BvTURuLAL EDuIUvy
Abonnement=prels
vlerteliſhrlich 1 Marl 5o Pf. ud
Bringerlohn. Auswaͤrts werden von
allen Poſiämtern Beſſellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pw Quartal incl. Poſtaufichlag
151. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerake
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Schießhausſtrahe 14 ſowie auzwärts
von allen Annoncen=Eppeditionen.
Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Rreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Ne 197.
Dienstag den 9. Oktober.
1888.
Amtliche Nachrichten des Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt.
Durchſchuitts=Marktpreiſe bei Militär=Lieſerungen für September 1888: Haſer 13 Mt., Heu 8 Mt., Stroh 6 Mk)
per 100 Kilogramm.
Landw. Areis=Minterſchule zu
Lungen.
Die neu gegruͤndete Landw. Kreis=Winterſchule zu Langen beginnt ihren
erſten Kurſus am Montag den 6. November d. Js. und ſchließt denſelben Ende
März. Die ſeierliche Eröffnung findet am erſterwähnten Tage Vormittags 11 Uhr,
im Rathhausſaale ſtatt.
Aufnahmeſähig ſind unbeſcholtene junge Leute, welche aus der Vollsſchule
entlaſſen ſind.
Die Schule wird zunächſt eine, von 1889 ab zwei Klaſſen haben, jede mit
einem Winter=Kurſus. Der zweite Kurſus wird im Herbſt 1889 eroffnet werden.
Soweit die Schüler nicht täglich mit der Bahn oder zu Fuß heimkehren
kön=
nen, erhalten ſie Wohnung und Koſt in guten Privathäuſern der Stadt. Die
Preiſe hierfür ſind durchaus mäßig und iſt der Schulvorſtand für Ermittelung
guter Koſthäuſer beſorgt.
Der Unterricht wird ertheilt in den Stunden von 8-12 Uhr Vormittags
und 2- 4 Uhr Nachmittags. Abends von 5-7 Uhr werden Arbeitsſtunden
ab=
gehalten.
Das Schulgeld beträgt für den ganzen Winter=Kurſus 20 Mark.
Mit der Schule wird ein Verſuchsgarten verbunden ſein und erhalten die
Schüler Gelegenheit, auch im Sommer bei beſonderen Zuſammenkünften aus den
Reſultaten der angeſtellten Anbau= und Düngungsverſuche Belehrung zu ſchöpfen.
Außerdem wird der Unterricht durch eine Sammlung zahlreicher und
zweck=
mäßiger Lehrmittel unterſtützt.
In= und außerhalb der Schule wird eine ſorgſame Ueberwachung der Schüler,
in Bezug auf Fleiß, Betragen und Wohlergehen gellbt.
Anmeldungen ſind bis zum 15. Oktober d. Js. an Herrn Bürgermeiſter
Dröll in Langen, von da ab an den Dirigenten der Anſtalt, Landwirthſchafts=
Lehrer Weitzel daſelbſt, zu richten.
Offenbach, den 28. September 1888.
Der Großherzogliche Kreisrath des Kreiſes Offenbach.
[11240
Haas.
Bekanntmuchung.
Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß der Betheiligten gebracht, daß die
Termine für die öffentliche Impfung des Jahres 1888 eingeſtellt find.
Darmſtadt, den 4. Oktober 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(1415
Ohly.
Bekanntmachung.
Die Lieferung von 90 Stück
Dienſt=
röcken für das Straßenreinigungs=
Per=
ſonal ſoll im Wege der öffentlichen
Sub=
miſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Mittwoch den 10. Oktober 1888.
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Muſterrock und Bedingungen liegen
auf dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 26,
zur Einſicht offen.
Darmſtadt, am 4. Oktober 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Niedlinger, Beigeordneter. 11416
Bekanntmachung.
Der Erdaushub und der Erdtransport
bei Ausführung eines Fluthkanales und
einiger Gräben auf der ſtädtiſchen
Pal=
laswieſe ſoll im Wege der Submiſſion
vergeben werden.
Offerten ſind bis
Donnerstag den 11. Oktober 1888,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
ſauf dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 26,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
ſind.
Darmſtadt, am b. Oktober 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter. ⬜I417
Bekanntmachung.
Die Vergebung von Pflaſterarbeiten
bei Neu= bezw. Umpflaſterung der
Wen=
delſtadt=, Stifts= und Eliſabethenſtraße
306
2682
ſoll im Wege der Submiſſion vergeben
werden.
Offerten ſind bis
Samstag den 13. Oktober a. cr.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Tieſbauamt, Zimmer Nr. 28,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
ſind.
Darmſtadt, am 5. Oktober 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.=B.:
Niedliuger, Beigeordneter. 11418
Lieſerung von
Uniforms=
ſtücken.
Für das Octroi=Auſſichts perſonal ſind
30 Uniformen, beſtehend in einem
In=
terims=Paletot, einer Hoſe und einer
Dienſtmütze nach Militärmuſter zu liefern.
Die Lieferungs=Bedingungen nebſt
Stoffmuſter liegen auf unſerem Büreau,
Stadthaus, Zimmer Nr. 13, zur
Ein=
ſichb offen. Offerten mit Tuchproben
wolle man bis
Freitag den 19. Oktober l. Js.,
Vormittags 11 Uhr,
verſiegelt und mit der Aufſchrift „
Uni=
formlieferung; verſehen, bei uns
ein=
reichen.
Darmſtadt, den 4. Oktober 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(11419
Ohly.
Nr. 197
Beknnntmuchung.
Die Berichtigung der im Monat Auguſt l. Js. gerichtlich erkannten Forſt=
und Feldſtrafen hat in den erſten 25 Tagen des Monats Oktober und zwar mit
Ausſchluß des 12. 13. und 14. jeden Vormittag von 8 bis 12 Uhr, bei
Großh. Diſtricts=Einnehmerei Darmſtadt zu geſchehen, widrigenfalls das mit
Koſten für die Schuldner verbundene Beitreibungsverfahren eingeleitet wird.
Auf Erſuchen der gedachten Behörde bringen wir dies hiermit zur
öffent=
lichen Kenntniß.
Darmſtadt, den 1. Oktober 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Lauteſchläger, Beigeordneter.
[11420
18
1
Bahlungs=Auſorderung.
Diejenigen Dienſtherrſchaften und Arbeitgeber, welche mit der Einza hlung
von Beiträgen zur ſtädtiſchen Krankenanſtalt für Dienſtboten ꝛc. (frllhere
Hospitalanſtalt) für die Monate Juli, Auguſt und September l. Js. im
Rück=
ſtande ſind, werden hiermit aufgefordert, innerhalb 10 Tagen Zahlung zu leiſten,
widrigenfalls mit der Beitreibung nach 8 3 des Regulativs begonnen wird.
Darmſtadt, den 4. Oktober 1888.
Städtiſche Krankenanſtalt für Dienſtboten ꝛc.
11421
Jäger, Kaſſier.
910
124¼
118
400
N.
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag werden
di=
zum Nachlaß der Jakob Kumpf l.
Wittwe, Louiſe, geb. Maurer, dahier/
gehörigen Immobilien, nämlich:
Sposkaldsk!:
Goht Inglische Strickgarno.
Große Ausgiebigkeit im Verarbeiten — Solid und dauerhaft
im Tragen — Vorzüglich in der Waſche
ſind neben den ſehr billigen Preiſen die Vortheile, welche die von mir
eingeführten Garne ſo raſch allgemein beliebt machten.
Muſter des großen Melangen= a; Farben=Vortiments
ſtehen jederzeit zu Dienſten.
[11170
gerg, VII. 194 925 Acker im Rüben=
grund, 35 10 950 Wieſe, die Ruths=
wieſe, 37 41 669 Wieſe, die Breit=
wieſe, 37 30 756 Wieſe daſelbſt,
Bndol Hok, dust. Hicklor's Hachf.
Mittwoch den 10. Oktober d. J8.,
Vormittags 1 Uhr,
auf dem Gemeindehaus dahier einer letzten
öffentlichen Verſteigerung ausgeſetzt.
Beſſungen, den 1. Oktober 1888.
Großherzogliches Ortsgericht.
Weimar.
11063
Den meinem Laden, Kirchſtr. 10, werden abgegeben: Spät=”
ſt kartoffeln, Aepfel, Birnen, Quitten ꝛc., nur eigener
5 Ernte, in bekannter guter Qualität.
Auch Beſtellungen auf Kartoffeln für ſpätere Lieferung
(Winterbedarf) werden daſelbſt jetzt ſchon entgegengenommen.
Hahnmühle b. Pfungſtadt, 5. Oktober 1888.
W. Hidebrand H. 11422
per Pfd. M. 1.60
voll u. kräftig im Geſchmack,
ſo lange Vorrath.
Homrich Irlonbach,
Lud. Haselhoret's
geſetzlich geſchützter hygieniſcher
E
W. Biscuit- und Cakes-Lwisback
M
für Kranke, Reconvalescenten und Kinder das Nahrhafteſte und leicht Verdaulichſte
dieſer Art. Anerkannt und empfohlen von den größten Autoritäten und Aerzten
Deutſchlands.
Derſelbe iſt in den beſſeren Colonial=, Delikateſſen= und Droguen=Geſchäften
zu haben.
Engros=Lager bei Herrn L. Gchüſer.
Biscuit-, Lwieback- und Cakes-Fabrik
Hannover.
[1066
82
94
„
bi=
2683
Pinelpf.
H
Gi=
714
22
12
242
202
g2
569
707
G87
210
27
517
62
S19
6is
818
933
22
149
308
433
96
8) LIl. 50
G. 125
pal 72
445
90
450
1 Am W
belld
164
eeichneten
ce-en, a
ſetertaer
Bekanntmachung.
Die bei Umbau der Kranichſteiner/
Straße von der Odenwaldbahn bis zum
Ziegelbuſch. Gemarkung Darmſtadt,
ent=
ſtehende Pfläſtererarbeit, beſtehend in
Um=
pfläſterung von Goſſen, ſoll in öffentlicher
Verſteigerung an Ort und Stelle vergeben
werden.
Die Verſteigerung findet ſtatt
Mittwoch, den 10. Oktober,
Nachmittags 4 Uhr,
am Octroihaus.
Darmſtadt, am 5. Oktober 1888.
J. A.:
[11284
Schreiner.
1EO
meuer Drmto,
drokter Import,
per Pfund M. 2.40, M. 2. 80,
M. 3. 20, M. 3.60 und M. 4.
nGILIEd HLIGI0d60,
Ernſt=Ludwigsſtr. H. 11248
Für Rauohor.
Durch Gelegenheitskauf bin ich im
Stande eine
hoohieine Hanilla-Cigarre,
per Stück 5 Pfg., 100 Stück M. 4. 50
zu verkaufen.
(11423
Reeller Werth per Stück 8 Pfa.
A. Lang,
große Ochſengaſſe Nr. 36.
Aur Pflege von Hund und
Eähnen, zur angenehmſten Reinigung,
Beſeitigung von Mund= u. Tabaksgeruch,
Zahnweinſtein, zur Siſtirung der
Zahn=
äule CCaries) und um den Zähnen
blendende Weiße und dem Mund liebliche
Friſche zu verleihen, iſt unübertroffen die
renommirte
Aromatiſche Zahupaſta
von C. D. Wunderlich, Königl. Bayr
Hoflieferanten (preisgekrönt Bayr. Landes=
Ausſtellung 1882) zu Nürnberg.
Alleinverkauf 50 Pf., in ovalen Glas.
doſen 60 Pf.
[1142-
E. Scharmann,
Hofbürſtenfabrik, Ludwigsplatz 2.
GA6O1
EaE88
Eigene Brennerei.
vorzügl. Qualität, von M. 1.20 bis 1.80.
Guido Aroip,
Ecke der Kies= u. Hochſtraße. S
Nr. 197
GGIUAA -UUAn U”
Die bedeutendeten Consum-Artikel, wie.
Huffee,Aucher, Reis, Gries, Nudeln, Mehk,
Spesse- und Salat-Oel, sowie Petroleum
sind bekanntlich in letater Leit in Uhrom Proise merklich
gestiegen, und möchte ich nicht versäumen meine werthen
Abnehmer aufmerksam zu machen, dass ich durch frühore
vortheilhakte Abschlüsse vorerst noch in der Lage bin
die seither gowohnten qualitäten zu den bekannten billigen
Proison zu verkaufen.
Bel Bedark bitte um goneigten Auspruch.
AL HAUAU,
Mathildenplatz I.
[11425
LN
„
„8
EEAAuAU
Kohlen= und Holz=Handlung,
Promenadestrasse 4l,
empfiehlt in nur prima Quulität und ſtets frischer Waaro:
Alle Sorten Ruhrkohlen.
Ferner:
Saarkohlen, Branukohlen=Briqnettes, Coaks,
Tanuen= und Buchen=Brennholz,
unter Zuſicherung prompteſter und ſorgfältigſter Bedievung.
Gefl. Beſtellungen werden auch von den Herren C. Diehm & Co.,
obere Rheinſtraße, C. Gerber, obere Rheinſtraße, ſowie J. Schäfer,
Hermannſtraße 5, enzgegengenommen.
[10132
Neue,
RTAA
M
extra gewählte Frucht,
großke yanogektaudte -Kandeln,
prachtvolle Frucht,
ſoeben eingetroffen.
„
5
C. P. PoVh, Hleithhraße.
Fin ſehr gut erhaltener Ofen zu verk. in wenig gebr. eiſ. gr. Füllofen zu
= Preis 7 M. Holzſtr. 25. 1112941-- verkauſen. Waldſtr. 2 part. 11206
2684
NNr. 195
ſoloronhoilskauf
Wegen kleiner Webefehler verkaufe ich ganz
Bedemtend umter dem Herstehlungsprensem
einen großen Poſten Damast, Jaquard. und Hausmaoher-
Tlsoh-
oher von 1-3½ Meter Länge, Sorvieten, Handtfoher, Thse,
Kafloe und Frühsloksdeckon mit und ohne dazu paſſenden
Sorviollen, Hschläuter, Schoner olo. sto.
Eichbergs Nachſolger.
Grossherzoglicher Hoflieferant.
[1302
ſloschäftsoröſſuung und Impfohlung.
Freunden und Bekannten, ſowie verehrlichem Publikum erlaube
mir hierdurch die höfl. Mittheilung zu machen, daß ich
53 Pallaswieſenſtraße 53
eine Molkerei nach Schwarz'ſchem Verfahren errichtet habe und
empfehle ich:
Ganze unabgerahmte Milch (wie ſie
von der Kuh kommt) per Liter 16 Pf.
Güße abgerahmte Milch „ 8
Buttermilch
6 „
Süßen Rahm
„ 80 „
Sauren Nahm
„ 100 „
Schlagrahm
„ 120 „
Hochfeine Süßrahmbutter
nach Schwarz'ſchem
Ver=
fahren
per Pfd. 130 Pf.
für Milchabnehmer
„ 120 „
„
Landbutter zum Tagespreis.
Küsmatten, Handkäſe, Eier ꝛc.
Refyr-Milch
per Flaſche 30 Pfg., im Abonnement 20 Pfa. excl. Glas.
Dickmilch in Schalen und Töpfen
Durch meine längere Thätigkeit in der Central=Molkerei von
C. Bolle in Berlin, Schatz u. Drexel hier, ſowie als Obermeier der
Vereins=Dampfmolkerei Darmſtadt e. G., bin ich im Stand, allen
Anforderungen vollkommen entſprechen zu können und wird es mein
eifrigſtes Beſtreben ſein, nur ein durchaus reines und vorzügliches
Produkt zu liefern, um dem Vertrauen meiner geehrten Abnehmer
ſtets gerecht zu werden.
Hochachtungsvoll 1106:
O0t0 Frany.
vie Beerdigungs-Anstalt
von Carl Borntkelsol, Magdalenenſtraße 7.
flraham Brod,
Pumpermiſel,
ſtets friſch
1
ER80d. Stemmer,
Eliſabethenſtraße 14. 11142,
E
Schulbücher
ſempfiehlt die Buchhandlung von
Carl Eöhldt, 11299
Eliſabetheuflr. 4. nächſt d. Ludwigspl.
Pan=
w1Dw=ddodllbr GdllduE
liefert Netto per Pfund 50 Pfg. gegen
Nachnahme.
[11428
Joh. Hager. Passau.
⁄
empfiehlt ſich bei vorkommenden Todesfällen zur geneigten
Be=
rückſichtigung. — Dieſelbe übernimmt eine einfache würdige
Be=
ſtattung incl. Leichenwagen ꝛc. zu dem Preiſe von 75 Mark.
Lager in Holzfürgen von 15 M. bis 250 M., in Metallfärgen von 50 M.
bis 150- 200 M. und höher.
[11426
Hindersärge in Holz und Metall.
Emer vogge,
Rüde, 1 Jahr alt, iſabellenfarbig, von
prächtiger Figur, zu verkaufen. Preis
120 M. Zu erfragen Exped. (11304
Eino Partio guto Histon
zu verkaufen Eliſabethenſtr. I. (7755
5
79
81
le84
915
11010
[16
Nur,
whahr=
1689.
41
4
1l
1
igo
14.
2⁄₈
.
I1.
1)
2⁄½
5)
50
550
0
hiæl
16
5 Nr dcehagen.
ö enlge.
B. G. ROl
erlaubt ſich das Eintreffen sämmtlicher Henheiten zu Zimmer=Dekorationen,
be=
ſtehend in:
Vasen-Donquets von blülhenden Frühlingszweigen, ſehr efſectvoll und
dauer=
haft, ſowie Künstliche Fſtanzen und Blumen zu Jardinisres, als
auch Makart-Artikel friſcher Ernte,
ergebenſt anzuzeigen.
[1429
4. und Pſianuongoschäft, obore Rheinstrasse 3.
Alle in den hieſigen
Lehr=
anſtalten eingeführten
wegen HeſchäftsAufgabe.
Garnirte u. ungarnirte Alle, Sammele, Plüsche,
Bänder, Agraden, Federn und ſonſtige Pulz-
Artikel werden zu jedem annehmbaren Preiſe
verkauft.
Sämmtliche Wollwaaren und Tricollagen.
Große Auswahl in Stickereiem zu
erſtaun=
lich billigen Preiſen.
E. SRAIU,
Ludwigsſtraße 2.
[1430
Brennmaterinlien
aller Art,
liefert in beſter Qualität zu den
möglichſt billigſten
149
Preiſen.
Ll
99
5ab0
Mofr.
b
P rima
uofkuckr. Ruhrer
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Stück=
u. gewaſchene Nußkohlen,
Anthracitkohlen für amerikan.
Oefen, Braunkohlen=Briquettes.
Buchen= und Tannenholz, Klötzchen.
Fernsprechstelle Nr. 9. (9641
ſind bei mir in ſoliden, billi=
4 gen Einbänden ſtets vorräthig.
G. V. Aiguer,
Buch= und Kunſthandlung,
Wilhelminenſtr. 21. (11431
L=
Lebende Hummern,
HolländiſcheAuſtern,
Engliſche Auſtern.
LReod. dtemmer,
Eliſabethenſtraße 14. 11432
KOhIOh-
Pa. stüokroiches Fettschrot,
Slück- & gev. Kusskohlen,
Anthracitkohlen f. amerik. Oefen,
Briquettes,
Buchen- 4 Tannenholz
zu den billigſten Preiſen und reller
Be=
dienung.
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Waldſtraße 17. (9035
Ja. Hammelbraton
(Keule oder Rücken)
9½ Pfd. freo. Nachn. M. 4.50 bis 4 75.
S. de Beer, Amdon.
2686
Nr. 197
RGOON UAN
1
[7464
1
im Gobrauch
Coborall zu habon in Büchson
Bu.330,B.I80Bm.095.
O000000000000000000
8 Geſchäftsverlegung und Empfehlung.
Hiermit erlaube ich mir ergebenſt mitzutheilen, daß ich mein Geſchäfts=
H local vom 1. Oktober an in mein neu erbautes Haus, Schuchardſtraße
H Nr. 4 verlegt habe.
Für das mir ſeither geſchenkte Vertrauen dankend, bitte ich mir das= M
G ſelbe auch fernerhin gütigſt bewahren zu wollen.
Ich empfehle: 1. Qualität Rindfleiſch das Pfund 54 Pfg.,
I.
Kalbfleiſch „ „ 54 Pfo.
„
[11314
Hochachtungsvoll
August Hahu, 4 Schuchardſtraße 4.
20000900009000loo000000000e
NELIUILU.
In friſch eingetroffenen Sendungen von beſter Qualität offerire bei Abnahme
von mindeſtens 25 Centnern:
la. ſtückreiches Fettſchrot
per Centner M. - 85,
„ gewaſchene Nußkohlen
„ „ 1. 05,
„ fette Stückkohlen
„ 1. 10,
„
„
Anthracitkohlen f. am. Oefen „ „ „ 1.25,
frei an den Aufbewahrungsort verbracht, gegen 2 Monat Ziel, oder baar
mit 2 pCt. Sconto. Octroi zu Laſten der Empfänger.
Gefällige Aufträge ſowie Zahlungen nehmen die Herren:
Valentin Hebermohl, Eliſabethenſtr. 53,
Emanuel Fuld, Kirchſtr. 1,
für mich entgegen.
[10946
Karl
Veokerling.
Stockſtadt a. Rh.
Bauholz= und Kohlenhandlung.
Geſchäfts=Eröſſnung.
Einem verehrlichen Publikum hiermit die ergebene Anzeige, daß ich unterm!
heutigen am hieſigen Platze WSchuchardſtraße 6- ein
Colonialwaaren-Geschöft
eröffnet habe. Durch Bezugsquellen leiſtungsfähiger Firmen bin ich in den Stand
geſetzt allen Anforderungen, die man an prima Waare zu billigen Preiſen ſtellt,
entſprechen zu können und empfehle mein Unternehmen geneigtem Zuſpruch unter
Zuſicherung aufmerkſamer reeller Bedienung.
[11433
Josepb Holmsladt, Sehnchardstr. 6.
Gäuſe, Enten, Hahnen, Tauben,
Pon=
larden, Suppenhühner, Rebhühner, Haſen.
Theodor Stemmer,
Eliſabethenſtraße 14.
l1l434
Billigor
Foin blan Honduras,
grün Gualemals,
hochfein und kräftig,
per Pfund M. 1.10, bei 5 Pfd.
billiger.
G. P Polh.
Bleichſtraße.
[11435
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HagOILhIh,
begutachtet u. empfohlen von
nam=
haften Aerzten, erſten Chemikern
und von hohen deutschen
Staatsbehörden.
Zu haben in ½ ½ und ¼1. Flaſch.
bei Herrn
(9558
8
Theodor Gemmor.
Ebendaſ. Proben u. ſtaatl. Atteſte gratis.
Diroct importirtor
GhIngs. E oslnd.
10
neuer Ernte
empfiehlt in vorzüglichen
Qualitäten
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Thee- und Droguen-Handlung,
Wilhelminenſtr. 1I. (101349
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zu verkaufen Kranichſteinerſtr. 14. (11436
9.
A844
A00
15
50⁄½
lo5
1747
299
1410
„
4
10l=
1lé
78
44½
2g
6
—
4
fu1486
f
—
107
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Schreib= und Zeichenmaterial,
Schul=
ranzen ꝛc., nach den Beſtimmungen aller
hieſ. Lehranſtalten, empfiehlt billigſt (11437
P'e Buchhandlung
C. K. EhAzO Kapellplatz 14.
jeglicher Art em=
CummiVaaron pfiehlt u. verſendet
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Corn-Kaffee,
Eichel-Kafkee,
Gacca-Kaffee,
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ſtets friſch.
G. - 1004,
Bleichſtraße.
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8779) Kiesſtr. 74 Manſarde 3
Zim=
mer mit Zubehör zu beziehen.
8937) Carlsſtraße 34 iſt die
Parterre=Wohnung, 6 Zimmer mit
abgeſchl. Vorplatz ꝛc., per 1. Oktbr.
zu vermiethen.
44)
Vied
L
8941) Wenerſtraße N. 1. Ttage,
5 Zimmer, Gartenantheil ꝛc., per 1. Okt.
zu vermiethen. Nüh. Neckarſtr. 18. I.
9329) Hermannsſtraße 15 Beletage,
3 Zimmer und Zubehör, vom 15. Nov.
an zu vermieth. Einzuſehen Vormittags
von 11- 2 Uhr.
Eliſabethenſtraße 42
2. Stock eine neuhergerichtete
Woh=
nung von 6 Zimmern, Bleichplatz ꝛc.
alsbald zu vermiethen.
[9330
„
9482) Roßdörferſtr. 4 iſt eine
Woh=
nung, 5 Zimmer mit allen Bequemlichk.
baldigſt zu beziehen. Näheres
Roßdoͤrfer=
ſtraße 10 im Laden.
10140) Ellſabethenſtr. 9 die erſte
Etage, 4 Zimmer mit Zubeh., alsbald.
10141) Ernſt=Ludwigsſtr. 14 die
Manſarde, beſtehend aus 3 Zimmern,
Küche ꝛc., per 1. Dezbr. zu verm.
10368) Alexanderſtr. 14 Mittelſtock
zu vermiethen.
10743) Miederramſtädterſtraße 56
die Parterre=Wohnung zu vermiethen.
Nr. 197
10869) Schützenſtr. 10, 2 Treppen
hoch, fünf Zimmer nebſt Zubehör, neu
hergerichtet, per ſofort zu beziehen.
10871) Bleichſtr. 32 eine elegant
hergerichtete Seitenbau=Wohnung, beſtehend
aus einem großen u. zwei keineren
Zim=
mern, Küche, Waſſerltg., Bodenräume ꝛc.
an eine kinderloſe Familie oder einzelne
Leute zu vermiethen und alsbald zu bez.
Näh. Bleichſtr. 32 Hinterbau part.
10955) Waldſtraße 34 eine
Woh=
nung (Parterre), 2 Zimmer, Küche und
Zubehör, Anfang Dezember. Preis 230 M.
10959) Ludwigsſtraße 1 iſt eine
hübſche Wohnung, 6 Zimmer, Kabinet,
Küche, Vorrathskammer und dem nöthigen
Zubehör, ſofort oder ſpäter zu vermiethen.
Näheres daſelbſt.
10966) Mein neu erbautes
elegant eingerichtetes Haus, zum
AHeinbevohnen mit gros.
Sem Garten, Wilhelmſtr. 27
iſt zu vermiethen ev. zu verkaufen.
C. Friedrich Hahr, Aliceſtr. 17.
11083) Kiesſtr. 38 Parterre, großes
unmöblirtes Zimmer, mit oder ohne
theilw. Penſion.
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1 im 2. Stock, beſtehend aus 3
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mern nebſt allem Zubehör, per ſofort
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11208.
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ſtraße Nr. 33 iſt der 1. Stock mit 4
Zimmern und ſaͤmmtlichem Zubehör per
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der mittelſte Stock per 1. Dezember.
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im 2. und im Dachſtock, je 3 Zimmer, zu
verm. und bald zu beziehen.
11327) Beſſungerſtr. 72eine Wohnung
11330) Hinkelgaſſe 19 eine Wohnung.
11333) Pankratiusſtr. 47e. Wohn. v. 2
a. 3 Zimmer nebſt allem Zubehör auf ſofort.
10294) Wienerſtraße 80 2
inein=
andergehende fein möblirte Zimmer ſind
an einen ruhigen Herrn, am liebſten
Lehrer oder Beamter, zu vermiethen.
10379) Pädagogſtr. 8 ein möblirtes
Zimmer an ein ſolides Frauenzimmer.
10463) Mühlſtr. 5. nahe d. Inf.=Kaſ.,
ein möbl. Zimmer, beziehbar 1. Oktbr.
10881) Weyprechtſtraße 10 zwei gut
möblirte Zimmer, part. nach der Straße.
2687
11086) Rückertſtraße 12 gut möbl.
Zimmer für Herren oder Schüler, mit
oder ohne Penſion.
11088) Steinſtraße 8 ein ſchön
möblirtes Wohn= und Schlafzimmer mit
ſeparatem Eingang ſofort zu vermiethen.
11215) Niederramſtädterſtr. 8 ein
chön möbl. Parterrezimmer, ſep. Eingang,
mit od. ohne Penſion, an 1-2Herren, alsb.
11351) Wilhelminenſtraße 35 ein
fein möblirtes Wohn= und Schlafzimmer
ſofort zu vermiethen.
11353) Kiesſtraße 30 ein ſchön möbl.
Parterre=Zimmer mit oder ohne Penſion
für ein oder zwei Herren. Ph. Bangert.
11439) Waldſtr. 11 möbl. Z. m. Cab.
11440) Wingertſtraße 2 ein möbl.
Zimmer ſofort zu vermiethen.
11441) Lauteſchlägerſtr. 24 Zimmer
mit Cabinet an eine einzelne Perſon.
11442) Eliſabethenſtr. 45 Hinterb.
ein bis zwei möbl. Zimmer mit od. ohne
Koſt ſogleich an einen ſoliden Herrn z. v.
11443) Neckarſtr. 18 zwer möblirte
Zimmer mit oder ohne Penſion zu verm.
11444) Schuchardſtr. 6 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
11445) Steinſtr. 20 ein möblirtes
Zimmer mit Cabinet.
19
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Es können ſich noch einige Herren an
einer geſchloſſenen Geſellſchaft betheiligen.
frühere Hofſchauſpielerin und Tänzerin.
Ein wahrer Hchatz
fuͤr alle durch jugendliche Verirrungen
Erkrankte iſt das berühmte Werk:
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80. Aufl. Mit 27 Abbild. Preis 3 M.
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ſolcher Laſter leidet, Tauſende
ver=
danken demſelben ihre
Wieder=
herſtellung Zu beziehen durch das
Verlags=Magazin in Leipzig,
Neumarkt Nr. 34, ſowie durch
jede Buchhandlung.
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Es wird gute Penſion und gute Ueber=
E wachung für einen Schüler oder eine
Schülerin in Darmſtadt angeboten.
Näheres Expedition.
[10691
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Der ſeither von Herrn Fr. Schubkegel
in Pacht gehabte Acker Flur 42, Nr. 47,
Mtr. 2481 in der Nachtweide iſt von
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tini ab anderweit zu verpachten. Näheres
bei dem Vormund Chr. Lenz,
Louiſen=
ſtraße 8.
10695
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ür Schüler, guten
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Mittagstiſch
(11121
2688
Nr. 197
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RARL.RTTTERSTAIS. Darmstadt,
erlaubt ſich das Eintreffen ſämmtlicher Neuheiten in
Thenter=Fächerm
[1039.
ergebenſt anzuzeigen.
Größen,
[11447
110
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ſlohr. Bockor. Ein gut empfohlenes Fu'=
ranlein
gebildetes
(evtl. Lehrerin) womögl. muſikaliſch, wird
zu theilw. Unterricht u. körperl. Pflege
für 2 Kinder von 8 u. 7 Jahren ge=
ſucht. Dauernde u. angenehme Stellg.
Off. mit Zeugnißabſchr. sub F. M. 5
poſtlag. Wiesbaden erbeten. (11450 ſeschäftsverlegung a; Eupfehlung
Von heute an befindet ſich mein Geſchäft E- Eliſabethenſtr. 9. W
Für das mir ſeither geſchenkte Vertrauen beſtens dankend, bitte mir dasſelbe auch
Hochachtend
in meinem neuen Lokal bewahren zu wollen.
(11448
„½
Ce. Fv. rank, Hoſfrisour. STUION
Leißbißkiotheß, 20 Urnst-Ludwigstrasse 20.
Allehervorragenden Novitätenh
in deutſcher, franzöſiſcher und engliſcher Sprache.
Cämmiliche Leitschriſten.)
[1168
Abonnements vortheilhaft.
Vereinigte Geſellſchaft.
Samstag den 13. Oktober d. Js., Abends 8 Uhr: RéIN
in den oberen Geſ=
Das Lokal wird um 7 Uhr 9. hor Ausschuss dor
Honog Montag den 15. Okto
eröffnet der Stenographenderein im Schulh
tädterſtraße” zwei Anfangs=Curſe
welchen der eine Montag und Donnerstag andere an den gleichen Tagen von 8-9 1
Jeder Curſus umfaßt etwa 40 Stunden.
Anmeldungen nehmen entgegen: die H
E. Reuter.
buchhandlung H. Schmitt (Säng, Schreibmaterialienhandlung J. Göttmann, und,
[11169
Der Vorſtand des Gabelsberger Steuographen=Vereins.
für getragene Kleider, Schuhe, Stiefek.
Uniformen, Bettwerk, Möbel u. ſ. w.
ſorhard Strudel, Langgaſſe 30.
Nr. 19
Damen=Filzhute
werden gefärbt und fagonnirt.
AAAuulN
AAUA N
Nieder=Ramſtädterſtraße 37.
[11454,
Eu Eorvst-SAIOUh
mache darauf aufmerkſam, daß
Damen- und Herron-Garderoben jodor Art
leinfarbig und melirt), welche ſeither nur durch Umfürben in eine
dunklere Farbe von ihren verſchoſſenen und abgetragenen Stellen
befreit werden konnten, nunmehr durch ein nenos Vorfahrem
un=
zertrennt ſo aufgefärbt werden, daß die urſprüngliche Farbe nicht nur
erhalten bleibt, ſondern auch die abgetragenen und verſchoſſenen Stellen
gänzlich verſchwinden und dadurch das Anſehen neuer Kleidungsſtücke
erhalten.
C. Haclz's Hofschönfärboroi
und chem. Hunstwaschanstalt,
Allis
Schulſtraße 13.
Wohnungs=Veränderung.
Geehrtem Publikum, insbeſondere meiner geehrten Kundſchaft, beehre ich mich
ergebenſt anzuzeigen, daß meine Wohnung von jetzt ab Kiesstrasse Nr. 36
ſich befindet.
Zugleich bitte höflich, mir das bisherige Wohlwollen auch in meiner neuen
Wohnung bewahren zu wollen.
Hochachtungsvoll
[11400
H. W. Braum,
Maſchinen=Strickerei.
Miesstrasse Nr. 36.
Herdweg Nr. 16.
veröffentlicht in dem ſoeben beginnenden
Romane, Novellen ꝛc.:
B. Möllhauſen, Haus Montague.
Robert Byr, Ein ſtolzes Herz.
E. Wichert, Der zureichende Grund.
L. Ganghofer, Der Bſondere.
M. v. Ebner=Eſchenbach, Die Reſel.
R. Voß, Der Mönch v. Berchtesgaden.
A. v. Perfall, Das Erdmannshaus.
Das 2. Heft enthält u. a. eine Reihe von
neuen Jahrgang folgende werthvolle neue
Rider=Haggard, Meeſons Leſtament.
M. Berger, Die armen Reichen.
Rob. Schweichel, Irrfahrten.
Bret=Harte, Kreuzzug d. Excelſior.
A. v. Roberts, E. Eckſtein,
M. Jokai, L. Schenk, L. Heſekiel,
A. Chore, E. Peſchkau, H. Nyblom,
[11000
A. Daudet.
ungedruckten Briefen der KöniginzLuiſe.
1
Damptreinigung
(neueſtes Syſtem,
für gebr. Bettfedern und
Flaumen empfehle dem
verehr=
lichen Publikum von Darmſtadt und
Umgegend mit dem Bemerken, daß
ſelbige hierdurch vollſtändig neu
be=
lebt und von jedem falſchen
Be=
ſtandtheil befreit werden.
Gleichzeitig empfehle für neue
Hüllen
Drelle, Barchente und
Federleine
ſbilligſt.
J. Böttinger,
Mathildenplatz 7. (10082,
Naſchen und Bügeln wird angenom=
20 men, prompt u. billigſt ausgeführt.
Schloßgartenſtr. 51. D. Strauch Wwe.
Honescher Ausbruch
auf Reinheit und Echtheit unterſucht und
begutachtet durch Director Dr. Schmitt,
amtliche Verſuchsſtation Wiesbaden, iſt
der beſte Medicinal=Wein und wird
ſo=
wohl als Stärkungsmittel bei Kindern,
Frauen und Reconvalescenten, als auch
bei Bleichſucht und Blutarmuth
erfolg=
reich angewendet. Verkauf in 3
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der Cabinen. 2e GI. Mk. 150.
Wegen Näheres wende man sich
direct an die Direction der
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ländisch-Amerikanischen Dampf.
Aschifffahrtsgesellschaft i. Rotterdam.
Kin bis 2 Schüler od. ig. Damen finden
L. in geb. Fam. mit ſchöner Wohn.
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ſion f. 45 M. monatl. Näheres Exped.
397
2690
Nr. 197.
p=
„Gl8S0IadL, udtGL- Ud tdGhIGL-IUII8
Darmstadt.
Dieſelbe eröffnet mit dem 15. November, gleichwie in den vorigen Jahren,
ihre Fachſchule zum Erlernen der Zimmer=, Holz= und Schriftmalerei.
Um auch weniger Bemittelten Gelegenheit zu bieten, die Schule beſuchen zu
können, ſo iſt noch eine II. Klaſſe vorgeſehen.
Anmeldungen nimmt der Obermeiſter Herr Ph. Winkel, Wienersſtr. 9l,
ſpäteſtens bis zum 20. Oktober entgegen, woſelbſt nähere Auskunft über
Schul=
geld ꝛc. ertheilt wird.
[1101-
L4az
11099) Eine alleinſtehende ültere Dame,
mit guter Handſchrift, ſucht für einige
Stunden des Tags Beſchäftigung in ſchrift.
Arbeiten. Gefl. Offerten unter H. L.
an die Expedition d. Bl.
11456) Eine tüchtige Köchin empfiehl:
ſich für Geſellſchaften tagweiſe ſowie als
Aushülfe. Kirchſtr. 17.
11457) Ein tüchtiges Hausmädchen
mit den beſten Zeugniſſen ſucht Stelle
durch Frau Röſe, Schützenſtr. 14 part.
11458) Mädchen von 15 - 23 J., mit
guten Zeugn., ſuchen Stelle durch Frau
Holſchuh, Holzſtr. 13.
11459) Ein älteres Mädchen ſucht
ſofort Monatdienſt od. Stelle durch Frau
Gluske, Mühlſtr. 8.
11460) Eine Frau nimmt noch einige
Tage Beſchäftg. im Waſchen und Putzen.
Geiſtberg 5.
11461) Eine kinderloſe, junge Frau
ſucht Laufdienſt. Große Kaplaneig. 44.
11374) Eine junge Frau, die im
Kochen und Serviren bewandert iſt, ſucht
Aushilfſtelle. Neugaſſe 3.
11261) Ein braves, geſetztes
Mäd=
chen für häusliche Arbeiten geſucht.
Beſſungerſtraße 107.
11377) Ein zuverläſſiges, ſauberes
Mädchen zu einem Kinde für den
Nach=
mittag geſucht. Beſſunger
Herrngarten=
ſtraße 21, parterre.
11463) Ein braves, geſetztes Mädchen
für häusliche Arbeiten geſucht. Carlſtr. 6I.
11464) Gut empfohl. franz. Bonne
nach Frankfurt geſucht. — Stellenbüreau
Neckarſtraße 22.
Zwei gute Schreinergeſellen
geſucht. Kiesſtraße 49.
[1465
11466)
Hausburſche
geſucht.
Großh. Hofapotheke.
11467) Ein Auslaufer im Alter von
16 Jahren für ein Weingeſchäft geſucht.
Carlsſtr. 61.
Ein gelernter Gärtnerburſche
von hier, mit guten Zeugniſſen, findet
dauernde Beſchäftigung in Garten= und
Hausarbeit. Näheres Exped. 111468
ſEin anſtänd. Mädchen kann das Klei=
E. dermachen gründlich u. unentgeltlich
erlernen. Zu erfr. Exped.
[11469
Ein junger Mann
20 Jahre) ſucht Beſchäftigung als
Büreau=
gehülfe. Offer. unt. W. H. 12 a. d. Exped.
11038) Mehrere kräftige
Jungen
finden dauernde Arbeit bei
Gebrüder Röder.
11462) In einem
Weißwaarenge=
ſchäft iſt Stellung für eine tüchtige
Verkäuferin,
ſowie für ein Lehrmädchen offen.
Näheres Exped.
Ich ſuche eine geübte
Maschinenstrickerin.
Heinrich Hoeser,
Ludwigsſtr. 12. (11104
11378) Eine durchaus zuverläſige, gut
empfohlene Kinderfrau gegen hohen Lohn
geſucht. Franks Stellen=Büreau,
Eliſa=
bethenſtraße 4.
Einen Lehrling
ſucht unter ſehr günſtigen Bedinggen.
Hermann Löb,
Manufacturwaaren=Geſchäft,
Ludwigsſtr. 7. (1230
Wüchtige Colporteure
lauf neueſte Zeitſchriften, Bilder, Spiegel,
Uhren ꝛc. gegen hohe Proviſion ſucht
J. Brunner,
(11372
Buchhandlung und Abzahlungs=Geſchäft,
Worms a. Rh., Fiſchmarkt 23.
11389) Ein Lehrling mit guten
Schul=
kenntniſſen geſucht.
Koch & Staehely, Schulſtraße 8.
Eiſen=, Stahl= u. Metallwaarenhandlung.
Es werden Damenkleider,
Jacken und Mäntel,
überhaupt alles, was zur Damengarderobe
gehört, wird ausnahmsweiſe billig
ange=
fertigt u. aufs Geſchmackvollſte arrangirt.
Wendelſtadtſtr. 48, 3. St.
[11470
2
Ein brauner Jagdhund
entlaufen mit dem Halsband „Leo Stein,
Darmſtadt: Gegen Belohnung abzugeben
Heidelbergerſtraße 41.
[11471
Gebrauchte Fechtſachen zu kaufen
geſucht. Näher. i. d. Exped. (11472
[6
Cariostasse 27, I. Elage.
Ertheile jungen Damen Unterricht
im Zeichnen, Zuſchneiden und
An=
fertigen von Damen=Confection.
Auch Ubernehme ich die Anfertigung
von Coſtümen nach Maaß in eleganter,
raſcher Ausführung.
Auflage von deutſchen und franzöſiſchen
Journals. Eintritt zum Unterricht jeden
Monat am 1. und 15.
Frau Hathilde Schöttle,
Lehr=Inſtitut der wiſſenſchaftlichen
Zuſchneidekunſt und Damen=
[11473
Confection.
Carlsstrasse 27, I. Elage.
F
in halber Sperrſitz (rothe Karten) ab=
C= zugeben Hochſtr. 51, 3. St. (11397
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 9. Oktober.
1. Vorſtellung in d. 2. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.
Das Käthchen von Heilbronn,
oder:
Die Feuerprobe.
Großes hiſtoriſches Ritterſchauſpiel in 5 Akten
von Heinrich v. Kleiſt.
Perſonen:
Der Kaiſer
Herr Knispel.
Friedrich Wetier, Graf vom
Strahl
Herr Edward.
Gräfin Helena, ſeine Mutter Frl. Berl.
Ritter Flammberg
Herr Wagner.
Gottſchalk, ſein Knecht
Herr Werner.
Brigitte, Haushälterin
Frl. Schütky.
Kunigunde von Thurned
Frl. Ethel.
Roſalie, ihre Kammerzofe . Frl. Bernhard.
Theobald Friedeborn,Waffen
ſchmied.
Herr Dalmonico.
Küthchen, ſeine Tochter
Frl. v. Felden.
Maximilian, Burggraf von
Freiburg
Herr Hacker.
Georg von Waldſtätten
Herr Steude.
Der Rheingraf vom Stein Herr Mickler.
Friedrich von Herrnſtadt Herr Klotz.
Eginhardt von der Wart Herr Göbel.
Graf Otto von der Flühe Herr Eilers.
Wenzel von Nachtheim
Herr Leib.
Hans von Bärenklau
Herr Bögel.
Jakob Bech, ein Gaſtwirt Herr Sachs.
Ritter von Thurneck.
Herr Schimmer.
Frau Hartig.
Kunigundens alte Tanten) Frl. Büdinger.
Vorher: Ouvorture zu,Fordinand Corte- Spontini.
Anfang ¼7 Uhr. Ende 410 Uhr.
Nr. 197
LartoffelPerkeigerung.
Donnerstag den 11. Oktober 1888, Nachmittags 3 Uhr,
ſoll die Kartoffel.Crescenz von einem Grundſtück an der Haardt, und im
An=
ſchluß hieran um 4¼ Uhr von einem Grundſtück an der Windmühle durch den
Unterzeichneten öffentlich meiſtbietend gegen gleich baare Zahlung verſteigert
werden.
Die Zuſammenkunft der Steigerer findet am Viadukt der Odenwaldbahn an
der Pankratiusſtraße und an der Windmühle ſtatt.
[1474
Engel, Gerichtsvollzieher.
269)
c) wenig gebrauchte Porzellanöfen bil=
= lig abzugeben. Näh. Exped. (11308
11475) Auszeichnung! Die ſeit ihrem mehr
als 40jährigen Beſtehen auf faſt allen Welt=
Ausſtellungen preisgekrönte Firma H.
Under=
berg=Albrecht in Rheinberg am Niederrhein,
hat für den von ihr erfundenen und allein
echt fabricirten Boonekamp of Maag=Bitter
zwei neue Auszeichnungen und zwar auf der
Internationalen Jubiläums=Ausſtellung in
Adelaide die Verdienſt=Medaille erſter Klaſſe
und auf dem Großen Internationalen
Wett=
ſtreit zu Brüſſel 1888 die Goldene Medaille
als höchſte Auszeichnungen erhalten.
o000oooooooooooooooooooooonooooooo0o000000
8 11476) Statt jeder beſonderen Anzeige:
Bertha Demuth
Hiegmund Ettlinger
Verlobte.
Darmſtadt
Straßburg
im October 1888.
Loooeoooooooooooooeoooeoooooooooooooooooos
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Wie der „Reichsanzeiger! mitteilt, hat der
Kaiſer dem Vorſtand der öſterreichiſchen Univerſitätsklink für
Laryngologie in Wien, Prof. Dr. Ritter Schrötter von Kriſtelli,
den Roten Adlerorden zweiter Klaſſe verliehen.
Für den Beſuch des Kaiſers im Vatikan iſt am 6. eine
kaiſer=
liche Galakutſche mit acht Pferden und Bedienung nach Rom
ab=
gegangen. Die Kutſche wird am 9. Oktober in Rom eintreffen.
Ein Beſuch des Kaiſers in einer Equipage des Königs von Italien
dürfte im Vatikan nicht gerne geſehen werden.
Der Kaiſer gedenkt, wie bereits früher mitgeteilt, bis zum
10. d. M. in Wien zu bleiben. Seine Abreiſe nach Italien erfolgt
an dieſem Tage mittags zwölf Uhr mittelſt Extrazuges nach Florenz
und von dort am andern Tage vormittags 9 Uhr ebenfalls mittelſt
Extrazuges ohne weitere Unterbrechung direkt nach Rom. In Rom
wird die Ankunft des Kaiſers am 11. ds., nachmittags 4 Uhr 15 Min.
erwartet. Dort gedenkt der Kaiſer bis zum Donnerstag, den 18.
ds., zu verbleiben und hierauf über Florenz und Bologna, München
und Regensburg nach Berlin bezw. Potsdam zurückzukehren.
Die Kaiſerin traf am 6. nachmittags mit den fünf Prinzen
von Primkenau wieder in Potsdam ein.
Der italieniſche Botſchafter de Launay iſt von Berlin abgereiſt,
um bei der Ankunft Kaiſer Wilhelms in Rom dort anweſend zu ſein.
Die „Nordd. Allg. 8tg.- ſchreibt: „Die erhebenden Worte, mit
welchen die Monarchen des Deutſchen Reichs und Oeſterreich=
Ungarns auf dem geſtrigen Galadiner in Wien einander begrüßten,
ſind von dem Telegraphen in erfreulicher Ausführlichkeit
kundge=
geben worden und werden im deutſchen Volke ſicherlich mit hoher
Freude und lebhafter Genugthuung aufgenommen werden, verbürgen
ſie doch das koſtbarſte Gut der Nationen, den Frieden. Das
herzliche Einvernehmen der beiden Kaiſer iſt ein treues Abbild
der Beziehungen beider Kulturreiche zueinander. Der Bund,
den die Weisheit des hochſeligen Kaiſers Wilhelm 1. geſchloſſen,
wird, wie ſein erlauchter Enkel hervorhob, in dem Gefühl
be=
währter, unverbrüchlicher Freundſchaft; fortbeſtehen, zum Segen
von ganz Europa. Den innigſten Ausdruck fanden ganz jene
Ge=
fühle der Freundſchaft und Bundesgenoſſenſchaft in den
Trink=
ſprüchen, welche beide Kaiſer auf die Heere ihrer Bundesgenoſſen
ausbrachten; die Bezeichnung der Kameradſchaft, jenes
eigentüm=
lichen militäriſchen Bandes, das den feſteſten Kitt der Armeen,
bildet, iſt ausgedehnt auf die beiden verbündeten Heere, und ſomit
hat dieſe Waffenhrüderſchaft aus höchſtem Munde ihre berufenſte
Weihe empfangen.
Die „Nordd. Allg. 8ta.' ſchreibt: Nach engliſchen
Zeitungs=
nachrichten ſoll Admiral Fairfax beabſichtigen, auf der Fahrt von
Tonga nach den Samoainſeln die Savage=Inſel anzulaufen, um
daſelbſt, einem Geſuche der Eingeborenen entſprechend, ein engliſches
Protektorat zu entrichten. Uns iſt nicht bekannt, ob die
Einge=
borenen das engliſche Protektorat nachſuchten, dagegen iſt ſicher,
daß die engliſche Regierung nicht in der Lage iſt, ein Protektorat
Uber die Savage=Inſel anzunehmen, da dieſelbe nach dem
deutſch=
engliſchen Abkommen über die Abgrenzung der beiderſeitigen
Macht=
ſphären vom 6. April 1886 für neutral erklärt iſt.
Heſterreich=Angarn. Kaiſer Franz Joſef verlieh dem Grafen
Bismarck das Großkreuz des Leopoldordens und dem
Generallieute=
nant Hahnke das Großkreuz des Ordens der eiſernen Krone.
Kaiſer Wilhelm und Kaiſer Franz Joſef kehrten am 6.
nach=
mittags 4 Uhr mit den übrigen hohen Jagdgäſten von
Schwarzen=
bach nach Mürzſteg zurück. Durch ſtarken Nordwind und bedeutende
Kälte war die Jagd ſehr beeinträchtigt worden. Eine Gemſenjagd
iſt in den nächſten Tagen unmöglich, da es unaufhörlich regnet und
ſchneit; Kronprinz Rudolf kehrte daher ſchon um 2 Uhr von der
Jagd zurück und reiſte nach dem Diner über Mürzzuſchlag zu den
Bärenjagden nach Görgoeny. Am 7. fand blos eine Pürſchjagd ſtatt.
Kaiſerin Eliſabeth iſt am 6. abends von Wien nach Corfu
ab=
gereiſt.
Das =Armeeverordnungsblatt veröffentlicht die Ernennung des
Prinzen Heinrich von Preußen zum Korvetten=Kapitän la guite
der öſterreichiſchen Marine.
Die altezechiſchen Blätter befürchten einen Umſchwung in der
inneren Politik Oeſterreichs.
Jranſtreich. Der „Tempsu meldet offiziös: Der Miniſter des
Auswärtigen hat den franzöſiſchen Botſchafter in Berlin beauftragt,
der deutſchen Regierung Mitteilung über das Ergebnis der
Unter=
ſuchung gegen den Attentäter Gasnier zu machen. Gasnier iſt durch
den Bericht der Aerzte Mottet, Brouardel und Blanche, die ihn im
Gefängniſſe Mazas beobachtet haben, für geiſtesgeſtört erklärt
wor=
den; er iſt jetzt im Krankenhauſe von St. Anne untergebracht, von
wo er wahrſcheinlich demnächſt ins Irrenhaus Bicetre geſchafft
werden wird.
Ferrouillat beſchloß infolge einer Aufforderung des Deputierten
Andrieux die gerichtliche Unterſuchung gegen Numa Gilly
einzu=
leiten, welcher . 8. behauptet hatte, in der Budgetkommiſſion
be=
fänden ſich noch über 20 Wilſons.
England. Der „Temps' bezeichnet es als eine den franzöſiſchen
Induſtriellen wohlbekannte Thatſache, daß bei allen großen
Liefe=
rungen für Armee= und Marinezwecke, um welche ſie, die
franzö=
ſiſchen Induſtriellen, während der letzten Jahre in Spanien,
Grie=
chenland, Serbien, Rumänien, Japan, China, Südamerika ſich
be=
worben, ihnen nicht nur ihre deutſchen Nebenbuhler gegenüber
ge=
ſtanden hätten, ſondern auch die deutſche Diplomatie, welche aus
dem Erfolge ihrer Staatsangehörigen eine Frage des nationalen
Intereſſes macht. Erſt vor einigen Wochen noch wäre ein zum
Zweck einer größeren artilleriſtiſchen Beſtellung nach Europa
ge=
reiſter chileniſcher Admiral, in zuvorkommendſter Weiſe nach
Deutſchland eingeladen worden. Die ſo feſt verſchloſſenen Thüren
Friedrichsruhs öffneten ſich für Angelegenheiten dieſer Art ganz
von ſelbſt. Dann heißt es weiter: „Dieſe Art von induſtriellem
Patriotismus iſt in Frankreich noch wenig entwickelt, gerade weil
die Solidarität zwiſchen den Intereſſen des Staats und den
In=
tereſſen der Privatinduſtrie hier noch kaum empfunden wird. Das
gewöhnliche Benehmen der franzöſiſchen Regierungsvertreter bildet
nur zu oft einen ſchroffen Gegenſatz zu demjenigen der deutſchen
Regierungsvertreter. „Das Glücklichſte, was uns paſſieren kann,
ſagt mir einer unſerer Induſtriellen, „iſt, daß ſie ſich überhaupt
nicht um uns bekümmern.
Einer „Reuter=Meldung aus Sanſibar vom 6. zufolge
ver=
wehrten die Eingeborenen von Kilwa den britiſchen Indiern die
Abfahrt auf des Sultans Schiff,Swordsmau: mit dem Bemerken,
dieſelben ſollten bleiben und ihre Geſchäfte fortſetzen, keiner ſollte
Schaden erleiden. Den Weibern und Kindern wurde die Abreiſe
nicht verwehrt. Die Eingebtro.e: erklärten, weder die Autorität
des Sultans noch die der Deutſchen anzuerkennen.
Einer Meldung des „Bureau Reuter; aus Simla zufolge hat
der Emir berichtet, ſeine Truppen hätten Iſhak Khan bei
Taſhkur=
gan beſiegt und die Stadt eingenommen; Iſhak Khan befinde ſich
auf der Flucht.
Itafien. Die Entſcheidung der franzöſiſchen Regierung, daß
ihr Botſchafter beim Könige von Italien dem Empfange des
deut=
ſchen Kaiſers in Rom fern zu bleiben hat, iſt weniger gegen
Deutſch=
land, als gegen Ilalien gerichtet, und um dieſe einſeitige Spitze
recht deutlich hervortreten zu laſſen, wird der Vertreter der
Re=
publik bei dem Empfange Kaiſer Wilhelms im Vatikan zugegen
2692
Nr.
ſein. Bisher war es diplomatiſche Gepflogenheit, bei derartigen
Anläſſen das diplomatiſche Corps möglichſt vollzählig zu
verſam=
meln, jede Macht wies ihren Vertreter an, auf dem Poſten zu ſein,
ſei es, um Aufmerkſamkeiten zu erweiſen und entgegenzunehmen,
ſei es. um zu beobachten. Die Beziehungen zwiſchen Dentſchland
und Italien liegen allerdings ſo klar vor aller Welt, daß Herr v.
Mouy ſchwerlich ſeiner Regierung darüber neue Aufſchlüſſe würde
geben können, wenn aber Frankreich ſortfährt, ſich von derartigen
internationalen Höflichkeitserweiſungen fern zu halten, ſo zwingt es
die beteiligten Mächte, auch die Republik künftighin, was dieſe
Aeußerlichkeiten des Verkehrs angeht, als quantits négligeable zu
behandeln.
K. 8.
In Rom wurde eine Kommiſſion von zehn Mitgliedern des
Gemeinderats gewählt, welche den Kaiſer Wilhelm am Bahnhofe
begrüßen wird.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 9. Oktober.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog ſind Sonntag
Nach=
mittag 12 Uhr 41 Minuten aus der Bukowina hierher zurückgekehrt
und am Bahnhof von Sr. Königl. Hoheit dem Erbgroßherzog, ſowie
Ihren Großh. Hoheiten den Prinzen Heinrich und Wilhelm
em=
pfangen worden.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben im Neuen Pal=i
Wohnung genommen und es werden daſelbſt künftig wieder oie
Vorträge und Meldungen ſtattfinden. Ebendahin iſt auch am
Sams=
tag Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog übergeſiedelt. Ihre
Königl. Hoheit die Prinzeſin Luiſe, Marchioneß of Lorne, hat am
Samstag die Rückreiſe nach England angetreten.
Ihre Großh. Hoheit die Prinzeſſin Victoria, Prinzeſſin Ludwig
von Battenberg, ſind mit der Prinzeſſin=Tochter Alice geſtern von
Jugenheim hierher zurückgekehrt und im Neuen Palais abgeſtiegen.
Ihre Königl. Hoheit Prinzeſſin Heinrich von Preußeu trifft
heute vormittag 11 Uhr 20 Min. von Kiel hier ein. Am Bahnhof
findet offizieller Empfang ſtatt und ſteht zu erwarten, daß die
Be=
wohner der Rhein= und Wilhelminenſtraße ihre Häuſer mit
Flaggen=
ſchmuck verſehen.
— Militärdienſtnachrichten. Dr. Grethe, Aſſiſtenzarzt 1. Klaſſe
vom 1. Hannov. Feld=Art.=Regt. Nr. 10, zum Stabs= und Bats.=
Arzt des Garde=Füſ.=Bats. 1. Großh. Heſſ. Inf.=Regts. Nr. 115.
Dr. Gerlach, Aſſiſtenzarzt 2. Klaſſe vom 1. Großh. Heſſ. Inf.
Regt. Nr. 115. zum Aſſiſtenzarzt I. Kl. - befördert; Dr. Weichel,
Oberſtabsarzt 1. Kl. und Regts.=Arzt vom 2. Großh. Heſſ. Drag.=
Regt. Nr. 24, mit Wahrnehmung der diviſionsärztlichen Funktionen
bei der Großh. Heſſ. Diviſion beauftragt; Dr. Rabenau,
Ober=
ſtabsarzt 2. Kl. und Regts.=Arzt vom 2. Großh. Mecklenb. Drag.=
Regt. Nr. 118. zum 1. Großh. Heſſ. Drag.=Regt. Nr. 23 verſetzt.
Poſtperſonalnachrichten. Verſetzt ſind: der Oberpoſtdirektor
Hagemann von Darmſtadt nach Straßburg, der Oberpoſtdirektor
Clavel von Aachen nach Darmſtadt, der Poſtdirektor Schmechel
von Bingen nach München=Gladbach, der Poſtkaſſierer Hiemenz
von Saarburg nach Bingen, der Oberpoſtdirektionsſekretär
Kri=
ſchen von Darmſtadt nach Eſſen, der Oberpoſtſekretär Plaz
von Bonn nach Mainz, der Poſtſekretär Gade von Mülhauſen
nach Darmſtadt, der Poſtſekretär Merz von Mainz nach
Darm=
ſtadt. Der Poſtſekretär Bernius in Darmſtadt iſt zum
Ober=
poſtſekretär, der Poſtverwalter Walter daſelbſt zum
Poſtaſſiſten=
ten ernannt worden. Der Oberpoſtaſſiſtent Bünſche in
Michel=
ſtadt tritt auf ſeinen Antrag in den Ruheſtand.
- Großh. Handelskammer, öffentliche Sitzung vom 5. Oktober.
Vor Eintritt in die Tagesordnung gedenkt der Präſident in warmen
Worten des Ablebens des langjährigen Mitgliedes der Kammer,
Herrn J. Ph. Holtz. Die Kammer ehrt ſein Andenken durch
Er=
heben von den Sitzen. — Unter den zur Kenntnis genommenen
neuen Einläufen befinden ſich mehrere Mitteilungen über
auslän=
diſche Handelsbeziehungen, ferner ein Gutachten der
Handels=
kammer Leipzig über die Erhöhung der 8ölle auf Oele und Fette,
ſowie eine Einladung der Handelskammer Hamburg zur
Beſich=
tigung der durch den Zollanſchluß veranlaßten neuen
Verkehrsan=
lagen. Einer Eingabe der Vereinigung deutſcher Tabak= und
Ci=
garren=Induſtrieller, welche den Bundesrat um Verlängerung der
Zollkreditfriſt für unbearbeitete Tabakblätter bittet, beſchloß die
Han=
delskammer ſich anzuſchließen. Herr Parcus reſerierte ſodann über
die Frage der Weiterentwicklung des Geſellſchaftsrechts für
wirt=
ſchaftliche Zwecke. Die Handelskammer ſchloß ſich den Ausführungen
des Referenten an, welche dahin gingen, daß ein dringendes Bedürfmis
zur Schaffung neuer Geſellſchaftsformen neben den bereits beſtehenden
nicht anerkannt werden könne, daß wohl aber für koloniale
Unter=
nehmungen eine Abänderung und entſprechende Ergänzung des
Aktiengeſetzes in Erwägung zu ziehen ſer. Man beſchloß
dement=
ſprechend das von dem deutſchen Handelstag über dieſe Frage
ge=
wünſchte Gutachten zu erſtatten.
Geſtern hat im Beſſunger Hoforangeriegarten die Obſt=
Ausſtellung begonnen. Der Eintritt iſt frei.
Die Anwaltskammer hielt am 6. Oktober im Juſtizgebäude
ihre ordentliche Verſammlung für 1888 unter dem Vorſitz des Herrn
197
Rechtsanwalts Juſtigrat Petri aus Mainz ab. Sie erledigte in
derſelben die von uns mitgeteilte Tagesordnung. unter welcher ſich
auch der Jahresbericht des Vorſtandes befand. An die
Tages=
ordnung knüpfte ſich die von einzelnen Mitgliedern angeregte
Be=
ſprechung verſchiedener gemeinſamer Angelegenheiten. Na hdem die
Verſammlung geſchloſſen war, vereinigte ein gemeinſchaftliches
Mittagsmahl im „Darmſtädter Hofr die Anwälte. Während
des=
ſelben brachte Herr Dr. Oſann einen beredten Toaſt auf Se. Maj.
den deutſchen Kaiſer aus. Auf den Vorſtand toaſte Herr
Rechts=
anwalt Laudenheimer. Das Mahl, welches aufs beſte verlief,
machte in ſeinem ganzen Arrangement dem Hotel alle Ehre. (D. 8.)
N Darmſtädter Herbſtpferdemarkt. Geſtern vormittag hat der
diesjährige Herbſipferdemarkt, von der Witterung ſehr begünſtigt,
ſeinen Anfang genommen. Derſelbe iſt ſehr gut befahren; es ſind
124 Stück in den Stallungen des Vereins untergebracht und auf
der Wittich'ſchen Wieſe und in der verlängerten Fabrikſtraße etwa
150 Stück aufgeſtellt, alſo im Ganzen etwa 270 Stück zu Markt
gebracht. Unter den zu Markt gebrachten Tieren befindet ſich eine
Mengeſchöner und wertvoller Tiere. Der Verkauf ging geſtern nicht
ſ0 flott von ſtatten, was dadurch herbeigeführt wurde, daß
gleich=
zeitig von dem Militärfiskus in der Train=Kaſerne dahier etwa
100 Pferde zur Verſteigerung gebracht und hierdurch viele
Kauf=
liebhaber vom Markte abgehalten wurden.
Bei der geſtern ſtattgehabten Prämiirung wurden folgende
Prämien zur Verteilung gebracht:
1) für Mutterſtuten, welche gedeckt ſind: Fr. Gerhard
von Reinheim, 1. Preis mit 50 M. Geitrag vom
Landespferde=
zuchtverein.) Bürgermeiſter Dörr von Leeheim, 2. Pr. mit 40 M.
Daniel Scherer von Wallerſtädten, 3. Pr. mit 40 M. Peter Schulz
von Dornheim, 4. Pr. mit 30 M. Dr. Renner von Dieburg, 5. Vr.
mit 30 M. Philipp Scherer von Wallerſtädten, 6. Pr. mit 20 M.
Peter Fink von Wallerſtädten, 7. Vr. mit 20 M. Chr. Bopp von
Wolfskehlen, 8. Pr. mit 20 M.
2) für Mutterſtuten mit Fohlen: Ph. Lochmann III. von
Berkach, 1. Pr. mit 60 M. GBeitrag aus Staatsmitteln.) Heinrich
Höhl III. von Griesheim, 2. Pr. mit 50 M. Georg Gärtner von
Klein=Gerau, 3. Vr. mit 40 M. Karl Gampel von Klein=Rohrheim,
4. Pr. mit 30 M. Peter Fink von Wallerſtädten, 5. Pr. mit 30 M.
3) fürdurch den Landespferdezuchtverein eingeführte
Fohlen: Franz Kaffenberger von Dilshofen, 1. Vr. mit 30 M.
Ludwig Gölz von der Bruchmühle bei Nieder=Ramſtadt, 2. Vr. mit
30 M. Peter Stein III. von Bickenbach, 3. Pr. mit 30 M. Nic.
Kaffenberger II. von Groß=Bieberau, 4. Pr. mit 30 M.
4 für dreijährige Fohlen: Peter Nolte I. von
Waller=
ſtädten, 1. Pr. mit 60 M. Ludwig Dörr II. von Leeheim, 2. Pr.
mit 50 M. Geitrag von dem landwirtſchaftlichen Bezirksverein
Groß=Gerau.) Georg Fuchs II. von Wolfskehlen, 3. Vr. mit 40 M.
Ph. Merſchroth XL. von Hahn, 4. Pr. mit 40 M. Ph. Trinkaus
von Dornheim, 5. Pr. mit 30 M. Peter Schmenger von Dornheim,
6. Pr. mit 30 M. Ph. Metzger von Dornheim, 7. Vr. mit 30 M.
Hugo Gilmer, Wittwe von Haſſelhof bei Birkenau, 8. Pr. mit 20 M.
Chriſt. Lulay von Trebur, 9. Vr. mit 20 M. Adam Roth IV. von
Altheim, 10. Vr. mit 20 M. Philipp Friehl von Berkach, II. Pr.
mit 20 M.
5) für zweijährige Fohlen: Franz Jakob Ramge von
Spachbrücken, I. Vr. mit 40 M. (Beitrag aus Staatsmitteln.)
Gg. Schmidt von Arheilgen, 2. Pr. mit 40 M. Geitrag von dem
landwirtſchaftlichen Bezirksverein Darmſtadt.) Paul Heddäus von
Wolfskehlen, 3. Pr. mit 30 M. Ph. Hennemann von Bickenbach,
4. Pr. mit 30 M. Peter Nolte II. von Wallerſtädten, 5. Pr. mit
20 M. Daniel Kraft L. von Trebur, 6. Vr. mit 20 M. Daniel
Winter von Leeheim, 7. Vr. mit 20 M. Lud. Hornung von
Dorn=
heim, 8. Pr. mit 20 M. Fr. Roth von Trebur, 9. Vr. mit 20 M.
Daniel Scherer von Wallerſtädten, 10. Pr. mit 20 M. Georg
Scherer I. von Wallerſtädten, 11. Pr. mit 20 M. Ph. Plößer von
Wolfskehlen, 12. Vr. mit 20 M. Bürgermeiſter Seibold von Ueberau,
13. Vr. mit 20 M.
6) Fürſchwere Reitpferde: Gebrüder Heß von Bockenheim
einen 1. Vr. mit 60 M.
7) Fürſchwere Wagenpferde (Carroſirs): Wolf und David
Strauß von Frankfurt a. M. einen 1. Pr. mit 80 M.
8) Für mittlere Wagenpferde: Wolf und David Strauß
von Frankfurt a. M. einen 1. Pr. mit 50 M. Gebrüder Heß von
Bockenheim einen 1. Vr. mit 50 M.
9) Für leichte Wagenpferde (Jucker): Joſeph Roſenthal
von Metz einen 1. Vr. mit 75 M.
10) Fürſchwere Lugpferde: Gebrüder Belmont von Alzey
einen 1. Vr. mit 100 M.
11) Für leichte Lugpferde: Ingenieur Nathan von Ober=
Ingelheim einen 1. Vr. mit 50 M. Gebrüder Belmont von Alzey
einen 1. Pr. von 50 M.
12) Für Fohlen=Kollektionen: Hermann Löwenſtein von
Hadamar einen 1. Vr. mit 60 M.
Die vom Verein Kunſtfreund” am Samstag abend in der
Reſtauration Hauſt in Verbindung mit ſeiner Monatsverſammlung
bgehaltene muſikaliſche Abendunterhaltung nahm bei äußerſt zahl=
Nr.
reicher Beteiligung von Vereinsmitgliedern und Gäſten einen ebenſo
leeffl.chen wie gemütlichen Verlauf. Das unter der Leitung des
Herrn Muſikdirektors Ackermann aufgeſtellte Programm wurde in
ſeinen einzelnen Teilen aufs Beſte durchgeführt. Eröffnet wurde
der Abend nach einer herzlichen Begrüßung durch den
Vereinsvor=
ſitzenden mit dem Allegro aus dem Trio Op. 11 in B-dur, für
Kla=
vier, Violine und Cello. von Beethoven, ausgeführt von den Herren
Ackermann, Dr. Hüffell und Reitz. All die Feinheiten dieſes
klaſ=
ſiſchen Muſikſtückes kamen in prägnanteſter Weiſe zur Geltung;
gleiches gilt von dem ſpäter durch dieſelben Künſtler exekutierten
Adagio aus demſelben Trio. Herr Hofmuſiker Reitz erfreute die
Anweſenden durch mehrere Cello=Vorträge l=Transſcription über
ein Tyroler=Lied, „Lebewohl; ꝛc.); Herr Hofſänger Bögel durch
eine Reihe, wie bei dieſem Sänger gewohnt, trefflichſt zu Gehör
gebrachter Lieder, l=Die Thränen des Herzens= „Der
Waid=
mann' ꝛc.), ebenſo mehrerer Duette mit Herrn Reitz=lein ſolches
aus der Oper „Beliſar=, „Am Neckar, am Rhein=) u. ſ. w. Auch
an Zugaben fehlte es nicht; ſo die Quvertüre zu der Oper „8i
Fétais roi- von A. Adam, geſpielt auf dem Klavier von den
Herren Ackermann und Rentner Ernſt Germann und lebhaften
Bei=
fall findend, ebenſo wie ein Vortrag des letztgenannten Herrn und des
Herrn Dr. Stengel u. ſ. w. Kurz und gut, der Abend verlief in
einer für Alle genußreichſten Weiſe. Natürlich fehlte es bei der
herrſchenden animierten Stimmung auch nicht an Trinkſprüchen
aller Art. Zur Gratisverloſung gelangte ein dem Verein
gewid=
metes hübſches Bild, zum Verkauf ein ebenfalls dem Verein
verehrtes prächtig ausgeſtattetes Münchener Künſtler=Album. Weitere
Geſchenke wurden bereits zugeſagt. In der Januar=
Monatsver=
ſammlung wird Herr Stadtverordneter Rückert die Freundlichkeit
haben, einen Vortrag über Florenz und ſeine Kunſtſchätze zu
halten. Die alljährlich ſtattfindende große Verloſung wird
vor=
ausſichtlich in der nächſten Monatsverſammlung vor ſich gehen.
- Herr Kaufmann C. Arnheiter in der Eliſabethenſtraße hatte
am Sonntag Abend in ſeinem hell erleuchteten Laden eine
Aus=
ſtellung arrangiert welche als ebenſo originell wie geſchmackvoll die
Aufmerkſamkeit aller Paſſanten auf ſich ziehen mußte. Außer in
den beiden nach innen offenen Erkern war der ganze Fußboden des
Ladens von vorn bis hinten mit allen möglichen Waren der Kurz=
und Wollwarenbranche in mühſamen und dabei ſehr geſchmackvollen
Gruppierungen ausgelegt, ſo daß. da der Laden abgeſchloſſen, eine
Beſichtigung dieſer eigenartigen Ausſtellung nur von außen
mog=
lich war.
Im Mathilden=Landkrankenhans wurden im Monat September
I. J.
98 Patienten mit 1993 Pflegetagen ärztlich behandelt und
verpflegt.
* Kleine Mitteilungen. Im September haben 562
Milch=
reviſionen durch die Schutzmannſchaft ſtattgefunden. Wegen
Milchfälſchung wurden 2 Perſonen angezeigt. — Einem
Zimmer=
mann aus Dieburg wurde in einer Wirtſchaft das
Porte=
monnaie mit etwa 4 M. entwendet. - In der Nähe der
Bahn=
höfe kam einem Taglöhner aus Erzhauſen ſeine Taſchenuhr
ab=
handen. - Drei Handarbeiter aus Ober=Ramſtadt gerieten vor
einigen Tagen morgens in der Erbacher Straße in
Streitig=
keiten und verübten großen Skandal, ſo daß Anzeige erhoben
wurde. — Eine Dienſtmagd entnahm bei einem hieſigen
Bäcker=
meiſter auf den Namen ihrer Dienſtherrſchaft für etwa 35 Mark
Backwaren, ſowie bei anderen Geſchäftsleuten Waren. Nachdem
die Schwindeleien an den Tag kamen, hat ſich das Mädchen
ent=
fernt.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag, morgens gegen
4 Uhr, fand ein patroullierender Schutzmann auf dem Louiſenplatz
einen ihm unbekannten Manntot auf. Der Verſtorbene wurde
in das ſtädtiſche Hoſpital verbracht und als der 38 Jahre alte
ledige Schriftſetzer Jean Hirt rekognosziert. Derſelbe iſt nach
An=
gabe des Arztes infolge eines Blutſturzes geſtorben. - Am
Sonn=
tag Abend gegen 10 Uhr entſtand in einem Seitenbau der
Hof=
raithe des Kohlenhändlers Gilbert in der Karlsſtraße auf bis jetzt
noch nicht aufgeklärte Weiſe ein Brand, welcher ſich in ganz
kurzer Zeit über das ganze Dachwerk ausdehnte, zumal auf dem
Boden des Seitenbaues Heu und Stroh aufbewahrt war, wodurch
das Feuer reichlich Nahrung erhielt. Die Feuerwehr löſchte das
Feuer ab, doch iſt der Dachſtock zuſammengebrannt.
Von dem
Vorplatz einer Wohnung in der Kaupſtraße wurden ein Paar
Schaftenſtiefel entwendet. Als des Diebſtahls verdächtig wird ein
Handwerksburſche bezeichnet, welcher dort gebettelt hat. — Am
Sonntag Nachmittag verfolgte ein Taglöhner aus Arheilgen in der
Heinrichſtraße einen Maurer und ſchlug demſelben mehrmals ohne
jede Veranlaſſung mit dem Stock auf den Kopf, ſo daß Blut floß.
Der Taglöhner wurde zur Anzeige gebracht.
Arheilgen, 8. Oktober. Infolge ergangener Einladung des
Vorſtandes des Darmſtädter Zweigvereins der Guſtav=
Adolf=Stiftung fiel der geſtrige Nachmittagsgottesdienſt in
hieſiger Gemeinde aus und begab ſich eine große Anzahl hieſiger
Bewohner, insbeſondere der Kirchengeſangverein unter Führung des
Herrn Pfarrers Fuchs nach dem benachbarten Wixhauſen, um der
Jahresverſammlung des erwähnten Vereins beizuwohnen. Die
meiſten Häuſer daſelbſt waren mit Kränzen, Guirlanden und Fahnen
197
2693
geſchmückt; hiervon machte ſelbſt das Haus eines Jsraeliten keine
Ausnahme. Um 2 Uhr begann der Feſtgottesdienſt in dem feſtlich
geſchmückten Gotteshaus, bei welchem Herr Kreisſchulinſpektor
Müller aus Darmſtadt eine tiefergreifende Feſtpredigt hielt. Daran
ſchloß ſich eine kurze Anſprache des Herrn Pfarres Römheld von
Beſſungen, der den Vorſtand des Vereins vertrat. Darauf erfolgte
der ausführliche Jahresbericht durch Herrn Mitprediger Keil aus
Darmſtadt. Die am Schluß des Gottesdienſtes erhobene Kollekte
wurde der evangel. Gemeinde zu Dieburg überwieſen. Nicht
un=
erwähnt ſoll bleiben, daß zur Erhöhung der Feier weſentlich die
Geſangsvorträge des Wixhäuſer Geſangvereins und eines dortigen
Schülerchors, ſowie des Kirchengeſangvereins von Arheilgen
bei=
trugen. Bei einem nachfolgenden gemütlichen Zuſammenſein in dem
Saale des Herrn Gaſtwirts Huck wurde noch manches Wort
zu=
gunſten des Guſtav=Adolf=Vereins geſprochen.
[r) Eberſtadt, 7. Oktober. In der Dunkelheit verunglückte
geſtern Abend dem hieſigen Fabrikanten Herrn Ph. Heil auf dem
Wege von Nieder=Ramſtadt nach hier ein ſehr wertvolles Pferd:
die Deichſel eines entgegenkommenden dem Ziegeleibeſitzer Herrn
Pritſch in Nieder=Beerbach gehörenden Fuhrwerks ging demſelben
mit ſolcher Wucht in die Bruſt, daß es auf der Stelle verendete.
Wie man hört, iſt der Knecht des Herrn P., der keine brennende
Laterne bei ſich führte, außerdem noch geſchlafen haben ſoll, die
alleinige Urſache dieſes Unfalles.
Jugenheim a. d. B., 5. Oktober. Auf der Durchreiſe von Coburg
nach Malta kam heute Ihre Kaiſerliche Hoheit die Herzogin von
Edinburg, Großfürſtin von Rußland, auf Schloß Heiligenberg
an zum Beſuche des Prinzen Alexander und ſeiner Familie.
Gleich=
zeitig traf auch die Prinzeſſin Louiſe von Großbritannien,
Marquiſe von Lorne, hier ein. Nach der Tafel fuhren beide
Prinzeſ=
ſinnen nach Darmſtadt zurück.
Erbach i. O., 7. Okt. Geſtern fand hier zu Ehren des nach
Bensheim verſetzten Herrn Kreisrats v. Bechtold ein von 162
Teilnehmern beſuchtes Feſteſſen ſtatt. Herr Bürgermeiſter Kredel
widmete dem Scheidenden warme Worte der Anerkennung während
ſeiner hieſigen zweijährigen Wirkſamkeit.
4. Mainz, 6. Oktober.
Der vor einem Jahr nach Verübung
zahlreicher Betrügereien und mit Hinterlaſſung rieſiger
Schulden=
maſſen in Begleitung einer Kellnerin aus einem hieſigen Cafshauſe
von hier flüchtig gegangene Juwelier und Silberwaarenhändler
Boleg iſt nach einer an die Staatsanwaltſchaft hierher gelangten
telegraphiſchen Mitteilung in Wien verhaftet worden. Da die
von Boleg auf betrügeriſchem Wege erbeuteten Summen ſehr hoch,
ſo dürfte deſſen Auslieferung hierher wohl beantragt werden.
4 Mainz, 7. Oktober. Während der verfloſſenen Nacht und
heute den Tag über iſt der Rhein noch fortwährend geſtiegen,
ſeit geſtern zuſammen etwa 25 Centimeter. Die amtlichen
Nach=
richten von dem Oberrhein lauten ſämtlich noch auf „langſam
ſteigendr. In dem Main wurden heute Morgen die Nadelwehren
niedergelegt.
Aus der ganzen Umgegend laufen Nachrichten ein über den
Froſt in der vergangenen Nacht. In Kaſtel und Koſtheim hat man
kurz nach Mitternacht 2 Grad und in Gonſenheim, Hechtsheim,
Weiſenau und Laubenheim ſogar 3 Grad Kälte beobachtet. Der
Schaden durch den Froſt iſt ſtellenweiſe an noch nicht eingeheimſten
Früchten ein ſehr beträchtlicher.
Ungeachtet aller Klagen über ſchlechte Zeiten wurden geſtern
von dem hieſigen Standesamt nicht weniger wie 23
Eheſchließ=
ungen vollzogen.
4. Mainz, 7. Oktober. In ſeiner geſtern ſtattgehabten
General=
verſammlung beſchloß der „Verein für chemiſche Induſtrie
Mainz; gemäß den Vorſchlügen des Aufſichtsrates aus dem
dies=
jährigen Reingewinn von 598421 M. eine Dividende von 10 pCt.
zur Verteilung zu bringen
Rüdesheim, 8. Oktbr. Auf der hieſigen Station der Naſſauiſchen
Eiſenbahn kam es geſtern nachmittag zu einem ſchrecklichen
Unfall. Der erſt vor kurzem von Wiesbaden hierher ſtationierte
Hülfsbremſer Georg Egenolf wollte auf einen bereits fahrenden
Güterzug ſpringen, glitt aber aus und ſtürzte rücklings herunter und
zwar ſo unglücklich, daß er direkt von einem auf dem Nebengeleiſe
vorbeiſauſenden Perſonenzug erfaßt und ihm beide Beine und ein
Arm, ſowie ein Teil des Hinterkopfs abgefahren wurde. Der
Un=
glückliche erlag noch am Abend ſeinen Verletzungen.
Aus der Schweiz. Wie der „K. 8.u berichtet wird, iſt jetzt auch
der Bau einer Bahn von Interlaken über Lauterbrunnen nach
Grindelwald geſichert und ſoll dieſelbe bereits zum Juni 1890
vollendet ſein. Damit wird der Beſuch des Berner Oberlands,
namentlich von Mürren, Wengernalp, Grindelwald u. ſ. w.
weſent=
lich erleichert. Eine viel größere Bedeutung erhielte noch die neue
Linie, wenn es gelänge, dieſelbe bis Meiringen fortzuſetzen und
damit einen Anſchluß an die Brünigroute herzuſtellen, was freilich
wohl nur mit dem Gebirgsbahn=Syſtem ausführbar ſein dürfte.
Bei dieſer Gelegenheit ſei bemerkt, daß die von Meiringen nach
Innertkirchen (Imhof) führende Fahrſtraße jetzt bis Guttannen
fortgeſetzt iſt; leider wurde dieſelbe ohne ſichtbaren Grund ſo ſchmal
angelegt, daß die Schweizer Poſtbehorde dieſelbe für den achtſitzigen
2654
Nr. 157
Poſtwagen nicht geeignet erachtet und die Poſt daher nur bis ( nicht weniger umfangreichen Bulwer'ſchen Roman Rienzi' zu
Innertkirchen verkehren läßt. Die Fahrſtraße ſoll von Guttannen einem höchſt effektvollen, die geſchloſſene dramatiſche Form genau
bis Grimſelhospiz erweitert werden, wohin bis jetzt nur der Saum= beachtenden Opus ausgeſtaltet. Marſchner's Textdichter war einer
pfad führt.
Brüſſel, 5. Oktober. Die Kaiſerin Friedrich trifft am bezw. Fehler des Libretto nicht vollſtändig zudecken, ſie bleibt doch
12. Oktober in Bliſſingen ein.
Haſten und Jagen nach Erwerb und das dadurch bedingte unge= recht verkehrt wird; die Tonſprache iſt demnach genötigt, auf die
mütliche Familienleben in den Vereinigten Staaten führen kann, Perſonen in zweiter Linie faſt ebenſo zu achten, wie auf die
Haupt=
zeigt folgende von einem Geſchäftsmann eigens zu dem Zweck er= rollen, denen verhältnismätzig nur ein kleiner Spielraum
ange=
fundene Schilderung ſeines Thuns und Treibens:„Morgens begebe wieſen iſt. Es geſchieht vielfach, daß Dinge und Perſonen, die von
ich mich ins Geſchäft, wenn meine Kinder noch ſchlafen, und wenn rechtswegen auch in muſikaliſcher Hinſicht im Vordergrund ſtehen
ich Abends heimkehre, ſind ſie bereits zur Ruhe gegangen. Ich ſehe müßten, zur Seite gedrückt werden. Man geht nicht zu weit, wenn
die Meinigen ſomit während der ganzen Woche nicht und
Sonn=
tags iſt der Verkehr mit ihnen auch ein beſchränkter. Kein Wunder Muſik auf die Chöre kommt. Die Partien der Rebekka und des
daher, daß wir unſere gegenſeitige Bekanntſchaft noch nicht gemacht Templers ſind dramatiſch gelungen, doch weiſen ſie nicht übergroßen
haben. An einem Sonntag nahm ich Gelegenheil. meinem Jünaſten Melodienreichtum auf. Der Jvanhoe kommt für unſern Geſchmack
im Hofe hinter meiner Wohnung wegen einer Unart das Fell zu ſ viel zu wenig zur Geltung. Auffallend iſt, daß einige Figuren der
gerben, und laut heulend eilke er zur Mutter. Auf die Frage, wer ſ Oper, die entſchieden dankbare muſikaliſche Geſichtspunkte
abge=
ihm ein Leids zugefügt, entgegnete er ſchluchzend:Der Kerl, der l worfen hätten, auf bloſe Sprechrollen reduziert ſind, wie z. B. die
ſich immer Sonnkags bei uns aufzuhalten pflegt.
Großzherzogkiches Hoftheaker.
Freitag, b. Oktober.
E. M.„Mit fremden Federn' erlebte an unſerem Hoftheater
heute die dritte Aufführung. Das Luſtſpiel gehört zu den Stücken,
die ſich die Tages= oder beſſer geſagt die Abendgunſt leicht erobern,
denn es arbeitet mit geläufigen Motiven und bekannten dankbaren
Bühnenfiguren. Nicht übermäßige Lebenswahrheit, aber kräftiges
Bühnenblut weiſen die vier Akte auf, deren jeder einen
effekt=
vollen Coup oder Schlager birgt: der Vorhang fällt immer über
einer Scene, in welcher das Vorhergehende zu einem gewiſſen
Ab=
ſchluß gekommen iſt und die darum auch theatraliſch ſtets von
unleugbarer Wirkung iſt. Geſpielt wurde äußerſt flott. Die Laune
und der ſprudelnde Lebensmut, welchen faſt alle Darſteller zur
Schau tragen müſſen, kam bei allen Beteiligten zu deutlichem
Vor=
ſchein. Die zwei ungleichen Schweſtern, Theſſa und Hedwig, wurden
von den Damen Kläger und v. Felden näch der Verſchiedenheit
des Temperaments erfaßt und dargeſtellt. Den jungen Auſtralier
nahm Herr Hacker mit gewohnter Wärme und Energie, während
Herr Steude für den Onkel Karl und deſſen Johannestrieb” die
ſeiner ſchauſpieleriſchen Individualität anhaftende Gemütlichkeit zur
Schau brachte. Alle ubrigen Darſteller thaten gleichfalls ihre
Schuldigkeit. An das Schönfeld'ſche Luſtſpiel ſchloß ſich die
Vör=
führung des hübſchen Ballets „Im Reich der Blumen. Wir
haben den muſikaliſchen Stimmungsgehalt dieſer Pantomime und
die damit eng verbundenen choreographiſchen Leiſtungen ſtets ſo
eingehend gewürdigt, daß wir von einer näheren Beſprechung
dies=
mak abſehen können. Doch möchten wir zum Schluſſe den Wunſch
äußern, daß unſer aus ſo tüchtigen Kräften beſtehendes Ballet
wieder einmal vor eine neue intereſſante Aufgabe geſtellt werde.
Frl. Dittmann, die ſtets wacker auf ihrem Poſten ſteht, wird um
die Wahl einer anziehenden Novität gewiß keinen Augenblick in
Verlegenheit ſein.
Sonntag, 7. Oktober.
E. H. Alle Eigenſchaften, die man mit dem Charakter einer
romantiſchen Oper zu verbinden pflegt, beſitzt Marſchners -Templer
und Jüdinz in hohem Grade. Einige Scenen ſind ſogar
drama=
tiſch das Ganze iſt es nicht, denn die Vorgänge entbehren der
ſtraffen Spannung, der Sammlung auf ein Hauptintereſſe. Alles
verflüchtigt ſich in Epiſoden. Selbſt da, wo die Anteilnahme der
Hörer am ſtärkſten geweckt wird, in der Scene der Gerichtsſitzung,
wird der Faden des dramatiſchen Intereſſes nicht weiter geſponnen,
reißt vielmehr jäh ab, um einer an und für ſich gleichgiltigen, mit
dem Titel „Templer und Jüdin' in keinem inneren Zuſammenhang
ſtehenden, Feſtivität Platz zu gönnen, welche allerdings dem Ritter
Jvanhoe Gelegenheit giebt, ein kräftiges Lied auf Richard
Löwen=
herz zu ſingen, das bekanntlich zu den Nummern dieſer Oper
ge=
hört, die ſich einer gewiſſen Popularität erfreuen dürfen. Das
eigentliche Thema wird dänn erſt wieder nach dieſem Zwiſchenfall
aufgenommen. Man würde ſich für die beiden Hauptfiguren,
Rebekka und Bois de Guilbert, noch weit mehr erwärmen, wenn
ſie gleich von Anfang an die Aufmerkſamkeit ſo auf ſich zögen, daß
kein Zweifel darüber aufkommen könnte, daß ſie wirklicher
Mittel=
punkt der Oper ſeien. Dieſe hebt aber mit dem Beiwerk, den
Neben=
figuren an. Man wende nicht ein, daß ſich der weitſchichtige
Scott'ſche Roman - Jvanhoe unmöglich zu einem Libretto zuſtutzen
ließ. Es kommt ja gar nicht darauf an, wie viel oder wie wenig
von dem Weſen des Romans bei einem ſolchen Verfahren verloren
geht, ſondern nur darauf, daß derſelbe bühnenwirkſame Geſtalten
und Situationen abwerfe. Richard Wagner hat bekanntlich den
ähnlichen Aufgabe nicht gewachſen. Die Muſik kann die Verſehen
mehr oder weniger gebunden an Wort und Voraang. Haupt= und
Amerikaniſches Familienleben. Zu welchem Auswuchs das 1 Nebenſiguren vermiſchen ſich dergeſtalt, daß die Stellung beider oft
man ſagt, daß in „Templer und Jüdin' die friſchſte und dankbarſte
der Lady Rowena. Ebenſo frappiert der Umſtand, daß die Geſtalt
des Narren. den der Komponiſt anfangs mit dem friſchen Liede
„Es wird beſſer gehn, die Welt iſt rund und muß ſich drehn ꝛc.
ſo glückliche Stimmüng für ſich machen läßt, dann ganz bei Seite
geworfen wird und gegen den Schluß zu nur noch mit der Rummer
„Es iſt doch gar köſtlich ein König zu ſeinv erſcheint, die übrigens
lange nicht ſo treffend und eindrucksvoll geſchrieben iſt wie das
erſte Liedchen. Auch von dem „ſchwarzen Ritter; erwartet man
auf Grund ſeiner döminierenden Stellung etwas mehr Muſik. Gut
bedacht in jeder Beziehung iſt der Einſiedler von Cöpmanhurſt, der
denn auch bei uns in der Perſönlichkeit des Herrn Eilers einen
Vertreter hat, wie man ihn ſich beſſer wirklich nicht wünſchen kann.
Frl. Roth und Herr Feßler wußten ſich mit ihren großen
an=
ſtrengenden Partien in jedem Akte die volle Zufriedenheit des
Publikums zu erwerben. Die Rolle der Rebekka iſt bei weitem
nicht ſo dankbar und unmittelbar packend geſchrieben, wie die der
Halevy'ſchen Recha, doch die brillante Wiedergabe durch unſere
ge=
ſchätzte Primadonna ſichert ihr in allen Stücken Unbedingten Erfolg.
Außerordentlich ergreifend vermochte die Künſtlerin die Haltung und
Tonſprache Rebekkäs in der großen Gerichtsſeene zu geſtalten. Der
wilde, ungeſtüme Bois de Guilbert hat an Herrn Feßler einen
alanzvollen und charakteriſtiſchen Vertreter. Die große Scene und
Arie vor dem Finale des zweiten Aktes wurde durch frenetiſchen
Beifall belohnt wie ſich denn überhaupt das Publikum durch die
heutige Vorſtellung außerordentlich angeſprochen fühlte.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe der Theilnahme bei unſerem
ſchmerzlichen Verluſt und die zahlreichen Blumenſpenden dankt
im Namen der Hinterbliebenen:
11477)
J. Huber.
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem
Hinſcheiden unſeres lieben Gatten, Vaters, Schwiegervaters
und Großvaters.
Rentner Peter Weber,
ſagen wir unſeren innigſten Dank.
Darmſtadt und Worms, den 8. October 1888.
11478)
Die trauernden Hinterbliebenen.
Dankſagung.
(11479
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Theilnahme bei der
Beerdigung unſeres geliebten Gatten, Vaters, Sohnes,
Bru=
ders und Schwagers:
Heinrich Wambold,
Steinmetzmeiſter,
ſowie für die zahlreichen Beileidsbezeugungen und
Blumen=
ſpenden ſagen wir unſern tieſgefühlteſten Dank.
Darmſtadt, 7. Oktober 1888.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſcie Hofbuchdruckerei.
Verantworlich für die Redakton: Carl Wittich.