Darmstädter Tagblatt 1888


17. August 1888

[  ][ ]

4
SRLRuvlLy coGutOoIhe

Abonnement= prei=
vlerteljährlich
1 Mark 50 Pf. mch.
Gringerlohn. Auzwärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mart 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſlaufſchlag.

151. Jabrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
werdenangenommen nDarmſtadt
von der Expedition, Rhelnſtr. Nr. 22.
in Beſſungen von Friedr. Blößer.
Holzſtraße Nr. 19, ſwie auzwaͤrtg
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ
ſür die Belaanntmachungen des Großh. Rreigamts, des Großh. Vollzetamts und ſämmtlicher Behörden.

N8 160.

Freitag den 17. Auguſt.

1088.

B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß. daß dem Droſchkenbeſitzer Chriſtoph Petri, Gardiſtenſtraße Nr. 35
wohnhaft, unterm Heutigen die Conceſſion zur Indienſiſtellung eines weiteren Droſchkenfuhrwerks mit der Rummer 32 er=
theilt
worden iſt.
Darmſtadt, den 14. Auguſt 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
19160
v. Grolman.

Reberſicht
der Durchſchnittspreiſe von folgenden Früchten
vom 1. Auguſt bis 15. Auguſt 1888.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 1950. Korn per Sack
100 Kil M. 15. -. Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 16.-. - Hafer per Sack 100 Kilo M. 14.-.
Darmſtadt, den 15. Auguſt 1888.
Großherzogliches Polizeiamt.

Ueberſicht
der Marktpreiſe von folgenden Gegenſtäuden
vom 1. Auguſt bis 15. Auguſt 1888.
Butter per ¼ Kilo M. 1.-, desgl. in Partien M. . 90,
Eier per Stück 5½ Pfg., desgl. per 25 Stück M. 1.30.
Kartoffeln per 100 Kilo M. 5.80 desgl. per 25 Kilo
M. 1.50. Kornſtroh per 50 Kilo M. 3.-. - Heu per
50 Kilo M. 476.
Darmſtadt, den 15. Auguſt 1888.
[8161
Großherzogliches Polizeiamt.

ekanntmachung.

Im Anſchluß an unſere Bekanntmachung vom 28. v. Mts. bringen wir hier=
mit
zur Kenntniß, daß auch die Herren:
Gebrüder Becker, Mauerſtraße 17,
Friedrich Ewald, Ecke der Stiſt= und Soderſtraße,
ſich zur Lieferung und Abänderung von elektriſchen Beleuchtungskorpern bereit er=
klärt
haben.
Darmſtadt, den 13. Auguſt 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
(9162
Riedlinger, Beigeordneter.
Das Hchuſgeld pro 3. Duartal 1888
für die Vorſchule des Gymnaſiums wird nächſten Samstag den 18. d. Mts.,
Nachmittags von 2-4 Uhr, im Muſikſaal des Gymnaſiums, Zimmer ebener Erde
Nr. 7 im Nordbau, erhoben.
Darmſtadt, den 16. Auguſt 1888.
Großherzogliche Gymnaſialkaſſe.
(9163
Langsdorf, Rechnungsrath.
Man verlange überall
9
3
Ch0c01N* GEuen

Fettviehverſteigerung.
Kommenden.
Dienstag den 21. Auguſt d. J3.,
Vormittags 11 Uhr,
werden in Großh. Hof=Meierei Darmſtadt
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(9164
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[ ][  ][ ]

2186

Nr. 160

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J. B. Haenzel, Rheinſtraße,
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G. P. Poth, Bleichſtraße,
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Th. Stemmer, Eliſabethenſtraße,
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Ph. Huwerth, Roßdörferſtraße,
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Poriaoht auyiPunt henden Bahnzügen, ſowie dem
vollſtändigen Fahrplan der
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deckel
, ſind in der Expedition unſeres Blattes, ſowie in den Buchhandlungen der
Herren Bergſträßer, A. Klingelhöffer, v. Aigner, L. B. Müller,
Kohler und bei H. Lautz zu beziehen.
Expedition des Tagblatts.

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gug zu6uvaav pomtplog uourg une 8i9 uozpojurp uog anz 24 4og 0
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[ ][  ][ ]

Nr. 160

ntornationale Gartenbal. Ausstellung iu Höl
fultor dem Allerhöohstsn Protoctorats Hhror Hajostät dor Kaisoriu uud Hönigin Augusta)

vom A. August bis 10. September.
Die Ausstellung umfasst:
1) Gürtnerel, 2) Erzeugnlase des Gartenbaues, 3) Garten-Arehltehtur und
Ornamentik, 4) Gartengeräthe, 5) Binderel, 6) Gärtnerische Cammlungen,
7) Garten-Literatur, 8) Bienonzucht.
Althölnischer Festplatu in originollstor Ausführung.
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Darmstadt, den 10. August 1888.
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dass ich mit dem heutigen Tage die Leitung meines durch den Tod
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für das Darmſtädter Tagblatt mit
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446
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Gbuch

Nr. 160

218

in das von uns erkaufte Haus laſſen wir, um unſer großes Lager
theilweiſe zu räumen, bedeutende Preisermäßigung eintreten und
gewähren bei Entnahme ganzer Ausſtattungen einen Extra=
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wandert
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ebent. auch ſpäter gegen guten Lohn ge=
ſucht
. Näheres Expedition.

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Darmſtadt, den 15. Auguſt 1888.

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der Kurz= und Modewaaren=Branche ſucht
anderweitig Stelle. Franks Stellen=
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den geehrten Herrſchaften auf Michaelis
empfehlen. Stellenbüreau Röſe, Schützen=
ſtraße
Nr. 14 parterre.

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aus guter Familie ſucht Stelle zu größe=
ren
Kindern oder Stütze der Hausfrau;
hoher Gehalt wird nicht beanſprucht.
Frank's Stellenbüreau, Eliſabethenſtr. 4.
9148) Eine Frau nimmt Laufdienſt
oder Waſchen u. Putzen. Beſſ. Carlsſt. 58.

9176) Eine reinl. junge Frau ſucht
Laufſtelle. Kaſerneſtraße Nr. 64.

1.
9177) Suche zu Michaelis nach Mainz
eine bürgerliche Köchin mit guten Zeug=
niſſen
. Lohn 15 Mark im Monat.
Frank's Stellenbüreau, Eliſabethenſtr. 4.

9178) Auf Michaelis wird ein im
Kochen erfahrenes Dienſtmädchen ge=
ſucht
Carlsſtraße 48.

12

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geſucht. Offerten mit Gehaltsanſpr. und
Zeugniſſen unter A. 100 an die Exped.
d. Bl. erbeten.

9151) Ein ſolides, zuverläſſiges
Kindermädchen
für ſofort geſucht. Näheres Exped.

179) 10 küchtige
Liecorations=Paler
werden geſucht gegen hohen Lohn.
Maler Volk, Mainz.

9180) Kräftige Jungen
zum Tragen von Brettern geſucht Eſcholl=
brückerſtraße
8.

9155) Einige geübte
Masehinenschlosseor
geſucht. Schültzenſtraße 8.

[ ][  ][ ]

Coborall zll
AAU

[7464
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B. Riodmattor. 3

Das chemiſche
2
Anterſuchungsamt

(Peſucht im 1. Rang ein halber Platz
auf rothe Karten. Wo? iſt zu er=
fragen
in der Exped. d. Bl.
19183

Waldſtraße 32 befindet ſich jetzt Woogsstrasse 4 in dem frü=
heren
Stadtbauamte.
[9181

Woog, 16. Auguſt 1888.
Waſſerhöhe am Pegel
383 Mtr.
Lufttemperatur
120 R.
Waſſerwärme Vorm. 8 Uhr 16½ R.
Woogpolizeiwache.

Standesamtliche Nachrichten von Beſſungen
(vom 9. bis 15. Auguſt 1888).
Geborene: Am 10. Auguſt: Dem Mechaniker Peter Groh. T.
Maria Friederike. Dem Schuhmacher Chriſtian Hitzmann, T. Wil=
helmine
. Am 14. Dem Sergeant im Großh. Heſſ. Feld=Art=Regt.
Nr. 25 Johannes Gräf, T. Charlotte Emilie.
Auſgebote: Der Zimmermann Peter Chriſtian Aßmuth und
Margaretha Lehr, T. des Zimmermanns Heinrich Lehr II. dahier.
Eheſchkietzungen: Am 12. Auguſt: Der Maurer Georg Philipp
Dröll, Witwer dahier, mit Anna Katharina Dröll von Langen.
Geſtorbene: Am 11. Auguſt: Dem Schloſſer Karl Peter Geyer,
T. Maria Mathilde, 11 T. alt. Am 13.: Dem Gaſtwirt Johann
Wenz, S. Johannes Ludwig, 6 M. 19 T. alt.

Politiſche Ueberſicht.
Hentſches Reich. Der Kaiſer, welcher am 14. auch den Staats=
ſekretär
Naſſe, den Landesdirektor Klein und den Profeſſor Ger=
hardt
empfangen und den Vortrag des Admirals Monts und des
Generals Hahnke entgegengenommen hatte, gewährte am 15. früh
dem Maler Angeli (Wien) eine mehrſtündige Sitzung, nahm mehrere
Vorträge entgegen, arbeitete mit dem Chef des Civilkabinetts und
kehrte nachmittags 1 Uhr nach Potsdam zurück.
Ueber die Reiſeverfügungen des Kaiſers wird der amtlichen
Landeszeitung für Elſaß=Lothringen geſchrieben: Gegenüber den
in deutſchen Zeitungen verbreiteten Nachrichten über einen im Sep=
tember
bevorſtehenden Beſuch des Kaiſers in Elſaß=Lothringen
von Metz aus iſt ſogar ſchon das Datum der dort auf dem Exer=
zierplatze
von Frescati abzuhaltenden Parade mitgeteilt worden-
kann
ich auf Grund von Informationen aus beſter Quelle ver=
ſichern
. daß ein Beſuch des Reichslandes in das ohnehin ſtark be=
ſetzte
Programm Sr. Majeſtät nicht aufgenommen iſt. Der Kaiſer
gedenkt ſich vielmehr bereits in der letzten Septemberwoche nach
Wien zu begeben, den größeren Hofjagden des Kaiſers Franz Joſeph
beizuwohnen und dann direkt nach Rom abzureiſen, wo ſeine An=
kunft
für Mitte Oktober angekündigt iſt. Da der Aufenthalt in
Italien auf 8-10 Tage bemeſſen ſein dürfte, ſo iſt die Rückkehr
nach Deutſchland erſt in der letzten Oktoberwoche zu erwarten, wo
es für einen Beſuch in Elſaß=Lothringen zu ſpät ſein möchte. Bis
Mitte September iſt der Kaiſer durch die Manöver des Garde=und
des 3. Armeecorps in Anſpruch genommen, dann iſt ein Beſuch des
ſüchſiſchen und des bayeriſchen (wahrſcheinlich auch des württem=
bergiſchen
und badiſchen) Hofes beabſichtigt, ſo daß die Abreiſe nach
Wien von Süddeutſchland aus erfolgen dürfte. Einen Beſuch des
Reichslandes noch einzuſchieben, liegt nicht in der Abſicht des Kaiſers,
nach obigem auch wohl nicht in der Möglichkeit, zumal der Kaiſer

ſeiner erſten Anweſenheit in Elſaß=Lothringen ſchwerlich das Ge=
präge
einer flüchtigen Durchreiſe würde verleihen wollen.
Der König von Portugal iſt am 15. vormittags 8 Uhr über
Dresden nach Prag abgereiſt. Der Kaiſer gab ihm bis zum Bahn=
hof
das Geleite, wo er ſich aufs herzlichſte verabſchiedete. Der
König wird am 30. d. M. zum Beſuche in Berlin eintreffen und
am 31. der Taufe des jüngſten Sohnes des Kaiſers anwohnen.
Die Kaiſerin Friedrich, welche ſich am 14. zum Beſuche ihres
Oheims, des Herzogs Ernſt von Sachſen=Coburg=Gotha, nach Schloß
Tenneberg bei Waltershauſen begeben hatte, kehrte von dort mit
Herzog Ernſt nach Gotha zurück. Wie man weiß, hat die Kaiſerin
Friedrich ſchon oft den Rat des Herzogs, des Bruders ihres ver=
ſtorbenen
Vaters, eingeholt. Am 15. vormittags traf Kaiſerin
Friedrich wieder in Schloß Friedrichskron ein.
Der zum Chef des Generalſtabs der Armee ernannte bisherige
General=Quartiermeiſter Graf Walderſee lgeboren 1832, trat
am 27. April 1850, aus dem Kadettencorps kommend, als Sekond=
lieutenant
in das Garde=Feldartillerie=Regiment ein. Seine Be=
förderung
zum Hauptmann erfolate im Jahre 1862. Während des
Krieges von 1866 trat Graf Walderſee in den Generalſtab über
und wurde am 28. Juli desſelben Jahres zum Major befördert
und dem damaligen Generalgouvernement von Hannover zugeteilt.
Nach Beendigung des Feldzuges wurde er zum Generalſtabe des
10. Armeecorps verſetzt und am 16. Februar 1867 in den General=
ſtab
einrangiert. Am 13. Januar 1810 wurde er als Militärattachs
zur Botſchaft nach Paris kommandiert und am 2. Mai ej. a. zum
Flügeladjutanten des Kaiſers ernannt. Am 25. Juli 1870 erfolgte
ſeine Ernennung zum Oberſtlieutenant. Während der letzten Periode
des Loire=Feldzuges fungierte er als Chef des Stabes des Groß=
herzogs
von Mecklenburg. Am 24. Juni 1871 wurde er zum Kom=
mandeur
des 1. Hann. Ul.=Regts. Nr. 18 ernannt. Am 18. Auguſt
1871 erhielt er ſein Patent als Oberſt. Zwei Jahre ſpäter, am
9. Dezember 1873, wurde er zum Chef des Generalſtabes des 10.
Armeecorps ernannt. Am 18. Januar 1875 erhielt er den Rang
eines Brigadekommandeurs, und am 10. Auguſt 1876 das Patent
als Generalmajor. Am 18. September 1881 wurde Graf v. Wal=
derſee
unter Belaſſung in ſeiner Stellung zum General la guite
ernannt, und am 27. Dezember 1881 erhielt er ſeine Ernennung
zum General=Quartiermeiſter unter Entbindung von der Stellung
als Chef des Generalſtabes des 10. Armeecorps. Graf Walderſee
iſt ſeit 14. April 1874 vermählt mit Marie Lee, einer Tochter des
Rentiers David Lee zu New=York, welche in erſter Ehe mit dem
Fürſten von Noer, Prinzen Friedrich von Schleswig=Holſtein= Son=
derburg
=Auguſienburg, geſtorben 2. Juli 1865, verheiratet war.
Der deutſche Botſchafter in Petersburg, General v. Schweinitz,
tritt mit Beginn der nächſten Woche einen zweimonatlichen Urlaub

[ ][  ][ ]

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nach Deutſchland an und kehrt erſt kurz vor dem Dienſtjubiläum
des Herrn v. Giers nach Petersburg zurück. Der Miniſter des
Innern, Herrfurth. war vor einigen Tagen beim Reichskanzler in
Friedrichsruh. Der Reichskanzler ſelbſt wird in den nächſten Tagen
auf der Reiſe nach Kiſſingen ſich kurze Zeit in Berlin aufhalten.
Die Nordd. Allg. 8tg. giebt mehrere für die Haltung Frank=
reichs
in der Maſſauahfrage eintretende Auslaſſungen des Brüſſeler
Nord: wieder und bemerkt dazu: Die Darſtellung mache die Frage,
die ohne franzöſiſche Einwendungen einfach wäre, zu einer ziemlich
verwickelten. Von franzöſiſchen erworbenen Rechten auf Zula ſei
überhaupt keine Rede, bei der italieniſchen Beſitzergreiſung habe
dort die egyptiſche Flagge geweht. Zula war alſo egyptiſch, Abeſ=
ſinien
hatte nicht den kleinſten Rechtstitel, darüber zu verfügen. Es
535) ſei nicht recht erklärlich, weshalb der Nord= ſo großen Nachdruck
auf Punkte lege, die, falls ſie überhaupt berückſichtigt würden, nur
die Löſung der Frage erſchweren könnten.
Das Memorial diplomatique= bringt die Nachricht, Lord
Salisbury ſei von dem Fürſten Bismarck eingeladen worden, einige
Tage in Friedrichsruhe bei ihm zuzubringen. Trifft die Angabe,
die der Beſtätigung bedarf, zu, ſo wird man der Folgerung des
Pariſer Blattes beiſtimmen, wonach dieſelbe beweiſen würde, daß
alle Gerüchte über erkaltete Beziehungen zwiſchen Deutſchland und
England vollſtändig erfunden ſind. Uebrigens beſtehen zwiſchen
dem Fürſten Bismarck und dem Lord Salisbury langjährige per=
ſönliche
Beziehungen der freundlichſten Art, welche auf dem Ber=
liner
Kongreß wiederholt hervorgetreten ſind und der Nachricht des
Memor. dipl. immerhin einige Wahrſcheinlichkeit geben.
Franſtreich. Die ganze klerikale Preſſe iſt ſeit dem 14. für
Boulanger eingetreten und fordert die Partei auf, am 19. für ihn
zu ſtimmen.
In Amiens gab am 15. die Ankunft Boulangers Anlaß zu
verſchiedenen tumultuariſchen Kundgebungen, wobei die Volizei und
die Gendarmerie einſchritten und mehrere Verwundungen vor=
kamen
.
England. Der Standard= hält den Rücktritt des Grafen
Moltke nur für die Vorläuferin mannigfacher Wechſel in Perſonen
und Ideen. Es iſt kein Geheimniss, ſo ſagt das Blatt, daß viele
von der jüngern Schule für geboten gehaltene Reformen nur an
der Abneigung des alten Kaiſers gegen eine Trennung von den
liebgewonnenen Formen und Männern ſcheiterten. Als Kaiſer
Friedrich auf den Thron gelangte, war er kein ſcharfer Soldat
mehr; auch ließen ſich große Reformen nicht mehr durch einen
ſterbenden Mann unternehmen, als welchen er ſelbſt ſich fühlte.
Aber Deutſchland hat jetzt einen Herrſcher, deſſen Geiſt der Armee
zugewandt iſt und deſſen Entſchluß darin beſteht, daß ſie fort=
ſchreiten
und den militäriſchen Vorrang des Reiches in Curopa
wahren ſoll. Große Potentaten mögen wohl ſich über Löſungen
chwebender Fragen einigen. aber ſie haben mit den Leiden=
chaften
der weder durch Staatsmänner noch durch Diplomaten
geſchulten Maſſen zu rechnen. Der junge Kaiſer hat die
Zeichen der Zeit zu beobachten und ermutigt gewiß alles, was zum
Frieden beiträgt. Aber er hat vor allem dafür zu ſorgen, daß das
Vaterland wohl beſchützt ſei, und muß daher die ungeheure und
verwickelte Maſchine in militäriſcher Friſche und Bereitſchaft halten.
Vielleicht bedauert er, die Aenderungen machen zu müſſen; aber ſie
ind notwendig für die Wahrung der jugendlichen Kraft in der
Armee'=
Ikalien. Die Ag. Stefani' meldet vom 15 ds.: Nach einer
Depeſche des Generals Baldiſſera kehrten von den 400 mit einem
italieniſchen Hauptmann abgegangenen Baſchibozuks 221 zurück,
von denen 57 verwundel waren, und von den 300 Baſchibozuks,
die mit Adamaza waren, 260, von denen 19 verwundet waren.
Rutzkand. In einer Beſprechung des Telegramms der=Agenzia
Stefami, daß Rußland wie die anderen Mächte eine Erklärung
über die Abſchaffung der Kavitulationen in Maſſauah gegeben habe,
bemerkt das Journal de St. Pétersbourg, es ſcheine dies eine
gewagte Behauptung zu ſein. Das Journal glaubt, Rußland
würde gegen die Abſchaffung der Kapitulationen von dem Moment,
wo dieſelben das Reſultat einer Verſtändigung unter den Mächten
wären, nichts einzuwenden haben, das Prinzip aber, nach welchem
die Abſchaffung ipso facto daraus hervorgehe, daß ein Land, wo
Kapitulationen beſtänden, von einer civiliſierten Regierung beſetzt
werde, ſei eine Neuerung, ein ſolches Prinzip ſei weder erörtert
noch angenommen worden.
Türſtei. Der als außerordentlicher Botſchafter des Sultans
nach Berlin entſandte Oberceremonienmeiſter Munir Paſcha hat an
ſeinen Souverän einen telegraphiſchen Bericht erſtattet, in welchem
er ſich in den Ausdrücken wärmſten Preiſes über den ihm vom
deutſchen Kaiſer bereiteten Empfang äußert. Die Perſönlichkeit des
jungen Herrſchers habe auf ihn den tiefſten Eindruck gemacht, er
Munir) ſei überzeugt, der Sultan und die Türkei hätten keinen
beſſern Freund als das deutſche Reich.
Die drei deutſchen Generäle Hobe, Kamphövener und Riſtow
haben Mangels Zahlung; den Sultan um ihre Entlaſſung ge=
beten
.

Aus Stadt und Land.

Darmſtadt, 17. Auguſt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben mittelſt Entſchließ=
ung
vom 14. Auguſt dem Fußgendarm Wirth vom Großh. Gen=
darmerie
=Corps das Silberne Kreuz des Verdienſtordens Philipps
des Großmütigen verliehen.
Ihre Großh. Hoheit Prinzeſſin Victoria, Prinzeſſin Ludwig
von Battenberg, haben einen prachtvollen Ehrenpreis zu der
Bienenzucht=Ausſtellung in Langen geſtiftet. Weitere Ehrenpreiſe
von Langen und dem landw. Bezirksverein zu Offenbach ſind noch
hinzugekommen.
Am Mittwoch haben im Hoftheater bereits die Soloproben
zu der Götterdämmerung: von Richard Wagner ihren Anfang ge=
nommen
.
In Abweſenheit des erſten Vorſitzenden, Oberbürgermeiſter
Ohly, eröffnete am Mittwoch abend Gymnaſiallehrer Friedrich
im Schützenhofe; die vom Feſtkomité für die National=Feier am
2. September einberufene und von den Vertretern verſchiedener
Vereine beſuchte allgemeine Verſammlung, um die von dem Komits
gefaßten Beſchlüſſe vorzulegen. Zunächſt wurde Geſchäftliches zur
Kenntnis gebracht und die mit einer Einnahme von 1360 M. 50 Pf.
und einer Ausgabe von 1356 M. 56 Pf., mithin mit einem Kaſſen=
reſte
von 3 M. 94 Pf. abſchließende Rechnung für 1887 vorgelegt
und genehmigt, worauf die Ergänzung des Komites durch Wieder=
wahl
der fünf ſtatutengemäß ausſcheidenden, aber wieder wählbaren
Mitglieder per Akklamation erfolgte. Hierauf wurde von der Ver=
ſammlung
der Komitebeſchluß gutgeheißen, daß auch in dieſem
Jahre, ganz beſonders im Hinblick auf die erſchütternden Ereigniſſe
der letzten Zeit, das Feſt wieder gefeiert werden ſoll und zwar
entſprechend dem früheren Programm, durch Einläuten des Feſtes
am Vorabend. Choral am Feſtag=Morgen, durch Schmücken des
Krieger=Denkmals, Muſik daſelbſt am Nachmittag, am Abend Zug
dorthin, Geſang und Beleuchtung, insbeſondere auch Darſtellung
des eiſernen Kreuzes, endlich Bankett im Saalbau. Auch die Unter=
ſtützung
der Feier in den Volksſchulen (für jede Schulgruppe 70 M.)
oll wieder ſtattfinden, wenn dieſe den Tag feſtlich durch Schulfeier
begehen. Es folgten dann Mitteilungen über die bereits getroffenen,
oder noch zu treffenden Vorbereitungen für den Zug, das Feuer=
werk
, die Beſchaffung der Muſik, ſowie die Schmückung des Feſt=
ſaales
ꝛc. Dabei wurde beſchloſſen, die Liſten für Einzeichnung
von Beiträgen wie früher durch Kolporteure in Umlauf zu ſetzen
und in einem zur Verleſung gekommenen Aufrufe ſich an die Ein=
wohner
zu wenden wegen würdiger Begehung der Feier und Teil=
nahme
an derſelben durch Schmücken der Häuſer, Beteiligung am
Zug und an der Geldſammlung, deren oberſte Leitung wieder dem
Rechner des Komités, Hauptſtaatskaſſekanzleiinſpektor Meyer ( Mühl=
ſtraße
6) zufällt. Die Beteiligung verſchiedener Geſangvereine durch
Vortrag mehrerer Chöre iſt geſichert und wäre es wünſchenswert,
daß ſich noch mehrere Korporationen an dem Zuge beteiligten.
Dabet wurde feſtgeſetzt, daß wie früher ſolche, welche, ohne an dem
von Branddirektor Juſtus geſtellten und ſich durch dieſelben Straßen
wie im Vorjahre bewegenden Zug teilzunehmen, der geſelligen Ver=
einigung
im Saalbau anwohnen wollen, eine Eintrittskarte für
40 Pf. löſen müſſen. Die nähere Feſtſtellung des Programms für
den Abend wurde dem Feſtkomits überlaſſen.
Die beiden Prachtſchlöſſer König Ludwigs von Bahern,
Schloß Linderhof und Schloßz Berg, können nur noch bis Samstag
abend im Kaiſer=Panorama beſichtigt werden.
- Den Maria=Himmelfahrtstag (Mittwoch) benutzte der
Mainzer Verein,Moguntia zu einem Ausfluge hierher und ſpeciell
zum Beſuche der Ludwigshöhe. Dahin begaben ſich die Teilnehmer
unter Begleitung der Hilge'ſchen Muſikkapelle mit Extrazug der
Dampfſtraßenbahn. Heiter und vergnügt, wie man es von den
Mainzern gewohnt iſt, verbrachte der Verein den Nachmittag da=
ſelbſt
. Es war ein ſtattlicher Lampionszug mit der Muſikkapelle an
der Spitze, der ſich am Abend durch Beſſungen nach dem Ludwigs=
Bahnhof bewegte, von wo mit dem letzten Zuge die Rückfahrt nach
Mainz erfolgte.
Kleine Mitteilungen. Aus einem Hauſe in der Victoria=
ſtraße
wurde eine goldene Damen=Ankeruhr nebſt Kette im
Wert von ca. 80 M. entwendet. Mittwoch nachmittag nach 1 Uhr
iſt in der Nähe der Puldorhi;r a1 der Eſchollbrückerſtraße ein
Metzgerburſche von einem Schlaganfall betroffen worden und
war ſofort eine Leiche. Einem Maurergeſellen aus Groß= Zim=
mern
ſiel in einem hieſigen Neubau ein Stein auf den Kopf,
ſodaß eine klaffende Wunde entſtand. In der Neckarſtraße wurde
am Mittwoch aus einer Wohnung ein vollſtändiger Anzug ent=
wendet
, ebenſo mittelſt Einſteigens aus einer Wohnung in der
Eichbergſtraße eine noch neue Hoſe. - Einen Schenkelbruch erlitt
ein Kellerburſche dadurch, daß beim Aufſtellen eines leeren Trans=
portfaſſes
die Pritſche den Burſchen erfaßte und zu Boden drückte.
Ein herber Schickſalsſchlag war es für die Metzgermeiſter
W'ſche Familie zu Beſſungen, den älteſten 17jährigen Sohn tot nach

[ ][  ]

2192
Nr. 160
Haus gebracht zu bekommen: ein Herzſchlag hatte den jungen Mann
bei einem Spaziergang Mittwoch vormittag im freien Felde hin=
geſtreckt
.
Worms, 15. Auguſt. Zu dem Parteiausfluge der nat.=
Iib. Vereine von Worms, Darmſtadt, Frankfurt, Mannheim,
Mainz ꝛc. am 2. September nach der Ludwigshöhe bei Edenkoben
wird berichtet, daß eine größere Anzahl nat.=lib. Reichstagsabgeord=
neter
, wie Dr. Miquel, Diſſens, Bürklin, Klemm u. A., dort ſich
einfinden werden. In Edenkoben ſind die Herren Oberamtsrichter
Kuby und Bürgermeiſter Völker mit den Vorbereitungen beſchäftigt.
Frankfurt, 16. Auguſt. Der Prinz von Wales nebſt Ge=
mahlin
ſind geſtern abend hier eingetroffen. Einen Aufenthalt
nahmen die hohen Gäſte hier nicht. Der Prinz fuhr per Wagen
nach Homburg v. d. H., die Prinzeſſin nach Wiesbaden.
München, 15. Auguſt. Der Handwerkertag wurde nach An=
nahme
mehrerer Reſolutionen in betreff des Befähiaungsnachweiſes,
der Bevorzugung von Handwerkerforderungen durch das neue bür=
gerliche
Geſetzbuch ꝛc. durch Billing mit Hochs auf den Kaiſer und
den Prinzregenten geſchloſſen.
Kiel, 15. Aug. Der Prinz und die Prinzeſſin Heinrich
empfingen heute auch den Ausſchuß der ſchleswig=holſtein'ſchen
Provinzialſtände, welcher als Hochzeitsgeſchenk der Provinz ſieben
gemalte Glasfenſter für das Kieler Schloß anmeldete. Die Mit=
glieder
des ſtändiſchen Ausſchuſſes wie diejenigen der ritterſchaft=
lichen
Abordnung nahmen heute an dem Mahle im Schloſſe teil.
Ferner empfingen der Prinz und die Prinzeſſin eine zahlreiche, von
dem Landtagsmarſchall Grafen von Reventlow=Treetz geführte De=
putation
der Schleswig=Holſteiniſchen Ritterſchaft, welche einen
prachtvollen ſilbernen Tafelaufſatz als Hochzeitsgeſchenk überreichte.
Berlin, 15. Auguſt. Geheime Rat Prof. Dr. Esmarch nebſt
Gemahlin, geb. Prinzeſſin von Schleswig=Holſtein, traten heute eine
Reiſe nach Amerika an.
Gravelotte, 15. Auguſt. Nachdem an ſämtlichen Kriegergräbern
Kränze niedergelegt worden waren, fand am Nachmittag in der
Schlucht eine Gedächtnisfeier für die 1870 Gefallenen ſtatt, an
der über tauſend Perſonen teilnahmen. Oberlehrer Schulz hielt die
Gedächtnisrede.
London, 14. Auguſt. Prozeſſe gegen die Timesr. Wie
verlautet, wird in dem von Parnell gegen die,Times' angeſtrengten
Verleumdungs=Prozeſſe vom Kläger eine Entſchädigung von Lſtrl.
50 000 beanſprucht. Ferner ſollen, wie das Londoner Organ der
iriſchen Partei, der Star=, meldet, ähnliche Prozeſſe gegen die
Times' von den iriſchen Abgeordneten T. P. OConnor und John
Redmond im Londoner Queen's Bench=Gerichtshofe anhängig ge=
macht
werden.
Neu=Berlin.
Von Profeſſor L. Paloczhk).
Es giebt kaum etwas. was mehr im Stande wäre, einem
Nichtdeutſchen in relativ kürzeſter Zeit ſolche Achtung vor deutſcher
Tüchtigkeit, deutſcher Ausdauer und deutſcher Thatkraft abzuge=
winnen
, ihn mit aufrichtigerer Bewunderung beſonders für das
kernige norddeutſche Element zu erfüllen, als eine Beſichtigung des
heutigen Berlin, wenn man, wie ich, in der Lage war die geradezu
beiſpielloſen Fortſchritte dieſes blühenden und koloſſalen Gemein=
weſens
gleichſam etappenweiſe verfolgen zu können. Seit 1871
ſuchte ich die Metropole Deutſchlands viermal, immer in Zeit=
räumen
von einigen Jahren, zuletzt im vergangenen Sommer auf,
und mit immer größerem Staunen mußte ich die Elaſtizität, den
kühnen Schwung, das ſo ungemein erfolgreiche Vorwärtsſtreben
dieſer nunmehr drittgrößten Stadt Europas wahrnehmen. In all
dem, was eine ſo rienge Metropole reinlich, geſund, wohlgeordnet,
reich, anziehend, ſchön und mächtig zu machen im Stande iſt, kann
Berlin heute als Muſter gelten.
In den beiden Hauptſtädten unſeres Vaterlandes an der Donau
würdigen wir die Phaſen dieſes phänomentalen Emporſchnellens in
der Regel viel zu wenig. Wir begnügen uns damit, kurz und
trocken zu konſtatieren, daß Verlin ſeit mehreren Jahren an Be=
völkerungszahl
, Größe und Reichtum, wie an politiſcher Bedeutung
Wien überflügelt hat, und doch iſt es ungemein lehrreich, gerade
dieſen Details näher nachzugehen und die einzelnen Faktoren von
Berlins heutiger Größe, die einzelnen Urſachen ſeines üverwältigen=
den
Gedeihens und Aufblühens mit den gleichen Erſcheinungen des
öffentlichen Lebens in Wien zu vergleichen. Nur ſo läßt ſich ein
eigentlicher Einblick in die wirkliche Lage der Dinge gewinnen.
Vor Allem ſei vorausgeſchickt, daß Berlin am Ende des Jahres
1886 volle 1363000 Einwohner ohne Vororte hatte, und daß es
ſich jährlich um ungefahr 50000 Menſchen vermehrt, während das
Wachstum bei der Großkommune Wien, die zur ſelben Zeit nur bei
764000 Einwohner ohne Vororte zählte, jährlich ungefähr blos
4) Aus der Wiener=N. Fr. Preſſes.

10000 Seelen beträgt. Es iſt demnach leicht zu berechnen, daß die
Spreeſtadt in drei, vier Jahren faſt doppelt ſo viel Einwohner als
die Metropole Oeſterreich=Ungarns zühlen wird. Wer hätte das
vor wenigen Jahrzehnten gedachtl Noch im Jahre 1858 alſo
kaum dreißig Jahre her, kurz vor Solferino und Montebello, be=
trug
die Einwohnerzahl der Stadt Wien 506 000, die Perlins nur
489000 Seelen, übertraf dieſe alſo noch immer um 17000. Das
Jahr 1859, das ja in Oeſterreichs Geſchicken auch ſonſt ſo be=
deutend
werden ſollte brachte auch diesbezüglich den Wendepunkt,
und von da ab behielt Berlin ſeine Ueberlegenheit fortwährend und
in immer höherem Maße. 1861 betrug dieſes Plus Berlins
10000 Menſchen (547000 gegen 537000, zehn Jahre ſpäter bereits
180000, und wieder nach einem Decennium, im Jahre 1881 gar
450 000, faſt eine halbe Million, und wird zweifelsohne in aber=
mals
zehn Jahren 11891) das Doppelte der Bevölkerung Wiens
erreicht haben.
Trozdem datiert das eigentliche Uebergewicht Berlins über
Wien nicht vom genannten Jahre her, da man doch billigerweiſe
letzteres nur mit ſeinen 35 Vororten zuſammen erſterem gegenüber=
ſtellen
kann. Wien hatte ſamt dieſen Vororten und Militär-
der
Wiener Polizei=Rayon -Ende 1880 1104680, die Stadt Berlin
ohne Vororte aber ſchon 1122330 Einwohner. Vom Anfang dieſes
Jahrzehnts beginnt alſo erſt die Superiorität Berlins über Geſamt=
Wien mit ſeinen Vororten in Bezug auf Größe der Bevölkerung.
Seit dieſem, dem eigentlich entſcheidenden Wendepunkte wird der
Unterſchied zu Gunſten der nordiſchen Rivalin ein immer größerer
und beträgt, da die Bevölkerungszahl Wiens mit den Vororten
Mitte 1886 mit rund 1170000 Seelen angenommen wird ſchon
jetzt bei 2000 000 Menſchen. Nun muß man ſelbſtverſtändlich auch
wenigſtens die hart an Berlin grenzenden, baulich mit demſelben
ganz zuſammenhängenden, teilweiſe ſehr bedeutenden und ganz mit
der Hauptſtadt verwachſenen Vororte, wie Charlottenburg, Rixdorf,
Schöneberg, Lichtenberg, Reinickendorf u. ſ. w. hinzurechnen, mit
denen ſich die Geſamt=Bevölkerung des heutigen Berlin mit ſeinen
nächſten Vororten auf beiläufig anderthalb Millionen beläuft, d. h.
das Endfacit des Uebergewichtes von Berlin über Wien beziffert
ſich auf rund 300000 Seelen.
Ein derartiges Wachsthum iſt ohne Beiſpiel in der Geſchichte
ſämtlicher Städte der Erde, die der amerikaniſchen nicht ausgenom=
men
. Denn es iſt thatſächlich beiſpiellos, daß eine Stadt, die inner=
halb
ihrer Mauern eine Bevölkerung von 680000 Seelen zählt
ſſoviel war die Civil=Bevölkerung Berlins im Jahre 1867), dieſe
an und für ſich ſchon koloſſale Zahl in weniger als zwei Jahr=
zehnten
ungefähr verdoppelt. Weder Paris, noch London, noch
aber auch New=York oder Chicago und San Francisco können ſich
diesbezüglich mit Berlin meſſen, da auch dieſe letzteren Städte, ſo
ſtaunenerregend ſonſt ihr erſtes Wachstum war, ſeitdem ſie mehrere
hunderttauſend Einwohner zählen ſchon in bedeutend langſamerem
Tempo zunehmen; die Zeit, wo Chicago, das 1880 503 000 Ein=
wohner
hatte, dieſe Zahl verdoppeln wird, fällt, der ſtatiſtiſchen
Berechnung nach, durchaus nicht mehr in das jetzige Jahrhundert.
Kein Zweifel daher, Berlin iſt die am ſchnellſten wachſende
Großſtadt, die es auf unſerem Erdboden giebt, ja, die es, ſoweit
die Geſchichte der Menſchheit zurückreicht, je gegeben hat.
Paris ſinkt gewaltig in der Art und Weiſe ſeiner Bevölke=
rungs
=Zunahme. Iſt es doch in den letzten 5 Jahren (1881-1886)
von 2269 000 nur auf 2344000 geſtiegen, alſo nur um 75000 Seelen
gewachſen. In nicht ganz 20 Jahren wird Berlin die franzöſiſche
Hauptſtadt, einſt das Herz der Welt; aller menſchlichen Berech=
nung
nach an Bevölkerungszahl überflügelt haben und neben dem
mammutartigen, unermeßlichen London ſchon bald nach Eintritt des
zwanzigſten Jahrhunderts die zweitgrößte Stadt der Welt ſein.
Ein ſolch rapides Emporblühen, wie es die Hauptſtadt des
deutſchen Reiches und ihre nächſte Umgebung in den letzten andert=
halb
Jahrzehnten den erſtaunten Blicken der Welt zeigt, konnte nur
durch das ſo überaus ſeltene Ineinandergreifen aller derjenigen
Faktoren die dazu berufen ſind, ein großes Gemeinweſen reich und
kräftig zu machen, zu Stande gebracht werden. Staat und Geſell=
ſchaft
, Regierung und Stadtverwaltung, Magiſtrat und Gemeinde=
rat
, Beamte und Private, Vereine und Einzelne, Kapital und Arbeit,
Alles und Jedes mußte einander die Hände zu gemeinſchaftlicher
raſtloſer Arbeit reichen, um ein ſolch glänzendes Reſultat zu er=
möglich
n. Da mußte eben Alles, was die Hebung einer Metropole
zum Zwecke hat, in ungeſtörter Harmonie ſo zuſammenklingen, wie
dies in Berlin geſchah, Alles. vom Hotelweſen bis zu den Verkehrs=
mitteln
, von den öffentlichen Vergnügungen bis hinauf in die hohen
Sphären der Kunſt und Wiſſenſchaft, von den geſelligen Einrich=
tungen
bis zu den reich dotierten Staatsanſtalten, von dem überall
anzutreffenden Sinn für Reinlichkeit und Ordnung bis zu den eifer=
ſüchtig
gewahrten Intereſſen der öffentlichen Salubrität und den
herzerquickenden Leiſtungen eines nimmermüden Wohlthätigkeits=
nnnes
. Neu=Berlin bietet es uns, dieſes muſterhafte Bild zielbe=
wußten
Zuſammenſtrebens, in einem Maße, wie wohl keine andere
Hauptſtadt der Welt.

uis zns Bdon D e Mldhlde Celludnsel 2 Mnunotli dlr die Maalion, Cel Mlde.