seene gingen,
hat, ſo viel wir wiſſen, kein anderes der Werke Wagners hier früher
als an anderen großen Kunſtinſtituten das Rampenlicht erblickt.
Aber ſobald die Birektion einmal eins dieſer Werke ins Repertoire
aufgenommen hatte, geſchah auch alles, um dasſelbe ſeinem inneren
und äußeren Werte nach voll und ganz in die Erſcheinung treten
zu laſſen. Die Umſicht, Pietät und Ausdauer, welche die
Einſtu=
dierungen der „Walkürer, des „Siegfried= und der „
Götterdäm=
merung; auszeichneten, haben auch über der des =
Rheingold=
gewalket. Dieſes =Vorſpiels, das ſich ſchon vermöge des äußeren
Gefüges - 2 große Scenen, welche nur durch eine Pauſe getrennt
ſind L als kein „Drama' im ſtrengen Sinne darſtellt, ſondern nur
als Einleitung zu dieſem, dieſes =Vorſpiel; iſt ſeinem Inhalte nach
durchaus nicht ſo machtvoll und das Gemütsleben im innerſten
Grunde aufwühlend verfaßt wie die „Walküres und die =
Götter=
dämmerungs. Schon weil die rein menſchlichen Verhältniſſe fehlen,
weil wir uns durchweg auf dem Boden des nordiſchen Mythus
und ſeiner Weltanſchauung bewegen, kann die Teilnahme an den
Vorgängen ſich nicht ſo ünmittelbar einſtellen, ſie muß gleichſam
erſt durch eine Reihe von vermittelnden Vorſtellungen, welche
Bil=
dung und Phantaſie ſchaffen, herbeigeführt werden. Siegmund und
Sieglinde intereſſiren uns unmittelbar; der Gefühlsboden, auf
welchem dieſe Geſtalten ſich bewegen, ſteht unſerm modernen Denken
und Empfinden weit näher als die Dinge, welche Wotan, Loge,
Freia oder Alberich angehen. „Aber, um ſich von der
Beredſam=
keit dieſer Muſik zu überzeugen; - ſagt Heinrich
Bulthaupt-
halte man nur einmal das Melos des Urelements das dem Waſſer
als dem mythologiſchen Quell alles Seins zunächſt gehört, das des
Feuers (Loge) und das der Rieſen nebeneinander. Die muſikaliſche
Sprache iſt ſo eindringlich, daß ſie ſich dem Laien wie dem Kenner
aufzwingt, und zumal im Rheingold, wo die Elemente ſich
noch in großen thpiſchen Masken ſondern, iſt ſie von der größten
Einfachheit.” Wer mit Andacht die Sprache der andern Glieder
der Tetralogie verfolgt hat, erkennt unſchwer, daß im „
Rheingold=
keimartig alles das vorgebildet liegt, was ſpäter als beſtimmte,
imponierende muſikaliſche Macht auftritt. Dem
Sieg=
fried ſteht „Rheingold= inſofern am nächſten, als in beiden
das mythiſche Gebiet nicht überſchritten wird, aber eine ganz eigene
Färbung gewinnt das „Vorſpielr durch den Umſtand, daß das
erotiſche Moment, welches ſonſt bei Wagner meiſt dominierend
und ausſchlaggebend erſcheint, hier nur gedämpft auftritt. Wohl
fehlt es nicht an manigfachen Beziehungen auf das herz=und
welt=
bewegende Thema, aber dieſelben geſtälten ſich nirgends zu einem
ſo abgeſchloſſenen und reichen Ganzen wie z. B. in der „Walkürer.
Wenn der Zwerg Alberich um die Rheintöchter buhlt oder die
Rieſen Freig, die Göttin der Jugend, begehren, oder endlich Loge
das hohe Lied von Weibes Wonne und Wert änſtimmt - ſo ſind
das im Grunde genommen nur Uebergänge, Vermittlungsſtücke, ſie
geben ſozuſagen niemals die „Silhouette; der Handlung ab.
Bei einer Wagneroper iſt die Einrichtung nichts nebenſächliches.
Der Schauplatz, auf welchem ſich die Begebenheiten zutragen, iſt
vom Dichterkomponiſten mit ſo großer Genauigkeit und ſo viel
Rückſicht auf den Geiſt des Werkes feſtgeſtellt worden, daß die
Inſcenierung vor allem auf eine die Stimmung entweder
vor=
bereitende oder paſſend begleitende Ausſtattung bedacht ſein muß.
Unſere Bühne haͤt in der „Rheingold=Vorſtellung' hierin wirklich
außerordentliches geleiſtet. Schon die erſte Scene, in welcher die
Rheintöchter mit Alberich ihren Spott treiben, war ein Meiſterſtück
der Dekorations= und Maſchinenkunſt. Die drei Rheintöchter
ſchwebten hier wirklich leicht und frei in dem grünen Flußgewoge
einher, je nach der Situation ihre Wendungen und Stellungen
ein=
nehmend. Es machte durchaus nicht den Eindruck, als wenn die
Geſchichte an „Drähten' ginge. Die Damen Mayr=Olbrich,
Fleiß und Kraft daran gewandt, um ihrer Aufgabe geſanglich und
liſchen Anforderungen ergehen an die Vertreter des Wotan, Loge
daß die Herren Riechmann, Bär und Feßler ihren Aufgaben
in höchſt charakteriſtiſcher Art nachkamen. Die melodiöſen Stellen,
welche in den beiden letzteren Partien liegen, wurden durch ſie zu
wertvoller Errungenſchaften auf mechaniſchem Gebiete, iſt in New= im Rheingold= ein noch engerer Räum vergönnt iſt als in der
„Walküres, ſingt Frl. Roth mit ſchöner Auffaſſung. Frl. Jungk
hatte die Freia und Frl. Finkelſtein die Erda zu vertreten; beide
Damen hielten ihre Leiſtungen im rechten Tone. Das Rieſenpaar
Faſolt und Fafner war bei den Herren Eilers und Bögel ganz
vortrefflich aufgehoben. Die Götter Donner und Froh ſpielten die
Herren Klotz ünd Reichhardt mit Hingabe und Geſchick. Für den
Hwerg Mime, der im „Rheingold; allerdings nicht ſo viel zum
Worte gelangt wie im „Siegfried= beſitzen wir an Herrn
Hof=
müller einen wahrhaft klaſſiſchen Vertreter. Die Vorſtellung fand
bei ausverkauftem Hauſe und ſichtlicher Anteilnahme des Publikums
ſtatt. Am Schluß wurden nicht nur die Sänger, ſondern auch
Herr Maſchinenmeiſter Kranich durch Hervorruf geehrt.
Litterariſches.
In neuer Auflage iſt uns der Generalkatalog * des Herrn
F. C. Heinemann, altrenommierte Samenhandlung, Kunſt= und
Hau=
delsgärtuerei in Erfurt, zugegangen. Wie bei den früheren
Aus=
gaben, ſo iſt auch die diesmalige Ausſtattung eine äußerſt gefällige
und geſchmackvolle. Das Verzeichnis enthält außer dem
Ausge=
ſuchteſten von „Gemüſe= Blumen= und landwirtſchaftlichen Samen,
Obſt=und Hierbäumen, Sträuchern, Knollen, Blumenzwiebeln, Warm=
und Kalthauspflanzen ꝛc.; eine Anzahl wertvoller Neuheiten. Das
jahrelange Beſtreben der Firma, insbeſondere den Wünſchen und
Anforderungen der Privatkundſchaft gerecht zu werden, läßt ſich
auch aus dem neuen Katalog wieder klar erkennen. Mannigfach
ſind die darin aufgeführten Kulturanweiſungen und Ratſchläge, und
der Firma zur beſonderen Genugtuung gereichend, ſowie den
In=
tereſſenten Zuverſicht einflößend müſſen die zahlreichen
Anerken=
nungsſchreiben ſein die ihr aus ihrem großen Kundenkreiſe in Nähe
und Ferne im Laufe des vorigen Jahres zugegangen ſind.
7) Ueber alle feineren Bindearbeiten in lebenden und
getrock=
neten Blumen iſt ein Spezialkatalog erſchienen; derſelbe
ent=
hält ferner: Cotillon=Touren in größter Auswahl, Blumentiſche
und Blumentopfſtänder neueſter Façon, Palmenſtänder,
Schmück=
tiſche, mit und ohne Springbrunnen, Conſols für Blumen,
Lopf=
träger, Goldfiſchgläſer, Rohr=Jardinieren, Vaſen ꝛc.
Hierzu eine Beilage von F. C. Heinemann, Hoflieferant, Erfurt=Thllringen.
Dus und Verla: A. E. Witſisiche Hoſhucddrudrel. - Verantvorlis üir die Redakion: Carl Billch.