Abonnemenkspreis
151. Jahrgarg.
Inſerake
viertelſährlich 1 Mark 50 Pf. unck.
Bringerlohn Auswürts werden von
allen Poſtämtern Brſtellungen
ent=
gegengenummen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Voſtaufſchlag
Mit der Sonntags=Beilage:
Flluſtrirtes Unterhaltungsblatt.
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Büößer.
Holzſtraße Nr. 12. ſowie auswörtz
von allen Annoncen=Expeditianen.
Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Areisamts, des Großh. Jolizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Ne 167.
Dienstog den 28. Auguſt.
1808.
Darmſtadt, am 20. Auguſt 1888.
Betreffend: Der Zuſtand des Gemeindefaſſelweſens im Kreiſe Darmſtadt.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt,
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Nachſtehend bringen wir das Ergebniß der von der Körcommiſſion vorgenommenen Beſichtigung der Gemeindefaſſel zu
Ihrer Kenntniß. Sie wollen dem Gemeinderathe das Reſultat mittheilen und da, wo die Anſchaffung anderer Thiere für
nothwendig erkannt wurde, das Erforderliche gemäß des Geſetzes vom 26. Oktober 1887 veranlaſſen.
Der demnächſtige Ankauf von Zuchtbullen in der Schweiz durch den landwirthſchaftlichen Bezirksverein Darmſtadt gibt
Gelegenheit zur Anſchaffung guter Zuchtthiere.
J. V.
Dr. Zeller.
[9543
Ergebniß
der allgemeinen Bullenbeſichtigung im Kreiſe Darmſtadt durch die Körcommiſſion 1888.
Vorbemerkung: Die Note 1 bedeutet ſehr gut, die Note la vorzüglich, die Note 2 gut, die Note 3 mittelmäßig. die
Note 4 gering.
des
Bullenhalters. Name
des
Bullenwärters Alter
des
Buller
Jahre Abſtammun,
Race. Farbe. [ ,
2
1 2 5 Bemerkungen. Arheilgen — Hch. Maurer 5 Orig=Berner Gelbſcheck 1 2 Rothſcheck „ — „ 2 Hern. Baſtardl „ 2 2 Etwas abgeſchliffenes Kreuz und hoch= geſchwänzt. 1⁵⁄₈ „ „ ke-3 1½ 2. Verſpricht wenig Wachsthum. Braunshardt Ga. Heidt I. „ „ H-3 6) Darmſtadt I. Fr. Hirſch l. „ Weiß m. rothen 2 1 .- Etwas geſchnürt in der Bruſt. Flecken „ 1½ Berner (reiner Rothſcheck I. 9
ſe- 1 l-2 Hinten ſpitz und etwas eingedrückt hinter dem Widderriſt. 8 Harmſtadt II
GBeſſungen) Tracht Wwe. 2½ Hern. Baſtard „ E 1 - Hat ſchlechte Hinterbeine Gärentatzig). 2¾⁄₈ b. 2 2 .Iſt etwas kurz. 10 Eberſtadt H. Läuning 4 Orig.=Berner „
„ 1 Bürfte wegen Alters demnächſt abzu= ſchaffen ſein. „ 2 Gelbſcheck 10 Erzhäuſen Joh. Ph. Becker 3¼ „ Rothſcheck 2 „ h. Thomas IV. — 4½ „ Gelbſcheck Joh. Haas II. „ Gelb 1 2 15) Eſchollbrücken Joh. Hauf Berner Gelbſcheck — 2 Hat ſchiefes Gehörn. 2½ ern. Baſtard Rothſcheck t6. Hat abgeſchlagenes Kreuz, iſt einge= ſchlagen, hoher Schweifanjatz und dicken Schweif. Iſt abzuſchaffen.
336
[ ← ][ ][ → ]2272
Nr. 167
Gemeinde. Ramedes
Bullenhalters Name
des
Bullenwärters Alter
des
Bullen
Jahre Abſtammune.
Race. Farbe. „
1
C
— 62 5
5
2 Bemerkungen. 5 Gräfenhauſen M.Mager Ww. 4. — Ueberbaut und eingeſchlagen, hoher 18 Wilh. Reitz G. 2 Berner Dunkelgelb= 19 „ Brenner Wwe. . 4 Gern. Baſtard. ſcheck
Rothſcheck 3- 3 3 3 Schweiſanſatz.
Iſt bärentatzig und ſteht hinten und 20 Griesheim — Gg. Feuerbach 2½ „ Dunkelgelb= 2 1 1 .A vorn zeheneng. Iſt abzuſchaffen. 21 „ — „ 2 Orig=Verner ſcheck
Gelbſcheck 3 1 1-2 Abgeſchliffenes Kreuz. Ein dritter Bullen 22) Hahn Michel Glock 3½ Reiner Berner. Braunſcheck 1 2 wäre nöthig. 24) „
Meſſel —
Joh. Reitz VI. „
— 20
Monate
4 Orig.=Berner
Hern. Vaſtard. Dunkelgelb=
ſchec
Rothſcheck 1
4 1
2 1
2 -2
2 Eingeſchlagen, ſtark abgeſchliffenes Kreuz. 25) „ Joh. Laumann 7. — 5 „ Hellgelb 4 2 2 2 Iſt abzuſchaffen.
Hinten bärentatzig, lahmt und iſt zu alt. 26 Nd.=Beerbach
„ Adam Bürſch 2½ „ Rothſcheck ſ- 3-M 3 2 Iſt abzuſchaffen. Ein dritter Bulle
iſt nöthig
Sehr mager; ſchlecht gehalten. „ 27„ (Eigenthümer)
„ 1 „ „ 4 6-¼ 3 Eingeſchlagen, hinten ſpitz. mager und 29. Nd.=Namſtadt, — Joh. Wagner II. 3½ 2-M ſchlecht gehalten. Iſt abzuſchaffen. 29 — Orig.=Berner
Bern. Baſtard. Hellroithſched 12 23 30 Ob.=Ramſtadt, — Franz Müller 1) Weiß m. rothenle 4 „ — „ 2 Odenw. Baſt. Flecken
Roth mit Bleß 3.-4 2 2 3 ein beſſeres Thier erſetzt werden.
Eingedrückt hinter dem Widderriſt. 32 „ Goh. Fiſcher IV. — 2 Schweiz. Vern Grauſcheck 4 Muß demnächſt durch ein beſſeres
Thier erſetzt werden.
Paßt nicht in die Zuchtrichtung, muß 39 Baſtard,
Bern. Baſtard. Rothſcheck 4 deßhalb abgeſchafft werden.
Hinten ſehr ſpitz. Iſt abzuſchaffen. 34 Pfungſtadt Chriſtoph Cröß. 3 Reiner Verne= Belb mit Bleß. Etwas abgeſchliffenes Kreuz. 35 „ G. mann II.
„ 3 Orig.=Berner Hellrothſcheck Ein vierter Bullen iſt nöthig. 36) „ — „ 20 „ „ 2 1 1 97 Roßdorf G9. Hein III. Monate
3 Bern. Baſtart Rothſchec 12 Etwas kurz und niedrig. „ — „ 4 „ 1 44 „ „ 2 Orig.=Berner „ 40 „ „ 1¾⁄ Bern. Baſtard. „ 4 1 Senkrückig, hinten zu ſpitz. Iſt abzu= 41 Schneppen= Müller Selig 3 Odenw. Baſt. Roth mit Bleß 9 2-9 2 ſchaffen.
Paßt nicht in die Zuchtrichtung und iſl 42 hauſen
Traiſa mann
Karl Mahr 2½ Vern. Baſtard. Rothſcheck
Gelbſcheck J0. deßhalb demnuchſt zu erſetzen.
Etwas eingedrückt, hoher Schweifanſatz. 43 Weiterſtadt Chriſt. Schombert 2 Orig.=Berner 44 „ Andr. Rothen= 4 Wern. Baſtard Dunkelgelb= 2 2 45 häuſer
Ph. Jac. Becker Reiner Berner. ſcheck
Gelbſcheck 2 46 Wixhauſen Konr. Bitter Ww., Orig=Berner G „ 1³⁄₈ Bern. Baſtar. Rothſcheck 44 „ — 1½ Reiner Berne: „ 9.
Bekanntmachung.
Die Grummetgras=Verſteigerung auf
der ſtädtiſchen Pallaswieſe findet
Montag den 3. September l. Js.,
von Nachmittags 2 Uhr ab,
an Ort und Stelle ſtatt.
Darmſtadt, den 23. Auguſt 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterer Darmſtadt.
Ohlh.
[9544
Forderungen und ſonſtige Anſprüche
an den Nachlaß des am 1. d. Mts.
da=
hier verſtorbenen Ober=Poſtdirections=
Secretärs Eduard Hofmann ſind
bin=
nen 14 Tagen bei uns anzumelden, widri=
genfalls ſolche bei Ordnung des
Nach=
laſſes unberückſichtigt bleiben.
Darmſtadt, 23. Auguſt 1888.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Dr. Berchelmann. (9545
Die Lieferung des Steinkohlenbedarfs
des Großherzoglichen Amtsgerichts
Darm=
tadt 1 für den Winter 188889- circa
400 Center - ſoll auf dem Weg der
Submiſſion vergeben werden. Die
Offer=
ten ſind verſchloſſen mit der
entſprechen=
den Aufſchrift bis längſtens
Donnerstag den 6. September1888,
Mittags 13 Uhr,
bei der Gerichtsſchreiberei Großherzog=
lichen Amtsgerichts Darmſtadt 1
einzu=
reichen, woſelbſt auch die Lieferungs=
Be=
dingungen zur Einſicht offen liegen.
Darmſtadt, den 13. Auguſt 1888.
Kümmel,
Gerichtsſchreiber.
(9546
Grummet=Verſteigerung.
Mittwoch den 29. Auguſt l. Js.,
Vormittags 11 Uhr,
ſoll im Großherzoglichen Akaziengarten
dahier die Grummetgras=Ernte
meiſtbie=
tend öffentlich verſteigert werden.
Darmſtadt, am 28. Auguſt 1888.
Großherzogliches Hofmarſchall=Amt.
J. A.:
Nolshauſen, Hofſecretär. (9547
3.
2½
1459
52
62
720
820
1065
4 Lem
12
[ ← ][ ][ → ]2273
Fundſtücke.
Die vom 1. Ottober v. J3. bis
ein=
chließlich Juni d. Js. im Bereiche der
Main=Neckar=Bahn aufgefundenen
herren=
loſen Gegenſtände ſollen noch Ablauf von
4 Wochen öffentlich verſteigert werden.
Etwaige Eigenthumsanſprüche ſind vorher/
bei unſerem Fundbüreau dahier
anzu=
melden, woſelbſt auch das Verzeichniß der
Fundſtuͤcke eingeſehen werden kann.
Darmſtadt, den 23. Auguſt 1888. 5
Die Direction der Main=Neckar=Bahn.
ſlarantirt woichkochende
und käforfroie
WEID
Ja. Heller-Lanson,
grüns Korn,
44.
Le=
nd. Vollhäruge
eingetroffen bei
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Carksstrasse 102. (9559
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Prolsverthellung am 8. Oktober, Nachmittags 3 Uhr.
Verlooſung am 10. Oktober, Nachmittags 4 Uhr, von ſchönen Reit=
und Wagenpferden, Fohlen, einem eleganten Zweiſpänner mit 2 Pferden
und completem Geſchirr, einem Stuhlwagen mit Pferd und Geſchier,
vielen Reit= und Fahrgegenſtänden ꝛc. ꝛc.
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[9558
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Bo=
denkammern, Waſchboden, Bleichplatz,
Gar=
ten und allen Bequemlichkeiten der
Neu=
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1. Okt. zu beziehen.
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Zimmer u. Küche, Waſſer ꝛc. Preis 180 M.
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3 Zimmer und Zubehör, vom 15. Nov.
an zu verm. Naͤheres Expedition.
Eliſabethenſtraße 42
2. Stock eine neuhergerichtete
Woh=
nung von 6 Zimmern, Bleichplatz ꝛc.
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Wohnung mit 4 ineinandergehenden
Zim=
mern, abgeſchl. Vorplatz, Küche und
ſon=
ſtigem Zubehoͤr ſofort zu verm. f. 380 M.
9335) Hügelſtr. 13 Vorderh. part.
2 Zimmer, 2 Entreſol, Küche. 250 M.
4.
[ ← ][ ][ → ] 9333) Eliſabethenſtr. 42 part.
ein Zimmer und Küche mit
Waſſer=
leitung ꝛc. an eine einzelne ruhige
Perſon baldigſt zu vermiethen.
9406) In dem neuerbauten Halſe
Kiesſtraße Nr. 55 iſt die elegante
Parterre=Wohnung mit 3 großen
Zim=
mern, 2 Entreſol und Zubehör, bis zum
15. Septbr. d. J. zu vermiethen. Näh.
daſelbſt Parterre=Wohnung (
or=
derhaus).
9482) Roßdörferſtr. 4 iſt eine
Woh=
nung, 5 Zimmer mit allen Bequemlichk
baldigſt zu beziehen. Näheres
Roßdörfer=
ſtraße 10 im Laden.
9559) Ludwigshöhſtraße 84 iſt die
either von Herrn Dr. Weyh innegehabte
Parterre=Wohnung, 5 Zimmern u. Küche,
neuhergerichtet, per 1. Oktober anderweitig
zu vermiethen. Preis 300 M.
9560) Wienerſtr. 55 eine größere
und eine kleine Manſarde=Wohnung ſofort.
9561) Magdalenenſtr. 5 der 2. St.,
4 Zimmer, Küche, Mitgebr. d. Waſchk. u.
des Bleichplatzes. Preis 370 M.
9562) Ecke der Wiener= u.
Soder=
ſtraße 55 iſt der 1. Stock, 4 Zimmer,
1 Alkoven nebſt allem Zubehör per ſofort.
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1300, Nagaa od.
6143) Marktplatz 7 ein großer
H. adeN
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7589) Grafenſtraße 31 ein Saal
im Seitenbau zu vermiethen.
8271) Marktſtr. 1 kleiner Ladon
mit Wohnung zu vermiethen.
Ein kleiner Laden
mit oder ohne Wohuung per ſofort
zu vermiethen. Franz Caydoul. (8454
C
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Crre.
2239) Kaſerneſtr. 18. 3. St., mobl. 8
7220) Roßdürferſtr. 32 ein ſchönes,
großes, möbl. Zimmer mit ſorgfältiger
Bedienung ſofort zu vermiethen.
9243) Wilhelminenſtr. 3, 1. Stock,
gr. Zimmer, hübſch möbl., mit oder
ohne Penſion zu vermiethen.
9244) Caſinoſtraße 1 eine Treppe,
in nett moͤblirtes Zimmer nach der
Straße, den 15. September zu beziehen
9334) Eliſabethenſtr. 43 ein fein
möbl. Zimmer mit ſeparatem Eingang
arterre, ſofort zu vermiethen.
9340) Mathildenplatz 5 zwet inein.
andergehende möblirte Zimmer im
Seiten=
bau, mit und ohne Penſion, per ſofort
zu vermiethen.
Nr. 167
9339) Darmſtraße 8 ein Zimmer
zu vermiethen.
9408) Neckarftr. 11 im Seitenbau
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7é2
AinuxniarAaatuazi
Neckarſtraße 24
im 3. Stock ein behaglich möblirtes
Zimmer an Damen zu vermiethen,
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Lrumuuuu
E
9497) Niederramſtadterſtr. bo part.
ein ſchönes möbl. Zimmer zu verm.
9563) Wieſenſtr. 6 ein ſchönes 3
an einen ſoliden Herrn, auf Verl. Penſion
C.
Azurzes
4½
H
4
9564) Eine Frau ſucht Beſchäftigung
im Flicken mit Maſchine. Schloßg. 31.
9565) Ein tücht. Mädchen Gaherin)
geſetzten Alters, welches die Hausarbeil
gründlich verſteht und gut kochen kann,
mit prima Zeugniſſen, ſucht Stellung.
Zu erfr. Ballonplatz 5 Hinterbau.
9566) Ein ſauberes Mädchen v. 15
5.
ſucht ſof. Stelle. Frau Holſchuh,
Holzſtraße 13.
9520) Eine ältere, durchaus
zuver=
läſſige, erfahrene und mit guten
Zeug=
niſſen verſehene
Kinderfran
wünſcht Stelle in einem guten Hauſe, am
liebſten für ein Kind aufzuziehen.
Näheres bei Frau Hilsdorf,
Nieder=
ramſtädterſtraße 26.
9567) Nach Bensheim wird für
Michaelis oder früher in einen kleinen
feinen Haushalt ein ſolides, reinliches mit
guten Zeugniſſen verſehenes
Hädchen
gegen guten Lohn geſucht, welches
ſelbſt=
ſtändig kochen kann und mit einem
Haus=
maͤdchen die Hausarbeiten beſorgt.
Zu erfragen auf der Exped. d. Bl.
9568) Braves, kräftiges
Dienſtmäd=
chen auf Michaeli geſucht. Stiftsſtr. 52
1 Stiege hoch.
9562) Lehrmädchen
ür ein ſeineres Putz= u. Modewaaren=
Geſchäft geſucht. Wo? ſagt die Exped.
Mädchen
für leichte dauernde Arbeit geſucht.
Wendelſtadtſtraße 40.
[9413
9525) Zum 30. d. M. wird auf einig=
Wochen ein anſtändiges
Zimmermädchen
zur Aushülfe geſucht. Wilhelmsſtr. 17.
9527) Zum ſofortigen Eintritt wird
ein Lehrmädchen gegen entſprechenden
Gehalt geſucht.
Näheres in der Expedition.
Ein geſetztes Mädchen,
welches kochen und die Hausarbeit
über=
nehmen kann, wird zu einer einzelnen
Dame aufs Land geſucht.
Näheres Expedition.
[9528
9529) Zum ſofortigen Eintritt in
ein Agenturgeſchäft wird
oln tüchtiger Commis
geſucht. Reflectannten wollen ihre Offerten
mit Angabe von Referengen und
Gehalts=
anſprüchen unter E. 9492 an die Exped.
d. Bl. einſenden.
geſucht.
Einlegerin
Wendelſtadtſtraße 40.
(9530
9532) Ein Hausmädchen,
welches durch gute Zeugniſſe empfohlen
wird, auf Michaeli nach Baden=Baden
geſucht. Näheres Louiſenplatz 7. 1. St.
9570) Geſucht ein reinliches braves,
williges Mädchen, das zu Hauſe ſchlafen
kann und etwas kochen verſteht, für den
ganzen Tag. Näh. Kaupſtr. 21 von 12
bis 2 Uhr.
9288) Lehrmädchen geſucht.
Frau de Waal, Confection.
9380) Für unſer Comptoir ſuchen
wir einen mit den noͤthigen
Vorkennt=
niſſen verſehenen
Lehrling.
Gebrüder Röder.
Mehrere Jungen
und einige kräftige Taglöhner finden
dauernde Beſchäftigung bei
9382) Gebrüder Röder.
Reine Bohnung
befindet ſich von heute an
Gaalbaugtrasse 38 H.
Daſelbſt ſind die Reſte meines
Waaren=Lagers bedentend unter dem
Koſtenpreiſe abzugeben.
M. Sander Wwe.,
Modiſtin.
[9419
Geſucht wird bis zum 1. Oktober eine
froundliche Wohnung
von 5 Zimmern mit Zubehbr. - Gefl.
Off. u. O. E. bitte möglichſt bald mit
Preis=
angabe an die Exped. abzugeben. (9512
werden ertheilt in: Rechnen, Algebra,
Feſtigkeitsberechnungen, darſt.
Geo=
metrte, Schatten=Conſtruction,
Per=
ſpektive, geometr. u. techn. Zeichnen.
Näheres Expedition.
1957½
2216
Nr. 167
Gaalbam Darmstadt.
Dienstag den 28. Auguſt:
ſrossos HonstreConcorh,
ausgeführt von der Kapelle des 1. Großh. Heſſ. Infant=(eibg=
Regts. Nr. 115,
unter Leitung ihres Kapellmeiſters Herrn W. G. Hilge,
und von der Kapelle des 2. Großh. Heſſ. Infant=Regts. Nr. 116,
unter Leitung ihres Muſikdirectors Herrn Krauße. (9572
Entrée 50 Pfo.
Anfang 6 Uhr.
4
Vererugte GklEllſſnd)i.
Mittwoch den 29. Auguſt d. Js., bei günſtiger Witterung,
von 5 Uhr:
Concert im Garten,
Vorboroitungs-Anstalt
für das
Poſtgehülfen=Examen in Kiel.
Junge Leute im Alt. v. 15- 22 Jahr.
w. f. obige Prüfung ſicher
vorbe=
reitet. Ich verpflichte mich, falls der
junge Mann u. d. erſten Curſ.
die=
ſelbe nicht beſteht, ihn für d. zweiten
nnentgeltlich weiter zu behalten, incl.
Penſion u. Unterr.
Bisher 253 Schüler examinirt u.
eingeſtellt. Am 1. Oktob. beginnt ein
nener Curſus; a. d. Anſt. unterr. 17
Lehrer. Anmeldungen erbittet
J. H. F. Tiedemann,
Kiel, Ringſtraße 55. (9574
Pohnenſtänder und Einmachtöpfe
Landwehrſtraße 13.
[9575
Sechs ſtarke Ferkel
zu verkaufen Beſſ. Kirchſtr. 16. (9576
ausgeführt von der
Hapollo dos drossh. Hoss. Ink.-Goibgarde-Rogts. Nr. 15,
unter Leitung ihres Kapellmeiſters Herrn W. HIIgo.
Der Ausſchuß der Vereinigten Geſellſchaft. (9573
W
bi Gl.
Uunk
Bringe hiermit meine
uorzügliche kühle Blonden
in empfehlende Erinnerung.
Jr BOC.
Gterbelaſeverein -armſtaot.
Amforderuug,
Wir erſuchen unſere Mitglieder behufs Beibringung des zu ihrer Aufnahme
erforderlichen Geſundheits=Atteſtes ſich uͤrztlich unterſuchen und das Atteſt umgehend
dem Vorſtand zugehen zu laſſen. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß laut
Beſchluſſe der Generalverſammlung vom 30. v. M. Mitglieder, welche dem Verein
bis 1. September d. J. beitreten, ſich bei einem beliebigen Arzt unterſuchen laſſen
können. Auch werden Perſonen bis zum 50. Lebensjahre, welche ſich bis zum
1. September d. J. als Mitglieder anmelden, mit einem Eintrittsgeld von 1 Marl
ohne Unterſchied des Alters aufgenommen.
Der Vereinsarzt iſt Herr Dr. Müſfell (Holgesſtraße 14. 3. Stoch, welcher
in ſeiner Abweſenheit von Herrn Dr. Emmorllng vertreten wird und ſind deſſen
Sprechſtunden bis 17. d. Mts., Vormittags von 10-11 Uhr, vom 18. d. Mts. ab
von 3- 4 Uhr Nachmittags; außerdem Sonntags von 9-12 Uhr Vormittags.
Die Geſundheits=Atteſte nehmen im Auftrag des Vorſtandes die Herren
G. Pauli, Kaufmann, Mauerſtraße 22, J. Göttmann, Kaufmann, Schulſtraße 5,
J. H. Möſer, Kaufmann, Ruthsſtraße 16, J. Stritzinger, Tapezier, Kiesſtr. 19,
G. Scheerer, Bauführer, Wienerſtraße 47. F. Büdinger, Schloſſermeiſter,
Wald=
ſtraße 2, ſowie G. Sauerwein, Küſermeiſter, Schloßgaſſe 33 entgegen, woſelbſt auch
jede Auskunft erteilt wird und weitere Einzeichnungen gemacht werden können.
Mit dem 1. September d. J. beginnt die Thätigkeit des Vereins.
Der Vorstand. 68821
Großer Pfeilerſpiegel
und große Wirthſchaftslampe zu
ver=
kaufen. Carlsſtr. 62, 2. Stock.
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Capitalien und Credit von 4½ an
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Cred.=Anſt. an d. Annonb. D. Frenz
in Mainz erb.
(957³
Verlorem
wurde am Samstag am Waldesrande,
gegenülber der Halteſtelle Ludwigshöhe der
Dampfſtraßenbahn, ein
Korallenhals=
kettchen. — Gegen ſehr gute Belohnung
abzugeben Hoftheaterplatz 2. 1 Tr. hoch.
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die Expedition d. Bl.
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Uin ſchwarzgehäkeltes Halstuch blieb
E am Montag Morgen auf einer Bank
der Anlage, gegenüber der Caſernenſtr.,
liegen. Man bittet um Abgabe deſſelben
gegen Belohnung Eliſabethenfltr. 42. (581
18000 Hark
gegen gute hypothekariſche Sicherheit
aus=
zuleihen. Wo? ſagt die Exped. ſ9582
Fine ſehr gellbte Weißzengnäherin
E empfiehlt ſich in und außer d. Hauſe.
Es werden auch Ansſtattungen u.
Her=
renhemden pünktlich u. reinl. gearbeitet.
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tüchtige Reiſende.
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Expedition d. Bl.
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„ U. Wohnung erhalten.
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können Koſt
Niederram.
[9585
Einem geehrten Publikum von Beſſungen und Darmſtadt zeige hiermit
er=
gebenſt an, daß ich mein Geſchäft von Beſſunger Carlsſtraße 79 in meinen
Neubau Schießhausſtraße 56 verlegt habe. Indem ich meinen geehrten Kunden
und Geſchäftsfreunden für das mir ſeither bewieſene Vertrauen und Wohlwollen
beſtens danke, bitte ich mir dasſelbe auch in meinem neuen Lokal zu Theil werden
zu laſſen, umſomehr als in meinem früheren Lokal ein gleiches Geſchäft errichtet
wurde.
Hochachtungsvoll
1
GeOrt
Pü. Motz,
[9586
Glaſermeiſter,
Schießhausſtraße 56.
Rieth 50 Pf. Chr. Berdux 50 Pf. H. Peters 2 M. Ziſſel 1 M. A. Eilers 1 M.
An Beiträgen für die Nationalſeier am 2. September ſind bis heute
ein=
gegangen:
Von W. Schwab, Len. 5 M. Frau Johanna Wolfskehl 5 M. Otto Wolfskehl 5 M.
Moritz Wolfskehl 5 M. W. Merck 5 M. Dr. L. Merck 8 M. J. Diſchinger 8 M.
v. Hügel 10 M. Frhr. v. Roeder 5 M. E. Boßler 1 M. J. Hachenburger, jun., 1 M.
J. Sander 2 M. C. Stempel 3 M. F. Zaun 1 M. M. W. Praſſel 1 M. v. Senders
1 M. Herm. Meyer 1 M. Pauline Praſſel 1 M. Dr. Schüler 1 M. E. Wiener 3 M.
H. Bodenheimer 3 M. John Hehl 2 M. H. Neuſtadt 8 M. N. N. 1 M. Waldmann
5 M. W. Rummel 1 M. Vaul Bothe 2 M. W. Reichenbach 50 Pf. A. J. Supp 50 Pf.
C. Rockel 1 M. G. Göbel 1 M. Malzi 50 Pf. J. Hartter 50 Pf. Knaub 50 Pf. H.
und J. Weber 1 M. Frau Köhler 50 Pf. F. Groll 50 Pf. H. Hein 50 Pf. G.
Breiden=
bach 50 Pf. Kahn, Söhne 50 Pf. B. Gerſch 50 Pf. Franziscus 50 Pf. G. Maaß 50 Pf
V. Hufnagel 50 Pf. Sitte 50 Pf. G. Keller 50 Pf. F. Quiring 50 Pf. Dreſſel 1 M.
Reuting 50 Pf. N. Nahm 50 Pf. Henning 1 M. J. Wagner 50 Pf. K. Heß, Buch=
Händler, 50 Pf. J. Jacobi 50 Pf. K. Köhler 50 Pf. Bünte 1 M. Naumann 50 Pf.
v. Buri 1 M. Rummel 1 M. G. S. 1 M. F. L. Geiſt1M. E. M. 50 Pf. F. Spengler
2 M. G. Schmierer 50 Pf. J. Schäfer, Reſtaurateur, 1 M. Adolf Henſel 50 Pf. Vaul
Schenck 50 Pf. G. Seibel 50 Pf. J. Bruchfeld 1 M. Moeſer 50 Pf. S. F. 10 Pf.
H. N. 30 Vf. Walz,. Rentner,
M. 50 Vf. L. Wenz 50 Pf. C. Naumann 1 M. B.
J. 50 Pf. Müller 20 Pf. Müller 40 Pf. F. Büchler 1 M. Meyer 50 Pf. Krämer
50 Pf. Eger 1 M. Kraus 40 Pf. Weitershauſen 50 Pf. Dr. Nebel 1 M. W Schmank
50 Pf. L. Matthes 40 Pf. H. Schaffnitt 90 Pf. Gebr. Eichberg 50 Pf. L. B. Müller
1. M. L. Siebert 1 M. D. B. 1 M. E. Heißner 1 M. B. Mayr 1 M. D. Stamm,
M. Siegmund May 50 Pf. J. Dieffenbach 2 M. J. Waſſer 80 Pf. Baltz 50 Pf.
Heller 50 Vf. Schorlemer 70 Pf. A. Ensling Wtw. 1 M. U. 00 Pf. Dornewaß 50 Pf.
Fullmann 50 Pf. G. Retz, Hoftapezier, 1 M. K. Jäger 50 Pf. G. Spieß 50 Pf.
22
Krämer 1 M. K. Fay 8 M. W. Manck 1 M. L. Müller 1 M. G. Hettinger:
N.
2 Frank 1 M. L. Appel 1 M. B. 1 M. Mainzer 1 M. Opvenheimer, R. A. 1 M.
Scharmann 1 M. J. Marmier 50 Pf. Appfel 50 Pf. K. Schenck zu Schweinsberg 50 Pf.
Ackermann 50 Pf. Oelſner 50 Pf. v. H. 50 Pf. Achenbach 1 M. Olff 1 M. P. J. Har
50 Pf. Bögel 50 Pf. L. Jungmann, Hoflieferant, 2 M. Lautz und Hofmann 2 M.
Glock, Hptm., 1 M. W. 50 Pf. C. Otto 50 Pf. L. Koch 1 M. v. Plönnies 50 Pf.
Noll 80 Pf. Hans Schramm 1 M. E. Bribach, Uhrmacher, 1 M. J. Schwarz 50 Pf.
L. Weller 50 Pf. Weber 50 Pf. H. Volz 50 Pf. H. Rehres 50 Pf. Wörner 50 Pf.
L. Lautz Wtw. 50 Pf. M. Emich 50 Pf. Böttinger 50 Pf. Schuchmann 50 Pf. Stein
10 Vf. J. Hugenſchütz 1 M. L. Guckenheimer 50 Pf. L. Engelhard 25 Pf. V. Wagner
2 M. O. Kunkel 2 M. A. Neumeyer 50 Pf. L. Levi 50 Pf. Becker 50 Pf. A. Bernet
M. A. Dornbuſch 30 Pf. Jean Trapp, Wirt, 1 M. Jean Chriſt 50 Pf. Joh. Ph.
Schneider 50 Pf. Jacob 50 Pf. Graeff 1 M. Marmor 30 Pf. Zuſammen 184 M. 75 Pf.
Hierzu die bereits veröffentlichten 109 M. 30 Pf. Im ganzen 294 M. 5 Pf.
Um weitere Beiträge bittet
der Rechner des Sedan=Comites:
Meyer, Kanzlei=Inſpector.
2277
Von Dienstag und Freitag
täglich friſch eintreffend:
per Pfund 30-35 Pfg.
dieſelben ſind fett, ſchmackhaft,
le=
bendfriſch wie im Winter und ſind
eben auch gebacken ganz
vor=
züglich.
Gebrüd. Wösinger.
Hoflieferanten.
[9587
5 junge Jagdhunde
zu verkaufen Mauerſtraße 8.
(9588
Nreiſelbeereu, Frankfurter
Schwert=
bohnen und Feigen empfiehlt
Lousaler, Louiſenplatz 4. (589
9590) Steinhauer ſucht
Adam Petri, Darmſtadt.
Ein halber Sperrſitz
Nr. 57) blau, abzugeben. Näheres in der
Expedition d. Bl.
(9445
Ein Drittel Sperrſitz (rechts)
wird geſucht. Heinheimerſtr. 4. (503
Zwei halbe Sperrſitze
nebeneinander mit einem Eckplatze geſucht.
Näheres in der Exped. d. Bl.
(9591
auf Reinheit und Echtheit unterſucht und
begutachtet durch Director Dr. Schmitt,
ſ amtliche Verſuchsſtation Wiesbaden, iſt
der beſte Medicinal=Wein und wird
ſo=
wohl als Stärkungsmittel bei Kindern,
Frauen und Reconvalescenten, als auch
bei Bleichſucht und Blutarmuth
erfolg=
reich angewendet. Verkauf in 3
Flaſcheu=
größen Mk. 1.50, Ml. 3 und 75 Pfg.
bei Alexander Kapp, große
Ochſen=
gaſſe 9.
(9029
9592) Ernſt=Ludwigsſtr. 20
Hin=
terhanß ein moͤbl. Zimm. für 2 ſolide
Arbeiter mit Loſt ſofort zu vermiethen.
Loose
1. Darmſtädter Herbſt=Pferde=
Marktes 2 Hark
der Expedition d. Bl.
in
Woog, 27. Auguſt 1888.
Waſſerhöhe am Pegel
383 Mtr.
Lufttemperatur.
14¹ R.
Waſſerwärme Vorm. 8 Uhr 150 R.
Woogpolizeiwache.
278
Nr. 167
Politiſche Ueberſicht.
Dentſches Reich. Der König von Dänemark traf am 24. mit
dem Prinzen Johann in Berlin ein; ſie ſtiegen im Königl. Schloſſe
ab. Am 2. begleitete der Kaiſer ſeine Gäſte nach dem Tempelhofer
Felde zu den Exerzitien der 1. und 2. Garde=Infanteriebrigade.
Der Kaiſer kehrte nach dem Schluſſe der Uebungen ſofort wieder
nach dem königlichen Schloſſe zurück und nahm daſelbſt die
Vor=
träge und einige perſönliche Meldungen entgegen. Mittags 12 Uhr
hatte derſelbe eine Konſerenz mit dem Staatsminiſter v. Bötticher
und erteilte Audienz.
Der König von Dänemark und Prinz Johann fuhren um 8 Uhr
nach Votsdam zum Beſuch der drei Kaiſerinnen und reiſten abends
8 Uhr nach Wiesbaden zurück. Prinz Heinrich reiſte nachts um
11¾ Uhr nach Kiel zurück.
Der Kaiſer ernannte den König von Dänemark zum Chef des
Thüringiſchen Ulanen=Regiments Nr. 6.
Am Sonntag vormittag traf der König von Dänemark in
Ber=
lin ein und ftieg im Königl. Schloſſe ab.
Der Kaiſer reiſte am Montag früb nach Dresden zum Beſuche
des Königs von Sachſen und kehrte abends 11 Uhr von dort zurück.
Zu den hieſigen Manövern werden Mitte des Monats
Sep=
tember der Erzherzog Albrecht von Oeſterreich und der Großfürſt
Nikolaus von Rußland in Berlin eintreffen.
Das „Militär=Wochenblatt; veröffentlicht folgende Verordnung:
Fürſt von Bismarck, General der Kavallerie, iſt, nachdem ſein
Ver=
bältnis als Chef des 1. Magdeburgiſchen Landwehr=Regiments
Nr. 26 infolge einer veränderten Landwehr=Bezirks=Einteilung als
gelöſt anzuſehen iſt, fortan bei der Garde=Landwehr, und zwar
la suite des 2. Garde=Landwebr=Regiments zu führen.
Einen auf den erſten Blick in hohem Grade befremdlichen Artikel
bringt die „Nordd. Allg. 3tg.. Derſelbe lautet wörtlich wie folgt:
„Die „Timesr bringt einen Leitartikel über die großen
Wahl=
erfolge, welche der General Boulanger ſoeben errungen bat, und
führt darin aus, daß dieſes Wiederauftauchen des Boulangerſternes,
den man bereits untergegangen gewähnt hatte, in Berlin
unange=
nehm berühren würde. Dies iſt ein vollſtändiger Irrtum. In
Ber=
lin wird man ſtets mit Genugthuung jeder Entwicklung Frankreichs
gegenüberſtehen, die geeignet ſcheint, dem benachbarten Lande Ruhe
zu verſchaffen und es wieder zu einem zahlenden Abnehmer unſerer
Produkte zu machen. Unter welcher Regierungsform dies geſchehen
möge, iſt eine Frage, die für uns gar keine Bedeutung hat. Wir
haben keinerlei kriegeriſche Velleitäten, und jede franzöſiſche
Regie=
rung. die den Frieden nicht bedroht, iſt uns recht und wird uns
willkommen ſein. General Boulanger hat hinreichende
Verſprech=
ungen gegeben, daß auch ihm im Intereſſe Frankreichs die
Auf=
rechterhaltung des Friedens am Herzen liege, und es iſt deshalb
gar kein Grund vorhanden, uns wegen der Eventualitäten zu
be=
unruhigen, die an die Wahl des Generals geknüpft werden. Wir
können mit einem boulangiſtiſchen Frankreich ebenſo gut in
Ein=
tracht leben wie mit einem bonapartiſtiſchen; es iſt zum mindeſten
fraglich, daß General Boulanger, falls derſelbe zu geſteigertem
Einfluß kommen ſollte, denſelben in antideutſchem Sinne verwerten
werde, und es iſt im Gegenteil in hobem Grade wahrſcheinlich, daß
der General vorſichtig vermeiden werde, eine errungene hohe
Stel=
lung den unberechenbaren Zufällen eines Krieges preiszugeben.
Wir ſind nach allem, was General Boulanger in jülngſter Zeit
geſagt und geſchrieben hat, berechtigt, ihn für friedfertig zu halten,
und wenn wir darin auch keine ſichere Bürgſchaft für die
Aufrecht=
erhaltung des Friedens erblicken, ſo ſind wir uns doch ganz klar
darüber, daß es bei der augenblicklich in Frankreich herrſchenden
Stimmung überbaupt keine franzöſiſche Regierung gibt oder geben
kann, die uns in dieſer Beziehung vollſtändig beruhigen würde.
Aber General Boulanger beunruhigt uns ſicherlich nicht mehr als
irgend ein anderer, und wenn er hält, was er verſprochen hat,
wenn es ihm gelingt, Ruhe und Ordnung in Frankreich herzuſtellen,
ſo würden ſeine Erfolge uns und ganz Europa ſicherlich
willkom=
men ſein.
Der Schwerpunkt dieſer Mitteilung liegt wohl in der Erklärung.
daß für Deutſchland General Boulanger unter den augenblicklichen
Verhältniſſen nichts Schlimmeres bedeuten würde, als das jetzige
Kabinett, das um einer für Frankreich ganz gleichgültigen Sache
wegen mit einem offen erklarten Verbündeten Deutſchlands den
Streit vom Zaune zu brechen bereit zu ſein ſcheint.
Aus Akra wird dem Reuterſchen Bureau unterm 24. d.
tele=
graphiert: -Die Deutſchen haben Addelar, nordöſtlich von Salagha,
unweit dahomeſchem Gebiet gelegen, beſetzt. Die beſitzergreifende
Streitmacht beſtand aus ſchwarzen Soldaten, Kruboys und
Arbei=
tern unter dem Befehl von drei weißen Offizieren. Die deutſche
Flagge wurde aufgehißt und ein Fort gebaut, der Ort ward
Bis=
marcksburg getauft.
Dem Vernehmen nach hat die chineſiſche Regierung Auftrag
zum Bau verſchiedener Kriegsſchiffe in Deutſchland gegeben.
Heſterreich.Angarn. Wie verlautet, hat der deutſche Kaiſer
ſich von der Kaiſerin Eliſabeth und dem Erzherzog Karl Ludwig
die Uebernahme der Patenſtellen bei der Taufe ſeines
jüngſt=
geborenen Sohnes erbeten.
Die Kaiſerin von Rußland kommt Dienstag nach Gmunden
zum Beſuche ihrer Schweſtern, der Herzogin von Cumberland und
der Prinzeſſin von Wales.
Erzherzog Albrecht reiſt am 12. September nach Berlin zu den
dortigen jlaiſermanövern.
Das „Fremdenblatt= ſchreibt: Die Zuſammenkunft Kalnoky's
und Crispi's. welche am 25. in Eger ſtattfand, beweiſe nur die
unveränderten herzlichen Beziehungen zwiſchen den beiden
eng=
verbündeten Stoaten. Der Vorteil des Austauſches der
gegen=
ſeitigen Zdeen ſei um ſo größer in einer Leit, welche trotz einer
zweifelloſen relativen Beruhigung doch eine andauernde Unſicherheit
zeigt. Es wäre unſinnig. die Entrevue mit abenteuerlichen
ag=
greſſiven Tendenzen in Verbindung zu bringen; weder in
Fried=
richsruh, noch in Eger wird man aus dem Rahmen der
Friedens=
politik treten. Das eigene Lebensintereſſe zwingt Italien, ſein
ganzes Augenmerk auf die Aufrechthaltung ſeiner gegenwaͤrtigen
Kräfte und Verhältniſſe im Mittelmeer zu richten. Oeſterreich=Ungarn
anerkennt die ganze Berechtigung dieſes Standpunktes, wie ja
auch die Orientintereſſen eine Gemeinſamkeit der Orientpolitik
Oeſterreich=Ungarns und Italiens völlig geſtatten. Der Entrevue
in Eger dürfte man demnach mit jener Genugthuung
entgegen=
ſehen, welche eine erneute Bekräftigung eines zum Schutze des
europäiſchen Friedens geſchloſſenen Bundes dem Friedensfreunde
gewährt. — Die anderen Blätter beſprechen die Entrevue in gleich
friedlichem Sinne.
Franſreich. Die mobiliſierten Schiffe des Reſervegeſchwaders
verließen am 25. die Rhede von Toulon zu zehniägiger Uebung.
Wie es beißt, hat ſich der Marineminiſter Krantz auf dem
Torpedo=
jäger „Jaucon' eingeſchifft, um dem Flottenmanbver beizuwohnen.
Das Lob, welches die Nordd. Alla. 3tg.- dem General
Bou=
langer angedeihen läßt, überraſcht in Paris allgemein, und zwar
zumeiſt unangenehm. Einige opportuniſtiſche Blätter drucken den
betreffenden Artikel der „Norddeutſchen' ab und begleiten ihn mit
heftigen Ausfällen gegen Boulanger; der „Temps” macht die
Be=
merkung. daß die lärmenden Herolde des agreſſiven Patriotismus
gegenwärtig in Berlin in gutem Geruch ſtünden, wo man natürlich
Alles liebe, was Frankreich ſchwächen könne. Die boulangiſtiſchen
Blätter ſchweigen.
Boulanger reiſt kommenden Mittwoch nach Schweden, wo er
ſich 4 Wochen aufzuhalten gedenkt.
Der ehemalige deutſche Reichstagsabgeordnete Antoine richtet
ein Schreiben an den „Temvs=, worin er erklärt, niemals an den
Maire von Bona in Algier geſchrieben zu haben. Vielmehr habe
die „Nordd. Allg. 3tg. in ſeinem Namen an den genannten
Bür=
germeiſter ſchreiben und ſich die Antwort zuſchicken laſſen.⬜)
Pariſer Blätter beſtätigen die Nachricht, daß die deutſchen
Studenten, welche in Belfort inſultiert wurden, endlich einen
An=
walt gefunden haben, der ihre Sache führt. Es hat ſich ihnen
nämlich ein Pariſer Anwalt angeboten, dem die Studenten auch
bereits ihre Vollmacht erteilt haben.
Eugkand. Die Londoner Blätter ſehen in der Botſchaft des
Präſidenten Cleveland an den amerikaniſchen Kongreß wegen der
Fiſchereifrage lediglich ein Wahlmansver, durch welches eine
freund=
ſchaftliche Regelung der Angelegenbeit auf Grund des vom Senat
verworfenen Vertrages nur bis zum Abſchluß der Präſidentſchaft=
Kampagne verzogert werde.
Ilaſten. Die,Riforma' ſagt, daß die Regierungen von
Oeſter=
reich=Ungarn und Italien in ihrer Auffaſſung der verſchiedenen
Fragen, welche Europa beſchäftigen, übereinſtimmen. Aus den
Miniſter=Beſprechungen in Friedrichsruh und Eger werde nichts
hervorgehen, worüber Europa ſich deklagen könnte.
Der „Tribuna” wird aus Neapel vom 27. telegraphiert: Die
Kriesſchiffe „Duilio= und =Etna' ſind in der letzten Nacht nach der
Levante abgegangen. Der Reſt des Manövergeſchwaders geht
kom=
mende Nacht nach Cephalonia in See, die Torpedoboote gehen
morgen ab. Die „Tribuna; bemerkt, da das Geſchwader die
Mansver beendigt hat, braucht es nicht mehr im mittelländiſchen
Meere zu bleiben und kehrt deshalb auf die gewöhnlichen Stationen
in der Levante zurück.
Rußkand. Die Kaiſerin iſt mit dem Thronfolger und der
Großfürſtin Fenia am Samstag nachmittag nach Gmunden
ab=
gereiſt. Gleichzeitig iſt auch der König von Griechenland nach
Berlin abgereiſt.
Vereinigte Htaaten. Im Repräſentantenhauſe wurde eine
Vor=
lage eingebracht, durch welche der Unionspräſident ermuͤchtigt wird,
der Handelsmarine ſeinen Schutz in Gemäßheit der letzten
Präſi=
dentenbotſchaft angedeihen zu laſſen. Das Haus überwies die
Bot=
ſchaft an den Ausſchuß für auswaͤrtige Angelegenheiten.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 28. Auguſt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 11. Auguſt
den Lehrer am Gymnaſium zu Büdingen Dr. Hermann
From=
mann auf ſein Nachſuchen, mit Wirkung vom 1. September d. J.
an, bis zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit in den Ruheſtand
verſetzt.
Nr.
Zur Feier des Namenstages Sr. Königl. Hoheit des
Groß=
herzogs hatten am Samstag die öffentlichen und viele Privatgebäude
Flaggenſchmuck angelegt. Am Abend vorher war großer Zapfenſtreich.
Der Kriegerverein Darmſtadt feierte in Verbindung mit dem
Lud=
wigstag ſein Stiftungsfeſt durch Konzert und Tanz im „
Schützen=
hofe.; Herr Pr.=Lieutenant Waldecker brachte mit zündenden Worten
ein Hoch auf Se. Königl. Hoheit den Großherzog aus. - In der
Knabenarbeits=Anſtalt wurde der Ludwigstag in der üblichen Weiſe
begangen und verlief das Feſt bei dem prächtigen Wetter unter ſehr
zahlreicher Beteiligung in ſchönſter Weiſe. Herr Miniſterialrat
Baur gedachte dabei in warmen Worten der aͤußerſt ſegensreichen
Wirkſamkeit der Anſtalt
— Militärdienſtuachrichten. Frhr. Schenck zu Schweinsberg.
Vr.= Lt. vom 3. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 117. zum überzähligen
Hauptmann; Rühle von Lilienſtern, Sek.=Lt. von der Inf.
2. Aufgebots des Landw.=Bats. Bezirks Erbach i. O. Metzler,
Sek.=Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw.=Bats. Bezirks
Mainz. zu Pr.=Lts.; Günther, Vicewachtm. vom Landw.=Bats.
Bezirk Lorrach, zum Sek.=Lt. der Reſ. des 2. Großh. Heſſ. Drag.
Regts. Nr. 24 - befördert: Buff, Oberſt=Lt. vom Magdeburg.
Füſ=Regt. Nr. 36. mit Penſion zur Disp. geſtellt und zum
Kom=
mandeur des Landwehr=Bataillons=Bezirks Lörrach ernannt; Siebert,
Sek.=Lt. vom 4. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 118, der Abſchied
be=
willigt. Dr. Strein, Unterarzt vom 1. Großh. Heſſ. Inf.=Regt.
Nr. 115. mit Wahrnehmung einer bei genanntem Regiment vakanten
Aſſiſtenz=Arztſtelle beauftragt.
Repertoire des Großh. Hoftheaters. Die Opernſaiſon beginnt
am 2. September mit Gounods „Fauſt;, die Schauſpielſaiſon am
4. September mit Shakeſpeares „Romeo und Julier.
Für die
folgenden Tage des September ſind vorgeſehen: Fra Diavolo
(6. Sept.). Tartüffe und Der zerbrochene Krug (7. Sept.), Templer
und Jüdin (9. Sept.), Mit Vergnügen (II. Sept.), Aida. Feſtoper
[12. Sept.). Fechter von Ravenna 114. Sept.), die Jüdin (6. Sept.),
Unſere Zeitung (8. Sept.), Cosi kan tutte (20. Sept.) Uriel Acoſta
21. Sept.), Don Juan (23. Sept.) Berühmte Frau (25. Sept.),
Die luſtigen Weiber (27. Sept.), Unſere Zeitung (28. Sept.), Die
Meiſterſinger von Nürnberg (30. Sept.). In Vorbereitung ſtehen:
Nordiſche Heerfahrt. Maria und Magdalena. Pelikan. Macbeth.
Das Küthchen von Heilbronn. Götterdämmerung. La Traviata.
Die beiden Schützen.
Nach zuverläſſiger Mitteilung hat Herr Realgymnaſiallehrer
Bühr dahier aus Geſundheitsrückſichten um ſeine Penſionierung
nachgeſucht. Mit ihm, der eine lange Reihe von Jahren an unſerer
Realſchule und unſerem Realgymnaſium gewirkt hat, verlieren dieſe
Anſtalten einen ebenſo gewiſſenhaften wie tüchtigen Lehrer, deſſen
Verdienſte man auch außerhalb der Schule ehrend anerkannte, wie
ſeine Wahl zum Stadtverordneten ſeiner Zeit bekundete. Möge
ſich der Scheidende noch recht lange der wohlverdienten Ruhe
er=
freuen.
B. Am Sonntag fand nach dem Frühgottesdienſt in der Kirche
zu Beſſungen eine Sitzung der evangel. Kirchengemeindevertretung
ſtatt. Durch den Vorſitzenden, Herrn Pfarrer Römheld, erfolgte
die Verpflichtung von 23 unlängſt gewählten Mitgliedern der
Kirchen=
gemeindevertretung, deren Namen nach ſtattgefundener Wahl ſchon
durch das „Tagblatt” veröffentlicht wurden. Auf Antrag des
Kirchen=
vorſtandes beſchloß die Kirchengemeindevertretung. die
Konſirmier=
ung der Kinder vom nächſten Jahre an getrennt vorzunehmen und
zwar die der Knaben am letzten Sonntag des Monats April, und
die der Mädchen am erſten Sonntag im Monat Mai. In den
Kirchenvorſtand wurden gewählt die Herren Inſpektor Roth,
Ver=
walter Ludwig Beck, Feldwebel i. P. Thomas und Privatier Georg
Ludwig Nohl. Als Mitglied zur Dekanatsſynode wurde Herr
Fabrikant Heinrich Giller und zu deſſen Stellvertreter Herr Fabrikant
Rohde gewählt. Ferner wurden die Herren Dr. Bennighof, Lehrer
Müller und Lehrer Lanz als Mitglieder der
Kirchengemeindever=
tretung für die aus dieſer Körperſchaft geſchiedenen Herren Beck,
Thomas und Roth gewählt.
1 Ein Bad im großen Woog iſt dermalen, trotz der etwas
nied=
rigen Lufttemperatur, eine ganz beſondere Annehmlichkeit. Infolge des
andauernden Regenwetters iſt das Woogwaſſer wie jeder Regen
von beſonders zarter Beſchaffenheit und von ſehr wohlthuendem
ſEinfluſſe auf die Haut. Alle diejenigen, welche für Erkältungen,
katarrhaliſche Erſcheinungen u. dergl. empfänglich ſind, ſollten ſich
durch täͤgliches Baden abhärten und außerdem durch kräftige
Ab=
reibungen die Thätigkeit der Haut fordern. Der zweifellos günſtige
Erfolg wird ſich während des ganzen kommenden Winters zeigen.
Das Rodenſtein=Feſt des Odenwald=Klubs.
Sonn=
tag früh hatte es vollſtändig den Anſchein, als ob das erſte
Roden=
ſtein=Feſt gründlich zu Waſſer werden ſollte. Die ganze Nacht
hindurch hatte es geregnet. Das hielt natürlich Viele ab, ihren
Vorſatz. nach Fränkiſch=Crumbach zu fahren, durchzuführen; allein
es gab doch noch eine ſtattliche Anzahl, die die Hoffnung auf
beſſeres Wetter nicht aufgaben. So fanden ſich denn am Feſtorte
mit den einzelnen Zügen nach und nach immer mehr Menſchen
zu=
ſammen; am Bahnhofe mit Muſik empfangen, ging es dann unter
dem Willkomm der Böllerſchüſſe in den Ort hinein, um ſich vor=
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läufig in den verſchiedenen Wirtſchaften zu ſtärken und - auf gutes
Wetter zu warten. Der Ort war aufs Feſtlichſte geſchmückt.
Gegen 12 Uhr nun begann in den Lokalitäten „Hur Burg
Roden=
tein' des Herrn Gaſtwirts Hörr das Feſteſſen. Unter den Klängen
der Tafelmuſik entwickelte ſich eine recht animierte Stimmung. Herr
Oberbürgermeiſter Ohly ergriff zuerſt das Wort. Er brachte in
ſinniger Verbindung das Treiben der alten Ritter von Rodenſtein
mit der Pflicht zuſammen, treu zur Fahne des Reiches zu ſtehen,
wies dann auf die Einigkeit der deutſchen Fürſten und des
deutſchen Volkes hin, pries die Bewohner des Odenwalds, die ſtets
treu zu Kaiſer und Reich geſtanden, und daß auch hier, um mit
den Worten des Kaiſers zu reden, lieber jeder Einzelne auf der
Wahlſtatt liegen bleibe, ehe an dem Beſtand und der Größe des
Reiches gerüttelt werde. Sein Hoch galt dem herrlichen deutſchen
Vaterlande, ſeinem ritterlichen Kaiſer und deſſen treuem Verbündeten,
Sr. Kgl. Hoheit dem Großherzoge. Begeiſtert ſtimmten alle
An=
weſenden ein, worauf die Nationalhymne ſtehend geſungen wurde.
Unterdeſſen hatten ſich vor dem Gaſthoſe die Schulkinder verſammelt,
welche eine Anzahl Lieder recht wacker vortrugen. Der zweite Toaſt,
ausgebracht von Herrn Landtagsabgeordneten Herrmann von
Bensheim, galt dem Fürſten Bismarck, deſſen hohe Pflichttreue
Redner pries und der uns hierbei ein treffliches Beiſpiel gebe. An
das begeiſtert erwiederte Hoch ſchloß ſich der gemeinſchaftliche
Ge=
ſang des „Deutſchland, Deutſchland über Alles. Ein weiterer Toaſt
galt den wackeren Rodenſteinern, die es übernommen, den heutigen
Feſtzug in Scene zu ſetzen, dann folgte ein ſolcher auf den
Oden=
wald=Club und die Odenwälder, Herr Lehrer Ruths von Wald=
Michelbach trank auf die Mitglieder des Odenwald=Clubs, ſpeziell
auf deſſen Vorſitzenden Herrn Oberbürgermeiſter Ohly, u. ſ. w.
So war denn die heit zur Aufſtellung des Zuges, gegen 1½ Uhr,
herangekommen, und das Wetter klärte ſich zu allgemeiner Freude
mehr und mehr auf. In dem weiten Schulhofe wurde der Zug
arrangiert. Nun ſtrömte aber auch von allen Seiten die ſchauluſtige
Menge heran, und Kopf an Kopf gedrängt waren die benachbarten
Straßen beſetzt. Jetzt endlich ſetzt ſich der Zug in Bewegung: der
leibhaftige Rodenſteiner, möchte man ſagen, wie er mit ſeinen
Knappen auszieht, Rheinwein zu pirſchen!
Sämtlich kräftige,
bärtige Geſtalten, hoch zu Roß, in ſchwerer Rüſtung, mit Viſir und
Helm, umgeben und gefolgt von einem Troß Ritter, Herolden,
Hornbläſern, Bogenſchützen. Pagen, Wagen, Landsknechten, ſelbſt
der Hofnarr fehlt nicht und der Eſelreiterl Und daran ſchließt ſich
eine Reihe anmutiger Odenwälder Frauen und Mädchen in ihrer
Volkstracht, wie ſie zu den Zeiten der Väter üblich war beim
Kirch=
gang, beim fröhlichen Treiben auf der Kirchweibe oder beim
Schul=
gang, mit den netten Häubchen und den farbenprächtigen Tüchern.
Und dann folgt die Schleppmeute, mit lautem Gekläff, als ginge
es zum fröhlichen Jagen, und nun die zahlloſe Volksmenge, Alt und
Fung, Groß und Klein, ein Zug wohl eine halbe Stunde lang.
ſich hinaufwindend durch den lleider recht ſchmutzigen) Weg nach dem
Rodenſtein! Aber welch ein unvergleichlich originelles Bild, dieſer
Hug, und welch eine Staffage durch die herrliche Landſchaft, die
Höhen und Thäler nach allen Himmelsrichtungen hin!
Immer dichter wird das Gedränge, und jeder frägt ſich
kopf=
ſchüttelnd, wie das wohl geworden wäre, wenn das Wetter von
früh an gut geweſen! Alle Räume innerhalb der Burg ſind bald
beſetzt, und immer ſtrömen noch neue Menſchenmaſſen hinzu. Jetzt
empfängt der Vorſitzende des Odenwald=Klubs die tapferen Ritter
vom Rodenſtein, die eine ſo überaus ſchmucke Schaar gebildet,
innerhalb der Burg mit einer bewillkommenden Anſprache. Redner
übergab dem Ritter v. Rodenſtein (Herr Will) einen ſehr ſchönen
ſvon Herrn Karl Hornmann geſpendeten) Pokal zum Andenken an
den heutigen Tag, nachdem er einen kräftigen Schluck auf das
Wohl der Rodenſteiner genommen. Der Präſes der Rodenſteiner=
Gruppe Herr Mülwert) dankt für die Begrüßung in warmen Worten
und bringt dem Rodenſtein und dem Odenwald=Klub ein kräftiges
Hoch dar.
Auf dem Feſtplatze ſelbſt entwickelte ſich nun das bunteſte
Treiben und Leben, alles war fröhlich und guter Dinge, man trank,
man tanzte, kurz, ein echtes. von Tauſenden beſuchtes Volksfeſt
ge=
ſtaltete ſich in der ſagenumwobenen, romantiſchen Ruine, und erſt
die letzten Züge brachten die zum Teil aus weiter Ferne erſchienenen
Feſtgäſte wieder in ihre Heimat zurück. (Nach der Darmſt. 8tg.)
- Immobilienverkanf. Die zweiundeinhalbſtöckige Villa mit
einem anderthalb Morgen großen Ziergarten, Wilhelmſtraße Nr. 32,
Erzellenz Freifrau von Edelsheim, geborene von Gagern, gehörend,
wurde an Herrn Architekten und Bauunternehmer Ed. Harres von
hier verkauft. Der Verkauf wurde durch den Immobilienagenten
Karl Schnabel abgeſchloſſen.
Kleine Mitteilungen. Ein wegen Bettelns verhafteter
Burſche gab an, ſeinem früheren Dienſtherrn in Bockenheim, bei
welchem er Bretzelträger geweſen ſei, 10 Mark für verkaufte
Back=
waren ſowie eine Serviette entwendet zu haben. Letztere fand ſich
auch noch im Beſitz des Inhaftierten, während er das Geld
ver=
braucht haben will. — Weiter wurde ein Burſche in Haft
genom=
men, welcher wiederholt ſeine Mutter körperlich mißhandelthat.
Auch entwendete er ſeiner Mutter verſchiedene Gegenſtände und
2250
Nr.
verkaufte ſolche. — Auf dem letzten Wochenmarkt ließ eine Frau
an einem Stand ihren ſeidenen Regenſchirm mit Elfenbeingriff
ſtehen, und als ſie ſpäter ihren Verluſt bemerkte, war der Schirm
In der Neckarſtraße kam einem Burſchen ein
verſchwunden.
Oſfiziersmantel abhanden.- Einem in der Bachgaſſe
bedienſte=
ten Metzgerburſchen iſt aus ſeiner Schlafſtube ein goldner
Siegel=
ring entwendet worden. - In einer Wirtſchaft in der
Schulzen=
gaſſe kam es zu Streitigkeiten, und trug ein Dachdecker mehrere
Verletzungen am Kopf davon. - Bei einem Gaſtwirt logierte ſich
ein angeblicher Bildhauer ein und verſchwand am andern Tage,
ohne ſeine Zeche berichtigt zu haben. - Ein Bäckerlehrling aus
dem Odenwald. welcher dahier in Dienſten ſtand, iſt nach
Unter=
ſchlagung von circa 20 Mark Kundengeldern flüchtig gegangen.
Kaiſer=Panorama. Von der Serie „Oberitalien' geht jetzt
der erſte Cyklus, beſtehend in 50 Piecen, an unſeren Augen vorüber.
Die majeſtätiſchen Wunder der Alpenwelt wirken auf uns. Hängt
hier der Blick mit zagem Staunen an den Gletſcher= und
Eisfor=
mationen, an den gigantiſchen Waſſerfällen, ſo wird er dort aufs
anmutigſte gefeſſelt durch grüne Thäler und blühende Landſchaften.
Es iſt eine Abwechſelung, ein Reichtum der Scenerien wie ihn die
kühnſte Phantaſie nicht erträumen konnte, und aus dieſem Grunde
der Beſuch des Panoramas in dieſer Woche ein beſonders lohnender.
- Griesheim, 26. Auguſt. Heute morgen fand man einen
Füſilier aus Hain=Gründau (Kreis Büdingen) vom 116. Großh.
Heſſ. Infarterie=Regimeut in den Begrenzungs=Hecken nahe den
Lager=Baracken erhängt. Der Beweggrund zu der That iſt
unbe=
kannt. Geſtern abend war der junge Mann noch munter und
fröh=
lich im Kreiſe ſeiner Kameraden.
Anläßlich der Griesheimer Kirchweihe verkehrten am
Sonn=
lag auf der Daypfſtraßenbahn Griesheim=Darmſtadt 20 Sonderzüge.
c⁄. Mainz, 25. Auguſt. Der Beſuch der Teilnehmer des
inter=
nationalen Binnenſchiffahrts=Kongreß in Mainz und
Guſtavsburg. Nach Beſichtigung der ſtädtiſchen Sammlungen, des
Centralbahnhofes und des Domes fanden ſich gegen 2 Uhr in der
prächtigen Stadthalle die Kongreßmitglieder zu dem von der Mainzer
Handelskammer gegebenen Gabelfrühſtück ein. In dem rieſigen, auf
167
das Reichſte geſchmückten Hallenraum waren 9 Längstafeln und
eine Quertafel aufgeſtellt, an welchen zwiſchen 500-600 Perſonen
Platz genommen hatten. Nach dem erſten Gang eröffnete Staats=
miniſter Finger Exz., den Reigen der Toaſte, um ſein Glas auf den
deutſchen Kaiſer und den Großherzog zu leeren. Redner gedachte
hierbei des Zweckes des Binnenſchiffahrtskongreſſes und der
Ent=
wickelung, welche Mainz in den letzten Jahrzehnten genommen,
wo=
bei er betonte, daß Mainz ſeine Entwickelung lediglich ſeiner eigenen
Kraft und Initiative zu verdanken habe. Handelskammerpräſident
Geheimer Kommerzienrat St. C. Michel toaſtete auf die Mitglieder
des Binnenſchiffahrtskongreſſes. In franzöſiſcher Sprache brachte
den nächſten Toaſt Herr Carlier, Inſpekteur General des ponts et
chauſſées von Havre, auf Handelskammerpräſident Geh.
Kommerzien=
rat St. C. Michel aus. In ungeſchminkten und von Herzen
kom=
menden Worten feierte der Redner die zu erwartenden Zeiten, in
welchen wie in Handelsbeziehungen auch in politiſcher Beziehung
die Eintracht der Nationen einkehre. Einem Trinkſpruch eines Herrn
aus Oeſterreich folgte noch ein launiger Toaſt des
Oberbürger=
meiſters Dr. Oechsner. Mit den Reden und Toaſten war auch die
Tiſchkarte beendigt und Böllerſchüſſe verkündeten, daß die Zeit zu
ber Rheinfahrt gekommen war. Es war ein Wetter wie man es
ſür eine Rheinfahrt nicht ſchöner denken kann. Unter klingendem
Spiel ging es auf die Schiffe und unter Böllerſchießen ſetzte die
ſich aus etwa 20 großen und kleinen Dampfern gebildete Flottille
in Bewegung. Es war ein prächtiges Bildl Heller Sonnenſchein,
auf beiden Ufern und der Brücke viele Tauſend Menſchen, alle
Gebäude feſtlich geſchmückt, dazwiſchen mächtige bunt beflaggte
Fuhrzeuge aller Größen und dabei auf allen Schiffen heiteres
fröh=
liches Leben. Stolz fuhr die Flottille den Rhein hinab, allenthalben
von Böllerſchießen begrüßt und ebenſo fleißig in gleicher Weiſe
dankend. Unterhalb Eltville bogen die Schiffe links in die „große
Gieß; ein, um unterhalb Oeſtrich kehrt zu machen und durch die
kleine Gieß' ſtromauſwärts zu fahren. Inzwiſchen war die
Dunkelheit hereingebrochen und die Beleuchtung der Villen und
Gebäude auf den beiderſeitigen Ufern nahm ihren Anfang. Ein
feen=
haftes Bild zeigte ſich da dem Auge, das die Kongreßmitglieder
nicht wieder ſobald vergeſſen werden. Kurz vor 10 Uhr kamen die
Schiffe wieder in Mainz an,
zu früh um ſich von dem
herr=
lichen Strom zu trennen und zu ſpät um noch die weiteren
Ver=
anſtaltungen mitzumachen. Nach 10 Uhr entführte der 8ug Mainz
die Gäſte.
20 Bingen, 26. Auguſt. In der Promenade am Fruchtmarkt
wurde heute morgen gegen 5 Uhr auf einer Bank ein neugeborenes
Kind männlichen Geſchlechts aufgefunden. Nach der unnatürlichen
Mutter wird eifrig gefahndet.
J. Aus Rheinheſſen, 26. Auguſt. Gelegentlich der Manbver
wird am 18. September unſer Großherzog ſämtliche an dem
Manöver teilnehmende Stabsoffiziere in Wörrſtadt zu ſich um die
Tafel verſammeln. Dieſe Feſttafel findet in der alten Voſt in
Wörrſtadt ſtatt.
Frankfurt, 27. Auguſt. Der wegen der Silberdiebſtähle in
Unterſuchungshaft befindliche angebliche Carl Bergmann iſt von
zwei Beamten der Strafanſtalten in Köln als der frühere
Haus=
knecht Karl Werner aus Danzig wiedererkannt worden und hat
ſeine Identität mit der letzteren Perſönlichkeit anerkannt. Werner
hat in den Jahren 1874-1880 eine 6jährige Zuchthausſtrafe in
Köln wegen Einbruchs=Diebſtahls verbüßt.
J. Wiesbaden, 26. Auguſt. Eine von der
deutſchefreiſin=
nigen Partei Naſſaus und des Taunuskreiſes auf heute
nach=
mittag hierher einberufene öffentliche Parteiverſammlung war
außer=
ordentlich zahlreich beſucht. Es mögen wohl 1200-1500 Perſonen
anweſend geweſen ſein, wovon etwa die Hälfte von hier und die
Uebrigen aus der Umgegend waren. Eröffnet wurde die
Verſamm=
lung von dem Landgerichtsrat Wißmann welcher den Vorſitz dem
Stadtrat Weil übertrug. Bei ſeinem Erſcheinen im Saale mit
frenetiſchem Jubel und Beifall begrüßt, hielt Eugen Richter
einen anderthalbſtülndigen Vortrag über die politiſchen und
wirt=
ſchaftlichen Verhältniſſe in Deutſchland. Nach Schluß der häufig
von Beifall unterbrochenen Rede Richters wurde die Verſammlung
geſchloſſen.
Minden, 23. Auguſt. Dem auf dem hieſigen Bahnhofe
arbeiten=
den Schloſſer Praſuhn aus dem benachbarten Dorfe Meißen
wer=
den von der hieſigen Regierungshauptkaſſe morgen vormittag
460000 M. ausgezahlt, welche einem Vermächtniſſe ſeines
kürz=
lich in Weſtindien verſtorbenen Bruders entſtammen und durch
Ver=
mittelung des auswärtigen Amtes hierher gelangt ſind.
Leipzig, 25. Auguſt. Der bekannte Großinduſtrielle, ſächſiſcher
Landtagsabgeordneter, Dr. Karl Heine, früheres
Reichstagsmit=
glied, iſt in der vergangenen Nacht in Neuſchleuſſig geſtorben.
Hamburg, 27. Auguſt. Eine Feuersbrunſt, die in der
letzten Nacht auf Steinwärder ausbrach, vernichtete total ſieben
große Holzſchuppen mit bedeutenden Quantitäten Baumwolle,
Hucker, Reis, Salz, Salpeter, Wein und vielen anderen Waren.
Sechs Perſonen ſind umgekommen, zwei wurden verkohlt
aufge=
ſunden, eine ſtarb auf dem Transport nach dem Krankenhauſe; drei,
unter den Trümmern bearaben, ſind nicht auffindbar; zwei
Ver=
ſonen, ſchwer verletzt befinden ſich im Krankenhauſe. Der
Ge=
ſamtſchaden wird auf mehrere Millionen geſchätzt. Die
Schiffs=
werft von Blohm=Voß war in einer großen Gefahr, iſt indeſſen
wenig beſchädigt.
Hamburg, 26. Auguſt. In Bezug auf die angeblich
ent=
ſprüngenen Krokodile macht Capt. Fry vom Dampfer
„Cith of Lincoln' mittelſt „Inſerats- die Mitteilung, „daß alle
Gerüchte über Entweichung von Krokodilen von ſeinem Schiffe
erfunden ſeien'. Nach den von dem „Hamb. Korrſp. eingezogenen
Erkundigungen iſt ſeitens der Volizeibehorde über dieſe Angelegenheit
eine ſtrenge Unterſuchung eingeleitet.
London, 26. Auguſt. Mackenzies Antwort auf den
Krank=
heitsbericht der deutſchen Aerzte erſcheint gleichzeitig mit der
eng=
liſchen Ausgabe am 15. September in deutſcher autoriſierter
Ueber=
ſetzung unter dem Titel „Friedrich der Edle und ſeine Aerzte von
Morell Mackenzie M. D. Bei hoher Konventionalſtrafe darf keine
der beiden Ausgaben auch nur um einen Tag früher erſcheinen.
Codes-Anzeige.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Von tiefem Schmerz gebeugt, widmen wir hiermit
Freunden und Bekannten die traurige Anzeige, daß unſere
innigſtgeliebte und unvergeßliche Tochter und Schweſter
A ntonie
nach langem, ſchweren Leiden heute Nachmittag 1 Uhr
ſanft entſchlaſen iſt.
Mannheim, 25. Auguſt 1888.
A. Neustadt.
Director der Badiſchen Bank,
Wilhelmine Neustadt,
geb. Engel.
Anna Noustadt.
Die Beerdigung findet Dienstag den 28. Auguſt,
Nach=
mittags um 4¼ Uhr, vom Main=Neckar=Bahnhof in
Darmſtadt, aus ſtatt.
Tageskalender.
Dienstag. 28. Auguſt: Großes Monſtre=Konzert im Saalbau.
Mittwoch, 20. Auguſt: Konzert in der Vereinigten Geſellſchaft.
Druck und Verlaa: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei. - Verantwortlich für die Redaltion: Carl Wittich.