H. .
45”
WEOON
10
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Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. hc
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark bo Pf.
pw Quartal inck. Poſtaufſchlag.
Lod.
152. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Lhuüſtertled Ruratyuttunhooult.
Iuſerate
werden angenommen: in Darmſtade
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Büößer,
Schießhausſtraße 14 ſowie auswärt
vor allen AunoneenErpeditiane.
Lod.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Rreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
46 16.
Mittwoch ben 23. Januar.
1889.
Betreffend: Jahresüberſichten und Rechnungsabſchlüſſe der Krankenkaſſen.
Darmſtadt, am 17. Januar 1889.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Verwaltungen der Gemeindekrankenverſicherungen, die Vorſtände der Orts=Betriebs=(Fabrik=)
Krankenkaſſen, ſowie der eingeſchriebenen und auf Grund landesrechtlicher Vorſchriften errichteten
Hülfskaſſen.
Unter Verweiſung auf unſer Ausſchreiben vom 29. November 1887 (Amtsblatt Nr. 12) machen wir Sie auf die Ein=
Fendung der nach 8 9 und 41 des Krankenverſicherungsgeſetzes vom 15. Juni 1883 und nach 8 27 des Geſetzes über die
eingeſchriebenen Hülfskaſſen vom 1. Juni 1884 für das abgelaufene Jahr zu liefernde Nachweiſungen (Jahresüberſichten und
Rechnungsabſchlüſſe) aufmerkſam. Als äußerſter Termin, bis zu welchem die Einſendung ſtattgeſunden haben muß, iſt zwar
der 31. März ſeſtgeſetzt, wir geben uns aber der Erwartung hin, daß die Ausarbeitung der Nachweiſungen Ihrerſeits als=
Hald in Angriff genommen und deren Vorlage in thunlichſter Bälde bewirkt wird.
Gleichzeitig machen wir auf folgende Punkte aufmerkſam:
1) Die Nachweiſungen ſind doppelt einzuſenden.
2) Die Zahl der zu Anfang 1888 vorhandenen Mitglieder muß gleich ſein derjenigen, welche zu Ende 18871
vor=
handen war.
3) Diejenigen Mitglieder, welche am 1. Januar 1888 oder mit Wirkung von dieſem Tage eingetreten ſind, gelten
als im Laufe des Jahres 1888 eingetreten.
4) Die am 1. Januar 1888 oder mit Wirkung von dieſem Tage Ausgetretenen gelten als im Laufe des Jahres
1888 ausgetreten.
5) Die durch Bundesrathsbeſchluß vom 23. Juni 1887 angeordneten Formulare ſind in der Buchdruckerei von Fr.
Langnes dahier zum Preiſe von 6 Pfennigen pro Stück erhältlich.
6) Die durch Bundesrathsbeſchluß vom 9. Okober 1884 (vergl. unſere Ausſchreiben vom 2. Juni 1885, Amtsblatt
Nr. 8) angeordnet geweſenen Formulare ſind nicht mehr verwendbar.
[844
v. Marquard.
Vetreffend: Die Berichligung der Forſt= und Feldſtrafen von der VI. Periode 188889. Darmſtadt, den 21. Januar 1889.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Wir beauftragen Sie, alsbald und jedenfalls noch vor Ende dieſes Monats in Ihren Gemeinden in ortsüblicher
Aeiſe bekannt machen zu laſſen, daß die Berichtigung der im Monat Dezember 1888 gerichtlich erkiniten Forſt= und
Feld=
ſrafen in den erſten 25 Tagen des Monats Februar 1889 und zwar mit Ausſchluß des 12., 13. und 14. an die betreffenden
Eſtriets=Einnehmereien ſtattzufinden hat und daß nach fruchtloſem Ablauf dieſer Friſt gegen die ſäumigen Schuldner das für
ie mit Koſten verbundene Beitreibungsverfahren eingeleitet wird.
v. Marquard.
[845
Das Konkursverfahren
ber das Vermögen des Lederhändlers
E. A. Reining in Darmſtadt wird nach
ectskräftig beſtätigtem Zwangsvergleich
iermit aufgehoben.
Darmſtadt, den 9. Januar 1889.
Roßherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Dr. Berchelmann.
[846
Bekanntmachung.
Für den ſtädtiſchen Faſſelſtall, Beſ=
ſungerſtraße Nr. 60, ſoll ein Bulle
(Simmenthaler Race) angeſchafft werden.
Schriftliche Anerbieten wolle man, unter
Angabe von Alter und Preis (bei
Frei=
lieferung in den Faſſelſtallh bis
läng=
ſtens den 24. d. Mts. an den
Contro=
leur des Faſſelſtalles, Herrn J. Schaffner,
Beſſungerſtraße Nr. 78., gelangen laſſen.
Darmſtadt, den 16. Januar 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[795
Ohly.
Holzverſteigerung.
Mittwoch und Donnerstag den 30.
und 31. d. Mts. von Vormittags
9 Uhr an,
werden im Gemeindehauſe zu
Ar=
heilgen aus Vl 3 Mörsbacher Grund
verſteigert:
Scheiter: 221 Am. Buchen I. Cl.,
509 Rm. Buchen II. Cl., 12 Rm.
51 Birken, 3 Rm. Eichen I. Cl., 130 Am.
29
190
Eichen II. Cl., 11 Rm. Erlen;
Knütp=
pel: 153 Rm. Buchen, 18 Rm. Eichen,
5 Nm. Erlen; Reiſig: 6170 Wellen
Buchen, 530 Wellen Eichen, 220
Wel=
len Erlen; Stöcke: 349 Rm. Buchen,
62 Nm. Eichen, 13 Rm. Erlen.
Am erſten Tag kommt zur
Ver=
ſteigerung Nr. 1 bis 260, worunter
ſämmtliches, theilweiſe für Küfer
geeig=
netes Eichenſcheitholz, am zweiten Tag
Nr. 261 bis 551.
Nähere Auskunft ertheilt Großh.
Forſtwart Kniß zu Meſſeler
Fallthor=
haus.
Darmſtadt, 21. Januar 1889.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
Eckſtorm.
[(847
p. Gl.
Nr. 16
Hr. C. Retter in Mün=
Gntachten. gen Ubergab mir ein
„Haarwaſſerl mit dem Geſuche, dasſelbe
zu prüfen und gutachtlich darüber zu
be=
richten. Die angeſtellte Analyſe ergab
durchaus keine den Haaren nachtheilige
Materien; ihre Beſtandtheile ſind vielmehr
ſolcher Art, daß v. d. Gebrauche des
Mit=
tels eher ein wohlthätiger Einfluß auf
das Wachsthum der Haare zu erwarten
iſt u. ſteht daher ihrer Anwendung keinerlei
Bedenken entgegen.
München, 7. I. 67. (L. 8.)
Dr. G. C. Wittſtein.
Z. h. um 40 Pf. und M. 1.10 bei
M. W. Praſſel, Rheinſtr. 14. (775
Nur echt mit dieſer Schutzmarke:
Malz=Ertract und Caramellen'
von
L. E. Plotsch & Co, Broslau.
Dankſchreiben. Ich leide ſchon
ſeit zwei Monaten an ſehr trockenem
Huſten, der Doktor ſagt, ich hätte
Lungenkalarrh, ich bin ſehr matt und
war einige Tage ganz bettlägerig,
Appetit ſehlte ganz. Seit ich nun Ihr
Malz=Extract und Caramellen mit der
Schutzmarke,Huſte=Nicht= brauche, geht
es ſehr gut, bin Ihnen daher zu
gro=
ßem Dank verpflichtet.
Bickern i. Weſtfalen.
Wilh. Herrmann.
Extract Flaſche M. 1.-, 1. 75
u. 2. 50. Caramellen Beutel 30 u.
50 Pfg. - Zu haben in Darmſtadt
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[13359
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Betreffend: Vergebung von Waldarbeiten.
Das zum Schutze der Waldungen gegen die Kiefernraupe erforderliche
Ent=
fernen der rauhen Rinde auf 10 Ctm. Breite an ſämmtlichen Stämmen des Diſtricts
Texas in der ſeitherigen Beſſunger Tanne ſoll in 2 Looſen von je circa 20 Hectaren
ſauf dem Submiſſionswege an die Wenigſtnehmenden vergeben werden.
Uebernahmsluſtige wollen ihre Angebote gehorig verſchloſſen, mit der
Auf=
ſchriſt „Vertilgung der Kiefernraupe betreffend: verſehen bis längſtens
Samstag den 26. l. Mts., Hormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einreichen.
Die Bedingungen liegen im Stadthaus, Rheinſtraße 18 Zimmer Nr. 13,
während der Büreauſtunden zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 21. Januar 1889.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[848
W
An verehrl. Stadt= und Landbewohner.
Um ein hochgeehrtes hieſiges und auswärtiges Publikum vor Täuſchung zu
bewahren zur gefl. Nachricht, daß ſich das
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und Meſermauren=Geſchäft
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ſchon ſeit einem Jahre nicht mehr Wilhelminenſtraße 8, ſondern
Wilhelminen=
ſtraße 17, gegenüber dem Großh. Palaisgarten, befindet.
Als gelernter Fachmann bei jahrelanger Thätigkeit in den bedeutendſten
Ge=
ſchäften des In= und Auslandes ſtehen mir die umfaſſendſten Branchekenntniſſe und
Erfahrungen zur Seite und werde ich nicht verfehlen wohllöbl. Herren Aerzte,
ſo=
wie ein hochgeehrtes Publikum ſtreng reell zu bedienen.
H. Hattler, vormals C. Weiler,
Wilhelminenſtraße 17.
(849
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249
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Garten, iſt zum Alleinbewohnen oder auch
getrennt ſofort oder ſpäter. Näheres
Eichbergſtraße 19 oder Ludw. Alter,
Eliſabethenſtraße 35.
156) In beſter Geſchäftslage 5
Zim=
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Beletage
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Man=
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(14488
159) Karlsſtr. 48, die untere
Woh=
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Mitte April ab, an eine ruhige
Familie zu vermiethen.
4491) Doffmannsſtraße 15 ik in
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Zimmern, Magdkammer, Badeſtube, zwei
Kellern, zum 1. April zu vermiethen.
Näheres parterre.
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Zim=
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vermiethen. Beziehbar am 15. April.
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443) Hoffmannsſtraße 7 iſt der mittl
Stock, 5 Zimmer nebſt ſonſtigem Zubehön
zu vermiethen. Näheres parterre.
444) Wittmannſtraße 17 im
Neubauz=
der 2. Stock, 5 geräumige Zimmer
enl=
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2. Stock.
446) Beckſtraße 8 freundl. geräumi,
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allen Bequemlichkeiten. Näh. Beletage.
447) Waldſtraße 25, parterre, 2 Zimmer zu vermiethen.
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518) Lauteſchlägerſtraße 7 im
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H ſofort zu beziehen.
920) Carlsſtr. 37 eine Wohnurg.
3 mittelgroße Zimmer, Waſſer, abgeſchl
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522) Zimmerſtr. 1 ſchönes großh
Manſardenzimmer mit oder ohne Cabirß.
ſofort an ruhigen Miether.
570) Heidelbergerſtraße in ſchönſußl
Lage elegante Parterrewohnung vaß
55 Zimmern nebſt 1 graden und 2 ſchuf
gen Zimmern in der Manſarde u. Zubehl
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verm durch P. Thüringer, Schulſtr.
571) Niederramſtädterſtraße E
Neubau) iſt die Beletage, 6 Zimmer mitz
reichlichem Zubehör, zu verm. und kans
gleich, auch ſpäter, bezogen werden.
können 4 oder 5 Zimmer davon vermietles
werden.
576) Heidelbergerſtr. 68 der zwel,
Stock: 4 Zimmer mit Zubehör, gleich ꝛch.
jiehbar, zu vermiethen. Näheres Fo2ßk.
meiſterſtraße 10.
720) Louiſenplatz 4 eine Wohm
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725) Müllerſtraße 12 der mittlere
Stock mit allen Bequemlichkeiten zu
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miethen. Zu erfragen Parterre.
733) Steinſtraße 26 der mittl. Stock,
Geſtehend aus 5 Zimmern, abgeſchloſſenem
Vorplatz und allen Bequemlichkeiten.
736) Caſinoſtraße 25 der 3. Stock,
Zimmer nebſt allem Zubehör per
15. April.
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ſiche Wohnung, 2 Zimmer nebſt
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G306) Ecke der Eliſabethen=u.
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14112) Martinſtr. 24 ein ſchön möbl
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Zimmer zu verm. Näheres zu erfr. part.
312) Mühlſtraße 28 eine Schlafſtelle.
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und Schlafzimmer zu verm.
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möbl. Zimmer nach der Straße gelegen.
746) Schloßgartenſtr. 49 möblirtes
Zimmer mit ſeparatem Eingang.
747) Louiſenſtraße 4, Hinterbau,
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751) Grafenſtraße 28. 2. Stock, ein
chönes, gut möblirtes Zimmer zu verm.
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863) Marktplatz 7 Vorderhaus ein
möbl. Zimmer ſofort an einen ſol. Herrn.
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Zimmer, möbl. od. unmöbl., an anſt. Hrn.
865) Kiesſtr. 41, Haus links, ein
möblirtes Zimmer.
866) Ecke der Roßdürfer= u.
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875) Ein br. rI. Mädchen von Morgens
bis über Mittag ſofort geſucht. Zu erfr.
Nieder=Ramſtädterſtraße 21 im Laden.
876) Eine unabh. Frau oder Mädchen
wird ſofort für Laufdienſt geſucht.
Mathildenſtraße 25.
877) Geſucht ein ſolides, reinliches
Kindermädchen,,
das ſchön waſchen und bügeln kann.
Nur ſolche mit guten Zeugniſſen wollen
ſich melden Heidelbergerſtraße 28.
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587) Für einen jungen Mann von
15 Jahren wird Lehrſtelle in einem kaufm.
Geſchäft oder Bureau geſucht. Offerten
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14646) Für ein hieſiges
Eiſenwaa=
rengeſchäft wird für ſofort oder auf
Oſtern ein Leheling geſucht.
Nähere=
zu erfragen bei der Expeditton.
682) Ein anſtändiger, junger Mann
aus achtbarer Familie wird für das
Comptoir eines hieſigen Geſchäfts als
Lehrling
gegen Vergütung geſucht. - Offerten
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Hypothek von 4%⁄ an bis 80% v. Werth
der Sicherheit ſind zu pergeben. Anträge
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dition d. Bl. erbeten.
[88.
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C lage zu miethen geſucht. Gefl. Offerten
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Eine Wohnung geſucht
von 5-6 Zimmer nebſt Zubehör zu
Oſtern, im ſüdlichen Theile der Stadt,
oder auch ein kleines Haus zum
Allein=
bewohnen, womöglich mit Garten.
Offerten unter M. E. S. durch die
Expedition d. Bl.
(596
(T)ie Perſon, die am Freitag Abend in
einem Geſchäft in der Caſinoſtraße
einen Muff aus Verſehen mitgenommen,
wolle ihn Rheinſtr. 47 II. abgeben, um
Weitläufigkeiten zu vermeiden.
(883
Puf dem Felſenkeller des Herrn Brei=
26 denbach, Martinſtraße 31, kann von
heute an unentgeldlich
Kles
abgeholt werden.
(884
WAATUUa-
Samstag den 26. Januar 1889:
47. Stiktungsfest,
in den
Röumen des Saalbaus,
verbunden mit der
Leier zu Mozart's Geburtstag.
GONCEEI,
l. Abtheilung
Voromigte ſosollschaft.
Samstag den 26. Januar 1889Abends 8 Uhr:
8
unter gütiger Mitwirkung des Herrn Hofconcertmeiſter Otto Hohlfeld
und des Herrn Hofopernſänger Anton Däseler.
Direction: Herr Richard Senff.
Die Klavierbegleitung der Violinvorträge hat Herr Alfred Hayn
gütigſt übernommen.
Frogramm: 1) a. Gott grüße Dich, Chor von Mücke; b. Arie
Herr Däſeler) und Chor aus „Die Zauberflöten von Mozart; C. Prolog
von Carl Schaffnit, geſpr. von H. Hohmann; 2) Arie von Verdi (Herr
Däſelerz; 3) Sonate für Violine von Ruſt (Herr Hohlfeld; 4
3 Chöre: a. Grab und Mond von Schubert; b. Die Sternlein und
c. Schlummerlied von Ferd. Büchler; 5) 2. Gruppe aus dem Tartarus
von Schubert; b. Des frommen Landsknechts Morgenlied von Lenz
(Herr Däſeler; 6) 2 Chöre von Mangold: a. Sonntagsfrühe; b.
An die deutſchen Frauen; 7) 2 Stücke für Violine: a. Legende von
Winiawsky; b. Ungariſche Tänze von Brahms=Joachim (Herr
Hohl=
feld; 8) 2 Chöre von Jul. Otto: a. Schloſſerlied; b. Tanzlied.
Reſtauration findet während des Concerts nicht ſtatt.
2. Abtheilung: BALL. im grosson Caal.
E Ohne Vorzeigung der Mitglieds= oder Gaſtkarten iſt der
Eintritt nicht geſtattet.
Der Verkauf von Karten an Nichtmitglieder bleibt für dieſen Abend
ausgeſchloſſen.
(886
Der Vorstand.
Karten zum Beſuche des Balles für fremde Herren, ſowie Karten auf die
Gallerien, welche jedoch nur für die Perſon gültig ſind, auf deren Namen ſie
lauten, werden auf ſchriftliches oder perſönliches Anfordern der zur Einführung
be=
rechtigten Mitglieder an demſelben Tage, Nachmittags von 3-5 Uhr, in dem
Ge=
ſellſchaftslokal ausgegeben.
Das obere Lokal wird um 7 Uhr geöffnet.
Darmſtadt im Januar 1889.
(592
Der Ausſchuß der Vereinigten Geſellſchaft.
Nr. 16
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Madeira Flaſche M. 2.75. ½ Flaſche M. 1.40,
Halaga¼ Flaſche M. 2. 20, Flaſche M. 1.20,
Portwein ¼ Flaſche M. 3..
Sherry¹ Flaſche M. 2.50,¼ Flaſche M. 1.30.
Hokayer
½.
¼⁄.
¹⁄ Flaſche,
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billigſt entleert. Feldbergſtr. 5.
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C. Pianino zu kaufen geſucht. — Off
unter X. X. an die Exped.
Waiſenhaus=Nachrichten.
Im Monat Dezember ſind eingegangen:
2. Legate: Nichts. b. Geſchenke: Nichts.
c. Aus dem Opferſtock vor dem Waiſenhaus:
56 M. 28 Pf. teilweiſe mit folgenden
In=
ſchriften: 1) Aus Herzensgrund 1 M. 50 Pf.
2) Wenn Euch umſtrahlt des Chriſtbaums
Licht, vergeßt die Allerärmſten nicht, Minna
und Ella 1 M. 3) Den a. W. L. M. 10 M.
4) Den a. W. die überſchießende längſt
zu=
rückgelegte 1 M. Darmſt. 212. 88. 5) 3 M.
für die a. W. bei einer Kopulation geopfert.
6) Wegen alücklicher Verſetzung 15 Pf. 7)
K. 88. 10 Pf. 8) Für die Wiedergeneſung
meines Bruders den a. W. 1 M. A. Sch.
9) Den a. Waiſenkindern 1 M. G. A. B.
10) Den l. W. die verſprochenen 40 Pf. L. G.
11) Aus Dankbarkeit den a. W. bittet um
weiteren guten Erfolg 50 Pf. 12) Zum Dank
den l. W. 3 M. 13) Für die Erfüllung
meines Wunſches L. G. 1. M. 14) Den l. W.
für den Wunſch, betr. ꝛc., 12.2. 88. 25 Pf.
15) 3 M. für die a. W. ErhöreHerrmein Beten.
16) Ihr l. W. bittet mit mir den l. G. daß
er mir meinen Mann ꝛc. A. 20 Pf. 17) Den
a. W. pro Dezember 88. 2 M. 18) Ihr I.
W. bittet Gott, daß einmal nach ſo langem
Kampf ꝛc. M. N. 50 Pf. 19) Ihr l. W. bittet
für mich, daß ſich mein Wunſch erfüllen möge.
20 Pf. 20) Ihr l. W. bittet den l. G., daß
er meinen Schwager geſund werden läßt. W.
20 Pf. 21) Aus dem Klingelbeutel zu
Beſ=
ſungen am 1. Weihnachtstag 88. Für die a.
W. 50 Pf. 22) Den a. W. die verſprochenen
50 Pf. J. L. 23) Den a. W. die verſprochenen
10 Pf. E. M. G. 24) Den a. W. für den
11. Juni 88. 2 M.
Darmſtadt, den 5. Januar 1889.
Großherzogliche Landeswaiſenkaſſe:
Langsdorf., Rechnungsrat.
Die neue Dienſtanweiſung für die Hebammen im
Großherzogtum Heſſen.
Vor kurzem iſt eine neue Dienſtanweiſung für die Hebammen
erſchienen, welche an die Stelle der Inſtruktion vom Jahre 1842
tritt und auf deren Befolgung die Hebammen von nun an eidlich
verpflichtet werden.
Da es wichtig iſt, daß das Publikum die Grundzüge derſelben
kenne, ſo iſt in der „Darmſtädter Zeitung' kürzlich von der
kom=
petenteſten Stelle eine Darlegung derſelben gegeben worden, von der
wir die wichtigſten Teile nachſtehend wiederholen, damit die weiteſten
Kreiſe damit bekannt werden möchten.
Es handelt ſich hier weſentlich um die Maßnahmen zur
Ver=
meidung des Wochenbettfiebers.
Wenn man auch zugeſtehen muß, daß das Wochenbettfieber ſeit
den letzten 2-3 Jahrzehnten - Dank dem Tiefblick und
Forſch=
ungseifer einſichtsvoller Aerzte - vornehmlich in den
Entbindungs=
anſtalten ganz bedeutend abgenommen hat, ſo darf man ſich doch
nicht verhehlen, daß die Zahl der Todesfälle, welche durch dieſe
Krankheit veranlaßt werden, immer noch eine recht bedeutende iſt.
Wie viele junge Mütter ihr noch zum Opfer fallen, wie viel
Fami=
lienglück noch durch ſie zerſtört wird, das iſt den Aerzten erſt recht
zum Bewußtſein gekommen, als die im Jahre 1877 in Preußen
zu=
ſammengetretene ſog. Wochenbettfieber=Kommiſſion den ziffernmäßigen
Nachweis dafür erbrachte, daß das Wochenbettfieber in Preußen
mehr Todesfälle veranlaßt, als Pocken und Cholera
zuſammen=
genommen, jene Krankheiten, welche, wo ſie auftreten, Schrecken
und Furcht erregen. Wird ferner in Erwägung gezogen, daß nur
Ein Leil der vom Wochenbettfieber befallenen Frauen an dieſer
Krankheit ſtirbt, ein weit größerer zwar mit dem Leben davon
kommt, aber für den Reſt des Lebens ſiech und elend und zur
Arbeit und zu freudigem Lebensgenuß unfähig bleibt, dann wird
erſt die Tiefe des Elends ermeſſen, welches die Krankheit über die
Frauenwelt und mittelbar über die Familien zu verhängen vermag.
Und doch gehört das Wochenbettfieber zu den vermeidbaren
Krankheitenl So niederdrückend dieſe Thatſache im Hinblick auf die
große Zahl derjenigen Frauen, welche hätten gerettet werden können,
rſcheinen muß, um ſo größer iſt die Verantwortung derjenigen,
welche mit der Kenntnis von der Vermeidbarkeit des
Wochenbett=
ſſiebers an das Lager hilfsbedürftiger Frauen herantreten. Der
größte Teil der Verantwortung fällt den Hebammen zu, welche ja
tunter den heutigen Verhältniſſen den bei weitem größten Teil der
vorkommenden Geburten zu leiten haben.
Solange man über die Entſtehung des Wochenbettfiebers noch
wenig Sicheres wußte und bei der Aufſuchung der Urſachen des=
ſelben noch völlig im Finſtern tappte, beſchuldigte man bald
Ge=
mütseindrücke, bald Diätfehler, bald gewiſſe Boden= und
Witter=
ungseinflüſſe als Urſachen, wie ſie ja für ſo viele Krankheiten bald
mit Recht, häufiger mit Unrecht herhalten müſſen. Erſt am Schluſſe
des 6. Jahrzehnts unſeres Jahrhunderts begann es auch auf dieſem
Gebiete zu tagen und es war ein öſterreichiſcher Arzt, der zuerſt
mit Erfolg ſeine Forſchungen auf den Gegenſtand richtete und zu
neuen Studien anregte. Ihm verdanken wir die Erkenntnis, daß
das Wochenbettfieber nichts anderes iſt als die Folge einer
Wund=
vergiftung d. h. eine Erkrankung, welche durch Uebertragung eines
Giftes auf die bei der Kreiſſenden entſtandenen inneren Wunden in
derſelben Weiſe hervorgebracht wird, wie ſich zu einer äußeren,
3. B. einer Kopfwunde Roſe, fortſchreitende Eiterung oder Brand
geſellen kann. Der Urſprung des Giftes iſt verſchieden: das eine
Mal entſtammt es einer kranken Wöchnerin, das andere Mal einer
eiternden Fingerwunde, in einem dritten Falle wird es einer Leiche
entnommen oder es hat wohl auch ein Lopfroſekranker den
An=
ſteckungsſtoff geliefert - lauter einzelne Möglichkeiten, mit deren
Aufzählung ihre Zahl noch lange nicht erſchöpft erſcheint.
Aber wir ſind noch weiter gekommen: wir wiſſen jetzt auch, wie
das Gift ausſieht, es hat für uns eine ſicht= und greifbare Geſtalt
angenommen. Wie bei einer Reihe anderer, meiſt anſteckender
Krankheiten hat man auch hier als die Urſache kleinſte Pflänzchen
erkannt, Spaltpilze, die erſt bei einer 400-500fachen Vergrößerung
für uns erkennbar werden und die man - wer kennt heutzutage
dieſen Namen nicht? - als Bacterien bezeichnet. Spaltpilze finden
ſich überall, auf und unter der Erde, im Waſſer und in der Luft,
auf und in unſerem Körper - aber glücklicherweiſe ſind ſie nicht
alle giftig, ja wir dürfen ſagen, zum größten Teile ſind ſie
recht unſchuldig. Die bösartigſten von ihnen ſind die Träger
des Cholera= des Milzbrand=, des Rotz= und Schwindſuchtgiſtes,
höchſt wahrſcheinlich gibt es aber noch viele andere Krankheiten,
welche durch Einwanderung von Pilzen veranlaßt, nur noch nicht
hinreichend genau ſtudiert ſind.
Die Pilze, welche das Wochenbettfieber erzeugen, ſind nicht, wie
etwa der Milzbrandpilz dem Milzbrand, jener Krankheit allein
eigentümlich, ſie gehören vielmehr zu den Eiterung und Fäuluiß
erregenden Bacterien und, wie danach das Wochenbettfieber
eigent=
lich nur einen Eiterungs=, unter Umſtänden auch einen
Fäulnis=
prozeß darſtellt, ſo wird durch Uebertragung jener Pilze von einer
kranken Wöchnerin auf eine geſunde zwar auch wieder
Wochenbett=
fieber, durch Einimpfung derſelben aber in die Hautwunde
eines geſunden Menſchen ein einfacher Eiterungsprozeß angeregt,
deſſen Ausgang ſich allerdings verſchieden geſtalten kann. Ueberall,
wo Wunden eitern oder wo tieriſche Gewebe faulen, ſind Pilze
200
Nr.
vorhanden, welche unker geeigneten Bedingungen Wochenbettfieber
veranlaſſen können und, da ne ſich unter günſtigen Umſtänden in
der kürzeſten Zeit ins Unendliche vermehren, ſo genügt die
Ueber=
tragung einer kleinen Menge, um in wenigen Tagen einen Heerd
zu ſchaffen, von dem aus Millionen in die Gewebe vordringen und
ihr Herſtörungswerk beginnen.
So ergibt ſich denn für den Arzt und die Hebammen, welche
bei ihren Hülfeleiſtungen mit den Preiſſenden und Wöchnerinnen
in Berührung zu kommen berufen ſind, die heilige und
unabweis=
bare Pflicht, die krankheitserzeugenden Pilze, die belebten Gifte,
von ihren Schutzbefohlenen ferne zu halten. Die Hebamme wird
dieſer Verpflichtung am ſicherſten nachkommen, wenn ſie einmal alle
Gelegenheiten meidet, bei welchen ihre Hände, Kleider und
Inſtru=
mente mit Eiterungs= und Fäulnispilzen verunreinigt werden können,
und wenn ſie zweitens die beſchmutzten Finger, Geräte und
Klei=
dungsſtücke vor jeder Berührung hülfsbedürftiger Frauen ſorgfältig
reinigt, bezw. die an jenen klebenden Pilze vernichtet oder tötet.
In dieſem Sinne ſind in die neue Dienſtanweiſung die 88 7.
9. 12, 19, 20 und 21 aufgenommen worden. Die Gelegenheit, die
Finger mit Krankheitserregern zu verunreinigen, ergibt ſich für die
Hebammen zunächſt bei der Pflege von an Kindbettfieber erkrankten
Wöchnerinnen. Die Uebertragung dieſer Erreger zu hindern, ſind
die 88 19 und 20 der Dienſtanweiſung beſtimmt. In dem erſten
iſt feſtgeſetzt, daß die Hebamme durch Beobachtung der
Körper=
wärme mittelſt des Thermometers den Geſundheitszuſtand der
Wöchnerin genau beobachten, und in 8 20, daß ſie bei jeder irgend
bedeutenden durch Temperaturſteigerung angezeigten Erkrankung
ſofort die Berufung eines Arztes verlangen ſoll, welcher dann
feſt=
zuſtellen hat, ob es ſich um Wochenbettfieber oder eine andere
Krank=
heit handelt.
Iſt die Krankheit als Wochenbettfieber erkannt, dann darf die
Hebamme innerhalb einer gewiſſen, vom Kreisarzt zu beſtimmenden
Zeit keine weitere Entbindung übernehmen, und muß ſich während
dieſer Zeit nach Angabe des Kreisarztes mit ihren Kleidern und
Gerätſchaften einer gründlichen Reinigung und Desinfektion
unter=
werfen.
Andere Kranke als Wöchnerinnen darf die Hebamme nicht
pflegen.
Es iſt ihr ferner, wegen der Möglichkeit von Uebertragung
von Krankheitskeimen unterſagt, Leichen an= und auszukleiden,
Kinderleichen zu Grabe zu tragen und das Waſchen von
Wöchnerinnen=
oder Kinderwäſche zu übernehmen, was ihr leider noch an vielen
Orten zugemutet wird.
Der 8 12 der Dienſtanweiſung ſchreibt vor, daß die Hebamme,
welche zu einer Entbindung berufen wird eine friſch gewaſchene
Oberjacke mit kurzen oder leicht aufſchürzbaren Aermeln und eine
reine, weiße Schürze anlegen ſoll. Es braucht nicht näher
aus=
geführt zu werden, wie leicht gerade Kleider beim Pflegen der
Kranken Anſteckungsſtoffe von dieſen oder von beſchmutzten
Bett=
ſtücken aufnehmen können, wie ſehr ſie geeignet ſind, auf ihrer
mit=
unter rauhen oder faltenreichen Oberfläche die kleinen, gefährlichen
Vilze feſtzuhalten. Zum Töten dieſer genügt nicht etwa einfaches
Abbürſten oder flüchtiges Waſchen, neinl die Bacterien und ihre
Samen (Sporen) ſind recht dauerhafte Gebilde und haben ein zähes
Leben und die Kleider müſſen ſchon recht tüchtig gekocht oder längere
Zeit in heißem Waſſerdampf aufgehängt werden, um giftfrei zu
werden. Dieſe Art der Behandlung ſetzt aber voraus, daß die
Oberjacken und Schürzen aus waſchbaren Stoffen gefertigt ſeien,
Kattun oder Drillich wird ſich deshalb wohl am beſten eignen.
Sehr notwendig erſcheint es, daß die Vorderarme völlig entblößt
bleiben, da gerade die Unterämel am meiſten der Gefahr der
Ver=
unreinigung ausgeſetzt ſind. Sofern es ſich um die Pflege kranker
Wöchnerinnen handelt, wird natürlich die Reinigung der
Oberjack=
allein nicht genügen, das Wechſeln der Unterkleider muß hier noch
hinzukommen; jedenfalls müſſen alle Kleidungsſtücke, welche bei
einer kranken Wöchnerin getragen wurden, einer gründlichen
Des=
infection unterzogen werden.
Noch wichtiger als die Sorge für reine Kleider iſt diejenige
für reine Hände und Inſtrumente, da dieſe ja direkt mit den zur
Aufnahme des Giftes bereiten Schleimhäuten in Berührung kommen.
Der zweite Abſatz des 8 12 giebt für die Reinigung der Hände
ausführliche Anleitung und legt zunächſt Gewicht auf eine
ſorg=
fältige Bearbeitung der Finger, beſonders der Nägel. Nicht allein
in der Falte zwiſchen Nagel und Haut, ſondern auch unter dem
Nagel iſt die Anſammlung von Schmutz ſehr gewöhnlich und die
Unterſuchung hat ergeben, daß ſich darin unzählige Pilze, darunter
auch ſolche, die Eiterung und Fäulnis zu erregen vermögen,
be=
finden. Um die Schmutzanhäufung möglichſt zu beſchränken, ſollen
die Nägel immer ſtark beſchnitten, der Schmutz ſelbſt ſoll aber, ſo
gut es geht, mit dem Nagelreiniger, der zu den Inſtrumenten der
Hebamme neu hinzugekommen iſt, entfernt werden. Als weiteres
Mittel zur Reinigung der Hände tritt dann das Waſchen und
Ab=
bürſten derſelben mit Nagelbürſte und Seife, welches den ganzen
Vorderarm mit begreifen muß, hinzu. Die Bearbeitung der Hände
mit der breiten und großen, nicht mit der früher gebräuchlichen
kleinen Nagelbürſte muß langere Zeit (3-5 Minuten lang) und
16
recht nachdrücklich geſchehen, damit die mit Pilzen beſetzten
Ober=
hautſchuppen recht gründlich abgerieben und entfernt werden. Die
Erfahrung lehrt, daß auf die angegebene Weiſe die Pilze zum
größten Teil, aber doch nicht alle weageſchafft werden, es iſt
des=
halb auch die Benützung eines pilztötenden Mittels hinzugefügt,
welches dem Reſte der Bacterien den Untergang bereiten ſoll: die
Waſchung mit einer Zoligen Karbollöſung. Die Karbolſäure iſt
zwar ein ſtarkes Gift. welches in konzentrierter Löſung ſchon bei
Einführung einer geringen Menge in den Magen den Tod nach
ſich zieht und deshalb mil großer Vorſicht aufbewahrt und
ange=
wendet werden muß, gleichwohl kann dasſelbe vor der Auffindung
eines gleichſicheren, aber nicht ſo giftigen Mittels nicht entbehrt
werden. Es ſollen die Hände nicht einfach mit dieſem
Karbol=
waſſer benetzt, ſondern auch jetzt wieder abgebürſtet werden; die
noch naſſen Hände werden mit Karbolvaſeline beſtrichen und ſind
erſt jetzt zur Unterſuchung bereit; das vorherige Abtrocknen an
einem Handtuch iſt zu vermeiden, weil dieſes ſelbſt ja wieder mit
Vilzen beſchmutzt ſein kann. Daß vor jeder neuen Unterſuchung
eine abermalige Reinigung der Hände ſtattfinden muß, iſt
ſelbſt=
verſtändlich.
Wie die Hände, ſo müſſen auch alle Inſtrumente völlig rein
und pilzfrei ſein. Solche, die die Siedehitze vertragen, werden am
beſten nach jedem Gebrauch ½ Stunde lang in Waſſer gekocht.
Natürlich iſt auch Reinigung der Wäſche, der Betten,
Unter=
lagen und der Wöchnerinnen weſentlich. Dafür geben die 88 12
und 19 Vorſchriften.
Aus dem Vorſtehenden geht zur Gehüge hervor, daß der
Schwerpunkt der praktiſchen Hebammenthätigkeit nach unſeren
heutigen Anſchauungen in der Uebung peinlichſter Reinlichkeit liegt.
Nur durch Reinlichkeit wird ſie ihrer Aufgabe gerecht und ſo wird
der Ausſpruch, den der berühmte Geburtshelfer Karl Schröder
noch kurz vor ſeinem Tode gethan hat, ewig wahr bleiben: „die
beſte Hebamme iſt die, welche die reinlichſte iſt'.
Dem Publikum aber erwächſt die Aufgabe, die Hebamme in
der Beobachtung größter Reinlichkeit bei der Leitung von Geburt
und Wochenbett zu unterſtützen, nicht etwa deren Maßnahmen zu
bekritteln und zu beſpötteln, ſondern im Gegenteil, wenn eine
Heb=
amme ſo gewiſſenlos ſein ſollte, mit unſauberen Kleidern und
Händen an das Lager hülfebegehrender Frauen heranzutreten,
die=
ſelbe auf das aufmerkſam zu machen, was ihr die neue
Dienſt=
anweiſung vorſchreibt.
Eine Erhöhung der Gebühren für die erhöhte Mühewaltung
der Hebammen iſt bis jetzt nicht vorgeſehen. Es verſteht ſich aber
von ſelbſt, daß ſie Erſatz für die etwa verbrauchte eigene
Karbol=
ſäure von den Pflegbefohlenen, oder den ſonſt Zahlungspflichtigen
verlangen müſſen.
Großh. Kreisgeſundheitsamt Darmſtadt.
Dr. Spamer.
Politiſche Ueberſicht.
Deulſches Reich. Der Kaiſer fuhr am 21. d. nachmittags allein
bei dem Reichskanzler vor und ſtattete dieſem einen zſtündigen Beſuch
ab. Um 54 Uhr empfing der Kaiſer die Vorſitzenden des
Herren=
hauſes und darauf die des Hauſes der Abgeordneten, welche
ſo=
dann auch von der Kaiſerin empfangen wurden. Die Vorſitzenden
beider Häuſer des Landtags wurden zur Kaiſerlichen Tafel
ge=
zogen
Sicherem Vernehmen nach hat Kaiſer Wilhelm eine Einladung
des ruſſiſchen Botſchafters am Berliner Hofe. General Grafen
Paul Schuwalow, zum Mittageſſen auf den 4. Februar
angenom=
men. Graf Schuwalow iſt ſomit der erſte Botſchafter, dem der
Kaiſer die Ehre einer ſolchen Auszeichnung erweiſt.
Am 27. d. M. dem Geburtstag des Kaiſers. werden ſämtliche
Fahnen und Standarten, die bisher im Palais des Kaiſers
Wil=
helm 1. untergebracht waren, in das königliche Schloß zu
dauern=
dem Aufenthalt gebracht.
Der Reichstag erledigte am 21. d. den Reſt des Etats des
Reichsamts des Innern, wobei Miniſter v. Bötticher die für die
Arbeiter am Nord=Oſtſee=Kanal betreffs ihrer Wohnung und
Be=
köſtigung, der Befriedigung ihres gottesdienſtlichen Bedürfniſſes
und der Lazarette getroffenen Einrichtungen den Bemängelungen
der Abgeordneten Münch und Singer gegenüber rechtfertigte. Das
Extraordinarium der Reichsjuſtizverwaltung wurde ohne
Dis=
kuſſion bewilligt. Die von der Kommiſſion beantragte Streichung
des Poſtens für einen Kaſernen=Neubau in Darmſtadt wurde mit
geringer Mehrheit genehmigt. Nachdem ferner der Etat des
Reichs=
ſchatzamts bewilligt worden war, vertagte ſich das Haus bis
Mitt=
woch 1 Uhr. Tagesordnung: Antrag Baumbach, betreffend die
Gewerbeordnung und die Anträge Sabor und Hitze, betreffs der
Sonntagsruhe.
Die oſtafrikaniſche Vorlage wurde den Bundesratsausſchüſſen
für Handel und Verkehr Juſtizrechnungsweſen) überwieſen. Die
Kommiſſion hielt noch keine Sitzung, da der Berichterſtatter Krüger
erkrankte. Für die Berichterſtattung iſt nunmehr der bayeriſche
Nr.
Bevellmſchtigte v. Stenael in Ausſicht genommen. Die Vorlage
wird früheſtens Donnerstag auf die Tagesordnung des Bundesrates
gelangen, ſomit im Reichstage dieſe Woche nicht mehr völlig
er=
ledigt werden können.
Der deutſche Geſandte in Japan, v. Holleben, welcher im
März v. J. ſich mit Urlaub nach Deutſchland begeben hatte, iſt am
Freitag nach Tokio abgereiſt, um die Geſchäfte der dortigen
Geſandt=
ſchaft wieder zu übernehmen. Anfang März gedenkt derſelbe dort
wieder einzutreffen.
Die Vorbereitungen des Hauptmanns Wißmann ſind im
weſentlichen abgeſchloſſen; derſelbe wird mit 7 Offizieren und 24
Unteroffizieren nach der erſten zuſtimmenden Beſchlußfaſſung des
Reichstags ſofort nach Oſtafrika aufbrechen.
Der Elſaß=Lothringiſche Landesausſchuß iſt auf den 29. d. M.
einberufen worden. Die Eröffnung wird durch den Statthalter
Fürſten Hohenlohe ſtattfinden.
Prof. Dr. v. Gneiſt hat das Schiedsrichteramt in der
Streit=
ſache der türkiſchen Regierung mit dem Baron Hirſch als
Ehren=
amt ohne jedes Honorar übernommen.
Heſterreich=Angarn. Fürſt Alexander, Prinz von Battenberg
frühſtückte am 20. bei Erzherzog Karl Ludwig und empfing ſodann
den Beſuch des Erbprinzen von Naſſau. Er wurde abends in einem
Hofwagen nach der Hofburg abgeholt, wo er am Familientiſche bei
dem Kaiſerpaar mit dem Kronprinzenpaar, dem Herzog und der
Herzogin von Alençon teilnahm. Abends kehrte Fürſt Alexander
nach Darmſtadt zurück. Die gleichzeitige Anweſenheit des
ehema=
ligen bulgariſchen Miniſters Natſchewitſch in Wien gilt als zufällig.
Der deutſche Botſchafter Prinz Reuß kehrte am 21. abends
nach Wien zurück. Der Botſchaftsrat Graf Monts iſt zum
Be=
gräbnis ſeines Vetters, Admiral Graf Monts, nach Berlin gereiſt.
Das öſterreichiſche Abgeordnetenhaus tritt am 30. Januar
wie=
der zuſammen.
Das ungariſche Unterhaus ſetzte am 21. die Wehrgeſetzdebatte
fort. Aufſehen erregte die Rede des Abg. Jokai, welcher ſeine
Ueberzeugung dahin ausſprach, daß die deutſche Nation gegenwärtig
der einzige und aufrichtige Verbündete und Freund Ungarns und
der ungariſchen Nation ſei. Jokai ſagte ferner, die Politik, welche
wir im Oſten verfolgen wollen, vermögen wir nur mit der Hilfe
und aufrichtigen Unterſtützung der deutſchen Nation durchzuführen:
deshalb verpflichten uns nicht allein unſere Intereſſen, nicht bloß
unſere Sympathien, ſondern auch jene erhabene Miſſion, welche
wir uns ſtellten, welche Europa ſanktioniert und die jetzt von
unſeren zwer großen Alliierten unterſtützt wird, von derſelben
me=
mals zu laſſen. Er ſchloß mit den mit ſtürmiſchem Beifall
aufge=
nommenen Worten, die Abneigung gegen das Deutſchtum ſei ſo
beſchamend wie eine geheime Krankheit. Die höchſte Leiſtung des
deutſchen Geiſtes, der Proteſtantismus, fand in Ungarn begeiſterte
Anhänger wie nirgends in Europa.
Franſreich. Dem Marineminiſterium ſind Meldungen
zuge=
gangen, wonach die franzöſiſchen Truppen am 17. d. M. in einem
Kampfe gegen tongkin=chineſiſche Piraten einen Offizier und 12
europäiſche Mannſchaften verloren hätten.
Ein Unterbeamter im Bautenminiſterium, Blondeau, wurde
vor einigen Tagen unter der Anklage des Hochverrats verhaftet.
Die Poſtverwaltung hatte nämlich ein an den Fürſten Bismarck
gerichtetes Schreiben beſchlagnahmt, in welchem Blondeau dem
deutſchen Reichskanzler gegen eine Summe von 50000 Franken eine
Ueberſicht über das Militär=Eiſenbahnweſen in Kriegszeiten anbot.
Als Beweis, daß er imſtande ſei, das Verſprochene zu liefern,
legte er die Abſchrift eines Berichts über eine Abteilung der Oſt=
Hahn bei.
Die Abgeordnetenkammer nahm am 21. mit 369 gegen 169
Stimmen das neue Militärgeſetz unter Ablehnung der vom Senate
beſchloſſenen Abänderungen an. Die Rechte proteſtierte gegen das
Geſetz, welches eine ſtarke Vermehrung der Laſten, überdies ohne
neren Zuſammenhang, mit ſich bringe; das Militärgeſetz von
1872 ſei vollſtändig ausreichend und den Bedürfniſſen des Landes
entſprechend. Der Kriegsminiſter erwiderte, das Geſetz ſei nicht
für die augenblicklichen Umſtände, ſondern für die nationale
Ver=
leidigung geſchaffen. Frankreich ſei genötigt, drei Millionen Menſchen
zum Zwecke ſeiner Verteidigung aufzuſtellen.
In einer am 20. in Paris ſtattgefundenen Wahlverſammlung
lam es zu einer heftigen Schlägerei zwiſchen Sozialiſten und
Bou=
langiſten; es wurden etwa 20 Perſonen verwundet.
Nach
Mel=
dungen aus Nimes hat bei den Gemeindewahlen die Liſte Numa
Gilly mit einer Mehrheit von 2000 Stimmen geſiegt.
England. Nach den bis jetzt getroffenen Verfügungen wird
die Königin Victoria ihre Reiſe nach dem Kontinent nicht vor der
dritten Februarwoche antreten. Die Königin hat in Biarritz eine
Villa für zwei Monate gemietet, aber ihr Beſuch wird ſich nicht
üder März oder die erſte Woche im April hinaus erſtrecken. Der
Hof wird von Windſor direkt nach Biarritz reiſen.
Anſtatt des zur Verfügung geſtellten Lord Sackville wird
Eduard Goſchen, ein Bruder des Schatzkanzlers, zum Geſandten
in Waſhington ernannt werden.
Eine in London eingetroffene Meldung aus Auckland vom 20. d.
beſagt: Das deutſche Kanonenboot„Eber' iſt aus Samva einge=
16
20)
troffen und berichtet, daß keine weiteren Kämpfe ſtattgefunden
haben. Eine Feuersbrunſt zerſtörte das deutſche Konſulat und zwei
benachbarte deutſche Warenlager.
Belgien. Die Gruſonwerke bei Magdeburg erhielten die
Lieferung von 93 Panzertürmen für die Maasbefeſtigung.
Itaſten. Der „Tribuna' wird aus Aden gemeldet: Graf
Antonelli, der jüngſt die vom König von Auſſa beſchlagnahmte,
für den König von Schoah beſtimmte Gewehrſendung aus den
feindlichen Händen befreien wollte, wurde gefangen genommen.
Der König Menelik von Schoah hat jeden Angriffsplan gegen den
Negus aufgegeben und ſich mit letzterem verſöhnt. Aus dieſem
Anlaß lieferte er demſelben zwei Provinzen und 2000 Gewehre aus.
Caypten. Nach einer Meldung aus Suakim vom 20. beſtätigen
Pilger aus Takroori, welche vor einem Monat aus Ad Donner
abgingen, daß die Derwiſche von einer unter dem Befehle Mobeideens
ſtehenden Streitmacht aus El Faſher vertrieben worden ſeien.
Moheideen war von dem Scheich Tennſſi gegen die Mahdiſten
ab=
geſandt worden. Die vertriebenen Derwiſche ſeien alsdann nach
El Obeid geflohen. Die Vilger berichten ferner, daß die Derwiſche
vor fünf Monaten bei Faſhoda am Weißen Nil von regulären
Truppen (wahrſcheinlich Truppen Emins) geſchlagen worden ſeien.
Der Kalif habe infolge deſſen die Feindſeligkeiten eingeſtellt.
Vereinigte Htaaten. Der Staatsſekretär des Aeußern Bahard
hat am 21. aus Apia die Nachricht erhalten, daß die von den
Deutſchen in Samoa verhafteten Amerikaner ſofort wieder in
Freiheit geſetzt worden ſeien. Die letzten in dem Auswärtigen
Amt angelangten Nachrichten aus Samoa beſagen, daß dort alles
ruhig ſet.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 23. Januar.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 16. d. M. den
Pfandmeiſter bei dem Rentamt Lindenfels, Wilhelm Keller zu
Fürth, auf ſein Nachſuchen mit Wirkung vom 1. Februar d. J. in
den Ruheſtand verſetzt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog werden ſich
vorausſicht=
lich nächſten Samstag nach Berlin begeben.
Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog ſind mit Sr. Königl.
Hoheit dem Prinzen Heinrich von Preußen Mittwoch vormittag
10 Uhr in Kiel angekommen, nachdem Höchſtdieſelben am Abend
vorher in Berlin bei den Kaiſerlichen Majeſtäten ſoupiert hatten.
Außer den bereits in geſtr. Nummer erwähnten
Ordens=
verleihungen aus Anlaß des am Sonntag in Berlin ſtattgehabten
Krönungs= und Ordensfeſtes dürften noch die folgenden intereſſieren.
Es haben erhalten: den Roten Adlerorden 2. Kl. mit Eichenlaub:
Dr. Baur, Gen.=Superintendent in Coblenz. Das Kreuz der
Kommandeure des Kgl. Hausordens von Hohenzollern: Frhr. von
Gemmingen, Oberſtlieutenant und Chef des Generalſtabes des
VII. Armeecorps. Den Roten Adlerorden 3. Kl. mit Schleife:
Frhr. v. Thielmann, Geſandter in Darmſtadt. Den Roten
Adlerorden 4. Kl.: der Landſchaftsmaler und Profeſſor Bracht in
Berlin.
Stadtverordneten=Verſammlung. Donnerstag, 24. Januar,
nachmittags 3 Uhr. Tagesordnung: 1) Mitteilungen. 2)
Beorenz=
ung des zu dem Gymnaſiumsbau abgetretenen Geländes. 3)
Ge=
ſuch. Erbauung einer Lokalbahn nach dem Rhein betr. 4)
Verbeſ=
ſerung der Beleuchtung des Platzes vor dem neuen Pfandhaus.
5) Verkauf von Bauplatzgelände zwiſchen Herdweg, verlängerter
Martins= und Wittmannsſtraße. 6) Baugeſuch für die
Schießhaus=
ſtraße.
7) Aerztliche Behandlung der Stadtarmen. 8) Lieferung
von Formſtücken zu Waſſerleitungsröhren. 9) Abtretung von
ehe=
maligem Brunnengelände in der Frankfurterſtraße. 10) Erwerbung
von Straßengelände in der Heinrichſtraße. 11) Kredit für
Reinig=
ung der Büche.
J Trotz der umfaſſenden Schutzmaßregeln, die im vorigen
Jahre in den heſſiſchen Kiefernwaldungen gegen die große
Kiefern=
raupe getroffen wurden, ſcheint das gefräßige Inſekt auch in dieſem
Jahre wieder ſtark auftreten zu wollen, indem eine Unterſuchung
des Waldbodens in den fiskaliſchen Forſten ergeben hat, daß
wieder=
um alle Anzeichen zum maſſenhaften Erſcheinen des ſchädlichen
In=
ſekts vorhanden ſind. Die oberſte Forſtbehörde hat ſich deshalb
veranlaßt geſehen, die Oberförſtereien zu den üblichen
Schutz=
vorrichtungen aufzufordern. Dieſe beſtehen darin, daß man jeden
einzelnen Baumſtamm mit einem breiten Klebring verſieht.
E. H. Das Konzert des königl. Kammerſängers Herrn Paul
Bulß aus Dresden unter Mitwirkung des Frl. Giſela Gulyas
aus Budapeſt verſchaffte uns einen ſeltenen, im wahrſten Sinne
des Wortes hohen Kunſtgenuß. Herr Bulß gehört zu den wenigen
gottbegnadeten Künſtlern, die ſo aus dem Vollen ſchöpfen, daß ſie
ihrer reichen durch die ſtrengſte Schulung zur denkbar größten
Leiſtung befähigten Mittel in jedem Augenblicke ſicher ſind und den
vorliegenden Stoff mit einer ſouveränen Freiheit bewältigen, die
auf den Hörer gerade deshalb ſo wohlthuend wirkt, weil ſie im
innigen Bunde mit einer durch und durch muſikaliſchen und echt
künſtleriſchen Auffaſſung erſcheint. Es iſt nicht nur die phänomenale
Kraft und Wucht der Stimme, die, vereinigt mit Biegſamkeit und
204
wunderbar ſchöner Klangfarbe, ein Anſchwellen des Tons biz zum
mächtigſten Forte und gleich darauf ein ebenſo vollendetes, zartes
und duftiges Piano geſtattet, ſondern mit in erſter Linie der
wundervolle, klare Aufbau des Vortrags, in welchem Licht
und Schatten immer in Rückſicht auf die letzte Steigerung, den
krönenden Abſchluß des Ganzen, verteilt ſind. Vaul Bulß'
geſang=
liche Meiſterſchaft errang nicht nur einen mächtigen Eindruck in
den Löwe'ſchen Balladen „Die Uhr' „Heinrich der Finkler= und
dem Heine=Schumann'ſchen=Grenadiere', Lonbilder, die kühne, große
Striche und ein kräftiges Kolorit verlangen, ſie erzielte die gleich
große Wirkung in den lyriſch=muſikaliſchen Stimmungsbildern von
Jenſen H. Hofmann und R. Becker. Das Lied „Frühlingszeit
von R. Becker, ein beliebtes Repertoireſtück der Konzertſänger
beiderlei Geſchlechts, haben wir doch noch nie ſo wie von Bulß
ſingen hören, mit dieſer wirklich frühlingskräftigen Friſche, mit
ſolchem elementaren Ausdruck des Freudengefühls und der Lebensluſt.
Im Konzertſaal griff eine Stimmung der Begeiſterung und
der freudigen Anteilnahme Platz, wie man ſie bei uns nicht allzu
häufig antreffen kann. Dieſelbe erſtreckte ſich auch auf die Pianiſiin
des Abends, Frl. Giſela Gulhäs aus Budapeſt, eine noch ſehr
junge Dame, die uns die Vorzüge des Jankoklaviers in der
Wie=
dergabe von Kompoſitionen verſchiedenen Charakters in ſehr
über=
zeugender Weiſe darlegte. Für diejenigen, welche vor kurzem im
Konzert der Hofmuſik und in der dieſem vorausgegangenen Matinée
in der Muſikalienhandlung des Herrn A. W. Zimmermann den
Erfinder, Herrn Fanko, ſelbſt gehört und ſeinen mündlichen
Er=
klärungen gefolgt und, war es doppelt intereſſant, einer Künſtlerin
zu begegnen, die ſich bereits die Prinzipien der neuen Klaviatur
vom Virtuoſenſtandpunkt aus zu eigen gemacht und außerdem auch
das beſitzt, was man Seele des Vortrags nennt. Daß dieſe bei
dem Jankoklavier, welches ein ſtrengeres Legato, ein längeres
Feſthalten des Tons, ein leichteres Gliſſando ermöglicht,
vollkom=
mener als bei dem bisher gebräuchlichen Klavier zu Tage treten
kann, unterliegt wohl kaum einem Zweifel. In dem eigens für
das Jankoklavier geſetzten Walzer aus Delibes Ballet „Maila”
zeigte Frl. Giſela Gulhäs die Vorteile der Novität im
blen=
dendſten Lichte. Ihrem Vortrage der Beethovenſonate op. 111 iſt
übrigens trotzdem der Preis unter ihren Leiſtungen des Abends
zuzuerkennen. Auf allgemeinen Wunſch entſchloß ſich die junge
Dame zu einer Zugabe und wählte hierfür das reizende „
Spinner=
lied aus dem „Fliegenden Holländer, dem die Liszt'ſche
Bearbei=
tung, die in dem Frieden der Spinnſtube das düſtere Bild des
bleichen Seemanns auftauchen läßt, einen ganz eigenartigen Charakter
verliehen hat.
Wir zählen das Bulßſche Konzert zu den bedeutendſten
Er=
eigniſſen dieſer Saiſon.
Im Mathildeu=Landkrankenhaus wurden im Dezember v. J.
108 Patienten mit A57 Pflegetagen ärztlich behandelt und verpflegt.
Herr Hofſchauſpieler Hacker wird am Donnerstag ein au,
drei Abende ausgedehntes Gaſtſpiel an dem Mainzer Stadttheater
beginnen. Herr Hacker war in früheren Jahren an demſelben
engagiert.
Ueber Frl. Johanna Pfannmüller, die kürzlich in einem
Konzert in Gießen ſang, ſchreibt der dortige „G. A..: Frl. J. Pf.
(Altiſtin) ſang eine Arie aus M. Bruch's Odyſſeus (Nr. 8) mit
Orcheſterbegleitung und Lieder von R. Franz, A. Rubinſtein und
Joh. Brahms mit Klavierbegleitung. Die Dame, die ſchon
mehr=
mals in Konzerten in Darmſtadt aufgetreten iſt, errang hier einen
durchſchlagenden Erfolg. Sie verfügt unleugbar über gute Stimm
mittel, die ſie bei fleißigem Studium noch beſſer zu gebrauchen
lernen wird. Unter ihren Programmnummern müſſen wir die
Wiedergabe des Brahms'ſchen Liedes: „Vergebliches Ständchen”
das ſie auf Verlangen wiederholte, als die beſte Leiſtung
hervor=
heben.
In der Erziehungsanſtalt in Gräfenhauſen ſoll in aller Kürze
mit der Exbauung der für den Landwirtſchaftsbetrieb
erforder=
lichen Oekonomiegebäude begonnen werden, ſo daß zu Beginn
des Frühiahrs die Einſtellung einiger Stück Rindvieh erfolgen
kann. Das zur Anſtalt gehörige Gelände, welches im verfloſſenen
Jahre noch verpachtet war, wird vom laufenden Jahre an in
Selbſtbewirtſchaftung genommen.
Der Karneval macht jetzt bei uns ſolche Fortſchritte, daß er
ſchön ſein eignes Organ herausgiebt. „Darmſtädter Faſtnachts=
Leitung; nennt ſich dasſelbe. Uebrigens ſcheint das Karneval=
Treiben in unſerer Stadt nicht ſo ganz neuen Datums zu ſein,
wie aus einem in Nr. 1 der Faſtnachts=Zeitung abgedruckten
„Narrenſpruch am Faſtnachtsabend in Darmſtadt im Jahr 1839. — Die Zeitung erſcheint im Verlag von H. Hohmann
und köſtet 20 Pfg. Im ganzen ſollen 5 Nummern erſcheinen.
1. Der am Sonntag von Mitgliedern des Schlittſchuhklubs auf
die Eisbahn des Altrheins bei Stockſtadt unternommene Ausflug
verlief ſehr bübſch. Einige Schlittſchuläufer dehnten ihren Lauf
bis zur Schwedenſäule aus. Gegen 5 Uhr waren die meiſten
Teil=
nehmer wieder in Darmſtadt. Zwei Herren hatten leider das
Un=
glück bei den ſog. „faulen Quellen einzubrechen, und mußten ſich
dieſelben nach Erfelden begeben, um ſich dort zu trocknen.
Nr. 16
1. Auf der Ludwigshöhe iſt in letzter Zeit ein neues
Wirtſchafts=
gehäude errichtet worden, in welchem Herr Emmel eine Penſion für
Sommerfriſchler einrichten will.
Kleine Mitteilungen. Die auf dem Wilhelmsplatz
aufge=
ſtellte Warnungstafel iſt Sonntag Nacht zertrümmert
wor=
den. — Ein ſeither in der Langgaſſe wohnhaft geweſener 6
djähri=
ger Mann wurde am Montag Nachmittag am Glasberg erhängt
aufgefunden. Da der Mann ſchon einige Jahre krank war, dürfte
ihn dieſer Umſtand zum Selbſtmord getrieben haben. - Vom
1. bis 20. Januar l. J. ſind nach dem Bericht des
Fleiſchbe=
ſchauers in Beſſungen geſchlachtet worden: 3 Ochſen, 19 Kühe,
26 Kälber, 89 Schweine und 4 Ziegen.
8t. Frankfurt, 21. Jan. Das zweite Konzert des Rühl'ſchen
Geſanavereins iſt auf. Montag, den 28. ds., abends 6½ Uhr
im großen Konzertſaal angeſetzt und bringt die „
Paſſionsmuſik=
für Soli, Chor, Orcheſter und Orgel von Joh. Seb. Bach. Von
den Soliſten nennen wir die Damen Julia Uzielli und Jenni Hahn
von hier, ſowie die Kammerſänger Dr. Gunz von hier und Karl
Hill von Schwerin. Die Leitung unterſteht Herrn Profeſſor Dr.
Scholz.
Mannheim, 21. Januar. Senator Klotz von Lüneburg wurde
zum zweiten Bürgermeiſter gewählt.
München, 21. Januar. Die Gräfin Rantzau hatte wieder
eine weniger gute Nacht als die vorige. Prof. Schweninger wird
daher hier bleiben. Die Mitglieder des königlichen Hauſes laſſen
ſich alltäglich erkundigen.
Bamberg, 20. Januar. Nachdem bereits am 17. Mai 188.
Prinzeiſin Maria, geboren am 20. Februar 1861, die älteſte Tochter
des Fürſten Karl zu Löwenſtein=Wertheim=Roſenberg in
Klein=Heubach, unter dem Namen Schweſter Benedikka in dem
Benediktinerinnenkloſter zu Solesnes in Frankreich ihre
Ordens=
profeß abgelegt, iſt nunmehr auch deren jüngere Schweſter,
Prin=
zeſſin Agnes, geboren zu Klein=Heubach a. M. am 22. Dezember
1866, in dasſelbe Kloſter eingetreten, wo ſie am 6. Januar d. J.
die Ordensgelübde abgelegt hat.
Kiel, 21. Januar. Prinz Heinrich reiſt heute abend zur
Leilnahme an der Beerdigung des Grafen Monts nach Berlin.
Hamburg, 20. Januar. Geheimerat Geſſcken, der mit ſehr
angegriffener Geſundheit, insbeſondere überreiztem Nervenſyſtem,
hierher zurückgekehrt iſt, begiebt ſich auf ärztliches Anraten auf
längere Zeit in eine bei Konſtanz gelegene Heilanſtalt. Uebrigens
geht das von ſeiner Familie gegen ihn eingeleitete
Entmündigungs=
verfahren ſeinen Gang.
Hamburg, 18. Januar. Während bisher die Firma Krupp in
Eſſen den überſeeiſchen Verſandt ihrer Geſchütze durchweg über
Antwerpen leitete, da der dortige 140 Tons=Hebekran der einzige
war, der die gewaltigen Laſten verladen konnte, wendet ſie jetzt ſich
für dieſen Zweck ausſchließlich nach unſerem Platze, der mit ſeinem
150 Tons=Kran den belgiſchen Hafen geſchlagen hat. So lag in
den letzten Tagen vor dem Rieſenkran der engliſche Dampfer Suſſer,
Um mit einer ganzen Anzahl der gewaltigen Krupp=Geſchütze
be=
laſtet zu werden. Dieſelben ſind für Shanghai beſtimmt, wo ſie zur
Ausrüſtung von Strandbatterieen dienen ſollen. Der Kran hat die
ungeheuren Laſten mit ſpielender Leichtigkeit gehoben und an Bord
befördert.
Wilhelmshaven, 19. Jan. Der von der Admiralität gecharterte
Llohddampfer „Schwan” traf geſtern morgen auf hieſiger Reede
ein und dampfte am Nachmittag auf die kaiſerliche Werft, woſelbſt
die für das Blockadegeſchwader beſtimmten Gegenſtände ſeit einigen
Tagen bereit ſtehen. Mit der Verladung wurde ſofort begonnen.
Der „Schwan' nimmt außer zwölf leichten Feldgeſchützen nebſt der
zugehörigen Munition eine Anzahl Boote verſchiedener Größe, wie
ſie in der Marine üblich ſind und ſich zu Landungszwecken eignen,
Reſerveteile, Munition und Proviant für die vor Zanzibar
ſtatio=
nierten Schiffe mit. Die mehrfach verbreitete Nachricht, daß der
„Schwan' ebenfalls einige Hundert Marinemannſchaften nach
Zan=
zibar befördern ſoll, iſt falſch, dagegen wird die Kreuzercorvette
„Marie; demnächſt in Dienſt geſtellt und nach Zanzibar gehen.
Nom, 22. Januar. Infolge einer Erdſenkung ſtürzten vier
Häuſer in Caſola bei Ravenna ein. Zehn Tote ſind bereits
aus=
gegraben, zehn andere Perſonen werden noch vermißt.
Neapel, 21. Januar. Der Veſuv zeigt in letzter Zeit wieder
größere Thätigkeit. Ein unterirdiſches Getöſe iſt hörbar, ſtarker
Rauch ſteigt auf und am ſüdöſtlichen Abhange des Berges ſtrömt
Lava aus.
Tageskalender.
Freitag, 25. Januar, abends 5 Uhr: Generalverſammlung des
Ver=
ſchönerungs=Vereins im Saalbau.
Samstag, 26. Januar: Ball der Vereinigten Geſellſchaft. -
General=
verſammlung des Männer=Geſangvereins Darmſtadt=Beſſungen
auf dem Chauſſeehaus. - Ball des Darmſtädter Oekonomen=
Vereins in der Reſtauration Hauſt (früher Markworth.-
Stiftungs=
feſt des Morzart=Vereins im Saalbau.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.