Darmstädter Tagblatt 1889


13. Februar 1889

[  ][ ]

14
BoL Jhuvuusttz EwuvvUbhe

Abennemenkteprei=
duerteljährlich
1 Mark v0 Pf. Mc.
Bringerlohr. Anzwim verden u
allen Pofiämtern Beſtellungen end
vongenommen z 1 Mark vo M.
wQaral incL Poſtaufſchlag

152. Lahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
ghuuſttiettp Uulttqutnahpoillle.

Iuſerate
weden enzenommen: in Darmſtadt
von de Expedition Rheinſtr. Nr. 23,
mBeſſungen von Friedr. Bllher,
Schießhausſtraze 14 ſowie auzwärt.
von allen Aunonen=Erpeditianen.
G.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.

31.

Mittwoch den 13. Februar.

1889.

Geſunden: 1 Fuhrmannspeitſche. 1 Henkelkorb, enth. ein Hemdenkragen und 1 Paar alte Zugſtiefel. 1 ſchwarzes Küſtchen enth
Schreib= und Leichengebrauchsgegenſtände. 1 woll. Leibbinde. ſchwarz und roth. 1 Meſingſchelle. 1 meſſ. Hundehalsband mit Marke
4475.
Verloren: 1 ſchwarzled. Vortemonnaie, enth. 1 M. 1 gehäckeltes Kopftuch, grün mit hellem Rande. 1 Granatbroſche.
Futkaufen: 1 junger Hund (Spitzh, ſchwarz mit weißer Bruſt.
Darmſtadt, 11. Februar 1889.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

Bennnntmuchung.
Betreffend: Vergebung von Waldarbeiten.
Die am 7. lſd. Monats ſtattgehabte Submiſſion für das Auftragen des
Raupenleims an den gerbtheten Stämmen der ſtädtiſchen Kiefernwaldungen iſt nur
theilweiſe, und zwar für die Looſe Nr. 1 bis 6 incl. und 9 genehmigt.
Es wird daher für die übrigen Looſe Nr. 7, 8, 10, 11 und 12 nochmaliger
Submiſſionstermin auf
Donnerstag den 14. Februar, Vormittags 10 Uhr,
anberaumt.
Uebernahmsluſtige wollen ihre Angebote gehörig verſchloſſen mit der Auf=
ſchrift
Vertilgung der Kieſernraupe betreffend, verſehen bis zu genanntem Zeit=
punkt
bei unterzeichneter Stelle einreichen.
Die Bedingungen liegen im Stadthaus, Zimmer Nr. 13, während der
Büreauſtunden zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 9. Februar 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohlh.
[1577

Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 22.
Januar 1889 ſoll die Hofraithe des
Bäckermeiſters Hermann Kehres dahier/
und zwar:
Flur. Nr. ⬜Meter.
II. 346 154 Hofraithe Obergaſſe,
Donnerstag den 21. Februar 1889,
Vormittags 1 Uhr,
verſteigert werden und ſoll Genehmigung
der Verſteigerung erfolgen, falls in der
Schätzung entſprechendes Gebot eingelegt
wird.
Darmſtadt, den 28. Januar 1889.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
Harres.
[108]
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 7.
Januar 1889 ſoll die Hofraithe des Kauf=
nanns
Auguſt Janzer von hier, 3. Zt.

unbekannt wo abweſend, und zwar:
Flur. Nr.
Meter.
IV. 3548⁄₁₀₀ 318¹⁄₁₀ Hofraithe Lieb=
frauenſtraße
,
Mittwoch den 27. Februar l. Js.,
Vormittags 1 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 11. Januar 1889.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt I.
Harres.
(550
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag werden die
zum Nachlaß der Wirth Chriſtian Fey
Wittwe dahier gehörigen Immobilien,
als:
Flur. Nr. ⬜Meter.
1. 3957 618 Hofraithe Weinberg
ſtraße
incl.
Wirthſchaftsge=
bäude
mit gro=
ßem
Saal,

Flur. Nr. ⬜Meter.
1. 4136 348 Acker daſelbſt,
I. 4138 268 Grabgarten daſelbſt,
I. 4139 308 Hofraithe Weinberg=
ſtraße
,
I. 403 769 Acker, das Wingerts=
feld
im Gäßchen,
Montag den 18. Februar d. Js.,
Vormittags 1 Uhr,
auf dem Gemeindehaus dahier einer noch=
maligen
letzten Verſteigerung ausgeſetzt.
Darmſtadt, den 11. Februar 1889.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt II.
GBeſſungen).
[1623
Weimar.
1t.
uLRTAUEIGIUN
4
uGIsOTEGI1
empfehle ich:
Sodener & Emser Pastillon,
Lechte Halzextractbonbons,
ausgewogen,
Löſlunds Halzextract & Vonbons,
Isländ. Hoospasta, Cachon,
Althee, Retlig. u. Gummibonbons,
Salmiakpastillen, Hustenledor,
vLOLS, anglsche,
in ſteis friſcher Waare, mit Ananas=,
Eitron=, Erdbeer= Himbeer=, Orange= und
Waldmeiſter=Geſchmack,
llipnt=Rooks u. Alassbonbons.
Christian Schwinn,
Droguenhandlung. I624
58

[ ][  ][ ]

394

Nr. 31

Pferde=Verkauf.

Auf dem Hofe der Train=Kaſerne zu Darmſtadt kommen
Freitag den 1. Februar 1889, Vormittags 1 Uhr,
xwel zum Dienſt ungeeignete Pferde
öffentlich meiſtbietend gegen gleich baare Zaͤhlung zur Verſteigerung.
I625
Großherzoglich Heſſiſche Train=Compagnie.
Etamm- und Autzhulz
Verſteigerung
im Langener Stadtwald.
Im hieſigen Stadtwalde kommen
Dienstag den 19. und Mittwoch den 20. Februar d. Js.,
jedesmal Morgens 9 Uhr anfangend,
zur Verſteigerung:
26 Eichenſtamme von 3-15 Meter Länge und 35-53 Emt. Durchmeſſer -
315 Feſtmeter (zu Schnittholz geeignet),
461 Eichenſtämme von 317 Meter Lunge und 15-28 Emt. Durchmeſſer -
8933 Feſtmeter (zu Wagner=, Gruben= u. Schwellenholz geeignet)
397 Eichen=Derbſtangen von 4-8 Meter Lünge und 10-14 Emt. Durchmeſſer
= 2750 Feſtmeter (zu Grubenholz geeignet),
126 Kiefernſtämme von 5-15 Meter Länge und 23-36 Emt. Durchmeſſer 2
10643 Feſtmeter (zu Schuitt= und Schwellenholz geeignet,
2 Raummeter Eichen=Werkſcheitholz.
Bemerkt wird, daß die Kiefernſtämme am 2. Tage ausgeboten werden, dah
das Gehölze 20 Minuten von der Bahnſtation Langen belegen, und aus dem Walde
gut abzufahren iſt.
Zuſammenkunſt iſt an beiden Tagen auf der Mhͤrfelder Chauſſe nächt der
Bahnſtation Langen.
Langen, am 5. Februar 1889.
Der Großherzoaliche Bürgermeiſter.
U46
Dröll.

M
hvonlur-Ausvorkaul
während der nächsten S Tage
in allen Waarengattungen am Stück und in Reſten, ſowie in
Rogen-MAnteln. Trioot-Fallen eto.
Ganz bedeutende Preisermäßigung und beſonders günſtige
Gelegenheit zum Einkaufe für Conſrmandenkleider ete.

H. J. Heyer,
12 Ludwigsſtraße 12.

u626

Bur
Carnoval-Saison
empfehlen:
Haskon, Hasen, Bärlo,
Prllschon, Fächor. Sehlrme,
Ratschen, Valdtonkol, Habolhörner,
Bigotphones
in Form von Muſikinſtrumenten
und Küchengeräthen,
Kopfbedeckungen
in Stoff und Papier
von 40 Pfg. per Ohd. an,
Knallbonbons, Hchneebälle,
Bfannkuchen
mit verſchiedenen Einlagen,
Cotillon-Touron,
Orden und Ballschleiſen
in größter Auswahl.
D. Faiz & Söhne,
Hoflieferanten.
(1502


4N

EAtAul,
GuUAUN
Feinſt Naffinade, los zerſchlagen, per Pfd. 32 Pf.
desgl.
im Brod
30
Würfel=Abfall
30.

Moriz Landau,
Mathildenplatz I.
11627

Nur ächt mit dieſer Schutzmarke:

U

Malzertrakt u. Caramellen
von
I. H. Piatsch &a; Co, Breslan.
Dankſchreiben. Durch den Malz=
Extract Schutzmarke Huſte=Nicht v.
L. u Pistsch &a Co. in Breslau bin
ich nach Verbrauch von 2 kleinen Fla=
ſchen
von meinem ſchweren bruſtbeklem=
Imenden Huſten vollſtändig befreit wor=
den
und kann ich dieſes Extract allen
ſähnlich Leidenden als wirklich gut,
warm empfehlen.
Siennow, Poſt Kanezuga.
Vincenz Seymnioki, Gutspächter.
Extrakt Flaſche M. 1, 1.75
u. 2.50. Caramellen Beutel 30
u. 50 Pfg. - Zu haben in Darm=
ſtadt
bei G. L. Kriegk. (4599

Dachpappe,
ſchwerſte Qualität, billigſt bei
Mayer & Sender,
Kirchſtraße 23. 1628
Täglich frische Haxxen
zu haben bei L. Mainzer Wwe., Hof=
bäckerei
, Bleichſtraße 13.
(1582
Samstags geſchloſſen.

[ ][  ][ ]

Nr. 31

395

Af. Joldenbaunhohs Af.
Anerkannt beſtes Material für Damen= und Kinderſtrümpfe.
Vorzüglich in der Wäſche. - Große Farbenauswahl. (1130,
Vorkanfsstelle. Byd. HoE, C. Hickler's Hachf.

GrDr. gAUlUpr AhIONen
Mk,
nOOOOk Od
U62s
Eliſabethenſtraße 14.

Neue grüne Kern
vorzügliche Qualität,
ganz und gemahlen,
per Pfund 30 Pfg.

1I uadall,
1630
Mathildenplatz I.

Apucot-Faillon

größter Auswahl, aus jehr gutem Stoff und vorzü=
von
M. 2.20 an bis zu M. 7.25 das Stück

ſitzend

R. Heyer & Ce=,
[1511
obere Eliſabethenſtraße.

Amerikanlsche
Oefen
in beſter Conſtruction und Montirung, runde
und viereckige Form.
Ferner:
Kunstguss, moderner Bauguss, Süulen,
Geländer, Treppenstäbe eto.
F. Benz & Co.
Eberstadt.
Niederlage ſämmtlicher Artikel
zu Fabrikpreiſen
bei Herren=
Toch & Stashely
[142
Schulſtraße.

tra
rima
GAIEGIIOh
offerire in allen Packungen trotz
des enormen Aufſchlags:
per Einzelpfund 60 Pfo.
per
10 Pfund 58 vollwichtiges
25 56 Pfund.
Carl Dichm & Co.,
Großh. Hoflieferanten,
3 obere Rheinſtraße 3.
Tolephon Nr. 60.
[412
NIIH
Russ. Sardinen,
Verliuer Rolluops,
Honickend. Sardellen,
Bismarok Häringe,
Holänd. Vollhäringe,
desgl. feinſt martnirt,
Engl. Speckbüakinge
billigſt bei
1
Wilhelm Hanck,
Ballonplatz 5. I1631
Pa. bayer. E württb.
Hafer,
Haforschrot, Gersto,
Mais, Maisschrot.
Wainon. & Roggonkloion,
Divorse Futtermohlo,
Prima staubfroio Halakoimon
empfiehlt billigſt
Judwig Jungmann,
Dieburgerſtraße 10. (959
Stüokkohlen,
Fettschrot,
Husskohlen 1. Qualität,
Buchenholz,
Eichenholz.
Tannenholz, kleingeſchnitten,
Tannenklötzchen,
Hussbaumholz
12536
liefert billigſt
Leopold Reinhard,
Holzhandlung,
Nieder=Ramſtädterſtraße 28.

[ ][  ][ ]

Nks1
Wegen

eſchüfts

unterſtelle ich die vorhandenen Waaren als:
Farben, techn. Droguen, Colonialwaaren, Mülsenfrüchte, Cigarren,
Weine, Spirituosen, Thee, Parfümerien, Schvämme etc. ete.
einem
Ausverkaufe
und werden die angegebenen Waaren zu den billigſten Preiſen abgegeben.

Rheinstrasse e8.

neueſte Syſteme, aus den erſten Fabriken.
Billigſte Preiſe, langjährige Garantie.
Umtauſch und Verkauf gebrauchter In=
ſtrumente
. Reparaturen und Stim=
mungen
werden präcis ausgeführt.
Vermiethungen.

Hof=Inſtrumentenmacher,
Darmſtadt, Arheilgerſtraße Nr. 9.

Finderſchlitten, 2 eiſerne Kinder=
b
bettftellen. Landwehrſtr. 13.
M
E

TOhnben.
Buuzthtapiel
liefern auf Beſtellung das Hektoliter zu
40 Pf., bei Entnahme von 10 Hektoliter
zu 35 Pfg. franco ins Haus. (1313
A. LeColaC0, alter Griesh. Weg 19.

ſine gutgearbeitete, halbfranzöfiſchelackirte
Bettſtelle
wird für 18 M. abgegeben, ſodann neue
lackirte Nachtſchräukchen für 5 Mark.
Mühlſtraße 25 Hinterbau.
[1633
Ein wenig gebrauchter, ſtarker
Kinderſchlitten
iſt zu dem billigen Preiſe von 8 Mark
zu verkaufen. Große Ochſengaſſe 1 im
Cigarrenladen.
(1634

.

9222) Herdwegftr. 93 die Beletage,
beſtehend in 5 Zimmern, Küche, Speiſe=
kammer
, Magdzimmer, 2 Kellern, Garten=
antheil
, Waſſerltg., zu verm. und alsbald zu
beziehen.
9738) Hochſtraße 58 ein unm. 8.

12563) Marienplatz 6, dritte Etage=
echs
meiſt große Zimmer, Küche, 2 Bo=
denkammern
, Keller, Holzbehälter ꝛc., als=
bald
zu beziehen.
u

12284) In den Neubauten Hoch=
ſtraße
56, ſodann Mathilden=
ſtraße
24 ſind die Wohnungen
mit Gartenantheil zu vermiethen
und baldigſt zu beziehen. Alles
Nähere Carlsſtraße 32 und Hügel=
ſtraße
15, Beletage, bei Carl
Schnabel.

1268) Shwanenfr. 5 Partere
4 Zimmer u. ſ. w., für 380 M. auf 1.
Febr. zu verm. Zu erfr. Eliſabethenſtr. 17.
1448) Whelmsſtr. XHaus
mit Garten zum Alleipbewohnen mit
11 Zimmern ꝛc., Stall für drei
Pferde, Kutſcherſtube, Remiſe, Gar=
ten
billigſt zu vermiethen.
Näheres bei E. Friedr. Mahr,
Aliceſtraße 17.
L
14489) Wittmannſtr. 7 (Beſſ.) iſt
die untere Wohnung, 4 ſehr freundliche
Zimmer mit allem nöthigen Zubehör an
eine ruhige Familie zu verm.
14491) Hoffmannsſtraße 19 iſt in
meinem neuerbauten Hauſe der mittlere
Stock, 5 Zimmer, elegant ausgeſtattet, mit
allen Bequemlichkeiten, per 1. April 1889
zu vermiethen. Näheres bei dem Eigen=
thümer
Fritz Beck, Heinrichſtr. 43 p.

Beletage
Wilhelmftr. 20, enth. 6 Zimmer,
(bezw. 7 und Kabinet), große Man=
ſarde
u. ſämmtl. Zubehör, eventuell
auch Stall und Burſchenſtube, ſofort
zu vermiethen.
[14488

11) Hermannſtr. 15 Beletage 3 Zim
mer mit Zubehör ſogleich zu verm.
64) Steinſtr. 5 Beletage 6 Zimmer
mit allem Fubehör für April zu verm.
65) Ein Haus, Eichbergſtraße
Nr. 18. von 7 Zimmern mit 2 Küchen,
Waſchküche und allem Zubehör, ſchönem
Garten, iſt zum Alleinbewohnen oder auch
getrennt ſofort oder ſpäter. Näheres
Eichbergſtraße 19 oder Ludw. Alter,
Eliſabethenſtraße 35.
156) In beſter Geſchäftslage 5 Zim=
mer
und Zubehör, II. Etage, per 1. April
zu vermiethen. Näheres Expedition.
ooooeeeeeoooooooooooooeooe0e

159) Karlsftr. 48, die untere Woh=
nung
, 6 Zimmer mit Zubehör, von
Mitte April ab, an eine ruhige
Familie zu permiethen.

14617) Promenadeſtraße 33 elegante
Beletage mit allem Zubehör Anfangs April
zu vermiethen. Näheres parterre.

Loooooeeoeeoceoooooaaoeooos
165) Heinrichſtraße 43 Parterre zu
vermiethen. Beziehbar am 15. April.
Näheres Beletage.
173) Wittmannſtr. 16 ſchöne Woh=
nung
, 1 Treppe hoch, 5 Zimmer, 2-3
Giebelſtübchen, Waſſerleitung, Cloſett ꝛc.
ſauf 1. April. Näheres im 1. Stock.
177) Heinrichſtr. 23 die, Beletage,
5 Zimmer nebſt allem Zubehör, an eine
ruhige Familie per 1. April event. auch
früher, zu vermiethen.
179) Heinrichſtr. 49 Parterrewoh=
nung
, 6 Zimmer und Zubehör, großer
Garten per 1. März, auch früher. Da=
ſelbſt
Manſardewohnung, 6 Zimmer, per
1. April.
300) Soderſtraße 47. I. Stock, 4 Zim=
mer
, Küche ꝛc. per 1. April zu perm.,
345) Friedrichſtr. 12 ſehrſchöne
Wohnung, 6 Zimmer nebſt allem
Zubehör, Gas= und Waſſerltg., auf
Wunſch mit Stallung für 2 Pferde,
Remiſe, Burſchenzimmer ꝛc., per
April zu vermiethen.
Näheres Beletage.

[ ][  ][ ]

509) Ob. Miederramſtädterſtr. 79
der untere Stock, beſtehend aus 3 Zim=
mern
, abgeſchloſſ. Vorplatz ꝛc. f. 350 Mk.
Näheres in Nr. 81.
443) Hoffmannsſtraße 7 iſt der mittl.
Stock, 5 Zimmer nebſt ſonſtigem Zubehör
zu vermiethen. Näheres parterre.
444) Wittmannſtraße 17 im Neubau
der 2. Stock, 5 geräumige Zimmer ent=
haltend
, zu vermiethen und bald zu be=
ziehen
. Auf Wunſch kann noch ein Zimmer
zugegeb. werden. Näh. Steinſtr. 21,2. St.
520) Carlsſtr. 27 eine Wohnung,
3 mittelgroße Zimmer, Waſſer, abgeſchl.
Vorplatz, per 1. April zu beziehen.
522) Zimmerſtr. 1 ſchönes großes
Manſardenzimmer mit oder ohne Cabinet
ſofort an ruhigen Miether.
570) Heidelbergerſtraße in ſchönſter
Lage elegante Parterrewohnung von
5 Zimmern nebſt 1 graden und 2 ſchrä=
gen
Zimmern in der Manſarde u. Zubehör
per 1. April an eine ruhige Familie zu
werm durch P. Thüringer, Schulſtr. 5.
576) Heidelbergerftr. 68 der zweite
Stock: 4 Zimmer mit Zubehör, gleich be=
Zziehbar, zu vermiethen. Näheres Forſt=
meiſterſtraße
10.
720) Louiſenplatz 4 eine Wohnu3
von 3 Zimmern, Küche und Zubehör
gleich beziehbar zu vermiethen.
722) Marienplatz.
Eine Wohnung, 6 Zimmer, für
Mr. 620 per Frühjahr. Zu er
ragen Neckarſtraße 28.
741) Heidelbergerſtraße 75, Hoch=
varterre
von 4 Zimmern, nebſt 1 graden
und 2 ſchrägen in der Manſarde, mit
nöthigem Zubehör per 1. April zu ver=
miethen
. Näh. Beletage und bei Hrn. Alter.
742) Karlsſtr. 12 an ruhige Miether
m Vorderhaus die Manſarde, 2 gerade
und 2 ſchräge Zimmer nebſt Küche und
ullem Zubehör, im Seitenbau eine freund=
kiche
Wohnung, 2 Zimmer nebſt Küch=
nd
Zubehör, beide per Anfang April.

857) Ecke der Wilhelms= und
Carlsſtraße 93 iſt der mittlere
Stock, neu hergerichtet, enthaltend
5 ſchöne Zimmer mit Zubehör, ſo=
fort
zu beziehen.
859) Victortaſtraße 44 eine Woh.
nung von 5 Zimmern nebſt allen Be=
quiemlichkeiten
zu verm. Nüheres 3. St.

180

000006

970) Rheinſtraße 22, 2.
Stock, vollſtändig neu und
eleg. ausgeſtattete Wohnung
von 7 Zimmern mit Veranda
und nothigem Zubehör als= 8
. bald beziehbar zu vermiethen.
Nähere Auskunft im Hauſe
8 Beletage und, bei Herrn
3 B. L. Trier, Ludwigsſtraße.
goeeoooooooooooeeooeoooooe

Nr. 31
862) Kiesftr. 93 eine kl. Wohnung,
2 Zimmer, Küche mit allem Zubehör, per
15. April beziehbar.
901) Rheinſtraße 8 eine freundliche
Wohnung, 4 Zimmer und Cabinette, drei
Stiegen, mit allem Zubehör. Zu erfrg.
H. Maurer.
im Vorderhaus.
972) Karlsſtraße 39 Beletage mit
5 Zimmern und allen Bequemlichkeiten.
982) Beſſungerſtraße 15, zunächſ
dem Bahnhof, die Beletage, 5 Zimmer,
Speiſekammer, Magdkammer, Bodenraum
Waſſerleitung, Cloſett und ſonſtige Be
quemlichkeiten an eine ruhige Familie zu
vermiethen. Nüheres parterre daſelbſt.
983) Wienerſtraße 72, Parterre,
beſtehend aus 5 Zimmern, Gartenantheil
ꝛc. per April zu vermiethen. Näheres
Neckarſtraße 18, 1. Etage.
991) Schulſtraße 6 2-3 neu herge=
richtete
unmöblirte Zimmer zu vermiethen.
1001) Roßdorferſtr. 53 ein freund=
liches
Zimmer mit Cabinet an eine Dame
oder einen Herrn zu vermiethen.
1102) Kranichſteinerſtraße iſt ein
ſchönes Wohnhaus zu verm.: Parterre=
Räume 8 Zimmer, Beletage 8 Zimmer.
Beide Wohnungen können auf Wunſch ein=
zeln
und im Ganzen vermiethet werden.
Am Wohnhaus iſt ein großer Garten
(1500 Meter) nebſt Gartenhaus gelegen,
welcher den Miethern beigegeben wird. Zu
erfr. 5217 Uhr Nm. Bleichſtr. 39, 1. St.
1143) Ecke der Grafen= und Wie=
ſenſtraße
11 iſt der 3. Stock von 6 Zim=
mern
mit allen Bequemlichk. an ruhige
Leute zu vermiethen.
coooooooooooooeooooooooooooe

1231) In meinem neuerbauten
8
Wohnhauſe Liebigſtraße 27, iſt =
Beletage und Manſarde per ſofort C
8 zu vermiethen.
8 P. Simmermacher, Maurermſtr. F

o00eoooooooooooooooooooooooe
1235) Karlsſtraße 54 eine Wohnung.
4 Zimmer, Küche nebſt Zubehör zu verm.
1243) Gervinusſtraße 6l Beletage
5 Zimmer mit allem Zubehör, Mitbe=
nutzung
des Vorgartens ꝛc., wegen Abreiſe
des ſeitherigen Bewohners vom 1. März
ab an ruhige Familie zu vermiethen.
1246) Herdwegſtr. 37 die Parterre=
wohnung
mit 5 Zimmern u. allem Zubeh.
1382) Waldſtraße 25 parterre, 2
Zimmer mit Glasabſchluß, Küche und
Zubehör zu vermiethen.
E
Wuurzaii
1384) Carlsſtr. 95 die Hoch=
parterre
=Wohnung, 5 ſchöne Zimmer
mit Zubehör, ſofort zu vermiethen.

1385) Kiesſtr. 50 Manſarde, be=
ſtehend
aus 3 Zim. u. Küche, p. 1. Mai.
1386) Blumenſtraße 6, 3. Stock,
5 Zimmer mit allem Zubehör per April.
Auf Wunſch kann ein Manſardenzimmer
mitvermiethet werden.
Guſtav Heß.
1387) Schulſtraße 14 iſt der dritte
Stock per 1. Mar zu vermiethen.

397
1433) Bleichſtraße 15 zwei ſchöne
geräumige Zimmer, 1 Stiege hoch, im
Vorderhaus per 1. April.
1434) Teichhausſtr. 2 eine Man=
ſarde
, 3 Zimmer und Zubehör, zu verm.
und bald beziehbar.
1516) Promenadeſtraße 16 die
Mauſarde, 2 Zimmer, Kabinet, Küche,
an einen ruhigen Miether zu vermiethen.
6

Eine ſehr ſchöne Wohnung
im 2. Stock, beſtehend aus 3 Zim=
A mern nebſt allem Zubehör, ſofort
4 an eine ruhige Familie zu verm.
Lederhandlung Joseph
am Löwenbrunnen. (1517
W,
Auun
Etnazuur
1524) Roßdorferſtr. 13 der untere
Stock, 5 Zimmer mit allem Zubehör, An=
angs
Mar zu vermiethen.
Wu
1635) Carlsſtr. 34 die Parterre=
Wohnung, 5-6 Zimmer m. Zubeh.
zu verm. und alsbald zu beziehen.
46

Wri"
1636) Heinheimerſtr. 23 eine kleine
Wohnung zu vermiethen.
1643) Mühlſtraße 26 parterre,
6 Zimmer mit Zubehör, Gartenantheil,
zu 540 Mk. vom 15. Mai ab vacant.

Aa

En

1. Hg.

H.

12306) Ecke der Cliſabethen=u. Wil=
helmin
enſtr. 17 Laden ſofort zu verm.
oooooooeoooooooeooooooo000d
8 186) Ernſt=Ludwigsſtraße 11 ein 8
9 Laden mit oder ohne Magazin zu 8
0 vermiethen.

Loooooooooooooooooaonooooooo
455) Ein ſchöner=Laden
nebſt Wohnung billig zu vermiethen.
Näheres Expedition.
mit angrenzendem Zimmer
Shadon in ſeiner Lage, für ein
Blumengeſchäft ꝛc. ſehr geeignet, zu ver=
miethen
. Näheres in der Exped. d. Bl.

1248) Ecke der Ludwigs= und
Kirchſtraße ein großer Laden nebſt
Wohnung per 1. Juli zu vermiethen.
Zu erfragen Ludwigsſtraße 2 im
Kleidergeſchäft bei Ernſt Krauſe.

Wegen

[1543

bosendttsalllga00
werden die ſeither von der Firma
Georg Liebig Sohn, Rheinſtraße
Nr. 28, innegehabten Geſchäfts=
lokalitäten
im Ganzen oder ge=
theilt
bis 1. April a. c. vermiethet.
1637) Neckarſtraße 17 ein ſchöner
Stall (3 Stände), Bedientenſtube, Sattel=
kammer
und Heuboden zu vermiethen.

[ ][  ][ ]

398
6
L.ödem.
In feinſter Geſchäftslage ſind ſchöne,
neue, für beſſere Geſchäfte ſich eignende
Läden per Juli zu vermiethen. Offerten
E. R. Il an die Expedition erbeten.

Arx

14110) Mathildenplatz 3 ein gut m. Z.
312) Mühlſtraße 28 eine Schlafſtelle.
458) Hermannsſtr. 9 möbl. Wohn=
und Schlafzimmer zu verm.
365) Kiesſtraße 41 B., ein
möblirtes Zimmer.
997) Beſſungerftr. 19 einfach möbl.
Zimmer ſogleich zu beziehen.
1258) Schuchardpaſſage 6, 1. Etage,
ein bis 2 ſchön möbl. Zimmner.
1389) Eliſabethenſtr. 46, Htb., Ausſ.
a. d. Straße ein möbl. Zimmer zu verm.
392) Lauteſchlügerfltr. 22 ein ſchön
möbl. Part.=Zim. nach d. Str. z. 1. März.
1393) Grafenſtr. 24 parterre ein
hübſch möbl. Zimmer zu verm.
1395) Wilhelminenplatz zwei möbl.
Zimmer. Näheres Exped.
1437) Ludwigsplatz 4, 2. St., hübſch
möbl. Zimmer. Preis 16 M. monatl.
1534) Grafenſtraße 26 ein mobl.
Zimmer zu vermiethen.
1535) Mühlſtr. 28 ein Zimm. z. verm.
1537) Carlsſtr. 64 ein gut möbl.
Zimmer an einen ſolid. Herrn Ende Febr
1638) Frankfurterſtr. 7 iſt ein frdl.
möblirtes Zimmer gleich zu beziehen.
1639) Bei Wittwe Wiener Georgen=
ſtraße
13 iſt ein auch zwei hübſch möbl.
Zimmer zu vermiethen.

Grosse

Hauptgewinne in Gold.
1. 20000 hark
2. 10OOO Lark
3. 5000 Hark
RaaT
ohne Abaug auszahlbar,
ausserdem noch
302 Gevinne F. 25000 h.
L.ooce H. 2.10 empfehlen
L. F. Chnacker, Expedition des
Tagblatts, Carl Diohm & Co. u.
alle durch Placate kenntl. Ver-
Kaufsstellen.
1004

Nr. 31
Husthi-Vereim.
Zur Jeier des fünfzigzährigen Zubikäums
Herrn Hofmuſikdirectors C. A. Hangold
als Dirigenten des Vereins,
A GömUuh
im Winter 1888-89 (57. Vereinsjahr),
unter Leitung des Herrn Hofmuſikdirectors G. A. Hangokd,
und unter gütiger Mitwirkung der Concertſängerinnen Fraulein
Johanna Welcker aus Brüſſel und Fräulein Frida Eim-
mer
aus Frankfurt a. M., des Herrn Concertſängers Marl
Diexel aus Tübingen, des Herrn Kammerſängers Eduard
Fessler von hier, ſowie der Grossherzoglichen
Hofmusik.
Montag den 18. Februar 1889
Em Saalbau.

Anfang 3 Uhr. Ende gegen halb 10 Uhr.
Zum erſten Male aufgeführt:

Indiſche Sage, nach Luise von Plöanlos, für Soloſtimmen, Chor
und Orcheſter,
componirt von
C. A. Mangold.

Die Abgabe von Tageskarten und Programmen findet in den Buch= und
Muſikalienhandlungen der Herren Bergſtrüßer und Thies,
am Concerttage ſelbſt
nur bis 4½ Uhr Abends - ſowie im Saalbau Abends an der Kaſſe von 6 Uhr
an ſtatt.
Die Preiſe der Tageskarten ſind:
1) für die nummerirten Plätze im Saal, auf
den Eſtraden und in den Logen.
3 Mk. 50 Pfg.
2) für die nicht nummerirten Plätze im Saal 2 50
3) für die nicht nummerirten Plätze in den
Logen (2. und 3. Reihe)
2

4) für den Vorſaal
1
5) Schüler des Gymnaſiums und des Riealaymnaſiums, Schüler=
innen
der Victoriaſchule, des Hofmänniſchen Inſtituts und
des Inſtituts Kirſchbaum können Schülerbillets (Vorſaal und
Gallerie 3. und 4. Reihe) zum Preiſe von 50 Pfg. bei den
Schuldienern der betr. Schulen erhalten.
Beſondere Sperrſitze in den vorderen Sitzreihen werden an den genannten
Verkaufsſtellen auf Wunſch zum Preiſe von 5 Mark abgegeben.
Zu der Sonntag den 17. Februar, Morgens 10 Uhr, ſtattfindenden
Hauptprobe werden in den genannten Buch= und Muſikalienhandlungen, ſowie an
der Kaſſe Eintrittskarten zu Mark 1 ausgegeben. Ohne eine ſolche Karte iſt, außer
den Mitwirkenden, der Eintritt Niemandem geſtattet.
Nach dem Conert findet im Saalbau ein Feſtmahl zu Ehrin des= Jubilars
ſtatt. Liſten zur Einzeichnung hierfür (Preis des Gedeckes Mk. 2.50) ſind bei dem
Reſtaurateur des Saalbaus, Herrn Etſcheid, ſowie in den Buch= und Muſikalien=
Handlungen der Herren Bergſträßer und Thies aufgelegt. Die Einzeichnungen
können ſpäteſtens bis zum Vormittag des 17. Februar erfolgen.
Der Vorstand. 11642

An
ſr 4
nach ſtl.
6hL

[ ][  ][ ]

Nr. 3.

399

W.Ausvorkaul
Gogsor huv=
Ell enorm billigen Preisen.
Theodor Deoker, ArnstJudwigsstr. 24

1644) Eine perfekte Reſtaurations=
Köchin mit guten Zeugniſſen ſucht ſofort
Stelle, dieſelbe geht auch in ein Privat=
haus
. Näheres durch Frau Katzenbach.
Alexanderſtraße 15.
1645) Eine tücht. Herrſchaftsköchin
kann ich den geehrten Herrſchaften em=
pfehlen
, ebenſo eine Reſtaurationsköchin.
Stellenbüreau Röſe, Schützenſtr. 14, part.
Eine geübte Friſeuſe
wünſcht noch einige Kunden. Näheres
Caplaneigaſſe 13.
(1553
1646) Müdchen vom Lande mit ſehr
guten Zeugniſſen ſuchen Stellen.- Frau
Neßling, Marktplatz 7.
1647) Eine unabh. Frau ſucht Mo=

Gesmeht
gegen hohes Salair
tüchtige erſte Arbeiterin =
Putz. Mehrere tüchtige zweite
Arbeiterinnen, zwei tüchtige
Verkäuferinnen.
H. Hirschland & Co.
Mannheim. (1406

14646) Für ein hieſiges Eiſenwaa=
rengeſchäft
wird für ſofort oder auf
Oſtern ein Lehrling geſucht. Nähere vorstehorinnon und Vorstsher von
zu erfragen bei der Expeditton.

Loeſeuns'k
ächtes Hal-HIadl

Peustomate,
Privat- und andoron Lehranstalton
erhalten ihre Publikationen in allen
gewünschten Leitungen und Leit
schriften am zuockmässigston, 8or9 und billigston ausgeführt,
durch die
älteste Annoncen-Evodition
Haasenatein EVogler,
Frankkurt a. Main.
und
ataloge und Rosten-Anschläge auf
Malz-Extract-Sonbons
Wunsch gratis und franco.
sind keine Geheimmittel, sondern
vollkomen reelle, seit 20 Jahren be-
Vertreten in Darmatadt durch
währte, d. Magen wohlbekömliche
Adalbert Pfeiſfer.
[1653,
Rtugtenmitkek.
Zitherunterricht
14
wird gründlich ertheilt.
Ee
Gefl. Offerten unter E. D. an die
Ausserst wirksam u. Schleimlssend.
bei Alt u. Jung beliebt.-In allen
Expedition ds. Blattes.
[1654
Apotheken zu haben.
Bonbons 20 u. 40 Pf. Extract 90 Pf. H
Man verlange stets nLoeflund'sc. 4
Pruslloldanden
u. Bluthuſt. gibt ein geheilt. Bruſtkranker
Vehrere eleg. Damen=Maskenanzüge
Auskunft über ſichere Heilung.
(1655
Debillig zu verlethen Eliſabethenſtr. 64. F. Funke, Berlin, Friedrichſtraße 217.

Ein eleganter Damen=Maskenanzug
C= und ein Domino zu verleihen.
Carlsſtraße 54.
[1105

1648) Ein Herrſchaftsdiener nach
Frankfurt geſucht. Stellenbüreau Röſe,
Schützenſtraße Nr. 14, parterre.
1649) Ein tüchtiger, fleißiger und
gewiſſenhafter
Fouruirsahnihier
Her ſelbſtſtändig arbeiten kann, geſucht.
Offerten sub G. & H. 2 bef. die
Expedition d. Bl.
[1656
1408) In einem hieſigen Handlungs=
hauſe
iſt für einen mit der Berechtigung
zum Einjährig=Freiwilligen=Dienſte ver=
ehenen
jungen Mann Lehrſtelle auf
Oſtern zu beſetzen. Reflektanten wollen
hre Adreſſe bei der Expedition d. Bl.
mnter J. R. 10 niederlegen.

der Export.de far
Deutschen Cgnze Auuxt.
bei gloleher Güte bedenteud dillgo
Als Luuzduieeher.
Vebarell in Tiescha varut.
Aen vorlape zw zi Eanr.
Eaa Iak ruGLrit.

Ein Hühnerhaus 1651
mit oder ohne Drahtumzäunung wird zu
kaufen geſucht. Ernſt=Ludwigsſtr. 14.
Ei5 Wottaushüoh
entflogen. Gegen Belohnung abzugeben
Dieburgerſtraße 10.
[1662
bino gebrauchte Glastüro
und ein gebrauchter Gasarm für Erker=
beleuchtung
zu kaufen geſucht.
Theodor Stemmer,
Eliſabethenſtraße. (1640

Emser Pastillen
aus don im Emser Wasser enthaltenen mi=
neralischen
Salzen, welche diesem seine
Heilkraft geben, unter Leitung der Admini-
gtration
der KönigWilhelms-Pelsenquellen
bereitet, von bewährter Wirkung gegen die
Leiden der Respirations- und Verdauungs-
Organe. Dieselben sind in plombirten
Schachteln mit Controle Streifen vorräthig
in den meisten Apotheken und Mineral
nager Handungen in ganz Dentschland.
Vorräthig in DAndsrabk bei,
Friedr. Schaofor, en-gros &amp en- détail,
sowie in sämmtlichen Apothokon.
In Reinheim bei Apotheker Jul.
Seriha.
[1656

ſine ſchwarz, gelb und weißgefleckte
E=Katze hat ſich verlaufen. Dem Wie=
derhringer
eine Belohnung Hochſtraße 32.
Aepbe
ArsianAsoh.
Junger Mann, mehrere Jahre in
Italien geweſen, ertheilt gründlichen Un=
terricht
in dieſer Sprache. Gefl. Offert.
unter fl. 8t. an die Exped. d. B. (1641

[ ][  ][ ]

Nr. 3

Mönatsversammlung der
Mitglieder
Freitag den 15. Febr. 1889,
Abends 8½ Uhr,
im oberen Saal der Reſtauration/
yäur Poote.
Tagesordnung: 1) Mittheilungen.
2) Gratis=Verlooſung einiger dem Verein
gewidmeter Bilder.
Zu zahlreicher Betheiligung laden wir
unſere Mitglieder hierdurch ein. (1658
Der Vorstand.
Freunde des Vereins ſind willkommen.

2 unmöhl.

Iimmor

für einen einzelnen Herrn in guter
Lage zu miethen geſucht.
Offerten an Joſeph Trier,
25 Wilhelminenſtraße.
[1562

Anzrigen
jeder Art für alle illuſtr. u. polit. Zei=
tungen
ꝛc. der Welt beſorgt prompt u.
unter bekannt coulant. Bedingungen die
Central=Annoncen=Expedition von G. L.
Daube & Co. in Durmstadt,
Grafenſtraße 30.
[725

G Von Tauſenden em=
pfohlen
. Das Depot des ächt
rheiniſchen Trauben=Bruſt=Honigs
von W. H. Zickenheimer in Mainz.
dem gerichtlich anerkannten Erfinder,
befindet ſich in Darmſtadt bei:
M. W. Praſſel, Rheinſtraße 16,
G0. Liebig Sohn, Gr. Hoflieferant,
Rheinſtr. 28. A. Fiſcher, gr. Ochſen=
gaſſe
14, Emanuel Fuld, Kirchſtraße,
Carl Watzinger, Wilhelminenſtr. I1,
Friedrich Schaefer, Droquen= und
Chemikalienhandlung, Georg Liebig
m Co., Louiſenſtr. 10, Moriz Landau,
1651
Mathildenplatz 1.
Beasungen: Ang. Marburg.

Hofmöbelfabrikant,

an der Kathol.
25 Wilhelminenstrasse 25.
Kirche.

an der kathol.
Kirche.

Neu ausgeſtellt

12 complete Spolsozimmer
10 complete Seblaſzimmer
10 complete Salons
4 complete Herrenzimmer

in prachtvoller Auswahl
zu außerordentlich
billigen Preiſen.

90000000.

Einzige hieſige Aiederlage der Mobrlfuhrihute
von Gebrüder Weber in Stuttgart.

Koſtenvoranſchläge gratis.
Fransport nach Auswärts unter Garantie.

[ ][  ][ ]

Nr. 31

Latholikenuerein.
Sonntag den 17. Februar 1889, Abends 7½ Uhr:
Ordentliche General-Versammlung
[1660
Der Vorſtand.

Pereiuigte Geſellſchaft.
Samstag den 16. Februar 1889, Abends 8 Uhr:

in den oberen Gesallschaflsräumen.
Das Lokal wird um 7 Uhr geöffnet.
Darmſtadt, den 3. Februar 1889.
Der Ausſchuß der Vereinigten Geſellſchaft.
5
wetſchenmuß
H
in vorzuglicher Güatttat
friſch eingetroffen.

1409

3æ Lano
Mathildenplatz 1.

8
(1661

42
zum Damen=Friſiren
empfehle mich und mache auf meine ſehr günſtig geſtellten Preiſe aufmerkſam:
Für eine Friſur im Hauſe der Damen.
1 Mk. 50 Pfg.
eine Puderfriſur
2
eine Friſur in meinem Damen=Salon.

Abonnement im Damen=Friſiren:
12 Karten, 6 Monate gültig, im Hauſe der Damen
16

in meinem Damenſalon

6 3

6
12

6
3
Tägliches Friſiren im Hauſe der Dämen, per Monat
in meinem Damenſalon

Einmal Kopfwaſchen im Hauſe der Damen
in meinem Damenſalon

Kopf= und Haarwaſchen (Champoniren), wobei das
Haar auf dem Goldhorn'ſchen Apparat, der ſich
unter allen Syſtemen als der Vorzüglichſte be=
währt
, binnen einiger Minuten vollſtändig ge=
trocknet
wird

8
10
5
8
5

50

50
50
50

Gg. Vrz. Frank, Hoffriſeur,
Eliſabethenſtraße 9.
[1136

Hin Schneider empfiehlt ſich zum Aus=
E beſſern u Reinigen von Kleidern
üin und außer dem Hauſe. Zu erfr. große
Caplaneigaſſe 7 u. Langgaſſe 4. (327

Ein Philologe ertheilt
sprachliche Hachhillestunden.
Näheres bei der Expedition. (413

401
Prbeiter können Koſt und Wohnung
14 erhalten. Näheres große Ochſengaſſe
Nr. 9 im Laden.
[1024
ſodlonket dor armon Vögloin
im Schnoo!
Waiſenhaus=Nachrichten.
Im Monat Januar ſind eingegangen:
A. Legate: Der Landwirt Konrad Hirſch
Witwe von Darmſtadt, eingezahlt durch Nach=
laßverwalter
Hrch. Scharmann daſ. 25 M.
b. Geſchenke: Nichts.
c. Aus dem Opferſtock vor dem Waiſenhaus.:
33 M. 87 Pf. teilweiſe mit folgenden In=
ſchriften
: 1) Meinem Verſprechen eingedenk
den a. W. 5 M. M. Sch. 2) Den a. W. die
ſchon längſt verſprochenen 5 M. M. Sch. 3)
1 M. den a. W. verſprochen am 16. Januar
1889. K. Sch. 4) Dieſer Findling (1 M.) mit
Genehmigung der Polizei, den a. W. geſchenkt
von einem Quintaner des Gymnaſiums. 5)
Den a. W. verſprochen 2 M. 6) Den a. W.
pro Januar 18892 M. 7 Erlös vom Ramſch=
ſpiel
am Sylveſterabend J. R. 25 Pf. 8)Ich
danke Gott, daß er mir meine Geſundheit
wiedergegeben hat 20 Pf. 9) Den a. W.
50 Pf. Neujahr 1889. 10) Den a. W. das
Verſprochene C. H. 50 Pf. 11) Aus Dank=
barkeit
wegen eines frohen Familienereigniſſes ꝛc.
Ungenannt 2 M. 10 Pf. 12) Für die W. von
C. L. K. 2 M., als Beitrag für eine nicht
gegebene Blumenſpende. Darmſtadt 5. I. 89.
13) Den a. W. 1 M., daß ſie Gott bitten um
Erfüllung eines Wunſches. 14) Den a. W.
verſprochen 2 M. W. H. 1889. 15) Aus dem
Klingelbeutel der Beſſunger Kirche 27.fl. 89
90 Pf.
Darmſtadt, den 2. Februar 1889.
Großherzogliche Landeswaiſenkaſſe:
Langsdorf, Rechnungsrat.
Minbeſr-m
ſEvangeliſche Gemeinde Beſſungen.
(Januar 1889).
Getaufte.
1. Jan.: dem Schreinermeiſter Karl Stier
S. Fried. Johann, geb. 5. Dezember 1888.
6. Jan.: ein unehel. S. Karl Auguſt, geb.
21. Sept. 1888. 20. Jan.: dem Schuhmacher
Jakob Baierl S. Karl Jakob, geb. 1. Jan.
Eod.: dem Schloſſer Heinrich Pauli S. Georg
Heinrich, geb. 12. Dez. 1888. 24. Jan.: dem
Großh. Kammerdiener Georg Schön S.
Richard, geb. 4. Dez. 1888. 27. Jan.: dem
Maurer Valentin Wittmann L. Kath., geb.
23. Dez. 1888.
Getraute.
6. Jan.: der Weißbinder Friedrich Wilh.
Beſt und Anna Marg. Schäfer. 12. Jan.:
der Weißbinder Heinr. Lud. Erbes und Wil=
helmine
Fey. 20. Jan.: der Schriftſetzer Joh.
Lotter und Karoline Chriſt. Eliſ. Geyer.
Beerdigte.
5. Jan.: Chriſtine Seibert. T. des Hand=
arbeiters
Juſtus Seibert, 14 J., ſtarb 2. Jan.
11. Jan.: Wilh. Seipel, geb. Leisler, Ehefrau
des Handelsmanns Konrad Seipel, 58 J.
ſtarb 8. Jan. 12. Jan.: Marg. Wittmann,
geb. Wiener, Wittwe des Maurers Adam,
Wittmann, 41 J., ſtarb 9. Jan. 18. Jan.:
Louſe Karoline Chriſtine Philippine von
Grolman, L. des verſt. Franz Chriſtian
Wilh. von Grolman, 72 J., ſtarb 15. Jan.
19. Jan.: Kath. Kufer, T. des verſt. Philipp
Jakob Kufer zu König i. O., 59 J., ſtarb
16. Jan. 25. Jan.: Kath. von Gall, geb.
Breitwieſer, Wittwe des verſt. Kammerherrn
Frhr. von Gall, 69 J., ſtarb 22. Jan. 26. Jan.
Friedrich Bennighof, Beſitzer der Mohren=
Apotheke zu Mannheim, 30 J., ſtarb zu Mann=
heim
23. Jan.
59

[ ][  ][ ]

Nr.
463
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Kaiſer hat. um den in den Werkſtätten
der Staatseiſenbahnverwaltung beſchäftigten Lehrlingen, welche ſich
durch beſonderen Fleiß und tüchtige Leiſtung bei guter Führung
auszeichnen, ein Zeugnis der öffentlichen Anerkennung zu Teil wer=
den
zu laſſen, den Miniſter der öffentlichen Arbeiten ermächtigt, in
geeigneten Fällen Preiſe in Form ſilberner und kupferner Medaillen
zu verleihen.
Die übliche ſonntägliche Fürbitte für die glückliche Entbindung
der Prinzeſſin Heinrich iſt bereits am Sonntag in mehreren Kirchen Ber=
lins
und Potsdams in das allgemeine Kirchengebet aufgenommen
worden.
Die Einbringung des Nachtragsetats für das Reichsheer ( Ar=
tillerie
) dürfte in nächſter Zeit beim Bundesrat erfolgen. Nach der
Kreuzzeitung! wird die bezügliche Summe zwiſchen 11 und 12
Millionen betragen.
Dem Bundesrat iſt der Seitens des Reichs=Verſicherungsamts
dem Reichskanzler alljährlich einzureichende Geſchäftsbericht für
das Jahr 1888 zur Kenntnisnahme zugegangen. Nach dem Bericht
hat danach das Reichs=Verſicherungsamt im Berichtsjahre 245
Rekurſe zu bearbeiten gehabt, wovon 1613 neu eingelegt, die übrigen
aus den Vorjahren mitübernommen waren. Von den Verſicherten
waren hierunter 1773. von den Genoſſenſchaften 525 und von bei=
den
Teilen zugleich 45 Rekurſe eingelegt. Erledigt wurden 1744.
Die Rechtſprechung der Schiedsgerichte hat wiederum eine erhebliche
Erweiterung erfahren. Im Berichtsjahre ſind zu den beſtehenden
Schiedsgerichten der gewerblichen Berufsgenoſſenſchaften diejenigen
der landwirtſchaftlichen hinzugetreten, ſo daß insgeſammt 1120
Schiedsgerichte exiſtierten, bei denen 8371 Berufungen eingeleat
wurden, die relative Häufigkeit der Rekurſe im Vergleich zu den
früheren Jahren iſt indeſſen zurückgegangen.
Im Berichtsjahre
ſind 64 gewerbliche Berufsgenoſſenſchaften, 22 landwirtſchaftliche
und 139 Reichs=Ausführungsbehörden für die Unfallverſicherung
thätig geweſen. 41 Millionen Betriebe mit rund 10 Millionen
Verſonen waren gegen Unfall verſichert. Zur Entſchädigung ge=
langten
20666 Unfälle, von denen nach einer vorläufigen Ermitte=
lung
3580 den Tod, 2750 eine dauernde völlige, 10 470 eine dauernde
teilweiſe und 3866 eine vorübergehende Erwerbsunfähigkeit zur Folge
hatten. Die im Jahre 1888 verausgabten Entſchädigungen betrugen
nach vorläufiger Feſtſetzung 9597962 M. gegen 5932930 M. in
1887 und 1915366 M. in 1886.
Die Nordd. Allg. Z.u konſtatiert, daß bei den bedauerlichen
Straßenunruhen in Rom politiſche Gelegenheitsmacher ihre Hand
im Spiele hatten. In ihrem gleichzeitigen Hinweiſe auf die zur
Subſkription gelangende italieniſche Staatseiſenbahnanleihe betont
ſie, daß in der Reihe der zur Vermittlung dieſer Anleihe gewählten
Plätze Paris fehlt.
Der Entmündigungsantrag gegen Geffcken, den bekanntlich der
Sohn desſelben geſtellt hat, iſt zurückgezogen und das Verfahren in
dieſer Sache eingeſtellt worden.
Heſterreich=Angarn. Das Kaiſerpaar wurde bei ſeiner am 11.
Februar erfolgten Ankunft in Peſt mit geräuſchloſer, aber tief=
inniger
Huldigung empfangen. Die vor dem Bahnhof angeſam=
melten
Studenten brachen in brauſende Elienrufe aus. Der Kaiſer
fuhr in offener Equipage mit ſeinem Generaladjutanten durch die
menſchenbeſäeten Straßen. Fenſter und Balkons waren dicht be=
ſetzt
und die überwiegend kopfentblößte Menge begrüßte ſtumm
den Kaiſer. Tisza, im letzten Wagen ſitzend, wurde teils mit Eljen=
teils
Abzugrufen begrüßt. Am Bahnhof wurde das Kaiſerpaar
vom geſamten Miniſterium, den Mitaliedern beider Parlameats=
häuſer
, zahlreichen Vertretern der Ariſtokratie, des Klerus, ſowie
der Stadt= und Komitats=Behörden empfangen. Die Majeſtäten
reichten Tisza die Hand.
Der Politiſchen Korreſpondenz' zufolge begibt ſich Kalnoky
dieſer Tage auf einige Zeit an das Hoflager in Peſt.
Die Preſſer meldet: Der Miniſter für die Landesverteidigung
benachrichtigte die politiſchen Behörden, daß die Hauptgeſtellung
der Rekruten für das Jahr 1889 möglichſt auf Grund des neuen
Wehrgeſetzes ſtattfinden ſolle. Da jedoch die verfaſſungsmüßige
Genehmigung des Geſetzes noch ausſtehend ſei, ſo würden die ge=
ſetzmäßigen
Vorarbeiten auf Grund des bisherigen Geſetzes durch=
geführt
.
Jranſtreich. Bei der Beratung des Geſetzentwurfs wegen
Wiedereinführung der Bezirkswahlen wurde die Dringlichkeit mit
283 gegen 274 Stimmen angenommen. - Boulanger wohnte der
Sitzung bei. Floquet erklärte, daß er Anhänger des Liſtenwahl=
ſyſtems
war und gebe er den demſelben gewährten Vorzug auf, um
der Stimmung und den Intereſſen des Landes, welches eine große
Bewegung zu Gunſten des Bezirkswahlſyſtems hervorgerufen,
Rechnung zu tragen. Uebrigens befinde man ſich auch einer Kon=
piration
der verbündeten Parteien gegenüber; man müſſe dieſer
Wahlverſchwörung entgegenwirken, bis die Macht des Geſetzes die
ungeſetzliche Verſchwörung verhindere. (Beifall im Centrum und
der Linken.) Die Generaldebatte wurde hierauf geſchloſſen. Die
Kammer beſchloß ſodann mit 290 gegen 266 Stimmen die Beratung

31
der einzelnen Artikel der Vorlage. In der hierauf folgenden
Spezialdebatte nahm die Kammer alle einzelnen Artikel der Vor=
lage
an. Bei der von der Rechten beantragten namentlichen Ab=
ſtimmung
über das ganze Geſetz, wurde dasſelbe mit 268 gegen
222 Stimmen angenommen.
Itaſien. Der Quäſtor Roms wurde ſeiner Stellung enthoben
und durch den Quäſtor von Mailand erſetzt.
Rußland. Der Kaiſer hat zur Vermählung des Großfürſten
Michael Michailowitſch mit der Tochter des Grafen Jgnatieff die
anfänglich verſagte Einwilligung erteilt.
Einem Erlaß des Kurators des Dorpater Lehrbezirks. Kapuſtin,
zufolge, werden alle Lehrer an ſtädtiſchen Elementarſchulen, welche
nicht im Stande ſind, in ruſſiſcher Sprache zu unterrichten, im
Auguſt entlaſſen. Alle Gymnaſiallehrer, welche das Ruſſiſche nicht
mehr zu erlernen fähig ſind, dürfen nur noch 10 Stunden wöchent=
lich
unterrichten. Ferner iſt die Schließung der deutſchen Privat=
adelsſchule
in Griwa (Kurland) angeordnet.
Vereinigte Staaten. Die Depeſche des Reichskanzlers Fürſten
Bismarck, in welcher die Erneuerung der Konferenz über die
Samoa=Angelegenheit in Berlin vorgeſchlagen wird, enthält auch
die Mitteilung. daß eine ähnliche Einladung an England ergangen
ſei. Ferner wird die Vorausſetzung, Deutſchland werde ſich nicht
mit einer neutralen Stellung auf den Samoa=Inſeln begnügen, als
unbegründet bezeichnet. Deutſchland wünſche lediglich einen Zuſtand
zu ſchaffen, der die dauernde Sicherheit biete, dem Blutvergießen
und den Enthauptungen ein Ende zu bereiten und die Handels=
intereſſen
der drei Vertragsmächte auf Samoa vor neuen Störungen
zu bewahren.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 13. Februar.
- Wie der 7D. 8tg. aus Petersburg gemeldet wird, beſuchten
Se. Königl. Hoheit der Großherzog mit Sr. Königl. Hoheit dem
Erbgroßherzog und Ihrer Großh. Hoheit der Prinzeſſin Alix am
10. Februar den großen Hofball und verweilten bis 3 Uhr morgens
auf demſelben.
Ernennung. Se. Majeſtät der Kaiſer haben den Großh.
Geheimen Obermedizinalrat Dr. Pfeiffer zu Darmſtadt und den
ordentlichen Profeſſor an der Univerſität Gießen Dr. Gaffky auf
die Jahre 1889, 1890 und 1891 zu außerordentlichen Mitgliedern
des kaiſerlichen Reichsgeſundheitsamts ernannt.
Stadtverordneteu=Verſammlung Donnerstag den 14. Februar,
nachmittags präzis 3 Uhr, und wenn nötig Fortſetzung am folgenden
Tag um dieſelbe Zeit. Tagesordnung: 1) Mitteilungen; 2) Er=
gänzungswahl
des katholiſchen Kirchenvorſtandes: 8) Wahl einer
Kommiſſion zur Verteilung des für Dienſtboten ꝛc. beſtimmten Be=
trags
des Ueberſchuſſes der Beſſunger Sparkaſſe.
1. Die am Samstag ſtattgehabte Hauptverſammlung des Kunſt=
vereins
für das Großherzogtum Heſſen war ziemlich zahlreich, auch
von außerhalb, beſucht. Herr Geh. Oberſteuerrat Hahn begrüßte
die Erſchienenen, worauf der Jahresbericht pro 1888 erſtattet wurde.
Die Anzahl der Mitglieder betrug 767, wovon auf Darmſtadt 294
mit 324 Anteilſcheinen entfallen. Die Geſamteinnahme betrug
He.
976159 M., die Ausgabe 828634 M. Die Rechnung über das zu
errichtende Kunſtausſtellungsgebäude verzeichnet an Einnahmen
16 76610 M., an Ausgaben 1755952 M. darunter Baukoſten mit
1596172 M., Koſten des Wettbewerbs mit 120970 M. ꝛc.; ſomit
hat eine Ueberzahlung von 793.42 M. ſtattgefunden. Da das Kapital=
vermögen
des Fonds bis auf den Betrag von 820685 M. aufge=
wandt
worden, ſo wird ſchon in nächſter Zeit für die Koſten des
Bauweſens der von der Stadt dem Vereine bewilligte Kredit in
Anſpruch genommen werden müſſen. Was die weiter auf der
Tagesordnung ſtehenden Punkte anlangt, ſo wurde zunächſt der
Ausſchuß ermächtigt den Austritt des hieſigen Vereins aus dem
Rheiniſchen Kunſtverein anzuzeigen. - Zu Poſ. 3. Beſtätigung der
Statutenänderung durch Se. Königl. Hoh. den Großherzog, den
Allerhöchſten Protektor des Vereins, wird vom Vorſitzenden mit=
geteilt
, daß Se. Königl. Hoh. bereitwillig ſeine Zuſtimmung zu den
Aenderungen erklärt und ihn ermächtigt habe, den Herren des
Mainzer Vereins ſeine beſondere Befriedigung über den Anſchluß
desſelben an den Landesverein auszudrücken.
Es wurde ferner
beſchloſſen in 1889 kein Vereinsblatt auszugeben. Bei der Dis=
kuſſion
hierüber bemerkt Herr Geh. Staatsrat Hallwachs, daß von
der Förderung der Kunſt in unſerem Lande nur dann etwas zu er=
warten
ſei, wenn es einmal dem Verein gelänge, zur Beſchaffung
von Kunſtwerken zu öffentlicher Beſtimmung einen namhaften Be=
trag
ausgeben zu können und dann in der betr. Stadt der Verein
zweifelsohne einen erheblichen Zuwachs an Mitgliedern erhalten
würde. Es folgte die Ergänzungswahl und wurden die austreten=
den
Mitglieder aus Darmſtadt wiedergewählt, für den von Offen=
bach
verzogenen Realſchuldirektor Dr. Schön wurde Herr Ludwig
Meyer, für den ausgeſchiedenen Frhrn. v. Gagern in Worms Herr
Fritz Dörr, ebenſo an Stelle des Kanzlers Dr. Gareis in Gießen
Herr Provinzialdirektor v. Gagern gewählt. In den Verwaltungs=
rat
kamen als Vertreter des Vereins zu Mainz auf Vorſchlag von

[ ][  ][ ]

dorten hin zur Wahl die Herren Geheimerat Küchler, Geh. Kom=
merzienrat
C. St. Michel, Oberbürgermeiſter Dr. Oechsner, Pro=
feſſor
Schlenger, Geiſtl. Rat Dr. Schneider und Direktor Dr. Velke.
Herr S. Hofmüller wird in dem am 15. d. Mts. im Wagner=
verein
zu Berlin ſtattfindenden Konzert zum Gedächtnis Richard
Wagners mitwirken. Zur Aufführung kommen Scenen aus dem
3. Akt von Parſifal; und aus dem 1. und 3. Akt von Meiſter=
ſingers
. Fräulein Finkelſtein veranſtaltet am 19. Februar in Berlin
ein Konzert unter Mitwirkung von Frl. Lucy Campbell (Cello).
- 3 procentige ſtaatsgarantierte italteniſche Eiſenbahn=Obligationen.
Nach dem geſtern veröffentlichten Proſpekte werden die jüngſt über=
nommenen
732700 Obligationen am Donnerstag den 14. d. M. zur
öffentlichen Subſkription aufgelegt, und zwar in Darmſtadt bei
der Bank für Handel und Induſtrie. Der Subſkriptions=
preis
iſt für Deutſchland auf 290 gleich 58 pCt. nebſt laufenden
Zinſen, zahlbar im Verhältnis von 8082½ M. für 100 Lire No=
minal
feſtgeſetzt, was bei der uſancegemäßen Umrechnung mit 80 M.
für 100 Lire einen Cours von 58.60 pCt. mit Stückzinſen ab. 1.
Januar bedeutet. Vorzeitiger Schluß und Zuteilung nnd dem Er=
meſſen
jeder Zeichnungsſtelle vorbehalten, ebenſo die Zuteilung von
Obligationen der einen oder der anderen Geſellſchaft. Die Ab=
nahme
von zugeteilten Beträgen (zunächſt in Berliner Interims=
ſcheinen
) unter Lire 10000 Nominal hat vom 25. Februar bis 11.
März zu geſchehen, von größeren Beträgen bis dahin ¹⁄, weitere
2⁄₈ bis 10. April, der Reſt bis 31. Mai. Die Obligationen ſind
den vorher emittierten vollſtändig gleich. Wir verweiſen im Uebrigen
ſauf den von uns bereits publizierten Proſpekt.
Viertes Konzert zum Beſten des Witwen= und Waiſenfonds
der Großh. Hofmnſik, unter Leitung des Herrn Hofkapellmeiſters W.
de Haan. Ein beſonderes Verhängnis ſcheint es zu wollen, daß
in der laufenden Saiſon dieſe Konzerte nicht ohne Aenderung des
Vrogramms ſtattfinden ſollen. War es im vorletzten Konzert die
Gängerin, welche nicht auftreten konnte, ſo war es diesmal die mit
großer Spannung erwartete Violinvirtuoſin Frl. Marie Soldat;
die durch den heftigen Schneefall ſeit einigen Tagen herbeigeführten
Verkehrsſtörungen machten es der Dame unmöglich, rechtzeitig hier
einzutreffen. Doch die Enttäuſchung der zahlreich Erſchienenen
wurde zu keiner Verſtimmung; denn kein Geringerer als Herr
Hugo Heermann aus Frankfurt hatte ſich bereit finden laſſen,
an Stelle von Frl. Soldat zu ſpielen. Wenn es auch ſchon längere
Zeit her iſt, daß der geſchätzte Künſtler ſich in einem Orcheſter=
Konzerte bei uns hören ließ, ſo iſt er deshalb doch nicht vergeſſen
worden. Dies bewies der freundliche Empfang, welchen ihm das
Publikum bereitete; und daß wir hier alle die großen Vorzüge
ſeines Spieles vollauf zu würdigen wiſſen, zeigte der ganz außer=
ordentlich
lebhafte Beifall für ſeine Leiſtungen. Herr Heermann
beherrſcht ſein Inſtrument ſo vollkommen, wie irgend einer unter
den Geigenkünſtlern. Bedauerten wir auch recht ſehr Frl. Soldat
nicht gehört zu haben, ſo waren wir doch ebenſo ſehr befriedigt
Herrn Heermann gehört zu haben. Vergeſſen wir aber über dem
unerwarteten und doch ſo willkommenen Gaſte nicht die vortreff=
lichen
Leiſtungen unſeres Orcheſters, das auch diesmal wieder unter
der Leitung ſeines hochbegabten Führers ſeiner Aufgabe vollkommen
gerecht wurde. Die Ouvertüre zu Fingalshöhle von F. Mendels=
ſohn
, Konzert für Violine und Orcheſter von Beethoven, Recitativ
und Adagio von L. Spohr, Sinfonie (C-dur) von Mozart, ſind
uns, wie alte liebgewordene Freunde, ſtets willkommen und üben
Uhren unvergänglichen Zauber auf uns aus. Eine ſeltene Gabe
war das Vorſpiel zu =Triſtan und Jſolder von R. Wagner, welches,
mit dem nötigen Schwung ausgeführt, einen tiefen Eindruck machte.
J. Die Kaſſen der Heſſiſchen Ludwigsbahn ſind angewieſen worden,
künftig nur noch die Privathanknoten der Bank für Süddeutſchland,
der Frankfurter Bank, der Badiſchen Bank und der Württembergiſchen
und Bayeriſchen Notenbank in Empfang zu nehmen.
Odenwald=Klub. Heute Mittwoch) abend 19 Uhr findet
Verſammlung der Sektion Darmſtadt im oberen Saale der alten
Poſt= ſtatt.
80. Der Schlittſchuh=Klub hat keine Mühe und Koſten geſcheut
bes ungeheueren Schneefalles Herr zu werden und ſeine Bahn
wieder in Stand zu ſetzen. Wahrſcheinlich wird dieſelbe heute
wieder eröffnet werden und zwar mit einem großen Militärkonzert
außer Abonnement. Die ganze Bahn iſt von mächtigen Schnee=
wällen
eingedämmt und gewährt einen eigentümlichen Anblick
Hoffentlich wird ein reichlicher Beſuch der Eisbahn es dem Klub
rrmöglichen auf die Koſten zu kommen.
G. Die hieſige Abteilung der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft wird
Dieſen Mittwoch, den 13. c., abends 8 Uhr, wieder einen Herren=
abend
für ihre Mitglieder - verbunden mit Vorſtandsſitzung - im
Mebenzimmer der Reſtauration Formhals abhalten.
Nach verſchiedenen Mitteilungen ſind die Verkehrsſtörungen
auf den Eiſenbahnen zum großen Teil wieder behoben und dürften
ſheute ziemlich alle Linien fahrbar ſein. Es ſind ſeitens der ver=
chiedenen
Bahnverwaltungen ganz außerordentliche Anſtrengungen
gur Hebung der Störungen gemacht worden.
Immobilien=Verkaufe. Das Hrn. Kohlenhändler Ga. Schneider
Oehoͤrige, Landwehrſtraße Nr. 36 belegene Grundſtück, ſowie das

Nr. 31
403
Bauterrain, Landwehrſtraße Nr. 38. der Firma J. Marx gehörend,
ſind durch Kauf in den Beſitz der Herren Maſchinenfabrikanten
Gebrüder Lutz übergegangen. Die Kaufſumme beträgt 40000 M.
und ſind beide Geſchäfte ohne Vermittler abgeſchloſſen worden.
Der evangeliſche Bund macht in den Rheinlanden, Dank der
rührigen Thätigkeit ſeines Vorſtandes, rieſige Fortſchritte. Neue
Ortsvereine ſind entſtanden in Rötgen, Marienhagen, Eikhagen,
Mühlenſeßmer, Engelskirchen, Struth, Biskirchen, Bonbaden, Leu,
Oberquembach, Neumühl=Hemborn, Erkrat, Dulken, Grevenbach,
Hahnenkirch, Juchen, Niederdorf, Wevelinghofen, Volberg=Hoffnungs.
thal, Oberhauſen, Saarn, Brebach, Reusrat, Innigrat, Lötzebeuren,
Wörrich, Enkirch, Wolf. Trier leingeſchloſſen evangeliſcher Bürger=
verein
), Dutenhofen, Geresheim, Elberfeld (über 600 Mitglieder),
Bremen (400 Mitglieder). Duisburg (mit dem angeſchloſſenen Bürger=
und Arbeiterverein über 1600 Mitglieder); alſo im ganzen 34 Orts=
vereine
. In Heſſen beſtehen Ortsvereine nur in Offenbach, Gießen
und Darmſtadt, letzteres mit der kleinſten Mitgliederzahl.
CAV. Die von dem Elfer=Komits des Karneval=Zug=Vereins auf
vorigen Freitag einberufene Delegierten=Verſammlung war
von allen für den Karneval=Zug angemeldeten Gruppen beſchickt.
Seitens des Vereins=Vorſitzenden, Herrn Max Anſpach, wurde
den Erſchienenen die Mitteilung, daß dem an Großh. Polizei=Amt
gerichteten Erſuchen um Genehmigung zur Veranſtaltung des
Karneval=Buges am ſog. Faſtnacht=Sonntag nicht willfahrt worden
ſei, was er um deswillen bedaure, weil ihm mehrfach erklärt worden,
die Beteiligung an dem Zuge an einem Sonntag werde eine weſent=
lich
größere ſein, da viele im Dienſtverhältnis ſtehende Leute am
Faſtnachtstage nicht beurlaubt würden. Was den Zug ſonſt an=
belangt
, erklärte der Herr Vorſitzende weiter, ſo werde derſelbe
unter allen Umſtänden veranſtaltet, wie das Gerücht von deſſen
Ausfall auch in dieſem Jahre entſtanden ſei, wiſſe er nicht. Aus
dem Ertrage der Steuerzettel; - von denen allerdings eine große
Zahl noch ausſtehe, deren baldiger Eingang mit namhaften Zeich=
nungen
aber wohl erwartet werden dürfe - hoffe man auch dies=
mal
den Zugteilnehmern anſehnliche Zuſchüſſe zu ihren Koſten
verwilligen zu können. Schließlich wurden die Anweſenden erſucht,
den Irrtum, als ob nur Vereine oder Zugvereins=Mitglieder an
dem Karneval=Zug teilnehmen könnten, allenthalben aufzuklären,
da, wie ſeither, auch die Anmeldung Einzelner oder zu dieſem
Zweck ſich vereinigender Perſonen gerne entgegengenommen wird.
Die Wahl der Ausſchüſſe wurde auf die nächſte Sitzung vertagt.
N Kleine Mitteilungen. Ein Spezereihändler, in
Beſſungen übergab ſeinem Hausburſchen 12 Mark zur Bezahlung
von Holzgeld, der Burſche zog jedoch vor, mit dem Geld von hier
zu verſchwinden, nachdem er noch bei verſchiedenen Kunden Geld
einkaſſiert, hatte.
Im Januar l. J. haben 635 Milch=
reviſionen
ſtattgefunden und wurden gegen 4 Perſonen Anzeige
wegen Milchfälſchung erhoben.
() Eberſtadt, 11. Februar. Die heutige Verpachtung der
Gemeindewald= und Feldjagd hat für die Gemeinde ein
außerordentlich günſtiges Reſultat ergeben. Während der ſeitherige
Pachtpreis 1330 M. betrug, iſt derſelbe nunmehr um 1060 M. ge=
ſtiegen
. und zwar ging der erſte Bezirk an die Herren Major
v. Stoltzenberg und Hauptmann Herpel von Darmſtadt für 1135 M.,
der zweite Bezirk an Herrn H. Platte von Eberſtadt für 730 M.
und der dritte Bezirk an Herrn Bauer von Darmſtadt für 525 M.
auf die Dauer von ſechs Jahren über.
Seeheim, 11. Febr. Sonntag, den 10. Februar feierten dahier
der Maurermeiſter Albert Steuernagel und Chriſtine Mar=
garethe
, geborene Fieberling. das Feſt der goldenen Hochzeit
im 78. beziehungsweiſe im 76. Lebensjahre, umgeben von einem
Kranz blühender Kinder, Enkel und Urenkel.
J Mainz, 11. Februar. In der Gasanſtalt in dem in der Alt=
ſtadt
gelegenen Teil der Lederfabrik von Maher, Michel u. Derninger
hier, erfolgte heute nachmittag 4 Uhr infolge einer noch nicht auf=
geklärten
Urſache eine Exploſion. Die durch das ausſtrömende
Gas entſtandenen Flammen konnten durch energiſches Eingreifen
des Fabrikperſonals und der Feuerwehr bald bewältigt werden.
Leider erlitten durch die Exploſion 3 Arbeiter nicht unbedenkliche
Brandwunden. Ein Schaden an Gebäude und Material iſt nicht
entſtanden.
Worms, 10. Februar. Geſtern Abend verſtarb nach einem nur
nur kurzen Krankenlager der in gärtneriſchen Kreiſen weithin be=
kannte
Obergärtner in den Frhr. v. Heyl'ſchen Gärten, Hr. James
Hockley. Die prächtigen Gewächshäuſer und Anlagen, welche den
Heyl'ſchen Garten zieren, ſtanden 32 Jahre unter der umſichtigen
Pflege des Verſtorbenen.
Gießen, 11. Februar. Profeſſor Koſſak aus Berlin, der Lehrer
des Kirchenrechts, nahm einen Ruf nach hier als Nachfolger Waſſer=
G. A.
ſchlebens an.
Frankfurt, 12. Februar. Ein beim hieſigen Tiefbauamt beſchäf=
tigter
Meßgehilfe nahm in ſeiner am Röderſpieß gelegenen Woh=
nung
aus einem Tiſchkaſten ein Meſſer, ſog. Knicker, um damit die
Spitze einer Cigarre abzuſchneiden und ließ dasſelbe offen auf dem
Tiſch liegen. Während er ſich nun abwandte, um die abgeſchnittene
Spitze in den Kohlenkaſten zu werfen, ergriff ſein zweijähriges, auf

[ ][  ]

494
daß der Tod ſofort eintrat.
Poſt Aſchaffenburg=Mainz geht mittelſt Dampfer.
Köln, 11. Februar. Zum erſtenmale ſeit 32 Jahren, nämlich einfachen Selbſtmord handele.
ſeit dem Jahre 1857. iſt geſtern die Poſt aus Süddeutſchland und
nicht wieder abzukommen.
meldetermins iſt auf den 1. März feſtgeſtellt.
Teil infolge der Schneeverwehungen die Reiſe in die Heimat aus den Ueberlieferungen des 14. und 15. Jahrhunderts bekannt
in der vorigen Woche gefährliche Ueberſchwemmungen befürchten Stürmes gewaltige Blitz= und Donnerſchläge bemerkt.
ließen. In Berlin ſelbſt iſt es bisher noch gelungen, den Verkehr
geſtört durchzuführen.
Pont==Mouſſon. Innerhalb 14 Tagen ſind hier vier Morde
und erklärt haben, daß er ſchon elf Perſonen ermordet habe.
Die 21 Jahre alte Baroneſſe Marie v. Vetſera wurde vor einigen unmöglich machen ſoll.
Monaten im Hauſe der Gräfin Lariſch mit dem Kronprinzen be=
kannt
und beide liebten ſich bald leidenſchaftlich, was natürlich noch
mehr zur Entfremdung zwiſchen dem Kronprinzen und ſeiner Ge=
mahlin
beitrug. Erſterer machte kein Hehl daraus, daß er eine
Scheidung anſtrebe. Er rechnete dabei auf die Zuſtimmung des
Kaiſers. Zur Ueberraſchung des Kronprinzen lehnte jedoch der
Kaiſer, welcher die Kronprinzeſſin ſehr hoch ſchätzt, die Zumutung
ſeines Sohnes entſchieden ab und tadelte ihn wegen ſeines Beneh=
mens
als Gatte. Es gab viele Scenen deshalb zwiſchen beiden,
und vor einigen Wochen erklärte der Kaiſer ſeinem Sohne, daß er
ihn nach Bosnien als Gouverneur dieſer Provinz ſenden werde.
Eine ſehr heftige Scene fand am Montag ſtatt, an welchem der
Kronprinz nach Meyerling fuhr. An demſelben Tage verſchwand
die Baroneſſe Marie, wobei ſie ihrer Mutter mitteilte, daß ſie im
Begriff ſei, ſich in der Donau zu ertränken. Die erſchreckte Mutter
begab ſich ſofort zum Grafen Taaffe, und letzterer verſprach Nach=
forſchungen
anzuſtellen. Geheimpoliziſten wurden ausgeſandt und
Tags darauf machten dieſelben die Entdeckung, daß die junge Dame
ſich mit dem Kronprinzen in Meherling befinde. Graf Taaffe teilte
dies der Mutter mit, welche ſich Mittwoch Morgen (dem Tage des
Selbſtmordes) zum Kaiſer begab und ihm die Angelegenheik vor=
trug
. Bei ihrer Rückkehr nach Hauſe fand ſie einen neuen Brief
ihrer Tochter, aus Meyerling datiert, in welchem die junge Ba=
roöneſſe
mitteilte, daß ſie und der Kronprinz beſchloſſen hätten, ſich
zuſammen das Leben zu nehmen. Der Kronprinz hätte ihr die Ehe
verſprochen, ſobald er die Eheſcheidung von der Kronprinzeſſin er=
langt
habe, und als er ihr mitteilte, daß dies nun unmöglich ſei,
weil der Kaiſer ſich widerſetze, beſchloſſen beide, ſich das Leben zu

Nr. 31
einem Stuhle neben dem Tiſche ſitzendes Kind das Meſſer, ſiel mit nehmen, was ſie am Mittwoch Morgen im Schlafzimmer des Kron=
demſelben
vom Stuhl herunter und ſtieß es ſich ſo tief in die Bruſt, prinzen auch thaten. Als der Kammerdiener Loſchek in dasſelbe
kam, ſah er die Leichen beider in dem Bette neben einander liegen
Würzburg, 11. Februar. Der Geſamtverkehr iſt ſeitl und ehe er jemanden herbeirief, trug er die Leiche der Baroneſſe in
Samstaa Abend eingeſtellt. Die Strecken nach Ansbach und ein Nebenzimmer, ſo daß Prinz Philipp von Coburg und Graf
Schweinjurt waren ſchon vor zwei Tagen nicht mehr fahrfrei. Die Hoyos, als ſie herbeigerufen wurden, nur den Leichnam des Kron=
prinzen
ſahen, woraus ſie natürlich ſchloſſen, daß es ſich um einen
Amſterdam, 10. Februar. Aus allen Teilen des Landes laufen
vom Oberrhein auf dem Waſſerwege hier eingegangen. Da näm= Berichte des traurigſten Inhalts über die durch Sturm und Waſſer
lich die Eiſenbahnverbindung an verſchiedenen Stellen durch Schnee= angerichteten Verheerungen ein. Am ärgſten wurde Rotterdam
verwehungen unterbrochen war, haben die Schiffe=Germania= und mitgenommen, der Nordweſt trieb das Waſſer gegen die Stadt um
Victoria; der Köln=Düſſeldorfer Dampfſchiffahrts=Geſellſchaft die 12 Uhr mittags bei Flutzeit. Die ganze Außenſtadt ſteht unter
Beförderung der Poſtſtücke vermittelk. Der Schneeſturm war hier l Waſſer, der geſamte Verkehr ſtockt, die Pferdebahnen mußten den
an beſonders zugigen Stellen der Stadt. auf Plätzen, an Kirchen, Dienſt einſtellen, eine Anzahl Schulen blieben geſchloſſen, weil ſie
ſo namentlich am Dom, ferner auf der Ringſtrbße ſtoßweiſe ſo ge= nicht zu erreichen waren, die Fernſprechleitungen ſind zerriſſen.
waltig. daß die kräftigſten Leute ihm nicht zu widerſtehen ver= Der Abſchlußdeich an der Weſtküſte von Delfshaven erlag dem
mochten und zu Boden geworfen wurden. So ſtürzten beiſpiels= Andrange des Waſſers, aber glücklicherweiſe hielten die Schleuſen
weiſe auf dem Neumarkk mit einem Schlage fünf Perſonen nieder. von Alt=Delſshaven ſtand, ſonſt wäre das Unglück unberechenbar
Auf der Ringſtraße wurde ein etwa zehnjähriges Mädchen von geweſen. Dordrecht iſt eine halbertrunkene Stadt, in Nymegen
dem Sturme Aufgehoben und etwa einen halben Meter hoch wohl wurde ein von einem deutſchen Dampfer dahin geſchlepptes Schiff
zwanzig Meter weit fortgetragen; ohne Schaden zu nehmen, kam von einem Wirbelſturme erfaßt und verſank mit Mann und Mäus
dasſelbe dann wieder zur Erde herab. Viele Perſonen wurden in den Fluten der Waal. Einen greulichen Anblick bot Scheve=
gegen
die Häuſer getrieben und vermochten Minuten lang von dieſen ningen dar: die maſſenhaft am Strande liegenden Fiſcherboote
wurden losgeriſſen und gegeneinander geſchlagen, etwa zwölf ſind
Magdeburg, 11. Februar. Die Durchführung der allgemeinen dadurch vollſtändig vernichtet und die übrigen erlitten ſchweren
landwirtſchäftlichen Ausſtellung zu Magdeburg wird der ſ Schaden: noch in der Nacht rückte eine Abteilung Artillerie an den
Deutſchen Landwirtſchafts=Geſellſchaft weſentlich durch die Stiftung Strand, um den daſelbſt aufgeſtellten Artilleriepark in Sicherheit
von Preiſen ſeitens deutſcher Landesregierungen, Vereine und Ge zu bringen, der ſonſt von den Wellen weggeſpült worden wäre;
ſellſchaften erleichtert. So iſt die zu Geldpreiſen zur Verfügung derſelbe war indeſſen bei Ankunft der Soldaten in greulichſter Ver=
ſtehende
Summe bereits auf nahe 60000 M. angewachſen. Da wirrung durcheinander geworfen; die verſchiedenen großen Gaſthöfe
auch in den namhafteſten deutſchen Zuchtbezirken die Beſchickung wurden ſtark beſchädigt, beſonders das Hotel Garni, nür das Kur=
der
Schau beſchloſſen iſt, da ferner die größten landwirtſchaftlichen haus hielt tapfer Stand. Das Waſſer drang bis an die unter
Maſchinenfabriken bereits angemeldet haben, ſo iſt eine glänzende letzterm liegende ſteinerne Treppe vor und ſchlug etwa 3 Meter des
Durchführung der Schau gewährleiſtet. Der Schluß des An= Dünenfußes weg. Glücklicherweiſe legte ſich geſtern abend der
Sturm; im entgegengeſetzten Falle wären, da um 9 Uhr wieder
Berlin, 11. Februar. Von den Reichstagsabgeordneten hat ein Flut eintrat, die Verheerungen derart geweſen, wie ſie nur noch
noch nicht antreten können; einzelne die bereits bis Sangerhauſen ſind. Verhältnismäßig am beſten iſt Amſterdam weagekommen,
vorgedrungen waren, ſind wieder hierher zurückgekehrt, um regel= wiewohl auch hier viele vor Anker liegende Schiffe ſtark beſchädigt
mäßigere Bahnverbindung abzuwarten. Im Süden und Weſten des wurden und das 9 mit treibenden Fäſſern, Kiſten, Balken u. ſ. w.
Reiches ſcheinen nahezu dieſelben Verhältniſſe vorzuliegen, wie zur bedeckt war. Die zwei großen in Amuiden liegenden Rettungs=
Weihnachtszeit 1886. Damals konnte ein bäyeriſcher Abgeordneter dampfer welche Befehl empfangen hatten, etwanigen in Gefahr
die 18ſtündige Strecke von Berlin nach München nur in ſechs Tagen befindlichen Schiffen an der Küſte Hülfe zu bringen, konnten des
zurücklegen. Auch heute hält der Schneefall bei verhältnismäßig Sturmes wegen gar nicht auslaufen, und man denkt jetzt ſchon mit
milder Witterung an, und mit Beſorgnis ſieht man den Meldungen Schauder an die Berichte, welche von der Küſte in den nächſten
aus Schleſien entgegen, wo die angeſchwollenen Gebirgsflüſſe bereits Tagen einlaufen werden. Faſt überall wurden beim Eintreten des
London, 11. Februar. Ganz London iſt mit Schnee
auf den Hauptſtraßen, namentlich auch den Pferdebahnverkehr, un= bedeckt und in allen Teilen des Landes wüten gleichfalls große
Schneeſtürme.
In London iſt eine intereſſante Neuerung eingeführt worden.
verübt worden. Der Raubmörder iſt jetzt glücklicherweiſe verhaftet Es wurde nämlich der eiſerne Vorhang durch einen Waſſervor=
worden
Derſelbe ſoll ein ehemaliger franzöſiſcher Gendarm ſein hang erſetzt, den ſein Erfinder den 7Niagara=Vorhang' nennt.
Derſelbe fungiert im Jodrel=Theater und beſteht aus Ungefähr 500
Wien. Ueber den Selbſtmord des Kronprinzen Rudolf ſ Waſſerſtrahlen, die in ihrem Sturze ſo zuſammentreffen, daß ſie
gehen dem LondonerDaily Chronicle- folgende Mitteilungen zu: einen Waſſerfall bilden, welcher das Durchſchlagen der Flammen

Litterariſches.
Neue Poetiſche Blätter, Zeitſchrift für Dichtkunſt und litte=
rariſche
Unterhaltung, Nr. 3. enthalten: Gedichte von F. Zenger,
Adolf Bock, M. W., Karl Maria Heidt, Konrad Telmann, Auguſt
Schwalm, Friedrich Haßlwander, Georg von Oertzen, Camill
Weiskopf, Margarethe Adelmann, Henriette Köhler, Sirene.-
Vom Markte des Naturalismus: von B. Weſtenberger.- Bücher=
beſprechungen
: 8ur Frauenlitteratur' (beſprochen von Karl Schrat=
tenthal
). Lieber und Bilder vom deutſchen Meer= von Rud.
Eckart i(beſprochen von Ernſt Kreowski). Kuckuck und Sturmvogel=
von
Margarethe Stege (beſprochen von Jak. Bodek). Kianav von
Fritz Schawaller (beſprochen von S. Ottoh. Berichte und kleine
Mitteilungen.- Preisausſchreiben.

Herzlichſten Dank
5
für die tröſtende innige Theilnahme, die mir und meinen
Kindern bei dem Tode meiner lieben Frau und unſerer guten
Mutter, insbeſondere am Grabe derſelben, von allen Seiten
bewieſen worden iſt.
Darmſtadt, am 11. Februar 1889.
Stadtkantor Chr. Völsing
und Familie.

Drusk und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruderei. - Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.