AETUETTTT CAIIINN
Aoonnemenkspreis
dierteljährlich 1 Mart 50 Pf. indk.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Voſtaufichlag.
151. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
2Rügileurd anktqutlihovilt.
Iuſerate
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 2.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtraße 14 ſowie auswärt
von allen Annoncen=Exeditionen.
Amtliches Organ
für die Behannktmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
U6 204.
Donnerstag den 18. Oktober.
1888.
B e k a n n t m a ch u n g.
In Folge der Vereinigung der Gemeinde Beſſungen mit der Stadt Darmſtadt haben einige Aenderungen in der
Ab=
grenzung der Polizei=Reviere ſtattgefunden. Nachdem nunmehr die Benennung der Straßen und die Nummerirung der
Ge=
bäude vollendet iſt, bringen wir nachſtehend die neue Revier=Eintheilung zur öffentlichen Kenntniß.
Es ſind hiernach die Straßen und Plätze der Stadt wie folgt den einzelnen Revieren zugetheilt:
I. Polizei=Revier (Büreau und Wache Kirchſtraße 22, Kyritz'ſches Haus.)
Großh. Reſidenzſchloß, große Bachgaſſe, kleine Bachgaſſe, Beckſtraße Nr. 55, 57, 67. 69, 71, 79, Brandgaſſe,
Capell=
platz, Capellſtraße, große Caplaneigaſſe, kleine Caplaneigaſſe. Darmſtraße, Döngesborngaſſe, Ernſt=Ludwigsplatz, Ernſt=
Lud=
wigsſtraße Geiſtberg, Gervinusſtraße, Hinkelsgaſſe, Holzſtraße, Kiesſtraße Nr. 66 und Nr. 70-101, Kirchſtraße, Langegaſſe,
Lindenhofſtraße, Lndwigsſtraße, Marktplatz, Marttſtraße, Mühlſtraße Nr. 37, 39, 45- 74, Neugaſſe, Nieder=Ramſtädterſtraße
Nr. 42, 50, 52, 54, 56, 58-189, große Ochſengaſſe, kleine Ochſengaſſe, Paradeplatz, Pädagogſtraße, Rittergaſſe,
Roßdörfer=
ſtraße, Schirmgaſſe, Schloßgraben Nr. 1-11, Schulzengaſſe, Schuſtergaſſe, Soderſtraße, Stiftſtraße Nr. 38-65,
Teichhaus=
ſtraße, Wienersſtraße, Woogsplatz, Woogsſtraße.
II. Polizei=Revier Gürean und Wache Alexanderſtraße 26, Jägerthor.)
Alexanderſtroße, Arheilgerſtraße, Ballonplatz, Beckſtraße Nr. 2-25, Blumenſtraße, Dieburgerſtraße, Dreibrunnenſtraße,
Erbacherſtraße, Fuhrmannsſtraße, Gardiſtenſtraße, Heinheimerſtraße, Hoftheaterplatz, Hohlerweg, Kaupſtraße,
Kranichſteiner=
ſtraße, Lauteſchlägerſtraße, Lichtenbergſtraße, Liebfrauenſtraße, Löffelgaſſe, Magdalenenſtraße, Mauerſtraße, Muhlſtraße Nr. 2
bis 33, 42 und 44, Mühlweg, Müllerſtraße, Obergaſſe, Pankratiusſtraße, Ringſtraße, Rundethurmſtraße, Ruthsſtraße,
Sack=
gaſſe, Schloßgarten, Schloßgartenplatz, Schloßgartenſtraße, Schloßgaſſe, Schloßgraben Nr. 13-15, Schwanenſtraße,
Stift=
ſtraße Nr. 4-16, Taunusſtraße, Wenckſtraße, Wingertsbergſtraße.
GII. Polizei=Revier (Blreau und Wache Grafenſtraße Nr. 9., im Gefängnißbau.)
Aliceplatz, Aliceſtraße, Allee, Bahnhoſsplatz, Bahnhofſtraße Nr. 1-5, Bleichſtraße, Blumenthalſtraße, Caſerneſtraße
Nr. 4-46, Eaſinoſtraße, Dornheimerweg, Emilplatz, Emilſtraße, Fabrikſtraße, Feldbergſtraße, Frankfurterſtraße,
Friedrichs=
ſtraße, Gartenſtraße, Georgſtraße, Grafenſtraße Nr. 1-22, 25, 27, 29, 31, 33, 35, Griesheimerweg, Hofſtallſtraße,
Irene=
ſtraße, Kahlertſtraße, Lagerhausſtraße, Landwehrſtraße, Landwehrweg, Liebigſtraße, Louiſenplatz, Louiſenſtraße Nr. 1-10,
Mathildenplatz, Neckarſtraße Nr. 1-5, 6, 8 und 10, Pallaswieſenſtraße, Promenadeſtraße, Rheinſtraße, Saalbauſtraße Nr. 4
bis 17, Sensfelderweg, Victoriaſtraße, Waldſtraße, Weiterſtädterweg, Wendelſtadtſtraße, Wieſenſtraße, Wilhelminenſtraße Nr. I,
2, 3, 5, 7.9, 11, 13, Willhelmsplatz, Zeughausſtraße.
IV. Polizei=Revier Güreau und Wache Wilhelminenſtraße 35.)
Artillerieſtraße, Bahnhoſſtraße Nr. 7. Caſerneſtraße Nr. 50, 64, Eliſabethenſtraße, Eſchollbrückerſtraße 1-12,
Grafen=
ſtraße Nr. 24, 26, 28. 30, 37-45, Grünerweg Nr. 3, 5. 7, 9, 10-13, Heidelbergerſtraße Nr. 1-25, Heinrichſtraße,
Hoch=
ſtraße Nr. 2-42, Hölgesſtraße, Hoffmannſtraße Nr. 2-23, Holzhofallee, Hügelſtraße, Karlsſtraße Nr. 1-49, 51, 53, 53½
55, Kiesſtraße Nr. 1-65, 67 und 69, Louiſenſtraße Nr. 12-42, Ludwigsplatz, Marienplatz, Neckarſtraße Nr. 7, 9, 11-28,
Nieder=Ramſtädterſtraße Nr. 1-38, 43, 45, 47, 49, 51, 53. 55, 57, 57a und 57b, Riedeſelſtraße, Saalbauſtraße Nr. 18
bis 77, Sandſtraße, Schuchardſtraße, Schützenſtraße, Schulſtraße, Steinſtraße, Weyprechtſtraße, Wilhelminenplatz,
Wilhelminen=
ſtraße Nr. 2a, 4, 6, 8, 10, 14-43, Zimmerſtraße.
V. Polizei=Revier (Büreau und Wache Ludwigshöhſtraße 4, Beſſunger Rathhaus.)
Annaſtraße, Beſſungerſtraße, Bruchwieſenſtraße, Eichbergſtraße, Eſchollbrückerſtraße Nr. 14-34, Forſtmeiſterplatz,
Forſt=
meiſterſtraße, Frankenſieinſtraße, Grünerweg Nr. 20 und 23, Herdwegſtraße, Heidelbergerſtraße Nr. 16, 18 bis Schluß,
Her=
mannſtraße, Herrngartenſtraße, Hochſtraße von Nr. 43 ab, Hoffmannſtraße von Nr. 28 ab, Hofgartenſtraße, Karlſtraße Nr. 50,
54, 56, 57 bis 121, Kiesbergſtraße, Klappacherſtraße, Ludwigshöhſtraße, Martinſtraße, Mathildenſtraße, Niederſtraße,
Oran=
gerie=Allee, Orangerieſtraße, Rückertſtraße, Sandbergſtraße, Schießhausſtraße, Seeſtraße, Stadtallee, Steinackerſtraße,
Tannen=
ſtraße, Weinbergſtraße, Wilhelminenſtraße Nr. 30, 32, 34, 36, 38, 40, 42, 44-59, Wilhelmſtraße, Wingertsgäßchen,
Witt=
mannſtraße.
Darmſtadt, den 6. Oktober 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
111537
v. Grolman.
2782
Nr. 204
Betanntmuchung.
Betr. die Fortbildungsſchule für die aus der Volksſchule entlaſſene männliche Jugend.
Die hieſige Fortbildungsſchule wird den Unterricht für den Winter 1888ſ89
Donnerstag den 1. November l. J., präcis 7 Uhr. beginnen.
Derſelbe wird an den 4 Wochentagen: Montag, Dienstag, Donnerstag und
Freitag Abends von 7— 9 Uhr ſtattfinden und zwar für die Schüler des früheren
Stadtbezirkes Darmſtadt im Schulhaus auf dem Ballonplatz, für die
Schüler der vormaligen Gemeinde Beſſungen im Schulhauſe in der
Lud=
wigshöheſtraße.
Zum Beſuche der Fortbildungsſchule geſetzlich verpflichtet ſind alle diejenigen
Knaben, welche in den Jahren 1886, 1887 und 1888 aus den hieſigen Volksſchulen
entlaſſen worden ſind oder nach ihrer Entlaſſung aus Schulen anderer Gemeinden
ſich hier aufhalten, ohne anderen genügenden Schulunterricht zu genießen. Geſuche
um gänzliche oder zeitweiſe Befreiung vom Beſuche der Fortbildungsſchule ſind, bei
Meidung der Nichtberückſichtigung, alsbald und jedenfalls vor Eröffnung der
Fort=
bildungsſchule ſchriftlich an Großh. Kreis=Schul=Commiſſion (eckarſtraße 3) zu
richten und muß bis zur erfolgten Entſcheidung dieſer Behorde die
Fortbildungs=
ſchule beſucht werden. Die Geſuche müſſen von den Schülern ſelbſt verfaßt,
ge=
ſchrieben und unterſchrieben ſein. Sie müſſen Angaben enthalten über:
Heimaths=
ort, Namen und Geſchäft der Eltern, ſeitheriger Schulbeſuch, dermalige
Beſchäf=
tigung des Schülers und beſondere Gründe, aus welchen die Dispenſation beanſprucht/
wird, insbeſondere Art und Stundenzahl etwaigen anderen Unterrichts und Perſon
des Lehrers. — Die Schüler der an die Knabenmittelſchule anſchließenden
beſon=
deren Fortbildungsſchule ſind, ſo lange ſie die letztere regelmäßig und mit Erfolg
beſuchen, von der allgemeinen Fortbildungsſchule befreit. Dasſelbe gilt von
den=
jenigen, welche ſich als Schüler der Handwerkerſchule oder der kaufmänniſchen
Fort=
bildungsſchule ausweiſen. Andere Dispenſationen werden nur unter ganz beſonderen
Umſtänden ertheilt.
Die Eltern ſchulpflichtiger Knaben oder deren Stellvertreter, ebenſo
Dienſtherr=
ſchaften und Lehrherren, welche ſchulpflichtige Knaben im Dienſt oder in der Lehre
haben, ſind Kraft Geſetzes verpflichtet, dieſe Knaben zum Beſuche der
Fortbildungs=
ſchule anzuhalten. (Art. 24 des Schulgeſetzes und 8 120 Abſatz 2 der deutſchen
Gewerbeordnung). Die Behauptung, der Schulpflichtige ſei zur Zeit des Unterrichts
im Geſchäfte der Eltern, Lehrherrn oder Dienſtherrſchaft unentbehrlich, kann nicht
zur Entſchuldigung dienen, vielmehr iſt den Schülern die zum Beſuche der
Fortbil=
dungsſchule nbthige Zeit und zwar ſelbſtverſtändlich in der Ausdehnung zu laſſen,
daß ſie ſich vor Beginn des Unterrichts genügend waſchen, ankleiden und eſſen
können. Zuwiderhandlungen werden mit einer Polizeiſtrafe von 2 bis 20 Mark
beſtraft. (Art. 25 des Schulgeſetzes.) Unentſchuldigte Schulverſäumniſſe unterliegen
der geſetzlichen Schulſtrafen lie 20, im Wiederholungsfall 40 Pfennig), welche
nöthigenfalls durch Haft nach Maßgabe der 88 28 und 29 des
Reichsſtrafgeſetz=
buches vollſtreckt werden.)
Außerdem erfolgt zwangsweiſe Abholung in die Schule, wofür ſie 10 Pfg.
ſofort an den Abholenden zu entrichten haben.
Die Fortbildungsſchüler aus den Jahren 1886 und 1887 haben ſich
Donnerstag den 1. November, präcis 7 Uhr, zum Beginn des Unterrichts in
den oben genannten Schulhäuſern einzufinden, während die im Jahre 1888 aus
der Schule entlaſſenen Schüler, um in Abtheilungen der Schule eingereiht und
für den am folgenden Tag beginnenden Uuterricht inſtruirt zu werden, ſich bereits
Mittwoch den 31. Oktober, präcis 7 Uhr, in den Turnhallen der genannten
Schulhäuſer einzuſtellen haben.
Zu den Eltern, Lehr= und Dienſtherren ſprechen wir auch diesmal das
Ver=
trauen aus, daß ſie den großen Nutzen des der männlichen Jugend unentgeltlich
ge=
botenen Fortbildungsunterrichts erkennen und nach Kräften bemüht ſein werden, die
Zwecke der Schule durch Ueberwachung des Schulbeſuchs und durch Anſpornung der
Schüler zu Folgſamkeit gegen Vorſteher und Lehrer der Schule, ſowie zu Fleiß,
Ordnung und guter Sitte in und außerhalb der Schule zu fördern.
Darmſtadt, den 16. Oktober 1888.
Der Schulvorſtand:
Ohly.
[1862
Entöltes Maisprodukt.
Fur Kinder und
Wranke mit Milch
gekocht, speziell, ge
eignel
Verdaulichkelt der Mich.
u. Drog.-Hdign. ¼ u. ¼, Pfund engl. 60 und 30 Pfg.
In Colonial.
[11863
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag werden die
den Bäckermeiſter Nicolaus Schaffner
Erben dahier gehörigen Immobilien,
als:
Flur.
I.
I.
I.
1.
I.
I.
VII.
Nr.
303
304
508
509
510
511
775
313
1238
1244
I. 585 2756 richswingert,
Acker im
Her=
mannsſpiel,
Win=
18=
⬜Meter.
337 Hofraithe,
556 Grabgarten,
Schulſtraße,
Geſ=
ſungerſtraße),
15
584 2712 Acker im Hein=
79 2964 Acker in der
Klap=
pach,
L.
58
1838 Acker,
Flachge=
wann,
L. 64 3675 Acker daſelbſt,
Ll.
10 3969 Acker, große
Ge=
wann,
XII. 30 2550 Acker, unterſte
AII. 31 2556
Golläcker,
AII. 71 2531 Acker unter dem
blauen Stein,
XIII.
82 Acker, mittelſte Goll=
XIII. 83
äcker,
Montag den 22. Oktober d. J.,
Vormittags 1 Uhr,
auf dem Gemeindehaus dahier öffentlich
meiſtbietend verſteigert.
Beſſungen, den 16. Oktober 1888.
Großherzogliches Ortsgericht.
Weimar.
[11864
63
948
B
V.
3
69
630
846,
1106
123
14)
250
557
64
809
10
2.
Submiſſion.
Behuſs Vergebung der im Jahre 1889
beim Artillerie=Depot erforderlich
wer=
denden Miethsgeſpanne iſt Termin auf
den 23. Oktober d. Js., Vormittags
10 Uhr,
anberaumt.
Bedingungen liegen im Büreau aus.
Artillerie=Depot Darmſtadt. 11865
Gperuterte
ſind ſtets vorräthig bei (1866 G
G. V. Aiguer,
Buch= und Kunſthandlung, 6
Wilhelminenſtr. 21. H
74h
10
454
91
95
Speiſe=Kartoffeln. 3
Nachſtehende Kartoffelſorten ſind in
vorzüglicher Qualität auf dem Hof
Hopfen=
garten zu haben:
1. Imperator.
2. Amerikan. Gelbe pro 100 Kilo 6 Ml.
3. Magnum bonum
4. Mäuschen pro 100 Kilo 10 Mk.
144
190
ſt
83.
2
642
2 770
4as 1007
F. 1210
127
„ 26₈
ſEe 5r7.
4 62
E 747
chu. Sams
4 Dug 5.
ſr.uher von
im ab.
Ao
714
822
1112
1242
202
832
552
707
82
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ab
69) G.
LSo 8u
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LalIe
158
44
4a ge
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7 3₈
124 48
9. E
o9 74.
cx. Abenden
Zu g 8 Uhr
E erſt nach
Thraiers alb
„
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14.
5⁄4
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1
gMl Tsolize
W413s 10
E9 Dol 33
10 83
34 88
4 550 60
P p- 7is
484 8,
begeichneten
4eb xen 4
„ Feiertagen
ch.
633ss
2783
Weſtphäliſchen
fr. Schorlemmer=Hartmann Pumpernickel
Am Harkt,
empfiehlt ſeine sämmtlichen Neuheiten in der
Futbranche.
Das Garniren der Hüte wird auf das Geſchmackvollſte
ausgeführt.
(11649
1O
E UO 1N
SGU UOUIIGN
GO
iſt eingetroffen und werde ich mit dem Verſandt der hieſigen
Com=
miſſionen im Laufe dieſer Woche beginnen.
[11867
11
TROUAOTBAUUON
1
rutchr Taaummrin-TFahrik
Wachenheim.
Dieſe Marke empfiehlt Mk. 160 per Flaſche, bei größeren Bezügen billiger,
Eudolk Sellgmann, Weinhandlung.
Eliſabethenſtraße 52.
(1869
Dommerstag, Freitag:
Friſche Schellfiſche.
G. F. Polh, Bleichſtraße.
in 1 Pfund=Laibchen,
friſch eingetroffen.
G. P POII,
(11870
Bleichſtraße.
Russ. Sardinen
in 10 Pfd=Fäßchen M. 2.-.,
Vorner Rollmops
per Kübelchen M. 2. 20,
ſowie im Anbruch zu den billigſten
Preiſen.
Phillipp Weber,
Carlsſtraße 24. 11871
1888er
Horwog. Lachshoringe,
leine in Süddeutſchland ſelten gekannte
Delicateſſe, per 10 Pfd. Poſtfaß franco
M. 2.60 Poſtnachnahme.
disss Hoobk. Räncheraal
⁄. Pfd. M. 1.30 bis 1.50 je nach Größe.
Richl. Hasse,
Stolp a. d. Oftſee. 110327
Doe
Stüchtasser
mit und ohne Thürchen, Halbſtück und
kleinere Fäſſer billigſt abzugeben bei
Carl Emil Callmann,
0
Friedrichſtraße 12. (11749
Nr. 204
ollſtändiger Ausverkauf
wegen Geſchäfts=Aufgabe und
Hausverhamſ.
Um ſchnell zu räumen, verkaufe ſämmtliche Kurz= und Modewaaren zu und unter
dem Koſtenpreis. Große Auswahl in garnirten und ungarnirten Hüten, zu jedem
an=
nehmbaren Preis.
Kinderhüte von 30 Pfg. an.
Große Auswahl in Stickereien, Seſſelſtreifen, Sophakiſſen, Eckbretter,
Gar=
derobehalter, Stramin=Pantoffel, zu erſtaunlich billigen Preiſen.
En Wnadtt,
[11747
[ ← ][ ][ → ]W, drecter Import
nener Ernte,
in ausgewählt vorzüglichen Sorten.
Mistchen von 5, 2 und 1 Kilo.
Packete von ½ und ¹⁄₈ Kilo, ſowie ausgewogen, empfiehlt
zu billigen Preiſen
Friedr Sehaoſer
[9429
Großh. Hoflieferant.
44
W
AU
Geſchüftz-Empfehlung.
Einem hochgeehrten Publikum der Stadt und Umgegend beehre ich mich
hier=
durch die ergebene Mittheilung zu machen, daß ich unter heutigem, Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße 57 lgegenüber dem Fürſtenauer Hof) eine Schweine= und
Kalbs=
metzgerei errichtet habe. Es iſt mein eifrigſtes Beſtreben, durch nur gute Waare,
und reelle Bedienung meinen geehrten Abnehmern gerecht zu werden.
Um geneigten Zuſpruch bittend, zeichnet
Hochachtungsvoll
H. Haus, Schweine= und Kalbsmetger.
Nieder=Ramſtädterſtraße 57.
(11768
Dao woduum Di-uhnun aud
ſind unſtreitig von Hünzing & Comp., Hoilbronn, und
von Hael & Comp., Strassburg,
und erlaſſe dieſelben das gewogene Pfund:
Erima aualität 500 Uramm 58 Pf.
Secunda aualität 320 Aramm (per Packet) 40 Pf.
Bei Abnahme von 20 Pfund per Pfund 55 Pf.,
„ 100 „ Engros=Fabrikpreiſe.
„
Fhilipp Webor
Carlsſtraße 24.
Große italieniſche
TASkAIIOI.
riſch eingetroffen.
. Ln Rk. SLAL,
Bleichſtraße.
[1160,
Nauſcher
Apfelmoſ
mpfiehlt
Georg Weber,
zur Ludwigshalle. 111540
GAUhUN
schönsle, grosse Frucht,
mpfiehlt
Friedr. Buss,
Dieburgerſtraße 9. 11750
[11834
Rheinsalm,
Sübersalm.
Ostender Soles,
Hechte, Lander,
Sohellfisehe,
Cabliau, Bärsche,
Karptev.
lebende Kummorn,
Jalsvés-Austorn,
WhistablosAustern.
144
RCooOr SommOk,
Eliſabethenſtraße 14. I11872
lei
61
74
853
94=
12
22
129
252
510
60
740
323)
784
916
101=
11
4)
88
940
112
122₈
12
252
510
60)
740
812
2840
915
1010
1195
274
Nr. L04
2785
REGGRRRUAOAN
0Aum
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E,
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Etablissement 141,
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Lmduigsstrusse D. B.l
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799
10u5
102,
o
ſur kigen.
ſnckar nh
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Durch einen grossen Massenabschluss ungeres Centralhauses fur unsere 147 Gesammtgeschäfto ist es uns möglich,
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Glatte Taillenz
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7 4. 7 Eleonoro y 5. 75. „
„ Bianka „ 2.76) „.
„ 6. 80
„
„
„ Florontino , 7. 25,
„ 8. 50.
„
„
„ Clara „ 3.90, „
„ 5. 25.
„
„ Hedmiz „ 7.75. „
„ 8. 80.
„
7 Delpbiu „ 4.50, „
„ 6.-
„
„ Gertrude „ 7. 90, „
„ 9. 25.
„
„ Hloonoro y 5. 25. „
„
„ 7. 25. „ Laura „ 8.75) „
„
7 10. 65.
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1260
20
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Leel
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12
iis-
hio
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„ Camilla „ 4. 55.
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„
„
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„ 7.50.
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11873
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11658
Es
40
1
⁄₈.
H.
8
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Ei.
l2)
ſlE2)
Ll-
h
8
Großh. Hofmuſikaſienhandkung.
256
von
Geore Thies
G empfiehlt Muſikliebenden ihr großes
O=Ph.
24
olURRUrleN-Clh-RUhILul.
6
Alle beſſeren Novitäten werden ſofort aufgenommen.
Klavierauszüge aller beſſeren Opern in der Anſtalt. (1874,
G.
Abonnement:
Viertoljahr 4 Mk., Halbjahr 7 Mk., Jahr 12 Mk.
O0000000000ooaoooooooo0ooo0e
Gexochte
ChsGhhungoh,
je 3 Pfd. ſchwer,
per Stück M. 3.20.
Oehsenmanl-Jalat.
friſch angemacht.
Fhilipp Weber,
Carlsſtraße 24.
(11875
Wegen Geſchäftsauegabe habe.
lich noch
5 l iechhachmagehinen
(Syſtem Schott) mit Vorgelege u.
Riemen, wenig gebraucht, billig zu
verkaufen.
111755
H. Schauberg.
Schifferftr. 12, Frankfurt a. M.
Hammelfleisch
40 Pfennig. 11660
Eusiav Eaner,
17 Landwehrſtraße 17.
Wrima Rindfleiſch, per Pſd. 54 Pfg.
4) Große Bachgaſſe 14.
[11876
2186₈
Nr. 204
8
Wichtig für Mütter!
Allen Müttern, mögen ſie ſtillen oder nicht, welche Kinder mit kräf=
4
tigem Knochenbau, ſtarken Nerven und gut entwickelten Verdauungsorganen
erwachſen ſehen wollen, ſei das, laut chemiſcher Unterſuchung und ärztlicher
Prüfung von den Fach=Autoritäten als ein Nähr= und Heilmittel erſten
d Nanges anerkannte
Rademanns Kindermehl
D angelegentlichſt empfohlen. Seine Beſtandtheile und Eigenſchaften, nament=
H lich ſeine mineraliſche knochenbildende Salzo, ſein Eiwoiss= und Fott-
H gohalt, ſeine Loichtverdaulichkeit und unbegronzto Haltbarkeit erhebt
es über alle anderen derartigen Kindernährmittel. Sowohl bei Durchfall
D der Kinder, Vordauungsstörungon, wie auch bei Knochenkrankhoiton der=
H ſelben wie: engliſcher Krankheit, abgeſetzten Gliedern, krummen, ſchwachen G
G Beinchen, ferner beim Lahnon, iſt es von anerkannt unübertroffener ſegens=
4
G reichſter Wirkung.
Der billige Preis M. 1.20 per Büchſe mit ca. 500 Gramm Inhalt
H ausreichend für eine Woche) macht die Verabreichung dieſes vorzüglichen
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Nr. 204
D
alICCSGUL.
Die Winter=Curſe der Alice=Schule beginnen am 23. Oktober, Vormittags
10 Uhr. Anmeldungen werden entgegengenommen
Dienstags 10-12 Uhr, Samstags 3-5 Uhr
11881
in dem Vorſtandszimmer.
Birrau und Pahnung
des Unterzeichneten befinden ſich jetzt
Promenadeſtraße Nr. 33.
Darmſtadt, am 18. Oktober 1888.
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Sonntag den 21. Oktober 1888:
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(11889
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Rheinſtraße 12.
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2798
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Mantelnähen, ſuchen in einem hieſigen
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Sonntag den 21. Oktober.
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Pankratiusſtraße 29. 111898
Fin Gebund Schlüſſel wurde in der
E, Nähe des Louvres verloren.
Abzu=
geben gegen Belohnung in der „
Vereinig=
ten Geſellſchaft”
[11899
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Samstag den 20. Oktober.
Vorabendgottesdienſt um 5 Uhr — Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30 Min.
Predigt um 9 Uhr 15 Min.
Sabbathausgang um 5 Uhr 50 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
13r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 20. Oktbr.: Vorabend 4 Uhr35 Min.
Morgens 8 Uhr,
Min.
Min.
Nachm. 4 Uhr,
Sabbathausgang 5 Uhr 50 Min.
Wochengottesdienſt:Von Sonntag 2l. Okt. ab:
Morgens 6 Uhr 15 Min.
Nachm. 4 Uhr 30 Min.
WB. T. Scheni Wachamischi.
Politiſche Ueberſicht.
Zeutſches Reich. Der Kaiſer wird nach den bisherigen
Dis=
poſitionen am Sonntag, den 21. d. M. von Leipzig kommend, über
Jüterbogk auf Station Drewitz bei Potsdam anlangen und ſich
nach der etwa um 8½ Uhr früh daſelbſt erfolgten Ankunft ſofort
nach dem Marmorpalais begeben, wo die Kaiſerin mit den
kaiſer=
lichen Prinzen anweſend iſt. Dort gedenkt die kaiſerliche Familie
dann bis zu ihrer Ueberſiedelung nach dem königlichen Schloſſe in
Berlin zu verbleiben. Die künftige Sommerreſidenz des Kaiſers
wird nicht mehr das Marmorpalais, ſondern Schloß
Friedrichs=
kron bilden.
Prinz Heinrich von Preußen iſt zum Kommandeur der zweiten
Abteilung der erſten=Matroſendiviſion ernannt worden.
Nach der „Kreuzzta.” beruhen alle Meldungen über eine
bevor=
ſtehende Reiſe des ruſiſchen Kaiſers nach Lopenhagen und über
einen auf der Rückreiſe in Berlin zu machenden Gegenbeſuch
des=
ſelben auf leeren Vermutungen.
Die „Germania' erhält ein Privattelegramm aus Rom,
wo=
nach die Audienz des Grafen Herbert Bismarck beim Papſt 1½
Stunden gedauert habe. Der Papſt habe die ganze Lage des
Vapſttums und der katholiſchen Kirche Preußens ausemandergeſetzt.
Die Eindrücke von dem Ergebnis der Konferenz ſeien verſchiedene;
allgemeiner ſei der ungünſtige Eindruck.
Das Reichsgericht hat dem„Leipz. Tagebl. zufolge die
An=
träae Geffken's und deſſen Verteidigers Wolfſohn auf Haftentlaſſung
Geffken's abgelehnt.
Heſlerreich=Angarn. Zu Ehren des Prinzen Heinrich von
Preußen, der bei ſeiner am Samstag erfolgenden Ankunft in Wien
von dem Statthalter und dem Polizeipräſidenten offiziell begrüßt
werden wird, findet am Sonntag ein Diner bei dem Kaiſer, Abends
Thee beim Erzherzog Karl Ludwig ſtatt, woran der Kaiſer und
die Mitglieder des Raiſerhauſes teilnehmen.
Der Prinz von Wales reiſt am 16. nach London ab. Der
Kaiſer ſchenkte demſelben ein ſehr wertvolles engliſches Vollblutpferd.
Der niederöſterreichiſche Landtag nahm den Ausſchußantrag.
über den Antraa Riegler betr. ein gemeinſames deutſch=öſterreichiſches
Hollgebiet zur Tagesordnung überzugehen, an.
Der Reichsrat iſt durch kaiſerliches Handſchreiben auf den
24. Oktober einberufen.
Jranktreich. Im Miniſterrat im Elyſée teille Goblet mit, der
franzöſiſche Miniſterreſident in Tunis werde die Note des
italie=
niſchen Generalkonſuls über die Schulaufſicht den ihm zugegangenen
Weiſungen gemäß ſofort beantworten, die Frage aber nicht
grund=
ſätzlich, ſondern lediglich mit Rückſicht auf die tuneſiſchen
Verhält=
niſſe behandeln.
Nach Eröffnung der Sitzung in der Deputiertenkammer am 16.
legte Labordere den vom Senat abgeänderten Entwurf über die
Rekrutierung der Armee vor. Duqus de la Fauconnerie (Rechte)
beantragt eine Reſolution des Inhalts, daß eine Reviſion der
Ver=
faſſungsgeſetze erſt dann am Platze ſei, wenn die Neuwahlen hätten
erkennen laſſen, in welcher Richtung das Volk eine
Verfaſſungs=
änderung wolle. Redner verlangt für dieſen Antrag die
Dring=
lichkeit, die jedoch abgelehnt wird.
Der Reviſionsausſchuß hat ſeinen Vorſitzenden beauftragt, den
Miniſterpräſidenten Floquet aufzufordern, binnen kürzeſter Friſt
mit dem Ausſchuß in Beratung zu treten.
Itakien. Kaiſer Wilhelm und König Humbert trafen am 16.
Oktober nachmittags 13 Uhr in Neapel ein. Das Einfahren des
reichgeſchmückten Hofzuges erfolgte unter Kanonendonner und dem
Jubelruſe einer großen Menſchenmenge. Der Kaiſer, in der
Uni=
form der Gardes=du=Corps, mit dem Bande des Annunziaten=
Ordens und dem ſavoyiſchen Militärorden, der König, ſowie die
Prinzen Amadeus und Thomas in Generalsuniform mit dem
Schwarzen Adlerorden ſchritten die aus dem 3. Infanterieregiment
gebildete Ehrenkompagnie ab unter den Klängen der preußiſchen
Nationalhymne., worauf die Vorſtellung der anweſenden Spitzen der
Militär= und Civilbehörden, der Senatoren und Deputierten
er=
folgte. Unbeſchreiblicher Jubel entſtand, als die Majeſtäten den
Wagen beſtiegen. Im zweiten Wagen ſaßen Prinz Heinrich und
der Kronprinz, im dritten die Prinzen Amadeus und Thomas, im
vierten Miniſterpräſident Crispi und Graf Herbert Bismarck,
ſo=
dann kam das Gefolge. In den Straßen bis zum Schloß bildete
eine dichte Menſchenmenge, Militär, Gewerkſchaften und Vereine
Spalier. Die Muſik ſpielte die preußiſche Hymne. Alle Fenſter,
Balkons und Dächer waren dicht beſetzt. Es wurden Blumen ge=
Nr. 204
2599
worfen. Vor dem Schloſſe hatte ſich eine koloſſale Menſchenmenge
aufgeſtellt, deren Jubel unbeſchreiblich geſteigert wurde, als die
Majeſtäten 5 Minuten lang auf dem Balkon erſchienen. Um 4½
Uhr beſichtigten die Majeſtäten, die Prinzen, Graf Herbert
Bis=
marck und Crispi die Muſeen. Um 7 Uhr fand ein Galadiner ſtatt.
Abends war die Stadt aufs großartigſte illuminiert. Um 8 Uhr
konzertierten vor dem Schloſſe 200 Mandolinenſpieler, darauf 11
Militärkapellen. Um 110 Uhr fand eine Galavorſtellung im
Theater ſtatt.
Der Fremdenzufluß iſt gewaltig; wie verſichert wird, waren
am 16. von Rom an 60000 Perſonen, teils bereits eingetroffen,
teils noch unterwegs. Alle Bahnhöfe, welche der Sonderzug der
Majeſtäten berührte, trugen feſtlichen Flaggenſchmuck und überall
wurde der Zug mit unbeſchreiblichem Jubel begrüßt. Das Wetter
iſt ſchön.
Der Kaiſer hat wegen der kurzen Dauer ſeines Aufenthaltes in
Neapel jede offizielle Kundgebung der deutſchen Kolonie dankend
abgelehnt. Aus demſelben Grunde iſt ein Beſuch der dortigen
deutſchen Anſtalten nicht möglich. Die Adreſſe wird durch den
Grafen Solms und ein Mitglied der Kolonie überreicht werden.
Herbten. Aus Belgrad verlautet, daß gegen Pirotſchanatz wegen
Veröffentlichung der Schrift der Königin die Anklage auf
Majeſtäts=
beleidiaung erhoben werden ſoll. — Der Juſtizminiſter ſowie
Mija=
tovitſch beabſichtigen ihren Rücktritt. König Milan zeigt ſich ernſt
geſtimmt, vermutlich weil er bemerkt hat, daß weder der Kaiſer
von Oeſterreich noch Graf Kalnokh an ſeinem Preßfeldzuge gegen
Garaſchanin Freude haben.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 18. Oktober.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Generalmajor Frhrn. Röder v. Diersburg, Kommandant der Haupt=
und Reſidenzſtadt, den Oberſtlieutenant Frhr. v. Senden,
Kamman=
deur des 1. Großh. Drag.=Regts. Nr. 23, den Sekondlieutenant
Frhrn. v. Schäffer=Bernſtein von demſelben Regiment, den Oberſt
v. Kaiſer vom Großh. Feld=Art.=Regt. Nr. 25, die Sekondlieutenants
Knorr v. Roſenroth und Michellh von demſelben Regiment, den
Oberſt Schulze, Kommandeur des 6. Rheiniſchen Inf.=Regts. Nr. 68,
den Vremierlieutenant Fichte vom Fuß=Artillerie=Bataillon Nr. 13.
den Vremierlieutenant Lrautvetter vom 5. Weſtfäliſchen Inf.=Regt.
Nr. 53. den Erblandmarſchall Frhr. v. Riedeſel zu Eiſenbach von
der Altenburg. den Geheimen Staatsrat v. Biegeleben den
Ge=
heimen Oberbergrat Pfannmüller, den Oberbaurat Rohns. den
Gymnaſiallehrer Dr. Anthes, den Pfarrer Friedmann von
God=
delau, den Juſtizrat Müller von Worms, den Direktor des
Real=
ahmnaſiums zu Gießen Weihrich, den Kreisaſſiſtenzarzt Dr.
Haber=
korn aus Mainz, den Amtmann Rach, den Medizinalrat Dr. Salzer
aus Worms, den Gerichtsſchreiber Göttelmann aus Worms, den
Hypothekenbewahrer Keller aus Bingen, den Dekan Staudinger,
den Kreisveterinärarzt Dr. Rothermel aus Groß=Gerau, den
Ober=
lehrer Vierheller aus Mainz, den Rendant Fiſcher von Lich; den
Generalmajor la suite Mootz, den Oberſtlieutenant z. D. von
Sanders; zum Vortrag den Staatsminiſter Finger, den
Ober=
ſtallmeiſter Freiherr von Nordeck zur Rabenau, den Major von
Verbandt.
Der Tod des Landgrafen Friedrich Wilhelm von Heſſen erfolgte
laut dem Telegramm des Majors im Generalſtabe von Hugo,
welcher den verewigten Fürſten auf ſeiner Weltreiſe begleitete,
da=
durch, daß der Fürſt in einem Anfalle von Geiſtesſtörung über
Bord ſtürzte. Die Leiche des perunglückten Landgrafen iſt trotz der
eifrigſten Nachforſchungen bis jetzt noch nicht gefunden. Dem
Kon=
ſulat zu Singapore iſt die Weiſung zugegangen, die Auffindung
der Leiche weiter zu verſuchen. Der verblichene Landgraf wurde im
Jahre 1854 zu Kopenhagen geboren als Sohn des im Jahre 1884
ver=
ſtorbenen Landgrafen Friedrich und deſſen Gemahlin, der Tochter
des verſtorbenen Prinzen Karl von Preußen. Bei der Frau
Land=
gräfin=Mutter traf die Kunde des tief ergreifenden Trauerfalles
am Geburtstage des Dahingeſchiedenen in der Stunde ein, als die
erlauchte Frau von dem diesjährigen Sommeraufenthalte zu Schloß
Schönfeld bei Kaſſel in Frankfurt a. M. wieder anlangte.
Verhandlungen der Landesſynode. Die Shnode beriet geſtern
über das Geſuch der Gemeinde Neutſch wegen Lostrennung von
der evangeliſchen Gemeinde Neunkirchen und Zuteilung zur
Ge=
meinde Oberbeerbach und ſtimmte einſtimmig dem Antrage ſeines
Ausſchuſſes im Sinne der Antragſteller zu. Der Synodale Brand
erſtattete ſodann Bericht über die vorgeſtern an den Finanzausſchuß
verwieſene Vorſtellung der Witwe des Pfarrvikars Seeger um
Einreihung in die allgemeine geiſtliche Witwenkaſſe und erklärte,
daß man ſich nunmehr zu dem Vorſchlage entſchloſſen habe der
Synode die Bewilligung einer jährlichen Unterſtützung von 400 M.
aus Mitteln des Centralkirchenfonds für die Dauer der laufenden
Budgetperiode anzuſinnen. Die Verſammlung erklärte ſich damit
einverſtanden. Die Beratung des Antrags Fuchs über die
Aus=
dehnung des Kirchengeſetzes vom 17. November 1883 auf die
Kate=
chismuslehre nahm längere Zeit in Anſpruch. Die Meinungen
bezüglich der Zweckmäßigkeit der Anwendung kirchlicher
Zwangs=
mittel gingen auseinander, dem Oberkonſiſtorium ſind ſie nicht
ge=
nehm, vielmehr iſt dasſelbe der Anſicht, daß der Stand der
Kate=
chismuslehre weit befriedigender ſei als früher. Namens des
Aus=
ſchuſſes empfahl der Berichterſtatter Dr. Rieger den Antrag: „Die
Shnode erſucht Großh. Oberkonſiſtorium die ſämtlichen
Dekanats=
ſynoden bei nächſter Gelegenheit zur Erörterung und Beantwortung
der Frage zu veranlaſſen, ob ſie es für zweckdienlich und angemeſſen
halten, daß die im Kirchengeſetz vom 17. November 1883 enthaltenen
Schutzmittel der kirchlichen Ordnung auch zur Erhaltung der
Kate=
chismuslehre durch neue geſetzlicheBeſtimmungen angewendet werden.
Die Synode erklärt hiermit den Antrag des Shnodalen Fuchs für
erledigt. Geh. Staatsrat Hallwachs brachte den Antrag ein, das
Oberkonſiſtorium möge erſucht werden, ſämtliche Dekanatsſynoden bei
nächſter Gelegenheit zur Erörterung und Beantwortung der Frage der
Katechismuslehre und der zur Herbeifübrung regelmäßigen Beſuchs
der=
ſelben geeigneten Mittel zu veranlaſſen. Die Synodalen Müller,
Brand und Pauly hatten mit ihrem Antrag auf Uebergang zur
Tagesordnung keinen Erfolg, ebenſo fiel bei der Abſtimmung der
Ausſchußantrag und kam der Antrag Hallwachs mit ziemlicher
Majorität zur Annahme.
Der Shnodale Hof hatte einen Antrag betr. die
Sonntags=
heiligung eingebracht, welcher auf die ſtrengere Handhabung
be=
ziehungsweiſe Verſchärfung der beſtehenden geſetzlichen Beſtimmungen
hinausläuft. In der geſtrigen Verhandlung nahm der Antragſteller
zur Begründung ſeines Amendements Veranlaſſung, auf die durch
die vielen weltlichen Feſte hervorgerufenen Störungen der
Gottes=
dienſte und auf den Wirtshausbeſuch am Sonntage hinzuweiſen und
energiſche Abhilfe zu verlangen. Von anderer Seite wurde auf die
Uebungen der Feuerwehr und den damit verbundenen Lärm
auf=
merkſam gemacht. In Uebereinſtimmung mit dem Oberkonſiſtorium
ſchlägt der Ausſchuß die Annahme des Antrags vor, welcher von
der Verſammlung beſchloſſen wird.
Ein Antrag der Synodalen Ree und Geiſt betrifft ebenfalls
die Sonntagsheiligung, er richtet ſich gegen den Sonntagsunterricht
an den Handwerkerſchulen und wird von dem berichtenden
Aus=
ſchuſſe zur Annahme empfohlen; dieſelbe erfolgte nach längerer
Be=
ratung einſtimmig.
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 26, enthält: 1)
Be=
kanntmachung, den Holzpreistarif für die Großh.
Domanialwald=
ungen pro Forſtwirtſchaftsjahr 188889, Rechnungsjahr 1889090 betr.
2) Ordensverleihungen. 3) Ermächtigung zur Annahme und zum
Tragen eines fremden Ordens. 4 Namensveränderungen. 5)
Auf=
aabe der Zulaſſung zur Rechtsanwaltſchaft. 6) Dienſtnachrichten.
Nachweis der Befähigung zur Uebernahme eines Kirchenamts.
8) Dienſtentlaſſungen. 9) Konkurrenzeröffnungen. 10) Berichtigungen.
Repertoire=Entwurf des Großh. Hoftheaters. Sonntag.
21. Oktober: „Lohengrinv. Dienstag, 23. Oktober: „Die berühmte
Fraur. Donnerstag, 25. Oktober:Der Freiſchütz'. Freitag, 26. Okt.:
„Robert und Bertram' ſneu einſtudiert).
Ernannt wurde am 12. d. M. der Kanzleiwärter im
nörd=
lichen Kollegienhauſe Friedrich Eckart zum Hauptſteueramtsdiener
bei dem Hauptſteueramt Worms.
- Privatwaiſenpflege. Seit der Vereinigung von Darmſtadt
mit Beſſungen hat der Alice=Frauenverein, Abteilung für
Waiſen=
pflege, ſeine Thätigkeit auch auf die Ueberwachung der in
letzt=
genannter Gemeinde untergebrachten. verwaiſten und verlaſſenen
Kinder ausgedehnt. Zu dem Ende ſind mehrere Damen von dem
Beſſunger Frauenverein der Abteilung beigetreten und üben in
Beſſungen die Privatwaiſenpflege nach den gleichen Grundſätzen,
wie dieſelbe nunmehr ſchon ſeit einer langen Reihe von Jahren
mit ſegensreichem Erfolge in Darmſtadt geübt wird. Die Zahl
der zu beaufſichtigenden Kinder iſt durch die oben erwähnte
Ver=
einigung auf mehr als 250 angewachſen, und eine Chriſtbeſcheerung
für dieſelben wird in dieſem Jahre erheblich mehr Mittel erfordern,
als in den bisherigen Jahren. Das ſchon oft bewährte Intereſſe
des Publikums an den Aufgaben und Beſtrebungen der
Privat=
waiſenpflege wird daher in der Kürze wiederum Gelegenheit finden,
nch zu bethäthigen, indem zum Beſten einer Weihnachtsbeſcheerung
für die Waiſen am 10. k. M. wie dies ſchon mehrfach geſchehen
iſt, ein großer Jahrmarkt im Saalbau veranſtaltet werden ſoll.
Hahlreiche Verkaufsbuden mit Gegenſtänden aller Art, mehrere
Büffets nebſt altdeutſcher Weinſtube, Muſik und ſonſtige
Unter=
haltungen wie ſie auf Jahrmärkten gebräuchlich ſind, werden
Ge=
legenheit geben, einen angenehmen Abend zu verbringen, nützliche
Einkäufe zu machen, vorab aber der guten Sache mit offener
mild=
thätiger Hand zu dienen. Es iſt zu hoffen, daß letzteres, wie
immer, auch diesmal in reichem Maße geſchehen wird. — Näheres
über den bevorſtehenden Jahrmarkt werden die demnächſt
erſcheinen=
den Anzeigen enthalten.
Ueber die Verſendung von Wild mit der Poſt wird darauf
hingewieſen, daß kleines Geflügel (Rebhühner, Krammetsvögel
u. ſ. w.) bei Verſendung mit der Poſt in einer Umhüllung (etz
oder dergleichen) ſich befinden muß und dasſelbe mit größern
Stücken nicht zuſammengebunden ſein darf. Wenn mehrere Rehe
oder Haſen als ein Packet angeſehen werden ſollen, ſo ſind dieſelben
412
2800
Nr.
entweder zuſammen in ein Netz, eine Kiſte oder dergleichen zu
ver=
vacken oder die Tiere ſind ſowohl an den Enden als auch in der
Mitte - und zwar hier mittels eines ſtarken, feſt umgelegten
ver=
ſiegelten Leinwandſtreifens - zuſammenzubinden. Werden die
ge=
dachten Gegenſtände nicht auf eine ſolche Weiſe zum Packet
ver=
einigt, ſo dürfen ſie überhaupt nicht zuſammen befeſtigt ſein, ſondern
jedes muß mit einer beſondern Aufſchrift verſehen und auf der
Begleitadreſſe demgemäß als einzelnes Packet bezeichnet werden.
Auch muß an jedem Stück jagdbaren Wildes ſich eine Wild=
Legiti=
mationskarte befinden.
J. Mainz, 16. Oktober. Der Stadt Mainz iſt letzter Tage ein
reiches Vermächtnis zugefallen. Ein nach langjährigem Leiden
jüngſt verſtorbener hieſiger Weinhändler, M. Kleemann, hat von
ſeinem auf 1¼ Millionen geſchätzten Vermögen der Stadt einen
nennenswerten Anteil vermacht. Neben den Stadtarmen iſt
hier=
bei auch der Mainzer Gewerbverein reich bedacht worden.
Cronberg. 16. Oktober. Die von der Kaiſerin Friedrich
er=
worbene Villa Reiß wird in Zukunft den Namen „Schloß
Friedrichshofu führen.
Leipzig, 16. Okt. Die Zahl der Exemplare der hier
beſchlag=
nahmten Schrift Mackenzies beläuft ſich weit über 40 000.
Berlin, 16. Okt. Unter dem Vorſitze der Kaiſerin Friedrich
fand heute im großen Feſtſaale des Rathauſes eine Sitzung des
Komites zur Unterſtützung der Ueberſchwemmten ſtatt. Nachdem
der Oberpräſident von Achenbach der Kaiſerin für ihr Erſcheinen
gedankt, erſtatteten die vier Referenten des geſchäftsführenden
Aus=
ſchuſſes ihre Berichte, aus denen hervorgeht, daß ein Notſtand nicht
mehr vorhanden iſt. Oberpräſident von Achenbach dankte namens
der Kaiſerin dem Komite für ſeine aufopfernde und ſegensreiche
Mühewaltung.
Berlin, 16. Oktober. Die Beſchlagnahmung der in Styrum
lnicht wie in geſtriger Nummer angegeben in Duisburg) erſchienenen
deutſchen Ausgabe der Mackenzie'ſchen Broſchüre erfolgte au
Grund der 8895(Majeſtätsbeleidigung) 185, 186, 200 des R.=Str.=
G.=B. Geleidigung und Verleumdung von Privatperſonen).
Berlin, 16. Okt. Die Konſiskation der Mackenzie=Broſchüre
erfolgte, weil Mackenzie die Dreiſtigkeit hatte, zu behaupten, es ſei
ihm der Bericht über die Krankheit Kaiſer Friedrichs abgefordert
worden, um ihn „ in die Falle zu locken'. Es iſt bekannt, auf weſſen
Befehl Mackenzie den Bericht erſtatten mußte.
F. J
Berlin, 16. Okt. In der Deutſchenmediziniſchen
Wochen=
ſchrift, einer unſerer hervorragendſten Fachſchriften, nimmt
nun=
mehr der Herausgeber Sanitätsrat Dr. Guttmann vom ärztlichen
Standpunkte aus zu der Schmähſchrift Mackenzies Stellung; dieſe
Abhandlung gipfelt in einer vernichtenden Abfertigung des engliſchen
Arztes. — Vrrchow hat gegenüber dem hieſigen Korreſpondenten
des „New=York=Herald: Aeußerungen gethan, welche Mackenzies
Lüge, daß die den Tod herbeiführende Lungenentzündung bei Kaiſer
Friedrich infolge Einführung der Kanüle durch Bergmann veranlaßt
ſein ſollte, gründlich widerlegen.
Hamburg, 16. Oktober. Die Vollzugskommiſſion für den 8
oll=
anſchluß Hamburgs macht bekannt, daß der freie Verkehr
zwiſchen dem deutſchen Zollgebiet und den angeſchloſſenen
Gebiets=
teilen und dem übrigen Zollgebiet mit Beginn des 17. er. eintritt.
London, 16. Okt. Die Times läßt heute den deutſchen
Aerzten Gerechtigkeit widerfahren, indem ſie durch
Zuſammen=
ſtellung der amtlichen deutſchen Krankheitsgeſchichte und der
eng=
liſchen Streitſchrift den engliſchen Leſern die bisher vermißte
Ge=
legenheit zum Vergleichen giebt und dabei ſelbſt zu Ergebniſſen
kommt, welche Mackenzie in allen Punkten verdammen
Paris, 16. Okt. Auch die franzöſiſche Preſſe befleißigt ſich in
Bezug auf die Broſchüre Mackenzies einer rühmenswerten
Sachlichkeit. So ſagt ſelbſt der „Figaror am Schluſſe einer
ein=
gehenden Betrachtung: „Mackenzie hätte ſeine Liebe und Verehrung
für den beimgegangenen Kaiſer nicht beſſer an den Tag legen
können, als wenn er geſchwiegen hätte. Der engliſche Arzt erinnert
lebhaft an eine gewiſſe Schauſpielerin unſerer Zeit, die ihr Talent
durch eine ungemäßigte Vorliebe für Reklame inſcenirt. Das iſt
ein Fehler, den man einer Sarah Bernhardt vergeben kann, aber
nicht einem Arzte. Aehnlich urteilen auch andere Boulevardblätter
über Mackenzies Schrift.
Kairo. Das „Journal Officiel' meldet, daß Herr Grebaut, der
Direktor der Muſeen von Bulak, demnächſt nach Alexandrien
kommen wird, um den an der kleinen Ibrahimjeh ausgegrabenen
ſteinernen Sarkophag zu unterſuchen. Man giebt ſich der Hoffnung
hin, die Unterſuchung möchte die Mutmaßung unterſtützen, man
habe es in dem koſtbaren Sarkophag mit dem Grabe Alexanders
des Großen zu thun, das Schliemann bei dem Fort Kom el Dik
ſuchen zu müſſen glaubte. - Im Laufe der letzten acht Tage iſt
der Nil ferner um 30 Zoll gefallen und ſteht nicht blos niedriger
als zu irgendeiner Zeit, ſoweit die Aufzeichnungen reichen, ſondern
hat nach den Ueberlieferungen über frühere niedrige Waſſerſtände
ſeit hundert Jahren nicht ſo tief geſtanden. Daß der Waſſermangel
auf den ägyptiſchen Staatshaushalt ungünſtig einwirken wird,
braucht kaum erſt geſagt zu werden.
204
Großherzogtiches Hoftheater.
Dienstag, 16. Oktober.
„Die berühmte Fraus.
E. H. Die letzte Bühnengabe, mit der Kadelburg und
Schön=
than bei uns auf dem Plane erſchienen, waren die =Goldfiſche”
eine dramatiſche Arbeit zweifelhafter Güte. Nach dieſer Darbietung,
welche die Erwartungen des gebildeten Publikums ungeheuer
herab=
ſtimmte., war man in der That geſpannt, ob die neneſten
Erzeug=
niſſe dieſer verbrüderten Federn den Wea in ein wirkliches,
lebens=
wahres Luſtſpiel gefunden hätten. Der Titel „die berühmte Frau
zeigt ſchon an, daß wir es mit einem modernen Stoffe zu thun
haben. Iſt die Ueberſchrift etwa ſo ſatiriſcheironiſch gemeint, wie
genes bekannte Schillerſche Gedicht „Die berühmte Frau', das denn
auch thatſächlich im Eingange Erwähnung findet? In der Hauptſache,
namentlich wenn man den letzten Akt im Auge behält, trifft dies
zu. Allein Schönthan und Kadelburg ſind harmloſe Leute, ſie
wollen nicht ſticheln, ſie wollen unterbalten. Sie führen uns zu
dieſem Zweck in ein vornehmes Berliner Haus, in welchem der
Herr desſelben, ein Baron Römer=Saarſtein, mit ſeinen
heran=
wachſenden Töchtern eine Art Garçonleben führt; die Mädchen
ſtehen zu ihm mehr in einem kameradſchaftlichen als töchterlichen
Verhältnis. Die Mutter und Dame des Hauſes weilt im
Aus=
lande, wo ſie durch eifrige hiſtoriſche Studien Material zu einem
neuen Roman ſammelt. Was die Frau zu dieſer Trennung von
Gatte und Kindern bewogen, wird nicht klar ausgeſprochen, es
ſchimmert nur ſo durch. Herr Römer fühlt ſich in ſeinem Zuſtande
übrigens recht behaglich, er geſtattet ihm nach ſeinen eigenen Warten
ein Witwertum ohne Trauer. Die Töchter, ſich trotz
Gouver=
nante ſelbſt überlaſſen, wandeln ziemlich ſelbſtändige Wege, was
vornämlich in der etwas burſchikoſen Ausdrucksweiſe von Herma
zum Vorſchein kommt. In beiden ſteckt übrigens ein guter Kern
und ſie werden von den Verfaſſern ohne großen Aufenthalt an das
ſolchen Bühnengeſtalten geſteckte Ziel der Verlobung geleitet.
Herr Römer, dem der Courmacher tief im Blute ſteckt, wird
durch die Tante der jungen Sängerin, der er augenblicklich ſeine
Huldigungen darbringt, und die ſich als intime Freundin ſeiner
abweſenden Frau entpuppt, und durch den Gang der Ereigniſſe
genötigt, das Feld einem jungen, ungariſchen Grafen zu räumen,
beiläufig bemerkt die liebenswürdigſte pigur des Stücks. Die
Per=
ſönlichkeit, nach welcher das Stück den Namen führt, wirkt
haupt=
ſächlich hinter den Kouliſſen mit und erſcheint erſt im 3. Akt. Die
Epiſode hätte viel ſtattlicher ausfallen können, aber das lag nicht
in der Abſicht der Verfaſſer.
Der berühmten Fraus werden, als ſie ſich mit ihrem Gatten
auseinanderſetzt, von den Autoren recht treffende Argumente in den
Mund gelegt. Sie ſagte etwa folgendes: „Als die Zeit kam, da
Du mich immer öfter allein ließeſt, immer früher ausgingſt und
immer ſpäter heimkamſt, da fühlte ich mich anfangs recht
unglück=
lich, und da ich Niemand hatte, dem ich mein Leiden anvertrauen
konnte, ſo nahm ich meine Zuflucht zur Feder; Die Briefe einer
verlaſſenen Frau' ſind die erſte Arbeit, die ich in die Welt ſandte.
Dann kam der Erfolg, die Anerkennung. Dieſe erhoben mich über
das gemeine Frauenlos, ſie eröffneten mir ein neues Feld der
Thätigkeit, auf dem ich Glück und Befriedigung finden ſollte. Wenn
es denn wahr iſt, daß die Frauen nur immer das ſind, was ihr
Männer aus uns macht, ſo verdanke ich Dir in dieſem Falle
meine Laufbahn als Schriftſtellerin.” Das iſt, wie geſagt, keine
üble Beweisführung, aber ſie weckt, wie die Verfaſſer die
Hand=
lung führen und die Figuren ſchieben, kein Echo in der Seele der
Hörer, denn aller dramatiſche Vorteil iſt abſichtlich auf die andere
Seite gelegt worden. Frau Römer oder Frau Clara Heller, wie
ſie als Schriftſtellerin heißt, empfängt von keiner Perſon des Stück=
Succours, iſt ganz auf ſich geſtellt und muß es ſich gefallen laſſen
ſchließlich wie ein überſpanntes Penſionsdämchen mit ihren Ideen
ad absurdum geführt zu werden, auf daß in allen Beziehungen, die
das Luſtſpiel aufſtellt, die harmoniſche Finaleſtimmung erzielt
wer=
den kann.
Ein Luſtſpiel aus der Werkſtatt von Kadelberg und Schönthan
will weder Probleme aufſtellen noch löſen und verlangt lediglich
ſeine Beurteilung darnach, ob es das Publikum aller Ränge in
ausgelaſſene Laune verſetzt und die Unterhaltungskoſten einer Reihe
von Theaterabenden deckt. Das iſt bei „Eine berühmte Frau' in
hohem Grade der Fall, und kann inſofern auch nicht Wunder nehmen
als die Mache in der That diesmal vortrefflich und faſt jede Partie
von dramatiſcher Schlagkraft iſt. Die Geſchicklichkeit, welche
Kadel=
burg und Schönthan in dieſem Opus bei der Zergliederung des
Stoffs an den Tag gelegt haben, wollten wir vielen Bühnendichtern
wünſchen, welche bei ihrer Arbeit von ernſteren Intentionen
ge=
leitet werden. Die flotte, in allen Teilen wohlgefügte Darſtellung.
die das ihrige dazu beitrug, um der Novität einen unbeſtrittenen
Erfolg zu ſichern, beleuchten wir in ihren Einzelnheiten bei der
Wiederholung.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.