Darmstädter Tagblatt 1888


11. Juli 1888

[  ][ ]

Aennenentzprei=
Dertehrlich 1 Mark 50 Pf. ud
Briygerlohn. Auwarz werden von
dllen Poſtiutern Beſtellungen em=
eyengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
F Ouaail uck. Paſaufidlaz
C.

151. Jaßrgang.

Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
nnanrmen. hDanhe
von der Exemuu, Rheinf. EL.
mBeſſungen vn Frledr. Boe
Helzſtraße L. 18. ſevie auzim
vem allen funnouen-Cppedtionen.

Amtliches Organ
flͤr die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Mittwoch den 11. Juli.
133.
1888.

Geſunden: 1 alter Regenſchirm, ſchwarz. 1 desgl. grau. 1 Paar hellgelbe Sommerhandſchuhe. 3 Schlüſſel miteinander verbunden.
1 Schlüſſel. 1 kl. weißes Taſchentuch am Rande roth, gez. v. B,
weißes Taſchentuch mit verſchlungenen Buchſtaben gez. 1 weißes
Taſchentuch, gez. K. 6. 1 feines Meſſerchen mit Schildplattſtiel. 1 Vortemonnaie, enth. 1 M. 5 Pf. 1 kleines Körbchen, weiß und blau.
1 Viſittenkartentäſchchen, enth. Karten und 1 Zwanzigmarkſchein.
grüne Botaniſirbüchſe.- Vertoren: 1 Portemonnaie, enth." M.
2 Perlenblätter auf ſchwarze Seide genäht. 1 Patentwagenkapſel.
Zugeſlogen: 1 Canarienvogel. - Zugelauſen: Ein weißer Pudel.
Darmſtadt, 9. Juli 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Schieß=Uebungen auf dem Artillerie=Schießplatz bei Griesheim.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß das Dragoner=Regiment Nr. 23 Montag den 16. d. Mts.,
Vormittags ungefähr von 6-1 Uhr, eine Schießübung mit ſcharfer Munition auf dem Artillerie=Schießplatz bei Gries=
heim
abhalten wird.
Darmſtadt, den 3. Juli 1888.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
(7796
v. Marquard.

Bennnntmuchung.
Das Communal= und Kirchenſteuer=Hebregiſter der Gemeinde Darmſtadt-
Beſſungen für 188889 iſt von Mittwoch den 11. d. Mts. an 8 Tage lang zu
Jedermanus Einſicht auf unſerem Büreau (Stadthaus, Zimmer Nr. 11) offen gelegt.
Es wird dies mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß diejenigen, welche ſich
durch einen Anſatz im fraglichen Regiſter beſchwert glauben, ihre Beſchwerden in
den erſten vier Wochen nach der Bekanntmachung der Umlagen bei Großherzog=
lichem
Kreisamte behuſs der Entſcheidung durch den Kreisausſchuß vorzutragen
haben.
Für Beſchwerden, welche nicht gegen die Erhebung der Umlage überhaupt,
ſondern gegen die Beitragspflicht oder gegen das angenommene Beitragsverhältniß
gerichtet ſind, läuft die vierwöchentliche Reklamationsfriſt erſt von dem Ende der
Offenlegungszeit an.
Darmſtadt, den 10. Juli 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[7797
Ohly.

Bekanntmachung.
Donnerstag den 12. Juli, Vormit=
tags
11 Uhr,
wird der Bünger aus dem Faſſelſtall,
Beſſunger Kirchſtraße Nr. 60, an Ort
und Stelle öffentlich meiſtbietend ver=
ſieigert
.
Darmſtadt, den 9. Juli 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt
Ohlh.
[7197a
Bekanntmachung.
Die Anfuhr der für das Rechnungs=
jahr
1888689 erforderlichen Steinkohlen

vom Bahnhof in die verſchiedenen ſtädt.
Anſtalten ſoll ſubmiſſionsweiſe vergeben
werden Die Bedingungen können auf dem
Stadthaus, Zimmer Nr. 13, eingeſehen
werden. Angebote wolle man, verſchloſſen;
und gehörig überſchrieben, bis längſtens
Freitag den 13. Juli 1888,
Vormittags 10 Uhr,
in den im Stadthaus befindlichen Sub=
miſſionskaſten
einlegen.
Darmſtadt den 8. Juli 1888.
GroßherzoglicheBürgermeiſterei Darmſtadt.
[7746
Ohly.

Bekanntmachung.
Das Legen von Fußböden und Aus=
weißen
von verſchiedenen Räumen der
Großh. Techniſchen Hochſchule ſoll im
Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Samstag den 14. Juli d. 3s.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt, Zimmer Nr. 32.
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
ſind.
Darmſtadt, am 9. Juli 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.=B.:
Riedlinger, Beigeordneter. (7798

Bekanntmachung.
Durch Urtheil des Schöffengerichts
Darmſtadt I. vom 19. Juni 1888 iſt
gegen Vogel Frohmann, Milchhändler
zu Groß=Zimmern, wegen Zuwiderhand=
lung
gegen das Lebensmittel= Nahrungs=
geſetz
- Verkaufs gewäſſerter Milch-
eine
Geldſtrafe von achtzig Mark ausge=
ſprochen
worden.
Darmſtadt, 2. Juli 1888.
Großh. Amtsgericht I.
[7799
Römheld.
277

[ ][  ][ ]

1872

Nr. 133

PROSTECTIS.

4procenL Hömgl Griechische hnleiho
vom Jahre 18ss.
Aufgenommen auf Grund des Gesetzes vom 28. Mail9. Juni,
1887 im Betrage von Ers. 135,000,000 in Gold oder
Pfd. Sterl. 5.400,000,
bingolholl n 40000 auf hhabor hallonde Ohligationon ſolb M . 500 dlor lol. A.
und ausgestellt in Stücken von je einer, küof und zehn Obligationen.
-TeLA2oo.
Die Anleihe iſt rückzahlbar mittelſt halbjähriger Annuiläten innerhalb 75 Jahren. Die Rückzahlung erfolgt, ſo lange
der Cours unter pari iſt, durch Rückkäufe, andernſalls durch Verlooſung al pari. Die Rückkäufe oder die Rückzahlungen der
verlooſten Stücke erfolgen jeweils an den Fälligkeitsterminen der halbjährigen Coupons. Der erſte Rückkauf hat bereits am
20. Dezember 188751. Januar 1888 mit 290 Stück und der zweite am 19. Juni 1. Juli 1888 mit 300 Stück ſtattgefunden.
Die rückgekauften Titres werden öffentlich annullirt. Die griechiſche Regierung hat ſich das Recht vorbehalten, Rückkäuſe und
Rückzahlungen auch anticipando vorzunehmen. Die Zahlung der Coupons und die Rückzahlung der verlooſten Obligationen
erfolgt am 20. Dezember 1. Januar und 19. Juniſ 1. Juli jeden Jahres und zwar:
in Frankſurt a. H. bei den Herren von Erlanger & Söhne
zum Course von kurz Paris.

in Frankreloh
in London
in Grlechenlaud

bei dem Compioir d’Escompte de Paris,
bei der 8ooists ſénérale pour favorlser le dsveloppement
dn Commerce el de IIndustrie,
bei dem Crédit Lyonnais,
bei den Herren C. I. Hambro & Sohn.
bei der Sooists do la Régie des Honopoles in Ahen.

in Paris und bei allen
ihren Agenten in den
Departements.

Tie Anleihe iſt für jetzt und für die Zukunft Seitens der Kgl. Griechiſchen Regierung von jeder Steuer und von
jedem Abzuge befreit.
Special-Garantien.
Für dieſe Anleihe dienen als ſpecielle Sicherheit die Einkünfte aus den Monopolen auf das Salz, das Petroleum,
die Spielkarten, die Zündhölzer, das Cigarettenpapier und den Naxos=Schmirgel. Um den Obligationen gegenwärtiger Anleihe
abſolute und unantaſtbare Garantie zu geben, hat die Kgl. Griechiſche Regierung eingewilligt, die Adminiſtration der obigen
Monopole und Einkünſte unwiderruflich während der ganzen Dauer der Anleihe der Socisté de la Régie des Monopoles,
welche mit einem Nominal=Capital von Frs. 10,000,000 mit 25 pCt. Einzahlung konſtituirt iſt, zu übertragen. Dieſe Geſell=
ſchaft
erhebt direct alle Einkünfte aus den betreffenden Monopolen, und hat die für Verzinſung und Rückzahlung gegenwärtigen
Anlehens erforderlichen Beträge halbjährlich dem Bevollmächtigten der Emmiſſionshäuſer abzuliefern; ſollten dieſe Einkünfte
zu gedachtem Zwecke nicht ausreichen, ſo hat die griechiſche Regierung ſelber den erforderlichen Betrag zuzuſchießen.
Die Anleihe iſt in Paris und London officiell cotirt.
Auf Grund obigen Proſpectes gelangen
Pel. Frerl. Bobedoo der Pprocenligen Gols Ahnlesiho des Hönigroicdhos
hrieshenluni Don 187
dahier durch uns am 12. Juli a. c. zur Einführung.
Anmeldungen werden (Geduction vorbehalten) bis zu dieſem Tage zum erſten Courſe bei uns entgegengenommen.
Die zugetheilten Stücke ſind vom 19. c. an bis ſpäteſtens bis zum 15. Auguſt a. c. zuzüglich 4 pCt. Stückzinſen
vom 1. Juli 1888 bis zum Bezugstage bei uns gegen den ausmachenden Betrag abzunehmen. Die Lieferung geſchieht in
definitiven mit dem deutſchen Reichsſtempel verſehenen Obligationen. Die Umrechnung erfolgt zu 20 Mark für 1 Pfund
St rlinz
Frankfurt a. M., den 9. Juli 1888.
[7806

o4
4.
4
04.
als

vom Erlauger ≈ Söhmo.

[ ][  ][ ]

AA
1
834) Liebigſtr. 5 Beletage: 1 Salon,
5 Zimmer mit Balkon nebſt Zubehör.

3112) Caſerneſtr. 64 iſt die erſte Etage,
beſtehend aus 5 Zimmern, Küche, Magd=
kammer
und ſonſtigem Zubehör zu verm.
Näheres Riedeſelſtraße 70.
3857) Heinrichſtr. 49 eleg. Beletage,
6 Zimmer m. Zubeh., gr. Garten ſof.
4040) Wendelſtädtſtr. 42 Beletage,
5 Zimmer mit Zugehör, alsbald.
4395) Saalbauſtraße 13, 3. Stock,
2 Wohnung, beſtehend aus 5 Zimmern, nebſt
allen Bequemlichkeiten zu vermiethen und
ſofort zu beziehen. Näheres zu erfragen
im 2. Stock daſelbſt.
5015) Herdwegſtr. 97 iſt die Bel=
Etage mit Manſarde und a. Bequemlich=
keiten
für 650 Mark zu vermiethen und
ſofort beziehbar.
5322) Promenade 46, 2 St. hoch,
elegante Wohnung von 6 Piecen an
ruhige Familie zu vermiethen.
5372) Kiesſtr. 55 im neuerb. Hauſe
der 2. u. 3. Stock, 5 geräumige, ſchöne
Zimmer mit allem Zugehör baldigſt bez.
ooo2e000oneeeoeeooeeooooeo00
8
5422) Georgſtraße 10
iſt die Parterre=Wohnung,

beſtehend aus ſechs Zimmern
8 mit Badeeinrichtung, Gas,
8 Waſſerleitung u. allem ſonſt.
8 Zubeh. per ſofort zu verm.
Sooeeeeoooeeooooooaeooooos
5427) Ecke der Wiener= u. Kies=
ſtraße
, Parterrewohnung und III. Stock,
je 5 Zimmer, 2 Manſarden, Gartenan=
theil
; erſtere ſofort, zweite per ſofort
beziehbar. Näheres Neckarſtr. 18, parterre.
5793) Heinrichſtr. 27 Beletage u. eleg.
Mitbenützung von Garten u. Badezim.;
alle neuern Einrichtungen Näh. part.
5927) Rheinſtraße 25
im Gartenhaus eine freundliche Wohnung
beſtehend aus vier Zimmern nebſt Zube=ſ6 Zimmer, 1 Fremdenzimmer und allem
hör an ruhige Miether.
6086) Hügelftr. 63 die Bel=Etage
5 Zimmer und Salon nebſt allen Be=
quemlichkeiten
, bis 1. Oktober zu verm.
6254) Bleichſtraße 45 iſt der zweite
Stock, beſtehend aus 5 Zimmer u. allem keiten (Cloſeleinrichtung ꝛc.) zu verm.
Zubehör zu vermiethen, beziehbar am 20.
Auguſt. Preis 620 M.
6263) Zu vermiethen.
Parterrewohnung, 5 Zimmer und
Zubehör in hübſcher freier Lage an eine
ruhige Familie, pro Jahr 530 M.
Manſarde, 3 Piecen und Küche, pro
Jahr 200 M., an eine Dame. Beid=
Wohnungen ſofort beziehbar. Näheres: Beletage zu vermiethen und bis 1. Octbr.
bei P. Thüringer, Schulſtr. 5.
beſtehend in 5 Zimmer u. allem Zubehör
zu vermiethen.

Nr. 133
WaauruanAtrraaurarum
6349) Die hochelegante Bel=
etage
nebſt 3. Stock mit 10 Zim=
mer
und allem Zubehör Eichberg=4
K ſtraße Nr. 8. gegenwärtig von Herrn
Major v. Weſtrell bewohnt, iſt
A bis zum 1. Sept. d. Js. zu ver=
miethen
. Alles Nähere durch H
9 P. Thüringer, Schulſtr. 5.
A. AaiauuiAaaAAz
6424) Beſſ. Hoffmannsſtr. 20 ele=
gant
eingerichtete Parterre=Wohnung, ſechs
Zimmer und Beranda, ſowie ſchöne Man=
ſarde
, 4 Zimmer mit allen Bequemlichk.
Näheres Stiftſtraße 38.
9.
T
Wm
6351) Ecke der Schützen= u.
Hügelſtraße 19 iſt der dritte Stock,
beſtehend aus 6 Zimmern u. allem
Zubehör pr. 1. September eventuell
A=früher zu vermiethen.

AA
fkrrrn.

6421) Wendelſtadtſtraße 11 eine
Wohnung von 5 Zimmern, 2 Kellern, 1
Bodenkammer, Mitgebrauch der Waſch=
küche
zu vermiethen. Näheres bei Ochſen=
metzger
Keller, Schuſtergaſſe 4, und im
Hauſe bei Herrn Hohenſtein, Gerichts=
koſtenreviſor
.
6422) Neckarſtr. 24 Wohnung von
6 Zimmern nebſt Zubehör, gleich beziehb.
6589) Heinrichſtraße 8 und 18
je eine Manſarde, in Nr. 8 ſofort be=
ziehbar
, in Nr. 18 bis den 2. Septem=
ber
d. Js. an ruhige Familie.
.

6575) Kiesſtraße 86
Beletage, 4 Zimmer mit Balkon, an
eine ruhige Familie. Näh. Parterre.
6715) Beſſ. Hochſtr. 16 die Man=
ſarde
, 4 Zimmer, Waſſerleitung ꝛc., zu
Manſarde, zuſ. 8 Zim. auf 15. Auguſt. vermiethen u. per 1. Auguſt zu beziehen.
6850) In dem neuerbauten Hauſe:
Ecke der Niedeſel= u. Saalbauftr. 65
iſt die
elegante Beletage mit Balkon,
Zubehör per ſofort oder ſpäter an ruhige
Familie zu vermiethen. Näher. parterre.
6851) In meinem neu erbauten Hauſe
Kiesſtraße 49 iſt der mittlere Stock
und die Manſarde mit allen Bequemlich=
J. Heberer Hofſchreiner.
6855) Steinſtraße 15 iſt der dritt
Stock, beſtehend aus 6 Zimmern u. allem
Zubehör, eventuell mit Manſarde, Mitte
September zu vermiethen. Waſſerleitung
im Hauſe. Näheres ebendaſelbſt ebener
Erde oder bei Herrn Möbelfabrikant
Glückert.
6856) Frankfurterſtraße 26 die
eventuell auch am 1. Septbr. zu beziehen;
6273) Marienplatz 11 die Beletage, einzuſehen zwiſchen 11 u. 2 Uhr täglich.
7104) Beſſ. Carlsſtr. 4, Beletage,
4 ſchöne Zimmer nebſt Zubehör.

1873
7090) Eliſabethenſtraße 9 iſt eine
Wohnung im 1. Stock von 4 Zimmern,
Küche und ſonſtigen Bequemlichkeiten bis
l. Okt. zu vermiethen. Näheres in der
Conditoret daielbſt.
7209) Hölgesſtr. 9 eine Manſarde=
Wohnung, beſtehend aus 5 Piecen, per
Anfang Septbr. an ruhige Leute zu verm.
7210) Ernſt=Ludwigsſtraße 3 der
2. Stock zu verm. und ſofort beziehbar.
7215) Carlsſtr. 25 zwei Zimmer
mit Cabinet zu vermiethen.
7217) Beſſ. Carlsſtr. 5 im 2. Stock
2 Zimmer, Küche und Kammer mit oder
ohne Möbeln an ruhige Leute zu verm.
7263) In meinem Hauſe, Beckſtraße
Nr. 55, iſt der erſte Stock, enthaltend
4 Zimmer mit allen Bequemlichkeiten, zu
vermiethen und am 15. Juli zu beziehen.
H. Keller.
7264) Heinheimerſtr. 42 eine Woh=
nung
. für Wäſcherei geeignet, ſofort z. v.
7363) Kapellplatz8 Beletage 5 Zim.
mit allem Zubeh., 1. Oktober zu verm.

7369) Ludwigſtraße 17
Zimmer u. Cabinet, Küche u. Zubehör
r 1. October, event. früher zu verm.

7381) Lagerhausſtraße 32 zwei
ineinandergehende, unmöblirte Zimmer
ſofort zu vermiethen.

7516) Friedrichſtr. 24 die zweite
Etage, 6 Zimmer mit allem Zube=
hör
, per 1. Oktober zu vermiethen.
Zu erfragen parterre.

7520) Dieburgerſtraße 6

Beletage mit Balkon, 6 ſchönen Zim=
mern
, großem abgeſchloſſenem Vorplatz,
Küche mit Waſſerleitung, große Speicher=
und Keller=Räume, Mitbenutzung des
Gartens mit großem Bleichplatz, wegen
Abreiſe, anderweitig zu vermiethen. Auf
Wunſch auch Stallung und Remiſe.
Näheres parterre.
7521) An eine ruhige Familie eine
ſchöne Parterre=Wohnung, beſtehend
aus 5 Zimmern, per 1. Oktbr. d. J. zu
verm. Näheres Liebigſtr. 13½.

7524) Martinſtraße 9 ſind auf I.
October zwei Wohnungen, ebener Erde
und erſter Stock, je fünf Zimmer mit
allen Zugehörigkeiten, Gartenantheil,
Bade=, auf Wunſch auch Burſchenzimmer,
zu vermiethen. Auch kann das Haus zum
Alleinbewohnen abgegeben werden.
Näh=res Nieder=Ramſtädterſtraße 59.

[ ][  ][ ]

1774

7519) Hochſtraße 32 (Neubau
iſt die Beletage von fünf Zimmern
4 mit Balkon nach dem Garten und
Badezimmer, ſowie die zweite Etage
von drei großen Zimmern, beide mit
allem Comſort der Neuzeit verſehen
per Auguſt zuſammen oder getrennt
an ruhige Familien zu vermiethen.
Näheres Friedrichſtraße 40 im
Jerſten Stock rechts.

7523) Herdweg 60 eine freundliche
Manſarde von 5 Wohnräumen (3 gerad=
Zimmer) ganz oder theilweiſe zu ver=
miethen
. Auskunft Martinſtr. 11½, 1 Tr.
7528) Ecke der Kies= u. Nieder=
ramſtädterſtr
. 69 ſchöne Wohnung, fünf
Zimmer, Magdkammer, Bodenraum ꝛc. zu
vermiethen ſofort. Preis M. 550.
7530) Eine Manſarde pr. 1. Oct.
an kinderloſe Leute zu vermiethen.
Mar Renn Hügelſtraße I.
7588) Alexanderſtr. 13 Mittelſtod
alsbald zu vermiethen.
7665) Beſſ. Holzſtr. 7 iſt der 2. Stock,
gleich beziehbar, zu vermiethen.
7666) Arheilgerſtr. 541 Wohnung
zu vermiethen.
E

7668) Wienerſtr. 87 der dritte
Stock, beſtehend aus 3 Zimmern,
großen Vorplatz und allen Bequem=
lichkeiten
bis 1. Oktober event. auch
gleich beziehbar.

7670) Carlsſtr. 27 eine Wohnung,
4 mittelgroße Zimmer mit allem Zubeh.,
per 1. Oktober beziehbar.
7671) Heidelbergerſtr. 35 der un=
terſte
Stock bis 1. Auguſt zu verm.

7613) Heinrichſtr. 21 Beletage und
Manſarde, zuſ. 10 Zimmer, in elegantem
Hauſe bis 1. Oktober. Näheres part.
7677) Verläng. Hoffmannsſtr. 6
elegante Wohnung, Beletage, 5 Zimmer
mit allem Zubehör, Gartenantheil. Näh.
Saalbauſtr. 22, 1. Stock.
7684) Dieburgerſtr. 23 die Part.
Wohnung. 5 Zimmer mit allem Zubehör,
auf 1. Oktober zu verm. Auf Wunſch
Stallung und Burſchenzimmer. Näheres
im Hauſe, 1 Stiege hoch.
7735) Kiesſtr. 93 Parterre, beſtehend
in 5 Zimmern nebſt all. Zubehör per 1.
Oktober beziehbar, zu vermiethen.
7807) Carlsſtr. 29 iſt eine Woh=
nung
, 6 Zimmer mit allem Zubehör, per
ſofort zu vermiethen. Preis 52) M.
7808) Beſſ. Heidelbergerſtraße 7
iſt der mittlere Stock, enthaltend 4 Zim=
mer
, Schrankzimmer, Magdkammer und
ſonſtiges Zubehör, per 1. Oktober an ein=
ruhige
Familie zu verm. Näheres part.
7809) Lauteſchlägerſtr. 22 iſt die
Parterre=Wohnung, 4 Zimmer, Küche m.
Waſſerlig., abgeſchl. Vorplatz u. ſonſt alle
Bequemlichk. am 1. Oktober zu verm.
7810) Große Caplaneigaſſe 28
eine kl. Wohnung ſofort zu beziehen.

Nr. 133
7811) Alexanderſtr. 15 (Neubau)
2 Zimmer, 1 Kabinet, Küche ꝛc. an ein=
ruhige
Familie per Oklober.

1202) Schuſtergaſſe Nr. 3 Laden
mit Wohnung zu vermiethen per 1. Aug.
auf Wunſch auch früher zu beziehen.
Näheres Stiftsſtraße 48.
6425) Annaſtraße Stallung für
6 Pferde, Remiſe, Burſchenzimmer u.ſ. w.
Auskunft bei Herrn B. L. Trier,
Ludwigsſtraße.
7112) Schulſtraße 3 kleiner Laden
mit Wohnung per 15. September.
6143) Marktplatz 7 ein großer
L. Aden
per 1. Oktober.
Georg Graeff.
7385) Ochſengaſſe 39 iſt ein Laden
nebſt Wohnung zu vermiethen.
Näheres Dreibrunnenſtraße 11.
E
W
Schützenſtraße 8
ſind 2 Werkſtätten, für jedes Ge=
ſchäft
paſſend, zu vermiethen:
A. circa 140 Meter Bodenfläche
50
b.

Auf Wunſch kann zu beiden aud
w Wohnung gegeben werden. (7532 6
WriirrarrArziai
E
7533) Rheinſtr. 5 ein kleiner Laden
mit Comptoir zu vermiethen.
7688) Marktplatz 10
eln Laden per 1. Ottober zu verm
Th. Kalbfuß.
7690) Hochſtr. 26 eine helle Werk=
ſtätte
mit oder ohne Wohnung.

D
4

3710) Wienerſtr. 52, 1 Tr. hoch,
ein ſchön möbl. Zimmer nebſt Kabinet.
5060) Lauteſchlägerſtraße 18 zwei
hübſch möblirte Zimmer, baldigſt beziehb.
5182) Steinſtraße 26 Zimmer mit
Cabinet, gut möblirt.
5946) Capellplatz 10 zwei hübſch
möbl. Zimmer in freundlicher Lage zu v.
6090) Marktplatz 7. 3. Stock, ein
möbl. Zimmer zu verm.
6284) Louiſenſtr. 28 möbl. Zimmer.
6430) Carlsſtraße 33 ein nach der
Straße gehendes gut möbl. 3. wegen Ab=
reiſe
anderweitig zu vermiethen.
6602) Ein groß. fein möbl. Zimmer
in d. Nähe d. Rheinſtr. Zu erfr. bei
Fr. Schüler, Grafenſtr. 17.
6603) Hochſtr. 13 ein möbl. Zimmer
zu vermiethen.
6881) Louiſenſtr. 34, 3. St., ein
gut möbl. Zimmer zu vermiethen.
6883) Niederramſtädterſt. 43, eine
St. hoch, ein möbl. Zimmer.
7388) Schulſtraße 7 ein großes,
hübſches, möblirtes Zimmer, ebener Erde
zu vermiethen. Daſſelbe auch als Büreau
geeignet.

7220) Roßdorferſtr. 32 ein ſchönes,
großes, möbl. Zimmer mit ſorgfältiger
Bedienung ſofort zu vermiethen.
7268) Kiesſtraße 22 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
7534) Ein ſchön möblirtes Zimmer
gegenüber dem Gymnaſium, per 1. Aug.
zu vermiethen. Zu erfr. Hügelſtr. 2, II.
7535) Zwei ſchön möblirte Wohn=
und Schlafzimmer mit Ausſicht auf den
Markt zu verm. K. Volz, Markt.
7624) Obergaſſe 5 ein gut möblirtes
Zimmer ſofort zu vermiethen.
7692) Friedrichſtr. 26 parterre fein
möbl. Zimmer ſofort.
7693) Schloßgartenſtr. 21 parterre
ein ſchön möblirtes Zimmer.
7695) Beſſ. Carlsſtr. 16 gut möbl. Z.
an 1-2 anſt. Herren ev. mit Penſion.
7696) Landwehrſt. 11 Manſ. möbl. 3.
7697) Waldſtraße 3, 3. Stock, gut
möbl. Zimmer mit ſep. Eingang zu verm.
7698) Schützenſtr. 1 zwei gut möbl.
Zimmer zu 26 M. monatlich.
7812) Hochſtr. 2 zwei ſchön möblirte
Zimmer ſofort zu beziehen.
7813) Frankfurterſtr. 7 Manſarde
ein freundl. möbl. Zimmer zu vermiethen
und gleich zu beziehen.
7814) Ernſt=Ludwigsplatz 2, II.,
ein hübſch möbl. Zimmer an einen ſoliden
Herrn zu vermiethen.
7815) Niederramſtädterſtr. 56 ein
möbl. Zimmer zu vermiethen.
7816) Bleichſtr. 17. 3. Stock, zwei
freundl. möbl. Zimmer ſogleich zu bez.
7817) Hermannsſtr. 5 zwei möbl.
Zimmer, auf Wunſch mit Penſion.

Ich wohne von heuto ab:
Hichborgstr. .
Harx Mayer.
Neme,
Joll-Härmge
per Stück 12 Pfo.
C. v6nmongok,
Rheiuſtraße 14. (7819

Ein alleinſtehendes Frauenzimmer ſucht
L- eine einfache Wohnung von 2 Zim=
mern
, Küche v. ſ. w.
Offerten mit Preisangabe erbeten unter
fl. E. 38 an die Exped. d. Bl. (557

7820) Ein ſehr leiſtungsfähiges Rhein=
weinhaus
ſucht für Darmſtadt und
Umgegend einen
tüchtigon Vortrotor.
Gefl. Offerten unter H. 36 an die
Expedition d. Bl. erbeten.

[ ][  ][ ]

5
is
.
l0

Nr. 133

Elo
maügo i dor Glallt
8 üh6r
und per Bahn ohne
Verpackung aller Art
2
bei grösstor ge
und billigem
dio Höbeltransport Anstalt von J. Glüchert,

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vollſtändigen Fahrplan der
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, ſind in der Expedition unſeres Blattes, ſowie in den Buchhandlungen der
Herren Bergſträßer, v. Aigner, Köhler und bei H. Lautz zu beziehen.
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an die Exped. d. Bl.

[ ][  ][ ]

Nr. 155

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Da ich Ende dieſes Monats mein Laden=Lokal wegen Umban räumen muß, ſo werden
bis dahin ſämmtliche Waaren=Vorräthe, als:
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Hagenau i. Elſaß.
In den Kreiſen Hagenau und Weißenburg hat ſich ein aus angeſehenen Ein=
geſeſſenen
zuſammengeſetzer Ausſchuß gebildet behufs Errichtung eines würdigen
Denkmals für den verewigten Kaiſer Friedrich auf dem erinnerungsreichen Boden
des Schlachtſeldes von Wörth. In allen Kreiſen der hieſigen Bevölkerung fand der
Gedanke begeiſterten Widerhall. Der geſchäftsführende Ausſchuß fordert ſoeben
durch Verſendung des nachſtehenden Aufrufs zur Bildung eines größeren Comites,
ſowie zur Mitwirkung an dem großartig in Ausſicht genommenen Werke auf. Es
ſteht zu hoffen, daß Beiträge, die jetzt ſchon unter der Adreſſe: Kaiſer Friedrich=
Denkmal=Comite! in Hagenau i. E. bereitwilligſt angenommen werden, aus allen
deutſchen Gauen zur Verwirklichung des ſchönen Vorhabens reichlich fließen werden.
Die Vertretung der Gemeinde Wörth hat ſich ferner ſchon bereit erklärt, einen für
das Denkmal geeigneten Platz aus Gemeindemitteln zu beſchaffen. Der Aufruf, der
an jeden Deutſchen, weß politiſchen oder religiöſen Bekenntniſſes er auch ſein möge,
ergeht, lautet:
A u f r n
zur Errichtung eines Denkmals für Kaiſer Friedrich bei Wörth.

M 10. M 1

7825) Mädchen mit guten Zeugniſſen
kann ich den geehrten Herrſchaften ei=
pfehlen
. Frau Neßling, Marktplatz 7.

7826) Ein Mädchen von 28 J. mit
guten Z., in allem bewandert, ſucht ſofort
Stelle. Frau Hohlſchuh, Holzſtr. 13.

7779) Eine tüchtige Weißzeug=
nätherin
wird geſucht. Schuſtergaſſe 16.

Hohroro kräftigo Taglöhnor
finden bei hohem Lohn dauernde Beſchäf=
tigung
bei
ſ7780
Gebrüder Röder.

Kaiſer Friedrich iſt von uns geſchieden. All der Liebe und Verehrung, welche
wir ihm bei Lebzeiten als Menſchen, als Fürſten und Feldherrn gezollt, können wir
ſichtbaren und dauernden Ausdruck nur noch durch ein Denkmal verleihen, welches
würdig iſt des großen Todten. Und frugen wir: Wo iſt der geeignete Platz für ein
Friedrichsdenkmal, zu dem jeder Deutſche dankbaren und freudigen Herzens beiſteuern
kann ? ſo bietet ſich ungeſucht die geweihte Stätte dar, wo Friedrich ſeinen herr=
lichſten
Sieg erfocht, wo auf blutigem Schlachtgefild die köftlichſte Frucht erwuchs, Ludw. Koch, Schloſſermſtr. Dieburgerſtr.5.
die er von Jugend auf erſehnt, das unvertilgbare Bewußtſein der Zuſammengehörig=
keit
aller deutſchen Stämme. Und von der Höhe, wo der heiße Kampf getobt, in
Fröſchweiler, grüßt nach allen Seiten weit ins Land hinein die ſchöne Friedens=
kirche
, die unter Friedrichs beſonderem Schutze ſtand, ein redendes Zeugniß dafür,
daß nicht Kampf und Ruhm, ſondern Friede und Verſöhnung, auch in dem wieder=
gewonnenen
Lande, das höchſte Ziel ſeines Strebens war.
Darum, wer den Helden ehren will, der durch den Sieg bei Wörth dem
deutſchen Volke das erhebende Gefühl der auf der Einigkeit beruhenden Kraft wie=
dergeſchenkt
hat; wer dem edlen Flrſten ſeine Verehrung und Dankbarkeit bezeugen
möchte. der durch ſeine milde, hochherzige, für alles Schöne und Gute begeiſterte
Perſönlichkeit Nord und Süd vereinigt und aller Herzen gewonnen hat: der wirke
mit uns, daß bei Wörth dem geliebten Kaiſer ein Denkmal erſtehe, das auch künf=
tigen
Geſchlechtern ein Wahrzeichen werde ſeiner edlen Größe, unſerer dankbaren
Liebe.
Der geſchäftsführende Ausſchuß
aus den Kreiſen Hagenau und Weißenburg.
Die Redaction des =Tagblatt; erllärt ſich zur Empfangnahme und Weiter=
beförderung
von Beiträgen für das Denkmal bereit.
[7825

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Inſtallateure
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[ ][  ][ ]

Nr. 133
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Horart-Vereiz.
Samstag den 14. Juli, Abends 8 Uhr:
Jommer-Casino im Caalbal.
1. Abtheilung:
COUCURT,
ausgeführt
von der Kapelle des Leibgarde=Regiments Nr. 115,
unter Leitung ihres Kapellmeiſterrs Herrn Hilge-
II. Abtheilung:
TAUL.
Bei nngünſtiger Witterung findet die Veranſtaltung in
den Sälen ſtatt.
W Zur Theilnahme ſind nur die Mitglieder des
Vereins gegen Vorzeigung der neuen pro 1888-89 aus=
geſtellten
Eintritts=Karten berechtigt.
Der Vorstand. (7830

Darmſtädter Zof im Gartenſaal.
RAndv 1Ataud.

[7833

Die intereſſante Abtheilung:
Fel dzug1Ss0-91
bleibt nur bis Sonnabend den 14. d. M. ausgeſtellt.
Zweite Abtheilung:
Aufbahrung MKaiser Wilhelms im Dom.
Entrée für beide Abtheilungen 30 Pfg. Kinder 20 Pfg.
Das Panorama ist von 9 Uhr Horgens bis 10 Uhr Abends geöfkuet.

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Donnerstag den 12. Juli d. J.,
Nachmittags 5 Uhr,
wird Seitens des Heſſiſchen Feld=Artill.=
Regiments Nr. 11 auf dem Schießplatz
beim Scheiben=Depot eine größere Anzahl
alter Bretter und Stangen
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Carlsfraße 24.

Abonnements und Insorate
für das Darmſtädter Tagblatt mit
illuſtrirter Sonntagsbeilage werden jeder=
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Central=Annoncen=Expedition von G. L.
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Woog, 10. Juli 1883.
Waſſerhöhe am Pegel
3.90 Mtr.
Lufttemperatur
12¹⁄o R.
Waſſerwärme Vorm. 8 Uhr 150 R.
Woogpolizeiwache.

Schiffsnachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 27.
Der Schnelldampfer Allerr, Kapitän H.
Chriſtoffers vom Nordt. Lloyd in Bremen,
welcher am 27. Juni von Bremen abgegangen,
iſt am 6. Juli wohlbehalten in New=York an=
gekommen
.
278

[ ][  ][ ]

1878

Nr. 133
Einladung zum Abonnement
auf das
Durmſtädter Tagblatt
[151. Jahrgang)
zugleich Amtliches Organ für Stadt und Kreis
Darmſtadt.
Das nunmehr in ſeinem 151. Jahrgang erſcheinende Tagblatt
bringt neben einer poſitiſchen Aeerſicht reichhattige Mittheikungen
von allgemeinem und loſtalem Intereſſe aus Htadt und Cand;
der Theaterzettel des Großh. Hoftheaters wird der Regel nach voll=
ſtändig
veröffentlicht; Anterhaktung wird ferner durch das damit
verbundene Illuſtrierte Anterhattungsskattss mit Beiträgen nam=
hafter
Schriftſteller und jährlich an 250 vorzüglichen Illuſtrationen
geboten.
Annoncen werden von der Expedition, ſowie auch von allen
ſoliden Annoncen=Bureaux entgegengenommen.
Abonnementspreis pro Quartal M. 1.50 einſchl. Bringerlohn,
durch die Poſt bezogen M. 1.50 einſchl. Proviſion excl. Bringerlohn.
Abonnements können jederzeit bei der Expedition, Rheinſtraße 2,
ſowie auf allen Poſtanſtalten erfolgen.
Die in der näheren Umgebung Darmſtadts wohnenden Poſt=
Abonnenten erhalten das Tagblatt am Tage des Erſcheinen mit
dem erſten Beſtellgang.
Die Expedition.
Neuhinzutretende Abonnenten erhalten die ſeit 1. Juli erſchienenen
Nummern nachgeliefert.

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Kaiſer empfing am 8. d. den General=
adjutanten
Wittich und den Kapitän zur See Seckendorf, erteilte
den Geſandten Rotenhan und Zedlitz Audienz, empfing den Gene=
ral
Winterfeld, arbeitete mit dem Reaierungsrat Brandenſtein und
hörte darauf einen Vortrag des Generalarztes Leuthold. Am 9.
früh wohnte der Kaiſer mit großer Suite der Beſichtigung des
Lehr=Infanteriebataillons, ſowie der Gefechtsübung der Gardejäger
und des 1. Garde=Ulanen=Regiments bei, nahm ſodann die Parade
derſelben ab und verſammelte die Offiziere beider Regimenter zur
Kritik. Nach der Rückkehr ins Marmor=Palais nahm der Kaiſer
dann mehrere Vorträge entgegen und arbeitete mit dem Civilkabinet
und dem Kriegsminiſter.
Die Fahrt des Kaiſers von Kiel nach Petersburg wird wahr=
ſcheinlich
5 Tage dauern, weil einzelne der begleitenden Kriegs=
ſchiffe
keine beſonders große Fahrgeſchwindigkeit haben. Durch
kreuzende Aviſos wird aber der Kaiſer auf dieſer Fahrt täglich
Meldung erhalten. Ueber die Begrüßung durch den Zaren wird
dem B. L.- aus Petersburg gemeldet: Die erſte Begrüßung
findet auf hoher See im finniſchn Meerbuſen ſtatt. Das deutſche
Geſchwader naht unter Kontreadmiralitätsflagge, das ruſſiſche Kaiſer=
geſchwader
fährt von der finniſchen Küſte kommend dem deutſchen
entgegen, und der Zar holt den kaiſerlichen Gaſt auf ſein Schifl
herüber. Sobald Kaiſer Wilhelm dann das ruſſiſche Kaiſerſchiff
betritt, ſleigt auf demſelben die deutſche Kaiſerflagge empor Zu
gleicher Zeit iſt, von Peterhof kommend, der ruſſiſche Thronfolger
als Repräſentant ſeines kaiſerlichen Vaters dem deutſchen Geſchwa=
der
genaht und hat die Hohenzollern' (Kommandant Prinz Hein=
rich
) betreten, worauf dort ſofort die ruſſiſche Kaiſerſtandarte em=
porſteigt
. Kaiſer Wilhelm bleibt auf dem ruſſiſchen, der ruſſiſche
Thronfolger auf dem deutſchen Kaiſerſchiff und die beiden Geſchwa=
der
dampfen vereinigt bis zur Landung weiter. In der Begleitung
des Zaren befindet ſich auch die Zarewna.
Fürſt Bismarck wird ſich in Begleitung des Grafen Rantzau
nach Friedrichsruh begeben, wo er aller Wahrſcheinlichkeit nach, ohne
ſeinen Aufenthalt daſelbſt durch eine Badereiſe nach Kiſſingen zu
unterbrechen, während des Sommers verweilen wird. Die Abreiſe
erfolgt am 10. falls in anbetracht der nahe bevorſtehenden Abreiſe
des Kaiſers Fürſt Bismarck in letzter Stunde nicht noch in Berlin
zurückgehalten wird.
Dem Reichsanzeiger' zufolge iſt General Hahnke bereits zur
Dienſtleſtung beim Militärkabinett kommandiert.
Die Nordd. Allg. 8tg. meldet: Der Viceadmiral Graf Monts
iſt unter vorläufiger Belaſſung in ſeiner Stellung als Chef der
Marineſtation der Nordſee und Ernennung zum kommandierenden
Admiral behufs Vertretung des Admiralitätschefs zur Admiralität
kommandiert. General Albedyll wird noch im Laufe des Sommers
oder Herbſtes ein Armeecorpskommando übernehmen.
Dem Premierlieutenant Kund und dem Sekondelieutenant
Tappenbeck vom 17. Infanterie=Regiment iſt in Anerkennung ihres
ausgezeichneten Verhaltens bei der kürzlich von beiden Offizieren
in das Hinterland von Kamerun geführten Forſchungs=Expedition,
bei welcher es, wie bekannt, zu heftigen Kämpfen mit einzelnen

eingeborenen Stämmen kam, die Kriegsdekoration des Roten Adler=
ordens
vierter Klaſſe vom Kaiſer verliehen worden.
Heſterreich=Angarn. Der ruſſiſche Botſchafter in Berlin, Graf
Schuwalow, wurde von Karlsbad nach Petersburg berufen.
Rrankreich. In dem am 8. ds. in Marſeille veranſtalteten
Arbeiter=Meeting. das über Maßregeln zur Verhinderung der
Beſchäftigung ausländiſcher Arbeiter beraten ſollte, kam es bei der
Bildung des Bureaus, wobei ſich die ſogen. Nationaliſten und
Sozialiſten gegenüberſtanden, zu ſo tumultuariſchen Vorgängen und
Thätlichkeiten, daß die Polizei den Saal räumen mußte. Mehrere
Verſonen wurden verwundet.
Engkand. Die Londoner Zeitung Worldi berichtet: Die
Kaiſerin=Wittwe Victoria wird wahrſcheinlich Schwalbach oder
Reichenhall im Laufe dieſes Monats beſuchen, ſpäter wird ſie ſich
nach einem klimatiſchen Kurorte der Schweiz wenden. Die Kaiſerin
leidet ſeit Monaten an heftigen neuralgiſchen Schmerzen und ihr
Nervenſyſtem iſt ganz erſchüttert durch die tauſendfachen Sorgen
und die unaufhörliche Beängſtigung des verfloſſenen Jahres. Die
Kaiſerin wird im Herbſt mit ihren jüngern Töchtern der Königin
von England einen Beſuch in Schottland abſtatten und hegt gegen=
wärtig
den Wunſch. den Winter in Italien zuzubringen, wo ſie
überhaupt auch in Zukunft einen Teil des Jahres zu verleben
gedenkt.
Italien. Wie die Agenzia Stefani' meldet, iſt Italien der
Suezkanal=Konvention beigetreten.
Die Verhandlungen bezüglich eines neuen Handelsvertrags mit
Frankreich, die ſich im letzten Stadium unter der Herrſchaft der
Kampftarife noch ſeit vollen vier Monaten ohne ſonderliches Leben
hingeſchleppt, ſind, wie es heißt, nunmehr zum vollen Abbruch ge=
diehen
. Nachdem die diesſeitige Regierung von den letzten franzö=
ſiſchen
Vorſchlägen Kenntnis genommen, ohne Gegenvorſchläge zu
machen, wird es bei dem heutigen Zuſtande ſein Bewenden haben.
Der Grund des Mißlingens der langen Verhandlungen liegt darin,
daß Frankreich nach wie vor ſich dagegen ſträubte, den neuen ita=
lieniſchen
Generaltarif, der allen neuerlichen Verträgen als Grund=
lage
diente, zum Ausgangspunkte der Verhandlungen zu nehmen.
Spanien. Die ſpaniſche Regierung iſt der Suezkanal= Konven=
tion
beigetreten.
Außzkand. Die Pacht Derſchawa, auf welcher der Kaiſer
Alexander dem Kaiſer Wilhelm entgegenfährt, wird von zwei ruſſi=
ſchen
Kriegsſchiffen begleitet ſein. Sobald Kaiſer Wilhelm die
Derſchawa betreten hat, dampfen das ruſſiſche und das deutſche
Geſchwader nach Kronſtadt, wo die Landung ſtattfindet und woſelbſt
am Lande der kaiſerliche Gaſt mit allen militäriſchen Ehren em=
pfangen
wird. Von Kronſtadt geht nach dem offiziellen Empfang
die Fahrt nach Peterhof. In der Begleitung des Zaren auf der
Derſchawau wird ſich mit Rückſicht darauf. daß Graf Herbert Bis=
marck
den Kaiſer Wilhelm begleitet, auch Herr von Giers befinden.
Bulgarien. Die Bregowafrage iſt am 8. zwiſchen Bulgarien
und Serbien definitiv geregelt worden und iſt die zur Entſcheidung
dieſer Grenzfrage gebildete Kommiſſion bereits wieder auseinander=
gegangen
.
Am verfloſſenen Samstag abend 10 Uhr umzingelte eine 45
Mann ſtarke bulgariſche Brigantenbande die Bahnſtation Bellova
(Oſtrumelien) und ſchleppte als Gefangene 2 öſterreichiſche Staats=
angehörige
, den Agenten der Geſellſchaft Vitalis und denjenigen
der Geſellſchaft des Baron Hirſch, Herrn Binder, fort. Außerdem
entführte die Bande 2 Reiſende, unter welchen ſich auch der Ver=
treter
der Societse des Raccordements; befindet. Die Briganten
verlangen tauſend türkiſche Pfund Löſegeld. Ein Bataillon In=
fanterie
iſt zum Einfangen der Räuber abgegangen.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 11. Juli.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 27. Juni dem
Miniſterial=Regiſtrator Jakob Röttger und dem Miniſterial=
Kanzlei=Inſpektor Friedrich Jaide die Ermächtigung zur Annahme
und zum Tragen des ihnen von Sr. Majeſtät dem Deutſchen Kaiſer
und Könige von Preußen verliehenen Kronen=Ordens IV. Klaſſe
erteilt.
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 21, enthält:
1) Bekanntmachung, den Vorbereitungsdienſt und die Prüfung der
Gerichtsſchreiber und Gerichtsvollzieher betr. 2) Bekanntmachung,
die Ausführung des Branntweinſteuergeſetzes vom 24. Juni 1887,
hier insbeſondere die Befugniſſe der Hebeſtellen betr. 3) Ueberſicht
über die Einnahmen und Ausgaben des Kirchen= und Schulbau=
fonds
für die Provinz Rheinheſſen für das Jahr 1885ſ86. 4) Be=
kanntmachung
, die Benennung der mit Progymnaſial=Abteilungen
verbundenen Realſchulen zu Friedberg und Alzey betr. 5) Ueber=
ſicht
der von Großh. Miniſterium des Innern und der Juſtiz für
das Jahr 1888ſ89 zur Beſtreitung der Bedürfniſſe der israelitiſchen
Religionsgemeinden des Kreiſes Darmſtadt genehmigten Umlagen.
5) Ordensverleihungen. 6) Ermächtigung zur Annahme und zum
Tragen fremder Orden. 7) Namensveränderungen. 8) Aufgabe der
Zulaſſung zur Rechtsanwaltſchaft. 9) Dienſtnachrichten. 10) Dienſt=

[ ][  ][ ]

enthebungen und Dienſtentlaſſung. 11) Ruheſtandsverſetzungen.
12) Konkurrenzeröffnungen. 13) Sterbefälle.
Ordensverleihung. Se. Maj. der König von Preußen haben
dem Großh. Heſſ. Oberbaurat und vortragenden Rat im Miniſterium
der Finanzen V. v. Weltzten den K. Kronen=Orden 4. Kl. verliehen.
An Stelle des verſtorbenen Landgerichtsrats Dr. Kritzler
iſt Landgerichtsrat Rohde zum Mitglied der Kommiſſion zur
Prüfung der Aspiranten zum Gerichtsſchreiber= und Gerichtsvoll=
zieherdienſte
am Sitze des Landgerichts der Provinz Starkenburg
beſtellt worden.
Die mit Proaymnaſial=Abteilungen verbundenen Realſchulen
zu Friedberg und Alzey führen künftig die Namen Realſchule und
Proaymnaſium zu Friedberg und Realſchule und Progymnaſium
zu Alzey.
Ernannt wurden: am 29. Juni l. J. die Militäranwärter
Karl Fiſcher von Ottendorf im Königreich Sachſen, Georg Imbe=
ſcheidt
von Butzbach, Guſtav Feyh von Wallernhauſen, ſowie der
Jakob Wilhelm Nickels von Zwingenberg zu Steueraufſehern;
am 7. Juli der Kanzleigehilfe Friedrich Henning zu Darm=
ſtadt
zum Miniſterial=Kanzliſten bei dem Miniſterium des Innern
und der Juſtiz.
In den Ruheſtand wurden verſetzt: am 27. bezw. 28. Juni
l. J. die Steueraufſeher Johannes Nicolaus Gieg zu Groß=
Umſtadt und Philipp Fey zu Mainz.
Zufolge allerhöchſter Verordnung tragen die Landwehr=
Offiziere der 49. Brigade weiße Patten an den Aermelaufſchlägen,
diejenigen der 50. Brigade gelbe. Die preußiſchen Landwehr=
Offiziere haben ſämtlich rote Patten und auf den Feldachſelſtücken
die Nummer der Brigade zu tragen.
Im Großh. Muſeum iſt zur Zeit ein Bild unſeres Lands
manns, des Herrn Prof. A. Schmitz in Düſſeldorf, ausgeſtellt,
welches die Aufmerkſamkeit der Beſucher in hohem Grade auf ſich
lenkt. Das Sujet iſt höchſt einfach: ein Hellebardier und ein
Weinflaſche und Glas tragender Page - aber wie meiſterhaft
und charakteriſtiſch ſind beide Figuren ausgeführt! Das wein=
gerötete
Geſicht des alten Leibwächters ſcheint ſoeben dem Ver=
langen
nach einem friſchen Trunke Ausdruck gegeben zu haben, wäh=
rend
der hübſchgelockte Page ſein mit etwas Unwillen gepaartes
Erſtaunen hierüber kundgiebt. Kolorit und ſubtilſte Durchführung
verleihen dazu beiden eine ungemein individuelle Lebendigkeit. Wie
wir hören, befindet ſich das Bild im Beſitz des Herrn Kommerzien=
rats
Keller hierſelbſt und wird noch eine kurze Zeit ausgeſtellt
bleiben.
Großh. Handelskammer. Oeffentliche Sitzung vom 9. Juli.
Die Handelskammer hat eine Zuſchrift Großh. Miniſteriums er=
halten
, wonach bei der Ausſtellung von Urſprungszeugniſſen nach
Italien verſchiedene Beſtimmungen, die als drückend empfunden
worden waren, in Wegfall gekommen ſind. Zugleich iſt die Handels=
kammer
für den Fall zum Bericht aufgefordert worden, daß ſie die
Ermächtigung bezw. Inſtruktion einzelner Bürgermeiſtereien ihres
Bezirks zur Ausſtelluna von Urſprunaszeugniſſen für erforderlich
erachtet. Bis jetzt hat ſich jedoch ein Bedürfnis in dieſer Richtung
noch nicht geltend gemacht. Nach Erledigung verſchiedener weiterer
Einläufe beriet die Handelskammer einen Teil des Jahresberichts
für 1887 und beauftragte den Sekretär den letzten, ſtatiſtiſchen Teil
des Berichts feſtzuſtellen. Die Beratung der Frage der Entwicke=
lung
des Geſellſchaftsrechtes für wirtſchaftliche Zwecke mußte wegen
Verhinderung des Referenten von der Tagesordnung abgeſetzt
werden.
L. Bei der am Montag ſtattgehabten Erſatzwahl der Gemeinde=
Vertretung für die evangeliſche Kirchengemeinde Beſſungen machten nur
42 Wähler von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Es wurden gewählt
die Herren: F. Aßmuth. L. Beck. K. F. Bender. Fr. Blößer.
K. Creter. M. Creter. Kreisrat i. P. Diefenbach. Oberſtabs=
auditeur
a. D. Eigenbrodt. A. Finnninger. M. Frantz. F. Fulſche.
H. Geigals. Ga. Wilh. Geiger. Fr. Geyer I. Jerem. Geyer III.
K. Geyer IL. Geh. Staatsrat Hallwachs. Jac. Hammel. Jac.
Heil. Hch. Jacobi VIII. Jac. Jacobi. V. Küſter. Ph. Küſter II.
Gymnaſiallehrer Lerch. Bahnbeamte Leyerzapf. K. Löſch. Präſi=
dent
Machenhauer. Ph. Mohr. Chriſt. Müller. O. Neuſchäfer.
J. L. Nohl. K. Offenbächer. Inſpektor Roth. K. Schaffner.
Inſpektor Scharmann. W. Schönfeld. Hch. Schopp. Fr. Schreiner.
Hch. Schulz. Joh. Stein. Theod. Tecklenburg. Fr. Thomas.
L. Volz. Chr. Wamboldt. Chr. Weimar. Amtsrichter Dr. Weiß.
Ludw. Wenz. Jac. Wittmann III. Ludw. Ph. Wittmann.
Gg. Leonh. Wolf.
Immobilien=Verkäufe. Das Chauſſeehaus mit ſeinen
ſämtlichen Bauplätzen in der Heidelberger=und Schulſtraße liegend,
der Frau Rentner Heil Wwe. gehörend, ging in anderen Beſitz
käuflich über; ferner wurde verkauft ein größeres Bautertain,
7481 ⬜Meter Flächeninhalt, im Herdweg ſüdlich zur Erbauung
einer Villa an Herrn Major W. v. Philipsborn; das 3ſtöckige
Wohnhaus der Frau Juſtizrat Kolb's Erben Marienplatz 9 an
Herrn Hofſchreinermeiſter Georg Schorlemmer, ſowie das Haus
mit Colonialwaarengeſchäft in Höchſt i. O. der Herren Gebrüder

Nr. 133
1879
Hofferbert an Herrn Kaufmann J. Kern von Raunheim.- Sämt=
liche
Verkäufe wurden durch den Agenten P. Thüringer abgeſchloſſen.
I. Das Chauſſeehaus wurde an die Herren Straßenmeiſter
Schreiner und Regimentsſchneider Wittmer verkauft.
Immobilienverkäufe. Das Geſchäftshaus, Ecke der Markt=
ſtraße
und Rittergaſſe. den Franz Thomas Erben gehörig, ging in
den Beſitz des Herrn Kaufmann Karl Möſer, das Wohnhaus, Roß=
dörferſtraße
32, in den Beſitz des Herrn Verwalters Müller, beide
Verkäufe durch Vermittelung des Immobilienagenten L. Schäfer,
käuflich über.
Mit dem Bau der Dampfſtraßenbahn Darmſtadt=Arheilgen
dürfte auf Grund der früher gemachten Vorarbeiten in kürzeſter
Friſt begonnen werden.
Kleine Mitteilungen. Im Juni l. J. haben 717 Milch=
reviſionen
durch die Schutzmannſchaft ſtattgefunden. - Aus der
Thorhalle eines Hauſes in der Schloßgaſſe wurde ein Kinder=
wagen
entwendet. Eine Frau aus Eberſtadt ließ ſich unter
falſchen Vorſpiegelungen von einem Dienſtmädchen 3 M. aushändigen
und iſt deshalb wegen Betrugs zur Anzeige gebracht worden.
Groß=Gerau, 10. Juli. Durch die nunmehr ſchon ſeit etwa 25
Jahren im hieſigen Kreiſe konſequent durchgeführte Einführung von
meiſt männlichen, teilweiſe auch weiblichen Zuchttieren der
Simmenthaler Raçe iſt bekannterweiſe ein ſo günſtiges Reſultat
erzielt worden, daß ſchon ſeit längerer Zeit Zuchttiere dieſes Schlags
aus hieſigem Kreiſe in benachbarte Gegenden und Länder verkauft
und auf verſchiedenen Ausſtellungen, insbeſondere auch auf den
arößeren in Darmſtadt und Frankfurt a. M., prämiiert worden ſind.
Infolge der kürzlich in Breslau ſtattgehabten Ausſtellung, auf
welcher ſowohl Tiere aus der Großh. Meierei zu Darmſtadt, als
auch aus der ſchon lange betriebenen vorzüglichen Zucht des
Oeconomen Hrn. Kraft zu Gräbenbruchhof im hieſigen Kreiſe aus=
geſtellt
waren und prämiiert wurden, iſt man nun auch dort auf
dieſe Zucht der hieſigen Gegend aufmerkſam geworden und es hat
ſich eine, möglicherweiſe längere Zeit andauernde neue Abſatzquelle
aufgethan. Ein Händler aus Laubenheim hat nämlich in letzter
Woche eine größere Anzahl (vorläufig 2 Eiſenbahn=Wagenladungen/
Rinder des erwähnten Viehſchlags zum größeren Teil in Orten des
des hieſigen Kreiſes, wie wir hören in Trebur, Biebesheim, Crum=
ſtadt
, Gräbenbruchhof ꝛc. zu mitunter recht anſehnlichen Preiſen auf=
gekauft
, um dieſelben in die Gegend von Breslau, nach der ruſſiſchen
Grenze hin, zu liefern. - Wir wollen hoffen, daß angeſichts dieſes
erfreulichen Reſultats im hieſigen Kreiſe, wie auch in anderen
Kreiſen, in welchen die erwähnte Zucht ſchon längere Zeit betrieben
worden iſt, in der ſeitherigen Weiſe fortgezüchtet und dadurch eine
bis jetzt recht rentable Einnahmequelle erhalten und möglichſt ver=
mehrt
wird.
Gießen, 9. Juli. Die Stadtverordnetenverſammlung nahm in
ihrer letzten Sitzung mit geringer Mehrheit den von Dr. Gut=
fleiſch
geſtellten Antrag auf Aufhebung des Octrois auf
Mehl, Frucht und Backwaren an, wodurch für die Stadt ein Aus=
fall
von ca. 14000 Mark entſteht. Ob daraus eine entſprechende
Ermäßigung der Brodpreiſe reſultiert, wird die Zukunft lehren.
J. Mainz, 8. Juli. Ein Floß, wie ähnliche von gleicher Größe
in den letzten Jahren ſelten den Rhein befuhren, verließ geſtern
den hieſigen Hafen. Dasſelbe, der Firma Mohr & Cie. in Mann=
heim
gehörig und von dem Floßmeiſter Eifler in Kaſtel geleitet,
hatte eine Länge von 725 Fuß und eine Breite von 53 Meter. An
den beiden Breitſeiten waren je 8=Lappen; die durch das Ge=
birg
; (die Strecke von Rüdesheim bis Coblenz) noch um je zwei
Lappen: vermehrt werden. Die Bedienungsmannſchaft des Floß
beſtand aus 120 Perſonen, für deren Unterkunft und Verpflegung
13 große Hütten auf der Mitte desſelben gebaut waren. Letztere
beſtanden neben den geſonderten Räumen für den Floßmeiſter, Floß=
führer
, Floßknechte und die Koſſacken;, aus einer vollſtändig ein=
gerichteten
Küche und einer ſehr geräumigen Vorratskammer, in
welcher viele Säcke Kaffee und Dürraemüß, einige hundert Laib
Brod ſowie das Fleiſch von mehreren Ochſen untergebracht waren.
Für den Durſt führte das Floß mehrere Faß Wein und etwa 5000
Liter Bier mit. Zuſammengeſetzt war das Floß aus etwa 900
Stück ſlawoniſchen beſchlagenen und 250 Stück runden Eichen,
darunter welche von 4 Fuß im Durchmeſſer, 400 holländer Tannen,
350 Stück Wagenſchluß, 150 Kurren, 390 Klötzen und Meßholz und
circa 2000 Stück Diehlen und Brettern. Der Wert des Holzes iſt
etwa 400 000 M. Das Floß ging nach Kreeswyk bei Utrecht, wo
die Firma Mohr & Cie. einen Stapelplatz hat.
Wiesbaden, 9. Juli. Biſchof Demetrius iſt geſtern Mittag ab=
gereiſt
. Seine erſte Verhandlung fand nicht mit der Königin
Natalie ſelbſt, ſondern mit deren Tante, der Fürſtin Maruſſa aus
Petersburg, ſtatt. Die Köniain hat ſich geweigert den Biſchof zu
empfangen, daher dieſer zurückberufen worden iſt. Die Fürſtin
Maruſſa hat ſich nach Frankfurt begeben, um den ruſſiſchen Konſul zu
Rate zu ziehen. Die Vorſchläge der ſerbiſchen Synode gelangten durch
die Tante in die Hände der Königin, nachdem Biſchof Demetrius
dreimal abgewieſen worden war. Dieſe Vorſchläge ſind das Er=
gebnis
der Vermittelung durch die Shnode, und der König unter=
warf
ſich denſelben, indem er auf die Scheidung verzichtete und zu=

[ ][  ]

1886

Nr. 133

gleich verſprach, das Abkommen im Falle der Annahme durch die
Königin als feierlichen Staatsakt öffentlich und mittelſt Unter=
ſchriften
der höchſten geiſtlichen und weltlichen Würdenträger zu
bekräftigen. Die Hauptpunkte waren: die Königin darf nur mit
Erlaubnis des Königs nach Serbien zurückkehren; der Kronprinz
verbleibt bis zu ſeiner Volljährigkeit bei der Königin, verbringt
jedoch ſeine Ferien in Serbien; die jährliche Apanage der Königin
beträgt 300 000 Francs. Nachdem die Königin dieſe Bedingungen
abgelehnt hat, wird der Kriegsminiſter Protiſch ſich heute oder
morgen des Kronprinzen, wenn nötig mit Gewalt, bemächtigen.
Leipzig, 9. Juli. Nach dem heute verkündeten Urteil des
Reichsgerichts wurde Dietz wegen Landesverrats, Beiſeiteſchaff=
ung
von Aktenſtücken und Diebſtahls zu 10 Jahren Zuchthaus und
10 Jahren Ehrverluſt, die Ehefrau Dietz weaen Beihilfe zum Lan=
desverrat
zu 4 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt, der
Färbereibeſitzer Appel wegen Beihülfe zum Landesverrat und Be=
ſtechung
zu 9 Jahren Feſtung und 1 Jahr Gefängnis verurteilt.
In den Entſcheidungsgründen hat das Reichsgericht gegen den
wegen Landesverrats ꝛc. angeklagten Dietz als feſtgeſtellt angenom=
men
, daß die verratenen Schriften dem Urteil der militäriſchen
Sachverſtändigen zufolge ſolche waren, deren Geheimhaltung zum
Wohl des Deutſchen Reiches unbedingt erforderlich geweſen ſei,
daß aber Dietz als Deutſcher ſelbſt der franzöſiſchen Regierung
ſolche angeboten und ſeinem Geſtändniſſe nach auch teilweiſe ſich
diebiſcher Weiſe verſchafft habe. Dietz wäre auch vollſtändig in der
Lage geweſen, Wichtiges von Unwichtigem zu unterſcheiden, da die
franzöſiſche Regierung, beziehentlich Oberſt Vincent ihn ſelbſt als
goldeswert bezeichnet hätten. Das Verbrechen des Dietz ſer das
denkbar ſchwerſte und der von ihm angerichtete Schaden unermeß=
lich
. Deshalb habe der Gerichtshof keine mildernde Umſtände
bewilligt und nur Rückſicht auf die bittere Not und das offene
Geſtändnis des Angeklagten genommen. Die Ehefrau Dietz wird
ebenfalls für überführt erachtet. Sie hat den Verkehr mit der
franzöſiſchen Regierung erſt vermittelt, ohne ſie würde wahrſchein=
lich
der ganze Landesverrat nicht vorgekommen ſein. Die Frau ſei
dem Gerichtshofe als klug und thatkräftig erſchienen und wäre die
Annahme ausgeſchloſſen, daß der Ehemann vor ihr Geheimniſſe
bewahrt habe.
Sie habe auch Gelder angenommen und ſeien ihr
deshalb keine mildernde Umſtände zugebilligt worden. Bezüglich
des Appel's hat das Gericht die Ueberzeugung ſeiner Schuld ge=
wonnen
. Auf die Ausſagen des Cabannes hatte das Gericht allein
nicht Gewicht gelegt, wohl aber auf die mit jenen völlig überein=
ſtimmenden
Ausſagen der Ehefrau des Cabannes, umſomehr als
zwiſchen den Eheleuten eine Verbindung in dieſer Hinſicht unmög=
lich
geweſen ſei. Ferner ergaben ſich Widerſprüche in Appel's
eigenen Angaben, auch liege ein beſchränktes Geſtändnis desſelben
vor. Mildernde Umſtände wurden deshalb angenommen, weil Appel
als geborener Franzoſe aus exaltrierter Anhänglichkeit an Frank=
reich
zum Verrat beigeholfen reſpektive denſelben angeſtiftet und
deshalb auch Beamte beſtochen habe.
Leipzig. 9. Juli. Nach einem Beſchluß des Stadtrats ſoll die
Eingemeindung der Vororte am 1. Januar 1890 ſtatt=
finden
.
München, 9. Juli. F. A. v. Kaulbach hat aus Geſundheits=
rückſichten
um Enthebung von der Stellung als Direktor der Kgl.
Akademie der bildenden Künſte nachgeſucht.
Baden=Baden, 9. Juli. Kaiſerin Auguſta empfing heute mittag,
den Beſuch des Erbgroßherzogs und der Erbgroßherzogin von
Baden und ſprach dem Erbgroßherzog, der heute die Feier ſeines
Geburtstages begeht, die innigſten Glückwünſche aus.
Köln, 6. Juli. Heute ſtand der Chefredakteur der Kölniſchen
Zeitungs vor der Strafkammer, der Beleidigung des Fürſten
Reuß ä. L. beſchuldigt. Am 4. April brachte die Köln. Zeitung
aus Thüringen einen Artikel, in welchem die Behauptung wieder=
gegeben
wurde, der Fürſt Reuß ä. L. weigere ſich, zu einem Kaiſer
Wilhelm=Denkmal auch nur einen Fuß breit Erde herzugeben.
Wenige Tage darauf widerrief die Kölniſche ihre Mitteilung, das
ſchützte ſie aber nicht vor der Klage. Der Staatsanwalt beantragte,
die Oeffentlichkeit der Verhandlung auszuſchließen, was das Gericht
jedoch ablehnte. Der Strafantrag lautet auf drei Monate Feſtungs=
haft
; das Urteil wird in acht Tagen verkündet.
Paris, 9. Juli. Aus Aip les Bains wird gemeldet, der Kaiſer
von Braſilien ſei wiederhergeſtellt und werde ſich am 5. Auguſt
in Bordeaux zur Heimkehr einſchiffen.
Vermiſchtes.
Vom Kronprinzen und dem Reichskanzler wird folgende aller=
liebſte
Geſchichte erzählt. für deren Wahrheit wir zwar nicht ein=
ſtehen
können, die aber anderſeits auch ſchwerlich auf bloßer Erfin=
dung
beruhen kann. Der Kanzler erſchien eines Tages, um ſich
zum Vortrage bei Sr. Majeſtät zu begeben. Während er gemeldet
wurde, trat er in die angelehnte Thür eines Nebenzimmers, aus
welchem ihm fröhliche Kinderſtimmen entgegenſchallten. Es war das

Spielzimmer der kaiſerlichen Kinder, und der Kanzler ſah mit Freude,
wie der Kronprinz einen Leierkaſten drehte, nach deſſen Klängen
die beiden jüngeren Prinzen zu tanzen verſuchten. Kaum wurden
die letztern der großen Geſtalt des Fürſten Bismarck anſichtig, als
Prinz Eitel Friedrich auf ihn zukam und ihn anredete:Bitte, bitte,
Fürſt Bismarck, tanz einmal mit uns.: Lächelnd wehrte der Fürſt
den ſtürmiſchen Knaben ab und ſagte:Rein, dazu bin ich zu alt, das
kann ich wirklich nicht; aber wenn der Kronprinz mit tanzen will,
dann will ich ſo lange die Drehorgel ſpielen.: Der Vorſchlag wurde
mit Jubel angenommen, Fürſt Bismarck drehte den Leierkaſten im
Schweiße ſeines Angeſichts und die drei Prinzen tanzten darnach.
Da öffnet ſich plötzlich die Thür und herein tritt der Kaiſer Wilhelm,
das ſeltſame Bild mit Staunen und Rührung betrachtend, Nun
das muß ich ſagen, huh der Kaiſer an, es iſt liebenswürdia von
Ihnen, ſich ſo mit den Kindern abzugeben. Aber, lieber Fürſt
und dabei erhob der Kaiſer ſcherzhaft drohend den Zeigefinger:
ei, ei, Sie fangen bei Zeiten an. So früh ſchon ſoll der künftige
Thronerbe nach Ihrer Pfeife tanzen lernen? Das iſt ja ſchon die
vierte Generation, der Sie ſich widmen. Der Fürſt lachte, ent=
ſchuldigte
ſich und folgte dem voranſchreitenden Kaiſer in das Vor=
tragszimmer
. Uebrigens wird uns verſichert, daß der kleine Vorfall
bereits vor acht Wochen, noch vor der Thronbeſteigung unſeres
jetzigen Kaiſers Majeſtät geſchehen ſein ſoll.
N. Preuß. 3tg.
Der britiſche Konſul in Chinkiang, Mr. Oxenham, berichtet
über die furchtbaren Verheerungen, welche die Ueberſchwemmungen
des Gelben Fluſſes in China angerichtet haben. Die Stadt Chung
Mau verſchwand buchſtäblich vom Erdboden. Nachdem die Waſſer
ſich verlaufen hatten, war die Stätte mit einer 50 Fuß dicken Ab=
lagerung
bedeckt. Auch die Stadt Cho Chia Kou litt entſetzlich.
65000 Perſonen mußten von der Regierung erhalten werden. Im
Ganzen kamen infolge der Ueberſchwemmungen 1600 000 Perſonen
Um und 5000000 waren auf öffentliche Unterſtützung angewieſen.
Herr Oxenham ſpendet der chineſiſchen Regierung das höchſte Lob
für ihre umſichtigen, zur Abhilfe der Not getroffenen Maßregeln:
Die Verteilung von Nahrungsmitteln war. ſo geregelt, daß den
Miſſionaren faſt nichts zu thun übrig blieb.
Das Projekt einer Eiſenbahn nach Davos geht jetzt raſch
ſeiner Verwirklichung entgegen. Eine Baſeler Geſellſchaft hat das
Werk unternommen und die Firma Holzmann & Cie. von Frank=
furt
a. M. führt es aus. Die Trace iſt bereits gezogen und etwa
tauſend Arbeiter ſind an dem Bau beſchäftigt. Es giebt eine
Schmalſpurbahn, die von Landquart aus durchs Prättiaau nach
Kloſters und von da über den Stütz hinauf nach Davos führt, und
zwar ohne Zahnrad. Durch die Bahn wird nicht blos ein direkter
Dampfweg nach Davos eröffnet, ſondern auch die Reiſe ins Engadin
beträchtlich abgekürzt.
Zwanzig Rettige ſtatt zwanzig Raketen. Kürzlich war Miniſter
v. Feilitzſch zu einem Beſuche in Paſſau angekommen und es wurde
ihm zu Ehren ein Kellerfeſt gegeben. Weil man nun in Paſſau zu
einem Feuerwerk nicht genug Raketen zuſammenbringen konnte, ſo
wurden in Regensburg telegraphiſch 20 Raketen beſtellt zu einem
glänzenden Feuerwerk. Aber welche Enttäuſchung! Als Abends
kurz vor dem Gartenfeſte ein Kiſtchen als Expreßſendung eintraf,
kamen ſtatt der erwarteten 20 Raketen
20 Rettige beraus.
Hat der Herr Beſteller ſo ſchlecht geſchrieben, oder der Telegraphiſt
0 ſchlecht geleſen, kurz
Regensburg ſandte zur Verherrlichung
des Miniſters in Paſſau 20 echte Radi.
Litterariſches.
- (Lützow, Die vervielfältigende Kunſt der Gegenwarts.) Mit
den jetzt erſchienenen Lieferungen elf und zwölf dieſes von der Ge=
ſellſchaft
für vervielfältigende Kunſt der Gegenwart in Wien pub=
lizierten
, von Profeſſor Dr. C. v. Lützow redigierten Geſchichtswerkes
der graphiſchen Künſte wird die Geſchichte des modernen Holzſchnittes
zum Abſchluſſe gebracht, nachdem noch die Länder Belgien, Holland,
Italien, Spanien, Rußland, die Schweiz, Dänemark, Schweden und
Norwegen in eigenen Kapiteln aus der Feder berufener Fachmänner
eine gediegene Bearbeitung erfahren haben. Reich und auserleſen,
wie in den früheren Heften, iſt der Bilderſchmuck auch der beiden
letzten Lieferungen und gewähren namentlich die beiliegenden Holz=
ſchnitttafeln
von der Hand bewährter Künſtler auf dieſem Gebiete,
als Daugell, Gardner, Heinemann, Hoskin, Juengling, Laplante,
Murden, Oertel, Pannemaker, Scheu, Sſerjakow, Taylor, Thomas.
Zanoboni in ihrer meiſterhaften Ausführung, ihrer verſchiedenartigen

farbigen Wirkung volle künſtleriſche Befriedigung. Die vorliegenden
Hefte ſchließen gleichzeitig den erſten Band des Geſamtwerkes, der
mit ſeinem durchwegs feſſelnden kunſtgeſchichtlichen Textinhalte, mit
ſeinen 254 Textilluſtrationen und 48 Holzſchnitttafeln ein reich=
haltiges
, nach Inhalt, Form und Ausſtattung gleich glänzendes
Ganzes bildet. Wir zweifeln nicht, daß dieſes in geſchmackvoll ver=
zierter
Decke gebundene Prachtwerk, deſſen Preis von 68 Mark ein
billiger iſt, überall kunſtliebende Freunde und Käufer findet, wo es ge=
ſehen
wird, denn es empfiehlt ſich von ſelbſt.

Hierzu eine Beilage von Aug. Schwab, Darmſtadt, betr. Wolle oder Baumwolle

Druck und Verlag: L. C. Wittichſche Hofbuchdruckerei. - Verantwortlich für die Redaltion: Carl Wittich.