Darmstädter Tagblatt 1888


30. Oktober 1888

[  ][ ]

AATUREUIN
EEGUIIN

Abonnemenlspreis
vlertelhſhrlich 1 Mark 50 Pf. unck.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl Poſtaufſchlag

151. Jaßrgang.

Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerake
vedenangenommen inDarmſtadt
von der Expeditlon. Rheinſtr. Nr. 23,
in Beſſungen von Friedr. Blößer.
Schießhaugſtraße 14. ſowie auswäro
von allen Anvonen Epedittoncn.

Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.

N 212.

Dienstag den 30. Oktober.

1888.

B e k a n n t m a ch u n g.
Nach 8 3 der Baupolizei=Ordnung iſt die Anbringung von mit der Außenwand parallel laufenden Firmenſchilder nur
mit polizeilicher Genehmigung zuläſſig, während 8 48 der Baupolizei=Ordnung beſtimmt, daß baupolizeiliche Genehmigung zu
erwirken iſt zur Anlage von vor die Straßenflucht vorſpringender Firmenſchilder. Da es hiernach. zweiſelhaft erſcheinen
kann, in welchen Fällen die Einholung polizeilicher Genehmigung zur Anbringung von Frrmenſchildern vorgeſchrieben iſt, bringen
wir hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß wir für die Folge ſolche Firmenſchilder, welche flach auf die der Straße zuge=
kehrte
Wand befeſtigt werden, und deren größte Ausladung vor die Außenwand nicht mehr als 5 Emt. beträgt, als nicht in
die Straßenflucht vorſpringend betrachten und für die Anlage ſolcher Schilder auf der Erwirknng einer polizeilichen Erlaub=
niß
nicht beſtehen werden.
Bei jeder großeren Ausladung müſſen wir gemäß 8 3 der Baupolizei=Ordnung auf Einholung der polizeilichen Erlaubniß
beſtehen und empfehlen wir den Intereſſenten, auch in zweifelhaften Fällen zur Vermeidung von Weiterungen um polizeiliche
Genehmigung nachzuſuchen.
Darmſtadt, den 23. Oktober 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolman.
12190
B e k a n n t m a ch u n g.
Nachdem die Kanalbau=Arbeiten im Griesheimer Weg und in der Feldbergſtraße beendigt ſind, wird die für die ge=
nannten
Straßen ſeither angeordnete Sperre für Fuhrwerke ꝛc., hiermit aufgehoben.
Darmſtadt, den 26. Oktober 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolmau.
[2338

ekanntmuchung.

Für die Erlaubniß im laufenden Herbſt in dem ſtädtiſchen Oberwald und
dem ſeitherigen Beſſunger Gemeinde=Laubwald Bucheln zu ſammeln, ſollen Karten
gegen Abgabe von 10 Liter Bucheln Naturalpacht für je eine Karte, abgegeben
werden.
Uebernahmsluſtige wollen ſich, behufs Erlangung einer ſolchen Karte, während
der Büreauſtunden auf unſerem Büreau, Rheinſtraße 18, Zimmer Nr. 15, woſelbſt
auch die weiteren Bedingungen zur Einſicht offen liegen, alsbald einfinden.
Darmſtadt, den 24. Oktober 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
1219)

Bekanntmuchung.
Drei Kommunal= und Kirchenſteuer=Nachtrags=Hebregiſter für das
Jahr 1888189 liegen zur Einſicht eines jeden Intereſſenten vom 30. d. Mts. acht
Tage lang auf unſerem Blreau (Stadthaus, Zimmer Nr. 11) offen.
Beſchwerden gegen die im Regiſter enthaltenen Anſätze müſſen binnen der
erſten vier Wochen nach Ablauf der Offenlegungsfriſt entweder ſchriftlich oder
mündlich zu Protokoll bei Großherzoglichem Kreisamt vorgebracht werden, ſpäter
horgebrachte Beſchwerden finden keine Berückſichtigung.
Darmſtadt, den 27. Oktober 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[12339
Ohly.

Konkursverfahren.
Ueber das Vermögen der Firma
Friedr. Wilh. van der Kerkhoff, W.
Harres Nachfolger, Schirmfabrik in
Darmſtadt, und deren Inhabers Fried=
rich
Wilhelm van der Kerkhoff da=
ſelbſt
, wird heute am 26. Oktober 1888,
Vormittags 12 Uhr, das Konkursver=
fahren
eröffnet.
Herr Rechtsanwalt Dr. Schüler zu
Darmſtadt wird zum Konkursverwalter
ernannt.
Konkursforderungen ſind bis zum 30.
November 1888 bei dem Gerichte anzu=
melden
.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über die
Wahl eines anderen Verwalters, ſowie
über die Beſtellung eines Gläubiger=
Ausſchuſſes und eintretenden Falls über
die in 8 120 der Konkursordnung be=
zeichneten
Gegenſtände - und zur Prü=
fung
der angemeldeten Forderungen auf
Dienstag den 11. Dezember 1888.
Vormittags 16 Uhr,
431

[ ][  ][ ]

2910
- vor dem unterzeichneten Gerichte, Hll=
gelſtraße
3133, Zimmer Nr. 20, Termin
anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur Kon=
kursmaſſe
gehörige Sache in Beſitz haben/
oder zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig
ſind, wird aufgegeben, nichts an den Ge=
meinſchuldner
zu verabfolgen oder zu
leiſten, auch die Verpflichtung auferlegt,
von dem Beſitze der Sache und von den
Forderungen, für welche ſie aus der Sache
abgeſonderte Befriedigung in Anſpruch
nehmen, dem Konkursverwalter bis zum
30. November 1888 Anzeige zu machen.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
[12340
Schäfer.

Bekanntmachung.
Im Firmenregiſter unterzeichneten Ge=
richts
wurden folgende Einträge voll=
zogen
:
Am 15. Oktober 1888:
Die FirmaWilhelm Alt= Fayence=
Ofenſabrik und Handel mit Fayeneeöfen
iſt erloſchen.
Johann Palm iſt am 14. Oktober 1888
aus der Firma Heinrich Hencke u. Co.
zu Darmſtadt ausgetreten und dieſelbe
mit Aktiven und Paſſiven auf Heinrich
Hencke allein übergegangen.
Am 17. Oktober 1888:
Friedrich Märcklin zu Darmſtadt iſt
ſeit 15. Oktober 1888 aus der Firma
Leop. Schünemann u. Co. ausge=
treten
und dieſelbe jedoch ohne Aktiven
und Paſſiven auf Adolf Walchner über=
gegangen
.
Am 18. Oktober 1888:
Dr. Albert von Le Cog zu Darmſtadt,
bisheriger Procuriſt, iſt mit Wirkung vom
1. Juli 1888 als Mittheilhaber in die
Firma A. Le Cog u. Co. einge=
treten
.
Am 22. Oktober 1888:
Jſaae Kahn und Leopold Kahn zu
Darmſtadt betreiben daſelbſt ſeit 16. Ok=
tober
1888 ein Bank= und Wechſelgeſchäft
unter der Firma -Gebr. Kahn
Darmſtadt, den 24. Oktober 1888.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Dr. Berchelmann. (12341

Bekanntmachung.
Ofenſetzer Heinrich Döring und Ehe=
frau
Babette, geb. Harres zu Darmſtadt,
welche bei Eingehung ihrer Ehe die Be=
ſtimmungen
des katzenellenbogener Land=
rechts
zu Grunde gelegt hatten, haben,
jetzt vollſtändige Gütertrennung vereinbart,
ſo daß alles Vermoͤgen, welches ein Jedes
von ihnen beſitzt oder noch erwirbt, deſſen
alleiniges Eigenthum iſt und dem andern
kein Nuhnießungsrecht daran zuſteht.
Darmſtadt, 25. Oktober 1888.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Beisler.
(1234]

Nr. 212
Bekanntmuchung.
Betr. die Fortbildungsſchule für die aus der Vollsſchule entlaſſene männliche Jugend.
Die hiefige Fortbildungsſchule wird den Unterricht für den Winter 1888,89
Donnerstag den 1. November l. J., präcis 7 Uhr, beginnen.
Derſelbe wird an den 4 Wochentagen: Montag, Dienstag, Donnerstag und
Freitag Abends von 7 9 Uhr ſtattfinden und zwar für die Schüler des früheren
Stadtbezirkes Darmſtadt im Schulhaus auf dem Ballonplatz, für die
Schüler der vormaligen Gemeinde Beſſungen im Schulhauſe in der Lud=
wigshöheſtraße
.
Zum Beſuche der Fortbildungsſchule geſetzlich verpflichtet ſind alle diejenigen
Knaben, welche in den Jahren 1886. 1887 und 1888 aus den hieſigen Volksſchulen
entlaſſen worden ſind oder nach ihrer Entlaſſung aus Schulen anderer Gemeinden
ſich hier aufhalten, ohne anderen genügenden Schulunterricht zu genießen. Geſuche
um gänzliche oder zeitweiſe Befreiung vom Beſuche der Fortbildungsſchule ſind, bei
Meidung der Nichtberückſichtigung, alsbald und jedenfalls vor Eröffnung der Fort=
bildungsſchule
ſchriftlich an Großh. Kreis=Schul=Commiſſion (eckarſtraße 3) zu
richten und muß bis zur erfolgten Entſcheldung dieſer Behorde die Fortbildungs=
ſchule
beſucht werden. Die Geſuche müſſen von den Schülern ſelbſt verfaßt, ge=
ſchrieben
und unterſchrieben ſein. Sie müſſen Angaben enthalten über: Heimaths=
ort
, Namen und Geſchäft der Eltern, ſeitheriger Schulbeſuch, dermalige Beſchäf=
tigung
des Schülers und beſondere Gründe, aus welchen die Dispenſation beanſprucht
wird, insbeſondere Art und Stundenzahl etwaigen anderen Unterrichts und Perſon
des Lehrers. Die Schüler der an die Knabenmittelſchule anſchließenden beſon=
deren
Fortbildungsſchule ſind, ſo lange ſie die letztere regelmäßig und mit Erfolg
beſuchen, von der= allgemeinen Fortbildungsſchule befreit. Dasſelbe gilt von den=
jenigen
, welche ſich als Schüler der Handwerkerſchule oder der kaufmänniſchen Fort=
bildungsſchule
ausweiſen. Andere Dispenſationen werden nur unter ganz beſonderen
Umſtänden ertheilt.
Die Eltern ſchulpflichtiger Knaben oder deren Stellvertreter, ebenſo Dienſtherr=
ſchaften
und Lehrherren, welche ſchulpflichtige Knaben im Dienſt oder in der Lehre
haben, ſind Kraft Geſetzes verpflichtet, dieſe Knaben zum Beſuche der Fortbildungs=
ſchule
anzuhalten. (Art. 24 des Schulgeſetzes und 8 120 Abſatz 2 der deutſchen
Gewerbeordnung). Die Behauptung, der Schulpflichtige ſei zur Zeit des Unterrichts
im Geſchäfte der Eltern, Lehrherrn oder Dienſtherrſchaft unentbehrlich, kann nicht
zur Entſchuldigung dienen, vielmehr iſt den Schülern die zum Beſuche der Fortbil=
dungsſchule
nbthige Zeit und zwar ſelbſtverſtändlich in der Ausdehnung zu laſſen,
daß ſie ſich vor Beginn des Unterrichts genügend waſchen, ankleiden und eſſen
können. Zuwiderhandlungen werden mit einer Polizeiſtrafe von 2 bis 20 Mark
beſtraft. (rt. 25 des Schulgeſetzes.) Unentſchuldigte Schulverſäumniſſe unterliegen
der geſetzlichen Schulſtrafen (ie 20, im Wiederholungsfall 40 Pfennig), welche
nöthigenfalls duſch Haft nach Maßgabe der 83 28 und 29 des Reichsſtrafgeſetz=
buches
vollſtreckt werden.
Außerdem erfolgt zwangsweiſe Abholung in die Schule, wofür ſie 10 Pfa.
ſofort an den Abholenden zu entrichten haben.
Die Fortbildungsſchüler aus den Jahren 1886 und 1887 haben ſich
Donnerstag den 1. November, präcis 7 Uhr, zum Beginn des Unterrichts in
den oben genannten Schulhäuſern einzufinden, während die im Jahre 1888 aus
der Schule entlaſſenen Schüler, um in Abtheilungen der Schule eingereiht und
für den am folgenden Tag beginnenden Uuterricht inſtruirt zu werden, ſich bereits
Mittwoch den 31. Otober, präcis 7 Uhr, in den Turnhallen der genannten
Schulhäuſer einzuſtellen haben.
Zu den Eltern, Lehr= und Dienſtherren ſprechen wir auch diesmal das Ver=
trauen
aus, daß ſie den großen Nutzen des der männlichen Jugend unentgeltlich ge=
botenen
Fortbildungsunterrichts erkennen und nach Kräften bemüht ſein werden, die
Zwecke der Schule durch Ueberwachung des Schulbeſuchs und durch Anſpornung der
Schüler zu Folgſamkeit gegen Vorſteher und Lehrer der Schule, ſowie zu Fleiß,
Ordnung und guter Sitte in und außerhalb der Schule zu fördern.
Darmſtadt, den 16. Oktober 1888.
Der Schulvorſtand:
Ohly.
[1862

Oeffentliche Bekanntmachung.
Die Wittwe des Maurermeiſters
Friedrich Hirſch, Luiſe geb. Joſt zu
Darmſtadt iſt wegen Verſchwendung ent=
mündigt
und der Spezereihändler Herr

Nicolaus Beſt dahier iſt zu ihrem Cu=
rator
beſtellt worden.
Darmſtadt, den 24. Oktober 1888.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
[2343
Römheld.

5

4.
79
An
fähr.
nach

Schlu,

[ ][  ][ ]

Nr. 212
Baldrudlandz-Yernuchtung,
Buldſtreu= und Duldarbeits=
4
Herſteigerung.
Freitag den 2. November, Vormittags 10 Uhr,
wird in der Keller'ſchen Gaſtwirthſchaft zu Griesheim:
1) die Waldſtreu von Schneiſen und Wegen der Diſtricte Harras und Eich=
wäldchen
öffentlich verſteigert;
2) die vorjährige Abtriebsfläche in denſelben Diſtricten mit 3 Hectaren in
24 Looſen zu zweijährigem Kartoffelbau verpachtet;
8) die Rodung von Culturſtreifen im Diſtrict Harras auf ca. 05 Hectare und
4) die Holzfällungen in den obengenannten Diſtricten für den Winter 1888ſ89
in Akkord vergeben.
Dornberg, 25. Otober 1888.
Großherzogliche Oberförſteret Griesheim.
Joſeph.
[12344

..
n6l
E.½

Wegen Geſchäfts=Aufgabe verſteigert der Unterzeichnete im Auftrag des Herrn
D. Hepp aus Mainz im Saale der Reſtauration zur Roſenhöhe, Ecke der
Mühl= und Nundethurmſtraße dahier
Dienstag den 30. Oktober, Vormittags 10 und
Nachmittags 2 Uhr anfangend
und wenn nbthig die nächſten Tage:
1 große Partie Herrenſtoffe von ſehr guter Qualität, beſtehend in
Buckskin, Kammgarnſtoff, Velours ꝛc. ꝛc., ſowohl in ganzen Stücken,
als abgepaßt, für ganze Anzüge, einzelne Hoſen, Paletots, Hoſen und
Weſten u. ſ. w.
10
Die Verſteigerung findet unwiderruflich gegen gleich baare Lahlung ſtatt.
Darmſtadt, den 26. Oktober 1888.
1)
[2345
H
to
Wittich, Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

Leinſte Mocca=Miſchung,
Tafelgetränk Sr. Majeſtät des Kaiſers,
welche von der bekaunten Firma A. Tuntz seel. Wwo. in Bonn
an die Hofhaltung geliefert wird, empfehle
. Mk. 2 per halb Kilo.
Die ſonſtigen Sorten genannter Firma, ſowie meine ſelbſtge
brannten und rohen Kaffees; verkaufe zunächſt noch zu ſeit=
herigen
Preiſen.

Eaaualter 1 dlt.

12199

hier und Umgegend theile hierdurch mit,
1
penHherren Gaſtwirthen das der von der Behorde genhmigte
Kaiſer=Controllhahn, neues verbeſſertes
Syſtem D.=R=P. A., durch mich zu beziehen iſt. Derſelbe bietet jede Garantie der
Reinlichkeit und iſt ohne große Koſten leicht anzubringen. Der Preis iſt bei der
Behoͤrde feſtgeſtellt.
Die Umänderungen der Glashalter ſind theilweiſe teuerer als der Controllhahn
und iſt ein Zerſpringen der Gläſer ausgeſchloſſen.
Achtungsvoll (11800
F. Ewald,
Inſtallationz=Geſchäft.

2911
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag der Bäcker=
meiſter
Jacob Jacobi Wittwe werden
die derſelben gehörigen nachverzeichneten
Immobilien, nämlich:
Flur. Nr. ⬜Meter.
V. 18 944 Acker im Seelroth,
VIII. 112 600 Wieſe in der Sau=
bach
,
VIII. 1325 1900 Acker in der Sau=
bach
,
vII. 1435 1050 Grabgarten daſ.,
VIII. 231 1281 Acker am krummen
Berg,
L. 111 4831 Acker große Ge=
wann
,
AIII. 130 1894 Acker am Pfung=
ſtädter
Weg.
39 29 1100 Wieſe, die Geiß=
wieſe
,
Mittwoch den 31. Oktober d. 33.,
Vormittags 11 Uhr,
auf dem Gemeindehaus dahier wiederholt
öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Beſſungen, den 18. Oktober 1888.
Großherzogliches Ortsgericht.
[11941
Weimar.
Frisch eingetroffen:
Ja. grosskörniger Cavlar,
La1 in Gelée,
loſe wie in Büchſen,
Blsmarok-Näringo
in feinſter pikanter Sauce,
uss. Sardinen,
sardlnes Thulle,
. . I. . Doſen,
Felnsten Verliner Rollmops,
Honlckend. Sardellen,
Holländische Voll-Häringe,
dieſelben feinſt marinirt,
zu billigſten Preiſen bei
Aug. Harburg
102 Carlsſtraße 102. 11961

Gblt- und Hierbaume,
Nadelhölzer (Coniferen), Zierſträucher
aller Arten, empfehle in prima Qualität
und reichſter Auswahl, gleich allen in
mein Fach einſchlagenden Artikeln.
Neuanlagen, Veränderungen u. Unter=
halten
von Gärten übernimmt
Heinrich Noack,
Heidelbergerſtraße. 12151

19.
hammelbraten
Geule oder Rücken)
9¼ Pfd. frco. Nachn. M. 4. 50 bis 4. 75.
S. de Boor, Imdon¾

[ ][  ][ ]

2912

Nr. 212

0G uvuaumO VAdb,

[7464

im Cobrauch

l.

Coborall zu habon in Büchson
Rm.330,Rm.I80, Bm.o95.

89
L9

7 Englisohe Authraoltkohlen
für amerikaniſche Oefen unſtreithar das Beſte, in friſcher Waare
eingetroffen.
Jacob Airoh, Holz= u. Steinkohlenhandlung,
3 Frankſurterſtraße 3.
[12274

E

Brennmateriatien
aller Art,

lefert in beſter Qualität zu den
möglichſt billigſten
Preiſen.
10

Prima
ſtückr. Ruhrer
Fettſchrot, Stück=
4
u. gewaſchene Nußkohlen,
Anthracitkohlen für amerikan.
Oefen, Braunkohlen=Briquettes.
Buchen= und Tannenholz, Klötzchen.
Fernéprechatelle Nr. 2. (9641

Deutſche FchaummeinFahrik,
Wachenheim.

Dieſe Marke empfiehlt Mk. 1.60 per Flaſche, bei größeren Bezügen billiger,
Rudolkt Seligmann, Weinhandlung.
Eliſabethenſtraße 52.
l2316

Spoglaltä1:
EEn EngIS6h6 dEIgarN.

Große Ausgiebigkeit im Verarbeiten Solid und dauerhaft
im Tragen Vorzüglich in der Waſche
ſind neben den ſehr billigen Preiſen die Vortheile, welche die von mir
eingeführten Garne ſo raſch allgemein beliebt machten.
Muſter des großen Melangen=4 Farben=Cortiments
ſtehen jederzeit zu Dienſten.
[11170
Bndolk Mok, fust. Hickler's Hachf.

RGEOAd-olui

empfehlen in allen
Größen
[1447

Gobr. Bockor.

I.

HTallb,

Hulz=Gurken.
in vorzüglicher Güte und von fein=
ſtem
Geſchmack aus der Fabrik
der Herren Gebr. Vogel
empfiehlt billigſt
Aug. Harburt,

102 Carlsſtr. 102. (12260

1aOU

billigſt bei
Goorg Seibol,
Carlsſtraße 26. (2132

120

Hiolor Sprotton,
Kiolor Bücklinge,
Frankfurter
Siedwürstohen
ſoeben eingetroffen.
G. P. PolD,
Bleichſtraße. (2275

Vorzüglche Teint- und
Hediziuische Seiſen,
Carbolsäuresette gegen Anſteckung,
Salleyl, Boraz-,Bonzoe, Camphor.,
Träuter- und Jodsoiten,
ſämmtlich 35 Pfg., bei 11190
H. Scharmann,
Hofbürſtenfabrikant Ludwigsplatz 2.

ilul.
P.
gu
2⁄₈

14
1 N

Eine Partio guto Histon
zu verkaufen Eliſabethenſtr. I. (7755

[ ][  ][ ]

Nr. 215

2913

wegen Geſchäfts=Aufgabe und
Hausverhamk.
Gämmtliche Winterhüte werden zur Hülfte des Koſtenpreiſes abgegeben.
Mnöpfe, Perlbesatz, Chenillefranzen und Beſatzartikel zu und unter Koſtenpreis.
Feine wollene Winderstrümpfe in allen Größen unter Fabrikpreis.
Eine große Parthie Damen= u. Kinder=, Velour= u.
Tuch=Kaputzen zur Hälfte des Koſtenpreiſes.

E HouztGzay

Die vorzüglichen gebrannten!
uauess
von
A. Luntz sel. Wittwe,
Königl. Hoflieferant,
Bonn und Berlin,
boſten jetzt:
Feinste Hocca Mischung,
⁵⁄₄ Kilo M. L.
Ja. gebrannten Java-Raſkee,
⁵⁄. Kilo M. 1.80
Ha. gohranuten JavaRaſkee,
¹⁄ Kilo M. 1.70.
Der beltebte
Haushaltungs-Maffee
. Kilo M. 1.60,
in ½ und ¼⁄₄ Kilo=Packeten.
Carl Walzugor,
Generalvertreter obiger Firma,
Wilhelminenſtr. I. 234]
Seit 20
Zur Haarpflege! Jahren
von unübertroffener Wirkung iſt das ſtaat=
lich
geprüſte u. begutachtete von erſten
Autoritäten empfohlene
Haarwaſſer v. Retter (München)
welches ſtatt Oel od. Pommade, täglich
gebraucht, das Haar bis ins höchſte Alter
glänzend, geſchmeidig u. Scheitel haltend
macht, die Kopfhaut von Schuppen ꝛc. be=
freit
und dadurch die Thätigkeit derſelben
erhöht. Z. h. um 40 Pfg. u. 1.10 bei
M. W. Praſſel, Rheinſtr. 14. (2031
Aepfel,
Tafel- und Kochbirnen
empfiehlt
[12054
Noys Rögonor, Kranichſteinerſt. 51.

Fortwährend,
täglich friſch gekelterten
Apfelmoſt.
Wilhelm Hlobor,
Mathildenplatz 18. (11911

ſ.

ächtes

MMalz-Extract-onbonsh
sind keine Geheimmittel, sondern
vollkomen reelle, seit 20 Jahren be-
währte
, d. Magen wohlbekömliche

lenmikkek,

Auserst wirksam u schleimlssend,
bei Alt u. Jung beliebt. -In allen
Apotheken zu haben.-
Bonbons 20 u. 40 Pf. Extract 90 Pf.
Man verlange stets nLoeflund'sc.

Tägloh frloch dlose
Wocho:
Holl. Gehellſfischo
im Laden geholt per Pfd. 25 Pf.
Holl. Cabliom
per Pfd. 35-60 Pf.
Austerm
per Dutzend M. 1.70.
Geräucherte Schellfiſche,
Flundern, Bücklinge,
Aal, Lachsforellen.
Jobr. Nösmgor,

Hoflieferanten.

[12349

Der Landauer,
lerſter Preis der Pferdemarkt=Lotterie,
ſteht preiswürdig zu verkauf. bei (2348
A. Beſt, Hofwagner.
8 Fässor,
geaicht und weingrün, zuſammen 6500
Liter haltend, ſind zu verkaufen.
Grafenſtraße 15. Darmſtadt. (2114
ſEin altes Hofthor billig zu verkaufen
C. Rheinſtraße 24.
[12163

Mohkem.
Pa. stllokrelches Fettsohrol,
Stück. & gev. Russkohlen,
Anthracitkohlon f. amertk. Oefen.
Briquettes,
Buchen- & Tannenholz
zu den billigſten Preiſen und reller Be=
dienung
.
fl. Slammler,
Waldſtraße 17. (903
jeglicher Art em=
Gummiſſaaren pfiehlt u. veriende=
in
bekannter Glte
[11076
E. Hröninz, Magdeburg.
Preisl., Katal. geg. 10 reſp. 20 Pf. Porto.

[ ][  ][ ]

2914

Feinſte ächte
5
ganI1. AVorl
empfiehlt täglich friſch
Lr. Eiohberg.

Hoflieferant,
losse
16 Rheinſtr. 16.

empfiehlt

Carl Walzuger
Wilhelminenſtr. 11. 12351

8779) Kiesſtr. 74 Manſarde 3 Zim=
mer
mit Zubehör zu beziehen.

8937) Carlsſtraße 34 iſt die
Parterre=Wohnung, 6 Zimmer mit
abgeſchl. Vorplatz ꝛc., per ſofort
zu vermiethen.

8941) Wenerſtraße 76. I. Eage,
5 Zimmer, Gartenantheil ꝛc., per ſofort
zu vermiethen. Näh. Neckarſtr. 18. I.

Eliſabethenſtraße 42
2. Stock eine neuhergerichtete Woh=
nung
von 6 Zimmern, Bleichplatz ꝛc.
alsbald zu vermiethen.
[9330
E
9482) Roßdörferſtr. 4 iſt eine Woh=
nung
, 5 Zimmer mit allen Bequemlichk.

baldigſt zu beziehen. Näheres Roßdörfer=
ſtraße
10 im Laden.
10871) Bleichſtr. 32 eine elegant
hergerichtete Seitenbau=Wohnung, beſtehend
aus einem großen u. zwei kleineren Zim=
mern
, Küche, Waſſerltg., Bodenräume ꝛc.
an eine kinderloſe Familie oder einzelne
Leute zu vermiethen und alsbald zu bez.
Näh. Bleichſtr. 32 Hinterbau part.
10959) Ludwigsſtraße 1 iſt eine
hübſche Wohnung, 6 Zimmer, Kabinet,
Küche, Vorrathskammer und dem nöthigen
Zubehör, ſofort oder ſpäter zu vermiethen.
Nüheres daſelbſt.
10966) Mein neu erbautes,
elegant eingerichtetes Haus, zum
Alleinbewohnen mit gros-
sem
Garten, Wilhelmſtr. 27,
iſt zu vermiethen ev. zu verkaufen.
C. Friedrich Mahr, Aliceſtr. 17.
11327) Beſſungerſtr. 72eine Wohnung.
12070) Wittmannſtr. 7 Geſſ.) iſt
die untere, aus 4 ſehr freundl. Zimmern
mit allem noͤthig. Zubeh. beſtehende Woh=
nung
vom 1. Nov. oder 1. März ab an
eine ruhige kinderloſe Familie zu verm.

Nr. 212
11211) Nieder=Ramſtädterſtraße 8
der mittelſte Stock per 1. November.

11918) Theaterplatz 1 ſchöne
4 Manſardewohnung per Januar, au
Wunſch auch ſchon vom 1. Novbr.
an, nur an ruhige Miether zu v.
72352) Allcefr. C eine ſchöne Mia

ſarde an eine ruhige kinderloſe 8
zu vermiethen. Näheres parterre.

.

9 6

11982) Der neu umgebaute
Laden (2 Schaufenſter)

iſt mit oder ohne Wohnung zu verm.
Karl Rittershaus.

oder ohne Penſion.

11088)

eparatem Eingang ſofort zu vermiethen. dem Hauſe beſchäftigt von der

oder Schüler.

und gleich zu beziehen.

mit Kabinett zu vermiethen.

beziehbar, zu vermiethen.

möbl. Zimmer und Kabinet zu verm.

W

Neßling, Marktplatz 7.

rationsköchin ſucht Stelle.
Frau Gölzenleuchter.

Eine perfekte Köchin
ſucht ſoſort Stelle. Zu erfragen Marien=
platz
8 Hinterbau.
(12357

Nieder=Ramſtädterſtraße 56, 8. Ck.

Eine goprükto Hindorgärtnorin
mit guten Zeugniſſen, welche in weiblichen

Handarbeiten bewandert iſt, zu einer pro=
teſtantiſchen
Familie mit 2 Kindern ſobald
nach Mainz geſucht. Näh. Exped. (12085


12359) Ein gewandtes Hausmädchen,
2 ſowie Mädchen, welche kochen können, finden
e zu Anfang November gute Stelle. Frau
Gölzenleuchter, Grafenſtr. 13. 12360) Auf 1. Novbr. ein gut em=
pfohlenes
, reinliches Mädchen, welches
die Küche verſteht, gegen hohen Lohn nach
ſauswärts geſucht. Näheres Martinsſtr. 2
am 31. Morgens. 12361). Ein Müdchen geſucht. Näh.
5
Mathildenplatz 6 parterre. 12362) Zwei tüchtige Arbeiteriunen
ſucht Hermann Stier, Mäntelfabrik. 12363) Ein junges Dienſtmädchen
geſucht. Waldſtr. 2. 2 Stiegen.
1. 12364) Eine brave Lauffrau f. eine
it Stunde des Morgens geſucht. Marien=
platz
8.
Jaide.
Frauen
n
mit ſwerden mit Nähmaſchinenarbeiten außer
. Strumptwaarentabrik,
r
Schloßgartenſtraße 65.112322 2

½.
Auslaufer,
1
n gut empfohlen, ſtadtkundig, womoͤglich un=
verheirathet
, geſucht. Näh. Frau Frank,
3 Stellenbüreau, Eliſabethenſtr. 4. (2365 n
Tüchtiger Fahrburſche
per ſofort geſucht.
[12228
r
Rollfuhrunternehmer J. Honnard.
Feldbergſtraße b.
= Ein geprüfter Heizer
ſucht ſofort Stelle. Näheres Schulgen=
tlgaſſe
3.
(12221 Tüchtige Bau= und Maſchinen=
ſchloſſer
, ſowie Eiſendreher
geſucht.
(12314
Eberſtädt. Eiſengießer.u. Ofenfabr.
E. Benz & Ge.
u1
Tüchtige Holzdreher
auf dauernd geſucht.
J. Glückert, (2366
to
Hof=Möbelfabrik - Darmſtadt. Ein Lehrling
kann eintreten bei
. Eschborn, Bankgeſchäft,
Ernſt=Ludwigsſtr. 7. (12091
pe. Jrei bis 4 ſolide Arbeiter können Koſt
t.= und Wohnung erhalten. Grafen=
ſtraße
19 Hinterbau, I.
[(12095

[ ][  ][ ]

Hüte
werden geſchmackvoll und billig
aufgeputzt.
Hügelſtraße 15, 2. St. 112230

Nr. 212

venlstne rASAUUTAkaaGmle
Frankfurt a. M.
Der Direktor obigen Inſtituts, Herr M. G. Mlartons, wird in Darmſtadt
im Parterre=Saale des Reſtaurant Haller (Heß'ſche Brauerei) Saalbauſtr.
am Dienstag den 30. Oktober, von Abends 8 Uhr an, einen
Vortrag übor das noue Luschneide-System
halten. Derſelbe wird durch praktiſche Vorführung von Zeichnungen der ver=
ſchiedenſten
Herren= und Damenbekleidung erläutert. Der Eintritt iſt für
Jedermann frei und laden wir ſämmtliche Schneidermeiſter und Zuſchneider,
die Herren Innungsmitglieder, die geehrten intereſſirten Damen, Gehilfen ꝛc.
ergebenſt ein. An den Vortrag ſchließt ſich Tags darauf ein Unterrichts=
(12296
Curſus an. Anmeldungen hierzu am Vortrags=Abend.

Die General=Verſammlung
der Mitglieder der Geſellſchaft zur
Jnterstülzuug der InabenArbolls Anslall
ſoll Freitag den 9. November, Nachmittags 4 Uhr, in dem Lokale der An=
ſtalt
abgehalten werden. Sämmtliche Mitglieder der Geſellſchaft werden hierzu
ergebenſt eingeladen.
Darmſtadt, am 29. Oklober 1888.
Der Vorſtand der Knaben=Arbeits=Anſtalt. (12367

Mozarl-Verein.
Montag den 5. Hovember, Abends S Uhri
CoſOu1 Du. GddiVoh.
Der Vorstand. (12368

Lachener und Hünckener

Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß dem Fabrikanten Herrn
larl Rohde eine Hauptagentur obiger Geſellſchaft übertragen worden iſt.
Darmſtadt, den 30. Oktober 1888.
Die General=Agentur
Carl Horumann.

Bezugnehmend auf vorſiehende Bekanntmachung empfehle ich mich zur Ver=
nittelung
von Verſicherungen bei der oben genannten Geſellſchaft.
Darmſtadt, den 30. Oktober 1888.
Carl Rohde. 12369

Preis-
Courante garſe.
19
Dlt
20
1
vOt,
v=Orthazu
B.BaOEn
&ap FRAdkfofrä
A vsentzng A v A noſierekaur.
Englische Hischung per Pfd. Mk. 2.80
Bussische Hischung
3.50
und felnere Sorten - neher Ernte

Verkauſsstellen
bei den Verren
G. P. Poth, Ludwig
Wespu. A. Fassbender
Hof., Weber Nachfolger.
[1206.

2915
Mährend meiner etwa vier Wochen
d dauernden Abweſenheit werden die
Herren
Dr. Birnbaum, Rheinſtraße 14,
Dr. Burmann, Heinrichſtraße 71,
Dr. Draudt, Frankfurterſtraße 18,
Dr. Lipp, Ernſt=Ludwigsſtraße 21,
mich zu vertreten die Güte haben.
Darmſtadt, den 25. Oktober 1888.
Dr. Kaufmann.

Eine durchaus perſekte
Hodstin
empfiehlt ſich den geehrten Damen bei
ſämmtlich vorkommenden Putzarbeiten
bei billigſter Berechnung in und außer
dem Hauſe.
Caſinoſtraße 11 eine Treppe. (12178
Unterzeichneter
empfiehlt ſich den gehrten Herrſchaften zum
Serviren, Tranchiren und Arrangieren bei
vorkommenden Feſtlichkeiten.
Hochachtungsvoll
H. Hell, Reſtauration zum Odeon=
Marienplatz Nr. 8. 12321

Ein leerer, trockener
R a u m
zum Aufbewahren verpackter Kiſten zu
miethen geſucht. Off. u. B. L. 20 an
die Exped. d. Bl.
[12371
M=
1aus0Ees0hall.
Gegen e. hocheleg. Zinshaus i. Frank=
furt
a. M. wird e. Villa od. ſonſt kl.
Anweſ. 3. kauf. geſucht.- Anträge sub
L. H. an Rudolf Moſſe, Frankfurt
[12372
a. Main.

Zwei gebr. guterhaltene
Schraubslsoke
zu kaufen geſucht.
[12373
WoL ſagt die Exped.
4nterricht in Sprachen u. Mathematik
11 in und außer dem Hauſe ertheilt
12096) J. Bernhard, Beſſungerſtr. 116.

Zwei halbe Sperrſitzplätze
zu vergeben. Wo? ſagt die Exped. 12326

Ein mittolgrosser Laden
mit 2 Schaufenſtern wird in beſter Lage
Darmſtadts
zu miethen gesucht.
Offerten unter R. 2137 an Rudolf
Moſſe, Nürnberg.
[12370

[ ][  ][ ]

2916

Nr. 212

eg Special-Geſchäft in
- Mankeln

Ernst-Ludwigsstr. 9,

9

Ernst Ludwigsstr. 9,

beſſen Lager durch flotten Verkauf in der Vor=Saiſon ſtark gelichtet war, iſt nunmehr
nach einer zweiten Einkaufsreiſe wieder reichhaltigſt aſſortirt und empfiehlt:
Regen-Mäntel, Herbst-Mäntel, Promenade-Mäntel, Winter-
Mäntel, Rad-Mäntel, mit und ohne Futter, Visites, Jaguettes,
Minder-Mäntel, Tricot-Taillen ꝛc. zu äußerſt billigen Preiſen.
Anfertigung nach Mauss in eigenem Atelier nach neueſten Original=

Modellen in kürzeſter Friſt unter Garantie tadelloſen Sitzens.

[12374

Theater=Vereinen und Geſellſchaften
empfehle bei vorkommenden Gelegenheiten eine große Auswahl eleganter
Wheaterperrücken und Wärte jeden Charakters
kauf= und leihweiſe. Auch übernehme ich das Friſiren und Schminken der
[11795
Darſteller bei ſachkundigſter Bedienung und billigſtem Preiſe.
Perrückenmacher und
Georg Hoſimann,
Theaterfriſeur,
Ed. Schrobensky Hachk., Ernſt=Ludwigsſtraße Nr. 23.

Wampireinlgung
(neueſtes Syſtem)
für gebr. Beltfedern und
Fkaumen empfehle dem verehr=
lichen
Publikum von Darmſtadt und
Umgegend mit dem Bemerken, daß
ſelbige hierdurch vollſtändig neu be=
lebt
und von jedem falſchen Be=
ſtandtheil
befreit werden.
Gleichzeitig empfehle für neue
Hullen
Drelle, Barchente und
Federleine
ſlbilligſt.
J. Böttinger,
Mathildenplatz J. (10082

Verlorem
ſam Sonntag Nachmittag (vermuthlich
zwiſchen Darmſtadt und Traiſa) ein
Schlüſſelring mit zwei kleinen Schllſſeln.
Wiederbr. Belohnung in der Exp. (2377,

Verwechſelt wurde am Sonntag den
) 28. d. M. bei Herrn Riedmatter in
Traiſa ein blauer Ueberzieher gegen
einen dunklen. Umtauſch erbeten. Näh. Exp.

LOOSN
1 Mk. für die
Weihnachts=Verlooſung
hieſiger Gewerbehalle ſind in d=
Expedition d. Bl. zu haben.
E

Eine gangbareBierwirthſchaft
wird zu miethen oder zu kaufen geſucht.
Offerten von Eigenthümern unter M. R.
an die Exped. d. Bl. erbeten. (12375 Cunge Leute finden Penſion zu 40 M.
[12317a
2) monatlich.
WoL ſagt die Expedition d. Bl. Gapitalien u. Credit von 4½⁄ an auf
d0 I. u. II. Hypothek bis 80% v. Werth=
obiekt
z. berg. Antr. unt. Hyboth=Cred.
Anſt.- a. d. Annonc=Exped. D. Frenz in
Mainz erb.
[11697 ſſEin Fräulein, Lehrerin im hieſigen
C, Conſervatorium, wünſcht noch einige
Klavierſtunden zu ertheilen gegen mäßiges Honorar. Näheres Saalbauſtraße 24,
[12323
A. Stock. Darmstadt, Soderstr. 8 partorre,
[11788
(Kapellplatz).

Separat=Ausſtellung.
Germine v. Preuschen):
OIE IGTaok.
Schluß heute Dienstag den
[12304
30. Oktober.,
Von 8 Uhr früh bis 8½ Uhr Abends.
(Von 5 Uhr ab bei Beleuchtung.)
Caſino, Eingang Rheinſtraße.

In Wahrheit, es giebt, um die Haut
1) des Geſichtes und der Hände gegen
den Einfluß der Luft zu ſchützen, kein ſo
wohlthätiges und zugleich ſo billiges Mit=
tel
, wie die Glycerin=Creme=Simon.-
Man achte auf die Unterſchrift: Simon,
rue de Provence 36, Paris.
Vorräthig in den Apotheken u. beſſeren
Parfümerie=Handlungen.
[12379

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 80. Oktober.
12. Vorſtellung in d. 2. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten gültig.)
Othello.
Trauerſpiel in 5 Akten von Shakeſpeare,
überſetzt von Voß.
berzog von Benedig
Herr Knispel.
Brabantio. Senator
Herr Dalmönico.
Gratiano, Brabantios Bruder Herr Klotz.
Lodovico, Brabantios Neffe Herr Wagner.
Othello, der Mohr
Herr Edward.
Caſſio, ſein Lieutenant . . Herr Hacker.
Herr Werner.
Jago, ſein Fähndrich
Rtoderigo, benet. Edelmann Herr Sachs.
Montano
Herr Mickler.
Desdemona, Brabantios
Frl. v. Felden.
Tochter
Frl. Berl.
Emilia, Jagos Frau:
Erſter
Herr Leib.
Senator
zweiter
Herr Hedrich.
Erſter
Herr Schimmer.
Zweiter ) Edelmann
Herr Göbel.
Vorher: Ouvertüre zu Rüh Blas' von
Mendelsſohn=Bartholdn.
Anfang ½7 Uhr. Ende nach 410 Uhr.

[ ][  ][ ]

Nr.

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Bei dem am 27. ſtattgehabten Empfange der
Berliner Gemeindebehorden im Schloſſe ſprach der Kaiſer, wie die
Nordd. Alla. 8tg. erfährt, Seine Freude über die Teilnahme aus,
mit der die Hauptſtadt Ihn auf Seiner Reiſe begleitete; das freund=
liche
Entgegenkommen, welches er überall gefunden, habe nicht blos
Seiner Perſon, ſondern auch dem Reiche und alſo auch Seiner
Hauptſtadt gegolten. Weiter drückte der Kaiſer Seinen Dank für
die ihm bereitete Ueberraſchung aus, insbeſondere freue Er Sich
darüber, daß ſie gerade an dem heutigen Tage Ihm dargebracht
ſei, wo die Kirche, für die Sein Vater ſtets das höchſte Intereſſe
bewieſen habe, ihrer Vollendung entgegengegangen ſei. Er hoffe,
daß bald noch mehr ſchöne Kirchen in Berlin erſtehen würden.
Wenn Er nun gern Sein Heim hier aufſchlage, ſo müſſe Er doch
Sein Bedauern und Seinen Unwillen darüber ausdrücken, daß
während der Zeit, wo er nach Kräften Sich für die Intereſſen des
Reichs bemüht habe, in der Berliner Preſſe ein Streit über Ver=
hältniſſe
Seiner eigenen Familie entbrannt ſei, wie ihn ſich kein
Privatmann gefallen laſſen könne. Der Kaiſer forderte die Mit=
glieder
der Deputation auf, an ihrem Teile dafür zu ſorgen, daß
dieſe Ungehörigkeit aufhöre. Er würde gern als Berliner zwiſchen
den Berlinern wohnen und hoffe auch von der Reiſe für das Reich
die beſten Folgen.
Wie die =Nat=8tg.: erfahren haben will, verließ der Kaiſer
nach obigen Worten ſehr ernſt und ohne dem Oberbürgermeiſter
die Hand zu reichen und ſich die Herren vorſtellen zu laſſen,
den Saal.
Der Kaiſer iſt am 29. früh 7½ Uhr mit Extrazug nach Ham=
burg
abgereiſt, woſelbſt er um 12 Uhr eintraf. Allerhöchſtderſelbe
wurde an der Lombardsbrücke von einer Deputation des Senats
unter Führung der Bürgermeiſter Versmann und Peterſen empfangen.
Der Kaiſer, welcher kleine Generalsuniform trug, reichte freundlich
grüßend vielen Anweſenden die Hand. nahm ſodann das in Alſter=
luſt
bereitete Frühſtück ein und fuhr darnach im feſtlich geſchmückten
Dampfer über die Binnenalſter nach dem Jungfernſtieg.
Der franzöſiſche Geſandte Herbette iſt auf ſeinem Poſten in
Berlin wieder eingetroffen.
Im Reichsamt des Innern haben am 26. unter dem Vorſitz
des Staatsſekretärs im Reichsamt des Innern, Staatsminiſter
von Bötticher, die Verhandlungen wegen Erneuerung des deutſch=
ſchweizeriſchen
Handelsvertrages begonnen. Dieſelben wurden wegen
der Feierlichkeiten in Hamburg und Leipzig unterbrochen, werden
aber alsbald nachher wieder fortgeſetzt werden.
Für die Eröffnung des Reichstags ſoll nun definitiv der 20. Nov.
in Ausſicht genommen ſein. Die Hauptvorlage der Seſſion, der
Altersverſicherungsentwurf, ſoll ſoweit gefördert ſein, daß er bereits
Zu Beginn der parlamentariſchen Arbeiten vorgelegt und noch vor
Weihnachten in Angriff genommen werden kann.
In der Reichstagserſatzwahl im Wahlkreiſe Flatow=Schlochau
wurde Oberregierungsrat Scheffer=Bromberg mit 9861 Stimmen
gewählt. Der polniſche Gegenkandidat Dr. Wolszlegier Woll=
ſchläger
) erhielt nur 8943 Stimmen.
Die Poſt' bemerkt zu den Wahlerlaſſen der Biſchöfe von Köln
und Münſter bezüglich der preußiſchen Landtagswahlen: Der
Landtag wird zu entſcheiden haben, ob bei derartigen Wahlbeein=
fluſſungen
durch die Geiſtlichkeit die Wahlen nicht zu kaſſieren ſind.
Mit ungleichem Maß wird er nicht meſſen können. Denn, würden
Wahlen kaſſiert werden, bei welchen der Landrat ſeinen Einfluß zu
Gunſten der Regierung geltend gemacht hatte, ſolche aber beſtehen
bleiben, wo die geiſtliche Gewalt mit allen ihren Machtmitteln ein=
getreten
iſt, ſo wäre dies eine flagrante Rechtsverletzung, gegen
welche weder die Regierung, noch die ſtaatserhaltenden Parteien
gleichgiltig ſein dürften.
Die Köln. Volksztg. veröffentlicht ein päpſtliches Breve an den
Kardinal Lavigerie. Der Papſt dankt darin herzlich für Lavigeries
Untiſklaverei=Agitation und drückt die beſte Hoffnung auf Hilfe
ſeitens der Regierungen und auf Unterſtützung durch Privatperſonen
im Frankreich, Belgien, England, Deutſchland, Vortugal, Italien
und Spanien aus. Die durch chriſtliches und menſchliches Recht
bei aller Menſchen Freiheit geheiligte Kirche widerſtrebte ſtets der
Sklaverei. Der Papſt weiſt 300000 Lire für die Antiſklaverei=
ewegung
an.
Die Nordd. Allg. 8tg. begrüßt die Kundgebung des Papſtes
i der Sklavenfrage mit lebhafter Anerkennung. Das Blatt hofft,
daß die Löſung der Frage durch die Stellungnahme des Papſtes
enen bedeutenden Schritt der Verwirklichung näher gerückt ſei.
geſterreich=Angarn. Graf Kalnoky, der Miniſter des Aeußern,
hat gleichfalls ein in ſehr warmen Worten abgefaßtes Telegramm
zum Jubiläum des Miniſters v. Giers nach Petersburg abgeſandt.
Im öſterreichiſchen Abgeordnetenhauſe interpellirte Abg. Weitlof
den Miniſterpräſidenten wegen des Verbots der ſchwarz=rot=goldenen
Jahnen. Dieſelben ſeien nur ein Shmbol der deutſchen Einheit für
die in verſchiedenen Staatsweſen lebenden deutſchen Stammes=
genoſſen
und damit der von politiſchen Momenten abſehenden
nationalen Geſinnung. Ihr Verbot ſei in keinem Geſetz begründet,

212
2917
daher eine willkürliche Polizeiverfügung. Die Interpellation iſt
von Mitgliedern aller drei liberalen Klubs unterzeichnet.
In der Sitzung des Budgetausſchuſſes vom 27. ſprach Abg.
Haubner den Wunſch aus, die Mitglieder der Oppoſition mögen
die Referate über den Voranſchlag annehmen. v. Plener erklärte
darauf im Namen der Oppoſition, daß keine Gründe vorhanden
ſeien, von der bisherigen Haltung abzugehen, und daß demnach der
Antrag der Uebernahme der Referate dankend abgelehnt werden
müſſe. Sodann erfolgte die Zuweiſung der Referate.
Am 27. wurden auf Berufung Pleners die Vorſtände der drei
deutſchen Klubs über die Einigung zu einem gemeinſchaftlichen
Vollzugsausſchuß beraten. Chlumecky, der in Gefahr iſt, hinaus=
gedrängt
zu werden, ſoll bisher gegen die Einſetzung des Vollzugs=
ausſchuſſes
arbeiten.
Nach Meldungen aus Trieſt werden für das deutſche Ge=
ſchwader
, welches am 8. November eintrifft, große Feſtlichkeiten
vorbereitet; auf Befehl des Kaiſers wird im Schloß Miramar ein
Feſtmahl gegeben, der Statthalter Pretis giebt Ball und große
Tafel, Generalkonſul Latteroth Ball, die deutſche Kolonie ein
Feſt im Schillerverein; ſchließlich findet ein Ausflug nach Adels=
verg
ſtatt.
Jrankreich. Präſident Carnot hat durch Dekret vom 27. die Friſt
zur Abgabe von Erklärungen der in Frankreich lebenden Fremden
betreffend das fernere Verbleiben in Frankreich bis zum 1. Januar
1889 verlängert.
In einer Verſammlung von Senatoren der republikaniſchen
Linken wurde feſtgeſtellt, daß die große Mehrheit des Senats der
Reviſion abgeneigt iſt, weil dieſelbe zugleich gegen die parlamen=
tariſchen
Freiheiten vorgehe und die Exekutivgewalt kompromittiere.
Der Quäſtor der Kammer, Madier, hatte Maßregeln ge=
troffen
, welche die Parlaments=Journaliſten als zu drückend er=
klärten
; der Abg. Andrieux beauftragte deshalb in der Kammer,
die Maßregeln des Quäſtors zurückzuziehen. Der Antrag wurde
verworfen. Anatole de la Forge gab wegen der Maßnahmen gegen
die Journaliſten ſeine Entlaſſung als Vicepräſident der Kammer.
Bei einem am 27. in Paris Boulanger zu Ehren ſtattgehabten
Bankett, an welchem gegen 800 Perſonen teilnahmen, hielt Bou=
langer
eine Rede, in welcher er hervorhob, das Land wolle heute
durchgreifende und ernſthafte Reformen, eine Reviſion werde ſich
vollziehen. Der Regierungsentwurf ſei indeſſen ein lächerlicher,
er ſei eine Beſchimpfung der öffentlichen Meinung und zeige Miß=
trauen
gegen dieſelbe. Die Reviſion, welche das Land wolle, be=
ſtehe
darin dem Volke die Ausübung ſeiner Souveränität wieder=
zugeben
. Eine Reviſion könne nur eine ſolche im republikaniſchen
Sinne ſein und müſſe eine nationale Republik gründen, welche alle
gutgeſinnten Männer der früheren Parteien vereinige und Frank=
reich
auf friedlichem Wege ſeinen Platz und ſeine glorreiche Miſſion
unter den Nationen zurückgebe.
Der wegen Spionage angeklagte deutſche Unterthan Kilian in
Nizza lauch unter dem Namen v. Hohenburg bekannt) wurde zu
einer fünfjährigen Gefängnisſtrafe und 5000 Franks Geldbuße ver=
urteilt
. Auch wurde ihm auf 6 Jahre der Aufenthalt in Frank=
reich
verboten. Auf Anraten ſeines Verteidigers hat Kilian Be=
rufung
gegen das Urteil, das ihm das höchſte Strafmaß auferlegte,
angemeldet.
Bei einer am 26. abends im Wagramſaale ſtattgehabten Ver=
ſammlung
des Reviſioniſtenbundes kam es wegen der Vorſitzfrage
zwiſchen Boulangiſten und Antiboulangiſten zu heftigen Thätlich=
keiten
. Letztere ſuchten die Tribüne zu erſtürmen, worauf ſich
Lullier befand. In dem hierauf entſtandenen Handgemenge ſchoß
Lullier mit einem Revolver, er wurde aber herabgeriſſen und mit
Stöcken und Meſſern mißhandelt. Die Ruhe wurde erſt nach Ab=
ſperren
des Gaslichtes wieder hergeſtellt. Nach Angabe der
Morgenblätter ſind 20 Verſonen verwundet.
England. Die Times' äußert bei Erörterung der oſt=
afrikaniſchen
Frage ihre Befriedigung darüber, daß Deutſchland
entſchloſſen ſei, an der Unterdrückung des Sklavenhandels in Afrika
teilzunehmen, ſpricht ſich aber gegen eine gemeinſame Aktion zur
Erreichung dieſes Zweckes aus. Deutſchland und England könnten
ſich wohl über die beſten Mittel zur Unterdrückung des Sklaven=
handels
verſtändigen, die künftige Civiliſierung Oſtafrikas würde
aber eine um ſo ſtärkere ſein, wenn dieſelbe durch gleichlaufende,
aber von einander unabhängige Anſtrengungen der beiden Groß=
mächte
herbeigeführt würde.
In der Verhandlung der Angelegenheit der Times= gegen
Parnell beendete am 26. General=Anwalt Webſter ſein Expoſe, indem
er die Darſtellung der hiſtoriſchen Entwicklung der Landliga und
der Nationalliga fortſetzte und eine lange Reihe von Verbrechen
und Vergehen aufzählte, für welche er die Verantwortung, wenn
nicht die direkte Anregung der Organiſation dieſer Verbindungen
zuſchrieb. Webſter erklärte, die Hauptleiter Parnell, Davitt, Biggar,
Harrington, Mathew, Harris, OBrien und Dillon hätten Kenntnis
von den Methoden und Handlungen der Liga. Die nächſte Sitzung
findet Dienstag ſtatt, in welcher Webſter Zeugen nennen wird.
Dänemark. Aus Kopenhagen wird gemeldet, daß der Zar
ſeine Reiſe zum Regierungsjubiläum des Königs im November auf=
gegeben
habe.
432

[ ][  ][ ]


Nr.
2918
Itatten. Fanfulla! meldet, Könia Humbert werde den Beſuch
Kaiſer Wilhelm's Ende April in Berlin erwidern.- Der König
befahl den Bau eines neuen großen Panzerſchiffes, welches den
Namen Wilhelm II. führen ſoll.
Dem amtlichen Blatte zufolge wird die Kammer auf den
8. November einberufen.
Rußland. Die kaiſerliche Familie hat ſich am 27. von Batum
nach Sebaſtopol eingeſchifft. Am Hafen waren die Spitzen der bür=
gerlichen
und Militärhehörden ſowie eine große Menſchenmenge
aller kaukaſiſchen Volksſtämme zur Verabſchiedung anweſend und
brachten den Majeſtäten begeiſterte Kundgebungen dar. Die kaiſer=
lichen
Herrſchaften dankten von der Schiffsbrücke aus unausgeſetzt.
In Sebaſtopol wird der Kaiſer eine große Parade über die
Schwarze Meer=Flotte; abnehmen und dann mit den noch in
Livadia weilenden Mitgliedern des kaiſerlichen Hauſes die Rückreiſe
nach Petersburg antreten.
Anläßlich ſeines Jubiläums gaina Herrn von Giers folgendes
Telegramm des Kaiſers zu: Die Kaiſerin und Ich gratulieren von
ganzem Herzen Ihnen zum fünfzigjährigen Jubiläum Ihres ehren=
haften
und mühevollen Dienſtes für das Reich und bedauern ſehr,
Ihnen nicht perſönlich zu dieſem Ihnen ſo wichtigen Tage Unſeren
Glückwunſch darbringen zu können. Gott verleihe Ihnen Kraft und
Geſundheit für lange Jahre zur weiteren Ausübung Ihres Dienſtes,
zum Wohl und Ruhme Rußlands. Herr v. Giers erhielt durch
einen Feldjäger dieſes Reſkript und den Wladimir=Orden erſter
Klaſſe.
DerSwetz meldet, daß die Königin Natalie von Serbien am
8. November in Petersburg eintrifft. Im kaiſerlichen Winterpalaſt
werden für dieſelbe bereits die Zimmer hergerichtet.
Bulgarien. Fürſt Ferdinand eröffnete am 27. d. die Sobranje
mit einer Thronrede, worin er die Hoffnung ausſpricht, die Depu=
tierten
würden ihre Thätigkeit zum Wohle der Nation aufnehmen.
Herbien. Der König erließ am 26. d. eine Proklamation an
das Volk. Am 27. veröffentlichte das Amtsblatt einen Ukas,
wodurch die Wahlen auf den 20. November a. St. angeordnet
werden und die große Skupſchtina am 1. Dezember a. St. 18. Dez.)
einberufen wird.
Griechenkand. Die Kammer wurde am 27. d. mit einer Bot=
ſchaft
des Königs eröffnet.
Das deutſche und das italieniſche Geſchwader, welche die deut=
ſche
reſp. italieniſche Flagge bei den Feſtlichkeiten zur Regierungs=
ſubelfeier
des Königs vertreten werden, ſind am 27. d. im Piräus
angekommen. Am 28. empfing der König die außerordentlichen Ab=
geſandten
der fremden Mächte, welche ihm die Glückwünſche der
betreffenden Regierungen überbrachten.
Lürkei. Der Sultan hat das Miniſterium zur Unterzeichnung
der Suezkanalkonvention ohne Vorbehalt ermächtigt.
Vereinigte Staalen. Ein Privatbrief des engliſchen Geſandten
Sackville, welcher veröffentlicht wurde, wird vielfach ſo ausgelegt,
als fordere Sackville die in Amerika naturaliſierten Engländer auf,
für die Wiederwahl Clevelands zu ſtimmen. Sackville wird des=
halb
in der Preſſe wegen Einmiſchung in amerikaniſche Angelegen=
heiten
angegriffen, mehrere Blätter verlangen ſogar ſeine Abbe=
rufung
. Bahard ſoll ſich einem Journaliſten gegenüber ausge=
prochen
haben, er finde es für den Geſandten eines fremden Lan=
des
nicht paſſend, ſeine perſönlichen Anſchauungen über häusliche
Angelegenheiten des Landes auszuſprechen, in dem er beglaubigt
iſt. Die meiſten Zeitungen verlangen, daß die Unionsregierung dem
engliſchen Geſandten Sackville ſeine Päſſe überſende.
Dem New=York Herald; wurde aus Waſhington gemeldet,
Präſident Cleveland habe den Geſandten in London beauftragt,
Salisbury mitzuteilen, das gute Einvernehmen der Vereinigten
Staaten mit England könne nur durch eine anderweitige Be=
ſetzung
des engliſchen Geſandtſchaftspoſtens in Waſhington geför=
dert
werden.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 30. Oktober.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
den Oberſtlieutenant Kluck, Kommandeur des Heſſ. Train= Batail=
lons
Nr. 11, den Oberſtabs= und Regimentsarzt Dr. Rabenau vom
1. Großh. Drag.=Regt. Nr. 23, den Vremierlieutenant Werner la
suite des 2. Naſſ. Inf.=Regts. Nr. 88, Adjutant der 50. Inf.= Bri=
gade
, den Aſſiſtenzarzt Dr. Weber vom 2. Großh. Drag=Regt.
Nr. 24, den Realgymnaſiallehrer Taſche von hier, den Oberbiblio=
thekar
der Landesuniverſität Gießen Dr. Haupt, den Amtsrichter
Nuß von Mainz, den Hofmuſikalienhändler Thies von hier, den
Gerichtsſchreiber Roth von Höchſt, die Realgymnaſiallehrer Dr.
Vollhard und Dr. Schneider, ſowie den. Gymnaſiallehrer Denig
von Mainz. den Dirigenten der Juſtiſikatur der Oberrechnungs=
kammer
Eger, den Profeſſor Dr. Kittler, Direktor der Techniſchen
Hochſchule; zum Vortrag den Staatsminiſter Finger, den Miniſterial=
präſidenten
Weber, den Major v=Verbandt, den Vorſtand des
Großh. Kabinetts Miniſterialrat Rothe.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 20. v. M.,
bezw. 24. d. M. den vormaligen Königl. Preuß. Regierungsbau=

212
meiſter H. Imroth zu Eltville zum Waſſerbauinſpektor mit dem
Amtsſitz zu Mainz mit Wirkung vom 1. November d. J. berufen,
bezw. ernannt; den Kulturingenieur M. Reinhardt zu Darmſtadt,
gleichfalls mit Wirkung vom 1. November, zum Kreisbaumeiſter
ernannt und die Ermächtigung erteilt, demſelben die kommiſſariſche
Verwaltung der Stelle eines Waſſerbauinſpektors des Waſſerbau=
amtes
Worms übertragen; den Kreisbaumeiſter Fr. Jäger zu
Darmſtadt zum Kreisbaumeiſter des Kreisbauamts Groß=Gerau
ernannt.
Wegen des Ablebens Ihrer Durchl. der Fürſtin von Waldeck
und Phrmont, geborene Prinzeſſin von Naſſau, iſt auf Allerhöchſten
Befehl eine Hoftrauer bis zum 5. November l. J. einſchließlich an=
geordnet
worden.
Militärdienſtnachrichten. Werner Pr.=Lt. la guite des
4. Rhein. Inf.=Regts. Nr. 30, unter Belaſſung in dem Kommando
als Adjutant bei der 50. Inf.=Brigade zum 2. Naſſau. Inf.=Regt.
Nr. 88. la suite desſelben, verſetzt. Weitzel, Sek.=Lt. vom 3.
Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 117.
zum Pr.=Lt., Ehrhardt,
charakteriſ. Port.=Fähnr. vom 3. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 117,
Godefroh, charakteriſ. Port.=Fähnr. vom 1. Großh. Heſſ. Drag.=
Regt. Nr. 23. - zu Port.=Fähnr., - befördert. Delius Haupt=
mann
und Komp.=Chef vom Garde=Fuß=Art.=Regt., zum Vorſtand
des Artillerie=Devots in Darmſtadt, - Hamel, Hauptmann vom
Weſtf. Fuß=Art.=Regt. Nr. 7. unter Entbindung von der Stellung
als Vorſtand des Artillerie=Depots in Darmſtadt und unter Be=
ſoͤrderung
zum Major, zum etatsmäßigen Stabsoffizier - ernannt.
Ott, Vicefeldwebel vom Landwehr=Bats.=Bezirk Saalouis, zum
Sek.=Lt. der Reſerve des 3. Großh. Heſſ. Inf=Regts. Nr. 117.
Altendorf, Vicefeldwebel vom Landwehr=Bats.=Bezirk Friedberg.
zum Sek.=Lt. der Reſerve des 3. Großh. Heſſ. Inf.=Regts. Nr. 117.
Neff Vieefeldwebel vom Landwehr=Bats=Bezirk Erbach i. O.
zum Sek=Lt. der Reſerve des 4. Großh. Heſſ. Inf=Regts. Nr. 118,
Wagner Eller, Viceſeldwebel vom Landw.=Bats.=Bezirk Mainz.
zu Sek=Lts. der Reſerve des 1. Naſſau. Inf.=Regts. Nr. 87,. Thurn,
Vicefeldwebel von demſelben Landwehr=Bats.=Bezirk, zum Sek.=Lt.
der Reſerve des 2. Naſſau. Inf.=Reats. Nr. 88. Pfeifer, Vicefeld=
webel
von demſelben Landwehr=Bat.=Bezirk. zum Sek=Lt. der Reſerve
des 2. Bad. Gren.=Regts. Kaiſer Wilhelm L. Nr. 110, Buſchmann,
Vicefeldwebel von demſelben Landwehr=Bats.=Bezirk, zum Sek.=Lt.
der Reſerve des Z. Großh. Heſſ. Inf=Regts. Nr. 117. Maurer,
Heſſel, Vicefeldwebel von demſelben Landwehr=Bats.=Bezirk, zu
Sek.Lts. der Reſerve des 4. Großh. Heſſ. Inf.=Regts. Nr. 118.
befoͤrdert. Walter, Vr.=Lt. von der Infanterie 2. Aufgebots des
Landwehr=Bats=Bezirks I. Darmſtadt, ein Patent ſeiner Charge
verliehen. Uſinger, Kaehler, Schmitz, Vicefeldwebel vom
Landwehr=Bats.=Bezirk Mainz, zu Sek.=Lts. der Reſerve des Naſſau.
Feld=Art.=Regts. Nr. 27. - befordert. Locher, Pr.=Lt. von der
Feld=Artillerie 2. Aufgebots des Landwehr= Bats.=Bezirk I. Darm=
ſtadt
, ein Patent ſeiner Charge verliehen. Henrici, Major vom
Inf=Regt. Nr. 137. mit Penſion und der Uniform des 1. Großh.
Heſſ. Inf.=Regts. Nr. 115, der Abſchied bewilligt.
Theaterrepertoire für November. 1. Nov.. Deutſche Michel.
2. Nov. (Freitag: Robert und Bertramv. Sonntaa, 4.: Sizilia=
niſche
Vespers. Dienstag. 6. Doktor Klausr. Donnerstag, 8.:
Walkürer. Freitag. 9. Tartüffe; und Der zerbrochene Krugr.
Sonntaa. 11.: Wilhelm Tell: (Schauſpiel). Dienstaa, 13.: Die
beiden Schützen. Donnerstag. 15.: (Schauſpiel ?). Freitag, 16.:
Die berühmte Frau; Sonntag, 18. Götterdämmerung: Diens=
tag
, 20.: Lancelotr.
der Steueraufſeher J. G. Röder zu Gießen wurde auf
ſein Nachſuchen und unter Anerkennung ſeiner treugeleiſteten Dienſte
am 23. d. M. mit Wirkung vom 1. November an in den Ruhe=
ſtand
verſetzt.
Die Ausſtellung der Bilder von Hermine v. Preuſchen Mors
imperators und Regina vitae wurde am Freitag von Ihrer
Königl. Hoheit der Prinzeſſin Heinrich von Preußen und Ihrer
Großh. Hobeit der Prinzeſſin Alix beſucht. Am Samstag Vormittag
beſuchte der Großh. Hof die Ausſtellung. Der Beſuch der Ausſtellung
war im ganzen ein ſehr reger: dieſelbe wird heute abend geſchloſſen.
Wie bereits früher mitgeteilt, findet heute abend im Schützen=
hof
eine Verſammlung der uationalliberalen Partei ſtatt, in welcher
Herr Reichstagsabgeordneter Ulrich Bericht über die ſeitherige
Thätigkeit des Reichstags erſtatten wird.
Der Volapüka=Klub hält heute abend ſeine Monatsverſamm=
lung
im Damenſalon des Saalbaus ab.
0 Mit einer Abendunterhaltung (Konzert. Theater und Tanz) er=
öffnen
die Geſellſchaften Eintracht= und Bürgerverein am nächſten
Samstag den 3. November in den Räumen des Saalbaues ihre
gemeinſamen Wintervergnügungen. Das Theater dürfte diesmal
einen ganz beſonderen Anziehungspunkt ausüben, da ein reizender
Schwank Moritz Schnörche oder Eine unerlaubte Lieber von
Moſer zur Aufführung kommk und die einzelnen Rollen durch Mit=
glieder
dieſer Vereine ſehr glücklich beſetzt ſind. Die Einſtudierung
des Stückes hat auch diesmal wieder Herr Hofſchauſpieler Knispel
freundlichſt übernommen, der ſich bekanntlich ſeit einer Reihe von
Jahren um die theatraliſchen Aufführungen' unſerer Vereine in
hohem Grade verdient gemacht hat.

[ ][  ][ ]

Nr.
M Das Konzert des erblindeten Pianiſten Lebermann bot ein
reichhaltiges und mit Geſchmack zuſammengeſtelltes Programm. Der
Konzertgeber ſelbſt bewies durch die korrekte Ausführung verſchie=
dener
Stücke von Chopin, Rubinſtein, Mendelsſohn und Schubert,
daß er ſich mit Pietät in die Eigenart dieſer Tondichter verſenkt
hat. Den vokalen Teil vertrat Frau Direktor Taubmann aus
Wiesbaden, die über einen ſympathiſchen, wenn auch in der Höhe
nicht ganz leichten Sopran verfügt. Gute Textausſprache verbindet
ſich mit warmem, lebendigem Vortrag. In der Wahl ihres Pro=
gramms
hatte die Dame feines Verſtändnis an den Tag gelegt; die
Lieder von Brahms, Schumann, Schubert ꝛc. fanden bei den
Hörern allgemeinen Anklang.
Endlich müſſen wir noch die junge Violiniſtin, Frl. Schu=
macher
, eine Schülerin des Konſervatoriums Wallenſtein er=
wähnen
, die mit dem Bogen bereits recht korrekt und ſicher umzu=
gehen
weiß: die Sätze aus dem Kreutzer'ſchen Demoll-Konzert er=
rangen
ſomit auch den verdienten Beifall des ziemlich zahlreichen
Publikums.
Die im Saalbau ſtattgehabte Obſtausſtellung war ſehr reich
und mit prächtigem Obſt beſchickt. Der Beſuch war ein ziemlich
lebhafter. Den erſten Ehrenpreis erhielt Herr Fabrikant Schombert,
für eine überraſchend reiche Auswahl des feinſten Tafelobſtes. Ferner
erhielten Ehrenpreiſe: Handelsgärtner H. Noack. Venuleth und Ellen=
berger
hier, Fiſcher und Frieß (Gernsheim), Lehrer Götz (Nieder=
Kainsbach), Heinrich Michel (Rimbach), C. Steiger GBensheim),
ſowie die St. Joſephs=Knabenanſtalt in Dieburg. Geldpreiſe er=
hielten
Obergärtner Müller (Roſenhöhe) 20 M. Hofgärtner Hein
(Schönbera) 15 M. Bill (Klein=Umſtadt) 15 M., H. Ritzert (Groß=
Umſtadt), G. Schnur (König) und Frau Carl Leuthner hier je 10 M.,
Ph. Geibel (Seeheim) und die Domäne Jakobsberger Aue je 5 M.
Mit bronzenen Medaillen bedacht wurden Gebrüder Wenz, Heinrich
Henkel, C. Reinemer hier und Runkel (Partenheim), mit Diplomen
Th. Stemmer, Wilhelm Weber Nachfolger, Ph. Friedrich. Carl
Rummel, D. Faix hier, Kohl (Tröſel), W. Dörner IIL. und J. Ger=
mann
(Eberſtadt). Eine beſondere Anerkennung wurde der außer
Konkurrenz ausgeſtellten Kollektion des Herrn W. Schwab aus=
geſprochen
.
Mainz, 29. Oktober. Infolge eines Schlaganfalls iſt geſtern
abend hochbetagt Prof. Dr. Schuhmacher geſtorben. Anfangs
der fünfziger Jahren von Bingen hierhergekommen, wirkte er bis
vor wenigen Jahren als Mathematiklehrer an der hieſigen Real=
ſchule
.
4. Mainz, 29. Oktober. Das geſtrige Jubelfeſt des
Kaſinos zum=Frankfurter Hofu nahm unter Anweſen=
heit
zahlreicher Katholiken von den Nachbarſtädten und der Um=
gegend
den programmmäßigen Verlauf. In der Seminarkirche fand
um Morgen ein von Biſchof Dr. Haffner celebriertes Pontiſikalamt
ſtatt, bei welchem der Domchor mitwirkte. Um 2 Uhr fand ſodann
ein von etwa 200 Perſonen beſuchtes Feſtbankett ſtatt, bei welchem
Biſchof Haffner die lange Reihe der Toaſte eröffnete. Die Feſt=
verſauimlung
am Abend war nicht ſehr zahlreich beſucht. Neben
Mainzer Herren hielt hierbei der Landtagsabgeordnete Pfarrer
Daus von Aſchaffenburg eine längere Rede über die Vorteile, welche
die katholiſche Bewegung in Deutſchland aus der Gründung des
Kaſinos gezogen.
Frankfurt, 29. Oktober. Wie hieſige Blätter melden, ſollen die
Finanzverhältniſſe der Stadt ſo günſtige ſein, daß in dieſem
Jahre wieder ein Ueberſchuß von 800 000 M. erzielt wurde.
Die Nachricht von dem Ankauf der Villa Huttenlehner in Cronberg
durch die Kaiſerin Friedrich entbehrt der Begründung.
L. Aus Rheinheſſen, 28. Oktober. Im Anſchluß an die Wies=
badener
Handelskammer hat die Handelskammer von Bingen eine
Eingabe an den Reichskanzler und Bundesrat gerichtet mit dem
dringenden Erſuchen um unverzüglichen Erlaß einer proviſoriſchen
Verfügung. daß der diesjährige Moſt durch Zuckerlöſung
vationell verbeſſert werden dürfe, ohne daß eine derartige in dieſem
Jahre unumgänglich notwendige Verbeſſerung beim Verkaufe eines
ſolchen Weines ſpeziell deklariert zu werden brauche.
Karlsruhe, 26. Okt. Die Großherzogin konſultierte geſtern
mach längerer Zeit den Hofrat Maier wieder. Die genaue Unter=
uchung
eraab günſtige Fortſchritte in der Heilung des Augen=
heidens
: immerhin wurde große Schonung der Augen und völlige
Enthaltung des Gebrauchs derſelben für jede Beſchäftigung noch
auf längere Dauer als notwendig erachtet. Beſonders erfreulich iſt
3, daß die vielerlei Gemütsbewegungen der letzten Zeit ohne Nach=
eile
für das Befinden der hohen Frau vorübergingen.
Stuttgart, 27. Oktober. In einem geſtern unter dem Vorſitz
des Prinzen Wilhelm ſtattgehabten Miniſterrate wurde beſchloſſen,
ſeegen die hieſigen Verbreiter des Artikels der Münchener Neueſten
Nachrichten, betitelt,Unliebſame Erörterungen, Anklagen wegen
Beleidigung des Landesherrn erheben zu laſſen. Die Unter
ſuchung iſt eingeleitet.
Leipzig, 26. Oktober. Zum Empfange des Kaiſers, der am
El. Oktober zur Grundſteinlegung des neuen Reichsgerichtsgebäudes
hier eintrifft, werden großartige Vorbereitungen getroffen. An den
Vlätzen und Straßen, die der Kaiſerzug paſſieren wird, herrſcht

212
2919
eine fieberhafte Thätigkeit. Am Auguſtusplatz wird ein rieſenhafter
Triumphbogen erbaut; am Alten Markt, wo das kürzlich enthüllte
Siegesdenkmal ſteht, werden Bannerſtangen aufgepflanzt und am
Rathaus, wie auch an verſchiedenen anderen Orten Tribünen er=
richtet
.
Pyrmont, 28. Oktober. Die Fürſtin von Waldeck, eine
Schweſter des Herzogs Adolf von Naſſau, iſt geſtern vormittag im
Alter von 57 Jahren auf Schloß Pyrmont geſtorben.
München. An der Unglücksſtätte, an welcher König Lud=
wig
IL. und Dr. von Gudden ihren Tod gefunden hatten und
welche ſeit der Zeit wiederholt der Schauplatz von Selbſtmorden
geweſen iſt, haben am vergangenen Dienstag wiederum zwei Da=
men
, Mutter und Tochter, den Tot in den Wellen des Starnberger
Sees geſucht. Wie Schiffer Liedl von Berg ausſagt, iſt dies die
7. und 8. Leiche, die er von der Unglücksſtätte ſeit dem 13. Juni
1886 nach Berg verbracht hat. Wie jetzt feſtgeſtellt iſt, waren die
beiden Tamen Frau und Tochter des Kaſſiers Henſel der Kunſtaus=
ſtellung
im Münchener Glaspalaſt.
Von der Lahn, 27. Oktober. Die von dem Erzherzog Stephan
von Oeſterreich auf ſeinem Schloſſe Schaumburg angelegte, nach
dem Tode des Erzherzogs in den Beſitz des Herzogs Georg Ludwig
von Oldenburg übergegangene großartige Mineralienſamm=
lung
, die drittgrößte der Welt, deren Wert von einem unſerer be=
deutendſten
Mineralogen auf 300 000 M. geſchätzt wurde, iſt in
den Beſitz des Landtagsabgeordneten Fabrikbeſitzer Rumpff auf
Schloß Aprath bei Wülfrath übergegangen.
Von der Saar, 27. Oktober. Die Kriegergräber des
Schlachtfeldes von Spichern, welche ziemlich zerſtreut liegen,
ſollen mit den in ihnen enthaltenen Ueberreſten zu mehreren Maſſen=
gräbern
in Ehrenthal vereinigt werden.
Verlin, 27. Oktober. Eine Ovation der Studentenſchaft
für die Profeſſoren Gerhardt und von Bergmann wird
nach einem Beſchluſſe des Ausſchuſſes in einer feierlichen und
glanzvollen Auffahrt beſtehen. Von einer geräuſchvollen Feier,
wie etwa einem Kommerſe, hat man aus naheliegenden und ſehr
richtigen Erwägungen Abſtand genommen. Die Ovation dürfte
in einer Anſprache gipfeln, in welcher der Vorſtand des Ausſchuſſes
den Profeſſoren die Geſinnung der Studentenſchaft kundgeben wird.
Die Teilnehmer der Auffahrt, welche ſobald als möglich ſtattfinden
ſoll, werden mit Bannern und Fahnen ſowie im vollen ſtudentiſchen
Wichs erſcheinen.
Hamburg, 28. Oktober. Im Juni 1881 wurde der Zollanſchluß
Hamburgs beſchloſſen, morgen wird der erſte Bürgermeiſter unſerer
Stadt Dr. Versmann dem Kaiſer die ſilberne Kelle zur Schluß=
ſteinlegung
unſerer neuen, großartigen Hafenbauten
überreichen. Auf dieſe Bauten, die unter der genialen Leitung des
Herrn Ober=Ingenieurs F. Andreas Meyer vollendet wurden, iſt
ganz Hamburg ſtolz. vom höchſten Senator bis zum letzten Ewer=
führer
. Der Zollanſchluß hat Hamburg einen Hafen gegeben, wie
ihn wahrlich die Welt nicht zum zweitenmal aufzuweiſen hat. Hier
nur wenige Zahlen, an welchen ſich die Größe der Verhältniſſe am
beſten erkennen läßt! Um den Freihafen in ſeiner jetzigen Geſtalt
zu ſchaffen, der insgeſamt einen Flächenraum von 1000 ha, und
zwar 300 ha Waſſer= und 700 ha Landfläche umfaßt, mußten 60
Millionen Mark allein für den Grundſtückerwerb verausgabt wer=
den
. 20000 Menſchen mußten ihre Wohnungen verlaſſen und ganze
Stadtviertel wurden niedergeriſſen. Die Herrichtung der Bauan=
lagen
erforderte abermals 60 Millionen Mark. Zu dieſen Bauten
wurden an deutſchem Stahl und Eiſen 40 000 000 Eg verwendet;
jedes Jahr wurde 1 Million Kubikmeter Boden ausgebaggert; die
angeleaten Stadenmauern würden in laufender Reihe nicht weniger
als zwei volle deutſche Meilen meſſen. Die neugeſchaffenen Speicher=
bauten
bedecken eine Fläche von 37000 am; auf jeden Quadratmeter
iſt eine Belaſtung von 1800 berechnet worden; die Lagerräume
werden von einer einzigen Stelle aus mit elektriſchem Licht und
mit hydrauliſcher Hebekraft verſehen; es werden von dort 4000
(16kerzige) Glühlampen und 50 12=Ampere=Bogenlampen geſpeiſt,
260 Winden, 50 Aufzüge und 36 Krahnen durch ein Druckwaſſer
von 50 Atmoſphären=Spannung in Betrieb geſetzt. Daß in dieſen
gewaltigen Räumen ein rühriges Leben herrſchen wird, das beweiſt
allein ſchon der Aufſchwung des Hamburgiſchen Reedereigeſchäftes:
nicht weniger als 42 neue Dampfer ſind augenblicklich in Bau ge=
geben
, von denen wegen Ueberfüllung der deutſchen Werfte ein Teil
an das Ausland vergeben werden mußte.
Prag, 27. Oktober. Der vor kurzem hier verſtorbene hieſige
Großhändler und Hausbeſitzer Herr Franz Löbe hat, wie die
Glas. Nar." berichtet, in ſeinem Teſtamente ſeiner Tochter, die
Gemahlin des bayeriſchen Hofopern=und Kammerſängers Nachbaur,
die Nutznießung von 4 Häuſern in Prag bis zur Großjährigkeit
ihrer 8 Kinder vermacht. Ferner fallen Frau Nachbaur 47 Spar=
kaſſebücher
zu, welche auf eine Summe von 560000 Gulden lauten,
ebenſo alle jene Geldbeträge, welche der Verſtorbene bei Banken
und Kredit=Inſtituten angelegt hatte, ſowie alle ſonſt aushaftenden
Forderungen. Die Häuſer, welche vollkommen ſchuldenfrei ſind,
repräſentieren einen Wert von 760000 Gulden. Das geſamte Ver=
mögen
des Verſtorbenen wird auf 2 Millionen geſchätzt. - Ein

[ ][  ]

Nr.
2920
Berliner Blatt fügt hinzu: Ob Franz Nachbaur, nun er unter die
Millionäre gegangen, der Kunſt treu bleiben wird? Daran
zweifelt niemand, am allerwenigſten die Verehrer des, trotz ſeiner
Großvaterſchaft noch friſch gebliebenen Helden. Mit der Stimme
will es freilich nicht mehr ſo gehen, es verlautete aber ſchon vor
einiger Zeit, der Künſtler wolle in das Fach des recitierten
Dramas übertreten. Dabei iſt ja das Metall der Stimme weniger
vielleicht wählt der ehemalige Tenor dann als Antritts=
nötig

rolle den Nachbaurals Millionärr.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 26. Oktober.
B. M. Das Töpfer'ſche Luſtſpiel -Roſenmüller und Finke=
nahm
in der ſeit Jahren bekannten Beſetzung einen recht flotten
Verlauf. Die Vorſtellung erhielt ein anziehendes Moment mehr
durch den Umſtand, daß dem Publikum Gelegenheit wurde, unſer
geſchätztes Ehrenmitglied, Herrn Butterweck in der Rolle des
Hillermann zu bewillkommnen. Das Entrée geſtaltete ſich für den
verdienten Veteranen zu einer rechten Ovation; der Beifallsjubel
war durch etliche ſtattliche Lorbeerkränze und Blumenſpenden be=
gleitet
. Die an und für ſich kleine Rolle des Faktotums in Blooms
Geſchäft behandelt Herr Bulterweck mit der ihm eignen trockenen,
unwiderſtehlich wirkenden Komik. Sobald nur die Frage wieder=
kehrt
: Herr Prinzipal 2I, mit welcher Hillermann ſich ſeinem Chef
ſo und ſo oft im Stücke zu ſtellen hat, geht augenblicklich eine
Regung der Heiterkeit durch den Zuſchauerraum.
Die beiden feindlichen Brüder, Kaufmann und Hauptmann
Bloom, wurden von den Herren Werner und Mickler mit dem
richtigen Verſtändnis ihrer verſchiedenen Aufgaben angefaßt. Was
die Partien der beiden Söhne anlangt, in welchen die Herren
Hacker und Steude wirkten, ſo kann wohl die Frage auftauchen
ob in dieſem Falle eine umgekehrte Beſetzung, ſo alſo daß Herr
Hacker den jungen Offizier, Herr Steude den Kaufmann vertrat,
nicht noch vorteilhafter geweſen wäre ? Doch möchten wir auf dieſen
Umſtand keinen beſonders ſchweren Accent legen, zumal die beiden
Künſtler mit Eifer beſtrebt waren, das Publikum zu befriedigen.
Sonntag, 28. Oktober.
Werke, die dem Geſichtskreis auf längere Zeit entrückt waren
genießen das Vorrecht bei ihrem Wiedererſcheinen quaſi als Novi=
täten
beſprochen und demgemäß belobigt und bemängelt zu werden.
Wer in dem Textbuch zu La Traviata blättert, neht ſich einem
Stoff gegenüber, deſſen zweifelhafter Gehalt die Federn modernſter
franzöſiſcher Schriftſteller in Bewegung ſetzen könnte. Eine gefeierte
Pariſer Schönheit, der die Männerwelt zu Füßen liegt, welche einen
unſchuldigen Jüngling zu edelſter, wärmſter Leidenſchaft entflammt
und die endlich aus Großmut, um den Geliebten der Familie zurück=
zugeben
, auf ihn verzichtet, dann langſam einem Siechtume anheim
fällt, dem ſelbſt das Entzücken über den wiedergewonnenen Freund
nicht Stillſtand zu bieten vermag, das iſt ein Stoff, welcher ſich ſeit
Dumas Cameliendame in ſo und ſo vielen Romanen faſt ausgelebt hat.
Die Muſik kann mit dieſem Sujet nur dann etwas anfangen, wenn
ſie es aus der leichten Champagner= und Patchouliatmoſphäre in
das Gebiet des Rührenden und Sentimentalen überzuleiten vermag.
Der 3. oder vielmehr, nach der üblichen Bühneneinteilung der 4.
Akt, bringt das im großen und ganzen zu wege, ohne daß man der
Tonſprache in Traviatau deshalb einen höheren Flug zugeſtehen
darf. Im Gegenteill Verdi findet ſein Melodiengut nicht nur
auf der Straße, er giebt es der Straße auch ſozuſagen wieder
zurück, indem er ſelbſt die ordinärſten Klangeffekte, wenn ſie ihm
gerade paſſen, nicht verſchmäht. Daß die Heldin bereits als der
Vorhang aufgeht eine Sterbende iſt - die Symptome der Schwind=
ſucht
machen ſich ſchon im 1. Akt fühlbar - hindert den Kompo=
niſten
nicht, gleich der Geſellſchaft, die ſich in Violettas Hauſe ver=
ſammelt
, mit dem Schaumwein leicht geſchürzter Melodien über
den Ernſt des Lebens und Todes hinwegzutändeln; ſelbſt an den
pathetiſchſten Stellen ſetzt die Muſik im Tanzrhythmus einl Verdis
Schaffenskraft ſteht in La Traviata; auf einer Stufe mit dem
muſikaliſchen Können, welches er im Maskenball- und im Trou=
badouru
entfaltet hat, letzterer läuft der Traviatal jedoch den
Rang ab was die Vielgeſtaltigkeit der muſikaliſchen Stimmungs=
bilder
anlangt, übertrifft ſie auch wohl in der Hauptſache an dra=
matiſcher
Schlagkraft. Die feine Individualiſierung, die im Rigo=
letto'
herrſcht, entbehrt La Traviata' ebenſo wie die großen muſika=
liſchen
Geſichtspunkte, welche in Alda= (über den Othello' haben
wir uns leider noch kein Urteil bilden können) obwalten. An
Selbſtcitaten fehlt es in der Traviata nicht. So erinnert das
gefühlsſelige Duo im letzten Akl: O laß uns fliehen aus dieſen
Mauern.. ſtark. an die Arie der Azucena -In unſere Heimat
laß uns ziehen.
Frl. Loiſinger hat mit Verdi's Muſik entſchieden Glück. Mit
der Verkörperung der Traviata' erzielte ſie beute den nämlichen
großen unbeſtrittenen Erfolg wie er ihr zufiel als ſie zum erſten
Mal die Herzogin Helene in der Vesper= ſang. Die fortgeſetzten
Studien bei Frau Artst heben das angeborene Talent und die
ſtimmliche Leiſtungskraft der Künſtlerin auf jene Höhe, von der aus

212
ſie den Stoff frei und mühelos geſtalten kann. Die enormen tech=
niſchen
Schwierigkeiten, von welchen die Partie ſtrotzt und die ſie
von jeher zu einem Paradeſtück für Koloraturſängerinnen gemacht
haben, bewältigt Frl. Loiſinger wenn auch nicht mit jener ver=
blüffenden
Virtuoſität wie ſie einer Marcella Sembrich zu Gebote
ſteht, ſo doch mit erſtaunlicher Leichtigkeit und entzückender Anmut.
Die Rolle ſtellt nicht nur dem geſanglichen, ſondern auch dem ſchau=
ſpieleriſchen
Können umfaſſende Aufgaben, namentlich im letzten Akt,
wo alles darauf ankommt, daß die Heldin als Erſatz für die
welkenden Roſen der Wangen' die ſeeliſche Schönheit zur Schau
ſtelle und über die lange Sterbeſcene jenen Hauch ſtiller Wehmut
breite, der das Craſſe und Peinliche der ganzen Situation weniger
zur Geltung gelangen läßt. Frl. Loiſinger wurde nach jedem
Akte durch ſtürmiſchen Hervorruf ausgezeichnet. Auf die übrigen
Sänger kommen wir bei der Wiederholung noch mit einigen Worten
zurück; diesmal nur noch die Schlußbemerkung, daß die große
Verrotſche Pantomime die Leiſtungskraft unſeres Ballets wieder
einmal im vorteilhafteſten Lichte zeigte. Einſtudierung und Aus=
ſtattung
des Ganzen verdienen das höchſte Lob. Frl. Weiner
tanzte die Königin der Banditen mit ebenſoviel Verve als Grazie
und brachte den Charakter ihrer Rolle in allem zu erſchöpfendem
Ausdruck.

Codes=Arzeige.

[12380

Freunden und Bekannten machen wir, von tiefem
Schmerz erfüllt, mit der Bitte um ſtille Theilnahme die
betrübende Anzeige, daß unſer guter Sohn, Bruder,
Enkel, Schwager, Onkel und Neffe
Eriedrich Weidhart,
in ſeinem 21. Lebensjahre am 26. d. M. zu Siegen an
Unterleibstyphus verſtorben iſt.
Darmſtadt, am 28. Oktober 1888.
Im Namen der Hinterbliebenen:
die Eltern
Obermedizinalrath Dr. Neidhart,
und Frau.
Die Beerdigung findet Dienstag den 30. Oktober, Nach=
mittags
um 3 Uhr, von der Friedhofskapelle aus ſtatt.

[12381
Todes=Anzeige.
Heute Morgen 7 Uhr verſchied nach längerem Leiden
unſere liebe Mutter, Schwiegermutter und Großmutter,
Magdalene Butz,
Wittwe des Steuerkommiſſärs K. L. Butz,
im 79. Lebensjahre.
Darmſtadt, am 29. Ottober 1888.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Butz.
Familie Platz.
Die Beerdigung findet Donnerstag den 1. November,
Nachmittags um 3 Uhr, ſtatt.

Dankſagung.

[12382

Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme an dem
großen Verluſte unſeres unvergeßlichen Gatten, Vaters, Bru=
ders
und Schwagers
Herrn Friedrich Storck
ſagen wir hiermit allen Verwandten und Freunden, insbeſon=
dere
ſeinen Vorgeſetzten und Mitarbeitern der Keſſelfabrik des
Herrn A. Rodberg. ſowie dem Geſangverein Sängerluſt
unſern innigſten Dank.
Familie Storck.
Familie Porzel.
Darmſtadt, den 29. Oktober 1888.

Druck und Verlaa: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.