4
SRLRuvlLy coGutOoIhe
Abonnement=
prei=
vlerteljährlich 1 Mark 50 Pf. mch.
Gringerlohn. Auzwärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mart 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſlaufſchlag.
151. Jabrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werdenangenommen nDarmſtadt
von der Expedition, Rhelnſtr. Nr. 22.
in Beſſungen von Friedr. Blößer.
Holzſtraße Nr. 19, ſwie auzwaͤrtg
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
ſür die Belaanntmachungen des Großh. Rreigamts, des Großh. Vollzetamts und ſämmtlicher Behörden.
N8 160.
Freitag den 17. Auguſt.
1088.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß. daß dem Droſchkenbeſitzer Chriſtoph Petri, Gardiſtenſtraße Nr. 35
wohnhaft, unterm Heutigen die Conceſſion zur Indienſiſtellung eines weiteren Droſchkenfuhrwerks mit der Rummer 32
er=
theilt worden iſt.
Darmſtadt, den 14. Auguſt 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
19160
v. Grolman.
Reberſicht
der Durchſchnittspreiſe von folgenden Früchten
vom 1. Auguſt bis 15. Auguſt 1888.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 1950. — Korn per Sack
100 Kil M. 15. -. — Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 16.-. - Hafer per Sack 100 Kilo M. 14.-.
Darmſtadt, den 15. Auguſt 1888.
Großherzogliches Polizeiamt.
Ueberſicht
der Marktpreiſe von folgenden Gegenſtäuden
vom 1. Auguſt bis 15. Auguſt 1888.
Butter per ¼ Kilo M. 1.-, desgl. in Partien M. —. 90,
Eier per Stück 5½ Pfg., desgl. per 25 Stück M. 1.30.
Kartoffeln per 100 Kilo M. 5.80 desgl. per 25 Kilo
M. 1.50. — Kornſtroh per 50 Kilo M. 3.-. - Heu per
50 Kilo M. 476.
Darmſtadt, den 15. Auguſt 1888.
[8161
Großherzogliches Polizeiamt.
ekanntmachung.
Im Anſchluß an unſere Bekanntmachung vom 28. v. Mts. bringen wir
hier=
mit zur Kenntniß, daß auch die Herren:
Gebrüder Becker, Mauerſtraße 17,
Friedrich Ewald, Ecke der Stiſt= und Soderſtraße,
ſich zur Lieferung und Abänderung von elektriſchen Beleuchtungskorpern bereit
er=
klärt haben.
Darmſtadt, den 13. Auguſt 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
(9162
Riedlinger, Beigeordneter.
Das Hchuſgeld pro 3. Duartal 1888
für die Vorſchule des Gymnaſiums wird nächſten Samstag den 18. d. Mts.,
Nachmittags von 2-4 Uhr, im Muſikſaal des Gymnaſiums, Zimmer ebener Erde
Nr. 7 im Nordbau, erhoben.
Darmſtadt, den 16. Auguſt 1888.
Großherzogliche Gymnaſialkaſſe.
(9163
Langsdorf, Rechnungsrath.
Man verlange überall
9
3
Ch0c01N* GEuen
Fettviehverſteigerung.
Kommenden.
Dienstag den 21. Auguſt d. J3.,
Vormittags 11 Uhr,
werden in Großh. Hof=Meierei Darmſtadt
3 fette Kühe
verſteigert.
Der Großh. Oberverwalter
(9164
Dettweiler.
WLimburger Käſe, E
ſetwas weich, der ganze Stein, 1½ Pfd.
[9165
zu 35 Pfg., empfiehlt
Chr. Müller, Langgaſſe 4.
Wegen Todesfall
iſt ein Poſamentiergeſchäft mit
Werk=
zeug und Laden=Einrichtung zu verkaufen.
Kann an demſelben Platze weiter geführt
Helbiz, Ziegelgaſſe,
verden.
Frankfurt a. M. 19166
(ßine Theke, eine Wendeltreppe von
½ Holz. faſt neu, 14 Stufen, billig
916⁷
abzugeben Langgaſſe 28.
2186
Nr. 160
billigſt.
Preiſelbeeren,"
prachtuolle Maure,
G. LrLotm Ekuföhe.
(9168
Medallen u. Oplome: Parls, London, Sidney, Frankfurt a. M., Darnstadt, Offenbach eto.
Hofneſerauten. 6.-
Natürlich kohlenſaueres von Natur eiſenfreies
Mineral-Wasser.
des
1½
1 6
Abudtoh”
grunnen
Liegend anfbewahren.
Liegend anfbenalren.
Grossharben bei Frankfurt a. H.
Schutæmarke.
28
Eisenkrei,
daher bestes
TafelWasser,
Die Füllung der Krüge und Plaschen
geschicht
„direct aus der Uuslle'
20.
4
1.
Laurenzo ≈Cie., Grosskarben
Dr.
bei Frankfurt a. M.
Rorkbrand.
Ne.
2.
Eisenſrei,
A0) chon emnpſohlen
1836
C6 von Staatsrath
ds sanitäres Wasser von hohem C--COOV''O p. Hufeland, Verlin; ferner von
medicinischem Werth. da voisonfroi, o(Jſo Geh. Hoſrath Dr. Stiebel, Frankſurt a. Al.,
in 1000 Eramm 1198.ne Cubicem. freie
Oberstabsarzt Dr. Fuchs, Darmstadt, und
und halbgebundene Kohlensäure.
X. Sch. Ober Med-Rath. Dr. Kopp. Hanau.
Hauptniederlage bei
Calanmann, Carlsſtraße 45.
3geinſter Taſel=-eineſſig
welcher sich in Folge seiner Güte &am Haltbarkeit,
auch vorzüglich zum Einmachen eignet,
von J. J. Diefembach,
in Demyohns zu 3, 5 und 10 Liter,
zu haben bei den Herren:
Emanuel Fuld, Kirchſtraße,
Ph. Weber, Carlsſtraße,
L. Gerſchlauer, Marienplatz.
H. Brandſtätter, Erbacherſtraße,
C. Diehm & Co., Rheinſtraße,
J. B. Haenzel, Rheinſtraße,
Wilh. Manck, Ballonplatz,
G. Kneip, Kiesſtraße,
J. H. Möſer, Ruthsſtraße,
G. P. Poth, Bleichſtraße,
M. W. Praſſel, Rheinſtraße,
Chr. Pfeiffer, Saalhauſtraße,
Th. Stemmer, Eliſabethenſtraße,
Clemens Behle, Markt,
Franz Ebert, Arheilgerſtraße,
Ph. Huwerth, Roßdörferſtraße,
G. Viel, Eliſabethenſtraße,
C. Watzinger, Wilhelminenſtraße,
J. Röhrich, an der kathol. Kirche,
C. Reinemer, Niederramſtädterſtraße,
M. Landau, Mathildenplatz,
Aug. Marburg, Beſſungen. 6124
10 Pfg., mit ſämmtlichen
hier ankommenden und abge=
Poriaoht auyiPunt henden Bahnzügen, ſowie dem
vollſtändigen Fahrplan der
Dampfſtraßenbahn, und Uhrfahrpläuchen 5 Pfg. zum Einlegen in den
Uhr=
deckel, ſind in der Expedition unſeres Blattes, ſowie in den Buchhandlungen der
Herren Bergſträßer, A. Klingelhöffer, v. Aigner, L. B. Müller,
Kohler und bei H. Lautz zu beziehen.
Expedition des Tagblatts.
Küs0.
Emmenthaler Schwoinor,
hochprima & vollsatüig,
Edamer Tafol
5
2
Hohonburgor
„
Camonbort
8
IB.
.
Honshoimor
Schlosskäschon
Mainuer Kümmolkäschon.
Contrifugenhuttor,
Jandbuttor,
hand-Hior.
fl. P. Polh.
1907*
Bleichſtraße.
1
deutschen, Lowie ächt,
D2 französ. von M. 150
11
0o bis A.s5op. Nasche.
HeInd. Heyl Sohn
Ecke Saalban- u. Elisabethenstr. 48.
Nederlage; M. Horge, Holastrasse 17.
O u k nagner Mue. Rososörſerdtr. 2.
Voll-Häriuge,
noulo holländische,
per Stück 8 Pfg., bei 10 Stück
7 Pfg.
Marinirt 12 Pfg.
Hoinrich Erlonbach,
Ernſt=Ludwigsſtraße I. (9039
Gell. Rothwein,
fein, alt, unübertroff. u. ärztl. empfohlen,
Lit. 65, 85, 100 u. 120 Pfg. offerirt
H. 101 poſtl. Darmſtadt.
18259
werden ins Haus
Iimmorspähne geliefert.
Cg. Heyl, Bleichſtraße 5l. (7840
4Kein!
ſe2₈
8 Nu
Extra.
S
[ ← ][ ][ → ] nn2oonv ipiu UayhuohuptpD uounm ur uogian
uogpeoig tuouſproLgnv gioquohog Luv6 uopnagvg uanaguv uonv a0a Hpih uomuog
429 NohuatD uv 279 Onogol6 anou ungmmzLagnzſß uog u1 g1 ſp uogu4og
ohou uojponipins=Paauc aoLuzouſs uozta 129 uaurg zu Gungugag m Hi v3
uallonfaagn Lugaanzuag aou121 uoa Gunahulsup
uonoſgo6 nuozvanpvjaauigl Huondg it gun MuommoW uag GinayansCoß iphunahog
onEimig avgzuog gog And aoux) Arurmhag m M Paau aag jonaaus go0
gug zu6uvaav pomtplog uourg une 8i9 uozpojurp uog anz 24 4og 0
0029 16 8i4 905 U uoa zhougt uz Hu uoſdaog gun 2ommlogog gun zhus
Agu noGumpiauia 2Gigupunoa 8 uaanusjuadaa JomuID. FEOsoId
ogojup qudgobug Lus unznguct glpnzihoudatpah ipuluza 4o6 uanog us
eosIé 8 Ea Sununeg
ggoyvoraeSure vorngsinz gorduoo oure
goyrnapp
991 a4
[ ← ][ ][ → ]Nr. 160
ntornationale Gartenbal. Ausstellung iu Höl
fultor dem Allerhöohstsn Protoctorats Hhror Hajostät dor Kaisoriu uud Hönigin Augusta)
vom A. August bis 10. September.
Die Ausstellung umfasst:
1) Gürtnerel, 2) Erzeugnlase des Gartenbaues, 3) Garten-Arehltehtur und
Ornamentik, 4) Gartengeräthe, 5) Binderel, 6) Gärtnerische Cammlungen,
7) Garten-Literatur, 8) Bienonzucht.
Althölnischer Festplatu in originollstor Ausführung.
Wäglich CONCxnTE und sonstige Volksbelustigungen.
ſOecrior opepiarn
Aoderne Romane.
Serie der Gegenuart.
Feée des elegant gebundenen Bandez 1 Marh. Katalag gratis in jeder Buchhandung.
Darmstadt, den 10. August 1888.
P. P.
Hierdurch beehre ich mich, die ergebene Mittheilung zu machen,
dass ich mit dem heutigen Tage die Leitung meines durch den Tod
des Herrn J. H. Schröder in Darmstadt erledigten Filial-Büreaus
meiner
8783) Hügelſtr. 13 im Vorderh. part
1 kleinere Wohnung mit Küche. 250 Mk.
8937) Carlsſtraße 34 iſt die
Parterre=Wohnung, 6 Zimmer mit
abgeſchl. Vorplatz ꝛc., per 1. Oktbr.
zu vermiethen.
9169) Ruthsſtr. 9 eine Manſarden=
Wohnung per 1. Nobbr. beziehbar, 2
Zimmer u. Küche, Waſſer ꝛc. Preis 180 M.
Hoitungs-Annoneen-HLpodition
dem Herrn GEORATTELL. übertragen habe und befindet
sich mein Fiial-Büreau nunmehr
M
E
F. Grafenstrasse Nr. 39 4
Derselbe übernimmt in gleicher Weise wie meine übrigen Häuser
die prompteste und exacteste Beförderung jedes Insertions-Auftrags für
alle in- und ausländischen Leitungen eto. am Tage des Eingangs zu
Original-Preisen, ohne Kosten und Spesen.
Rosten-Anschläge werden bereitwilliggt auſgestellt. Leitungs-
Kataloge gratis.
Mit Hochachtung
RudOIk Hoss0.
GON
LAAG, AayuuAs G0.
6143) Marktplatz 7 ein großer
L. aden
per 1. Oktober.
Georg Graeff.
Lzzisr. en.
M
A 14
7220) Roßdörferſtr. 32 ein ſchönes,
großes, möbl. Zimmer mit ſorgfältiger
Bedienung ſofort zu vermiethen.
9047) Lauteſchlägerſtr. 50 (Metzgerei)
ſofort ein ſchön möblirtes Zimmer mit
oder ohne Penſion zu vermiethen.
9135) Beſſ. Friedrichſtraße 7 ein
möbl. Zimmer zu vermiethen.
C
bonnements und Inserate
für das „Darmſtädter Tagblatt” mit
illuſtrirter Sonntagsbeilage werden
jeder=
zeit angenommen und pünktlich beſorgt
durch
[8028
H. V. Lücker, Arheilgen.
Ein halber Parterreplatz
geſucht. Erbacherſtraße 11 part. 09170
5
E
14
846
10
122⁄₈
14
501
6¾
goh
95⁄
115. kel
704
Hia,
21e,
45
gubs
—
3
46abock
ZuL.½
5„i)
16
85
100,
105
612P
851
44
2
we=
2 M
uͤhr=
8.
E
508
724
95.
102
147
24
458
559
727
gb=
10
H.
10
8e [02
119
12
2
208
408
123.
800
66
102 2⁄40)
94 10,
ol.Felert.
5
M4⁄)
41;
Eilo
7⁄)
iol
k;
gus;
440)
g00
1217
449)
2.
Fs
72
90)
L22
50
100.
„
104
446
„o
74 6i
h di
Gbuch
Nr. 160
218
in das von uns erkaufte Haus laſſen wir, um unſer großes Lager
theilweiſe zu räumen, bedeutende Preisermäßigung eintreten und
gewähren bei Entnahme ganzer Ausſtattungen einen Extra=
Rabatt.
Bolouchtungsgoschäſt, Maganin für Hücheneinrichtung
Ghr.
Wirthwein & Ho.,
(9139
9 Ludwigsplatz 9.
9050) Ein braves, fleißiges
Mäd=
chen, in der guten bürgerlichen Küche
be=
wandert, das ſich auch allen häuslichen
Arbeiten willig unterzieht, wird für gleich
ebent. auch ſpäter gegen guten Lohn
ge=
ſucht. Näheres Expedition.
Natürlich kohlensaures Mineralwasser
PAAAA1LI2N
Brunnon drosskarben ſlessen) Laurenze & Co.
Hoflieferanten.
Das nathillche Solzor bst in Clte, Ganiturem Werth, Lieblichkeit
bei Mischung mit Wein ete.
undbertroffen.
Prämürt in London Sidney, Paris, Prankfun und Offenbach a. M. ete.
Analysirt von Proſessor Geheimrath Di. Fresenius in Wiesbaden.
(8903
Haupt-Hiederlage bei Haumann, Carlsstrasso 45.
VOIO
Chürmger heller=Luſen
von vorzüglicher Kochart,
heute eintreffend.
TrAUETL1TAAATEIdUN
Mathildenplatz 1.
(9171
Grtakrankenkaſſen.
General Agenturen.
Comptoir und Wohnung des Unterzeichneten befinden
ſich nunmehr
Zimmerſtraße Nr. 1. ½
nächſt der Eliſabethenſtraße.
[9140
Darmſtadt, den 15. Auguſt 1888.
AGOIpL Radg.
9172) Eine tüchtige Köchin ſucht
ſofort Stelle. Zu erfragen bei Frau
Elbert, Magdalenenſtraße 23. 1 St.
Eine tüchtige Verkäuferin
der Kurz= und Modewaaren=Branche ſucht
anderweitig Stelle. Franks Stellen=
Bllreau, Eliſabethenſtraße 4.
(9173
9174) Tüchtige Mädchen kann ich
den geehrten Herrſchaften auf Michaelis
empfehlen. Stellenbüreau Röſe,
Schützen=
ſtraße Nr. 14 parterre.
3175) Ein Hädchen
aus guter Familie ſucht Stelle zu
größe=
ren Kindern oder Stütze der Hausfrau;
hoher Gehalt wird nicht beanſprucht.
Frank's Stellenbüreau, Eliſabethenſtr. 4.
9148) Eine Frau nimmt Laufdienſt
oder Waſchen u. Putzen. Beſſ. Carlsſt. 58.
9176) Eine reinl. junge Frau ſucht
Laufſtelle. Kaſerneſtraße Nr. 64.
1.
9177) Suche zu Michaelis nach Mainz
eine bürgerliche Köchin mit guten
Zeug=
niſſen. Lohn 15 Mark im Monat.
Frank's Stellenbüreau, Eliſabethenſtr. 4.
9178) Auf Michaelis wird ein im
Kochen erfahrenes Dienſtmädchen
ge=
ſucht Carlsſtraße 48.
12
Arsto Putnmacherin
geſucht. Offerten mit Gehaltsanſpr. und
Zeugniſſen unter A. 100 an die Exped.
d. Bl. erbeten.
9151) Ein ſolides, zuverläſſiges
Kindermädchen
für ſofort geſucht. Näheres Exped.
„179) 10 küchtige
Liecorations=Paler
werden geſucht gegen hohen Lohn.
Maler Volk, Mainz.
9180) Kräftige Jungen
zum Tragen von Brettern geſucht
Eſcholl=
brückerſtraße 8.
9155) Einige geübte
Masehinenschlosseor
geſucht. Schültzenſtraße 8.
Coborall zll
AAU
[7464
habon in Büchson
H.Lo,KG. Uod.
Reine Hlsäuer Rahm-Miloh, sterilisirto
Milcheonserve ohne Lucker, für Kranke und
Kinder ärztlich empfohlen, 65 Pſg. per Büchse.
nioint mit Weizenextr.
Hindormiloh, Poptohdii, fur säuglinge
von der Geburt an die einfachste, stets gleich
Nächſten Samstag, Sonntag
und Montag
findet die
Mileh-
zuverlässige Nahrung, efl. I. 20. per Büchse.
pt, mit
Pvoducte. Ud aniehadk Aehl, poptonsnt, uzg
reiner Milchsubstanz, sehr kräſtige,
knochen-
bildende und ausgiebige Nahrung für entwöhnte
Kinder, A 1. - per Büchse.
Au beriehen durch allo Apotheken, en gros von Ed. Uölundh, 8uttgart.
ſtatt, wozu freundlichſt einladet
B. Riodmattor. 3
Das chemiſche
2
Anterſuchungsamt
(Peſucht im 1. Rang ein halber Platz
auf rothe Karten. Wo? iſt zu
er=
fragen in der Exped. d. Bl.
19183
Waldſtraße 32 befindet ſich jetzt Woogsstrasse 4 in dem
frü=
heren Stadtbauamte.
[9181
Woog, 16. Auguſt 1888.
Waſſerhöhe am Pegel
383 Mtr.
Lufttemperatur
120 R.
Waſſerwärme Vorm. 8 Uhr 16½ R.
Woogpolizeiwache.
Standesamtliche Nachrichten von Beſſungen
(vom 9. bis 15. Auguſt 1888).
Geborene: Am 10. Auguſt: Dem Mechaniker Peter Groh. T.
Maria Friederike. Dem Schuhmacher Chriſtian Hitzmann, T.
Wil=
helmine. Am 14. Dem Sergeant im Großh. Heſſ. Feld=Art=Regt.
Nr. 25 Johannes Gräf, T. Charlotte Emilie.
Auſgebote: Der Zimmermann Peter Chriſtian Aßmuth und
Margaretha Lehr, T. des Zimmermanns Heinrich Lehr II. dahier.
Eheſchkietzungen: Am 12. Auguſt: Der Maurer Georg Philipp
Dröll, Witwer dahier, mit Anna Katharina Dröll von Langen.
Geſtorbene: Am 11. Auguſt: Dem Schloſſer Karl Peter Geyer,
T. Maria Mathilde, 11 T. alt. Am 13.: Dem Gaſtwirt Johann
Wenz, S. Johannes Ludwig, 6 M. 19 T. alt.
Politiſche Ueberſicht.
Hentſches Reich. Der Kaiſer, welcher am 14. auch den
Staats=
ſekretär Naſſe, den Landesdirektor Klein und den Profeſſor
Ger=
hardt empfangen und den Vortrag des Admirals Monts und des
Generals Hahnke entgegengenommen hatte, gewährte am 15. früh
dem Maler Angeli (Wien) eine mehrſtündige Sitzung, nahm mehrere
Vorträge entgegen, arbeitete mit dem Chef des Civilkabinetts und
kehrte nachmittags 1 Uhr nach Potsdam zurück.
Ueber die Reiſeverfügungen des Kaiſers wird der amtlichen
Landeszeitung für Elſaß=Lothringen geſchrieben: „Gegenüber den
in deutſchen Zeitungen verbreiteten Nachrichten über einen im
Sep=
tember bevorſtehenden Beſuch des Kaiſers in Elſaß=Lothringen
von Metz aus iſt ſogar ſchon das Datum der dort auf dem
Exer=
zierplatze von Frescati abzuhaltenden Parade mitgeteilt
worden-
kann ich auf Grund von Informationen aus beſter Quelle
ver=
ſichern. daß ein Beſuch des Reichslandes in das ohnehin ſtark
be=
ſetzte Programm Sr. Majeſtät nicht aufgenommen iſt. Der Kaiſer
gedenkt ſich vielmehr bereits in der letzten Septemberwoche nach
Wien zu begeben, den größeren Hofjagden des Kaiſers Franz Joſeph
beizuwohnen und dann direkt nach Rom abzureiſen, wo ſeine
An=
kunft für Mitte Oktober angekündigt iſt. Da der Aufenthalt in
Italien auf 8-10 Tage bemeſſen ſein dürfte, ſo iſt die Rückkehr
nach Deutſchland erſt in der letzten Oktoberwoche zu erwarten, wo
es für einen Beſuch in Elſaß=Lothringen zu ſpät ſein möchte. Bis
Mitte September iſt der Kaiſer durch die Manöver des Garde=und
des 3. Armeecorps in Anſpruch genommen, dann iſt ein Beſuch des
ſüchſiſchen und des bayeriſchen (wahrſcheinlich auch des
württem=
bergiſchen und badiſchen) Hofes beabſichtigt, ſo daß die Abreiſe nach
Wien von Süddeutſchland aus erfolgen dürfte. Einen Beſuch des
Reichslandes noch einzuſchieben, liegt nicht in der Abſicht des Kaiſers,
nach obigem auch wohl nicht in der Möglichkeit, zumal der Kaiſer
ſeiner erſten Anweſenheit in Elſaß=Lothringen ſchwerlich das
Ge=
präge einer flüchtigen Durchreiſe würde verleihen wollen.
Der König von Portugal iſt am 15. vormittags 8 Uhr über
Dresden nach Prag abgereiſt. Der Kaiſer gab ihm bis zum
Bahn=
hof das Geleite, wo er ſich aufs herzlichſte verabſchiedete. Der
König wird am 30. d. M. zum Beſuche in Berlin eintreffen und
am 31. der Taufe des jüngſten Sohnes des Kaiſers anwohnen.
Die Kaiſerin Friedrich, welche ſich am 14. zum Beſuche ihres
Oheims, des Herzogs Ernſt von Sachſen=Coburg=Gotha, nach Schloß
Tenneberg bei Waltershauſen begeben hatte, kehrte von dort mit
Herzog Ernſt nach Gotha zurück. Wie man weiß, hat die Kaiſerin
Friedrich ſchon oft den Rat des Herzogs, des Bruders ihres
ver=
ſtorbenen Vaters, eingeholt. Am 15. vormittags traf Kaiſerin
Friedrich wieder in Schloß Friedrichskron ein.
Der zum Chef des Generalſtabs der Armee ernannte bisherige
General=Quartiermeiſter Graf Walderſee lgeboren 1832, trat
am 27. April 1850, aus dem Kadettencorps kommend, als
Sekond=
lieutenant in das Garde=Feldartillerie=Regiment ein. Seine
Be=
förderung zum Hauptmann erfolate im Jahre 1862. Während des
Krieges von 1866 trat Graf Walderſee in den Generalſtab über
und wurde am 28. Juli desſelben Jahres zum Major befördert
und dem damaligen Generalgouvernement von Hannover zugeteilt.
Nach Beendigung des Feldzuges wurde er zum Generalſtabe des
10. Armeecorps verſetzt und am 16. Februar 1867 in den
General=
ſtab einrangiert. Am 13. Januar 1810 wurde er als Militärattachs
zur Botſchaft nach Paris kommandiert und am 2. Mai ej. a. zum
Flügeladjutanten des Kaiſers ernannt. Am 25. Juli 1870 erfolgte
ſeine Ernennung zum Oberſtlieutenant. Während der letzten Periode
des Loire=Feldzuges fungierte er als Chef des Stabes des
Groß=
herzogs von Mecklenburg. Am 24. Juni 1871 wurde er zum
Kom=
mandeur des 1. Hann. Ul.=Regts. Nr. 18 ernannt. Am 18. Auguſt
1871 erhielt er ſein Patent als Oberſt. Zwei Jahre ſpäter, am
9. Dezember 1873, wurde er zum Chef des Generalſtabes des 10.
Armeecorps ernannt. Am 18. Januar 1875 erhielt er den Rang
eines Brigadekommandeurs, und am 10. Auguſt 1876 das Patent
als Generalmajor. Am 18. September 1881 wurde Graf v.
Wal=
derſee unter Belaſſung in ſeiner Stellung zum General la guite
ernannt, und am 27. Dezember 1881 erhielt er ſeine Ernennung
zum General=Quartiermeiſter unter Entbindung von der Stellung
als Chef des Generalſtabes des 10. Armeecorps. Graf Walderſee
iſt ſeit 14. April 1874 vermählt mit Marie Lee, einer Tochter des
Rentiers David Lee zu New=York, welche in erſter Ehe mit dem
Fürſten von Noer, Prinzen Friedrich von Schleswig=Holſtein=
Son=
derburg=Auguſienburg, geſtorben 2. Juli 1865, verheiratet war.
Der deutſche Botſchafter in Petersburg, General v. Schweinitz,
tritt mit Beginn der nächſten Woche einen zweimonatlichen Urlaub
2191
1„
5
5
H
542
66
762
92
188
C2
412
30b
506
55
800,
1015
11025
100
nah.
15.
540
aund
1140
1258
225
24¼
455
645
812
.l.
G
=
1480
mey
Edi-
e82
Eedie=
himſ.
6½
829
—
106
1130
12₈
2
42)
60
8½
G
nach Deutſchland an und kehrt erſt kurz vor dem Dienſtjubiläum
des Herrn v. Giers nach Petersburg zurück. — Der Miniſter des
Innern, Herrfurth. war vor einigen Tagen beim Reichskanzler in
Friedrichsruh. Der Reichskanzler ſelbſt wird in den nächſten Tagen
auf der Reiſe nach Kiſſingen ſich kurze Zeit in Berlin aufhalten.
Die „Nordd. Allg. 8tg. giebt mehrere für die Haltung
Frank=
reichs in der Maſſauahfrage eintretende Auslaſſungen des Brüſſeler
„Nord: wieder und bemerkt dazu: Die Darſtellung mache die Frage,
die ohne franzöſiſche Einwendungen einfach wäre, zu einer ziemlich
verwickelten. Von franzöſiſchen erworbenen Rechten auf Zula ſei
überhaupt keine Rede, bei der italieniſchen Beſitzergreiſung habe
dort die egyptiſche Flagge geweht. Zula war alſo egyptiſch,
Abeſ=
ſinien hatte nicht den kleinſten Rechtstitel, darüber zu verfügen. Es
535) ſei nicht recht erklärlich, weshalb der „Nord= ſo großen Nachdruck
auf Punkte lege, die, falls ſie überhaupt berückſichtigt würden, nur
die Löſung der Frage erſchweren könnten.
Das „Memorial diplomatique= bringt die Nachricht, Lord
Salisbury ſei von dem Fürſten Bismarck eingeladen worden, einige
Tage in Friedrichsruhe bei ihm zuzubringen. Trifft die Angabe,
die der Beſtätigung bedarf, zu, ſo wird man der Folgerung des
Pariſer Blattes beiſtimmen, wonach dieſelbe beweiſen würde, daß
alle Gerüchte über erkaltete Beziehungen zwiſchen Deutſchland und
England vollſtändig erfunden ſind. Uebrigens beſtehen zwiſchen
dem Fürſten Bismarck und dem Lord Salisbury langjährige
per=
ſönliche Beziehungen der freundlichſten Art, welche auf dem
Ber=
liner Kongreß wiederholt hervorgetreten ſind und der Nachricht des
„Memor. dipl. immerhin einige Wahrſcheinlichkeit geben.
Franſtreich. Die ganze klerikale Preſſe iſt ſeit dem 14. für
Boulanger eingetreten und fordert die Partei auf, am 19. für ihn
zu ſtimmen.
In Amiens gab am 15. die Ankunft Boulangers Anlaß zu
verſchiedenen tumultuariſchen Kundgebungen, wobei die Volizei und
die Gendarmerie einſchritten und mehrere Verwundungen
vor=
kamen.
England. Der „Standard= hält den Rücktritt des Grafen
Moltke nur für die Vorläuferin mannigfacher Wechſel in Perſonen
und Ideen. „Es iſt kein Geheimniss, ſo ſagt das Blatt, „daß viele
von der jüngern Schule für geboten gehaltene Reformen nur an
der Abneigung des alten Kaiſers gegen eine Trennung von den
liebgewonnenen Formen und Männern ſcheiterten. Als Kaiſer
Friedrich auf den Thron gelangte, war er kein ſcharfer Soldat
mehr; auch ließen ſich große Reformen nicht mehr durch einen
ſterbenden Mann unternehmen, als welchen er ſelbſt ſich fühlte.
Aber Deutſchland hat jetzt einen Herrſcher, deſſen Geiſt der Armee
zugewandt iſt und deſſen Entſchluß darin beſteht, daß ſie
fort=
ſchreiten und den militäriſchen Vorrang des Reiches in Curopa
wahren ſoll. Große Potentaten mögen wohl ſich über Löſungen
chwebender Fragen einigen. aber ſie haben mit den
Leiden=
chaften der weder durch Staatsmänner noch durch Diplomaten
geſchulten Maſſen zu rechnen. Der junge Kaiſer hat die
Zeichen der Zeit zu beobachten und ermutigt gewiß alles, was zum
Frieden beiträgt. Aber er hat vor allem dafür zu ſorgen, daß das
Vaterland wohl beſchützt ſei, und muß daher die ungeheure und
verwickelte Maſchine in militäriſcher Friſche und Bereitſchaft halten.
Vielleicht bedauert er, die Aenderungen machen zu müſſen; aber ſie
ind notwendig für die Wahrung der jugendlichen Kraft in der
Armee'=
Ikalien. Die „Ag. Stefani' meldet vom 15 ds.: Nach einer
Depeſche des Generals Baldiſſera kehrten von den 400 mit einem
italieniſchen Hauptmann abgegangenen Baſchibozuks 221 zurück,
von denen 57 verwundel waren, und von den 300 Baſchibozuks,
die mit Adamaza waren, 260, von denen 19 verwundet waren.
Rutzkand. In einer Beſprechung des Telegramms der=Agenzia
Stefami, daß Rußland wie die anderen Mächte eine Erklärung
über die Abſchaffung der Kavitulationen in Maſſauah gegeben habe,
bemerkt das „Journal de St. Pétersbourg, es ſcheine dies eine
gewagte Behauptung zu ſein. Das Journal glaubt, Rußland
würde gegen die Abſchaffung der Kapitulationen von dem Moment,
wo dieſelben das Reſultat einer Verſtändigung unter den Mächten
wären, nichts einzuwenden haben, das Prinzip aber, nach welchem
die Abſchaffung ipso facto daraus hervorgehe, daß ein Land, wo
Kapitulationen beſtänden, von einer civiliſierten Regierung beſetzt
werde, ſei eine Neuerung, ein ſolches Prinzip ſei weder erörtert
noch angenommen worden.
Türſtei. Der als außerordentlicher Botſchafter des Sultans
nach Berlin entſandte Oberceremonienmeiſter Munir Paſcha hat an
ſeinen Souverän einen telegraphiſchen Bericht erſtattet, in welchem
er ſich in den Ausdrücken wärmſten Preiſes über den ihm vom
deutſchen Kaiſer bereiteten Empfang äußert. Die Perſönlichkeit des
jungen Herrſchers habe auf ihn den tiefſten Eindruck gemacht, er
Munir) ſei überzeugt, der Sultan und die Türkei hätten keinen
beſſern Freund als das deutſche Reich.
Die drei deutſchen Generäle Hobe, Kamphövener und Riſtow
haben Mangels Zahlung; den Sultan um ihre Entlaſſung
ge=
beten.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 17. Auguſt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben mittelſt
Entſchließ=
ung vom 14. Auguſt dem Fußgendarm Wirth vom Großh.
Gen=
darmerie=Corps das Silberne Kreuz des Verdienſtordens Philipps
des Großmütigen verliehen.
Ihre Großh. Hoheit Prinzeſſin Victoria, Prinzeſſin Ludwig
von Battenberg, haben einen prachtvollen Ehrenpreis zu der
Bienenzucht=Ausſtellung in Langen geſtiftet. — Weitere Ehrenpreiſe
von Langen und dem landw. Bezirksverein zu Offenbach ſind noch
hinzugekommen.
Am Mittwoch haben im Hoftheater bereits die Soloproben
zu der „Götterdämmerung: von Richard Wagner ihren Anfang
ge=
nommen.
In Abweſenheit des erſten Vorſitzenden, Oberbürgermeiſter
Ohly, eröffnete am Mittwoch abend Gymnaſiallehrer Friedrich
im „Schützenhofe; die vom Feſtkomité für die National=Feier am
2. September einberufene und von den Vertretern verſchiedener
Vereine beſuchte allgemeine Verſammlung, um die von dem Komits
gefaßten Beſchlüſſe vorzulegen. Zunächſt wurde Geſchäftliches zur
Kenntnis gebracht und die mit einer Einnahme von 1360 M. 50 Pf.
und einer Ausgabe von 1356 M. 56 Pf., mithin mit einem
Kaſſen=
reſte von 3 M. 94 Pf. abſchließende Rechnung für 1887 vorgelegt
und genehmigt, worauf die Ergänzung des Komites durch
Wieder=
wahl der fünf ſtatutengemäß ausſcheidenden, aber wieder wählbaren
Mitglieder per Akklamation erfolgte. Hierauf wurde von der
Ver=
ſammlung der Komitebeſchluß gutgeheißen, daß auch in dieſem
Jahre, ganz beſonders im Hinblick auf die erſchütternden Ereigniſſe
der letzten Zeit, das Feſt wieder gefeiert werden ſoll und zwar
entſprechend dem früheren Programm, durch Einläuten des Feſtes
am Vorabend. Choral am Feſtag=Morgen, durch Schmücken des
Krieger=Denkmals, Muſik daſelbſt am Nachmittag, am Abend Zug
dorthin, Geſang und Beleuchtung, insbeſondere auch Darſtellung
des eiſernen Kreuzes, endlich Bankett im Saalbau. Auch die
Unter=
ſtützung der Feier in den Volksſchulen (für jede Schulgruppe 70 M.)
oll wieder ſtattfinden, wenn dieſe den Tag feſtlich durch Schulfeier
begehen. Es folgten dann Mitteilungen über die bereits getroffenen,
oder noch zu treffenden Vorbereitungen für den Zug, das
Feuer=
werk, die Beſchaffung der Muſik, ſowie die Schmückung des
Feſt=
ſaales ꝛc. Dabei wurde beſchloſſen, die Liſten für Einzeichnung
von Beiträgen wie früher durch Kolporteure in Umlauf zu ſetzen
und in einem zur Verleſung gekommenen Aufrufe ſich an die
Ein=
wohner zu wenden wegen würdiger Begehung der Feier und
Teil=
nahme an derſelben durch Schmücken der Häuſer, Beteiligung am
Zug und an der Geldſammlung, deren oberſte Leitung wieder dem
Rechner des Komités, Hauptſtaatskaſſekanzleiinſpektor Meyer (
Mühl=
ſtraße 6) zufällt. Die Beteiligung verſchiedener Geſangvereine durch
Vortrag mehrerer Chöre iſt geſichert und wäre es wünſchenswert,
daß ſich noch mehrere Korporationen an dem Zuge beteiligten.
Dabet wurde feſtgeſetzt, daß wie früher ſolche, welche, ohne an dem
von Branddirektor Juſtus geſtellten und ſich durch dieſelben Straßen
wie im Vorjahre bewegenden Zug teilzunehmen, der geſelligen
Ver=
einigung im Saalbau anwohnen wollen, eine Eintrittskarte für
40 Pf. löſen müſſen. Die nähere Feſtſtellung des Programms für
den Abend wurde dem Feſtkomits überlaſſen.
Die beiden Prachtſchlöſſer König Ludwigs von Bahern,
Schloß Linderhof und Schloßz Berg, können nur noch bis Samstag
abend im Kaiſer=Panorama beſichtigt werden.
- Den Maria=Himmelfahrtstag (Mittwoch) benutzte der
Mainzer Verein,Moguntia” zu einem Ausfluge hierher und ſpeciell
zum Beſuche der Ludwigshöhe. Dahin begaben ſich die Teilnehmer
unter Begleitung der Hilge'ſchen Muſikkapelle mit Extrazug der
Dampfſtraßenbahn. Heiter und vergnügt, wie man es von den
Mainzern gewohnt iſt, verbrachte der Verein den Nachmittag
da=
ſelbſt. Es war ein ſtattlicher Lampionszug mit der Muſikkapelle an
der Spitze, der ſich am Abend durch Beſſungen nach dem Ludwigs=
Bahnhof bewegte, von wo mit dem letzten Zuge die Rückfahrt nach
Mainz erfolgte.
Kleine Mitteilungen. Aus einem Hauſe in der
Victoria=
ſtraße wurde eine goldene Damen=Ankeruhr nebſt Kette im
Wert von ca. 80 M. entwendet.— Mittwoch nachmittag nach 1 Uhr
iſt in der Nähe der Puldorhi;r a1 der Eſchollbrückerſtraße ein
Metzgerburſche von einem Schlaganfall betroffen worden und
war ſofort eine Leiche. — Einem Maurergeſellen aus Groß=
Zim=
mern ſiel in einem hieſigen Neubau ein Stein auf den Kopf,
ſodaß eine klaffende Wunde entſtand. — In der Neckarſtraße wurde
am Mittwoch aus einer Wohnung ein vollſtändiger Anzug
ent=
wendet, ebenſo mittelſt Einſteigens aus einer Wohnung in der
Eichbergſtraße eine noch neue Hoſe. - Einen Schenkelbruch erlitt
ein Kellerburſche dadurch, daß beim Aufſtellen eines leeren
Trans=
portfaſſes die Pritſche den Burſchen erfaßte und zu Boden drückte.
Ein herber Schickſalsſchlag war es für die Metzgermeiſter
W'ſche Familie zu Beſſungen, den älteſten 17jährigen Sohn tot nach
2192
Nr. 160
Haus gebracht zu bekommen: ein Herzſchlag hatte den jungen Mann
bei einem Spaziergang Mittwoch vormittag im freien Felde
hin=
geſtreckt.
Worms, 15. Auguſt. Zu dem Parteiausfluge der nat.=
Iib. Vereine von Worms, Darmſtadt, Frankfurt, Mannheim,
Mainz ꝛc. am 2. September nach der Ludwigshöhe bei Edenkoben
wird berichtet, daß eine größere Anzahl nat.=lib.
Reichstagsabgeord=
neter, wie Dr. Miquel, Diſſens, Bürklin, Klemm u. A., dort ſich
einfinden werden. In Edenkoben ſind die Herren Oberamtsrichter
Kuby und Bürgermeiſter Völker mit den Vorbereitungen beſchäftigt.
Frankfurt, 16. Auguſt. Der Prinz von Wales nebſt
Ge=
mahlin ſind geſtern abend hier eingetroffen. Einen Aufenthalt
nahmen die hohen Gäſte hier nicht. Der Prinz fuhr per Wagen
nach Homburg v. d. H., die Prinzeſſin nach Wiesbaden.
München, 15. Auguſt. Der Handwerkertag wurde nach
An=
nahme mehrerer Reſolutionen in betreff des Befähiaungsnachweiſes,
der Bevorzugung von Handwerkerforderungen durch das neue
bür=
gerliche Geſetzbuch ꝛc. durch Billing mit Hochs auf den Kaiſer und
den Prinzregenten geſchloſſen.
Kiel, 15. Aug. Der Prinz und die Prinzeſſin Heinrich
empfingen heute auch den Ausſchuß der ſchleswig=holſtein'ſchen
Provinzialſtände, welcher als Hochzeitsgeſchenk der Provinz ſieben
gemalte Glasfenſter für das Kieler Schloß anmeldete. Die
Mit=
glieder des ſtändiſchen Ausſchuſſes wie diejenigen der
ritterſchaft=
lichen Abordnung nahmen heute an dem Mahle im Schloſſe teil.
Ferner empfingen der Prinz und die Prinzeſſin eine zahlreiche, von
dem Landtagsmarſchall Grafen von Reventlow=Treetz geführte
De=
putation der Schleswig=Holſteiniſchen Ritterſchaft, welche einen
prachtvollen ſilbernen Tafelaufſatz als Hochzeitsgeſchenk überreichte.
Berlin, 15. Auguſt. Geheime Rat Prof. Dr. Esmarch nebſt
Gemahlin, geb. Prinzeſſin von Schleswig=Holſtein, traten heute eine
Reiſe nach Amerika an.
Gravelotte, 15. Auguſt. Nachdem an ſämtlichen Kriegergräbern
Kränze niedergelegt worden waren, fand am Nachmittag in der
Schlucht eine Gedächtnisfeier für die 1870 Gefallenen ſtatt, an
der über tauſend Perſonen teilnahmen. Oberlehrer Schulz hielt die
Gedächtnisrede.
London, 14. Auguſt. Prozeſſe gegen die „Timesr. Wie
verlautet, wird in dem von Parnell gegen die,Times' angeſtrengten
Verleumdungs=Prozeſſe vom Kläger eine Entſchädigung von Lſtrl.
50 000 beanſprucht. Ferner ſollen, wie das Londoner Organ der
iriſchen Partei, der „Star=, meldet, ähnliche Prozeſſe gegen die
„Times' von den iriſchen Abgeordneten T. P. OConnor und John
Redmond im Londoner Queen's Bench=Gerichtshofe anhängig
ge=
macht werden.
Neu=Berlin.
Von Profeſſor L. Paloczhk).
Es giebt kaum etwas. was mehr im Stande wäre, einem
Nichtdeutſchen in relativ kürzeſter Zeit ſolche Achtung vor deutſcher
Tüchtigkeit, deutſcher Ausdauer und deutſcher Thatkraft
abzuge=
winnen, ihn mit aufrichtigerer Bewunderung beſonders für das
kernige norddeutſche Element zu erfüllen, als eine Beſichtigung des
heutigen Berlin, wenn man, wie ich, in der Lage war die geradezu
beiſpielloſen Fortſchritte dieſes blühenden und koloſſalen
Gemein=
weſens gleichſam etappenweiſe verfolgen zu können. Seit 1871
ſuchte ich die Metropole Deutſchlands viermal, immer in
Zeit=
räumen von einigen Jahren, zuletzt im vergangenen Sommer auf,
und mit immer größerem Staunen mußte ich die Elaſtizität, den
kühnen Schwung, das ſo ungemein erfolgreiche Vorwärtsſtreben
dieſer nunmehr drittgrößten Stadt Europas wahrnehmen. In all
dem, was eine ſo rienge Metropole reinlich, geſund, wohlgeordnet,
reich, anziehend, ſchön und mächtig zu machen im Stande iſt, kann
Berlin heute als Muſter gelten.
In den beiden Hauptſtädten unſeres Vaterlandes an der Donau
würdigen wir die Phaſen dieſes phänomentalen Emporſchnellens in
der Regel viel zu wenig. Wir begnügen uns damit, kurz und
trocken zu konſtatieren, daß Verlin ſeit mehreren Jahren an
Be=
völkerungszahl, Größe und Reichtum, wie an politiſcher Bedeutung
Wien überflügelt hat, und doch iſt es ungemein lehrreich, gerade
dieſen Details näher nachzugehen und die einzelnen Faktoren von
Berlins heutiger Größe, die einzelnen Urſachen ſeines
üverwältigen=
den Gedeihens und Aufblühens mit den gleichen Erſcheinungen des
öffentlichen Lebens in Wien zu vergleichen. Nur ſo läßt ſich ein
eigentlicher Einblick in die wirkliche Lage der Dinge gewinnen.
Vor Allem ſei vorausgeſchickt, daß Berlin am Ende des Jahres
1886 volle 1363000 Einwohner ohne Vororte hatte, und daß es
ſich jährlich um ungefahr 50000 Menſchen vermehrt, während das
Wachstum bei der Großkommune Wien, die zur ſelben Zeit nur bei
764000 Einwohner ohne Vororte zählte, jährlich ungefähr blos
4) Aus der Wiener=N. Fr. Preſſes.
10000 Seelen beträgt. Es iſt demnach leicht zu berechnen, daß die
Spreeſtadt in drei, vier Jahren faſt doppelt ſo viel Einwohner als
die Metropole Oeſterreich=Ungarns zühlen wird. Wer hätte das
vor wenigen Jahrzehnten gedachtl Noch im Jahre 1858 alſo
kaum dreißig Jahre her, kurz vor Solferino und Montebello,
be=
trug die Einwohnerzahl der Stadt Wien 506 000, die Perlins nur
489000 Seelen, übertraf dieſe alſo noch immer um 17000. Das
Jahr 1859, das ja in Oeſterreichs Geſchicken auch ſonſt ſo
be=
deutend werden ſollte brachte auch diesbezüglich den Wendepunkt,
und von da ab behielt Berlin ſeine Ueberlegenheit fortwährend und
in immer höherem Maße. 1861 betrug dieſes Plus Berlins
10000 Menſchen (547000 gegen 537000, zehn Jahre ſpäter bereits
180000, und wieder nach einem Decennium, im Jahre 1881 gar
450 000, faſt eine halbe Million, und wird zweifelsohne in
aber=
mals zehn Jahren 11891) das Doppelte der Bevölkerung Wiens
erreicht haben.
Trozdem datiert das eigentliche Uebergewicht Berlins über
Wien nicht vom genannten Jahre her, da man doch billigerweiſe
letzteres nur mit ſeinen 35 Vororten zuſammen erſterem
gegenüber=
ſtellen kann. Wien hatte ſamt dieſen Vororten und
Militär-
der Wiener Polizei=Rayon -Ende 1880 1104680, die Stadt Berlin
ohne Vororte aber ſchon 1122330 Einwohner. Vom Anfang dieſes
Jahrzehnts beginnt alſo erſt die Superiorität Berlins über Geſamt=
Wien mit ſeinen Vororten in Bezug auf Größe der Bevölkerung.
Seit dieſem, dem eigentlich entſcheidenden Wendepunkte wird der
Unterſchied zu Gunſten der nordiſchen Rivalin ein immer größerer
und beträgt, da die Bevölkerungszahl Wiens mit den Vororten
Mitte 1886 mit rund 1170000 Seelen angenommen wird ſchon
jetzt bei 2000 000 Menſchen. Nun muß man ſelbſtverſtändlich auch
wenigſtens die hart an Berlin grenzenden, baulich mit demſelben
ganz zuſammenhängenden, teilweiſe ſehr bedeutenden und ganz mit
der Hauptſtadt verwachſenen Vororte, wie Charlottenburg, Rixdorf,
Schöneberg, Lichtenberg, Reinickendorf u. ſ. w. hinzurechnen, mit
denen ſich die Geſamt=Bevölkerung des heutigen Berlin mit ſeinen
nächſten Vororten auf beiläufig anderthalb Millionen beläuft, d. h.
das Endfacit des Uebergewichtes von Berlin über Wien beziffert
ſich auf rund 300000 Seelen.
Ein derartiges Wachsthum iſt ohne Beiſpiel in der Geſchichte
ſämtlicher Städte der Erde, die der amerikaniſchen nicht
ausgenom=
men. Denn es iſt thatſächlich beiſpiellos, daß eine Stadt, die
inner=
halb ihrer Mauern eine Bevölkerung von 680000 Seelen zählt
ſſoviel war die Civil=Bevölkerung Berlins im Jahre 1867), dieſe
an und für ſich ſchon koloſſale Zahl in weniger als zwei
Jahr=
zehnten ungefähr verdoppelt. Weder Paris, noch London, noch
aber auch New=York oder Chicago und San Francisco können ſich
diesbezüglich mit Berlin meſſen, da auch dieſe letzteren Städte, ſo
ſtaunenerregend ſonſt ihr erſtes Wachstum war, ſeitdem ſie mehrere
hunderttauſend Einwohner zählen ſchon in bedeutend langſamerem
Tempo zunehmen; die Zeit, wo Chicago, das 1880 503 000
Ein=
wohner hatte, dieſe Zahl verdoppeln wird, fällt, der ſtatiſtiſchen
Berechnung nach, durchaus nicht mehr in das jetzige Jahrhundert.
Kein Zweifel daher, Berlin iſt die am ſchnellſten wachſende
Großſtadt, die es auf unſerem Erdboden giebt, ja, die es, ſoweit
die Geſchichte der Menſchheit zurückreicht, je gegeben hat.
Paris ſinkt gewaltig in der Art und Weiſe ſeiner
Bevölke=
rungs=Zunahme. Iſt es doch in den letzten 5 Jahren (1881-1886)
von 2269 000 nur auf 2344000 geſtiegen, alſo nur um 75000 Seelen
gewachſen. In nicht ganz 20 Jahren wird Berlin die franzöſiſche
Hauptſtadt, einſt das „Herz der Welt; aller menſchlichen
Berech=
nung nach an Bevölkerungszahl überflügelt haben und neben dem
mammutartigen, unermeßlichen London ſchon bald nach Eintritt des
zwanzigſten Jahrhunderts die zweitgrößte Stadt der Welt ſein.
Ein ſolch rapides Emporblühen, wie es die Hauptſtadt des
deutſchen Reiches und ihre nächſte Umgebung in den letzten
andert=
halb Jahrzehnten den erſtaunten Blicken der Welt zeigt, konnte nur
durch das ſo überaus ſeltene Ineinandergreifen aller derjenigen
Faktoren die dazu berufen ſind, ein großes Gemeinweſen reich und
kräftig zu machen, zu Stande gebracht werden. Staat und
Geſell=
ſchaft, Regierung und Stadtverwaltung, Magiſtrat und
Gemeinde=
rat, Beamte und Private, Vereine und Einzelne, Kapital und Arbeit,
Alles und Jedes mußte einander die Hände zu gemeinſchaftlicher
raſtloſer Arbeit reichen, um ein ſolch glänzendes Reſultat zu
er=
möglich n. Da mußte eben Alles, was die Hebung einer Metropole
zum Zwecke hat, in ungeſtörter Harmonie ſo zuſammenklingen, wie
dies in Berlin geſchah, Alles. vom Hotelweſen bis zu den
Verkehrs=
mitteln, von den öffentlichen Vergnügungen bis hinauf in die hohen
Sphären der Kunſt und Wiſſenſchaft, von den geſelligen
Einrich=
tungen bis zu den reich dotierten Staatsanſtalten, von dem überall
anzutreffenden Sinn für Reinlichkeit und Ordnung bis zu den
eifer=
ſüchtig gewahrten Intereſſen der öffentlichen Salubrität und den
herzerquickenden Leiſtungen eines nimmermüden
Wohlthätigkeits=
nnnes. Neu=Berlin bietet es uns, dieſes muſterhafte Bild
zielbe=
wußten Zuſammenſtrebens, in einem Maße, wie wohl keine andere
Hauptſtadt der Welt.
uis zns Bdon D e Mldhlde Celludnsel 2 Mnunotli dlr die Maalion, Cel Mlde.