Abonnementspreis
151. Fabrgang.
Inſerate
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. md.
Bringerlohn. Auswärtg werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inck. Voſlaufſchlag
Ao.
Mit der Sonntags=Beilage:
ghRnſtirtep Relt.hutluuhvoluil.
vedenangenommen:in Darmſtadt
von der Expedition. Rheinſir. Nr. 2.
n Beſſungen von Friedr. Blöher.
Schießhausſtraße 14 ſowie auswuͤrh
von allen Aunoncen=Exveditlonen.
Amtliches Organ
für die Belannkmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Dienstag den 16. Oktober.
1888.
Ne 202.
Edictalladung.
1) Nachdem wider den Hülfshoboiſten Ludwig Schneider der Leib=Kompagnie
1. Großherzoglich Heſſiſchen Infanterie=(Leibgarde=Megiments Nr. 115, geboren am
1. Mai 1868 zu Goddelau, Kreis Groß=Gerau, der förmliche Deſertionsprozeß
eröffnet worden iſt, wird derſelbe hiermit aufgefordert, ſich ſofort bei ſeinem
Truppentheil zu geſtellen, ſpäteſtens aber in dem auf
Samstag den 16. Februar 1889, Vormittags 10 Uhr,
anberaumten Termin vor dem unterzeichneten Gericht zu erſcheinen, widrigenfalls/
die wider ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen, er in contumacirm für
fahnen=
flüchtig erklärt und in eine Geldbuße von Einhundert und Fünfzig bis Dreitauſend
Mark verurtheilt werden wird.
2) Nachdem wider den Füſilier Johann Anton Huber der 9. Kompagnie 2.
Großh. Heſſiſchen Infanterie=Regiments (Großherzog) Nr. 116, geboren am 17.
April 1865 zu Straßburg i. E. der förmliche Deſertionsprozeß eröffnet worden iſt,
wird derſelbe hiermit aufgefordert, ſich ſofort bei ſeinem Truppentheil zu geſtellen,
ſpäteſtens aber in dem auf
Donnerstag den 21. Februar 1889, Vormittags 10 Uhr,
anberaumten Termin vor dem unterzeichneten Gericht zu erſcheinen, widrigenfalls
die wider ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen, er in contumaciam für
fahnen=
flüchtig erklärt und in eine Geldbuße von Einhundert und Fünfzig bis Dreitauſend
Mark verurtheilt werden wird.
5) Nachdem wider den Musketier Adolf Rauch der 7. Kompagnie 2. Großh.
Heſſiſchen Infanterie=Regiments Großherzog) Nr. 116, geboren am 27. Dezember
1865 zu Kaltenhauſen, Kreis Hagenau i. E., der förmliche Deſertionsprozeß
eröff=
net worden iſt, wird derſelbe hiermit anfgefordert, ſich ſofort bei ſeinem
Truppen=
theil zu geſtellen, ſpäteſtens aber in dem auf
Samstag den 23. Februar 1889, Vormittags 10 Uhr,
anberaumten Termin vor dem unterzeichneten Gericht zu erſcheinen, widrigenſas die
wider ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen, er in contumaciam für
fahnenflüch=
tig erklärt und in eine Geldbuße von Einhundert und Fünfzig bis Dreitanſend
Mark verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 4. Oktober 1888.
[1739
Großherzogliches Gericht der Großh. Heſſiſchen (25.) Diviſion.
Bekanntmachung.
Im Firmenregiſter unterzeichneten Ge
richis wurden folgende Einträge vollzogen:
Am 17. Juli 1888,
Georg Roth zu Darmſtadt betreibt daſelbſt
ſeit 15. Juli 1888 ein Ladengeſchäft mit
Verkauf von Blumen und Pflanzen unter
der Firma B. G. Roth.
Am 21. Juli 1888.
Von dem Inhaber der Firma J. A.
Zöppritz Herrn Kaufmann Adolf Weiden=
buſch zu Darmſtadt wurde dem Auguſt
John daſelbſt Procura ertheilt.
Am 9. Auguſt 1888.
Emil Pinthus zu Berlin und Albert
Pinthus zu Darmſtadt betreiben zu Darm
ſtadt ein Kurz= und
Poſamentierwaaren=
geſchäft unter der Firma Albert Pinthus
u. Cie. als gleichberechtigte Theilhaber.
Am 21. Auguſt 1888.
Friedrich Ludwig Wilhelm Becker zu
Oerlinghauſen und Gottlieb Friedrich
Hein=
rich Becker zu Darmſtadt betreiben zu
Darmſtadt eine Leinen= und Wäſchefabrik
unter der Firma H. u. F. Becker als
Zweigniederlaſſung der Hauptniederlaſſung
Oerlinghauſen.
Am 22. Auguſt 1888.
Die Firma Georg Schüßler zu
Darmſtadt iſt ſeit 20. Auguſt 1888 durch
Aufgabe des Geſchäfts erloſchen.
Am 1. September 1888.
Die Firma J. Silberpfennig zu
Darmſtadt iſt ſeit 1. September 1888
mit Activen und Paſſiden auf David Jſaak
zu Darmſtadt übergegangen. Die Firma
bleibt unverändert.
Am 13. September 1888.
Die Firma F. Hamm, Maſchinen=
und Agenturengeſchäft zu Darmſtadt iſt
erloſchen.
Am 24. September 1888.
Heinrich Geider zu Darmſtadt betreibt
daſelbſt unter der Firma H. Geider ſeit
1. September 1888 eine Spiel=,
Galan=
terie= und Kurzwaarenhandlung und hat
ſeiner Ehefrau Emilie geborne Schüßler
Procura ertheilt.
Am 26. September 1888.
Die Firma H. Eſchborn u. Cie. zu
Darmſtadt iſt ſeit 26. September 1888
in Liquidation getreten. Liquidatoren ſind
die bisherigen Inhaber der Firma, welche
die Firma in Liquidation gemeinſchaftlich
zeichnen.
Am 27. September 1888.
Jacob Hofmann zu Darmſtadt,
Pro=
euriſt der Firma Lautz u. Hofmann
da=
ſelbſt für das Zweiggeſchäft in Hauſen
iſt ausgetreten und die demſelben ertheilte
Procura erloſchen.
Ernſt Krauſe zu Darmſtadt betreibt
daſelbſt unter der Firma gleichen Namens
ſeit 1883 eine Herren= und Knaben=
Con=
fection.
Am 1. Oktober 1888.
Die Firma M. Arth zu Darmſtadt
iſt durch Aufgabe des Geſchäfts erloſchen.
Am 3. Oktober 1888.
Chriſtian Lenz zu Darmſtadt betreibt
407
2754
daſelbſt unter der Firma Chr. Lenz ſeit,
1861 eine Fabrikation und Verkauf von
Goldwaaren und, hat ſeiner Ehefrau
Philippine geb. Schmitt Procura ertheilt.
Am 8. Oktober 1888.
Die zu Darmſtadt beſtehende Firma
Moritz Wolfskehl iſt ſeit 1. Oktober
1888 erloſchen.
Darmſtadt, 12. Oktober 1888.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Dr. Berchelmann. (11740
Bekanntmachung.
Wirth Johannes Neuroth und
deſſen Ehefrau Eliſabethe, geb.
Pull=
mann zu Darmſtadt, welche bei Eingehung
ihrer Ehe die Beſtimmungen des
katzen=
ellenbogener Landrechts zu Grunde
ge=
legt hatten, haben jetzt vollſtändige
Güter=
trennung vereinbart, ſo daß alles
Ver=
mögen, was ein Jedes von ihnen beſitzt
oder noch erwirbt, deſſen alleiniges
Eigen=
thum iſt und dem Andern kein
Nutz=
nießungsrecht daran zuſteht.
Darmſtadt, den 10. Oktober 1888.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Beisler.
[11741
Nr. 202
Spoolalllät:
WlE vile AsCuo vorefePyd.
Große Ausgiebigkeit im Verarbeiten - Solid und dauerhaft
im Tragen — Vorzüglich in der Waſche
ſind neben den ſehr billigen Preiſen die Vortheile, welche die von mir
eingeführten Garne ſo raſch allgemein beliebt machten.
Muſter des großen Melangen=e; Farben=Sortiments
ſtehen jederzeit zu Dienſten.
[11170
Rüdoz z0E, Uust. Acklors ſaont.
Sen meinem Laden, Kirchſtr. 10, werden abgegeben:
Spät=
kartoffeln, Aepfel, Birnen, Quitten ꝛc., nur eigener
Ernte, in bekannter guter Qualität.
Auch Beſtellungen auf Kartoffeln für ſpätere Lieferung
(Winterbedarf) werden daſelbſt jetzt ſchon entgegengenommen.
Hahnmühle b. Pfungſtadt, 5. Oktober 1888.
W. Mildebrand H. 1142.
Das Konkursverfahren über das Ver=
T mögen der Firma Kahu=Stern zu
Darmſtadt wird, nachdem ſich ergeben,
daß eine Ueberſchuldung nicht vorliegt
und zur ſofortigen Deckung der
angemel=
deten Forderungen hinreichendes Vermögen
vorhanden iſt, in Gemäßheit Beſchluſſes
der Gläubigerverſammlung hiermit
ein=
geſtellt.
Darmſtadt, den 11. Oktober 1888.
Großh. Amtsgericht I.
Schäfer.
[1742
Bekanntmachung.
Mittwoch, den 17. Oktober d. J.,
Vormittags 11 Uhr,
ſoll die ſtädtiſche Wieſe Flur 41 Nr. 855
⁄o=
die vorderſte Seiterswieſe -2109
Quadrat=
meter, von jetzt ab auf 9 Jahre unter
den im Termin bekannt gemacht werdenden
Bedingungen auf unſerem Büreau,
Stadt=
haus, Rheinſtraße 18, öffentlich an den
Meiſtbietenden verpachtet werden.
Nähere Auskunft ertheilt unſer erſter
Feldſchütz Rühl, Kranichſteinerſtraße 59.
Darmſtadt, den 9. Oktober 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
(11631
Riedlinger, Beigeordneter.
(ch erſuche um Auslunft über den
29 Aufenthalt der Fabrikarbeiter Franz
Schmenger aus Oberrad und Ludwig
Merkelbach aus Fiſchbach.
Wiesbaden, den 4. Ottober 1888.
Der erſte Staatsauwalt. U1743
Sehr ſchöne gebrochene und etwas
Fallapfel zu verkaufen.
Carlsſtraße 54.
[11558
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Alle orten Jruhrkohlen.
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Tannen= und Buchen=Brennholz,
unter Zuſicherung prompteſter und ſorgfältigſter Bediepung.
Gefl. Beſtellungen werden auch von den Herren C. Diehm ∓ Co.,
obere Rheinſtraße, C. Gerber, obere Rheinſtraße, ſowie J. Schäfer,
Hermannſtraße 5, entgegengenommen.
[10132
m
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koſtet vom 15. Oktober das Pfund Ochſenfleiſch 66 Pf.,
bei ſämmtl. Nindsmetzgern das Pfund Rindfleiſch 60 Pf.
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das Hundert von 10 M. an. L. Weinmann, Hirchstr. 25.
Winte=
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Fr.
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525
621
82
10Ek
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empfehlen, in allen
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61926.
745
853
940
112
12)
252
510
606
740
812
2840
915
11010
113
2 9
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402
147
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f20,
238
40
1)
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veröffentlicht in dem ſoeben beginnenden neuen Jahrgang folgende werthvolle neue
Romane, Novellen ꝛc.:
pu.
B. Möllhauſen, Haus Montague.
Robert Byr, Ein ſtolzes Herz.
E. Wichert, Der zureichende Grund=
L. Ganghofer, Der Bſondere.
M. v. Ebner=Eſchenbach, Die Reſel.
R. Boß, Der Mönch v. Berchtesgaden.
A. v. Perfall, Das Erdmannshaus.
Rider=Haggard, Meeſons Teſtament.
M. Berger, Die armen Reichen.
Rob. Schweichel, Irrfahrten.
Bret=Harte, Kreuzzug d. Excelſior.
A. v. Roberts. E. Eckſtein, Nußſchalen=Extracts
M. Jokai, L. Schenk, L. Heſekiel,
A. Chore, E. Peſchkau, H. Ryblom,
A. Daudet.
(11000
5⁄
Das 2. Heſt enthält u. a. eine Reihe von ungedruckten Briefen der Königin Luiſe.
EEAUU-Au
7.
905
1221
503
1039
9)
104
449
9
w. Es
Wach.
Ag.
mache darauf aufmerkſam, daß
Damen- und Herren tarderobon jodor Art
leinfarbig und melirt), welche ſeither nur durch Umfürben in eine
dunklere Farbe von ihren verſchoſſenen und abgetragenen Stellen
befreit werden konnten, nunmehr durch ein neues Vorfahron
un=
zertrennt ſo aufgefärbt werden, daß die urſprüngliche Farbe nicht nur
erhalten bleibt, ſondern auch die abgetragenen und verſchoſſenen Stellen
gänzlich verſchwinden und dadurch das Anſehen neuer Kleidungsſtücke
erhalten.
C. Maclz's Hofschönfärboroi
und chom. Hunstwaschanstalt,
Schulſtraße 13.
Cllln
euer Ermte,
direkter Import.
zſper Pfund M. 2.40, M. 2. 80,
M. 3. 20, M. 3.60 und M. 4.
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Ernſt=Ludwigsſtr. H. 11248
Haxmelkeisch
40 Pfennig. 11660
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17 Landwehrſtraße I7.
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grauer Kopf= und Barthaare aus der
königl. bayer. Hof=Parfümerie=Fabrik
von C. D. Wunderlich in
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Aecht färbendes und garantirt
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mit Bürſte und Anweiſung 1 M. 50 Pf.
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Hofbürſtenfabrik, Ludwigsplatz 2.
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vorzüglicher Qualität auf dem Hof
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garten zu haben:
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2. Amerikan. Gelbe pro100 Kilo6 Mt.
3. Magnum bonum
4. Müuschen pro 100 Kilo 10 Mk.
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zu verkaufen Eliſabelhenſtr. I. (7755
Vollſtändiger Ausverkauf
wegen Geſchäfts=Aufgabe und
Hausverkaul.
Um ſchnell zu räumen, verkaufe ſümmtliche Kurz= und Modewaaren zu und unter
dem Koſtenpreis. Große Auswahl in garnirten und ungaruirten Hüten, zu jedem
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nehmbaren Preis.
Kinderhüte von 30 Pfg. an.
Große Auswahl in Stickereien, Seſſelſtreifen, Sophakiſſen, Eckbretter,
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derobehalter, Stramin=Pantoffel, zu erſtaunlich billigen Preiſen.
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6o
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Dio vorüglichon Anspachor
(Suppentafeln)
in Päckchen 5 und 10 Pfg.
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Carl Valzuger,
Wilhelminenſtr. 11. 111606
Ihee-Opituon
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voll u. kräftig im Geſchmack,
ſo lange Vorrath.
Hoinrich hrlonbach.
Ernſt=Ludwigsſtr. HI. G1251
Große italieniſche
Castanien,
friſch eingetroffen.
G. P. POLXL.
Bleichſtraße. 11605
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gebrochene Aepfel A Birnen
Dieburgerſtraße 45. Beſtellungen nimmt
auch Herr Schröder, Rheinſtraße 35.
entgegen.
[1555
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Stück- & gev. Husskohlen,
Anthracitkohlen f. amerik. Oefen,
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Buchen- & Tannenholz
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Be=
dienung.
G. Sammler,
Waldſtraße 17. (9035
Der Erste Haggon
Conserven
iſt eingetroffen und werde ich mit
dem Verſandt der hieſigen
Com=
miſſionen im Laufe dieſer Woche
[11748
beginnen.
Theoderstemmer.
Nauſcher
Apfelmoſt
empfiehlt
Georg Weber,
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Stüchfüsser
mit und ohne Thürchen, Halbſtück und
kleinere Fäſſer billigſt abzugeben bei
Carl Emil Callmann,
Friedrichſtraße 12. (11749
aronoh,
152
64,
ab
18.
13
1½
schönste, grosse Frucht,
empfiehlt
Friedr. Buss,
Dieburgerſtraße 9. (11750
RaEO RAIGO
Hochfeinen echten
Preanger
von ganz vorzüglichem, kräftigem
Geſchmack
per Pfund 120 Pfo.
empfiehlt
G1751
G. P. Poth,
Ecke der Caſino= und Bleichſtraße.
la. Hammelbraten
(Keule oder Rücken) M. 4.50 bis
M. 4. 75.
la. Hammelbrustthoile
M. 3.75.
verſendet 9¼ Pfund franco Nachnahme
8. de Beer, Emdon.
jeglicher Art em=
Cummiſſaaroh pfiehlt u. verſendet
in bekannter Güte
(11076
E. Kröninz, Magdeburg.
Preisl., Katal. geg. 10 reſp. 20 Pf. Porto.
gü=
714
822
EAll12
1242
202
822
562
pr,
8
73„
oh Sa
7 760
houß 1oe7
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127
26
12
Cæb 517
632
[47
l
un Tarrs.
hes 5
Wlvon
4 Il.
gb O9
238
143
2fl 3es
Ep48'
Abreh.
nackt tuch
cckriub.
6
D unlbo aoust avoLuIvbhle
Nachdem nun ſämmtliche neue Confections eingetroffen ſind
bietet mein Lager in
eine großartige Auswahl vom einfachſten bis zum eleganteſten Geſchmack zu
überraschend billigen Preisen.
Josoph Gado.
[1753
Täglich friſches
Fraham-Brod
von Rud. Goricke,
Potsdam,
bei
Theodor Stemmor,
Eliſabethenſtr. 14. ⬜1754
Wegen Geſchäftsauegabe habe
ich noch
3 Floischhackmaschinon
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verkaufen.
(11755
H. Schauberg,
Schifferftr. 12. Frankfurt a. M.
Eine noch wenig gebrauchte, gute
Halbrioline
iſt billig zu verkaufen.
WoL ſagt die Expedition.
11756
Holl. Schellfiſche,
Holl. Cabliau,
Auſtern,
täglich friſche Zuſendung.
E60L. no8In86,
Hoflieferanten. (1757
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(I1758
Salon=Gaslüſter
billig abzugeben. Kirchſtraße I. 2. St.
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C, Wendepflug (Gewinn) ſteht
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Zim=
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8937) Carlsſtraße 34 iſt die
Parterre=Wohnung, 6 Zimmer mit
abgeſchl. Vorplatz ꝛc., per ſofort H
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hoch, fünf Zimmer nebſt Zubehör, neu
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Küche, Vorrathskammer und dem nöthigen
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der mittelſte Stock per 1. Dezember.
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die Beletage (8Z.
8 hockarstr. I m. Balton neuherg.
11498) Gardiſtenſtr. 31 eine ſchöne
Wohnung von 3 Zimmern, Küche mit
Waſſerleitung und Glasabſchluß alsbald
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nung zu verm. Preis 10 M. per Monat.
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Keller und Bodenraum ſofort auf ½ Jahr
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10463) Mühlſtr. 5. nahe d. Inf.=Kaſ.,
ein möbl. Zimmer, beziehbar ſofort.
11086) Rückertſtraße 12 gut möbl.
Zimmer für Herren oder Schüler, mit
oder ohne Penſion.
11088) Steinſtraße 8 ein ſchön
möblirtes Wohn= und Schlafzimmer mit
ſeparatem Eingang ſofort zu vermiethen.
11215) Niederramſtädterſtr. 8 ein
ſchön möbl. Parterrezimmer, ſep. Eingang,
mit od. ohne Penſion, an 1-2Herren, alsb.
11351) Wilhelminenſtraße 35 ein
fein möblirtes Wohn= und Schlafzimmer
ſofort zu vermiethen.
11353) Kiesſtraße 30 ein ſchön möbl.
Parterre Zimmer mit oder ohne Penſion
für ein oder zwei Herren. Ph. Bangert.
11443) Neckarſtr. 18 zwei möblirte
Zimmer mit oder ohne Penſion zu verm.
11508) Waldſtr. 11 möbl. Z. u. Kab.
11567) Hügelſtraße 13 rechts 1. St.
ein möbl. Zimmer zu vermiethen.
11687) Schulſtraße 15 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
11762) Obere Hügelſtraße 13 3. iſt
ein großes, gut möblirtes Zimmer zu
15 M. ſofort zu vermiethen.
WGt Haud,
4
a00lIrte connung
gosucht.
für das kommende Winterſemeſter
3-AZimmermit Küche
und Mädchenkammer,
zuſammen 5 Betten für eine
Fa=
milie mit 2 Kindern. Anſtändiges
Haus mit geſunder Lage
Be=
dingung. Nähe des
Polytechni=
kums erwünſcht, aber nicht
unbe=
dingt erforderlich. - Gefl. Off.
mit Preisangabe unter L. L. an
[11763
die Exped. d. Bl.
Lebende Hummor,
la. Holl. Austern,
la. Hatives-Austern,
la. Whistabler Austern.
1
n0o0or Stommot,
Eliſabethenſtr. 14. (1764
Verloren
ein ſilbervergoldetes Armband mit
Ver=
gißmeinicht und der Gravierung Gruß von
Aenne auf dem Wege über die
Ludwigs=
höhe nach der Marienhöhe. Abzugeben
gegen Belohnung Wilhelminenplatz 15,
1. Stock.
[1765
empfiehlt für die Herbſt= und Winter=Saiſon eine
groß=
artige Auswahl
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im einfachſten wie eleganteſten Genre zu den billigſten Preiſen.
Anfertigung nach Maaß.
11766
daalball-Aetien-Gosollschaft
zu Darmſtadt.
Mittwoch den 31. Oktober 1888, Abends 8 Uhr,
findet im Muſikſaal des Saalbaues die ſtatutenmäßige
ordentliche Generalvorsammlung
der Saalbau=Actien=Geſellſchaft zu Darmſtadt ſtatt, zu welcher die Actio äre
hie=
durch ergebenſt eingeladen werden.
Tagesordnung:
1) Geſchäftsbericht des Vorſtandes mit den Bemerkungen des Auſichtsraths.
2) Bilanz für 1887-88 mit Gewinn= und Verluſt=Rechnung.
3) Wahl von 6 Mitgliedern des Vorſtandes und von zwei Mitgliedern des
Aufſichtsraths.
Darmſtadt, den 12. Oktober 1888.
[11767
Für den Vorſtand der Saalbau=Aktien=Geſellſchaft.
Der Vorſitzende:
Der Schriftführer:
Dr. E. E. Hoffmann, Rechtsanwalt.
Zernin.
Geſchuftz-ompteglung
Einem hochgeehrten Publikum der Stadt und Umgegend beehre ich mich
hier=
durch die ergebene Mittheilung zu machen, daß ich unter heutigem, Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße 57 (gegenüber dem Fürſtenauer Hof) eine Schweine= und
Kalbs=
metzgerei errichtet habe. Es iſt mein eifrigſtes Beſtreben, durch nur gute Waare,
und reelle Bedienung meinen geehrten Abnehmern gerecht zu werden.
Um geneigten Zuſpruch bittend, zeichnet
Hochachtungsvoll
H. Haas, Schweine und Kalbsmetzger.
Mieder=Namſtädterſtraße 57.
[11768
RanAGlsrerGh H Darmstadt.,
Einladung zur Vereinsverſammlung
Mittwoch den 17. Oktober 1888, Abends 8 Uhr,
im Damenſaal des Saalbaues.
Tagesordnung:
Vortrag des Herrn Rechtsanwalts J. Metz l. über:
„den Entwurf eines bürgerlichen Geſetzbuchs für
„das deutſche Reich.”
Zu dieſem intereſſanten Vortrag laden wir nicht nur unſere Mitglieder,
ſon=
dern auch ſonſtige Intereſſenten hiermit ergebenſt ein.
11769
Der Vorstand.
11099) Eine alleinſtehende ultere Dame
mit guter Handſchriſt, ſucht für einige
Stunden des Tags Beſchäftigung in ſchrift.
Arbeiten. Gefl. Offerten unter K. L.
an die Expedition d. Bl.
11770) Landmädchen kann ich den
ge=
ehrten Herrſchaften empfehlen.
Stellen=
büreau Röſe, Schützenſtr. 14, part.
11771) Reſtaurationsköchin mit ſehr
guten Zeugniſſen ſucht Stelle.
Stellen=
büreau Röſe, Schützenſtr. 14, part.
11772) Eine perfekte
Herrſchafts=
köchin mit den beſten Empfehlungen
ſucht Stelle. Stellenbüreau Röſe,
Schützen=
ſtraße 14, part.
11773) Ein braves Mädchen mit gut.
Zeugniſſen ſucht ſofort Stelle als
Haus=
mädchen oder zu Kindern. Näh.
Wald=
traße 50, Hinterhaus.
11774) Ein Mädchen, im ausbeſſern v.
Kleider u. Weißzeug bew., ſucht n. e. Tage i.
d. Woche Beſetzung. F. Holſchuh, Holzſtr. 13.
11775) Ein Mädchen aus achtbarer
Familie wünſcht eine Stelle zur Stütze
der Hausfrau. Nur auf gute
Behand=
lung mit etwas Familienanſchluß wird
ge=
ſehen. Näh. i. d. Exp. d. Bl.
11776) Eine reinliche Frau ſucht ein
Lauſdienſt für Abends. Schwanenſtraße 15.
11777) Eine perfekte Herrſchafts=
Köchin, eine Hotel=oder Reſtaurations=
Köchn, ſowie Mädchen, welche etwas
kochen können und gute Empfehlung haben
uchen Stellen. Fr. Neßling, Marktpl. 7.
11778) Ein kräftig. Burſche v. 24 Jahr.
mit guter Handſchriſt ſucht Stelle als
Haus=
burſche o. Auslauf. F. Holſchuh, Holzſtr. 13
AAAtmnhut
11779) Ein kräftiges Mädchen,
welches zu Hauſe ſchlafen kann, wird
ge=
ucht.
Eliſabethenſtraße 46, I.
v020
11780) Ich ſuche eine geübte
Haschinenstrickerin.
Heinrich Moeſer,
Ludwigsſtraße 12.
11784) Sehr gut empfohlene
Kinderfran
ucht Stelle. Näheres Expedition.
11785) Ein tüchtiges im Kochen und
Waſchen erfahrenes Mädchen wird von
einer deutſchen Hausfrau in England
ge=
ſucht. Zu erfr. i. d. Exped. d. Bl.
11761) Eine gute bürgerl. Köchin
geſucht für dauernde Stelle in feinem
Hauſe. Näheres Liebigſtr. 9 erſter Stock
Frankfurt a. M.
11782) Brabes Laufmädchen geſucht.
Eliſabethenſtraße 14. 1. Stock.
Hausburſche=Geſuch.
11783) Suche zu ſofortigem
Eintrit=
einen ordentlichen jüngeren Burſchen.
V. Thiermann,
Conditor — Ludwigsplatz 4.
11786) Ein tüchtiger Packer ſofort
ſucht. Gebr. Eichberg, Capellplatz.
AAAA
2
Einen Lehrling
ſucht unter ſehr günſtigen Bedinggen.
Hermann Löb,
Manufacturwaaren=Geſchäft,
Ludwigsſtr. 7. (11230
11787) Sofort ein junger
Hausbursche
geſucht. Näheres Expedition.
Ein Lehrling
mit den nöthigen Vorkenntniſſen für unſer
kaufmänniſches Büreau geſucht. (11622
Gebrüder Roeder.
befördert mit ihren prachtvollen
erstelassigen Dampfern, Passagiere
in der dritten Glasse von
Maiuz via
Rotterdam
Amsterdam
nach
inelusive 100 Pfd. Freigepäck und
vollständiger, neuer
Schiſfsausrüs-
tung zum niedrigen Preise von
8672
ME. 91.50.
Ie Gl. ab Rotterdam od. Amsterdam
ME. 180, 195 215, nach Lage
der Cabinen. 20 Cl. ME. 150.
Wegen Näheres wende man sich
direct an die Direction der
Miedor-
ländisch-Amerikanischen
vampf-
schifffahrtsgesellschafti. Rottordam.,
Verpachtung.
Der ſeither von Herrn Fr. Schubkegel
in Pacht gehabte Acker Flur 42, Nr. 47.
Mtr. 2481 in der Nachtweide iſt von Mar.
tini ab anderweit zu verpachten. Näheres
bei dem Vormund Chr. Lenz,
Louiſen=
ſtraße 8.
[10695
n einem privaten Handarbeitscurſus
16 kann noch eine
Theilnehmerin
angenommen werden. Näh. Exp. ⬜170I
Votormürarnt tarth
wohnt in
Darmstadt, Soderstr. 8 parterra,
(Kapellplatz).
[11788
Lebens=Verſicherung.
Eine erſte deutſche Lebensverſicherungs=
Geſellſchaft ſucht für Stadt u. Umgebung
Darmstadt,
eine geeignete Perſönlichkeit zur
Gewin=
nung von neuen Anträgen in den beſſeren
Kreiſen und zur
Uebernahme
der Haupt=Agentur mit Incaſſo. (1789
Gefl. Offerten mit Aufgabe von
Re=
ferenzen erbeten unter T. L. 464 an
G. L. Dauhe & Co., Frankfurt a. M.
Wor nahlt don höchston Proiss
für getragene Kleider Schuhe, Stiefel,
Uniformen, Bettwerk, Möbel u. ſ. w.
Gerhard Strudel. Lanaaaſſe 30.
Vohnungsveränderung.
Meinen geehrten Kunden und
Herr=
ſchaften zur Nachricht, daß ich unterm
Heutigen meine Wohnung Schirmgaſſe 4
verlaſſen habe und von nun an
Gohulstrasse 1
wohne.
Achtungsvoll zeichnet
Frau Marg Sehmitt I.
Hebamme. (11167
Kleider, Uniformsſtücke,
Schuhwerk, Betten, Möbel ꝛc.
kauft zu hohem Preis.
Vr. Bamer, Langgaſſe 49.
Beſtellungen erbitte per Poſt. (11234
Wüchtige Colporteure
auf neueſte Zeitſchriften, Bilder, Spiegel,
Uhren ꝛc. gegen hohe Proviſion ſucht
J. Brunner,
(11372
Buchhandlung und Abzahlungs=Geſchäft,
Worms a. Rh., Fiſchmarkt 23.
Fin Fräulein wünſcht noch einige
Nachhülſestun den
in Engliſch, Franzöſiſch und ſonſtigen
Schulfächern zu geben. Näh. Exp. (11404
7ühlſtraße 14 findet ein Schüler
2
gute billige Penſion.
Nachhilfe frei.
10845
1ANBUILOkTIGNL.
Es können noch einige Damen und
Herren an dem demnächſt beginnenden
Curſus theilnehmen.
[11790
Ferdinandine Höser.
Dimmer und Kabinet, möblirtes, ſo=
2) wie ein ebener Naum alsbald zu
miethen geſucht. Adreſſe sub. L. 88 an
die Expedition.
[179]
Nr. 202
in bekannter Güte eingetroffen.
Gorza-Uylorroctgarn
Stade & Beer.
KN-
Engroz-Aager.
11792
Pruteſtantenueretn.
Mittwoch den 17. Oktober, Abends 8 Uhr, im großen Saale
des Darmſtädter Hofes:
Vortrag.
des Herrn Stadtpfarrer Hönig aus Heidelberg:
„Rückblick auf die 25jährige Wirkſamkeit des deutſchen
Proteſtantenvereins”
Der Eintritt iſt für Jedermann frei.
[11793
LiLa
Hierdurch beehre mich ergebenſt anzuzeigen, daß ich unter Heutigem an hieſigem
Platze unter der Firrma:
Gebrüder Kahm
ein
Bank. und Wechſek=Heſchäft
errichtet habe.
Hinreichende Branchekenntniſſe, verbunden mit dem Prineip ſtrenger Reellität,
ſetzen mich in den Stand, das mir entgegengebrachte Vertrauen in vollſtem Maße
zu rechtfertigen.
Darmſtadt, den 16. Oktober 1888.
Hochachtungsvoll
Leopold Kahm.
[1794
Geſchäftslokal: Rheinſtraße 12 (Darmſtädter Hof).
Theater, Vereinen und Geſellſchaften
empfehle bei vorkommenden Gelegenheiten eine große Auswahl eleganter
Theaterperrücken und Bärte jeden Charakters
kauf= und leihweiſe. Auch übernehme ich das Friſiren und Schminken der
Darſteller bei ſachkundigſter Bedienung und billigſtem Preiſe.
[11795
½
Perrückenmacher und
ſeorg Hofimann,
Theaterfriſeur,
Ed. Schrebensky Hachk, Ernſt=Ludwigsſtraße Nr. 23.
Deutsche Hüllerschule.
Die Deutſche Müllerſchule zu Dippoldiswalde in Sachſen, im Beſitze einer
großen Dampfmühle, vermittelt ihren Schülern eine gediegene theoretiſche und
praktiſche Ausbildung; ſie eröffnet neue Curſe am 1. November d. J.
Proſpekte und Lehrplan verſendet koſtenfrei die Direction.
(1796
Polytechniker
ſucht möblirtes Zimmer mit Kaffe.
Offerten mit Preisangabe u. G. J. H.
poſtlagernd Frankfurt a. M.
[11797
Tnterzeichnete beabſichtigt nach längerer
11 unterbrechung ihren Unterricht in
deutſcher und engliſcher Sprache - die
Stunde 1 Mk. 70 Pf. - wieder
auf=
zunehmen.
(11360
Caralino Volhard,
Soderſtraße 51, 2. Stock.
E
Dampireinigung.
(neueſtes Syſtem)
für gebr. Bettfedern und
Flaumen empfehle dem
verehr=
lichen Publikum von Darmſtadt und
Umgegend mit dem Bemerken, daß
ſelbige hierdurch vollſtändig neu
be=
lebt und von jedem falſchen
Be=
ſtandtheil befreit werden.
Gleichzeing empfehle für neue
Hüllen
Drelle, Barchento und
Federleine
billigſt.
J. Röttinger,
Mathildenplatz 7. 110082
Hausburſche,
braber, junger Mann, mit guten
Zeug=
niſſen. dauernd nach Mainz zu engagiren
geſucht. Näheres heute, Dienstag,
Nach=
mittags von 3 bis 5 Uhr, Waldſtraße 23,
(11797a
part., zweite Hausthüre.
11798) Eine Parthie Wollenwaaren
zu erſtaunlich billigen Preiſen. Halstücher
Holzſtraße 20.
von 15 Pf. an.
(Vin anſtänd. Arbeiter kann Koſt und
C, Wohnung erh. Holzſtr. 24. (11691
11799) In der Georgenſtraße ein
großes ſchönes Zimmer, mit oder ohne
Möbel, zu vermiethen. Näheres bei
Lud=
wig Alter, Eliſabethenſtraße 34.
Nr. 202
2761
Ariechische Weine.
eingeführt von Friedrich Carl Ott.,
Würzburg & München.
Unbedingte Bürgſchaft für Reinheit, Echtheit und direkten
144⁄
Hzeird
Bezug.
Niederlage in Darmſtadt nur bei
H. W. Prassel, Rheinſtraße. 6006
hier und Umgegend theile hierdurch mit,
104daß der von der Behörde genehmigt=
„LAliu Qunuiio.!
Kaiſer=Controllhahn, neues verbeſſertes
Shſtem D.=R.=P.=A., durch mich zu beziehen iſt. Derſelbe bietet jede Garantie der
Reinlichkeit und iſt ohne große Koſten leicht anzubringen. Der Preis iſt bei der
Behörde feſtgeſtellt.
Die Umänderungen der Glashalter ſind theilweiſe teuerer als der Controllhahn
und iſt ein Zerſpringen der Gläſer ausgeſchloſſen.
Achtungsvoll, (11800
F. Ewald,
Inſtallations=Geſchäft.
Quitten ſowie Kochbirnen
empfiehlt
[11402
Aloys Loossner, Kranichſteinerſt. 51.
p
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 16. Oktober.
5. Vorſtellung in d. 2. Abonnementsabteilung.
(Blaue Karten gültig.)
Zum erſtenmale:
Die berühmte Frau.
Luſtſpiel in 3 Akten von Franz v. Schönthan
und Guſtav Kadelburg.
Baron Römer=Saarſtein Herr Werner.
Frl. Ethel.
Agnes, ſeine Frau
Herma,
deren Töchter
Wally,
Frau Kläger.
Frl. Wehn.
Frl. Schütkh.
Paula Hartwig.
Ottilie Friedland, ihre Nichte Frl. v. Felden.
Graf Bela Valmay
Herr Sachs.
Herr Steude
Ulrich von Traunſtein
Profeſſor Georg Ziegler Herr Göbel.
Fräul. Seemann
Frl. Bernhard.
Anton
Herr Knörzer.
Betty, Stubenmädch. b. Ottilie Frl. Beck.
Anfang 7 Uhr. Ende ¼10 Uhr.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Kaiſer wird vorausſichtlich am 2.
Okto=
ber. vormittags. wieder in Berlin eintreffen, um alsdann ſeine
Winterreſidenz dortſelbſt zu nehmen. Das Befinden des Kaiſers
iſt trotz der letzten anſtrengenden Reiſetage durchaus recht
erfreu=
lich. Prinz Heinrich begiebt ſich auf der Rückreiſe von Italien
ſofort wieder nach Kiel, wo um dieſelbe Zeit auch ſeine Gemahlin
wieder eintreffen wird.
Privatnachrichten aus Rom beſtätigen, daß das Befinden des
Kaiſers trotz der großen Anſtrengungen durchaus erfreulich iſt. Der
Kaiſer hat ſich über den unerwartet großartigen Empfang in Rom
überaus anerkennend ausgeſprochen. Der Kaiſer wird ſich nach
ſeiner Rückkehr nach Potsdam auch nur wenige Tage Ruhe gönnen.
Schon am 25. Oktober folgt der Kaiſer einer Einladung zur Jagd
nach Blankenburg bei dem Prinzregenten von Braunſchweig und
am 29. Oktober wird bekanntlich der Kaiſer zu den Feſtlichkeiten in
Hamburg erwartet.
Die Kaiſerin Auguſta wird nur noch bis Ende d. M. in Baden=
Baden verweilen und ſich ſodann nach Coblenz begeben.
Sicherem Vernehmen nach beabſichtigt Generalfeldmarſchall
Graf Moltke in Kreisau am 26. Oktober noch ſeinen 88.
Geburts=
tag zu feiern und ſich alsdann zu mehrwöchentlichem Aufenthalt
nach Wiesbaden zu begeben.
Die „Pol. Nachr." ſchreiben:„Wie wir erfahren, iſt eine ſeiner
Leit dem Kaiſer Friedrich für geheime Korreſpondenzen mit den
oberſten Reichsbehörden zur Verfügung geſtellte Chiffre, welche ſich
zur Zeit des Todes des Monarchen noch im Sterbezimmer befand,
abhanden gekommen und ſpurlos verſchwunden. Es liegt
zweifel=
los ein Diebſtahl vor und unwillkürlich lenkt ſich der Verdacht auf
einen aus dem Kreiſe der Leute, welchen Herr Mackenzie Zutritt
zu dem Kranken= reſp. Sterbezimmer des Kaiſers verſchafft hatte.
Es ſei ja bekannt, daß Mackenzie unkontrolliert eine große Anzahl
Karten an Perſonen verteilt hatte, auf Grund deren ſich
die=
ſelben im Schloſſe frei bewegen konnten und überall Zutritt hatten.
Ob die ſo Zugelaſſenen alle eines ſolchen Vertrauens würdig waren,
darnach wurde nicht gefragt; ſie hatten nur die Verpflichtung, für
ihren Patron und ſeine Zwecke Reklame zu machen - im übrigen
konnten ſie thun und laſſen, was ſie wollten.
Die „Poſt' bemerkt: Angeſichts des ablehnenden Verhaltens
derjenigen Konſervativen, welche Herrn Stöcker auf den Schild
heben, gegen jede den Mittelparteien annehmbare Verſtändigung
über die Wahl im erſten Berliner Landtagswahlkreiſe hat von den
Vertrauensmännern der gemäßigt Konſervativen, Freikonſervativen
und Nationalliberalen der Beſchluß gefaßt werden müſſen, ſich
ihrerſeits gemeinſam zu organiſieren und gemeinſam in die
Wahl=
bewegung einzutreten. Die Aktion dürfte demnächſt in die
Oeffent=
lichkeit treten.
In Berliner kolonialpolitiſchen Kreiſen iſt man der „Nat=8tg.
zufolge der Anſicht, daß die aufſtändiſche Bewegung in Oſtafrika
im Rückfluten begriffen iſt, und die Wiederbeſetzung der geräumten
Plätze, und zwar mit ſtärkeren Kräften, ohne viel Schwierigkeiten
erfolgen wird.
Heſterreich=Angarn. Der Kaiſer beſuchte am 13. den König
von Serbien, welcher Tags vorher mit dem Kronprinzen Alexander
in Wien angekommen und im Hotel Impireal abgeſtiegen war.
Kronprinz Rudolf, ſowie der Prinz von Wales ſind aus
Siebenbürgen wieder in Wien eingetroffen.
Der „Amtsanzeiger; veröffentlicht die Ernennung des
Statt=
halters von Galizien, Ritter v. Zaleski, zum Miniſter an Stelle
Ziemialowski's und des Statthalters von Mähren, Graf Schönborn,
zum Juſtizminiſter an Stelle Prazaks. Dieſe Veränderungen im
Kabinett bedeuten einen entſchiedenen Sieg der förderaliſtiſchen
Strömung. Die Berufung des Grafen v. Schönborn iſt um ſo
be=
merkenswerter, als er für böhmiſches Staatsrecht und die Krönung
des Kaiſers zum König von Böhmen ſeit Jahren propagiert. Die
altezechiſche Partei gewinnt jedenfalls an Einfluß, während die
Ausſichten der deutſch=liberalen ſich verſchlechtern.
Nach Anſicht des =Fremdenblattes; iſt der Charakter der
Um=
bildung des Miniſteriums Taaffe eine „größere Homogenität des
ganzen Kabinetts und eine innigere Beziehung zur Rechten.
Der niederöſterreichiſche Landtag nahm mit 44 gegen 9
Stim=
men eine Reſolution an, wonach der Landtag die Uberzeugung
ausſpricht, daß der unverſehrbare Fortbeſtand der Reichs=
Volks=
ſchulgeſetze von 1868 und 1869 von höchſter Wichtigkeit für das
Landeswohl ſei, und ſich nachdrücklichſt gegen alle Beſtrebungen zur
Unterwühlung der als gut und nützlich bewährten Schulgeſetze
ver=
wahrt. Der Landtag erwarte von der Regierung, daß ſie in den
geſetzgebenden Körpern jeder grundſätzlichen Aenderung der
Volks=
ſchulgeſetze entgegentreten, insbeſondere jede Minderung des
Lehr=
zieles hinanhalten, und die Rechte des Staates bezüglich der
Schule in vollem Umfange aufrechterhalten werde.
Jranſtreich. Nach dem von Miniſterpräſident Floquet
ge=
planten Reviſionseutwurf ſollen die Befugniſſe des Senats
be=
trächtlich eingeſchränkt werden; er will demſelben zwar das Recht
des ſuspenſiven Vetos belaſſen, jedoch die Befugnis entziehen, über
die Auflöſung der Kammer mit zu beſchließen.
Floquet erklärte, er werde demiſſionieren, wenn die Reviſion
abgelehnt oder durch eine Koalitionsmajorität votiert würde; denn
er nehme nur das Votum einer republikaniſchen Majorität an.
Kriegsminiſter Freyeinet hat dem Ausſchuß ſeine
außerordent=
lichen Kriegsbudgetausgaben vorgeleat. Dieſelben belaufen ſich im
ganzen auf 1065362000 Franken. Er verlangt auf Abſchlag für
das nächſte Jahr bloß 134 Millionen, der Reſt ſoll auf die
zu=
künftigen Budgets verteill werden. Die außerordentlichen
Kriegs=
ausaaben ſeit 1870 und die noch zu erwartenden überſteigen bereits
4 Milliarden.
Ein Telegramm aus Tunis beſtätigt, daß der italieniſche
Kon=
ſul den franzöſiſchen Generalreſidenten und Miniſter des Aeußern
in Tunis, Maſſicault, davon in Kenntnis ſetzte, daß die
Beſtim=
mung über den Unterricht auf die italieniſchen Schulen keine
An=
wendung finden könne und daß deshalb die italieniſche Regierung
eine Inſpektion der Schulen nicht zulaſſen würde.
Maſſicault.
übermittelte alle auf dieſe Angelegenheit bezüglichen Schriftſtücke
nach Paris. Die Sache wird nuumehr zwiſchen den Kabinetten
von Rom und Paris zum Austrag kommen.
Die Pariſer Blätter beſprechen den Beſuch Kaiſer Wilhelms
in Rom in gehäſſiger Weiſe. Mit Wohlgefallen werden angebliche
deutſchfeindliche Kundgebungen als der Bethätigung der Geſinnung
des italieniſchen Volkes im Gegenſatz zu der Regierungspolitik
breit=
getreten. Verhöhnungen Crispis wechſeln mit Bemitleidungen
Italiens ab, das durch den Kaiſerbeſuch beim Papſte in eine
un=
würdige Lage gebracht worden ſei. Der Kaiſerbeſuch werde die
Gewiſſen in Italien erwecken und vielleicht die Morgenröte des
lateiniſchen Bundes bedeuten.
408
[ ← ][ ][ → ]2762
Nr. 202
Engkand. Der deutſche Botſchafter, Graf Hatzfeld, iſt am 13.
aus Urlaub wieder auf ſeinen Poſten nach London zurückgekehrt.
Ikaſien. Am 12. begab ſich der Kaiſer mit dem Prinzen
Hein=
rich, Staatsminiſter Graf H. Bismarck und dem geſamten höheren
Gefolge zum Beſuche des Papſtes in den Vatican. Der Kaiſer ſaf
in dem von Berlin geſandten Hofwagen. Den Staatsminiſter Graf
Herbert Bismarck und mehrere andere Herren des kaiſerlichen
Ge=
folges ſtellte der Kaiſer dem Papſte ſelbſt vor, der Papſt richtete
an jeden einzelnen der Vorgeſtellten huldvolle Worte. Die
Verab=
ſchiedung Sr. Majeſtät vom Papſte war wie der Empfang ſehr
herzlich. Nach dem Beſuche beim Papſte verweilte der Kaiſer mit
dem Prinzen Heinrich und Gefolge noch einige Zeit im Vatikan
und beſichtigte unter Führung des Kardinals Rampolla die St.
Peterskirche ſowie mehrere Kunſtſammlungen. Kaiſer Wilhelm
überreichte während des Beſuches dem Papſte eine Tabatiere aus
Gold, mit Edelſteinen beſetzt, und mit dem Bilde des Kaiſers auf
dem Deckel.
Bei der Galatafel im Quirinal, zu welcher 120 Einladungen
ergangen waren, brachte König Humbert folgenden Toaſt aus:
Mit tiefer Frende und lebhafter Dankbarkeit begrüße ich hier in
meiner Reſidenz, hier in der Hauptſtadt Italiens, den Kaiſer und
König Wilhelm II. Die Anweſenbeit des Oberhauptes einer großen
Nation und einer ruhmreichen Dynaſtie, mit welcher ich aus alter
Freundſchaft verbunden bin, in Rom iſt ein neues Pfand der Allianz,
welche von uns für den Frieden Europas und für die Wohlfahrt
unſerer Völker geſchloſſen wurde. Ich trinke auf das Wohl Sr.
Kaiſerlichen und Königlichen Majeſtät, meines erhabenen Gaſtes
auf das Wohl Ihrer Majeſtät der Kaiſerin und Königin und au
das deutſche Heer, den Schutz und Ruhm Deutſchlands.: Der Kaiſer
Wilhelm antwortete: „Ich danke Euer Majeſtät auf das herzlichſte
für die warmen Worte, welche Sie an mich gerichtet haben. Die
Berufung auf die von unſeren Vätern überkommene
Bundesge=
noſſenſchaft findet in mir ein lebhaftes Echo. Unſere Länder haben
unter der Führung ihrer großen Herrſcher beide mit dem Schwerte
ihre Einigkeit erkämpft. Die Gleichartigkeit unſerer Geſchichte
bedingt, daß unſere Völker ſtets zuſammenſtehen werden zur
Auf=
rechterhaltung dieſer Einheit, welche die ſicherſte Garantie für den
Frieden bietet. Unſere Beziehungen haben den lebendigſten
Aus=
druck gefunden in der erhebenden Begrüßung, die Euer Majeſtät
Hauptſtadt mir hat zu Teil werden laſſen. Ich trinke auf das
Wohl Ihrer Majeſtäten des Königs und der Königin und auf das
ſo ſehr brave italieniſche Heer! (Den letzten Satz ſprach der Kaiſer
in italieniſcher Sprache).
Etwa eine Stunde vor Beginn der Galatafel hatte der Kaiſer
den Miniſtervräſidenten Crispi, zu längerer Audienz berufen
laſſen, an deren Schluß er demſelben mit huldvollen Worten den
Schwarzen Adlerorden verlieh.
Die „Niforma' ſagt, ſelbſt die empfindlichſten und
argwöh=
niſchſten Gemüter würden an den zwiſchen den beiden Herrſchern
gewechſelten Toaſten nichts auszuſetzen finden; nichts deſtoweniger
ſeien dieſe Toaſte höchſt bezeichnend. Der Toaſt des Königs
Hum=
bert werde diejenigen beruhigen, welche von der italieniſch=deutſchen
Allianz agreſſive Neigungen befürchten; derjenige des Kaiſers
Wil=
helm zeige allen Gegnern, daß nichts im Stande ſei, das Bündnis
beider Länder zu zerreißen. Beide Toaſte ergänzten ſich gegenſeitig.
König Humbert verlieh dem Kaiſer Wilhelm den Militärorden
von Savoyen, den höchſten Militärorden Italiens.
Kaiſer Wilhelm ſtellte den Kronprinzen von Italien als
Lieu=
tenant la suite des 1. Heſſiſchen Huſaren=Regiments Nr. 18,
deſſen Chef König Humbert iſt.
Am 13 abends wurde in der Kaſerne Roms ein Tagesbefehl
des Kriegsminiſters bekannt gegeben, in welchem derſelbe mitteilt,
daß Kaiſer Wilhelm und der König ſich höchſt beſriedigt über die
Haltung der Truppen bei der Revue ausgeſprochen haben.
Der Kaiſer, der König und die Königin, ſämtliche Prinzen und
Prinzeſſinnen des königlichen Hauſes mit ihrem Gefolge, der
Staats=
miniſter Graf Bismarck, der Miniſterpräſident Crispi, der
Bot=
ſchafter Graf Solms und andere hohe Perſönlichkeiten begaben ſich
am 13. abends um halb 11 Uhr nach dem Kapitol, wo ſie von dem
Bürgermeiſter und den ſtädtiſchen Behörden empfangen wurden.
Gegen Mitternacht erfolgte die Rückfahrt. Dem Empfange, welcher
auf das glänzendſte verlief, wohnten etwa 3000 Perſonen, darunter
zahlreiche Damen bei. Das Kapitol war mit elektriſchem Lichte
auf das prächtigſte erleuchtet.
Am 14. vormittags 11½ Uhr wohnten Kaiſer Wilhelm und
Prinz Heinrich mit dem Gefolge dem Gottesdienſt in der deutſchen
Botſchaft an. Nach dem hierauf folgenden Frühſtück empfing der
Kaiſer eine Abordnung der deutſchen Kolonie, welche eine Adreſſe
überreichte.
Miniſterpräſident Crispi telegraphierte an den Fürſten
Bis=
marck: „Inmitten des Enthuſiasmus, mit welchem Ihr erhabener
Souverän als Freund unſeres Königs und als Haupt der unſerem
Lande verbündeten großen Nation in der Hauptſtadt Italiens
em=
pfangen worden, und welcher ihn umgiebt, wenden ſich meine
Ge=
danken bewegt an Eure Durchlaucht. Ich wünſche, daß das Echo
des Jubels, von dem Rom widerhallt, bis zu Ihnen gelange, um
Ihnen zu ſagen, wie ſehr das italieniſche Volk Deutſchland liebt
und die Freundſchaft dieſes Landes hochſchätzt, welches durch die
Ratſchläge Eurer Durchlaucht zu ſolchem Ruhm und ſolcher Größe
gelangt iſt. Möge unſer Bündnis ſtets ein ſo herzliches und
in=
times bleiben zum Ruhme beider Völker und zum Beſten des
Frie=
dens von Europa.; - Fürſt Bismarck antwortete: „Ich danke
Euer Excellenz aus vollem Herzen, daß Sie in dem Augenblicke,
wo Sie der Begegnung unſerer Souveräne beiwohnten, welche der
feierliche Ausdruck der herzlichen Freundſchaft der beiden großen
Nationen iſt, an mich gedacht haben. Das Bewußtſein, gemeinſam
an der Befeſtigung der gegenſeitigen Freundſchaft unſerer Souve,
räne und unſerer Länder gearbeitet zu haben, und unſer ſeſter Wille,
dieſe Freundſchaft aufrechtzuerhalten und immer intimer zu geſtalten,
bilden in meinem Herzen eine teuere Verbindung zwiſchen Ihnen
inmitten der glänzenden Feſte, welche in Rom gefeiert werden, und
mir in dem einſamen Walde, den Euer Excellenz vor zwei Monaten
mit mir zu durchwandern die Freundlichkeit hatten.
Die aus 22 Schiffen beſtehende, vom Admiral Acton befehligte
italieniſche Flotte, über welche Ihre Majeſtäten der Kaiſer
Wil=
helm und der König Humbert eine Revue abhalten werden, iſt in
Caſtellamare bei Neapel angekommen.
Der „Riforma' zufolge wurden am 13. in Ventimiglia ſechs
Kilo kleine Zettel beſchlagnahmt, welche einen ähnlichen Inhalt
hatten, wie die am Donnerstag in Rom bei der Ankunft des Kaiſers
geworfenen. Dieſelben ſtammen aus Marſeille und ſollten nach
Neapel geſchickt werden, um am Tage der Ankunft des Kaiſers
da=
ſelbſt verteilt zu werden.
Griechenkand. Die Eröffnung der nationalen Ausſtellung iſt
auf den 2. November feſtgeſetzt. Die franzöſiſchen Kriegsſchiffe
„Seignelah' und Vauban ſind im Piräus eingetroffen um die
franzöſiſche Flagae bei den Feſtlichkeiten anläßlich des Regierungs=
Jubiläums des Königs zu vertreten. Auch ein ruſſiſches
Ge=
ſchwader wird zu den Feierlichkeiten hier erwartet.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 16. Oktober.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
den Generalmajor v. Strantz, Kommandeur der 41. Infanterie=
Brigade, den Generalmajor v. Arndt, Kommandeur der 42. Inf.=
Brigade, den Oberſt v. Chappuis, Kommandeur des 1. Großh. Inf.-
Reats. Nr. 115, den Oberſt Johannes, Kommandeur des 4. Großh.
Inf.=Regts. Nr. 118, den Major Lampel, Bataillons=Kommandeur,
Major Stieler, den Sekondelieutenant v. Klippſtein, den
Sekonde=
lieutenant v. Haas, den Stabsarzt Dr. Müller, den Stabsarzt Dr.
Föhliſch von demſelben Regiment, den Oberſt von der Armee
Pennrich, den Oberſtabsarzt 1. Klaſſe a. D. Dr. Kapeſſer, den
Premier=
lieutenant Stoll von der 4. Ingenieur=Inſpektion, kommandiert zum
Inf.=Regt. Nr. 118, den Sekondelieutenant Frhr. v. Starck II. vom
2. Großh. Drag.=Regt. Nr. 24, den Sekondelieutenant v. Grolman
vom 1. Weſtfäl. Feld=Art.=Regt. Nr. 7, den Sekondelieutenant Wiſſel
vom 1. Oberſchleſiſchen Inf.=Regt. Nr. 22, den Sekondelieutenant
Frhr. v. Edelsheim vom 2. Garde=Ulauen=Regt., die
Sekonde=
lieutenants Schörke und Graf v. Lüttichau vom 1. Großh. Drag.=
Regt. Nr. 23, den Kreisrat Gros von Worms, den Regierungsrat
v. Grolman, den Kreisrat Dr. Breidert von Erbach, den
Regierungs=
rat Frhr. v. Graney von Mainz, den Amtmann Frhr. v. Gemmingen,
den Landgerichtsrat Scriba von Gießen, den Domänenrat Rube von
Bingenheim, den Steuerkalkulator Schäfer von Büdingen, den
Rech=
nungsrat Götz, den Reallehrer Nagel von Friedberg, den
Land=
gerichtsdirektor Bonhard, den Regierungsrat Roßler, den Reallehrer
Willenbücher von Friedberg. den Geh. Medizinalrat Dr. Münch
von Groß=Gerau, den Miniſterialſekretär Dr. Frhr. v. Wedekind,
den Steuerrat Völker von Offenbach, die Profeſſoren Langrock und
Groſch vom Realgymnaſium zu Offenbach, den Amtmann Melior,
den Sekretär Reuter von der Main=Neckar=Eiſenbahn, den
Bürger=
meiſter Schneider von Ginsheim, den Amtsrichter Sandmann von
Butzbach, den Kammerrat Stein von Schönberg; eine Deputation
für den Bau der Katharinenkirche zu Oppenheim, beſtehend aus
den Herren Kreisrat Gros, Pfarrer Bonhard, Gutsbeſitzer Herban,
Profeſſor v. Schmidt und Dr. Schröder; eine Deputation für den
Bau einer Kirche im Nordende von Darmſtadt, beſtehend aus den
Herren Konſiſtorialrat Dr. Sell, Geh. Konſiſtorialrat Dr. Buchner,
Profeſſor v. Schmidt; zum Vortrag den Staatsminiſter Finger, den
Miniſterialpräſident Weber, den Ordenskanzler Oberſt v. Herff, den
Vorſtand des Großh. Kabinets Miniſterialrat Rothe.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 10. Oktober
dem Landgerichtsrat W. v. Grolman zu Darmſtadt das
Ritter=
kreuz l. Kl. des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen
ver=
liehen; am 13. Oktober den Amtsrichter bei dem Amtsgericht
Als=
feld Hugo Taſche zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht Offenbach
ernannt; am 10. Oktober den Dirigenten der Juſtiſikatur der Ober=
Rechnungskammer, Rechnungsrat L. Wagner, auf Nachſuchen
unter Anerkennung ſeiner langjährigen, treuen und erſprießlichen
Dienſte in den Ruheſtand verſetzt; an demſelben Tage den Revier=
Volizei=Kommiſſär L. Becht aus Darmſtadt zum Polizei=Kommiſſär
2. Klaſſe bei dem Polizeiamte Darmſtadt ernannt.
Nr. 202
vormittag aus Schöttland hierher zurückgekehrt und am Bahnhof Ausſicht genommen. Dieſelben werden am 2. November mit einem
von ihrer Königl. Hoheit der Prinzeſin Heinrich von Preußen em= Vortrag des Chemikers Herrn Dr. W. Fahrion ihren Anfang nehmen
pfangen worden.
Samſtag abend zu Beſuch der Großh. Familie hier eingetroffen, Ganzen fünf, im Januar drei und im Dezember und Februar je
von Ihrer Großh. Hoh. der Prinzeſſin Viktoria, Prinzeſſin Ludwig zwei Vorträge vorgeſehen.
von Battenberg, am Bahnhofe empfangen und nach dem Neuen
Palais geleitet worden woſelbſt Sonnkag nachmittag Großh. Fa= begünſtiat, hielt am Sonntag, auf der Landſtraße zwiſchen Eberſtadt
milientafel ſtattfand. An derſelben nahmen Ihre Größh. Hoheiten und Bickenbach, der Radfahrer=Verein Darmſtadt ſein II.
Straßen=
die Brinzen Heinrich und Wilhelm, ſowie Se. Hoheit der Fürſt l wettfahren ab. Es hatten ſich dazu eine ſtattliche Anzahl Sports=
Alexander, Prinz von Battenberg, teil.
Se. Königl. Hoh. der Großherzog, Ihre Königl. Hoh. die Prin= zahlreiches Publikum ſowohl am Start und Ziel in Eberſtadt, als
zeſſin Heinrich von Preußen und ihre Großh. Hoh. die Prinzeſſin auch am Drehpunkte und Start Bickenbach eingefunden. Die Rennen
Alix haͤben ſich Montag vormittag zu Beſuch Ihrer Königl. Hoh. nahmen einen höchſt intereſſanten Verlauf. Am Hauptfahren
der Prinzeſſin Chriſtian von Schleswig=Holſtein nach Wiesbaden be= beteiligten ſich 4 Fahrer: J. J. Höß, Wiesbadner Radfahrer=Verein,
geben. Die Allerhöchſten Herrſchaften kehrten im Läufe des ſpäteren Kriſchbaum vom Radfahrer=Verein Mannheim, R. Lyncker und
Nachmittags hierher zurück.
Dienstag den 16. Oktober. Aus dem im Programm der Anſtalt in 30 Min. 20 Sek., als Dritter R. Lyncker in 32 Min. Im
veröffentlichten Vorleſungsverzeichniſſe heben wir die nachſtehenden Jugendfahren mit Vorgabe, Strecke 5000 Met. ſtarteten
Fächer von allgemeinerem Intereſſe hervor: Allgemein bildende Fried. Schade vom Radfahrer=Verein Darmſtadt 0 Met. Vorgabe,
Gegenſtände: Göthe's Fauſt (rof. Dr. Roquette). Geſchichte R. Hamm vom Darmſtädter B.=K. 75 Met. Vorgabe und W.
der deutſchen Litteratur im 18. Jahrhundert (derſelbe). Allgemeine Röder vom Radfahrer=Verein Darmſtadt 1000 Met. Vorgabe.
Kunſtgeſchichte Geh. Hofrat Prof. Dr. Schaefer). Das Zeitalter Schade holte bald die Vorgaben ein und ſiegte ſicher in 14 Minut.,
des Michelangelo und Rafael (Prof. Dr. Adamy. Logik (Prof. ihm folgte als Zweiter W Röder in 14 Minut. 15 Sek, als
Dr. Graefe). Grundzüge der Vokrswirtſchaftslehre Oberlandesge= Dritter R. Hamm in 14 Minut. 55 Sek. Zum Klubfahren
richtsrat Heinzerling). Franzöſiſche Sprache: Moliére, Le Hisanthropei1 mit Vorgabe, offen für Mitglieder des Darmſtädter Biehele=Klubs,
und les Précienses ridicules: ſVrof. Eger). Engliſche Sprache, hatten ſich gemeldet: Ph. Riedlinger, C. Wolf und C. Schmittlein
rechniſche Litteratur (derſelbe). Engliſche Sprache (Dr. Hangen).1 mit 0 Vorgabe, C. Wagner 3 Min. vor, A. Ober 2¼ Min, Fried.
Naturwiſſenſchaften: Loologie: Wirbeltiere GProf. Dr. v. Koch. Müller 2 Min, Georg Breitenbach 1¹ Min. C. Kaus 2½ Min.
Zoologiſches Praktikum (derſelbeſ. Allgemeine Botanik (rof. Dr. 1 vor. Kaus holte bald Waaner ein und behielt die Spitze bis ans
Dippel). Allgemeine Mikroskopie (derſelbe). Mineralogie und Hiel, das er in 19 Min. 5 Sek. durchſuhr. Ihm folgte als Zweiter
Geſteinslehre (rof. Dr. Lepſius). Experimental=Phyſik (rof. Dr. Breidenbach in 19 Min. 25 Sek, als Dritter Wagner in 20 Min.
Himſtett). Elemente der Elektrotechnik rof. Dr. Kittler). An= Viertes und letztes Rennen war das für Mitglieder des
Rad=
organiſche Chemie (Vrof. Dr. Staedel). Ausgewählte Abſchnitte fahrer=Vereins Darmſtadt mit Vorgabe, Strecke wie oben
der Chemie (derſelbe). Analytiſche Chemie II. (Dr. Klein). Che= 6500 Met. Es ſtarteten R. Lyncker, 0 Vorgabe, Willy Göbel,
miſche Technologie (Prof. Dr. Thiel). Pharmaceutiſche Chemie (Dr. ½ Minut. vor, Ludwig Beſt, 2 Minut. vor, Jul. Reinhard und
Klein). Repetitorium der oraan. Chemie (Dr. Bauerſ. Pharma. Fried. Blum je 3 Minuten vor. Lyncker holte zuerſt Göbel, in
kognoſie (Obermedicinalrat Dr. Uloth). Elektrotechnik: Ele= der halben Bahn Blum und Reinhard ein, während Beſt in
mente der Elektrotechnik (rof. Dr. Kittler). Spezielle Elektrotechnik l ſcharfem Tempo davonläuft. Ca. 1000 Meter vor dem Ziel geht
(derſelbe). Elektrotechniſches Seminar (derſelbe). Selbſtändige Lhncker an Beſt vorbei, Göbel rückt gewaltig auf und machen die
Arbeiten aus dem Gebiete der Elektrotechnik für vorgeſchrittenere 3 ein ſcharfes Rennen bis 10 Meter vor dem Ziel; da, wo das
Studierende (derſelbe). Praktiſche Telegraphie (Telegraphenverwalter= Publikum dicht gedrängt ſtand ſtürzte Lyncker über einen Zuſchauer,
Ingenieur Anton). Darſtellende Künſte: Freihandzeichnen der in der Bahn ſtand, über ihn fällt Beſt und Göbel ohne ſich je=
Prof. J. Kumpa). Zeichnen und Malen (Prof. Noack. Techniſches l doch erheblich zu verletzen. Lyncker läuft mit der Maſchine in
Zeichnen (rof. J. Kumpa). Ornamentik (Vrof. Simons). Maleriſche 15 Min. 40 Sek. als Erſter durchs Ziel, ihm folgt als Zweiter
Verſpektibe (derſelbe). Bauzeichnen (Prof. Marx. Maſchinen= Beſt in 15 Min. 50 Sek., als Dritter Göbel in 16 Min.
zeichnen (Prof. Lincke). Planzeichnen (Kataſter=Ing. Göbel).
Außer=
dem finden praktiſche Uebungen in den Laboratorien der Anſtalt, Laun, und ein flottes Tänzchen daſelbſt bildete den Schluß der
insbeiondere im phyſikaliſchen, im elektrotechniſchen, im chemiſchen. wohlgelungenen Feſtlichkeit.
im chemiſch=technologiſchen, ſowie im mechaniſch=technologiſchen und
im mineralogiſchen und geologiſchen Laboratorium ſtatt. Die Zeit 1 deutſch=nationalen Kunſtgewerbe=Ausſtellung in München für
ver=
für die einzelnen Unterrichtsfächer kann aus dem im Veſtibüle dienſtvolle Unternehmungen auf dem Gebiet der architektoniſchen
des Hauptgebäudes ausgehängten Stundenplan entnommen, ſowie Literatur prämiiert.
im Sekretäiat der techniſchen Hochſchule eingeſehen werden; auch
werden daſelbſt Exemplare des Programms und des Stundenplans näher. Die Kommiſſionen arbeiten wacker an Feſiſtellung des
Pro=
an Intereſſenten abgegeben.
daß der Beſuch einzelner Vorleſungen und Uebungen nach freier Aus= Vor Wochenfriſt um Widmung von Ehrenpreiſen gebeten und iſt
wahl auch ſolchen Männern ermöglicht iſt, welche bereits einen Lebens= auch dieſe Bitte erhört worden; er erneuert dieſelbe und erſucht
beruf erwählt haben. Dieſelben ſind als Hospitanten zum Beſuch l nochmals um rechtzeitige Zuſendung oder Anmeldung der für
Ehren=
des Leſezimmers, ſowie zur Benutzung der allgemeinen Bibliothek preiſe beſtimmten Gegenſtände an die Adreſſe des Vorſitzenden der
der techniſchen Hochſchule berechtiat.
Einer Mitteilung des=Mzr. Tabl. zufolge iſt eine Offen= ſtraße 69.
bacher Bankfirma bei der Zweiten Kammer wegen Gründung einer
Heſſiſchen Staatsklaſſenlotterie vorſtellig geworden. Hinweiſend auf tag zu einem Beſuche des neuen Ausſichtsturmes auf der
Neun=
die ſtets wachſenden Bedürfniſſe im Staatshaushalte, die ſchwierige kircherhöhe und kehrte von dem Ausflug in höchſt befriedigter Weiſe
Aufgabe, dem Staale neue Einnahmequellen zu verſchaffen, ſowie zurück. Wenn auch gelegentlich der Einweihung vor mehreren
ſauf die in anderen deutſchen Bundesſtaaten, wie Preußen, Sachſen, Wochen ſchon vieles über dieſe neueſte wohlgelungene Schöpfung
Mecklenburg, Braunſchweig und Hamburg bereits beſtehenden der= der hieſigen Sektion des Odenwaldklubs geſagt worden iſt, ſo ſei
artigen Lotterieen, welche dieſen Staaten zuſammen beiläufig jähr= doch hier nochmals auf dieſelbe aufmerkſam gemacht. Inmitten
lich 15½ Millionen Mark und außerdem dem Deutſchen Reich noch eines prächtigen Vuchenhochwaldes gelegen, grwährt die Beſteigung
etwa 7½ Millionen Mark an Reichsſteuern einbringen, ferner, daß des Turmes eine Rundſicht nach allen Teilen des Odenwaldes, wie
olche Lotterieen einem Bedürfnis der Bevölkerung entſprächen,
wird die Zweite Kammer erſucht, der Errichtung einer ſolchen Lot= beſonders auch der benachbarte Knodener Turm gleich großartig
terie in Heſſen ihre Zuſtimmung zu geben.
halten vom 12. Oktober ab die Perſonenzüge Nr. 27(Abgang Frank= in das Gerſprenzthal von überwältigender Wirkung.- Auch der
furt 5 Uhr 25 Min. vormittags) und Nr. 40 (Abgang Darmſtadt Turm ſelbſt iſt in ſeiner Holzkonſtruktion ein höchſt intereſſantes Bau=
6 Uhr 40 Min. abends) an dem neuen Halteyunkt Erzhauſen während werk für Fachmänner und Laien, und ganz angenehm auch für
des ganzen Winterdienſtes (bis Ende Mai k. J.) an.
höheren Staatsdienſt an der techniſchen Hochſchule iſt Miniſterialrat Herbſttage noch recht viele Naturfreunde zum Beſuch des Turmes
Dr. Schäffer als Prüſungskommiſſär delegiert worden.
Wie in dem Vorjahre ſind ſeitens des Lokalgewerbvereins
in dieſem Winter wiederum 12 Vorträge und zwar je Freitags l arbeiter aus Ober=Ramſtadt auf dem Nachhauſewege im Schnam=
2763
Ihre Großh. Hoheit die Prinzeſſin Alix ſind Samſtaa abends 8 Uhr in der Reſtauration Haller in der Saalbauſtraße in
und beäbſichtigt derſelbe über das Thema„Vorkommen und Ge=
Ihre Hoh. die verwitwete Erbprinzeſſin von Anhalt iſt am 1 winnung des Petroleums= zu ſprechen. Im November ſind im
Radfährer=Verein Darmſtadt. Vom herrlichſten Herbſtwetter
genoſſen aus Darmſtadt, Mannheim, Mainz, Frankfurt ꝛc. und ein
W. Göbel vom Radfahrer=Verein Darmſtadt. Als Erſter kam
Das Winterſemeſter der techniſchen Hochſchule heginnt am ans Hiel: J. J. Höß in 29 Min. 40 Sek. als Zweiter Kriſchbaum
Nach dem Rennen folgte die Preisverteilung bei Gaſtwirt
Die Verlagshandlung A. Bergſträßer hier wurde auf der
Der Termin der hieſigen Obſtausſtellung 527. Oktober) rückt
- Wir machen darauf aufmerkſam, gramms, der Prämien und Preiſe. Der Gartenbauverein hat ſchon
Ausſtellungskommiſſion Herrn H. Müller dahier, Heidelberger=
Schreiber dieſer Zeilen benutzte den letzten ſchönen
Sonn=
ſie umfaſſender und reizvoller nicht gedacht werden kann, wie ſie
nicht bietet. Bei den Witterungs= und Beleuchtungsverhältniſſen
Wie uns die Direktion der Main=Neckar=Bahn mitteilt, am Sonntag waren beſonders die Blicke nach der Bergſtraße und
Perſonen, welche zum Schwindel neigen, zu beſteigen. Es iſt des=
Zu den am 18. d. M. beginnenden Prüfungen für den halb die Hoffnung am Platz. daß durch die dermaligen ſchönen
veraulaßt werden.
N Kleine Mitteilungen. Am Freitaa Abend wurde ein Fabrik=
2764
Nr. 202
pelweg in der Nähe des Eiſenbahn=Viadukts von mehreren Arbei=
Ober=Ramſtadt verbracht wurde. Der Arbeiter ſoll ſchwere innere Halle a. d. S. 150006 Mark beigeſteuert.-
Verletzungen erlitten haben. Die Thäter ſind zur Anzeige gebracht. ſtädtiſchen Gemeindebehorden beſchloſſenen Friedrich=Stiftung
goldene Uhr entwendet. - In einer hieſigen Wirtſchäft wurde Oberbürgermeiſter v. Forckenbeck die Summe von 75000 Mark
über=
ein Sammelkaſten für Cigarrenabſchnitte erbrochen und ſeines mittelt.
Inhalts beraubt. — Ein in der Kiesſtraße wohnhafter Schreiner
beſchimpfte Sonntag nacht die Wache am Schloß und wurde der amtlichen Protokolle der deutſchen Aerzte durch Mackenzie
von einer Patrouille arretiert und der Polizei überliefert.
ein Schauturnen im Saale der Fey'ſchen Wirtſchaft. Sämtliche die engliſche Ueberſetzung noch ſo ſchnell gefördert, daß dieſelbe heute
Uebungen wurden leicht und ſicher ausgeführt. Es war eine Freude, in Berlin ausgegeben wird.
zu ſehen mit welcher Eleganz die jungen kräftigen Turner die
ſchwierigſten Aufgaben ſpielend bewältiaten. Hierauf fand die kaufmann im Vororte Harveſtehude ſind amerikaniſche Wertpapiere
Preisverteilung an diejenigen Zöglinge ſtatt, die beim Preisturnen im Betrage von 400000 M. geſtohlen worden.
am Vormittag die höchſte Punktzahl erreicht hatten. Der Abend
vereinigte die Turner im gleichen Lokal zum Tanz.
der Heſſiſchen Ludwigsbahn für das laufende Jahr veröffent= ſchriften:
lichte der Berliner Börſen=Courier verfloſſene Woche eine angeblich
von dem Unternehmen naheſtehender Seite herrührende Aufſtellung.
die zu dem Schluſſe kommt, daß ſich die diesjährige Dividende auf
430 pCt. ſchätzen laſſe. Nach an maßgebender Stelle
einge=
zogener Erkundigung ſind die dieſer Schätzung zugrunde gelegten
Ziffern ſowohl bezüglich des Betriebsergebniſſes von Anfang Januar
bis Ende Auguſt, als auch bezüglich der an dem Betriebsüberſchuß
zu kürzenden Beträge im großen ganzen zutreffend, wie auch die
Annahme, daß der verfloſſene Sepkember gegen den Varallelmonat
des vergangenen Jahres ein Plus von eiwa 50 000 M. aufweiſe,
ziemlich richtig erſcheint.
J. Mainz, 14. Oktober. Um dem bei den Abendſchulen
viel=
fach vorkommenden Unfug weiter thunlichſt zu ſteuern, hat der
hieſige Schulvorſtand beſchloſſen, den Schülern, welchen es ihre
Verhältniſſe und Leit geſtatten, dieſen Winter Gelegenheit zu
geben, den geſetzlichen Fortbildungsunterricht in den Stunden von
5-7 nachmittags zu genießen. Für die ſich hierzu aumeldenden immer viek Empfänglichkeil, wennſchon der Beifallsjubel und das
Schüler werden beſondere Klaſſen errichtet
Strafe androht.
werden durchſchnittlich etwa 12 Ochſen täglich geſchlachtet.
ſchuſſes vom 11. Juli d. J. bezüglich des neuen Weingeſetzes lichen Erfolges nicht verfehlen werden. Die Gräfin Santa Croce
In der Hauptſache nach nahm die Kommiſſion den früher von dem die ſtark outrierten Rollen des Podeſta und ſeines Sohnes fanden
landwirtſchaftlichen Verein ſchon vertretenen Standpunkt wieder die Herren Eilers und Knis pel ſtets den rechten Ausdruck. Ein
ein, der durch folgenden Paſſus der an den Reichstag zu richtenden gleiches läßt ſich von der Duenna des Frl. Schütky behaupten.
Petition gekennzeichnet wird. „Unter Wein verſtehen wir das Ge= die namentlich mit dem Couplet „Es gibt ja keine Männer
mehr=
tränke, welches aus Traubenſaft durch alkoholiſche Gährung ge= dem draſtiſchen Charakter ihrer Partie Genüge that.
wonnen wird, auch wenn dem Moſte zu ſeiner Verbeſſerung Zucker
und Waſſer zugeſetzt wurde: Die Kommiſſion konnte ſich dem heutigen
Stande der Chemie entſprechend nicht zur Befürwortung des Namens,
„Naturwein; entſchließen. Sie iſt jedoch der Anſicht, daß es
wünſchenswert wäre, daß bald die Wiſſenſchaft ſo weit käme, daß
die Einführung der Worte Naturwein, Wein und Kunſtwein' im
Sinne der bewährten Fachzeitſchrift „Weinbau und
Weinhandel=
ermöglicht wird. Man wolle aber erſt dann für Einführnng des
Wortes Naturwein' eintreten, wenn Wein ohne jeden Zuſaßz
ab=
ſolut ſicher in jedem einzelnen Falle von einem Weine, der einen
Zuſatz von Zucker und Waſſer erhalten hat, zu unterſcheiden iſt.
Worms, 14. Oktober. Unter entſprechenden Feierlichkeiten iſt
heute das neue ſtädtiſche Krankenhaus ſeiner Beſtimmung
übergeben worden.
Dasſelbe iſt dem Bauprogramm gemäß
nach dem Pavillonſhſtem erbaut und ſoll zur Aufnahme von 126
Kranken dienen. Die Bauſumme incl. Inventar=Anſchaffungen dürfte
ſich auf etwas über 500000 M. belaufen.
8t. Frankfurt, 13. Oktober. Auf dem Roßmarkte naht ein
Umbau ſeiner Vollendung, welcher der ganzen Gegend zur Zierde
gereichen wird. Es iſt das Geſchäftshaus der bekannten Delikateſſen=,
Wein= und Cigarren=Importſirma Georg Schepeler, welcher ſich
jetzt bereits, obgleich ein Teil des Gerüſtes noch ſteht, ſehr
groß=
artig präſentiert.
Leipzig, 13. Oktober. Der Kaiſer wird zur Grundſteinlegung
für das Reichsgerichtsgebäude am 31. Oktober gegen
Mittag bald nach dem König Albert hier eintreffen und
voraus=
ſichtlich am Abend wieder abfahren.
Nüruberg, 14. Oktober. Die weitere Einlegung der
Stadt=
mauern wurde durch die Regierung vorläufig verboten. Die
Stadt erwarb den Köchertszwinger mit großer Baſtei um
200 000 Mark.
Berlin, 15. Oktober. Die Sammlungen für das Emin
tern überfallen und zu Boden geſchlagen, ſo daß er bewußtlos Paſcha=Unternehmen haben bis jetzt die Summe von etwas
liegen blieb und ſpäter von anderen Arbeitern aufgefunden und nach über 500000 Mark ergeben. Hierzu hat Herr Paul Riebeck in
Zu der von den
Einer Frau in der Ochſengaſſe wurde aus ihrer Wohnung die im Betrage von 500 000 Mark hat ein hieſiger Einwohner dem
Verlin, 13. Oktoher. Nachdem das Erſcheinen der Ueberſetzung
in England bis heute mit allen Mitteln verhindert worden, hat die
b. B. Die Turngemeinde zu Beſſungen veranſtaltete am Sonntag: Berliner Verlagshandlung der deutſchen Broſchüre in letzter Stunde
Hamburg, 14. Oktober. Großer Diebſtahl. Einem Groß=
London, 13. Oktober. Die 400 Seiten ſtarke Broſchüre
Mackenzie's, in welcher er die ſchwerſten Angriffe gegen die
J. Mainz, 14. Oktober. Ueber die mutmaßliche Dividende deutſchen Aerzte richtet. trägt u. a. folgende marktſchreieriſche Ueber=
„Was ich verhindert hatte.”
„Gerhardt's falſche Anklage.
„Gerhardt ſetzt die Poſſe fort.”
„Gerhardt ſtellt Aufpaſſer auf.
„Wolken ſammeln ſich.
„Unerfahrene Larhnggſkopiſten."
„Bramann's Kanüle.
„Ich erkläre Bramann meine Meinung.:
„Angriffe der Reptilienpreſſe.
„ Bergmann boykottet mich.
„Das Unzureichende der Operation ꝛc.
Das ſchmeckt doch ſehr nach Kolportage=Litteratur!
Großzherzogtiches Hoftheater.
Freitag, 12. Oktober.
E. M. Für=Gasparone= herrſcht bei unſerem Publikum noch
Geſtern iſt hier ein Volizeibefehl erlaſſen worden, welcher das da capo=Verlangen ſich nie äuf den Grad verſteigen wie ſ. 8. beim
unſinnige Peitſchenknallen verbietet und Zuwiderhandelnden „Bettelſtudenten: Daß bei einer Operette diejenigen Fiauren, auf
welche Komponiſt und Librettiſt den meiſten Humor und die größte
In der großen Militärkonſervenfabrik haben vergangene Ausgelaſſenheit gehäuft haben, im Vordergrund ſtehen, iſt ſelbſtver=
Woche die Schlachtungen wieder angefangen. Bis zum Frühjahr ſtändlich. Den nachhaltigſten Eindruck errangen bei der heutigen
Vorſtellung denn auch das Paar Benozzo und Eſtrella, welches
J. Mainz. 14. Oktober. Letzter Tage war hier eine von dem an Herrn Sachs und Frl. Jungk zwei friſche, temperamentvolle
landwirtſchaftlichen Verein der Provinz Rheinheſſen gewählte Kom= Vertreter beſitzt, deren Geſang und Spiel man es anmerkt, daß ſie
miſſion zuſammengetreten, um gemäß eines Beſchlüſſes des Aus= ſ ſich im Fahrwaſſer der Operetie wohlfühlen und den Hafen des glück=
und ſpeziell gegen den Deklarationszwang Stellung zu nehmen. wird von Frl. Loiſinger mit autem Geſchmack dargeſtellt. Für
Mlol
Podes-Anzeige.
Statt jeder beſondern Anzeige machen wir Verwandten,
Freunden und Bekannten die traurige Mittheilung, daß
unſer lieber Sohn, Bruder und Schwager
Carl Spengler
heute Morgen 6⁄. Uhr nach ſchwerem Leiden im 30.
Lebens=
jahre ſanſt dem Herrn entſchlafen iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 15. Ottober 1888.
Die Beerdigung findet Mittwoch Nachmittag 4 Uhr vom
4 Sterbehauſe Nieder=Namſtädterſtraße Nr. 18 aus ſtatt.
11802
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem
uns betroffenen ſchweren Verluſte ſagen tiefgefühlteſten Dank
Darmſtadt, 12. Oktober 1888.,
Familie J. D. Linsx.
Familie August Rerbenich.
Drus und Verlag: L. E. Witticiche Hoßbucdmdkerei.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.