151. Jahrgang.
Abennementspreis
Inſerate
Vertelhthtlich 1 Mart 50 Pf. mck.
Sringerlohn. Uuzwärt werden von
Een Poſtämtern Beſtellungen end
eyengenommen zu 1 Mart bo M.
wOnzail mcl. Jofauiſialat
Mit der Sonntags=Beilage:
verdneangerotmenzn Dernh at
von der Expeditien, Rheinſt. 30.A.
mBeſſungen von Fried. Bülhez.
Holzſtraße Nr. 12. ſowie auzwärts
von allen Envoner-Eegeditonen.
Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Kreigamts. des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Donnerstag den 5. Juli.
Ne 129.
1888.
Bekan ntm achu ng,
die Erhehung einer Umlage zur Beſtreitung der Kommunalbedürfniſſe in der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt
betreffend.
Mit Genehmigung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern und der Juſtiz ſoll im Etatsjahr 1888189 von der
Stadt Darmſtadt eine Umlage von 8050004l auf das geſammte Kommunalſteuerkapital der Einwohner und Ausmärker
ausgeſchlagen und in 6 Zielen erhoben werden, wofür der Beitrag auf eine Mark Kommunalſteuerkapital ſich auf 22,8329
berechnet.
Wir bringen dies mit dem Anfügen zur offentlichen Kenntniß, daß die Erhebungsziele auf die Monate April,
Juni, Auguſt, Oktober, Dezember 1888 und Februar 1889 feſtgeſetzt worden ſind.
Weiter wird bemerkt, daß gleiche Bekanntmachung in Beilage Nr. 20 des Gr. Heſſ. Regierungsblatts vom 3. Juli
1888 abgedruckt iſt und daß von dieſem Tage an die Friſt zum Vorbringen von Beſchwerden, welche gegen die Erhebung
der Umlagen überhaupt gerichtet ſind, läuft.
Darmſtadt, den 4. Juli 1888.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
[7566
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Schießübungen auf dem Artillerie=Schießplatz bei Griesheim.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenutniß, daß das 1. Bataillon des Großh. Heſſiſchen Infanterie=Regiments
Nr. 115 am Freitag den 6. d. Mts., Nachmittags von 5 Uhr ab, ein Gefechtsſchießen mit ſcharfen Patronen auf dem
Artillerie=Schießplatz bei Griesheim abhalten wird.
Darmſtadt, den 4. Juli 1888.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
[567
Reberſicht
der Durchſchnittspreiſe von folgenden Früchten
vom 15. Juni bis 1. Juli 1888.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 19.25. — Korn per Sack
100 Kilo M. 14.25. - Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 16. -. - Hafer per Sack 100 Kilo M. 14.-.
Darmſtadt, den 2. Juli 1888.
Großherzogliches Polizeiamt.
Ueberſicht
der Marktpreiſe von folgenden Gegenſtänden
vom 15. Juni bis 1. Juli 1888.
Butter per ¼ Kilo M. -.90, desgl. in Partien M. - 80,
Eier per Stück 5½ Pfg., desgl. per 25 Stück M. 1.30
Kartoffeln per 100 Kilo M. 6.25, desgl. per 25 Kilo
M. 1.60. — Kornſtroh per 50 Kilo M. 3.10 - Heu per
50 Kilo M. 4. 75.
[756.
Darmſtadt, den 2. Juli 1888.
Großherzogliches Polizeiamt.
Bekanntmachung.
Säͤmmtliches in dem ſtädtiſchen
Ober=
wald und dem ſeitherigen Beſſunger
Ge=
meindewald noch lagernde Holz (Bau=,
Nutz= oder Brennholz) iſt langſtens bis
Samstag den 7. Juli l. J3.
aus dem Schlage abzufahren, widrigen=
falls Beſtrafung der Steigerer nach dem
Forſiſtrafgeſetz eintritt.
Darmſtadt, den 28. Juni 1888.
Großherzogliche Bülrgermeiſterei Darmſtadt.
[2447]
Ohly.
Bekanntmachung.
Die Spenglerarbeit und Blitzableiter=
Anlage zu dem ſtädtiſchen Gebäude in der
Kirchſtraße ſoll im Wege der Submiſſion
vergeben werden.
Offerten ſind bis
Samstag den 7. Juli l. J3,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
270
1820
Arbeitsbeſchreibung und Bedingungen
liegen auf dem Stadtbauamt, Zimmer
Nr. 32, zur Einſicht offen, bei welchem
auch die Formulare für die Offerten gegen
eine Copialgebühr von 50 Pfg. zu
er=
heben ſind.
Darmſtadt, am 30. Juni 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.=B.:
Riedlinger, Beigeordneter. (7449
Bekanntmachung.
Die Lieferung der Schreinerarbeiten
für den Bau des Electricitätswerks ſoll
im Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Montag den 9. Juli l. J3.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag, Bedingungen und
Offert=
formular ſind von dem Tiefbauamt,
Zim=
mer Nr. 26, gegen Bezahlung von 1 M.
zu beziehen. Zeichnungen ſind daſelbſt
einzuſehen.
Darmſtadt, den 3. Juli 1888.
Großherzogliche Burgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Niedlinger, Beigeordneter. (7569
Bekanntmachung.
Der ſeitherige Controleur des Leih=
und Sparvereins Ober=Ramſtadt Adam
Jacob Wiener iſt verſtorben und Herr
Philipp Martin Bert von Ober=
Ram=
ſtadt durch Beſchluß der
Generalverſamm=
lung vom 24. Juni 1888 zum
Kontro=
leur gewählt worden.
Darmſtadt, am 3. Juli 1888.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
Dr. Weiß.
[7570
Steinkohlen=Lieferung.
Die Lieferung der für das
Haupt=
juſtizgebäude dahier im Etatsjahr 188889
nöthigen Steinkohlen, veranſchlagt zu 700
Centner Stückkohlen, 600 Centner
Fett=
ſchrot und 100 Centner Anthracitkohlen,
ſoll im Submiſſionswege vergeben werden.
Offerten ſind bis zum 20. l. Mts. bei
der unterzeichneten Stelle verſchloſſen
ein=
zureichen.
Darmſtadt, den 3. Juli 1888.
Gerichtsſchreiberei Großh. Landgerichts.
Dr. Mayer,
Großh. Landgerichtsſekretär. (7571
ZumAnſehen.
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Caſinoſtraße 23. [572
Nr. 129
Edirtulladung.
Nachdem wider den Garde=Dragoner Guſtav Ahrent, der 5. Eskadron
1. Großherzoglich Heſſiſchen Dragoner=Regiments (Garde=Dragoneu=Regiment)
Nr. 23, geboren am 14. Dezember 1866 zu Fürſtenwalde, Regierungsbezirk
Frank=
furt a. O., der förmliche Deſertionsprozeß eröffnet worden iſt, wird derſelbe
hier=
mit aufgefordert, ſich ſofort bei ſeinem Truppentheil= zu geſtellen, ſpäteſtens aber
in dem auf
Donnerstag den 8. November 1888, Vormittags 10 Uhr,
anberaumten Termin vor dem unterzeichneten Gericht zu erſcheinen, widrigenfalls
die wieder ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen, er in contumaciam für
fahnen=
flüchtig erklärt und in eine Geldbuße von 150 bis 3000 Mark verurtheilt
wer=
den wird.
[7573
Darmſtadt, den 30. Juni 1888.
Großherzogliches Gericht der Großh. Heſſiſchen (25.) Diviſion.
Yorladung.
Der Pionier Friedrich Heinrich Beck der 2. Compagnie Pionier=Bataillons
Nr. 16, geboren am 20. Auguſt 1866 zu Darmſtadt im Großherzogthum Heſſen,
gegen welchen der Prozeß wegen Fahnenflucht eröffnet iſt, hat ſich ſpäteſtens zum
Termine
am 27. Oktober er., Vormittags 11 Uhr,
in unſerem Gerichtslocale (Zimmer Nr. 8 der Militär=Arreſt=Anſtalt auf der
Ober=
ſaalſtraße hierſelbſt) zu ſtellen, widrigenfalls die Unterſung geſchloſſen und der
Ab=
weſende für fahnenflüchtig erklärt, auch zu Geldſtrafe von 150 bis 3000 Mark
ver=
urtheilt werden wird.
Metz, den 30. Juni 1888.
Kaiſerliches Gouvernements=Gericht.
[7574
Bekanntmachung.
Auf Erſuchen des Großherzoglichen Rentamts Darmſtadt bringen wir
hier=
mit zur öffentlichen Kenntniß, daß die rückſtändigen Junigefälle, als: Streulaub=
und Heugrasgelder, innerhalb acht Tagen an dasſelbe zu entrichten ſind,
widrigen=
falls das Beitreibungsverfahren gegen die Säumigen, den geſetzlichen Beſtim mungen
gemäß, eingeleitet wird.
Darmſtadt, den 4. Juli 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[7575
Derbreiterung
der inneren Ringſtraße zwiſchen Frankfurter= und Pankratiusſtraße.
In Folge eines unterlauſenen Verſehens iſt in unſerer Bekanntmachung vom
20. Juni d. J3. als letzter Tag der Offenlage des für die oben erwähnte
Ver=
breiterung aufgeſtellten Planes der 3. Juli d. J3. genannt. Der Plan liegt jedoch
noch bis zum 10. Juli d. J3. einſchließlich auf unſerem Büreau offen.
Wir bringen dies mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntniß, daß
Einwen=
dungen gegen den Plan bis zu dieſem Zeitpunkt einſchließlich bei uns vorgebracht
werden können.
Darmſtadt, den 4. Juli 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter.
(7576
Ferde Yerſteigerung.
Donnerstag den 12. d. Mts., Vormittags 10 Uhr,
werden im Großherzoglichen Hofmarſtalle dahier neum zu Landgeſtückszwecken
nicht mehr taugliche Landbeſchäler verſteigert.
Acht derſelben ſind länger als 14 Tage kaſtrirt.
Darmſtadt, den 4. Juli 1888.
Großherzogliche Landgeſtüts=Direction.
J. V.:
von Willich.
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1824
41
Nr. 129
Cbrauchte Pianos joder Construction
werden unter ſachmänniſcher Leitung und Garantie wie neu. hergeſtellt bei
A. W. TEmmermamm,
[724]
Pianolager und Aeparatur=Anſtalt.
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Wirthſchaftseröffnung und Empfehlung.
Einem geehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß ich von Samstag ab die
G Gaſtwirthſchaft, Dieburgerſtr. Nr. 13- übernommen habe. Es
wird mein eifrigſtes Beſtreben ſein bei guten Speiſen und Getränken, ſowie
freund=
licher Bedienung mir baldigſt das Wohlwollen meiner geehrten Gäſte zu erwerben
Achtungsvoll
und ſehe geneigtem Zuſpruch entgegen.
Wikolaus Wichlaus.
Die Lerrdiaungg-Anſtalt
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für das „Darmſtädter Tagblatt” mit
illuſtrirter Sonntagsbeilage werden
jeder=
zeit angenommen und pünktlich beſorgt
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A. v. Hcker, Arheilgen.
Woog, 4. Juli 1888.
Waſſerhöhe am Pegel
381 Mtr.
Lufttemperatur
120 R.
Waſſerwärme Vorm. 8 Uhr 14½ R.
Woogpolizeiwache.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synaaoge).
Samstag den 7. Juli
Vorabendgottesdienſt um 7 Uhr 30 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr — Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 9 Uhr — Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 7. Jui: Vorabend 7 Uhr 25 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachm. 5 Uhr — Min.
Sabbathausgang 9 Uhr 05 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag 8. Juli an:
Morgens 6 Uhr,
- Min.
Nachm. 7 Uhr -— Min.
WB. Montag den 9. Juli:
Rausch Chaudesch.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Kaiſer Wilhelm konferierte am 2. vormittags
12 Stunden mit dem Staatsminiſter Grafen Herbert Bismarck.
Am 3. vormittags nahm der Kaiſer militäriſche Meldungen
ent=
gegen und empfing in beſonderer Audienz den am 2. aus Rom
zurückgekehrten Fürſten Lichnowskh ſowie den neuernannten
Haus=
miniſter v. Wedell=Piesdorf.
Die Reiſe des Kaiſers nach Petersburg wird in der Mitte
d. M. (32) zur See und zwar von Kiel aus erfolgen, begleitet
von einigen Kriegsſchiffen unter dem Befehl des Prinzen Heinrich.
Daß der Reichskanzler bei ſeinem hohen Alter und ſeiner nach der
letzten ſchwerek Zeit erklärlichen Ruhebedürftigkeit den Kaiſer auf
dieſer Reiſe nicht begleiten wird, iſt ſelbſtverſtändlich, zudem auch
ſchon offiziös mitgeteilt worden. Ob der Staatsſekretär des
Aus=
wärtigen Amts Graf Herbert Bismarck an der Reiſe teilnehmen
wird, war bisher mit Beſtimmtheit noch nicht zu ermitteln, iſt aber
wahrſcheinlich.
Auswärtigen Blättern wird von einer Miſſion des Prinzen
Heinrich an die nordiſchen Höfe berichtet, der ein offizieller Charakter
beigelegt werde. Es ſoll damit wohl geſagt werden, daß Prinz
Heinrich bei ſeinen Fahrten auf dem „Hohenzollern' die Höfe von
Stockholm und Kopenhagen als preußiſcher Prinz beſuchen wird.
Prinz Heinrich dürfte dabei vorausſichtlich von ſeiner Gemahlin
begleitet ſein.
Die Ausſchüſſe des Bundestats, welche mit der Vorberatung,
betr. die Alters= und Invalidenverſicherung der Arbeiter betraut
ſind, haben ihre Arbeiten ſoweit beendet, daß am 3. die
Schluß=
ſitzung ſtattfinden konnte, in welcher die endgiltige Faſſung des
Geſetzentwurfs in Paragraphen feſtgeſtellt wurde. Wie bereits
anderweit bekannt geworden, haben die Ausſchüſſe weſentliche
Aen=
derungen des urſprünglich in ſeinen Grundzügen bekannt
ge=
wordenen Entwurfs vorgenommen, insbeſondere iſt die
berufs=
genoſſenſchaftliche Organiſation für die Alters= und
Invalidenver=
ſicherung nicht aufrecht erhalten, ſondern die territoriale Abgrenzung
für die einzeln zu errichtenden Verſicherungs=Anſtalten angenommen
worden. Man wird kaum fehlgehen, wenn man annimmt, daß die
Organiſation in ähnlicher Weiſe gedacht iſt, wie die für die
land=
wirtſchaftliche Unfall=Verſicherung. Die territoriale Abgrenzung
ermöglicht naturgemäß die Einrichtung einer geringeren Anzahl von
Verſicherungsanſtalten, als dieſelben bei der
berufsgenoſſenſchaft=
lichen Organiſation notwendig geweſen wären. Ebenſo dürfte ſich
damit eine Vereinfachung des Markenſyſtems und auch die
Ein=
führung gewiſſer Abſtufungen, etwa nach Gefahrenklaſſen, für die
zu erhebenden Beiträge ermöglichen laſſen. Selbſtredend würde der
Geſetzentwurf, wie ſchon die Grundzüge es thaten, die ſämtlichen
Arbeiter und Arbeiterinnen Deutſchlands umfaſſen, wenn auch der
in Ausſicht genommene Geſetzentwurf, welcher den noch nicht
berufs=
genoſſenſchaftlich organiſierten Reſt des arbeitenden Teiles der
Be=
völkerung an die Unfallverſicherung anzuſchließen beſtimmt iſt,
vor=
erſt noch nicht fertiggeſtellt werden würde. Es iſt kaum zu zweifeln,
daß in Preußen die Organiſation für die Alters= und
Invaliden=
verſicherung ſich an die Kommunalverbände angliedern ließe, ſomit
vielleicht für je eine Provinz, mitunter auch vielleicht für zwei
eine Verſicherungs=Anſtalt zu errichten wäre. Für die größeren
Bundesſtaaten wird wohl je eine Verſicherungs=Anſtalt, für die
kleineren, wie vielleicht die thüringiſchen Staaten,
zuſammenge=
nommen je eine zu errichten ſein. Was die Rente betrifft, ſo ſoll
dieſelbe dem Vernehmen nach mit 120 M. nach einer Karenzzeit
von fünf Jahren beginnen und bis zu 250 M. anſteigen. Die
Nach=
richt, daß der von den Ausſchüſſen feſtgeſtellte Geſetzentwurf jetzt
ſchon vor das Plenum des Bundesrats gelangen ſoll, wird als
nicht zutreffend bezeichnet; das letztere ſoll erſt im Herbſt in die
Beratung des Entwurfs eintreten. Inzwiſchen ſoll der Entwurf,
ſobald die Redaktion endgiltig feſtgeſtellt iſt, publiziert und ſo der
öffentlichen Begutachtung übergeben werden.
Wie das „Elſäſſer Journals vernimmt, iſt an die oberſte
Bau=
leitung des Kaiſerpalaſtes bezw. an die Generaldirektion der
Reichs=
eiſenbahnen in Elſaß=Lothringen, die Weiſung gelangt, die Arbeiten,
die äußeren die ihrer endlichen Vollendung entgegenſehen, wie
hauptſächlich die inneren, derart zu beſchleunigen, daß der Palaſt
von Oktober an bewohnt werden kann. Es wird vermutet, daß
Kaiſer Wilhelm beabſichtige, bei einem Beſuche bei den ſüddeutſchen
Höfen auch nach Straßburg zu kommen.
Auch Bayern hat, wie früher Sachſen und Baden, beim
Bun=
desrate eine Ausnahme von dem Verbote des Umlaufs fremder
Scheidemünzen an ſeiner ausländiſchen Grenze beantragt.
E=
hll.
f5
Nr.
Heſterreich=Angarn. Das „Neue Peſter Journal= meldet:
Major Popow aus Sofia ſei am 1. aus Ruſtſchuk in Peſt
einge=
troffen und von dort am 2. nach Wien gereiſt, von wo er ſich nach
Deutſchland begebe und zwar wahrſcheinlich nach Darmſtadt.
Frankreich. Am 3. fand in der Kammer die Beratung, betr.
der Interpellation Flourens wegen der Wahlfälſchungen in
Car=
caſſonne ſtatt. Floquet verteidigte den Präfekten und erklärte, wenn
die Abgeordnetenkammer ſich dahin ausſprechen würde, die
Regie=
rung habe ihre Pflicht nicht gethan, ſo würde ſie zurücktreten. Die
von Floquet zurückgewieſene einfache Tagesordnung wurde mit 339
gegen 139 Stimmen abgelehnt und mit 326 gegen 172 Stimmen
eine Tagesordnung angenommen, welche Vertrauen zu dem Kabinett
ausſpricht.
In Paris erregt es großen Unmut, baß der amtliche Moniteur
Belger jetzt teilweiſe in vlämiſcher Sprache erſcheint. Die Liberts
bemerkt, daß dieſe kleine Thatſache von großer Bedeutung ſei; ſie
entſpreche dem Wunſche des Königs und ſeiner ganzen Familie, eine
neue Schranke zwiſchen Frankreich und Belgien zu errichten. Das
franzöſiſch redende Belgien gleiche zu ſehr einem Mitgliede der
franzöſiſchen Familie, das ſich emanzipiert habe; das vlämiſch
ſprechende Belgien nähere ſich mehr an Deutſchland an und
er=
ſcheine beinahe wie ein verlorenes Kind, das man in die teutoniſche
Familie wieder aufnehme. Belgien vergeſſe wie Italien die
Be=
ſchwerden, welche es gegen das deutſche Reich habe. Dieſe
Bekräf=
tigung der belgiſchen Nationalität ſei eine Herausforderung an die
Wallonen und die Brabanter, von denen doch die Anregung zu der
Befreiung von der öſterreichiſchen und zuletzt von der holländiſchen
Herrſchaft ausgegangen ſei.
Engkand. Das Oberhaus nahm am 3. d. die Bill, betr. den
Spiritushandel in der Nordſee, in dritter Leſung an.
Itaſien. Der preußiſche Geſandte v. Schlözer überreichte dem
Papſte am 2. ſein neues Beglaubigungsſchreiben. Der deutſche
Botſchafter Graf Solms überreichte dem König am 3. ſein neues
Beglaubigungsſchreiben ſowie ein Handſchreiben des Kaiſers
Wil=
helm. Am 3. abends begab ſich der König mit der Königin und
dem Kronprinzen nach Monza, von wo der Kronprinz durch die
Schweiz und über Brüſſel nach London reiſt; der König wird am
Sonntag in Rom zurückerwartet.
Der am 1. abends von Aden an Bord des =Archimede in
be=
ſonderer Sendung nach Zanſibar abgereiſte Konſul Cechi hat den
Auftrag wegen des beleidigenden Schreibens des Sultans an den
König von Italien Genugthuung zu verlangen.
Rumänien. Am 2. zeigte Generalmajor Graf v. Schlieffen I.
dem Könige in Sinaja die Thronbeſteigung Kaiſer Wilhelms an.
Auf die Anſprache des Generals gab der König ſeinem tiefen
Mit=
gefühl über den Tod des Kaiſers Friedrich Ausdruck und ſprach
zugleich ſeine wärmſten Wünſche für Kaiſer Wilhelm I. aus.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 5. Juli.
- Se. Königl Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Oberſt v. Colomb, Kommandeur der Großh. (25.) Kavallerie=Brigade,
den Major v. Voigt, Kommandeur des 2. Großh. Drag.=Regts.
Nr. 24, den Major v. Schoening vom Generalſtab der 21. Diviſion,
den Hauptmann Mootz vom 1. Schleſiſchen Jäger=Bataillon Nr. 5.
den Vremierlieutenant Hoth vom 2. Großh. Drag.-Regt. Nr. 24,
den Premierlieutenant Lölhöffel v. Löwenſprung vom 2. Thüringiſchen
Inf.=Regt. Nr. 32, kommandiert zum 2. Großh. Drag.=Regt. Nr. 24
den Premierlieutenant der Landwehr II. Aufgebots Walter, den
Vremierlieutenant der Landwehr 1. Aufgebots Brunzlow, den
Sekondlieutenant Fürſt vom 1. Naſſauiſchen Inf.=Regt. Nr. 87, den
Pfarrer Waas von Lampertheim, den Kreisbaumeiſter Braun von
Erbach; zum Vortrag den Miniſterialpräſidenten Weber, den
Oberſtkammerherrn v. Grolman, den Hoftheaterdirektor Wünzer,
den Profeſſor Dr. Kittler.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 4. Juli l. J.
den Majoc und Diſtrikts=Kommandeur Wilhelm Juſtus Frhrn.
v. Follenius zum Kammerherrn ernannt.
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 20, enthält:
1) Ueberſicht über die Einnahmen und Ausgaben des Vizinalweg
Jaufonds für die Provinz Rheinheſſen für das Jahr 188586.
2) Bekanntmachung, die Umlagen zur Beſtreitung der Koſten der
Schule zu Friſchborn betr. 8) Bekanntmachung, die Erhebung eine:
weiteren Umlage zur Beſtreitung der Bedürfniſſe für die israelttiſch=
Religionsgemeinde Mörfelden für 1888ſ89 betr. 4) Bekanntmachung.
vie Erhebung einer Umlage zur Beſtreitung der Kommunalbedür,
wiſſe in der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt betr. 5) Ueber
ucht der von Großh. Miniſterium des Innern und der Juſtiz für
das Jahr 1888ſ89 genehmigten Umlagen zur Beſtreitung der Kom
munalbedürfniſſe in den Gemeinden des Kreiſes Mainz. 6) Desol
in den Gemeinden des Kreiſes Groß=Gerau. 7) Ueberſicht der von
Großh. Miniſterium des Innern und der Juſtiz genehmigten
Um=
lagen zur Beſtreitung der Bedürfniſſe der israelitiſchen
Religions=
gemeinden des Kreiſes Oppenheim für 1888. 8)
Namensveränder=
ungen. 9) Konkurrenzeröffnungen. 10) Berichtigung.
129
1825
Herr Dr. Eckſtein, Senatspräſident des Großh.
Oberlandes=
gerichts, begeht am 10. Juli ſein 50jähriges Dienſtjubiläum. Da
der Jubilar jede öffentliche Kundgebung abgelehnt hat, ſo ſind
zu=
ſtändigen Orts die Behörden eingeladen worden, Herrn Dr. Eckſtein
ihre Glückwünſche auf ſonſt geeignete Weiſe mündlich oder ſchriftlich
darzubringen.
Für die heute nachmittag 3 Uhr ſtattfindende Sitzung der
Stadtverordneten iſt folgende Tagesordnung feſtgeſtellt: 1)
Mittei=
lungen. 2) Wahl der Steuer=Einſchätzungskommiſſion. 3)
Amts=
niederlegung des Herrn Beigeordneten Hickler und Statut, die
Schaffung einer dritten Beigeordnetenſtelle betr. 4)
Steinkohlenliefe=
rung für 1888,89. 5) Kanalbau, insbeſondere Aenderung des
Pro=
fils des proiektierten Entlaſtungskanals. 6) Errichtung von
Militär=
wagenhäuſern an der Eſchollbrückerſtraße. 7) Verſtärkung des
Ver=
waltungsrates der Sparkaſſe und ſonſtige durch den Zugang der
Beſſunger Sparkaſſe bedingte Maßregeln. 8) Polizeiverordnung,
das Betreten des Infauterie=Exerzierplatzes während der
Truppen=
übungen betr. 9) Akkord über Unterhaltung der Feuerlöſchgeräte.
10) Lieferung von Weißzeug ꝛc. für das Hoſpital. 11) Geſuch des
Frauenvereins des Martinsviertels um ein Lokal für Strick=
Unter=
richt. 12) Unterhaltung der ſtädtiſchen Anlagen. 13) Einfriedigung
der Wieſenwärter=Hofraite. 14) Baugeſuche für die Waldſtraße und
den Ludwigsplatz. 15) Geländeabtretung in der Rundeturmſtraße.
16) Desgleichen von den ſog. Siebenwegen.
Auf dem Artillerie=Schießplatz bei Griesheim wohnte Montag
und Dienstag der kommandierende General des XL. Armeecorps,
General der Kavallerie Frhr. v. Schlotheim, den Uebungen
der X1. Feld=Artillerie=Brigade bei. Der General kantonierte im
dortigen Lager. Für heute und morgen iſt der Beſuch des
Kom=
mandeurs der 22. Diviſion, Generallieutenants v. Pasſow,
an=
geſagt.
Ein Prozeß. der namentlich bezüglich ſeines Ausganges
kaufmänniſche Kreiſe intereſſieren dürfte, iſt gegenwärtig an der
Kammer für Handelsſachen des hieſigen Landgerichts anhängig. Die
Direktion der Main=Neckar=Bahn iſt von einer Frankfurter
Hopfen=
firma auf Schadenerſatz verklant und hat die Klage folgenden
That=
beſtand zur Unterlage. Am 17. Sevtember v. J. traf von
Heidel=
berg ein mit 42 Ballen Hopfen beladener, offener, jedoch
vorſchrifts=
mäßig mit 2 Decken belegter Güterwagen für die klägeriſche Firma
in Frankfurt a. M. ein, welche ſofort und ſo rechtzeitig noch von
der Ankunft aviſiert wurde, daß die Ausladung noch hätte an
dem=
ſelben Tage erfolgen können. Dies unterblieb jedoch und konnte,
da der 17. September ein Samstag war, die Ausladung erſt am
19. September erfolgen. Inzwiſchen ſtand der Waggon unverändert
auf dem Ausladegeleiſe. Der Hopfen zeigte ſich durch Näſſe ſtark
beſchädigt und verlor die Hälfte ſeines Wertes, wofür nunmehr
von der Main=Neckar=Bahn Schadenerſatz beauſprucht wird, welchen
dieſe verweigert. Bei einem geſtrigen Termin kam die Sache nicht
zum Austrag, vielmehr wurde Schlußtermin auf den 14. November
d. J. anberaumt.
Der frühere hieſige Münzmeiſter, Herr Fritz Krauß, hatte
ſich bekanntlich vor einigen Jahren nach Korea begeben, um dort
für die Regierung eine Münze einzurichten. Herr Krauß iſt
vor=
geſtern hierher zurückgekehrt und wird demnächſt wieder ſeine frühere
Stelle in Theodorshalle übernehmen.
Im Juni d. J. wurden nachfolgende Schlachtvieh=Quantitäten
in unſerer Stadt verſteuert: 184 Ochſen, 156 Kühe und Rinder,
1591 Schweine, 847 Kälber, 209 Hämmel und Schafe, ſowie 7
Zie=
gen und 1 Pferd.
2 Die Sommerferien in den ſtädtiſchen Volksſchulen
be=
ginnen Samstag den 7. Juli und dauern drei Wochen, ſo daß die
Schulen am 30. Juli wieder ihren Anfang nehmen.
Der Hauptverein der Guſtav=Adolf=Stiftung im Großherzogium
Heſſen hält ſeine 45. Jahresverſammlung zu Bensheim a. d. B.
am 10. und 11. Juli ab. Das Programm iſt wie folgt feſtgeſetzt:
Dienstag, 10. Juli: Empfang der Abgeordneten und Gäſte am
Bahnhof, Ausgabe der Wohnungskarten und der Feſt=Ordnung
von Mittags 12 Uhr an. Abends 6 Uhr: Einläuten des Feſtes.
Abends 6 Uhr: Vor=Verſammlung des Verwaltungsrates und der
Abgeordneten im Sitzungsſaal des evangeliſchen Pfarrhauſes. Von
Abends 7 Uhr an: Geſellige Vereinigung in Reuters Gaſthaf am
Bahnhof. Mittwoch, 11. Juli: Vormittags 7 Uhr: Feſtgeläute.
Empfang der Gäſte von 7 bis 9½ Uhr. Vormittags 9¼ Uhr:
Verſammlung im Hofe der höheren Mädchenſchule zum
gemein=
ſamen Kirchengang. Um 9½ Uhr: Feſt=Gottesdienſt in der evang.
Kirche. Um 1½ Uhr: Gemeinſames Mittageſſen im Gaſthaus zur
Traube am Marktplatz.
Günſtiges Wetter vorausgeſetzt findet heute Abend Konzert
im Saalbau ſtatt. Näheres dürfte durch Plackate bekannt gegeben
werden.
Babenhauſen, 30. Juni. Die hieſige Dampfmolkerei wurde
geſtern von einem ruſſiſchen Regierungsbeamten aus Moskau einer
Beſichtigung unterzogen. Heute traf zu gleichem Zwecke Herr
Molkereidirektor Ruſt aus Mühlhauſen im Elſaß hier ein. Es
werden jetzt täglich über 1000 Liter Milch verarbeitet.
1826
Nr.
J. Mainz, 4. Juli. Infolge des vielerwähnten Unglücks in
einer hieſigen Badeanſtalt hatte die Bürgermeiſterei eine aus
Sachverſtändigen gebildete Kommiſſion beauftragt, ſämtliche Mainzer
Badeanſtalten einer Reviſion zu unterziehen. Dieſe Kommiſſion
hat ihre Arbeiten nun beendet und iſt das Reſultat derſelben, daß
geſtern abend eine zweite Badeanſtalt polizeilich geſchloſſen
wurde. Die Kommiſſion hatte in derſelben Zuſtände angetroffen,
die es Wunder nehmen laſſen, daß hier nicht ſchon lange ähnliche
Unglücke vorgekommen ſind.
4. Mainz, 3. Juli. Auf Anregung der hieſigen Handelskammer
werden von morgen ab verſuchsweiſe an der Mainzer Produkten=
Börſe die an andren Börſen nicht notirten Aktien und Obligationen
der hier und in der Umgegend domizilierten Geſellſchaften zur
Notie=
rung kommen. Der Börſenverkehr mit den Effekten findet zunächſt
Mittwochs in der Zeit von 11½ bis 12 Uhr ſtatt. Zur Notierung
werden vorläufig kommen: der Aktien, Stammaktien und Prioritäten
folgender Geſellſchaften: 1) die Aktien=Geſellſchaft für Handel und
Schiffahrt, 2) der Aktien=Geſellſchaft für Hopfenhandel und
Malz=
fabrikation vorm. Schröder=Sandfort, 3) der Aktien=Malzfabrik
Hochheim vorm. Aug. v. Schleusner. 4) der Brauerei Schöfferhof=
Dreikönigshof, 5) der Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien Chr. Ad.
Kupferberg u. Cie., 6) der Dampfſchiffahrts=Geſellſchaft für Nieder=
und Mittelrhein. 7) des Gasapparat und Gaswerk. 8) der
Hoch=
heimer Champagnerfabrik, 9) der Koſtheimer Celluloſefabrik, 10) der
Mainzer Aktien=Bierbrauerei, 11) des Mainzer Schleppſchiff=Vereins,
12) der „Mainkette; und 13) der Rheiniſchen Bierbrauerei; ferner
die Mainzer Stadt=Obligationen.
J. Mainz, 3. Juli. In der Zeil vom 10. bis 13. Juli tagen
hier die Seifenfabrikanten Deutſchlands. Nach Erledigung der
geſchäftlichen Angelegenheiten iſt ein Ausflug nach Wiesbaden und
ein ſolcher nach Rüdesheim und dem Niederwald vorgeſehen.
Infolge der heftigen Niederſchläge letzte Woche ſind Main
und Rhein letzter Tage bedeutend geſtiegen.
4. Aus Rheinheſſen, 3. Juli. Die Mitteilung dürfte für Manchen
von Intereſſe ſein, daß die Beſitzer der drei bedeutendſten
Braue=
reien von Nordamerika geborene Rheinheſſen ſind. Einer
amt=
lichen Statiſtik entnehmen wir, daß die Firma Anhäuſer=Buſch in
St. Louis im vergangenen Jahr einen Abſatz von über 605 000
Hektoliter Bier erzielte. Hieran ſchließen ſich Philipp Beſt u. Cie.
in Milwaukee und Joſeph Schlitz in New=York. Der Inhaber der
erſtgenannten Firma iſt aus Kaſtel, der zweiten Firma aus Oſthofen
und der dritten aus Mainz. — Laut Bekanntmachung des
Volizei=
amtes ſind bei dem letzten Brand in Bingen für M. 2300
Waaren geſtohlen worden.
Meiningen, 2. Juli. Ziehung der Meininger 7 fl.=Loſe.
Serien: 182 165 204 288 450 639 884 899 989 1117 1146 1330 1463
1465 1519 1689 1788 1861 1971 2006 2182 2218 2247 2541 2549
2631 2686 2862 2951 3245 3373 3497 3519 3523 3654 3725 3735
3758 4126 4182 4198 4475 4485 4526 4531 4656 4774 4935 5013
5018 5141 5212 5323 5325 5326 5428 5537 5505 5651 5751 5907
5910 5915 6225 6289 6375 6384 7018 7435 7436 7518 7710 7814
7904 8015 8019 8049 8059 8063 8067 8084 8230 8495 8629 8631
8737 8941 8976 9118 9189 9260 9456 9481 9922 9984.
Verlin, 2. Juli. Die erſten Zwei=Markſtücke mit dem Bilde
des Kaiſers Friedrich ſind geſtern geprägt worden und ſoll mit
der weiteren Ausprägung der vortrefflich gelungenen Münze raſch
fortgefahren werden. Es dürften hiervon übrigens ebenſo wie von
dem im Betrage von zwanzig Millionen zu prägenden Zwanzig=und
Zehn=Markſtücken wenige in den Verkehr kommen, da Jeder ein ſolches
Stück gerne in ſeinem Beſitze feſthält, wie denn auch von den bereits
in Umlauf geſetzten ca. 12 Millionen Mark in Gold mit dem
Bild=
niſſe Kaiſer Friedrichs. von welchen beträchtliche Summen ins
Ausland gegangen ſind, im Verkehr nichts zu ſehen iſt.
Leipzig, 3. Juli. Prozeß gegen Dietz und Genoſſen
wegen Landesverrats. Die Vernehmung des Zeugen Cabannes
dauerte faſt drei Stunden. Cabannes beſchuldigt Appell auf das
Beſtimmteſte, ihm nach ſeiner (Cabannes) Konferenz mit Vincent in
Paris genau dasſelbe geſagt zu haben, was ihm Vincent über Dietz
mitgeteilt hätte, nämlich, daß Frau Dietz im Nachrichten=Bureau
die Dienſte ihres Ehemannes angeboten habe, und daß das
Aner=
bieten angenommen worden ſei. Dietz ſolle aber keine
Orginal=
ſchriftſtücke, ſondern Abſchriften ſchicken. Vincent habe ihm
(Cabannes) aufgetragen, nachdem er ihn noch gefragt, ob er Appell
kenne. Dietz zu inſtruieren. Nach der Ankunft des Cabannes in
Straßburg habe Appell ihn beſtellt und ihm 1000 Franes für Dietz
übergeben, ſpäter habe er weitere Sendungen von demſelben, ſowie
die Weiſung erhalten, die Schriftſtücke dem Apotheker Girard in
Schirmeck zuzuſenden. Appell habe nicht nur Dietz, ſondern auch
ihn ſelbſt für ſeine Thätigkeit bezahlt. Appell habe zweifellos
regel=
mäßigen Verkehr mit Vincent unterhalten; auch habe er
Brief=
tauben mit franzöſiſchem Gelde gezüchtet. Nach der Ausſage des
Cabannes hat Dietz ſämtliche Gelder in Empfang genommen und
bei Zahlung der erſten 1000 Franes ausgerufen: „Ahl Endlich
kommt etwas; wir haben lange darauf gewartetl Der Präſident
macht dem Zeugen den Vorwurf, ob er auch die Wahrheit geſagt
129
habe und nicht etwa dem ſchweren Verbrechen noch ein weiteres
hinzufüge, indem er unſchuldige Perſonen mit hineinziehe. Darauf
behauptet Cabannes wiederholt Appell's Beteiligung in der von
ihm geſchilderten Weiſe, wogegen Appell die Ausſage des Cabannes
als unwahr bezeichnet. Frau Cabannes, welche als Zeugin
ver=
nommen werden ſollte, iſt nach einer heute eingegangenen
Mittei=
lung der Straßburger Polizei ſpurlos verſchwunden. Es wurde
die unbeeidete Ausſage der Frau Cabannes verleſen, wonach
Cabannes mit Appell gemeinſame Sache gemacht und Appell ſie
nach der Verhaftung Cabannes mit Geld unterſtuͤtzt hätte.
Land=
richter Munzinger beſtätiat dieſe Ausſage. Bürgermeiſter Banicalis
(Wertheim), Apotheker Klein, Baron Zorn von Bulach treten als
Entlaſtungszeugen für Appell auf und verſichern den guten,
ehr=
lichen Charakter des Angeklagten. Der Präſident verkündet, daß
die Verleſung der an Frankreich verratenen Schriftſtücke in nicht
öffentlicher Sitzung erfolge.
Wien, 2. Juli. Die ehemalige Ballerine Bertha Lindau,
Wittwe des Malers Makart, vermählte ſich mil dem Grafen
Strachwitz.
Vordeaux, 3. Juli. Das Theater der Bouffes Bordelais
iſt in verwichener Nacht vollſtändig abgebrannt. Das Feuer
brach zum Glück nach der Vorſtellung, in der Küche des Theaters,
aus und griff ſo um ſich, daß auch die Nachbarhäuſer beſchädigt
wurden. Der Schaden wird auf eine Million geſchätzt,
Menſchen=
leben ſind nicht zu beklagen.
Vom Heidelberger Schloß. Die Freunde des Schloſſes und
der ſchönen Natur, ſo ſchreibt man aus Heidelberg, ſind kürzlick
aufs höchſte erſchrocken, als ſie bemerkten, daß die prachtvolle
Epheu=Bewachſung am viereckigen hohen Thorturme des Schloſſes
herabgeriſſen worden iſt. Auf Erkundigung erfuhr man, daß dies
nicht etwa als böswillige Beſchädigung anzuſehen, ſondern auf
Anordnung der Schloßbaubehörde geſchehen ſei. In gleicher Weiſe
iſt ja auch ſchon die ſchöne Bewachſung des Großen=Faß=Gebäudes,
der Nordſeite des neuen Hofes, des dicken Turms u. ſ. w.
ſchonungs=
los entfernt worden, und wenn hier nicht Einhalt geſchieht, wird
die altberühmte Epheubewachſung des Heidelberger Schloſſes bald
der Sage angehören. Daß Bauwerke wie der Otto=Heinrichs=Bau
von dem umklammernden Epheu befreit wurden, war vielleicht eine
ſchmerzliche Notwendigkeit, bei den anderen obengenannten Bauten
iſt dies aber ſchwerlich der Fall. Als vor Jahren der ſtarke Froſt
das Epheu am Thorturm arg beſchädigte, trauerten Alle, und
Jedermann freute ſich, als es, ſorgfältig gepflegt, wieder nachwuchs.
Ein großer Waſſermangel herrſcht gegenwärtig in Paris;
die Stadt verfügt nur über 130000 Kubikmeter Quellwaſſer.
14000 Häuſer werden nur mit Flußwaſſer verſehen, 23000 Häuſer
entbehren jeglicher Waſſerleitung. Dazu kommt, daß in einem
großen Teil der Häuſer, die mit Quellwaſſer verſehen werden,
letzteres nur zur Dispoſition der Miether der oberen Etagen geſtellt
wird. Nach der Berechnung der ſtädtiſchen Ingenieure erfordert
der regelmäßige Waſſerverbrauch mehr als 300000 Kubikmeter
innerhalb 24 Stunden. Um nun den jetzt herrſchenden Uebelſtänden
abzuhelfen, ſind zwei Projekte der Kammer zur Prüfung
unter=
worfen, wonach die Stadt mit einem Koſtenauſwande von 35 000 000
Franes das erforderliche Quellwaſſer das ganze Jahr hindurch
erhalten wird. Freilich werden darüber mindeſtens 8 Jahre
ver=
gehen, bis die Proiekte zur vollſtändigen Ausführung gebracht ſein
werden.
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Vodes=Arrzeige.
Freunden und Bekannten die ſchmerzliche
Mitthei=
lung, daß dieſen Morgen 9½ Uhr unſere innigſtgeliebte
unvergeßliche Mutter, Großmutter, Urgroßmutter und
Schwiegermutter
Frau Leo Strauss,
geb. Kahn,
im 81ſten Lebensjahre nach mehrwöchentlichem Leiden
ſanft entſchlafen iſt.
Darmſtadt, den 3. Juli 1888.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
In deren Namen:
Louis Strauss.
Die Beerdigung findet Freitag den 6. Juli, Vormittags
10 Uhr, vom Sterbehauſe aus, Neckarſtr. 8, ſtatt.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.