Darmstädter Tagblatt 1888


24. August 1888

[  ][ ]

1)
104

E6½
vGoUTk EöUIIN
4

Abennement= prei=
vertehährlich
1 Mark 60 Pf. ind.
Bringerlohn. Auzwaͤrts werden von
allen Poſikmiern Weſtellungen ent=
gegengenomma
zu 1 Mark 50 Pf.
vw Quartak inel. Poſtauflchlag

151. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition Rheinftr. Ne 24.
mBeſſungen von Friedr. Böößer.
Holzſtraße Nr. 14. ſowie auswürt
von dllen Annoneen=Erpeditaren.

Amtliches Organ
für die Belannkmachungen des Groſth. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Freitag den 24. Auguſt.
Ne 165.
1888.

B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen Herſtellung des Trottoirs in der Victoriaſtraße wird dieſe Straße von der Alice= bis zur Kahlertſtraße für
Fuhrwerke und Reiter bis auf Weiteres polizeilich geſperrt.
Darmſtadt, den 23. Auguſt 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolman.
19434

Bekanntmachung.
Es ſollen an den Meiſtbietenden ver=
ſteigert
werden:
pp. 40 Stück ausrangirte Reithoſen, mit
Lederbeſatz.
Tuchhoſen,
49
40 Paar
Tuch=Hand=

ſchuhe,
55 Kilo Brandſohlen=Abfallleder,

70 ſchwarzes Kalbleder von
Reithoſen=Beſätzen, 340 Fahlleder=Abfall, 27 Schaafleder=Abfall, 165 Tuchkanten, 30 alte gewebte Unterhoſen, 100 grau leinenes Futter,
Drillichlumpen, 240 120 Tuchlumpen, 18 neue Tuchſchnitzel, 400 verſchiedene Tuchſchnitzel von
der Werkſtatt, 65 altes Packpapier und

5 Stück alte Wachtmäntel.
Schriftliche Offerten, worin die Ge=
bote
ſtückweiſe bezw. nach Gewicht genau
und deutlich angegeben, ſind frankirt an
die Regiments=Vekleidungs=Kommiſſion
bis zum 31. d. Mts. einzureichen.
Die Gegenſtände können am 24., 27.
und 28. d. Mts. in der Artillerie=Kaſerne
angeſehen werden.
Bedingungen liegen im Büreau
Neckarſtraße Nr. 26 - zur Einſicht
offen.
Darmſtadt, den 22. Auguſt 1888.
Großherzoglich Heſſiſches Feld=F
Actillerie=Regiment Nr. 25. F.

ArbeitzVerkteigerung.
Montag den 27. Auguſt l. Js., Vormittags 1 Uhr,
ſollen auf hieſigem Rathhauſe die zur Herſtellung desſelben noͤthigen Arbeiten, als:
1) Maurerarbeit,
veranſchlagt zu Mk. 147.-,
2) Zimmerarbeit,
3) Schreinerarbeit,
4) Schloſſerarbeit,
6) Weißbinderarbeit,
123.-

6) Tapezier= und zufall. Arbeiten
60.

Summa Mk. 668.-,
oͤffentlich verſteigert werden.
Voranſchlag und Bedingungen liegen bei unterfertigter Stelle zur Einſicht
offen.
Nieder=Ramſtadt, den 20. Auguſt 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Nieder=Namſtadt.
Bender.
l9436

94. 192.- 52.

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(8903

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332

[ ][  ][ ]

2244

Nr. 165
Ver)
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Mk. 650.
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Grunnen
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Liegend aufbewahren.

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19

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Rerusteim-

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Wohnung per 1. Nohbr. beziehbar, 2
Zimmer u. Küche, Waſſer ꝛc. Preis 180 M.
9439) Steinſtraße 6 iſt eine ſchöne
Wohnung, Beletage, 5 Zimmer, 2 Dach=
ſtuben
und allem Zubehör, auf 15. Ok=
tober
oder 15. November zu vermiethen.
Auskunft daſelbſt im 2. Stock.

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9047) Lauteſchlägerſtr. 50 (Metzgerei)
ſofort ein ſchön möblirtes Zimmer mit
oder ohne Penſion zu vermiethen.
9245) Kirchſtraße 8 ein möblirtes
Zimmer nach der Straße zu iſt an einen
anſtändigen Herrn zu vermiethen.
9334) Eliſabethenſtr. 43 ein fein
möbl. Zimmer mit ſeparatem Eingang,
parterre, ſofort zu vermiethen.
8440) Mühlſtr. 18 ein möbl. Zimm.
9441) Beſſ. Friedrichsſtraße 7 ein
ſchön möbl. Zimmer zu vermiethen.

[ ][  ][ ]

Nr. 165
C0n00000000000060
Wichtig für Mütter!
Allen Müttern, mögen ſie ſtillen oder nicht, welche Kinder mit kräf=
D tigem Knochenbau, ſtarken Nerven und gut entwickelten Verdauungsorganen
erwachſen ſehen wollen, ſei das, laut chemiſcher Unterſuchung und ärztlicher
H
Prüfung von den Fach=Autoritäten als ein Nähr= und Heilmittel erſten
0 Ranges anerkannte
Rademanns Kindermehl
H angelegentlichſt empfohlen. Seine Beſtandtheile und Eigenſchaften, nament=
lich
ſeine mineraliſche knochenbildonde Salzo, ſein Eiwoiss= und Fott-
gohalt
, ſeine Leichtverdaulichkeit und unbegronzto Haltharkeit erhebt
es Uber alle anderen derartigen Kindernährmittel. Sowohl bei Durchfall
d der Kinder, Verdauungsstörungen, wie auch bei Knochenkrankheiton der=
D ſelben wie: engliſcher Krankheit, abgeſetzten Gliedern, krummen, ſchwachen
8 Beinchen, ferner beim Lahnon, iſt es von anerkannt unübertroffener ſegens=
H reichſter Wirkung.
4
Der billige Preis (M. 1.20 per Büchſe mit ca. 500 Gramm Inhalt
d ausreichend für eine Woche) macht die Verabreichung dieſes vorzüglichen
4 Präparates allon Müttern möglich. Alle Apotheken und Droguerien halten
Verkaufsſtellen. Nicht vorräthigen Falles werden Aufträge direct an die
d Fabrik erbeten. Ausführung umgehend. Auskunft, Proſpecte, ärztliche
D Atteſte und Gebrauchsanweiſung gratis.
(8667 G

20000009000000l0000000000000
100 ConGhGnd-voaoga-ComPaghl6,
Niederlage: Alexanderstr. 13. Hier,
empfiehlt für bevorſtehende Manöver und Wivonaks ihre
foinen Sterrys, Portweine, Cognaos
und Rum.
Die Verwaltung. (9428

Zum 2. September.
Wie in den vorderen Jahren, kommen wir auch in dieſem Jahre. zum bevor=
ſtehenden
Nationalfeſt vom 2. September mit der Bitte um Gaben für die In=
validen
und die Hinterbliebenen gefallener Soldaten des Krieges 18707I.
Ueberall, wo man an jenem Tag, in Gotteshäuſern oder bei ſonſtigen Vereinigungen,
dieſes Feſt feiert und ſich deſſen erinnert, was vor 18 Jahren geſchah, möge man
auch jener Opfer des Krieges dankend gedenken und durch Gaben je nach Ver=
mögen
dazu beitragen, daß ihr Loos auch weiterhin verbeſſert werde. Iſt doch
durch die ſchweren Erlebniſſe dieſes Jahres das deutſche Gefühl wieder ſtärker an=
geregt
und die Erinnerung an jene große Zeit wieder lebhafter erweckt worden.
Wir bitten insbeſondere, wie früher, die evangeliſchen Pfarrämter und
Kirchenvorſtände, gemäß der ihnen von Großherzoglichem Ober=Conſiſtorium er=
theilten
Erlaubniß, bei den betr. Feſigottesdienſten Collecten für jenen Zweck zu
erheben.
Unſere Zweigvereine erſuchen wir, wie ſeither möglichſt für Verbreitung
dieſer Anſprache und Durchführung unſerer Idee zu wirken, insbeſondere an geeig=
neten
Orten Sammelbüchſen aufzuſtellen.
Alle, welche uns demnächſt die Ergebniſſe von Sammlungen zu übermitteln
haben, bitten wir dieſelben durch Poſteinzahlung an unſern Schatzmeiſter, Herrn
Brandverſicherungs=Rath Hechler dahier, einzuſenden.
Darmſtadt, den 1. Auguſt 1888.
Der Vorstand
des Hülfsvereins im Großherzogthum Heſſen für die Krankenpflege
und Unterſtützung der Soldaten im Felde, als Landesverein der
Kaiſer=Wilhelms=Stiftung für deutſche Invaliden.
A. Weber, Miniſterialpräſident,. A. Buchner, Geh. Oberconſiſtorialrath,
Vorſitzender.
Schriftführer.
[9442

2245

1

9443) Mädchen erhalten ſofort gute
Stelle. Korb, Soderſtraße 60.

Gesucht
auf Michaeli nach Hanau gegen guten
Lohn ein Mädchen, das kochen kann,
Waſchen und Putzen verſteht und gute
Zeugniſſe hat. Anmeldungen Darm=
ſtadt
, Eichbergſtraße 5.
[9274

9288) Lehrmädchen geſucht.
Frau de Waal, Confection.
Geſucht wird ein Mann
um einen Herrn nach Uebereinkunft täg=
lich
eine Stunde im Fahrſtuhl auszufahren.
Saalbauſtraße 75 parterre.
[9444

Mehrere Jungen
und einige kräftige Taglöhner finden
dauernde Beſchäftigung bei
9382) Gebrüder Röder.
Eerze,

Dr Michaelis
Bichel Caced
Alleinige Fabrikanten:
Gebr. StolIwerek
in Eöln a. Rh.
Als tägliches, diätotisches Geträuk
empfohlen.
Dr. Michaelis' Eichel-Cacao reichnet
sich - mit filch gekocht - durch
Wohlgeschmack, Nährgehalt und leichte
Verdaulichkeit hervorragend aus und
stärkt durch seine tonisirende Eigen-
schaft
die Verdauungsorgane. Daher
besonders empfehlenswerth für Einder
und Personen mit geschnächter Ver
danung.
Mit Wasser gekocht ist er eln nAh-
rendes
Heilmittel gegen Diarrhée und
Brechdurchfall der Kinder.
Dr. Michaelis Eichel-Cacao ist garau-
tirt
frei von Alkalien (Soda und Pott-
asche
), welche im sogenannten hollün-
dischen
Cacao enthalten sind.
Oobrauohe-Annolaung auf don Eutanten.
Vorkaukspreise der Bücheenz
HE. 2.50, Mk. 130 und Mk. 050.

13591

Ein halber Sperrſitz
Nr. 57) blau, abzugeben. Näheres in der
[9445
Expedition d. Bl.

[ ][  ][ ]

2246

Ne. 165

AUUIUN

pestor

[7464

im Cobrauch

Voborall zu habon in Büchson
Bm. 330, Fu. 180, Rm. 0.95.

ntornationale fartenbau Ausstollung iu
ſuntor dem Allerlödhston Protsotorats Iror Hajsstät der Haisorin und Hönigin Angusta)

vom L. August bis 10. September.
Dio Ausstellung umfasst:
1) Gürtnerel, 2) Erzengnlase des Gartonbaues, 8) Garten-Arehltehtur und
Ornamentik, 4) Gurtengerüthe, 5) Binderel, 6) Gürtnerlsche Sammlungen,
7) Garten-Literatur, 8) Blenenzucht.

Altkölnischer Festplatu in originollster Ausführung.
Tüglich CoNCxTE und sonstige Volksbelustigungen.

Goll. Rothwoln,
Feinſter Tafel=Weineſſig
fein, alt, unülbertroff. u. ürztl. empfohlen,

welcher sich in Folge seiner Güte &a Haltbarkeit
auch vorzüglich zum Einmachen eignet,
Diefenbach,
von J. J.
in Demyohns zu 3, 5 und 10 Liter,
zu haben bei den Herren:

Emannel Fuld, Kirchſtraße,
L. Gerſchlauer, Marienplatz,
C. Diehm & Co., Rheinſtraße,
Wilh. Manck, Ballonplatz,
J. H. Möſer, Ruthsſtraße,
G. P. Poth, Bleichſtraße,
M. W. Praſſel, Rheinſtraße,
Chr. Pfeiffer, Saalbauſtraße,
Th. Stemmer, Eliſabethenſtraße,
Clemens Behle, Markt,
Franz Ebert, Arheilgerſtraße,

Ph. Weber. Carlsſtraße,
H. Brandſtütter, Erbacherſtraße,

J. B. Haenzel, Rheinſtraße,
G. Kneip, Kiesſtraße,

Ph. Ouwerth, Roßdorferſtraße,
G. Viel, Eliſabethenſtraße,
C. Watzinger, Wilhelminenſtraße,
J. Röhrich, an der kathol. Kirche,
C. Reinemer, Niederramſtädterſtraße,
M. Landau, Mathildenplatz,
Aug. Marburg, Beſſungen. (8124

Lit. 65, 85, 100 u. 120 Pfg. offerirt
(8259
H. 101 poſtl. Darmſtadt.

ſFin halber Platz 3. Nang Balkon
C abzugeben. Näh. i. d. Exped. (944]

Gesucht im L. Rang.
links ein Drittels=Platz (Vorderplatz er=
wünſcht
). Wor zu erfr. i. d. Exp. (9295

ſEin halber Sperrſitz wird für die zwei
erſten Abtheilgn. abgegeb. Näh. Exp.

Am Sonntag Nachmittag wurde ein
21 Zimmerſchlüſſel verloren. Der
redliche Finder wird gebeten denſelben in
der Exped. d. Bl. abzugeben.
19390

eingetroffen.

vorzügliche Kochart,

1

G. P. PoI.

9418) Ein braves Mädchen
geſetzten Alters. mit guten Zeugniſſen,
das in allen häuslichen Arbeiten bewan=
dert
, bürgerlich kochen und nähen kann,
wird zu zwei älteren Leuten aufs Ziel ge=
ſucht
. Zu erfragen Nieder= Ramſtädter=
ſtraße
Nr. 67 zwei Treppen.

Woog, 23. Auguſt 1888.
Waſſerhöhe am Pegel
4. Mir.
Lufttemperatur.
120 R.
Waſſerwärme Vorm. 8 Uhr 140 R.
Woogpolizeiwache.

pl.

E.

6i9
799
80
B9
94
12
22
129
252
44
520
60
70
813)

le

lan
110
.

9l1)
1010
110,

8n)

[ ][  ][ ]

M

4)

darunter eine complet fürstlich eingerichtete
1
Wohnung nn S Fiécen,
zu deren gefl. Einſicht hochverehtliches PublEum ganz ergebenſt einlade.
Wiese S4 Eimmer repräſenthu S vollſtändige Einrichtungen nebſt
Külche und Badezimmer und bewegen ſich im Preiſe von M. 400 bis M. 6500,
ſo daß ſie für den einfachſten bis zum feinſten Geſchmack arrangirt ſind.
Das Fabrikat der Möbel iſt im Verhältniß ſeiner Güte das denkbar billigſte,
beherrſcht gegeuwärtig den Weltmarkt und iſt bezüglich ſeiner acuraten, gediegenen
Ausführung von keiner Konkurrenz übertroffen.
Da ich in Verbindung mit einem der erſten Mainzer Möbel=Architekten ſtehe,
befinden ſich ſtets in den Muſterzimmern neue Modelle, die an Schönheit der
Formen ſich vor allen anderen Fabrikaten ganz beſonders auszeichnen; dieſelben
werden in meinen Schaufenſtern nicht ausgeſtellt.

MhAA

Nr. 165

2247

[ ][  ][ ]

2248
vom 16. bis 22. Auguſt 1888).
Sohn, T. Louiſe. Dem Güterbodenarbeiter Ludwig Berg,. T.
Eliſabethe.
Auſgebote: Der Sergeant im Großh. Heſſ. Feld=Art.=Regt.
Nr. 25 Georg Vogel und Eliſabethe Marie Wenz, T. des Kunſi=
Guſtav Scharſchmidt zu Darmſtadt und Emma Lauer von Rineck
in Baden. Der Schuhmacher Georg Kaspar Reinſchmidt und Anna ( nehmen iſt in allen Teilen Deutſchlands vorhanden und die Be=
Schultheis dahier.
des Feld=Art.=Regts. Nr. 25 Heinrich Amborn, mit Eleonore Ka=
roline
Louiſe Heuſinger von Waldegg, T. des verſtorb. Rittmeiſters 1 Sanſibarer Firma Wm. OSwald u. Co. dem geſchäftsführenden
Karl Heuſinger von Waldegg, hier. Am 18. Aug.: der Buchhalter
Guſtav Joſeph Shlveſter Saarholz zu Frankfurt a. M. mit Marie 1 ein in Weſel aktiver Offizier, mit der Bitte, an der Retjung ſeines
Geſtorbene: Am 15. Auguſt: dem Metzgermeiſter Georg Wiemer
ein S. Johann Geora, 15 J, 1 M., 18 T. alt. Am 18. Auguſt:
der Schneidermeiſter Wilhelm Auguſt Friedrich Klein, 43 J., 1 M.,
4 T. alt.

Politiſche Ueberſicht.
Zeutſches Reich. Der Kaiſer wohnte am 22. vormittags den
Spitze der Truppen nach Berlin empfing im Schloſſe den Beſuch
des Prinzen Albrecht, nahm die Vorträge des Unterſtaatsſekretärs
Grafen Berchem, des Generalintendanten Grafen Hochberg. des
Generals Grafen Walderſee entgegen, arbeitete mit dem Chef des
Eivilkabinetts und erteilte mehrere Audienzen.
Sonderzug nach Küſtrin und von dort zu Wagen nach Sonnenburg,
Um daſelbſt der Feier des Johanniter=Ritterordens;beizuwohnen.
Von Sonnenburg gedenkt derſelbe am 23. abends nach Berlin zu=
rückzukehren
und im königlichen Schloſſe zu übernachten, um am
nächſten Tage den Truppenübungen auf dem Tempelhofer Felde
beizuwohnen. Prinz Heinrich begleitet den Kaiſer nach Sonnen=
burg
und kehrt abends wieder nach Kiel zurück. Prinz Albrecht
am 23. vormittags 10 Uhr dort den Kaiſer in Gemeinſchaft mit
den ſämtlichen Ordensrittern zu begrüßen.
Der König von Dänemark trifft Freitag abend 8 Uhr 55 Min.
von Wiesbaden in Berlin ein und nimmt Wohnung im königlichen
Schloſſe daſelbſt. Die Rückkehr des Königs nach Wiesbaden wird
am Sonntag erfolgen, die Abreiſe von dort nach Kopenhagen vor=
ausſichtlich
am 5. September.
Die Abreiſe Crispi's von Friedrichsruh erfolgt am 23. mittags:
in ſeiner Begleitung befinden ſich der Sektionschef des italieniſchen
auswärtigen Amts und der Sekretär des Miniſterratspräſidenten.
Der Botſchafter de Launay, welcher am 22. mittags in Friedrichs=
ruh
eintraf, geleitet Crispi bei ſeiner Rückreiſe wahrſcheinlich bis
Magdeburg. Crispi begibt ſich über Leipzig nach Karlsbad.
Die Kordd. Allgem. 8tg. ſchreibt: Die Anweſenheit des
italieniſchen Miniſterpräſidenken Herrn Crispi in Friedrichsruh
drückt der politiſchen Tagesſituation ihr ausſchließliches Gepräge
auf. Das bedeutſame Ereignis wird mit Genugthuung von allen
Freunden der Beſtrebungen des mitteleuropäiſchen Friedensbundes
zur Kenntnis genömmen, wie ſich denn andererſeits in der Unruhe,
die ſtellenweiſe zum Vorſchein kommt, das Belaſtetſein des politi=
ſchen
Gewiſſens der betreffenden Kreiſe wiederſpiegelt. Die ebenſo
ſpontanen wie herzlichen Ovationen, die das am Friedrichsruher
Bahnhof zahlreich verſammelte Publikum nicht minder der Perſön=
lichkeit
des Herrn Crispi und dem verbündeten Italien als dem
allverehrten Reichskanzler Fürſten Bismarck darbrachte, ſind nur
der wahrheitsgetreue Ausdruck der das ganze deutſche Volk beſeelen=
den
Empfindungen und ein Beweis, daß dem italieniſchen Einheits=
ſtaate
inmitten der Schwierigkeiten, mit denen er mömentan den
Kampf beſteht, nordwärts der Alpen die Sympathieen nicht fehlen,
auf welche die Sache des mit Geſchicklichkeit und Nachdruck ver=
tretenen
guten Rechts einen natürlichen Anſpruch beſitzt.-
Auch die Voſſ. 8tg.- ſieht in der Begleitung eines Aufgebots
von Beamten, die mit Crispi nach Friedrichsruh gekommen ſind,
das Heugnis dafür, daß es ſich um bedeutſame politiſche Verab=
redungen
handelt, und ſchreibt:
Neben einer Reihe von Kanzliſten weilt in der Umgebung des
italieniſchen Staatsmannes ſein Sektionschef des Auswärtigen
Amtes, ferner der Sekretär des Präſidiums des Miniſterrats, und
heute trifft in Friedrichsruh auch der italieniſche Botſchafter Graf
de Launay ein. Es iſt begreiflich, daß gerade Angeſichts der Span=
nung
zwiſchen Italien und Frankreich den Vorgängen von Fried=
richsruh
eine beſondere Tragweite beigemeſſen wird. Was aber
auch beraten und unter Siegel gebracht werde, - es ſteht zu er=
warten
, daß auch jetzt nichts Anderes zu Stande komme, als was

Nr. 165
Standesamtliche Nachrichten von Beſſungen Crispi im vorigen Jahre eine Berſchwbrung zu Gunſten des Frie=
dens
genannt hat."
Der Chef des Ingenieur= und Pionier=Corps, General=Inſpek=
Geborene: Am 19. Auguſt: Dem Schuhmacher Johann Jacob teur der Feſtungen, General der Infanterie und General=Adjutant
v. Stiehle hat, wie verlautet, bereits ſein Abſchiedsgeſuch einge=
reicht
, während man früher annahm, daß darüber noch einige Zeit
vergehen würde.
Die Arbeiten des deutſchen Emin=Paſcha=Komites werden, wie
und Handelsgärtners Peter Wenz dahier. Der Tapezier Karl die Nat=8tg. melden kann mit allem Nachdruck betrieben und
machen ſehr erfreuliche Fortſchritte. Das Intereſſe für das Unter=
Schultheis, T. des verſt. Schuhmachers Karl Theodor Friedrich 1 wegung für die Unterſtützung unſeres Landsmannes iſt erſichtlich im
Cheſchlietzungen: Am 16. Aug.: der Oberfeuerwerker im Stabe Wachſen. Charakteriſtiſch iſt, daß auch in unſeren Hanſeſtädten die
Bedeutung der Sache erkannt wird. Von Hamburg aus trat die
Komite bei. Neuerdings hat ſich auch ein Vetter Emin Paſchas,
Verwandten mitwirken zu können, gemeldet. Auch von anderen
Eliſabeth Hindel, T. des verſt. Bäckermeiſters Wilhelm Hindel, hier. Seiten laufen zahlreiche Meldungen um freiwillige Beteiligung ein.
Es läßt ſich heute ſchon überſehen, daß das Gelingen der Unter=
nehmung
als geſichert betrachtet werden darf.
Heſterreich=Angarn. Unterrichtsminiſter Treffort iſt am 22. d.
nachmittags in Peſt geſtorben.
Grankreich. Die Reiſe Crispis nach Friedrichsruh erregt
großes Aufſehen. Die Börſe iſt infolge davon matt.
Im Lager von Chalons werden in dieſen Tagen 4 Cuiraſſier=,
6 Dragoner= 2 Huſaren= und 6 Regimenter reitender Jäger zu
Truppenmansvern bei Spandau bei, kam gegen 10 Uhr an der 1 Kavalleriemanövern unter der Leitung des Generals Galliffet zu=
ſammengezogen
.
Boulanger erklärte einem Mitarbeiter des Figaro' über ſeine
Geldquellen, er erhalte täglich 5 bis 6 eingeſchriebene Brieſe, die
10 bis 20000 Fres. enthielten und die man ihm für Wahlzwecke
zuſende. Da ſeine Ausgaben, welche die Summe von 5 Millionen
Am 23. früh 7 Uhr reiſte der Kaiſer von Potsdam aus mit überſteigen ſollen, mit dieſen unſicheren Einnahmen ſchwerlich gedeckt
werden können, ſcheint der General Urſache zu haben mit der Wahr=
heit
hinter dem Berge zu halten.
Riederſande. Die Nachrichten über das Befinden des Königs
waren am 22. d. etwas weniger zufriedenſtellend. Der Leibarzt
Vinkhuyzen bleibt in Palais Loo.
Engkand. Die =Times' erörtert die Bedeutung der Zuſammen=
kunft
Crispi's mit dem Fürſten Bismarck und ſieht darin eine er=
begab
ſich ſchon am 22. nachmittags 4 Uhr nach Sonnenburg, um neute Verſicherung der Befeſtigung des Bündniſſes der europäiſchen
Centralmächte welches fortbeſtehe und eine hauptſächliche Bürgſchaft
des europäiſchen Friedens bleibe.
Die St. James Gazette; meldet, die Regierung habe Nach=
richten
über einen ernſteren Aufſtand in Maimena (Nord= Afahani=
ſtan
) erhalten. Jſaak Khan, der Gouverneur von Balkh, ſolle in
die Sache verwickelt ſein. Von Herat ſeien Truppen nach Maimena
geſandt worden.
Das Emin=Unterſtützungs=Komite empfing am 22. ein Tele=
gramm
des Inhalts, daß Mäjor Barttelot mit drei anderen Weißen
und 545 Eingeborenen Anfang Juni Pambuha (das Lager am
Arawhimi) verlaſſen habe, um Stanley Erſatz und Vorräte nach=
zuführen
.
Itakien. Der Eſercito' kann anderweitigen Meldungen gegen=
über
verſichern, daß bezüglich der Entſendung von Verſtärkungen
nach Maſſauah und Wiederaufnahme der militäriſchen Operationen
im November noch kein Beſchluß gefaßt ſei, ebenſo entbehre die
Nachricht von der Entſendung einer militäriſchen Kommiſſion an
den Negus von Abeſſynien der Begründung.
Vereinigte Staaten. Der Senat lehnte am 21. d. mit einer
Mehrheit von 3 Stimmen die Ratiſikation des amerikaniſch= kana=
diſchen
Fiſchereivertrages ab.
Das Repräſentantenhaus nahm am 20. die jüngſt vom Senat
genehmigte Vorlage an, welche die Einwanderung von Chineſen in
die Vereinigten Staaten verbietet.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 24. Auguſt.
Stadtverordueten=Verſammlung. Die auf geſtern nachmittag
3 Uhr angeſetzte Sitzung konnte erſt um 4 Uhr eröffnet werden,
Um dieſe Zeit ſich die geſetzliche Zahl von Mitgliedern nach und
nach eingefunden hatte. Herr Oberbürgermeiſter Ohly teilte hierauf
mit, daß er und Herr Riedlinger dem Auftrag der Stadtverordneten=
Verſammlung gemäß die Stadt bei der Münchener Centenarfeier
vertreten haben. Ueber die Feier ſelbſt wolle er nur bemerken, daß
dieſelbe einen großartigen Verlauf genommen habe und die Art
und Weiſe, wie die Stadt München die Delegierten der auswärtigen
Städte empfangen und während des Feſtes behandelt und bewirtet
habe, eine ſo herzliche und großartige geweſen ſei, wie es bei ſolchen
Anläſſen ſelten vorzukommen pflege. Namens der Stadt ſei an der
Gruft Ludwigs des Erſten ein Lorbeerkranz niedergelegt worden.
Ein beſonderes Dankſchreiben ſei der Stadt München von hier noch
übermittelt worden. Sodann wurde mitgeteilt, daß das Ergebnis
der ſtädtiſchen Sparkaſſe im Verwaltungsjahr 1886i87 ein ſehr er.

[ ][  ][ ]

Nr.
freuliches ſei. Der Reingewinn beläuft ſich auf 37897 M., welche
der Armenkaſſe zufallen. Dies Ergebnis iſt ein um ſo erfreulicheres,
als in den Vorjahren das Erträgnis nicht unbedeutend zurück=
gegangen
war und ſich die Koſten des Armenweſens ſtetig ſteigern.
Dem Kriegerverein wurden für die Feier ſeines am 25. Auguſt zu
feiernden 13jährigen Stiftungsfeſtes ſtädtiſche Dekorationsſtücke auf
Anſuchen überlaſſen. In die Tagesordnung eintretend gab man
einem Vertrag mit der Wormſer Aktienziegelei wegen Lieferung
von 44500 Backſteinen zum Preiſe von 35 M. per Tauſend die
Zuſtimmung. Die Backſteine ſind für die diesjährigen Kanalbauten
beſtimmt. Ueber die Vergebung von Wandſteinen zu Trottoir=
herſtellungen
referierte gleichwie über den vorigen Gegenſtand Herr
Riedlinger. Man erklärte ſich damit einverſtanden, die Lieferung
der erforderlichen Steine an die Gebrüder Schwinn in Heubach um
den Preis von 30 M. per Kubikmeter zu vergeben.- Wir werden
in nächſter Nummer unſer Referat noch ergänzen.
Ein am Mittwoch nachmittag ſtattgehabtes Renneu, veran=
ſtaltet
von den Offizieren der 25. (Großh. Heſſ.) Kavallerie=Brigade.
verlief in ſchönſter Weiſe. Zahlreiche Nennungen waren erfolgt
und fanden im ganzen drei Rennen ſtatt. Im erſten, Chargen=
pferde
=Rennen (Ehrenpreis des Herrn Generals v. Colomb dem
1., Ehrenpreis dem 2. Pferde. Für Chargenpferde von Offizieren
der Brigade und vom Beſitzer zu reiten. Ohne Gewichtsausgleich=
ung
. Diſtanz ca. 2000 Mtr., 5 M. Einſatz, ganz Reugeld) ging
Pr. =Lieut. v. Oertzens br. W. als erſter durchs Ziel. Es folgten
der Reihe nach Lt. Schörke's ſchwarzbr. St. Dora, des Frhr. Schenk
zu Schweinsberg F. St. Escadron und Lt. Andreae's ſchw. St.
Diana. I1. Jagd=Rennen (Ehrenpreis Sr. Königl. Hoh. des
Prinzen Heinrich dem 1., Ehrenpreis dem 2. und 3. Pferde. Ge=
wicht
77½ Kg. Diſtanz ca. 2500 Mtr., 5 M. Einſatz, ganz Reu=
geld
). Erſtes wurde Rittm. v. Winsloe's br. St. Miß Julien;
zweites wurde desſelben br. St. Betty, geritten von Pr.=Lt. v. Oertzen;
drittes Rittmeiſter v. Boddien F. W. Obotrit, geritten von Lieut.
v. Suermondt. III. Steeple chaſe (Ehrenpreis Sr. Königl.
Hoheit des Großherzogs dem 1., Ehrenpreis dem 2. und 3. Pferde.
Diſtanz ca. 3500 Meter. 10 M. Einſatz, ganz Reugeld). Erſtes
wurde Oberſtlt. Frhr. v. Senden's F. H. Conqueror, geritten von
Rittmeiſter v. Winsloe, zweites Pr.=Lt. Frhr. v. Gemmingen's br.
W. Gentleman und drittes Ot. Ritter v. Lößl's F. W. Eſte. Die
Rennen verliefen ohne Unfall und hatte ſich, trotzdem nichts über
dieſelben vorher öffentlich bekannt geworden war, ein ziemlich zahl=
reiches
Publikum eingefunden.
- Am Mittwoch waren es 25 Jahre, daß auf Veranlaſſung
des damaligen ſtädtiſchen Turnlehrers und jetzigen Großh. Turn=
Ver=
Inſpektors der hieſige Turnlehrerverein gegründet wurde.
floſſenen Samstag feierte derſelbe unter Beteiligung vieler Freunde
unſeres Schulturnens ſein 25jähriges Stiftungsfeſt. Die erhebende
Feier wurde mit einer Turnſchau in der ſtädtiſchen Turnhalle er=
öffnet
, die von 2½-5 Uhr nachmittags dauerte. Es wurden Ueb=
ungen
je einer Klaſſe der Knaben=Mittelſchule, der Realſchule, des
Realgymnaſiums und des Gymnaſiums, ſowie zweier Klaſſen der
Victoriaſchule vorgeführt. Die Uebungen gaben ein Geſamtbild
von dem heutigen Stande unſeres hieſigen Schulturnens. Die
Leiſtungen der Schüler und Schülerinnen waren trotz ungünſtiger
Verhältniſſe durchweg vorzüglich und fanden den lebhaften Beifall
der zahlreichen Zuſchauer. Dann folgte ein Gang nach dem Grabe
des unſterblichen Begründers des Schulturnens Adolf Spieß,
deſſen Tenkmal der Vorſitzende nach einer ergreifenden Gedächtnis=
rede
zum Beweiſe der Verehrung und Dankbarkeit des Vereins mit
einem Lorbeerkranze ſchmückte. Um 6 Uhr fand eine geſellige Ver=
einigung
in den Räumen der Reſtauration Hauſt ſtatt. Während
des trotz ſeiner Einfachheit vorzüglichen Abendeſſeus wechſelten
Toaſte ernſten und heiteren Inhalts, herrliche Lieder des hieſigen
Lehrergeſangvereins. ſowie humoriſtiſche Vorträge älterer und
jüngerer Mitglieder des Vereins ab, ſo daß die Feſtgenoſſen ſich
erſt in ſpäter Stunde trennten. Gewiß darf der Verein ſtets mit
hoher Befriedigung auf den wohlgelungenen Verlauf ſeines 25 Stiftungsfeſtes zurückblicken.
Karl Lautenſchlüger in München, gegenwärtig der erſte Büh=
nentechniker
Deutſchlands, feiert am 13. September d. 33. das
2jährige Jubiläum ſeines weit über die Grenzen Deutſchlands an=
erkannten
Wirkens. Der Jubilar, geboren am 11. April 1843 in
Beſſungen, als Sohn des Bäckermeiſters L., ſteht im 45. Lebens=
jahre
, im ſchönſten Mannesalter, auf der Höhe ſeines ruhmreichen
künſtleriſchen Schaffens, ſeine Bruſt ſchmücken die Ehrenzeichen der
meiſten deutſchen Fürſten. An ſeinem Jubeltage nimmt die ganze
Kunſtwelt Teil, denn es gilt den Techniker und Künſtler, den Re=
organiſator
der deutſchen Bühne auf maſchinellem Gebiete zu be=
alückwünſchen
, daß er noch lange erhalten bleibe zunächſt ſeiner
Bühne und der Kunſtwelt.
Wie uns mitgeteilt wird, ſoll in Berückſichtigung des Um=
ſtandes
, daß in Folge der diesjährigen abnormen Witterungsver=
hältniſſe
der Unterricht in der Militär=Schwimmanſtalt längere Unter=
brechungen
erfahren mußte, den Schwimmſchülern von dieſem Jahre
eine Ermäßigung des Beitrages im nächſten Jahre gewährt
werden.

165
2249.
2 Kleine Mitteilungen. Eine Frau, welche im hieſigen Pfand=
haus
zwei ſ. 8. verſetzte wertvolle goldne Damenuhren ſowie ein
Paar Ohrringe eingelöſt hatte, begab ſich in das Poſtgebäude, um
einige Briefmarken zu kaufen und vergaß bei ihrem Weggang das
Körbchen, worin ſie die Uhren aufbewahrt hatte, mitzunehmen. Als
die Frau auf dem Marktplatz ihren Verluſt bemerkte und ſofort
zurückeilte, war das Körbchen mit den Uhren verſchwunden. Die
eine der abhanden gekommenen Uhren war auf dem Rückdeckel
ſchwarz emailliert und mit kleinen Brillanten beſetzt. Am Don=
nerstag
morgen erhängte ſich in ſeiner Hofraithe in der Wingerts=
ſtraße
in Beſſungen ein 85 Jahre alter Mann. Längere Krankheit
ſoll den Mann zu dieſem Schritt veranlaßt haben. - In einer
Fabrik zog ſich ein Arbeiter eine Quetſchung des Kopfes und
der linken Schulter zu. Die Verletzungen ſind indeſſen nicht ge=
jährlich
. Ein Geiſteskranker verurſachte am Mittwoch abend
in einer hieſigen Herberge großen Scandal und bedrohte den Wirt
und die Gäſte mit einem offenen Meſſer. Der Burſche wurde in
Gewahrſam genommen.
Vor den Schuaken, die gegenwärtig in und außer dem Hauſe
wieder recht läſtig werden, kann man ſich nach dem Rate amerika=
niſcher
Blätter wenigſtens im Hauſe ſchützen, wenn man ein nuß=
großes
Stück Gum Camphorz in ein kleines hlechernes oder beſſer
eiſernes Gefäß legt und es über einer Lampe vorſichtig ſo erhitzt,
daß es nicht in Flammen gerät, ſondern nur einen dicken Rauch
gibt. Die Schnaken werden ſofort aus dem Zimmer verſchwinden
und während der nächſten 12 Stunden nicht in dasſelbe zurückkom=
men
, ſelbſt wenn man alle Fenſter offen läßt.
1 Mainz, 22. Auguſt. Verfloſſene Nacht ereignete ſich hier
auf dem Rheine, unfern der Eiſenbahnbrücke, ein Schiffsunfall.
Das im Schlepptau eines Dampfers befindliche Kohlenſchiff=Eliſe
rannte beim Anziehen des Schleppers wider ein Vorderſchiff, wobei
es ein großes Leck erhielt und ſofort ſank. Die Mannſchaft konnte
nur in Eile das Leben retten. Das geſunkene und mit einer Ladung
von über 6000 Centner Kohlen befrachtete Schiff iſt Eigentum der
Firma Winſchermann und Cie. zu Duisburg und iſt ein älteres
Fahrzeug. Mit der Hebung des Schiffes muß bald begonnen wer=
den
, da dasſelbe direkt im Fahrwaſſer liegt.
Mainz, 21. Auguſt. Ernannt wurden: Kaplan Burtſchel von
St. Janaz dahier zum Kaplan in Lorſch; Kaplan May in Lorſch
zum Kaplan in Darmſtadt; Kaplan Ambos in Nieder=Roden
zum Kaplan in Dieburg; Pfarrverwalter Dr. Elz in Viernheim
zum Pfarrverwalter in Gießen.
4 Ans Rheinheſſen, 22. Auguſt. Bei dem am Sonntag über
einen Teil von Rheinheſſen ziehenden ſchweren Gewitter ſchlug
der Blitz in die auf einem Hügel= gelegene Nackenheimer Kirche.
Obwohl derſelbe nicht zündete, richtete er doch großen Schaden an,
beſonders an der Orgel, die ganz zerſplittert wurde und welche:
ſchwerlich wieder repariert werden kann. Der Blitz nahm ſeinen
Ausgang durch die ſtarke eichene Kirchenthüre, die dabei zerbrochen
wurde; auch an der Mauer ließ er Spuren zurück.
Mannheim, 23. Auguſt. Vor etwa 8 Jahren wurde hier die
Dienſtmagd Margarethe Ries ermordet aufgefunden. Bisjetzt
fehlte jeder Anhalt zur Auffindung des Mörders. Ein gegenwärtig,
hier ſich aufhaltendes Dienſtmädchen aus Mainz erzählte, daß ihr
ein Metzgerburſche mitgeteilt habe, Zeuge der That geweſen zu ſein.
Es iſt ſofort Unterſuchung darüber eingeleitet worden ob dieſe An=
gabe
auf Wahrheit beruht.
Heidelberg, 22. Auguſt. Kommenden Samstag den 25. abends
gegen 8½ Uhr findet wiederum eine Beleuchtung der Schloß=
ruine
ſtatt.
Hamburg, 23. Auguſt. Von den 13 Krokodilen, welche aus.
einem im Segelſchiffhafen liegenden Boot entwichen ſind, iſt, erſt
eines wieder eingefangen worden.
St. Bäder=Frequenz. Baden=Baden 36 211. Brückenau 735.
Ems 16157. Homburg 9540. Kiſſingen 11632. Kreuznach 4362.
Münſter a. St. 1638. Nauheim 6610. Schlangenbad 1540. Schwal=
bach
3864. Soden i. T. 2064. Weilbach 117. Wiesbaden 75341.
Helgoland 5014. Oſtende 17653. Scheveningen=Haag 11430.
Aus Paris, 21. Aug., wird gemeldet: Geſtern legte Paſteur
der Académie des sciences eine lange Denkſchrift eines Odeſſaer
Arztes, Namens Gamaleia, vor, der früher in Paſteurs Labora=
torium
gearbeitet hat und nun in Odeſſa nach langen Verſuchen ein
Impfverfahren gegen die aſiatiſche Cholera gefunden
haben will. Aus der Denkſchrift geht hervor, daß es Gamaleia
gelang, durch Inoculierung L.- v9. Rech entdeckten Cholerabacillus
die Cholera auf Tiere zu übertragen und dieſe durch vorherige
Impfung mit dem abgeſchwächten Choleragift cholerafeſt zu machen.
Gamaleia erbietet ſich, zu weiteren Verſuchen nach Paris zu kom=
men
. Aus der ganzen Art der Mitteilung geht hervor, daß Paſteur.
an Gamaleia's Entdeckung glaubt.
New=York, 22. Auguſt. Im Ohiothal zerſtorten heftige Stürme
viele Brücken der Baltimore=Ohio=Bahn. Die Landwirtſchaft in
Marh.and, Virginia, Pennſylvania und New=Jerſey hat großen
Schaden gelitten, viele Fabriken wurden zerſtört und mehrere Per=
ſonen
ſollen umgekommen ſein. An der Oſtküſte traten ebenfalls
heftige Stürme auf.

[ ][  ]

2250
Nr.
Vom Prinzen von Wales. Vor etwa 15 Jahren erhielt der
Prinz von Wales ein Schreiben deſſen Form und Abfaſſung den
feingebildeten Mann verrieten. Es lautete: Eine Stunde der Ver=
irrung
ließ mich das Verbrechen der Fälſchung begehen, ich wurde
entdeckt und verbrachte fünf Jahre im Kerker. Wer wird an meine
Beſſerung alauben, wer wird mir die Mittel bieten, den Reſt meines
Lebens ehrlich, meinen Pflichten getreu, zu verbringen?
Der
Vrinz fühlte ſich ergriffen und ließ den entlaſſenen Sträfling als
Verwalter auf einem ſeiner Güter anſtellen. Vor Kurzem iſt nun
Mr. Bluwers geſtorben; in ſeinem Teſtamente ernennt er den eng=
liſchen
Thronfolger, den hochherzigen Retter einer Menſchenſeele;,
zum Erben ſeiner nicht unbedeutenden Erſparniſſe. Der Prinz von
Wales ließ auf die Bahre des Mannes einen Kranz legen, deſſen
Schleifen die Worte trugen: =Prinz Albert von Wales - dem
treueſten aller Diener."
Das Brautkleid der Prinzeſſin Lätitia. Man ſchreibt aus
Turin: Ex=Kaiſerin Eugenie erhielt, als ſie ſich mit Kaiſer Napo=
leon
III. vermählte, unter anderen Geſchenken von der Stadt Liege
ein Spitzenkleid, in das auf feenhaft zartem Grunde eine Legion
Veilchen, die Lieblingsblume der Napoleoniden, eingewebt war.
Dieſes Kleid trug die ſchöne Spanierin ein einziges Mal in ihrem
Leben, nämlich auf dem Wege zum Traualtar. Vor einigen Tagen
gelangte die Robe, die einen Wert von 30000 Fres. repräſentiert,
in einer weißen Atlas=Kaſſette ſorgfältig verpackt, an die Adreſſe
der Prinzeſſin Lätitia. Die Ex=Kaiſerin legte dem Geſchenke einige
Heilen des Inhaltes bei: ſie hätte gehofft, das Gewebe das ſie im
ſtolzeſten Augenblick ihres Lebens getragen, der Braut ihres Sohnes
anlegen zu dürfen. Der Allmächtige wollte es anders: möge das
Kleid denn Lätitia an deren Hochzeitstage ſchmücken, und der Himmel
walte, daß ihr Glück auf feſterer Grundlage ruhe, als dies bei der
Ex=Kaiſerin der Fall geweſen.
Touriſtiſches. Die Bahnſtrecke Sonthofen=Oberſtdorf
ſim Allgäu) iſt vor kurzem dem Verkehr übergeben worden. Die
Achenſeebahn ſoll bis zum Beginn der nächſtjährigen Reiſeſaiſon
durch die Kommandit=Geſellſchaft Sönderup u. Co. fertig geſtellt
werden. Dasſelbe Konſortium hat Projekte für Bergbahnen auf
Schmittenhöhe und den Schafberg vorgeſehen.
Gewitterſturm. Aus Canada wird gemeldet, daß ein Ge=
witterſturm
im öſtlichen Ontario gewütet und allein in Quebec
einen Schaden von 1½ Millionen Dollars verurſacht hat. Viele
Verſonen wurden getötet, Häuſer ſtürzten ein, Pferde und Vieh
kamen um.
Vom elektriſchen Lichte.
1 Da das elektriſche Licht immer mehr in den Verhältniſſen
unſeres täglichen Lebens Aufnahme findet und im Begriff iſt, die
anderen Beleuchtungsarten ſelbſt in Haus und Zimmer zum größten
Teil zu verdrängen, ſo tritt auch an das große Publikum immer
mehr die Notwendigkeit heran, ſich mit den weſentlichſten Voraus=
ſetzungen
und Eigenſchaften dieſes Lichts vertraut zu machen. Das
elektriſche Licht, ſowohl das Bogenlicht als das Glühlicht, warſchon
früher bekannt. Man wußte, daß ein Platindraht, durch welchen
ein elektriſcher Strom geleitet wird, glüht und ein intenſives Licht
verbreitet, und man wußte auch ſeit dem Jahre 1810 daß ein
ſolcher Strom, wenn man ihn mit zwei in geringer Entfernung
von einander befindlichen Kohlenſtäbchen derart in Verbindung bringt,
daß das eine Stäbchen mit dem poſitiven, das andere mit dem
negativen Pole der galvaniſchen Kette verbunden wird, zwiſchen
dieſen Kohlenſtäbchen in der Luft ein bogenförmiges Licht bildet,
das jenes Glühlicht an Intenſität noch weit übertrifft. Aus dieſem
zuletzt genannten Grunde verſuchte man zunächſt das Bogenlicht
in das praktiſche Leben einzuführen. So lange man hinſichtlich
der Erzeugung des elektriſchen Stromes auf die Elemente ange=
wieſen
war, ſcheiterten die Verſuche an den Koſten und Umſtänd=
lichkeiten
des Verfahrens. Als man entdeckte, daß Elektricität durch
Magnetismus leichter als durch chemiſche Zerſetzung erzeugt wird,
benutzte man die elektriſchen Maſchinen, in denen ſchwere Eiſen=
magnete
innerhalb von Drahtſpiralen bewegt werden, zur Herſtel=
lung
des Lichts, und es gelang nunmehr, für beſondere Zwecke,
z. B. für einzelne Theatereffekte, Feſtlichkeiten und beſonders für
Leuchttürme die elektriſche Beleuchtung mit Vorteil zu verwen=
den
. Meyerbeer benutzte das Bogenlicht für die Prophetenſonne
und in dieſer Form iſt es wohl zum erſtenmal auch in Berlin

1849 öffentlich geſehen worden. Der Apparat zur Herſtellung war
außerordentlich groß und koſtſpielig. Eine Dampfmaſchine von
ſechs Pferdekräften war erforderlich, um das 2000 Kerzen ſtarke
Licht des Leuchtturms von Havre zu erzeugen. Die moderne Ent=
wicklung
des elektriſchen Lichts datiert von der Erſindung der
elektro=dvnamiſchen Maſchine durch Siemens. Das mit verhältnis=
mäßig
geringem Aufwand an Kraft und Koſten hergeſtellte Bogen=
licht
war von außerordentlicher Leuchtkraft und faſt ſo weiß wie
das Sonnenlicht. Allein es hatte darin einen großen Nachteil, daß
in demſelben Maße, in welchem die allmählich abbröckelnden Kohlen=
ſpitzen
ſich von einander entfernten, das Licht bis zum Erlöſchen

165
abnahm. Man verſuchte dieſes Uebel zu beſeitigen, indem man in
die Leitung eine Art Uhrwerk einſchaltete, welches, ſobald durch
die zunehmende Entfernung der Kohlenſpitzen eine Hemmung des
Stromes eintrat, die letztere auf einen Elektromagneten einwirken
ließ. deſſen Bewegung die Spitzen wieder einander näher brachte.
Doch gelang es mit dieſer Konſtruktion nicht, das wichtige Problem
der Teilung des elektriſchen Lichts zu löſen. Es war nicht mög=
lich
, mit derſelben Maſchine und derſelben Leitung, mehrere Lichte
zu erzeugen, weil die erwähnte Hemmung des Stromes, wenn ſie
bei dem einen Lichte eintrat, notwendig alle anderen Lichte in Mit=
leidenſchaft
ziehen mußte. Da gelang es dem Ruſſen Jablokow
mit Hilfe der nach ihm genannten Kerzen ein ſich ſelbſt regulieren=
des
Bogenlicht herzuſtellen, welches er bei Gelegenheit der Pariſer
Weltausſtellung 1858 zur Anwendung brachte. Dieſe Jablokow=

Son
pla

S5 1 4)

kerzen wurden damals an einzelnen Stellen auch in Berlin einge=
führt
. Ihr Fehler war ihre große Loſtſpieligkeit. Ein Licht koſtete
im Anfang pro Stunde 60, ſpäter 35 Pf. Da dieſer Preis eine
allgemeinere Verwendung ausſchloß, ſo nahm Siemens ſeine Ver=
ſuche
mit der Regulierung durch eine mechaniſche Vorrichtung wie=
der
auf, und einem Ingenieur der Firma Siemens gelang es, in
der ſogenannten Differentiallampe einen Apparat herzuſtellen, der
die einer Teilung des Lichts entgegenſtehenden Hinderniſſe in einer
ebenſo einfachen wie ſinnreichen Weiſe beſeitigte. Es iſt dadurch
möglich geweſen, in eine und dieſelbe Leitung 12 Lampen einzu=
ſchalten
. die von einer gemeinſamen Maſchine bedient werden.
Dieſe Beleuchtungsmethode hat trotz ihrer größeren Kompliziertheit
die Jablokowkerzen faſt überall verdrängt. Das Siemens'ſche
Bogenlicht hat nur den Nachteil, daß es etwas unruhig brennt.
Dieſes iſt für die Beleuchtung von Straßen, Plätzen ꝛc. ohne Be=
lang
. Aber es ſchließt die Benutzung des Bogenlichts für alle
Räume, in denen ein ruhiges und wohlthuendes Licht Bedürfnis
iſt, vollſtändig aus. Für alle dieſe Zwecke, alſo vor allen Dingen
für die Benutzung im Haus und im Theater, tritt das neue Edi=
ſon'ſche
Glühlicht in ſein Recht. An Stelle des leicht ſchmelzenden
Platindrahtes verſetzt Edinſon einen in luftleerem Raume ver=
kohlten
und dadurch zu einem feſten Körper gewordenen Faden in
Glut, der bogenförmig geſtaltet in eine luftleere Glaskapſel einge=
ſchloſſen
iſt. Dieſes Glühlicht iſt ein außerordentlich gleichmäßiges,
mildes und wohlthuendes. Während die einzelnen Bogenlichte von
Siemens mit einer Helligkeit von 880 Kerzen brennen, iſt im Glüh=
licht
die Helligkeit auf 228 Kerzen ermäßigt. Allerdings iſt für
jedes derartige Licht eine Pferdekraft erforderlich. Die Kraft i
aber ſo billig. daß die Koſten derſelben auf die Koſten des Lichtſt
einen kaum erwähnenswerten Einfluß ausüben. Der Preis des
Glühlichtes wird ſelbſt da, wo man auf die Benutzung der teures
Gaskraft angewieſen iſt, den Preis des Gaslichts nur um ein gen
ringes, ſpäter vielleicht gar nicht mehr überſteigen. Die klein=
Preisdifferenz verliert ihre Bedeutung nun vollends, wenn man ihe
die großen Vorzüge des Lichtes, die Helligkeit, leichte Handhabungr
das Wegfallen jeden Einfluſſes auf Temperatur und Luft und vor
allen Dingen die namentlich für ein Theater ſo weſentliche abſo=
lute
Feuerſicherheit gegenüberſtellt.


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Darmſtädter Tagblatt
[151. Jahrgang)
zugleich Amtliches Organ für Stadt und Kreis
Darmſtadt.
Das nunmehr in ſeinem 151. Jahrgang erſcheinende Tagblatt
bringt neben einer pokitiſchen Aeberſicht reichhattige Mittheikungen
von allgemeinem und ſoſtaſem Intereſſe aus Htadt und Land;
der Theaterzettel des Großh. Hoftheaters wird der Regel nach voll=
ſtändig
veröffentlicht; Anterhattung wird ferner durch das damit
verbundene Illuſtrierte Antergaktuggsstatts mit Beiträgen nam=
hafter
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dnrch die Poſt bezogen M. 1.50 einſchl. Proviſion excl. Bringerlohn.

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Druck und Verlaa: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei. - Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.

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