151. Jahrgang.
Aoonnementapreis
Zuſerat=
Vertifkhrlich 1 Markt 50 Pl. uck.
Fringerlohn. Auswärh werden von
aden PoſAmtern Beſtelungen
end=
ngengenemmen zu 1 Mark 50 P.
w Oradl idl. Peſteuiſalaz
Mit der Sonntags=Beilage:
gerdenenersetnteti n Karnh aht
ran der Expedition Aheinſtr. Kr. La,
mBeſſungen von Friesz Wlühr,
HAzſtraße Nr. 12. hSie auhwän
ven allen Laraaceu-Aydeditionen.
Amtliches Organ
61.
für die Bekanntmachungen des Grazh. Areisamts. des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behärden.
Freitag den 6. Juli.
1388.
Ne 130.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Schießübungen auf dem Artillerie=Schießplatz bei Griesheim.
Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß das 1. Großherzoglich Heſſiſche Infanterie=lLeibgarde=Regiment
Nr. 115 am Samstag den 7. d. Mts., Nachmittags von 5 Uhr ab, eine Schießübung mit ſcharfer Muntion auf dem
Artillerie=Schießplatz bei Griesheim abhalten wird.
Darmſtadt, den 4. Juli 1888.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
[7610.
Betreffend: Das Aushebungsgeſchäft im Kreiſe Darmſtadt pro 1888.
Darmſtadt, am 4. Juli 1888
Der Civil=Vorſitzende der Großh. Erſatz=Commiſſion Darmſtadt
Cp=
an die Großherzoglichen Burgermeiſtereien des Kreiſes.
Unter Bezugnahme auf die diesſeitige Bekanntmachung vom 26. v. Mis. (Tagblatt Nr. 128) lade ich Sie ein, ſich an
den in derſelben näher bezeichneten Tagen mit den Militärpflichtigen Ihrer Gemeinden, Vormittags¼8 Uhr zum
Aushehungs=
geſchäft einzufinden.
Die betr. Militärpflichtigen ſind wiederholt darauf aufmerkſam zu machen, daß ſie ſich in den Straßen Darmſtadts und
im Muſterungslokal ruhig und anſtändig zu betragen haben und namentlich nicht im angetrunkenen Zuſtande vor der Ober=
Erſatz=Commiſſion erſcheinen dürfen. Zuwiderhandelnde werden alsbald in Gewahrſam gebracht und event. entſprechend
be=
ſtraft werden.
Die etwa ſeit. dem Muſterungsgeſchäft in Ihren Gemeinden zugegangenen Militärpflichtigen wollen Sie, ſoweit dies
nicht ſchon geſchehen, unter Vorlage der Looſungsſcheine derſelben, ſofort hierher namhaft machen.
v. Grancy.
ſi611
B e k a n n t m a ch u n g.
Nach 8 4 der Poligei=Verordnung vom 8. Rovember 1856 betr. die Reinhaltung und Wegſamkeit der Straßen ſind die
Hausbeſitzer verpflichtet, bei anhaltend heißer und trockener Witterung auf Auffordern der Polizeibehörde Banquet und
Stra=
ßen vor ihren Hofraithen bis zur Mitte der Fahrbahn täglich zweimal und zwar Morgens zwiſchen 6 und 7 Uhr, Abends
zwiſchen 7 und 8 Uhr mit Waſſer begießen zu laſſen.
Die vorſtehende Beſtimmung bringen wir mit dem Anfügen in Erinnerung, daß diejenigen Hausbeſitzer, welche der
dies=
bezüglichen Aufforderung nicht pünktlich entſprechen, nach 8 366 Poſ. 10 des Reichsſtrafgeſetzbuchs mit Geldſtrafe bis zu
60 Mark eventuell mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft werden. Die einmalige Aufforderung Seitens der
Polizeirevierbe=
amten behält ihre Giltigkeit für die ganze Dauer der betreffenden Periode anhaltend heißer und trockener Witterung.
Darmſtadt, den 27. Juni 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
[7329
v. Grolman.
Bekanntmachung.
Die Lieferung der Schreinerarbeiten
für den Bau des Electricitätswerks ſoll
im Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Montag den 9. Juli l. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag, Bedingungen und Offert=
formular ſind von dem Tiefbauamt,
Zim=
mer Nr. 26, gegen Bezahlung von 1 M.
zu beziehen. Zeichnungen ſind daſelbſt
einzuſehen.
Darmſtadt, den 3. Juli 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter. (569
Anzeige.
Die auf Freitag den 6. l. Mts.,
Nach=
mittags 3 Uhr, im Hauſe Rückertſtr. 21
angeſagte Verſteigerung von 2000
Blu=
menſtöcken ꝛc. findet ni cht ſtatt. [612
Engel,
Gerichtsvollzieher.
271)
[ ← ][ ][ → ] Nr. 130
1828
Verſteigerungs=Anzeige.
Nächſten Montag den 9. Juli 1838, Vormittags 9 Uhr,
werden die zu einem Nachlaß gehörigen Mobilien im Müller'ſchen
Saale, Ecke der Rundethurm= und Mühlſtraße (früher Orb)
öffent=
lich meiſtbietend verſteigert und zwar:
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mit 6 Stühlen, braun, 1 Divan, 1 Spiegelſchrank, ſchwarz,
1 Salonſpiegel, ſchwarz, 2 Goldſpiegel, 1 keiner Spiegel mit
ſchwarz. Rahmen, 1 hochfein. Vertikow, ſchwarz, 1 Glasſchrank,
1 Chiffonnier, Auszieh=, ovale und andere Tiſche, Stühle,
Seſſel, 1 Cylinderpult, 1 Schreibſekretär, Hänge= und Steh=
Lampen, 1 Pendule, Nachttiſche, Kleiderſchränke, Bilder,
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ſchrank, Küchengeſchirr, Vorzellan, Glas, Nippſachen,
Weiß=
zeug, Herrengarderobe, Hausgeräthe, 1 Stellleiter, 1
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ſchrank, ſodann 1 Partie Bücher, darunter 56 Bände Großh.
Heſſ. Regierungsblatt, Stunden der Andacht, Converſations=
Lexikon u. a. m., Bücher und Actenreale ꝛc.
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12 Uhr.
Adller, Hoftaxator.
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Freitag den 6. Juli, Nachmittags 6 Uhr,
werden die Kirſchen in dem Wolfskehl'ſchen Garten, Beſſunger
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Darmſtadt ſind ausrangirte Feldmützen,
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ſtückweiſe, ferner Drillich= und Leinenzeug.
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Meſſing, Tuchleiſten, ſowie Tuch=,
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und Zeugleder=Abfälle, außerdem eine
große Partie neuer Trageriemen von
Schanzzeugfutteralen zu verkaufen.
Die Lederabfälle und die Trageriemen
von Schanzzeugfutteralen gelangen
am 10. Juli d. J., Vormittags
von 11 Uhr ab,
im Hofe der Inſanterie=Kaſerne in
Darm=
ſtadt öffentlich meiſtbietend in kleineren
Partien zum Verkauf; auf die übrigen
Gegenſtände ſind ſchriftliche, verſiegelte
Offerten
bis zum 15. d. M.
an die Bekleidungs=Commiſſion des
ge=
nannten Regiments zu richten. (614
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1829
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vollſtändigen Fahrplan der
Dampfſtraßenbahn, und Uhrfahrpläuchen 5 Pfg. zum Einlegen in den
Uhr=
deckel, ſind in der Expedition unſeres Blattes, ſowie in den Buchhandlungen der
Herren Bergſträßer, v. Aigner Köhler und bei H. Lautz zu beziehen.
Expedition des Tagblatts.
Einer werthen Nachbarſchaft, meinen Freunden und Bekannten, beehre ich
mich die ergebene Mittheilung zu machen, daß ich meine ſeither Kiesſtraße Nr. 59
betriebene
ColonialmaarenZandlung
ſeit dem 1. Juli a. er. nach
grosse Ochsengasse Nr. 9
verlegt habe. Indem ich für das mir bisher geſchenkte Vertrauen verbindlichſt
danke, bitte ich mir dasſelbe auch in meinem neuen Geſchäftslokal gütigſt bewahren
zu wollen und wird es auch fernerhin mein eifrigſtes Beſtreben ſein, mir durch
nur gute Waaren, aufmerkſamſte Bedienung, ſowie billigſt geſtellte Preiſe ihre volle
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ſowie alle hierzu nöthigen
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prima Wein-Essig.
Wa,
H. zoey,
Lud. Heyl Sohn Nachk.,
17 Holzſtr. 17. (174
„
Wi
Iwoi Fox-TorrierHündinnon,
9 Wochen alt, ſelten ſchöne Thierchen,
Vater aus vornehmſtem, engliſchen Beſitze,
zu verkaufen. Ebenſo kann die Mutter
abgegeben werden.
Von wem ? ſagt die Exped. (762
p e.
Wohnungsveränderung und
Empfehlung.
Ich wohne nicht mehr Sandſtraße 10
ſondern „Schloßgartenſtr. 47u und
em=
pſehle mich für hier u. auswärts. (7622
H. Arnheiter, geprüfte Wartfrau.
Um Kaiser-Panorama,
Darmſtädter Hof,
7623
kann ſich ein Arbeitsjunge melden.
1.
4
4
7475) Steinſtr. 8 Beletage zwei
be=
quem möblirte Zimmer mit vollſt. ſep.
Eingang per Ende Juli. Näh. parterre.
7624) Obergaſſe 5 ein gut möblirtes
Zimmer ſofort zu vermiethen.
1
7625) Ein unabhängiges, ält.
Mäd=
chen ſucht Monatſtelle. Zu erfr. große
Kaplaneigaſſe 36.
7626) Eine gebildete Wittwe ſucht
Stelle als Haushälterin zu einem einzelnen
Herrn oder Dame. Zu erfragen
Grafen=
ſtraße 31, 1. Stock.
Le
Hohrore romliche Hädchon
ſofort geſucht.
Gebr. Eichberg.
Capellplatz.
[7601
G e ſ u ch 1
wird ein ordentliches und tüchtiges
Lauf=
mädchen. — Näheres im Blumenladen,
Rheinſtraße 3.
[762]
Für das Alicehoſpital
wird eine tüchtige, aber anſpruchsloſe
Haushälterin
geſucht. Dieſelbe muß in der Küche
durchaus bewandert und in der Beſorgung
des Weißzeuges zuverläſſig ſein.
Anmeldungen mit nur guten
Zeug=
niſſen in der Anſtalt, Nachmittags von
3-5 Uhr.
[7628
7552) Für ein hieſiges
Cigarrengeschiſt
wird ein nicht zu junger, flotter
Verkäntet
geſucht. — Schriftliche Offerten werden
unter Beifügung von Zeugnißabſchriften
und Angabe der Gehaltsanſprüche unter
Nr. 444 an die Exped. d. Bl. erbeten.
Tüchtige Maler, Anſtreicher
und Weißbinder
für dauernde Beſchäfugung geſucht bei
Gebrüder Nover.
Hof=Tüncher. (7629
7605) Für eine auswärtige
Ofen=
fabrik werden
6 Ofenſetzer
ſofort geſucht bei hohem Lohn. - Reiſe
vergütet. — Näheres bei
H. A. Schmid, Häfner,
Waldſtraße 7.
10
16.
[ ← ][ ][ → ]Nr. 130
183)
darunter eine complet fürstlich eingerichtete
Wohnung von 8 Fiseen,
zu deren gefl. Einſicht hochverehrliches Publlum gunz ergebenſt einlade.
Diese 34 Eimmer repräſenttren 8 vollſtändige Einrichtungen nebſt
Küche und Badezimmer und bewegen ſich im Preiſe von M. 400 bis M. 6500,
ſo daß ſie für den einfachſten bis zum feinſten Geſchmack arrangirt ſind.
Das Fabrikat der Möbel iſt im Verhältniß ſeiner Güte das denkbar billigſte,
beherrſcht gegeuwärtig den Weltmarkt und iſt bezüglich ſeiner acuraten, gediegenen
Ausführung von keiner Konkurrenz übertroffen.
Da ich in Verbindung mit einem der erſten Mainzer Möbel=Architekten ſtehe,
befinden ſich ſtets in den Muſterzimmern neue Modelle, die an Schönheit der
Formen ſich vor allen anderen Fabrikaten ganz beſonders auszeichnen; dieſelben
werden in meinen Schaufenſtern nicht ausgeſtellt.
44TATATATATTTATArAArAN,
De=
Eeliidirsariili virinirarirairevearvrevilr-int ArrnAnirEenrtna
1832
Nr. 130
Pfenuesparkasse Darmstadt.
Diejenigen Pfennig=Marken=Blätter, welche eine auf volle Mark abgerundete
Geſammteinlage während des abgelaufenen Vierteljahrs nachweiſen, ſind nebſt den
ſtädtiſchen Sparkaſſebüchern
Samstag den 7. d. Mts.
an die Herren Stationserheber zur Veranlaſſung der Ueberſchreibung abzuliefern.
Darmſtadt, den 4. Juli 1888.
[7630
Das Curatorium der Pfennigſparkaſſe.
Grossherzogliche Handelskammer.
Heffentliche Hitzung
Montag den 9. Juli 1888, Abends 6 Uhr.
Berathungsgegenſtände:
1) Neue Einläufe.
2) Entwickelung des Geſellſchaftsrechts für wirthſchaftliche Zwecke.
[7631
3) Jahresbericht für 1887.
Dr. mod. Blumenthal
iſt von ſeiner Reiſe zurückgekehrt
und wohnt jetzt
Rheinſtraße 39.
Sprechſtunden täglich von halb
[7632
3 Uhr bis 4 Uhr.
7501) Ein j. Mädchen, welches ſchon
im Schneidern bewandert iſt, wünſcht einen
viertelj. Kurſus in der Damenſchneiderei
durchzumachen, um ſich darin zu
vervoll=
kommnen. Offerten nebſt Bedingungen an
Frl. Schuhmann bei Frau Pfarrer Ohlh
in Ginsheim.
Woog, 5. Juli 1888.
381 Mtr.
Waſſerhöhe am Pegel
120 R.
Lufttemperatur
Waſſerwärme Vorm. 8 Uhr 140 R.
Woogpolizeiwache.
Standesamtliche Nachrichten von Beſſungen
(vom 28. Juni bis 4. Juli 1888).
Geborene: Am 20. Juni: Dem Maurer Georg Wilhelm Hering,
S. Wilhelm. Am 24.: Dem Schuhmacher Friedrich Abel, S.
Bern=
hard Friedrich. Am 26.: Dem Schneider Heinrich Karl Krüger,
T. Johanna Katharina. Am 27.: Dem Heizer Philipp Jakob
Schwab, S. Richard. Dem Maurer Georg Adam Kartſcher, T.
Anna Margaretha. Dem Elektrotechniker Heinrich Joſt Kriegbaum,
S. Karl Friedrich. Am 29.: Dem Taglöhner Georg Thomas Heim,
T. Anna Maria. Am 30.: Dem Kreisſtraßenmeiſter Friedrich
Schreiner, T Clementine Sophie Marie.
Auſgebote: Der Kaufmann Wilhelm Franz Loſſen zu
Würz=
burg und Hedwig Alexandrine Louiſe Berg, T. des verſt. Rentners
Karl Gerhard Moritz Berg dahier. Der Buchhalter Guſtav Joſef
Sylveſter Saagholz zu Frankfurt a. M. und Maria Eliſabeth
Hindel, T. des verſtorb. Bäckermeiſters Wilhelm Hindel dahier.
Der Oberfeuerwerker im Gr. Heſſ. Feld=Art.=Regt. Nr. 25 Hermann
Otto Tapper und Charlotte Chriſtine Creter, T. des Kaufmanns
und Stadtverordneten Eonrad Creter IV. dahier.
Cheſchlietzungen: Am 1. Juli: Der Zimmermann Johann
Daniel Dietrich hier mit Charlotte Philippine Belz, L. des
Arreſt=
hausaufſehers Johann Adam Belz zu Darmſtadt.
Geſtorbene: Am 1. Juli: Der Schloſſer Ludwig Stier, 24 J.
5 M. 28 T. alt. Am 2. Dem Zimmermann Karl Friedrich Geyer,
S. Karl Philipp Heinrich, 2 J. 2 M. 26 T. alt. Ein außerehel.
S. Wilhelm, 3 M. 20 L. Am 4.. Katharina Eyerdam, L. des
verſt. Wachtmeiſters i. P. Johann Adam Eyerdam, 15 J. 11 M.
28 T. alt.
Politiſche Ueberſicht.
Zeutſches Reich. Unter dem Vorſitze des Kaiſers fand am 5.
vormittags eine Sitzung des Kronrats im Berliner Schloſſe ſtatt.
Der Beſuch Kaiſer Wilhelms in Petersburg. wohin Graf
Bismarck ihn begleitet, dauert 3 bis 4 Tage. Der Beſuch des
Kaiſers am öſterreichiſchen und am italieniſchen Hofe ſoll im Laufe
des Auguſt erfolgen.
Prinz und Prinzeſſin Heinrich haben ein längeres herzliches
Schreiben an die Kieler Bürgerſchaft gerichtet, in welchem ſie für
den Empfang, der ihnen bereitet worden, ihren Dank ausſprechen.
Der König und die Königin von Sachſen beſuchten am 5. auf
der Durchfahrt nach Kopenhagen das Kaiſerpaar, ſpeiſten mit
dem=
ſelben im Marmorpalais und ſetzten die Reiſe am 6. früh fort.
Der „Reichs=Anzeiger veröffentlicht das Geſetz über die
Regu=
lierung der Stromverhältniſſe in der Weichſel und Nogat.
Der „Kreuzzeitung' ſchreibt man aus Petersburg, daß die
Sendung des Generals v. Pape weit über den Rahmen einer ſolchen
hinausginge, die lediglich einen Thronwechſel zu notifizieren habe.
Der General habe außer ſeinem offiziellen Schreiben noch ein
privates Handſchreiben an den Zaren überbracht und ein eben
ſolches an Kaiſer Wilhelm wieder zurückgenommen. Seine Audienz
habe ungewöhnlich lange gedauert und man habe dem Haren
an=
gemerkt, daß er von den mündlichen Mitteilungen des Generals in
hohem Maße befriedigt war.
Die „Magd. 8tg. erklärt die Angabe über die Ueberführung
der Aufzeichnungen Kaiſer Friedrichs nach England wenigſtens für
teilweiſe richtig.
Die Organiſation der land= und forſtwirtſchaftlichen
Unfall=
verſicherung iſt für das Gebiet des Königreichs Sachſen ſo weit
gefördert, daß die völlige Inkraftſetzung des Reichsgeſetzes vom
5. Mai 1886 zum 1. Januar 1889 erfolgen kann; demgemäß
bean=
tragt das Köngreich Sachſen eine Verordnung zu erlaſſen, welche
wie folgt lautet: „Das Geſetz betreffend die Unfall= und
Kranken=
verſicherung der in land= und forſtwirtſchaftlichen Betrieben
beſchäf=
tigten Perſonen vom 5. Mai 1886 tritt mit dem 1. Januar 1889
für das Königreich Sachſen ſeinem vollen Umfange nach in Kraft."
Heſterreich=Angarn. Die mit ziemlicher Beſtimmtheit in
Aus=
ſicht geſtellte Zuſammenkunft Bismarcks mit Graf Kalnoky und
Crispi wird vorausſichtlich in Karlsbad ſtattfinden, wo Crispi's
Familie im Laufe dieſer Woche eintrifft und wo Crispi ſpäter ſelbſt
erwartet, wird.
Jranktreich. Nach endgültiger Feſtſtellung wurde die am 3.
für das Kabinet beantragte Vertrauenserklärung nicht mit 326 gegen
172, ſondern mit 270 gegen 158 Stimmen angenommen.
Die
Minderheit ſetzte ſich aus der Rechten und drei Boulangiſten
zu=
ſammen, während ſich alle Anhänger Ferrys der Abſtimmung
ent=
hielten. Infolge dieſer Vertrauenserklärung gilt die Lage des
Kabinets für befeſtigt.
Der Marineminiſter hat eine Kommiſſion ernannt unter dem
Vorſitz eines Kontre=Admirals, um in Vorausſicht einer möglichen
Mobilmachung die Panzerſchiffe Richelieu, Evident, Friedland.
Caiman, Terrible, Bayard, Triomphante, das Kontre=Torpedoſchiff
Faucon, die Kreuzer Deſaiz und Hirondelle, den Aviſo Papin, fünf
Torpedos und zwei Transportſchiffe zu inſpiciren.
Der Ausſchuß der allgemeinen Ausſtellung kündigt an, daß am
14. Juli, bei dem franzöſiſchen Nationalfeſt auf dem Marsfeld, ein
großes Feſtmahl zu Ehren der ca. 2900 Bürgermeiſter der
Depar=
tements= Arrondiſſements= und Kantons=Hauptſtädte ſtattfinden
wird. Außer den Bürgermeiſtern werden noch der Präſident der
Republik mit Gefolge, die Miniſter und Unterſtaatsſekretäre, die
Senatoren, die Deputierten, der Pariſer Gemeinderat, die
Abteilungs=
präſidenten des Staatsrats, der Seine= und der Polizeipräfekt, die
erſten Präſidenten und die Generalprokuratoren der Gerichte und
des Rechnungshofs von Paris, der Gouverneur und der
Platz=
kommandant von Paris, die Generalſtäbe der Miniſterien des
Kriegs und der Marine, die Generäle, die ein Kommando bei der
Parade auf den Longchamps hatten, und die Oberbeamten der drei
Ausſtellungsdirektionen anweſend ſein.
Engkand. Dem „Standard; wird aus Berlin berichtet, daß
die herzlichen Beziehungen zwiſchen England und Deutſchland
unvermindert fortdauern. Graf Herbert Bismarck werde in kurzem
in Privatangelegenheiten nach England reiſen, dabei aber wohl
internationale Angelegenheiten ebenfalls zur Sprache bringen.
Nach einer Meldung des Bureau Reuter aus Durban vom 3.
ariff eine aus Polizeitruppen und eingeborenen Hilfsmannſchaften
beſtehende Streitmacht eine Schaar Inſurgenten unter Anführung
eines Häuptlings an und ſchlug die Inſurgenten nach einem
ſechs=
ſtündigen Kampfe zurück. Die Verluſte waren auf beiden Seiten
nicht unbeträchtlich. Die Engländer ſollen unter anderen einen
Offizier und zwei höhere kommandierende Eingeborenen verloren
haben.
Das in der Kapſtadt garniſonierende erſte Bataillon des königlich
ſchottiſchen Regiments ſegelte am 1. mit Artillerie und
Gatling=
kanonen nach Zululand ab, um zu der Truppenmacht unter dem
Nr.
Befehle des Generals Smyth zu ſtoßen. Die endgültige
Unter=
werfung des Zululandes ſoll mit Nachdruck betrieben werden.
Riederſande. Die Generalſtaaten ſind auf den 18. d. M. zu
einer gemeinſamen Sitzung zuſammenberufen, um das Geſetz betr.
die Vormundſchaft für die Kronprinzeſſin zu beraten.
Itaſten. Die königliche Familie iſt am 4. in Monza ein
getroffen.
Das britiſche Geſchwader traf am 4. vor Neapel ein.
Rußkand. Der Kaiſer und die Kaiſerin ſind am 3. nach dem
Finniſchen Archipel abgereiſt.
Fürkei. Die Suezkanal=Uebereinkunft dürfte im Laufe dieſer
Woche durch die beglaubigten Vertreter der Türkei den Mächten
überreicht werden. Da dieſelbe von England, Frankreich und der
Türkei angenommen iſt, ſo glaubt man in unterrichteten Kreiſen,
daß ſeitens der übrigen Großſtaaten ein Widerſpruch nicht
ſtatt=
finden werde, beſonders nicht durch Rußland, von dem aus er
viel=
leicht hätte befürchtet werden können.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 6. Juli.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 30. Juni den
Kreisarzt des Kreisgeſundheitsamts Groß=Gerau Medizinalrat Dr.
Georg Münch auf ſein Nachſuchen, unter Anerkennung ſeiner
lang=
jährigen, treugeleiſteten Dienſte und unter Verleihung des
Charak=
ters als „Geheimer Medizinalrat= ſowie den Kreisarzt des
Kreis=
geſundheitsamts Heppenheim Medizinalrat Dr. Carl Scotti auf
ſein Nachſuchen, unter Anerkennung ſeiner langjährigen,
treuge=
leiſteten Dienſte und unter Verleihung des Charakters als „
Ge=
heimer Medizinalrat- mit Wirkung vom 1. Auguſt l. J. in den
Ruheſtand verſetzt;
an demſelben Tage den Arzt bei dem Landeszuchthaus
Marien=
ſchloß Dr. Georg Pfannmüller zum Kreisarzt des
Kreisgeſund=
heitsamts Groß=Gerau, den Kreisaſſiſtenzarzt für den Kreis Mainz
Dr. Ludwig Lehr zum Kreisarzt des Kreisgeſundheitsamts
Heppen=
heim, ſowie den praktiſchen Arzt Dr. Julius Haberkorn zu
Kirchhauſen, im Königreich Württemberg, zum Kreis=Aſſiſtenzarzt
für den Kreis Mainz mit dem Wohnſitz in Mainz, - ſämtlich mit
Wirkung vom 1. Auguſt l. J. ernannt.
Stadtverordneten=Verſammlung. Anläßlich des Dahinſcheidens
weiland Sr. Majeſtät Kaiſer Friedrichs hatte die Verſammlung am
16. Juni eine außerordentliche Sitzung abgehalten und den Herrn
Oberbürgermeiſter beauftragt Sr. Majeſtät dem Kaiſer, den
Kaiſerinnen=Witwen, ſowie Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog,
dem Prinzen Heinrich von Preußen nebſt Gemahlin das tiefſte
Beileid auszuſprechen. Herr Oberbürgermeiſter Ohly teilte bei
Er=
öffnung der geſtrigen Sitzung die alsbald eingegangenen Antworten
mit, in denen für die ausgeſprochenen Geſinnungen der verbindlichſte
Dank zum Ausdruck gebracht wird.
Ferner wird mitgeteilt, daß der als Sachverſtändige in der
Schlachthausfrage zugezogene Baurat Oſthoff inzwiſchen hier
an=
weſend war und ſich auch bezüglich der Platzfrage und der in
Be=
tracht kommenden Wünſche der Metzgerinnung informiert habe, ſich
ferner bereits über ſeine Anſichten der Schlachthaus=Kommiſſion
gegenüber in vertraulicher Weiſe ausgeſprochen habe. Ein
Gut=
achten des Genannten werde für nächſten Dienstag erwartet und
müſſe alsdann am Donnerstag bezüglich des eventuellen Ankaufs
des Holzhofes Beſchluß gefaßt werden, da die Militärbehörde nach
dem 10. Juli auf weitere Entſchließungen der Stadt nicht mehr
warten könne, ſondern ſich bezüglich des Bauplatzes für die
projek=
tierte Kavalleriekaſerne ohne Rückſicht auf die ſtädtiſchen Wünſche
ſchlüſſig machen müſſe.
Eine Mitteilung des Polizeiamtes bezüglich eines kürzlich
ver=
mißten Kindes, eine Angelegenheit, die vor einigen Wochen durch
Profeſſor Thiel zum Gegenſtand einiger Bemerkungen gemacht
worden war, ſoll einige Tage zur Kenntnis der Stadtverordneten
im Stadthauſe aufgelegt bleiben. Dem Geſangverein Liederkranz
wurden auf deſſen Anſuchen ſtädtiſche Dekorationen für den 8. Juli,
dem zur Abhaltung einer Fahnenweihe beſtimmten Tage,
über=
laſſen.
In Anweſenheit des Steuerkommiſſars Herrn Rau wurden
ſo=
dann die durch die Einverleibung Beſſungens veranlaßten
Ergänz=
ungswahlen zu den Steuereinſchätzungskommiſſionen vorgenommen.
Seitens der Finanzkommiſſion brachte Herr Eger für die
Ein=
ſchätzungskommiſſion erſter Abteilung die Herren Apotheker Lauer
und Fabrikant Rudolph Schäfer als Mitglieder, Reſtaurateur
Freund als Erſatzmann und für die zweite Abteilung die
Stadt=
verordneten Wittmann und Weinmann als Mitglieder und als
Erſatzmann Herrn Stadtverordneten Creter in Vorſchlag. Man
ſtimmte dieſem Vorſchlage zu. In die Gewerbeſteuerkommiſſion
wurden gewählt die Herren Stadtverordneten Mahr, Ganß und
Wittmann als Mitglieder und die Herren Spenglermeiſter Rockel
und Rentner Uebelshäußer als Erſatzmänner.
Hiernach kam ein Schreiben des Beigeordneten Herrn Hickler
durch Herrn Oberbürgermeiſter Ohly zur Verleſung. wonach
der=
ſelbe aus Alters= und Geſundheitsrückſichten von ſeinem Ehrenamt
130
1833
zurücktritt und für das ihm von den ſtädtiſchen Organen
entgegen=
gebrachte Vertrauen ſeinen Dank ausſpricht. Herr Ohly nahm
Veranlaſſung in äußerſt ſchmeichelhafter Weiſe der Verdienſte des
Scheidenden zu gedenken, dem er große Gewiſſenhaftigkeit und
Bereitwilligkeit in der Ausübung der übernommenen Pflichten,
ferner Liebenswürdigkeit und volle Hingabe, Uneigennützigkeit und
Opferwilligkeit nachrühmte. Die Verſammlung ſtimmte dieſen
Ausführungen durch Erheben von den Sitzen bei und beauftragte
eine aus den Stadtverordneten Lautenſchläger, Lautz und Diehm
beſtehende Deputation Herrn Hickler perſönlich den Dank der
Stadtvertretung zu übermitteln.
Die Frage wegen des Statuts für Ernennung eines dritten
(beſoldeten) Beigeordneten wurde auf Antrag Bergſträßer's mit
Rückſicht auf die vorkommenden Perſonalfragen in die geheime
Sitzung verwieſen.
Ueber den Schluß der öffentlichen Sitzung werden wir in
nächſter Rummer referieren.
Die Kommunalſteuerzettel ſind fertig geſtellt und werden in
den nächſten Tagen zur Ausgabe gelangen. Der
Ausſchlags=
cosfficient beträgt für die Geſamtgemeinde 22832 Pf. auf die Mark
Steuerkapital, während er im Vorjahre für Darmſtadt nur 205 Pf.
für Beſſungen aber 2458 Pf. betragen hat. Die ſeitherigen
Darm=
ſtädter werden alſo eine Erhöhung, die ſeitherigen Beſſunger aber
eine Verminderung ihrer Kommunalſteuerbeträge merken. Für die
Bewohner Beſſungens iſt freilich eine Ausgleichung nach der anderen
Richtung hin dadurch eingetreten, daß durch Einführung des Octrois
die Preiſe der Lebensmittel eine entſprechende Erhöhung erfahren
haben.
— Darmſtädter Gartenbauverein. Die geſtrige
Monatsverſamm=
lung eröffnete der Vorſitzende, Herr Rentner Müller, mit
einem kurzen Nachrufe an den hochſeligen Kaiſer Friedrich, zu
deſſen Andenken ſich die Anweſenden von ihren Sitzen erhoben.
Hierauf berichtete der Vorſitzende in ſehr eingehender Weiſe über
die kürzlich in Frankfurt a. M. ſtattgehabte Blumen= und Pflanzen=
Ausſtellung, ſchilderte dieſelbe in ihren einzelnen Abteilungen und
gab ſo ein aus eigener Anſchauung geſchöpftes und von
intereſ=
ſanten Betrachtungen begleitetes Bild der ganzen Ausſtellung. Da
ſich eine Diskuſſion an den Bericht nicht knüpfte, wurde nach einigen
kleineren Mitieilungen die Verſammlung mit der üblichen Gratis.
verloſung geſchloſſen.
D. 8tg.
Herr Kaplan Molitor iſt zum Pfarrer in Virnheim
er=
nannt worden.
Der Hauptverein der Guſtav=Adolf=Stiftung im Großherzogtum
Heſſen hält, wie bereits mitgeteilt, am 10. und 11. Juli ſeine 45.
Jahresverſammlung in Bensheim ab. Bei dem am Mittwoch
den 11. um 9½ Uhr ſtattfindenden Feſtgottesdienſt wird Herr
Pfarrer Velte von Melbach die Predigt halten und es werden
der=
ſelben Anſprache des Präſidenten Herrn Oberſtabsauditeurs
Eigen=
brodt von Darmſtadt und die Erſtattung des Jahresberichts durch
den Sekretär Herrn Pfarrer Ritſert aus Darmſtadt folgen.
Der Gandenbergiſchen Maſchinenfabrik, Georg Göbel, wurde
ein Patent für eine Billet=Coupierzange erteilt.
ꝛ Kleine Mitteilungen. Am Mittwoch wurde einem Lehrer
aus Griesheim, der ſich an einem Schaufenſter in der Rheinſtraße
die Auslagen betrachtete, von einem unbekannten Burſchen das
Portemonnaie mit ca. 40 M. entwendet.- In einer
Maſchinen=
fabrik kam ein Arbeiter mit dem linken Fuße unter eine Maſchine,
wodurch zwei Zehen gequetſcht worden.
ſEin elfjähriger Burſche
aus Mainz wurde Mittwoch nachts dahier obdachlos aufgegriffen
und in das Polizeigefängnis verbracht.
J. Mainz, 4. Juli. Laut einem hier eingetroffenen
Privat=
telegramm hat das Reichsgericht in ſeiner heutigen Sitzung die
Reviſion des Reichsmilitärſiskus gegen das Urteil des
Oberlandes=
gerichts zu Darmſtadt in der ſattſam bekannten Sache des
In=
validen Burkard koſtenfällig abgewieſen. Burkard hat ſonach
ſeine Klage endlich gewonnen und der Reichsfiskus iſt verpflichtet
demſelben lebenslänglich die ihm von dem Oberlandesgericht in
Darmſtadt für die ihm durch die Mißhandlung eines Unteroffiziers
zugefügten Verletzungen zugeſprochene Entſchädigung zu zahlen.
1. Mainz, 4. Juli. Der erſte Börſenverkehr von Mainzer
lokalen Wertpapieren an der hieſigen Börſe fand heute unter
außer=
ordentlich zahlreicher Beteiligung ſeitens ſämtlicher hieſiger
Finanz=
inſtitute und ſonſtiger Intereſſenten ſtatt. Wie aus dem zahlreichen
Beſuch der Börſe hervorgeht, bringen die Mainzer Handelskreiſe
der neuen Einrichtung ein ſehr reges Intereſſe entgegen.
Mainz, 5. Juli. Der Main ſoll im Anſchluß an den
Main=
kanal auf der Strecke von Koſtheim bis zur Mündung in den Rhein
durch Vortreibung von Querbuhnen auf 120 Meter Breite derart
eingeſchränkt werden, daß ſich am Koſtheimer Pegel bis zu 1.40 Mtr.
Tiefe ergiebt. Die Arbeiten geſchehen durch die preußiſche
Strom=
bauverwaltung und haben den Zweck, die untere Mainſtrecke auch
bei kleineren Waſſerſtänden beſſer fahrbar zu machen.
Bingen, 5. Juli. Für das Verbandsfeſt der
Kriegerkamerad=
ſchaft „Haſſiar iſt auf Sonntag den 15. ein Beſuch des National=
Denkmals und ein Feſtzug durch Bingen, auf Montag den 16.
Konzert und Volksbeluſtigung auf dem Feſtplatz vorgeſehen.
1834
Nr. 130
Worms, 4. Juli. Geſtern abend fand in aller Stille die
Grund=
ſteinlegung zu dem Volkstheater und Feſthaus ſtatt.
Frühere Pläne, die Feier feſtlich zu begehen, wurden durch den Tod
Kaiſer Wilhelms, die Krankheit und den Tod Kaiſer Friedrichs
durchbrochen, und es mußte daher, im Einklange mit einer
Willens=
erklärung des Landesherrn und Protektors unſeres Theaters die
Feier im allerkleinſten Kreiſe vorgenommen werden.
L. Aus Rheinheſſen, 4. Juli. In Eſſenheim herrſchen
Schar=
lach und Diphtheritis derart heftig, daß bereits 10-12 Kinder
geſtorben ſind und noch täglich welche ſterben. Die Schulen ſind
geſchloſſen.
Frankfurt, 5. Juli. Um den vielen Aepfelweinfälſchungen
vorzubeugen, wird dieſer Tage eine Petition an den Reichstag zur
Unterzeichnung öffentlich aufgelegt, in welcher gebeten wird, den
Aepfelwein unter das Nahrungsmittelgeſetz zu ſtellen.
Auf Veranlaſſung der Darmſtädter Behörde wurde hier eine
Anzahl Perſonen feſtgenommen die einer Diebsbande angehören.
Die Verhafteten haben in Sachſenhauſen und in den nördlichen
Stadtteilen bei verſchiedenen Kolonialwaarenhändlern
Einbruchs=
diebſtähle verübt.
8t. Frankfurt, 5. Juli. Die hieſigen Geſchäftstreibenden klagen
ſehr über ſchlechten Fremdenverkehr, indem bei der ungünſtigen
Witterung die Gäſte der Nachbarbäder ausbleiben.-
Unſere beiden
Theater werden nächſten Sonntag wieder eröffnet.
Ueber den
Eröffnungstermin des Centralbahnhofes verlautet immer noch nichts
Beſtimmtes, zunächſt dürfte der 15. Auguſt in Ausſicht genommen
ſein.
Verlin, 4. Juli. Infolge einer Aufforderung des
Oberhof=
meiſters der Kaiſerin Victoria überreichte am Samstag der
Re=
dakteur Max Karſunckel in Schloß Friedrichskron die erſte Reihe
ſeiner Sammlung von Nekrologen auf Kaiſer Friedrich.
Dieſelbe umfaßte 1646 Nummern von Zeitungen, darunter 670 aus
Deutſchland, 710 aus England, 243 aus Frankreich, 58 aus Italien,
5 aus Schweden und Norwegen u. ſ. w; eine türkiſche bringt
ſo=
gar die Bildniſſe Kaiſer Friedrichs und ſeiner Gemahlin. Täglich
gehen noch heute Sendungen ein, darunter ſelbſt ſolche aus Japan;
450 Zeitungen ſind bereits von neuem verzeichnet.
Gotha, 3. Juli. In dem bekannten und viel beſuchten Gothaiſchen
Luftkurort Oberhof, dem höchſtgelegenen Dorfe Thüringens,
wer=
den nach einem von der „Goth. 3tg.: erwähnten Gerüchte die vier
Söhne des Kaiſers Wilhelmnoch in dieſem Monat zu längerem
Genuß der Sommerfriſche erwartet. Das Herzogliche Jagdſchloß
daſelbſt wird für dieſen Beſuch hergerichtet.
Leipzig, 4. Juli. Die ganze heutige Verhandlung in dem
Lan=
desverrats=Prozeß gegen Dietz und Genoſſen fand unter
Aus=
ſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt. Die Beweisaufnahme iſt beendet;
morgen erfolgen die Plaidoyers der Reichsſtaatsanwaltſchaft und
der Verteidigung, es iſt jedoch noch ungewiß, ob dieſelben öffentlich
ſein werden.
Für Jagdliebhaber. Erfreulich dürfte die Nachricht für
Jagd=
liebhaber ſein, daß die jungen Rebhühner, die in dieſem Jahre
ganz außerordentlich früh den Eiern entſchlüpft ſind, ſich in großer
Zahl in den Fluren vorfinden. Auch der Haſenbeſtand ſoll zu den
beſten Hoffnungen berechtigen. Die Befürchtungen, die man in
Jägerkreiſen des ſtrengen Winters wegen hegte, ſollen durchaus
nicht zutreffen. Der erſte Satz der jungen Haſen ſoll vielmehr den
Witterungsunbilden getrotzt und alle Gefahren glücklich
überſtan=
den haben.
Die Meininger Hofſchauſpieler haben am Montag ihr
Gaſt=
ſpiel im Brüſſeler Monnaie=Theater beſchloſſen. Das finanzielle
Ergebnis war ein ungünſtiges, denn das Gaſtſpiel endete mit einem
Fehlbetrage von 15000 Franes. Dagegen hat ihr Gaſtſpiel in
Rotterdam einen Ueberſchuß von 35000 Franes und das in
Ant=
werpen einen Ueberſchuß von 22000 Franes ergeben.
Zur Warnung. Wie vorſichtig man in dem Weitererzählen
von Gerüchten ſein muß, iſt einer großen Anzahl von Einwohnern
in Caſſel jetzt zu ihrem Nachteil klar geworden. — Ein falſches
Gerücht, wahrſcheinlich durch Verwechſelung entſtanden, über die
Verhältniſſe eines größeren Geſchäftes daſelbſt, iſt unbedacht oder
auch durch böſe Zungen ſo weit verbreitet worden, daß bereits eine
Reihe Herren verſchiedenſter Berufsklaſſen zu Caſſel belangt
wor=
den ſind. Wie dem ,C. Jl.- mitgeteilt wird, gehen die Klagen der
Reihenfolge nach weiter, bis der Urheber jener Nachrede gefunden
iſt, welchen dann eine ſchwere Strafe treffen dürfte. - In Bremen
iſt in einem ſolchen Fall der Urheber zu mehrmonatlicher
Freiheits=
ſtrafe und hoher Geldbuße verurteilt worden,3 kann daraus
Jedermann erſehen, wie ſehr man ſich hüten ſollte eine Nachrede
weiterzuverbreiten.
Ein Troſt. Eine junge Pariſerin wird von ihrem Geliebten
entführt. Das Paar ſitzt liebestrunken und traumverloren im
Eiſenbahnwagen; der Hug muß jeden Augenblick abgehen. Da ſtürzt
noch eine einzelne Dame auf den Perron, eilt ſuchend die
Wagen=
reihe entlang und ſteht plötzlich vor den ahnungsloſen Liebenden.
„Meine Mutter! ſtammelt das junge Mädchen entſetzt. - „ Wohin
willſt Du, Du Elendezu ſchreit die Erboſte. - „ Nach Brüſſel.”
Das Zeichen zur Abfahrt übertönt den Zornausbruch der
unglück=
lichen Mutter. Der Zug ſetzt ſich in Bewegung. Da ruft ſie ihrer
Tochter nach: „Dann bring mir wenigſtens Spitzen mit, wenn Du
wiederkommſt”
Litterariſches.
Die Maueſſeſche Liederhandſchrift, deren Wiedererwerbung für
Deutſchland aus der Pariſer Staatsbibliothek vor kurzem erfolgte,
iſt ſoeben in vortrefflicher neuhochdeutſcher Uebertragung von Franz
Weber in der von Otto Hendel in Halle a. S. unternommenen
=Bibliothek der Geſamtlitteraturi unter dem Titel:
Minne=
ſinger, Deutſche Liederdichter des XIL. XIII. und XIV.
Jahr=
hunderts erſchienen. Trotz des geringen Preiſes lin ſteifen Umſchlag
geheftet und beſchnitten 50 Pf., in eleg. Ganzleinenband mit
Rot=
ſchnitt 75 Pf., in hocheleg. Prachtband mit Goldſchnitt 1 M. 50 Pf.)
iſt der über 150 Seiten ſtarke, mit Titelbild verſehene Band äußerſt
geſchmackvoll ausgeſtattet. In derſelben Sammlung erſchien ferner
Kaiſer Wilhelm. Ein Lebensbild in kleinen Zügen vom großen
Kaiſer von Arnold Wellmer. 120 Seiten ſtark, mit einem hübſchen
Vortrait des Kaiſers. In ſteifen Umſchlag geheftet und beſchnitten
25 Pf., in eleg. Ganzleinenband mit Rotſchnitt 50 Pf. Die
Aus=
ſtattung iſt wie die des vorerwähnten Buches eine äußerſt elegante;
wir können dasſelbe Jedermann zur Anſchaffung empfehlen und
keines eignet ſich beſſer als Geſchenk für die Jugend, reſp. zur
Verteilung in Schulen.
Ein neuer Roman von E. Werner „Die Alpenfee' beginn
ſoeben in der =Gartenlaubes zu erſcheinen.
Der Bier=Kommers in nichtſtudentiſchen Kreiſen. Zweiter Teil.
Herausgegeben von der Redaktion der „Fidelitas=, eleg. geb. M. 120.
Hamburg, Verlag von G. Kramer. Während der vor etwa
Jahres=
friſt in demſelben Verlage erſchienene erſte Teil eine Anleitung zur
Abhaltung eines Kommerſes, ſowie eine Auswahl beliebter
Trink=
lieder brachte, bielet dieſer zweite Teil eine größere Anzahl Reden,
Anſprachen. Toaſte, Vorträge, Intermezzi, Geſangsſcherze und
Spiele für fröhliche Trinkgeſellſchaften, überhaupt für jeden
ge=
ſelligen Kreis, wo man populär und heiter ſein will.
[7633
Nodes=Arzeige.
Statt jeder beſonderen Anzeige machen wir
Ver=
wandten, Freunden und Bekannten die ſchmerzliche
Mit=
theilung, daß unſer guter Gatte, Vater, Schwiegervater
und Großvater,
der Großherzogl. Miniſterialkanzliſt
L. Steuernagel,
geſtern Abend ſanft entſchlafen iſt.
Darmſtadt, den 5. Juli 1888.
Namens
der trauernden Hinterbliebenen.
Marg. Stouernagol.
Die Beerdigung findet ſtatt: Samstag den 7. Juli,
Vor=
mittags 9 Uhr, vom Sterbehauſe, Mühlſtr. 26.
Derrkſagitrtg.
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Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei bem
uns betroffenen ſchweren Verluſt ſagen wir hiermit unſern
tiefgefühlten Dank.
Darmſtadt, den 5. Juli 1888.
Familie Spengler.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe inniger Theilnahme bei der
Krankheit und Beerdigung meines ſeligen Mannes ſage ich
hiermit meinen herzlichſten Dank.
Darmſtadt, den 5. Juli 1888.
Apollonia Beckmann.
Tageskalender.
Freitag, 6. Juli: Generalverſammlung der Ortskrankenkaſſe für
Metall=Arbeiter in der Brauerei Heß, Kirchſtraße.
Druck und Verlag: L. C. Wittichſche Hofbuchdruckerei. - Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.