Darmstädter Tagblatt 1888


14. Dezember 1888

[  ][ ]

ATUTELLT TUUTIUIN

Abonnementsprei=
vierteljährlich
1 Mark 50 Pf. md.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufichlag

151. Jaßrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Iuſerate
werdenangemmmen: inDarnſtadt
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. W.
m Beſſungen von Friedr. Blötzez.
Schießhausſtraße 14 ſowie auſwäw
von allen Annoneen-Expeditiong.

Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

Ne 245.

Freitsg den 14. Dezember.

B e k a n n t m a ch u n g.
Der Ortsgeſundheitsrath zu Karlsruhe veroffentlicht folgende Bekanntmachung:
Durch Zeitungsanzeigen empfiehlt der Hombopath Dr. Ernſt in Wien ein Buch Die Selbſthilfe;, in welchem die
Folgen von gewiſſen Erkrankungen unter Hinweiſung auf beigegebene, Eckel erregende bildliche Darſtellungen in übertriebenen
Farben ausgemalt werden. Die Abſicht des Verfaſſers iſt die, durch die Lektüre des Buches moͤglichſt viele wirklich oder in
der Einbildung kranke Perſonen ſür ſeine ſehr theure Behandlung, welche ohne perſönliche Unterſuchung des Patienten auf
brieflichem Wege erfolgt, zu gewinnen, wie er denn das Buch auch allen denen anpreiſt, die an Nervoſität, Herzklopfen, Ver=
dauungsbeſchwerden
und Hämorrhoiden leiden.
In zwei unterſuchten Mitteln, Pulver und Pillen, ließen ſich keinerlei wirkſame Subſtanzen nachweiſen. Die Pulver be=
ſtanden
aus Milchzucker, die Pillen erwieſen ſich als die bekannten Streukügelchen, hergeſtellt aus Rohrzucker. Der Werth
beider Mittel beträgt etwa 30 Pfg., während an Ernſt der ſchwindelhaft hohe Preis von 41 M. 37 Pfg. bezahlt werden
mnußte. Bei einem hieſigen Patienten brachte Ernſt in Berückſichtigung der vorgetragenen beſchränkten Vermbgensverhältniſſe
desſelben für ſein ganz nutzloſes Mittel nur: 30 Mk. in Anrechnung.
Patienten, welche wirtlich an einer Erkrankung leiden, wie ſie die Ernſt'ſche Broſchüre aufführt und aus falſcher Scheu
vor der in dieſem Falle unbedingt nothwendigen perſönlichen Berathung eines Arztes die gänzlich wirkungsloſe Kur bei Ernſt
durchmachen - derſelbe ſtellt den Kranken ſelbſt in den verzweifeltſten Fällen bei recht fleißigem Gebrauch ſeiner Mittel völ=
bige
Geneſung in Ausſicht können ſich durch die Verzögerung wirkſamer Hilfe in ernſte Gefahr bringen.
Wir warnen das Publikum vor dieſer gewiſſenloſen Ausbeutung, welche um ſo mehr verurtheilt werden muß, als Ernſt
npprobirter Arzt iſt.
Darmſtadt, den 8. Dezember 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v.Grolman.
14182

Edictalladung.
Nachdem wider

1) den Gardiſten Georg Fiſcher der 3. Kompagnie 1. Großh. Heſſ. Inſ=
(Leibgarde=Regiments Nr. 115, geboren am 21. März 1863 zu Eberſtadt,
Kreis Darmſtadt,
2) den Gardiſten Konrad Wagner der 2. Kompagnie desſelben Regiments, geb.
am 13. Februar 1866 zu Rehrbach, Kreis Zweibrücken,
3) den Gardiſten Johannes Wagner der 7. Kompagnie desſelben Regiments,
geb. am 17. April 1859 zu Arheilgen, Kreis Darmſtadt,
4) den Gardiſten Chrill König der 5. Kompagnie desſelben Regiments, geb. am
23. Januar 1865 zu Reichsfeld, Kreis Schlettſtadt,
5) den Füſilier Anton Kühnapfel der 10. Kompagnie 2. Großh. Heſſ. Inf.=
Regiments (Großherzog) Nr. 116, geb. am 1. Juli 1867 zu Braunsberg,
Kreis Braunsberg,
6) den Füſilier Joſef Lidy der 10. Kompagnie desſelben Regiments, geb. am
23. September 1865 zu Gebweiler, Kreis Gebweiler,
der förmliche Deſertionsprozeß eröffnet worden iſt, werden dieſelben hiermit aufge=
ſordert
, ſich ſofort bei ihrem Truppentheil zu geſtellen, ſpäteſtens aber in dem auf
Samstag den 18. Mai 1859, Vormittags 10 Uhr,
amberaumten Termin vor dem unterzeichneten Gericht zu erſcheinen, widrigenfalls
die wider ſie eingeleitete Unterſuchung gelchloſſen, ſie in contumaciam für fahnen=
ſlüchtig
erklärt und in eine Geldbuße von Einhundert und Fünfzig bis Dreitauſend
Mark verurtheilt werden.
[4183
Darmſtadt, den 11. Dezember 1888.
Großherzogliches Gericht der Großh. Heſſiſchen (25.) Diviſion.

Vekanntmachung.
Die Schreiner=, Glaſer= und Weiß=
binderarbeiten
bei Errichtung des Ver=
waltungsgebäudes
für das ſtädtiſche Elec=
tricitätswerk
ſollen im Wege der Sub=
miſſion
vergeben werden.
Offerten ſind bis
Dienstag den 18. Dezember l. 33.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Zeichnungen, Arbeitsbeſchreibung und
Bedingungen liegen auf dem Stadtbau=
amt
, Zimmer Nr. 32, zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 8. Dezember 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
[14035
Riedlinger, Beigeordneter.
Bekanntmachung.
Die Lieferung und Aufſtellung von
Telephon=Endſtationen und Umſchalter ſoll
im Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
510

[ ][  ][ ]

3456
Donnerstag den 20. Dezember a. cr.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einznreichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen/
auf dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 26,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
ſind.
Darmſtadt, am 10. Dezember 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.=B.:
Rieblinger, Beigeordneter.14084
Holzverſteigerung.
Montag den 17. l. Mts. morgens,
9½ Uhr anfangend,
werden im Heſſiſchen Hof zu Traiſa aus
den Diſtricten Spieß, Gebranuter Schlag
und Pfarrholz verſteigert:
Stämme: Eiche 4 Stück x 14 Fm.,
Lärche 11 Stück - 25 Fm., Buch=
4 Stück - 47 Fm.; Derbſtangen:
Eiche 10 Stück - O4 Im., Buche
5 Stück - 02 Fm., Lürche 35 Stück
- 32 Fm.; ferner: Scheiter, Rui:
Buche 239 I, Cl., 170 II. Cl., Eiche
14; Knüppel: Rm.: Buche 82. Eiche
9, Nadelholz 4; Reiſig Wellen
Büche 3750, Eiche 250, Nadelholz 300;
Stöcke, Rm.: Buche 108, Eiche 2,
Nadelholz 6.
Das Holz II. Cl. iſt blau unterſtrichen.
Näheres durch den Gr. Forſtwarten
Hofmann zu Forſthaus Eiſernhand.
Ober=Ramſtadt, am 8. Dezbr. 1888.
Großherzogliche Oberförſterei
Nieder=Namſtadt.
Krauß.
[14036

Aechte
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[3065

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Nr. 243

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zurückgeſetzt und verkaufen dieſelben, um raſch zu räumen, unter
dem Fabrikpreis.
Der Verkauf findet jedoch uur in den Tagesſtunden ſtatt,
da dieſe Gegenſtände in einem unſerer Magazinsräume ausge=
ſtellt
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strasse
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heim
bei lac. Keller; in Eberstadt bei Foist Simon; in Gross-Eimmern
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3459

665,

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18
58
98
28
½9
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12
21
825
505
85
88
4
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ſtraße
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[14147

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von 20,000 M. zu verkaufen.

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Abend.
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Montag den 17. Dezember 1888:

der

Großherzoglichen Hofmuſik zum Beſten
Wittwen= und Waiſenfonds.

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Orcheſterſachen: Emoll-Sinfonie Nr. 5), Ouberture Leonore Nr. 3).
Menuett und Fuge (Op. 59 Nr. 3) für Streich=Orcheſter, Ouver=
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Soliſt: Herr Anton Schott: Liedervorträge, Liederkreis an die ſerne
Geliebte= u. ſ. w.

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an der Kaſſe zu haben.

Vormittag 10 Uhr ſind
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Handelskammer=Wahl.
Montag den 17. Dezember, Vormittags von 10-12 Uhr,
findet in dem oberen Saale des Rathhauſes dahier die Ergänzungswahl zur
Großherzoglichen Handelskammer für 1889 ſtatt.
Es ſollen 5 Herren gewählt, beziehungsweiſe wiedergewählt werden, deren
Namen im Wahllokal ſelbſt niedergeſchrieben werden müſſen.
Der Handelsvereiu erlaubt ſich nach vorausgegangener Vorſtandsſitzung fol=
genden
Wahlvorſchlag zu machen und die Wahlberechtigten in Anbetracht der Wich=
tigkeit
zu recht lebhafter Betheiligung einzuladen.
Wahlvorſchlag:
1) Herr H. Blumenthal, Commerzienrath.
2) Carl Hochſtätter, Tapetenfabrikant,
3) Ferdinand Jacobi, Seifenfabrikant,
W. Langenbach, Hutfabrikant,
114069
5) Ludwig Roeder, Herdfabrikant.
Der Vorſtand des Handelsvereins.

Samstag den 15. Dezember: ſin Mädch. kann gegen geringe Bezahl.
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Die bei dieſer Abſchlagsvertheilung zu
berückſichtigenden Forderungen betragen
M. 71.454. 94 und der zur Vertheilung
verfügbare Maſſeſtand M. 14290. 99.
Verzeichniß der Forderungen liegt auf
der Gerichtsſchreiberei zur Einſicht der
Betheiligten offen.
[14211
Darmſtadt, den 13. Dezember 1888.
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[ ][  ][ ]

3466
Nr.
Standesamtliche Nachrichten von Beſſungen
(vom 6. bis 12. Dezember 1888)
Geborene: Am 4. Dezember: Dem Großh. Hofkammerdiener
Georg Schön, S. Richard. Am 5.: Dem Schreinermeiſter Georg
Karl Stier, S. Friedrich Johann. Am 7.: Dem Taglöhner Andreas
Koch. S. Heinrich. Am 9.: Dem Herrnſchneider Karl Wilhelm
Schacht, S. Karl Wilhelm. Dem Müller Johannes Späth, T.
Margaretha. Am 10.: Dem Kaufmann Philipp Nerking, S. Peter
Friedrich Johann Philipp.
Kuſgebote: Der Taglöhner Heinrich Schneider von Ober=
Ofleiden, Kreis Alsfeld. und Eliſe Maria Aßmuth dahier. Der
Weißbinder Friedrich Wilhelm Beſt von Darmſtadt und Anna
Margaretha Schäfer, T. des Fabrikarbeiters Georg Schäfer hier.
Heſtorbene: Am 6. Dezember: Der Uhrmacher Ludwig Ger=
lach
, 46 J. 11 M. 5 T. Am 7.: Die Ehefrau des Tapeziers Gg.
Friedrich Seelbach, Margaretha geb. Kropp, 26 J. 10 M. 3 Talt.
Am 8.. Dem Bäckermeiſter Georg Har, totgeb. S. Am 9.: Der
Kal. Preuß. Stationsaſſiſtent i. P., Karl Wilhelm Pfeiff, 46 J.
10 M. 2 T. alt. Dem Roßarzt im Großh. Feld=Art.=Regiment
Nr. 25, Arnold Chriſtian, totgeb. S. Am 10.: Eine uneheliche
t0tgeb. T. Am 11.: Der Großh. Generallieutenant la guite Wil=
helm
Keim, 88 J. 6 M. 14 T. alt Am 12.: Der Lehrer i. P.
Chriſtoph Amend, 77 J. 4 M. 28 T. alt.

Zeutſches Reich. Der Kaiſer gewährte am 11. dem Porträt=
maler
Wimmer eine weitere Sitzung, erledigte die laufenden Sachen,
arbeitete mit dem Chef des Militärkabinets und nahm zahlreiche
Meldungen entgegen. Um 1 Uhr hatte der Oberpräſident der
Provinz Hannover, Herr von Bennigſen, die Ehre. vom Kaiſer
empfangen und demnächſt zum Frühſtück gezogen zu werden. Später
beſuchte der Monarch noch die Ruhmeshalle und unternahm eine
Ausfahrt.
Der Kaiſer hat eine Neuordnung der General= und Flügel=
Adjutanten befohlen und beſtimmt, daß die Bezeichnung maison
militaire' künftighin nicht mehr anzuwenden iſt, ſondern an Stelle
derſelben militäriſches Gefolger zu treten hat.
Der Reichstag beriet am 12. in erſter Leſung den Antrag Hitze,
Metzner und Genoſſen, betr. Einführung des Befähigungsnach=
weiſes
für Handwerker. Abg. Metzner (Centrum) führte aus, der
vorliegende, keineswegs neue Antrag habe die hohe Bedeutung, dem
unter dem gegenwärtigen wirtſchaftlichen laisser faire immer mehr
zurückgehenden Handwerk wieder aufzuhelfen. Dazu ſei die Be=
ſchränkung
der Gewerbeordnung durch Einführung einer obliga=
toriſchen
Meiſterprüfung dringendes Erfordernis. Nur ſo werde
man das Handwerk, das einerſeits unter der Uebermacht des
Kapitals, anderſeits unter dem modernen Pfuſchertum ſchwer leide,
wirkſam unterſtützen können. Abg. Ackermann als Mitantragſteller
unter Beruſung auf die frühern Verhandlungen über denſelben
Gegenſtand, erklärt deſſen endliche Realiſierung ſeitens der Re=
gierung
für ein dringendes Bedürfnis. Abg. Duvigneau ſprach
namens der Nationalliberalen gegen den Antrag. Nicht von Staats=
hilfe
, ſondern von der Selbſthilfe des Handwerkerſtandes ſei die er=
wünſchte
Beſſerung zu erwarten. Abg. Frohme erklärt ſich eben=
falls
gegen den Antrag. Gerade die Innungen ſollte der Reichstag
beſchränken. Nach mehreren perſönlichen Bemerkungen und Schluß=
worten
der Antragſteller Hitze und Kleiſt=Retzow war der Gegen=
ſtand
in erſter Leſung beendet. Da Kommiſſionsberatung nicht be=
antragt
wurde findet die zweite Leſung demnächſt im Plenum ſtatt.
In die Kommiſſion zur Vorberatung der Alters= und In
validenvorlage ſind gewählt: Frieſen, Manteuffel, Saldern, Delius,
Hahn, Wichmann (Konſervative), Fürſt Hatzfeldt, Lohren, Kulmiz
(Reichspartei), Franckenſtein (Vorſitzender), Stötzel, Biel, Spahn,
Wendt, Gagern, Adelmann (Centrum), Hitze, Schrader, Rickert,
Schmidt=Elberfeld (Freiſinnige), Buhl, Oechelhäuſer, Gebhard,
Veiel, Struckmann, Niethammer, Siegle, Kleine (Nationalliberale).
Der Poſtr zufolge wird am Freitag der Antrag Windthorſt,
betr. Matßſahmen gegen die Sklaverei, im Reichstag zur Verhand=
lung
geſtellt werden.
Aus den dem Reichstage zugegangenen Rechnungsergebuiſſen der
Berufsgenoſſenſchaften für 1887 iſt ferner erſichtlich, daß in den
62 aufgeführten Berufsgenoſſenſchaften an anrechnungsfähigen Löhnen
gezahlt wurden 2389 Millionen gegen 2215 Millionen im Jahre 1886.
Man wird an der Hand dieſer Zahlen den wirtſchaftlichen Auf=
ſchwung
Deutſchlands bemeſſen können. An Unfallverhütungskoſten
ſind in 1887 im Ganzen 36158861 M. gegen 6993385 M. gezahlt
worden. Während im letzteren Jahre noch 32 Berufsgenoſſenſchaften
unter 62 für dieſen Poſten in ihren Rechnungsergebniſſen nichts zu
verzeichnen hatten, hat ſich die Zahl der letzteren für 1887 auf
7 beſchränkt. Alle übrigen Verufsgenoſſenſchaften haben Unfall=
verhütungsvorſchriften
erlaſſen, bezw. überwachen die Betriebe.
Was die Veranlaſſung und Art der Unfälle betrifft, ſo entfällt von
den überhaupt vorgekommenen 15970 der größte Prozentſatz wieder
auf die bewegten Maſchinenteile. Durch die letzteren ſind 3610
Unfälle hervorgerufen. Durch Fahrzeuge, Beförderungen von Laſten,

245
Auf= und Abladen 3246, durch Zuſammenſturz, Einſturz, Herab=
fallen
von Gegenſtänden 3072, durch Fall von Leitern, Treppen,
u. ſ. w. 2924, durch Gebrauch von einfachem Handwerkszeug 2094
Unfälle.
Nach den Beſtimmungen der neuen Heer=Ordnung vom 22. Nov.
d. J. haben die Volksſchullehrer und die Kandidaten des Volks=
ſchulamts
zehn Wochen aktiv bei einem Infanterie=Regiment zu
dienen; nach den bisherigen Beſtimmungen dauerte dieſe Dienſtzeit
nur ſechs Wochen. Die gedachte zehuwöchentliche Dienſtzeit iſt
grundſätzlich zur Zeit der zehnwöchentlichen Erſatz=Reſerve= Uebungen
zu erledigen. Die alsdann zur Reſerve beurlaubten Mannſchaften
(Volksſchullehrer u. ſ. w.) werden während ihres Reſerveverhält=
niſſes
grundſätzlich zu zwei Uebungen herangezogen, welche in
Dauer und Zeitpunkt der zweiten und dritten Uebung der Erſatz=
reſerve
entſprechen.
Die Lib. Korreſp. beſtätigt, daß die Vorunterſuchung gegen
Geheimerat Dr. Gefſcken wegen der Veröffentlichung des Tagebuchs
des Kaiſers Friedrich aus dem Jahre 188071 nach mehr als zwei=
monatlicher
Dauer zum Abſchluß gelangt iſt. Das Reichsgericht
hat nunmehr über die Erhebung der Anklage zu entſcheiden.
Schweiz. Der Nationalrat beriet am 12. über die Handelsver=
träge
mit Deutſchland und Oeſterreich=Ungarn. Die Vertreter der
Landwirtſchaft ſprachen für Ablehnung der Verträge. Die Fort=
ſetzung
der Beratung wurde auf den 13. vertagt. Seitens des Aus=
ſchuſſes
liegt ein Mehrheitsantrag auf Annahme und ein Minder=
heitsantrag
auf Verwerfung vor.
Die Schweiz hat nunmehr auch mit Italien handelspolitiſche
Verhandlungen angeknüpft.
Heſterreich=Angarn. Im öſterreichiſchen Abgeordnetenhaus er=
klärte
am 12. bei Erörterung des Wehrgeſetzes der Demokrat
Kronawetter, er werde gegen alle Beſtimmungen des Wehrgeſetzes
ſtimmen, ſolange nicht das allgemeine Wahlrecht eingeführt ſei.
Der Jungezeche Vaſath fand, daß das Wehrgeſetz und das Bündnis
einander widerſprächen, nach dem Geſetz ſei die Armee nur ver=
pflichtet
, zur Verteidigung des Reiches zu kämpfen, das Bündnis
zwinge es jedoch, auch zur Verteidigung anderer zu kämpfen.
Das ungariſche Abgeordnetenhaus genehmigte am 12. den
Handelsvertrag mit der Schweiz in allen Teilen.
In Prag fand eine vom ezechiſchen Landeskulturrat und der
ezechiſchen Handelskammer einberufene Verſammlung von In=
duſtriellen
ſtatt wegen einer zu veranſtaltenden Landesausſtellung.
Die geladenen Deutſchen fehlten, weshalb auch von ezechiſcher Seite
die Unmöglichkeit der Ausſtellung betont wurde. Troßzdem wurde
ſchließlich ein Ausſchuß eingeſetzt.
Frankreich. Wie verlautet, wird die Regierung infolge des
Mißlingens der am 12. zur Emiſſion gekommenen Panama=Loſe
der Kammer eine Vorlage machen, welche die Verhütung des Falliſ.
ſements der Panama=Geſellſchaft bezwecke. Vorausſichtlich werde
behufs Vollendung der Kanalarbeiten eine neue Geſellſchaft unter
dem Credit Foncier gebildet werden.
Die France' bringt einen Bericht über die Fortſchritte der
Lebelfabrikation. Darnach liefert Saint=Etienne täglich 1200, Cha=
telineaux
600, Lille 400 Lebelgewehre fix und fertig, und bald wird
die tägliche Fabrikation 2200 Stück betragen. Gegenwärtig ſind
350.- 400 000 Lebel fertig und ſpäteſtens im Februar iſt die ganze
franzöſiſche Armee mit dem neuen Modell verſehen; Mitte 1889
wird die Reſerve und Ende 1889 die Territorialarmee damit aus=
gerüſtet
ſein. Von 1890 an wird für die Arſenale gearbeitet: 8000
Stück täglich. Der Bericht ſchließt mit der Bemerkung, im Früh=
jahr
könnten die Bruſiens' kommen, wenn ſie den Lebel probieren
wollten.
Der Temvs' ſchreibt: Am 12. begab ſich Fräul. Münſter im
Auftrage der Kaiſerin Friedrich nach dem Sterbehauſe der Herzogin
von Galliera in der Rue de Varenne. Die Herzogin hat der
Kaiſerin Friedrich eine bedeutende Erbſchaft vermacht. Die Be=
ziehungen
zwiſchen beiden Damen waren ſehr herzlich. Als Fried=
rich
1I1. als Kronprinz in San Remo weilte, hielt die Herzogin
ſich in der Nähe in Voltri auf und empfing hier den Beſuch des
kranken Fürſten und deſſen Gemahlin. Seitdem knüpften ſich die
Freundſchaftsbande zwiſchen ihnen feſter.
Engkand. Im Oberhauſe gab Lord Salisbury am 11. die Er=
klärung
ab, die Regierung habe von der Eröffnung des Fluſſes
Karun und des Hafens Mohamera in Perſien erſt auf telegraphi=
ſchem
Wege Kenntnis erhalten, daher könne ein Schriftwechſel noch
nicht vorgelegt werden, er glaube aber, dieſes Ergebnis der diplo=
matiſchen
Befähigung Drummond Wolffs und dem freiwilligen
Entſchluß des Schahs von Perſien zuſchreiben zu ſollen, denn der
Schah habe eingeſehen, daß Perſien die Hinderniſſe des freien Ver=
kehrs
beſeitigen müſſe und der Wiederbelebung des Handels be=
dürfe
, der Fortſchritt nach dieſer Richtung könne allein die bedeu=
tenden
Hilfsquellen Perſiens vermehren. Wolle Perſien ſeinen
Platz unter den gegenwärtig beſtehenden Staaten behaupten, ſo
müſſe ſeine materielle Wohlfahrt gefördert werden.
Itakten. In der Abgeordnetenkammer richtete am 12. Bonghi
an den Miniſterpräſidenten Crispi die Anfrage, ob derſelbe über
die inneren Verhältniſſe Abeſſiniens Nachrichten habe und ob er

[ ][  ][ ]

über den vegenwärtigen rechtlichen Charakter des Beſitzes von Maſ=
ſauah
Attenſtücke vorzulegen gedenke. Crispi erwiderte, die Nach=
richten
aus Abeſſinien ſeien nicht derartig, daß mit Sicherheit auf
den wirklichen Stand der Dinge daſelbſt geſchloſſen werden könne.
Sicher ſei jedoch, daß im Emirat Aethiopica große Unordnung
herrſche. Man kenne nicht die Abſichten des Negus gegen Menelik,
noch diejenigen Meneliks gegen den Negus und ſelbſt wenn er,
Crispi, ſie kennen ſollte, ſo würde er ſie nicht bekannt geben. Italien
ſei übrigens in Maſſauah ſo ſtark befeſtigt, daß jeder Angriff zu=
rückgeſchlagen
werden würde. Italien werde keine neue Expedition
unternehmen, ſondern ſeine Streitkräfte in Afrika zur Aufrechter=
haltung
ſeiner dortigen Beſitzungen verwenden, deren rechllichen
Charakter die Kammer aus den im Druck befindlichen und demnächſt
vorzulegenden Schriftſtücken erſehen werde. Er halte einen Erlaß
oder ein Geſetz zur Feſtſtellung der italieniſchen Souveränetät über
Maſſauah nicht für notwendig.
Coppten. Die Beſatzung von Suakim ergriff am Montag die
Offenſive mit einem konzentrierten Bombardement der feindlichen
Befeſtigungen. Die wichtigſte derſelben wurde demoliert. Die Neger=
Bataillone erweiſen ſich vorzüglich im Feuer und fügten am Sams=
tag
dem Feind ſchwere Verluſte in einem mehrſtündigen Kampfe
zu. Die Lruppen ſind geſund.
Vereinigte Hlaaten. Im Senat ſtellte Frye (Maine) am 10.
einen Antrag, welcher den Ausſchuß für auswärtige Angelegenheiten
anweiſt, die Zuſtände in Samoa zu prüfen, ſoweit als die Intereſſen
und Rechte von Amerikanern, die Beziehungen der Vereinigten
Staaten zu den Inſeln, die Notwendigkeit, deren Neutralität oder
Unabhängigkeit aufrechtzuerhalten, dadurch berührt würden, und ob
ein Vorgehen der Regierung und welches erheiſcht ſei. Frye be=
hauptet
, die Vereinigten Staaten wären verpflichtet, den Eingriffen
Deutſchlands und Englands Widerſtand zu leiſten. Das Vorgehen
Deutſchlands, meinte der Redner, ſer eine Ausſchreitung und eine
Beleidigung für die Vereinigten Staaten, welche kein großes Land
nur einen Augenblick dulden würde. Er glaube, Deutſchland gehe
in Samoa mit der Zuſtimmung Großbritanniens vor.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 14. Dezember.
Mittwoch nachmittag 4 Uhr hat Se. Großh. Hoheit der
Prinz Alexander auf Wunſch und bei vollem Bewußtſein, mit ſeiner
Gemahlin und ſämtlichen hier anweſenden Kindern und Schwieger=
kindern
das heilige Abendmahl empfangen. Die heilige Handlung
vollzog Herr Oberhofprediger Dr. Bender.
Geſtern Vormittag 10½ Uhr hatte ſich die ganze hohe
Familie um Se. Großh. Hoheit den Priuzen Alexauder verſammelt,
da die Auflöſung erwartet wurde, doch trat wieder eine leichte
Beſſerung ein. Das geſtern Nachmittag 5 Uhr ausgegebene Bulletin
lautete: Seine Großherzogliche Hoheit der Prinz Alexander be=
fanden
ſich heute Morgen in einem Zuſtande beſorgniserregender
Schwäche. Dieſelbe iſt inzwiſchen nicht wiedergekehrt, doch ſind
Dr. Küchler.
Rückfälle nicht ausgeſchloſſen.
Dr. Weil.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 37 enthält: Bekanntmach=
ung
, die Verordnung über den Transport exploſiver, entzündlicher,
ätzender und giftiger Stoffe auf dem Rhein betr.
Stadtverordnetenverſammlung. Geſtern Nachmittag hat eine
Sitzung der Stadtverordneten ſtattgefunden, deren hauptſächlichſter
Beratungsgegenſtand die Frage wegen Errichtung eines Schlacht=
hauſes
war. Die meiſten bis zum Schluß des Blattes zum
Worte gelangten Redner ſprachen ſich für Errichtung des Neubaues
durch die Stadt aus. Wir behalten uns vor über den Beſchluß in
der Angelegenheit gleichzeitig im Zuſammenhang mit den Verhand=
lungen
in nächſter Nummer zu referieren.
Schwurgericht. Geſtern hatten die Geſchworenen jene Unthat
zu ſühnen, welche ſich in der Nacht vom 15. zum 16. September in
der Beſſunger Weinbergſtraße ereignete und die nunmehr den 21 Steindrucker vean Müller aus Södel unter der An=
ſchuldigung
auf die Anklagebank brachte, daß er in der genannten
Nacht den Schuhmachergehilfen Heinrich Oppermann aus Ohrum
vorſätzlich getötet und die That mit Ueberlegung ausgeführt habe.
Durch die Preſſe ſind die Einzelheiten bereits hinlänglich bekannt.
Der Angeklagte zeigte ſich überaus gedrückt. Bei ſeiner Vernehmung
wiederholte Müller ſein dem Unterſuchungsrichter abgegebenes Ge=
ſtändnis
, welches im weſentlichen dahin lautet, daß er die 18jährige
Anna Heiſt von Beſſungen gerne geſehen und Grund gehabt habe,
auf Oppermann eiferſüchtig zu ſein, und habe er in der Erregung
beſchloſſen, denſelben aus dem Wege zu ſchaffen. Ueber die That
ſelbſt, die derſelben unmittelbar vorangegangenen Vorkommniſſe und
über die örtlichen Verhältniſſe machte der Angeklagte die folgenden
Angaben: Er habe im Vorderhauſe mit dem Handarbeiter Stein=
mann
bei dem Maurer Wittmann gewohnt, Oppermann bis wenige
Tage vorher mit dem anfangs der Mordthat verdächtigen Wehner
zuſammen im Hinterhauſe. Am Abend des 15. September ſei er
gegen 11 Uhr von der Heiſ'ſchen Wohnung nach Hauſe gegangen,
habe ſich jedoch nicht ſofort auf ſein Zimmer begeben, ſondern ſich, um

r. 245
3467
die Heimkunft Oppermanns abzuwarten, auf dem Abort verborgen.
Einige Zeit nachdem Oppermann ſein Zimmer aufgeſucht habe etwa
um 1 Uhr, habe er an deſſen Fenſter geklopft, hierauf habe Opper=
mann
geöffnet und habe er ihm dann mitgeteilt, das Vorderhaus
ſei verſchloſſen und da er ſeinen Schlüſſel vergeſſen habe, könne er
nicht in ſein Zimmer. Oppermann lud ihn ein bei ihm zu über=
nachten
. Er habe ſich alsdann dunkel ausgezogen und zu Opper=
mann
in das Bett gelegt. Als Oppermann eingeſchlafen war, habe
Müller das Meſſer aus der Taſche geholt, ſei dann an das Bett
herangetreten und habe dem Oppermann den erſten Stich in die
linke Seite des Halſes verſetzt. Oppermann ſei darauf erwacht, aus
dem Bett geſprungen und habe gerufen; was habe ich Dir denn
gethan;. Alsdann habe er zugeſtochen bis Oppermann in einer
Ecke des Zimmers aus zahlreichen Wunden blutend zuſammen ge=
brochen
ſet. Hierauf habe er aus den Kleidern des Oppermann
2 M. 50 Pf. an Geld und die Uhr entnommen, um den Verdacht
auf Andere zu lenken.
Der als Sachverſtändige vernommene Kreisarzt Dr. Spamer,
welcher die Leiche ſecirte, gibt an, daß dieſelbe über 40 Wunden
namentlich an Hals, Kopf, Bruſt und an der linken Hand gezeigt
habe, ein Stich am hinteren Teil des Halſes ſei jedenfalls tödtlich
geweſen, indes ſcheine bei dem Ableben das Zuſammenwirken ſo
vieler Wunden und der ungeheure Blutverluſt die Schuld mitzu=
tragen
.
Es folgte nun die Vernehmung zahlreicher Zeugen, welche ſich
über das Verhältnis zwiſchen Oppermann und dem zuerſt verdäch=
tigen
Wehner, ferner über das der beiden Genannten zu Müller
ausſprachen, ferner wurde ziemlich übereinſtimmend der Lärm in
dem Oppermann'ſchen Zimmer, der zuerſt von der Ehefrau des
Metzgermeiſters Götz gehört wurde, und der Befund des Zimmers
nach der That geſchildert. Müller ging bis Freitag Mittag unge=
fährdet
herum, troßzdem man ſchon am 16. September früh Blut=
ſpuren
an ihm bemerkt hatte. Erſt am Freitag, als er zum Mittag=
eſſen
kam, wurde er von einem Schutzmann aufgefordert ſeinen
Koffer zu öffnen, in welchem man das blutige Hemd und die Uhr
des Ermordeten vorfand. Er legte alsbald das geſtern wiederholte
Geſtändnis ab. Bei dieſer Sachlage konnte das Urteil dder Ge=
ſchworenen
nicht zweiſelhaft ſein, es lautete auf ſchuldig des Mordes.
Der Gerichtshof zſprach hierauf Abends 7 Uhr das Todesurteil
aus, welches der Verbrecher ruhig entgegennahm.
L. H. Die Kunſtvereins=Ausſtellung in der Großh. Gemälde=
Gallerie. Eine Reihe trefflicher Bilder, Ankäufe des heſſiſchen
Kunſtvereins, zur Verlooſung für ſeine Mitglieder beſtimmt, ſind
in dem Rafael=Saal der Gemälde=Gallerie ausgeſtellt. Leider kann
die Ausſtellung nur bis nächſten Dienstag dauern. Wohl kaum je
war der Verein in der Lage, ſeinen Mitgliedern ſo viele vorzüg=
liche
, künſtleriſch wertvolle Oelbilder bieten zu können, als es dies=
mal
möglich. Einundzwanzig Oelbilder und eine Reihe ſchöner
Stiche und Photographien, ſowie Prachtwerke als Nebengewinnſte,
unter ihnen mehrere große Vervielfältigungen des ſo wunderbar
wieder erſtandenen hochberühmten Madonnenbildes von Hans Hol=
bein
d. J., harren da ihres glücklichen Gewinners.
Unter den wertvollen Hauptgewinnen zeichnen ſich als hervorragende
Kunſtwerke aus: Ditſcheiners (München) hochintereſſante Schweizer=
alpen
=Landſchaft=Reichenbachfall mit dem Wetterhorn, ein den wilden
Gebirgscharakter eines Schweizer Hochthales ſehr gut wiedergebendes
Bild; von Windmaher (München), ein poetiſch empfundener Winter=
mond
=Abend. Ein köſtliches Frühlingsbild von Eilers(München) zeigt
uns den feinen Lichtglanz und die zarten Farbtöne des jungen
Frühlings. Ein prächtiges Seebild, den Wörthſee in Kärnthen,
führt uns Willroider (Düſſeldorf) vor. Als weitere treffliche land=
ſchaftliche
Sujets ſind noch zu nennen: Reichenbach (München)
Herbſt bei Dachau, Bolze (München) Abend am Chiemſee, ein Eibſee
in Abendglut mit Zugſpitze von Skell (München, von demſelben
auch ein Königsſee. Von Weiſer (Baden) eine romantiſche Anſicht
aus dem Moſelthal. Mali(München), Abend im Vorfe. Heilmayer
München) Norwegiſche Küſte. Bader (München) Frühlingsland=
ſchaft
, Aquarell. Weiter ſind zu verzeichnen eine Reihe trefflicher
Figurenbilder. Von Hofmaler Kröh hier ein hübſcher weiblicher
Kopf. Nelly=Courten (München) zwei hübſche Italienerinnen mit
ihrem Verehrer kokettierend. Er iſt'sr. Gayler (München, führt
uns ein peinliches Gericht: einen Mönchs=Geiſtlichen vor, der
einem jungen hübſchen Landkind mit den Strafen der Hölle für die
ſüßen Sünden der Welt droht. E. von Müller's leſendes und ſo
kreuzvergnügt ausſehendes Backfiſchchen von Dorfe mag wohl über
eine Lektüre geraten ſein, die nicht gerad für junge Inſtitutsdamen
geſchrieben iſt, jedenfalls macht ſie dem hübſchen Kind viel Ver=
gnügen
. Eiſermann (München) zeigt uns in ſeiner Viſiter, einem
recht farbenfeinen Bildchen, eine ſchlanke elegante Dame des
vorigen Jahrhunderts, die mit einem Fächer in der Hand klopfend
und horchend vor Onkels Thüre ſteht. In ſtarkem Gegenſatz zu
dieſer ſchlanken ätheriſchen Schönen ſteht Matthes, (München) ſo
übermütig und ſo derb und kerngeſund ausſehendes oberbayeriſches
Dirndl; Habts a Schneid: meint ſie und muſtert auf der Kirch=
weih
die vorüberziehenden Burſchen. Rouxs Mannheim) Botaniſche

[ ][  ]

3468
Studien zeigt uns einen im Grünen ſchlafenden Botaniker, deſſen
Früchte ſeines Fleißes in arger Gefahr ſind.
Aus dieſen beſprochenen und ausgeſtellten Bildern iſt zu er=
ſehen
, daß der Darmſtädter Kunſtverein, der ſich voriges Jahr zu
einem heſſiſchen Kunſtverein' herausaebildet und dem ſich die
Städte Mainz. Gießen, Worms und Offenbach angeſchloſſen, ſich
eines fröhlichen Gedeihens und gut künſtleriſchen Beſkrebens erfreut.
Mit dem Fertigſtellen ſeines eignen Heims, des ehemaligen Rhein=
thorhauſes
. das anfangs nüchſten Sommers ſtattfindet, und in dem
dann die bisher ſporadiſchen Ausſtellungen des Vereins zu perma=
nenten
: werden, wird ſich derſelbe wohl noch weit mehr entwickeln
und die Führung der künſtleriſchen Intereſſen und des künſtleriſchen
Geſchmackes mehr und mehr übernehmen können.
Nüchſten Samstag, nachmittags 3 Uhr, findet im Saalban
eine außerordentliche Hauptverſammlung der Mitglie=
der
des Kunſtvereins für das Großherzoatum Heſſen ſtatt,
in welcher über einige Gegenſtände von großer Bedeutung beraten
werden ſoll. In erſter Linie ſteht der Antrag des Vereins für
Kunſt und Litteratur zu Mainz um Anſchluß an den Verein. Dieſer
Mainzer Verein mit etwa 300-400 Mitgliedern war ſeither dem
Landesvereine nicht beigetreten, hat ſich aber nunmehr hierzu bereit
erklärt. Es iſt dieſes Ereignis mit Freuden zu begrüßen denn der
Landesverein wird hierdurch finanziell ganz bedeutend beſſer geſtellt
werden. Außerdem ſoll wiederholt über die Frage beraten werden,
ob das ſeither alljährlich ausgegebene Vereinsblatt für die Folge
nicht ganz in Wegfall kommen oder doch nur alle zwei Jahre zur
Verteilung gelangen ſoll. Bei der Wichtigkeit der Beratunas=
gegenſtände
dürfte es ſich daher empfehlen, recht zahlreich auf der
Verſammlung zu erſcheinen.
B. A. Der 6. Vortrag im Kaufmänniſchen Verein beſtand in
Rezitationen der Roſegger'ſchen G'ſchichten aus Steiermark, mit
welchen Herr Hofſchauſpieler Dalmonico, der uns ſchon von der
Bühne her als trefflicher Beherrſcher der ſüdlichen und öſtlichen
Dialekte bekannt iſt, eine große Wirkung erzielte. Der Künſtler
hatte ſowohl aus der Roſegger'ſchen Gedichtſammlung Hackbrett
und 8ithers als auch aus den ſteiermärkiſchen Geſchichten= ſolche
Stücke ausgewählt, deren Humor von unmittelbarer Schlagkraft iſt.
Die geſchickte friſche Vortragsweiſe ließ das kernige und geſunde
der Roſegger'ſchen Poeſie zu vollſter Bedeutung gelangen und war,
obwohl der Lokalton in allem aufrecht erhalten wurde, doch ſo be=
ſchaffen
, daß auch ein an dieſen Dialekt minder gewöhntes Ohr
mit Verſtändnis zu folgen vermochte.
Für 2500 Chriſtbänme, die am Mittwoch nachmittag im
ſtädtiſchen Oberwald öffentlichem Verkauf ausgeſetzt waren. würden
rund 450 M. erzielt, ſo daß der Baum an Ort und Stelle durch=
ſchnittlich
18 Pfo. koſtet.
* Kleine Mitteilungen. Am Dienstag abend erhielt ein Gemüſe=
händler
in der Schießhausſtraße im Stall von ſeinem Pferd einen
ſolchen Huſſchlag gegen das rechte Bein, daß ſolches am Knie
total zerſchlagen iſt und der Mann in das Hoſpital verbracht
werden mußte. Ein Burſche wurde wegen Entwendung eines
Hundes zur Anzeige gebracht. - Ein Milchverkäufer hat ſeinem
Arbeitgeber Kundenaelder unterſchlagen und iſt flüchtig gegangen.
88 Pfungſtadt, 12. Dezember. Die erſte Abendunterhaltung des
Geſanavereins Harmonie, letzten Sonntag bei Gaſtwirt van Kaick,
verlief in glänzender Weiſe. Die Chöre, Solis, Deklamation ꝛc.
wurden exakt und mit großer Sicherheit vorgetragen. Beſonders
gefiel ein Schwank. Bliemchen von Kamerun, welcher ſehr gut
dargeſtellt wurde.
Wie in früheren Jahren wird auch in dieſem Jahre armen
Kindern ein Weihnachts=Abend von dem hieſigen Fechtklub be=
reitet
. Die zahlreichen Geſchenke beſtehen in Kleidern, Schuhen
und Strümpfen. Ebenſo bereitet die Lehrerin der Klein= Kin=
der
=Schule unſern lieben Kleinen eine Freudenſtunde. Zwei
mächtige Bäume werden den Saal zieren und die Kinder erhalten
Spielzeug, Lebkuchen und Anis.
Vor wenigen Tagen wollte der Landwirt R. Jauche auf das
Feld bringen, die Pferde ſcheuten und gingen durch. Er
wollte ſich durch einen Sprung retten, blieb aber an den Strängen
hängen und geriet unter die Hufen des einen Pferdes, wodurch er
ſtarke Kopfwunden erhalten hat, jedoch ſoll keine Lebensgefahr vor=
handen
ſein.
Geſtern wurde die Witwe des früheren Bäckermeiſters G. Fey,
eine noch rüſtige Frau, in der Küche vor dem Herdetotauf=
gefunden
. Ein Schlag hatte ihrem Leben ein Ende gemacht.
Zwingenberg a. d. B. 312. Dezember. Ein in der Erbauung von
Hochbahnen angeſehener Fachmann weilt zur Zeit hier. Der Be=
ſitzer
des Granitwerkes Melibokus' geht nämlich mit dem Plan
um, eine Drahtſeilbahn über die Häuſer hinweg von dem
Bruche zur Bahn zu bauen.
Gießen, 12. Dezember. Die philoſophiſche Fakultät hat Herrn
Geheimerat Prof. Dr. v. Ritgen zu ſeinem 5Gjährigen Profeſſor=
Jubiläum eine. von den Profeſſoren und Docenten der Fakultät

Nr. 245
unterzeichnete Glückwunſch=Tafel überreicht. Der Rektor der Uni=
verſität
erſchien zur Bealückwünſchung mit einer Abordnung des
Senats. Dem hochangeſehenen Jubilar wurde die Freude zu Teil,
durch ein überaus ſchmeichelhaftes Telegramm der Kaiſerin Auquſta,
ſowie durch ein prachtvolles Geſchenk des Großherzogs von Sachſen=
Weimar ausgezeichnet zu werden.- Das fünfzigjährige Jubiläum
im heſſiſchen Staatsdienſt hat Herr Geheimrat v. Ritgen bereits
vor einigen Jahren unter Beteiligung der heſſiſchen Staatsbehorden
gefeiert.
4 Aus Rheinheſſen, 12. Dezember. Für ein neues Bahnproiekt
wird eben in verſchiedenen Orten des Kreiſes Alzey eine lebhafte
Agitation betrieben. Nämlich für den Weiter= und Ausbau der
Ludwigsbahn Zweiglinie Armsheim=Flonheim bis zur bayeriſchen
Landesgrenze. Man betreibt die Agitation für dieſen Abſchluß ſehr
eifrig und will damit hauptſächlich verhüten, daß die Nebenlinie
Sprendlingen=Wöllſtein über Fürfeld weitergeführt wird.
Berlin, 12. Dezember. Ein Piſtolenduell zwiſchen zwei
Studenten, das geſtern früh im Grnnewald ſtattgefunden hat leider
einen beklagenswerten Ausgang genommen: Der eine der Duellanten,
stud. med. Bluhm iſt von der Kugel ſeines Gegners getötet worden.
Ueber die Veranlaſſung zu dem Duell verlautet folgendes. In
einer Sitzung des ſtudentiſchen Ausſchuſſes der hieſigen Univerſität
entwickelte ſich ein Streit, welcher damit endigte, daß Bluhm ſich
über den Verein deutſcher Studenten in ſehr verletzender Weiſe
ausließ. Dieſe ſchwere Beleidigungen trugen ihm ſeitens des stud.
hist. Eichler eine Piſtolenforderung ein, welche geſtern früh im
Grunewald auf dem Königsweg in der Nähe des Sterns ausge=
fochten
wurde. Bei dem zweiten Kugelwechſel erhielt Bluhm einen
Schuß durch die Bruſt. Der Schwerverletzte wurde ſofort nach
Anlegung eines Notverbandes nach Berlin transportirt, verſtarb
aber bereits unterwegs. Sein Gegner hat ſich der Polizei geſtellt,
wurde in Haft genommen und bereits geſtern Mittag der königlichen
Staatsanwaltſchaft in Moabit vorgeführt.
Paris. Die hier verſtorbene Herzoain von Galliera
war eine Wohlthäterin in großem Stile. Dieſelbe kam beim Tode
ihres Mannes in den Beſitz eines Vermögens von 225 Millionen.
Hiervon hat ſie mehr als 100 Millionen für gemeinnützige und
wohlthätige Werke geſpendet. 25 Millionen gab ſie ihrer Vaterſtadt
Genua zur Verbeſſerung des dortigen Seehafens, 14 Millionen be=
williate
ſie zur Errichtung eines Waiſenhauſes unweit Meudon,
11 Millionen für den Bau und den Unterhalt des Spitals von
Clarmart, 2 Millionen zum Bau von 3 Häuſern für unentgeltliche
Arbeiterwohnungen, 5 Millionen für den Bau und Unterhalt des
Muſſée Galliera in der Nähe des Trocadero u. ſ. w. Als der
edlen Frau ihr Sachwalter 1½ Millionen Lire veruntreut hatte,
lehnte ſie den Strafantrag ab und ſchrieb dem Staatsanwalt: Der
Unredliche werde auch ſo' ſeine Strafe finden. Die Aufgabe der
mildherzigen Fürſtin war ihr ganzes Leben lang, Wohlzuthun und
mitzuteilen.: Zahlloſe Unglückliche und Verlaſſene haben in ihr
eine Mutter und Helferin verloren. Bezüglich des Teſtamentes der
Herzogin ſind die verſchiedenſten Gerüchke verbreitet, ſo melden
Pariſer Blätter, ſie habe ihr= prachtvolles Palais in der Rue
Darenne dem Kaiſer von Oeſterreich behufs Inſtallirung der
kaiſerlichen Botſchaft vermacht, und der National- teilt mit, ſie
habe die Kaiſerin Friedrich zur Univerſalerbin eingeſetzt.

Litterariſches.
Ausſchmückung und Einrichtung der Wohnräume unter beſonderer
Berückſichtigung der Wahl der Tapeten. Bearbeitet von L. Boden=
ſchatz
. Darmſtadt, 1888. Verlag von Alexander Koch. Es iſt nur
ein keines Broſchürchen; in ſeiner beſcheidenen Form beleuchtet es
durch einige Schlaglicher die charakteriſtiſchen Verhältniſſe, welche
beſtimmend ſein ſollen für die zweckdienliche und behagliche Ein=
richtung
der Wohnräume. Von der Thatſache ausgehend, daß Ein=
zelwerke
und belehrende Aufſätze über den fraglichen wichtigen Gegen=
ſtand
, dem größeren Publikum faſt unbekannt, meiſt nur eine Zierde
der Bibliotheken von Gewerbe= und Kunſtvereinen, von Architekten,
Dekorateuren, Möbelfabrikanten u. a. bilden und faſt nur von dieſen
ſtudiert zu werden pflegen, ſtellte der Verfaſſer ſich die Aufgabe in
gedrängter Kürze das Notwendigſte als Ratgeber für die betei=
kiaten
Geſchäftsleute, Gewerbetreibenden und deren junge Leute
und Verkäufer zuſammenzuſtellen und auch dem Publikum unmit=
telbar
Anregung zu geben, ſelbſidenkend und handelnd zur geſchmack=
vollen
Verſchönerung der Wohnungen mitzuwirken. Das gediegene
Büchelchen, von einem bewährten Fachmanne mit Luſt geſchrieben,
verdient die weiteſte Verbreitung.
Die Erziehung der Hohenzollern vom großen Kurfürſten bis
zur Gegenwart. Von Kark Neumann=Strela. (Düſſeldorf, Verlag
von Felix Bagel. Hübſch gebunden. 2 M. 50 Pf. Viele hübſche
Holzſchnitte zieren das empfehlenswerte Buch und ein eleganter
Einband macht dasſelbe zu einem, für den Weihnachtstiſch ſehr ge,
eigneten Geſchenkswerke.

Hierzu eine Extra=Beilage für Nichtpoſ=Abonnenten der Württenbergiſchen Metallwaarenfabrik Geislingen, Rheinſtr. 8.
Drus und Verlaa: L. C. Wittich'ſche Solbuchdruckerei. - Berantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.