G
RTVUION N
LOO
Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. incl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag.
151. Faßrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werden angenommen; in Darmſtadth,
von der Eppedition, Rheinſtr. Rr. 22
n Beſſungen von Frledr. Blherz
Holzſtraße Nr. 14 ſowte auswäts
von allen Amioyeep=Erpeditlanen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Ereigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behſärden.
Freitag den 27. Juli.
1888.
Ne 145.
Beunnntmnchung.
Diejenigen hieſigen Einwohner (Darmſtadt-Beſſungenſ, welche ihren C
munal= und Kirchenſteuerzettel für 1888189 noch nicht erhalten haben, wollen
Vermeidung nachtheiliger Folgen innerhalb 8 Tagen auf dem Bürgermeiſte
Büreau (Stadthaus, Zimmer Nr. 10) Anzeige davon machen.
n=
7
Darmſtadt, den 25. Juli 1888. „agasis
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
68
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J
)
1
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S.
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Prämiirt mit der Röniglich Preussischen Coldenen Staats-Medaille, gowie mit
den höchsten Auseichnungen auf allen Welt- und vielen anderen Ausstellungen.
Verkauf zu Fabrikpreisen
bei
L. B. Müller, Darmstadt.
Alleinige Niederlage.
Elegante Ausführung aller Drucksachen:
Facturen, Circulaire, Brieſhöpfe, Firmaconvorts, Memoranden, Frachtbriefe, Avſs-
und Adresskarten, Preiscourante, Packet- und Begleitadressen, Wechsel und
Quittungen, Verlobungs, Hochaeits, Geburts- und Taueranzeigen, Visit, Tisch,
Tanz. und Menukarten.
Grosses Lager in Schul; Sechreib, Leichen, Mal. und Bursau-Artkeln,
Schreib., Post- und Packpapieren, Leder-, Holz- und Broncewaaren.
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A.
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2
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3*
Feinſter Tafel=Weineſſig
von J. J. Diefembach,
in Demyohns zu 3, 5 und 10 Liter,
zu haben bei den Herren:
Ph. Weber, Carlsſtraße,
Emanuel Fuld, Kirchſtraße,
H. Brandſtätter, Erbacherſtraße,
L. Gerſchlauer, Marienplatz,
J. B. Haenzel, Rheinſtraße,
C. Diehm & Co., Rheinſtraße,
G. Kneip, Kiesſtraße,
Wilh. Manck, Ballonplatz,
Ph. Huwerth, Roßdörferſtraße,
J. H. Möſer, Ruthsſtraße,
G. Viel, Eliſabethenſtraße,
G. P. Poth, Bleichſtraße,
C. Watzinger, Wilhelminenſtraße,
M. W. Praſſel, Rheinſtraße,
J. Röhrich, an der kathol. Kirche,
Chr. Pfeiffer, Saalbauſtraße,
C. Reinemer, Niederramſtädterſtraße
Th. Stemmer, Eliſabethenſtraße,
M. Landau, Mathildenplatz,
Clemens Behle, Markt,
Aug. Marburg, Beſſungen. (8124
Franz Ebert, Arheilgerſtraße,
Bekanntmachung.
Samstag den 28. Juli d. J.,
Nach=
mittags 2½ Uhr,
werden auf freiwilligen Antrag im Hauſe
„Wingertſtraße Nr. 11 zu Beſſungen die
nachbenannten Mobilien, als:
1 Kommode, 1 Kanapee, mehrere
Tiſche und Stühle, 1 Kleiderſchrank,
1 Küchenſchrank, 2 vollſtändige
Bet=
ten, 1 Nachttiſch, 2 Uhren, ſowie
Weißzeug, Kleider und ſonſtige
Ge=
genſtände
offentlich gegen baare Zahlung
meiſtbie=
tend verſteigert.
Beſſungen, den 25. Juli 1888.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen!
Der Vorſteher:
Weimar.
[8384
Main=Neckar=Bahn.
Mittwoch den 1. Auguſt l. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
wird der bei der Reinigung von
Vieh=
wagen auf der Station Darmſtadt
ver=
bliebene Dung, der in einer Grube am
Eſchollbrückerweg lagert, an Ort und
Stelle unter den bei der Verſteigerung
bekannt gegebenen Bedingungen öffentlich
verſteigert.
Darmſtadt, am 26. Juli 1888.
Der Stations=Vorſteher.
Reinhardt.
[8385
Emcarmat,
und
Wiehem
ſofferire in
Preiſen.
guter Waare zu billigen
2l. LAIESCI,
20 Rheinſtraße 20. (8386
Eine faſt ganz neue Saftpreſſe
zu verkauf. Hügelſtraße 4 parterre. (8387
29⁷
Nr. 145
2004
WO.
1.
LTSOI
Lieferant mehrerer Höfe,
Hal
Brönnor.
Sonn a. Ph.,
Borlin WW.,
Antworpen,
Geyf-1837. empfiekilt ihré ruhmlichst bekannten Specialitaten: Cogr. i837.
1
Java-Hafkess. H=
Huz..
Niederlagen in Darmatadt bei Cariſſti
4
Watzinger, Wilhelminenskr. 1I, E. Fuld, TE-
Kirenstr.-I, F. Buss, Dieburgerstr. 9, Moriæ Landau, Mathildenplatz. I,
Fr. Prösöher, Kirchstr. Georg Liobig & Co., Louisenstr. 10, Clemens
Bohle am Markt, L. V. Haonzel, Rheinstr. 37. Carl Löhr, Promenadestr. 27.
Frau S. Endner, Soderstr. 52. Ph. Huwerth, Rossdörſerstr. 21, Frau E.
Nagner Wwe., Ecke Rossdörfer- und Wienerstr., Georg Späth,
Kies-
strasse 34. Ph. Greinert, Ecke der Carls- und Kiesstr., C. Schmenger,
Rheinstr. 14, L. Jacoby Wwo., Rossdörferstrasse 14; H. Stilp, Wienerstr.
51; in Bessungen bei Kug. Marburg, Carlsstr. 54, Fr. Rost, Carlsstr. 5,
A. Weinmann, Garlsstr. 8; in Grioshoim bei lac. Keller; in Eborstadt bei
Foist Simon; in Gross-Timmern bei Just. Hottes W.; in Ober-Ramstadt
bei Ph. Jacoby; in Pfungstadt bei L. Blum & Hroh. Schulz.
(6124
GosenaItVGrIGgün8 Ed EMPIGIIII.
Aieinen werthen Kunden, ſowie einem hochverehrlichen Publikum die ergebene
Anzeige, daß ſich mein Geſchäft von heute ab nicht mehr Langgaſſe 49, ſondern
4 Kranichsteinerstrasse 4
befindet. - Für das mir ſeit langen Jahren entgegengebrachte Vertrauen beſtens
dankend, bitte ich, mir dasſelbe auch fernerhin unter Zuſicherung reeller u. prompter
Bedienung bewahren zu wollen.
Achtungsvoll
Friod. Nober, Woissbindormeistor.
Darmſtadt, den 24. Juli 1888.
(8289
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System Dr. Lahmann)
in beſter Qualität und größter
Auswahl
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Damen, Herren und Enaben
[582]
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[8309
I0 toffeln zu verkaufen.
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per Stück 4 und 5 Pfg., 2 Stück zu
9 Pfg., im 100 billiger.
J. Brunner.,
Hochſtraße 10. (8389
Fo Hausmacher,
ulAut uBier-Schnitt- Rauvhl
für Suppen und Gemüſe (keine ſogen.
Fabrik=Nudeln).
Verkauf bei Carl Watzinger,
Wil=
helminenſtraße 11, und Wilh. Manck,
(5650
Ballonplatz H.
5
Denaturirtem
Hpirdus
7
vollſtändig geruchlos zum Brennen,
per 2 Liter 25 Pfo.
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Weber,
68343
Carlsſtraße 24.
Celtpferd
zu verkaufen.
Eine ſchöne, 7jährige Hellbraunſtute
mit Blümchen, 169 Mtr. groß, wird um
annehmbaren Preis abgegeben.
Näheres durch
Dieterich, Oberroßarzt,
Schießplatz bei Darmſtadt. (8375
Gebrauchte Ladenthüren,
und Fenſter werden ſehr billig abgegeben
Ernſt=Ludwigsſtraße 23.
(8352
Godl. RothWel,
fein, alt, unülbertroff. u. ärztl. empfohlen,
Lit. 65, 85, 100 u. 120 Pfg. offerirt
(8259
H. 101 poſtl. Darmſtadt.
Nr. 145
Grosse feyhne ohne Bist0o.
Fraues 600,000 u. 300,000
ſind abwechſelnd die Haupttreffer bei den alle zwei Monate - jährlich
ſechsmal - ſtattfindenden Ziehungen der türkiſchen Fres. 400
Eiſen=
bahn=Staatslooſe. Nebentreffer: Fr. 60,000, 25,000, 20,000 ꝛc. Jedes
Loos wird planmäßig mit mindeſtens Fres. 400 gezogen; alſo keine
Nieten. Da die Gewinne in Frankfurt a. M. mit 58pCt. ausgezahlt
werden, erhält man für den höchſten Preis M. 278.400.-, für den
nied=
rigſten Preis M. 185.-, ohne weiteren Abzug, in Gold.
Nächste Eichung am l. August,
mit dem Haupttreffer von 600,000 Fres.
Mit deutſchem Reichsſtempel verſehene Looſe offerire ich zu M. 45
das Stück gegen Baar oder Nachnahme. Um die Theilnahme zu
erleich=
tern, verkaufe ich dieſelben auch gegen neun Monatsraten M. 6. ſofortigem Anſpruch auf jeden Treffer nach Zahlung der erſten
Monats=
rate. Liſte nach der Ziehung.
[8125
Hombergers Börsen-Comptoir,
Frankfurt am Hain.
Triſche Hendung ringetroffen.
Bahnhok Restaurant.
Dr. Miehaelis
Biehel Caeao
unskell
ehr Stolnsrolh.
Kalserl=
igb=lakliekeranten
. H. in nötn-an.
4
Stärkendes (tonisirendes)
Nahrungs-
mittel Für jodes Altor.
Aueckmässig als Ersatz für Thee und Kaffee.
Aum medicinischen Gebranch bei katarrhalischen Affectionen
der Verdanungsorgane, selbst bei Säuglingen zeitweise als
Ersatz für Miloh, besonders bei diarrhoischen Luständen mit
sicherer Wirkung anzuwenden.
Auerst in der unter Leitung des Herrn Prok. Dr. Sonator
stehenden Poliklinik des Kugusta-Hospitals zu Berlin mit
ausserordentlichem Erfolge angewandt.
(Siehe, Dentsche Medicinische Wochenschriſt-Nr. 40. 1885.)
500 Gr. Büchse, Verkank Mk. 2.50
250
1.30
0.50
Probe Büchse
wisonsehaſtliche Abhandungen uber die Verauche und
Erfolge auf Franco-Anfragen gratis.
Alleinige Fabrikanten:
Gebr. Stollwerch,
Eöln 2. Rh.
Vorräthie in allen Apotheken.
votzMUhu zuylPihut henden Bahnzügen, ſowie dem
10 Pfg., mit ſämmtlichen
hier ankommenden und
abge=
vollſtändigen Fahrplan, der
Dampfſtraßenbahn, und Uhrfahrpläuchen 5 Pfg. zum Einlegen in den
Uhr=
deckel, ſind in der Expedition unſeres Blattes, ſowie in den Buchhandlungen der
Herren Bergſträßer, A. Klingelhöffer, v. Aigner, L. B. Müller,
Köhler und bei H. Lautz zu beziehen.
Expedition des Tagblatts.
2005
Die Niederlage des ächten
Verustein-
CESSOOAG-AGIOd
von
Ed. Pfannenschmidt, Danzig,
befindet ſich ſeit 15 Jahren nur
bei
Carl Valzigor,
Droquenhandlung,
Wilhelminenſtraße II.
Tüchtige Anstreicher
können beſtellt werden.
18391
Priws Schveizerkäs
per ¼ Kilo 90 Pfg. Emmenthaler,
vollſaftig, ½ Kilo 1 M., bei 10 Pfd.
billiger (durch Ausweis von hieſigem
Zoll=
amt kein bayeriſcher, worauf ich meine
werthe Kundſchaft aufmerkſam mache).
Verkaufsſtelle: Hochſtr. 10 im Laden.
(8392
Stand: Marktplatz.
J. Brunner, Hochſtr. 10.
Iwei Houfundländer,
3 Monate alt, Männchen, billig zu
ver=
kaufen. H. Wenner, Wilhelminen=
(8393
platz Nr. 15.
Kiesſtraße 41 ſind rothe und gelbe
Frühkartoffeln
(8394
zu verkaufen.
Ein kleines Haus mit Garten
zu verkaufen. Offerten unter E. an
(8395
die Exped. d. Bl.
Fine gut erhaltene Kinderbettlade
C. zu verkaufen Zimmerſtraße Nr. 14,
(8396
Manſarde.
1
deutschen, Lomie acht,
„2 FranzVe. von M. 150
H O4 dis A. svop, Plasche
3
G =Lud. Heyl Sohn
8 Eeke Saalbau- u. Ellabethenstr. 48.
Nederlage; M. Herge, Holzstrasse 17.
D u. k nagner Uie. Rosdörkordlr. 23.
1
M
8361) Ernſt=Ludwigsſtr. 20, Bh.=
3. St., ein möbl. Zimmer zu verm.
8397) Hochſtr. 2 zwei ſchön möbl.
Zimmer für Schüler mit voller Penſion.
8398) Ludwigsplatz 4, 2. St., ein
ſchön möblirtes Zimmer mit ſep. Eingang
u. Ausſicht nach d. Straße. Preis 15 M.
Heizer
geſucht. Gartenſtraße 15.
(8399
[ ← ][ ][ → ]2006
Nr. 145
germaſenle
4
A0IID
AeGr AauOty
darunter sine complet fürstlich eingerichtete
Wohnung vn 8 Piscen,
zu deren gefl. Einſicht hochverehrliches Publckum ganz ergebenſt einlade.
Diese T4 Timmer repräſentiren 8 vollſtändige Einrichtungen nebſt
Küche und Badezimmer und bewegen ſich im Preiſe von M. 400 bis M. 6500,
ſo daß ſie für den einfachſten bis zum feinſten Geſchmack arraugirt ſind.
Das Fabrikat der Möbel iſt im Verhältniß ſeiner Güte das denkbar billigſte,
behericht gegeuwärtig den Weltmarkt und iſt bezüglich ſeiner acuraten, gediegenen
Ausführung von keiner Konkurrenz übertroffen.
Da ich in Verbindung mit einem der erſten Mainzer Möbel=Architekten ſtehe,
befinden ſich ſtets in den Muſterzimmern neue Modelle, die an Schönheit der
Formen ſich vor allen anderen Fabrikaten ganz beſonders auszeichnen; dieſelben
werden in meinen Schaufenſtern nicht ausgeſtellt.
AE,
WIE 1nz10
Möbelfabrik,
Darmstadt,
Eliſabethenſtraße 34.
ungs
[ ← ][ ][ → ]Nr. 145
2007)
EU
AAUdA N8 GAUGO
[7464
im Gobrauch
Voborall zu habon in Büchson
Em. 3.30, Ru. 180, Em. o.95.
Bauhandwerkerverenn
Darmstadt-Besoungen.
Das ſeiner Zeit verlegte Sommerſest findet unwiderruflich
Samstag den 28. Juli in den Räumen des Herrn Haust,
frü=
her Markwort, ſtatt.
Um zahlreiches Erſcheinen ſeitens der Mitglieder und deren
Angehörigen bittet
(8400
Der Vorstand.
ſ⁄₈
181.
—
hous
146
2se
22
244
45
8401) Eine junge unabhäugige
Frau ſucht Laufdienſt oder ſonſtige
Be=
ſchäftig. Nieder=Ramſtädterſtr. 45, 3. St.
8402) Eine geprüfte gut
empfoh=
lene Wartfrau ſucht Stelle. Zu
er=
fragen in der Exped. d. Bl.
H.
8
Ein junger Mann
S
ſucht Stelle als Meiſender für kleine
Touren. Offert u. M. G. 67 a. d. Exp.
ho
M
Gllaz
hlöonfſi1ool
Enzin= 2.
Flcheldel.
im 8o
eidel
hezurmſt.
miſ6ds.
Ae=-
Einige Mädchen
für dauernde Arbeit in unſere Fabrik
geſucht.
(8370
Schlager & Best,
Kammfabrik - Darmſtadt.
8404) Geſucht zu zwei Kindern von
4 und 5 Jahren eine Kindergärtnerin
für den Tag. Näheres Expedition.
8405) Müdchen, die köchen u. nicht
8l kochen können, erhalten gute Stelle.
842
Korb, Soderſtraße 60.
100
hro.
1184
Ein tüchtiger, solider
Sohlossor,
geſetzten Alters, als Werkzeugmacher auf
dauernde Arbeit gegen guten Lohn geſucht.
Eintritt ſofort.
Wo? ſagt die Expedition.
8374
8406) Ein anſtänd. gebild. Mädchen
aus guter Familie wird als
Lehrmädchen
in ein hieſiges, feines Geſchäft geſucht.-
Bewerberinnen von auswärts den Vorzug.
Näheres Expedition.
Ein zuverläſſiger Diener
wird zur Pflege eines kranken Herrn
ge=
ſucht. Frankfurterſtraße Nr. 22. (8407
Gésvobl zwel gul
Wöblirie Aimuer
in der Nühe der Kaſerne des 115.
Regiments vom 24. Juli ab auf
die Dauer von 5 Wochen.
Angebote abzugeben unter L. I.
in der Expedition d. Bl. (8376
8408) In der Nähe der Dragoner=
Caſerne werden 2 bis 3 Zimmer,
Stallung und Burſchenſtube zu
mie=
then geſucht. — Offerten mit Preis
unter G. H. an die Exped. erbeten.
Junges Ehepaar, Beamte, ſucht per
1. Ottober
Wohnung,
beſtehend aus 3 Zimmern, Küche, Keller,
Waſchküche u. Bleichplatz. Gefl. Offerten
mit Preisangabe erbitte unter V. 14
poſt=
lagernd hier.
(8132
2
8 Ul Almmer, unmoourt,
mit ſep. Eing., ſüdbſtl. Stadttheil geſucht.
Offert. unt. L. 33 a. d. Exped.
Woog, 26. Juli 1888.
Waſſerhöhe am Pegel
3,90 Mtr.
Lufttemperatur.
15½0 R.
Waſſerwärme Vorm. 8 Uhr 16½0 R.
Woogpolizeiwache.
gute Schlafſtellen auf Wunſch mit
G Koſt. Obergaſſe 15.
[7991
8410) Der deutſche Schaumwein, von der
Fabrik Wachenheim in der Rheinpfalz nach
dem patentirten Verfahren des Herrn Adolf
Reihlen von Stuttgart aus reinem
Trauben=
wein und reinem Zucker hergeſtellt, erhält
gleich dem franzöſiſchen Champagner ſeine
Kohlenſäure durch die eigene Gährung des
dazu verwendeten Weines. Während aber bei
dem alten franzöſiſchen Verfahren zu der
Schaumweinbereitung junger Wein genommen
und die Zuckerzerſetzung reſp. Mouſſeux=Bildung
durch die demſelben innewohnende Hefe
be=
wirkt wird, kommt bei dem neuen
Reihlen=
ſchen Verfahren nur Wein zur Verwendung,
welcher ſämtliche hefenartige Beſtandtheile
verloren hat, und wird bei dieſem Verfahren
die Zuckerzerſetzung durch ein vorübergehend
beigegebenes Ferment, eine reine
Pflanzen=
faſer („Gährfaſer') bewerkſtelligt, welche zu
gleich dem Weine einen ſtrahlenden
Glan=
verleiht.
Da der neue deutſche Schaumwein nur aus
Naturwein und Zucker ohne irgendwelche
Beigabe von Spirituoſen, Tannin, Alaun
od. dgl. bereitet wird, alſo nicht erſt einen
ſolchen Zuſatz zu erhalten hat, ſo iſt ſein
Gehalt an Kohlenſäure ſehr bedeutend und
ſolcher den von Herrn Dr. Schmidt in
Wies=
baden analhſiſch erhobenen Durchſchnittsgehalt
von Schaumweinen aus 5 berühmten deutſchen
und franzöſiſchen Fabriken um 76 Prozent
überſteigt.
Und da das neue Verfahren bedeutend
geringeren Zeitaufwand erfordert, auch viel
kleinere Koſten verurſacht, als das alte
Ver=
fahren, ſo iſt es der Fabrik Wachenheim
mög=
lich, ihren Schaumwein zu einem äußerſt
billigen Preis abzugeben.
Ein von dem Herrn Geheimer Rath Dr.
von Pettenkofer beſtätigtes Gutachten der
Kgl. Unterſuchungsanſtalt in München erklärt,
daß der neue Schaumwein aus reinen
Mate=
rialien hergeſtellt worden ſei, ſowohl in ſeiner
Zuſammenſetzung, als in ſeinem Gehalt an
Kohlenſäure den beſten franzöſiſchen und
deutſchen Marken entſpreche und einen
an=
genehmen Geſchmack, ſowie ein kräftiges und
anhaltendes Mouſſeux beſitze; während
ärzt=
liche Autoritäten erſten Ranges. z. B. Herr
Profeſſor Dr. Kutzmaul in Straßburg 1. E.
ꝛc., den neuen Schaumwein theils wegen
ſeines angenehmen Champagner=Geſchmacks,
theils wegen ſeines billigen Preiſes als
paſſen=
den Erſatz für Champagner in der ärztlichen
Praxis und beſonders der Hospitalpraxis
empfehlen.
Die Nachfrage nach dem neuen
Schaum=
weine iſt denn auch ſo groß, daß die Fabrik
Wachenheim bereits weitere
Betriebserweite=
rungen vornehmen muß.
Durch Proben, welche von Anfang an in
verſchiedenen Zeitpunkten zurückgelegt wurden,
iſt nicht blos die Haltbarkeit des Weines,
ſondern auch die Thatſache bewieſen, daß ſeine
Güte durch Lagerung ſnatürlich in liegenden
Flaſchen) ſogar noch weſentlich vermehrt wird.
Seine Transportfähigkeit nach den
Tropen=
ländern aber erhellt aus der Wiederholung
immer größerer Aufträge für Japan,
Oſt=
indien und Südamerika.
2008
Nr.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Beich. Kaiſer Wilhelm trifft am 26. um 12 Uhr
mittags in Stockholm ein, von König Oscar bereits auf der See
begrüßt. Der Kaiſer wird bei der Ankunft mit einem Salut
be=
grüßt, hierauf folgt eine Parade, ſodann Empfang und Vorſtellung,
Beſuch der hiſtoriſchen Gewand= und Waffenſammlung und Lunch.
Um 5 Uhr 50 nachm. Fahrt zu Wagen durch die Stadt und die
nächſte Umgebung. Galadiner für 100 Perſonen um 7 Uhr. Für
den Freitag iſt eventuell eine Ausfahrt in die Stadt, Beſuch des
Nationalmuſeums, ein Dejeuner, Beſuch der Riddarholmskirche,
mittags Beſuch des Luſtſchloſſes Drottningholm vorgeſehen, abends
erfolgt die Abreiſe nach Kopenhagen.
Am Samstag fährt der König von Dänemark dem Kaiſer
ent=
gegen, welcher mit ſeinem Geſchwader abends in Kopenhagen
ein=
trifft. Während des Aufenthaltes des Kaiſers ſiedelt der däniſche
Hof von Schloß Bernſtorff nach dem Schloß Amalienborg in
Kopen=
hagen über, wo auch Kaiſer Wilhelm wohnen wird. Es wird ein
Galadiner und ein offizieller Beſuch der Ausſtellung ſtattfinden.
Heſlerreich=Angarn. An dem Abſchiedseſſen, welches am 24.
zu Ehren des Feldmarſchalllieutenant Kuhn in Graz ſtattfand,
nahmen 500 Offiziere teil. Nach einer Rede Kuhn's trugen ihn
Offiziere auf den Schultern durch den Saal unter den Klängen
des Radetzky=Marſches. Später begleiteten Hunderte von Offizieren
den Wagen Kuhns, ſpannten dann die Pferde aus und zogen den
Wagen bis vor das Corpskommando, wo ſie Kuhn auf den
Schul=
tern bis auf den Balkon trugen, während die unten ſtehenden
Offi=
ziere die Säbel zum Abſchiedsſalut kreuzten. Am 25. hielt Kuhn
vor dem Grazer Offiziercorps, worunter ſich 8 Generale befanden,
abermals eine Abſchiedsrede, welche allgemein erörtert wird. „Der
Kaiſer=, ſagte er, nhat unter ehrender Anerkennung meiner Dienſte
mich vom Kommando enthoben und gleichzeitig eine andere
Ver=
wendung in Ausſicht geſtellt. Während der 14 Jahre meines
Kom=
mandos erfüllten alle Organe bis zum letzten Unteroffizier ihre
Pflicht, der Kaiſer hat wiederholt die Haltung, das Ausſehen und
noch beim letzten Manöver die Kriegstüchtigkeit der Truppen
her=
vorgehoben. Ich danke allen für dieſe Pflichterfüllung, erwarte,
daß Sie unter meinem Nachfolger denſelben Eifer zeigen und hoffe,
daß auch im Felde das Corps ſeinen Ruf bewahren wird. Ich
würde mich glücklich ſchätzen, Augenzeuge dieſer Thaten zu ſein,
wenn ich mein Scherflein dazu beitragen könnte, wozu meine geiſtigen
und körperlichen Fähigkeiten mich berechtigen und wozu auch das
Allerhöchſte Handbillet Hoffnung gibt. Das Offiziercorps, deſſen
Ergebenheit zuvor Feldmarſchalllieutenant Schönberger Ausdruck
gegeben, brach wiederholt in ſtürmiſche Hochrufe aus.
Sämtliche Wiener Blätter billigen die Grazer Kundgebungen
und die Reden Kuhns und verlangen teilweiſe, daß die
Heeres=
leitung der Begeiſterung des Grazer Offiziercorps gleichſam als
dem Willen der Armee und der öffentlichen Meinung Rechnung
trage; die Wiener militäriſchen und politiſchen Kreiſe betrachten
dagegen die Kundgebungen der Grazer Offiziere als eine
Beſtätig=
ung dafür, daß Kuhn die militäriſche Disciplin bei ſeinem Corps
thatſächlich vernachläſſigte, was der eigentliche Grund ſeiner
Ent=
hebung geweſen ſein ſoll. Beſonders peinlich wird es empfunden,
daß die Grazer Vorgänge und die ſelbſtbewußten Reden Kuhns
anſcheinend abſichtlich in der Wiener Preſſe ausgetrommelt wurden.
Nach den „Ucitelski Noviny' erklärt die ezechiſche Lehrerſchaft,
daß ſie zu der ezechiſchenationalen Partei, von der ſie materiell und
moraliſch nur beſchämende, brutale Demüthigungen erfahren, kein
Vertrauen haben könne. Die deutſchen Liberalen ſeien es vielmehr,
denen die ezechiſchen Lehrer Alles verdanken, was ſie haben. Die
Erklärung der ezechiſchen Lehrer verweiſt auf Mähren, wo die
deutſche Landtagsmajorität die Volksſchule zu einer Stätte wahrer
Volksaufklärung zu machen beſtrebt iſt, und im Gegenſatze dazu
wird auf den Cynismus hingedeutet, mit welchem die Altezechen
kulturelle Fragen behandeln.
Rrankreich. Die neuernannten Armee=Inſpektoren, die Generale
Billot, Lewal und Bellemare, werden im Auguſt große
Inſpektions=
reiſen in den Territorien des erſten, ſechſten und ſiebenten Armee=
Corps leiten.
England. Die Kaiſerin Friedrich kommt im September nach
Schloß Abergeldie in Schottland zu einem ſechswöchentlichen Beſuche.
Das Unterhaus nahm am 25. in dritter Leſung die Bill betr.
den Eiſenbahn= und Kanalverkehr an, ſodann ohne Abſtimmung
die Bill, betr. die Einſetzung einer Kommiſſion zur Unterſuchung
der in dem Prozeſſe ODonnels und der „Times; gegen Parnell
und Genoſſen vorgebrachten Anſchuldigungen.
OKelly. nationaliſtiſcher Deputierter für Rascommon, wurde
in der Nacht vom 24.25. unter der Beſchuldigung, zum Boycottieren
in Irland aufgereizt zu haben in London verhaftet und am 25. früh
unter polizeilicher Begleitung nach Dublin gebracht.
Itakien. Der preußiſche Geſandte am Vatikan von Schlözer
trat am 26. ſeinen Urlaub an.
- Alle Journale erklären, der
Geſundheitszuſtand ſei in Neapel und überhaupt in ganz Italien
vollkommen gut.
Dänemark. Der Beſuch des Kaiſers Wilhelm in Kopenhagen
wird in der däniſchen Preſſe lebhaft beſprochen. Alle Zeitungen
145
ſind von der Höflichkeit des jungen Kaiſers ſympathiſch berührt
und einzelne legen der Reiſe weitreichende politiſche Bedeutung bei.
Zum Empfang des Kaiſers werden ſchon großartige Anſtalten
ge=
troffen. König Chriſtian wird am Sonntag den 29. in der
Mit=
tagsſtunde an Bord einer Panzerflotte gehen, um ſeinem Gaſt
ent=
gegen zu ſegeln, und nachdem die Monarchen im Sunde einander
begrüßt haben, ſegeln die vereinigten Flotten nach Kopenhagen.
Die zehn deutſchen Panzerſchiffe gehen beim Fort „Tre
Kraner=
vor Anker, die däniſchen Schiffe paradieren auf der inneren Rhede,
während die deutſche und däniſche Fregatte bei der Zollbude
an=
legen. Zwei ruſſiſche Kriegsſchiffe werden ebenfalls anweſend ſein.
Das ganze maritime Schauſpiel auf der Rhede wird einen
groß=
artigen Effekt haben. Im ganzen wird eine Flotte von etwa 20
großen Kriegsſchiffen im Sunde verſammelt ſein.
Rußkand. Das „Journal de St. Petersbourg' ſagt: Der Hug
der gegenſeitigen Sympathie, welcher die Huſammenkunft des Kaiſers
Wilhelm mit dem Kaiſer Alexander in ſo hohem Maße
kennzeich=
nete, beſtätigte ſich bei dem Abſchiednehmen an Bord des „
Hohen=
zollern”, wo die ruſſiſchen Majeſtäten noch bei ihren hohen Gäſten
frühſtückten. Das Journal hält ſich nicht für berechtigt, die
perſön=
lichen Beziehungen zu beſprechen, welche während des mehrtägigen
Aufenthalts des Kaiſers Wilhelm bei der ruſſiſchen kaiſerlichen
Familie in Peterhof entſtanden ſein mögen; man glaube jedoch
behaupten zu können, daß, wenn der freundliche Beweis der
Sym=
pathit, welchen der Kaiſer Wilhelm dem ruſſiſchen Kaiſerpaare zu
geben beabſichtigte, indem er ſeinen erſten Beſuch dem ruſſiſchen
Hofe machte, aus dem Wunſche hervorging, gleich nach ſeiner
Thron=
beſteigung derartige vertrauensvolle Beziehungen herzuſtellen, welche
der Freundſchaft beider Kaiſerreiche zu ſtatten kommen und das
Vertrauen in den europäiſchen Frieden befeſtigen würden, ſo habe
er das Ziel für lange Jahre vollkommen erreicht. „Wir bezweifeln
nicht= ſchließt das Journal, „daß alle Mächte dieſe neue und
be=
deutungsvolle Bürgſchaft zur Erhaltung des Friedens mit
Zuſtimm=
ung aufnehmen werden.
Das Journal de St. Petersbourg' ſagt anläßlich der Wiener
Depeſche des Journal des Debats wonach die Entrevue in
Peter=
hof weit entfernt davon ſei die Türkei zu beruhigen, welche
mili=
täriſche Vorſichtsmaßregeln treffen würde: Zu den Regierungen,
die den Frieden aufrechtzuerhalten wünſchen, gehöre ſicher diejenige
des Sultans. Jeder wiſſe genau, daß die Entrevue bezwecke,
Be=
ſorgniſſe zu beſeitigen und nicht zu ſchaffen.
Butgarien. Der =Agence Havas' zufolge hat die bnlgariſche
Regierung den griechiſchen Agenten in Bajardjik ermächtigt, mit
den Räubern, welche ſeinerzeit einen griechiſchen und einen
öſter=
reichiſchen Agenten in Bellowa gefangen fortgeführt hatten und ein
Löſegeld nebſt Waffen und Munition verlangen, wegen des
Löſe=
geldes zu verhandeln, während die Regierung ſich die Verfügung
über die Waffen= und Munitionsforderung vorbehalte. Man hofft
die Befreiung der Gefangenen bald zu erreichen. Der öſterreichiſche
ſowie der griechiſche Agent ſollen an die Regierung das Erſuchen
gerichtet haben, baldmöglichſt die zur Befreiung der Gefangenen
unternommenen Maßregeln ihnen mitteilen zu wollen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 27. Juli.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 18. Juli den
evangeliſchen Pfarrer Georg Friedmann von der ihm
übertra=
genen Stelle eines evangeliſchen Geiſtlichen am Landeszuchthauſe
Marienſchloß auf ſein Nachſuchen enthoben und dem Pfarrer Karl
Roth zu Hitzkirchen die Stelle eines evangeliſchen Geiſtlichen an
dieſer Anſtalt mit Wirkung vom 1. Auguſt l. J. an übertragen.
Se. Königl. Hobeit der Großherzog haben am 21. Juli den
Gerichtsſchreiber bei dem Amtsgerichte Beerfelden, Friedrich Kalt,
ſeines Dienſtes entlaſſen.
Ordensverleihung. Se. Maj. der Kaiſer haben dem Ober=
Konſiſtorial Rat und Superintendenten Dr. Sell den Roten Adler=
Orden 3. Kl. verliehen.
Stadtverordneten=Verſammlung. Die auf geſtern nachmittag
3 Uhr anberaumte Sitzung konnte erſt bedeutend ſpäter eröffnet
werden, da anfänglich die zur Beſchlußfaſſung geſetzlich
erforder=
liche Anzahl von Mitgliedern ſich nicht eingefunden hatte.
Einge=
gangen iſt eine Einladung an die Stadtverordneten zu der nächſten
Sonntag ſtattfindenden Fahnenweihe des Militärvereins. ſowie ein
Geſuch um Ueberlaſſung von ſtädtiſchen Dekorationsſtücken an
den=
elben Verein, welches genehmigt wird.-Ein Vermächtnis des
ver=
ſtorbenen Zahnarztes Budde mit der Auflage das Erbbegräbnis
des Erblaſſers imſtande zu halten, wurde acceptiert und ſodann
von einer Eingabe Kenntnis genommen, welche die Mithilfe der
Stadt zur Niederlegung von zu dem Chauſſeehauſe gehörigen
Ge=
bäuden behufs Regulierung der ſeitherigen Beſſunger Ludwigsſtraße
anſtrebt. Die Eingabe wurde zur Vorberatung an die
Hochbau=
kommiſſion verwieſen.
Zur Mitunterzeichnung von ſtädtiſchen
Obligationen wurden noch die Stadtverordneten Diehl und Lehr
außer den bereits vor acht Tagen delegierten Herren beſtimmt.
In die eigentliche Tagesordnung eintretend, referierte Herr
Bergſträßer über die Abſchlüſſe verſchiedener ſtädtiſchen Kaſſen für
r=
4
50.
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446
188½-88. Hiernach wurde für die Realſchule ein nachträglicher
Zuſchuß von 282 M. und für die Polizeikaſſe ein ſolcher von
93016 M. 17 Pf. nötig. Ueber die Hospital= und Armenkaſſe
ver=
breitete ſich Herr Beigeordneter Lautenſchläger. Infolge von
Neu=
anſchaffungen iſt bei erſterer ein Deſizit von 10732 M., bei letzterer
ein ſolches von 3003 M. entſtanden, welche gutgeheißen werden.
Ueber ein Baugeſuch der Firma Marie Weber, welche in der
Ludwigsſtraße Hintergebäude aufauführen beabſichtigt und zwar
insbeſondere wegen der nachgeſuchten Dispenſation von
Beſtim=
mungen des 8 82 der Baupolizeiordnung und des Art. 45 der
allge=
meinen Bauordnung, referierte Herr Schmeel. Die Verſammlung
hatte ſich mit der Angelegenheit bereits wiederholt beſchäftigt und
zwar war das Geſuch abſchlägig beſchieden worden. Inzwiſchen
hat ſich der Kreisausſchuß ebenfalls mit der Angelegenheit
beſchäf=
tigt, und hat ſich zu Gunſten des Geſuchs ausgeſprochen. Das
Großh. Miniſterium des Innern fragt daher an, ob den Wünſchen
der Petentin nicht unter der Bedingung, daß an Stelle des
projektierten dreiſtöckigen nur ein zweiſtöckiges Hintergebäude
aufge=
führt werde, zu willfahren ſei, die Verſammlung bleibt jedoch auf
ihrem früheren ablehnenden Beſchluſſe beſtehen.
16 auf 25 Meter ſind verſchiedene Reklamationen von dortigen
Geländebeſitzern eingelaufen, welche ſich durch das in Rede ſtehende
Projekt geſchädigt erachteten. Nach kurzer Debatte verharrte die
Verſammlung auf ihren früheren Beſchlüſſen.
Die Verhandlungen der öffentlichen Sitzung waren bei Schluß
des Blattes noch im Gange, weswegen wir den Schluß unſeres
Referats erſt in nächſter Nummer zum Abdruck bringen werden.
Die Stadtverordneten haben in geſtriger Sitzung bezüglich
der Schlachthausplatzfrage beſchloſſen, auf den Holzhof als Bauſtelle
definitiv zu verzichten; wir kommen noch auf die gepflogenen
Ver=
handlungen zurück.
— Dem Briefe eines Darmſtädters der auf der Marine dient
und zwar auf der Kreuzerfregatte Prinz Adalbert”, welches
Schiff bekanntlich in dem den Kaiſer Wilhelm auf ſeiner Fahrt nach
Petersburg begleitenden Geſchwader ſteht, entnimmt die D. 8tg. d. d.
Kronſtadt 20. Juli, folgendes: Geſtern nachmittag 2 Uhr bekamen
wir 1 ruſſiſche Lootſen an Bord, d. h. auf jedes Schiff einen. Um
4 Uhr fuhren wir am erſten ruſſiſchen Kriegsſchiff vorbei. Die
ruſiſchen Matroſen ſtanden ſämtlich in weißer Uniform in Parade
auf den Raaen. Dann fuhren wir an den übrigen im ganzen ca.
25 Kriegsſchiffen vorüber, alle von reſpektabler Größe. Nun trafen
die beiden Schiffe zuſammen, welche die Kaiſer führten,,„Hohenzollern'
und „Schavar:. Vom Lande donnerten uns ununterbrochen
Salut=
ſchüſſe entgegen. Auch wir ſtanden in Parade: blaue Hoſen und weiße
Hemden. Geſtern abend wurde uns allen eine große Freude
be=
reitet. Wir liegen vor Anker und der „Prinz Adalbert' zunächſt
dem Lande. Um 10¼ Uhr kam ein ſchmucker und reich bekränzter
Dampfer auf uns zu. Der Poſten rief ſein =Boot ahoil' Hierauf
gingen die Räder des Dampfers ganz langſam. An Bord desſelben
waren etwa 200 Deutſche, Männer, Frauen und Kinder, welche in
Kronſtadt und Umgegend wohnen; ſie ſtimmten unter Begleitung einer
Muſikkapelle das „Heil Dir im Siegerkranz- an, dem ein paar Hurrahs
tolgten. Der Dampfer machte ſodann die Runde um alle deutſchen
Schiffe.
— Nachdem die Bauthätigkeit ſich in dieſem Jahr hauptſächlich
auf das ſüdöſtliche Viertel, zwiſchen Heinrichſtraße und Herdweg,
insbeſondere auf die Hoch= und Hoffmannſtraße erſtreckt, ſteht für
kommendes Jahr auch der Ausbau der Mathildenſträße und des
Grünen Wegs in ſicherer Ausſicht. Dieſer geſündeſte Teil von
Darmſtadt wird nach Ausbau auch einen der ſchönſten Stadtteile
geben.
Immobilien=Verkauf. Das Bauterrain, Ecke der
Hoffmann=
ſtraße und Mathildenſtraße, Herrn Weißbindermeiſter Wilhelm Bell
gehörig, ging durch Kauf in anderen Beſitz über. Der Verkauf
wurde durch den Immobilien=Agenten Friedrich Maringer
abge=
ſchloſſen.
N Kleine Mitteilungen. Ein ſeither bei einem Reſtaurateur im
Griesheimer Schießplatz bedienſtetes Mädchen aus Baden
ent=
wendete ſeiner Dienſtherrſchaft eine größere Partie Wäſche und
begab ſich damit hierher zu einer Geſindeverdingerin, welche auch
ihre Verhaftung durch die Schutzmannſchaft veranlaßte. - Zwiſchen
zwei Taglöhnern kam es in der Holzſtraße zu Streitiakeiten
und erhielt der eine mehrere Verletzungen am Kopf. - Bei dem
am Mittwoch abend niedergegangenen Gewitter ſchlug ein kalter
Blitzſtrahl in die Manſardenwohnung des Hauſes Alexanderſtraße
Nr. 19. Die Wohnung wurde ziemlich ſtark beſchädigt.
Während des mit ſtarkem Regen verbundenen Gewitters am
Mittwoch abend ſchlug ein kalter Strahl in das Bäcker Krämer'ſche
Haus am Ballonplatz. Einige in dem Hauſe befindliche Kinder
wurden momentan betäubt: die Beſchädigungen an Mobiliar ſollen
nicht unbedeutend ſein. Gleichzeitig richtete ein Sturmwind in den
oberen Teilen der Stadt, ſöwie in der Umgebung große
Ver=
wüſtungen an.
r. 145
2009
Das am Mittwoch nachmittag ſtattgehabte Kaffee=Konzert in
dem prächtigen Garten des Saalbaus war recht gut beſucht. Die
Leiſtungen des Wirts ſind anerkannt gut und können wir den Beſuch
des Gartens nur empfehlen.
2 Die Korn=Ernte hat nun auch bei uns begonnen. Dieſelbe
dürfte im Allgemeinen wohl nicht ſo ſchlecht ausfallen, als man bei
dem vielen Regenwetter der letzten Wochen vermutet hätte.
Immer=
hin wird die Qualität zu wünſchen übrig laſſen und beſonders
die Mehlausbeute aus den Körnern ſich nicht ſo günſtig geſtalten,
wie dies unter normalen Witterungsverhältniſſen der Fall
ge=
weſen wäre.
5 Arheilgen, 25. Juli. Heute nachmittag. kurz nach 2 Uhr,
entſtand Feuerlärm. In einem Stalle des Georg Schmitt war
ein Haufen darin lagernder Wellen auf noch nicht aufgeklärte Weiſe
in Brand geraten. -Gofort war eine Anzahl Mitglieder der hieſigen
freiwilligen Feuerwehr mit unſerer kleinen Spritze zur Stelle und
unterdrückte das Feuer.
4 Mainz. 25. Juli. Die Rheiniſche naturforſchende
Geſellſchaft hielt geſtern abend ihre diesjährige
Generalverſamm=
lung ab, in welcher konſtatiert wurde, daß der Verein gegenwärtig
Gegen die geplante Verbreiterung der inneren Ringſtraße von 150 Mitalieder zählt. Die Einnahmen für das laufende Jahr ſind
zu M. 6700 und die Ausgaben zu 5900 veranſchlagt. Verſchiedene
Kollektionen, darunter eine ſolche von 800 verſchiedenen Seetieren
aus Neapel, hat der Verein in ſein Eigentum einverleibt. Als
Vorſtand wurde Realſchuldirektor Schön g=wählt.
Aus Rheinheſſen, 25. Juli. In Gau=Algesheim und in
Freimersheim findet man bereits ſchwarze Trauben.
J. Vom Rhein, 25. Juli. Unfern von Neuenahr ſind zwei neue
Reblausherde ermittelt worden.
Frankfurt, 25. Juli. Ein hieſiger Zahnarzt welcher ſich mit
ſeiner Familie ſeit Anfang d. M. in einem Nordſeebade aufgehalten
hatte, machte bei ſeiner Rückkehr nach hier die Entdeckung, daß aus
ſeiner Wohnung eine Kaſſette mit Inhalt von M. 40000 an
baarem Gelde und Staatspapieren eine komplette Garnitur Möbel,
Leinenſachen, Küchengerät. zwei Betten und Oelgemälde im Werte
von M. 30600 verſchwunden waren. Die Sachen ſollen von einem
Droſchkenführer aus der Bergerſtraße in der Nacht vom 20.2l. ds.
fortgeſchafft worden ſein, und ſind auch teilweiſe - außer der
Kaſſette und den Bildern - bei einer in der Bauſtraße wohnenden
Frau vorgefunden worden, welche dieſelben von einer am
Merian=
platz wohnenden Frau zum Preiſe von M. 100 erſtanden haben
will. Die eingeleitete Unterſuchung wird hoffentlich auch die fehlende
Kaſſette und die wertvollen Oelgemälde wieder an's Tageslicht
befordern.
Wiesbaden, 24. Juli. Die deutſchen Perrückenmacher und
Friſeure hielten in unſerer Stadt vom 15.-17. d. Mts. ihren
AII. Verbandstag ab. Nach den offiziellen Begrüßungen trat man
am Montag in die Tagesordnung ein und wurden zunächſt die
Berichte über die Vereinskaſſen entgegengenommen. Der 1. Antrag,
betr. Bildung einer Krankenkaſſe für die Gehilfen und Lehrlinge
des Verbands. wurde nach lebhafter Diskuſion angenommen.
Lebhafte Debatten rief der folgende Antrag der Karlsruher Innung
hervor: Die Innungen ſind gehalten, innerhalb dieſes Jahres für
ihren Bezirk einen Gehilfen=Ausſchuß zu bilden. Der Gehilfen=
Ausſchuß funktioniert in den in der Innungs=Geſetzgebung
vorge=
ſehenen Fällen und beſteht aus den bei den Innungsmeiſtern
be=
ſchäftigten Friſeur= und Perrückenmacher=Gehilfen, welche großjährig
ſind. Der Antrag wurde ſchließlich wie eingebracht, das vorgelegte
Statut aber nur Iim Prinzip angenommen. Ferner fanden die
An=
träge: a. Einführung einer Legikimationskarte für Verrückenmacher=
Gehilfen, b. Einführung eines Zeugniszwanges bei denſelben; C.
Ein=
führung eines einheitlichen Meiſterbriefes, Annahme; desgl. die
Anträge auf Strafen für Verletzungen der Innungsvorſchriften.
Dieſen Beratungen am Montag folgte eine geſellige Vereinigung
am Abend im Kürhaus. Am Dienstag wurde zunächſt die
Vor=
lage in betreff einer Verbands=Fachſchule genehmigt, ferner: das
Statut für dieſelbe; Bericht über den Stand der Verbands=
Kranken=
kaſſe; Bildung einer Verbandsmeiſter=Sterbekaſſe nach den vom
Central=Ausſchuß der vereinigten Innungs=Verbände
ausgearbei=
teten Statuten; keine lokalen, ſondern nur eine centraliſierte
Stellen=
vermittelung beſtehen zu laſſen; die Innungen ſind für die ſeitens
ihrer Innungsgenoſſen ſchuldig gebliebenen Stellenvermittelungs=
Gebühren genau ſo wie für die Verbands=Beiträge haftbar und
geſchieht die Zahlung von der Innung an die Verbandskaſſe;
Be=
richt über die Einholung der Corporationsrechte für den
Verkücken=
macher= und Friſeur=Verband; einen Almanach für das Jahr 1889
erſcheinen zu laſſen; wiederholte Aufforderung, das Gewerkzeichen
zu führen: die Innungen ſind zur Innehalküng der 88 7 und 8
unſeres Verbands=Statüts zu verpflichten: Beſchaffjung von Mitteln
für eine Bundes=Fahne; Genehmigung zur Freigabe des Fachblattes
an Nicht=Mitglieder gegen Abonnementspreis. Nach weiteren
weniger Intereſſe bietenden Beratungen wurde der Verbandstag
durch den Vorſitzenden geſchloſſen. Die Mitglieder machten am
Nachmittag noch einen Ausflug über die Ruine Sonnenberg nach
der Kronenburg und am Mittwoch auf den Niederwald.
2010
lung fand vor ausverkauftem Hauſe unter der Direktion Mottl's Feuerwerk 5 und 3 M.
ſtatt. Neu beſetzt war die Rolle der KLundry mit Frau Malten,
mahlin anweſend.
Haupthahn böswilliger Weiſe zugedreht worden war und vermutet die Gäſte in griechiſcher Sprache.
man, daß dies von Seite zugereiſter Langfinger geſchehen ſei, um
halte abhanden gekommen ſein.
München, 20. Juli. Nur wenige Tage trennen uns noch von Oſtende 5976. Scheveningen=Haag 5228.
einem Feſte, das an Großartigkeit ſelbſt in unſerer Stadt, die ihren
glieder des königl. Hauſes werden an allen Einzelheiten der Feier ankommen.
teilnehmen, die Ehrengäſte von zahlreichen Städten, denen der
offenen Armen die lieben Gäſte zu ſeinen Ehrentagen empfangen.
Anteilnahme der Schuljugend gewidmet iſt. Um 9½ Uhr legen gleich nachher wieder in den Platz einzudringen.
Deputationen, Vertreter von Koͤrporationen und Vereinen,
Abord=
nungen auswärtiger Städte ꝛc. Kränze und Blumen in der
reich=
geſchmückten St. Bonifazkirche am Sarkophage des Königs nieder.
Um 10 Uhr feierlicher Gottesdienſt in St. Bonifaz, in der
proteſtan=
tiſchen St. Matthäuskirche in der griechiſchen Kirche und in der
Shnaaoge. In St. Bonifaz wird der Erzbiſchof ein feierliches
Pontiſikalamt halten die königl. Hofkapelle und Sänger werden
mit künſtleriſchen Gaben die Feier verherrlichen. Abends wird
dann von der Thereſienwieſe ein Schauſpiel zu ſehen ſein,
wie-
man kann es dreiſt ſagen— Deutſchland ſeines Gleichen noch nicht
hatte. Von erfahrenen römiſchen Pyrolechnikern und Architekten
wird dort ein gewaltiges Feuerwerk abgebrannt: Tauſende von
Raketen werden in maſſigen Bündeln den dunklen Himmel
durch=
ſchneiden, Feuerräder in gewaltigen Dimenſionen, Brillantfeuer,
Leuchtkugeln mit ſprühendem Funkenregen werden die Nacht zum
Tag erhellen und als Apotheoſe des Könias werden in feurigen
Linien erglänzen rechts und links von der „Bavaria' die Walhalla
und die Siegeshalle lin natürlicher Größe äufgebaut) und über die
Ruhmeshalle hoch hinaus ragt die „Germania' vom Niederwald,
an zweihundert Fuß hoch in die Lüfte. Dies glänzende Schauſpiel
bildet aber nur den Abſchluß einer Huldigung für den König,
deſſen Büſte in der Ruhmeshalle unter den weihevollen Klängen
der Muſik und Tauſender von Sängern enthüllt wird.
Iſt es möglich, dieſes Schauſpiel noch zu überbieten, ſo wird
dies am Dienstag den 31. Juli durch den Feſtzug geſchehen. Die
Künſtler und die Bürger Münchens haben ſich die Hände gereicht,
um etwas Großartiges zu ſchaffen. Die Zahl der einzelnen Gruppen
überſteigt hundert: glänzende Reitertrupps, ſinnige Bilder aus der
Geſchichte, die Gewerke mit Fahnen und Emblemen, reich koſtümierte
Abteilungen, welche von Künſtlerhand mit erleſenem Geſchmack
ausgeſtattete Wagen mit ſich führen, dann Abordnungenzder Schulen,
der Univerſitäten, der Künſtler, der Gemeinden, die Ehrengäſte, die
Komites: — unter den Klängen feſtlicher Muſik wird ſich dieſer
zwei Kilometer lange Zug durch die Stadt bewegen, um angeſichts
des Regenten vor dem Denkmale König Ludwigs L. auf dem
Odeonsplatz den Manen des Fürſten eine Huldigung zu bringen.
Ein ſolennes Mahl im prächtigen alten Rathausſaal, der mit
dieſem Akte nach ſeiner Reſtaurierung wieder der Oeffentlichkeit
übergeben wird. vereinigt die Feſtgenoſſen und abends wird ganz
München in einem Meer von Lichk erſtrahlen. Die Illumination
verſpricht eine allgemeine, ganz großartige zu werden. Sowohl
für den Feſtzug als das Feuerwerk iſt in denkbar bequemſter Weiſe
für Tribünen, Steh= und Sitzplätze geſorgt. Auswärtige Gäſte
werden gut thun, ſich Plätze vorher zu beſorgen. Die Vermittelung
nach auswärts hat Herr J. M. Niederer=WWeinſtraße 12, übernommen.
Nr. 145.
Bahreuth, 26. Juli. Die geſtrige zweite Parſifal=Vorſtel= Tribünenſitzplätze für den Feſtzug koſten 15 und 10 M. für das
München, 25. Juli. Heute nachmittag traf zur
hundert=
die des Gurnemanz mit Gillmeiſter und die des Amfortas mit jährigen Jubelfeier der Oberbürgermeiſter der Stadt Athen
Reichmann. Die Aufführung war durchgehends von ſtürmiſchem nebſt einer Deputation derſelben hier ein, von den Gemeindebehör=
Beifall begleitet. Prinz Leopold von Bayern iſt mit ſeiner Ge= den herzlich empfangen. Der Oberbürgermeiſter gab in einer
deut=
ſchen Anſprache der Sympathie Griechenlands für den unvergeß=
— Ueber einen verwegenen Diebſtahl wird aus Bahreuth' lichen, kunſtliebenden Könis Ludwig 1. Ausdruck, welcher
Unſterb=
unterm 23. Juli geſchrieben: Geſtern abend erloſch während der liches für Griechenland gewirkt habe, und ſchloß mit einem Hoch
Pauſe nach dem 2. Akte in der großen Reſtauration am Richard= auf das Haus Wittelsbach=Bayern. Der erſte Bürgermeiſter von
Wagner=Theater plötzlich das Gas. Es ſtellte ſich heraus, daß der München Wiedemayer dankte, und der hieſige Archimandrit begrüßte
8t. Bäder=Frequenz. Baden=Baden 24614. Brückenau 506.
in der entſtandenen Verwirrung Beute zu machen. Einem Herrn Ems 10706. Homburg 5677. Kiſſingen 8535. Kreuznach 8315.
aus Frankfurt ſoll denn auch eine Brieftaſche mit erheblichem In= Münſter a. St. 1180. Nauheim 4923. Schlangenbad 1084.
Schwal=
bach 2524. Soden i. T. 1590. Weilbach 93. Wiesbaden 65229.
Kopenhagen, 24. Juli. Zug franzöſiſcher Arbeiter nach
Ruhm, Feſte glänzend zu feiern, ſtets bewährt hat, einzig daſtehen Kopenhagen. In Anbetracht deſſen, daß die nordiſche Ausſtellung
wird. Seit mehr als zwei Jahren iſt der Plan der Centenar=l außerordentlichen Erfolg gehabt hat und daß dieſelbe beſonders
feier, welche dem Andenken an König Ludwig L, dem kerndeutſchen lehrreich iſt für alle kunſtinduſtriellen Arbeiter, hat der Pariſer
Mann und dem fürſtlichen Schirmherrn der Künſte, gelten ſoll, Municipalrat eine Summe von 14000 Franes zur Unterſtützung
mit Eifer und Umſicht ins Werk geſetzt und am 29., 30. und 31. von Arbeitern, die nach Kopenhagen abreiſen werden bewilligk.
Juli kommt er zur Ausführung. Der Prinzregent und die Mit= Der franzöſiſche Arbeiterzug wird Anfang Auguſt in Kopenhagen
Aus Italien, 19. Juli. Die ,N. 8. 8.1 ſchreibt: Letzten Montag
König nahe ſtand, darunter Rom und Athen, die Vertreter der ſ gegen 11 Uhr vormittags wurde nach dem „Doverer am Seeufer
deutſchen Künſtlerſchaft, die er mit ſeiner Huld förderte, werden zu Locarno eine eigentümliche Erſcheinung beobachtet. In
erſcheinen, Schaaren von Schauluſtigen werden aus Nah und Fern Zwiſchenräumen von 10 Minuten ſtieg der See um 15-16
Centi=
zu dem Feſte kommen, ſo daß zahlreiche Extrazüge notwendig ſind. meter, ez war eine eigentliche Flut und Ebbe, welche zu den ver=
Ganz München wird im fröhlichſten Schmucke prangen und mit ſchiedenſten Vermutungen Anlaß gab. Die Einen ſprachen von
einer unterſeeiſchen, telluriſchen Veränderung, Andere dachten an
Das Feſt wird eingeläutet von allen Glocken ſämtlicher Kirchen l einen bedeutenden Erdſchlipf an irgend einer Stelle des Ufers.
der Stadt am Sonntag nachmittag 3-4 Uhr. Abends finden im l Man hat jedoch von einem ſolchen bis jetzt nichts vernommen.
Hoftheater und im Gärtnerplatztheater Feſtvorſtellungen ſtatt: im Bemerkenswert iſt, daß der „Secolo' von einer ähnlichen
Erſchei=
erſteren kommt ein Feſtſpiel von Hans Hopfen und der 3. Akt der nung am Comerſee berichtet. In gleichen Zwiſchenräumen drang
„ Meiſterſinger im zweiten eine Dichtung Maximilian Schmidts am gleichen Tage das Waſſer in den Landungsplatz von Como ein
zur Aufführung. Der Montag beginnt um 7 Uhr mit einem Gottes= und zwar mit ſolcher Schnelligkeit daß Perſonen. welche am Ufer
dienſt in den katholiſchen Stadtpfarrkirchen laußer St. Bonifaz) ſtanden, vor dem eindringenden Waſſer in ſchnellſtem Laufe zurück=
und in der proteſtantiſchen St. Markuskirche, der hauptſächlich der weichen mußten: dann zög ſich der See in ſeine Ufer zurück, Um
Das fürſtliche Haus von Thurn und Taxis hat das
Hin=
ſcheiden der beiden deutſchen Kaiſer Wilhelm 1. und Friedrich III.
zwei Millionen Mark gekoſtet. Der Fürſt von Thurn und Taxis
hat nämlich vom preußiſchen Staate die Herrſchaft Krotoszyn zu
Lehen und hat dafür vertragsmäßig beim Tode jedes preußiſchen
Herrſchers an die Krone Preußen den Betrag von einer Million
Mark baar zu zahlen. Beide Zahlungen ſind gleich nach dem Tode
beider Kaiſer in Berlin geleiſtet worden.
— Von einem neuen, wenig empfehlenswerten Kindermädchen=
Sport berichten die „Hamburger Nachrichten' folgendes: Am
Diens=
tag nachmittag ſetzten Kindermädchen in der Allee ein Wettrennen
mit Kinderwagen in Scene. Drei Konkurrentinnen erſchienen am
Start und rannten mit den Wagen auf das gegebene Signal: „Eins,
zwei, dreir mit großer Schnelligkeit die Allee hinunter, gar nicht
der ihnen anverkrauten Kinder gedenkend. Zwei leidenſchaftliche
Wettfahrerinnen kollidierten mit den Wagen an der Gewinnſeite,
wodurch eins der Kinder aus dem Wagen fiel. Ein
herbeikom=
mender Beamter, der faſt von den Mädchen angerannt worden wäre,
inhibierte das fernere Rennen. Glücklicherweiſe war dem Kinde nichts
geſchehen.
Hodes=Arzeige.
(8411
Das heute Morgen kurz vor ½7 Uhr nach
lang=
jährigen Leiden im 67. Lebensjahre erfolgte Hinſcheiden
unſerer lieben Mutter
Frau Emilie Wich,
geb. Voltz,
Wittwe des Großherzoglichen Ainiſterial=Regiſtrators
B. Rick,
zeigen wir mit der Bitte um ſtille Theilnahme an.
Darmſtadt, am 26. Juli 1888.
Dr. Gustav Nick,
Rudolk Niok.
Die Beerdigung findet ſtatt: Sonntag Vormittag 9 Uhr
vom Sterbehauſe aus, Grünerweg 7.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.- Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.