Abennementoprei=
Verteſährlich 1 Mar v0 Pl. E.
Bringerlohn Autwärn werden z
allen Poſtämtern Beſtellungen
end=
gegememmman m 1 Mar bo Pf.
wOad ud Loſaficaz
152. Tabrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Flluſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
wedenamenommeni nDammſtad.
von de Epedien Rhelnſtr. Nr. 23,
uBeſſungen von Friedr. Blßer
Schiezhausſtraße 12 ſowie auzwin
m aller fanoncen-Ereditong.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
Dienstag den 19. Februar.
35.
1889
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Das Erſatz=Geſchäft pro 1889, insbeſondere Antraͤge auf Zurückſtellung und bezw. Befreiung Militarpflichtiger
vom Milittirdienſt auf Grund häuslicher Verhältniſſe ꝛc.
Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß diejenigen Angehörigen von Militärpflichtigen oder
Militaͤr=
pflichtige ſelbſt, welche glauben, die nachſtehend abgedruckten Vergünſtigungen des 8 32 2 der Wehr=Ordnung in Anſpruch
nehmen zu koͤnnen, ihre desfallſigen Anträge alsbald und ſpäteſtens bis zum Erſatz=Pſchäft im laufenden Jahr
bei den Großherzoglichen Bürgermeiſtereien vorzubringen haben und wird hierbei ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht,
daß Geſuche der rubr. Art, welche nach dem Erſatz=Geſchäft eingehen, keine Berückſichtigung mehr finden können, es ſei
denn, daß die Verhältniſſe, welche einen Antrag rechtfertigen, erſt nach dieſer Zeit eingetreken ſind.
Darmſtadt, den 15. Februar 1889.
Der Civil=Vorſitzende der Erſatz=Commiſſion Darmſtadt.
Dr. Melior.
Abdruck.
ꝛc.
ꝛc.
2. Es dürfen vorläufig zurückgeſtellt werden:
a) die einzigen Ernährer hülfloſer Familien, erwerbsunfähiger Eltern, Großeltern oder Geſchwiſter;
b) der Sohn eines zur Arbeit und Aufſicht unfähigen Grundbeſitzers, Pächters und Gewerbtreibenden, wenn dieſer
Sohn deſſen einzige und unentbehrliche Stütze zur wirthſchaftlichen Erhaltung des Beſitzes, der Pachtung oder
des Gewerbes iſt;
e) der nächſtälteſte Bruder eines vor dem Feinde gebliebenen, oder an den erhaltenen Wunden geſtorbenen, oder in
Folge derſelben erwerbsunfähig gewordenen oder im Kriege an Krankheit geſtorbenen Soldaten, ſofern durch
die Zurückſtellung den Angehörigen des letzteren eine weſentliche Erleichterung gewährt werden kann;
4) Miltärpflichtige, welchen der Beſitz oder die Pachtung von Grundſtücken durch Erbſchaft oder Vermächtniß
zu=
gefallen ſofern ihr Lebensunterhalt auf deren Bewirthſchaftung angewieſen und die wirthſchaftliche Erhaltung
des Beſitzes oder der Pachtung auf andere Weiſe nicht zu ermoͤglichen iſt;
e) Inhaber von Fabriken und anderen gewerblichen Etabliſſements, in welchen mehrere Arbeiter beſchäftigt ſind,
ſo=
fern der Betrieb ihnen erſt innerhalb des dem Militärpflichtjahre vorangehenden Jahres durch Erbſchaft oder
Bermächtniß zugefallen und deren wirthſchaftliche Erhaltung auf andere Weiſe nicht möglich iſt. Auf Inhaber
von Handelshäuſern entſprechenden Umfangs findet dieſe Vorſchrift ſinngemäße Anwendung;
1) Militärpflichtige, welche in der Vorbereitung zu einem Lebensberufe oder in der Erlernung einer Kunſt oder
eines Gewerbes begriffen ſind und durch eine Unterbrechung bedeutenden Nachtheil erleiden würden;
8) Militärpflichtige, welche ihren dauernden Aufenthalt im Auslande haben.
1797
ꝛc.
ꝛ.
Darmſtadt, den 15. Februar 1889.
Betreffend: Das Erſatz=Geſchäft pro 1889, insbeſondere Anträge auf Zurückſtellung und bezw. Befreiung Militärpflichtiger
vom Mitärdienſt auf Grund häuslicher ꝛc. Verhältniſſe.
Der Civil=Vorſthende der Großherzoglichen Erſatz-Commiſſion Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Indem ich Sie auf meine Bekanntmachung vom Heutigen in rubr. Betreff hinweiſe, beauftrage ich Sie zugleich, die
aufgenommenen Reklamationsprotokolle, gehörig vervollſtändigt und erläutert, ſtets alsbald hier vorzulegen. Sie wollen
auch, ſoweit thunlich, für die Verbreitung der Bekanntmachung in Ihren Gemeinden Sorge tragen und namentlich ſolche
Leute, von den Ihnen aus eigener Erfahrung bekannt iſt, daß ihre Verhältniſſe einen Antrag rechtfertigen, moͤglichſt auf
hieſelbe aufmerkſam machen.
[798
Dr. Melior.
65
144
Nr. 35
Bekanntmachung.
Das Brechen, Fahren und Setzen der
zur Herſtellung des Heuwegs im Diſtrikt
„Ständige Weiden des ſeith. Beſſunger
Laubwaldes, auf 200 Meter,
erforder=
lichen Steine ſoll auf dem
Submiſſions=
wege vergeben werden.
Uebernahmsluſtige wollen Ihre
An=
gebote gehörig verſchloſſen und mit der
nöthigen Aufſchrift verſehen bis längſtens
Donnerstag, den 21. Februar l. J.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einreichen.
Die Bedingungen liegen im
Stadt=
haus, Rheinſtraße 18. Zimmer Nr. 13.
während der Büreauſtunden zur Einſicht
offen.
Darmſtadt, den 12. Februar 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[719
Ohly.
Bekanntmachung.
Die auf Mittwoch den 20. l. Mts.
anberaumte Stammholzverſteigerung in
dem ſtädtiſchen Oberwald findet nicht
ſtatt.
Die betreffenden Holzſortimente
kom=
men vielmehr
Mittwoch den 27. Februar,
Vor=
mittags 10 Uhr,
an Ort und Stelle zur Verſteigerung.
Darmſtadt, den 15. Februar 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[1711
Ohly.
Bekanntmachung.
Die Vergebung der im
Verwaltungs=
jahre 1889790 vorkommenden
Repara=
turen und kleineren Neuherſtellungen von
Asphalt=, Cement= ꝛc. Trottoirs, ſoll im
Wege der Submiſſion ſtattfinden.
Offerten ſind bis
Donnerstag den 28. Februar l. J.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 26,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
ſind.
Darmſtadt, am 12. Februar 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.B.:
Riedlinger, Beigeordneter. 1718
Woogsdamm.
Die am 14. d. M. in dem Diſtrikt
„Hohe Tanne; abgehaltene
Holzverſteige=
rung iſt genehmigt und können die
Abfuhr=
cheine von
Mittwoch, den 20. Februar an,
an jedem Zahltage Vormittags,
bei Großh. Rentamt Groß=Gerau in
Empfang genommen werden. Die mit
dem 16. Mürz endende Abfuhr beginnt
Donnerstag, den 21. Februar, an
welchem Tage Vormittags die
Ueber=
weiſung des Holzes ſtattfindet.
Woogsdamm, den 15. Februar 1889.
Großherzogliche Oberförſterei Woogsdamm.
[1799
Frey.
Impftermin.
Die Eltern derjenigen Kinder, welche, obgleich im vorigen Jahre impipflichtig,
bis jetzt noch nicht geimpft ſind und deshalb Aufforderung für Nachholung der
Impfung empfangen haben, erhalten
Mittwoch den 26. und Mittwoch den 27. d. Mts., jedesmal
Nachmittags, 3. Uhr,
in dem Schulhauſe in der Rundethurmſtraße, Gelegenheit, ihre Kinder
unent=
geltlich impfen zu laſſen.
Darmſtadt, den 15. Februar 1889.
„
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(17
Brkanntmahung.
Auf Anſtehen des Konkursverwalters werden die zur Konkursmaſſe des
Bier=
brauers Fr. Böttinger gehoͤrigen Immobilien, und zwar das an der Griesheimer
Chauſſee -(Station der Darmſtadt--Griesheimer Straßenbahn). in unmittelbarer
Nähe des Griesheimer Artillerie=Schießplatzes gelegene, neu erbaute Brau= und
Wirthſchaftsgebäude mit großen Kellerräumen nebſt der Brauerei=Einrichtung, ſowie
ein größeres an der Chauſſee liegendes Grundſtück durch unterzeichnetes Ortsgericht
ſlauf dem Rathhauſe zu Griesheim
Mittwoch den 27. d. Mts., Nachmittags 2½ Uhr,
öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Bei annehmbarem Gebot kann alsbald der Zuſchlag erfolgen.
Griesheim, den 16. Februar 1889.
Großherzogliches Ortsgericht Griesheim.
Maſſing.
1800
Hiefernrandhulz.
Verſteigerung.
Donnerstag den 2. Februar 1889, Vormittags um 10 Uhr,
werden auf dem Gemeindehauſe zu Eberſtadt
140 Rm. Kiefern=Scheitholz,
meiſtens dürres, aus dem Diſtritt Klingsäckertann verſteigt.
Das Holz ſitzt Uber der Main=Neckar=Eiſenbahn nächſt über und unterhalb
der Heidelbergerſtraße.
Diejenigen Steiglierhaber, welche das Holz zuvor einſehen, wollen ſich an den
Gemeinde=Forſtwarten Trietſch wenden.
Das Holz wird gegen Bürgſchein bis Ende September l. Js. verbürgt.
Eberſtadt, den 15. Februar 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Müller.
(1801
Holzuerkteigerung.
Donnerstag den 21. Februar, Vormittags 11 Uhr,
ſollen auf der Rathſtube zu Meſſel das Holz aus den Diſtrikten Neurott,
Streit=
lache, 2. Fuchslöcher 1 und 2, Haderwald 1a des Meſſeler Gemeindewalds
ver=
ſteigert werden:
Scheiter.
Knüppel.
Stöcke.
Reiſig.
Eichen:
2 Rm.
5 Rm.
320 Stück.
Kiefern: 196 „
54
4800
230 „
Stämme: 4 Eichen 057 Emt., 4 Kiefern 1.75 Emt., 1 Fichte O1I,
Derbſtangen: 1 Eichen, 16 Kiefern, 10 Fichten=
Reisſtangen: 25 Kiefern=, 5 Fichten= und 19 Rmt. Kiefern=Rutzknülppel von
2 Meter Länge.
Mit dem Stammholz und Nutzknüppel wird der Anfang gemacht. Wer das
Holz vorher einſehen will, kann ſich an Forſtwart Germann dahier wenden.
Meſſel, den 17. Februar 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Meſſel.
Germann.
tu802
imp
m
Bekanntmachung.
In unſer Firmenregiſter wurde heute
engetragen:
Die ſeit 1. November 1888 unter der
Firma Julius Wagner zu
Pfung=
ſtadt betriebene Cigarrenfabrik iſt zu
Folge Aufgabe des Geſchäfts
er=
loſchen.
Darmſtadt, den 14. Februar 1889.
Croßherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
Dr. Weiß.
(180¾
Oeffentliche Bekanntmachung.
Peter Klöppinger von Nieder=
Ram=
ſiadt iſt wegen Verſchwendung entmündigt
lworden und können Rechtsgeſchäfte mit
hemſelben nur durch ſeinen Curator
Frie=
rich Bender V. von dort abgeſchloſſen
verden.
Darmſtadt, 15. Februar 1889.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
(1804
v. Diemar.
Nr. 35
445
Die
Tlaschenbier.
Handlung
von
W7Olll. 6ll88,
8
Gnusra0.
Dieburgerstr. 9
dempfiehlt ihre vorzüg.h
lichen Flaschenbiere
al-
len Rennern von feinsten
und wohlschmeckendends
Bieren.
Aufgestelungtretnachh
allen Stadteoeenden.
Dus ächte Schuhſel
„llarke Büſkolhaut:
Blechdoſen 25 und 50 Pfg., iſt zu
hben bei dem Generalvertreter
Carl Watunger,
Wilhelminenſtraße I,
44 in den bekannten Depots.
(1702
nſchiedene 1., 2. u. Zaarmige
Gas=
lupen, theilweiſe ganz neu, werden
flig abgegeben bei
P. Borbenich, (353
2 Ernſt=Ludwigsſtraße 22.
bronntannapio.
hrirt pro Hektoliter zu, 40 Pfa., bei
ſnahme von 10 Säcken zu 35 Pfg.
ſnco ins Haus geliefert.
[1678
Hoinrich Roller Sohn,
Heidelbergerſtraße 28.
Vieferung von Gewichten aus
Gußeiſen.
Für die Großherzoglichen Aichämter ſoll die Lieferung von
. 138 Stück Gewichten aus Gußeiſen 50 Kilogr. und
90
„ 20 „
ſauf dem Suhmiſionswege vergeben werden.
Die Lieferungs=Bedingungen liegen vom 20. bis 23. d. M. auf dem Bllreau
der unterzeichneten Behörde (Louiſenplatz 2) zur Einſicht offen und ſind Angebote
mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis zum 28. d. Mts. daſelbſt einzureichen.
Darmſtadt, den 16. Februar 1889.
(1806
Großherzogliche Aichungs=Inſpection,
Brann.
Rumpf.
Bekanntmachung.
Die Boranſchläge:
2) der israelitiſchen Religionsgemeinde Darmſtadt pro 1889,90,
b) der Landjudenſchaftskaſſe für die Provinz Starkenburg pro 188990,
liegen vom 20. Februar d. Js. an acht Tage auf unſerer Gemeindeſtube,
Fried=
richſtraße 2, dahier zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 17. Februar 1889.
Der Vorſtand der israelitiſchen Religionsgemeinde und der
(1807
Landjudenſchaftskaſſe zu Darmſtadt.
Hortgeſethter Cotal=Auoverkauf.
Sämmtliche baumwollene
Strickgarme
verkaufe zum Koſtenpreis.
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6806
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½ 5
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an die Exped. d. Bl. zu richten. (1821
Belohnung
räume, Vorgarten, Antheil am Hinterg., der Kreuzung der Wilhelminen= und Eli=
Waſchküche und Bleichplatz, per 15. Mai. ſabethenſtraße verloren worden. Gegen
Näheres Wilhelminenſtr. 8 im Laden. Belohnung in der Exped. abzugeben.
1823) Zwei Mädchen, die ſchon
ge=
dient haben, ſowie eine perfekte
Reſtau=
rationsköchin ſuchen ſofort Stelle durch
Frau Katzenbach, Alexanderſtr. 15.
1824) Mädchen mit guten Zeugn.
ſuchen Stelle. Näheres durch Steul,
Mühlſtraße 28.
1825) Für eine Waiſe wird ein Dienſt
für ſofort geſucht. Zu erfragen
Neckar=
ſtraße 19 mittl. Stock.
1826) Eine j. reinl. Fran ſucht
Lauf=
dienſt od. Aushülfſtelle. Langgaſſe 49, II.
1781) Eine in der Krankenpflege wohl
erfahrene kräftige Frau empfiehlt ſich zu
Nachtwachen bei Kranken u. Wöchnerinnen.
Auch übernimmt dieſelbe das ſtricken und
anſtricken von Socken und Strümpfen zu
billigem Preiſe. Zu erfr. i. d. Exp. d. Bl.
1827) Mehrere Herrſchaftsdiener
mit guten Zeugniſſen ſuchen Stelle.
Beck's Stellenbüreau, Mathildenplatz 11.
1828) Solide Kellner ſuchen Stelle,
auch Aushilfſtelle. Näheres bei Steul,
Mühlſtraße 28.
AA
1829) Ein feineres Hausmädchen,
welches gute Zeugniſſe beſitzt und perfekt
im Kleidermachen iſt, findet auf 1. April
gute Stelle nach Frankfurt. Beck's
Stellenbüreau, Mathildenplatz 11.
1830) In einem Landſtädtchen in der
Bergſtraße wird ein geſetztes
zuver=
läſſiges Kindermädchen geſucht. Näh.
zu erfragen in der Exped. d. Bl.
1771) Eine geübte Modiſtin nach
Gießen geſucht. Wo? ſagt die Expedition.
Ein perfektes Hausmädchen
gegen hohen Lohn für auswärts geſucht.
Frank's Stellenbüreau,
Eliſabethenſtraße 9. (1831
Ein Lehrmädchen
vus achtbarer Familie geſucht.
l774
Albert Pinthus & Co.
1832) Ein Mädchen mit ſehr guten
Zeugn., das alle Hausarbeit verſteht und
im Weißnähen gut bewandert iſt, ſucht
ſofort Stelle durch Frau Katzenbach,
Alexanderſtr. 15.
1833) Ein ält. Herr (penſ. Beamter)
ſucht zur Führung ſeines Haushalts ein
br. Mädchen. Näh. Steul, Mühlſtr. 28.
1834) Ein braves, tüchtiges Mädchen,
welches baldigſt eintreten kann, wird
ge=
ſucht. Nur ſolche mit guten Zeugniſſen
wollen ſich melden Eichbergſtr. 22.
1835) Ein Schreinergeſelle auf Koſt
geſucht. Schießhausſtr. 5.
Nr. 35
Aesmcht,
zu zwei Damen nach der franz.; Schweiz
ein Mädchen, welches ſelbſtſtändig, kochen
kann und etwas Hausarbeit übernimmt.
Nur ſolche mit guten Zeugniſſen wollen
ſich melden Stiftsſtr. 48 part. (1836
Feine Damen=Confection
ſucht ein Lehrmädchen.
[183]
Wo? ſagt die Expedition.
1838) Mädchen, welche kochen können,
erhalten recht gute Stellen.
Frau Neßling, Marktplatz 7.
1839) Für eine erfahrene mit guten
Zeugniſſen verſehene
VerEöuferim
iſt in einem Weißwaarengeſchäft eine
Stelle offen. - Schriftl. Offerten unter
E. K. 500 an die Exped.
1857) Ein reinl. Dienſtmädchen
kann ſofort eintreten Landwehrſtraße 37.
1779) Ein tüchtiger Schloſſer auf
Werkzeug geſucht.
Aug. Kohlstadt & Cio.
1778) Geſucht wird ein junger Mann
zum Packen und Ausgehen.
Volyt. Arbeits=Inſtitut J. Schröder,
Act. Geſ., Heinrichſtraße 59.
1840) Ein Junge mit gut. Schulzgn.
für leichte Arbeit geſucht. Soderſtr. 14.
1841) Auf das Büreau einer
Gene=
ral=Agentur hier wird ein
H.ehrling
geſucht. — Selbſtgeſchriebene Offerten gul
F. S. 23 poſtlagernd erbeten.
270) In meinem Geſchäft iſt per 1.
April oder früher eine
Hehrstelle
für einen jungen Mann mit durchaus
tüchtigen Schulkenntniſſen offen.
Rud. Hick,
Guſt Hickler's Nachf.
1842) Ein Junge für leichte
Garten=
arbeit geſucht. Soderſtr. 14.
der Stadt Worms a. Rh.
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Vortrag des Herrn Rechtsanwalt Hotz I.:Ein Hochgebirgsthal,
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beſſer als ſein Rufr.
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Der Sectionsrorstand.
Verein für Volksbildung.
VORTRIO
des Herrn Dr. Pohlmeyer in Berlin:
14„Die franzöſiſche Revolution u. das gegenwärtige Frankreich
iel.
Donnerstag den 21. Februar, Abends 8 Uhr,
im großen Saale der Turngemeinde Woogsplatz.
Eintritt frei für Jedermann.
(1846
Hoimrahlung
dos Pr. I. Härz 1889 gokündigten 4 prootg.
Anlchons Lit. T der Gtadt Darmstadt.
Wir bringen hiermit zur Kenntniß, daß wir die ſ. Z. nicht
convertirten, mithin per 1. März a. C. zur Rückzahlung berufenen
4oigen Obligationen der Stadt Darmſtadt Lit. V in
unbeſchrie=
benen börſengängigen Stücken ohne Abzug unter Vergütung der
vollen 4½igen Zinſen bis 1. März a. C. an unſeren Kaſſen in
Darmſtadt, Berlin und Frankfurt a. M. von jetzt ab einlöſen.
Darmſtadt, am 18. Februar 1889.
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ür Handel & Idustlo.
p
Pot=
„Damst,
Carvsval-ue 1889.
hastagCarn
Zweite Delegirten=Verſammlung
Dienstag, den 19. Februar 1889, Abends halb
9 Uhr, im Gartenſaale der Brauerei
4
4
„Zum Schützenhof.
2
Tagesordnung: 1) Wahl der Ausſchüſſe.
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Wlu'.
10
9 y Mitheilungen.
.
Jede angemeldete oder bis zum Sitzungstage
C.Hl,
ſich noch anmeldende Gruppe iſt zur Entſendung
Zweier Delegirten berechtigt. - Bei Abſtimmungen hat jede Grupppe nur Eine
Stimme. — An alIe bis jetzt angemeldeten Gruppen ergeht die dringende Bitte,
ſin dieſer Sitzung - wenn irgend möglich — eine genaue Beſchreibung oder
Zeichnung ihrer Gruppen vorzulegen. - Anmeldungen zur Theilnahme an dem
Suge können nur noch bis ſpäteſtens nächſten Freitag ſtattfinden. Ohne
An=
meldung iſt eine Betheiligung uicht zuläſſig.
Das Bifer-Comité. U78.
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Das närriſche Comitt.
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44
L
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Dienstag. 19. Februar.
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20
Politiſche Ueberſicht.
Zeutſches Reich. Der Kaiſer empfing am 16. mittags den
marokkaniſchen Geſandten mit den Attaches in beſonderer
Abſchieds=
aidienz und ließ demſelben koſtbare Geſchenke überreichen. Die
Geſandtſchaft reiſte am 17. früh ab und begab ſich zu zweitägigem
Aufenthalte nach Eſſen zu Krupp.
Der „Reichsanzeiger' publiciert das Uebereinkommen, betr.
die gegenſeitige Anerkennung der von den Gymnaſien,
Realaymna=
ſien und Realſchulen erſter Ordnung ausgeſtellten Reifezeugniſſe,
welches nunmehr die Zuſtimmung der ſämtlichen deutſchen
Bundes=
regierungen gefunden hat.
Dem Vernehmen nach wird Staatsminiſter v. Bötticher, ſobald
die Kommiſſion. vorausſichtlich gegen Ende dieſer Woche, die erſte
Leſung der Invaliditätsvorlage vollendet haben wird, ſich zur
Er=
holung für kurze Zeit aufs Land begeben.
Zu dem bevorſtehenden fünfundſiebzigjährigen Dienſtjubiläum
Moltke's werden die Mitglieder des Großen Generalſtabes der=M=
9ta. zufolge eine beſonders koſtbare Gabe darbringen. Von der
Form einer Adreſſe hat man abgeſehen und einen Gegenſtand
ge=
wählt, bei welchem einzelne Zweige des Berliner Kunſtaewerbes
Gelegenheit erhalten, ihre Leiſtungsfähigkeit in ſchönſter Weiſe zu
er. tfalten. Eine nähere Mitteilung über dieſe Ehrengabe zu machen,
nmß bis nach Ueberreichung derſelben an den Jubilar verſpart
bheiben.
Der Reichskommiſſar Hauptmann Wißmann iſt am 16. nach
Verabſchiedung von ſeinen Verwandten von Halle nach Brindiſi
abgereiſt; von dort findet die Einſchiffung nach Egypten ſtatt.
Infolge des am 17. früh in Köln erfolgten Ablebens des
Cen=
tmimsmitgliedes Juſtizrat Trimborn in Köln, Mitglied des
Reichs=
tags und des preußiſchen Landtags, wird für Crefeld eine
Neu=
mahl ſtattfinden.
Die Meldung der Londoner Ausgabe des =New=York
Herald=
aus Waſhinaton, Staatsſekretär Bayard habe die Bedingung
ge=
ſtallt, Fürſt Bismarck ſolle die kriegeriſchen Operationen in Samoa
telegraphiſch ſuspendieren, im Weigerungsfalle würde er (Bayard)
die Beteiligung an der vorgeſchlagenen Konferenz ablehnen, wird
in Berlin für erdichtet erklärt; Bayard ſtellte keine ſolche
Beding=
ung, ſondern äußerte nur Wünſche.
Einer Hamburger Meldung der „Nat=8ta. zufolge wird der
Kaiſer von Rußland, begleitet von ſeiner Gemahlin, mit einem
Geſchwader der ruſſiſchen Flotte zum Beſuch Kaiſer Wilhelms im
Monat Juni in Kiel eintreffen.
Die Alters= und Invalidenverſicherungskommiſſion des
Reichs=
tgs faßte im weiteren Verlaufe ihrer Sitzungen folgende
grund=
ſaͤtzlich wichtige Entſcheidungen. Zunächſt wurden für die erſten
zehn Jahre die Wochenbeiträge der Verſicherten und Arbeitgeber
ſarf Grund der Lohnklaſſen (ſtatt Ortsklaſſen) und des
Kapital=
deckungsverfahrens (ſtatt des Prämienſyſtems) anderweitig
feſtge=
ſett, und zwar für die unterſte Klaſſe für weibliche Arbeiter (817a)
9 Pfennig. für die erſte Lohnklaſſe 12 Pfennig und ſo ſteigend
mät 15. 18, 21 bis 24 Pfennig für die fünfte Lohnklaſſe. Sehr
mchtig dabei war die Annahme des Antrags Buhl, wonach auch
ſchon innerhalb dieſer erſten Veriode Abänderungen der Sätze auf
Erundlage der für die Beitragshöhe maßgebenden grundſätzlichen
Beſtimmungen mit Genehmigung des Reichsverſicherungsamts
vor=
genommen werden können. Bei der Abſtimmung über den
maß=
gebenden 8 87 wird derſelbe, alſo das Markeniyſtem mit großer
Mehrheit nach der Vorlage angenommen. Der 8 88 lEntrichtung
der Beiträge) wurde mit der Abänderung angenommen, daß nur
volle (nicht halbe) Wochenbeiträge feſtgeſetzt werden. Bezüglich der
Luittungsbücher (8 89) wurde der von dem Abg. Buhl in
princi=
pieller Uebereinſtimmung mit Abg. Oechelhäuſer geſtellte Antrag,
die Quittungsbücher durch Jahreskarten zu erſetzen, einſtimmig
an=
genommen. Der Antrag war begründet worden mit dem Hinweis
ſauf die dadurch bewirkte Beſeitigung des in Arbeiterkreiſen herrſchen=
den Mißtrauens gegen die Quiitungsbücher, durch die
Verminde=
rung der Gefahren der Fälſchung der Marken und der Abnutzung
der für langjährigen Gebrauch berechneten Quittungsbücher, auch
durch die Vereinfachung des Uebergangs in eine andere Lohnklaſſe.
Außerdem enthält der Antrag Buhl die Beſtimmung, daß die
Auf=
rechnung der Quittungskarten durch alle Jahre der Arbeitszeit
hindurch von den Verſicherungsanſtalten vorgenommen werden ſoll,
die örtlichen Organe alſo nur die Beiträge in den einzelnen Jahren
aufzurechnen haben. 8 90, der die Eintragung von Urteilen und
dergleichen über die Führung der Arbeiter verbietet, wurde
ange=
nommen, ebenſo 891 nach dem die Beſtimmung, daß der
Arbeit=
geber die Hälfte der Beiträge bei den Lohnzahlungen dem Arbeiter
vin Abzug zu bringen haber, durch die Faſſung erſetzt worden war,
„daß der Arbeitgeber berechtigt ſei, dieſe Hälfte in Abzug zu bringen.”
Schweiz. Dem Bundesrat iſt ſeitens der Teſſiner Regierung
eine lange Erklärung über das Stimmregiſter zugegangen, die eine
Erledigung der Reklamationen nach Recht und Geſetz verſpricht.
Franktreich. Der Prinz von Wales iſt am 16. von Paris zu
14täaigem Aufenthalt nach Cannes abgereiſt.
Verſchiedene Schritte, die Präſident Carnot durch Vermittlung
verſchiedener Deputierten und Senatoren gethan, um den
Kammer=
präſidenten Meline zur Neubildung des Kabinets zu bewegen, ſind
erfolglos geblieben. Man glaubt immer noch, der Präſident werde
ein gemäßigtes Kabinet berufen, in dem der Senat durch mehrere
Mitglieder vetreten würde. Der Senator Magnin hatte
Unter=
redungen mit Loubet und Tirard; auch Rouvier wird genannt.
Den neueſten Meldungen zufolge ſoll Meline die Neubildung
des Kabinets doch angenommen haben.
Der „Figaro' giebt ſeine Anſicht über den Fall des radikalen
Parteikabinets Floquet kurz und bündig dahin ab: Floquet iſt an
dem, was man Prinzipien nennt, zum Narren geworden, auch das
iſt nur eine Form der Dickköpfigkeitr.
England. Aus Auckland wird gemeldet, nach dort eingetroffenen,
bis zum 5. ds. reichenden Nachrichten aus Samoa ſei die Lage
daſelbſt unverändert, es habe ſeit den letzten Berichten kein neuer
Kampf ſtattgefunden; Tamaſeſe wie Mataafa hielten ſich in den
von ihnen befeſtigten Orten auf; der engliſche Konſul habe die
engliſchen Unterthanen angewieſen, den Eingeborenen keine Waffen
zu liefern und ſtrenge Neutralität zu beobachten. Das engliſche
Kriegsſchiff „Calliope; habe das Krieasſchiff „Royaliſt; abgelöſt;
die deutſchen und die amerikaniſchen Schiffe befinden ſich noch bei
Samoa.
Itakten. Miniſterpräſident Crispi empfing am 15. Gladſtone
auf deſſen Reiſe nach Cannes am Bahnhofe Roms und nahm mit
ihm gemeinſam den Thee ein.
Rumänieu. Der Antrag Blahremberg's, das frühere Miniſterium
Bratiano in Anklagezuſtand zu verſetzen, gelangte am 15. in der
Kammer zur Abſtimmung. Der Präſident erklärte, daß der Antrag
mit 80 gegen 79 Stimmen abgelehnt ſei, die Kammer gehe nunmehr
zur Tagesordnung über. Gegen die Giltigkeit des
Abſtimmungs=
reſultats wurden von zahlreichen Mitgliedern Einwendungen
er=
hoben; die Schriftführer unterzeichneten das Protokoll der Sitzung
nicht. In der am folgenden Tage ſtattgehabten Abſtimmung
wurde indes nach kurzer Debatte das Reſultat der Abſtimmung
beſtätigt.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 19. Februar.
Aus St. Petersburg, 17. Februar, wird der 7D. 8ta."
telegraphiſch gemeldet: Ihre Kaiſerlichen Majeſtäten und die Höchſten
Herrſchaften beſuchten heute das Konzert zum Beſten der
Armen=
ſchulen und abends den Hofball.
Auf der neuerdings ſtattgehabten Bärenjagd erlegte der
Großfürſt Wladimir drei Bären, der Großherzog und der Erb=
66
Mr.
452
großherzog je einen Bären. Auch Major v. Perbandt ſchoß einen
Bären.
Militärdienſtnachrichten. v. Sanden, Major und
etats=
mäßiger Stabsoffizier des 1. Großh. Heſſ. Drag.=Regts. Nr. 23.
unter Stellung la suite des Drag=Regts. Frhr. von Manteuffel
Nr. 5 und unter Belaſſung ſeines bisherigen Ranges und Gehaltes,
mit Wahrnehmung der Geſchäfte des Inſpekteurs des Militär=
Veterinär=Weſens beauftragt; v. Natzmer, Major vom
Kriegs=
miniſterium, als etatsmäßiger Stabsoffizier in das 1. Großh. Heſſ.
Drag.=Regt. Nr. 23 verſetzt; Müller, Major vom 3. Großh. Heſſ.
Inf.=Regt. Nr. 117, als Bataillons=Kommandeur in das 3. Poſen'ſche
Inf.=Regt. Nr. 58 verſetzt; Stamm, Major vom 1. Großh. Heſſ.
Inf.=Regt. Nr. 115, als Bataillons=Kommandeur in das Inf=Regt.
von Voigts=Rhetz Nr. 79 verſetzt; Barbenes, Hauptmann und
Kompagniechef vom 4. Garde=Regiment zu Fuß, unter Beförderung
zum überzähligen Major in das 1. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr.
115 verſetzt; Herpel, Hauptmann vom 1. Großh. Heſſ. Inf.=Regt.
Nr. 115, als Kompagniechef in das Inf=Regt. Nr. 137 verſetzt;
Johannes Oberſt und Kommandeur des 4. Großh. Heſſ. Inf.=
Regts. Nr. 115 unter Beförderung zum Generalmajor. zum
Kom=
mandeur der 24. Inf.=Brigade ernannt; Kuchenbecker
Oberſt=
lieutenant und etatsmäßiger Stabsoffizier des Inf=Reats. Markgraf
Karl Nr. 60 unter Beförderung zum Oberſten, zum Kommandeur
des 4. Großh. Heſſ. Inf.=Reats. Nr. 118 ernannt: v. Schönfeld,
Major vom 4. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 118, unter
Beauf=
tragung mit den Funktionen des etatsmäßigen Stabsoffiziers in
das 5. Tbüring. nf. Reat. Nr. 94 verſetzt, Tauſcher Major
aggregiert dem 3. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 117, als
Bataillons=
kommandeur in das 4. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 118
ein=
rangiert, Freiherr von Aiſe, Hauptmann und Kompagnie=Chef
vom 3. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 117, zum überzähligen Major
befördert; v. Kurnatowski, Hauptmann und Komvagniechef vom
2. Thüringſchen Inf.=Regt. Nr. 32, in das 3. Großh. Heſſ. Inf.=
Regt. Nr. 117 verſetzt; Frhr. Schenk zu Schweinsberg
Haupt=
mann vom 3. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 117, als Kompagniechef
in das 1. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 81 verſetzt; v. Bülow
Premier=
lieutenant im Seebataillon, mit ſeinem Patent im 3. Großh. Heſſ.
Inf.=Regt. Nr. 117 angeſtellt; v. Kaminietz, Hauptmann u.
Kom=
pagniechef vom Inf=Regt. Markgraf Karl Nr. 60, unter
Beförde=
rung zum überzähligen Major als aggregiert zum 2. Großh.
Heſſ. Infant.=Regiment Nr. 116 verſetzt; v. Trotha
Haupt=
mann und Kompagniechef vom 1. badiſchen Leib=Grenadier=
Re=
giment Nr. 109, unter Beförderung zum überzähligen Major
als aggregiert zum 4. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 118 verſetzt;
Gindler, Hauptmann und Batteriechef vom Großh. Feld=Art.=
Regt. Nr. 25 unter Stellung la guite des Regiments als Lehrer
zur Kriegsſchule in Potsdam verſetzt; Habn I., Premierlieutenant
von demſelben Regiment, zum Haupmann und Batteriechef, Hahn IL.
Sekondelieutenant von demſelben Regiment zum Premierlieutenant.
befördert; Damſch, Rittmeiſter und Kompagnie=chef der Großh.
Train=Kompagnie, zum Adjutanten der Train=Inſpektion ernannt;
Eichling, Rittmeiſter und Kompagniechef vom Schleſiſchen Train=
Bataillon Nr. 6, in gleicher Eigenſchaft zur Großh. Heſſ.
Train=Kompagnie verſetzt; Freiherr v. Nordeck zur Rabenau,
Vortepeefähnrich vom 1. Großh. Heſſ. Drag.=Regt. Nr. 23. zum
Sekondelieutenant befördert; Meiſter, Fiſcher, Vortepeefähnrichs
vom 2. Großh. Heſſ. Drag.=Regt. Nr. 24 zu Sekondelieutenants
befördert; Flinſch, Sekondelieutenant der Reſerve von demſelben
Regiment, zum Premierlieutenant befördert.
Die aus der „Augsburger Abendzta in verſchiedene
Zeitungen übergegangenen Mitteilungen über Güterankauf des Fürſten
Alexander, Prinzen von Battenberg, in den Reichslanden
ent=
behren, wie uns von zuverläſſigſter Seite mitgeteilt wird, jeder
Be=
gründung.
Wie die „N. H. V. hören, haben ſich die
Stadtverord=
neten in der „geheimen Sitzung' am Donnerstag dahin entſchieden,
den neuen Gasbehälter auf dem urſprünglich für das neue
Schlacht=
haus vorgeſehenen Platz zu erbauen, ſo daß dorthin ſpäter die
ganze Gasfabrik verlegt werden kann. Das Schlachthaus kommt
etwas mehr auf die Seite zu ſtehen. — Die ſeitherigen ſtädtiſchen
Finanz=Aſſiſtenten Elbert, Daub und Koch wurden zu
Sekre=
tären der Großh. Bürgermeiſterei ernannt.
Immobilien=Verkauf. Das neuerbaute Wohnhaus
Zimmer=
ſtraße Nr. 3, Herrn Maurermeiſter Peter Wagner gehörend, aing
in den Beſitz des Herrn Photographen Berg käuflich über. Der
Ver=
kauf wurde durch den Immobilien=Agenten P. Thüringer abgeſchloſſen.
Der hiſtoriſche Verein hält ſeine nächſte Sitzung heute abend
64 Uhr im Damenſalon des Saalbaus. In derſelben wird Herr
Pfarrer Fuchs von Arheilgen einen Vortrag halten über Philipp
den Großmütigen im Verhältnis zur Bildung ſ. Zeit.
Im Volksbildungsverein wird am nächſten Donnerstag Herr
Dr. Pohlmeyer aus Berlin, ein tüchtiger Redner der =
Geſell=
ſchaft für Verbreitung von Volksbildung, über das Thema ſprechen:
„Die franzöſiſche Revolution und das gegenwärtige Frankreich.
Dieſes Thema dürfte nicht verfehlen, einen zahlreichen Zuhörerkreis,
heranzuziehen. Der Eintritt iſt bekanntlich für jedermann frei,
das Lokal im großen Saal der Turngemeinde am Woogsplatz.
25
Die Karneval=Geſellſchaft, deren Veranſtaltungen ſich ſtets
einer, überaus freudigen Aufnahme bei allen Freunden des
Faſching zu erfreuen hatten, wird am 2. März einen großen
Maskenball veranſtalten, welcher mannigſache Ueberraſchungen
und Unterhaltungen bieten wird.
Lokalgewerbverein. Am Freitag machte der neuerwählte
Präſident Herr Dr. Schröder zunächſt verſchiedene Mitteilungen,
darunter diejenige, daß man in dem Hufnagel'ſchen Hauſe ſeitens
des Vereins auch ein Leſezimmer einrichten wolle, das an einigen
Tagen der Woche zu gewiſſen Stunden zugänglich ſein ſolle. Ferner
wird nochmals an die vorausſichtlich im Auguſt ſtattfindende
Büdinger Ausſtellung erinnert und mitgeteilt, daß namentlich die
Ausſtellung von Spezial=Artikeln, die in Oberheſſen nicht fabriziert
werden, ſehr erwünſcht ſei. Die Friſt zur Anmeldung läuft Ende
März ab. Die Kommiſſionsarbeiten wegen Einführung von
Ge=
ſellenprüfungen ſind nunmehr derart gefördert, daß Herr Profeſſor
Lincke in der nächſten Freitagsverſammlung namens der Kommiſſion
beſtimmte Vorſchläge machen wird, und hofft man die erſte
Geſellen=
prüfung bereits im nächſten Herbſt abhalten zu können. Herr
Profeſſor Brauer erklärte ſodann in der anſchaulichſten Weiſe die
Hammondſchreibmaſchine, welche in der neueſten Leit der etwas
älteren Remingtonſchreibmaſchine Konkurrenz macht. Nach der
aus=
führlichen, an einer Zeichnung erläuterten Darſtellung führte Herr
Profeſſor Mehmke die Maſchine praktiſch vor und bezeichnete dann
noch nach ſeinen Erfahrungen die Hammond'ſche Maſchine als die
leiſtungsfähigſte, auch die Reminatonmaſchine und der Kalligraf
gelten allgemein als ſehr leiſtungsfähig. Die vorgeführte
Hammond=
maſchine war gleichwie der nachher vorgeführte Apparat zur
Unter=
ſuchung der Feſtigkeit von Materialien der Modellſammlung der
techniſchen Hochſchule entnommen. Letzterer dient hauptſächlich dazu
die Kraft zu ermitteln, welche den betreffenden Körper zerſtört und
namentlich auch dazu, die Dehnung, welche vor ſich geht, bemerkbar
zu machen. Bei den Verſuchen, welche vorgeführt wurden, war
eine Kraft von 2618 Kiloaramm um einen Papierſtreifen zu
zer=
reißen erforderlich. Ein Bronzeſtab von etwa 5 Millimeter im
Quadrat erforderte bis zum Bruch eine Kraft von über 800
Kilo=
gramm. Den beiden Rednern des Abends zollte man für ihre
klaren Ausführungen lebhaften Beifall.
th. Am Sonntaa abend brachte der geſamte Chor des Mozart=
Vereins ſeinem früheren verdienſtvollen Dirigenten, Herrn
Muſik=
direktor C. A. Mangold, aus Anlaß ſeines 50jährigen Jubiläums
vor ſeiner am Kapellplatz gelegenen Wohnung ein Ständchen und
überreichte demſelben als ehrende Anerkennung ſeiner um das
muſi=
kaliſche Leben unſerer Stadt erworbenen großen Verdienſte ein von
der Hand des Herrn Lithograph Albert Söder kunſtvoll
ausge=
ſtattetes Diplom als Ehrenmitglied des Vereins.
Am 16. März veranſtaltet der Akademiſche Verein an hieſiger
Techniſcher Hochſchule eine dramatiſch=muſikaliſche Anfführung,
ver=
bunden mit einem Balle. Wir verſäumen nicht an dieſer Stelle
bereits auf dieſelbe aufmerkſam zu machen. Das Programm wird
ſpäter durch Annoncen bekannt gegeben werden.
Die „Gothaiſche Zeitung' berichtet über das Gaſtſpiel des
Herrn Edward an der dortigen Hofbühne: Göthe's Trauerſpiel
Camont' vermochte am Sonnabend trotz aufgehobenen Abonnements
unſer Hoftheater bis auf den letzten Platz zu füllen. Es herrſchte
eine gehobene Stimmung vom Beginn der Ouvertüre bis zum
letzten Tone des Triumphmarſches; mit ſchwungvoller Begeiſterung
wurden die Dichterworte aufgenommen und der Beifall machte ſich
oft mit elementarer Gewalt hörbar. Die Darſtellung war recht
rühmenswert, kein Mißton ſtörte den Genuß an der ſonnigen
Schönheit des Meiſterwerkes. Die Titelrolle gab Herr Hugo
Edward vom Hoftheater in Darmſtadt, der durch ſeine prächtige
äußere Erſcheinung ſofort für ſich einnahm. „Egmont' gehört zu
den dankbarſten, aber auch ſchwierigſten Rollen. Egmont iſt kein
aroßer Charakter, er iſt ein wohlwollender, heiterer und offener
Menſch, Freund mit der ganzen Welt, voll leichtſinnigen
Ver=
trauens zu ſich ſelbſt und zu anderen, frei und kühn, als ob ihm
die Welt gehörte, brav und unerſchrocken, wo es gilt großmütig,
liebenswürdig und ſanft, ein Charakter der ſchönen Ritterzeit,
prächtig und etwas Prahler, ſinnlich verliebt und ein fröhliches
Weltkind. Alle dieſe Eigenſchaften verſtand Herr Edward beſtens
zur Darſtellung zu bringen. Die liebenswürdige Offenheit und
das ſanguiniſche Temperament Egmont's brachte der Künſtler zur,
ſchönſten Geltung. Die Auffaſſung der Rolle war eine ganz
eigen=
artige, da ſelbſt Stellen, welche vom Dichter mit hohem Pathos
ausgeſtattet ſind, im leichten Geſprächston behandelt wurden. Das,
erſte Auftreten war imponierend, die Scene mit dem Sekretär u. a.
aab von dem leichtlebigen Charakter eine vortreffliche Vorſtellung;
Auf der Höhe ſeiner Aufgabe war der Künſtler im letzten Akt: die
letzte Unterredung mit Ferdinand, der lange Monolog boten
hervor=
ragendes, und voll war der lebhafte Beiſall verdient. - Höchſten
Befehl zufolge wird eine Wiederholung dieſer Vorſtellung (mil
Herrn Edward als Gaſt) übermorgen ſtattfinden. Leider iſt kein=
Hoffnung vorhanden, daß „Egmont: im Laufe dieſer Saiſon noch
ein drittesmal gegeben werden kann; es wird alſo gut ſein, danr
die Gelegenheit bei der Stirnlocke zu erfaſſen.
Se. Hoheit Herzog Ernſt II. von Sachſen=Coburg und Gotho
hat dem Hofſchauſpieler Hugo Edward unter dem 4. d. M. das
Ritterkreuz erſter Klaſſe des Sachſen=Erneſtiniſchen Hausorderns
verliehen.
Faſtnachts=Zeitung Nr. 4 hat folgenden Inhalt: Es wird
weiter gejubelt. Die Oelfäſſer. Die verſpätete Jungfrau. Einem
Schriftſteller. Das Käthchen von Darmſtadt. Em Großferſcht
ſin Mohr. Warmes Herz im kalten Schnee. Eine unbeſtimmte
Geſchichte. Fachſimpelei. Metzgerlied. Darmſtädter Allerlei. Unſer
vorjähriger Sommer. Verlorene Jahre, wiſſenſchaftlicher Vortrag
von Dr. Wuppdich. Bettelarmbandalia. Vetter und, Gevatter,
ſowie eine Menge amüſanter Anektoden und Miſcellen.
* Kleine Mitteilungen. Am Sonntag abend kamen einige
Burſchen in der großen Ochſengaſſe in Streitigkeiten, wobei
zei derſelben mit einem Spaten nicht unerheblich verletzt wurden.
- In einer Fabrik geriet ein Dreher aus Arheilgen mit der linken
Hand in eine im Gang befindliche Maſchine und wurde demſelben
ierdurch das vordere Glied des Mittelfingers vollſtändig
ab=
gequetſcht. — Verhaftet wurde in einer Herberge ein von der
Eönigl. Staatsanwaltſchaft in Frankfurt a. M. ſteckbrieflich
ver=
ſolgter Kellner aus dem Odenwald wegen Diebſtahls. Der Burſche
lake ſich unter falſchem Namen hier einlogiert; er verſuchte dem
n verhaftenden Schutzmann zu entlaufen, wurde aber in der
Mühlſtraße wieder eingefangen.
ff Arheilgen, 18. Februar. Eine Frau, die in Darmſtadt in
Dienſten ſteht und ihre Angehörigen geſtern hier beſuchte, wollte
un 78 Uhr abends wieder zurückehren. Auf dem Wege nach der
Station wurde ſie von einem fremden Kerl überfallen. der ſie
ſſeits vom Wege ſchleppte und ſie zu vergewaltigen ſuchte. Zum
Glück kamen zwei hieſige Männer desſelben Weges, welche die
ſoilferufe des geängſtigten Weibes vernahmen. Sie nahmen den
4.ttentäter feſt und führten ihn auf die hieſige Bürgermeiſterei, welche
ſion über Nacht ins Ortsgefängnis ſperren und heute durch die
Polizeidiener dem Strafrichter in Darmſtadt zuführen ließ.
J. Mainz, M. Februar. Infolge der thauenden Schneemaſſen
ſleigt der Rhein ſeit geſtern ziemlich bedeutend. In anbetracht
des dermaligen niederen Waſſerſtandes iſt die Gefahr einer
Ueber=
ſcwemmung indes nicht zu befürchten.
Die von allen Fremden, die Mainz paſſieren, oft und mit Recht erblickte auf dem einfachen Lager die Leiche der Baroneſſe Marie
geprieſene hieſige Straßenreinigung hat ſich bei dem letzten und über ſie hingeworfen, durch das Eigengewicht des Körpers
Ahauwetter nicht bewährt. Heute noch liegt in einem großen Teil
der Straßen fußhoher Schnee und Schmutz und iſt ein Verkehr in
einigen Gegenden geradezu unmöglich. Die hieſige Preſſe erhebt
negen dieſer mangelhaften Reinigung lebhafte Beſchwerde.
J. Mainz, 18. Februar. Die Proben für das im Sommer
ſtatt=
findende Sängerfeſt des mittelrheiniſchen Sängerbundes beainnen
unter der Leitung des Kapellmeiſters Lux bereits in dieſer Woche,
und haben eine große Anzahl Vereine von hier und auswärts1 Perſonen verwundet und eine getötet wurden.
luͤngſt ihre Mitwirkung zu dem Feſte zugeſagt.
Mainz. 17. Februar. In dieſen Tagen wurde eine größere
Amzahl Rekruten in das hier liegende Feldartillerie=
Regi=
m ent Nr. 27 eingeſtellt, ferner ſollen die Dispoſitionsurlauber
ein=
gezogen werden, damit am 1. April, wenn die beabſichtigte
Ver=
nehrung der Geſchütze eintreten ſollte, die nötigen Mannſchaften
bexeit ſind.
Offenbach, 15. Februar. Wie die Polizeiverwaltung im heutigen
Antsverkündigungsblatt bekannt macht, iſt kürzlich ein von
Heuſen=
ſiamm hierher überführter Blatternkranker verſtorben und
geſtern in hieſiger Stadt ein Blatternfall leichter Art feſtgeſtellt und herzlichſter Anteilnahme begrüßen, ruft im denkenden Hörer
frorden.
8t. Frankfurt, 17. Februar. Schauſpielhaus. Das in
ſand ſehr freundliche Aufnahme. Die Wiedergabe des Stückes war
Kaiſer mit großem Geſchmack und gewohnter Meiſterſchaft. Frl. daran wie ſie ſich zu Leſſing ſtellt. Dieſer Mann, bei dem Dichter
Winnow gab ihre Tochter Lorchen mit entzückender Anmuth. Herr und Denker in eins verſchmolzen waren, hat eine große Erbſchaft
Echönfeld war als Hermann Wieberg ein feuriger Liebhaber und hinterlaſſen. Die Frage iſt nun eben die: Wollen wir dieſes Erbe
güchnete das Uebergangsſtadium ſeiner Liebe von der Mutter zur
ochter mit richtigen Farben. Herr Hademack bot als Onkel ſ wie für die Geſamtheit der Gebildeten, ihre Anſprüche geltend zu
laher ſchlauen Ehemann Kaiſer ſehr zufriedenſtellend. Auch die kann ſich anmaßen, alles zu beſitzen, auf mannigfache Weiſe kann
ſärntlichen Mitwirkenden nach den Aktſchlüſſen lebhaften Beifall.
lmorgen die Bewohner von Eſſenheim zur Hülfe zuſammen. Durch l von Anknüpfungspunkten zu eigenen Gedanken und Forſchungen
demn Druck der Schneemaſſen wurden fünf Häuſer aus dem
Grbäude drohten das Gleiche zu thun. Mit Ausnahme von einigen logiſche Charakterſtück aufſtellte. Man ſchlägt einen total verkehrten
lulbedeutenden Verletzungen wurden durch die Einſtürze glücklicher= Weg ein, wenn man dieſes Trauerſpiel betrachtet von der Höhe
ue iſe keine Menſchenleben gefährdet. In zwei der eingeſtürzten der Entwickelung aus. die das deutſche Drama im Lauf der Zeit
Güuſer gingen mehrere Stück Vieh zu Grund. Die dem Einſturz l und Dank Leſſings kräftiger Initiative zurückgelegt hat. Dann
ſuch drohenden Häuſer wurden eiligſt durch ſchwere Balken geſprießt freilich hat man Grund ſich über den verſchleppten Dialog und
ſund der Verkehr in der betreffenden Straße abgeſperrt.
ſich Schiller's, Karl, welcher Oberförſter in Lorch geweſen. Sie l mals intereſſanter behandelt worden iſt. Aber man wolle nur in
Nr. 35.
453
München, 15. Febr. Die jünaſte lam 2. Januar v. J. geborene)
Tochter des Prinzen Ludwig, Prinzeſſin Dietlinde, iſt heute
geſtorben.
Berlin, 15. Febr. Mit der Herſtellung eines Sarkophags
für Kaiſer Wilhelm 1. im Mauſoleum zu Charlottenburg hat
der Kaiſer den Profeſſor Erdmann=Encke, bekanntlich Urheber des
Luiſen=Denkmals im Thiergarten, betraut. Der Künſtler hat dem
Monarchen bereits Ekizzen vorgelegt. Der Sarkophag wird nach
derMagdeb. 3tg.- höchſt wahrſcheinlich ähnlich nach den beiden
Meiſterwerken Rauch's hergeſtellt und die ruhende Geſtalt des
greiſen Kaiſers tragen. Dieſelhe, ebenfalls in Marmor ausgeführt,
wird ihre Stelle in der Erweiterung des Mauſoleums, deſſen
Rück=
wand um fünf Meter hinausgerückt wird, erhalten, korreſpondierend
mit dem Sarkophag Friedrich Wilhelms III.
Während ihres Aufenthaltes in Berlin waren die
Marok=
kaner perſönliche Gäſte des Kaiſers, der die Koſten der Wohnung
und Bewirtung aus ſeiner Schatulle beſtreitet. Im Kaiſerhof hatte
die Geſandtſchaft 14 Zimmer des erſten Stockwerks inne. Die
Ge=
ſamtkoſten im Hotel ſollen ſich pro Tag auf rund 2000 M. belaufen.
Wien, 15. Januar. Ueber die Verhältniſſe, welche zu dem
Selbſtmorde des Kronprinzen Rudolf führten, giebt die
„Frankf. 8tg.- eine längere Ausführung, deren Inhalt, wie ſie
hin=
zuſetzt, in einer bevorſtehenden amtlichen Darſtellung ſeine
Beſtäti=
gung finden wird. Hiernach ſoll Kronprinz Rudolf ſchon im
De=
zember v. J. erklärt haben, ehe er zugebe, daß die Baroneſſe Marie
Vetſera einem Pariſer Finanzmann, den die Familie des Fräuleins
begünſtigte, die Hand zu reichen gezwungen werde, wolle er lieber
auf die Thronfolge verzichten und mit der Geliebten im Auslande
als Privatier leben. Die Vorbereitungeg zur Vermählung wurden
indeſſen weiterbetrieben, bis man am 29. Januar Fräulein v.
Vet=
ſera plötzlich vermißte. Am 30. abends fiel in Meyerling die
Ab=
weſenheit des Kronprinzen auf. Gegen 10 Uhr gab Graf Hoyos
Befehl, den Wald zu durchſuchen, da dem Kronprinzen
wahrſchein=
lich ein Unfall zugeſtoßen ſei. Gegen 3 Uhr kam der Forſtaufſeher
Werner bei dieſen Nachforſchungen an ſeine Hütte und ſah dort
Licht, was ihm, da er allein wohnte - er war
unverehelicht-
auffallen mußte. Die Thüre war verſpertt; er ſprengte ' ſie und
halb zur Erde geſunken, die des Kronprinzen. Werner eilte zurück
ins Schloß; Graf Hoyos begleitete ihn zur Hütte zurück und ſtellte
feſt, daß die Baroneſſe Strhchnin genommen, der Kronprinz ſich
mit dem Gewehr des Forſtaufſehers erſchoſſen hatte.
Brüſſel, 15. Februar. Nach einer Meldung der
Reforme=
ſtürzte im Kohlenbergwerk Maurage infolge eines Seilbruchs der
Fahrſtuhl des Einfahrtsſchachtes auf den Boden, wobei 13
Chartres, 15. Februar. In dem hieſigen Poſt=Centralbüreau
fand eine heftige Exploſion von in dem Briefkaſten befindlich
geweſenen Oynamitpatronen ſtatt. Drei Verſonen wurden ſchwer
verwundet.
Großherzogliches Hoftheaker.
„Leſſingehelus.”
Freitag, 15. Februar.
„Sara Sampſon.=
E. M. Der Leſſingeyelus, den wir mit unverhohlener Freude
eine Welt von Stimmungen und Gedanken auf. Der Stolz
nach=
lebender Geſchlechter auf einen großen Mann hat eine zweifache
Aerlin mit Erfolg gegebene Luſtſpiel „Die beiden Leonoren von Begründung. Der große Mann muß ſo ſein, daß wir ſein Andenken
Aaul Lindau ging geſtern Abend auch hier erſtmalig in Scene und zu ſegnen haben, und wir müſſen ſo beſchaffen ſein, daß wir uns
ſeiner aufrichtig rühmen können. Mit Recht iſt geſagt worden,
ene in allen Teilen vorzügliche. Frl. Frank ſpielte die Leonore man erkenne die geiſtige Signatur einer Zeit zum großen Teile
Leſſings antreten?- Es giebt verſchiedene Wege für den Einzelnen
Mieberg eine köſtliche Charge. Herr Römpler gab den gutmütigen machen, denn dieſe Erbſchaft iſt ein großer Schatz, und kein einziger
kle ineren Rollen fanden gute Vertretung. Das Publikum ſpendete ſich einer und können ſich mehrere einzelner Kleinode würdig
er=
weiſen. Der Theolog und Philolog wird auch heute noch nicht
J. Aus Rheinheſſen, 15. Februar. Die Sturmglocke rief heute nur vieles von Leſſing lernen können, ſondern auch eine Menge
finden. Uns geht hier in erſter Linie der Dichter, der Dramaturg
Gl.eichgewicht gebracht und ſtürzten zuſammen und drei weitere an, welcher mit der Miß Sara Sampſon das erſte
pſycho=
das langatmige Ausſprechen von Stimmungsergüſſen zu beklagen
Stuttgart, 15. Februar. Heute ſtarb hierſelſt die Freifrau und kommt am Ende etwas vorſchnell zu dem Reſultat, daß der
bouiſe von Schiller. die Witwe des älteſten Sohnes Fried= dem Stücke zu Grunde liegende Könflikt von den Modernen
viel=
fr eine geborene Locher und erreichte ein Alter von 85 Jahren. Erwägung ziehen, was es für das Jahr 1735, alſo zu einer Zeit,
454
2.
in der das rhetoriſche Phraſen= und Prunkſtück herrſchte, bedeutete
die wahren innerlichen Regungen des Gemüts zum Ausdruck
kom=
men zu laſſen und an Stelle der kahlen Figuren des weinerlichen
Luſtſpiels, die ſchon durch ihre antikiſierenden Namen fremdartig
berührten, in porträtartig gezeichneten Geſtalten, das unmittelbare
wirkliche Leben auf die Bühne zu bringen. Dieſe Echtheit und
Wahrheit der Gefühle und Leidenſchaften, in die ſich nichts
künſt=
lich gemachtes miſcht, iſt es, was der =Sara Sampſonz noch heute
das Recht giebt, auf der Scene zu erſcheinen. Wer über die
Neu=
einſtudierung dieſes Leſſingſchen Erſtlings geringfügig denkt, hat
noch nicht erprobt, wie ſich das Stück in den Händen guter und
für die Rollen befähigter Schauſpieler ausnimmt. Das Bühnenblut,
das trotz aller Schwerfälligkeit in dieſem bürgerlichen Trauerſpiel
pulſiert, haben u. a. auch die Meininger mit richtigem Inſtinkt
herausgefunden. Als wir vor circa 4 Jahren das Drama mit
Frl. Braunfels in der Titelrolle ſahen, hat es uns auch bei
weitem nicht den Eindruck gemacht wie heute, da als Heldin eine
Darſtellerin wirkte, die für das ſanfte, hingebende und doch ſittlich
ſtarke Weib eigens prädeſtiniert zu ſein ſchien. Frl. v. Felden
hat uns ſchon lange nicht ſo gut gefallen wie als Sara Sampſon.
Es iſt nicht leicht, den ganzen Abend hindurch im Tone einer
Un=
glücklichen zu reden und uns dabei durch Weinerlichkeit nicht
abzu=
ſtoßen. Frl. v. Felden aber wußte ihrer Sara den Schein ſo
tiefer Wahrheit zu geben, daß ſie nie aufhörte, uns aufs wärmſte
zu intereſſieren. Sehr beredt und überzeugend, ohne doch peinlich
zu wirken, war ihr Spiel in der Sterbeſcene. Frl. Cxamer
feſſelte als Marwood durch eine geiſtreiche und pointierte Auffaſſung
der Rolle. Man ſah in dem Antlitze der Darſtellerin, wie es in
ihrem Inneren arbeitet wenn ſie Mellefont ſeine Untreue vorwirft;
man ſieht, daß ſie ihm viel weniger ſagt, als ſie empfindet. Man
ſieht es in ihren Zügen, wie ihr Inneres vor Genugthuung erbebt,
wenn ſie im vierten Akte im Zwiegeſpräch mit Sara auf dieſe ſich
ſtürzt, wie wenn die Katze mit der wehrloſen Maus ſpielt. Dabei
giebt die Künſtlerin jeden Satz ihrer Rolle mit dialektiſcher Schärfe
wieder, verleiht jedem Worte den richtigen Wert und ſchafft
end=
lich ihre Rolle aus dem Ganzen heraus.
Der dritte im Bunde der erfolgreichen Träger der Hauptrollen
war Herr Edward, welcher den unentſchloſſenen, ſtets von den
Stimmungen des Augenblicks übermannten Mellefont recht
wahr=
heitsgetreu und glaubwürdig zeichnete. Mellefont iſt kein
Unwür=
diger im tiefſten Sinne des Wortes, er iſt ſchwach und verzärtelt,
aber nicht einmal ſo verächtlich wie Göthes Weislingen. Die
Liebenswürdigkeit dieſer Natur in gleichem Maße zu Tage treten
zu laſſen wie den ruheloſen Libertin, deſſen Weſen in dem
Aus=
ſpruche gipfelt: „Sara Sampſon, meine Geliebtel Welche Welt
voller Seligkeit; Sara Sampſon, meine Ehegattinl - und
die Hälfte dieſer Seligkeit iſt dahin -— das iſt die große Kunſt,
welche der Schauſpieler in dieſem Falle zu beweiſen hat und in
welcher Herr Edward mit Ehren beſtand.
Das Publikum ſpendete nach jedem Aktſchluß enthuſiaſtiſchen
Beifall.
Sonntag, 17. Februar.
„Der Freiſchütz..
E. H. Es war der heutige Opernabend auch eine
Gedächtnis=
feier. Mit der vorangeſchickten Jubelouvertüre und einem von
Herrn von Albedyhll verfaßten „Prologi, den Herr Hacker
ge=
ſchmackvoll vortrug, zeichnete man die 150. Aufführung des „
Frei=
ſchütz; an unſerer Bühne aus. Der Theaterzettel enthielt eine
Auffuhrung aller der Künſtler, welche bei der erſten Aufführung
am 4. Auauſt 1822, bei der 100. am 19. April 1870 und bei der
150. am 17. Februar 1889 mitwirkten. Der 18. Juni 1821 iſt in
der Geſchichte der deutſchenationalen Oper einer jener Markſteine,
deren Bedeutung und Einfluß nicht hoch genug angeſchlagen
wer=
den kann. Die erſte Aufführung des =Freiſchütz' in Berlin beſiegelte
das Uebergewicht der deutſchen Oper über die italieniſche. Der
„Freiſchütz; hatte mitten ins Herz des Volkes getroffen. Alles war.
wie berauſcht, einſtimmig voll Lob, Entzücken und Freude. Nur
die Kritik ließ ſich noch nicht dazu herbei den allgemeinen
Enthu=
ſiasmus zu teilen. Von ihrer Seite wurde vielmehr, um ein
be=
kanntes Wort zu gebrauchen, „die Recenſentenmannſchaft mit dem
ganzen Apparate der Löſchanſtalten aufgeboten, um das
ausge=
vrochene Feuer eines neuen Talents zu löſchen. Mit dem Werke
ſelbſt hat die Kritik jetzt nichts mehr zu thun. Es iſt dem Streit
der Meinungen entrückt und eingegangen in das Schatzhaus der
unveräußerlichen Nationalgüter. In jeder Aufführung bewährt es
ſeine jugendfriſche Kraft und legt Zeugnis davon ab, daß ſeine
Melo=
dien zu Volksliedern geworden ſind. Lies war auch der Kern und
Grundgedanke des Albedyhll'ſchen Prologs, der in ſeiner klaren,
urzen Form entſchieden Stimmung machte und deſſen Wirkung
dadurch noch erhöht wurde, daß die Worte ihren unmittelbaren
Kommentar an den aus dem Orcheſter aufſteigenden beliebteſten
Weiſen dieſer Oper empfingen. An den Prolog ſchloß ſich die
Ent=
hüllung der Weberbüſte. Die Vorſtellung. trug in der Hauptſache
die bekannte Phyſiognomie. Frl. Roth ſingt die Agathe und iſt,
wie man deutlich merken kann, mit ganzer Seele und voller Hingabe
bei der Sache, obgleich die Partie nirgends hochdramatiſche An=
5
läufe nimmt. Die geſchätzte Künſtlerin geſtaltet ſie muſikaliſch
ihrer ganzen Bedeutung nach. Die korrekte, ebenmäßige Tonbildung,
die deutliche Ausſprache und im Vortrag vor allem die Belonung
des ſeeliſchen Moments im Weſen der, ſchlichten Jägerbraut,
das ſind Eigenſchaften, die Frl. Roths Agathe einen
durchſchlagen=
den Erfolg ſichern. Die Künſtlerin hatte im 1. Akt an Frl. Jungk,
die das Aenuchen mit gewohntem Temperament ſang und ſpielte,
eine wackere Partnerin. Herr Hofmüller, der nun doch an
Stelle des zuerſt auf dem Theaterzettel ſtehenden Herrn Bär den
Max ſang, kam uns in der Wiedergabe des: „durch die Wälder,
durch die Auen' etwas matt vor. Im Verlauf des Abends erlangte
die Stimme jedoch ihre alte ſiegreiche Friſche. Daß wir für die
kleinen Rollen des Fürſten Ottokar und des Eremiten ſo
tüchtige=
gediegene Sänger aufſtellen können wie die Herren Feßler und
Riechmann, gereicht der Schlußſcene zu großem Vorteil. Herr
Eilers repräſentierte ſeinen Kaspar mit viel Mark und Nachdruck.
Dodes-Anzeige.
Theilnehmenden Freunden die Nachricht,
daß unſer lieber Schwager, der Kaiſ. Ruſſ.
wirkl. Geheimerath und Gouverneur von Kaſan,
Colas Von Androsrsf)
Sonntag den 17. Februar an einem Herzſchlag:
in Kaſan verſchieden iſt.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Mathilde Vogel,
Enma Jogel, geb. Kenges.
Darmſtadt, den 18. Februar 1889. 1858
Codes=anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige
Mittheilung, daß meine liebe Frau
Hda Dechert,
heute Morgen 5 Uhr nach langem, ſchweren Leiden
ſanft=
verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bittet im Namen der trauernden,
Hinterbliebenen
Heinrich Dechert.
Darmſtadt, 17. Februar 1889.
Die Beerdigung findet Mittwoch den 20. Februar,
Nach=
mittags 3 Uhr, vom Sterbehauſe aus, Schloßgarten=
[1859
ſtraße 55, ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem
Hinſcheiden unſerer lieben Gattin, Mutter, Tochter, Schweſter.
Schwägerin und Tante
Margarethe Wiegand, Hebamme,
ſagen wir Allen, beſonders den drei Schutzmännern, die der
Verſtorbenen die erſte Hilfe leiſteten, dem Herrn Pfarrer
Ritſert für die ſo troſtreiche Grabrede, ſowie der Turner=
Singmannſchaft und dem Vergnügungselub unſern herzlichſter
Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Druck und Verlaa: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.