Abonnementspreis
151. Jahrgang.
Inſerate
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. incl.
Bringerlohn. Auswärtg werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mart 50 Pf.
pro Quartal inck. Poſiaufichlag.
Mit der Sonntags=Beilage:
2hUErletep Uüttrhrrurghhller.
werdenangenommen: u Darmſtadt
von der Expedition Rheinſtr. Ne. 28.
in Beſſungen von Friedr. Büößer,
Holzſtraße Nr. 12, ſowle auzwäru
von allen Aunonen=Epeditionen.
o-
Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Ereigamts, des Großh. Palizeiamts und ſämmtlicher Behärden.
Donnerstag den 2. Auguſt.
Ne 149.
1888.
Bekanntmuchung.
Ein Communal= und Kirchenſteuer=Nachtrags=Hebregiſter der Gemeinde
Darmſtadt-Beſſungen für 1888-89 liegt zur Einſicht eines jeden Intereſſenten
von Montag den 30. d. Mts. an 8 Tage lang auf unſerem Büreau (Stadthaus,
Zimmer Nr. 11) offen.
Beſchwerden gegen die im Regiſter enthaltenen Anſätze müſſen binnen der
erſten vier Wochen nach Ablauf der Offenlegungsfriſt entweder ſchriftlich oder
münd=
lich zu Protokoll bei Großherzoglichem Kreisamt vorgebracht werden, ſpäter
vorge=
brachte Beſchwerden finden keine Berückſichtigung.
Darmſtadt, den 27. Juli 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſteret Darmſtadt.
8508
Ohly.
Aufforderung der Pfandſchuldner
und Pfänder=Yerſteigerung.
Die Schuldner des hieſigen ſtädtiſchen Pfandhauſes, deren Pfänder in den
Monaten Oktober 1887 bis einſchließlich März 1888 fällig waren, werden
hier=
durch aufgefordert, ſolche bis zum 10. September d. Js. einzulöſen oder die
Pfand=
ſcheine verlängern zu laſſen, widrigenfalls dieſe Pfänder
Montag den 15. Oktober d. Js., Nachmittags 2½ Uhr,
verſteigert werden.
Es wird ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß fällige Pfänder, welche
weder ausgelbſt noch verlängert worden ſind, vor dem Verſteigerungs=Termine
umverſetzt ſein müſſen, indem während der Verſteigerungstage die Umverſetzung
nicht mehr ſtattfinden kann.
Darmſtadt, den 24. Juli 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[834.
Ohly.
Bekanntmuchung.
Betreffend: Vereinigung Beſſungens mit Darmſtadt, insbeſondere Entrichtung der
Communalſteuer der ſeitherigen Beſſunger Einwohner.
Wir bringen hiermit zur Kenntniß der communalſteuerpflichtigen Bewohner
des ſeitherigen Beſſunger Gemeindebezirks, daß die Entrichtung ihrer
Communal=
ſteuer bis auf Weiteres Montags von 8-13 Uhr Vormittags und 2-5 Uhr
Nachmittags auf dem Beſſunger Rathhauſe, an den übrigen Wochentagen
Vormittags von 8-12 Uhr bei der Stadtkaſſe, Grafenſtraße Nr. 28,
er=
folgen kann.
Da die Bücher und Regiſter ſich Montags auf dem Beſſunger Rathhaus
be=
ſinden, ſo können an dieſem Tage Zahlungen der Bewohner des ſeitherigen
Beſ=
ſunger Gemeindebezirks (auf deren Steuerzetteln die Gemeinde Darmſtadt-
Beſ=
ſungen genannt iſt), bei der Stadtkaſſe nicht erfolgen.
Darmſtadt, den 23. Juli 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[8340
Ohly.
Die Bekanntmachung
vom 19. Juni 1888 wird dahin
berich=
tigt:
Seit 16. Juni 1888 beſteht unter
der Firma „R. Meyer & Co.- zu
Darmſtadt eine Commanditgeſellſchaft,
deren perſönlich haftende
Geſellſchaf=
terin Roſa Meyer zu Darmſtadt iſt.
Darmſtadt, den 23. Juli 1888.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Schäfer.
[8584
Bekanntmachung.
Montag den 6. Auguſt l. J.,
Nach=
mittags 2½ Uhr,
wird das Heugras von den ſeitherigen
Beſſunger Gemeindewieſen — Vorder=,
Steckert= und Breitwieſe - ſowie von
dem Schulwieſenſchlag an Ort und Stelle
ſöffentlich meiſtbietend verſteigert.
Die Zuſammenkunft findet an der
Kreuzung des Schnampel= und Heuwegs
ſtatt.
Darmſtadt, den 27. Juli 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt;
J. V. d. B.:
Lauteſchläger, Beigeordneter. 8548
Heulieferung.
Für den ſtädtiſchen Faſſelſtall in der
Beſſunger Kirchſtraße Nr. 60 ſind 25
Centner gutes Wieſenheu anzuliefern.
Uebernahmsluſtige wollen auf Grund
der während der Büreauſtunden auf dem
Stadthaus, Zimmer Nr. 13,
einzuſehen=
den Lieferungs=Bedingungen, ſchriſtliche
Angebote bis längſtens
Montag den 6. Auguſt l. 3s.,
Vormittags 10 Uhr,
bei uns einreichen.
Darmſtadt, den 31. Juli 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V:
Lauteſchläger, Beigeordneter. 1858k.
Ertara
Eaan
ſEine gebrauchte, gut erhaltene
C,Kinderbettlade iſt billig zu verkauf.
Zimmerſtraße Nr. 14, Manſarde. (8586
2058
Bekanntmachung
Betreffend: Gasrohrlegung im ſeitherigen Gemeindebezirk Beſſungen.
Nr. 149
In der Kürze wird in dem Stadttheile der ſeitherigen Gemeinde Beſſungen
mit der Verlegung der Gasrohrleitung begonnen. Um ſpätere Aufbrüche in
Fahr=
bahnen und Trottoirs zu vermeiden, fordern wir diejenigen Einwohner, welche in
ihre Läden, Werkſtätten, Wohnungen ꝛc. Gas einzuführen beabſichtigen, zum
als=
baldigen Anſchluß an die Gasleitung mit dem Anfügen auf, daß Anmeldungen von
unſerem Gaswerk entgegen genommen werden, welches auch bezüglich der für die
betreffenden Beſteller erwachſenden Zuleitungskoſten auf Verlangen Voranſchläge
aufſtellen wird.
Später werden in Straßen, in welchen Fahrbahn und Trottoir neu hergeſtellt
worden ſind, Anſchlüſſe an die Gasleilung eventuell auf Jahre hinaus verſagt
werden müſſen, oder ſie werden mindeſtens mit höheren Koſten für die betreffenden
Beſteller verbunden ſein.
Darmſtadt, den 1. Auguſt 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Lauteſchläger, Beigeordneter.
(8587
Beknnntmuchung.
Betreffend: Anſtellung eines ſtädtiſchen Güterverwalters.
Die Stadt Darmſtadt beabſichtigt die Anſtellung eines Güterverwalters,
wel=
chem die Beaufſichtigung und Bewirthſchaftung der ſtädtiſchen Wieſen und der
ſon=
ſtigen ſtädtiſchen Grundſtücke ausſchließlich des Waldes, ferner die Ueberwachung der
ſtädtiſchen Anlagen und die Leitung des Feldſchutzes übertragen werden ſoll. Es
wird nur auf einen gut empfohlenen, in der Wieſencultur und Landwirthſchaft
er=
fahrenen Mann reflectirt. Der Gehalt kann bis 2400 Mark ſteigen,
Anfangsge=
halt nach Vereinbarung. Schriftliche Meldungen mit Zeugnißabſchriften können bis
zum 15. Auguſt d. Js. an uns gerichtet werden. Perſönliche Vorſtellung erfolgt
nur auf dieſeitiges Erſuchen.
Darmſtadt, den 25. Juli 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[8412
Beuanntmuchung.
Wir bringen hiermit zur Kenntniß, daß ſich auf unſere Bekanntmachung,
be=
treffend: Lieferung und Abänderung von electriſchen Beleuchtungskörpern, ſechs
Firmen in nachſtehender Reihenfolge zur Uebernahme der bezüglichen Lieferungen
und Arbeiten gemeldet haben:
Karl Rittershaus und Auguſt Wilk,
Chr. Wamboldt jr., Grafenſtraße,
Ludwigsſtraße,
P. Gräf. Mathildenplatz.
Wirthwein & Co., Ludwigsplatz,
F. Krützinger Sohn, Ludwigsſtraße.
Nikolaus Nahm, Karlsſtraße,
Wer ſeinen Anſchluß an das ſtädtiſche Electrieitätswerk erklärt hat, wolle ſich
nunmehr baldmöglichſt die Beleuchtungskörper beſchaffen, bezw. für Abänderung der
vorhandenen Gasbeleuchtungskörper Sorge tragen. Alle ausgeführten Lieferungen
und Arbeiten unterliegen einer Controle ſeitens der Bauleitung des ſtädtiſchen
Electricitätswerks.
Darmſtadt, den 28. Juli 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Lauteſchläger, Beigeordneter.
(8507
C
E
Incarnat Lleosamoh,
Picken, ewige Kleeſaat, langen
Weißrüß=
ſamen, Henfſamen ekc.,
ſ8588
empfiehlt
EaAAdO. FIIG.
Main=Neckar=Bahn.
Die Erneuerung des äußeren Anſtrichs
vom Hauptmagazinsgebäude im hieſigen
Bahnhof ſoll im Wege der öffentlichen
Verdingung vergeben werden.
Angebote ſind bis zum
4. Auguſt, Vormittags 10 Uhr,
mit der Aufſchrift: „Weißbinderarbeit”
auf dem Büreau des Unterzeichneten,
wo=
ſelbſt auch die näheren Bedingungen zur
ſEinſicht offen liegen, abzugeben.
Darmſtadt, den 26. Juli 1888.
Der Bau=Inſpektor
18505
Dittmar.
p. l.
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M. 1.80.
Seezungen, Hummer 1.40,
Cabliau 50, Aale 1.40,
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Schollen 30, Bärſche,
Kochfiſche 25, Backſiſche.
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188Ser
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Eliſabethenſtraße 36. (8590.
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(8552
S.
p.
H
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⁵⁄₈.
61
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124
4
9
5
6.
6.
124
122
14.
24,
50
64.
8p,
90
111
72)
110)
218
45¼
919
5
5
He
724)
1106
45¼
913
949
762
855
1oo
105⁄
612
825
947
4 Mo
Wis=
8 Nu=
Internationale
Nr. 149
2059
oooosoooooodooooooooooooooooooooodooooooooos
Unter dem Protectorate Ihrer
Majestät der Kaiserin und
Rönigin Augusta.
bal-AusstelIu
Eröffnung
Ex- am L. August.
beL
Enthaltend: Gärtnoroi, Erzougnisse dos Pſſanzenreiches,
Carton-Architoktur und Ornamontike, Gartengorätho, Gindorol
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2
S,
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2
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Gr
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Pfarrer) zu dem Geſammt=Preis von 75 Mark.
(8485
1
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allen vorkommenden
architektonischen & ornamentalischen Anlagen
bei correcter Ausführung zu äußerſt billigem Preisanſatz.
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OR
Whslm Sohnaz, Steinmetz, Preis von Mr. 180 per Pfund in Ver=
Beſſ. Roßdörferſtraße 5a.
Darmſtadt, den 26. Juli 1888.
[8480 K
4e
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(8592
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An=
zeige, daß ich E0- Kaupſtraße Nr. 1E dahier eine
Cartonage-Fabrik
umpornickol,
errichtet habe. Indem ich nur ſolide Cartons und alle in dieſes Fach einſchlagenden
Arbeiten zu billigſtem Preiſe anfertige, bitte ich bei Bedarf um gütige
Berückſich=
ſtets friſch.
tigung unter Zuſicherung reeller und prompteſter Bedienung.
Hochachtungsvoll
A. Vxhöfer, Cartonagefabrikant.
Ehupp Weher,
VB. Reparaturen an ganzen Ladeneinrichtungen werden ſolid und billig in
kurzer Zeit ausgeführt.
[8544
Carlsſtraße 24. (8593
Feinster
Ph=
Ayhw=huElh
empfiehlt billigſt
Georg Horbus,
Eliſabethenſtraße 36. (8591
Die erſte Hendung
Eb,
diesjähriger Erute,
iſt heute eingetroffen und empfehle ich:
Souchongs
in gut abgeſiebten aromatiſchen
Quali=
täten, Pfund 4.40, 3.80 und 2.80,
ſo=
wie andere Sorten.
Ferner habe ich einen vorjährigen
Souchong, rein und kräftig von
Ge=
ſchmack, zu dem außerordentlich billigen
kauf genommen.
vurlst. „UmU,
8060
9
Griss-0
1
fſtr. Kaffee=Zuſatz v. D. Völker,
billigſt.
GHorbus,
GeOT,
Eliſabethenſtraße 36. (8594
Prima Rheinsalm
im Schnitt M. 1.80 bis 2..
Bachforellen, Hummer,
Turbot,
Aal,
Seezungen, Hechte,
Zander,
Schleien,
Schollen,
Oderkrebſe.
4a1 m Golse.
Beſonders empfehlen garantirt
frische fette
Schelläscho.
Heue Buss. Sardinen und
neuen Rollmops.
u0L. RosIngol,
Hoflieferanten. (8595
Feinsten
5
GAAATuGI
von
Georg Scherer & Co, Langen,
empfiehlt billigſt
7
Ea1 Natzlget,
Wilhelminenſtr. 11. (5829
Coamad.
ſvollst.Eraatz ſ. fanzösischen)
Cohtes deutsches Wein-Destillat
der ersten deutschen Cognao-
Bren-
nereiv.
Gruner & Co.,
Siegmar i. 8.
Wielmals preisgetrönt.
4.
5
„
8
5
Astfalk'’sche Cignirmittol,
Schwärzesteine,
in abgeſchrägten Zinkkäſichen, gleich leicht
löslich, mit Waſſer= oder Oel=Pinſel,
ſparſam, giftfrei; Sigmirstifte, ſieben
Mal ſchwerer wie gewöhnliche
Signir=
ſtifte, Kreide, Bleiſtift und (auf
ange=
feuchtetem Holz ꝛc., angewandt) Farbe;
ſind zu haben bei Herren Joh. Phil.
Leuthner, Georg Liebig Sohn, Fr.
Schaefer in Darmſtadt; die Herren
Georg Liebig Sohn führen auch Aſt=
(8596
falk'ſche Ofenglanzſorten.
Nr. 149
ſEine Wendeltreppe von Holz, vier=
C zehn Stufen, faſt neu, billig abzu=
8597
geben Langegaſſe 28.
4040) Wendelſtädtſtr. 42 Beletage
5 Zimmer mit Zugehör, alsbald.
7102) Roßdörferſtr. 1 1 Wohnung
von 3 ineinandergehenden Zimmer abgeſchl.
Vorplatz, Küche u. Zubehör pr. Anfang
Auguſt zu vermiethen.
7106) Eliſabethenſtraße 20 iſt der=parterre, ſofort zu vermiethen.
dritte Stock, beſtehend aus 5 Zimmern
und allem Zubehör zu vermiethen.
8187) Neckarſtraße 18 drei Zimmer
im 1. Stock mit ſeparatem Glasverſchluß
und Treppenhaus an einen Herrn oder
Dame per 1. Oktober zu vermiethen.
8203) Gardiſtenſtraße 22, neu
her=
gerichtet, Wohnung von 2 Zimmern, Cab.,
Küche m. Waſſer, ſof. an 1-2 ält. Leute.
8359) Schützenſtr. 7 iſt in meinem
neuen Hauſe eine ſehr ſchöne Wohnung.
5 Zimmer, 2 weitere Räume mit allen
Zugehörigkeiten, am 1. Okt. beziehbar.
Das neuerbaute Wohnhaus,
Heidelbergerſtr. 55, ſofort beziehbar, zu
vermiethen, ganz oder getheilt. Näheres
Beſſunger Schulſtraße 10.
(8451
8514) Drei Zimmer mit allem
Zu=
behör in der Mitte Eberſtadts an eine
ruhige Familie ſofort zu vermiethen.
Näheres Expedition.
8516) Annaſtraße 42 die Parterre=
Wohnung, 6 Zimmer mit allem Zubehör
und Vorgarten, für 1. Oktober. Zu
er=
fragen Wilhelminenplatz 17.
8598) Kirchſtraße 8 zwei Zimmer,
Küche und Manſarde im Hinterbau per
1. Sept. zu verm.
Simon.
8599) Ecke der Wiener= u.
Soder=
ſtraße 55 iſt der 1. Stock, 4 Zimmer,
1 Alkoven nebſt allem Zubeh. per 1. Sept.
8600) Saalbauftr. 37 eine Wohnung Tage und Wochen zu vermiethen.
im 1. Stock von 5 Zimmern ſofort zu v. Frau E. Roth, Rentamtmanns Wwe.,
8601) Beſſ. Holzſtraße eine
Woh=
nung von 4 Zimmern am 1. Oktober zu
vermiethen. Preis 260 M. — Näheres
Holzſtr. 10½, 1. Stock.
8602) Beſſgr. Carlsſtr. 54 iſt
ein=
neu hergerichtete Wohnung, beſtehend in
4 Zimmern, verſchl. Vorplatz nebſt
ſämt=
lichen Bequemlichkeiten zu vermiethen.
LAdon, Hagano eho.
7958) Schulſtr. 16 II. St. 1 9. möbl. 3.
6143) Marktplatz 7 ein großer
L. a d en
per 1. Oktober.
Georg Graeff.
Ernſt=Ludwigsſtraße
L.a don mit 2 Schaufenſtern per
No=
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7589) Grafenſtraße 31 ein Saal
im Seitenbau zu vermiethen.
Ein kleiner Laden
mit oder ohne Wohnung per ſofort
zu vermiethen. Franz Gaydoul. (8454
8362) Soderſtr. 48, 2. St., zwei
möblirte Zimmer einzeln zu vermiethen.
8458) Holzſtraße 3 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
8462) Ernſt=Ludwigsſtr. 12 ſchön
möbl. Zimmer. Zu erfr. im Laden.
8563) Eliſabethenſtr. 40, Neubau,
ein gut möblirtes Zimmer zu vermiethen.
8603) Eliſabethenftr. 43 ein fein
möbl. Zimmer mit ſeparatem Eingang,
Reine
Mineralwaſſerkrüge
auft
(8604
Emandsl FAId.
Hünchener Ausstollung.
Fein möblirte Fremdenzimmer für
Blumenſtraße 21, III. St. (8605
[3 können einige Herren
E
guten Mittagstiſch
erhalten zu 45 Pfg.
Zu erfragen
große Bachgaſſe 14 im Laden.
[8542
Jädchen, welche das Maaßnehmen,
Dt Schnittzeichnen und Zuſchneiden
gründlich erlernen wollen, können ſich an
ſeinem Curſus betheiligen.
Näheres Rheinſtraße 33.
[8537
Veſucht von einem Beamten vom 12.
2) Auguſt an für 4 Wochen ein
ruhiges Zimmer
in der oberen Kiesſtraße oder deren Nähe.
Anerbietungen unter E. 56 an die
Exped. d. Bl. erbeten.
(8606
Vehrere Herren können Koſt und
DL Wohnung erhalten bei
(8607
G. Borsch, Metzger, Brandgaſſe 16.
11
5
919
1010
1189
8 Ru=
Extra.
Feien.
berg:
ab
Fi=
berg;
an 8
4
61,
915
1010,
118,
2061
10
-½2
I.
6
fKakh
8608) Zwei Hausmädchen und drei
Mädchen für Küche u. Hausarbeit ſuchen
ſofort Stelle. Frau Gluske, Mühlſtr. 8.
8609) Ein reinliches Mädchen ſucht
Lauſdienſt. Arheilgerſtr. 48. 1. St.
8610) Eine Reſtaurations=Köchin
ſowie Landmädchen kann ich d. geehrten
Herrſchaften empfehlen. — Stellenbüreau
Reßling. Marktplatz 7 (Gräff'ſches Haus).
8611) Eine junge Frau ſucht
Lauf=
dienſt. Schirmgaſſe 10. 2 Tr., Vorderh.
8488) Eine alleinſtehende Wittwe ſucht
Stelle bei einem Herrn oder Dame zur
Führung des Haushalts. Näh. Exped.
8526) Ein junger, verh. Mann ſucht
unter beſcheidenen Anſprüchen leichtere
Be=
ſchäftigung. Ein Vertrauens= oder
Auf=
ſichtspoſten würde gerne übernommen.
Caution zur Verfügung. Offerten unter.
A. f. 200 poſtlagernd Eberſtadt.
M
8529) Mehrere fleißige Müdchen
finden dauernde Beſchäftigung.
Näheres Expedition.
8528) Ein brabes, fleißiges Mädchen/
geſucht. Neckarſtr. 18. 2 Tr.
eind
8612) Für ein Manufacturwaaren=
Geſchäft wird eine
VerRöufertm
geſucht. Näheres Expedition.
8613) Zuverläſſiges, braves Mädchen,
das kochen kann u. alle Hausarbeit
ver=
ſteht, mit nur guten Zeuguiſſen ſofort
geſucht.
Näheres Hügelſtraße 3. II. Stock.
8614) Ein geſetztes Dienſtmädchen
mit guten Zeugniſſen wird zu einer ält.
Frau geſucht. Näh. Schützenſtr. 6.
8615) Mädchen, die kochen können,
erhalten ſehr gute Stelle. Stellenbüreau
Röſe, Schützenſtr. 14. part.
8624) Ein Mädchen, welches kochen
kann und gute Zeugniſſe beſitzt, wird zu
einer einzelnen Dame geſucht.
Stellen=
büreau Frau Neßling, Marktplatz 7.
8
6
Zchloſſer
für Blecharbeit geſucht.
Muſchinenfabrik
von
Bech & Rosenbaum Hſg.
Ein tüchtiger Arbeiter
ſindet dauernde Stelle bei
Carl G. Faber,
Fabrikſtraße 21. (8617
Nr. 149
Saalbau Darmstadt.
Donnerstag den 2. Auguſt 1888:
W,
2lt.
45) Nö
GrosOs
AURLALT
COhLunk,
ausgeführt von der Kapelle des 1. Gr. Heſſ. Inf=(Leibg.)Reg. Nr. 115,
unter Leitung ihres Kapellmeiſters Herrn Wilh. G. Hilge.
Anfang 8 Uhr.
Entrée 40 Pfg.
68118
Carlshok.
Donnerstag den 2. Auguſt 1888:
4.
13
ATOGSOd
RERERAT-OUCTA,
ausgeführt von der
ganzen Kapelle des 1. Württ. Feld=Art.=Regmts. Nr. 13 aus Ulm,
unter perſönlicher Leitung ihres Kapellmeiſters Herrn C. Pantleon.
Ausgewähltes Programm.
Anfang 4 Uhr.
Eintritt 30 Pfg.
Kinder frei.
(8618
BDier im Glaſe.
W
51
2⁄₈
Hierdurch beehre ich mich ergebenſt anzuzeigen, daß die regelmäßigen
2 größeren Zuſendungen von
beſtem ſtückreichen Ruhrer Fettſchrot,
Stück= und gewaſchenen Nußkohlen,
Anthracitkohlen für amerikauiſche Oefen,
Stein= und Braunkohlen=Briquettes
- ſeit einiger Zeit bereits begonnen haben und erlaube mir meine verehrlichen
2 Abnehmer zur Aufgabe ihrer gefl. Beſtellungen unter Zuſicherung ſtreng reeller
2 Bedienung bei möglichſt niedrig geſtellten Preiſen ergebenſt einzuladen. (8238
G. Sohraidot,
Holz= K Kohlenhandlung.
3
8494) Für das kaufmänniſche Büreau
einer hieſigen Maſchinenfabrik wird ein
Lehrling
mit guten Schulkenntniſſen geſucht.
Offerten unter A. B. 55 an die
Expedition d. Bl.
Hehrere tüchtige
Maschinenschlosser
geſucht.
Vonuleth & Ellenborger,
Landwehrſtraße 75. (8573
8621) Stiftsſtr. 7 eine
Manſarde=
wohnung, 2 Zimmer mit Cabinet und
Zubehör per 1. Oktober.
Rheinsalm,
Silbersalm,
Hechte, Lander,
Cabliau, 8oles,
Oderkrebse.
heodor Stemmor,
Eliſabetheuſtr. 14. 18619
zdum Aufbewahren von Möbeln per
n ) 1. Oktober ein
geräumiges Zimmer
zu vermiethen. Näheres Hoffmannsſtraße
Nr. 21 mittlerer Stock.
(8623
f. Gld.
2 Zimmer u. Zubehör,
Wohnung, geſucht von jungen
Ehe=
leuten ohne Kinder, mit den beſten
Em=
pfehlungen, in Mitte d. Stadt, auch
Man=
ſardenwohnung. Offerten mit Preisang.
unter L. f. 104 an die Exped. (8620
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synaaoge).
Samstag den 4. Auguſt.
Vorabendgottesdienſt um 7 Uhr — Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr — Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 8 Uhr 15 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag. 4. Aug.: Vorabend 6 Uhr 55 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachm. 5 Uhr - Min.
Sabbathausgang 8 Uhr 25 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag 5. Aug. an:
Morgens 6 Uhr-Min.
Nachm. 6 Uhr 30 Min.
RB. Rausch Chandesch Elnl=
Dienstag den 7. und Mittwoch den 8. Auguſt
2062
Nr. 149
Gegründet 1833.
Geſammtvermögen 59 Millionen Mark.
Anlage von Kapitalien auf ſofort beginnende lebenslängliche Leibrenten:
Jährliche Rente aus einer Einlage von 1000 Mark.
Lebensalter beim Eintritt z. B.: 40 45 50 55 60 65 70 Jahre,
Betrag der Rente: Mk. 64.10 6850 74. - 80.80 89.30 100.30 116.10,
mit Anſpruch auf die jährliche Dividende,
welche ſeit 25 Jahren 10 bis 25 pCt. der Rente betragen hat. Die Rente der 55jährigen Perſon erhöht ſich beiſpielsweiſe
bei 10 pCt. Dividende lgegenwärtiger Satz) von Ml. 80.80 auf 88.80.
Die Einlagen können für jedes Lebensalter und auch mit Rückvergütung gemacht werden, in welch letzterem Falle ſich
die Rente etwas niedriger ſtellt. Zwei im Leben verbundene Perſonen können gegenſeitig einlegen.
Bei einer jährlichen Rente von wenigſtens Mk. 200 wird halbjährlicher Bezug geſtattet; die Renten=Coupons
lauten auf 31. Dezember (reſp. auch 30. Juni) und werden durch die Generalagentur in vollem Betrage ausgezahlt.
Das einzulegende Kapital wird auf Reichsbank=Giro=Conto der General=Agentur oder bei der Bank für
Han=
del und Induſtrie koſtenfrei eingezahlt, auch wird der Verkauf von Werthpapieren übernommen.
Anzahl der auf ſofortige Renten Verſicherten Ende 1886: 13,088, welche eine jährliche Rente von Mk. 1,018.400 beziehen.
Wir machen auf obige Kapitalanlage (Tafel B) beſonders aufmerkſam, weil es bei dem geſunkenen Zinsfuß vielen
Perſonen, insbeſondere ſolchen, welche lediglich auf das Erträgniß ihrer Kapitalien angewieſen ſind, von Werth iſt, eine
Ge=
legenheit zu haben, ihr Einkommen weſentlich zu erhöhen, oder Erſatz für den niederen Zinsfuß zu erhalten.
Die Antragsſtellung, Statuten, Proſpekte ſowie alle nähere Auskunft durch die
[1380
General=Agentur Darmſtadt: Wr. Wert, Ecke der Riedeſel= u. Saalbauſtr. 85.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Das Kaiſergeſchwader traf am 31. abends in
Kiel ein. Als der Kaiſer um 9½ Uhr die Barbaroſſabrücke betrat,
erſtrahlte dieſelbe im elektriſchen Lichte; ſämtliche Schiffe ſalutierten.
Um 9½ Uhr reiſte der Kaiſer mit Extrazug von Kiel ab und traf
um 12 Uhr nachts in Friedrichsruh ein, wo ihn viele Tauſende
ſchon ſeit Stunden erwartet hatten. Der Kaiſer, in
Admirals=
uniform, ſtieg vor dem Parkthore aus, wo ihn der Reichskanzler
und Graf Rantzau erwarteten; er begrüßte zunächſt den
Reichs=
kanzler und dann die anderen erſchienenen Herren. Er faßte den
Fürſten am Arm und zog ſich mit ihm in den Park zurück, wo die
Gräfin Rantzau ſich anſchloß. Die Volksmenge ſang: „Heil dir im
Siegeskranz', „Deutſchland. Deutſchland über alles= und die „Wacht
am Rheinr. Der Kaiſer verblieb mit ſeinem ganzen Gefolge in
Friedrichsruh als Gaſt des Fürſten Bismarck und reiſte erſt am
Mittwoch gegen Mittag weiter.
Kaiſer Wilhelm hat, wie verlautet, ein längeres ſehr herzlich
gehaltenes Telegramm nach Bayreuth gerichtet, worin er die Witwe
Richard Wagners zu dem großen Erfolge der diesjährigen
Bühnen=
feſtſpiele beglückwünſcht und ihr die Zuſicherung ſeiner dauernden
und thätigen Theilnahme für dieſes künſtleriſche und nationale
Unternehmen zuſichert.
Nach einer Meldung der K. 8.1 aus Berlin hat der Kaiſer
befohlen, daß das Regiment Garde=du=Corps und alle Küraſſier=
Regimenter vom 1. Oktober ab mit Lanzen zu bewaffnen und im
Gebrauch derſelben auszubilden ſind.
Ueber das Befinden der Kaiſerin iſt nachſtehendes Bulletin
aus=
gegeben worden:
„Votsdam, 31. Juli. Bulletin von 6 Uhr abends. Die
Kaiſerin iſt fieberfrei und erfreut ſich andauernd des beſten
Wohl=
ſeins: der junge Prinz iſt ebenfalls wohl.”
Der Kronprinz von Italien wird am 1. oder 2. Auguſt in
Berlin eintreffen.
Miniſter v. Friedberg iſt am 31. Juli nach Bad Ems, Miniſter
v. Maybach nach Tirol abgereiſt, Miniſter v. Goßler wird ſeine
Reiſe nach Tarasp vorausſichtlich am Donnerstag Abend antreten.
Der Geſandte beim päpſtlichen Stuhle, Dr. v. Schlözer, hat
einen längern Urlaub angetreten, ebenſo hat der heſſiſche Geſandte
am Berliner Hofe, Wirkl. Geh. Rat Dr. Neidhardt, einen Urlaub
angetreten.
Den Berliner=Volit. Nachr. zufolge haben die
Bundesrats=
ausſchüſſe für den Zollanſchluß Hamburgs und Bremens den
Be=
ſchluß gefaßt, dem Reichskanzler vorzuſchlagen, den Zollanſchluß
Mitte Oktober in Ausſicht zu nehmen.
In der am v. Samstag in Berlin ſtattgehabten Sitzung des
Direktoriums des Centralverbandes deutſcher Induſtrieller wurde
u. A. die Frage einer direkten Dampferverbindung zwiſchen
Deutſch=
land und Britiſch Indien erörtert und wurde beſchloſſen, eine Eingabe
an den Fürſten Reichskanzler zu richten, in welcher derſelbe
ge=
beten werden ſoll, für die Errichtung der erwähnten Linie
einzu=
treten.
Heſterreich=Angarn. König Milan von Serbien trifft in den
erſten Tagen des Auguſt in Wien ein, wo er 2 bis 3 Tage ver=
weilen wird; dann begibt er ſich nach dem bahriſchen Hochlande,
wo er bis Ende Auguſt bleiben und auch dem Prinzregenten
Luit=
pold einen Beſuch machen dürfte.
Rrankreich. Der Handelsminiſter hat die italieniſchen
Vor=
ſchläge wegen des Handelsvertrages für ungenügend erklärt.
Freyeinets Mobiliſierungsverſuch an der deutſch=franzöſiſchen
Grenze ſoll größere Ausdehnung lannehmen, als man anfangs
glaubte; außer der 11. Diviſion mit dem Hauptquartier Naney
ſollen auch das 146. und das 156. Linien=Regiment in Toul, die in
Luneville und Saint Nicolas liegenden Jägerbataillone zu Fuß und
zwei Huſaren=Regimenter der unabhängigen Reiterdiviſion, deren
Hauptquartier Luneville iſt, mobil gemacht werden.
Die Verſammlung der ſtrikenden Erdarbeiter beriet am 31.
über Mittel und Wege, den Strike auf die Arbeiter auf den
Holz=
plätzen und die Zimmerleute zu übertragen. Nachmittags
veran=
laßten Schaaren ſtrikender Erdarbeiter die Zimmerleute auf einzelnen
Bauplätzen die Arbeit niederzulegen. Bis jetzt ſind 9800 Strikende
im Centralbureau eingezeichnet. Der Gouverneur von Paris
beauf=
tragte einen Offizier, die angeordneten Vorſichtsmaßregeln genau
zu überwachen.
Engkand. Das Oberhaus nahm am 31. Juli die
Lokalverwal=
tungsbill in zweiter Leſung ohne Abſtimmung an.
Dem „Standard' wird aus Berlin gemeldet, Kaiſer Wilhelm
habe die Abſicht. möglichſt bald mit der Königin von England
zuſammenzutreffen, vermutlich in Baden=Baden.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 2. Auguſt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Oberſtlieutenant v. Pfuhlſtein, etatsmäßigen Stabsoffizier vom
1. Großh. Inf.=Regt. Nr. 115, den Oberſtlieutenant Frhr. v. Senden,
Kommandeur des 1. Großh. Drag.=Regts. Nr. 23. den Major
v. Schaumberg, etatsmäßigen Stabsoffizier vom 2. Großh. Drag.=
Regt. Nr. 24, den Oberſt v. Kayſer, Kommandeur des Großh. Feld=
Art=Regts. Nr. 25, den Rittmeiſter v. Strahl, Chef des
Hofmar=
ſchallamts S. K. H. des Landgrafen von Heſſen, den
Premierlieu=
tenant Kolb vom L. Großh. Inf.=Regt. Nr. 118, den
Sekondlieute=
nant Frhrn. v. Ricou vom Großh. Feld=Art.=Regt. Nr. 25, den
Sekondlieutenant der Landwehr 1. Aufgebots Metz; zum Vortrag
den Miniſterialpräſidenten Weber, den Geheimerat v. Werner, den
Geheimerat Dr. Becker, den Major v. Verbandt, den Profeſſor Dr.
Kittler, den Kabinettsbibliothekar Dr. Sahl.
Militärdienſtnachrichten. Orth, Sek.=Lt. a. D. zuletzt von
der Reſerve des 2. Großh. Heſſ. Inf.=Regts. Nr. 116, in der Armee,
und zwar als Sek.=Lt. bei der Inf. 2. Aufgebots des Landw.=Bats.=
Bezirks Görlitz, wiederangeſtellt. v. Herget, Pr.=Lt. von der
Kav. 2. Aufgebots des Landw.=Bats.-Bezirks 1. Darmſtadt, ein
Vatent ſeiner Charge verliehen. v. Wulffen, Generalmajor und
Kommandeur der 49. Inf.=Brig. in Genehmigung ſeines
Abſchieds=
geſuches, als Gen.-Lt. mit Penſion zur Dispoſition geſtellt.
Rube, Sek.=Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw.=Bats.=
Bezirks I. Darmſtadt, Schlenke, Hauptm. von der Inf. 1.
Auf=
gebots des Landw=Bats.=Bezirks Gießen - der Abſchied bewilligt.
Nr. 149
Die ſeither üblichen Ausſtellungen ſämtlicher Handwerker= und, Während noch bei dem Verſuche am vergangenen Samstag abend
Kunſtgewerbeſchulen des Großherzogtums Heſſen ſollen nunmehr für nach kurzer Zeit ein Lager heiß gelaufen war, was bei jeder neuen
gewöhnlich durch provinzielle erſetzt werden und iſt die erſte der= Maſchine vorkommen kann, hat die Beleuchtung des Veſtibüls der
ſelben am 22. Juli zu Bingen für die betr. Schulen der Provinz äußeren und einiger inneren Lampen am Sonntag ein gutes
Re=
neuen Schulhauſe auf dem Freidhofe eröffnet worden. Der Schluß Eintritt weiterer Störungen durch Bruch oder Undichtigkeit der
dieſer Ausſtellung erfolgt am 6. Auguſt, der Zutritt iſt während Rohrleitungen die Anwendung von Petroleumlampen unnötig wird.
dieſer Zeit von vormittags 9 Uhr bis nachmittags 5 Uhr Jedermann Die Aufſtellung des Keſſels und der Maſchinen von der
Bureau=
unentgeltlich geſtattet.
⬜ Der Lokalgewerbverein hat geſtern nachmittag, dem im In= um für alle Fälle eine zuverläſſige Reſerve zu ſchaffen. Als
Eröff=
ſeratenteil d. Bl. veröffentlichten Programm entſprechend, bei recht nunastermin ſoll an dem 15. Auauſt feſtgehalten werden.
zahlreicher Beteiligung mehrere Beſſunger Fabriketabliſſements
be=
ſichtigt. Zuerſt wandte man ſich zu der erſt kurze Zeit beſtehenden zu dem Sonntag den 5. Auguſt im Palmenaarten ſtattfindenden
Schuhfabrik von Schacke und Cie, woſelbſt man Gelegenheit hatte. Velocived=Wertfahren des Frankſurter Bieyele=Klubs. Die
an ca. 16-18 Spezialmaſchinen das Schneiden der Sohlen, das Nennungen ſind zu einzelnen Wettfahren überaus zahlreich ausgae=
Schneiden der Abſatzſtücke, das Zuſammenſetzen der letzteren und fallen. Dagegen hat ſich zu dem Zweirad=Hauptfahren außer Fr.
das Vereinigen mit der Söhle, ferner das Aufſtücken bis zum voll= Lehr vom Frankfurter Bichele=Klub Niemand gemeldet. Herr Lehe.
ſtändigen Fertigſtellen der Stiefeletten in äußerſt geringem Zeit. der Meiſterfahrer von Europa, iſt allenthalben ſo gefürchtet, daß
raum zu beobachten. In dem Schacke'ſchen Etabliſſement werden ſich kein Gegner mehr an ihn heranwagt.
wöchentlich ca. 1400 Paar Schuhe, deren hauptſächlichſtes
Abſatz=
gebiet Norddeutſchland und Bayern iſt, hergeſtellt. man ſich zur Notti'ſchen Tapetenfabrik, woſelbſt das zeit= überfahren und blieb derſelbe auf der Stelle tot. Als der Zug
raubende Herſtellen der koſtſpieligen Walzen zum Tapetendruck, ſo= U nämlich hielt, hatte der Reiſende, ein Landmann, deſſen
Perſön=
dann die Einrichtung zur Farbenbereitung, die Apparate zum Sati= lichkeit noch nicht feſtgeſtellt iſt, ſeinen Schirm aus dem Coupe
nieren und zum Prägen der Muſter eingehend beſichtigt wurden. fallen laſſen. Derſelbe fiel zwiſchen die Räder. Der Reiſende
Von größtem Intereſſe waren ebenſo die Einrichtungen für den ſtieg aus= bückte ſich unter den Wagen - in demſelben Augenblick
die Tapeten ſämtlich auf der Maſchine hergeſtellt werden, werden
die Bordüren noch auf Handpreſſen gedruckt.— Von der Notti'ſchen Großherzogin ergab keine weſentliche Veränderung. Das All=
Fabrik wandte man ſich zur benachbarten Girmſcheid'ſchen Brod. gemeinbefinden iſt hinſichtlich der Zunahme der Körperkräfte
erfreu=
fabrik, woſelbſt neben den Centralheizöfen, in welchen täglich circa lich fortgeſchritten.
1600 Laib Brod hergeſtellt werden und an welchen die gleichmäßige
Wärmeverteilung durch ausziehbare Röhren bewirkt wird,
nament=
lich auch die vorhandene Teigknetmaſchine allgemeines Intereſſe früh am Morgen an verſchiedenen Punkten der Stadt verſammelt
erweckte. Zum Schluſſe des für viele Teilnehmer lohnenden Aus= hatte, ſetzte ſich vormittags, vom Karlsthor ausgehend, in
nach=
flugs fand ſich das Groß der Teilnehmer auf der Ludwigshöhe ſtehender Reihenfolge in Bewegung: eine Abteiluna Reiter, ein Herold
von der Hilge'ſchen Kapelle gegebenen Konzert zuſammen.
ſtattgehabten Uebungen der Reſerviſten und Landwehrleute hat ſich der l men, die Königsabzeichen getragen von fünf reich gekleideten
Mangel reichsgeſetzlicher Beſtimmungen über die Unterſtützung! Männern zu Pferde. Edelknaben, mit Lorber bekränzte Windlichter
der Familien der Genannten wieder recht fühlbar gemacht. Unter fragend, abermals Männer, Stangen mit Lorberkränzen tragend,
den gegebenen Verhältniſſen kann nämlich die, natürlich in häufigen die Turner und die Fahnen und Abzeichen der Turn= ſowie ver=
Fällen notwendige Unterſtützung der Familie der zum Dienſt ein= ſchiedener Vereine und Verbindungen; ſingende Kinder; die Wiege
berufenen Mannſchaften nür nach den für die öffentliche Armen= des Königs, begleitet von Kindern in Trachten des Jahres 1756
pflege geltenden Grundſätzen erfolgen. Es läßt ſich nicht verkennen,
daß dies für die betreffenden Wehrleute und deren Familien recht der Befreiungskämpfe, dargeſtellt von Mitgliedern des
akade=
mißlich iſt, wie auch die Ausübung der Armenpflege in derartigen 1 miſchen Geſanavereins. die Studierenden der Hochſchulen, der 8ug
ſchäft bildet, letzteres um ſo weniger, als die Leute oft die Mei= der Baugewerbe und der Baukünſte in prachtvoll geordneten
Gruß=
nung haben, es ſtünde ihnen ein geſetzlicher Entſchädigungsanſpruch pen; die Schüler der königlichen Akademie der bildenden Künſte
zu; dies iſt aber nach dem Vorgeſagten nicht der Fall. Möchte ſowie Abordnungen hieſiger und auswärtiger Kunſtvereine und
die reichsgeſetzliche Ordnung dieſer Materie die im Reichstag ſchon Künſtlergenoſſenſchaften; die Abgeſandten von 26 Städten,
Abord=
ſo oft beſprochen wurde, doch recht bald erfolgen.
italieniſche Regierung beſtimmter Bahnzug mit Panzerplatten aus der l Umgebung König Ludwigs 1.: der Feſtzugsausſchuß zu Fuß,
Fabrik von Gruſon in Buckau bei Magdeburg die hieſige Station die Fachausſchüſſe, die Gruppe der Stadtvertretung und des großen
der Main=Neckar=Bahn, wo derſelbe einen einviertelſtündigen Aufent= Komites und zum Schluß berittene und nicht berittene Veteranen,
halt hat.
machte in der Louiſenſtraße ein total betrunkener Burſche bei ſeiner l pen und Abteilungen des prachtvollen Feſtzuges marſchierten Muſik=
Verbringung nach dem Volizeigefängnis großen Skändal. Der corps voran. Alle Gruppen, die zahlreiche und prächtige Banner
Burſche, ein Kellner aus Bayern, war am Vormittag erſt aus dem
Gefängnis dahier entlaſſen worden, nachdem er eine ſechswöchentliche geſchichtlicher Treue gekleidet. Die den Odeonsplaß abſchließende
Strafe wegen Diebſtahls verbüßt hatte. - Einem hieſigen Reſtau= Ludwig=Denkmals errichteten prachtvollen Zeltbühne hatten der
rateur wurde aus lſeinem Hausflur eine große Wandlampe Prinz=Regent und alle Mitglieder der königlichen Familie
platz=
entwendet.
bold begegnete Sonntag abend jüngen Leuten. Ohne weiteren Feſtzug bewegte ſich über den Marien= und den Mar=Joſeph=Platz
Anlaß überfiel er ſofort einen, und machte auch gleich von dem an den Arkaden, der Poſt, dem Hoftheater und dem Königsbau
Meſſer Gebrauch. Der Stich war nach dem Kopfe gerichtet, ging vorüber in die Reſidenzſtraße, ſodann über den Odeonplatz bis zum
aber an der linken Bruſtſeite abwärts und drang in die Rippen. Siegesthor, woſelbſt ſich der Zug wandte und durch die Ludwig=
Nach Angabe der Aerzte ſchwebt der Verwundete in großer Lebens= ſtraße vor das König Ludwig=Denkmal ging und gegenüber der für
gefahr.
4. Mainz, 81. Juli. Das oft erwähnte traurige Vorkomm= richteten Tribüne Aufſtellung nahm. Nach Einleitung der Feier
nis in einer hieſigen Badeanſtalt wird morgen den Kreis= durch Feſtmuſik betrat der Präſident der Künſtlergenoſſenſchaft die
ausſchuß des Kreiſes Mainz beſchäftigen und zwar in Form einer Rednerbühne und brachte dem König Ludwig die dankende Huldig=
Reklamation, welche die Beſitzerin der betreffenden Badeanſtalt ung der Künſtlerſchaft dar. Nach dem Schlüſſe der Rede ſang der
gegen die polizeiliche Schließung ihres Gewerbes erhoben hat. Bei Sängerchor das Walhallalied, die Künſtler legten Lorberkränze am
der Verhandlung dürften die ſchweren Vorwürfe, welche ſowohl in Fuße des Denkmals nieder. Hierauf betrat der Erſte Bürgermeiſter
der Preſſe als im Publikum gegen die polizeilichen Organe laut Dr. v. Widenmeyer die Rednertribüne und dankte im Namen der
geworden ſind, denen die Beaufſichtigung der Badeanſtalten oblag, 1 Stadt dem großen Könige. Die ganze Verſammlung ſang darauf
zur Sprache gebracht werden.
Frankfurt, 31. Juli. Wie dem „G. A. von fachmänniſcher Geläute der Glocken aller Kirchen Kränze am Denkmal niedergeleat
Seite geſchrieben wird, ſcheint die Beleuchtung des neuen Central= wurden. Die erhebende Feier ſchloß nachmittags nach 1 Uhr mit
Bahnhofs eine Wendung zum beſſeren genommen zu haben. 1 dem Abſingen der von dem Hofkapellmeiſter Rheinberger kompo=
2063
Rheinheſſen und die Landesbaugewerkſchule zu Darmſtadt in dem ſnltat geliefert, ſo daß jetzt begründete Hoffnung vorliegt, daß ohne
Beleuchtung in Sachſenhäuſen wird nichtsdeſtoweniger durchgeführt,
Frankfurt, 31. Juli. Geſtern den 30 Juli war Nennunasſchluß
Groß=Karben, 30. Juli. Auf der hieſigen Station wurde heute
Von hier aus früh durch den Zug der Main=Weſerbahn ein Reiſender
Tapetendruck und die zugehörigen Trockenvorrichtuüngen. Während ſetzke ſich der 8ug in Bewegung und überfuhr den Unglücklichen.
Karlsruhe, 31. Juli. Die geſtrige Unterſuchung der Augen der
München, 31. Juli. Der große Feſtzug, welcher ſich ſchon
zu Pferde mit einer Tafel, auf welcher des Königs Geburtstag
geſchrieben ſtand, koſtümierte Männer, Stangen mit Lorberkränzen
Bei den in den letzten Monaten zu verſchiedenen Malen tragend, eine Abteilung Trompeter zu Pferde mit bekränzten
Hel=
die Schüler ſämtlicher Schulanſtalten; die ſtudentiſche Jugend
Fällen für die Organe der letzteren kein beſonders angenehmes Ge= der Gewerbe, des Kunſtgewerbes, des Handels und der Induſtrie,
nungen des König Ludwig=Denkmal=Ausſchuſſes in Straßburg und
Heute Vormittag 10 Uhr 55 Min. paſſiert ein für die des Vereins der Bayern in Berlin; die Zeitgenoſſen aus der
* Kleine Mitteilungen. Am Dienstag abend gegen 9 Uhr eine Abteilung von Turnern und der Feuerwehr. Faſt allen Grup=
und Abzeichen mit ſich führten, waren aufs reichſte, einzelne mit
Feldherrnhalle war rot bekleidet, auf einer in der Nähe des König
genommen. Gegen 10 Uhr traf die Spitze des Feſtzuges. in welchem
88 Pfungſtadt, 80. Juli. Ein hierorts ſehr bekannter Rauſ= gegen 10000 Perſonen teilnahmen, auf dem Feſtplatze ein. Der
den Prinz=Regenten und die Mitglieder des königlichen Hauſes
er=
die baheriſche Königshymne, worauf unter Kanonendonner und dem
2064
Nr. 149
nierten Huldigungshymne, worauf der Feſtzug ſich auflöſte. - Als
bei dem Feſtzuge von der linken Seite vom Siegesthor her ein laut
dampfender drachenartiger Maſchinengewerkswagen an der
orien=
taliſchen Handelsgruppe vorüberkam, wurden vier Dromedare
und acht Elefanten, welche in dieſer Gruppe verwendet waren,
ſcheu. Drei an Hals und Füßen feſtgekettete Elefanten durchbrachen
die Zuſchauerkette, wobei etwa 20 Perſonen verletzt wurden. Die
Elefanten rannten bis zum Reſidenzplatz, wo ſie wieder eingefangen
und weggeführt wurden. In der Ludwigsſtraße, Reſidenzſtraße
und Dienerſtraße brachen mehrere leicht erbaute Tribünen zuſammen,
wobei einige Perſonen leicht verletzt wurden. Polizeilich konſtatiert
ſind bisher 10 Unglücksfälle als Folge der durch die Elefanten
hervorgerufenen Panik. Zwei Frauen ſind tot, eine davon infolge
eines Trittes von einem der Elefanten. — Dem am nachmittag im
alten Rathauſe ſtattgehabten Feſtbankett wohnten der geſamte
Hof, ſowie die Spitzen des Militärs und Civils bei. Die
Centenar=
feier ſchloß mit einer glänzenden Illumination ab. Die Mitglieder
des Königshauſes wurden auf der Rundfahrt enthuſiaſtiſch begrüßt.
Hirſchberg i. Schl., 30. Juli. Auch den Gipfel der Schneekoppe
ſoll ein Kaiſer=Friedrich=Denkmal krönen. Der Vorſtand des
Schmiedeberger Turnvereins, der die Jdee hierzu angeregt, hat ſich
zur Erteilung der Genehmigung an den Grundherrn, Grafen
Schaffgotſch=Warmbrunn gewandt und dieſelbe erhalten. Als
Ma=
terial für die Büſte ſoll ein in Schmiedeberg gewonnener 15 Ctnr.
ſchwerer Block Magneteiſenſtein zur Verarbeitung gelangen, dem
als Unterſtandsort ein ſteinerner Sockel dienen wird.
Aachen, 31. Juli. Der Procuriſt Cohen von der Aachener
Diskonto=Geſellſchaft iſt geſtern verhaftet worden. Er ſoll
unter Benutzung von Geſellſchafts=Depoſiten private
Börſenſpekula=
tionen unternommen und ſehr bedeutende Summen, angeblich über
500000 M verloren haben.
Kiel, 31. Juli. Ueber die Aufſehen erregende Verhaftung
eines Franzoſen, in welchem man einen Spion vermutet,
be=
richtet das „Hamb. Fremdenblatt': „Der Verhaftete wohnte ſeit
geraumer Zeit auf Bellevue als Badegaſt und zog ſchon dadurch
die Aufmerkſamkeit auf ſich, daß er, anders als die übrigen
Bade=
gäſte, früh morgens fortging und ſtets erſt abends ſpät heimkehrte,
daß er ſeine Briefe nie im Gaſthofe empfing, ſondern ſtets ſelbſt
von der Poſt abholte, daß er endlich ſich bei den Angeſtellten in
Bellevue genau nach der Stärke der Forts, deren Lage, Geſchützzahl
und deren Kaliber zu unterrichten ſuchte. Bei ſeiner geſtern
er=
folgten Verhaftung fand man denn auch verſchiedene Zeichnungen
hieſiger Forts bei ihm. Der Verhaftete nennt ſich Ennen und will
Baumeiſter in Lothringen ſein. In Wirklichkeit ſoll er den Rang
eines franzöſiſchen Marine=Offiziers bekleiden.
8t. Bäder=Frequenz. Aachen 23691. Baden=Baden 20 938.
Brückenau 556. Ems 12048. Homburg 6554. Kiſſingen 9168.
Kreuznach 3624. Münſter a. St. 1333. Nauheim 5282.
Schlangen=
bad 1166. Schwalbach 2858. Soden i. T. 1709. Weilbach 98.
Wiesbaden 67753. Helgoland 2805. Oſtende 7984. Scheveningen=
Haag 6931.
Vermiſchtes.
Reichskanzler Fürſt Bismarck iſt von der Berliner Schneider=
Innung bei Gelegenheit ihres 600jährigen Jubiläums, wie der
Ehrenmeiſterbrief ſagt, wegen ſeiner hohen Verdienſte um die
ſEinigung des deutſchen Reichs ſowie insbeſondere um die Hebung
des deutſchen Handwerkerſtandes, die Ehrenmeiſterſchaft verliehen
worden. Bismarck hat die Ehrenmeiſterſchaft angenommen, und iſt
ihm der mit prächtigen friſchen Farben glänzend ausgeſtattete
Ehren=
meiſterbrief nach Friedrichsruh überſandt worden. Derſelbe zeigt
in der linken Ecke das von der Fürſtenkrone überragte, von den
Fahnen von Eljap=Lothringen flankierte Bismarck=Schönhauſen'ſchen
Wappen: den dreiblätterigen Klee mit Neſſeln im blauen Feld.
Die Kopfleiſte trägt in der Mitte das neue Wappen der Schneider=
Innung, zu beiden Seiten befinden ſich die Embleme des Gewerks:
Bügeleiſen, Scheere, Elle Zwirnrollen, Band, Knopfkaſten, Nadeln,
Bürſte, Kleiderſtoff und Futter. Ein fliegendes blaues Band weiſt
die Daten des 30. April 1288 und des 31. Juli 1888 auf.
Der am Mittwoch abend in Queenstown angelangte Dampfer
Germania' überbringt Berichte über den am 14. d. auf der Höhe
der neufundländiſchen Küſte ſtattgehabten Zuſammenſtoß zwiſchen
dem Norddeutſchen Llohddampfer „Fulda” und einem franzöſiſchen
Schuner, der mit ſeiner 20 Köpfe ſtarken Mannſchaft unterging.
Die von Bremen nach New=York unterwegs befindliche „
Fulda-
fuhr infolge eines dichten Nebels mit halber Dampfkraft. Plötzlich
näherten ſich die Umriſſe eines Fiſchfangſchuners; aber ehe der
Dampfer ſeine Maſchinen rückwärts arbeiten laſſen konnte, hatte
er ſich dem Schuner genähert, der, mit aufgerollten Segeln und
ſeinen Bug dem Dampfer zugerichtet, vor Anker lag. Ein Mann
benachrichtigte die Mannſchaft von ihrer Gefahr und als dieſelbe
auf das Verdeck kam, wurde ein Krach gehört. Das Bugſprit des
Schuners ſchnappte ab und es wurde auf ſeine Balkenenden ge=
worfen. Ein Mann, der =Ave Maria' ſchrie, verſuchte an Bord
der „Fulda' zu klettern, aber er ſiel auf das Verdeck des Schuners
zurück. Die Maſchinen des Dampfers arbeiteten rückwärts, aber
eine hohe Woge ergoß ſich über den Schuner, der zu ſinken ſchien:
die meiſten Matroſen hatten ſich in das Takelwerk geflüchtet, allein
ihre Hilferufe erſtarben als der Nebel ſich über das Wrack ſenkte.
Die Boote der „Fulda” wurden herabgelaſſen und kreuzten um die
Stelle herum, aber da weder etwas von dem Schuner noch deſſen
Mannſchaft ſichtbar war, ſetzte der Dampfer ſeine Reiſe fort.
Eine geradezu beluſtigende Geſchichte aus der belgiſchen
Militärverwaltung erzählt der =Hamb. Corr.”. Vor fünfzehn Jahren
hatte Krupp 100 ſtählerne Voſitionsgeſchütze für Antwerpen geliefert,
von denen ſich die belgiſche Regierung viel verſprach. Leider
er=
gaben alle damit angeſtellten Schießverſuche einen ungünſtigen
Erfolg; ſie erwieſen eine geringe Treffſicherheit. Als vor einigen
Monaten die belgiſche Preſſe Enthüllungen über die Artillerie brachte
und dieſe 100 „unbrauchbaren; Krupp'ſchen Kanonen vorführte, um
im Intereſſe der nationalen Induſtrie weitere Krupp'ſche
Kanonen=
lieferungen zu verhindern, da fühlte ſich die Regierung getroffen.
Der Kriegsminiſter ließ Herrn Krupp von der Mangelhaftigkeit
der Kanonen Kenntnis geben. Herr Krupp war über dieſe ſo
ver=
ſpätete Reklamation ſehr erſtaunt und erwiderte daß die deutſche
Platzartillerie dieſelben Kanonen mit beſtem Erfolge verwende.
Die weitere Korreſpondenz löſte denn auch das Rätſel. Die belgiſche
Artillerie hatte gewöhnliches Pulver zur Ladung dieſer Kanonen
verwendet, während nur das prismatiſche chocoladefarbige Pulver
verwendbar warl Nunmehr wurden neue Schießverſuche angeſtellt
und ſie ergaben ein durchweg glänzendes Reſultat.
Litterariſches.
M. Jetzt, wo München der Wallfahrtsort ſo vieler
Schau=
luſtigen und Wiſſensdurſtigen iſt, gewinnen die Führer und
Reiſe=
bücher, welche uns mit den Sehenswürdigkeiten von Jſar=Athen
bekannt machen, eine erhöhte Bedeutung. Einem glücklichen
Ge=
danken verdankt der im Verlage von Levh u. Müller (Stuttgart)
erſchienene „Luſtige Bädecker' ſeinen Urſprung. Dieſes einzige 70
Oktavſeiten ſtarke Heftchen, das von erſten Münchner Künſtlern
entſprechend illuſtriert worden iſt, giebt uns in 25 Abſchnitten in
humoriſtiſch=poetiſcher Form eine anziehende und überſichtliche
Schil=
derung der wichtigſten Plätze, Gebäude, Muſeen, Theater ꝛc. ꝛc. der
bahriſchen Hauptſtadt. Zur Vervollſtändigung iſt jedem Gedicht
unten als Anmerkung ein vollſtändiges Verzeichnis der Lokalitäten
beigegeben, auf welche das Thema im allgemeinen Bezug nimmt.
So findet ſich bei dem Gedicht Nr. 3 „Münchner Bieru die
genaue Aufführung aller Bierbrauereien, Bierkeller und Vergnügungs=
Lokale. Bei der Rubrik „Theater: Nr. 20 ſteht zugleich eine
Angabe der Preiſe der Plätze im Kgl. Hoftheater, im Kgl.
Reſidenz=
theater und im Theater am Gärtnerplatz. Auch über München
hinaus, bis in die nächſte Umgebung, nach Starnberg, Schleißheim
und Nomphenburg, giebt uns der kluge Führer das Geleit, der in
allen Stücken die klaſſiſche Regel carpe diem Geute den Tag aus)
zu befolgen weiß.
Die Orientierung nach dem vorgedruckten, ſehr klar ausgeſührten
Stadtplan iſt ein Kinderſpiel.
Todes=Anzeige.
Statt jeder beſonderen Anzeige
Verwandten und Freunden die ſchmerzliche Nachricht,
daß heute Morgen unſere liebe gute Mutter
Frau Henriette Frank Wwe.
geb. Keller,
nach längerem Leiden ſanft verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 31. Juli 1888.
Die Beerdigung findet am 2. Auguſt, Nachmittags 4 Uhr,
vom Sterbehauſe aus, Landwehrſtr. 17, ſtatt.
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Tageskalender.
Donnerstag den 2. Auguſt: Großes Militär=Concert im Saalbau.
Großes Militär=Concert auf dem Carlshof.
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