Darmstädter Tagblatt 1888


13. Dezember 1888

[  ][ ]

RTUEUTTT CUUUIOIN

Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. uch.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
hro Quartal incl. Poſtaufſchlag

151. Fahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:

Beirekhurluſhvothir.

Zuſerate
verdenangenommen in Darnſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. xr. V.
mBeſſungen von Friedr. Blße,
Schießhausſtraße 14 ſowie auswäw
von allen Annoncen-Expeditiong.

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

Na 244.

Donnerstag den 13. Dezember.

1888.

Amtliche Nachrichten des Großh. Kreisamts Darmſtadt.
Dem Lokalgewerbverein zu Büdingen iſt die Erlaubniß zur Veranſtaltung einer Verlooſung von Haus= und landwirth=
ſchaftliche
n Geräthſchaften und zum Vertrieb der Looſe innerhalb des Großherzogthums ertheilt worden.
Darmſtadt, am 7. Dezember 1888.
Betreffend: Das Militär=Erſatz=Geſchäft für 1889, hier Aufſtellung der Stammrollen.
Der Civil=Vorſitzende der Großh. Erſatz=Commiſſion Darmſtadt,
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereten des Kreiſes.
Sie wollen nunmehr mit der Aufſtellung der Rekrutirungsſtammrollen für 1859 alsbald und jedenfalls ſo zeitig be=
ginnen
, daß deren Einſendung unfehlbar bis zum 15. Februar k. J. erfolgen kann und empfehle ich Ihnen dabei die genaueſte
Beachtung der ergangenen Beſtimmungen, namentlich des 8 45 der E.=O. (l. Theil der Wehr=Ordn. vom 28. Septbr. 1875,
Reg.=Bl. Nr. 55 von 1875) umſomehr, als alle nicht vorſchriftsmäßig aufgeſtellten Stammrollen zur Correctur und event.
zur vollſtändigen Umarbeitung bezw. Neuaufſtellung zurückgegeben werden.
Insbeſondere wollen Sie für rechtzeitige orisübliche Bekanntmachung der Aufforderung Sorge tragen, daß in der Zeit
vom 15. Januar bis 1. Februar nicht allein die Mitilärpflichtigen des Jahrgaugs 1889, ſondern auch diejenigen der Jahr=
gänge
1888 und 1887, ſowie überhaupt alle Militärpflichtigen, welche eine endgültige Entſcheidung über ihre Dienſtpflicht
durch die Erſatzbehörden noch nicht erhalten haben, ſich bei der Bürgermeiſterei desjenigen Orts zur Stammrolle anmelden
müſſen, an welchem ſie ihren dauernden Aufenthalt haben. Auf die letztere Beſtimmung des 8 23, 2 d. E.=O. wird
um ſo nachdrücklicher hingewieſen, als in den vorderen Jahren vielfach dagegen inſofern gefehlt worden iſt, daß Militär=
pflichtige
aus anderen Kreiſen des Großherzogthums, obgleich ſie im diesſeitigen Bezirk ihren dauernden Aufenthalt nicht
hatten, nur aus dem Grunde in die Stammrollen des Kreiſes eingetragen worden waren, weil ſie ſich hier zu ſtellen wünſchten.
Sie wollen daher Anträgen, welche in dieſer Beziehung an Sie geſtellt werden ſollten, unter keiner Bedingung ſtattgeben, die
betr. Militärpflichtigen bezw. deren Angehörige vielmehr auf die beſtehenden geſetzlichen Beſtimmungen verweiſen, ſowie darauf
aufmerkſam machen, daß Leute, welche im diesſeitigen Kreiſe nach den geltenden Beſtimmungen nicht geſtellungspflichtig ſind
und ſich dennoch hier zur Muſterung ſtellen wollen, zu derſelben event. nicht zugelaſſen werden würden und ſich die dataus
dann entſtehenden Nachtheile ſelbſt zuzuſchreiben hätten.
Ebenſo iſt es unter keinen Umſtänden ſtatthaft, daß umgekehrt Militärpflichtige, welche in ihren Gemeinden dauernden
Aufenthalt haben, die Anmeldung deshalb unterlaſſen, weil ſie ſich in Ihren reſp. Heimathgemeinden melden wollen oder ge=
meldet
haben, um ſich demnächſt in ihrem Heimathbezirk zur Muſterung ſtellen zu können. In Fällen dieſer Art, welche
Ihnen bekannt werden, ſind die Betreffenden von Ihnen zur Meldung anzuhalten. Außerdem iſt eine von ſolchen Militär=
pflichtigen
ſpäterhin. vor Beginn der Muſterung, beabſichtigte Abmeldung nur dann entgegenzunehmen, wenn ſie ſich die
Ueberzeugung verſchafft haben, daß dieſelben thatſächlich außer Arbeit getreten ſind und den Ort verlaſſen werden.
Ferner wollen Sie
a) bei den Namen derjenigen Militärpflichtigen, von welchen ſich ein Bruder im activen Dienſt befindet oder ein
ſolcher gleichfalls bei der Muſterung hier oder auswärts zu geſtellen hat, einen entſprechenden Vermerk zu
machen. Die Militärpflichtigen würden daher bei Anmeldung der Stammrolle in dieſer Hinſicht zu befragen ſein;
b) bei den Namen derjenigen Militärpflichtigen, welche ſchon gerichtliche Strafen erhalten haben, dieſe unter Angabe
des betreffenden Gerichts und Datums des Urtheils eintragen, auch angeben, ob die Strafe verbüßt iſt.
Indem ich Ihnen ſchließlich noch empfehle, bei der von Ihnen zu erlaſſenden Aufforderung wegen Anmeldung
zur Stammrolle zugleich auf die Strafen aufmerkſam zu machen, welche nach 8 23, 10 der E.=O. denjenigen treffen,
welcher am die vorgeſchriebene Meldung zur Stammrolle oder zur Berichtigung derſelben unterläßt, beauftrage ich
Sie, am Schluſſe der Stammrolle noch ausdrücklich zu beſcheinigen:
1. daß, bezw. wann die Aufforderung ſich zur Stammrolle anzumelden, erfolgt iſt,
2. daß die in derſelben eingetragenen, nicht im Orte geborenen Militärpflichtigen dort ihren dauernden Aufent=
halt
haben, bezw. in Arbeit ſtehen,
3. daß die in ihren Gemeinden zuſtändigen, ſich jedoch daſelbſt nicht aufhaltenden Militärpflichtigen angewieſen
worden ſind, ſich bei der Bürgermeiſterei ihres Aufenthaltsortes zur Stammrolle anzumelden.
[14134
Dr. Melior.
508

[ ][  ][ ]

3442
Bekanntmachung.
Die Einträge in das Handelsregiſter,
ſowie in das Genoſſenſchaftsregiſter des
unterzeichneten Gerichts werden für das
Jahr 1889 durch
die Darmſtädter Zeitung,
das Darmſtädter Tagblatt,
ſowie in wichtigeren Füllen durch das
Central=Handelsregiſter für das Deutſche
Reich und
das Frankfurter Journal
veröffentlicht werden.
Darmſtadt, 8. Dezember 1888.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Dr. Berchelmann. (14135
Oeffentliche Aufforderung.
In der Ephraim Löb Bendheim'ſchen
Stiftung zur Ausſteuer für bedürſtige
Verwandte iſt der Betrag für zwei ein=
malige
Vergebungen mit je 857 Mark
vacant.
Berechtigt ſind von dem Stifter oder
deſſen drei Brüdern Abraham Löb Bend=
heim
zu Sprendlingen, Gumbel Löb Bend=
heim
in Meſſel und Simon Löb Bend=
heim
in Groß=Bieberau, in grader Linie
ehelich abſtammende Frauensperſonen,
welche ſich verheirathen.
Die Bewerberinnen haben ſtiftungs=
gemäß
nachzuweiſen:
1) ihre Verwandtſchaft mit dem Stifter
oder deſſen drei Brüldern,
2) ihre Bedürftigkeit,
3) daß ſie unter Zuſtimmung ihrer
Eltern oder ihres Vormundes ſich
verlobt, das zwanzigſte Lebensjahr
erreicht und der moſaiſchen Religion
treu geblieben ſind.
Bewerbungen ſind binnen vier Wochen
bei unterzeichnetem Gericht einzureichen,
anſonſt ſie keine Berückſichtigung finden.
Bemerkt wird, daß etwaige frühere
Bewerbungen erneuert werden müſſen.
Darmſtadt, den 6. Dezember 1888.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Mömheld.
[4136
Die Holzverſteigerung
vom 11. l. Mts. wird hierdurch mit dem
Anfügen genehmigt, daß die Abſuhrſcheine
vom 19. l. Mis. ab durch Großh. Rent=
amt
Darmſtadt zu beziehen ſind und die
Ueberweiſung am 20. l. Mts., morgens
8 Uhr ſtattfindet.
Ober=Ramſtadt, 12. Dezember 1888.
Großherzogliche Oberförſterei
Nieder=Ramſtadt.
Krauß.
[14137

Hettenheimer

von bekannter Güte
per Flaſche 60 Pfg., 10 Fl. M. 5.40,
im Faß 40 Liter 24 M.
Lauteſchlägerſtraße
P. Eleiy,
4. (14105

Nr. 244
Bekanntmachung.
Im Laufe der nächſten Tage wird wegen ſtattfindender Spülung des Rohr=
netzes
die Abgabe von Waſſer aus dem Waſſerwerke ſtraßenweiſe auf Lurze
Zeit unterbrochen. Es empfiehlt ſich deshalb, einen angemeſſenen Vorrath von
Waſſer in Gefäßen zu halten und während der Unterbrechung den Verſchluß
der Hähne ſorgfältig zu überwachen.
Die Abſtellung des Waſſers wird 2-3 Stunden vorher nochmals durch die
Schelle in den beir. Straßen bekannt gemacht.
Darmſtadt, den 7. Dezember 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[4033
Große Verſtetgerung
non
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Montag den 17. und Dienstag den 18. Dezember er.,
Vormittags 10 und Nachmittags 2 Uhr anfangend,
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Glorta, Zanella ꝛc., tadelloſe Waare; ſodann 1 größere Partie
prima Strickwolle, 36 Paar Meſſer und Gabeln mit ſchwarzem
Stiel, weiße und farbige Taſchentücher für Erwachſene und
Kinder und ſonſtige Gegenſtände.
Adler, Hoftaxaſor.
[14138
Roll. SAozi11hh
des Schirmlagers der Kerkhoff'ſchen Konkursmaſſe zu ſehr er=
mäßigten
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Ludwigaſtruße 4.

[13935
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Cr.
Wenur.
m

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[4087
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[ ][  ][ ]

3443

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Waizenpuder,
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Corinthen,
Waare,
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gemahlen,
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Vanillin, schr aromatisch.
Relken, Amboina, ganz u. gem,
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[13480a
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4

mat

peren

Nr. 244

9445

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unbedingt räumen möchte, faſt zur Hälfte des ſeitherigen Preiſes.
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Schwarze reinwollene Cachemire per Meter von M. 1.20 an.
Kleiderſtoffreſte, reinwollene Lamas, per Meter von M. 1.20 an
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Weiße Crettones, Bettzeuge, Bettbarchend, fertige leinene Betttücher,
per ½ Dtzd. M. 14.
Betttücherleinen 160 em breit, per Meter M. 1.20.
Läuferſtoffe per Meter 40 Pfg.
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für Herren und Damen per Dzd. von M. 2.
an.
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Horrenhemden, Damenhenden, Hinderhomden und Untorjacken
[3645
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Lustz

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Maisow-Congoh

Moning-Congol

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Maisow-Souchong.
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Assam findischer Thee)
3.
Gunpowder (grüner Perlthee)

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Emanuel Fould.

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Ludwigsplatz 2. 11559

[ ][  ][ ]

3446

Nr. 244

AA
4N
10
REO
46
AAAO

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TPa

2 Gaydoul.

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Karpfen,
Hummern,
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Thooaor Stemmor.

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Seezungen,
Hechte,
Karpfen,
Cabliau,

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Chriſtbaumlicht=Halter,
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empfiehlt in größter und reichſter Aus=
wahl
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Portwein, Macabeo,
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Wolssmülior,
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M. 2.50
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Schustergasse 16.

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Eliſabethenſtraße 48,
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Arac, Ram-, Rohhwehn
ud Portwoh-

l27
4

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M. Herge, Holzſtr. 17,
M. W. Praſſel, Rheinſtr. 16,
Heinrich Erlenbach, Ernſt= Ludwigs=
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Ferd. Wagner Wwe., Roßdörfer=
ſtraße
.
[414]

90

51

Cogmad.
ſvollst. Ersatz f. französischen)

c.

er orsten doutschen Cognae- Bren-
noreiy

Gruuer & Co.,
Giermar i. 8.
WVielmale preisgekrsnt.

.
32
H

2

Zehn Einlegſchweine

zu verkaufen Schloßgartenſtraße 55, eine
[14055
Stiege rechtz.

[ ][  ][ ]

Nr. 244

3447

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[4050
Delicateſſen= und Colonialwaaren=Handlungen.
Reine reichhalkige
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beſtehend in:
Marzipan Torten, Figuren
und verschiedenen Speisen.
Chocolade=Kaufladenquodlibet in hübſcheſter Verpackung, Chriſt=
baumſchmuck
und Puppenkücheneinrichtung, Quittenſpeiſen ꝛc.
Ferner große Auswahl in Bonbonnidren, Attrapen und Kinder=
ſpielen
, mit feinſter Füllung. Chocolade=Deſſerts, Fondants,
Glacirte Früchte und Haronen,
zeige hiermit ergebenſt an.
LASIIIhh, COhIIIOL,
g
Th. Amend's Hachfolger,
[4148
Ludwigsplatz 4.

Als praktische
eihnachts=Geſchenke
empfiehlt:

TBEE in ſchönen Orig=Kiſtchen von 1, 2, 3 und 4 Kilo, Sani-
täts
weino garantirt rein, Bordeaux-Weine, Champagner und
Sanitäts-Sect, ächten Batavia-Arac, Jamaica-Rum, Doutschen
und französ. Cognac, Schwarzwülder Kirschvasser, keine
Punsch-Essenzen bekannter Qualität, Toilette-Seifen und keine
Parkümerion, Toilette-Schwämme in großer Auswahl.

Priedr. Schaeſer
[14149
Großh. Hoflieferant.

Geſchäfts=Uebernahme.
Einem hieſigen Pulikum, ſowie meiner verehrlichen Nachbarſchaft die ergebene
Mittheilung, daß ich die
Restauration zur Bayrischen Bierhalle
in dem von mir käuflich erworbenen Hauſe
15 Schlossgraben 15
mit dem heutigen Tage übernommen habe. Ich werde ſtets bemüht ſein, durch
Führung nur guter Küche, reine Weine und ein gutes Glas Bier aus der
Brauerei Wurſtbendel in Aſchaffenburg meine werthen Gäſte zufrieden zu ſtellen.
Indem ich für aufmerkſame, reelle und prompte Bedienung die großte Sorge/
tragen werde, bitte ich um geneigten Zuſpruch. Hochachtungsvoll
Wilh. Iriedrichs,
früher Oberkellner im Hotel Schltzenhof zu Wiesbaden.
HB. Empfehle zugleich mein Billard, ſowie für verehrliche Vereine ein ab=
geſchloſſenes
Zimmer zur Abhaltung von Verſammlungen ꝛc.
[14022

Frische
SGküfſi9.
eingetroffen.
Jacob Röhrich,
Hoflieferant. 14150
Ansch-Losenleh

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Frank in Düſſeldorf, Pr. von
Hetternich und anderen renom=
mirten
Fabriken.

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Cardinal., Bischoff. und
Haiwein-Essonn.
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Bleichſtraße. (3858
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WAUhaION
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60 Pfg., bei Entnahme von 10 Hektoliter
zu 55 Pfg. franco ins Haus, (13278
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Farlsſtraße 98 ſind ſchöne Ferkel zu
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[ ][  ][ ]

3446

Nr. 244

C40

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G Schreibzeugen von Holz, Bronco, Hiokel, Cuivre poll, heder ꝛc. ꝛc.
O Praktischen Schreibutensilien in verſchiedener Ausſtattung.
9 Reizenden Wippsachen für den Schreibtiſch.
Weuen Löschunterlagen und Fultmappen, ebenſo Schreibpulto in
eleganter Ausführung, Photographie, Sohmuok, Handsohuhe, Cigarren- und Couvert-
Rasten von Holz, von M. 3. - an.
5 Feine Hederwaaren: Pholograpbie, Poesie, und Schrelbalbum, Husik- und
Schreihmappon, Visil- und Brieftaschon, Cigarron- und Clgarroltonotuis, Portemonnaies
und Börsen.
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20
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geputzt
, Pfd. 25 Pf.
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per Pfund von
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Karpſen,
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Bärſche,
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[ ][  ][ ]

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Nr. 244

3449

E

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geſtellt werden, finden noch
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[4160
ſagt die Expedition.

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Me u. Wohn. erh. gr. Ochſeng. 5 2 St.

Die Kleinkinderſchule zu Darmſtadt
wird, wie früher, auch in dieſem Jahre Entſchuldigungskarten bezüglich der
conventionellen Neujahrsbeſuche abgeben und geſtattet ſich die Hoffnung auszuſprechen
auf zahlreiche Betheiligung zu Gunſten der Anſtalt.
Nachſtehende Herren waren wiederum ſo glltig die Ausgabe der Karten zu
übernehmen:
Dr. med. Bennighof. Hauptſtaatskaſſe=Sekretär Beſt. Dr. med. Hoff=
mann
. Rentner G. Jordis. Dr. med Leydhecker. Hauptmann Friedr.
Maurer. Regierunasrath Bopp. Maler Müller. Oberbürgermeiſter
Ohly. Stadtpfarrer Ritſert. Polizeiaſſeſſor Seim. Gottfried Schwab ſen.
Wilhelm Schwab ſen. Directionsrath Winter. Ferdinand Wittich.
Solche ſich Entſchuldigende, welche gleichzeitig auf Ueberſendung von Gratu=
lationskarten
verzichten, werden mit einem L verſehen.
[14163

Großherzogkiche Handekskammer
Durmſtudt.

Ergänzungswahl pro 1888.
Die Ergänzungswahl von fünf Mitgliedern der Großherzoglichen Handels=
kammer
findet
Montag den 17. Dezember 1888, Vormittags von 10-12 Uhr,
im oberen Rathhausſaale dahier ſtatt.
Darmſtadt, den 12. Dezember 1888.
Der ernannte Wahlcommiſſär:
Dr. Rudolf Schäfer.
[4164

Außerordentliche Hauptverſammlung

der

Mitglieder des Kunſtvereins für das Großherzogthum Heſſen
zu Darmſtadt Samstag den 15. Dezember 1888,
Nachmittags 3 Uhr, im Saalbau (Damenſalon).
Tagesordnung: 1) Antrag des Vereins für Kunſt und Literatur zu Mainz um
Anſchluß an den Verein.
2) Berathung und Beſchlußfaſſung über einige Aenderungen der
beſtehenden Statuten, welche durch den Beitritt des Vereins
zu Mainz nöthig werden.
Nach der Berathung vorſtehender Gegenſlände wird dte Verloosung der
zahlreichen, werthvollen Kunſtgegenſtände, welche im Laufe dieſes Jahres angekauft
worden ſind, ſtattfinden.
Die Mitglieder des Vereins werden zu recht zahlreicher Betheiligung bei der
Verſammlung eingeladen.
Der Vorſitzende des Verwallungsraths:
Hahn.
[13405

00000000000000I00000000000000

H.

Mo
GTrundliar Ginzaaung

für alle Chriſten ohne Unterſchied der Confeſſion.
Religiöser Vortrag
über:
Die Zeichen der Zeit, welche der Wiederkunft Jeſu Chriſti
vorangehen ſollen
Freitag den 14. Dezember, Abends 8 Uhr, im Saalbau.
Der Eintritt iſt frei.
G. Taubner. (14068

[ ][  ][ ]

3450

Nr. 244

Roshonbach JohloV.

2 Marht D.

Rein leinene Umlegkragen
Rein leinene Stehkragen
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per Dh. 500 Wollene Kopftücher
0.50
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1000 Wollene Theatertücher, reich garnirt
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4.00
5.00
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Rein wollene Tricottaillen glatt.
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200 Weiße Tülldecken
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per Stück 1.00
2.50
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von 10 Pf. an.
von 10 Pf. an.
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Panama=Schürzen
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MitBS⁄ Rabutt:

per Stück 1.75
3.00
1.50

Weiße Damenhemden.
Sümmtliche Modellhüte.
Weiße Damenhoſen.
Sämmtliche garnirte Hüte.
Weiße Mädchenhemden.
Sämmtliche ungarnirte Hüte. 14165
Weiße Herrenhemden.
Gümmtliche Blumen und Federn.
Eine reichhaltige Auswahl anderer Artikel zu Weihnachtsgeſchenken geeignet als:
Chenille=Echarpes, Fichus, Fücher, Broſchen und Armbänder, Ballgarnituren,
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Geſchäftslocal ausgeſtellt und einer geehrten Kundſchaft zur gefl. Beſichtigung empfohlen.

Dolandiſae =ouharinge.
Movemberſang.)
Beſte ausgeſuchte Qualitätsſiſche per Stück 6 Pfennige.
Wesgl. mariuirt. 10 Pfgo.
Phidinp Webor,
[14166
Carlsſtraße 24.

Hin im bekannten engliſchen Seebade.
E Caſtbourne prakticirender Arzt wünſcht
ſeinen Sohn im Alter von 14 Jahren auf
einige Zeit in eine gebildete, deutſche Familie
zum Zweck der Erlernung der deutſchen
Sprache unterzubringen, und würde als
Gegenleiſtung ein Mädchen oder einen
Knaben als Penſionär in ſeine Familie
aufnehmen. Referenzen werden gegeben u.
gewünſcht. Näheres Wilhelminenſtraße 24,
Darmſtadt.
[14168

Naſchfrau geſucht, eine reinliche, pünkt=
Lc liche, welche ihre Arbeit ohne Aufſicht
gewiſſenhaft beſorgen kann. Solche die
auch bügeln kann, bevorzugt. Zu erfragen
in der Expedition.
[14169

[ ][  ][ ]

Allen Wücher,

Nr. 244
äufern empſehlen

wir

den von uns
herausgegebenen

zur Auswahl
von Geſchenken.

Ueberſichliche Anordnung und Berückſichtigung der verſchiedenen Altersſtuſen,
ſowie Hervorhebung der neueſten Erſcheinungen erleichtern das Ausſuchen. Derſelbe/
(14086
wird gratis abgegeben.
14.
Arnold BorLbucaossor's luhlldnlallllh Ml Mlſall.
PféRIIIPG1UſſtSUMſddl.
Samstag den 15. d. Mts.
iſt der letzte Termin dieſes Quartals, an welchem Einlagen in die Pfennigſparkaſſe
gemacht werden können. Die Einleger werden daher erſucht, ihre während des
Vierteljahrs eingelegten Beträge durch die, Einlage an dieſem Tage auf volle Mark
abzurunden, da andernfalls ihre Einlagen nicht in die Sparkaſſebücher übertragen
werden können.
Samstag den 29. d. Mts. werden die Büchlein eingeſammelt und Cams=
tag
den 5. Januar 1889 tonnen die erſten Einlagen fürs nächſte Quartal
gemacht werden.
harn
Darmſtadt, den 11. Dezember 1888.
Das Curatorium der Pfennigſparkaſſe.
Frankfurter Hppothekenbank.
Nachdem die Firma MoritzWolkskehl in Liquid ation getreten
iſt, hat die Bank für Handel & Industrie die Einlöſung
unſerer Coupons und verlooſten Pfandbriefe in Darmſtadt über=
nommen
.
[4172]
Frankfurt a. M., den 10. Dezember 1888.
Die Wirection.
Eicherheits=Petroleum,
waſſerhell, geruchlos brennend, abſolut exploſionsſicher,
per Liter 25 Pfg.
Amerikanisches Petroleum
(Reichsteſt.) per Liter 21 Pfo.
Philipn Weber
Carlaatrasso 24.
[4173

Für
Weihnachtsgeſchenke:
Schulranzen, Taſchen, Mappen,
Reiſekoffer, Handkoffer,
Reiſe=, Touriſten= u. Damentaſchen,
Feldflaſchen, vorzügliche Porte=
monnates
und Hoſenträger
empfiehlt unter Garantie für dauerhafte
Arbeit zu billigen Preiſen
H. Bauernfeind,
Sattlermeiſter,
39 Bleichſtraße 39. (14174
Extra=Anfertigung und Repariren.
Lohnenden Verdienſt
finden Verkäufer von Büchern, Bildern
und Spiegeln. Exped.: Kapellplatz 14.

Poibts h. e. edeld. Herru, w. e. armen
H Geſchäftsmann in der größt. Noth auf
k. 3t. verzinsl. 100 Mk. gegen Sicherheit.
leih. möchte. Off. unt. H. L. 10 i. d. Exp.
d. Bl. niederzulegen erbeten. 114176
Chriſtbaum=Confect
verſchiedener Sorten unter billigſter Be=
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dienung empfiehlt
Aug. Goldschmidt,
32 große Ochſengaſſe 32.
14178) Ein kräftiger Mann, Anfang
dreißiger, der ſämmtl. landwirthſch. Arb.
u. mit Pferden umzugehen durchaus ver=
ſteht
, ſucht Stelle. gleichviel welcher Art.
Näheres Expedition.

345)

14015) Ein gewandter, zuverläſſiger
Mann als Magazinier für ein hieſiges
Fabrikgeſchäft geſucht.
Zu erfragen in der Expedition.
14179) Ein mit guter Zeugniſſen ver=
ſehenes
Müdchen, das ſchon mehr ge=
dient
hat, findet auf Neujahr Stelle.
Zeughausſtr. 3 parterre.

14128) Ich ſuche noch einige tüchtige
Maſchinenſchloſer.
G. Göhel, alter Griesheimerweg 25.

13779) Zwei gute Schreinergeſellen
und ein Bauanſchläger geſucht. Kies=
ſtraße
49.
14017) Ein tüchtiger, geprüfter
Heizer
ſofort geſucht. Näheres Exped.
Em.
Enz.

Gu

l

Rheinsalm,
Turbot,
Auſtern,
Geezungen,
Hummern,
Zander,
Rheinhechte,
Cabliau,
Karpfen,
Schellfiſche,
Schleien,
Barſche.
Grüne Häringe
per Pfd. 20 Pfo.
Gewäſſerte Stockfiſche
per Pfd. 25 Pfa.
Astrachan- & Vral-
Cavlar.
Geräucherten Rheinlachs
M. 2.80.
Gprotten 70 Pfg.
Bückinge 6 Pfg.
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Carlsstrasse 24. 114180

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hieſiger Gewerbehalle ſind in der
Expedition d. Bl. zu haben.

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Näheres Expedition.
(4104

[ ][  ][ ]

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zu feinen Geſchenken
ganz beſonders geeignet.
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14181) Eliſabethenſtraße 16.

Seinheimerſtr. 22 iſt jeder Zeit friſche
Kuhmilch zu haben.
(14107

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Samstag den 15. Dezember.
Vorabendgottesdienſt um 4 Uhr Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30 Min.
Predigt um 9 Uhr 15 Min.
Sabbathausgang um 4 Uhr 40 Min.

Gottesdienſt in der Synagoge der
8r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 15. Dezbr.: Vorabend 3 Uhr 35 Min.
Min.
Morgens 8 Uhr,
Nachm. 3 Uhr 30 Min.
Sabbathausgang 4 Uhr 50 Min.
Wochengottesdienſt. Von Sonntag 16. Dez. ab:
Morgens 6 Uhr 45 Min.
Nachm. 3 Uhr 45 Min.
W. Freitaa den 14. Dezember:
Faſttag 110. Towes.)

Ein feines Tafelſervice,
12 Perſonen, Glaskaſten, Schubladen
ꝛc., zu verkaufen.
(13758
Fr. Maurer Rheinſtraße 8.
Ctza

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 18. Dezember.
8. Vorſtellung in d. 4. Abonnementsabteilung.
(Note Karten gültig.)
Das Nachtlager in Granada.
Romantiſche Oper in 2 Abteilungen von
Konradin Kreuzer.

Gabriele
Gomez
Ein Jäger
Ambroſio, ein alter Hirt
Vazco, 1 Hirten
Bedro,
Graf Otto
44

Frl. Jungk.
Herr Hofmuller.

Herr Riechmann.
Herr Reichbardt.
Herr Bögel.

Herr Lang.
Ein Jäger . Herr Cords, vom Stadt=
theater
in Nürnberg, als Gaſt.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen ¼10 Uhr.

Freitag. 14. Dezember.
Keine Vorſtellung.

Politiſche Ueberſicht.
Deulſches Reich. Der Reichstag genehmigte am Dienſtag in
zweiter Leſung die Vorlage über das Nationaldenkmal für Kaiſer
Wilhelm. Bei der Abſtimmung blieben nur die Sozialiſten ſitzen.
Sodann nahm der Reichstag in zweiter Leſung ohne Debatte das
Geſetz, betreffend die Nationalität der Kauffahrteiſchiffe, an. Bei
der Beratung des Huſatzvertrages zum deutſch=ſchweizeriſchen Han=
delsvertrage
empfahl der Staatsminiſter v. Bötticher die Annahme
und betonte, daß die Herabſetzung des Seidenzolles die conditio sine
qua non ſeitens der Schweiz geweſen ſei, und daß ohne dieſes Zu=
geſtändnis
anderweitige Vorteile linsbeſondere betreffs der Viehzölle
und des Mehlzolles) nicht zu erreichen geweſen ſein würden. Die
von den Abag. Trimborn und Windthorſt beantragte Kommiſſions=
beratung
wurde abgelehnt und ſodann die Vorlage in erſter und
zweiter Leſung angenommen.
Die Budgetkommiſſion erledigte Montag abend den Etat der
Reichseiſenbahnen ohne Abänderungen irgend eines Anſatzes. Bei
der Beratung des Etats des auswärtigen Amts am 11. führte die
Erhöhung des Gehalts des Unterſtaatsſekretärs zu einer längeren
Erörterung. Die Forderung wurde jedoch bewilligt, nachdem Staats=
ſekretär
Graf Bismarck die Forderung eingehend begründet hatte.
Bei Gelegenheit der Forderung für einen Vizekonſul in Sanſibar
gab der Staatsſekretär eingehende Auskunft über die Lage der
Dinge in Oſtafrika, mit dem Bemerken jedoch, daß dieſelbe durchaus
vertraulich zu behandeln ſei. Sein Vortrag währte eine volle
Stunde; er verbreitete ſich über die ganze Entwickelung der oſt=
afrikaniſchen
Unruhen, über die bisherigen Maßregeln zu deren
Unterdrückung und über die weiteren wünſchenswerten Schritte in
dieſer Richtung.
Die Geſchäftsordnungskommiſſion des Reichstages beſchloß, dem
Plenum zu empfehlen, nach übereinſtimmendem Antrag der Bericht=
erſtatter
v. Bernuth und Klotz das Mandat Wedell=Piesdorfs als
fortbeſtehend zu erklären.
Die Vorlage über Oſtafrika ſoll dem Reichstag noch vor den
Weihnachtsferien zugehen.
Der Flügel=Adjutant des Kaiſers, Kapitän zur See Freiherr
v. Seckendorff, welcher bisher mit der Wahrnehmung der Pflichten
als Hofmarſchall des Prinzen Heinrich von Preußen betraut war,
iſt zum Hofmarſchall ernannt worden.
Die Nordd. Allgem. 8tg. bemerkt zu der Heilungsmeldung,
Kaiſer Friedrich ſolle die Abſicht gehabt haben, den aktiven Offizieren
das Tragen der Uniform, wenn ſie ſich nicht im Dienſte befinden,
zu unterſagen: ſolche dem Kaiſer Friedrich untergeſchobene Abſichten,
die einen Bruch mit allen Traditionen des Hohenzollernhauſes be=
zeichnen
würden, ſeien Perſonen, mit denen der Kaiſer über mili=
täriſche
Dinge zu ſprechen pflegte, niemals bekannt geworden, weil
ſie niemals gehegt wurden. Es werde unmöglich ſein, eine glaub=
würdige
Perſönlichkeit aus der Umgebung des Kaiſers Friedrich an=
zuführen
, welche auch nur eine entfernt darauf hinzielende Aeußerung
von dem dahingeſchiedenen Kaiſer vernommen hätte. Der erneute
Wunſch, das Andenken des verehrungswürdigen Verſtorbenen zu
unlauteren Zwecken auszubeuteu, könne nicht ſcharf genug gerügt
werden.
Der geſchäftsführende Ausſchuß des Verbandes der deutſchen
Berufegenoſſenſchaften beſchloß in einer am 10. abgehaltenen außer=

ordentlichen Sitzung eine Reſolution, welche ſich für die Errichtung
einer, Reichsverſicherungsanſtalt ausſpricht, deren untere Ver=
waltungsorgane
aber die Berufsgenoſſenſchaften ſein ſollen. Die
Reſolution ſoll dem Reichstage überreicht werden.
Lieutenant Wißmann iſt der Poſt' zufolge vom Reichskanzler
beſonders über die mit dem Sklavenhandel- zuſammenhängenden
Fragen und über die Emin Paſcha=Expedition befragt worden, für
welche Wißmann die Vorhut bilden ſoll. Vegleiten wird ihn ein
junger baheriſcher Gelehrter, namens Wolf, und ein Militär, welcher
die Schwarzen im Gebrauch der Hinterlader einüben ſoll. Es
dürften dies die einzigen Weißen ſein, welche die Expedition be=
aleiten
. - Auch der Kommandant des vor Sanſibar anweſenden
italieniſchen Krieosſchiffes hat im Auftrage ſeiner Regierung und
im Namen des Sultans von Sanſibar eine Blockadeerklärung er=
laſſen
.
Schweiz. Die Unterhandlungen mit Italien über die Simplon=
bahn
ſind beendigt. Italien hat die Beſtimmung über die Aus=
mündung
des Tunnels auf italieniſchem Gebiet ſich vorbehalten,
dagegen die Feſtſtellung der Zufahrtslinien und einige Millionen
Staatszuſchuß zugeſichert.
Oeſterreich=Angarn. Das Abgeordnetenhaus hat nahezu ein=
ſtimmig
beſchloſſen in die Spezial=Debatte der Wehrvorlage einzu=
gehen
. Die beiden erſten Paragraphen wurden unveraͤndert ange=
nommen
.
Das ungariſche Abgeordnetenhaus genehmigte den Handels=
vertrag
mit der Schweiz im allgemeinen und beſonderen.
Der Volenführer Grocholski iſt in Abbazzia geſtorben.
Die öſterreichiſchen Biſchöfe richteten an den Papſt eine ge=
meinſame
Adreſſe, in der ſie für deſſen ſouveräne Stellung und
ſeinen weltlichen Beſitz energiſch eintreten.
Franktreich. Die Kammer ging am 11. auf die Beratung des
außerordentlichen Kriegsbudgets ein, deſſen geſamte Kredite für
1889 auf 108 Millionen Francs feſtaeſetzt ſind. Lamarzelle (Rechte)
erklärt, er werde für die Kredite ſtimmen, obwohl er kein Vertrauen
zu der Regierung habe, da er dieſelben zur Verteidigung des
Landes notwendig erachte. Hierauf wurden die erſten Artikel der
Vorlaae angenommen und in die Beratung des dritten und letzten,
betreffs der Beſchaffungen für die Landesverteidigung eingetreten.
Schließlich wurde die Geſamtvorlage des außerordentlichen Kriegs=
budgets
mit 345 gegen 9 Stimmen angenommen.
Im Senat legte am 11. der Ackerbauminiſter das Budzet für
1889 vor.
Der Streit zwiſchen Clemenceau und Maurel iſt von einem
Schiedsgericht von fünf Deputierten dahin entſchieden worden, daß
die ganze Angelegenheit einer Kette von Mißverſtändniſſen ent=
ſpringe
, die dem Anſehen Clemenceaus und Maurels keinen Eintrag
thue und der keinerlei Folge zu geben ſei.
Belgien. Die Bahl der Streikenden in den Kohlengruben ſtieg
auf 9000. Dieſelben beabſichtigen nach Brüſſel zu ziehen und eine
Demonſtration. vor den Kammern zu veranſtalten.
Engkand. Im Unterhauſe erklärte Ferguſſon Bagamoyo ſei
keineswegs ein Platz von höchſter Wichtigkeit; es war für den
Handel gewählt, weil es für die Karawanenroute bequem ſcheint.
Häuptlinge aus dem Innern hätten, mit großer Streitmacht und
Kanonen verſehen, die deutſche Handelsſtation angegriffen und ge=
plündert
und den Platz eingeäſchert. Selbſtverſtändlich treffen die

[ ][  ][ ]

Verluſte hauptſächlich den Sultan und den Handel, darunter die
brit.ſche, indiſche und deutſche Geſellſchaft. Die Deutſchen ver=
leidigten
ſich mit Hilfe ihrer Kriegsſchiffe. Die Inſurgenten haben
ſich unter Zurücklaſſung ihrer Kanonen zurückgezogen. Die Deutſchen
blieben im Beſitze. Der Entſatz deutſcher oder britiſcher Poſten
oder Stationen hat nichts mit der Blockade zu ſchaffen, aber Eng=
land
würde, wenn nötig. die Landsleute verteidigen, wenn ſie auf
ähnliche Weiſe wie die Deutſchen angegriffen würden.
Itaſien. Der Oſſervatore Romano' dementiert die Nachricht
der Italies, daß der Papſt unwohl, und daß deshalb das Konſi=
ſtorium
vertagt worden ſei. Das Blatt erklärt, daß der Papſt
jeden Tag ſeinen Spaziergang in den Gärten des Vatikans mache,
ausgenommen, wenn er durch Audienzen verhindert ſei.
Hpanien. Das neue Kabinett iſt wie folgt zuſammengeſetzt:
Sagaſta Präſident, Vega de Armijo Auswärtiges, Ruiz Capdepon
Inneres, Canalejas Juſtiz, Becerra Kolonieen, Admiral Arias
Marine, xiquena Arbeiten, Gonzalez Finanzen und General Chin
chilla Krieg. Das neue Kabinett ſtellte ſich am 11. dem Senate
vor: Sagaſta erklärte, es werde dieſelbe Politik wie früher be=
folgen
und den Cortes vorſchlagen, das allgemeine Stimmrecht, ſo=
wie
die Militärreformen einzuführen und die Ausgaben zu vermin=
dern
. Das Miniſterium begab ſich darauf in die Kammer.
Rußland. Der Chef des Generalſtabs im Marineminiſterium,
Vice=Admiral Tſchichatſchew, iſt zum Leiter der Marine und des
Marineminiſteriums ernannt worden; in Tſchichatſchews Stelle iſt
Generaladjutant Vice=Admiral Kremer eingerückt.
Der Prokurator Koni hat die Unterſuchung über das Eiſen=
bahnunglück
bei Borki beendet und das Ergebnis derſelben dem
Kaiſer vorgelegt. Wegen Fahrläſſigkeit, Pflichtverletzung und aus
anderen Gründen ſollen ſechs Perſonen zur gerichtlichen Unterſuch=
ung
gezogen werden: der ehemalige Verkehrsminiſter Poßiet; Ge=
neraladjutant
Tſcherewin, Chef aller Sicherheitsmaßregeln; Zugchef
Baron Taube; der beim Unglück ſchwerverwundete Baron Stierwal
aus dem Verkehrsminiſterium; Kowanko und Kronenberg von der
Bahnverwaltung. Man glaubt übrigens, daß der Zar die Ange=
legenheit
niederſchlagen wird.
Fürſtet. Der deutſche Botſchafter notifizierte der Pforte die
über die oſtafrikaniſche Küſte verhängte Blockade.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 13. Dezember.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Rittmeiſter v. Pfannenberg vom Huſaren=Regiment Nr. 13, den
Poſtdirektor Hiemenz von Bingen, den Notar Dr. Weiffenbach von
Alzey, den Pfarrer Storck von Ober=Moſſau, den Geheimerat Fink,
den Herrn Friedrich Schön von Worms; zum Vortrag den Miniſterial
präſidenten Weber, den Hofceremonienmeiſter Geheimerat v. Werner,
den Vorſtand des Großh. Kabinetts Miniſterialrat Rothe, den
Major v. Verbandt, Generalſtabsoffizier der 3. Armee=Inſpektion.
In dem Beſinden Sr. Großh. Hoheit des Prinzen Alexander
iſt leider keine Beſſerung eingetreten. Die Nacht von Montag auf
Dienstag verbrachte der Hohe Kranke weſentlich ruhiger als die
vorhergehende. Geſtern Morgen hatte Se. Großh. Hoheit auf kurze
Zeit das Bett verlaſſen und etwas Thee genommen; mußte jedoch
alsbald wieder zu Bett gebracht werden. Schmerzen ſind nicht
vorhanden, doch iſt eine, wenn auch langſame, ſtetige Abnahme der
Kräfte zu konſtatieren. Der Puls iſt matt.
Generallieutenant la guite Keim Exzellenz iſt Dienstag
Abend im 89. Lebensjahr nach langem Leiden ſanft entſchlafen.
Um dem Waſſermangel in Schloß und Dorf Lichtenberg ab=
zuhelfen
, beantragt Großh. Regierung bei der 2. Kammer die Be=
willigung
von 13200 Mk. zur Herſtellung einer Leitung von Lützel
bach nach Lichtenberg.
Im Reichs=Militär=Etat für 1889190 ſind folgende heſiſche
Militärbauten vorgeſehen: 1) in Darmſtadt: a. Neubau und Aus=
ſtattungs
=Ergänzung einer Kaſerne für 3 Eskadrons Kavallerie.
Als erſte Baurate iſt die Summe von 500000 M. in dem Etat
eingeſtellt. Die Geſamtkoſten dürften ſich auf 1300000 M. be=
rechnen
. Der Bauentwurf wird bis zum 1. April 1889 feſtgeſtellt
ſein und ſollen in dem Neubau die in Babenhauſen garniſonierenden
3 Eskadrons des 1. Großh. Drag.=Regts. Nr. 23 untergebracht

Stallungen für 3 Eskadrons, 1 bedeckte Reitbahn, 1 Krankenſtall,
Beſchlagſchmiede, 1 Büchſenmacher=Werkſtatt, 1 Feldfahrzeug=

ſchuppen, Latrinen, Aſch= und Müllgruben, Dunggruben, Ent= und
Bewäſſerungsanlagen, Umwährungen ꝛc. In den Mannſchafts=
gehäuden
ſind Wohnungen für 3 Lieutenants und 1 Arzt vorge
ſehen, eine Offizier=Speiſeanſtalt kommt nicht in Frage. b. Neubau
eines Dienſtwohngebäudes für einen Diviſions=Kommandeur. Als
erſte Rate werden 53000 M. gefordert, die Geſamtkoſten belaufen
ſich auf 140000 M. c. Neubau und Einrichtung eines Wagenhaus=
Etabliſſements in Beſſungen. Als letzte Rate werden hierfür
100 000 M. gefordert. Die Geſamtkoſten betragen 413000 M.

244
3453
2) In Mainz: a. Neubau einer Kaſerne nebſt Zubehör und Aus=
ſtattungs
=Ergänzung ſür eine Abteilung Feld=Artillerie nebſt Re=
gimentsſtab
. Anſchlagsſumme 1205000 M., als zweite Rate werden
gefordert 350000 M. b. Neubau und Ausſtattung eines Garniſon=
Lazaretts. Geſamtkoſten 2153000 M., als erſte Rate ſind 200000 M.
eingeſtellt. C. Ausbau der Wall= und Mombacher=Straße und Ver=
längerung
der Stützmauer längs der letzteren an der Armee=Konſerve=
Fabrik. Hierfür iſt der Betrag von 122248 M. ausgeworfen.
Die Budget=Kommiſſion des Reichstags hat bis jetzt die meiſten
Poſitionen genehmigt. So namentlich den Bau der Kavallerie=
Kaſerne in Darmſtadt. Abgelehnt hat dieſelbe, wie bereits mit=
geteilt
, den Bau eines Dienſtwohngebäudes für den Diviſions=
Kommandeur. Es bleibt nun abzuwarten, welche Beſchlüſſe das
Plenum des Reichstags faſſen wird.
Die bei der Main=Neckar=Bahn beteiligten Regierungen von
Preußen, Baden und Heſſen haben den übereinſtimmenden Beſchluß
gefaßt, nach dem weſtlich dieſer Bahn befindlichen Terrain,
das ſchon namhafte Etabliſſements beſitzt, durch Anlage von Ge=
leiſen
eine Verbindung mit der Main=Neckar=Bahn herzuſtellen.
Dieſer Beſchluß, der zur Hebung des induſtriellen Verkehrs
und zur Entwickelung des hieſigen Gemeinweſens weſentlich
beitragen wird, dürfte von den Intereſſentenkreiſen mit Freuden
begrüßt werden.
Das von der Direktion der Main=Neckar=Bahn ausgearbeitete
Proiekt ſoll alsbald zur Ausführung gelangen. Die darauf be=
züglichen
Pläne ſind gutem Vernehmen nach bereits der Großh.
Bürgermeiſterei unterbreitet worden und dürften die betreffs der
Legung des Geleiſes zunächſt intereſſierten Kreiſe gut thun, ihre
Wünſche baldigſt der Direktion der Main=Neckar=Bahn einzu=
reichen
.
Repertoire=Entwurf des Großh. Hoftheaters. Samstag, 15.
Dezember: Der Hüttenbeſitzer= Sonntag. 16. Dez.: Götterdäm=
merung
: Dienstag, 18. Dez.: Philippine Welſer.
Schwurgericht. Die Verhandlungen über die Anklage gegen
Eliſabethe Heppert von Gernsheim wegen Meineids und gegen
Metzger von dort wegen Beihülfe zu dieſem Verbrechen endigten
mit der Verurteilung der Heppert in eine ſechsmonatliche Gefängnis=
ſtrafe
wegen fahrläſſigen Meineids und des Metzger in eine Ge=
fängnisſtrafe
von 1 Jahr und 8 Monaten wegen des Verſuchs der
Verleitung zum Meineide. Beiden Angeklagten wird die beſtandene
fünfmonatliche Unterſuchungshaft in Aufrechnung gebracht werden.
Geſtern ſtand unter großem Andrang des Publikums eine An=
klage
gegen den Metzgermeiſter Georg Fiſcher zu Darmſtadt
wegen Urkundenfälſchung zur Aburteilung. Fiſcher hatte auf einem,
von dem ſtädtiſchen Wiegmeiſter im Schlachthaus ausgeſtellten
Wiegſchein, der das Gewicht eines Schweines mit 71 Kilo auswies,
dieſe Zahl in 70 Kilo umgeändert und wurde, obwohl der damalige
Vertreter der Staatsbehörde von einer Strafverfolgung abſehen
wollte, wegen Urkundenfälſchung vor das Schwurgericht verwieſen!
Der Angeklagte gab geſtern bei ſeiner Vernehmung an, daß er im
guten Glauben die Zahl 70 vor ſich zu haben, dieſe durch Nach=
fahren
habe deutlicher machen wollen, auch habe ihm zugleich rechts=
widrige
Abſicht gefehlt. Eine Frau Breitwieſer aus Nieder=Ramſtadt,
welcher Fiſcher den Betrag für das gelieferte Schwein auf Grund
des Wiegſcheines mit 70 Kilo auszahlte, zog Erkundigungen bei
den Beamten des Schlachthauſes ein und erfuhr dort aus dem
Kontrolbuche, daß das betreffende Schwein mit 71 Kilo ausge=
wogen
ward. Sie verlangte Beſtrafung des Fiſcher. Von mehreren
Seiten wurde der Angeklagte als durchaus braver Geſchäftsmann
geſchildert, nach den übrigen Ergebniſſen der Beweisaufnahme
hielten die Geſchworenen denſelben jedoch unter Annahme mildern=
der
Umſtände für überführt, eine Privaturkunde durch die genannte
Manipulation gefälſcht zu haben. Der Gerichtshof erkannte auf
Monat Gefängnis und 200 M. Geldſtrafe, welch letztere im Falle
der Uneinbringlichkeit mit weiteren 14 Tagen Gefängnis würden
zu verbüßen ſein. - Für heute vormittag 9 Uhr ſteht, wie bekannt,
der Steindrucker Jean Müller von Södel wegen des Beſſunger
Mordes zur Aburteilung. Wie verlautet, ſoll der Zutritt zu den
Verhandlungen nur durch auszugebende Karten zugänglich ſein.
- Grauſame Behandlung eines Pferdes. Zur Beförderung eines
ſchwer mit Brettern ꝛc. beladenen Wagens in eine Holzhandlung
in der Karlsſtraße wurde am Dienstag von einem Fuhrmann ein
Pferd. Grauſchimmel, benutzt, das an der Bruſt völlig
wundgefahren und ohne die größten Schmerzen nicht anziehen
konnte, zumal das Kummet augenſcheinlich zu eng war und förm=
lich
in den Körper einſchnitt. Anweſende Perſonen äußerten ihre
gerechte Entrüſtung darüber. Sicherem Vernehmen nach gehört
das Pferd einem Fuhrmann bezw. Oekonomen in der Kiesſtraße,
deſſen Namen ermittelt wurde, und iſt Anzeige gegen denſelben bei
der Polizei erfolgt, die hoffentlich ſofort entſchieden einſchreiten und
namentlich die vorerſtige Benutzung des Pferdes verhindern wird.
J Mainz, 11. Dezember. Wegen Falſchmünzerei ſtand
heute hier ein Ehepaar vor dem Schwurgericht. Der Mann, Julius
Franken aus Lobbenich, hatte an dem hieſigen Stadttheater ein
Engagement als Chorſänger gefunden, zu welchem er ſich aber
ſchon lange vor Beginn der Theaterſaiſon hierher begeben hatte.

[ ][  ]

3454
Nr.
Vollſtändig mittellos geriet Franken alsbald in große Not, aus
welcher er ſich dadurch zu befreien ſuchte, daß er aus Zinn und
Blei Markſtücke goß, die ſeine Frau alsdann bei Einkäufen veraus=
gabte
. Beide Angeklagte ſind geſtändig und wird der Mann zu
2 Jahren Zuchthaus und die Frau zu 6 Wochen Gefängnis ver=
urteilt
. Von den Falſiſikaten glückte es dem Ehepaar nur 6 Stück
zu verwerten.
Aus Furcht vor Strafe ſtürzte ſich geſtern ein Offiziers=
burſche
mit der Abſicht ſich das Leben zu nehmen in einen tiefen
Feſtungsgraben. Derſelbe hatte ein ſehr wertvolles Pferd ſeines
Herrn ausgeritten und ſtürzte hierbei, wodurch ſich das Tier eine
Verletzung zuzog, die deſſen Tötung notwendig machte. Einige
Leute, die an dem Feſtungsgraben vorüberkamen, zogen den Burſchen
noch lebend aus dem Waſſer und verbrachten denſelben nach dem
Spital.
J. Mainz, 11. Dezember. Die heutige Generalverſammlung
der Mainzer Aktienbrauerei genehmigte die Gewinnver=
teilung
nach den ſchon mitgeteilten Anträgen des Aufſichtsrats.
Ferner wurde beſchloſſen, aus dem auf 750000 M. angewachſenen
Reſervefonds I. 1000 Stück 4prozentiger Schuldverſchreibungen
a 600 M. an die Aktionäre zur Verteilung zu bringen und zwar
in der Art, daß 10 Aktien zum Bezug einer Schuldverſchreibung
und 1 Aktie zum Bezug eines ¹o=Anteils einer Schuldverſchreibung
berechtigt.
J. Mainz, 11. Dezember. Originalbericht. Der ſchlechte Herbſt=
ausfall
beginnt in der hieſigen Gegend auf die Weinpreiſe bereit;
ſeine Wirkung zu üben. Eine heute dahier von dem Gutsbeſitzer
M. Leber in Bodenheim abgehaltene Verſteigerung dortiger Weine
hatte ſich eines ſehr zahlreichen Zuſpruches zu erfreuen und wurden
erheblich höhere Preiſe als im Frühjahr bezahlt. Gelöſt wurden
für die 1881er 620-770 M., für die 1883er 920-1060 M., für
die 1884er 740-960 M., für die 1885er750-920 M., für die 1886er
1000-1920 M. und für die 1887er 600-800 M. per Stück zu
1200 Liter.
Gießen, 11. Dezember. Geheimerat von Ritgen beging heute
ſein 50jähriges Jubiläum als Profeſſor.
Frankfurt, 12. Dezember. Die Geleiſe der Trambahnlinie
von der Kaiſerſtraße nach dem Hauptbahnhof ſind jetzt hergeſtellt;
es fehlt nur noch die Pflaſterung. Die Benutzung ſteht zu Neujahr
ſicher in Ausſicht.
Karlsruhe, 11. Dezember. Von dem Preisgericht für die ein=
geſandten
Entwürfe zu einem Scheffeldenkmal wurde der
erſte Preis dem Profeſſor Heer, der zweite dem Proſeſſor Volz
und der dritte dem Bildhauer Volcke, ſämtlich in Karlsruhe, zu=
erkannt
.
F. J.
Stuttgart, 11. Dezember. Der Cotta'ſche Verlag ſoll nach
einer Zeitungsmeldung teils an die Firma Gebrüder Kröner, teils
an ein Konſortium unter der Führung der Firma von Erlanger
und Söhne in Frankfurt a. M. übergehen, welches letztere die Um=
wandlung
des von ihm übernommenen Teiles des Verlages in eine
Aktiengeſellſchaft beabſichtigt.
Stuttgart, 11. Dezember. Ein eigenartiger humoriſtiſcher
9
Wettſtreit wurde vor wenigen Tagen von der hieſigen Geſell=
ſchaft
Klimperkaſten' veranſtaltet. Es waren nämlich heitere Vor=
träge
in allen deutſchen Mundarten kampffähig und zeigten ſich
neben dem ſchwäbiſchen, Mainzer, pfälziſchen, elſäſſiſchen, Frank=
furter
, Wiener, namentlich belohnungswürdig der ſächſiſche, ſchweize=
riſche
und kölniſche Dialekt. Ganz köſtliche Gaben deutſchen Ge=
mütslebens
wurden in der Unterhaltung, die in den ſchönen Stadt=
gartenſälen
ſtattfand, der dankbaren Zuhörerſchar - ausſchließlich
Herren - dargebracht.
Berlin, 11. Dezember. Der Schah von Perſien, von deſſen
bevorſtehendem Beſuch hierſelbſt wir ſchon früher berichtet, wird
im Frühjahr nächſten Jahres hier eintreffen. Das Reiſeprogramm,
das der Sonnenfürſt; auch auf Wien, Paris, Brüſſel und Kon=
ſtantinopel
ausgedehnt, iſt bereits in ſeinen Einzelheiten feſtgeſtellt.
Berlin, 11. Dezember. Profeſſor Reuleaux, der gegenwärtig
eines Kehlkopfleidens wegen auf Madeira weilt, ſoll ſo krank ge=
worden
ſein, daß man ſich den ernſteſten Beſorgniſſen hingiebt.-
Der hieſige Korreſpondent des MailänderSecolo wurde
heute ausgewieſen.
Berlin, 11. Dezember. Die hier verſammelten Vertreter
der deutſchen Kriegervereine haben nunmehr endgiltig
und einſtimmig, vorbehaltlich der Genehmigung des Kaiſers und
des Fürſten von Schwarzburg=Rudolſtadt, beſchloſſen, daß das
Standbild des Kaiſers Wilhelm I., errichtet von den alten Soldaten
des Deutſchen Reiches in Deutſchland und Nordamerika, auf dem
Koffhäuſer=Berge ſeinen Platz finden ſoll.
Leipzig, 11. Dezember. Das Reichsgericht hat die Re=
viſion
des Chefredakteurs der Köln. 8tg., Auguſt Schmits, der
bekanntlich wegen Beleidigung des Fürſten von Greiz verurteilt
worden war, verworfen.
Leipzig, 12. Dezember. Am 22. Dezember begeht der berühmte
Rechtsgelehrte, Geh. Rat Profeſſor Dr. Windſcheid, ſein
50jähriges Doktorjubiläum.

244
Großherzogkiches Hoftheater.
Dienstag, 11. Dezember.
Antoinette.
E. M. Nach all den geringwertigen Stücken der letzten Schau=
ſpielvorſtellungen
, wie Die berühinte Frau=, Cornelius Voß' ꝛc.,
kam endlich auch einmal ein Stück, an dem Gemüt und Verſtand
ſich gleicherweiſe erfreuen dürfen! Wir haben uns über Form und
Inhalt von Antoinetter bei der erſten Aufführung im Februar
ſchon eingehend geäußert, und können heute das damals Geſagte
in der Hauptſache nur beſtätigen. Ein edler, echt ſittlicher Kern,
wirkliche lebenswahre Geſtalten und ernſte in bühnengemäße Faſſung
gebrachte Konflikte ſind die Vorzüge, welche dieſes Schauſpiel
haushoch über jene Fabrikarbeiten erheben. die jahraus, jahrein
die deutſchen Bühnen überſchwemmen. Was thut es, wenn in
Antoinette; hie und da ſich noch eine gewiſſe Anfängerſchaft in
der Mache kundgiebt, wenn namentlich die letzten Scenen mit ſehr
bekannten dei ex machina ausſtaffiert ſind, - im großen und
ganzen iſt doch alles mit innerer Wahrheit angelegt, zielbewußt
und feſſelnd zugleich durchgeführt, und nach dem Fallen des Vor=
hangs
trägt man das Bewußtſein heim, nicht einem Stück Komö=
die
ſondern einem Stück Leben beigewohnt zu haben.
Die beiden im Mittelpunkt des Stücks ſtehenden Frauencharak=
tere
Antoinette und Eveline repräſentieren zwei ſich feindlich ſchei=
dende
Welten, von denen jede im vollen Sinne exiſtenzberechtigt
daſteht. In der innigen Liebe zu dem Bruder und dem Gatten
liegt für dieſe grundverſchiedenen Frauen der einzige Berührungs=
punkt
; Um dieſen wird denn auch der Knoten der Handlung ge=
ſchürzt
. Ein hartes Aufeinanderplatzen der Gegenſätze iſt erforder=
lich
. um ſowohl Antoinette wie Eveline die Augen über den wahren
Wert der vermeintlichen Geanerin zu öffnen. Die Spannung des
Konflikts iſt ſehr ſtraff und folgerichtig, ſchade, daß die Löſung ſich
weniger von innen beraus als durch das Eintreten von allerhand
Zufälligkeiten entwickelt.
Mit der Aufführung des Stücks kann man in jeder Beziehung
zufrieden ſein. In erſter Linie war es Frl. Cramer, deren Dar=
ſtellung
ungemein feſſelte; ſie gab den intereſſanten Charakter der
Eveline in der ihm zukommenden ſchlichten, prunkloſen Würde, die
um ſo anziehender wirkte als die Schauſpielerin nicht verfehlte
durch dieſe Ruhe und Gelaſſenheit, die öfters den Schein kalter
Gleichailtigkeit annimmt, den reichen Schatz an Liebe und Treue,
welcher Evelinen zu eigen iſt, durchblitzen zu laſſen. Frau Kläger
war vortrefflich am Platze, wo es galt das friſche, lebensluſtige
Weltkind herauszuſtellen; nach dieſer Seite hin ſprühte ihre Antoi=
nette
von Liebenswürdigkeit und Temperament. Aber da, wo ſich,
wie in der großen Scene des 4. Akts, in dem langen Geſpräch mit
Eveline, die ernſten, tiefen Herzenstöne zu melden haben, klang
vieles forziert und kalt. Wie kann es auch anders ſein, wenn man
faſt immer in ſolchen Rollen von der Sorte der albernen Komteß
in Cornelius Voß' aufzutreten hat. Derartige Stücke verderben
nicht nur den Geſchmack des Publikums, ſie ruinieren ſchließlich
auch noch unſere Schauſpielkunſt. Die beiden Herrenpartien, Curt
und Dr. Fels, wurden von den Herren Hacker und Steude mit
viel Wärme geſpielt. Lob verdient Frl. Schütky für die draſtiſche
Komik, mit welcher ſie die klatſchſüchtige Inſpektorin ausſtattete.
Frl. Berl gab. die alte Bürgermeiſterin mit imponierender Würde.
Litterariſches.
- Die jetzt fertig vorliegende fünfzehnte Auflage von Schuſter=
Regnier, Wörterbuch der deutſchen und franzöſiſchen Sprache, giebt in
ihrem, auf Grund der neueſten Sprachforſchungen und mit Zu=
grundelegung
der neuen deutſchen Orthographie bearbeiteten Inhalt
die Bürgſchaft, daß dieſes bewährte und geſchätzte Wörterbuch in
ſeiner neuen Geſtalt wiederum auf Jahre hinaus unter die beſten
lexikographiſchen Hilfsmittel gezählt werden darf. Die thpographiſche
Ausſtattung dieſes in ſeiner Art vollſtändig zu nennenden Wörter=
buchs
(2300 dreigeſpaltene Kl.=Quartſeiten), Papier, Druck und Ein=
band
ſind nach jeder Seite hin vortrefflich, bei allen dieſen Vor=
zügen
aber das Ganze außergewöhnlich preiswürdig. Es ſei allen
denen empfohlen, welche von einem Wörterbuch etwas mehr als
das gewöhnliche beanſpruchen: Es wird nicht verſagen: die Aus=
drücke
der Litteratur und Preſſe, der Lehr= und Rechtsſprache, des
Konverſations= und Volkslebens, des Handels, der Induſtrie, Tech=
nik
und der geſamten Naturwiſſenſchaften, Gallicismen und Ger=
manismen
, ſprüchwörtliche Redenzarten und figürliche Ausdrücke
haben hier möglichſte Berückſichtigung gefunden. Der wiſſenſchaft=
liche
Wert des Buches iſt im Laufe der Jahre allſeitig anerkannt
und es wird denſelben in der jetzigen, 15. Auflage, auf die wir
hiermit die Aufmerkſamkeit lenken wollen, nach allen Richtungen
hin bewahren und zu vermehren wiſſen. (Zwei Bände in ſtarkem
Einband Preis 16 M. Verlag von J. J. Weber in Leipzig.)
Tageskalender.
Freitag, 14. Dezember: Generalverſammlung des Lokalgewerbvereins
in der Brauerei Heß (Saalbauſtraße).
Generalverſammlung
des Litterariſchen Vereins (Vereinslokal).

Druck und Verlaa: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.