Abonnemenlsprei=
vierteljährlich 1 Mart 50 Pf. indl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag.
151. Jabrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Alluſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 13 ſowie auswäris
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Kreigamts. des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Ne 144.
Donnerstag den 26. Juli.
1888.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen Erweiterung des Gas=Druckrohrſtrangs in der Wendelſtadtſtraße wird dieſe Straße von der Landwehr= bis
zur Promenadeſtraße bis auf Weiteres für Fuhrwerke und Reiter polizeilich geſperrt.
Darmſtadt, den 24. Juli 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
J. V.: Seim, Polizei=Aſſeſſor.
18337
Beknnntmuchung.
Diejenigen hieſigen Einwohner (Darmſtadt-Beſſungenh, welche ihren
Com=
munal= und Kirchenſteuerzettel für 1888189 noch nicht erhalten haben, wollen zur
Vermeidung nachtheiliger Folgen innerhalb 8 Tagen auf dem Bürgermeiſterei=
Büreau (Stadthaus, Zimmer Nr. 10) Anzeige davon machen.
Darmſtadt, den 25. Juli 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[8338
Ohly.
Bekanntmnchung.
Im Laufe der nächſten Tage wird wegen ſtättfindender Spülung des
Rohr=
netzes die Abgabe von Waſſer aus dem Waſſerwerke ſtraßenweiſe auf kurze Zeit
unterbrochen. Es empfiehlt ſich deshalb, einen angemeſſenen Vorrath von Waſſer
in Gefäßen zu halten und während der Unterbrechung den Verſchluß der
Hühne ſorgfältig zu überwachen.
Die Abſtellung des Waſſers wird 2-3 Stunden vorher nochmals beſonders
durch die Schelle in den betr. Straßen bekannt gemacht.
Darmſtadt, den 24. Juli 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[8339
Ohly.
Bekunntmudzung.
Betreffend: Vereinigung Beſſungens mit Darmſtadt, insbeſondere Entrichtung der
Communalſteuer der ſeitherigen Beſſunger Einwohner.
Wir bringen hiermit zur Kenntniß der communalſteuerpflichtigen Bewohner
des ſeitherigen Beſſunger Gemeindebezirks, daß die Entrichtung ihrer
Communal=
ſteuer bis auf Weiteres Montags von 8-12 Uhr Vormittags und 2-5 Uhr
Nachmittags auf dem Beſſunger Rathhauſe, an den übrigen Wochentagen,
Vormittags von 8-12 Uhr bei der Stadtkaſſe, Grafenſtraße Nr. 28,
er=
ſolgen kann.
Da die Bücher und Regiſter ſich Montags auf dem Beſſunger Rathhaus
be=
finden, ſo können an dieſem Tage Zahlungen der Bewohner des ſeitherigen
Beſ=
ſunger Gemeindebezirks lauf deren Steuerzetteln die Gemeinde Darmſtadt-
Beſ=
ſungen genannt iſt), bei der Stadtkaſſe nicht erfolgen.
Darmſtadt, den 23. Juli 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
68340
Ohly.
Bekanntmachung.
Die der Stadt Darmſtadt gehörige
Hofraithe Ecke der Carls= und
Heinrichs=
ſtraße Carlsſtraße Nr. 55), ſoll gemäß
vorliegendem Stadtverordneten=Beſchluß
Donnerstag den 2. Auguſt d. J3.,
Vormittags 10 Uhr,
auf dem Büreau Großh. Ortsgerichts
dahier (Rathhaus) öffentlich meiſtbietend
verſteigert werden.
Es ſindet nur eine Verſteigerung
ſtatt.
Die Hofraithe eignet ſich vermöge
ihrer Lage für jeden Geſchäfsbetrieb.
Kaufliebhaber werden zu dieſer
Ver=
ſteigerung mit dem Bemerken eingeladen,
daß die Verkaufs=Bedingungen vor der
Verſteigerung bekannt gegeben werden
und außerdem bis zum Verſteigerungs=
Termin auf unſerem Büreau, Stadthaus,
Rheinſtraße 18, Zimmer Nr. 21, offen
liegen.
Darmſtadt, den 13. Juli 1888.
Großherzogliche Burgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Riedlinger, Beigeordneter. (8249
Bekanntmachung.
Freitag den 27. d. Mts.,
Vormit=
tags 9 Uhr,
werden im Pfandlokal „kleine
Ochſen=
gaſſe 121 gegen Baarzahlung verſteigert
1 Spiegel mit Goldrahmen, 2
Bil=
der, 2 große Hängelampen, 1
Schuh=
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1 Notenpult, 1 Serviettenpreſſe,
Bettlade, 1 Sprungfeder=Maträtze, 3
Eckſchränke, 1 kleiner Küchenſchrank,
296
1996
1 Seſſel, 6 Polſterſtühle, 2 Bänke,
3 Geſtelle und 1 Schemelſtühlchen.
Darmſtadt, den 24. Juli 1888.
Scharmann,
Großh. Pfandmeiſter. 8296
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in ſelten ſchöner Qualität, per Pfund
35 Pfg., empfiehlt
[8342
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Weber,
=
[8343
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Taubenfutter,
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Weizen=
ſchalen, diverſe Futtermehle,
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[8344
im
wGhGGI Ausſchnitt.
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Saalbauſtraße 28. (8262
Nr. 144
Aufforderung der Pfundſchuldner
0*
und Pſunder=Yruſteigerung.
Die Schuldner des hieſigen ſtädtiſchen Pfandhauſes, deren Pfänder in den
Monaten Oktober 1887 bis einſchließlich März 1888 fällig waren, werden
hier=
durch aufgefordert, ſolche bis zum 10. September d. Js. einzulöſen oder die
Pfand=
ſcheine verlängern zu laſſen, widrigenfalls dieſe Pfänder
Montag den 15. Oktober d. Js., Nachmittags 2½ Uhr,
verſteigert werden.
Es wird ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß fällige Pfänder, welche
weder ausgelöſt noch verlängert worden ſind, vor dem Verſteigerungs=Termine
umverſetzt ſein müſſen, indem während der Verſteigerungstage die Umverſetzung
nicht mehr ſtattfinden kann.
Darmſtadt, den 24. Juli 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſteret Darmſtadt.
Ohly.
(834
Bekanntmachung.
Gemäß Art. 7 der Allgemeinen Bauordnung bringen wir hiermit zur
allge=
meinen Kenntniß, daß nach Beſchluß der Stadtverordneten=Verſammlung vom 19.
d. Mts. von der Durchführung der Weyprechtſtraße von der Heinrichſtraße ab in
ſüdlicher Richtung abgeſehen werden ſoll.
Einwendungen hiergegen ſind in der Zeit vom 26. Juli bis 10. Auguſt l. J.
einſchließlich auf unſerem Büreau, Stadthaus, Rheinſtraße 18, ſchriftlich oder
münd=
lich zu Protokoll bei Meidung des Ausſchluſſes vorzubringen.
Darmſtadt, den 23. Juli 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Riedlinger, Beigeordneter.
[8346
FurnVerſeigerung.
Aus dem Nachlaß der Fuhrmaan Adam Simon Wwe. wird
Montag den 30. Juli d. Js.
an den Meiſtbietenden verſteigert:
1) Nachmittags 4 Uhr:
2 Morgen Korn, neben der Locherwieſe. Zuſammenkunft am Gräfenhäuſer
Weg nächſt dem Darmbach.
2) Nachmittags 6 Uhr:
4 Morgen Korn, in 3 Looſen, am Steinbrückerteich. Zuſammenkunft am
Forſthaus Faſanerie.
Darmſtadt, den 24. Juli 1888.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Harres.
(8347
C=
zin guterhaltener Kinderwagen
billig zu verkaufen.
Karlsſtraße 46, 3. Stock.
(8287
Brkanntmachung.
Das Hebregiſter über die Communalbedürfniſſe der israelitiſchen
Religionsge=
meinde Darmſtadt-Beſſungen pro 1888ſ89 liegt vom 27. dieſes Monats an acht
Tage lang zur Einſicht der Inlereſſenten auf unſerer Gemeindeſtube dahier (
ried=
richsſtraße 2) offen.
Beſchwerden gegen die darin enthaltenen Anſätze müſſen binnen der erſten
vier Wochen nach Ablauf der Offenlegungsfriſt entweder mündlich oder ſchriftlich
bei Großherzogl. Kreisamt Darmſtadt zu Protokoll gebracht werden, da ſpätere
Be=
ſchwerden keine Berückſichtigung mehr finden können.
Darmſtadt, den 24. Juli 1888.
(8348
Der Vorſtand der israelitiſchen Religionsgemeinde.
Ganze Limburger Käſe,
von circa 1⁄ Pfund, empfehle zu 40 Pfg.
(8302
Emanuel Fuld.
0.
„
42
4.
91
1
8½
Ex.
Fei
ber=
ab
ber=
le5
61
7=
80,
8ßk
94
112
122
12
2e
41
51
81
83
91
100
119
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Sand=
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[8304
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Arheilgerſtraße.
[8349
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ndohlGlndr Elmaol; a Opoiab -dalt,
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Bleichſtraße.
(8256
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Karpfen,
Schellfiſche,
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Carlsſtraße 24.
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Silbersalm,
Hechte, Lander,
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Cabliau,
Oderkrebse,
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Matzss-Häriuge,
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und allem Zubehör zu vermiethen.
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Küche ꝛc. per 1. Sept. zu vermiethen.
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zu vermiethen.
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110
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454)
918
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R.
4 Aurl
Wiebeluh
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und Treppenhaus an einen Herrn oder
Dame per 1. Oklober zu vermiethen.
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her=
gerichtet, Wohnung von 2 Zimmern, Cab.,
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neuen Hauſe eine ſehr ſchöne Wohnung.
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Zimmer mit Schlafz., paſſend für Einj.
7958) Schulſtr. 16 II. St. 1 9. möbl. Z.
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Vorderhaus parterre, zwei
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gehende ſchön möblirte Wohn= u.
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8166) Alexanderſtraße 14 Beletage,
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an einen ſoliden Herrn, auf Verl. Penſion.
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3. St., ein möbl. Zimmer zu verm.
3362) Soderſtr. 48, 2. St., zwei
möblirte Zimmer einzeln zu vermiethen.
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1999
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unter Leitung ihres Kapellmeiſters Herrn Wilh. G. Hilge.
Anfang 8 Uhr.
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[8118
Tlogor.Joroin Darmstad.
Sonntag, den 29. Juli, Nachmittags 2½ Uhr:
Versammlumg.
A. im Vereinslocale lalte Poſth. zum Feſtzuge des Militürvereins.
Die Kameraden werden erſucht ſich recht zahlreich zu betheiligen.
Verbands=Abzeichen ſind anzulegen.
8364
Der Vorstand.
Doutscher apoesterreichischer Apenverein,
Section Darmstadt.
Die verehrlichen Sectionsmitglieder, welche der am 12. Auguſt ſtattfindenden
feſtlichen Einweihung unſrer im Moosthal bei St. Anton gelegenen Hütte
beizuwohnen gedenken, werden hiermit höflichſt gebeten, ſich
Freitag den 27. Juli, Abends 8½ Uhr,
im Club=Local (Reſtauration Schatz, Eliſabethenſtr. 44) zur Beſprechung über
ge=
meinſame Reiſe ꝛc., gefälligſt einzufinden.
Gleichzeitig bitten wir die verehrlichen Mitglieder, ſowie Freunde der alpinen
Touriſtik, welche uns zur inneren Einrichtung der Hütte mit Geſchenken beglücken
wollen, dieſelben an Herrn Kaufmann Wilhelm Dieter, Reinſtraße 4, gütigſt
einzuſenden.
[8365
Der Sectionsvorstand.
k.e.
8328) Ein Mädchen, das in einem
Möbelgeſchäft längere Zeit thätig, ſucht
ähnliche Stelle. Magdalenenſtr. 20.
8366) Ein ält. reinl. gut empfohlenes
Mädchen ſucht Laufſtelle. Näheres
Lud=
wigsplatz 3. 1. Stock.
8367) Mädchen v. 18-30 J., mit
gut. Zeugn., ſuchen ſof. Stelle, auch nach
auswärts. Frau Holſchuh, Holzſtr. 13.
8368) Eine reinliche Frau ſucht
Lauf=
dienſt. Langgaſſe 47.
8360) Eine Frau= ſucht Laufdienſt.
Stiftſtr. 41 unterer Stock.
8280) Ein Dienſtmädchen
zu baldigem Eintritt für einen kleinen
Haushalt geſucht. Näheres Exped.
Einige Zimmergeſellen
geſucht.
Ph. Schaub. (8282
Einige Mädchen
für dauernde Arbeit in unſere Fabrik
geſucht.
[8370
Schlager & Best,
Kammfabrik - Darmſtadt.
Frauen werden außer dem Hauſe mit
Hand Ellaschinon-Häharboiton
beſchäftigt von der
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8371) Geſucht eine Lauffrau für
Morgens. Frau B eck, Rheinſtr. 47.
8372) Ein j. fleißiges Mädchen, das
zu Hauſe ſchlafen kann, wird für den Tag
über geſucht. Näheres in der Exped.
8373) In ein auswärtiges
Kurz=
waarengeſchäft wird ein angehender
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geſucht bei freier Station.
Offerten mit Gehaltsanſprüchen unter
N. S. an die Exped. d. Bl. erbeten.
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geſetzten Alters, als Werkzeugmacher auf
dauernde Arbeit gegen guten Lohn geſucht.
Eintritt ſoſort.
Wor ſagt die Expedition.
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C, Ausbeſſern gewandt, ſucht noch einige
Tage i. d. Woche zu beſetzen. Zu erfr.
18225
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20602
Reltpferd
zu verkaufen.
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mit Blümchen, 169 Mtr. groß, wird um
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Regiments vom 24. Juli ab auf
die Dauer von 5 Wochen.
Angebote abzugeben unter L. I.
in der Expedition d. Bl. (8376
[oUuroot v-udUnG II.
welche die beſten Zeugniſſe aufweiſen kann
und ſchon längere Jahre in dieſer Branche
thätig, ſucht bis 15. Auguſt od. Septbr.
weiteres Engagement unter beſcheidenen
Anſprüchen.
Offerten unter K. K. bittet man in
der Exped. d. Bl. zu hinterlegen. (8377
Nr. 144
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gegen mäßiges Honorar. Zu erfragen in
der Exped. d. Bl.
(8043
WStellenſuchende jeden Berufs
placirt ſchnell Renter's Bureau
Vin Dresden, Reitbahnſtraße 25. (5314
Woog, 25. Juli 1888.
Waſſerhöhe am Pegel
389 Mtr.
Lufttemperatur
200 R.
Waſſerwärme Vorm. 8 Uhr 16½ R.
Woogpolizeiwache.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synaaoge).
Samstag den 28. Juli
Vorabendgottesdienſt um 7 Uhr — Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr — Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 8 Uhr 30 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
8r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 28. Juli: Vorabend 7 Uhr 05 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachm. 5 Uhr — Min.
Sabbathausgang 8 Uhr 35 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag 29. Julian:
Morgens 6 Uhr-Min.
Nachm. 6 Uhr 30 Min.
Politiſche Ueberſicht.
Heutſches Reich. Der Beſuch Kaiſer Wilhelms bei dem Fürſten
Bismarck in Friedrichsruh bei der Rückreiſe von Kopenhagen gilt
in Berlin als feſtſtehend.
Ueber die Ausprägung von Münzen der drei Kaiſer im
laufen=
den Jahre erfährt die „Schleſ. 3tg., daß mit dem Bildniſſe Kaiſer
Wilhelms L. und der Jahreszahl 1888 aus der Berliner Münze
hervorgegangen ſind - und in anderen Münzſtkätten ſind ſolche
überhaupt nicht geprägt worden - für 9 825540 M. Doppelkronen
und für 1891250 M. Kronen. Von Kaiſer Friedrich IL-Münzen
iſt bisher nur die Ausprägung der Kronen abgeſchloſſen im
Be=
trage von 8762280 M. Fortgeſetzt angefertigt werden noch
Dop=
pelkronen, deren bis Mitte dieſes Monats für 2097828 M.
her=
geſtellt worden ſind während von ſilbernen Fünf= und Zehnmark
ſtücken im ganzen überhaupt für ungefähr eine Million jeder Sorte
ausgeprägt werden ſollen. An den Stempeln zu den Münzen des
regierenden Kaiſers Wilhelm II. wird bereits gearbeitet, doch ſteht
es noch nicht feſt, wann deren Ausmünzung erfolgen wird.
Frankreich. In dem am 24. im Eliſée ſtattgehabten
Miniſter=
rate erſuchte der Finanzminiſter ſeine Amtsgenoſſen, die Ausgaben
in den verſchiedenen Verwaltungszweigen nach Möglichkeit zu
be=
ſchränken.
Präſident Carnot wird in der nächſten Woche zum
Sommeraufenthalt nach Fontainebleau überſiedeln; während ſeiner
Abweſenheit wird allwöchentlich ein Miniſterrat in Paris und einer
in Fontaineblau ſtattfinden.
Das internationale Suezkanalabkommen hat jetzt die
Zuſtim=
mung aller Mächte erhalten.
Der Mobilmachungsverſuch der
11. Diviſion in Naney iſt bis zur erſten Hälfte Auguſt verſchoben
worden. Der Kriegsminiſter Freyeinet wird der Uebung beiwohnen
und dann Verdun und Lyon beſichtigen. Anfang Auguſt begibt
ſich Freyeinet nach Havre, um den Uebungen der Artillerie auf dem
Schießplatz von Hoc lan der Seinemündung) anzuwohnen, und
gegen Ende des Sommers endlich wird er Briançon und Nizza
beſuchen.
Engkand. Aus Simla wird vom 22. gemeldet, daß ein 10000
Mann ſtarkes Expeditions=Corps im Herbſt nach dem Schwarzen
Gebirge geſandt werden wird, um die Akozais dafür zu züchtigen,
daß ſie im vorigen Monat an der Grenze von Agror eine britiſche
Forſchungs=Expedition und deren Escorte überfielen, wobei Oberſt
Battye und Kapitän Urmſton getötet wurden.
Nach einem am 24. in London eingetroffenen Reuter'ſchen
Tele=
gramm iſt nach Kairo aus Omdurman gemeldet worden, daß der
Kalif Abdullah Nachrichten über die Ankunft eines weißen Paſchas
in Bahr=el=Gaſal erhalten habe und dorthin vorzugehen
beabſich=
tige; der Bote aus Omdurman habe hinzugefügt, der Paſcha ſei
Emin Paſcha.
Der Lordmayor Polydore de Keyſer gab am Samstag dem
Vorſtande der britiſchen Abteilung der Pariſer Ausſtellung von
1889 im Manſion Houſe ein Eſſen, zu dem auch der franzöſiſche
Botſchafter Waddington geladen war. Dieſer erwiderte einen ihm
dargebrachten Trinkſpruch mit einer längeren Rede, in welcher er
U. a. ſagte: „Uns Franzoſen wird oft eine Neigung, den
Welt=
frieden zu ſtören, zum Vorwurf gemacht, aber wenn man in
Be=
tracht zieht, daß wir ſeit zwei Jahren dieſe Welt=Ausſtellung
vor=
bereiten, ſo glaube ich, daß alle vernünftigen und aufrichtigen
Menſchen aufhören werden, uns eines Wunſches, Krieg anzufangen,
zu beſchuldigen. Weit davon entfernt, wünſcht die ungeheure
Mehr=
heit unſeres Volkes den Frieden und haßt den Krieg. Wenn uns
ein Krieg aufgedrungen wird, würde es unzweifelhaft ein tötlicher
Krieg ſein und wir würden Widerſtand bis zum äußerſten leiſten,
allein wir werden nicht den erſten Schritt thun, denn wir wünſchen
den Frieden, und das geht aus der Thatſache hervor, daß wir die
ganze Welt einladen, an dieſer Welt=Ausſtellung teilzunehmen.
Hoffentlich werden alle Nationen helfen, dieſe Jdee auszuführen,
welche eine des Friedens und Wohlwollens für die ganze
Menſch=
heit iſt.
Italien. Nach einer officiöſen Mitteilung war das Unwohlſein,
von welchem der König Ende voriger Woche plötzlich befallen wurde
(Schwindelanfall, ein vorübergehendes und veranlaßt keinerlei
Be=
ſorgniſſe.
Die „Aa. Stefani' meldet: Die italieniſche Regierung teilte
am 14. Juli dem Botſchafter Mony eine Note mit, womit die
volle Souveränetät Italiens über Maſſauah und die faktiſche
Aus=
übung derſelben ſeit drei Jahren nachgewieſen wird; ferner die
Einwendungen Frankreichs gegen die Auferlegung von
Munizipal=
ſteuern abgelehnt werden. Hierauf habe die italieniſche Regierung
ſeitens der franzöſiſchen Regierung eine Note erhalten, worin
be=
hauptet, aber nicht nachgewieſen wird, Frankreich könne auf Grund
der Kapitulationen in Maſſauah gewiſſe Rechte ausüben.
Schweden=Yorwegen. Der neuernannte deutſche Geſandte Dr.
Buſch iſt am 24. in Stockholm eingetroffen.
Das ſächſiſche Königspaar beabſichtigt ſeine norwegiſche Reiſe
bis nach dem Nordcap auszudehnen, wozu ein eigener Dampfer
gemietet worden iſt.
Rußzland. Am 24. morgens 7 Uhr begab ſich Prinz Heinrich
mit den deutſchen Marineoffizieren auf dem Dampfer-Marewo
auf den Hohenzollern; Kaiſer Wilhelm traf etwas ſpäter bei
dem Kriegshafen ein und begab ſich nach der Begrüßung des
Ge=
folges und des Großfürſten Nikolaus, welcher ihn in dem Pavillon
erwartete, auf die Bacht „Zarewna. Um 10 Uhr trafen Kaiſer
Alexander nebſt Kaiſerin und dem Thronfolger, der Marine=Uniform
trug, beim Hafen ein und wurden von allen Großfürſten und deren
Gemahlinnen begrüßt, worauf ſie ſich auf der Pacht „Alexandria
in Begleitung der Großfürſten Wladimir, Michael nebſt deren
Ge=
mahlinnen, den Großfürſten Sergei, Nikolaus und dem Herzog
hr=
8.
h.
„
„
5
5
585
52.
30
72
75
92
1188
22
35
50
550
72.
800
ſ01s,
103
110
Lannh.
840
1015
1140
26
28
244
465
64
G
=
40
—
12
1150
be.
„ L.
hdel=
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2.
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. .
1018
115
1-
286
24
4
650
84
102
418
16
von Oldenburg zumHohenzollern' begaben, die Großfürſten
Wladi=
mir, Michael und Nikolaus in der preußiſchen Generals=Uniform,
der Großfürſt Sergei in preußiſcher Ulanen=Uniform mit dem Bande
des Schwarzen Adler=Ordens.
Die Kaiſer Wilhelm und Alexander, die Kaiſerin und die
Großfürſten wurden an Bord des „Hohenzollern' von dem Prinzen
Heinrich empfangen, welcher der Kaiſerin ein Bouquet überreichte.
Nach Beſichtigung des Schiffes begaben ſich die Herrſchaften auf
das Panzerſchiff „Baden= und beſichtigten dasſelbe. Sodann
er=
folgte eine Umfahrt um das ganze deutſche Geſchwader, welches
ſich in Paradeſtellung befand, mit den Matroſen auf den Ragen.
Die Muſikeorps intonierten die ruſſiſche Hymne. Nach Rückkehr
auf den „Hohenzollern; wurde ein Dejeuner eingenommen, worauf
Kaiſer Wilhelm und Prinz Heinrich ſich von den ruſſiſchen
Maje=
ſtäten und den Mitgliedern der Kaiſerfamilie herzlichſt
verabſchie=
deten, welche ſich an Bord der „Alexandriar zurückbegaben. Ein
Teil des kaiſerlichen Gefolges iſt nach Berlin zurückgereiſt.
Das deutſche Geſchwader hatte bereits nachmittags 3 Uhr die
Anker gelichtet und dampfte unter dem donnernden Salut der
ruſ=
ſiſchen Flotte und der Forts ab. Der „Hohenzollern ging um
4½ Uhr in See. Es erfolgte ein abermaliger Salut der ruſſiſchen
Flotte, welche ſich in Paradeſtellung befand und von welcher die
preußiſche Nationalhymne ertönte. Zahlreiche Privatdampfer
ge=
leiteten den „Hohenzollern' unter fortwährendem Hurrahrufen.
Die „Now. Wremja' ſchreibt:„Der junge Herrſcher
Deutſch=
lands beweiſt mit ſeiner Handlungsweiſe klar, daß er die
Freund=
ſchaft mit Rußland von einem weit höheren und ſeiner hohen
Stellung würdigeren Standpunkt aus betrachtet, als die ungebetenen
Kommentatoren ante kactum der Entrevue, deren es in
Deutſch=
land, von Oeſterreich=Ungarn gar ncht zu reden, im Augenblick ſo
viele giebt. Der Willkommensgruß des ruſſiſchen Volkes an unſeren
erhabenen Gaſt iſt inſpiriert von dem evangeliſchen Wort: „Selig
ſind die Friedfertigen”, weil in der Perſon unſeres Herrn und
Kaiſers und der des Kaiſers Wilhelm II., der ſeine Entrevuen mit
dem Monarchen in Rußland begonnnen hat - bei uns jedermann
die „Friedfertigen; betrachtet, die die zur Zeit beſtändigen
Auf=
regungen und Rüſtungen beſänftigen und beſeitigen wollen. Gott
gebe, daß man das überall begriffe, wie wichtig es für die
all=
gemeine Ruhe iſt, daß zwiſchen Deutſchland und Rußland hinfort
keine betrübenden Mißverſtändniſſe mehr vorkämen.
Die „Petersb. Gaſ” ſchließt einen Artikel, welcher auf die
althergebrachte Freundſchaft und die enge Verwandtſchaftsbande
zwiſchen den Kaiſerhäuſern von Deutſchland und Rußland hinweiſt,
mit den Worten: „Und darum, ſelbſt wenn es dem Geſchick gefallen
würde, irgend einmal in den Intereſſen und Beſtrebungen der
beiden Staaten irgend welche Widerſprüche, irgend welche
Miß=
verſtändniſſe auftauchen zu laſſen - ſo würde doch weder für
Deutſchland noch für Rußland je die Möglichkeit da ſein, dieſer
traditionellen, hiſtoriſch gewordenen Bande zwiſchen ihnen zu
ver=
geſſen. Und darum werden alle zeitweiligen, vorübergehenden
Schwierigkeiten ſchließlich doch nicht imſtande ſein, einen Einfluß
auszuüben auf dieſe, auf hundertjähriges gegenſeitiges Vertrauen
geſtützte Freundſchaft, können und dürfen ſie nicht irgend welchen
drohenden Verwickelungen zwiſchen den nächſten Nachbarn
Vor=
ſchub leiſten.
Fürſtel. Wie bekannt, hatte der ruſſiſche Botſchafter in
Kon=
ſtantinopel der Pforte kürzlich eine Note der ruſſiſchen Regierung
zugehen laſſen, worin die Erſtattung der noch von Rußland zu
jordernden Kriegskoſten verlangt wurde. Nunmehr hat die Pforte
dem ruſſiſchen Botſchafter ihre Antwort erteilt und dem Vernehmen
nach um einen abermaligen Aufſchub ſeitens der ruſſiſchen
Regie=
rung erſucht.
Nr. 144
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 26. Juli.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Oberſt v. Kumowski la guite des 4. Thüring. Inf.=Regts. Nr. 72,
beauftragt mit der Führung der 50. Inf.=Brigade, den Major
v. Voigt, Kommandeur des 2. Großh. Drag.=Regts. Nr. 24, den
Major Bekker vom Magdeb. Train=Bataillon Nr. 4, den
Haupt=
mann Bücking vom Garde=Fuß=Art.=Regt., Adjutant beim Präſes
der Artillerie=Prüfungs=Kommiſſion, den Premierlieutenant von
Frankenberg L. vom 1. Großh. Inf.=Regt. Nr. 115, kommandiert
zur Dienſtleiſtung beim Großh. Feld=Art.=Regt. Nr. 25, den
Premier=
lieutenant Eben vom 2. Hanſeatiſchen Inf=Regt. Nr. 76,
komman=
diert zur Dienſtleiſtung beim Großh. Artillerie=Corps, die
Vremier=
lieutenants Waldorf und Reiniſch vom Heſſiſchen Feld=Art.=Regt.
Nr. 11, kommandiert zur Dienſtleiſtung beim 2. Großh. Drag=
Regt. Nr. 24, den Sekondlieutenant der Reſerve Fuchs vom 2. Großh.
Drag.=Regt. Nr. 24, den Sekondlieutenant Baur vom Braunſchweig.
Inf.=Regt. Nr. 92, den Generalſuperintendent Baur aus Lindenfels,
den Oberfinanzaſſeſſor Welcker, den Medizinalrat Dr. Hauſer von
Marienſchloß, den Amtmann Weber von Alzey; zum Vortrag den
Geheimen Staatsrat Hallwachs, den Geheimerat Dr. Becker, den
Hoftheater=Direktor Wünzer, den Geheimen Baurat Dr. v. Ritgen
aus Gießen, den Major v. Verbandt.
2001
Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog ſind Dienstag abend
von Bahreuth hierher zurückgekehrt.
Nachrichten aus Kiel zufolge iſt der Beſuch der Prinzeſſin
Heinrich von Preußen am hieſigen Hoflager nun gänzlich in Frage
geſtellt.
Ordensverleihungen. Se. Majeſtät der Kaiſer haben den
nachbenannten Offizieren die Erlaubnis zur Anlegung der ihnen
verliebenen Inſignien erteilt, und zwar: der Krone zum Großkreuz
des Großh. Verdienſtordens Philipps des Großmütigen: dem
General der Infanterie des Barres, Präſes der Ober=Militär=
Examinations=Kommiſſion: des Großkreuzes desſelben Ordens: dem
Generaladjutanten, Generallieutenant von Miſchke Inſpekteur
der Kriegsſchulen: des Komthurkreuzes 2. Kl. desſelben Ordens:
dem Oberſten z. D. Ebhardt, 1. Inſpizienten und Bureau=Chef
der Ober=Militär=Examinations=Kommiſſion, und dem
Oberſtlieute=
nant von Mohl, Kommandeur des Holſteiniſchen Feld=Art.=Regts.
Nr. 24; des Ritterkreuzes 1. Kl. mit Schwertern desſelben Ordens:
dem Major Steffen im Heſſiſchen Feld=Art.=Regt. Nr. 11: des
Ritterkreuzes 2. Kl. desſelben Ordens: dem Hauptmann Freiherrn
von Reißwitz und Kaderſin, Adjutanten beim Kommando des
Kadetten Corps; des Ritterkreuzes 2. Kl. des Großh. Ludwigs=
Ordens: dem Hauptmann von Schwarzkoppen im 2. Heſſ. Inf.=
Regt. Nr. 82. des Offizierkreuzes des Königlich portugieſiſchen
Thurm= und Schwert=Ordens: dem Major von Koppenfels,
la guite des 1. Großh. Inf.=Regts. Nr. 115 und Direktor der
Kriegsſchule zu Kaſſel; des Komthurkreuzes 2. Kl. des Ludewigs=
Ordens: dem Flügel=Adjutanten, Kapitän zur See Freiherrn von
Seckendorff, la suito des See=Offiziercorps. Hofmarſchall Sr.
Königl. Hoh. des Prinzen Heinrich von Preußen; des Ritterkreuzes
2. Kl. desſelben Ordens: dem perſönlichen Adjutanten, Kapitän=
Lieutenant von Uſedom, la suite des See=Offiziercorps, ſowie
des Ritterkreuzes 1. Kl. des Verdienſtordens Philipps des
Groß=
mütigen: dem perſönlichen Adjutanten, Hauptmann von Haugwitz,
la suite des Generalſtabes der Armee.
An die Zweite Kammer iſt von Seiten des Großh.
Mi=
niſteriums des Innern und der Juſtiz die Propoſition gelangt betr.
Einteilung des Großherzogtums in zwei Fabrikinſpektionsbezirke. Zur
Zeit iſt bekanntlich nur ein Fabrikinſpektor angeſtellt, dem neben der
Beaufſichtigung von über 1000 Fabriken auch noch die Ueberwachung
der nach 8 16 der Gewerbeordnung genehmigungspflichtigen
gewerb=
lichen Anlagen, auch wenn ſie nicht unter den Begriff der Fabriken
ſallen, obliegt. Ein regelmäßiger Beſuch der Fabriken iſt, zudem
der Fabrikinſpektor auch des öfteren durch die Kreisämter und
Staatsanwaltſchaften bei Geſuchen um Neuanlagen, reſp. ſchweren
Unfällen in Betrieben in Anſpruch genommen wird, nicht möglich.
Es ſoll nach dem Entwurf vom 1. April 1889 ab ein zweiter
Fabrik=
inſpektor angeſtellt und das Großherzogtum in zwei
Inſpektions=
bezirke, der eine beſtehend aus der Provinz Starkenburg mit dem
Sitz in Darmſtadt, der andere aus Rheinheſſen (vielleicht mit
Aus=
nahme des Kreiſes Worms, der dann zu dem Starkenburger Bezirk
zu ſchlagen wäre) und Oberheſſen mit dem Sitz in Mainz,
einge=
teilt werden. Als Gehalt werden inkl. Reiſekoſten, Diäten und
Bureaukoſten 4600 M. in Anſchlag gebracht.
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 22, enthält:
1) Bekanntmachung, die Prüfungskommiſſion für das Juſtiz= und
Verwaltungsſach betr. 2) Bekanntmachung, die Beſtätigung von
Stiftungen und Vermächtniſſen betr. 3) Bekanntmachung, den
Vor=
bereitungsdienſt und die Prüfung der Gerichtsſchreiber und
Gerichts=
vollzieher betr. 4) Bekanntmachung, die für das Etatsjahr vom
April 1888 bis Ende März 1889 zur Beſtreitung der
Kommunal=
bedürfniſſe der Stadt Mainz zu erhebenden Umlagen betr. 5)
Ordensverleihungen. 6) Ermächtigung zur Annahme und zum
Tragen eines fremden Ordens. 7) Dienſtnachrichten. 8)
Charakter=
erteilungen. 9) Ruheſtandsverſetzungen. 10) Konkurrenzeröffnungen.
Am Freitag werden Herr Oberbürgermeiſter Ohly und Herr
Beigeordneter Riedlinger nach München reiſen, um der
Centenar=
feier für König Ludwig L. als Vertreter unſerer Stadt
anzu=
wohnen.
Der Rieſen=Todea=Baum, deſſen wir vor einigen Tagen
er=
wähnten, trug bei ſeiner Auffindung nahe an 600 Wedel. Herr
Hofgarten=Inſpektor Dittmann hierſelbſt iſt bei dem Einpflanzen
des Koloſſes mit größter Sorgfalt zu Werke gegangen. Der Baum
wird bis zum nächſten Jahre im Kulturhauſe des Großh.
Hof=
gartens ſtehen und im kommenden Commer durch die volle
Ent=
wicklung ſeiner Wedel vorausſichtlich ein prächtiges Bild darbieten.
Herr Dittmann hat bereits früher von Baum= und anderen Samen
aus Auſtralien ſchöne kräftige Pflanzen gezogen, insbeſondere
ge=
deiht unter ſeiner Obhut eine von Herrn Baron v. Müller in
Melbourne im Innern Auſtraliens entdeckte, bis jetzt ebenfalls in
Europa einzige, durch Herrn Kommerzienrat H. Keller hierſelbſt
für den Großh. Hofgarten erworbene Palmen=Spezies, vom
Ent=
decker „Alice=Palmer genannt, in vorzüglicher Weiſe.
0 Griesheim, 25. Juli. Die Pferde eines Fuhrwerks der
Brauerei Hilß (Eberſtadt) ſcheuten geſtern gegen abend durch das
Herabrollen eines leeren Faſſes in der Nähe der Büttelborner Hecke
und rannten querfeldein nach Griesheim zu. Der auf dem Wagen
2002
Nr.
befindliche Knecht könnte der wild gewordenen Tiere nicht mehr
Herr werden und fiel ſo unglücklich vom Wagen, daß er ſchwere
Verletzungen am Kopfe, linken Arme und an der linken Seite
da=
vontrug. Alsbald war Hilfe zur Stelle. Auf Anordnung des
Herrn Dr. Jochem ward der Bedauernswerte noch geſtern abend
in das ſtädtiſche Hoſpital nach Darmſtadt verbracht. Einem
hie=
ſigen Ackersmann gelang es, die Pferde vor Griesheim
einzu=
fangen.
5 Arheilgen, 25. Juli. Die dreiwöchentlichen Sommerferien
füuͤr unſere Schulen, die ſonſt gewöhnlich Mitte Juli beginnen, haben
diesmal erſt heute ihren Anfang genommen, da die Kornernte,
wo=
nach ſich unſere Sommerferien richten, der ungünſtigen Witterung
wegen dieſes Jahr ſpäter beaonnen hat.
4 Mainz, 23. Juli. Nachdem die herrlichen Rheinanlagen
längſt der Stadt jetzt ihrer Vollendung entgegengehen, tritt die
Frage der Reſtauration des kurfürſtlichen Schloſſes hier
notwendigerweiſe in den Vordergrund. Nach einer Mitteilung des
M. T.. ſind die Koſten der eigentlichen Reſtauration zu 438000 M.
veranſchlagt. Der von dem Stadtbauamt vor Jahren entworfene
Renovationsplan ſieht ferner die Herſtellung von Giebeln und
Dach=
gauben vor, damit die eintönig lang ausgeſtreckten Dächer zu der
Schönheit des übrigen Baues in Einklang gebracht werden. Die
Koſten hierfür ſind zu 93000 M. berechnet. Mit einer weiteren
Ausgabe von 47000 M. ſoll der Nebenbau für Unterbringung der
Steinſärge aus der Römerzeit hergerichtet werden und ſchließlich
ſind noch für Bauleitung und unvorhergeſehene Koſten 62000 M.
angenommen, ſo daß der Geſamtaufwand 640000 M. wäre. Jetzt
iſt nun die Frage wie dieſe Mittel beſchafft werden ſollen. Daß
die heſſiſche Regierung die Sache durch Genehmigung einer Lotterie
unterſtützt, glaubt man annehmen zu dürfen und plaidiert man
weiter dafür, daß das Reich ähnlich wie bei der Katharinenkirche
herangezogen werden ſoll, zumal in dem Schloß das römiſch=
ger=
maniſche Centralmuſeum ſeine Heimſtätte hat. Es liegt im Proiekt
der Bürgermeiſterei ein Komits zu bilden, das ſich zunächſt mit der
Frage der Geldbeſchaffung beſchäftigen ſoll.
4. Mainz, 24. Juli. Die im vergangenen Jahre eröffneten
neuen Mainzer Hafenanlagen erweiſen ſich bereits als
unzu=
reichend und hat die Hafendevutation in ihrer geſtrigen Sitzung
beſchloſſen, alsbald noch die Erbauung einer weiteren
Riviſions=
halle ſowie eines zweiten Getreideſpeichers vornehmen zu laſſen.
Ferner wurden größere Kellerbauten und die Aufſtellung eines
Ge=
treidelevators für die Entleerung der Schiffe in Ausſicht genommen.
Durch dieſe Thatſache finden die Ausſtreuungen, daß der Mainzer
Handel trotz der koſtſpieligen Neuanlagen nicht zur Entwickelnng
komme, die beſte Wiederlegung.
4 Mainz, 24. Juli. Jene 70jährige Greiſin, welche
un=
längſt in den Rhein ſprang, um ſich zu ertränken, hatte ſich geſtern
abend wiederholt an die Stubenthüre gehängt, wurde aber noch
recht=
zeitig von ihrem Manne abgeſchnitten. Bei dieſer Gelegenheit
wollen wir unſere jüngſte Mitteilung dahin berichtigten, daß nicht
der Hunger die alte Frau zu dem Selbſtmordverſuch getrieben, ſondern
ein ſchweres Leiden.
Aus dem Rheingau, 24. Juli. In Biebrich wurden heute
mittag wiederum 4 Reblausheerde ermittelt. Wie verlautet,
ſoll die Unterſuchungskommiſſion verſtärkt werden.
8t. Frankfurt, 25. Juli. Unſere öffentlichen Gärten ſuchen
die wenigen ſchönen Sonntage nach Möglichkeit auszunützen und
iſt demgemäß für kommenden Sonntag nachmittag Extra=Konzert
und Luftballonfahrt des Asronauten Herrn Lattemann mit ſeinem
Miniatur=Ballon „Rotateur: im Zoologiſchen Garten vorgeſehen.
München, 24. Juli. Das große Huldigungsfeſt der
Berg=
bevölkerung vor dem Prinzregenten in der
Kunſtgewerbeaus=
ſtellung iſt zum Teil vorzüglich gelungen, zum Teil völlig
einge=
regnet. Einen großartigen Eindruck machte das buntgeſchmückte
Tölzer Floß. das mit Alpenhütten und zahlreicher jubelnder
Be=
mannung die Jſar hinabtrieb und vor der großen Waſſerſtufe
landete. Männer, Frauen und Kinder, Burſchen und Dirndeln,
nach Landsmannſchaften geordnet, boten in ihren mannigfaltigen
Trachten einen unvergeßlichen Anblick. Der familiäre Charakter
des Feſtes, das in einem liebenswürdigen Verkehre des Prinzregenten
mit den treuherzigen „Berglern; gipfelte, hatte etwas überaus
an=
heimelndes.
G. A.
Verlin, 24. Juli. Das Geſchäft mit den neuen auf Kaiſer
Friedrich geprägten Münzen ſcheint hier in großem Flor zu
ſtehen. Berliner Bankfirmen preiſen neue Zwei=Mark=Stücke zu
M. 2.75,. Fünf=Mark=Stücke zu M. 6. 50, Kronen zu M. 11.
Doppelkronen zu M. 21. 50 in den größeren Blättern zum Kauf an.
Auch für Kronen und Doppelkronen aus dem Jahre 1888, auf
denen Kaiſer Wilhelm L. geprägt, werden M. 1. - reſp. M. 1.50
Agio bezahlt.
Verlin, 24. Juli. Der Fächer für die Czarin. Kaiſerin
Victoria hat durch ihren Gemahl, den Kaiſer, der ruſſiſchen Czarin einen
Fächer überſandt, an deſſen Malerer einer der erſten Berliner
Künſtler von dem Moment an, daß die Kaiſerreiſe bechloſſen wurde,
144
gearbeitet hat. Der Fächer iſt aus feinſtem Veilchenholz, darauf
eine Laube gemalt, in deren Blättergruppen die vier Prinzen mit
größter Porträtähnlichkeit zu ſehen ſind. Der Kronprinz trägt ein
ruſſiſches Matroſengewand, ſeine drei kleine Brüder einfache weiße
Blouſen mit naturfarbenen Ledergürteln. An der Rückſeite ließ
Kaiſerin Victoria in ihrer Handſchrift einen Bibelvers hinſetzen,
der auf die Freundſchaft zwiſchen den Mächten der Erde in ſinniger
Weiſe anſpielt. Der Fächer ruht in einer Schachtel aus weißem
Moire, auf deren Deckel die Spenderin ihren und der Czarin
Namenszug eigenhändig einſtickte.
Verlin, 24. Juli. Kaiſer Wilhelm wird ſeiner
Schwieger=
mutter, der Herzogin von Auguſtenburg, in der Nähe Berlins ein
Valais zur Verfügung ſtellen und für dasſelbe den nötigen Hofſtaat
anwerben. Da die Herzogin ſeit dem Tode ihres Gemahls in tiefe
Schwermut verfallen iſt, ſo ſoll für ihren Aufenthalt ein möglichſt
abgeſchiedener Ort erwählt werden. Kaiſerin Victoria, die mit
inniger Liebe an ihrer Mutter hängt, iſt ihrem Gemahl für dieſe
Verſügung unausſprechlich dankbar. Für die Hierherkunft der
Herzogin wird man den Monat September, das iſt die Zeit nach
dem im Kaiſerhauſe bevorſtehenden freudigen Familienereignis,
abwarten.
Kiel, 25. Juli. Nach der in jeder Beziehung hoffentlich
erfolg=
reichen Seereiſe unſeres Kaiſers wird Sr. Majeſtät kurz vor dem
Betreten des Feſtlandes im Kieler Hafen noch ein
maritim=
militäriſches Schauſpiel geboten werden. Es wird beabſichtigt,
die Kunſtfertigkeit im Minenſperren zu erproben. Zu dieſem Zweck
ſoll das Kanonenboot „Drache= geſprengt werden.
Codes=Arrzeige.
[8381
Nach langem Leiden eutſchlief heute ſanft unſer
innigſtgeliebter Sohn, Bruder und Schwager
Eritz Klohr
im Alter von 28 Jahren, was wir Verwandten, Freunden
und Bekannten tiefbetrübt mittheilen.
Familien Flohr und Goetz.
Darmſtadt, den 24. Juli 1888.
Die Beerdigung findet ſtatt Freitag Nachmittag 3 Uhr.
Codes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Freunden, Bekannten und Verwandten hierdurch die
ſchmerzliche Mittheilung, daß es Gott dem Allmächtigen
gefallen hat, unſere liebe Tochter, Schweſter, Enkelin und
Couſine
Marie
heute Morgen 12 Uhr nach langem, ſchwerem Leiden
in ein beſſeres Jenſeits abzurufen.
Um ſtille Theilnahme bitten
die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Familie Schneider.
Darmſtadt, 25. Juli 1888.
Die Beerdigung findet Freitag Morgens um 10 Uhr
vom Sterbehauſe aus, Schützenſtr. 14, ſtatt.
Darrkſagitrrs.
Für die herzliche Theilnahme bei dem Verluſte unſeres
lieben Gatten, Vaters und Schwiegervaters, des
Glaſermeiſters Ph. Hennemann,
ſagen wir Allen, insbeſondere auch den Mitgliedern des=
Apell=
unſern tiefgefühlten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.