Darmstädter Tagblatt 1888


10. Juli 1888

[  ][ ]

Abennementsyreis
BerdeKhrlich 1 Mark 50 Pf. ud
Brngerlohn. Anſwürz werden von
Een Boſtkmtern Beſtebungen ent.
Egengenomuan zu 1 Mark 50 Pf.
1 dro Quatal inel. Pokaufialag

151. Jahrgang.

Inſerate

Mit der Sonntags=Beilage:

verdenengerenmenihDarnkat
von der Exedit; Rheinſt Hr. V.
mBeſſungen von Feedr Olltzer,
Hohzſtraße E. 1, ſvie aufwieh
vem allen Annontan-Erpeditiene.

für die Behauntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Bolizeiamts und ſämmllicher Behörden.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Schießübungen auf dem Artillerie=Schießplatz.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß vorausſichtlich Dienstag den 10. d. Mts, von 9-10 Uhr,
ein Nachtſchießen auf dem Artillerie=Schießplatz bei Griesheim ſtattfinden wird.
Darmſtadt, den 7. Juli 1888.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
ſ7742
v. Marquard.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Ernennung der Experten in Brandverſicherungs=Angelegenheiten für den Landbezirk des Kreiſes Darmſtadt.
Es wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der Maurermeiſter Jacob Wacker in Pfungſtadt an Stelle
des Maurermeiſters Samuel Wacker daſelbſt zum Sachverſtändigen in Brandverſicherungs=Angelegenheiten für die Landge=
meinden
unſeres Kreiſes ernannt und der Zimmermeiſter und Bauaufſeher=Aſpirant Georg Grünig in Pfungſtadt zum Er=
ſatzerperten
für den Sachverſtändigen Zimmermeiſter Möſer in Darmſtadt, gleichfalls für die Landgemeinden unſeres Kreiſes,
beſtellt worden iſt.
Darmſtadt, am 5. Juli 1888.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
ſ743
v. Marquard.
B e k a n n tm a ch u n g.
Wegen Verlegen der Kabel für das Electricitälswerk in der Kirchſtraße wird dieſe Straße für Fuhrwerke und Reiter
bis auf Weiteres polizeilich geſperrt.
Darmſtadt, den 7. Juli 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
[7744
v. Grolman.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß dem Droſchkenbeſitzer Peter Kröh, Rheinſtraße Nr. 49 dahier
wohnhaft, unterm Heutigen die Conceſion zur Indienſiſtellung eines weiteren Droſchkenfuhrwerks mit der Nr. 14 ertheilt
worden iſt.
Darmſtadt, den 6. Juli 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
[7745
v. Grolman.

Bekanntmachung.
Die Anfuhr der für das Rechnungs=
jahr
1888189 erforderlichen Steinkohlen
vom Bahnhof in die verſchiedenen ſtädt.
Anſtalten ſoll ſubmiſſionsweiſe vergeben
werden Die Bedingungen können auf dem
Stadthaus. Zimmer Nr. 13, eingeſehen
werden. Angebote wolle man, verſchloſſen
und gehörig überſchrieben, bis längſtens
Freitag den 13. Juli 1888,
Vormittags 10 Uhr,

in den im Stadthaus befindlichen Sub=!
miſſionskaſten einlegen.
Darmſtadt den 9. Juli 1888.
Großherzogliche BürgermeiſtereiDarmſtadt.
Ohly.
[7746
Bekanntmachung.
Die Ausführung von Asphalt= und
Moſaik=Trottoir im Geſammtwerthe von
91000 reſp. 7500 M. ſoll in 13 reſp.
4 Looſen ganz oder getheilt im Wege der
Submiſſion vergeben werden.

Offerten ſind unter Beifügung der
ſanerkannten Bedingungen bis
Montag den 16. Juli 1888,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Offertformular, Voranſchlag und Be=
dingungen
ſind von dem Tiefbauamt gegen
Bezahlung zu beziehen.
Darmſtadt, am 7. Juli 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Riedlinger, Beigeordneter. (7747
275

[ ][  ][ ]

1860

Nr. 132
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 11. Juli d. Js., Vormittags 9 Uhr,
werden im Hauſe Lindenhofſtraße Nr. 3, 2 Tr. wegzugshalber folgende Mo=
bilien
, als:
3 Kanapee, 1 nußbaumpolirte Bettſtelle mit Sprungfedermatratze, 1 Silber=
ſchrank
(Meiſterſtück, 1 Pfeilerſchrank, verſchiedene Tiſche und Stühle,
1 Nachttiſch, 1 Zimmerteppich. 1 Nähmaſchine, eine größere Anzahl Bilder,
1 eiſerner ovaler Ofen, 1 Küchen=Einrichtung, ſowie Haus= und Küchenge=
räthe
und etwas Silber,
öffentlich gegen baare Zahlung verſteigert.

B. Schurmann, AmtsgerichtsTaxator. 8
Verkteigerungg Anzeige.
Mittwoch den 11. Juli 1888, Vormittags 9 Uhr,
werden im Schützenhof Grauerei) wegen Geſchäſts=Aufgabe nachverzeichnete
Kurzwaaren:
Tüll, wollene, leinene und ſeidene Spitzen, Rüſchen, Trimmings, Gallons,
Herren=, Damen= und Kinderkragen, Manſchetten, Shlipſe, Schleier, Barben,
Handſchuhe in Glacée, ſeidene, wollene und baumwollene, Kinderſchürzen
und =Röckchen, =Lützchen, Strümpfe und Socken, weiße Taſchentücher, Tiſch=
decken
, 1 Partie Herren= und Damenſchirme, 1 Partie Corſetten, 1 Partie
Reſte gedrucktes Zeug, Parſümerien, Kölniſch Waſſer, ſchwarze und farbige
Schmuckſachen, 3 Glaskaſten, 1 Real mit 24 Kaſten
gegen gleich baare Zahlung verſteigert.
H. Strauss, Tarator.

Eime Partie bestes
Belttucher
RLSOIIIOIL.
Eine Partie Loinen für Hissenbenüge & Hemdon.
Hine Partie weisse & farbige Phumeaur-Stoſfe
verkaufe zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen.
Eiohberg's Hachfolger,
Grossh. Hoflieferant.
[645

Die von meinem Verſandtgeſchäft übrig bleibenden
HapetemrReste
von 8-20 Stück gebe zu ausserordentlich billigon Preiſen ab.

C. A. Buabl

Schützenſtraße 5.

[7454

Darmſtädter
Hewerbehalle.
Ernſt=Ludwigsſtraße 9.
Wegen demnächſt vorzunehmender Bauveränderung verkauſen wir zur Räu=
mung
des Lagers von jetzt ab alle Höbel zu reducirten Preiſen.
ſ453

Fo
vongrEsstoſte
EEtamine)
ereme, 110 Emt. breit, glatt und
durchbrochen, für Vorhänge und
Schürzen, empfiehlt zu billigſtem
(6922
Preiſe
Rudolk Wiek,
Gustav Hickler's Nachf.
1
Zum Einmachen von Früchten
und Anſetzen von Liqueuren:
Feinster Woinessig,
Reiner Fruchtbranntweln
zu billigſten Preiſen.
(7562
Guido Hneip,
Ecke der Kies= und Hochſtraße.
Von heute an
Märzenbier
aus der Brauerei H. Fay.

gegenülber dem Pädagog.

Press-heſe.
Eine renommirte Preßhefen=
Fabrik ſucht in hieſiger Stadt eine
69.
14
Medel zase
ihres Fabrikats zu errichten.
Offerten unter L. R. 41 poſt=
lagernd
Heilbronn.
[7749

in Korbflaſchen und Steinkrügen
billigſt.
Friedr. Schaefer,
Großh. Hoflieferant.
(7167

6

auf Ewetschen per Pſd.
5 Pige.;
früher 20 Pfg. jetzt 15 Pfo.,
25 20
30
25
bei 10 Pfd. noch billiger,
ſo lange Vorrath reicht.
holnkIon Mrionod6n.
1 Ernſt=Ludwigsſtr. II. (7295

[ ][  ][ ]

Nr. 132

1861

- Ungroslagor.
H. Stade & Beer, 13 Judwigsstrasse.

Das Spitzenlager der Firma H. Stade & Veer
ist durch neue Lusendungen wieder aufs Beste gortirt und verlohnt es sich die
überraschend billicen Preise

[7458

gelbst bei kleinstem Bedark zu benützen.
Das Lager enthält eine Fülle in:
Wasch-Spitzen, Füll-Spitzen, Wollen-Spitnen, Mohair-Spitzen,
Chantilly-Spitzen, Guipure-Spitzen, HemdenSpitzen, Tapisserie=Spitzen,
Vorhang’Spitzen, Leinen-Spitzen, Filet-Guipure-Spitzen, Blonden-Spitzen,
Hut=Spitzon, Perl-Spitzen, Crépe-Spitzen, Spachtel-Spitzen, Luft-Spitzen,
Gestickten und gehükelten Spitzon; Baumwollene -Wollene-Seidene
Spitzen-Stoffe.
Dio Ausrechnung der Verkaufs-Proise ertolgt netto und bietet somit die grössten Vorthelle.

H. Stade & Beer, l3 Judwigsstrasso.
Ingros.Jagor.

GeſchäftsVerlegung und Empfehlung.
Einer werthen Nachbarſchaft, meinen Freunden und Bekannten, beehre ich
mich die ergebene Mittheilung zu machen, daß ich meine ſeither Kiesſtraße Nr. 59
betriebene
Coloniatwaaren=Zandlung
ſeit dem 1. Juli a. er. nach
grosse Ochsengasse Nr. 9
verlegt habe. Indem ich für das mir bisher geſchenkte Vertrauen verbindlichſt
danke, bitte ich mir dasſelbe auch in meinem neuen Geſchäftslokal gütigſt bewahren
zu wollen und wird es auch fernerhin mein eifrigſtes Beſtreben ſein, mir durch
nur gute Waaren, aufmerkſamſte Bedienung, ſowie billigſt geſtellte Preiſe ihre volle
Zufriedenheit zu erwerben.
Hochachtungsvoll
Alexander Xapp,
L.

[7618

J. Röttinger, Tapezier,
2 Mathildenplatz 3,
empfiehlt ſein Lager fertiger Betten von den einfachſten bis zu den eleganteſten
u. alle einzelnen Theile hierzu. Bemerke, daß ſelbſt bei den billigſten Betten nur
ſolide Arbeit und gute Qualität Bettfedern, Barchent und Drell zur Verwen=
dung
kommen. - Gleichzeitig empfehle Kanapees, Divans und Seſſel,
ſowie alle modernen Polſtermöbel in gediegener und geſchmackvoller Ausfüh=
rung
billiger als die Concurrenz.
Bunte Vorhünge, abgepaßt und am Stück, Vorhangsgallerien und
Roſetten in jeder Holzart, ſowie alle Gebrauchs= und Decorationsartikel
für Vorhänge und Rouleaux. - Bettfedern und Flaumen, Federleinen,
Barchente und Drelle in beſten Qualitäten billigſt. Umarbeiten von
(5245
l Betten und Polſtermöbeln wird gut und reell ausgeführt.

a. wostphälische gomalato
Hafergrütze,
für Kinder und Kranke ärztlich
empfohlen, ſtets friſch,
per ¼ Kilo 26 Pfa. bei
Carl Diohm & Co.
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Roke der Salbeu- X. Ehlaadethenztr. 48.
TIEDERL10U7: R. norge.
AHolzar. 7. k. Nagaur Un.4
Rondörtoritrai. A..

Marl

Grösste Auswahl in den ſo ſehr beliebten
a0hten S0nVeIzGr-Atokerelen
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Schönes Sortiment in gestickten Roben auf Créme, Hull E auf ſarb. Lophyr.

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Geschäft,
Neckarſtraße 1 - Darmſtadt.
Stahldraht-Bürsten und
Schrupper
zum
Aufreiben v. Parquetöden.
Dieſelben ſind den bisher
verwandten Stahlſpähnen in
jeder Beziehung vorzuziehen;
nicht allein weil durch ihre An=
wendung
die anſtrengende Arbeit des Auf=
reibens
von Parquetböden ſehr erleichtert
wird, ſondern weil ſie eine große Erſparniß
gewähren. Jede Bürſte oder Schrupper
erſetzt 7½ 10 Kilo Stahlſpähne.
Bürſten: gerade Form M. 3.-, ge=
ſchweifte
M. 4. 20. Schrupper mit Stiel=
6012
loch M. 4.80 das Stück.

[ ][  ][ ]

1862

Nr. 133

Imtermatiomate
arlenbau Ausslehlung zuhöhn im Jahre l88.
unter don hllerlöhsten Proletorat Iror Haiesät der Haisriu ud Hönigin Augusta)
fndet statt
vom L. August bis S. September.
WUine Platzmiethe wird nicht erhoben. g
Anmeldungen bis spätestens 20. Juli er.
Prospecte versendet, Sowie jede gewünsehte Auskunſt ertheilt bereitwilligst
Das Wecutiv-Comité. (l

Jun Boginn dl.
hst Niohlig.

Anerkanni beste,
ad billlgste Einrichtung zum
ord.
in und aufbewahren der Briefe.
Innerhalb eines Jahres bei 87 hiesigen
Eirmen mit Erfolg eingeführt.
HEIR. LAVTE, Darmstadt,
Ecke der Rhein- u. Grafenstr. 12.

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Jahren ein Ladengeſchäft betrieben
wird und das ſich ſeiner Lage halber
zu jedem Geſchäft eignet, iſt
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nur S0 Pfennige.
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[7497
Mayer & Sender, Kirchſtraße 23.
EElekt. Schellen, Telephonanla=
E(IAgen fertige in muſterhafter Ausfüh=
Prung äußerſt billig. Lager ſämtl.
H=Armaturen. Voranſchläge, Pro=
O ſpekte ꝛc. gratis.
(6953
Chr. Wamboldt zr.
Spenglerei und Inſtallationsgeſchäft.

hat ſich als un=
3 20 Jahre! uvertroffen und
zum täglichen Gebrauch, ſtatt Oel od.
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gutachtete
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per Centner 1 Mark lieſern bei Abnahme
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D. Faix & Söhne.

G

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Prehn's,
Gandmandolkleio,
welche sich wegen ihrer Vorzüglich.
Eeit gegen nötße der Hant, Finnen.
Piekeins Aitosser, Ultrblättehen ote.
in der

E ganzen Welt
glänzend eingeführt hat
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Viederlagen bei d. Herren
Louis Hein Hachf. (Meiss
L. Egonolf, Fr. Schmitt,
Seiſenfabrik.
[4932

H
749

in nur beſten Qualitäten
von M. 1.- bis M. 170per ¼Ko.,
roh von 80 Pfg. an,
empfehlen
Carl Diohm & Co.,
Kaffee=Import,
3 obere Rheinſtraße 3. ſ752
im
Bratenletl Shwanen-.
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gut erhalten, zu verkaufen. Promenade
Nr. 25, 2 Treppen.
[7754
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zu verkaufen Eliſabethenſtr. I. (7755

wiebsoeh

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Ringſtraße zu verm. Näh. Exped. (7691

4 R ur b. ch
8 Nur diſhl

[ ][  ][ ]

Nr. 135

548
724
8½
ſl
1½
4

5)
17.

im Cobrauch

zllm InsG6Gn und
LIaGhon
empfehle meine Haupt= Niederlag=
ſämmtlicher

Spirituosen & Liqueure
von
Lud. Heyl Sohn
in Flaſchen u. loſem Ausſchank,
ſowie alle hierzu nöthigen
Gewürze und
prima Wein-Essig.
P8
G. Ho,
Lud. Heyl Sohn Nachk.,
17 Holzſtr. 17. [174

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Getrelde-Rüm

von

floorg Scheror & Co., Jangon,
per Literflaſche M. 1.50,
empfiehlt
Carl Watzinger.
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ud. Heyl Sohn
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für jede Hausfrau ein hübſches Geſchenk

1863

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M. 3.30.RR.IS0,RB. O.

[7464

7102) Roßdörferſtr. 1 1 Wohnung
von 3 ineinandergehenden Zimmer,abgeſchl.
Vorplatz, Küche u. Zubehör pr. Anfang
Auguſt zu vermiethen.
7106) Eliſabethenſtraße 20 iſt der
dritte Stock, beſtehend aus 5 Zimmern
und allem Zubehör zu vermiethen.
7469) Annaſtraße 42 die Parterre=
Wohnung, 6 Zimmer mit allem Zubehör
und Vorgarten, für 1. Oktober. Zu er=
fragen
Wilhelminenplatz 17.
7525) Ein auch zwei unmöblirte
Zimmer in beſter Lage mit Penſion zu
vermiethen. Näh. in der Exped.
7586) Beſſgr. Holzſtraße 10, dem
Orangeriegarten gegenüber eine ſchöne
Manſarde=Wohnung, Waſſerltg. u. allem
Zubehör, zum Preis von 200 M. an eine
ruhige Familie zu vermiethen.
7666) Arheilgerſtr. 54 1 Wohnun,
zu vermiethen.
7672) Soderſtraße 55 eine Woh=
nung
zu vermiethen.
7676) Wendelſtadtſtraße 24 iſt die
Parterrewohnung, beſtehend aus 5 Zim=
mern
nebſt Zubehör, per 15. Sept. oder
früher preiswürdig zu verm. Näheres
Aliceſtr. 23 part. links von 3-5 Uhr.
7678) Niederramſtädterſtr. 37 vier
Zimmer, Kabinet, Küche mit Waſſerltg. u.
allen Bequemlichk. per 1. Okt. Preis 320 M.
7686) Stiftſtraße 63 ſind zwei Woh=
nungen
, beſtehend in je 3 Zimmer, Küche
u. ſ. w. bis 1. Oktober zu vermiethen.
Preis 210 und 260 M.

7758) Im füdöſtl. Stadttheile, in
einem, neuerbauten Hauſe, iſt die
Beletage und Manſarde, zuſam=
men
oder getrennt, zu vermiethen
und ſofort zu beziehen. Näheres bei
Herrn L. Alter, Eliſabethenſtr.

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3390) Kiesſtraße 89 Manſarde an
eine einzelne Dame zu vermiethen.
5430) Neckarſtraße Nr. 18
II. Etage, beſtehend aus 6 Zim=
mern
nebſt Zubehör, neu herge=
richtet
, per ſofort. Näh. 1. Stock.

7759) Gardiſtenſtr. 22 neu herge=
richtete
Wohnung von 2 Zimmern, Kab.,
Küche mit Waſſer, ſofort an 1-2 ältere
Leute zu vermiethen.
7760) Eine ſchöne Wohnung, be=
ſtehend
aus 2 Zimmern, Küche ꝛc. mit
Zubehör, an eine ruhige Familie bis zum
1. Oktober zu verm. Zu erfragen Stift=
ſtraße
50, 1. Stock.
7761) Steinſtr. 8 iſt der 2. Stock
mit 5 ſchönen Zimmern und allem Zube=
hör
per 15. oder 1. Auguſt zu verm.
Näheres parterre.
7762) Beſſ. Seeſtraße 5 eine Woh=
nung
zu vermiethen.

7763) Friedrichſtr. 18 eine Manſ=
Zimmer. Preis 6 M. pro Monat.
7764) Schulſtr. 1. 3. St., zwei Zim=
mer
und Cabinet, letzteres auch als Küche,
für 280 M. an einen Herrn od. Dame,
September beziehbar.
A
p.

5712) Ein Laden mit Wohnung
per 1. Auguſt zu verm. Preis 800 M.
Franz Gaydoul.
Ernſt=Ludwigsſtraße
L. A don mit 2 Schaufenſtern per No=
vember
d. J. zu verm. Näh. Exped. (7001
6143) Marktplatz 7 ein großer
L. aden
per 1. Oktober.
Georg Graeff.
7589) Grafenſtraße 31 ein Saal
im Seitenbau zu vermiethen.
7689) Grafenſtr. 25, zunächſt der
Rheinſtraße, Raden mit od. ohne Woh=
nung
per 1. Oktober zu vermiethen.

prszra.

Arirazztaaraiuenn

2239) Kaſerneſtr. 18, 3. St., möbl. Z.
7220) Roßdorferftr. 32 ein ſchönes,
großes, möbl. Zimmer mit ſorgfältiger
Bedienung ſofort zu vermiethen.
7368) Eſchollbrückerſtraße Nr. 6
3 ſchön möbl. Zimmer mit Balkon, part.,
per 1. October wegen Verſetzung ander=
weitig
zu vermiethen.
7391) Wilhelminenſtr. 3, 1. Stock,
1 großes hübſch möbl. Zimmer p. 15. Juli
zu vermiethen.
7475) Steinſtr. 8 Beletage zwei be=
quem
möblirte Zimmer mit vollſt. ſep.
Eingang per Ende Juli. Näh. parterre.
7477) Caſinoſtr. 11 ein nett möbl.
Zimmer nach d. Straße ſogleich zu bez.
7536) Eliſabethenſtr. 35 kl. möbl. Zim.
7591) Niederramſtädterſtr. 17 gut
möbl. Zimmer mit ſep. Eingang, ſoſort.
7765) Rheinſtr. 49 ein ſchön möbl.
Zimmer per ſofort zu vermiethen. Zu
erfragen im Laden.
pre.
x.

Enlanten
junge, weiße Pudelhündin.
Abzugeben Ballonplatz 6. Vor Ankauf
wird gewarnt.
Heißner. (7766

[ ][  ][ ]

Nr. 152
1864
S
Lrennmatertalten.
Wegen vorausſichtlicher Erhöhung der Kohlenpreiſe dürſte es im Intereſe
2 meiner geſchätzten Abnehmer liegen, dieſes Jahr frühzeitig ihren Bedarf zu
3 beſtellen, und im Juli und Auguſt a. er. zu beziehen.
Unter Zuſicherung vorzüglicher und prompter Bedienung bittet um Zu=
2
S wendung geneigter Aufträge die
Holz=, Kohlen= und Eishandlung von
Vermh. H. Hachenburger.
[7767
Eliſabethenſtraße 42.
ESUILSlAUEEls-ROIU.
Den geehrten Damen von Darmſtadt diene zur gefälligen Nachricht, daß ich
Dienstag den 10. Juli einen gründlichen
Feinbügel-Unterricht,
nach Fabrikmethode eröffnen werde. - Hauptſachen der Lehre: die Zubereitung der
Stärke, das Erzeugen elaſtiſcher Steife und feinen Glanzes der Wäſche, das Faço=
niren
der verſchiedenen Kragen und Manſchetten. - Honorar 10 Mark.
Für gründliche Erlernung in kurzer Zeit wird Garantie geleiſtet.
Anmeldungen werden Wilhelminenſtraße 35 früher Hoffmann'ſches Inſtiut,
gefälligſt entgegengenommen.
Hochachtungsvoll
[7768
Frau Kaiser aus Stuttgart.

Vor2glieh. kohlensauves Mineraluasser.
Ausgereichnet bequlachiet von gahlreich. Professoren u. Aer2ten.

(4930

Haupt-Hiederlage bei H. Fehrer in Darmstadt.
Zweigniederlagen bei G. P. Poth, Bleichſtraße; Fr. Schaefer, Ludwigs=
platz
; C. F. Naumann, Wendelſtadtſtraße; F. J. Schaefer, Kiesſtraße; Gutdo
Kneip, Kiesſtraße; Louis Wesp, Heidelbergerſtraße; Carl Reinemer, Heinrich=
ſtraße
; Aug. Marburg, Beſſunger Carlsſtraße; W. Manck, Ballonplatz.

W

7769) Gebild. Fräulein ſucht, geſtützt
auf langjähr. Erfahrungen u. gute Zgn.,
Stelle zur ſelbſiſtänd. Führung d. Haus=
halts
und Erziehung von Kindern. Off.
ſunter T. M. an die Exped.
7719) Ein Mädchen aus guter Familie
mit ſehr g. Zeugn., ſ. Stelle als Pflegerin,
od. zu Kindern, od. auch als feineres Haus=
mädchen
. Näh. Beſſ. Carlsſtr. 51, Hinterb.
7770) Ein unabhängiges Mädchen
ſucht Laufdienſt, Aushilſſtelle od. ſonſtige
Beſchäftigung. Landwehrſtr. 1 Seitenb.
7771) Ein Mädchen, das bürgerlich
kochen kann und die Hausarbeit gründlich
verſteht, ſucht Stelle. Stellenbüreau Röſe,
Schützenſtraße Nr. 14 parterre.
7772) Eine Frau empfiehlt ſich im
Waſchen und Putzen Kiesſtraße 25.
7773) Ein Mädchen ſucht Monatſielle
durch Frau Gluske, Mühlſtr. 8.
7774) Ein zuverl. Frauenz. wünſcht
Monatdienſt. Wendelſtadtſtr. 48. 3. St.
7775) Arbeit im Waſchen u. Putzen
wird angenommen. Schloßgaſſe 31.
7776) Eine tüchtige Frau ſucht Be=
ſchäftigung
im Waſchen u. Putzen. Gra=
fenſtraße
33 Seitenbau.

Lizal
A

7728) E. unabh. Frau f. landw. Arbeiten
geſucht; auch kann dieſelbe eine Stube mit
Kochofen erhalten. Näh. in der Exped.
7777) Geſunde Schenkammen kön=
nen
fortwährend Stellen erhalten durch Frau
Joh. Trietſch, Hügelſtraße 36, Eberſtadt.
7778) Ein Mädchen für Laufdienſt.
geſucht. Promenadeſtr. 28, 2. St.

Die Eberſtädter Eiſengießerei, Ofenfabrik
und Mechauiſche Werkſtätte
ARORLGIIO
empfiehlt ſich zur Anfertigung aller Arten
Bauguss: Verandas, Balkone, Stalleinrichtungen, Treppen, Geländer, Säulen,
Brunnen und Pumpenſtöcke, Rohrleitungen, Canalplatten ꝛc.
Maschinenguss, roh und bearbeitet, Röſte und Noſtſtäbe.
4937

Lmfteurort Kumelbacherhok
bei Neckargemünd.
emn.,
RestauAio & Pesion.
10 Minuten von Heidelberg mit der Bahn, eigene Station der Lokalzüge, in un=
mittelbarer
Nähe der ſchönſten Laub= und Nadelholzwälder, mit prachtvoller Aus=
ſicht
auf den Neckar und ins Gebirge. Güte Küche, reine Weine, Kümelbacherhof=
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[ ][  ][ ]

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10
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[ ][  ][ ]

1866
Politiſche Ueberſicht.
v. Radowitz Audienz, empfing den Prinzen Eduard von Anhalt
und machte nachmittags der Kaiſerin=Wittwe Victoria einen längeren Salisbüry, daß durch das Abkommen von 1884 der Einfluß Eng=
Beſuch. Zum Thee war Juſtizminiſter v. Friedberg geladen. Am lands und Deutſchlands in Sanſibar geteilt ſei. Dieſes Abkömmen
7. empfing der Kaiſer den Miniſter Dr. Lucius, den General=
Lntendanten der königlichen Gärten, Graf Perponcher, den General=
ſtabsarzt
Dr. Lauer, den General v. Caprivi, den Oberſtlieutenant
Gottberg und den Grafen Rantzau. Am 8. vormittags wohnten
der Kaiſer und die Kaiſerin dem Gottesdienſt in der Friedens=
kirche
bei.
Der Kaiſer hat dem Chef der Admiralität. General der Infanterie
v. Caprivi, welcher im März 1883 als Nachfolger des General
v. Stoſch die Leitung der Admiralität übernommen, den erbetenen
Abſchied bewilligt. wie angenommen wird, erhält v. Caprivi ein darüber noch fort.
Armeekorps ſobald ein ſolches frei wird. Bei Annahme ſeines
Entlaſſungsgeſuchs wurde ihm das Großkreuz des Roten Adler=
ordens
erkeilt. Der Kaiſer hat den Prinzen Georg von Sachſen
zum Generalfeldmarſchall ernannt. Der Kreuz=Itg. zufolge wäre
Prinz Georg gleichzeitig zum Inſpekteur der 2. Armee=Inſpektion nung zwiſchen Kirche und Staat vor.
(5. 6. und 12. Armeekorßs) ernannt worden.
Am Donnerstag findet bei den Majeſtäten im Stadtſchloß ein
arößeres Diner ſtatt, zu welchem u. a. alle Botſchafter und
Geſandten geladen ſind.
Der Läiſer trifft am Samstag den 14. vormittags in Kiel ein
und wird noch am gleichen Tage auf der kaiſerlichen Pacht Hohen=
zollern
: die Fahrt nach Rußland antreten. Die Pacht wird von
der geſamten deutſchen Manöverflotte eskortiert. Dieſelbe beſteht
aus den Panzern Baden=-Bayern= Kaiſer', Friedrich der
Große; Aviſo 8iethen; dem Schulgeſchwader, beſtehend aus
Stein=, Prinz Adalbert; Moltke', Gneiſenau: der Torpedo=
flotte
beſtehend aus Aviſo=Blitz:, den Diviſionsbooten D L. und
D II., den Torpedobooten 8 7, 8. 9, 10, 11, 12, 34, 35 36 39, 40,
41. Auch verlautet, daß ſich eventuell noch das Panzerſchiff König
Wilhelm' aus Wilhelmshaven und der Aviſo =Falke; der Flotte
anſchließen wird. Das Geſchwader ſteht unter dem Befehl des
Kontreadmirals Knorr, das Kommando des Hohenzollern= führt
Prinz Heinrich. Im Gefolge des Kaiſers befinden ſich Graf
Herbert Bismarck mit 2 Beamten des Miniſteriums des Aeußern,
Generaladjutant v. Wittich und Flügeladjutanten; auch der in Berlin
attachierte ruſſiſche General Kutuſoff ſoll ſich anſchließen. Das
übrige Gefolge begiebt ſich am 17. morgens mittelſt Hofzuges über
Eydkuhnen näch Petersburg. Wahrſcheinlich fährt der Zar ſeinem
Gäſt entgegen und die erſte Begrüßung findet auf der See ſtatt,
der eigentliche Beſuch dann in Pelerhof oder Gatſchina.
Ver von den Ausſchüſſen des Bundesrats fertiggeſtellte Geſetz=
entwuͤrf
betr. die Alters= und Invaliden=Verſicherung der Arbeiter
enthält 144 Paragraphen. Die Wartezeit iſt bei der Altersrente
auf 30 Jahre, bei der Invalidenrente auf 5 Jahre feſtgeſetzt. Die
Koſten tragen zu 3 Teilen das Reich im Wege des Umlageverfahrens.
und die Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Wege des Prämien=
beitrages
, wobei die Beiträge nach Wochen geleiſtet werden,
21 Pfennig für Männer, 14 für Weiber pro Woche. Der Arbeit=
geber
bezahlt den Betrag ganz; er kann aber bei jeder Lohnzahlung
die für den Arbeiter ausgelegte Hälfte einziehen. Die Errichtung
verſchiedener Beitragsſtufen innerhalb einzelner Anſtalten iſt für
einzelne Betriebe geſtattet. Der Betrag der Rente iſt bei Männern
auf 120 Mark, bei Weibern auf 80 Mark feſtgeſetzt. Nach Ablauf
der erſten 5 Jahre ſteigt die Invaliden=Rente während der nächſten
15 Jahre um jährlich 2 Mark, von da ab jährlich um 3 Mark,
von da bis 250 Mark um jährlich 5 Mark. Bei den Weibern ſteigt
die Rente um des angegebenen Betrages. Die Altersrenke
beginnt mit dem 71. Lebensjahre. Der Betrag wird nur ausbezahlt,
wenn 47 Wochen fortlaufend Beiträge entrichtet worden. Die Heiten
der beſcheinigten Krankheiten von mindeſtens ſiebentägiger Dauer
gelten als Beitragszeiten. Eine Kürzung der Rente wegen eines
Ausfalles des Beitrages infolge des Militärdienſtes findet nicht
ſtatt.- Das Reich beſtellt für jede Verſicherungsanſtalt einen
Kommiſſar. Die Feſtſtellung der Rente wird durch die untere Ver=
waltungsbehörde
vorbereitet und erfolgt durch den Vorſtand vor=
behaltlich
einer Beſchwerde an das Schiedsgericht. Die feſtgeſetzte
Rente wird durch das Rechnungsbüreau des Reichsverſicherungs=
amtes
auf die beteiligten Verſicherungsanſtalten verteilt.
Das Miniſterium für Elſaß=Lothringen hat eine Verfügung
erlaſſen, nach welcher die Geſchäftsbücher der Rechtskonſulenten
überall in deutſcher Sprache zu führen ſind.
Nachdem der Zuſtandsvormund Haſenclevers nunmehr die
Niederlegung von deſſen Reichstagsmandat angezeigt hat, iſt eine
Neuwahl angeordnet worden. Mit der Aufſtellung der neuen
Wahlliſte für den 6. Verliner Reichstagswahlkreis wird ſofort
begonnen werden.
Heſterreich=Angarn. Kaiſer Franz Joſef hat dem italieniſchen
Miniſterpräſidenten Crispi, dem Finanzminiſter Magliani und dem
Handelsminiſter Grimaldi das Großkreuz des Leopoldordens ver=
liehen
. Der öſterreichiſche Botſchafter in Rom erklärte bei Mittei=

Nr. 132
lung der erfolgten Ordensverleihungen, die öſterreichiſche Reaierung
ſei in hohem Grade befriedigt, die intimen Beziehungen zu Italien
Deutſches Reich. Der Kaiſer erteilte am 6. dem Botſchafter ) durch Abſchluß eines neuen Handelsvertrages befeſtigen zu können.
Engkand. In der letzten Sitzung des Oberhauſes erklärte
ſei das beſte Arrangement, welches im Intereſſe der Humanität,
der Civiliſation und des Handels getroffen werden konnte. Er
glaube, daß Deutſchland in demſelben Maße wie England die Be=
ſeitigung
des Sklavenhandels wünſche. Er entſinne ſich keines
Inſtrumentes, nach welchem Deutſchland das Thal an den großen
Seen annektiert habe. Der Einfluß Englands in Sanſibar werde
durch das Abkommen mit dem Deutſchen Reiche in keiner Weiſe
vermindert. Einige Anſprüche Portugals habe die engliſche Regie=
rung
nicht anerkennen können und dauerten die Unterhandlungen
Der Graf von Paris iſt am 7. in London angekommen und
begiebt ſich nach Eaſthourne.
Itakien. Der König iſt am 8. früh in Rom eingetroffen.
Wie es heißt, bereitet der Papſt eine Eneyklika über die Tren=
Die Tribuna' hält die Nachricht von der demnächſligen Reiſe
Crispi's nach Deutſchland aufrecht.
Danemark. Die deutſche Ausſtellungs=Abteilung in Kopenhagen
wurde am 7. in Gegenwart des Königs und der Königin von Sachſen
eröffnet.
Die in Kopenhagen tagende nordiſche nationalökonomiſche Ver=
ſammlung
nahm am 1 eine Reſolution an, eine Zollunion zwiſchen
Dänemark, Norwegen und Schweden anzuſtreben und die Regie=
rungen
aufzufordern, eine Kommiſſion zu wählen, welche die er=
forderlichen
Vorarbeiten vornehmen ſoll.
Norwegen. Das Storthing beſchloß mit 64 gegen 50 Stimmen,
das beantragte Mißtrauensvotum gegen das Miniſterium nicht zu
beraten.
Dem Redakteur der Nya Dagligt Allehandas, der in Sachen
des norwegiſchen Staatsminiſters Richter-der ſich vor wenigen
Tagen entleibte, den Dichter Biörnſtierne Biörnſon ſcharf getadelt
hatke, iſt von letzterem darüber eine Erklärung= abgefordert wor=
den
. Dieſe iſt in dem Blatte nun öffentlich erfölgt und lautet:
Meine Anſicht geht dahin, daß Sie als ein Verräter gegen
einen intimen Freund gehandelt haben, als Sie ein Vertraülens=
ſchreiben
veröffentlichten, welches das Band der Freundſchaft-
wenn
Ihre Ehre Sie nicht dazu mahnte - für Sie hätte heilig
erſcheinen laſſen müſſen; daß Sie weiter vor Ihrer Perſon ſelbſt
als ein Lügner aufgetreten ſind, da Sie es gewagt, gegen beſſeres
Wiſſen ſo die Worte Ihres Freundes zu verdrehen, daß ſie völlig
das Gegenteil von dem ſagen, was ſie laut geſunder Vernunft und
ehrlichem Willen bedeuten: daß Sie ſchließlich vor dem Publikum
als ein publiciſtiſcher Fälſcher daſtehen, da Sie bei Veröffentlichung
der Briefe, deren Geheimniſſe Ihnen im Vertrauen mitgeteilt wor=
den
, in einer empörenden Weiſe gerade diejenigen Stellen ausge=
laſſen
haben, welche die Meinung des gekränkten Freundes darlegen
und Ihre eigne Handlungsweiſe in das rechte Licht ſtellen.
Bulgarien. Die Delegierten der Regierung Teneff und Belſcheff
ſind am 7. nach London abgereiſt, um eine endliche Regelung der
Angelegenheit, betr. den Bau der Eiſenbahn Varna=Ruſtſchuk her=
beizuführen
.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 10. Juli.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
den Generalmajor Dieckmann, Inſpekteur der 3. Fuß=Art.= In=
ſpektion
, den Oberſt z. D. v. d. Gröben, den Oberſt v. Chappuis,
Kommandeur des 1. Großh. Inf.=Regts. Nr. 115, den Major von
Roſenberg=Gruszczunskh vom Generalſtabe der Großh. (25.)
Diviſion, den Major Seederer vom Großh. 2. Drag.=Regt.
Nr. 24, Adjutant beim General=Kommando IV. Armee=Corps. die
Premierlieutenants Kreuter I. und Buſſe vom 2. Großh. Inf=
Regt. Nr. 116. den Sekondlieutenant v. Gordon vom 1. Großh.
Zuf.=Regt. Nr. 115 den Oberbaurat v. Weltzien, den Königl.
Bay. Kammerherrn Frhr. v. Gemmingen=Hagenſchieß aus Beſen=
bach
, den Diviſionspfarrer Strack, den Geheimen Oberſteuerrat
Hahn, den Oberforſtrat i. P. Braunz zum Vortrag den Staats=
miniſter
Finger, den Miniſterialpräſident Weber, den Hofcere=
monienmeiſter
Geheimerat v. Werner, den Geheimerat Dr. Becker.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 1. Juli l..
den Ober=Staatsanwalt Miniſterialrat Paul Schlippe zum Mit=
glied
der Prüfungs=Kommiſſion für das Juſtiz= und Verwaltungs=
fach
ernannt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 30. v. M. den
Profeſſor Dr. Kittler für die Zeit vom 1. September 1888 bis
zum 31. Auguſt 1889 zum Direktor der techniſchen Hochſchule, auf
Vorſchlag des Lehrerkollegiums, ernannt.
Am Sonntag gegen Abend wurde Fürſt Alexander Prinz von
Vattenberg auf einer Spazierfahrt von einem Unfalle betroffen,

[ ][  ][ ]

Nr. 132
186)

der leicht hätte ſchwere Folgen haben können. Der Fürſt war in
Begleitung eines Dieners von Schloß Heiligenberg aus den Herren=
weg
entlang gefahren, als plötzlich das Pferd ſcheute und dicht an
einen Abgrund herandrängte. Während dem Diener rechtzeitiges
Abſpringen noch möglich war, ſtürzte Fürſt Alexander den Abhang
hinab nach dem Stettbacher Thal hin, wobei er von dem nach=
ſtürzenden
Wagen überholt wurde, glücklicher Weiſe jedoch keine
ernſtlichen Verletzungen erlitt. Auch die Verletzungen des Pferdes
ſind nicht erheblich, dagegen kam der Wagen vollſtändig zertrüm=
mert
im Thale an.
Auf der Generalverſammlung des evangeliſchen Kirchengeſang=
vereins
für Heſſen, die am Abend des 3. Juli, dem Kirchengeſang=
feſte
vorausgehend, in Alsfeld ſtattfand, wurde von dem Ver=
einsvorſitzenden
, Geh. Staatsrat Hallwachs, der ſtatutmäßige Jahres=
bericht
erſtattet, dem die D. 8ta. folgende Notizen entnimmt.
Zu dem heſſiſchen Landesverein gehörten im abgelaufenen Vereins=
jahr
74 Ortsvereine, 5 Chorſchulen und 187 Einzelmitglieder (mit
einem Minimalbeitrag von 1 M.; davon entfallen auf Starken=
burg
29 Vereine, 3 Chorſchulen und 137 Einzelmitglieder; auf Ober=
heſſen
16 Vereine, 1 Chorſchule und 53 Einzelmitglieder; auf
Rheinheſſen 29 Vereine, 1 Chorſchule und 16 Einzelmitglieder. Die
Geſamtzahl der den einzelnen Vereinen angehörigen aktiven Mit=
glieder
beträgt 3431. Außer den erwähnten 74 Vereinen beſtehen im
Großherzogtum noch mehrere Ortsvereine, u. a. in Beuern, Bruchen=
brücken
, Dreieichenhain, Schwanheim, deten baldiger Anſchluß an
den heſſiſchen Landesverein von dem Vereinsvorſitzenden in Er=
innerung
gebracht und daneben an die Herren Geiſtlichen und
Lehrer von Allendorf a. d. L. Lampertheim, Lich und Borsdorf
die dringende Aufforderung gerichtet wurde, zur Wiederbelebung
der in den gedachten Gemeinden eingegangenen Vereine die er=
forderlichen
Schritte zu thun. Auf die ſeitherige Thätigkeit der
Vereine übergehend, glaubte der Vorſitzende davor warnen zu ſollen,
durch das vielfach mit Vorliebe gepflegte Einſtudieren von Motetten
die Aufaabe der Vereine zu erſchweren. Nachdem das neue evan=
geliſche
Choralbuch in der vortrefflichen Bearbeitung von Profeſſor
Herzog in Erlangen, einer Autorität erſten Ranges auf dem Ge=
biete
des Chorales, erſchienen ſei und im Anſchluſſe an dasſelbe
der heſſiſche Landesverein einſtimmige, zweiſtimmige, dreiſtimmige
und vierſtimmige Choralſammlungen in den Bearbeitungen der
Herren Lehrer Magel von Darmſtadt, Pfarrer Weber von Münſter,
Stadtkantor Völſing von Darmſtadt und Seminarinſpektor Zahn
von Altdorf herausgegeben habe, ſei den Vereinen neben den ſüd=
weſtdeutſchen
Chorſammlungen nunmehr reichlicher Stoff geboten,
um ihre Thätigkeit dem Kirchengeſange im eigentlichen Sinne des
Wortes vorwiegend zuzuwenden und vor allen Dingen den Choral=
geſang
zu pflegen, was als die Hauptaufgabe der Vereine zu
betrachten ſei. An die Berichterſtattung des Vorſitzenden knüpfte
ſich wiederholt eine eingehende Diskuſſion und konnte am Schluſſe
derſelben auf das Geſamtergebnis der abgelaufenen zehnjährigen
Vereinsthätigkeit - nach der Berichterſtattung des Schriftführers
Herrn Realghmnaſiallehrer Becker aus Darmſtadt auch in finan=
zieller
Beziehung - mit gerechter Befriedigung zurückgeblickt wer=
den
. Für das nächſtjährige eilfte Kirchengeſangfeſt wurde Oppen=
heim
in Ausſicht genommen, zuſammenfallend mit der im nächſten
Jahre ſtattfindenden Einweibung der reſtaurierten Katharinenkirche.
Die amtliche Gewinn=Liſte der Lotterie zum Beſten der
Penſions=Anſtalt der Genoſſenſchaft deutſcher Bühnen=Angehöriger iſt
erſchienen und liegt auf der Expedition unſeres Blattes, ſowie bei
Hausverwalter Pfersdorff im Großh. Hoftheater und Kaufmann
G. L. Kriegk zur Einſicht auf. Die Gewinn=Nummern ſind im
Großh. Hoftheater anzugeben, wo dann auch ſpäter die Gewinne,
nachdem dieſelben von Berlin hierhergeſandt worden ſind, in
Empfang genommen werden können. Die Ziehung hatte 6 Tage
beanſprucht.
Die Hofſchauſpielerin Frau Wagner=Klaeger hat auf der
Kreuznacher Bühne einen bedeutenden Erfolg davongetragen. Der
dortige =Anzeiger' ſchreibt: Was allen Mühen der Direktion nur
ſelten, ſehr ſelten gelingt, das hat ihr Name herbeigeführt: ein gut
beſetztes Haus. Sie trat als Cyprienne in Sardou's Luſtſpiel auf.
Es liegt ein eigener Reiz in dem Spiel des Gaſtes; wie ſie plaudert,
ſo einſchmeichelnd, mit der Stimme der Jugend; der Jugend, die
ſich berauſchen will an den Genüſſen des Lebens. Wie komiſch
wirkt ihr Weinen! Aber weit entfernt, daß der Zuhörer da in eine
weinſelige Stimmung gerät, er muß lachen, aus vollem Herzen
die echte und rechte Komödienwirkung! Auf offener Scene
wurde Frau Wagner=Klaeger mehrmals mit rauſchendem Beifall
ausgezeichnet und am Schluß wiederholt gerufen. Als greifbare
Zeichen ihres Triumphes flogen eine ſtattliche Anzahl Bouquets,
Blumenkörbchen, Kränze auf die Bühne. Die Künſtlerin wird
hoffentlich nicht zum letzten Male aufgetreten ſein. Vielleicht erfreut
ſie uns bald wieder mit ſo köſtlichen Gaben ihres Talentes; es iſt
dies nicht nur unſer, ſondern auch der Wunſch vieler Theaterfreunde.
Inzwiſchen iſt Frau Wagner=Klaeger ein zweites Mal auf=
getreten
und zwar wie wir hören, bei vollſtändig ausverkauftem
Hauſe und geräumtem Orcheſter. Sie ſpielte in Ifflands Hage=
ſtolzen
= und in dem bekannten Einakter: Schulreiterin'.

- Auswanderung. Nach den Veröffentlichungen des kaiſerlich
ſtatiſtiſchen Amtes ſind im Jahre 1885 aus Heſſen 2334 Verſonen
nach außereuropäiſchen Ländern ausgewandert gegen 1725 Perſonen
im Jahre 1886. Während im Deutſchen Reich die Auswanderung
um beiläufig 25 Procent zugenommen hat, hat dieſelbe in Heſſen
96 Procent zugenommen. Von ſämtlichen Auswanderern gingen
2300 nach den Vereinigten Staaten von Amerika, 12 nach Auſtra=
lien
, je 9 nach Braſilien und den Argentiniſchen Staaten, die übri=
gen
nach Chile, Afrika und Weſtindien. Vom Jahre 1871-b887
und aus Heſſen im ganzen 36887 Perſonen ausgewandert.
Im Mathilden=Landkrankeuhaus wurden im Monat Juni
l. J. 106 Patienten mit 2854 Pflegetagen ärztlich behandelt und
verpflegt.
I. Bei dem am verfloſſenen Samstag nachmittag ſtattgehabten
Unwetter - es fielen in Beſſungen ſtrichweiſe daumendicke Hagel=
körner
- zündete ein Blitzſtrahl in der mit Stroh gefüllten Garten=
hütte
des Schornſteinfegermeiſters Auguſt Wenzel, Kiesſtraße 44.
Der Brand wurde durch Nachbarsleute gelöſcht. Den Schaden hat
der Eigentümer ſelbſt zu tragen, da die Gartenhütte nicht in die
Landesbrandkaſſe aufgenommen war.
Die gegenwärtig im Kaiſer=Panorama im Darmſtädter Hof
hier aufgeſtellte intereſſante Abteilung - Feldzug 187071 - bleibt
nur bis Sonnabend den 14. Juli zur Beſichtigung und wird nicht
wiederholt. Wer alſo Intereſſe für dieſe Abteilung hat, möge die
Zeit benützen und das Kaiſer=Panorama beſuchen. In dieſem
Cyelus kommen nachfolgende gut gelungene Bilder zur Anſchauung:
Kaiſer Wilhelm und ſeine Paladine vor Paris; - Feldgottes=
dienſt
auf Fort Romainville; - Moltke am Mittag bei Sedan
- Fürſt Bismarck und Napoleon III. bei Donchery= - Fürſt
Bismarck und Napoleon in Unterredung
Die Kaiſer= Prokla=
mation
am 18. Januar 1871 zu Verſailles; -=Feldwache Nr. 11ꝛc.
Die freiwillige Turner=Feuerwehr Beſſungen feierte am Sonn=
tag
ihr Stiftungsfeſt auf dem Chauſſeehaus mit Konzert im Garten,
das ſehr zahlreich beſucht war; abends ſchloß ſich ein Ball an.
Wein und Bier für die Mitglieder der Feuerwehr wurde aus der
Vereinskaſſe beſtritten.
* Kleine Mitteilungen. Ein Maurergeſelle aus Hähnlein ſtürzte
bei einem Neubau in der Kiesſtraße vom Gerüſt des 1. Stockwerks
in den Keller und erlitt hierdurch einen Armbruch ſowie Ver=
letzungen
am Kopf. Am Samstag vormittag entſtand in einem
Hauſe in der großen Ochſengaſſe ein kleiner Zimmerbrand,
welcher durch Hausbewohner alsbald wieder gelöſcht wurde. Der
Brand entſtand dadurch, daß zwei 5 Jahre alte Kinder in einem
Ofen Stroh anzündeten, wobei ein auf dem Ofen ſtehender Schließ=
korb
in Brand gerieth. Ein übel berüchtigtes Frauenzimmer ent=
wendete
einem Metzgerburſchen am Freitag abend eine Taſchen=
Uhr. Bei der am Samstag vorgenommenen Verhaftung wurde
das geſtohlene Obiekt vorgefunden. Ein hieſiger Buchhändler,
welcher am Samstag abend in Bealeitung ſeiner Ehefrau beim
paſſieren des Schloßgrabens einen Mann, der einen Knaben auf
der Straße mißhandelte, daran zu verhindern ſuchte, erhielt von
einem anderen Mann einen Fauſtſchlag ins Geſicht, ſo daß deſſen
Brille gänzlich zertrümmert wurde und er einige Verletzungen
davontrug.
Zwingenberg, 5. Juli. Unter furchtbarem Donner und Blitzen
entlud ſich über unſerer Stadt heute Mittag kurz vor 12 Uhr ein
ſchweres Gewitter. An einigen Stellen hat der Blitz eingeſchlagen
und zwar in das Haus des Herrn A. Schwarz und einige Tele=
graphenſtangen
auf der Bickenbacher Straße und ferner ſoll die
Spitze des Blitzableiters auf dem Hauſe des Herrn Pizzala durch
einen Blitzſchlag ſtark geſchmolzen worden ſein. Als der Blitz in
das Schwarz'ſche Haus fuhr, war Frau Schwarz gerade am Herd
in der Küche mit der Zubereitung des Mittageſſens beſchäftigt, als
plötzlich das Feuer erloſch, alle Töpfe zitterten, die Küche in einen
dichten Dampf und Staub gehüllt und ſie ſelbſt faſt gänzlich be=
täubt
wurde. Der Schaden iſt glücklicherweiſe unbedeutend.
Langen, 6. Juli. Heute vormittag fand unter Vorſitz des Herrn
Kreisrates Haas eine Sitzung des hieſigen Stadtrates ſtatt, in
welcher die Errichtung einer landwirtſchaftlichen Winter=
ſchule
im Kreiſe Offenbach in hieſiger Stadt definitiv feſtgeſtellt
wurde. Dieſe Schule wird zwei Winterkurſe - von Anfangs
November bis Oſtern dauernd - umfaſſen. Die Vorausſetzung der
Aufnahme iſt vollendeter Beſuch der Volksſchule. Neben einer Ver=
tiefung
in den allgemeinen Lehrfächern bietet die landwirtſchaftliche
Winterſchule die Gelegenheit zur Erwerbung eines ſolchen Maßes
von Kenntniſſen in den Naturwiſſenſchaften und insbeſondere
landw. Fächern, wie ſie ein zur Leitung einer mittel= oder klein=
bäuerlichen
Wirtſchaft Berufener heut zu Tage nicht mehr entbehren
kann, wenn er mit Ausſicht auf Erfolg wirtſchaften will.
Mainz, 6. Juli. Der Geheime Kommerzienrat Chriſt.
Lauteren in Mainz iſt zum Präſidenten des Verwaltungs=
rats
der Heſſiſchen Ludwigsbahn gewählt worden. Vicepräſident
verblieb Kommerzienrat Werner. Der Baſſenheimer Hof am
Schillerplatz, welcher ſich ſeit Anfang dieſes Jahrhunderts im Beſitz
des preußiſchen Militärfiskus befindet und als Kaſerne benutzt wurde,
geht am 1. Oktober wieder in den Beſitz des Mainzer Univerſitäts=
onds
über.

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Nr.
1868
J. Mainz, 6. Juli. Die ſerbiſche Geſandtſchaft in
Stuttgart hat an die hieſigen Weinhändler ein Cirkular verſandt,
wonach noch große Quantitäten 1887erWein unverkauft in Serbien
lagern, die billig zu verkaufen ſeien. Die Geſandtſchaft wäre gern
bereit, Reflektanten die Adreſſen der Producenten aufzugeben. Ein
hieſiges Lokalblatt begleitet die Mitteilung von dieſem etwas naiv
abgefaßten Cirkular mit der Meldung. daß einige Weinhändler
der Geſandtſchaft erwidert, ſie würden vorziehen, vorerſt Adreſſen
von Konſumenten entgegen zu nehmen.
¼ Mainz, 9. Juli. In dieſer Woche findet hier die diesjährige
Generalverſammlung und damit im Zuſammenhang die Vorſtands=
wahl
des landwirtſchaftlichen Vereins von Rheinheſſen
ſtatt. Für dieſe Vorſtandswahl wird unter den Landwirten eben
eine lebhafte Agitation betrieben und haben ſich verſchiedene Par=
teien
gebildet, Nach den Auslaſſungen in der rheinheſſiſchen Lokal=
preſſe
zu ſchließen, ſcheint die Politik noch mehr wie ſeither in den
landwirtſchaftlichen Verein getragen werden zu ſollen, was nur all=
gemein
bedauert werden kann.
Nach mehr wie zweimonatlicher Anweſenheit hier iſt der Cireus
Herzog per Extrazug nach Zürich abgereiſt.
Frankfurt, 8. Juli. Ein Dienſtmann, der dieſer Tage dahier
ſtarb, hat den lachenden Erben nicht weniger als 10000 Mark
hinterlaſſen.
8t. Frankfurt, 9. Juli. Das Sängerfeſt in Seligenſtadt
war von hier aus äußerſt lebhaft beſucht. Die Züge ab hier
waren dermaßen beſetzt, daß von Hanau aus Extrazüge eingelegt
werden mußten. Das freundliche Städtchen hatte ſich glänzend
herausgeputzt, jedes Haus prangte im Schmucke von Flaggen und
Grün. Der Feſtplatz im ehemaligen Kloſterhofe war nicht nur
bequem gelegen, ſondern auch ſehr praktiſch eingerichtet.
Wiesbaden, 6. Juli. Biſchof Dimitrije hatte heute vormittag.
eine anderthalbſtündige Unterredung mit der Königin Natalie
Alle Angaben, als ob eine endgültige Billigung der Eheſcheidung
durch die Synode bereits erfolgt ſei, ſind unrichtig, einem ſolchen
Beſchluſſe muß vielmehr ein Sühneverſuch vorhergegangen ſein, den
eben Biſchof Dimitrije jetzt unternommen hat. Man hat die Hoff=
nung
, daß doch eine Ausſöhnung zuſtande kommt, noch nicht auf=
gegeben
. Der Zweck der Miſſion des ſerbiſchen Kriegsminiſters iſt,
den Kronprinzen Alexander nach Belgrad zurückzugeleiten, da König
Milan ſeinen Sohn daheim erziehen und nach eingeleiteter Scheidung
nicht mehr der Obhut der Königin Natalie überlaſſen will. Die
Königin weigert ſich noch, den Kronprinzen ziehen zu laſſen, wird
aber wohl nachgeben müſſen.
Hamburg, 5. Juli. Ueber die Koſtenlaſt, welche dem Ham=
burger
Staate aus dem Hollanſchluß erwächſt, giebt ein als
Nachtrag zum Staatsbudget für 1888, Artikel 140, Verwaltung
der Reichszöller veröffentlichter Senatsantrag intereſſanten Auf=
ſchluß
. Danach belaufen ſich die Verwaltungskoſten jährlich auf
3644825 M. vierteljährlich alſo auf 911506 M. Für die Vorbe=
reitung
des Uebergangs der Zollverwaltung auf Hamburg ſind
784000 M. angeſetzt, worunter allein 400 000 M. für Umzugskoſten.
Das Beamtenheer wird 1750 Leute zählen, darunter 1000 Auf=
ſeher
, 70 Kaſſen= und Amtsdiener, 41 Maſchiniſten und 65 Boots=
leute
. Als erſter Betriebsfond kür eine Beamtenkleiderkaſſe ſind
60000 M. vorgeſehen.
Bürgenſtock, 9. Juli. Geſtern wurde die Bürgenſtockbahn,
die erſte Drahtſeilbahn mit elektriſcher Betriebskraft, dem Verkehr
übergeben.
Wien, 6. Juli. Der Kaſſationshof verwarf nunmehr auch die
Berufung Schönerers gegen das Strafausmaß.

- Schlummerlied der Mutter. Aus Paris wird berichtet: Ma=
dame
Hebert, die Wittwe eines jüngſt in großer Armut verſtorbenen
Kaufmannes, welche ſich durch Handarbeit mühſam ihr Brod ver=
diente
, ſaß vor einigen Tagen an der Wiege ihres kleinen Kindes
und ſang dasſelbe mit leiſer Stimme in den Schlaf; der Geſang
drang durch das geöffnete Fenſter, und als der Kleine eingeſchlummert
und die Mutter das Liedchen beendet, klopfte man plötzlich ans
Fenſter der Parterre=Wohnung; ein Herr von hoher Geſtalt erſchien
und bat Madame Hebert, ihm einige Minuten zuzuhören. Mein
Name iſt Ritt, ich bin Direktor der großen Oper, Sie haben eine
ſüße Stimme und prächtigen Vortrag, wenn es Ihnen recht iſt, en=
gagiere
ich. Sie für mein Inſtitut und laſſe Sie auf meine Koſten
ausbilden. Die beſtürzte junge Frau fand kein Wort der Er=
wiederung
und der Herr fuhr in ruhigem Tone fort: Wir zahlen
die Lehrer und geben ihnen jährlich 3000 Franes Suſtentationsgage;
bringen Sie mir morgen ihre Antwort ins Bureau. Am nächſten
Tage wurde der auf ſo originelle Weiſe geſchloſſene Contract unter=
ſchrieben
und ſämtliche Profeſſoren erklären, daß Madame Hebert
eine phänomenal ſchöne Stimme beſitze,
Nichts einfacher als das: Im Examen wurde ein Fähnrich
darüber befragt, auf welche Weiſe ſich ein Garniſontauſch zweier
Regimenter am billigſten bewirken laſſe. Prompt antwortete der
junge Krieger: Man trennt einfach die Achſelklappen ab und
tauſcht dieſelben aus. In der That eine geniale Jdee!

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Darrkſagitrrg.
Für die ehrende Theilnahme an unſerm herben Verluſte
ſage ich im Namen der trauernden Hinterbliebenen tiefge=
fühlten
Dank.
Marg. Steuernagel.

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem
uns betroffenen ſchweren Verluſte unſerer lieben Mutter,
Schwiegermutter und Großmutter
Gusanna Lepper, geb. Hildebrandt,
ſowie für die zahlreichen Blumenſpenden ſagen wir Allen
unſern herzlichſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Familie Lich.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.