Darmstädter Tagblatt 1888


25. Oktober 1888

[  ][ ]

4

AULUUUvTLL CoVLoOhe

Abonnement=preis
vlertelährlich 1 Mark 50 Pf. uck.
Bringerlohn. Uuswärts werden von
allen, Poſtämtern Beſtellungen end=
gegengenommen
zu 1 Mark bo Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag

151. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
hullſterertd Aurtehuilungsotit.

Inſerate
werden angenommen; in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blöher,
Schießhausſtraße 14. ſowie auswärt
von allen Aunoncen=Eweditionen.

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Rreisamts, des Großh. Pölizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

Ns 209.

Donnerstag den 25. Oktober.

1888.

Bekanntmuchung.
Durch Verfugung Großh. Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom 25.
September d. Js. zu Nr. M. J. 22845 wurde der Bebauungsplan für die ver=
längerte
Saalbauſtraße zwiſchen Heinrich= und Annaſtraße bezw. die noͤrdliche Bau=
fluchtlinie
der Annaſtraße zwiſchen der Heidelberger= und Wilhelminenſtraße feſt=
geſtellt
. Wir bringen dies mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntniß, daß der
hierüber angefertigte Plan auf dem Stadtbauamt eingeſehen werden kann.
Darmſtadt, den 15. Oktober 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
[11900
Riedlinger, Beigeordneter.

Bekanntmachung.

Aus Anlaß von Zweifeln, die über die Bedeutung des Wortes =Trottoiru im
Ortsbauſtatut für die Stadt Darmſtadt eutſtanden waren, hat die Stadtverordneten=
Verſammlung durch Beſchluß vom 26. Juli l. Js. und Großh. Miniſterium des
Innern und der Juſtiz durch Entſchließung vom 10. d. Mis. maßgebend feſtge=
ſtellt
, daß
1) Das Ortsbauſtatut für die Stadt Darmſtadt unter dem Ausdruck Trot=
toir
im Einklang mit der Allgemeinen Bauordnung alle Seitenpfade
für Fußgänger, öffentliche Fußſteige, verſteht und daß
2) demgemäß in 8 12 Abſ. 1 des Ortsbauſtatuts zwiſchen den Worten nbe=
ſtehenden
- Trottoirs; das Wort feſten; einzuſchalten iſt.
Wir bringen dies gemäß der Artikel 8 und 21 der Allgemeinen Bauordnung
mit dem Anfügen zur allgemeinen Kenntniß, daß etwaige Einwendungen hiergegen
in den nächſten 14 Tagen vom Erſcheinen dieſer Bekanntmachung ab gerechnet,
chriftlich oder mündlich auf unſerem Bürcau vorzubringen ſind.
Darmſtadt, den 18. Oktober 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
12043
Ohly.
GtLee.
trvrag
Wia -.
bei unterzeichneter Stelle einreichen.
Bekanntmachung.
Die Bedingungen liegen im Stadt=
Das Umroden von 428 Hectare
Waldboden im ſeitherigen Beſſunger Ge= hauſe, Rheinſtraße 18, Zimmer Nr. 13,
während der Büreauſtunden zur Einſicht
meinde=Kiefernwald, Diſtrict Maitanne, ſoffen.
ſoll in 4 Looſen auf dem Submiſſions=
Darmſtadt, den 22. Otober 1888.
wege an die Wenigſtnehmenden vergeben Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
werden.
[12144
Ohly.
Uebernahmsluſtige wollen ihre Ange=

bote gehoͤrig verſchloſſen und mit der
Aufſchrift: Umroden von Waldboden be=
treffend
verſehen, bis längſtens
Dienstag den 30. Oktober l. Js.,
Vormittags 10 Uhr,

Woogsplatz Nr. 5. das Streulaub auf
Schneiſen und Wegen im Oberwald und
dem ſeitherigen Beſſunger Gemeinde
Laubwald verſteigert.
Darmſtadt, den 20. Oktober 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[12045
Ohly.

Pferde=Yerkauf.
Freitag den 26. d. Mts.,
Vormittags 11 Uhr,
wird auf dem Hofe der Artillerie=Kaſerne
ein überzähliges Dienſtpferd öffentlich

meiſtbietend gegen Baarzahlung verkauft.
Darmſtadt, den 24. Oktober 1888.
Großherzoglich Heſſiſches Feld=C
Artillerie=Regiment Nr. 25.

Gn

Streulaub=Verſteigerung.
Montag den 29. d. Mts., Vormit=
tags
10 Uhr,
wird im oberen Saale bes Turnhauſes,

Dontscehe uud engllsche Droys,
Fondants-Relange,
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Nr. 209
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nachweiſt, daß wir von der Woogs=
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irgend einen Fiſch erhalten
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Dies als öffentliche Antwort
verſchiedener Anfragen und Mei=
nungen
ohne der Qualität dieſer
Fiſche etwas ab oder zuſprechen
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Gobr. Wösuger,
Hofliefleranten. (2173 9ährend meiner etwa vier Wochen
20 dauernden Abweſenheit werden die
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Dr. Birnbaum, Rheinpraße 14.
Dr. Buxmann, Heinrichſtraße 71,
Dr. Draudt, Frankfurterſtraße 18.
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4 Billiggte und prompto Boförderung
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m alle Teltungen aller Länder.
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5706

12179) Ein beſſeres Mädchen im
Kleider= und Weißnähen und Bügeln be=
wandert
, ſucht Stelle nach Auswärts.
Näh. F. Holſchuy, Holzſtraße 13.
12180) Ein kräftiger Mann, 20 J.
ſucht Stelle als Hausburſche, event. auch
. Pferde od. Auslauf. Zu erfr. Kaupſtr 12.

E

Eino goprüfto Kindorgärtnerin
mit guten Zeugniſſen, welche in weiblichen
Handarbeiten bewandert iſt, zu einer pro=
teſtantiſchen
Familie mit 2 Kindern ſobald
als möglich geſucht. Näh. Exped. (12085

Ordentliche Mädchen
für ſaubere Arbeit geſucht.
[12181
Aug. Kohlstadt & Co.
12182) Brabe u. fleiß. Müdch. vom
Lande können ſofort Stelle erhalt. Frau
Hartmann, Ecke d. Markt= u. Ritterg. 3.
12183) Geſucht für 1. Nov. ein or=
dentliches
Mädchen, welches ſich willig
aller Arbeit unterzieht. Näheres Exped.
12184) Ein junges Dienſtmädchen
wird ſofort geſucht. Waldſtr. 2, 2 Stg.

2.

12185) Ein Lehrling kann eintreten
bei
Georg Netz, Hoftapezier.

12092) Eine hieſige Lederhandlung
ſucht einen
Lehrling
zum alsbaldigen Eintritt. Näheres Exp.

4)
853,
940
12
229
129)
252
Hio
G
720
819
2840)
91
101
12
1

[ ][  ][ ]

Nr. 209

Ar=

und per Bahn ohne
Verpackung aller Art
bel grösstel
Amd. billigem

2865
Kühor land ver Aeho

vm1aalIg, ſowie
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Rünkrttichkeit
Prois

121
844)
67
147.
244
48
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Flügeln, Pianinos, Tafelklavieren und
Harmoniums.
Alleinige Vertretungen von: Bechstoin, Glüthnor, Bieso, Steinuay &am; Sons,
New=York, Steinwog, Braunſchweig, Schesl, Schiedmayer, Lipp, lbach, Franke,
Bordux, Hagel, Loiter & Winkslmann, Traysor, Estoy & Co. und Andern.
Theilzahlungen.
uls tüchtig geſchulter Fachmann ſausgebildet bei Steinway c Sons, Rew=York
und Wm. Knabe u. Co., Baltimore) iſt Inhaber der Firma in der Lage, in Bezug
auf ſorgfältige Auswahl der Fabrikate und Conſtructionen die zuverläſſigſten
Garantieen zu geben. Vorzügliche Reparaturen unter fachmänniſcher Leitung und
Garantie.
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hier ankommenden und abge=
14)
REnbuuuvSUhLPAAbt henden Bahnzügen, ſowie dem
vollſtändigen Fahrplan der
Dampfſtraßenbahn, und Uhrfahrpläuchen 5 Pfg. zum Einlegen in den Uhr=
deckel
, ſind in der Expedition unſeres Blattes, ſowie in den Buchhandlungen der

12186) Die Votgdamer Dampf=Zwieback
und Weizenſchrotbrodfabrik von Rud. Görike,
Hoflieferant Sr. Majeſtät des Kaiſers und
Königs in Votsdam, hat bei Herrn Wilhelm
Weber Nachfolger, Eliſabethenſtraße 16, jeine
Niederlage ihres berühmten Vrofeſſor Graham=
brodes
errichtet, worauf wir beſonders die
Herren Aerzte aufmerkſam machen.
.
G.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Synagoge).
Samstag den 27. Oktober.
Vorabendgottesdienſt um 4 Uhr 45 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30 Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 5 Uhr 85 Min.
Gottesdienſt in der Shnagoge der
sr. Reltgionsgeſellſchaft.
Samstag, 27. Oktbr.: Vorabend 4 Uhr25 Min.
Morgens 8 Uhr - Min.
Nachm. 4 Uhr Min.
Sabbathausgang 5 Uhr 35 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag 28.Okt. ab:
Morgens 6 Uhr 30 Min.
Nachm. 4 Uhr 30 Min.
7B. Montag den 29. Oktober: 7. Scheni.

Herren Bergſtrüßer, A. Klingelhöffer, v.
Köhler und bei H. Lautz zu beziehen.

igner, L. B. Müller,

Expeditionzdes Tagblatts.

Die Hoſſchönſärberei a chem. Kunſtwaſcherei
von
J. C. Böhler, Hofstallstrasso 6,
empfiehlt ſich im chem. Naschen und Färben der Herron= und
Dauen-darderaben, Eleider, unzertrennt. Häntol, Toppicke, Bänder,
Splizon, Podorn, welch letztere ſchön gekrauſt werden.
Billige und raſche Bedienung.
(11727

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 25. Oktober.
10. Vorſtellung in d. 2. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten gültig.)
Der Freiſchütz.
Anfang ½7 Uhr. Ende gegen 310 Uhr.
Freitag, 26. Oktober.
11. Vorſtellung in d. 2. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.)
Roſeumüller und Finke.
Hillermann .. Herr Butterweck, Ehrenmit=
glied
, als Gaſt.
Original=Luſtſpiel in 5 Aktenvon Dr. C. Töpfer.
Anfang 7 Uhr. Ende ¼10 Uhr.
Sonntag, 28. Oktober.
12. Vorſtellung in d. 2. Abonnementsabteilung.
(Blaue Karten gültig.)
Neu einſtudiert:
La Travlata,
oder:
Die Dame mit den Camelien.
Oper mit Tanz in 4 Akten von Verdi.
Hierauf - neueinſtudiert:
Die Banditentochter.
Ballet in 2 Abteilungen und 5 Tableaux von
Perrot. Muſik von Pugni ꝛc.

[ ][  ][ ]

2866

Volitiſche Ueberſicht.
gegennehmen
Kaiſerin Friedrich wird in 10-14 Tagen etwa die ſchon längſt
milie ſich bewegen.
Staatsminiſter Graf Herbert Bismarck iſt am 28. von Fried= geben: Aehnlich urteilt - Figaro=
richsruh
wieder nach Berlin zurückgekehrt.
23. von Auſſee in Straßburg eingetroffen.
heit als jeder Begründung entbehrend bezeichnet wird.
Der Reichshaushalt iſt dem Vernehmen nach fertigaeſtellt. Er
wird, wie gewöhnlich, in einzelnen Gruppen alsbald an den Bun=
desrat
gelangen. Die Hauptarbeit wird hier bekanntlich in den
Ausſchüſſen vorgenommen. Wie das Geſetz über die Arbeiteralters=
verſorgung
, ſo iſt auch das Genoſſenſchaftsgeſetz in den Ausſchüſſen
bes Bundesrats für das Plenum vorbereitet, hier bedürfen indeſſen
Joch einige, allerdings untergeordnete Punkte der Erledigung in den
Ausſchüſſen. Da die Beruſung des Reichstags in etwa vier Wochen
erfolgen dürfte, ſo iſt in der nächſten Zeit eine ziemlich rege Thätig=
keit
des Bundesrats vorauszuſehen.
Nach dem Ergebnis der Reichstagserſatzwahl im Wahlkreiſe
Ansbach=Schwabach iſt Stichwahl zwiſchen dem freikonſervativen
Kandidaten v. Lerchenfeld und dem Kandidaten der Volkspartei
eröber erforderlich.
Die Poſt' ſagt: Die ruſſiſchen Truppenverſchiebungen ſind be=
reits
im Frühjahr angekündigt worden. Durch die europäiſche Ge=
ſamtlage
iſt eine kriegeriſche Aktion Rußlands nach Weſten völlig
ausgeſchloſſen. Seit dem Beſuche des Kaiſers in Petersburg ſind
die Beziehungen zu Rußland forkdauernd gute und freundſchaftliche.
Heſterreich=Angarn. Der Kaiſer empfing am 22. den Prinzen
Aloys Liechtenſtein, Beleredi, Zallinger und den böhmiſchen Statt=
halter
Kraus.
Am 23. hielten faſt ſämtliche Reichsratsklubs ihre erſten
Sitzungen.
Züm erſten Vicepräſidenten des Reichsrats wird von den
Czechen ihr Parteigänger Graf Siegfried Salm als Kandidat auf=
geſtellt
.
Die Verhandlungen wegen des öſterreichiſch=ſchweizeriſchen
Handelsvertrags erfuhren am 23. eine kurze Unterbrechung, da die
ſchweizeriſchen Bevollmächtigten eine Entſcheidung des Bundes=
rates
über das bisherige Reſultat der Verhandlungen noch nicht
erhielten. Die Schweizer reiſten nach Berlin ab und kehren bal=
digſt
nach Wien zurück zur Beendigung der Verhandlungen. Zu=
nuͤchſt
wird die Bewilligung des ſchweizeriſchen Bundesrats ein=
geholt
, den Beitpunkt der Vertragskündigung vom 7. November
1887 nachträglich auf den 31. Dezember zu verlegen, wodurch eine
Verlängerung des bisherigen Vertrages bis zum 31. Dezember
1888 ohne Befragung der öſterreichiſchen Parlamente ermöglicht
würde. Die zuſtändigen ſchweizeriſchen Kreiſe bezeichnen das Zu=
ſtandekommen
eines Tarifvertrages mit Oeſterreich als wahr=
ſcheinlich
.
Der Papſt ſandte dem Vaterland' ſeinen Segen und ſeine
warme Anerkennung gegenüber der großen Zahl der feindlichen
Wiener Blätter.
Jrankreich. Der deutſche Botſchafter, Graf Münſter, hatte
eine längere Unterredung mit dem Miniſter des Aeußern, Goblet.
Der Botſchafter in Wien, Decrais, reiſte am 24. auf ſeinen
Poſten nach Wien zurück.
Boulanger iſt aufgefordert worden, am 24. vor dem Reviſions.
ausſchuß ſeinen Plan einer Verfaſſungsänderung darzulegen.
In der Fortſetzung der Budgetberatung am 23. erklärte Soubeyran,
daß Frankreichs Schuld ſich bereits auf 29 Milliarden belaufe,
während die Rußlands und Englands nur 18 Milliarden betrage
und die der andern Länder noch geringer ſei. Eine ſolche Lage
müſſe ungünſtig auf den induſtriellen Wettbewerb Frankreichs zurück=
wirken
. Redner machte darauf Vorſchläge behufs Erzielung von
Erſparniſſen, aus denen die für das außerordentliche Kriegsbudget
gotwendigen Ausgaben beſtritten werden könnten, und wendete ſich
des weitern gegen die von der Regierung geplanten Entwürfe einer
Getränke= und einer Einkommenſteuer, welche die Genehmigung der
Kammer nicht finden würden. Dagegen empfiehlt er die Verſtaat=
lichung
der Eiſenbahnen. Der Berichterſtatter Roche bemerkte hin=
gegen
, nicht Frankreich allein vermehre ſeine Ausgaben, alle Budgets
Europas verfolgten aufſteigende Progreſſionen. Europa ſei in ein

Nr. 209
verſchanztes Lager umgewandelt; Frankreich ſei nicht frei in ſeinen
Bewegungen, es ſei gebeugt unter dem Geſchick der Ereigniſſe und
Deutſches Reich. Kaiſer Wilhelm wird auf der Rückreiſe von könne nicht vor den drohenden Bündniſſen wie auf eine Inſel ſich
Hamburg nach Berlin am 29. ds. dem Fürſten Bismarck die Ehre iſolieren. Vor den höheren Intereſſen des Vaterlandes müſſe man
erweiſen, demſelben einen Beſuch abzuſtatten; der Kaiſer wird in gemeinſame Mittel ſuchen, um der finanziellen Lage die Spitze zu
Friedrichsruh übernachten und dieVorträge des Reichskanzlers ent= bieten. Redner ſchließt ' behufs Genehmigung des Budgets mit
einem Appell an den Patriotismus der Kammer.
Der Temps' nennt Peytral's Entwurf einer Einkommenſteuer
geplante Reiſe nach England antreten und in Gemeinſchaft mit den heinen volkswirtſchaftlichen und einen politiſchen Mißgriff, das
Vrinzeſſinnen Töchtern längere Heit dort verweilen, ſie fühlt ſich 1 7Journal des Debats; eine Autorität in Finanzfragen ſpricht von
ſeit dem 18. Oktober ſehr angegriffen. Die Kaiſerin wird in Eng= einer unglaublichen Verblendung des Miniſterlums Floquet, das
land ſehr zurückgezogen leben und nur im engſten Kreiſe ihrer Fa= ſich zu bemühen ſcheine, neue Urſachen des Mißvergnügens zu
ſchaffen und den Feinden der Republik Waffen in die Hand zu
In einer Verſammlung von Vertrauensmännern der Bonapar=
Der Statthalter von Elſaß=Lothringen, Fürſt Hohenlohe, iſt am tiſten wurde offiziell die Allianz mit den Boulangiſten abaeſchloſſen.
Der Hauptredner der Verſammlung, Robert Mitchell, erklärte, die
Im amtlichen Teile publiciert der Reichsanzeiger' die Be= Volkstümlichkeit des Generals bereite ihm eine große Freude, da
kanntmachung des Oberreichsanwalts Teſſendorf, wonach die von er in ihr das Wiedererwachen des plebiszitären Gedankens erkenne.
der Staaten=Korreſpondenz' gebrachte Mitteiluns der Vernehmung -Wir müſſen, rief er begeiſtert aus, uns um den Mann ſchaaren,
des Oberhofmarſchalls v. Liebenau in der Geffken'ſchen Angelegen= welcher uns in der Liebe zu unſerer gemeinſamen Mutter, Frank=

reich, vereinigen will. Ich hoffe und wünſche, den General Boulanger
bald als Chef des Staatesl zu bearüßen.:
In einem der nationalen Verteidigung gewidmeten Artikel

ſpricht die Republique Françaiſe; die etwas leichtfertige Anſicht
aus, daß im Falle eines europäiſchen Krieges zwei aktive Armee=
corps
, vnterſtützt von zwei Territorial=Armeecorps, genügen würden,
um die ſüdöſtliche Grenze Frankreichs gegen die Angriffe des ge=
ſamten
italieniſchen Heeres zu verteidigen.
Itakien. Crispi empfing am 22. den Botſchafter am Berliner
Hofe, Grafen Launay, welcher in der zweiten Hälfte des November
nach Verlin zurückkehren wird. Die Botſchafter in Wien und
Madrid treffen demnächſt ein, um gleichfalls mit Crispi zu kon=
ferieren
. Der Italier zufolge werde ſich Dr. Nerazzini Ende
Oktober nach Maſſauah begeben, um in einer Miſſion der Regie=
rung
nach Abeſſynien zu gehen.
Rußkand. Der deutſche Botſchafter v. Schweinitz iſtlam 22. d.
wieder in Petersburg eingetroffen.
Heroien. König Milan empfing am 22. d. mebrere der her=
vorragendſten
Mitglieder der Fortſchrittspartei und verſicherte die=
ſelben
, daß die Fortſchrittspartei trotz der Anſchauung, welche
er Garaſchanin gegenüber hege, ſein unverändertes Wohlwollen
beſitze.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 25. Oktober.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Generallieutenank Frhrn. Röder v. Diersburg, Kommandant der
Haupt= und Reſidenzſtadt, den Major Frhrn. v. Biſſing. Komman=
deur
des 1. Heſſiſchen Huſaren=Regts. Nr. 13 den Major und
erſten Depotoffizier Beck vom Train=Bataillon Nr. 15, den Sekond=
lieutenant
Frhrn. v. Gleichen gen. v. Rußwurm vom 2. Großh.
Drag=Regt. Nr. 24, den Sekondlieutenant v. Frankenberg=Ludwigs:
dorf II. vom 1. Großh. Inf.=Regt. Nr. 115, den Sekondlieutenäant
v Frankenberg=Ludwigsdorf vom 3. Bad. Inf.=Regt. Nr. 111, den
Medizinalrat Dr. Nordt von Worms, den Profeſſor Stamm von
Gießen, den Landrichter Dr. Werle von hier, den Dekan Müller
von Alsfeld, den Amtsrichter Wahl von Schlitz, den Rechnungsrat
Kröll von hier, den Stationsvorſteher Stirn von Frankfurt a. M.,
den Hoflieferant Diehm von hier, den Bezirksfeldwebel Balzer a. D.
von hier; zum Vortrag den Staatsminiſter Finger, den Miniſterial=
präſidenten
Weber, den Hofceremonienmeiſter Geheimerat v. Werner,
den Oberſtallmeiſter Frhrn. v. Nordeck zur Rabenau. den Major
v. Verbandt, den Vorſtand des Großh. Kabinetts Miniſterialrat
Rothe.
Se. Majeſtät der König von Sachſen traf Dienstag nach=
mittag
5¼ Uhr, von Baden=Baden kommend hier ein. Höchſi=
derſelbe
wurde von Sr. Königl. Hoh. dem Großherzog, Sr. Königl.
Hoh. dem Prinzen Heinrich von Preußen. Sr. Königl. Hoh. dem
Erbgroßherzog. Ihren Großh. Hoheiten den Prinzen Heinrich und
Wilhelm, Sr. Hoh. dem Fürſten Alexander, Prinzen von Batten=
berg
, und Sr. Durchl. dem Prinzen Ludwig von Battenberg
empfangen und nach dem Neuen Palais geleitet, wo um 16 Uhr
Großh. Tafel ſtattfand. Um 7½. Uhr ſetke der König ſeine Reiſe
nach Dresden fort.
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 27, enthält: 1) Be=
kanntmachung
, die Beſtaͤtigung von Stiftungen und Vermächtniſſen
betr. 2) Bekanntmachung, die Umlagen der Gemeinde Groß= Zim=
mern
für das Jahr 18876s betr. 3) Desgl. für das Jahr 188889
betr. 4 Ordensverleihungen. 5) Namensveränderung. 6) Ab=
weſenheitserklärung
. 7) Dienſtnachrichten. 8 Charaktererteilungen.
9) Ruheſtandsverſetzungen. 10) Konkurrenzeröffnungen.
Repertoire=Entwurf des Großh. Hoftheäters. Sonntag den
28. Oktober:La Traviata' neu einſtudierth. Die Banditentochter:
Ballet ſneu einſtudiertſ. Dienstag den 36. Oktober: Othello=
Tragödie) Donnerstag den 1. Nobember: Der deutſche Michel:

[ ][  ][ ]

Nr.
- Im Laufe des dritten Quartals 1888 ſind von Sr. Königl.
Hoh. dem Großherzog u. a. nachſtehende Stiftungen und Ver=
mächtniſſe
beſtätigt und hiernach die betreffenden Behörden zu
deren Annahme ermächtigt worden: Die Schenkung der Frl. Spret
zu Darmſtadt an die daſige katholiſche Kirche zur Stiftung einer
Meſſe, im Betrage von 350 M. Das Vermächtnis des Hofzahn=
arztes
Dr. Julius Budde zu Darmſtadt an die Gemeinde Heppen=
heim
a. d. B. zur Unterhaltung des Erbbegräbniſſes der Familie
Budde, im Betrage von 200 M.; desgl. an die Stadt Darmſtadt
zur Unterhaltung ſeiner Grabſtätte, im Betrage von 500 M. Das
Vermächtnis der Witwe des Fabrikanten Dr. Ernſt Sell, Emilie,
geb. Rube, zu Darmſtadt an das Mathilden=Landkrankenhaus da=
ſelbſt
, im Betrage von 3000 M. Das Vermächtnis des Daniel
Lorbacher zu Lorſch an die Gemeinde Lorſch zur Anſchaffung von
Lernmitteln für ortsarme Kinder, im Betrage von 1000 M. Das
Vermächtnis der Frau Wilhelmine von Verna zu Rüſſelsheim an
die dortige Gemeinde zu Gunſten der Armen, im Betrage von
5143 M. Die Schenkung des Freiherrn Ernſt von Seckendorf=
Verna zu Rüſſelsheim an die dortige Gemeinde, zur jährlichen Ver=
wendung
für wohlthätige und gemeinnützige Zwecke, die vierprozen=
tigen
Zinſen eines Kapitals von 9142 M. 75 Pf. Die Schenkungen
an die evangeliſche Kirche zu Oppenheim von Seiten: a. des Pfarrers
Bonhard daſelbſt und deſſen Ehefrau Mathilde, geb. Stoltz, zur
Anſchaffung eines Altarkreuzes, im Betrage von 200 M. und b. des
Großh. Amtmanns Wagner zu Oppenheim und deſſen Ehefrau
Agnes, geb. Bonhard, als Beitrag zu den Koſten eines in der
Katharinenkirche zu errichtenden Altars, im Betrage von 500 M.
Das Vermächtnis der Ehefrau des Staatsanwalts Freiherrn D.
O. Engelen zu Almelo, im Königreich der Niederlande, an die
Blinden=Anſtalt zu Friedberg, im Betrage von 342 M. 85 Pf.
Militärdieuſtnachrichten. Frhr. Röder v. Diersburg I.
Generalmajor und Kommandant von Darmſtadt, der Charakter als
Generallieutenant, Seederer, Major vom 2. Großh. Heſſ. Drag.
Regt. Nr. 24 und kommandiert als Adjutant bei dem General=
kommando
des IV. Armeecorps, ein Patent ſeiner Charge - ver=
liehen
: Elteſter, Sekondelieutenant vom 1. Rhein. Feld=Art=Regt.
Nr. 8, in die Großh. Heſſ. Train=Kompaanie verſetzt; Schreiner,
Zahlmeiſter, infolge Ernennung dem Füſilier=Bataillon 4. Großh.
Heſſ. Inf.=Regts. Nr. 118 überwieſen.
8. Die Dekanatsſynode des Dekauats Darmſtadt tagte am vorigen
Montag unter Leitung des Herrn Kirchenrat Ewald zu Gries=
heim
und wurde eröffnet mit einem Gottesdienſt, bei welchem Herr
Pfarrer Dietz aus Meſſel die Predigt über Joel 3. 21 hielt. Die
eigentlichen Verhandlungen fanden im Saale des Rathauſes ſtatt.
Der Bericht des Dekanatsausſchuſſes über den kirchlichen und ſitt=
lichen
Zuſtand der Dekanatsgemeinden ließ ein ſtetiges Vorwärts=
ſchreiten
des kirchlichen Lebens im Dekanat nicht verkennen. Von
den vorgenommenen Wahlen war die wichtigſte die des Dekans und
ſeines Stellvertreters, deren Amtsperiode abgelaufen war. Herr
Kirchenrat Ewald wurde einſtimmig aufs neue zum Dekan ge=
wählt
, ein beredtes Zeichen für die Dankbarkeit, welche allerſeits
der Pflichttreue und Gerechtigkeit ſeiner Amtsführung gezollt wird,
und für die lebhaften Wünſche der Synodalen, ihn noch eine Reihe
von Jahren in gleicher Rüſtigkeit ſeines Amtes an der Spitze des
Dekanats walten zu ſehen. Mit großer Einmütigkeit wurde ſo=
dann
auch der Stellvertreter des Dekans, Herr Pfarrer Römheld=
Beſſungen, wiedergewählt. Nachdem noch 8 Mitglieder des Deka=
natsausſchuſſes
(Germann, Heyl, Neuroth), ſowie 2 Erſatzmänner
(Ritſert und Müller) gewählt waren, referierte Herr Pfarrer Fuchs
aus Arheilgen über die Frage: Was iſt zu thun, um die notwendige
Zahl freiwilliger Kräfte für den Diakoniſſendienſt zu gewinnen,
ein Referat, das von Herzen kommend für die hochwichtige Diako=
niſſenſache
zu erwärmen und vielfach vorhandene Vorurteile zu zer=
ſtreuen
trefflich geeignet war. - Bei dem im Darmſtädter Hof
abgehaltenen gemeinſchaftlichen Mahl brachte der neugewählte Dekan
ein freudig aufgenommenes Hoch aus auf Se. Königl. Hoheit den
Großherzog, den erhabenen Schirmherrn unſerer Landeskirche.
Aehnlich wie bei der Eröffnungsvorſtellung im Hoftheater
iſt am Dienstag eine Bleiſchaltung im elektriſchen Kabelſtrang im
Großh. Palais durchgeſchmolzen, infolge deſſen das elektriſche Lichl
während der Hoftafel erloſch. Nach Ablauf von etwa 20 Minuten
war es gelungen die Betriebsſtörung zu beſeitigen.
Die geſtern Mittag ohne beſondere Feierlichkeit enthüllte
Gedenktafel am Gaydoul'ſchen Hauſe am Markt zur Erinnerung an
Königin Louiſe von Preußen hat folgende Inſchrift: In dieſem
Hauſe wohnte in den Jahren 1783-1793 die Prinzeſſin Luiſe von
Mecklenburg=Strelitz, nachmalige Königin Luiſe von Preußen, die
Mutter Sr. Majeſtät des deutſchen Kaiſers Wilhelm I. Errichtet
von der Stadt Darmſtadt 1888.
r. Die am Dienstag ſtattgefundene Monatsverſammlung der
Sektion Darmſtadt des Deutſchen und Oeſterreichiſchen Alpenvereins
eröffnete Herr Rechtsanwalt Metz I. mit einer kurzen Begrüßung
der Anweſenden und verſchiedenen geſchäftlichen Mitteilungen. Herr
Rechtsawalt A. Lindt verbreitete ſich alsdann in einem die Zu=
hörer
feſſelnden Vortrage Wanderungen im Fürſtentum Liechten=
ſtein
; zunächſt über Land und Leute, deren Charakter und Ab=

209
2867
ſtammung und ſchilderte alsdann die mit Unrecht noch nicht ſo
allgemein, wie ſie es verdienen, gekannten landſchaftlichen Schön=
heiten
des in engem Rahmen eine reiche Abwechſelung bietenden
Ländchens. Insbeſondere iſt von der Hauptſtadt Vaduz aus viel=
fache
Gelegenheit zu kleineren Ausflügen und größeren Gebirgstouren
geboten und daher ein Beſuch des auch ſonſt dem Touriſten alle
Annehmlichkeiten gewährenden Städtchens. von wo überallhin wohl=
angelegte
und beſtgepflegte Wege führen, ſehr zu empfehlen. Als
beſonders lohnend erwähnte der Vortragende den Ausflug von
Ragatz, ſowie die Gebirgstouren nach dem Kulm und von da in
das Samina= und Melbunthal, ſowie weiter in das Gamperton=
thal
, dann die Touren auf den Schöneberg, den Gipsberg und die
Kuranſtalt Alp Gaflei. Seinen intereſſanten Ausführungen wurde
von der Verſammlung ein auch namens derſelben vom Vorſitzenden
noch beſonders ausgeſprochener wohlverdienter dankender Beifall
gezollt.
Immobilien=Verkäufe. Das zweiſtöckige Wohnhaus mit Bau=
platz
, Kiesſtraße Nr. 31, Frau Kolb gehörend, wurde an Herrn
Schreinermeiſter Philipp Witzler von hier verkauft. Der Verkauf
wurde durch den Immobilien=Agenten Carl Schnabel abgeſchloſſen.
Das 2½ſtöckige Wohnhaus des Herrn Privatier Adler,
Caſerneſtraße Nr. 50, ging in anderen Beſitz käuflich über. Der
Verkauf wurde durch den Immobilien=Agenten P. Thüringer ab=
geſchloſſen
.
N Im Seitersweg fand am Dienstag Nachmittag ein Mann
die Uniformſtücke eines Soldaten des hieſigen Infanterie=
Regiments. Dieſer hatte ſich am Montag von ſeinem Truppenteil
heimlich entfernt.
J. Mainz, 23. Oktober. Der ſich ſtändig mehrende Verkehr
in dem hieſigen Zollhafen macht die Erweiterung der Lager=
räume
ſchon wiederum nötig. Das Notwendigſte in dieſer Be=
ziehung
iſt eine Petroleum=Halle und iſt der Bau einer ſolchen in
feſter Konſtruktion jetzt beſchloſſen worden.
Mit dem geſtrigen Tag iſt der bisherige Gouverneur von Mainz
Generallieutenant v. Winterfeld nach Darmſtadt übergeſiedelt.
Ueber den Nachfolger des Herrn v. Winterfeld verlautet nichts.
Worms, 24. Oktober. In den hieſigen Tanzſtunden wird die
Quadrille mit deutſchen Bezeichnungen geübt. Die Hauptkom=
mandos
lauten beiläufig:Gruß (compliment, Kette (chaine anglaise),
Wiegen (balancer), Umkreiſen (tour de main), Kette der Reigner=
innen
(chaine des dames), Begeanen ſpromenade), Wogen (en avant
eten arriére), Ring fronde), Kreuzen ſchasss eroiss), Stern (moulinet
des dames).
J. Bingen, 23. Oktober. Laut Beſchluß des Gemeinderats finde=
den
25. d. M. die Weinleſe ſtatt.
Wegen zahlreicher Scharlach=Erkrankungen ſind die Ele=
mentarſchulen
geſtern geſchloſſen worden.
Frankfurt, 24. Oktober. Das Dunkel, welches bislang über
dem vor kurzem ſtattgehabten geheimnisvollen Geld=Diebſtahl
in der von O'ſchen Behauſung im Reuterweg lag, bei welchem aus
einem Kaſſenſchranke für ca. 320000 M. Wertpapiere verſchwanden,
ſcheint ſich allmählich lichten zu wollen, denn dieſer Tage wurde
plötzlich die Haushälterin in der betr. Wohnung unter dem Ver=
dachte
der Hehlerſchaft von der Polizei verhaftet. Als Thäter des
Diebſtahls werden der Bruder und Liebhaber der Haushälterin
vermutet
Frankfurt, 24. Oktober. Nach den Mitteilungen von Dr. Alex.
Spieß war auch die mittlere Temperatur des diesmal ganz be=
ſonders
ſchönen September um ca. 10 C. unter dem Durchſchnitt
der letzten 35 Jahre zurückgeblieben. Während die 3 Sommer=
monate
Juli bis September nach dem Durchſchnitt 30 Sommertage
haben, hatte der diesjährige Sommer nur 5 und die mittlere
Temperatur dieſer 3 Monate betrug dieſes Jahr ſtatt 1780 C. nur
1550 C. wonach der abgelaufene Sommer der kühlſte der
letzten 40 Jahre war.
8t. Frankfurt, 24. Oktober. (Opernhaus.) Frau Pauline
Lucca trat geſtern Abend vor faſt ausverkauftem Hauſe als Frau
Fluth: in der Nicolai'ſchen Oper Die luſtigen Weiber von Wind=
ſor
; auf und beendigte damit ihr leider nur kurzes Gaſtſpiel. Die
Künſtlerin bot ſowohl geſanglich als ſchauſpieleriſch eine Leiſtung
erſten Ranges und fand ſtürmiſchen Beifall. Frau Luger ſtand ihr
als Frau Reich: würdig zur Seite und ward bei der Einlage im
3. Akte bei offener Scene gerufen. Herr Heine gab den Fluth
erſtmalig und zwar meiſterhaft. Die übrige Beſetzung war die
ſeitherige.
Verlin, 24. Oktober. Der Kronprinz hat ſeit kurzem
einen Exerziermeiſter in der Perſon des Feldwebels Hauk von der
2. Kompagnie des 1. Garderegiments zu Fuß erhalten und widmet
ſich mit kindlichem Eifer dem ſoldatiſchen Drill. Der Unterricht
nimmt täglich eine halbe Stunde in Anſpruch und wird dem kleinen
Prinzen in einem Saale des Marmorpalais erteilt. An den Exer=
zitien
nimmt häufig auch ſchon der zweitälteſte Sohn des Kaiſers,
Prinz Eitel teil.
640 preußiſche Ordensdekorationen ſind, wie ein
römiſches Blatt meldet, vom Kaiſer Wilhelm in Rom verteilt
worden. Der größte Teil entfiel auf höhere Militärs und Hof=
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Stuttgart, 23. Oktober. Die Münchener Neueſten Nachrichten= geſtatten möchte.
wurden heute hier konfisziert.
Unglücksſtätte eiligſt verließen.
letzt über ſeine intereſſanten Beobachtungen. Ich kam gerade= erzählt der Journaliſt
von Aöſta einen Scherz ins Ohr, bald neckte er ſich in deutſcher

Sprache mit dem Prinzen Heinrich und dem Grafen Bismarck-
kurz
er war und blieb die Seele dieſes intimen Hirkels. Einmal
kam er auf die Kunſt zu ſprechen, und rühmte die ausgezeichnete
Ndee des GemäldesLepanto' von Martinos. Geradezu enthuſia=
ſtiſch
äußerte er ſich über den Veſuv. Um von der Tafel aus die
ſteile Dampfſäule zu ſehen, richtete er ſich plötzlich auf und rief:
vCome é bellol - Indem ich die Gruppe von Fürſten beobachtete,
vergaß ich zum zweitenmale meine uſurpierte Eigenſchaft als Kellner
und Kammerdiener. Ja, ich war ſo hingeriſſen von jenem Bilde,
daß Prinz Heinrich, der meine Verkleidung nicht ahnte, mir zwei=
mal
zurufen mußte, ihm Chateau Laſitte zu kredenzen. Der
Kaiſer ſelbſt ſtieß zweimal an, einmal mit Crispi, ſpäter mit Brin.
Als er das Glas feurigen Aſtis geleert hatte, ſchleuderte er es,
Crispi zu Ehren, lächelnd zu Boden. Der italieniſche Premier=
Miniſter wurde überhaupt auf jede Weiſe von ihm ausgezeichnet.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 23. Oktober.
B. M. Nachdem wir in voriger Woche bereits eine eingehende
Beſprechung und Wiedergabe des Inhalts derBerühmten Frau=
brachten
, kommen wir heute noch mit einigen Worten auf den
Geiſt und die Tendenz des Ganzen zurück. Gegen leichte Luſt=
ſpielwaare
darf man nicht ſchweres polemiſches Geſchütz auffahren.
Dieſer Grundſatz war es, der uns abhielt gleich nach der erſten
Aufführung Front zu machen gegen den Philiſterſtandpunkt der
ſich im letzten Akte aufs Moraliſche hinausſpielen möchte. Es iſt
ja hier auch bereits von einer anderen Seite ſehr treffend bemerkt
worden, noch dazu von einer Seite die nicht in den Verdacht
kommen kann pro domo zu reden, daß die geiſtig ſelbſtändige Frau
geachtet und nicht verſpottet werden ſollte. Aber man iſt es nun
einmal gewöhnt, daß dieſe Seite unſeres modernen Lebens die
beliebte Zielſcheibe für Luſtſpielſcherze abgiebt. Nur muß man ſich
darüber wundern daß in dieſem Kampf der Luſtſpielautoren gegen
die Frau, welche ſich dichteriſch oder wiſſenſchaftlich beſchäftigt, noch
immer genau die ralten Phraſen und Stichwörter gang und gäbe
ſind wie zu Zeiten eines Benediz, und daß man ſich nicht einmal
die kleine Muͤhe giebt bei der Gelegenheit mit etwas geiſtreicheren
Bemerkungen aufzuwarten. Die große Rede der Paula Hartwig,
vor welcher die berühmte Frau beſchämt die Segel ſtreicht, birgt
u. a. folgende Kerngedanken: Was haſt du eigentlich auf dem
Parnaß zu ſuchen, du eine glücklich verheiratete Frau (die Flatter=
haftigkeit
des Herrn Gemahls kommt plötzlich nicht mehr in Rech=
nungh
und Mutter zweier blühender Kinder? Ueberlaß das Schrift=
ſtellern
doch alten Jungfern die ſich mit der Litteratur verheiraten
und ihre Werke- in die Welt ſetzen. In dieſen Worten liegt
gerade ſo viel Verſtand als wenn man zu einem Manne ſagen
wollte; Was haſt du als Geheimerat, Forſtmann, Arzt, überhaupt
als ein Menſch. der ein beſtimmtes Amt in der bürgerlichen Ge=
ſellſchaft
bekleidet, mit der Litteratur zu ſchaffen? Ueberlaß ſolche
Beſchäftigung doch den Leuten, welche ihren Beruf verfehlt haben!
Es iſt die hausbackene Auffaſſung, welche die Poeſie einzig als
v2An

Nr. 209
beamte. Alle Generale und Oberſten, welche an der großen Revue Luxusartikel, zur Ausfüllung müßiger Stunden nimmt und vor=
auf
dem Campo Centocelle teilnabmen, erhielten den Kronenorden. nämlich den Frauen die Beſchäftigung mit ihr nur als Notbehelf
Der vortrefflichen Darſtellung. in der eins ins andre eingriff,
Rom, 23. Oktober. Die Rettung sarbeiten bei Potenza iſt es zu danken, daß ſelbſt die 'ſchwächſten Stellen ſo. raſch vor=
ſind
andauernd durch ſtarken Schneefall geſtört. Die Telegraphen= überalitten, daß die Oppoſition auch in den Zwiſchenakten kaum
leitung iſt zerſtört. Die Bahl der Paſſagiere, welche ſich in dem zu Worte kam. In der Rollenbeſetzung ſcheint diesmal einzig der
verunglückten Buge befanden, wird auf 350 bis 380 geſchätzt. Die 1 künſtleriſche Geſichtspunkt gewaltet zu haben, denn jede Partie iſt
Zahl der Geretteken iſt ſchwer feſtzuſtellen, weil viele derſelben die an die ihr am beſten entſprechende Kraft gekommen. Der ungariſche
Graf Bela Palmay durfte wirklich bei uns an keinen andern als
Neapel. Ein als Kellner verkleideter Redakteur des Cor= Herrn Sachs gelangen, welcher die komiſchen und gemütvollen
rieri di Napoli= namens Scarfoglio, hat auf der königlichen Pacht l Hüge dieſer Partie ſo mit einander in Beziehung zu ſetzen verſteht,
Savoia; den deutſchen Kaiſer bedienen helfen und plaudert daß beinahe etwas herauskommt, was einem Charakterbilde ähn=
lich
ſieht. Dieſer Palmay hat wirkliche Raçe' an ſich und leiſtet
nals Kaiſer Wilhelm mit dem Prin= im übrigen mit erſtaunlicher Virtuoſität alles. was die Luſtſpiel=
cipe
di Napoli (Kronprinzen) ſich ſcherzend unterhielt. Der hohe dichter ihm abfordern. Fräulein Schütky hat für ihre Paula
Gaſt war in allerbeſter Stimmung. König Humbert hörte lächelnd Hartwig eine Art Vorſtudie in der alten Gräfin des Pailleron'ſchen
zu und erquickte ſich förmlich an dem ſprudelnden Humor des 1 Stücks die Welt, in der man ſich langweilt' gehabt, nur mit dem
Kaiſers. Dieſer ſonſt ſo ernſte Fürſt kann auch ſehr expanſiv, ſehr l Unterſchiede, daß die Figur des franzöſiſchen Dichters unendlich
luſtig ſein, - und zwar dermaßen, daß man ihn gar nicht für einen feiner gearbeitet iſt. Frl. Schütky entwickelt ihrem nicht durchweg
Gohn Armins halten möchte; denn wir denken uns die Deutſchen platten Stoff gegenüber den üblichen Takt und guten Geſchmack.
immer kalt, ſtolz und zurückhaltend. Ich hatte freilich ſchon gehört, Baron Römer=Saarſtein erhält durch Herrn Werner, der ihn
wie der Kaiſer ſcherzte, wie er die Herren Boſelli und de Petra in vielfach einen halb und halb komiſchen Eindruck machen läßt ein
echt ſüdländiſcher Verve mit Komplimenten überhäufte. Aber daß harmloſeres Gepräge, was für die Stimmung des Ganzen, die un=
er
ſo heiter ſein könnte, wie ich ihn bei der Tafel ſah, - das hatte beſchadet des philiſtröſen Hauches hie und da ans Frivole ſtreift,
ich nicht für möglich gehalten. Der Monarch liebt ſinn= und geiſt= von größtem Vorteil iſt. Die Herma, eine Rolle, in der ſich Back=
reiche
Einfälle. Sein Humor iſt natürlich und immer treffend oft ſiſchnatur mit ſeſchem Berlinerkum paart, fand an Frau Kläger
ſogar hinreißend. Auch Könia Humbert hatte ſeinen glücklichen eine ebenſo friſche als gewandte Vertreterin. Frl. Auguſte Wehn,
Tag, und Kaiſer Wilhelm verſtand es meiſterhaft, ihn anzuregen. die die zweite Tochter, Wallh, ſpielte tritt nach ihren Leiſtungen
Während der Miniſter Boſelli ſich flüſternd über ernſte Dinge mit in der Berühmten Frau- zu urteilen in der ganzen Art des
ſeinem Kollegen Saint=Bon unterhielt, während Crispi ſich aus= Sprechens und Gebahrens in die Fußtapfen von Fr. Kläger. Die
ſchwieg, raunte der Kaiſer bald dem Kronprinzen, bald dem Herzog ſchüchterne angehende Bühnenſängerin Ottilie Friedland gab Frl.

v. Felden mik der ihr für ſolche Fälle eigenen Anmut; ab und zu
könnte ein Zug markanter hervorgehoben werden. So iſt z. B. das
allmählich erwachende Liebesgefühl nicht genug von dem dieſem
vorangehenden Stadium der Gleichgiltigkeit geſondert. Die Ver=
mittlerrolle
des Traunſtein ſchlägt ganz in Herrn Steude's Fach
und wird von ihm auch mit der nötigen Wärme und Energie er=
faßt
. Die Epiſode der berühmten Frau findet an Frl. Ethel eine
Darſtellerin, die jene vornehme Selbſtändigkeit, welche die Dame
von Welt kennzeichnet, in Haltung und Sprache mit Erfolg heraus=
zukehren
vermag. Wir können üns wohl noch auf einige Wieder=
holungen
der Novität gefaßt machen, weiteren Stoff zu Kritiken
dürften uns dieſelben aber ſchwerlich liefern.

EOOeS=AirzeigC.

[1218

Allen Verwandten, Freunden und Bekannten hiermit
die traurige Nachricht, daß unſer lieber Gatte, Vater,
Bruder und Schwager
Friedrich Storck, Keſſelſchmied,
heute Abend 6 Uhr nach längerem Leiden ſanft ver=
ſchieden
iſt.
Darmſtadt, den 23. Oktober 1888.
Um ſtille Teilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Familie Storck,
Familie Porzel.
Die Beerdigung findet Freitag Nachmittag 3 Uhr vom
Sterbehauſe Blumenthalſtraße 61 aus ſtatt.

Dodes-Anzeige.

[12188

Statt jeder beſonderen Mittheilung Verwandten,
Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß geſtern
Mittag 12 Uhr unſere innigſtgeliebte Schweſter
Julie Schnittspahn.
in Wien,
nach ſchwerem Leiden ſanft verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bittet
Linn Schnittspahn.
M.
WN

Druck und Verlaa: L. C. Wittic'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.