ATIpEUI½
CUGTTOON
Abonnementspreis
viertehehelich 1 Mark vo Pf. uck
Bringerlohn. Auzwärtg werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag
Illu=
151. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
URUElEahObthlt.
Jaſerate
verdenangrnoummi in Darmſtadd
von der Exedinon. Rheinſtr. A -.
in Beſſungen von Friede. Bher.
Holzſtraße Ar. 12. hwte auzlus
von allen Fnavotrz-Ftnraditonren.
Amtliches Organ
für die Bekaunkmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behärden.
Ps 159.
Donnerstag den 16. Auguſt.
1888.
Amtliche Nachrichten des Großh. Kreisamts Darmſtadt.
Georg Kirſchner I. von Roßdorf iſt auf den Forſt=, Jagd= und Fiſchereiſchutz verpflichtet worden.
B e k a n n t m a ch u n g.
Auf Grund der 88 11 und 12 des Reichsgeſetzes vom 2. Oktober 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen
der Sozialdemokratie ſind verboten worden:
1. Laut Bekanntmachung der Königl. Süchſiſchen Kreishauptmannſchaft zu Dresden vom 16. Juli 1888 die
Druck=
ſchrift: „Stimmen im Sturm= Geſammelte Dichtungen, dem arbeitenden Volke gewidmet von Maurice Reinhold v. Stern.
Zweite vermehrte Auflage. Bürich 1888. Verlags=Magazin (J. Schabelitz).
2. Laut Bekanntmachung der Polizeibehörde zu Hamburg vom 26. Juli 1888 die Rummer 14 vom 15. Juli cr. der
Druckſchriſt: „ Correſpondent, Offizielles Organ der Vereinigung der deutſchen Maler, Lackirer, Anſtreicher und verwandten
Berufszweige der lokalen Fachvereine und der freien eingeſchriebenen Hülfskaſſen obiger Gewerber. Redaktion und Verlag
von J. Schmitz in Hamburg, Druck von M. Ernſt, Munchen.
3. Laut Bekanntmachung des Königl. Polizei=Präſidenten zu Berlin vom 2. Auguſt 1888 die nicht periodiſchen
Druck=
ſchriften: a) Sozialdemokratiſche Bibliothek. XXIII. Kleine Aufſätze von Ferdinand Laſſalle, enthaltend: 1. Die franzoͤſiſchen
Nationalwerkſtätten von 1848. II. Antwort an Herrn Profeſſor Rau. III. Laſſalle und die Statiſtik von W. Wackernagel.
IV. Herr Wackernagel oder der moderne Heroſtratus. V. Erwiderung auf eine Rezenſion der Kreuzgeitung= und b)
Sozial=
demokratiſche Bibliothek xXIV. Zur Erinnerung für die deutſchen Mordspatrioten 1806-1807. Von Sigismund Borkheim.
Mit einer Einleitung von Fr. Engels mit dem Vermerk Hottingen-Fürich. Verlag der Volksbuchhandlung 1888.
4. Laut Bekanntmachung des Königl. Polizei=Präſidenten zu Berlin vom 4. Auguſt 1888 die Nummer 31 der zu
Berlin im Verlage von F. Poſekel erſcheinenden periodiſchen Druckſchrift: „Verliner Volks=Tribüne, Sozial=Politiſches
Wochen=
blatt” vom 4. Auguſt 1888.
Darmſtadt, den 13. Auguſt 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(9121
v. Grolman.
Aufforderung der Pfandſchuldner
)
M4
und wſunder=Herſteigrrung.
Die Schuldner des hieſigen ſtädtiſchen Pfandhauſes, deren Pfänder in den
Monaten Oktober 1887 bis einſchließlich März 1888 fällig waren, werden
hier=
durch aufgefordert, ſolche bis zum 10. September d. Js. einzulöſen oder die
Pfand=
ſcheine verlängern zu laſſen, widrigenfalls dieſe Pfänder
Montag den 15. Oktober d. Js., Nachmittags 2½ Uhr,
verſteigert werden.
Es wird ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß fallige Pfänder, welche
weder ausgelbſt noch verlängert worden ſind, vor dem Verſteigerungs=Termine,
umverſetzt ſein müſſen, indem während der Verſteigerungstage die Umverſetzung
nicht mehr ſtattfinden kann.
Darmſtadt, den 24. Juli 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
634
Ohly.
Bekanntmachung.
Die Schreinerarbeiten für den Neubau
in der Kirchſtraße und das Pfandhaus
ſowie die Schloſſerarbeiten für erſteres
Gebäude ſollen im Wege der Submiſſion
vergeben werden. Offerten ſind bis
Camstag den 18. Auguſt d. 38.
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Zeichnungen, Arbeitsbeſchreibungen
und Bedingungen liegen auf dem
Stadt=
bauamt, Zimmer Nr. 32, zur Einſicht
offen, bei welchem auch die Formulare
für die Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 10. Auguſt 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Riedlinger, Beigeordneter. (9026
322
21⁄8
Nr. 155
Benanntmuchung.
Betreffend: Vereingung Beſſungens mit Darmſtadt, insbeſondere Entrichtung der
Communalſteuer der ſeitherigen Beſſunger Einwohner.
Wir bringen hiermit zur Kenntniß der communalſteuerpflichtigen Bewohner
des ſeitherigen Beſſunger Gemeindebezirks, daß die Entrichtung ihrer
Communal=
ſteuer bis auf Weiteres Montags von 8-12 Uhr Vormittags und 2-5 Uhr
Nachmittags auf dem Beſſunger Rathhauſe, an den übrigen Wochentagen
Vormittags von 8-12 Uhr bei der Stadtkaſſe, Grafenſtraße Nr. 28,
er=
folgen kann.
Da die Bücher und Regiſter ſich Montags auf dem Beſſunger Rathhaus
be=
finden, ſo können an dieſem Tage Zahlungen der Bewohner des ſeitherigen
Beſ=
ſunger Gemeindebezirks (auf deren Steuerzetteln die Gemeinde Darmſtadt-
Beſ=
ſungen genannt iſt), bei der Stadtkaſſe nicht erfolgen.
Darmſtadt, den 23. Juli 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(8340
Ohly.
frosse devinne ohne Risloo.
1,000,000, 500,000, 400,000,
Fran6s -,000,00V, 200,000, 100,000, 50,000,
20,000 und rahlreiche Nebengewinne, sofort in Gold rahlbar, sind
mit Prämien-Obligationen der Stadt Barletta zu gewinnen. Jährlich
4 Liehungen. Hächste Liehung 20. Auqust.
Reine Hieten. Jede Obligation ist planmässig mit 100 Franes-
80 Mk. rücknahlbar und hat ausserdem die Chance, enorme Gewinne
zu erhalten. Abgestempelte Loose, welche in ganz Deutschland erlaubt
sind, offerire ich zu Mlk. 45 das Stück gegen Baar oder Nachnahme.
Um die Theilnahme zu erleichtern, verkaufe ich dieselben auch gegen
9 Monatsraten Mk. 6 mit sofortigem Anspruch auf jeden Treffer,
nach Lahlung der ersten Monatsrate. Liste nach der Liehung. (8907
Hombergers Börsen-Compioir, Frankfurt a. H.
2
Sierdurch beehre ich mich ergebenſt anzuzeigen, daß die regelmäßigen
C größeren Zuſendungen von
beſtem ſtückreichen Ruhrer Fettſchrot,
Stück= und gewaſchenen Nußkohlen,
Anthracitkohlen für amerikaniſche Oefen,
Stein= und Braunkohlen=Briquettes
ſeit einiger Zeit bereits begonnen haben und erlaube mir meine verehrlichen
2 Abnehmer zur Aufgabe ihrer gefl. Beſtellungen unter Zuſicherung ſtreng reeller
2 Bedienung bei möglichſt niedrig geſtellten Preiſen ergebenſt einzuladen. (8238
1
u. donaiaer, Holz; é; Koytenyandlung.
empfiehlt
in ſtets friſcheſter Füllung,
veAdesaut.
Emanuel,
L. GIO.
(9034
Nur das wellberUhmie Hortéin
von A. Hodurek in Rattibor iſt das allein wirkſame Mittel zur Vertilgung
und Ausrottung aller läſtigen Inſekten als Fliegen, Motten, Wanzen, Flöhe,
Schwaben, Ruſſen, Aſſeln, Vogelmilben. — Daſſelbe iſt in Päckchen zu 10, 20,
50 Pf. und die dazu gehörigen Spritzballons zu haben in Darmſtadt bei Moriz
Landau, Em. Fuld; in Beſſungen bei L. Tink.
Nur ächt, wenn mit Firma: A. Hodurek.
[3802
Bekanntmachung.
Die Anſertigung von Schulrequiſiten
für das Schulhaus am Ballonplatz,
be=
ſtehend, in Schreiner= Schloſſer= und
Lackirarbeiten, ſowie Lieferung von
Vor=
hängen ſoll im Wege der Submiſſion
vergeben werden.
Offerten ſind bis
Samstag den 18. Auguſt d. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt, Zimmer Nr. 32,
zur Einſicht offen, boi welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
ſind.
Darmſtadt, am 9. Auguſt 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Riedlinger, Beigeordneter. (9025
Com,
pla
M0
zv(ht,
48
5
2.
B.
.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung wird das
den Emil Krach Eheleuten zu
Darm=
ſtadt gehörige Grundſtück:
Flur. Nr. ⬜Meter.
AI. 24 1913 Acker große
Ge=
wann,
Donnerstag den 23. Auguſt d. Js.,
Vormittags 11 Uhr,
ſauf dem Gemeindehaus dahier öffentlich
meiſtbietend verſteigert.
Beſſungen, den 14. Auguſt 1888.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Weimar.
19122
1451
52
62,
720
82)
1065
133
28
405
509
640
920
951
4 Keins
55
je
RoVCimpragnmre
Cicherheits-Tündhöhner,
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605
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812
835
916
1010
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Feier,
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610ß
729
800
8s,
940
112
22
129
25.
435
510
605
740
812
865
915
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dunkelbraun und
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Nr. 159
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1 Treppe hoch, zu vermiethen.
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möblirtes Zimmer per 1. Sept. zu verm.
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9047) Lauteſchlägerſtr. 50 (Metzgerei)
ofort ein ſchön möblirtes Zimmer mi
oder ohne Penſion zu vermiethen.
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Zimmer bis 1. September zu verm.
9135) Beſſ. Friedrichſtraße 7 ein
möbl. Zimmer zu vermiethen.
f.
1a. Rheinsaim,
12. SAlborsalm,
Ostender 8oles,
Aals,
Hechte,
Lander,
Cabliaul,
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Nr. 159
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pantoffel mit Abſatz u. Rahmenſohlen/
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koſtenpreiſen. —- Alle übrigen
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waaren in Knopf=, Schnür= u.
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Schuſtergaſſe 3, hinterm Rathhaus.,
Ein zweiſtöckiges Haus
mit Garten in freier Lage wird zu
Laufen geſucht. Anerbieten unter I.
B. 33 an i. d. Exped. d. Bl.
18912
Mrzm
tüchtige Rgrnten;
F
Ende c
werden unter ſehr günſtigen
Be=
dingungen zum Verkauf v. geſetzlich
erlaubten Staats= u. Prämen=
Looſen angeſtellt. Off. an Bankhaus
Max Grünwald, Frankfurt a. M.
Neues Kornſtroh zu kaufen geſucht.
I6 Poſthalter Walter, Grafenſtr. 6. (8893
in das von uns erkaufte Haus laſſen wir, um unſer großes Lager
theilweiſe zu räumen, bedeutende Preisermäßigung eintreten und
gewähren bei Entnahme ganzergAusſtattungen einen Extra=
Rabatt.
bolonentungsgoschatt, Magaum tur RuChenGlnrrchtung
Wirthwein & Co.
Ghr.
(9139
9 Ernſt=Ludwigsplatz 9.
Ortakrankenkaſſen.
GrneralAgenturen.
Comptoir und Wohnung des Unterzeichneten befinden
ſich nunmehr
M
Zimmerſtraße Nr. 1.M
„
nächſt der Eliſabethenſtraße.
9140
Darmſtadt, den 15. Auguſt 1888.
Adolph Rady.
Somm,
plan
4
40l)
617
910
124
118
40
G
My.
V.
2.ſl.
4
949
Saulban Durmttudt.
Donnerstag den 16. Auguſt:
Grogses Militär-Concert
ausgeführt von der
Kapelle des 1. Gr. Heſſ. Infanterie=(Leibgarde=Rgts. Nr. 115,
unter Leitung ihres Kapellmeiſters Herrn W. G. Hilge.
Richard Wagner-Abtheilung.
Einlage: Zur Erinnerung an die Siege von Marslatour und Gravelotte:
„Siegeshymner von Prinz Carl von Preußen.
Bengalische Belcuehtung.
Anfang 8 Uhr.
Eintritt 40 Pfg.
[9141
Entöltes Maisprodukt.
AGRuAuai
ileinge fabr. Bl v vvI EI GIO66 Pur Winder und
Kengl.hofl. Kranke mit Milch
gekocht, speziell
ge-
eignet - erhöht die Verdaulichkeit der Milch. - In
Colonial-
u. Drog. Hdign. ½ u. ¼, Pfund engl. 60 und 30 Pfg.
[4081
Dr. Kochs' Pepton Bouillon.
4067
Ausgezeichnet als Zusatz zu Suppen,
Gemüsen, Tunken ste.
Anel Theelöſel voll geben mit Wasser ohne weiteren Augatz
gofort eine Tasse schmackhatte und kräftige Bleischbrühe.
Ez
Nahrhafter als alle Fleisch-Axtracte,
62
629
848
1104
122⁷
15
250
50
64
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N.
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4 Rur vo.
Wiebelsba
3 Nu: von
Rein,
Sch
bei
Nene Salzgurken,
Neue Eſſiggurken,
Neues Sauerkraut
).
Htemmer.
Eliſabethenſtraße 14. (9142
8.
M.
Prima stückreichos Ruhrer
Cettschrot,
Stückkohlen,
Gew. Nusskohlen,
Schmiedekohlen,
Anthracitkohlen,
Briauettes
empfiehlt bei täglich friſchen
Zu=
fuhren zu billigſten Preiſen
vAII b. Faod
21 Fabrikſtraße 21. (9143
R6elat.
4
laob
66
Rheinſalm,
Aal per Pfd.
Silberſalm,
M. I.-
Lachsforellen, Hechte,
Bachforellen, Karpfen,
Seezungen,
Schleien,
Schollen,
Bärſche.
Blaufelchen.
Beſonders empfehlen.
ketteste frischeste
Schelläsche
per Pfund 40 Pfg.
Aa1 in Gelse,
täglich friſch zubereitet.
Neue holländische
VollHärigo,
dosgl. ſoinst mariuirt.
ueOL. RoImger,
Hoflieferanten.
(9144
Mer ertheilt billigen Clavierunter=
22 richt? Offert. mit Preisangabe unt
A. B. 100 an die Exped. d. Bl. (9145
uf Herbſt findet ein Schüler in
A beſſerer Familie
freundliche Aufnahme.
Wo? ſagt die Expedition.
[9146
Nr. 159
RTaui
9105) Ein Mädchen aus guter
Fu=
milie ſucht Stellung hier oder auswärts,
in der Mercerie=Branche als 2.
Ver=
käuferin. Selbige war 3½ Jahre in
einem Geſchäft. Gefl. Offerten unter W.
an die Expedition d. Bl.
9147) Ein zuverläſſiges Mädchen, das
zu Hauſe ſchlafen kann, ſucht Stelle bei
Kindern. Näheres Expedition.
9148) Eine Frau nimmt Laufdienſt
oder Waſchen u. Putzen. Beſſ. Carlsſt. 58.
8999) Ein kaufm. gebild. Mann
ge=
ſetzten Alters ſucht Stelle als Buchhalter
oder ſonſtigen Vertrauenspoſten bei
be=
ſcheidenen Anſprüchen u. Cautionsſtellung.
Offerten unter Chiffre J. 400 an
die Expedition d. Bl. erbeten.
9109) Ein Mädchen vom Lande,
das kochen kann, geſucht.
Nieder=Ramſtädterſtraße 55.
9110) Geſucht zu Michaelis ein
älteres Dienſtmädchen.
Zu erfragen bei der Expedition.
e=
W
CAAAiAni
S
2 Hrsto Putumacherm
geſucht. Offerten mit Gehaltsanſpr. und
Zeugniſſen unter A. 100 an die Exped.
d. Bl. erbeten.
9149) Einem reinlichen und
ordent=
lichen, im Haushalt erfahrenen
Frauen=
zimmer kann ein guter Laufdienſt für
den ganzen Vormittag nachgewieſen
wer=
den. Zu erfragen in der Exped.
Ein ordentliches Mädchen
findet in einem kleinen Haushalt ſehr
gute Stelle. - Becks Stellenbüreau,
Mathildenplatz 11.
[9150
9151) Ein ſolides, zuverläſſiges
Kindermädchen
für ſofort geſucht. Näheres Exped.
9051) Auf 1. September ein
Mäd=
chen geſucht. Näheres Mathildenplatz 6
parterre.
9152) Mehrere Hausburſchen
auf ſofort geſucht. - Beck's
Placirungs=
büreau, Mathildenplatz 11.
9053)
Hausburſche
geſucht.
Grossh. Hof Apotheke.
9153) Ein junger Mann
füͤr leichte Arbeit geſucht.
C. W. Losko.
2181
Ein tüchtiger Fuhrknecht
mit guten Zeugniſſen geſucht.
Aliceſtraße 19.
[9154
9155) Einige geübte
Maschinenschlosser
geſucht. Schützenſtraße 8.
Dr. Arhhur Hoftmann
iſt bis Anfang September verreiſt; die
Herren:
Geh. Obermedicinalrath Dr. Buxmann,
Heinrichſtr. 73,
Dr. Lipp, Ernſt=Ludwigsſtr. 21,
Dr. Maurer, Steinſtr. 32,
Dr. Küchler Wilhelminenplatz 15,
Dr. M. Orth, Wilhelminenſtr. 28.
(beide letzteren nach erfolgter Rückkehr
werden die Güte haben, denſelben zu
ver=
treten.
[9156
2200 Mark
auf 1. Hypothek mit 5 Progent zu leihen
geſucht. Wo? ſagt die Exped. (9157
Ein Kanarienvogel
iſt entflogen. Man bittet, ihn gegen
Be=
lohnung Blumenſtr. 6 abzug.
(9158
ßine perfekte Büglerin wünſcht noch
L= einige Tage in der Woche beſetzt zu
haben. Näheres Beſſ. Schulſtr. 51 und
Schloßgaſſe 22.
(8822
Woog. 15. Auguſt 1888.
Waſſerhöhe am Pegel
383 Mtr.
Lufttemperatur.
11½ R.
Waſſerwärme Vorm. 8 Uhr 170 R.
Woogpolizeiwache.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Shnaaoge).
Samstag den 18. Auguſt.
Vorabendgottesdienſt um 6 Uhr 30 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr — Min.
Predigt um 8 Uhr 45 Min.
Sabbathausgang um 7 Uhr 55 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
Hr. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 18. Aug.: Vorabend 6 Uhr 45 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachm. 5 Uhr - Min.
Sabbathausgang 8 Uhr — Min.
Wochengottesdienſt. Von Sonntag 19. Aug. an:
Morgens 6 Uhr-Min.
Nachm. 6 Uhr — Min.
2182
Nr. 159
bei grösster
und billigem
TPünEtlichkeit,
Preis
dio Höbeltransport Anstalt von J. Glöchert,
Bleichstr.
2D.
Imnügo in dor Glallt
und per Bahn o hne
Verpakung aller Art
K üllor Land per Aehse
8
Umladung, ſowie
beſorgt unter Garantie
10 Pfg., mit ſämmtlichen
hier ankommenden und abge=
Hrtluöteumtt TayrPione henden Bahnzügen, ſowie dem
vollſtändigen Fahrplan, der
Dampfſtraßenbahn, und Uhrfahrplänchen 5 Pfg. zum Einlegen in den
Uhr=
deckel, ſind in der Expedition unſeres Blattes, ſowie in den Buchhandlungen der
Herren Bergſträßer, A. Klingelhöffer, v. Aigner, L. B. Müller,
Köhler und bei H. Lautz zu beziehen.
Expedition des Tagblatts.
Amzeigem
jeder Art für alle illuſtr. u. polit.
Zei=
tungen ꝛc. der Welt beſorgt prompt u.
unter bekannt coulant. Bedingungen die
Central=Annoncen=Expedition von G. I.
Daube & Co. in Darmstadt,
Grafenſtraße 30.
6527
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Kaiſer hat dem König von Vortugal das
20. Infanterie=Regiment verliehen.
Das deutſche Reich, Rußland, Großbritannien Oeſterreich=
Ungarn und Spanien haben in Rom die Erklärung abgegeben, daß
die Kapitulationen auf Maſſauah und deſſen Gebiet nicht
anwend=
bar ſeien, und alle übrigen Mächte haben dieſe Erklärung unter
Zuſtimmung zu den italieniſchen Noten vom 25. Juli zur Kenntnis
genommen. Damit iſt die Klage Frankreichs ſowohl wie der
Ein=
ſpruch der Pforte von dem europäiſchen Areopag als abgewieſen
und der Streitfall zwiſchen Italien und Frankreich als erledigt zu
betrachten. Die franzöſiſche Regierung hatte bekanntlich
angekün=
digt, ſie werde aus einem ſolchen Spruch die Schlußfolgerung
ziehen, daß ſie auch anderwärts von der Achtung der Kapitulationen
entbunden ſei, womit ſie ſich in Gegenſatz zu dem ganzen übrigen
Europa ſtellt.
Die =Nordd. Allgem. 8ta” teilt mit, daß die neulich in
Bel=
fort mißhandelten deutſchen Studenten, als ſie verſuchten, die ihnen
nach dem franzöſiſchen Recht zuſtehende Entſchädigung von der
Ge=
meinde Belfort zu erlangen, keinen franzöſiſchen Advokaten zur
Vertretung ihres Rechts zu gewinnen vermochten. Sie mußten
daher ungeachtet ihres klaren Rechts, darauf verzichten, ihre
An=
ſprüche in Frankreich geltend zu machen. Indem die „Norddeutſche”
abermals konſtatiert, daß der Deutſche in Frankreich kein Recht
findet, hebt ſie hervor, daß ſolche Vorgänge dem Ausland beweiſen,
daß in Frankreich die Juſtiz in Verfall begriffen ſei und die
Zu=
ſtände dort der Verwilderung entgegen gehen.
Wie in Berlin verlautet, wird im kommenden Jahre das XL.
Armeecorps Kaiſermanöver abhalten und ſoll die Kaiſerparade bei
Gießen ſtattfinden.
Heſterreich=Angarn. Graf Kalnokh begab ſich am 14. abends
für einige Tage zum Kaiſer nach Iſchl.
Der König und die Königin von Portugal werden am 16. in
Iſchl. am 18. in Wien eintreffen.
Der neue Grazer Corpskommandant, Baron Schönfeld, teilte
den Offizieren das Bedauern des General=Inſpektors Erzherzogs
Albrecht über die ungehörigen Kundgebungen beim Abſchied Khuns
mit. Wegen dieſer Kundgebungen bleibe äuch der Kaiſer dem
dies=
jährigen Corpsmanöver fern.
- Der Generalmajor Schwytzer in
Graz, der die Straßenkundgebung der Offiziere für Khun angeführt
hat, wurde nach Bosnien verſetzt.
Das Wiener „Fremdenblatt= ſagt anläßlich der Ernennung des
Generalfeldmarſchalls Grafen Moltke zum Vorſitzenden der
Landes=
verteidigungs=Kommiſſion: Die Größe dieſes Geiſtes anzuerkennen,
hat ein Oeſterreicher nie geſäumt. Wir haben ſie im ehrlichen und
ehrenvollen Kampfe erfahren und haben ſie bewundert, als Moltke
an der Seite ſeines königlichen Herrn den Siegeszug durch
Frank=
reich lenkte. Auch als Präſes der Landesverteidigungs=Kommiſſion
bleibt Moltke jenen Männern zugezählt, von welchen Deutſchland
in erſter Linie die Aufrechterhaltung ſeiner im blutigen Kampfe
er=
worbenen Größe erwartet. Sein Nachfolger iſt eine der
öſterreichi=
ſchen Armee ſympathiſche und bekannte Perſönlichkeit. Er war
Zeuge unſerer großen Heeresmanöver und gab ſeinen warmen und
kameradſchaftlichen Gefühlen für das Heer unſerer dem deutſchen
Reiche ſo innig verbündeten Monarchie ſtets vollen Ausdruck. Wenn
die deutſche Armee dieſen hervorragenden ſtets bewährten General
auf dem bedeutſamen Poſten Molkkes begrüßen darf, ſo begrüßen
wir mit ſympathiſcher Teilnahme in ihm auch insbeſondere einen
warmen Freund der öſterreichiſchen Monarchie und ihrer Armee.
Jrankreich. Miniſterpräſident Floquet empfing am 14.
vor=
mittaas eine Abordnung der ſtrikenden Erdarbeiter, welche die von
den Arbeitern erhobenen Forderungen darlegte, die ihrer Anſicht
nach zum Ziel geführt haben würden, wenn die Arbeitgeber von
der Verwaltung und der Polizei unterſtützt worden wären. Floquet
antwortete, daß die Republik den Arbeitern das Recht gewähre,
frei über die Arbeitsbedingungen zu verhandeln, aber daß die
Re=
gierung nicht geſtatten könne, daß die Ausübung des Arbeitsrechtes
beeinträchtigt werde. Die Regierung müſſe die Arbeiter gegen alle
Gewaltthätigkeiten ſchützen. Die Schließung der Arbeiterbörſe ſei
angeordnet worden, um allen Provokationen ein Ende zu machen.
Die Arbeiter=Abgeordneten erſtatteten darauf ihren Genoſſen in einer
Verſammlung in der Rue de la Gaits Bericht über ihre Sendung
und behaupteten, Floquet habe ihnen erklärt, die Ausſtändigen
könnten ſich zu den Bauſtellen begeben und ihren Kameraden die
Niederlegung der Arbeit anraten unter der Bedingung, daß keine
Gewaltthätigkeiten verübt und keine Unruhen hervorgerufen würden.
Dieſe Erklärung wurde mit Beifall aufgenommen und beſchloſſen,
nachmittags die Bauſtellen aufzuſuchen und die dort beſchäftigten
Erdarbeiter durch friedliche Mittel zum Verlaſſen der Arbeit zu
bewegen. Einzelne Trupps ſtreikender Erdarbeiter verſuchten auf
mehreren Bauplätzen die Arbeiter zum Niederlegen der Arbeit zu
verleiten, wurden aber unter Beihilfe der Arbeiter ſelbſt von der
Polizei entfernt.
Floquet ließ noch in ſpäter Abendſtunde die Entſtellung ſeiner
Aeußerungen durch die Abgeordneten der ſtrikenden Arbeiter energiſch
dementieren und erklärte, er werde alle Rechte der Arbeitgeber und
Arbeiter wahren und keinen Eingriff in die Arbeitsfreiheit, die
Achtung des Eigentums und die Straßenruhe dulden.
Gleich=
zeitig drohte Floquet in Zukunft keine derartigen Audienzen mehr
erteilen zu wollen.
England. Der Prinz und die Prinzeſſin von Wales
beabſich=
tigten am 14. nach Deutſchland zu reiſen und zwar wird der Prinz
ſich nach Homburg v. d. H., die Prinzeſſin nach Wiesbaden begeben.
Dem „Reuter'ſchen Bureau- zufolge hat der geſetzgebende Rat
der Capkolonie die Vorlage über eine ſüdafrikaniſche Zollvereinigung
abgelehnt.
Einem Telegramm des „Standard= aus Shanghai zufolge
hhr=
W.
8hn.
505
522
62
2
2
762)
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—
60
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G
720)
4]
Nr.
die Regierung Chinas niederlege, worauf der junge Kaiſer die
all=
einige Verantwortlichkeit für die Leitung der Staatsgeſchäfte
über=
nehmen wird.
Itakien. Eine amtliche Meldung aus Maſſauah ſagt: Der
Ober=
auf der Straße von Gura nach Digſa, gegen 300 mit Gewehren Es wird im Griesheimer Lager untergebracht.
Bewaffnete anſammle, um mit denſelben Razzias zu unternehmen, Baheriſchen Inf=Regimenter Nr. 17 und 18 werden am 16. und 18.
und hatte deshalb eine Expedition gegen denſelben angeordnet. Zu
dem Ende trafen am 8. d. M. 400 Baſchibozuks unter einem
Haupt=
mann und vier Lieutenants ſowie 200 Baſchibozuks und 200
Aſſa=
ortiner unter Adam Aga vor Saganeiti ein. Debeb, der über 470
Mann verfügte hatte von dem Anrücken der Italiener Kenntnis
erhalten und alles zur Verteidigung vorbereitet. Der italieniſche
Hauptmann drang mit einem Lieutenant und 100 Baſchibozuks
gleichwohl in den Ort ein, vertrieb die Abeſſinier aus einem kleinen Erweiterungsbau 70000 M. vorgeſehen.
Fort und beſetzte dasſelbe: Das Fort konnte jedoch nicht gehalten
werden, weil die Aſſaortiner, welche bereits auf dem Marſche durch
Benachrichtigung Debebs Verrat geübt hatten, während des Kampfes
zum Feinde übergingen und die Italiener angriffen. Der
Haupt=
fielen; die Baſchibozuks verließen darauf das Fort in Unordnung.
Dadurch ſowohl wie auch durch die wider Erwarten große Anzahl
des Feindes wurde unter den außerhalb des Ortes befindlichen
Baſchibozuks eine Art von Panik hervorgerufen. Von den
italieni=
ſchen Offizieren ſcheinen 2 bis 3 nach verzweifeltem Widerſtande
gefallen zu ſein, von den Baſchibozuks wurden 400 in Waa wieder
geſammelt, der Verluſt Debebs wird auf 350 Mann geſchätzt. Vom
einzuziehen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 16. Auguſt.
— Durch Verfügung Großh. Miniſteriums des Innern und der
Juſtiz vom 13. l. Mts. iſt der Hülfsgerichtsſchreiber beim Großh.
Amtsgerichte Groß=Gerau, Wilhelm Molter, zum
Hülfsgerichts=
ſchreiber beim Großh. Amtsgericht Darmſtadt l. und der
Hülfs=
gerichtsſchreiber bei dem Amtsgerichte Darmſtadt L, Ludwig Adam
Kramer, zum Hülfsgerichtsſchreiber bei dem Amtsgerichte Groß=
Gerau - beſtellt worden.
Dem Amtsbezirk des Mexikaniſchen Konſuls Herrn
Löwen=
ſtein in Frankfurt a. M. iſt die Provinz Oberheſſen zugeteilt
worden, während die Provinzen Starkenburg und
Rhein=
heſſen auch fernerhin zu dem Amtsbezirk des Mexikaniſchen
Kon=
ſuls in Mainz Herrn Friedrich Feldheim gehören werden.
Militärdienſtnachrichten. vom Hagen, Premierlieutenant
vom 3. Großh. Heſſiſchen Inf=Regt. Nr. 117. unter Stellung la
suite dieſes Regiments als Lehrer zur Militär=Turnanſtalt verſetzt;
Frhr. v. Brackel, Major vom 4. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 118,
b. Voigt, Major und Kommandeur des 2. Großh. Heſſ. Drag.=
Regts. Nr. 24, Gaede, Major la suite des Brandenb. Fuß=Art.=
Regts. Nr. 3 und erſter Artillerie=Offizier vom Platz in
Mainz-
zum Oberſtlieutenant befordert.
Das durch die Munificenz Ihrer Großh. Hoheit Prinzeſſin
Victoria, Prinzeſſin Ludwig von Battenberg, im Jahre 1886 dahier
begründete Aſpl für ſtellenloſe weibliche Dienſtboten, das Victoria=
Heim (Louiſenſtraße 40), welches, wie bekannt, jedem anſtändigen
Dienſtmädchen Wohnung und Koſt zu billigeren Preiſen als
ander=
wärts bietet und ohne beläſtigende Ueberwachung doch für dieſelben
entſprechenden Schutz vor ſchlechter Geſellſchaft gewährt, hat ſeit
ſeinem Beſtehen gewiß ſehr ſegensreich für die betr. Kreiſe gewirkt,
wenn auch von der hier gebotenen Einrichtung nicht in dem Maße
Gebrauch gemacht worden iſt, daß ein Fortbeſtehen der Anſtalt als
ein dringendes Bedürfnis zu bezeichnen wäre. Offenbar ſind
be=
ſonders tüchtige Dienſtboten ſo ſehr geſucht, daß ſie das Victoria=
Heim aufzuſuchen nicht genötigt ſind. Was ferner die von
aus=
wärts kommenden Dienſtboten anbelangt, ſo treten dieſe
erfahrungs=
gemäß meiſt ſofort in ihre betr. Stellen ein. Dieſe und andere
Verhältniſſe möchten die geringere Frequenz des Victoria=Heims
wohl erklären und es ſcheint hiernach kein Bedürfnis vorzuliegen,
dasſelbe für die Zukunft zu erhalten. Da auch keine Ausſicht
Bor=
handen, daß die Anſtalt ſeitens einer Korporation oder der hieſigen
Gemeinde=Verwaltung übernommen und zum Beſten der hier
ver=
tretenen Sache in der ſeitherigen Weiſe weitergeführt werden würde,
ſo hat Ihre Großh. Hoheit Prinzeſſin Victoria, Prinzeſſin Ludwig
von Battenberg, Entſchließung gefaßt, an deren Stelle eine andere
Anſtalt treten zu laſſen, die ſich den vorhandenen Schöpfungen auf
dem Gebiete der weiblichen Fortbildung in hieſiger Stadt würdig
anreihen dürfte. Das Victoria=Heim wird daher mit dem 1. Nov.
d. Js. ſeine Thätigkeit beſchließen und in demſelben Lokale mit
Unterſtützung ſeitens des Alice=Vereins für Frauenbildung und
Erwerb und zwar in Verbindung mit der Induſtrieſchule des
159
2183
kündigt ein kaiſerliches Dekret an, daß die Kaiſerin=Witwe im März/ Vereins eine Kochſchule für erwachſene Mädchen errichtet werden.
Dieſe Kochſchule wird zu dem angegebenen Zeitpunkt, 1. November er,
ihre Thätigkeit beginnen.
Das Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 116 trifft heute in zwei
Extrazügen der Main=Neckar=Bahn von Gießen kommend hier ein,
befehlshaber hatte in Erfahrung gebracht, daß Debeb in Saganeiti, um an den Brigadeübungen der 49. Infanterie=Brigade teilzunehmen.
Die Königl.
ds. von ihren Garniſonsorten kommend, mit drei Extrazügen der
Main=Neckar=Bahn von Schwetzingen bezw. Mannheim ab hier
eintreffen. Dieſelben gehen zur Teilnahme an den Manövern mit
Extrazügen der Heſſ. Lüdwigs=Eiſenbahn nach Aſchaffenburg. D. 8.
Nunmehr iſt auch die Erweiterüng des Ständehauſes nach der
Südſeite, wozu ein Teil des Vietor'ſchen Gartens angekauft wurde,
in Angriff genommen worden. Im Staatsbudget ſind für dieſen
0 Am Dienstag nachmittaa hat unſere altehrwürdige
Rats=
herrenbrüderſchaft ihre, unter dem Namen Quartal bekannte
Jahres=
verſammlung abgehalten. Der von dem Oberälteſten Herrn
Stan=
desbeamten Kraft, in klarer und ausführlicher Weiſe erſtattete
mann und der Lieutenant, welche in dies Fort eingedrungen waren, Bericht legte die ordnungsmäßige Geſchäftslage und den günſtigen
Vermögensſtand dar. Dem Oberälteſten wurde durch Wiederwahl
auf die Dauer von 3 Jahren die Zufriedenheit der Brüderſchaft
mit ſeiner Geſchäftsführung ausgedrückt. Das geſellige, durch Muſik,
Tanz und Bewirtung der Kinder gewürzte Zuſammenſein in den
Räumen des Darmſtädter Hofs verlief in ſchönſter Weiſe.
7 Kleine Mitteilungen. Montag Nacht wurde verſucht das an
der Gartenmauer des alten Palais Ecke der Eliſabethen= und
Oberkommando wurden Boten abgeſandt, um weitere Erkundigungen Wilhelminenſtraße angebrachte Straßenſchild abzureißen. Die
Thäter ſcheinen jedoch an der Ausführung ihres Vorhabens
ver=
hindert worden zu ſein. — Der ſeit etlichen Tagen proviſoriſch aus
dem Landeshospital Hofheim entlaſſene Wilh. Klier aus Beſſungen
veranlaßte einen aus derſelben Anſtalt Entſprungenen, ſeinen noch
guten Anzug auszuziehen und verſetzte ſolchen für ſechs Mark im
ſtädt. Pfandhaus. Dem Geiſteskranken übergab er einen alten
zer=
lumpten Anzug und verjubelte mit demſelben das erlöſte Geld.-
Einem Commis, welcher im Woog badete, wurde aus einer
Bade=
zelle, welche derſelbe mit noch anderen Perſonen inne hatte, ſeine
ſilberne Ehlinderuhr entwendet. — Am Woog entwendere vor
einigen Tagen ein noch ſchulpflichtiger Junge eingeſtandener Maßen
eine goldene Vorſtecknadel ſowie einen Gummikragen, ebenſo hat
der=
ſelbe einem Bäckergeſellen die ſilberne Cylinderuhr entwendet.
Letztere fand ſich noch im Beſitz des Jungen vor.-
Am Dienstag
nachmittag gegen 6 Uhr geriet das Dach des Magazinbaues der
Wagenreparatur=Werkſtätte der Heſſ. Ludwigsbahn in der
Frank=
furterſtraße in Brand, wodurch dasſelbe auf eine Fläche von etwa
5 ⬜ Meter beſchädigt worden iſt. Der Brand iſt alsbald durch
Arbeiter der genannten Werkſtätte gelöſcht worden. - Einem New=
Yorker Advokat kam auf der Strecke zwiſchen hier und Heidelberg
ein Täſchchen mit wertvollen Papieren abhanden. - In
Dieburg wurde vor einigen Tagen ein Diebſtahl verübt und
hier=
bei etwa 100 Mark, eine Cylinderuhr ſowie Kleidungsſtücke
ent=
wendet.
11 Arheilgen, 15. Auguſt. Der hieſige Kriegerverein
beab=
ſichtigt den Gedanktag der Schlacht bei Gravelotte auch diesmal
wieder in geeigneter Weiſe zu feiern. - Bei dem am vorigen
Sonn=
tag im Löwengarten abgehaltenen Feſt verlor ein junger Herr ſeine
Börſe mit namhaften Inhalte; der redliche Finder lein Knabe)
erhielt eine äußerſt anſtändige Belohnung.
Zum
Mit=
glied der Dekanatsſynode wurde Herr Lehrer Freund und zu
ſeinem Stellvertreter Herr Maurermeiſter Peter Wild gewählt; die
Wahl iſt unbeanſtandet geblieben.
Aus dem Odenwald, 13. Auguſt. Die Odenwälder
Volks=
trachten beim Rodenſteins=Feſt. Die Jdee mit dem am
26. Auguſt in Fränkiſch=Crumbach ſtattfindenden Rodenſteins=Feſte
des Odenwald=Klubs die leider faſt gänzlich verſchwundenen
Oden=
wälder Volkstrachten vorzuführen, hat in den verſchiedenſten Schichten
unſerer Bevölkerung lebhaften Anklang gefunden. Sie geſtatten
mir wohl, bezüglich der Ausführung dieſes Teiles des
Feſtpro=
gramms einige Winke zu geben. Es wäre wünſchenswert, wenn
für jede charakteriſtiſche Tracht eine ganze Gruppe von
Vertretern vorgeführt würde. Die Trachten ſind verſchieden, je nach
Alter, der Jahreszeit, Sonn= und Werktagen, Beſchäftigung ꝛc.;
auch für den ſonntägigen Kirchgang und die
Sonntagsnachmittags=
vergnügungen ſind Verſchiedenheiten zu konſtatieren; Verheirakete
trugen ſich vielfach anders wie Ledige; auch beſondere Stände hatten
chakakteriſtiſche Verſchiedenheiten. Als älteſte noch in der
Erinner=
ung lebende Tracht wären hirſchlederne Hoſen, weiße Strümpfe
und Schnallenſchuhe hervorzuheben; dann dunkelblaue Tuchmutzen
mit Stehkragen, hellblaue Tuchhoſen und Dreimaſter für
Verhei=
ratete; Pelzkappen mit hoher Pelzverbrämung und Quaſten, Wams
mit Stehkragen, über die Hoſen reichen die breiten wollgeſtrickten
Hoſenträger in allen Farben des Regenbogens für ledige Burſche;
weiter die verſchiedenſten Formen der Filzhüte, die weißleinenen
2184
Kutten, die weiß= oder blauleinenen Hoſen, wollgeſtrickte Wämſe,
Zipfel= und Schildmützen ꝛc. Auch wären hier die blauen Kittel
und ledernen Geldgurten der Händler, Hauſierer und Metzger und
die verſchiedenen Formen der Mäntel zu erwähnen. Bezüglich des
weiblichen Geſchlechts kämen die weißgeſtärkten und die ſchwarzen
Käppchen, die Schwartemägen und Tücher als Kopfbedeckungen, die
buntſeidenen Halstücher und Schürzen, die Mützel und Röcke, die
verſchiedenen Formen der Kaputzmäntel und Schuhe, die
Umhänge=
tücher ꝛc. in Betracht. Bei ſonntägigen Kirchgängen und Ausflügen
in die Stadt war das weidengeflochtene weiße oder auch bunte
Henkelkörbchen unvermeidlich. Die weibliche Mode war oft, je
nach den Ortſchaften, durch größere oder kleinere Eigentümlichkeiten
ausgezeichnet. Sollte es ſich nicht empfehlen, auch Gruppen von
Spinnerinnen, von Erntearbeitern männlichen und weiblichen
Ge=
ſchlechts, von Schnittern und Schnitterinnen, von Dreſchern und
Holzarbeitern, von Hauſierern und Metzgern u. ſ. w. vorzuführen?
Es ſind dies nur im Fluge hingeworfene Gedanken, die mit der
Ausführung des Feſtprogramms befaßten Komite's müſſen natürlich
der Sache näher treten und werden wohl deshalb mit hochbetagten
Ortseinwohnern ins Benehmen treten. In entlegenen Gebirgsthälern
ſind wohl jetzt noch beſonders bei älteren Leuten Ueberreſte der alten
Volkstrachten im Gebrauche. Die Beteiligung an dem Feſte wird bei
günſtiger Witterung vorausſichtlich eine koloſſale ſein und mögen
deshalb die an Ort und Stelle etablierten Wirtſchaftsbuden für
aus=
reichende Speiſen und Getränke Sorge tragen.
— Mainz, 14. Auguſt. Es vergeht eben faſt keine Woche, in
welcher nicht auf dem eben im Umbau begriffenen Gebiete der
„Neuen Anlager neue Römergräber aufgedeckt werden. Geſtern
wurde wieder ein ſolches blosgelegt, in welchem man noch
ver=
ſchiedene Knochen, ſowie ein guterhaltenes Gebiß vorfand.
Außer=
dem waren in dem Sarge in unverſehrtem Zuſtande noch mehrere
ehr wertvolle Glasgefäße. Die Leiche war in einem Holzſarge
beigeſetzt worden. Infolge der vielen Funde, die gemacht worden
ſind, beſteht die Abſicht auf der Stelle des römiſchen
Begräbnis=
platzes in der „Neuen Anlager einen ſtillen Hain anzulegen und
in demſelben diejenigen Särge, Grabdenkmäler ꝛc. aufzuſtellen,
welche aus räumlichen Gründen in den ſtädtiſchen Sammlungen
nicht mehr untergebracht werden können.
Seit drei Tagen hat der Fremdenverkehr derart
zugenom=
men, daß die hieſigen Gaſthäuſer nicht im Stande ſind, alle
an=
kommenden Reiſenden aufzunehmen. Neben den Engländern ſind
heuer viele Franzoſen unterwegs.
Worms, 14. Auguſt. Der Ausflug nach Metz und auf die
Schlachtfelder von Amanweiler, Heſſendenkmal, St. Marie, St.
Privat, Gravelotte, Höhe von Vaux Ars an der Moſel ꝛc. findet
ſtatt: Samstag den 25. Auguſt mittags 431 Uhr Bahnhof Worms.
Es können nur für diejenigen Perſonen Billete gelöſt und Quartier
beſtellt werden, welche bis längſtens 18. Auguſt an Herrn L. Antz
in Worms 10 M. eingeſchickt haben.
8t. Frankfurt, 15. Auguſt. Ein recht zeitgemäßes Unternehmen
verdanken wir den Herren Profeſſor von Rößler und Conſorten,
welche am Schillerplatze hier ein permanentes Muſeum
errich=
teten, in welchem Gemälde bekannter Meiſter zu ſehen ſind. Von
hervorragenden Bildern nennen wir für heute Suchorowski's
Senſationsgemälde „Wonnetraum” Makart's „Bachanten=Familie',
Prof. v. Rößler's Dioramabild „Dornröschen's Zauberſchloß ꝛc.
Rüdesheim, 13. Auguſt. Geſtern beging die ſtädtiſche
Feuerwehr aus Forbach ihr 13. Stiftungsfeſt mit einer
Aus=
fahrt hierher, nahezu 100 Mann in ſchmucker Uniform und
treff=
licher militäriſcher Haltung, das eigene, 35 Mann ſtarke Muſikkorps
mit ſich führend. Der großen Mehrzahl nach der eingeborenen
lothringiſchen Bevölkerung angehörig, waren die Gäſte nicht
wenig erſtaunt über die Herrlichkeit, mit der ſich da oben Natur
und Kunſt vor ihren Augen entfalteten. Es zählten bei der
reizen=
den Sonntagswitterung auch die übrigen Beſucher nach vielen
Hunderten. Als dann in der Mittagsſtunde am Fuße des
Denk=
mals die Feuerwehrmuſik „Die Wacht am Rhein' erklingen ließ,
da fiel die ganze Zuhörerſchaft mitſingend in die patriotiſche
Kund=
gebung ein, welche unter den obwaltenden Umſtänden noch ihre
beſondere Weihe gewann. Von den Stufen des Denkmals herab
begrüßte der Führer der Rüdesheimer Feuerwehr, Weinhändler
Jung, in herzlichſter Weiſe die Kameraden aus dem Reichslande,
ne gemahnend an die Größe der gemeinſamen vaterländiſchen
Auf=
gaben. Jubelnd erbrauſte das von dem Redner auf Kaiſer
Wil=
helm II. ausgebrachte dreifache Hoch, während die Muſik mit dem
„Heil dir im Siegeskranz; einfiel, das von allen begeiſtert
mit=
geſungen wurde. Das gänzlich Unvorbereitete der Feier gab
der=
ſelben erhöhten Glanz.
Duisburg, 14. Auguſt. In der heutigen
Generalver=
ſammlung des Evangeliſchen Bundes wurde einſtimmig
eine Reſolution angenommen, worin das Bedauern der
Verſamm=
lung über die Hinderniſſe, welche der Aufführung des
Trümpel=
mann'ſchen Lutherfeſtſpiels in Berlin bereitet wurden, ausgedrückt
wird. Außerdem wurde eine Erklärung beſchloſſen, betreffs der
Nr. 159
Beteiligung evangeliſcher Behörden an der Aachener
Heiligtums=
fahrt ſowie in Betreff der Solinger Vorgänge.
Kiel, 14. Auguſt. Zur Feier des Geburtstages des Prinzen
Heinrich iſt die Stadt reich geflaggt. Perſönliche Glückwünſche
wurden nicht entgegengenommen, dagegen fanden ſehr zahlreiche
Einzeichnungen in die ausgelegte Glückwunſchliſte ſtatt. Mittags
nahmen die prinzlichen Herrſchaften mit der Erbprinzeſſin von
Meiningen das Frühſtück auf der Bacht Hohenzollern' ein.
Leipzig, 14. Auguſt. Heute iſt der Redakteur der=Gartenlaube,
der Dichter Friedrich Hofmann, geſtorben.
München, 14. Auguſt. Der deutſche Handwerkertag wurde
heute vormittag von Billing (München) eröffnet. Die
Verſamm=
lung nahm alsbald eine Reſolution an, in der allen gewerblichen
Vereinen der Anſchluß an den Handwerkerbund empfohlen, der
obligatoriſche Befähigungsnachweis und die Erweiterung der
obli=
gatoriſchen Innungsrechte gefordert und als Endziel der
Beſtreb=
ungen die Einführung obligatoriſcher Innungen bezeichnet wird.
Ein Antrag betreffs der Errichtung eines Wahlfonds durch
Er=
höhung der Beiträge wurde abgelehnt, aber eifrige Wahlbeteiligung
im Sinne des Programms dringend empfohlen.
Berlin, 13. Auguſt. Der Kaiſer hat die Erlaubnis zur
An=
legung des Komthurkreuzes 1. Kl. des Großh. Heſſiſchen Verdienſt=
Ordens Philipps des Großmütigen dem Ober=Hof=und Domprediger,
Ober=Konſiſtorialrat und General=Superintendenten der Kurmark,
D. Kögel zu Berlin erteilt.
Konſtantinopel, 14. Auguſt. Der erſte Orientzug der Linie
Wien=Konſtantinopel iſt programmmätzig eingetroffen.
Balparaiſo, 11. Auguſt. Das Reſervoir, deſſen Waſſer die
Hauptſtraßen der Stadt überſchwemmte, war infolge ſtarker
Regen=
güſſe geborſten. Nahezu 100 Häuſer wurden in Trümmerhaufen
verwandelt und mehrere hundert Perſonen ſind ertrunken. Der
durch das Unglück angerichtete Geſamtſchaden wird auf 1 Million
Dollars geſchätzt.
— Neue Militärmäntel. Die -Straßburger Poſt” meldet, bei
zwei Häuſern in Mülhauſen i. E. ſeien etwa 30000 Stück der
neuen Militärmäntel beſtellt worden und macht zugleich über dieſe
Mäntel nähere Angaben: Die Mäntel ſſie ſtellen ſich für das Stück
auf 9 M.) ſind äußerſt praktiſch und auch für Touriſten ſehr zu
empfehlen, da zwei derſelben, durch beſondere Vorrichtungen
zu=
ſammengefügt, ein Zelt bilden, das vollkommen Schutz gegen alle
Unbilden des Wetters gewährt. Ein Herr, der 8 Tage lang bei
ſchrecklichem Regenwetter ein ſolches Zelt in ſeinem Hofe aufgeſtellt
hatte, um es auf ſeine Waſſerdichtigkeit zu prüfen, fand nach
Ver=
lauf dieſer Zeit die am Boden des Zeltes niedergelegten Teppiche
noch vollkommen trocken. Die Mäntel ſind von brauner Farbe und
wiegen mit den Vorrichtungen zum Zeltaufbau genau 2 Kilogramm.
Jedem Mantel ſind drei Pflöcke beigegeben, ebenſo drei runde
glatte Stäbe, die an ihren Endſeiten mit verſchiebbaren
Metall=
hülſen umgeben ſind. Sechs dieſer Stäbe bilden die Stangen,
welche das Zelt auseinander halten, ſo daß es aufrecht ſtehen bleibt.
Pflöcke und Stäbe ſind in ihrer Länge ſo eingerichtet, daß ſie auf
den Torniſter paſſen.
Vodes=Anzeige.
Theilnehmenden Freunden und Bekannten zeigen wir
hiermit an, daß unſer guter Gatte, Vater,
Schwieger=
vater und Großvater
der ſtädtiſche Gaswerkskaſſier i. P.
J. Friedrich Herz
heute Morgen 4 Uhr ſanſt entſchlaſen iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 15. Auguſt 1888.
Die Beerdigung findet Freitag Nachmittag 4 Uhr vom
Sterbehauſe aus, Niederramſtädterſtr. 63, ſtatt.
Tageskalender.
Donnerstag den 16. Auguſt: Großes Militär=Concert im Saalbau.
Dnas und Verlaa: L. C. Williſiſche Hofbucdruckerei. 2- Verantwortlich für die Redaltion. Carl Wittih.