Abonnemenlprei=
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. uck.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen end
gegengenommen zu 1 Mart 50 Pf.
pro Quartal inck. Poſlaufichlag
151. Fahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
2luſIIIIep wditthuunhouthil.
Inſerate
vedmangemmmen: n Darmſtads
von der Expedition Rheinſtr. RV,
mBeſſungen von Friedr. Büßer.
Schießhausſtraße 11. ſowie auzwim
von allen Annoneen=Erpeditioncu.
Ad.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Freitag den 28. Dezember.
N253.
1888.
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt.
Der Landespferdezuchtvereins=Section für die Darmſtädter Pferdemärkte iſt die Erlaubniß zur Veranſtaltung von zwei
Verlooſungen von Föhlen, Pferden, Pferdegeſchirren, landwirthſchaftlichen Geräthen, ſowie ſonſtigen Gegenſtänden bei
Gelegen-
heit der im Frühjahr und Herbſt 1859 ſtattfindenden Fohlen= und Pferdemärkte ertheilt worden. Der Vertrieb der Looſe iſt
m ganzen Großherzogthum geſtattet worden.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Ausführung des Reichsgeſetzes vom 5. Mai 1886 die Unfall= und Krankenberſicherung der in land= und
forſtwirthſchaftlichen Betrieben beſchäftigten Perſonen.
Das Reichsgeſetz vom 5. Mai 1886 betr. die Unfall= und Krankenverſicherung der in land= und forſtwirthſchaftlichen
Betrieben beſchäftigten Perſonen tritt mit dem 1. Januar 1889 in allen ſeinen Theilen in Kraft (ergl. Kaiſerliche Verordnung
vom 27. Oktober 1888, Reichsgeſetzblatt Nr. 38). Wir machen deshalb die Unternehmer land= und forſtwirthſchaftlicher
Be=
ſriebe, zu welchen auch die Kunſt= und Handelsgärtnereien gehören, auf die ihnen nach 8 55 Abſ. 1 des Geſetzes obliegende
Verpflichtung aufmerkſam. Hiernach iſt der Betriebsunternehmer verbunden, jeden in ſeinem Betriebe vorkommenden Unfall
anzuzeigen, wenn ſolcher den Tod oder eine mehr als dreitägige Arbeitsunfähigkeit bedingende Körperverletzung zur Folge hat.
Die Anzeige iſt der zuſtändigen Großh. Bürgermeiſterei, bezw. für Darmſtadt dem Großh. Polizeiamt dahier ſchriftlich
oder mündlich binnen 2 Tagen nach dem Unfall zu erſtatten.
Zuſtändig zur Entgegennahme der Anzeige iſt die Großh. Bürgermeiſterei derjenigen Gemeinde, in welcher der Sitz des
Betriebs gelegen iſt.
8 124 des Reichsgeſetzes bedroht denjenigen, welcher die Anzeige nicht rechtzeitig einreicht, mit einer Ordnungsſtraſe bis
41 300 Mark.
Darmſtadt, am 22. Dezember 1888.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
Betreffend: wie oben.
Darmſtadt, am 22. Dezember 1888.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt,
an die Großherzoglichen Burgermeiſtereien des Kreiſes mit Ausnahme von Darmſtadt.
Vorſtehende Bekanntmachung wollen Sie ortsüblich publiciren und ſich gleichzeitig mit den Ihnen nach dem rubr.
Ge=
ſetze beſonders nach 8 56-58 im Falle des Eingangs einer Unfallanzeige obliegenden Amtspflichten vertraut machen.
Ins=
leſondere werden Sie
1. über die zur Anzeige gelangenden Unfälle ein Unfallverzeichniß führen (8 56 d. Geſ.),
II. jeden zur Anzeige gelangenden Unſall, durch welchen eine verſicherte Perſon getödtet iſt oder eine Körperverletzung
erlitten hat, welche vorausſichtlich den Tod oder eine Erwerbsunfähigkeit von mehr als 13 Wochen zur Folge haben wird,
ſobald wie möglich einer Unterſuchung unterziehen. Die ſchriftlich aufzunehmende Unterſuchungsverhandlung hat feſtzuſtellen:
3) die Art der vorgekommenen Verletzungen,
1) die Veranlaſſung und Art des Unfalls,
4) den Aufenthalt der verletzten Perſonen,
2) die getödteten oder verletzten Perſonen,
5) die Wittwe, Kinder bis zum zurückgelegten fünfzehnten Lebensjahre, ſowie die Ascendenten, deren einziger
Er=
nährer der Verſtorbene war (cf. 8 7 u. 57 d. Geſ.).
III. Zu der Unterſuchungsverhandlung iſt einzuladen (8 58 d. Geſ.):
1) Der Genoſſenſchaftsvorſtand bezw. der Vertreter desſelben. Dieſer wird demnächſt nach ſtattgefundener
Einbe=
ruſung der Genoſſenſchaftsberſammlung und Beſchlußfaſſung des zu bildenden Genoſſenſchaftsvorſtandes bekannt
gegeben werden.
2) Der Betriebsunternehmer bezw. deſſen Vertreter,
3) der Bevollmächtigte der Krankenkaſſe, welcher der Verletze angehort, inſofern der Vorſtand der Kraukenkaſſe
auf Grund des 8 59 d. Geſ. einen Bevollmächtigten zum Zwecke der Theilnahme an den Unfallunterſuchungen
zu wählen berechtigt war, auch von dieſer Befugniß Gebrauch gemacht und Ihnen Namen und Wohnort des
Gewählten mitgetheilt hat.
3626
Nr. 255
4) Im Falle ein gewählter Bevollmächtigter der Krankenkaſſe oder ein Erſatzmann nicht vorhanden iſt, ſo
wer=
den Sie einen Arbeiter, welcher die in 8 49 Abſ. 2 des Geſetzes näher umſchriebenen perſönlichen Eigenſchaften
beſitzt, bezeichnen und einladen.
5) Außerdem ſind die „ſonſligen Betheiligten', alſo der Verletzte, eventuell ſeine Hinterbliebenen bezw. deren
Ver=
treter einzuladen.
6) Endlich ſind auf Antrag und Koſten der Genoſſenſchaft Sachverſtändige zuzuziehen.
IV. Beachten wollen Sie, daß die Originale des über die Unterſuchung aufgenommenen Protokolls und der ſonſtigen
Unterſuchungsverhandlungen nicht an die Betheiligten herausgegeben werden dürſen. Dagegen iſt denſelben auf Antrag
Ein=
ſicht und gegen Erſtattung der Schreibgebühren Abſchrift zu ertheilen.
V. Mit thunlichſter Beſchleunigung wollen Sie dem Gemeinderath im Sinne des 8 6 Abſ. 3 des rubr. Geſetzes
Vor=
lage machen und uns demgemäß berichten, welchen Jahresarbeitsverdienſt in Ihrer Gemeinde die land= und
forſtwirth=
ſchaftlichen Arbeiter durch land= und forſtwirthſchaftliche ſowie durch anderweite Erwerbsthätigkeit durchſchnittlich erzielen.
Der Jahresarbeitsverdienſt iſt geſondert anzugeben in Anſehung
1) der erwachſenen männlichen Arbeiter,
2) der erwachſenen weiblichen Arbeiter. Als erwachſen ſind im Sinne des 8 6 Abſ. 3 diejenigen Perſonen
anzu=
ſehen, welche das ſechzehnte Lebensjahr zurückgelegt haben,
3) der jugendlichen manulichen Arbeiter im Aller von 15 und 16 Jahren,
4) der jugendlichen weiblichen Arbeiter im Alter von 15 und 16 Jahren,
5) der jugendlichen Arbeiter (Knaben und Mädchen) im Alter zwiſchen 12 und 14 Jahren.
Nach 8 6 Abſ. 3 kann die Feſtſetzung des Jahresarbeitsverdienſtes je beſonders für die landwirthſchaftlichen und die
forſtwirthſchaftlichen Arbeiter erfolgen. Sie wollen den Gemeinderath hierauf aufmerkſam machen und deſſen Gutachten
herbei=
führen. Das Jahr wird zu 300 Arbeitstagen gerechnet und iſt daher zur Ermittelung des Jahresverdienſtes der
Tagesver=
dienſt mit 300 zu vervielfachen. Naturalbezüge (Koſt, Wohnung u. ſ. w.) ſind mitzurechnen und zu dem Preiſe zu
veran=
ſchlagen, für den der Arbeiter dieſelben ſich ſelbſt zu beſchaffen in der Lage wäre.
Es wird zweckmäßig ſein, wenn Sie ſich einer Taͤbelle bedienen entſprechend derjenigen, welche unſere Bekanntmachung
vom 29. Juli 1884 - Tagblatt Nr. 151 - enthält. Nur wird ſolche eine Columne mehr zwecks Aufnahme Ihrer
Vor=
ſchläge in Anſehung der jugendlichen Arbeiter (Knaben und Mädchen) vor vollendetem 14. Lebensjahr zu enthalten haben.
Wir machen übrigens darauf aufmerkſam, daß die Ihnen durch gegenwärtiges Ausſchreiben aufgegebenen Vorſchläge die
Ermittelung und Feſtſetzung des durchſchnittlichen Jahresarbeitsverdienſtes land=und forſtwirthſchaftlicher Arbeiter,
welcher der Berechnung der Unfallrente zu Grunde zu legen iſt, bezweckt, während die in unſeren Bekanntmachungen
vom 29. Fuli 1884 - Tagblatt Nr. 151 - und vom 25. September 1885 — Tagblatt Nr. 189 - enthaltenen
Feſt=
ſetzungen ſich auf den ortsüblichen Tagelohn gewöhnlicher Tagearbeiter bezog, der ſeinerſeits für die Berechnung
des Krankengelds, der Krankenverſicherungsbeiträge und in gewiſſen Fällen des Sterbegelds zu ermitteln war.
VI. Dä dieſer ortsübliche Tagelohn gewöhnlicher Tagearbeiter lof. Bek. v. 29. Juli 1884 und vom 25. Sept. 1885)
im Sinne des 8 6 Abſ. 4 des Geſ., dann der Berechnung der einem land= oder forſtwirthſchaftlichen Betriebsbeamten
zukom=
menden Unfallrente zu Grunde zu legen iſt, wenn der Jahresarbeitsverdienſt des verletzten Betriebsbeamten das
dreihundert=
fache deſſelben nicht erreicht, ſo wollen Sie nach Anhörung. des Gemeinderaths ſich auch darüber äußern, ob die in den
ge=
dachten Bekanntmachungen feſigeſetzten Tagelöhne reviſionsbedürftig ſind, bejahenden Falls in wie weit dies der Fall iſt.
Die Einſendung der nach V bezw. V1 des gegenwärtigen Ausſchreibens zu fertigenden Tabellen erwarten wir ſpäteſtens
am 6. Januar 1889.
v. Marquard.
[455l
Betreffend: Den Militärdienſt der einjährig Freiwilligen.
Es wird hierdurch gemäß 8 94, 1 der Erſatz=Ordnung vom 22. November 1888 zur Kenntniß gebracht, daß für die
Folge bei den Iufanterie=Truppentheilen nicht allgemein mehr eine Einſtellung einjährig Freiwilliger zum
1. April ſtatfinden, ſondern, daß dies nur bei einzelnen Truppentheilen dieſer Waffe geſchehen kann und hat das General=
Kommando Xl. Armee=Corps demgemäß in ſeinem Bereiche das Infanterie=Regiment Nr. 81, 1., 2. und 4. Bataillon
In=
fanterie=Regiments Nr. 83, Füſilier=Bataillon Infanterie=Regiments Nr. 94 und Infanterie=Regiment Nr. 116 hierfür
beſtimmt.
Bei allen übrigen Infanterie=Bataillonen des Arme=Corps kann eine Einſtellung einjährig Freiwilliger nur zum 1.
O=
tober jeden Jahres erfolgen.
Darmſtadt, den 22. Degember 1888.
Der Civil=Vorſitzende der Erſatz=Commiſſion Darmſtadt.
Dr. Melior.
U4551
Betreffend: Die Militärdienſtpflicht der Volksſchullehrer.
Es wird hierdurch zur Kenntniß gebracht, daß die Vollsſchullehrer für die Folge eine 10woͤhige Uebung zu abſolviren
haben und daß dieſe ſteis mit der 1. Uebung der Erſatz=Reſerviſten ſtattzufinden hat.
Die Lehrer aus dem Kreiſe Darmſtadt haben nach näherer Anordnung beim 115. Inſanterie=Regiment zu üben.
Darmſtadt, den 22. Dezember 1888.
Der Civil=Vorſitzende der Erſatz=Commiſſion Darmſtadt.
Dr. Melior.
14552
B e k a n n t m a ch u n g.
Das Tagblatt enthält widerholt eine Anzeige, überſchrieben die Abfuhr=Anſtalt Ph. und G. Vogel, welche geeignet
erſcheint bei den Hauseigenthümern den Irrthum zu erregen, als könne die genannte Firma, welche außerdem die Conceſſion
zum gewerbsmäßigen Abfuhrbetrieb nicht beſitzt und bis jetzt nicht nachgeſucht hat, die den Hauseigenthümern durch die
Para=
graphen 8, 14, Jo, 16 und 17 der Abfuhrordnung auferlegten Verpflichtungen mit der Wirkung übernehmen, daß die
Haus=
eigenthümer bei Uebertretung der betr. Vorſchriſten ſtraffrei ſeien. Dem gegenüber ſind wir, um die Hauseigenthümer vor
=2
.
4
14
44¼
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24
10₈
402
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895
40)
„8
[ ← ][ ][ → ] Nr. 253
3627
Täuſchungen zu bewahren, verpflichtet, dieſelben darauf hinzuweiſen, daß nur diejenigen Hauseigenthümer, welche ſich den
Be=
ſtimmungen bezüglich der organiſirten Abfuhr=Ordnung gemäß 8 20 unterſtellen, von den durch die Paragraphen 8 ꝛc.
auf=
erlegten Verpflichtungen befreit ſind, daß dagegen alle übrigen Hauseigenthümer, auch wenn ein Abfuhrunternehmer ſich
er=
bietet die Verpflichtungen für ſie zu übernehmen, lediglich ſelbſt für jede Uebertretung verantwortlich bleiben und daß im
Fall der Uebertretung nur gegen den Hauseigenthümer Strafantrag geſtellt werden kann und ohne Rückſicht auf irgend welche
Privatverträge geſtellt werden wird.
Darmſtadt, den 21. Dezember 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
[14468
v. Grolman.
Bekanntmachung.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenniniß, daß die hieſigen
Zuchtvieh=
märkte im Jahre 1889 auf nachverzeichnete Tage fallen:
15. und 29. Januar,
12. und 26. Februar,
12. und 26. März,
9. und 30. April,
14. und 28. Mai,
11. und 25. Junt,
Darmſtadt, den 18. Dezember 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
9. und 23. Juli,
13. und 27. Auguſt,
10. und 24. September,
8. und 22. Oktober,
5. und 19. November,
3., 17. und 31. Dezember.
14553
Bekanntmachung.
Montag den 31. lſd. Mts.,
Vormit=
tags 11 Uhr,
ſoll in dem ſtadtiſchen Faſſelſtall,
Beſ=
ſungerſtraße Nr. 60, ein gut gehaltener
zum ferneren Sprung untauglicher
Faſſel=
ochſe, ſowie der Dünger aus dem 4.
Quartal 1888 öffentlich meiſtbietend
ver=
ſteigert werden.
Darmſtadt, den 24. Dezember 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[454]
Ohly.
Bekanntmachung.
Auf Anſtehen des Konkursverwalters
wird die zur Konkursmaſſe der Firma
F. W. van den Kerkhoff dahier
ge=
hörige in beſter Geſchäftslage Darmſtadts,
Ludwigſtraße Nr. 4 belegene Hofraithe,
dreiſtöckiges Wohnhaus mit 2 Manſarden.
gewölbtem Keller und überbautem Thür
eingang, durch das unterzeichnete
Ortsge=
richt in deſſen Geſchäftslokal am
Montag den 31. Dezember 1888,
Vormittags 10 Uhr,
öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Bei günſtigem Gebote kann ſofortiger
Zuſchlag erfolgen.
Darmſtadt, den 14. Dezember 1888.
Großherzogliches Ortsgericht.
J. V. d. V.:
Riedlinger,
älteſter Gerichtsmann. (3216
Bekanntmachung.
Das Brechen, Fahren und Schlagen der
zur Unterhaltung der Kreisſtraßen des
Kreiſes Darmſtadt in 188990 nothwen=/
digen Deckſteine ſoll vergeben werden und
zwar:
a. das Brechen der Steine auf dem
Submiſſionsweg,
b. das Fahren und Schlagen in
öffent=
licher Verſteigerung.
Die Akkordbedingungen können bei dem
Unterzeichneten eingeſehen werden.
Die Submiſſionsofferten für das Brechen
ſind verſiegelt und mit der nöthigen
Auf=
ſchrift verſehen bis längſtens
Mittwoch den 2. Januar 1889,
Vormittags 10 Uhr,
auf der Regiſtratur Großherzogl.
Kreis=
amts, Neckarſtraße 3, einzureichen.
Die Verſteigerung des Fahrens und
Schlagens findet
Freitag den 4. Januar, Vormittags
9 Uhr,
in dem früheren Rathhausſaale in
Beſ=
ſungen ſtatt.
Darmſtadt, den 24. Dezember 1888.
J. A.:
Schreiner. 1455.
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag werden die
zum Nachlaß der Wirth Chriſtian Fey
Wittwe dahier gehörigen Immobilien,
als:
Flur. Nr. ⬜Meter.
I. 3957 260 Hofraithe
Weinberg=
ſtraße - incluſive
Wirthſchaftsge=
bäude mit großem
Saal,
I. 3959 177 Grabgarten daſelbſt,
I. 4136 348 Acker daſelbſt,
I. 4138 409 Grabgarten daſelbſt,
I. 403 769 Acker, das
Wingerts=
feld,
I. 4139 348 Hofraithe
Weinberg=
ſtraße,
Montag den 31. Dezember d. Js.,
Vormittags 11 Uhr,
auf dem Gemeindehaus dahier
wieder=
holt öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Beſſungen, den 27. Dezember 1888.
Großherzogliches Ortsgericht.
[14555
Weimar.
44
Cunaadhuot
erſter deutſcher Firmen,
hochfeine Qualitäten,
per Flaſche Mk. 2.50, bei zwölf
Flaſchen Originalpreiſe.
G.
1e 1OLE,
Bleichſtraße. I3441
Wenn Sie husten
Nobnon dis Lpotbokel
1
Wr9
1l.
ſiohol-
Dieses Ebstliche Haus., Gonnos- und
sohutzmittel kat schon Tausenden del
Austen, Helverkeit, Reizim Rehl-
Ropt eie- sonohl Tiiderung als auch
Küts' gobrache und vordiont üborall auk
dal wAmete empfohien zu worden.
5
In Pack 20 und 40 Pfa. zu haben
bei Carl Watzinger,
Wilhelminen=
ſtraße II.
Friſche
JohellEscho,
per halb Kilo 25 Pfo.
JaC0 aOAIGU)
Hoflieferant. 14557
3628
RSLGUIUN
Nr. 253
Em Clegamter Austührung,
Lithographie & Buchdruck.
RGhTIGN aOGkt, - Undt-AAAVIö6I. .
[453=
REOTETLORAAU, nathldonptath I.
Colonial-Wauren:
Hervorragondes lagor in rohen ≈ gebranuten Raſleos.
Candirto Kaſfees von A. Tuntz sel. Wwe. und B. S. Willms.
Dellcutessen,
Natürliche Hineralwasser,
Chocolade Suchard. - Houten's Cacao. - THEE.
C0a20 der Export=Compagnie in Cöln.
Dornheimer Süssrahm-Butter - Büttelborner Sauerkraut.
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Salat-Ool.
Speise-Oel.
Landes-Produkte
[14558
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Enorr's Suppensachen - Frledrichsdorlor Anlohack - Hobigs Hlolsch-Ertract.
Punsch-Eesenzon
Spirituosen aller Art.
der renommirteſten Fabriken.
Amerlk. Potrolenm. Wäsche-Utensilien. Korſis Ralsorsl.
Hehl Hederlage der Mehl= und Brodfabrik in Hauſen.
Relsfattormehl - Feldzümerelen - Dungartikel.
Salz-Hiederlage in Koch= und Vieh=Salz der Saline Wimpfen.
In nur feinſten Qualitäten, zur Saiſon neu und ſonſt ſtets friſch.
W Alles zu den gewohnten billigen Preiſen. .
Horiz Lamdam, Hathildenplatn I.
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königl. bayer. Hof=Parfümerie=Fabrik
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Nürn=
berg. prämiirt B. Laudes=Ausſtellung
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metal=
liſche Beimiſchung, garantirt unſchädlich.
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Haar=
öl, welches daſſelbe zugleich dunkel macht.
Beide 70 Pf. mit Anweiſung.
Aecht färbendes und garantirt
un=
chädliches Haarfärbe=Mittel in Cartons
mit=Bürſte und Anweſung 1 M. 50 Pf.
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Hofbürſtenfabrik, Ludwigsplatz 2.
IRG. Eb5 OoIn,
Grossh. Hoſlioforant,
Eliſabethenſtraße 48,
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Kopf=
weh verurſachenden Qualitäten:
Arac. Rum-, Rothwein-
und Portweh-
Punschessenzen.
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M. Herge, Holzſtr. 17.
M. W. Praſſel, Rheinſtr. 16,
Heinrich Erlenbach, Ernſt=Ludwigs.
ſtraße 11,
Ferd. Waguer Wwe.,
Roßdörſer=
ſtraße.
[14147
Johannisbeernoin
per Flaſche 1 Mk. mit Glas. (13587
P. Hlein, Lauteſchlägerſtraße 4.
Eine großeSingernähmaſchine
für Schneider, faſt neu, billig zu
ver=
kaufen. Garantie 2 Jahre. Wo? ſagt
[14374
die Exped. d. Bl.
14
16
olahrsharlen
in grösster Auswahl bei
Heturich Hbert,
25 Ernst=Ludwigsstrasse 25.
[14540
ho
hoi=
14
16
104
Nr. 253
3629
Zur Auftärung.
Die von Prof. Dr. Jäger „coneeſſionirten Fabrikanten für Normal=Unterkleider= laſſen von Zeit zu Zeit Warnungs.
rufe durch die Preſſe gehen, wodurch ſie das Publikum vom Kaufen und Tragen der nicht aus ihrer Fabrik ſtammenden
wollenen Unterkleider abzuhalten ſuchen; ſie wenden dabei vorzugsweiſe das Schlagwort an, daß Alles, was nicht von ihnen,
„ Imitation', ihr Fabrikat allein „Original= ſei. — Nun iſt aber längſt öffentlich nachgewieſen und unbeſtritten, daß gerade
die von Profeſſor Dr. Jäger „conceſſionirte Leibwäſche in
Nachahmungen
längſt epiſtirender Formen und Gewebe beſteht. Es beweiſen dies auch die vielen verlorenen Prozeſſe, die die Herren
W. Benger Söhne vergeblich zum Schutze ihrer „Erfindung; angeſtrengt haben.
Ebenſo verhält es ſich mit der Behauptung. daß die zechter, d. h. natürlich die conceſionirte: Waare die beſſere ſei.
Die von uns verjerigten Normal=Unterkleider ſind dem conceſionirten Fabrikat nicht nur ebenbürtig, ſondern ſie ſind aus
beſſerer und dauerhafterer Wolle hergeſtellt als dieſe, und wenn unſere Waare trotzdem billiger iſt, als die Benger'ſche,
ſo hat dies einerſeits ſeinen Grund darin, daß wir mit weniger Nutzen uns begnügen, als die Herren Beuger Söhne und
daß wir andererſeits nicht, wie dieſe, an Profeſſor Dr. Jäger Proviſion zu bezahlen haben.
Aus dieſen Gründen auch können wir von Jahr zu Jahr einen groͤßeren Umſatz in unſerer guten Normal=Waare
verzeichnen, während es gewiß kein Zeichen fortſchreitenden Conſums der „allein echten! Waare iſt, daß die Herren Benger
Söhne in neueſter Zeit ſich auf die Fabrikation der Dr. Lahmann'ſchen Baumwoll=Waare gelegt haben, deren ſanitärer
Werth bekanntlich in direktem Widerſpruch ſteht zu dem Jäger'ſchen Wollregime, das die Herren Benger Söhne ſeither in ſo
vielen koſtſpieligen Reklamen als „allein echt und gut- empfohlen haben; nachdem die „coneeſſionirte” Fabrik ſo das „allein
echte: Syſiem verläßt, wird das Publikum wohl auch wiſſen, was es von der „allein echten' Waare derſelben zu halten hat.
Jedes unſerer Normal=Unterkleider iſt mit unſerem geſetzlich geſchützten Fabrikſtempel verſehen, für den wir jede
Garantie, insbeſondere für reine beſte Mutterwolle und naturbraune Melangen übernehmen.
[13634
11
Babrik=unger bei H.Stade a Beer, Darmstadt.
D. R. Patente
38758
u. 40189.
D. R. Palen
C4.2) F. SOENIECkEls Cs4
Nr.
84053.
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[14559
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V. A. benutzen: Volksbank, Darmstadt, 89 Ordner; H. Petersen & Co, Ham
burg, 73; Schorers Verlag, Berlin u. Wien, 92; Gebr. Stollwork, Köln, 62.
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Woinossig Pabrik
R
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E.
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[14560
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Der Comptoir=Kalender
für das Jahr 1889 iſt erſchienen und in der Expedition d. Bl.
aufgezogen 20 Pfg. und unaufgezogen 5 Pfg. zu beziehen.
Codrante gare.
ASON
Verkaufsstellen
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G. P. Poth, Ludwie.
B.BaOEn
L fRannrusränWospu. A. Fassbender.
kastaiwoms A v A nosuerekanr.
MHof., Weber Nachfolger.
Englische Hischung per Pfd. Mk. 2.80
3.50
Bussische Mischuntg
gChristian Kullmann,
und feinere Sorten - neher Erntor
TEcke der Wilhelminenstrasse
und des Louisenplataes.
[12068
Buad;
Lan6
per halb Kilo Mk. 2.
„ „ „ 2.50,
„ „ „ 3.-
„ „ 4.—
Preiſe der beliebteſten Sorten, reinſchmeckende, aromatiſche
Waare.
Maisow-Congou
Moning-Congon
Souchong I.
Maisov-Souchong.
Peceo-Blüthen, ertrafein,
„ „ 5.—
Assam findischer Thee)
„ „ „ 3.-
Gunpowder (grüner Perlthee)
„ 3.50,
„ „
Ehee Riſchung, Kaiſow HouchongL Becco.
ſehr beliebter Familienthee,
per halb Hilo M. 4.50.
Chreſpitzen,
Miſchung der feinſten China= und indiſchen Thee,
in Packeten ¼ Kilo Mk. L.25.
Packungen in Originalkiſten von eirca 18 Pfund mit
5 Procent Rabatt.
09954
Proben gratis und franco.
Hoanuel Forld.
Auterm Lubr
Wir haben eine grosse Partie emaillirte Geschirre
zurückgeſetzt und verkaufen dieſelben, um raſch zu räumen, unter
dem Fabrikpreis.
Der Verkauf findet jedoch nur in den Tagesſtunden ſtatt,
da dieſe Gegenſtände in einem unſerer Magazinsräume
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Ghr. Wirthwein & Comp.,
[12724
9 Ludwigsplatz 9.
9 orientaliſches
Schön=
heitsmittel, bisher nur
in oriental. Frauenge=
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Der Vorſtand.
Die Kleinkinderſchule zu Darmſtadt
wird, wie früher, auch in dieſem Jahre Entſchuldigungskarten bezüglich der
conventionellen Neujahrsbeſuche abgeben und geſtattet ſich die Hoffnung auszuſprechen
auf zahlreiche Betheiligung zu Gunſten der Anſtalt.
Nachſtehende Herren waren wiederum ſo gütig die Ausgabe der Karten zu
ubernehmen:
Dr. med. Bennighof. Hauptſtaatskaſſe Sekretär Beſt. Dr. mod.
Hoff=
mann. Rentner G. Jordis. Dr. med Leydhecker. Hauptmann Friedr.
Maurer. Regierungsrath Bopp. Maler Müller. Oberbürgermeiſter
Ohly. Stadtpfarrer Ritſert. Polizeiaſſeſſor Seim. Gottfried Schwab ſen.
Wilhelm Schwab ſen. Directionsrath Winter. Ferdinand Wittich.
Solche ſich Entſchuldigende, welche gleichzeitig auf Ueberſendung von
Gratu=
lationskarten verzichten, werden mit einem k verſehen.
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Hoſlieferant Sr. Majestät des Deutschen Kaisers und
Rönigs von Preussen eto.
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[4574
dGAAGtLost1Cher fUder-(a0a0
der Hgl. Preuss. u. Rais. Oesterr. Hof=Chocolade-Pahr.:
Gebrüder Stollverch, Hölm.
Derselbe ist nach einem in den meisten Ländern patentirten Verfahren aus edlen H
Cacaosorten hergestellt und gibt durch einfachen Aufguss von kochendem Wasser oder
sieden-
der Milch ein gebundenes, bygienisches, leicht verdauliches und nahrhaftes Getränk.
Der Stollverek’sche Schnellssliche Cacao ist vorbürgt rein und frei von chemischen
Lusätzen, welche bei dem sogenannten holländischen Verkahren Gearbeitung mit Soda und
Pottasche) die Löslichkeit bowirken.
An haben in Büchsen von 500, 250 und 125 Gramm allerorts in den besseren
Conditoreien, Kolonial- und Delicatessen-Geschäften, sovie in den Apotheken.
19
ftdarnah
124⁄₈
EANNIIASIIAAANAniati Aindaanindled
4
GTUAIIUL APurRUnk.
Die Hinſen von Einlagen des abgelaufenen Jahres können in den Monaten
Janvar und Februar 1889 erhoben werden. Die nicht baar erhobenen Zinſen
wer=
nen dem Kapital beigeſchrieben. Dies Beiſchreiben der Zinſen kann erſt vom
1. März an erfolgen.
Vom 2. bis einſchließlich 15. Januar 1889 ſind die Zahlſtunden an
un=
ſerer Kaſſe:
Vormittags von 9-12 Uhr und
Nachmittags von 2-4 Uhr.
Samstags Nachmittags iſt die Kaſſe geſchloſſen.
Zugleich wird bemerkt, daß die Auszahlung der Jahreszinſen an die
Einleger vom 2. bis 15. Januar nur in den Nachmittagszahlſtunden ſtattfindet.
Darmſtadt, den 24. Dezember 1888.
Der Verwaltungsrath der ſtädtiſchen Sparkaſſe.
[4576
Beſt.
Bruch=Heilung
1
Die Heilanſtalt für Bruchleiden hat uns mit unſchädlichen Mitteln ohne
Berufsſtörung von Leiſten=, Hodenſack= und Waſſerhodenbruch durch brief=
Uliche Behandlung vollſtändig geheilt, ſo daß wir jetzt ohne Bandage arbeiten
Eönnen. Joh. Breit, Ehrenfeld b. Cöln; P. Gebhard, Schneiderm., Friedersried,
Eb. Neukirchen, 54. J.; Joſ. Kaſt, Handlung, Simmerberg b. Lindau; A. Schwarz.
Wagenbauer, Langenpfungen b. Roſenheim (f. Kind). Broſchüre: „Die
Unter=
leibsbrüche u. ihre Heilung” gratis. 3000 Bandagen beſter Conſtruktion
worräthig; mit einer Muſterſammlung iſt unſer Bandagiſt in Darmſtadt,
Gaſthof „zum Prinz Carl- am 18. jeden Monats von 8 Uhr Vorm. bis
1 Uhr Nachm. zur unentgeltlichen Maßnahme und Beſprechung zu treffen.
Man adreſſire: An die Heilanſtalt für Bruchleiden in Stuttgart, Alleen=
[14577
ſtraße 11.
9
2
Anerkannt viel zweckmäſsiger und handlicher
als die amerikanischen Registratoren und bei
vielen Tausend Firmen in Gebrauch.
Veberall vorrätig. Preisliste kostenfrei.
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anzCurſus.
Damen und Herren, welche an einer
Partie theilnehmen wollen, biete
währeud=
der jetzt beſtehenden Pauſe noch
Gelegen=
heit durch Privatunterricht beitreten zu
können.
Ferdinandine Lössor,
Inſtituts=Tanzlehrerin. 114579
ein bräunlicher Bibermuff
Vorloron mit Atlas gefüttert. Gegen
gute Belohnung abzugeben Rheinſtr. 39 I.
Empfehlung.
Den geehrten Damen von Darmſtadt=
Beſſungen diene hiermit zur gefälligſten
Mittheilung, daß ich meine Praxis als
Hebamme,
die ich ſeither in Wald=Michelbach
aus=
übte, nach hier verlegt habe.
Darmſtadt=Beſſungen, im Dezbr. 1888.
Frau N. Amdel,
Geburtshelferin,
Weinbergſtraße 33. 14502
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5
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Die Gemeralversammlung.
der Kleinkinderſchule
findet Samstag den 29. d. Mts., Nachmittags 3 Uhr, im
oberen Rathhausſaale ſtatt.
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Der Vorſtand der Kleinkinderſchule.
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M. D. 20.
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Eſſenzen, Cardinal= u. Biſchof=Eſſenzen, Waldmeiſter=Eſſenz.
Po„
Friſche
Neh
Friaohon
Ananas.
Grüne
allusith.
Pommeranleh.
Elisabethen-
14582) LR8odOr vrmmet, strasse 14.
14537) Ein Fräulein v. 28 J., das
3 J. im Auslande thätig, ſucht Stelle, am
liebſten bei älterer Dame od. Herrn; auch
könnte es ſich entſchließen, mit auf Reiſen/
zu gehen. Dauernde Stellung erwünſcht.
Fro.=Off. unter C. H. an die Exped.
14583) Ein Burſche, der mit Pferden!
umzugehen weiß und bisher in einer/
Branntweinbrennerei thätig war, ſucht
ähnliche Stelle. Näheres Exped.
14584) Ein junges Mädchen für e.
kleinen Haushalt wird geſucht. Zu erfr.
Müllerſtraße 29. 2. St. zw 3 u. 4 Uhr.
14507) Junger Mann mit guter
Schulbildung als Lehrling geſucht.
J. A. Loeppritz.
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für das „Darmſtädter Tagblatt” mit
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Herr Knispel.
Voltner
Frl. Schütkh.
Sein Weib
Herr Göbel.
Natzl,
deren Söhne Herr Knörzer.
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Sonntag, 30 Dezember.
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Geſammteinlage während des abgelaufenen Vierteljahrs nachweiſen, ſind nebſt den
ſtädtiſchen Sparkaſſebüchern
Samstag den 29. d. Mts.
an die Herren Stations=Erheber zur Veranlaſſung der Ueberſchreibung abzuliefern
Darmſtadt, den 24. Dezember 1888.
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Ergrauen desſelben und beſeitigt die ſo
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empfiehlt
G. L. Hriegk,
Rheinſtraße. (3032
Für die Chriſtbeſcheerung der
Klein=
kinderſchule
gingen noch Gaben ein von Herrn Lorenz
Dorn.
.
.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Samstag, den 29. Dezember.
Vorabendgottesdienſt um 4 Uhr — Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30 Min.
Predigt um 9 Uhr 15 Min.
Sabbathausgang um 4 Uhr 45 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
isr. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 29. Dezbr. Vorabend 3 Uhr 35 Min.
Morgens 8 Uhr - Min.
Nachm. 3 Uhr 30 Min.
Sabbathausgang 4 Uhr 50 Min.
Wochengottesdienſt. Von Sonntag 30. Dez. ab:
Morgens 6 Uhr45 Min.
Nachm. 3 Ubr 45 Min.
Politiſche Ueberſicht.
Hentſches Reich. Am 24. vormittags empfing der Kaiſer den
Militärbevollmüchtigten bei der Botſchaft in Petersburg,
Oberſt=
lieutenant v. Villaume, und erledigte bis gegen 1 Uhr
Regierungs=
angelegenheiten. Hierauf ſtatteten der Kaiſer und die Kaiſerin mit
den beiden älteſten Söhnen der Kaiſerin Auguſta einen Beſuch ab.
Im Laufe des Nachmittags arbeitete der Kaiſer längere Zeit allein
und nahm Vorträge entgegen. Um 5 Uhr fand im Schloſſe die
Weihnachtsbeſcheerung ſtatt. Der Großherzog und die Großherzogin
von Baden begaben ſich mittags nach Charlottenburg, wo ſie
längere Zeit im Mauſoleum verweilten und am Sarge Kaiſer
Wilhelms 1. einen Lorbeerkranz niederlegten.
Der Austauſch der Ratiſikationen des Zuſatzvertrages zum
be=
ſtehenden deutſch=ſchweizeriſchen Handelsvertrage hat am 26. in
Berlin ſtattgefunden.
Nach einer vom Kultusminiſter genehmigten Verordnung des
Oberpräſidenten wird vom April 1889 an die deutſche
Unterrichts=
ſprache für alle Lehrgegenſtände in den Volksſchulen Nordſchleswigs
eingeführt. Gewiſſe Ausnahmen ſind nur noch beim
Religions=
unterricht zuläſſig.
Premierlieutenant Wißmann verweilt noch bis Anfang Januar
bei ſeiner Familie im Harz. Was die Abmachungen betrifft, welche
das Auswärtige Amt mit Herrn Wißmann vor ſeiner Abreiſe nach
Oſtafrika trifft, ſo dürften ſie, wie der Magdeb. 8ta. geſchrieben
wird. vornehmlich dahin gehen, daß Wißmann, der bewährte
Kenner Afrikas und zugleich der ausgebildete Soldat, mit der
Niederwerfung des Aufſtandes in den oſtafrikaniſchen
Küſten=
gebieten betraut wird. Damit würde ſich für Wißmann die
Auf=
gabe verbinden, eine Handelsſtraße anzulegen, bezw. durch feſte
Stationen zu ſichern, die von der oſtafrikaniſchen Küſte bis zu
den großen Seen führt und damit zugleich, falls Emin Paſcha
noch in Wadelai und am Leben iſt, den Zugang zu dieſer äußerſten
Station europäiſcher Kultur im Sudan eröffnet. Das Nähere
wird naturgemäß davon abhängen, was Wißmann in Oſtafrika
vorfindet an Thatſachen und Meldungen.
Die „Straßburger Poſt' wendet ſich aus Anlaß des Panama=
Krachs, welcher Elſaß=Lothringen ca. 100 Millionen gekoſtet haben
ſoll, an die Vorſteher der dortigen Gemeinden, welche trotz aller
Warnungen ihr Vermögen noch immer in franzöſiſchen Papieren
angelegt, und an die zahlreichen Perſonen und Korporationen,
welche wichtige Verſicherungen, bei denen es ſich oft um höchſt
be=
trächtliche Summen handelt, mit ausländiſchen Geſellſchaften
abge=
ſchloſſen haben.
Frankreich. Der Senat nahm in ſeiner Sitzung vom 24. ohne
bemerkenswerten Zwiſchenfall die Budgets der Finanzen, der Juſtiz,
der Kulte, der Poſten und Telegraphen, ſowie des Auswärtigen in
der von der Kammer beſchloſſenen Faſſung an.
Senatoren, Deputierte und Vertreter verſchiedener Geſellſchaften
haben an das „Comits central de la Vigilance pour la Liberts et
la Paix' in Mailand eine Adreſſe gerichtet, in welcher ſie ihrer
Zuſtimmung zu der von dem Komite an die Italiener gerichteten
Erklärung auf Erhaltung des Friedens Ausdruck geben.
Man erwartet demnachſt eine Kundgebung des Grafen von
Paris an das franzöſiſche Volk. Wie es heißt, würde er darin
mit den Boulangiſten brechen oder doch das Bündnis mit Boulanger
verleugnen.
Boulanger hat eine Erklärung erlaſſen, nach welcher er bei der
Erſatzwahl in Paris dem miniſteriellen Kandidaten gegenüber als
Gegenkandidat auftreten wird. Die republikaniſchen Blätter fordern
alle Republikaner zur Vereinigung für die allein in betracht kommende
Kandidatur Vacqueries auf, welcher die Kandidatur bereits im
Prinzip angenommen hat.
Engkand. In der Thronrede, mit welcher das Parlament am
24. vertagt wurde, heißt es, die Beziehungen zu allen Mächten
ſeien freundſchaftliche. Zu bedauern ſei, daß der Senat der
Ver=
einigten Staaten von Nordamerika die Uebereinkunft zur Regelung
der Fiſchereifrage in den Nordamerikaniſchen Gewäſſern nicht
ge=
nehmigt habe. Die Wiederherſtellung der politiſchen und ſinanziellen
Sicherheit in Caypten ſei im Augenblick unterbrochen durch den
Verſuch der Sudaneſen, ſich des Hafens von Suakim zu
bemäch=
tigen, die engliſchen und egyptiſchen Truppen hätten bei dem
Zurück=
weiſen dieſes Verſuchs einen glänzenden Erfolg errungen. In allen
übrigen Beziehungen ſei der adminiſtrative und wirtſchaftliche
Fort=
ſchritt Cayptens ein befriedigender. Der in dem feſtländiſchen Teile
des Gebiets des Sultans von Zanzibar ausgebrochene Aufſtand
3688
Nr. 253
habe beträchtliche Verluſte an Leben und Eigentum in den deutſchen
Kolonien herbeigeführt, es ſei klar, daß das Wiederaufleben des
Sklavenhandels. von welchem Anzeichen an mehreren Punkten
Afrikas ſich offenbart hätten, in hohem Maße zu dieſen
Ruhe=
ſtörungen beigetragen habe. Die Königin habe ſich mit dem deutſchen
Kaiſer über die Herſtellung einer Blockade zur See an dem Teile
der im Aufſtand befindlichen Küſte geeinigt, um den Sklavenhandel
und die Einfuhr von Kriegsmunition zu verhindern. Irland wird
in der Thronrede nicht erwähnt. Von inneren engliſchen
Ange=
legenheiten wird nur die Vorlage über die adminiſtrative
provin=
zielle Autonomie hervorgehoben, welche vom Parlament genehmigt
worden iſt.
Der deutſche Botſchafter in London Graf Hazfeldt hat ſich auf
etwa 14 Tage nach Deutſchland begeben.
Die „Times; bringt aus Zanzibar nachſtehende Mitteilung
vom 23.: Die deutſche Fregatte Leipzig' hat wiederum ein
Sklaven=
ſchiff genommen, auf welchem ſich 140 Sklaven befanden; es wurden
gleichzeitig viele Araber gefangen genommen. Der deutſche
General=
konſul errichtet unweit Dar=es=Salem eine große Miſſionar=
Nieder=
laſſung für die befreiten Sklaven.
Itaſien. Die Deputirtenkammer hat die Vorlage, betreffend die
außerordentlichen militäriſchen und maritimen Maßnahmen, mit
172 gegen 35 Stimmen und die Vorlage, betreffend die militäriſchen
Eiſenbahn=Vorkehrungen, mit 175 gegen 32 Stimmen genehmigt und
ſich darauf bis zum 15. Januar vertagt.
Die Regierung legte dem Senat die von der Kammer bereits
genehmigten Militär=Vorlagen vor und beantragte, gleichzeitig
Be=
ratung durch eine vom Präſidenten zu ernennende Kommiſſion. Der
Senat gab ſeine Zuſtimmung.
Eine am 26. in Rom eingetroffene Depeſche der=Agenzia Stefani
aus Maſſauah ſpricht dem in Zeilah und Maſſauah verbreiteten
Gerücht, daß Graf Antonelli durch den Sultan von Auſſa gefangen
worden ſei, die Glaubwürdiakeit ab, Antonellis Reiſe ſei vielmehr
ohne jede Schwierigkeit von ſtatten gegangen.
Es beſtätige ſich,
daß die Beziehungen zwiſchen dem König Menelik und dem Negus
abgebrochen ſind.
Butgarien. Aus Sofia wird gemeldet, Sallbaſchewo (Rumeliote,
habe das Portefeuille der Finanzen und der bisherige Präſident
Goutſchew habe dasjenige der Juſtiz übernommen. Mit beiden
Er=
nennungen ſei die Kabinetskriſis abgeſchloſſen, da nur Netſchowitſch
und Stoilow demiſſioniert hätten.
Stojanow, Kandidat der Regierungspartei, iſt am 25. mit
165 Stimmen zum Präſidenten der Sobranje gewählt worden. Der
Kandidat der Gegenpartei Stoilow erhielt 83 Stimmen.
Herbien. Aus Belgrad wird von maßgebender Seite verſichert,
die Nachricht über den Abſchluß eines Bündnisvertrages mit Ruß.
land ſei reine Erfindung. — Die Skupſchtina hat ihre Abſicht, ſofort
einen Mißtrauensbeſchluß gegen das Kabinet zu faſſen, aufgegeben;
eine verſöhnlichere Stimmung ſcheint jetzt vorherrſchend zu ſein.
Am 25. erſchienen 120 hervorragende Mitglieder des radikalen
Klubs im Palaſt, um dem König im Namen der radikalen Partei
dafür zu danken, daß er aus eigenem Antriebe das ſerbiſche Volk
mit einer liberalen Verfaſſung beſchenkt habe. Die radikale Partei
ſtehe feſt zu Thron und Vaterland. Der König legte die Gründe
dar, welche ihm, wie er ſchon dem Verfaſſungsausſchuß mitgeteilt
habe, weitere Zugeſtändniſſe unmöglich machten, ſodaß er auf der
unveränderten Annahme des Entwurfs durch die Skupſchtina
be=
harren müſſe. Die Rede des Königs dauerte eine Stunde und wurde
mit ſtürmiſchen anhaltenden Hochrufen aufgenommen. Der Führer
der Abordnung gab wiederholt die Verſicherung, daß die Anweſenden
alles aufbieten würden, um ſich durch Erfüllung des königlichen
Wunſches des großen Vertrauens ihres angeſtammten Herrſchers
würdig zu erweiſen. Dem Empfange wohnten die Miniſter und
Regierungskommiſſare bei. Das Organ der Radikalen, „
Odiek=
bringt einen Leitartikel, welcher die Vorzüge des Verfaſſungsentwurfs
hervorhebt und ihn zur Annahme empfiehlt.
Vereinigte Htaaten. Der ſcheidende Präſident Cleveland hat
zu der Schlußſitzung des Kongreſſes eine Botſchaft erlaſſen, welche
ernſte Betrachtungen über den gegenwärtigen Zuſtand des Landes
enthält. Cleveland ſagt u. A., daß in dem erſten Jahrhundert des
verfaſſungsmäßigen Beſtehens der Vereinigten Staaten die
Entwicke=
lung derſelben mächtige Veränderungen herbeigeführt haben, welche
die Gleichheit vor dem Geſetze ſchwer gefährden und fährt dann fort:
In den großen Städten des Landes ſehen wir fabelhaften
Reich=
tum und üppigſtes Wohlleben. Die Induſtrieen des Landes, die
großen Verkehrsmonopole, die Maſſenbetriebe aller Geſchäftsarten
ſchaffen Vermögen, wie ſie die Väter der Republik nicht einmal zu
träumen gewagt. Ueberall die tolle Hetzjagd nach Schätzen, nach
Ausbeutung und Zuſammendrängung der Maſſenarbett, nach
Ver=
geſellſchaftungen und Kapitalien, welche die Gebilde der kühnſten
Phantaſie in Schatten ſtellen. „Was aber=, fährt der Präſident
wörtlich fort, „ſehen wir auf der andern Seite?, Neben dem
unglaublichſten Reichtum und Luxus gewahren wir in den Städten
die bitterſte Armut und auf dem Lande die ſtetig wachſende
Unzufriedenheit, mit dem Ackerbau.
Der Sohn des
Land=
manns, der Arbeit ſeines Vaters überdrüſſig, ſchließt, ſich
der wilden Jagd nach Reichtum an. Gar viele der beſtehenden
großen Vermögen ſind nicht die Frucht redlicher Arbeit. ſondern
durch Begünſtigung Weniger ſeitens der Regierung der großen Maſſe
des Volkes abgepreßt. Die Kluft zwiſchen Arbeitgebern und
Arbeitern erweitert ſich tagtäglich. Reiche und Arme treten als
Klaſſen in feindlichen Gegenſatz zu einander. Die Vergeſellſchaftung
des Kapitals gebiert räuberiſche Truſts und Monopole. Der
Schwächere, der mühſelig um ſein Leben ringt, wird vom Stärkern
mit eiſerner Ferſe zu Boden getreten. Die geſchäftlichen
Körper=
ſchaften ſind aus Dienern des Gemeinweſens zu ſeinen Herren
ge=
worden. Und daran knüpft Cleveland die weitere Frage: „Wie
verhält ſich die Bundesgewalt dazu? und beantwortet dieſe Frage
in faſt ſtrafpredigeriſchem Tone, indem er auf die bisher von der
Regierungsgewalt verſäumte Abſchaffung der Einnahmeüberſchüſſe
durch eine vernünftige Herabſetzung der Hölle übergeht, wie folgt:
Die Regierung entzieht dem Volke Millionen über Millionen,
die tot im Bundesſchatz liegen und dem lebendigen Verkehr
ent=
zogen bleiben! Viele Millionen werden durch übermäßige Zölle
den Koſten des Lebensunterhalts hinzugefügt, und der Gewinſt
einer ganz kleinen, aber übermächtigen Minderheit, mit welcher die
Bundesgewalt unter einer Decke ſteckt, ins Maßloſe geſteigert. Das
iſt ein ſchwerer und tiefgreifender Schaden für den ganzen
Ge=
ſellſchaftskörper. Die Liebe zum Gemeinweſen und der Patriotismus
werden dadurch zerſtört und ſelbſtſüchtige Habgier an ihre Stelle
geſetzt. Die Regierung gilt nicht mehr als Hort der Gleichheit,
ſondern als ein Werkzeug zur Erlangung beſonderer Vorteile
Einzelner auf Koſten der Geſamtheit. Daher die ſchmähliche
Rück=
ſichtloſigkeit gegen das Gemeinwohl in den Geſetzgebungen, daher
die unheimlichen Ränke, um die einmal erlangten Vorteile durch
Beeinfluſſung der Geſetzgebung, ja, der Volkswahlen ſelbſt zu
dauernden zu machen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 28. Dezember.
Wie der „D. 8tg. aus Kiel gemeldet wird, ſind Se. Königl.
Hoheit der Großherzog mit Sr. Königl. Hoheit dem Erbgroßherzog
und J. Gr. H. der Prinzeſſin Alix am 24. d. vormittags gut
an=
gekommen und von Gr. Königl. Hoheit dem Prinzen Heinrich von Preußen
an der Bahn empfangen worden.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 22. d. M.:
den Gerichtsaſſeſſor Max von Biegeleben zum
Miniſterialſekre=
tär bei Großh. Miniſterium der Finanzen, mit Wirkung vom 1.
Januar 1889 an, ernannt; die Steueraſſeſſoren Jakob Müller
aus Richen und Dr. Victor Würth aus Mainz zu
Steuerkontro=
leuren ernannt.
Mit Genehmigung Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs
wurde mittelſt Erlaſſes Cr. Majeſtät des Kaiſers vom 12. I. M.
der Großh. Oberlandesgerichtsrat Freiherr von Ricou für die
Dauer ſeies gegenwärtigen Hauptamtes zum richterlichen
Mit=
glied des Reichs=Eiſenbahn=Amtes ernannt.
O Von der Bürgermeiſterei iſt die geſetzliche Aufforderung
er=
laſſen, daß diejenigen Einwohner, welche nicht Ortsbürger ſind
und bei der im nächſten Jahre ſtattfindenden Erſatzwahl zur
Stadt=
verordretenverſammlung das ihnen zuſtehende Stimmrecht
aus=
üben wollen, das letztere vor Ablauf dieſes Jahres im Stadthaus
anzumelden haben. In der Tagespreſſe hat es weiter nicht an
Belehrungen und Ermahnungen gefehlt, dieſe Anmeldung nicht zu
verſäumen, um ſich nicht der Gefahr auszuſetzen, im nächſten Jahre,
in welchem ein ganzes Drittel unſerer derzeitigen
Stadtverordneten=
verſammlung zu erneuern iſt, von der Wahlurne ausgeſchloſſen zu
ſein. Trotzdem ſollen die Meldungen ſehr ſpärlich einlaufen, ſoviel
wir erfahren haben bis zum 24. erſt einige 20, ſo daß ein
noch=
maliger Appell an die Berechtigten und eine eindringliche
Ermah=
nung derſelben hier wohl gerechtfertigt iſt. Wir haben es nicht mit
der Frage zu thun, ob die Maßregel der Anmeldung zweckmäßig
iſt, oder ob man den Wahlberechtigten nicht dieſe Procedur hätte
erſparen können; bei der in Ausſicht ſtehenden Reviſion unſerer
Verwaltungsgeſetze wird wohl auch dieſe Frage geprüft werden.
Zur Zeit beſteht dieſe Beſtimmung zu Recht und die
Wahlberech=
tigten müſſen ſich ihr fügen. Um aber den letzteren die Wichtigkeit
der Sache recht ins Auge fallend vorzuführen, wollen wir hier
noch einige Zahlen reden laſſen.
Bei der letzten Erſatzwahl im Jahre 1886 ſetzten ſich die 3249
Wahlberechtigten hieſiger Stadt zuſammen aus 1616 Ortsbürgern
und 1633 Nichtortsbürgern ſnotabene der Anmeldezwang beſteht nur
für letztere, für die Ortsbürger nicht). Nehmen wir nun auf Grund
der Erfahrungen früherer Jahre an, daß die Zahl der Ortsbürger
durch den naturgemäßen Abgang durch Tod u. ſ. w., während
Neu=
aufnahmen von Ortsbürgern faſt gar nicht mehr ſtattfinden, im
nächſten Jahre bei der Wahl nur noch etwa 1500 betragen wird,
daß aber auch von den damals angemeldeten Nichtortsbürgern ein
beſtimmter Prozentſatz durch Tod und Wegzug ausfällt, ſo müßten
ſich ſeitdem beſtimmt etwa 300 Wahlberechtigte neu angemeldet haben,
wenn im nächſten Jahr mindeſtens ebenſoviel Wahlberechtigte
vor=
handen ſein ſollen, wie im Jahre 1886. Dies iſt aber u. W. nicht
Nr. 253
her Fall, ſo daß trotz Zunahme der Bevölkerung die Befürchtung
erechtfertigt iſt, daß im nächſten Jahre die Zahl der
Wahlberech=
ſgten für die Stadtverordnetenwahlen im ehemaligen Stadtbezirk
veringer ſein wird als vor drei Jahren.
Nun iſt aber inzwiſchen Beſſungen zugegangen. In der
Candgemeindeordnung iſt der Anmeldezwang nicht enthalten und
wurde deshalb bei der Vereinigung durch Spezialgeſetz beſtimmt,
laß diejenigen Bewohner Beſſungens, die zwar dort nicht Ortsbürger
und, aber am 31. März 1888 in Beſſungen das Wahlrecht erworben
atten, ohne vorherige Anmeldung in die Liſten der Wähler zur
Stadtverordnetenverſammlung einzutragen ſeien. Bei der im
Früh=
hr d. J. dann ſtattgehabten Wahl von 6 Stadtverodneten aus
er ehemaligen Gemeinde Beſſungen waren in die dortige Liſte
ein=
etragen: 331 Ortsbürger und 670 Nichtortsbürger, zuſammen 1001
Gerechtigte. Während alſo bei dem Bevölkerungsverhältnis von
1 in der Zahl der Ortsbürger zwiſchen dem ehemaligen
Stadt=
ezirk und Beſſungen ein annähernd gleiches Verhältnis (1616 zu
81) vorliegt, iſt dies bei den Nichtortsbürgern (633 zu 670)
durch=
us nicht der Fall; da liegt die Sache vielmehr ſo, daß der
Stadt=
eil Beſſungen im nächſten Jahre mit einer verhältnismäßig viel
rrößeren Anzahl Wahlberechtigter erſcheinen wird, als die übrigen
Stadtteile.
Legen wir die für Beſſungen ermittelte Ziffer von 670 wahl=
Herechtigten Nichtortsbürgern zu Grunde, ſo ergiebt ſich für die
äbrige Stadt eine Ziffer von weit über 3000 ſolcher
Wahlberech=
vigten. Von dieſen hat ſich aber noch nicht die Hälfte die Aus=
Abung des Wahlrechts durch Anmeldung geſichert. Und an dieſe
Setzteren beſonders glauben wir hier nochmals die Mahnung richten
U ſollen, die paar letzten Tage des Jahres noch recht fleißig dazu
zu benutzen, um ihr Wahlrecht im Stadthaus anzumelden, damit
m nächſten Jahre eine recht große und möglichſt gleichmäßig
ver=
reilte Anzahl von Wählern die ſo wichtigen Stadtverordnetenwahlen
vornehmen kann.
Die Verſendung von Neujahrskarten betr. ſei nochmals daran
ærinnert, daß derartige Briefe, Poſtkarten, Karten u. ſ. w., welche
inzeln durch Poſtwertzeichen frankiert ſein müſſen, in
Sammel=
umſchlägen mit der Aufſchrift „Hierin frankierte Neujahrsbriefe
ür den Ort an das Kaiſerliche Poſtamt 1 hiers an den
An=
nahmeſchaltern der hieſigen Poſtanſtalten abgegeben oder in den
Briefkaſten gelegt werden können. Dieſe Briefpackete dürfen indes
nur in Darmſtadt und Beſſungen verbleibende Sendungen (
Stadt=
briefe) enthalten. und es kann deren Einlieferung bereits von
heute ab geſchehen. Die Beſtellung dieſer Sendungen beginnt am
51. Dezember, mittags.
0 Kaum acht Monate ſind es her, daß die Erziehungsanſtalt
ſr verwahrloſte Kinder in Gräfenhauſen eröffnet wurde und am
betzten Sonntag haben ſchon 35 ſolcher Kinder, in allen
Lebens=
altern bis herunter zu 6 Jahren, den Weihnachtsbaum
um=
tanden. Werkthätige Menſchenliebe hatte es ermöglicht, dieſer
großen Kinderſchaar eine Chriſtbeſcheerung zu bereiten, zu welcher
aus der Stadt die Mitglieder des Kuratoriums erſchienen waren.
An das Abſingen eines Weihnachtsliedes durch die Kinder reihte
ſich die geiſtliche Anſprache durch den Herrn Pfarrvikar von
Gräfenhauſen, worauf Herr Oberbürgermeiſter Ohly ebenfalls noch.
wohlwollende Worte an die Kinder richtete und ſie ermahnte, dem
Hauselternpaar rechte Liebe und rechtes Vertrauen entgegenzubringen.
Daran ſchloß ſich die Verteilung der Gaben. Möchte die feierliche
Gegehung des Chriſtfeſtes einen recht heilſamen Einfluß in den
Herzen der Zöglinge zurückgelaſſen haben!
Wie in vorderen Jahren, iſt auch im laufenden Jahre in
den ſtädtiſchen Wohlthätigkeits= und Armenanſtalten für die Inſaſſen
üne Weihnachtsbeſcheerung veranſtaltet worden, wozu die
Mittel in gewohnter Weiſe durch bewährte Gönner und Freunde
ur Verfügung geſtellt waren. Am heiligen Abend ſelbſt war der
Weihnachtsbaum im Hoſpital angezündet worden, während am
uſten Feiertag die Beſcheerung im Armenhaus und in den beiden
Vfründnerhäuſern ſtatthatte. Der Bedeutung des Tages wurde
berall durch paſſende Anſprachen gedacht.
Unſere ſeit nun 60 Jahren beſtehende Knabenarbeitsanſtalt
Helt am Nachmittag des zweiten Feiertags unter Beiſein des
Vor=
handes, der Bedienſteten und zahlreicher Freunde in ihren
geräu=
nigen Arbeitsſälen bei ſtrahlendem Chriſtbaume die
Weihnachts=
heſcheerung, deren Veranſtaltung durch eine wiederholte reiche Gabe
tes Vereins für Sammlung von Cigarrenabſchnitten und
ander=
weite Zuwendungen weſentlich unterſtützt wurde. Fröhliche
Weih=
machtsgeſänge erhöhten die Feier, bei welcher die herkömmliche
geiſt=
l.che, zunächſt an die jugendlichen Herzen der erſchienenen mehr als
20 Knaben gerichtetete Anſprache in dankenswerter Weiſe von
Herrn Pfarraſſiſtenten Appel gehalten wurde.
d. Von den zahlreichen hier abgehaltenen wohlthätigen
Weih=
rachtsbeſcheerungen verdient auch diejenige Erwähnung, welche die
verhältnismäßig kleine Geſellſchaft in der „Pulverſtuber der
Re=
tauration Hättinger veranſtaltete. Durch fleißige Sammlungen im
Laufe des Jahres, namentlich aber durch eine namhafte Summe,
welche das in Siegmar wohnende Mitglied der Geſellſchaft, Herr
Gruner, ſandte, war es möglich 35 arme Kinder faſt ganz zu
klei=
den. Das Beiſpiel dieſer Herren verdient Nachahmung.
3689
1. Das am erſten Feiertag Abend von dem Kirchengeſangverein
der Martinskirche abgehaltene Konzert hat uns einen hohen Genuß
bereitet und es darf dasſelbe als eine vorzügliche Leiſtung des
jungen, ſtrebſamen Vereins bezeichnet werden. Die Chöre wurden
präcis, verſtändnisvoll und mit Innigkeit vorgetragen, beſonders
gefielen uns „Stille Nacht: von Gruber und der ſchwierige
fünf=
ſtimmige Satz von Eccard „Vom Himmel hoch, da komm ich her;
welch letzterer, im Verein mit dem Knabenchor vorgetragen, einen
geradezu überwältigenden Eindruck hervorrief. Auch die
Orgelvor=
träge, Paſtorale aus „Meſſiazr von Händel und das Präludium
von Herzog verdienen mit Lob genannt zu werden.
Die Weihnachts=Kommiſſion der Turngemeinde veranſtaltete
Sonntag den 23. Dezember im Turnhauſe am Woogsplatz eine
Chriſtbeſcheerung für Kinder unbemittelter Eltern, wober 23 Knaben
ſertig geſtellte Anzüge und 11 Mädchen Stoffe zu Kleidern und
Wolle zu Strümpfen übergeben werden konnten. Außerdem
em=
pfing jedes der 34 Kinder noch entſprechende Gaben an
Weihnachts=
gebäck u. dergl. Die Feier wurde durch eine Anrede des
Vorſtan=
des und Geſänge der Singmannſchaft in würdigſter Weiſe eingeleitet
und geſchloſſen.
0 Der erſte Preis der Weinachtsverloſung des
Gewerbehalle=
vereins, eine vollſtändige Schlafzimmereinrichtung, iſt diesmal in
die richtigen Hände gekommen. Er ſiel nämlich einer hieſigen
ſungen Dame zu, die ſich in Kürze zu verheiraten beabſichtigt.
N Kleine Mitteilungen. Einem Fuhrmann kamen auf dem
Wege von hier nach Groß=Gerau eine Partie Wäſcheſtücke im
Werte von ca. 100 M. vom Wagen abhanden.-
In einer
Her=
berge, entwendete ein Handwerksburſche einem Kollegen das
Portemonnaie mit etwa 7M. — Während der
Weihnachtsfeier=
tage wurden wegen Bettelns und lüderlichen Umhertreibens
dreizehn Perſonen in das Polizeigefängnis eingeliefert.
N Betriebsunfälle. Ein Sackträger aus Erzhauſen, welcher bei
einem Kaufmann in der Neckarſtraße dahier in Dienſten ſteht, fiel
beim Abtragen von Mehl von der Leiter zu Boden und der Sack
auf deſſen Beine, wodurch er ſich einen Beinbruch zuzog. - In
einer Gießerei ſpritzte einem Former beim Eiſenabfaſſen ein Funke
in das rechte Auge, wodurch dasſelbe verletzt wurde.- Zwei
Tag=
löhner einer Maſchinenfabrik zogen ſich beim Aufheben eines ca.
6 Ctr. ſchweren Gußſtückes Quetſchungen der linken Hand zu.
5 Arheilgen, 27. Dezember. Das Weihnachtsfeſt wurde
hier in herkömmlicher Weiſe gefeiert. Nachdem der Frauenverein
ſchon einige Tage vor den Feiertagen ſeine Geſchenke überbracht
hatte und damit überall freudig überraſchte, wurde das eigentliche
Feſt eingeleitet durch einen feierlichen Gottesdienſt am Montag
abend, verbunden mit der Chriſtbeſcheerung für die Kleinkinderſchule.
Bei den Feſtgottesdienſten an beiden Feſttagen wirkten
Poſaunen=
chor, Kirchengeſangverein und Chorſchule mit. Die verſchiedenen
hieſigen Vereine veranſtalteten in ihren Lokalen entſprechende
Weih=
nachtsbeſcheerungen, insbeſondere der Kriegerverein, der den
Kindern ſeiner Mitglieder Feſtgaben verabreichte. Der Geſangverein
„Liederzweig hatte am zweiten Feiertag abend ein Tanzkränzchen,
welches recht ſchön verlief.
J. Mainz,. 26. Dezember. Das Zopfabſchneiden ſcheint
hier in Uebung kommen zu wollen. Nachdem erſt vor wenigen
Wochen dem Töchterchen eines Rechtsanwalts am hellen Tage von
zwei bis jetzt noch nicht ermittelten Frauenzimmern auf offener
Straße die Zöpfe abgeſchnitten worden ſind, wurde am Nachmittag
vor den Feiertagen in einer frequenten Gegend einem etwa
zehn=
jährigen Kind ſein Haarſchmuck geraubt. Diesmal war die
Zopf=
räuberin ein junges Mädchen, das ſich von hinten dem Kinde
näherte und ſich den Anſchein gab mit demſelben zu ſpielen.
Während ſich das Kind umdrehte war der eine Zopf indes ſchon
ab und bei einer entgegengeſetzten Bewegung war auch der andere
Zopf ſchon verſchwunden. Das ſeines Haarſchmuckes beraubte Kind
war durch das Vorkommnis ſo verblüfft, daß an eine Verfolgung
der frechen Räuberin nicht zu denken war.
4 Aus Rheinheſſen, 26. Dezember. Bei den durch den Wormſer
Altertumsverein in Flomborn vorgenommenen
Gräberaus=
grabungen wurden bis jetzt 4 wertvolle Schwerter, 1 Helm, 5
Lanzen, 2 Armbänder, 1 Schild, mehrere Broſchen und Nadeln,
owie eine große Anzahl Krüge, Perlen und Glaswaren zu Tage
gefördert.
8t. Frankfurt a. M., 27. Dezember. Der
Fremdenver=
kehr war während der Feiertage ein äußerſt lebhafter, die
Gaſt=
höfe waren ſehr ſtark beſucht und unſere beiden Theater vorzüglich
beſetzt. Vor den Feiertagen war es im Centralbahnhof übrigens
ſo lebhaft, daß bisweilen das ganze, für 6000 Perſonen reichende
Inventar in Anſpruch genommen werden mußte.
Wiesbaden, 25. Dezember. Herr Doctor Mezger aus
Amſterdam iſt am 22. mit Familie hier eingetroffen. Demſelben
wurde beim Betreten ſeiner Wohnung durch die hieſigen
Aufſichts=
rats= und Vorſtandsmitglieder des Wiesbadener Bade=
Etabliſſe=
ments ein feierlicher Empfang bereitet.
Berlin, 22. Dezember. Der Studioſus Eichler iſt gegen
eine Kaution von 10000 M. aus der Unterſuchungshaft entlaſſen
worden. - Auf der geſtrigen Briefmarkenbörſe im Gambrinus
wurde u. a. eine=Sammlung im Werte von 50000 M. ausgeboten.
3640
Die Sammlung. wohl eine der groͤßten, die überhaupt exiſtieren
enthatt allein 10000 Ganzſachen.
Peterbburg, 26. Dez. Ueber Aſtrabad eingegangene Nachrichten
melden aus Teheran, ein Haufe; wütender Perſer habe unlängſt
auf der Bahnſtrecke zwiſchen Teheran und Schah=Azim einen
Zug mit Reiſenden, hauptſächlich Frauen und Kinder,
ver=
brannl. Die Urſache war die Tötung eines Perſers durch einen
Bahnzugl Die Wut des Volkes war ſo groß, daß eine allgemeine
Empörung befürchtet wurde. Die perſiſche Regierung zahlte dem
Vertreter der belgiſchen Geſellſchaft für die verbrannten Wagen
100 000 Franken.
Paris, 26. Dezember. Ein amtliches Telegramm der
Polizei=
behörde in Martiony (Schweiz) meldet, daß der mit Hinterlaſſung
eines Deficits von 10-12 Millionen Frs. aus Paris flüchtig
ge=
wordene Wechſelmakler Bex in Martianh tot aufgefunden
worden iſt. Derſelbe hatte nur noch 340 Frs. bei ſich.
Einen ſeltſamen Ausgang hatte die Arbeit seinſtellung am
Eiffelturm. Nachdem Eiffel die geforderte unmäßige
Lohn=
erhöhung aufs entſchiedenſte verweigert und Anſtalten zur Anwerbung
neuer Arbeiter getroffen hatte, kamen die alten raſch zur Beſinnung
und erklärten ſich bereit, die Arbeit wieder aufzunehmen unter
der alleinigen Bedingung, - daß die beiden Arbeiter, die ſie zum
Ausſtande verlockt hätten, entlaſſen würden. Sie ſähen ein, ſo
ſagten ſie, daß dieſe zwei ſie gemißbraucht hätten, und wollten nun
nicht mehr mit ihnen zuſammen arbeiten. Daß Eifſel auf dieſe
Be=
dingung einging, iſt ſelbſtverſtändlich.
Oe
Nr. 253
Croßherzogtiches Hoftheater.
Mittwoch, 26. Dezember.
E. N. Das große Werk „Die Götterdämmerung' erlebte
heute bei ausverkauftem Hauſe die erſte Wiederholung. Der Genuß,
welchen die erhabene Tonſprache und der feſſelnde dramatiſche
Her=
gang dem Hörer bereiten, wird ſelbſtverſtändlich da am reichſten
und vollſtändigſten ſein, wo die Muſik des „Siegfried= und der
„Walkürer feſt im Gedächtnis haftet und ſo der innere, tiefe
Zu=
ſammenhang der Begebenheiten dem Bewußtſein ſtets gegenwärtig
iſt. Wer die „Götterdämmerung' unbekannt mit den übrigen Teilen
der Tetralogie, hört, wirb, ſobald er nur eine leichte muſikaliſche
Faſſungskraft beſitzt, ſicher auch einen großen, mächtigen Eindruck
empfangen: zur höchſten Ergriffenheit wird dieſer ſich jedoch kaum
ſteigern können, ſchon deshalb nicht, weil ihm die Aufſchlüſſe und
Rückblicke, mit welchen das Orcheſter betraut iſt, unverſtändlich
ſind. Die heutige Vorſtellung bewegte ſich von Anfang bis zu
Ende in würdigen Bahnen. Das Orcheſter, unter Führung ſeines
geiſtvollen Chefs, der den Wagnerſchen Kunſtprinzipien nicht blos
vom Kapellmeiſterſtandpunkte aus, ſondern als ſelbſtſtändig
ſchaffen=
der Muſiker nahe getreten iſt, zeigte ſich ſeiner Rieſenaufgabe bis
zur letzten Note gewachſen und vermittelte uns die eigenartigen
muſikaliſchen Ideen dieſes Tondramas mit bewundernswerter
Klar=
heit und Schärfe. Von lichtvollen, Muſik und Text mit gleichem
Verſtändnis erfaſſenden Leiſtungen können wir auch im Hinblid
auf die Sänger reden. An die Vertreter der Brünhilde und des
Siegfried ergehen die größten Anforderungen. Gleich die erſte
Scene, mit welcher das Vorſpiel abſchließt, verlangt ein Einſetzen
aller Kräfte. Frl. Roth und Herr Bär brachten dieſen
welt=
ſtürmenden Liebesgeſang zu ſchönſter Geltung. Von ganz anderer
Art ſind die muſikaliſch=dramatiſchen Scenen, die und in der Halle
Rönig Gunthers entgegentreten. Mit Recht ſagt Heinrich Bulthaupt:
„Unſere Verſetzung von der Höhe des Walkürenfelſens an den Hof
der Gibichungen empfinden wir anfangs wie eine capitis diminutio,
aber die bewegte, an ſtarken Konflikten reiche Handlung zieht uns
bald in ihren Wirbel.
Die drei Gibichungen, Gunther, Hagen und Gutrune, werden
bei uns durch die Herren Feßler, Riechman und Frl.
Loi=
ſinger gebildet. Alle drei Künſtler entſprachen dem Charakter
ihrer Partien in denkbar beſter Weiſe. Herr Feßler war ganz
der eitle, ſchwache König, der ſich hinter dem ſtärkeren Siegfried
hehlen muß, Frl. Loiſinger der Typus eines liebenswürdigen
aber unbedeutenden Mädchens, in allem der gerade Gegenſatz zu
der hehren Natur Brünhildens. und in Herrn Riechmanns Hagen
hatte das finſtere, tückiſche Nibelungenweſen plaſtiſche Ausprägung
gefunden. Den Gegenſatz zwiſchen dieſer von kleinlichen oder
dämo=
niſchen Trieben bewegten Welt und der idealen der Götter und
Heroen bringt uns der 1. Akt mit der Rückkehr auf den
Brünhilden=
felſen nochmals zum Bewußtſein. Der Geſang der Waltraute,
dieſer Botin aus Walhall, lehrt uns die Ereigniſſe unter dem
Ge=
ſichtspunkt des Ewigen betrachten. Frl. Finkelſtein beherrſchte
dieſe Epiſode mit großer Sicherheit und Feinfühligkeit. Der
Brün=
hilde, zu welcher ſich dann wiederum das Hauptintereſſe kehrt,
warten am Schluſſe des Aktes die höchſten Aeußerungen des Affekts,
denen ſich Frl. Roth mit bewundernswerter Ausdauer gewachſen
zeigte. Ihr Können erlahmte auch in den großen, anſtrengenden
Scenen der folgenden Akte nicht, trotzdem die Partie thatſächlich
Stellen enthält, namentlich in dem Abſchiedsgeſange der Brünhilde,
in welchen ſich die menſchliche Stimme gegen die aus dem Orcheſter
andrängenden Wogen nur ſchwer zu behaupten vermag. Herrn
Bärs Siegfried zeichnete ſich durch Kraft und Wärme aus. Die
jugendlich frohe Heldennatur des Wälſungenſproß kam namentlich
in der erſten Hälfte des 3. Aktes zum Vorſchein. Als eine
geſang=
liche Leiſtung erſter Güte, in welche Frl. Roth, Herr Feßler
und Herr Riechmann ſich teilten, müſſen wir noch das große
Terzett am Schluſſe des 2. Aktes nennen, (Allrauner! Rächender
Gott, ſchwurwiſſender Eideshort), worin Siegfrieds Tod beſchloſſen
wird. Die düſteren Nornengeſänge, welche das Drama einleiten,
wurden von den Damen Mayr=Olbrich Finkelſtein und
Jungk mit Verſtändnis dargelegt; mit gleicher Klarheit wurden
dieſelben Sängerinnen dem ſonnigen Seitenſtück gerecht, welches die
Melodien der drei Rheintöchter darbietet.
Das Publikum war in einer äußerſt animierten Stimmung.
Die Sänger wurden zu wiederholtenmalen gerufen, Frl. Roth,
Herr Bär und Herr Feßler empfingen Lorbeerkränze.
Litterariſches.
V. Album von Darmſtadts hervorragendſten Straßen, Plätzen,
Gebäuden und Denkmalen. Im Verlag von Heinrich Lautz in
Darm=
ſtadt. Preis 1 M. — Das uns vorliegende Album, aus der
be=
kannten Photolithographiſchen Kunſtanſtalt von Louis Glaſer in
Leipzig hervorgegangen, bietet uns die ſchönſten Anſichten unſerer
Reſidenzſtadt. Es enthält: Rheinſtraße und Louiſenplatz',„Varade=
und Theaterplatz;, „Louiſenplatz und Ludwigsmonument, „Die
Bahnhöfe;, „Markt und Rathaus, „Poſt= und Prinz Alexander=
Palais;, „Theater und Kriegerdenkmal: „Schloß=,Ernſt=
Ludwigs=
platz und weißer Thurm',Martinskirche=Stadtkapelle-Kathol.
Kirche und Wilhelminenſtraße', „Gymnaſium, „Realſchule , „
Tech=
niſche Hochſchule;, „Saalbau”, „Altes Palaisv, „Großh. Palais-
Großh. Orangerie;, „Jagdſchloß Kranichſtein, „Flotows
Denk=
mal, „Hartigs Denkmal”, „Ludwigsturm”, „Burg Frankenſtein”
Die ganze Ausſtattung des Albums iſt höchſt elegant und es ſei
hiermit allen Freunden der Stadt Darmſtadt beſtens empfohlen.
Cal
Bodes-Anzeige.
[4589
Statt jeder beſonderen Anzeige, allen Verwandten,
Freunden und Bekannten die traurige Mittheilung, daß
unſere liebe Frau, Mutter, Schweſter, Schwägerin und
Tante,
Frau Gophie Münch.
geb. Kiefer.
geſtern abend ½ 11 Uhr nach langem ſchweren Leiden
ſanft entſchlafen iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten für die trauernden
Hinterbliebenen
Darmſtadt, den 27. Dezember 1888.
Joſeph Münch.
Anna Münch.
Charles Münch.
Die Beerdigung findet Samstag den 29.,
Nach=
mittags 3 Uhr, vom Sterbehaus, Saalbauſtraße 24, auf
dem Beſſunger Friedhofe ſtatt.
[14590
LOdes--nzeige.
Statt beſonderer Anzeige machen wir andurch
Ver=
wandten, Freunden und Bekannten die traurige
Mit=
theilung, daß unſere liebe Tochter, Mutter, Schweſter
und Schwägerin
Frau Elüse Herwegh
„ nach langem ſchweren Leiden heute Morgen ½ 3 Uhr im
Alter von 43 Jahren ſanft in dem Herrn entſchlafen iſt.
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Es bitten um ſtille Theilnahme
7 Darmſtadt, den 27. Dezember 1888.
Die trauernden Hinterbliebenen.
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Die Beerdigung findet Sonntag Nachmittag
3 Uhr ſtatt.
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Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.