Darmstädter Tagblatt 1888


18. September 1888

[  ][ ]

Bierdtyhrlch 1 Mak 50 Pl. ud
Bring =ohn. Findrs werden von
Aen Porhmtern Beyellungen end
gyengenommen pu 1 Mr 50 A.
deo Onantal inel Poſtausſihlag

Mit der Sonntags=Beilage:
Illnſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Verdenangenommeni n Darnſta
von der Exdiia Theinſt. R D.
WBeſſungen vnFadr Olla
Holzſtraße Kr. 12 ſvle auii
vu ellen Jnnnan-Frette D.

Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Rrrigamts, des Großh. Poltzelamts und ſämmtlicher Behärden.

Dienstag den 18. Geptember.
Ne 182.
1883.

Amtliche Nachrichten des Großh. Kreisamts Darmſtadt.
Genehmigte Verlooſung: Unternehmer: Bauausſchuß für das ſtädliſche Vollstheater und Feſthaus in Worms,
100000 Looſe 2 Mark.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Steuerfreiheit des Branntweins für gewerbliche Zwecke, hier den Handel mit denaturirtem Branntwein.
Der Bundesrath hat in ſeiner Sitzung vom 21. Juni l. J. u. A. das Folgende beſchloſſen:
Es iſt verboten,
a. aus denaturirtem Branntwein das Denaturirungsmittel ganz oder theilweiſe wieder auszuſcheiden, oder - abgeſehen
von einer Ausnahme, wonach dem Allgemeinen Denaturirungsmittel von den zur Zuſammenſetzung deſſelben beſonders
ermächtigten Fabriken ein Zuſatz von 40 g Lavendelöl oder 60 g Rosmarinhl auf je 1 Liter beigemengt werden
darf - dem denaturirten Branntwein Stoffe beizufügen, durch welche die Wirkung des Denaturirungsmittels in
Bezug auf Geſchmack oder Geruch verändert wird;
b. Branntwein, welcher - abgeſehen von obiger Ausnahme. - in der unter a angegebenen Weiſe behandelt iſt, zu
verkaufen oder feilzuhalten.
Händler mit denaturirtem Branntwein ſind verpflichtet, einen Abdruck des vorſtehenden Verbotes in ihren Verkaufslokalen
an einer deutlich ſichtbaren Stelle auszuhängen.
Zuwiderhandlungen gegen die vorſtehenden Beſtimmungen, ſoweit nicht eine andere Strafe dadurch verwirkt iſt, unterliegen
der Beſtrafung nach 85 3 und 4 des Geſetzes vom 19. Juli 1879, betr. die Steuerfreiheit des Branntweins zu gewerblichen
Zwecken, nach 8 18 Ziſfer 5 bezw. 8 26 des Geſetzes vom 24. Juni 1887, betr. die Beſteuerung des Branntweins.
Darmſtadt, den 11. September 1888.
l0442
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die landwirthſchaftliche Winterſchule zu Darmſtadt betreffend.
Das vierundzwanzigſte Schuljahr der landw. Winterſchule zu Darmſtadt 1888189 beginnt Dienstag den 5. November
und ſchließt Ende März.
Aufnahmefähig ſind unbeſcholtene junge Leute, welche die Volksſchule durchlaufen haben. Die neuaufaunehmenden
Schüler treten der Regel nach in die untere Abtheilung ein, Ausnahme von dieſer Regel ſind in das Ermeſſen des Lehrer=
rathes
geſtellt. Diejenigen Schüler, welche im Borjahr die untere Abtheilung mit Exfolg beſucht haben, rücken laut ihres
Uebergangszeugniſſes heuer in die obere Abtheilung auf.
Die Schüler nehmen unter Controle des Schulvorſtandes Wohnung und Koſt in Privathäuſern der Stadt. Die Pen=
ſionsverhältniſſe
ſind die denkbar günſtigſten, indem bei ſehr, mäßigen Preiſen jeder Bedürfnißſchattirung auf das Beſte ent=
ſprochen
werden kann.
Der Unterricht wird ertheilt in den Stunden von 8-12 Vormittags, 2-4 bezw. 79 Nachmittags. Sogenannten
Wanderſchülern gegenüber wird im Intereſſe der Leiſtungsfähigkeit der Schule grundſätzlich in keiner Weiſe ein Jugeſtänd=
niß
gemacht
Das Schulgeld beträgt für den Beſuch der Anſtalt im erſten Winterhalbjahre 45 Mkl. im zweiten 30 Ml. und iſt je
beim Eintritt in die Anſtalt an die Kaſſe des landw. Vereins zu entrichten.
Neuanmeldungen ſind ſchriftlich oder mündlich an das Büreau des landw. Vereins Darmſtadt, Paradeplatz 4 bis zum 28. Oktober zu richten.
Jede weitere Auskunſt wird von obigem Büreau ertheilt, ſowie von dem Vorſtand der Schule, Großherzogl. Landwirth=
ſchaftslehrer
K. Stimmel Darmſtadt, Hügelſtraße Nr. 4.
Darmſtadt, den 17. Auguſt 1888.
Für den Aufſichtsrath:
Der Vorſitzende:
[10443
Dr. Zeller, Großh. Regierungsrath.

363

[ ][  ][ ]

Nr. 182
2454
Ariegsgerichtliches Erkenntnißz.
Durch kriegsgerichtliches unterm 2. September 1888 beſtätigtes Erkenntniß
vom 27. Auguſt 1888 iſt der Musketier Johann Egloff der 6. Compagnie 4.
Großh. Heſſiſchen Infanterie=Regiments (Prinz Carl Nr. 118, geboren am 8. De=
zember
1861 in Folſchweiler, Kreis Forbach, in contumaciam für fahnenflüchtig
erklärt und in eine Geedſtrafe von 300 Mark verurtheilt worden.
Darmſtadt, den 7. September 1888.
[10444
Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.
Behnnutmachung.
Das Schulgeld für das Großherzogliche Realgymnaſium, die Realſchule und
deren Vorſchule, Victoriaſchule, die beiden Mittelſchulen und die Fortbildungsſchule
der Knaben=Mittelſchule, pro Ill. Quartal 1888, iſt bei Vermeidung der Mah=
nung
innerhalb 8 Tagen an den Wochentagen, Vormittags von 8 bis 12 Uhr, bei
der Stadtkaſſe zu entrichten.
Darmſtadt, den 15. September 1888.
Die Stadtkaſſe:
Kriegk.
[10445
Bekanntmachung.
Für das Großh. Gefängniß und Großh. Provinzial=Arreſthaus Darmſtadt ſoll
die Lieferung von Hülſenfrüchten und Kartoffeln, Kornſtroh u. Spelzenſprau
Freitag den 21. September 1888, Nachmittags 3 Uhr,
vergeben werden.
Die Submiſſions=Bedingungen liegen am 17. und 19. d. Mts., Nachmittags
von 2-6 Uhr, auf dem Büreau des Großh. Oeconomen, Rundethurmſtraße
Nr. 8 offen, und ſind die Angebote, verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift
verſehen bis zum Eröffnungstermin daſelbſt einzureichen.
Darmſtadt, am 15. September 1888.
Der erſte Staatsanwalt
am Großh. Landgericht der Provinz Starkenburg.
10315
Zimmermann.

cennmaterinlien

4.

aller Art,
liefert in beſter Qualität zu den

möglichſt billigſten
Preiſen.

14

Prima
9
ſtückr. Ruhrer
24
Fettſchrot, Stück=
Wlg.
u. gewaſchene Nußkohlen,
Anthracitkohlen für amerikan.
Oefen, Braunkohlen=Briquettes.
Buchen= und Tannenholz, Klötzchen.
Feornoprechstehle Nr. D. (9641

1
Schützenſtraße
6.

Um vor meinem Umzug nach Schuchardſtraße 6 mit meinen
ſämmtlichen Vorräthen zu räumen, offertre ich
Sommer. & Winter-Buckskins,
ſowie Paletots-Stofke
zu und unter Einkaufspreiſen.
Reste zu jedem annehmbaren Preis.
[10446
G. Schmitt.

Konkursverfahren.
Ueber das Vermögen des Leder=
händlers
E. A. Reining in Darmſtadt
wird, da der Gemeinſchuldner ſeine Zah=
lungen
eingeſtellt und die Eröffnung des
Konkursverfahrens beantragt, auch den
Erforderniſſen des 8 96 d. K.=O. ent=
ſprochen
hat, heute am 14. September
1888, Nachmittags 5 Uhr, das Konkurs=
verſahren
eröffnet.
Der Kaufmann Herr Heinrich Störger
zu Darmſtadt wird zum Konkursverwalter
ernannt.
Konkursforderungen ſind bis zum 11.
Oktober 1888 bei dem Gerichte anzu=
melden
.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über die
Wahl eines anderen Verwalters, ſowie
über die Beſtellung eines Gläubiger=
Ausſchuſſes und eintretenden Falls über
die in 8 120 der Konkursordnung be=
zeichneten
Gegenſtände auf
Donnerstag den 11. Oktober 1888,
Nachmittags 4 Uhr,
und zur Prüfung der angemeldeten
Forderungen auf
Donnerstag den 18. Oktober 1888,
Nachmittags 4 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte Ter=
min
anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur Kon=
kursmaſſe
gehörige Sache in Beſtz haben
ſoder zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig
ſind, wird aufgegeben, nichts an den Ge=
meinſchuldner
zu verabfolgen oder zu
leiſten, auch die Verpflichtung auferlegt,
von dem Beſitze der Sache und von den
Forderungen, für welche ſie aus der Sache
abgeſonderte Befriedigung in Anſpruch
nehmen, dem Konkursverwalter bis zum
11. Oktober 1888 Anzeige zu machen.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
Römheld.
[10447
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag werden die
zum Nachlaß des Oberpoſtdirections=
Sekretärs Eduard Hofmann dahier ge=
hörigen
Immobilien, nämlich:
Flur. Nr. ⬜Meter.
II. 85¼₁₀o 133 Hofraithe Eich=
vergſtraße
,
II. 85⁷⁄₁₀
83 Grasgarten da=
ſelbſt
,
Mittwoch den 19. September d. J.,
Vormittags 11 Uhr,
ſauf dem Gemeindehaus dahier zum
dritten und letzten Male oͤffentlich
meiſtbietend verſteigert.
Beſſungen, den 13. September 1888.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Weimar.
[9997

5
t4

Fünf junge, kräftige
L
Arbeitspferde
Ezu verkaufen.
Backſteinfabrikant hungessor,
Pfungſtadt.
[10448

8
pl

60)
g900
L2az
128
40

9
g27
Eul
Wieh
8 Ru=

[ ][  ][ ]

Nr. 182

2455

8
Guo
TAAIIO0

Directe Imports von Hankon & Foochon in China.
Schvarze Thee's:
Congo, fein und feinſte Qualität per Pfd. M. 2 bis 2.80.

allerfeinſte Qualität

Souchong, reell u. gutſchmeckend
fein und feinſte Qual.

allerfeinſte im Aroma
2
und Geſchmack
Peccoblüthen, allerfeinſte Qualität

3.50.
1.80.
2.20-3.50.
4.50.
5 bis 5.50.

Arüne Thee's:
Haysan
per Pfund M. 2. 80.
Iperlal..
4. 80.
Ich führe nur reelle, hochfeine, geprüfte Qualitäten.
H Bei Abnahme von 2 Pfd. an per Pfd. 10 Pf. billiger.

5 20

Phülipp Weber
Carlsſtraße 24.

9
(10281

4o=
Bemes Benſuttermehl,
welches nach einer Analyſe des Herrn Geheimerath Profeſſor Dr. Freſenins
in Wiesbaden

11,99 pCt. Fett,
1188 Protein,
238 p6t. ergeben hat, erlaſſe bei Abnahme
einzelner Centner zu
bei 10 Centner zu
bei Wagenladungen ab Mainz zu

Mk. 470.,
4.60,
4.50.

Darmstadt.

Ehtatusn 1U

W
E
p
BUr BLIAugeT ROn9;
Erimo Winter-Normal-Hemden
mit doppelt gefüttertem Rücken,
ſind nur allien zu haben bei
[10239
H.
LiCATGII,
Ludwigsſtraße 2.
Einem ſchon längſt allgemeinen Wunſche nachzukommen, habe die neuen
Winter=Normalhemden mit doppelt gefüttertem Rücken eigens anſertigen laſſen
und empfehle ſolche ſchon aus ſanitären Gründen zur gefl. Beachtung.

Verſteigerung.
Mittwoch den 19. d. M. früh 9 Uhr,
werden am Laboratorium an der Eſcholl=
brückerſtraße

7 Nußbäume
meiſtbietend gegen Baarzahlung verkauft.
Artillerie=Depot. (10449a

vIllSS. UVStall--Glm
E zum Kitten von Porzellan, Glas, Holz,
K Papier, Pappe u. ſ. w. unentbehrlich
4für Comptoire und Haushaltungen, per
8Flaſche 50 u. 30 Pig.
G
gm Lahnhalsbänder
gvon A. Rennenpfennig, Halle a. S.,
1 Mark.
Köhines. Haarfärbe-Elttel
g von A. Rennenpfennig, Halle a. S.,
8färbt ſof. dauernd braun u. schwarz, u.
F iſt ohne jede Gefahr zu benutzen. Flaſche
8 M. 2.50 und 1.25 empf.
Christian Schwinn
in Darmstadt.
[2124
Ci rmn
Dio Hohlon- & Holuhandlung
von
[10450
H. Dohn, Soderſtr. 54,
empfiehlt prima ſillckreiches Ruhrer Fett=
ſchrot
, Stück=, Nuß= und Authracit=
Kohlen, Buchen= und Tannenholz,
Klötzchen ꝛc. zu den billigſten Preiſen.

REOIOU
Pa. slllokroiches Fettschrot,
Stüok. & gev. Kusskohlon,
Anthracltkohlen f. amerik. Oefen,
Brlauettes,
Buchen- amp; Tannenholz
zu den billigſten Preiſen und reeller Be=
dienung
.
P4am.
f. Saamlor,
Waldſtraße 17. (9035

Lu haben bei Georg Lisbig Sohn,
Holieferant, Rheinstrasso Nr. 28. 14328
Ein Kaffeebrenner mit Sieb,
1 Mehl= und 1 Salz=Kaſten, 1 Oel=
ſchrauk
, 1or. Eisſchrank, 1 Petroleum=
apparat
nebſt Pumpe und Kannen, zwei
Wagen, 1 Faß, 3 ſteinerne Eſſigfäß=
ſchen
billig zu verkaufen.
Wienerſtraße 51.
110451

Fine Kelter iſt billig abzugeben. Zu
erfragen in der Exped.
[10452

[ ][  ][ ]

2456
G6,
E5u56
AAI,

Nr. 182
liefert per Pſd. zu 50 Pfg. franco excl. Emballage
die Victualien=Handlung von
l10l47
J. Habersbrunner, Paſſau.

0 Mal 1ag110 (anc Zuonags,

f.4.- per Ouarlal bei allon Doutochon Postanstalton.

Die

Verliner Neueſte Nachrichten

unparteiiſche Zeitung.

Schnelle, ausführliche und unparteiiſche politiſche
Berichterſtattung.
Wiedergabe intereſſirender Meinungsäußerungen der Parteiblätter aller
Richtungen. Ausführliche Parlaments=Berichte.
Intereſſante
Local=, Theater= und Gerichts=Nachrichten. - Gute Feuilletons.
Eingehendſte Nachrichten über Muſik, Kunſt= und Wiſſenſchaft. - Aus=
führlicher
Handelstheil. Vollſtändigſtes Coursblatt. Lotterieliſten.
Militäriſche Aufſätze. Perſonal=Veränderungen in Armee und Cibilver=
waltung
vollſtändig.
[10453

Gleichzeitig xwei
äußerſt ſpannende Romane:
1.-Verwirrte Fäden: von Ewald Aug.
König.
2.Lieben und Leiden! von M. Bern=
hard
.
Der Anfang der beiden Romane wird
auf Verlangen gratis und franco
nachgeliefert.

3 (Gratis.) Beiblätter:
Der Hausfreund: illuſtrirte Zeit=
ſchrift
v. 16 Druckſeiten, wöchentl.
Illuſtrirte Modenzeitung- monatl.
Humoriſtiſches Echo, wöchentlich.
Verlooſungsblatt', zehntägig.
Landwirthſchaftl. Zeitunav. 14tägig.
Beituna für Hausfrauen'. do.
Wroduthen=- und Waaren-Markt.

bericht-wöchentlich.

Probenummern gratis und franco.

Venkter, ſomie Zans= und
Aimmer=Churen,
in gulem Zuſtande, ſind wegen Bauveränderung billigſt Ludwigs=
[10275
ſtraße Nr. 5 abzugeben.

F
23

=
Enaar Rötudttb,

Kohlen= und Holz=Handlung,
Promenadestrasse 4l,
empfiehlt in nur prima Qualität und ſtets frischer Waure:

Alle Sorten Ruhrkohlen.

Ferner:

Saarkohlen, Brannkohleu=Briquettes, Coaks
Tannen= und Buchen=Brennholz,
unter Zuſicherung prompteſter und ſorgfältigſter Bediepung.

Gefl. Beſtellungen werden auch von den Herren C. Diehm & Co.,
obere Rheinſtraße, C. Gerber, obere Rheinſtraße, ſowie J. Schäfer,
Hermannſtraße 5, entgegengenommen.
(10132

und gut!

Rheiusalm
M. 1.90,
GBülbersalm

M. 1.50 bis 1.70,
Ostender Seexungen
M. 1.40,
Hechte 15 Pf.,
Eander 80 Pf.
Schelſsche 25-30 Pf.
Cabliau 40 Pf.

Theodor Stommor,

Megzugshalber ſind Heinrichſtr. 108¼
29 zwei große franz. Bettſtellen und

Herrenſtiefletten u. Schuhe v. Mk. 6.
50 an, Damenzugſtiefel u. Schuhe;
v. M. 4.50 an, Plüſchpantoffel mit u. g
ohne Wollfutter v. M. 3 an.
Neu eingetroffen ſämmtliche Herbſt=E
4
und Winterartikel in beſter Aus=
führung
und guten Qualitäten zu den
billigſten Preiſen bei
J. Falter, Schuſtergaſſe Nr. 3.
hinterm Rathhaus. (10292,

E

2

1

Eliſabetheuſtr. 14.10453

ein Chaiſelongue in rothem Plüſch
billig zu verkauſen.
[10383

Die Nüſſe
von 5 großen Nußbäumen werden zur
Selbſt=Ernte abgegeben auf dem Meſſeler
Forſthaus.
[1045.

E.=

Megen Abreiſe iſt ein guterhaltenes
2 Sopha und 1 große Kinderbett=
lade
nebſt Stroh= und Roßhaarmatratze
billig zu verkaufen.
Wo? ſagt die Expedition.
[(10455

118ſoz
8 l Loyn.

Eino Partio guto Histon
zu verkaufen Eliſabethenſtr. I. (7755

Extram, C.
Feierunſiga.
berg=Mſ

16 Prm.

bergeſ.
an 34

12 l

Ein eiſernes Schild,
zu verkaufen, 250 Meter lang, 1 Meter
breit, Magdalenenſtraße Nr. 9. (10188

Von heute an täglich friſch gekelteter
Lpfolmost oss
bei
J. Lumphose.

Schw. Neufundl. Hund, 2½ J. alt,
zu verk. Wo? ſagt die Exp. (10457

1)
112
1288

ſin Haufen guter Kuhmiſt zu verkfn.
L. Große Kaplaneigaſſe 36. (10458

Für Gärtner!
Eichene Bütten zu 3000 Liter In=
halt
zu verkaufen.
Alexanderſtraße 12.
110387

Rl

0dſch
112

[ ][  ][ ]

Nr. 183

2457

4 hor
A4.
103

[1o
Nannh

(neueſtes Syſtem,
für gebr. Rettedorn und
Flaumen empfehle dem verehr=
lichen
Publikum von Darmſtadt und
Umgegend mit dem Bemerken, daß
ſelbige hierdurch vollſtändig neu be=
lebt
und von jedem falſchen Be=
ſtandtheil
befreit werden.
Gleichzeitig empfehle für neue
Hüllen

billigſt.

F.

10

Rmunh.
Ené Snn-
Finm. Heidel=
raEkdiase

Hedel=
68
mmJ. Larmſt.
ſaß' Abd.

an-

84

Lor

8937) Carlsſtraße 34 iſt die
Parterre=Wohnung, 6 Zimmer mit
abgeſchl. Vorplatz ꝛc., per 1. Okibr.
zu vermiethen.

100
112
1151

Voborall zu habon in
B. o0, R. ,80, M

[7464

9482) Roßdörferſtr. 4 iſt eine Woh=
nung
, 5 Zimmer mit allen Bequemlichk.

Mathildenplatz 7. (1000-

in einfaches, guterh. Copha iſt billig
zu verk. Wilhelminenpl. 17. 3. St.

10

8709) Ecke der Kaup= und Pan=
kratiusſtraße
Neubau) 1. Stock, je
3-4 Zimmer mit allen Bequemlichkeiten
und ſchöner freier Ausſicht zu verm.
8779) Kiesſtr. 74 Manſarde 3 Zim=
mer
mit Zubehör zu beziehen.

8941) Wienerſtraße 70, 1. Etage,
5 Zimmer, Gartenantheil ꝛc., per 1. Okt.
zu vermiethen. Näh. Neckarſtr. 18,. I.
9329) Hermannsſtraße 15 Beletage,
3 Zimmer und Zubehör, vom 15. Nov.
an zu vermieth. Einzuſehen Vormittags
von 11-2 Uhr.

Eliſabethenſtraße 42
2. Stock eine neuhergerichtete Woh=
nung
von 6 Zimmern, Bleichplatz ꝛc.
alsbald zu vermiethen.
[9330
E
9559) Ludwigshöhſtraße 84 iſt die
ſeither von Herrn Dr. Weyh innegehabte
Parterre=Wohnung, 5 Zimmern u. Küche,
neuhergerichtet, per 1. Oktober anderweitig
zu vermiethen. Preis 300 M.

baldigſt zu beziehen. Näheres Roßdörfer=
ſtraße
10 im Laden.
9648) Roßdörferſtr. 16 i. d. Par=
terre
=Wohnung, beſteh. aus 3 gr. Zimm.
und 2 Entreſols mit allen Bequemlichkeit.
per 15. Oktbr. oder 1. Nobbr. zu verm.
8961) Ecke der Wiener= u. Soder=
ſtraße
55 iſt der 1. Stock, 4 Zimmer,
1 Alkoven u. alles Zubeh. ſof. zu verm.
9963) Roßdörferſtr. 3 iſt der 1. St.
4 Zimmer mit Zubehör, per 1. Oktober
zu vermiethen; auch kann auf Verlangen
ein Theil der Manſarde dazu vermiethet
werden.
10140) Eliſabethenſtr. 9 die erſte
Etage, 4 Zimmer mit Zubeh., alsbald.
10141) Ernſt=Ludwigsſtr. 14 die
Manſarde, beſtehend aus 3 Zimmern
Küche ꝛc., per 1. Dezbr. zu verm.
10142) Herdwegſtr. 2 eine freundl.
Manſardewohnung per 1. Okt. beziehbar.
10143) Ein ſchönes, unmöblirtes
Zimmer iſt zum 1. Oktober an eine Dam=
zu
verm. Näh. Heinrichſtr. 58, 3. St.
10210) Schwanenſtr. 29 kleine frdl
Wohnung im Seitenbau an eine einzelne
ruhige Perſon auf 1. Oktober.
10251) Grafenſtr. 31 2. Stock mit
4 Zimmer und Zubehör zu verm.
10342) Nieder=Ramſtädterſtr. 56
die Parterre=Wohnung zu vermiethen.
10347) Arheilgerſtraße 27 eine
freundliche Wohnung an ruhige Leute zu
vermiethen und ſofort zu beziehen.
10350) Schloßgartenſtr. 51 Wohng
2 Zimmer, Küche, bald. zu beziehen.
10351) Marktplatz 4 iſt der erſte
Stock mit 6 Zimmern, der zweite Stock
mit 7 Zimmern nebſt allem Zubehör ſo=
fort
zu vermiethen. Näheres bei
Nothnagel u. Weiler, Marktplatz 7.
10361) Schwanenſtr. 43 eine Man.
ſardewohnung zu vermiethen.
10368) Alexanderſtr. 14 Mittelſtock
zu vermiethen.
10460) Beſſ. Niederramſtädterſt.k
das 1½ſtöckige Wohnhaus ganz oder ge=
trennt
, mit Antheil am Pflanzgarten, an
eine ruhige Familie zu vermiethen und
ſofort zu beziehen. Näheres nebenan in
Nr. 7 Hinterhaus.
10461) Heinrichſtr. 11 Uberwinterter
Neubau das Hochparterre, 6 Zimmer, die
Beletage 6 Zimmer und Balkon, je mit
reichl. Zubehör, gleich oder ſpäter zu bez.

6143) Marktplatz 7 ein großer
H. 2deN
per 1. Oktober.
Georg Graeff.
Ernſt=Ludwigsſtraße
f. a don mit 2 Schaufenſtern per No=
vember
d. J. zu verm. Näh. Exped. (7001

2239) Kaſerneſtr. 18, 3. St., möbl. Z.
9243) Wilhelminenſtr. 3, 1. Stock,
1 gr. Zimmer, hübſch möbl., mit oder
ohne Penſion zu vermiethen.
9244) Caſinoſtraße 1 eine Treppe,
ein nett möblirtes Zimmer nach der
Straße, den 15. September zu beziehen.
9334) Eliſabethenſtr. 43 ein fein
möbl. Zimmer mit ſeparatem Eingang,
parterre, ſofort zu vermiethen.
9649) Mühlftr. 12 im mittl. Stock
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
10071) Ballonplatz 3 1 Treppe hoch,
neben der Infanterie=Kaſerne ein freund=
liches
Zimmer alsbald zu vermiethen.
10145) Wilhelminenſtr. 8 zwei große
gut möblirte Zimmer alsbald beziehbar.
10146) Ernſt=Ludwigsſtr. 15 3. St.
ein hübſch möbl. Zimmer, auf Wunſch
mit Penſion. Zu erfragen im 2. Stock.
10214) Grafenſtr. 24 ein möblirtes
Zimmer ſofort zu vermiethen.
10294) Wienerſtraße 80 2 inein=
andergehende
ſein möblirte Zimmer ſind
an einen ruhigen Herrn, am liebſten
Lehrer oder Beamter, zu vermiethen.
10295) Neckarſtraße 22 ein freund=
lich
möblirtes Zimmer an einen Herrn.
10372) Friedrichſtr. 40, Ecke der
Caſerne= u. Friedrichſtr., bis 1. Okt. ein
frdl. möbl. Zimmer. Näh. 2 Tr. Iinks.
10374) Ein Zimmer mit Cabinet
möblirt, in ſchöner Lage, Oſten d. Stadt,
Ausſicht nach der Straße, an einen Herrn
od. Dame zu verm. Näheres Exped.
10375) Grafenſtraße, nächſt der
Rheinſtr., gut möblirtes Zimmer, auf
Wunſch mit Alkov. Näheres Exped.
10376) Waldſt. 21 Manſ. gutmöbl. 3.

10380) Schützenſtraße 1 zwei
ineinandergehende, ſchön möblirte
Zimmer preiswürdig zu vermiethen.
ſofort oder ſpäter.

[ ][  ][ ]

2458
10379) Pädagogſtr. 8 ein möblirtes
Zimmer an ein ſolides Frauenzimmer.
10383) Kirchſtr. 8 ein ſchön möbl.
Zimmer nach der Straße an einen an=
ſtändigen
Herrn zu vermiethen.
10385) Ludwigsſtr. 19, 2. St. zwei
fein möbl. Zimmer mit ſep. Eingang.
10462) Hoffmannsſtr. 32 pirt. ein
bis 2 möbl. Zimmer billig zu verm.
10463) Mühlſtr. 5. nahe d. Inf=Kaſ.,
ein möbl. Zimmer, beziehbar 1. Ottbr.
10464) Ernſt=Ludwigsſtr. 20 Vor=
derhaus
ein möblirtes Zimmer zu verm.
10465) Louiſenſtr. 16, 2 St. hoch.
ein ſchön möbl. geräum. Z. per 1. Okt.
10466) Ballouplatz 11, 1. St., ein
gut möbl. Zimmer, auf Verl. Penſion.


V. Moll. -158

hat ſich hier als
praktischer Arzt,
niedergelaſſen.
Sprechſtunden:
Vormittags 11 bis ¼1 Uhr,
Nachmittags 2 bis 3 Uhr.
Wohnung: Mühlſtraße 25. 110467
W
E
Kine Parterre=Wohnung im Preiſe
. von 550 M., 4 Zimmer, in frequ.
Lage mit Garten zum Oktober geſucht.
[10468
Off. Neckarſtr. 18, 2. St.

Nr. 182
Geſchäfts=Eröffnung und Empfehlung.
Einem verehrl. Publikum, ſowie meinen werthen Freunden und Gönnern zur
Nachricht, daß ich unter Heutigem, in meinem Hauſe, Schießhausſtraße Nr. 8 eine
Kalbs= und Schweinemetzgerei
erbffuet habe.
Es wird mein eifrigſtes Beſtreben ſein, durch Verabreichung nur guter Waare,
meine geehrten Kunden aufs Beſte zufrieden zu ſtellen.
Einem geneigten Zuſpruch entgegenſehend
zeichnet hochachtungsvoll, (10432
Darmſtadt=Beſſungen, 16. Sept. 1888.
FndEde Suor, Kalbs= und Schweinemethger.

11RG0ATAulGnss RIOT!
8 Capellplatz 8, gegenüber der Großh. Realſchule.
Einem hohen Adel und verehrlichen Publikum von Darmſtadt und Umgegend
beehrt ſich der Unterzeichnete ergebenſt anzuzeigen, daß er mit heutigem Tage dahier
Capellplatz Nr. 8 ein
Rhotographisches Atehlor
errichtet hat.
Durch langjährige Thätigkeit in den hervorragendſten Ateliers Deutſch=
lands
unter anderm auch bei Herrn C. Backofen hier, ſowie durch eine voll=
ſtändig
neue mit allen Verbeſſerungen der Nenzeit verſehene Einrichtung bin
ich in der Lage allen Anforderungen auf dem Gebiete der Photographie zu ent=
ſprechen
und lade zum Beſuche höflichſt ein.
Mit vorzüglicher Hochachtung
Hdaard Ainsel,
früher Vertreter einer Filiale des Königl. Sächſiſchen und Königl.
Preußiſchen Hofphotographen W. Höffert in Dresden. (10469

Maſchinenmeiſter,
penſionirt oder Invalide, findet lohnenden
Nebenberdienſt. Offerten franco unter
N. 4066 an Budolf Hosse, Frank=
110395
furt a. M.
Ein wahrer Hchatz
füͤr alle durch jugendliche Verirrungen
Erkrankte iſt das berühmte Werk:
Dr. Rotau's Solbstbowahrung
Wu
80. Aufl. Mit 27Abbild. Preis 3 M.
Leſe es Jeder, der an den Folgen
ſolcher Laſter leidet, Tanſende ver=
danken
demſelben ihre Wieder=
herſtellung
Zu beziehen durch das
Verlags=Magazin in Leipzig,
Neumarkt Nr. 34, ſowie durch
jede Buchhandlung.
19930

Capitalien und Credit von 4% an
01 auf 1. und II. Hypothek bis 80% v.
Werthobject zu vergeb. Antr. sub Hypoth.=
Cred.=Anſt. an d. Annonb. D. Frenz
in Mainz erb.
[9578
Geſucht eine Wohnung
von 3-4 Zimmern ꝛc. in der Umgebung
des Herrngartens. Offerten unter L. L.
mit Preisangabe an die Exped. (10296

Hlerbekaſſe Verern
Darmſtadt.
Laut Beſchluß der General=Verſammlung vom 3. d. Mts. können noch Auf=
nahmen
bis zum Alter von 50 Jahren mit 1 Mk. Eintrittsgeld, bis zum 1. Ok=
tober
d. Js. ſtattfinden. Nach oben angeſetzter Friſt treten die Statuten in Kraſt,
von 20 bis 40 Jahren 1 Mark,
wonach
5
40 45
10
45 50
ſwelches Jahr als Grenze der Aufnahme zu betrachten iſt, zu zahlen ſind.
Aerztliche Atteſte, melche außer dem Vereinsarzte Herrn Dr. Hüffel, bis zum
1. Oktober d. Js. auch von jedem beliebigen Arzte ausgeſtellt ſein dürfen, nehmen
entgegen: die Herren G. Pauly, Kaufmann, Mauerſtraße 22, J. Göttmann,
Kaufmann, Schulſtraße 5. F. Büdinger, Schloſſermeiſter, Waldſtraße 2. J. H.
Möſer, Kaufmann, Ruthsſtr. 16, J. Stritzinger, Tapezier, Kiesſtraße 19, G.
Sauerwein, Küfermeiſter, Schloßgaſſe 32 und Bauführer Scheerer, Wiener=
ſtraße
47.
[10470
Der Vorstand.

Boologiſcher Garten

2l Frankfurt a. H.
Nur noch bis zum 23. September
Hchauſtellung der Binker'ſchen
Beduinen Karauane
Vorſtellungen um 11, 3 und 5 Uhr. tofl

[ ][  ][ ]

ahr=
88.

H.

508)
24
Go,
127
24¼
2.
50
70

10.

H.
1
L0
pH2-

1l

9
wf10
mfele

Nr. 182
GehsemGetsch
bei ſämmtl. Ochſenmetzgern Darmſtadts u. Beſſungens von heute ab:
per halb Hlo6G PIg.
[1047.

Tanz=Curſus.
E

Den Wünſchen entgegenkommend, ertheile dieſe Saiſon den Tanz=Ulnterricht
im Saalbau.
Der Unterricht beginnt am 23. Oktober.
Anmeldungen werden täglich entgegengenommen.
Verdimande Liöser,
ehemalige Hofſchauſpielerin und =Tänzerin,
110150
Hohlerweg Nr. 9.
Feiertage halber
bleibt mein Geſchäft Donnerstag den 20. und Freitag den
[o473
21. d. Mts. geschlossen.
H. Bodemhehmek.

und Frritay,
Donnrratag
den 20. und 21. September er.,
bleibt mein Geſchäft Feiertage wegen geſchloſſen.
D. Rothschild,
vorm. A. M. Hachenburger,
10 Ernſt=Ludwigsſtraße 10. lonn4

54
m4,
6.
72
5l9l
122
5 50
Ha.

.

9
10

428
90

p. D.
hibas.


Zchwediſche
4
reſſelbeeren.

empfiehlt

mit 50 Procent Zucker eingekocht,
40 Pfo.
per Pfund
Mk. 3 50. Pfo.,
per 10 Pfund

AdAuun Cuh-

Blumen-Ausstellung von Arbeiterfamilion
Sonntag den 23. September
von Morgens 9 Uhr bis Abends 5 Uhr in der Knaben=Arbeitsanſtalt.
ſEinlieferung der Pflanzen von Freitag Mittag 12 Uhr bis
Samstag 12 Uhr. Abholung am Montag von Morgens 8 Uhr
bis Abends 5 Uhr.
(10476
Die Commission.

ine Dame ſucht ein gr. möbl. Zim=
mer
auf 2 Mon. bei anſtänd. Fam.

zin 376 Mt. eingefriedigter, Platz
zu gewerbl. Zwecken, an der=äußern

2459

u

10479) Ein Mädchen ſucht einen
Laufdienſt oder Waſchen u. Putzen. Näh.
Sackgaſſe 16 bei Frau Ruppert.
10480) Ein Mädchen von achtbarer
Familie und andere Maͤdchen ſuchen St.
Korb, Soderſtr. 60.
10095) Mädchen vom Lande mit g.
Zeugn. kann ich den geehrten Herrſchaften
ſempfehlen. Stellenbüreau Frau Neßling,
Marktplatz 7.
Dienſtperſonal
jeden Beruſes ſucht Stellen durch das
Stellenbüreau Neckarſtraße 22. (10302
10481) Commisſtelle ſofort geſucht
(loco) für einen perf. Verkäufer, Com=
toiriſt
, Reiſenden, 22¼ Jahr, gelernt
Manſk. u. Mode, La. Zeugn. u. Referenzen,
1 J. gd., bis jetzt nur in größeren Ge=
ſchäften
. Off. unt. M. 32 an die Exp.

9869) Geſucht nach Oppenheim
a. Rh. gegen guten Lohn ein zuverläſſiges
Mädchen, welches kochen kann und alle
Hausarbeit verſteht. Nur ſolche mit gu=
ten
Zeugniſſen wollen ſich melden Schul=
ſtraße
7. 1. Stock.
10482) Geſucht ein zuverläſſ. Mäd=
ſchen
, welches kochen kann und alle Haus=
arbeit
verſteht. Nur ſolche mit guten
Zeugniſſen wollen ſich melden
Weyprechtſtraße 18.
10303) Für das Lager eines hieſigen
Engros=Geſchäfts wird
ein Mädchen
aus guter Familie zu ſofortigem Ein=
tritt
geſucht.
Geſucht eine gute Köchin
für London, 360 Mk., das Reiſegeld mit
einbegriffen. Näheres zu erfahren bei
Fräul. Eiſenhuth, Wienerſtr 59. (10304
10222) Per 1. Oktober
eine gewandte Verkäuferin
geſucht. Wo? ſagt die Exped. d. Bl.
10412) Ein ordentl. Mädchen einig=
Stunden tägl. geſucht. Wendelſtadtſtr. II.
10262) Ein braves, in häusl. Arbeiten
erfahrenes Müdchen geſucht. Nieder=
Namſtädterſtraße 21.
Wir ſuchen für unſer Putz= Kurz=,
Tapiſſerie= und Weißwaaren=Geſchäft eine
tüchtige, mit den Branchen vertraute
Verkäuferin.
Gleichzeitig können ſich junge Mäd=
chen
zum Erlernen unſeres Geſchäftes
melden.
W. Heyer & Co..
Sülddeutſche Fabrik=Niederlage.
Obere Eliſabethenſtr. (0414

[ ][  ][ ]

24

WNl.

4
RAAS RUII LIOIIN

zeigen hiermit ergebenſt au

Föller & Röhrig.
Ernst-Luduigsstrasse 20

Kräftige Jungen u. reinliche
junge Mädchen
fuͤr die Chocoladenfabrik geſucht. (0263
Wehner & Fahr.
10415) Ein nicht zu junges, fleißiges
Mädchen für alle Hausarbeit wird von
einer Beamtenſamilie zu miethen geſucht.
Zu erfragen in der Exped. d. Bl.
10416) Ein braves, fleißiges Mäd=
chen
, welches in allen Hausarbeiten be=
wandert
und auch etwas Kochen verſteht,
findet Stelle für Auswärts. Näheres zu.
erfragen: Marienplatz 9, parterre.
10417) Tüchtiger geprüfter Heizer
geſucht. P. Graef, Mathildenplatz.
Ein Bureaugohilko,
im Kaſſe= und Rechnungsweſen geübt, kann
dauernde Stellung erhalten. Offerten mit
Zeugnißabſchriften unter K. 108 an die
Exped. dieſes Blattes.
[10418
10419) Mehrere kräftige
Taglöhner
finden dauernde Aecordarbeit bei
Gebrüder Röder.

10420) Ein Küferburſche geſucht.
Eliſabethenſtraße 55.

Lehrling-dosnoh.
Ein junger Mann mit guter
Schulbildung findet in der Verlags=
buchhandlung
von
HoritzDiesterweg.
in Frankfurt a. M.
per 1. Oktober d. Js. oder früher
unter günſtligen Bedingungen Auf=
nahme
.
[(10484

10485) Ich ſuche einen jungen
Schreibgehülfen.
Nur ſolche mit guter Schulbildung und
ſchöner Handſchrift wollen ſich melden.
Darmſtadt, den 17. Septbr. 1888.
Engel, Gerichtsvollzieher.
10486) Ein junger, kräftiger, ſauberer
Hausburſche geſucht.
Friedrich Buss,
Dieburgerſtraße.
10269)
Lehrling
mit guter Schulbildung in ein hieſiges
Fabrikgeſchäft geſucht. Offerten an die
Exped. d. Bl. unter A. W. II.

Für Büreanzwecke
werden 2-3 Zimmer, auch ein trockner
Lagerraum, Mitte der Stadt zu miethen
geſucht. Gefl. Offerten mit Preisangahe
unter E. G. durch die Expedition d. Bl.
erbeten.
[1048]

Die
Altrenommirte
Mldisch Anorikanischs

befördert mit ihren prachtvollen
orgtelassigen Dampfern, Passagiere
in der dritten Classe von
Maimz via
Rotterdam
nach
Amsterdam
oll-Joh

Ein kräftiger Junge
von 16-18 Jahren für dauernde Be=
ſchäftigung
geſucht. Näheres Schloß=
gartenſtraße
55, 1. Stock.
[10308
Ein tüchtiger Buchhalter
wird zum baldigen Antritt geſucht.
Meldungen mit Angabe von Referenzen
Gehaltsanſprüchen, Alter unter E. G.
durch die Exped. erbeten.
[10483

10423) Weißbinder werden gegen
hohen Lohn geſucht. Zu erfragen in der
Exped. d. Bl.

Gleamder
zu verkaufen. Alexanderſtr. 14. (10425
Feübte, reinliche Wochenbettpflegerin,
f. Mitte Dec. geſucht. Meldung mit
genauer Angabe früh. Thätigkeit u. ſ. w.
unter L. H. 48 a. d. Eped. (10426
Ein gebrauchter
Ladentisoh
wird zu kaufen geſucht. - Wo?
ſagt die Expedition.
[l0386

inclusive 100 Pfd. Freigepäck und
vollständiger, neuer Schiffsausrlls-
tung
zum niodrigen Preise von
(8672
ME. 91.50.
1e Gl. ab Rotterdam od. Amsterdam
ME. 180, 195 216, nach Lage
der Cabinen. 2e Gl. ME. 150.
Wegen Näheres wende man sich
H direct an die Diroction der Hiedor-
ländisch
-Amerikanischen vampf.
Hschifffahrtsgesollschaft i. Rotterdam H
W
Foxterrier-Hund
entlauſen. Abzugeben gegen gute Beloh=
nung
bei P. Pitthan, Carlshof. (10488
Saubere Packkiſten
zu kaufen geſucht.
Gebrüder Eichberg,
Kapellplatz.
110429

[ ][  ][ ]

Martinsſtraße 22 können täglich
Kalte und Warme vad01

genommen werden.
(7790

Zwei nebeneinander liegende halbe ev
Drittel=Sperrſitze
geſucht. Näheres Expedition. (10274
Stellengeſuch.
Für ein Mädchen von 20 Jahren
aus guter Familie wird in einem größeren
Haushalte, womöglich auf dem Lande,
eine Stelle als Stütze der Hausfrau ge=
ſucht
. Gefällige Anerbieten erbittet man
unter P. 8. an die Expedition dieſes
Blattes.
(10428
EStellenſuchende jeden Berufs
placirt ſchnell Reuter's Bureau in
o Dresden, Reitbahnſtr. 25.
[10489

7
O)

eſtellungen für Krauteinſchneiden
werden angenommen Holzſtr. 7i. Laden.

Nr. 182
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Am Laubhüttenfeſte.
Mittwoch den 19. September. am Vor=
abend
des Feſtes, um 5 Uhr 45 Min.
Donnerstag den 20. und Freitag den 21.
September, an den Tagen des Feſtes., Mor=
gens
um 8 Uhr.
Donnerstag Predigt um 8 Uhr 45 Min.
Donnerstag, am zweiten Abend des Feſtes,
Um 6 Uhr 35 Min.

Gottesdienſt in der Synagoge der
3r. Reltgionsgeſellſchaft.
Sukkausfest.
Donnerstag, 20. Sept. Vorabends 5 Uhr 45 M.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachm. 4 Uhr 30 Min.
Abends 6 Uhr 50 Min.
Freitag, 2l. Sept.: Morgens 7 Uhr 30 Min.
Abends 5 Uhr 35 Min.
Samstag. 22. Sept.: Morgens 7 Uhr 30 M.
Nachm. 4 Uhr 30 Min.
Sabbathausgang 6 Uhr 45 Min
Wochengottesdienſt. Von Gonntag 28. Sept. an:
Morgens 6 Uhr-Min.
Nachm. 5 Uhr 30 Min.

2461
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 18. September.
4. Vorſtellung in d. 1. Abonnementsabteilung.
Glaue Karten gültig.)
Romeo und Julia.
Trauerſpiel in 5 Akten von Shakeſpeare.
Perſonen:
Escalus, Fürſt von Verona Herr Mickler.
Graf Paris, des Prinzen
Verwandter
Herr Göbel.
Partei=
Montaque,
Capulet,
Romeo, Montague's Sohn. Herr Hacker.
Mercutio.
Benvolio
Tybalt, Neffe der Gräfin
Capulet,
Herr Edward.
Capulets Oheim
Herr Schimmer.
Bruder Lorenzo
Herr Werner.
Balthaſar, Romeos Diener Herr Hartig.
Veter,
Capulets, Herr Kuörzer,
Diene=
Gregorio.
Herr Klotz.
Abraham, Montagues Diener Herr Bögel.
Ein Apotheker
Herr Leib.
Gräfin Capulet,
Frl. Berl.
Julia, Capuler's Tochter . Hrl. v. Felden.
Die Wärterin Julia's
Frl. Schütkh.
Anfang¼7 Uhr. Ende ¼10 Uhr.

Herr Knispel.
Häupter Herr Dalmonico.
Herr Steude.
Herr Wagner.

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Bei dem Manöver am 15. in der Umgebung
von Münchberg kommandierte der Kaiſer in der Uniform der Garde=
du
=Corps mit gezogenem Pallaſch 56 Eskadrons Kavallerie,
4 reitende Batterien und eine markierte Infanterie=Diviſion gegen
einen markierten Feind. Das Manöver verlief glänzend und ſchloß
nach 12 Uhr mittags mit dem Vorbeimarſch aller 14 Kavallerie=
Regimenter im Galopp, wobei der Großfürſt Nikolaus das 5. =
raſſier
=Regiment vorbeiführte. Nach dem Parademarſch der Ka=
vallerie
und Artillerie, welche der Kaiſer dem König von Sachſen
vorführte, verſammelte Großfürſt Nikolaus von Rußland die Offiziere
ſeines Regiments zur Begrüßung.
Der Kaiſer wird auf den Manövern jetzt von einem Leibgen=
darmen
begleitet, welcher eine Purpurſtandarte trägt, und auf dieſe
Weiſe den jeweiligen Standort des oberſten Kriegsherrn jederzeit
kenntlich macht. Dieſe Kaiſerſtandarte iſt, wie die Schleſ. 8ta.
mitteilt, ein verkleinertes Abbild der auf dem kaiſerlichen Schloſſe
wehenden Purpurſtandarte und wird in derſelben Weiſe, wie die
Ulanenlanze, im Schuh am Steigbügel getragen. Der Schaft be=
ſteht
aus einer hohlen Röhre, welche zuſammenſchiebbar iſt, und in
deren innerſter Hülſe die zuſammengerollte Flagge Platz findet.
Wie das genannte Blatt mitteilt, werden den kommandierenden
Generälen ebenfalls Standarten, den Diviſionskommandeuren
Wimpel zur Erleichterung des Auffindens im Gefecht gegeben
werden.
Der Reichsanzeiger= enthält die Genehmigung der Dienſtent=
laſſung
des Staatsſekretärs Jacobi zum 1. Oktober unter Verleihung
des erblichen Adelstitels, ſowie die Ernennung des Freiherrn von
Maltzahn=Gültz zum Staatsſekretär des Reichsſchatzamt unter Bei=
legung
des Charakters als Wirklichen Geheimerats mit dem Prä=
dikat
Excellenz.
Die Nordd. Allg. 8ta.: meldet: Dem Oberpräſidenten Eulen=
burg
. als dem Ehrenpräſidenten des Kongreſſes für die innere
Miſſion (welcher in voriger Woche in Kaſſel tagte), ging ein Tele=
gramm
von dem Chef des Civilkabinets Lucanus zu, welches be=
ſagt
: Das Huldigungstelegramm des Kongreſſes der inneren Miſ=
ſion
iſt infolge der Allerhöchſten Reiſen erſt heute in die Hände des
Kaiſers und Königs gelangt. Der Kaiſer nimmt an den Beſtrebun=
gen
der inneren Miſſion den innigſten Anteil und freut ſich über
deren erſprießliche Mitarbeit an der Ausbreitung des Evangeliums
von Chriſto unter dem deutſchen Volke und über die bisherigen Er=
folge
auf dem Felde chriſtlicher Liebe und Barmherzigkeit. Seine
Majeſtät hoffen zu Gott, daß auch die Verhandlungen des dies=
jährigen
Kongreſſes der evangeliſchen Kirche und dem Vaterlande
zum Segen gereichen werden.
Der Nordd. Allg. 8tg- zufolge ſind über den Termin der
Hochzeit der Prinzeſſin Sophie mit dem Kronprinzen von Griechen=
land
noch keine Beſtimmungen getroffen. Nur das Eine möchte
ſicher ſein, daß die Hochzeit nicht vor dem Frühjahr ſtattfindet.
Staatsminiſter Graf Herbert Bismarck reiſte am 17. früh zum
Botſchafter Grafen Schuwaloff nach Rußland ab.
Schweiz. Der Bundesrat hat Franz Troppmann aus Floß in
Bayern, der mit den in Chicago hingerichteten Anarchitten in
Korreſpondenz geſtanden und durch Reder bewieſen hat, daß er zu

den verbrecheriſchen Tendenzen der Anarchiſten hält, aus dem Ge=
biet
der Schweiz ausgewieſen.
Heſterreich=Angarn. Graf Kalnoky, begleitet von Legations=
ſekretär
Graf Wydenbruck, iſt am 16. abends von Wien nach
Friedrichsruh abgereiſt.
Das Wiener Fremdenblatt= ſagt: Die alljährlich regelmäßig
wiederkehrende Zuſammenkunft des Miniſters des Auswärtigen
Grafen Kalnoky mit dem Reichskanzler Fürſten von Bismarck er=
ſcheint
keinem Politiker mehr als ein Symptom oder Vorbote irgend
einer Aktion. Die allgemeine Lage weiſt ſicherlich eher einen Fort=
ſchritt
auf dem Wege zu einer dauerhaften Beruhigung auf.
Beide Staatsmäner werden die Geſamtlage nur von dem Geſichts=
punkte
der Befeſtigung des Friedens betrachten und neuerlich eine
gegenſeitige und volle Uebereiſtimmung hinſichtlich der Grundzüge
der Politik konſtatieren.
Graf Cſaky hat ſich bereit erklärt an Stelle des verſtorbenen
Trefort das ungariſche Unterrichtsminiſterium zu übernehmen.
Der regierende Fürſt Schwarzenberg iſt am 15. früh auf Schloß
Frauenberg geſtorben.
Rranktreich. Präſident Carnot iſt am 15. abends wieder in
Fontainebleau eingetroffen.
Die Miniſter traten am 15. nachmittags zu einer Beratung zu=
ſammen
; ſie zeigten ſich geneigt, die nächſte Seſſion ungefähr mit
dem 9. Oktober zu eröffnen, wenn die Arbeiten des Budgetaus=
ſchuſſes
weit genug gefördert ſein werden. Bevor der Tag endgültig
feſtgeſetzt wird, will Floquet ſich noch mit Rouvier, dem Vorſitzenden
des Ausſchuſſes, benehmen.
Der Miniſter des Aeußern, Goblet, bereitet ein Gelbbuch vor,
in dem die Schriftſtücke über die Handelsvertragsverhandlungen
mit Italien veröffentlicht werden. - Auf Anſuchen Goblets hat
der Marineminiſter befohlen, daß die franzöſiſchen Kriegsſchiffe
in den oſtafrikaniſchen Gewäſſern alle Sklavenhandel treibenden
Schiffe, unter welcher Flagge dieſelben auch ſegeln, vor allem aber
wenn ſie die franzöſiſche Flagge führen, nachdrücklich zu verfolgen
haben.
Der Botſchafter Herbette kehrt Ende dieſes Monats nach Berlin
zurück.
Die Mehrzahl der franzöſiſchen Blätter beſpricht die Ab=
fertigung
, die dem Biſchof Stroßmayr in Bellovar durch den Kaiſer
von Oeſterreich zuteil geworden, und ſtellt ſich dabei vollſtändig auf
Seite des panſlaviſtiſchen Biſchofsl Dieſer habe nur ſeine Pflicht
gethan und der Kaiſer werde es noch bereuen, in der Perſon Stroß=
mahrs
ſeine flaviſchen Unterthanen beleidigt und zugleich Rußland
nherausgefordert zu haben.
Engkand. Der frühere Statthalter des Kongoſtaates Francis
de Winton erhielt vom Kongo die Nachricht, Major Barttelot ſei
von ſeinen Trägern ermordet; James Won ſei nach den Stanley=
fällen
zurückgekehrt, um eine neue Expedition zur Unterſtützung
Stanley's zu organiſieren; Tippu Tipp befinde ſich in Nyongwe.
Nach einer Reuter=Meldung aus Simla vom 14. September
meldete Emir Abdurrahman, ſeine Truppen hätten die von Iſhak
Khan beſetzte Feſtung Kamard=Khninjan erobert und viele Ge=
fangene
gemacht, darunter Iſhak Khan's Schwiegervater.
Der Deputierte William Redmond (Nationaliſth wurde in
Werford wegen Aufreizung der Pächter zum Widerſtand gegen das
Geſetz zu dreimonatlichem Gefängnis verurteilt.
364

[ ][  ][ ]

Nr. 182
2462

Ilaſien. Wie bisher verlautet, dürfte die militäriſche Revue
anläßlich des Beſuches Sr. Majeſtät Kaiſer Wilhelms am 13. Okt.
und die Flottenrevue am 18. Oktober ſtattfinden.
Dem Popolo Romano' wird aus vatikaniſchen Kreiſen be=
richtet
, daß Kaiſer Wilhelm während ſeines Aufenthaltes in Rom
zweimal den Vatikan beſuchen werde, das erſte Mal zur perſön=
lichen
Begegnung mit dem Papſte, woran ſich gleich ein Lunch
anſchließen würde, und ſodann zur Beſichtigung der vatikaniſchen
Muſeen und Gallerien, welche bekanntlich zu den großartiaſten
Wie ferner offiziöſe italieniſche
der ganzen Welt gehören.
Blätter melden, hat König Humbert befohlen, daß der Hofzug,
welchen Kaiſer Wilhelm bei ſeiner Fahrt durch Italien benutzen
wird, ſo ſchnell wie möglich reſtauriert werde. Die Salonwagen
werden mit neuer Seide ausgeſchlagen und das Möblement
luxuriöſer und bequemer eingerichtet. Die Ausſtattung wird in
Mailand beſorgt. Der königliche Hofzug ſoll in Vontebba den
Kaiſer erwarten.
Rußzland. Das Journal de St. Petersbourg; iſt ermächtigt
zu erklären, daß die Behauptungen der Nouvelle Revuer bezüglich
einer im vergangenen Jahr ergangenen Einladung an den Kaiſer
von Rußland zu einer Zuſammenkunft in Stettin vollkommen un=
begründet
ſeien
Wie man der K. 8ta. aus Petersburg mitteilt, wird die
Reiſe des Großfürſten Sergei nach Jeruſalem auch mit einem
politiſchen Auftrage verknüpft ſein. Der Großfürſt iſt nämlich
beauftragt, dem Sultan die perſönlichen Anſichten des Zaren über
die bulgariſche Frage auszuſprechen, und zwar in der wohl=
wollendſten
Weiſe behufs Förderung des guten Verhältniſſes zwiſchen
Rußland und der Türkei. Man glaubt, daß eine derartige Aus=
ſprache
durch den Bruder des Haren auf den Sultan einen weit
größeren Eindruck machen wird, als alle Verhandlungen durch
den Botſchafter. Somit kann man den Beſuch des Großfürſten
Sergei als ein Gegenſtück zu dem des Herzogs von Edinburg
auffaſſen. Der Zar hat bei ſeinem Beſuch auf dem Landgute
des Großfürſten Sergei alles mit dieſem perſönlich verabredet.
Der Großfürſt hat am 14 ds. in Vetersburg eine lange Unter=
redung
mit Giers gehabt. Jedenfalls kann man den Folgen des
großfürſtlichen Beſuches in Konſtantinopel mit Aufmerkſamkeit ent=
gegenſehen
.
Rumänien. Der Senat und die Kammer ſind zu einer außer=
ordentlichen
Sitzung am 20. d. M. einberufen und werden an dem=
ſelben
Tag aufgelöſt werden. Die Wahlkollegien für die Kammer
werden am 12. November, für den Senat am 16. November einbe=
rufen
werden.
Butgarien. Der diplomatiſche Agent Rumäniens, Diouvara,
iſt am 15. d. in Sofia eingetroffen.
Aus Ruſiſchuk wird gemeldet, daß ein wegen Unterſchlagung
von Geldern entlaſſener Beamte Namens Kiſſolow am 16. ſechs
Revolverſchüſſe auf den Finanzminiſter Natchewitſch abfeuerte, wo=
von
jedoch nur einer eine ernſtere Verwundung verurſachte.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 18. September.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 1. Auguſt
beziehungsweiſe 4. September d. J. den Königlich Preußiſchen
Waſſerbau=Inſpektor Rohns zu Ruhrort zum vortragenden Rat
bei dem Mmiſterium der Finanzen, Abteilung für Bauweſen, mit
dem Amtstitel Oberbaurat, mit Wirkung vom 16. September d. J.
an, berufen und beziehungsweiſe ernannt; am 13. September
d. J. den Miniſterialſekretär bei dem Miniſterium der Finanzen
Ludwig Ewald zum vortragenden Rat bei dem Miniſterium der
Finanzen, Abteilung für Bauweſen, mit dem Amtstitel= Oberfinanz=
rat'
und den Kreisbaumeiſter Karl Poſeiner zum vortragenden Rat
bei dem Miniſterium der Finanzen, Abteilung für Bauweſen, mit
dem Amtstitel Oberbaurat' ernannt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 13. Septbr.
den Rechner der Civildiener=Witwenkaſſe Rechnungsrat Wilhelm
Mann auf ſein Nachſuchen und unter Anerkennung ſein mehr als
fünfzigjährigen mit Eifer und Treue geleiſteten Dienſte in den
Ruheſtand verſetzt; an demſelben Tage den Steuerkommiſſariats=
Aſſiſtenten bei dem Steuerkommiſſariat Darmſtadt Carl Krebs
zum Rechner der Civildiener=Witwenkaſſe ernannt.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 27 enthält: Bekanntmachung,
bahnpolizeiliche Vorſchriften für die Nebenbahnen im Großherzog=
tum
, insbeſondere für die Nebenbahn Sprendlingen=Wöllſtein betr.
Ueber die Urſache des mehrmaligen Verſagens der elektriſchen
Beleuchtung bei der Eröffnung des Großh. Hoftheaters am 12. wird
der F. Z.u mitgeteilt, daß in der vom ſtädtiſchen Elektrizitäts=
werk
nach dem Theater führenden dreifachen Kabelleitung, wie
uns auch von anderer Seite beſtätigt wird, infolge von plötzlicher
Umpolariſierung, die an einer Dynamomaſchine der Centralanlage
eintrat, in dem ſchwächſten Kabel eine Stromüberladung vor, ſodaß
die darin kurz vor dem Eintritt in das Theater angeordnete Blei=
ſchaltung
zum Schmelzen gebracht wurde. Es iſt noch nicht auf=
geklärt
, in welcher Weiſe jene Umpolariſierung, die nach den ſeit=

herigen Erfahrungen als faſt außerhalb aller Möglichkeiten liegend
betrachtet werden mußte, eingetreten iſt; die Unterſuchung iſt im
Gange. Geradezu glänzend bewährte ſich an dieſem Abend die von
den Accumulatoren geſpeiſte elektriſche Notbeleuchtung; in
den wenigen Minuten, während deren die Hauptſtromzuleitung ver=
ſagte
, brannten die Notlampen, und zwar in ſo ruhiger und aus=
giebiger
Weiſe, daß das Publikum von keinerlei Panik ergriffen
wurde, ſondern mit aller Ruhe das Wiedereintreten der Voll=
beleuchtung
abwartete
Mit dem 1. Oktober tritt das neue Reichsgeſetz über die
Verwendung von Blei und bleihaltigen Gegenſtänden in geſund=
heitlicher
Beziehung in Kraft. Die Bleideckel auf Bierkrügen und
Gläſern in den Wirtshäuſern dürfen alſo nur noch bis Ende dieſes
Monats im Gebrauche ſein und müſſen von dem gedachten Zeit=
punkte
ab durch andere, dem Geſetze entſprechende Deckel erſetzt
werden
Die Reichsbauk hat den Wechſel=Diskonto auf 4 pCt., den
Lombardzinsfuß: a. für Schuldverſchreibungen des Reichs oder
eines deutſchen Staates auf 4½ pCt., b. für andere lombardfähige
Papiere auf 5 pCt. erhöht.
Der ſoeben erſchienene Jahresbericht der Handelskammer pro
1887 ſagt in ſeiner Einleitung: Zu Beginn des Jahres 1887glaubte
man die Anzeichen für eine Beſſerung der Geſchäftslage wahrnehmen
zu können und einen Aufſchwung des geſchäftlichen Lebens erwarten
zu dürfen, allein die bald in hohem Maße auftretenden Kriegsbe=
fürchtungen
lähmten ſogleich wieder jegliche Unternehmungsluſt.
Wenn nun auch glücklicherweiſe dieſe Befürchtungen ſich nicht be=
wahrheiteten
und wir von dem Unglücke eines Krieges verſchont
blieben, ſo ließ doch die allgemeine Unſicherheit der politiſchen
Lage einen lebhaften Aufſchwung des Handels und der Induſtrie im
verfloſſenen Jahre nicht zu Dennoch können wir das Jahr 1887
im großen und ganzen nicht als ein ungünſtiges bezeichnen. Das
Urteil einzelner Branchen geht freilich dahin; allein die Mehrzahl
der in unſerem Bezirke vertretenen Induſtrieen kann doch das
Reſultat des Geſchäftsjahres 1887 als ein im allgemeinen befrie=
digendes
anſehen. Allerdings darf dabei das nicht außer Acht ge=
laſſen
werden, was in allen unſeren Berichten aus den letztverfloſſenen
Jahren hervorgehoben iſt, daß der Geſchäftsgewinn ſelbſt bei er=
höhter
Thätigkeit und zufriedenſtellendem Umſatz nur ein außer=
ordentlich
beſcheidener iſt. Das wurde in einzelnen Branchen noch
dadurch verſchärft, daß die Preiſe für die fertigen Produkte den in
die Höhe gehenden Preiſen der Rohprodukte nicht zu folgen ver=
mochten
, während die Arbeitslöhne auf gleicher Höhe blieben. Die
Gründe für dieſe Erſcheinung haben wir in unſeren letzten Jahres=
berichten
dargelegt. Wir haben auch ausgeführt, auf welche Weiſe
wir eine gedeihliche Entwickelung von Handel und Induſtrie er=
hoffen
und dabei immer betont, daß vor allem ein Stadium der
Ruhe eintreten müſſe, welches dem Handel in ſeinen Berechnungen
Sicherheit geben und zugleich die Luſt zu neuen und weitausgreifen=
den
Unternehmungen erwecken würde. Notwendig iſt hierzu, die
Ruhe nach Außen aufrecht zu erhalten, wozu ja das deutſche Volk
in einmütigem Beſtreben mit der Regierung die ſchwerſten Opfer zu
bringen bereit iſt, Ruhe auf dem Gebiete der Handels= und Zoll=
politik
herbeizuführen, und das liegt in der Macht der geſetzgeben=
den
Faktoren des deutſchen Reiches, ſowie ſeitens der Reichsregie=
rung
darnach zu trachten, durch Handelsverträge die der deutſchen
Induſtrie bereits verlorenen Abſatzgebiete wieder zurückzuerlangen, die
neuerdings gefährdeten zu erhalten.
Dazu ſind aber auch Maß=
regeln
, wie die zu Ende des Bexichtsjahres beſchloſſene Erhöhung
der Getreidezölle nicht angethan.
Die Straßburger Poſt' ſchreibt: Anſcheinend gutem Ver=
nehmen
nach ſoll der bisherige Oberpoſtdirektor in Darmſtadt, Herr
Hagemann, zum Leiter der durch den Tod des Geheimen Oberpoſt=
rats
Wittmann erledigten Oberpoſtdirektion in Straßburg auser=
ſehen
ſein. Wenn dieſe Nachricht ſich beſtätigt, ſo darf ſie hier der
beſten Aufnahme ſicher ſein. Herr Hagemann hat ſich in allen bis=
herigen
Dienſtſtellungen - er war als Geheimer expedierender
Sekretär lange Zeit Chef des Auslandsbureaus beim Generalpoſt=
amte
in Berlin, dann von 1875-1883 Poſtrat in Köln und ſeither
Oberpoſtdirektor in Darmſtadt =- als ein Beamter von hervor=
ragender
Befähigung, vielſeitigen Kenntniſſen, beſonderem Organi=
ſationstalent
und einer rieſigen Arbeitskraft bewieſen. Streng im
Dienſte, iſt er gerecht und von aufrichtigem Wohlwollen für die ihm
unterſtellten Beamten beſerlt. In Darmſtadt wird man den Ver=
luſt
dieſes ausgezeichneten Beamten ebenſo ſchmerzlich bedauern,
als man ſich hier über Ddie Berufung desſelben in die Reichslands=
hauptſtadt
freuen wird.
³⁄0 Raubmord. Samstag nacht gegen 2 Uhr wurde der Schuh=
machergeſelle
Heinrich Oppermann aus Ohrum bei Hannover er=
mordet
und einer ſilbernen Ankeruhr und ca. 60 M. beraubt.
Der Ermordete wohnte in einem Seitenbau des Hauſes Beſſunger
Weinbergſtraße Nr. 13 der That dringend verdächtig iſt ſein Schlaf=
kollege
Nikolaus Wehner von Dammersbach bei Hünfeld. Eine
weitere bei dem Verbrechen höchſt wahrſcheinlich beteiligte Perſön=
lichkeit
wurde am Sonntag morgen in einer hieſigen Herberge feſt=
genommen
. Der Ermordete trägt am ganzen Körper, insbeſondere

[ ][  ][ ]

Nr. 182
am Kopfe bedeutende Verletzungen und hat mehr als 20 Meſſer=
ſtiche
erhalten. Es ſcheint ein harter Kampf zwiſchen dem Mörder
und ſeinem Opfer ſtattgefunden zu haben. Die Polizeibehörde
war ſchon gegen 3 Uhr am Thatorte.
Sonntag nachmittag wurde in Bürgel bei Offenbach der des
Raubmords verdächtige Nicolaus Wehner feſtgenommen und
geſtern vormittag hierher eingeliefert. In ſeinem Beſitz wurde
ein blutbeflecktes Meſſer gefunden und ſprechen auch noch andere
Beweiſe für ſeine Schuld. Der muthmaßliche Mörder wurde geſtern
nachmittag an die Leiche ſeines Opfers geführt, die behufs danach
vorgenommener Sektion in das ſtädt. Hoſpital verbracht worden war.
Einem in der D. 8tg. enthaltenen Bericht über die Ver=
waltung
des Hauptſteueramtes Darmſtadt während des Etatsjahres
188788 entnehmen wir das nachſtehende:
Die Geſamteinnahme hat betragen:
in 188738
2206 518.87 M.
188687
2110 88053
mithin mehr
95 536 34 M.

An der Einnabme waren beteiligt
das Hauptamt mit
die Zollexpedition a. B. mit
das Steueramt Bensheim mit
das Salzſteueramt Wimpfen mit
die Ortseinnehmereien mit
die Brückengelderhebſtellen mit

1337281,24 M.
212 16620
.
431969 25
971782
209 66557
571887
2206 51587 M.
Die beiden Steuerämter ſind außerdem mit Diſtriktsein=
nehmereien
verbunden und hatten als ſolche erhoben:
Bensheim
21546502 M.
Wimpfen
6287840
Das Mehr bei der obigen Geſamteinnahme' beruht bei den
Zöllen, der Tabakſteuer, der Branntweinſteuer, der Uebergangsabgabe
von Bier, der Reichsſtempelabgabe, der Weinſteuer, dem Brückengeld,
den Geldſtrafen und zufälligen Einnahmen, wogegen ſich bei der Salz=
ſteuer
, der Uebergangsabgabe von Branntwein und dem Spielkarten=
ſtempel
Mindereinnahmen ergeben haben.
Die Weinſteuer hat ertragen: in 188778
2318258 M.
1886 7
20 00365
mithin mehr
317893 M.
Die vorſtehenden Zahlen ſind das Ergebnis des Spezialhebe=
bezirks
des Hauptamtes. Die Geſamteinnahme des Hauptamts=
bezirks
hat 70405,72 M. gegen 68171,19 M. im Vorjahr betragen,
von welchen der größte Teil durch die betreffenden Diſtriktsein=
nehmereien
erhoben wird. Die Einnahme verteilt ſich auf die aver=
ſionierten
Wirte mit 2437020 M. und die eingeſchätzten Wirte
mit 46 03552 M. Das Verhältnis der Zahl der Orte, in welchen
Weinſteuer erhoben wurde und der Wirte verglichen mit dem Vorjahr,
ſtellte ſich wie folgt:
Zahl der Bahl der
Orte
Wirte
averſioniert. eingeſchätzt.
18878
416
1194
231
18867
220
1139
431
Die Zahl der Wirte iſt im fortwährenden Steigen begriffen.
1404
Dieſelbe hat betragen: in 188384
1884185
1518
1539
1885186
1570
188618.
1610
188786
Die Zahl der Orte iſt ſich ziemlich gleich geblieben. Die Zu=
nahme
der Wirtſchaften läßt ſchwerlich auf eine Abnahme des Wein=
konſums
ſchließen. Dementſprechend hat ſich auch die Einnahme
aus der Weinſteuer geſteigert. Dieſelbe hat betragen:
5971314 M.
in 1883184
616158]
1884185
65 289,10
1885186
1886,87 68 171,19
70405,72
7 188788
Die Steigerung iſt mehr in den Städten, weniger auf dem
Lande bemerkbar, auf welch letzterem ſich die Konkurrenz des Biers
und die geringeren Weinernten fühlbarer machen. Durch die Ver=
einigung
von Beſſungen mit Darmſtadt iſt erſterer Ort in den
Spezialhebebezirk mit 44 Wirten eingeſchloſſen worden.
Das adminiſtrative Unterſuchungsverfahren ergab die
folgenden Reſultate:
Es wurden anhängig 331 Prozeſſe,
318
erledigt
Von den letzteren waren 117 gegen Defraüldationen, 173 gegen
Ordnungswidrigkeiten gerichtet und blieben 28 ohne Strafanwendung
Die erkannten Geldſtrafen beliefen ſich bei den Defraudationen
auf 1966,40 M., bei den Ordnungswidrigkeiten auf 390 M. Die
Zahl der Prozeſſe hat gegen das Vorjahr zugenommen, ohne daß
dafür beſondere Gründe geltend gemacht werden können. Namentlich
hat die Kontrolle der Tabakſteuer, der Abgabe von Hunden und der
Stempelabgabe für den Gewerbsbetrieb der Ausländer zu einer

2463
arößeren Zahl von Anzeigen, Verurteilungen und einem höheren
Betrag der Geldſtrafen geführt.
8 Ausſichtsturm auf der Neunkircher Höhe. Mit der am Sonntag,
den 23. September d. J., ſtattfindenden Einweihung des Ausſichts=
turmes
auf der Neunkircher Höhe hat der Odenwaldklub, reſp. die
Sektion Darmſtadt desſelben, einen neuen Abſchnitt des ſegens=
reichſten
Wirkens zur Hebung des Verkehrs im Odenwalde und
Zugänglichmachung der Schönheiten dieſes herrlichen Berglandes
vollendet. Indem wir der Freude Ausdruck geben, den Turm
nunmehr in ſeiner Vollendung zu ſehen, erwähnen wir, daß ſeine
ſolide Konſtruktion, die ſleinerne Fundamentierung, bequeme Treppe,
ſorgfältige Verklammerung u. ſ. w. den Beſteigern vollſtändige
Sicherheit bieten und Schwindelanfälle vollſtändig ausſchließen.
Die Ausſicht iſt nach allen Richtungen hin eine überräſchend groß=
artige
und dürfte auf ſolcher Höhe - die Neunkircher Höhe iſt
nach den neueſten zuverläſſigen Meſſungen der höchſte Punkt des
heſſiſchen Odenwaldes - ihres Gleichen ſuchen. Von hier aus
laſſen ſich die ſchönſten Fußtouren unternehmen, z. B. über die
Freiheit= nach dem Rodenſteine und Reichelsheim im Gerſprenz=
thale
, oder von Neunkirchen über Knoden nach Bensheim, oder
Knoden=Auerbach. Namentlich dürfte der 24 Meter hohe, inmitten
prächtiger Felsgruppen und üppigſtem Bucheſtwalde ſtehende Turm
den Lindenfelſer Kurgäſten einen willkommenen und lohnenden
Ausflugspunkt bieten, zumal daſelbſt ſowohl an Sonn= wie an
Werktagen von Wirten aus Gadernheim gute Speiſen und Ge=
tränke
verabreicht werden. - Wir hoffen, daß das Feſt der Ein=
weihung
vom Wetter begünſtigt und von zahlreichen Naturfreunden
beſucht werden möge.
Von herrlichem Wetter begünſtigt nahm das am 12. d. von
der hieſigen Schützengeſellſchaft zu Ehren des hohen Geburtstags
Sr. Königl. Hoheit des Großherzog abgehaltene Ritterſchießen den
ſchönſten Verlauf. Die Beteiligung war recht lebhaft und die inter=
reſſante
und anregende Art der Ritterſchießen, die ganz der alther=
gebrachten
Weiſe entſprechend abgehalten wurde, bürgt allein ſchon
für gute Unterhaltung der Teilnehmer. Nachdem den Siegern
nämlich: den Herren H. Emmel, Schwarzritter, F. Probſt, Haupt=
ritter
, K. Vierheller, Nachritter, die für den Zweck extra geprägten
ſilbernen Erinnerungsmünzen feierlich überreicht waren, wurde vom
Oberſchützenmeiſter unter dem Donner der Böller das Hoch auf
Se. Königl. Hoheit den Oberſtſchützenherrn der Geſellſchaft ausge=
bracht
, in das alle Anweſenden begeiſtert einſtimmten.- Der Schieß=
hausreſtaurateur
bewährte ſich aufs neue als tüchtiger Wirt.
Kleine Mitteilungen. Gelegentlich einer Durchſuchung

der Wohnung eines hieſigen Taglöhners nach entwendeten Kurz=
waaren
fanden die mit der Durchſuchung betrauten Beamten eine
große Partie Gegenſtände aller Art, über deren rechtmüßigen Erwerb
nich der Taglöhner nicht ausweiſen konnte. Die Sachen, etwa 200
Stück an der Zahl, wurden ſämtlich mit Beſchlag belegt.
Am=
Sonntag nachmittag gegen 4 Uhr wurde im 3. Stock des Hauſes
Louiſenplatz Nr. 4 eingebrochen und aus einer Schublade ein
Paar Manſchettenknöpfe entwendet. Ebenſo wurde in dem Man=
ſardenſtock
eines Hauſes auf dem Mathildenplatz ein Einbruch
verübt, aber nichts entwendet. Der Thäter wurde zur Haft ge=
bracht
.Einem Taglöhner wurde Samstag nacht, während derſelbe
unter einem Baum in der Landwehrſtraße eingeſchlafen war, das
Vortemonnaie mit ca. 5 M. Inhalt ſowie die ſeidene Mütze ent=
wendet
. - Am Freitag erlitt ein Maurergeſelle aus Arheilgen,
welcher beim Umbau eines Hauſes in der Ludwigsſtraße beſchäftigt
war, einen Bruch des Unterſchenkels dadurch, daß er von
einem Gerüſt etwa 6 Meter herunter auf das Pflaſter fiel. Der
Verletzte wurde in das Hoſpital verbracht. Verhaftet wurde
am Sonntag morgen ein aus der Unteroffizier=Vorſchule in Weil=
burg
entwichener Unteroffizierſchüler.
Zu der am Sonntag mittad auf dem Emilsplatz ſtattge=
habten
Feuerprobe des Herrn Odernheimer hatte ſich ein ziemlich
zahlreiches Publikum, worunter auch Herr Branddirektor Juſtus
und Feuerwehrleute eingefunden. Die Probe gelang ſehr gut, indem
der Erfinder mit dem feuerſicheren Anzug bekleidet, zwiſchen ſtark
brennenden Wellenhaufen unverſehrt hindurchging. Auch ein mit
dem Anzug bekleideter hieſiger Feuerwehrmann machte die Probe.
Das allgemeine Urteil über die Erfindung lautet recht günſtig.
J. Mainz, 16. September. Mit dem Gefolge der Hofmarſchälle
v. Weſterweller und v. Wernher und eines Generalſtabsoffiziers
trafen heute vormittag kurz vor 11 Uhr Se. Königl. Hoheit der
Großherzog mittelſt Extrazuges auf dem hieſigen Centralbahn=
hof
von Darmſtadt hier ein. Nach einem kurzen Aufenthalt beſtieg
derſelbe unter Begleitung des Provinzialdirektors Küchler und Ge=
heimrat
Reinhardt einen bereitſtehenden Salonwagen, in welchem
der hohe Herr mit dem fahrplanmäßigen 8ug 11 Uhr 20 Minuten
nach Bingen weiterfuhr. Von dorten ſetzte der Großherzog die
Reiſe mittelſt Extrazugs fort.
Die Rückkehr Sr. Königl. Hoheit
des Großherzogs nach Darmſtadt aus den Manövern der Heſſiſchen
(25.) Diviſion erfolgte geſtern nachmittag mit dem Zuge 4 Uhr 30
Minuten. Aus der Zeit der Anweſenheit Sr. Königl. Hoheit des
Großherzogs hier iſt noch naträglich zu erwähnen, daß vorgeſtern
im Großh. Palais eine Hoftafel ſtattfand, zu welcher Einladungen

[ ][  ]

Nr. 182

2464
an die Spitzen der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, ſowie ver=
ſchiedene
Notabeln von Mainz ergangen waren.
N Mainz. 17. September. Ein ergötzliches Geſchicht=
chen
erzählen Mainzer Blätter, welches dem Bürgermeiſter einer
benachbarten Landgemeinde anläßlich der Anweſenheit Sr. Königl.
Hoheit des Großherzogs paſſiert ſein ſoll. Das Gemeindeoberhaupt
hatte ſich zu dem Empfang des Landesfürſten eine ſchöne Rede zu=
recht
gemacht und brav auswendig gelernt. Se. Königl. Hoheit der
Großherzog kam und mit ihm der Redemoment für den Bürger=
meiſter
. Die erſten Worte des ländlichen Demoſthenes gingen ganz
glatt von ſtatten, dann geriet er ins Stocken und zwar derart, daß
er unter allgemeinem Gelächter das Geſtändnis machte: Königl.
Hoheit, alles andere habe ich wieder vergeſſen! Der Großherzog
ſoll bei der Szene nicht am wenigſten gelacht haben.
Mainz, 14. September. In der Beſetzung des hieſigen Gouver=
neurpoſtens
ſteht wieder ein Wechſel in Ausſicht. Der ſeitherige
Gouverneur, Generallieutenant v. Winterfeld, beabſichtigt in den
Ruheſtand zu treten und in Darmſtadt Wohnung zu nehmen. Herr
v. Winterfeld hat ſich trotz der kurzen Zeit ſeines Hierſeins die
Sympathien aller Kreiſe erworben.
1 Aus Rheinheſſen, 16. September. Ein bei einem Ackersmann
in Nieder=Saulheim einquartierter Dragoner verging ſich vorgeſtern
an dem 12jährigen Mädchen ſeines Quartiergebers; der Unhold
ging flüchtig.
In Guntersblum beraubte auf offener Straße
eine herumziehende Künſtlerbande ein junges Mädchen ſeiner Bar=
ſchaft
von 23 Mark. Nach vollbrachter That flüchtete ſich die von
Gensdarmerie verfolgte Geſellſchaft gegen Gimbsheim. - Im
Kreiſe Bingen prüfte verfloſſene Woche in mehreren Orten Ober=
ſchulrat
Greim von Darmſtadt die Schulen.
8t. Frankfurt, 14. Geptember. Das Muſeum der Herren Profeſſor
von Rößler und Schellenberg hat nunmehr ſeinen erſten Monat
hinter ſich und der reiche Beſuch in dieſem Zeitraum beweiſt am
beſten ſeine Lebensfähigkeit. Von neuen Ausſtellungsobiekten nennen
wir heute nur Hermine von Preuſchen's bekanntes Senſationsge=
mälde
Mors imperator, Emanuel Spitzer's aviſierter Bahn=
unfall
= und Profeſſor Klein's Urteil des Parisv. Wir bemerken
noch, daß die orginelle Beleuchtung des Muſeums deſſen Beſichtig=
ung
zur Abendzeit mit gleichem Genuſſe wie in den Tagesſtunden
geſtattet.
Karlsruhe, 16. September. Der Großherzog wird bis Ende
d. M. bei den Manövern des 15. Corps im Elſaß verweilen. Kai=
ſerin
Auguſta wird ihren Geburtstag (30. September) in aller Stille
mit der Großherzoglichen Familie und Kaiſer Wilhelm auf der
Mainau begehen.
Neckargemünd, 17. September. Wie der M.=Anz.- erfährt, iſt
der beliebte Ausflugsoet Kümmelbacher Hofr definitiv um den
Preis von 155000 M. an eine Frankfurter Brauereigeſellſchaft ver=
kauft
. Der vor wenigen Jahren im Zwangswege zur Verſteigerung
gekommene Kümmelbacher Hof wurde von dem jetzigen Beſitzer um
65000 M. erworben.

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 14. September.
Czar und Zimmermann.
E. M. An Stelle des eleganten, prickelnden Auber, den gemüt=
lichen
, ja ſtellenweiſe auch gemütvollen Lortzingl Wir hatten
keinen Grund dieſen Tauſch zu beklagen, und nur im Hinblick auf
den Umſtand, daß Czar und Zimmermann' nicht nur ſeit einer
Reihe von Jahren jede Saiſon erſcheint, ſondern auch noch ſo
häufig als Lückenbüßer genommen wird, kann das Verlangen nach
etwas mehr Abwechſelung, namentlich zu Beginn der Vorſtellungen,
gerechtfertigt erſcheinen.
Was jedoch den heutigen Theater=
abend
ſelbſt anlangt, ſo bot uns derſelbe, wiewohl wir uns in lang
vertrauten muſikaliſchen Regionen bewegten, eine Fülle von An=
regung
und Genuß. Von Anfang bis zu Ende ſtand die Auffüh=
rung
in einem friſchen, lebendigen Zuge, und wir müſſen ihr darin
den Vorzug vor der Alda zugeſtehen, die allzuſehr unter der Un=
gunſt
der neuen Beleuchtung zu leiden hatte und infolge deſſen halb
und halb den Eindruck einer Probe machte. Das elektriſche Licht
that heute in jeder Beziehung ſeine Schuldigkeit, es traten keinerlei
Störungen ein, und das Publikum hatte nur Gelegenheit ſich über
die ungewohnte Helle, die Ruhe und Klarheit desſelben zu freuen.
Herr Ed. Feßler führte den Titelhelden mit der ihm eigenen
Nobleſſe und Sicherheit durch. Das Zimmermannslied im 1. Akt
litt vielleicht unter etwas zu wuchtigem Accent. Den Haupttrumpf
ſpielte der Künſtler natürlich mit dem allgemein beliebten und
populären Liede des Schlußakts aus. Durch Innerlichkeit der Auf=
jaſſung
und weiſe Vortragsnüancierungen erſetzte der Künſtler, was
ſeiner Stimme heute an Schmelz gebrach. In rein muſikaliſcher
Hinſicht dominierte beinahe eine Nebenrolle, die des franzöſiſchen
Marquis, welche an Herrn Hofmüller, den wir nun bald ver=
lieren
werden, einen ſtimmbegabten Vertreter hat. Nicht nur, daß
der Künſtler die Romanze Lebe wohl mein flandriſch Mädchen

mit Gefühl und Sicherheil zugleich vortrug, glänzte ſein leichter
heller Tenor auch in dem bekannten ſchwierigen Sextett des 2. Aktes.
Alle Darſteller waren in gleicher Weiſe bemüht, möglichſt flott.
und anregend ihre Aufgaben zu löſen. So kam es, daß ſelbſt die
altbekannten, etwas fadenſcheinigen Anekdoten und Witze heute
einen neuen Anſtrich erhielten und faſt wie etwas neues wirkten. Wir
haben Herrn Eilers ſeinen Bürgermeiſter wohl immer gut, ſo
viel wir uns erinnern, jedoch nicht oft imit jenem Geſchick ſpielen
ſehen, welches er heute bei der Darlegung dieſer grotesken Rolle
entfaltete. Es darf auch nicht verſchwiegen werden, daß Herr
Reichard für ſeinen Jwanow etwas über das gewöhnliche hin=
aus
that und deswegen auch befriedigte. Die kleine Partie
des engliſchen Geſandten füllte Herr Riechmann verſtändnisvoll
aus und gab uns damit zugleich eine kleine Probe ſeines ſchau=
ſpieleriſchen
Könnens. Frl. Jungks Marie litt im Anfange an
einer forcierten Luſtigkeit und Naivetät, die erſt ſpäter einer echten
Fröhlichkeit und ungezwungenen Schelmerei Platz machte. Im 3.
Akt berührte ſie am wohlthuendſten. Daß ſolche kleine Partien wie
die der Frau Braun, für welche man ſchon unſere Altiſtin heran=
zuziehen
beliebte, jetzt wieder in den rechten Händen liegen und
durch Frl. Schütky geſpielt werden, gereicht dem leichten Charakter
der Spieloper nur zum Vorteile.
Sonntag, 16. September.
E. . Die Oper Robert der Teufel, die auf Grund ihres
prächtigen Aeußeren ſowie ihrer reichen und effektvollen Melodien
ſtets die beſte Aufnahme findet, ging heute in der von früher her
bekannten Rollenbeſetzung in Scene. Neu war uns nur Herr
Riechmann als Bertram. Obwohl der Künſtler auch unter dia=
boliſcher
Maske nie ganz das Ausſehen des Biedermanns zu ver=
leugnen
vermag am deutlichſten zeigte ſich uns dies an ſeinem
Mephiſto, - ſo war er doch mit gutem Erfolge beſtrebt, den ſen=
timentalen
Teufel des Librettos ſo viel als möglich zu vertiefen
und die dämoniſche Natur hervorleuchten zu laſſen. Zum Glück
verlangt der nach Art eines Ritters beſchaffene, mit Salonmanieren
ausgeſtattete Bertram nicht jene Geſchmeidigkeit und Biegſamkeit
wie wir ſie in unſerer Phantaſie dem Goetheſchen Mephiſto zulegen,
und deshalb konnte ſich auch Herrn Riechmanns Auftreten und
Haltung beſſer dem Rahmen der Rolle einpaſſen. In der großen
Scene mit Alice und dem dieſer vorangehenden Monolog lieferte
der Künſtler muſikaliſch ſein Meiſterſtück. Herr Bär greift den
Robert immer mit regem Eifer und ſchöner Leidenſchaftlichkeit an;
er ſang mit großer Friſche, die Kraft der Stimme hielt bis zum
Schluſſe vor. Frl. Roth (Alice) weiß ſich mit den Schwierigkeiten
ihrer Partie durchweg auf freundſchaftlichen Fuß zu ſtellen; ſie
bringt nicht nur die volubilen Paſſagen und Triller, ſondern vor
allem auch die getragenen Stellen, unter welchen die bequem
gelegene Arie des 1. Aktes beſonders anſpricht, zu ſchöner,
ungeteilten Beifall, herausfordernder Wirkung. Die, beiden
großen Nummern=, welche die Jſabella im 2. und 4. Akte
hat.
von einer Rolle kann man füglich nicht ſprechen, da
die Figur nicht durch die ganze Oper geht - ſang Frau Mayr=
Olbrich mit allem ſtimmlichen Glanz und der ihr eigenen Routine.
Herrn Hofmüllers friſche, ausgiebige Mittel kamen auch in der
kleinen Partie des Raimbaut zu voller Geltung. Ganz beſondere
Anerkennung verdienen bei der heutigen Vorſtellung auch die Leiſt=
ungen
des Ballets, das in der großen Kloſtergartenſcene - die
magiſchen Wirkungen des elektriſchen Lichts traten in dieſer ſo recht
deutlich in Erſcheinung eine ebenſo intereſſante als graziöſe
Pantomime aufführte. Unſere bewährte prima ballerina Frl. Weiner
tanzte die Helene mit all der ihr zu Gebot ſtehenden entzückenden
Anmut und Geſchicklichkeit.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.